Respektiere 01 / 2009

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Respektiere 01 / 2009
1/2009
Wildtiere
Schutz für Wölfe und Bären
Ein Herz für Tiere
Neue
Neue Tierschutz--Sendung
Tierschutz--Sendung im
im TV
TV
Ende der Legebatterien
Zukunft
Zukunft der
der Eier-Produktion
Eier-Produktion
Impressum
Inhalt
Magazin
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Rumänien: Wölfe und Bären brauchen unseren Schutz
„Ein Herz für Tiere“
Tiervermittlung seit 14. März auf Sendung
Seite 18
Hennenhaltung in Deutschland
Unsere Partner
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Seite 4
Schutzprojekt für
Bären und Wölfe
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ETN-Tierschutzpreis 2008 für LKW-Fahrer mit Herz
Lanzarote: ETN und TUI besiegeln Kooperationsvertrag
Unsere Tier- und Naturschutzhöfe
„Orte des Lebens“ bewahren
Steinbruch Schönenberg
Katzenschutz auf Elba:
Positive Signale
aus der Politik
Über das Ende der Legebatterien und die Zukunft
der Eier-Produktion
Störe – Urzeitfische
vor dem Aussterben?
Tiere als „Modeartikel“
Kinderseiten
Augen auf beim Eierkauf!
Seite 8
Neue ETN-Tiersendung: „Ein Herz für Tiere“
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Partnerübersicht
Malta: Regierung macht´s möglich
Auf Malta bewegt sich was in Sachen Tierschutz
Wörrstadt: Ein neuer ETN-Partner stellt sich vor
Ungarn: Dankesbrief an den ETN
Hand in Hand mit dem ETN
Naturschutz und Bildungsarbeit
Mallorca: SOS Animal rettet 39 Tieren das Leben
Grindwalfang auf den Färöer-Inseln
Moskau: Rettung für Martha
Aachen: Kinder retten Karpfen
Manresa: Schützlinge mit Handicap
„Gerade sie brauchen ein liebevolles Zuhause“
Tiere suchen ein Zuhause
Service
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Verspielte Kobolde im Haus
Tipps und Anregungen zur Frettchen-Haltung
Tiergesundheit
Tiere & Recht
Buchtipps
News
Damit Tiere eine Zukunft haben
Impressum
Herausgeber
Europäischer Tier- u. Naturschutz e.V.
Hof Huppenhardt, D-53804 Much
Tel.: 0 22 45/61 90-0, Fax: 0 22 45/61 90-11
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VR 2454, Amtsgericht Siegburg
Der ETN e.V. ist als gemeinnützig und
besonders förderungswürdig anerkannt.
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Respektiere
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Redaktion
ETN e.V. , Elli Heß
Heidestr. 79
D-52146 Würselen
Tel.: 0 24 05/89 60 82
Fax: 0 24 05/89 65 43
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Vorstand
Heinz Wiescher (Präsident),
Dieter Ernst,
Dr. Diane Reiser und
Rainer Schöne
Fotos
AGfaN e.V., Thomas Bartels, Britta Berg,
Shannon Crownover/Marine Photobank,
Dawn Martin/Marine Photobank,
Digitalstock/E. Gerecht & H. Neuhaus,
Stefan Grothus, Juniors Bildarchiv,
A. Lindert-Rottke, Timo Lippert,
Heinz Schumacher, Kerstin Wiedl,
und ETN-Partnerorganisationen.
Titelbild: Juniors Bildarchiv
Druck
Hofmann Druck GmbH & Co. KG
90412 Nürnberg
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ETN im Internet
www.etn-ev.de
Editorial
Liebe ETN-Freunde,
Dieter Ernst
wenn ich das vergangene Jahr Revue passieren lasse, fällt mir eines ganz besonders
auf: wie wichtig Informationsarbeit ist.
Wenn die Menschen mangels Informationen Probleme nicht erkennen, werden sie sie auch nicht lösen.
2008 haben wir auf diese Weise einiges bewegen können. Denken Sie nur an unsere Kampagne zum
Thema Welpenhandel, die dazu führte, dass einer der
skrupellosesten Händler dieser Branche seine Zuchtanlage schloss.
Doch wir stoßen leider auch immer wieder an unsere
Grenzen. Dann ist ein Vorankommen nur gemeinsam
mit einflussreichen Partnern möglich. Wir freuen uns
deshalb besonders, dass wir in drei Bereichen Erfolg
versprechende Kooperationen eingehen konnten. Mit
Deutschlands führendem Reiseveranstalter TUI besiegelten wir einen Kooperationsvertrag zum Schutz von
Katzen in Hotelanlagen auf Lanzarote. Neu ist auch die
Zusammenarbeit mit dem Verein „animals’ angels“, die
wir gerne im Kampf gegen Lebendtiertransporte unterstützen. Außerdem freuen wir uns sehr über die Kooperation mit rheinmaintv, NRW.TV und dem
GONG-Verlag, der das europaweit erfolgreichste TierMagazin „Ein Herz für Tiere“ publiziert. Seit dem 14.
März wird auf beiden Sendern unter dem Namen des
Tier-Magazins und mit uns als Partner eine neue Tiervermittlungs-Sendung ausgestrahlt. Sie soll die Chancen unserer Schützlinge auf ein neues Zuhause erhöhen und mit Reportagen Aufklärungsarbeit leisten.
Und die ist nicht zuletzt beim Thema „Bären und
Wölfe“ nötig. Wir Deutschen haben vor diesen Tieren noch immer große Angst. Bär Bruno wurde deshalb kurzerhand erschossen und die Wölfe, die seit
einigen Jahren wieder bei uns heimisch werden, entfachen ebenfalls immer wieder Diskussionen um Abschussgenehmigungen. In Rumänien leben Tausende
Bären und Wölfe, doch dort ist man weitaus gelassener. Unser Präsident Heinz Wiescher besuchte die
vom ETN unterstützte Bären- und Wolfsstation in
der Nähe von Brasov und berichtet im Leitartikel
über deren hervorragende Arbeit.
Aber es braucht nicht immer einen großen Verein, um
Not leidenden Tieren zu helfen. Das zeigt die Geschichte des Fernfahrers Carsten Stenzel. Er zögerte
nicht, als er acht winzige, durchnässte und unterkühlte
Katzenbabys fand – ausgesetzt zwischen Paletten und
Gitterboxen. Er nahm sie mit auf seine über 3.000 km
lange Fahrt quer durch Europa und hielt sie am Leben.
Für so viel Einsatz zeichnete der ETN Carsten Stenzel
mit dem Tierschutzpreis 2008 aus.
Doch wir müssen nicht zwischen Paletten nach hilflosen Tieren suchen – jeden einzelnen Tag entscheiden
wir durch unser Einkaufsverhalten, ob wir Tierleid in
Auftrag geben oder nicht. Seit dem 1. Januar sind die
seit Jahrzehnten kritisierten Legebatterien verboten.
Nichtsdestotrotz gibt es sie noch immer. Denn wie so
oft gelten Ausnahmen und Übergangsregelungen. Einige Betreiber stellten auf die Kleinvoliere um, die
dem Tierschutzgedanken Rechnung tragen soll. Wir
haben für Sie die aktuellen Haltungsformen einmal
gründlich unter die Lupe genommen.
Das derzeitige Thema Nummer eins macht natürlich
auch vor Tierfreunden nicht halt: Arbeitslosigkeit,
Lohndumping, Finanzkrise. Wir haben Verständnis
dafür, dass in diesen Zeiten das Spendenaufkommen
zurückgeht. Aber wir appellieren dennoch an Sie, an
die vielen Tiere zu denken, deren Leben akut bedroht
ist. Jede noch so kleine Spende hilft uns, den Tieren
zu helfen.
Im Namen der Tiere danke ich Ihnen für Ihr Mitgefühl
und Ihre Hilfe.
Ihr Dieter Ernst,
ETN-Vorstandsmitglied
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Magazin
Foto: A. Lindert-Rottke
Wölfe und Bären
brauchen unseren
Mitte des 19. Jahrhunderts
waren Wölfe in Deutschland
so gut wie ausgerottet.
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Schutz
Präsident Heinz Wiescher zu Gast in Rumänien
„Wir müssen wieder lernen mit Wildtieren zu leben“, sagte
ETN-Präsident Heinz Wiescher nach seiner Rückkehr von einer
beeindruckenden Tierschutzreise nach Rumänien im November
2008. Während sie in Osteuropa noch in großer Zahl in freier
Wildbahn leben, galten sie bei uns jahrzehntelang als ausgerottet: Wildtiere wie Bären, Luchse und Wölfe. Doch seit den
1990er-Jahren kehren sie zurück und sorgen für Konfliktpotenzial zwischen Tierschützern, Jägern und Anwohnern. Das muss
nicht sein, weiß Heinz Wiescher: „Es wird Zeit, mit Mythen aufzuräumen und die Bedeutung von Wildtieren zu erkennen.“
bereits verhungert. Ein absolut schrecklicher Gedanke, dass Menschen Tiere einsperren und dann verhungern lassen ...“
Cristina konnte drei Bären, einem Fuchs
und einem Wolf das Leben retten. „Sie sahen aus wie Geister“, schilderte sie.
Das im November 2006 eröffnete BärenRefugium mit dem treffenden Namen „Libearty“ ist mit 80 ha und ca. 40 Bären inzwischen das größte seiner Art in Europa
und wurde während der Aufbauphase im
Wesentlichen von der WSPA getragen. Der
daneben bescheidene Beitrag des ETN e.V.
konnte dafür eingesetzt werden, die elektrische Absicherung der nun doch erforderlichen Zaunanlage sowie die notwendigen
Klimaanlagen zu installieren.
In der größten
Bärenauffangstation Europas
Ein kurzes Telefonat, dann ging der
Schlagbaum hoch. Beim Aussteigen
zuckte ich unweigerlich zurück, als ich
eine Gruppe Bären bemerkte, die unter
den mächtigen alten Bäumen lagerte.
Entspannt sonnten sie sich und vermittelten mir sofort den Eindruck von
rundum zufriedenen Tieren. Dennoch
war ich erleichtert, als ich die filigrane,
aber stabile Zaunanlage zwischen mir
und den Tieren bemerkte. Während ich
diesen Eindruck noch auf mich wirken
ließ, tauchten Cristina Lapis und ihr
Mann Roger auf. Er ist französischer Honorarkonsul und sein ehrenvolles Amt
erleichtert die oft schwierigen Verhandlungen mit den Behörden. Während der
folgenden Führung berichtete Cristina,
dass sie immer wieder nahezu verhungerte Tiere aus insolventen Zirkusbetrieben oder Zoos befreit: „Bei unserem
letzten Einsatz retteten wir Tiere aus einem Zoo, der schon seit sechs Monaten
geschlossen war. Die meisten Tiere waren
Niemand wirft Zuckerstückchen …
40 Bären, einst als Schaustücke vor Restaurants, Tankstellen und in Zirkussen unter
unwürdigen Zuständen gehalten und gequält, erfreuen sich hier sichtlich ihrer
Freiheit. Die Gemeinde Zarnesti hat dem
Verein das Gelände für 90 Jahre zur Verfügung gestellt. Herzstück der Anlage ist ein
zweistöckiges Wirtschaftsgebäude. Der
vorwiegend aus Holz erstellte Bau ist mit
großer Sorgfalt in die Natur eingepasst. In
der medizinischen Station im Erdgeschoss
werden Neuankömmlinge untersucht und,
was leider viel zu oft der Fall ist, medizinisch versorgt und gepflegt. Sind die Tiere
gesund, öffnet sich ihnen ein ca. 20 ha großes Reservat, in dem sie neben ihren Artgenossen alles vorfinden, was sie benötigen, um sich wohlzufühlen. Der alte
Baumbestand lädt zum Klettern ein, Teiche zum Baden, mehrere Höhlen, um sich
zurückzuziehen. Auch das Unterholz und
umgestürzte Bäume bieten den Tieren Gelegenheit, dem eventuell auftretenden Sozialstress auszuweichen. Niemand wirft
Zuckerstückchen oder belästigt die Tiere.
Nach vielen Terminverschiebungen ist
es mir im November 2008 endlich gelungen, der Einladung von Cristina Lapis zu folgen und das Bärenschutzgebiet Zarnesti in der Nähe von Brasov zu
besuchen. Gemeinsam mit ihrem Mann
gründete die energische und zielstrebige Tierschützerin in Rumänien den
Verein „Asociatia de Protectie a Animalelor Milioana de Prieteni“. Hauptaufgabe des ETN-Partners ist es, verletzte Wölfe und Bären aufzunehmen
und gesund zu pflegen (Respektiere berichtete). Daneben unterhält der Verein
einen riesigen Shelter für Hunde und
Katzen, der vom Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V. unterstützt wird.
Nach einer dreieinhalbstündigen Fahrt
vom Flughafen Bukarest aus, vorbei an
der berühmten Hügelkette, hinter der
Schloss Dracula liegt, behinderte plötzlich ein Schlagbaum unsere Weiterfahrt.
Keine überdimensionierte Toranlage,
keine Hinweisschilder, keine Parkplätze
und auch keine Menschen ließen erkennen, dass wir am Ziel waren.
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Gina und Sophia haben einen prominenten Paten: Pierre Brice.
Crai kam (leider) als handzahmer Wolf ins Refugium, daher
genießt er die Streicheleinheiten von Roger Lapis.
Doru kurz nach der Ankunft im Quarantänebereich. Man
sieht ihm die Strapazen seines bisherigen Lebens deutlich an.
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Pierre Brice ist Pate
Neben diesen beiden ausgedehnten Reservaten befinden sich noch drei kleinere Gehege auf dem Gelände. In einem lebt ein
vom Alter und dem hässlichen Umgang
der Menschen mit ihm gezeichneter chinesischer Kragenbär. Nebenan tollen drei
Jungbären durch den Teich und das Unterholz. Zwei von ihnen, „Gina“ und „Sophia“,
haben einen berühmten Paten. WinnetouDarsteller Pierre Brice ist Pate diese beiden
Jungbären, die nach den berühmten
Schauspielerinnen Gina Lollobrigida und
Sophia Loren benannt wurden. Auch die
von einer weiteren weltberühmten ehemaligen Schauspielerin gegründete Stiftung „Foundation Brigitte Bardot“ hat
maßgeblich dazu beigetragen, dass dieses
Bärenreservat entstehen konnte.
Brandenburg und Sachsen. Inzwischen
wurden sie wieder in der Lausitz heimisch und leben dort in etwa sechs Rudeln zusammen. Einzelne Wölfe durchstreifen auch Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Hessen auf
der Suche nach einem geeigneten Revier. Und schon fordern Jäger den Abschuss bzw. eine kontrollierte Bejagung
der Wolfsbestände. Vereinzelte Abschüsse gab es bereits 2007. Zuletzt
wurde im Januar 2007 ein Welpe erschossen – vermutlich von Jägern. Diese
Abschüsse waren jedoch illegal, denn
der Wolf ist durch gleich drei Richtlinien geschützt: durch das Washingtoner
Artenschutzabkommen, die Berner
Konvention und die FFH-Richtlinien
(Fauna-Flora-Habitatrichtlinie).
Wolfsreservat geplant
Nach Ansicht der Experten der Auffangstation leben in den Bergen und Wäldern Rumäniens noch ca. 4.000 Bären. Das ist die
Hälfte aller europäischen Bären. Sicher
fällt ihnen hier und dort ein Schaf zum
Opfer, aber im Allgemeinen gelingt das
Zusammenleben von Bären, Tierhaltern
und der Bevölkerung. In Deutschland
hatte bekanntermaßen bereits ein Bär, namens Bruno, keine Chance. Die Jägerschaft
Rumäniens spricht allerdings von 6.000
Bären – um den sehr lukrativen Abschuss
zu rechtfertigen. Ausländische Jäger, vor
allem aus Deutschland, zahlen dafür bis zu
20.000 Euro.
Gefährdet sind jedoch nicht nur die Bären. Rund 2 ha groß soll das geplante
Wolfsreservat werden, in dem künftig verletzte Tiere gepflegt und auf die Rückkehr
in ihren natürlichen Lebensraum vorbereitet werden. Meist sind die Tiere auf den
Straßen, die ihr Revier durchziehen, angefahren worden. In dem derzeit nur einige hundert Quadratmeter großen Gehege warten gegenwärtig zwei Wölfe auf
ihre Rückkehr in die Freiheit. Der ETN
wird diesen Ausbau unterstützen und die
erforderliche Zaunanlage finanzieren.
Die Mär vom bösen Wolf
Doch während vor allem die Menschen
in Osteuropa gelernt haben, mit der
Natur in Koexistenz zu leben, sitzen
Angst, Misstrauen und Unwissenheit in
Deutschland noch immer tief. Vorherrschend ist die Angst, dass die Wölfe in
der Region zahlenmäßig überhandnehmen und dann eben auch für Menschen
gefährlich werden könnten. Da jedoch
die Welpen mit der Geschlechtsreife das
Rudel verlassen und sich ein eigenes
Revier von ca. 250 bis 300 km² Größe
suchen, ist diese Angst absolut unbegründet. Erst wenn sie dort selbst wieder Junge bekommen, kann man davon
sprechen, dass sie sesshaft geworden
sind, so die Wildbiologen vom Kontaktbüro „Wolfsregion Lausitz“. Sofern kein
Revier vorhanden ist, welches groß genug ist und ausreichend Nahrung bietet, werden die Tiere keine Familie
gründen und einfach weiterziehen.
Doch das weiß kaum jemand, weshalb
der ETN im In- und Ausland großen
Wert auf Information legt. Viele Menschen haben den typischen Wolf vor
Augen. Den aus dem Märchen der Gebrüder Grimm: blutrünstig, heimtückisch und verschlagen. Ein gelbäugiges
Untier, das nicht nur Schafe, sondern
auch Menschen heimsucht und zerfleischt. Wir alle wissen, wie die Begegnung im Märchen verläuft: armes Rotkäppchen, böser Wolf. Diese Sichtweise
wurde über Generationen weitergegeben – und hat mit der Realität nichts
gemein. Wie aber kam der Wolf zu diesem Negativ-Image?
Fachlicher Austausch
Der fachliche Austausch mit den WildtierExperten war äußerst interessant und
aufschlussreich, vor allem vor dem Hintergrund, dass auch in Deutschland zunehmend wieder Wildtiere gesichtet werden. Die ersten Wölfe auf deutschem Boden nach ihrer Ausrottung im Jahre 1904
gelangten über die polnische Grenze nach
Vom Freund zum Feind geworden
Unsere frühesten Vorfahren sahen im Wolf einen ebenbürtigen oder gar überlegenen Jäger,
dessen Ausdauer, Geschick und Cleverness
bewundert und begehrt wurden. Er wurde als
Beschützer und übernatürliches Wesen betrachtet, als Ahnherr verehrt, dessen Geist um
Jagd-Beistand angerufen wurde. Krieger identifizierten sich mit dem Wolf, bezeichneten
sich als Wolfsmenschen. Vornamen wie Wolf,
Adolf, Wolfgang oder Wolfhard erinnern an
die Wertschätzung dieses Tieres.
Eine Theorie besagt, dass Menschen die Wölfe
und Wölfe die Menschen begleiteten und jeweils die Überreste der Jagdbeute verzehrten.
Daraus könnten in manchen Fällen Freundschaften entstanden sein, aus denen sich dann
auch die Wolfs- bzw. nach Generationen der
Zucht die Hundehaltung entwickelt hat. Der
domestizierte Wolf half beim Jagen und beschützte die wachsenden Siedlungen. Nachdem der Mensch seinen Lebensraum ausweitete, Landwirtschaft betrieb, Wälder rodete
und damit Huftiere wie Hirsche und Rehe verdrängte, machte er sich den Wolf zum Feind
und Konkurrenten. Von da an wurde der Wolf
gnadenlos verfolgt. Aus dieser Zeit stammen
auch die ersten Berichte vom blutrünstigen
Räuber, der auch Menschen anfalle. Dabei
macht der Wolf um Menschen lieber einen
großen Bogen, ist er doch sein einziger Feind.
Und so entbehren Berichte über Angriffe auf
Menschen meist jeder Grundlage. Gesicherte
Belege für Angriffe gesunder Wölfe auf Menschen konnten für Europa bisher nicht erbracht werden. Es ist folglich längst Zeit, mit
dem ehemals besten Freund des Menschen
endlich wieder Frieden zu schließen.
Wichtige Rolle im Ökosystem
Doch noch einmal zurück nach Rumänien:
In den großzügig dimensionierten Empfangs- und Tagungsräumen, wo immer wieder Vortragsabende stattfinden, kam es zu
einem anregenden Austausch und interessanten Gesprächen über die Lebensweise
und -bedingungen von Wölfen und Bären,
diesen beeindruckenden Großtieren, die im
Ökosystem eine überaus wichtige Rolle spielen. Allen Anwesenden war klar, dass noch
eine Menge Informations- und Bildungsarbeit geleistet werden muss. Doch wer die zufriedenen und glücklichen Bären von Brasov
gesehen hat, die endlich artgerecht leben
dürfen, der wird mir zustimmen: Die Anstrengungen lohnen sich! Und ich freue mich
schon heute auf den Ausbau des Wolfsgeheges, in dem Wölfen wie Crai und Crock
Schutz und Hilfe zuteilwerden.
Baden ist ein Grundbedürfnis für Bären.
Gerne habe ich im Namen des ETN eine
Einladung für einen Besuch auf Hof Huppenhardt und Hof Wiesenfeld ausgesprochen, auch wenn wir dort nicht mit diesen
Dimensionen beeindrucken können. Die
Freude darüber war groß, auch bei dem
sehr engagierten Verwalterehepaar Lotsi
und Emely Dinka. Gemeinsam trägt uns
aber der Wille, den Tieren zu helfen. In
Deutschland wie in Europa. Diese Hilfe ist
nur möglich durch Ihre Unterstützung.
Dafür bedanke ich mich von Herzen.
Ihr Heinz Wiescher
Im Refugium „Libearty“
lässt es sich leben!
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Magazin
„Ein Herz für Tiere“
Tiervermittlung seit 14. März auf Sendung
Der ETN e.V. präsentiert in Kooperation mit dem GongVerlag eine Staffel von zunächst 24 Tiervermittlungs-Sendungen unter dem Titel „Ein Herz für Tiere“.
Am 14. März 2009 ging unter dem Namen von Europas größter Tier-Zeitschrift „Ein Herz für Tiere“ eine
neue Tiervermittlungs-Sendung an den Start. Das
Gemeinschaftsprojekt von Gong-Verlag in Ismaning
und dem Europäischen Tier- und Naturschutz e.V.
(ETN) in Much bei Bonn wird auf den Regionalsendern rheinmaintv und NRW.TV ausgestrahlt.
Foto: Stefan Grothus, www.rundum-hund.de
Gute Vermittlungschancen
„Die Einstellung der Sendung ‚Herrchen gesucht‘
im Hessen Fernsehen hat eine große Lücke hinterlassen“, erklärt Dieter Ernst, Vorstandsmitglied des
ETN e.V. „Diese gilt es nun zu füllen, damit auch in
Zukunft Hunde, Katzen und andere Tiere leichter
ein liebevolles Zuhause finden können.“
Diese Ansicht teilt auch Europas größtes Tier-Magazin „Ein Herz für Tiere“ aus dem Gong-Verlag.
Und so wird die neue Tiersendung auch unter dem
bekannten Namen „Ein Herz für Tiere“ auf den
Regionalsendern rheinmaintv sowie NRW.TV ausgestrahlt. „Für die erste Staffel sind 24 Folgen geplant“, erklärt Dieter Ernst. „Jeden zweiten Samstag
die Erstausstrahlung und tags darauf die Wiederholung.“
Gedreht wird auf ETN-Höfen
Schwerpunkt der Sendung ist die Vermittlung von
Tieren. In jeder Folge werden zwölf Tiere aus drei
Tierheimen vorgestellt, die auf ein neues, liebevolles
Zuhause warten. Das Besondere an dieser Produktion ist die Standortwahl: „‚Ein Herz für Tiere‘ wird
nicht in einem Studio, sondern auf den Tierschutzhöfen des ETN aufgezeichnet“, so Dieter Ernst. „Mal
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Respektiere
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ETN-Tierschutzpreis 2008
für LKW-Fahrer mit Herz
Acht Katzen-Babys das Leben gerettet
Einem Fernfahrer, der in einer spontanen Hilfsaktion acht ausgesetzten Katzen-Babys das Leben rettete (s. Respektiere 3/2008),
verlieh der ETN e.V. am 31. Januar 2009 den Tierschutzpreis 2008.
Natalie Buch moderiert die neue Tiersendung.
auf Hof Huppenhardt in Much, Nordrhein-Westfalen, mal auf Hof Wiesenfeld im hessischen Bad
Karlshafen. Authentisch, artgerecht, nah und ökologisch, wird die Sendung allen Ansprüchen gerecht.“
Dazu: Tipps, Porträts und Tiergesundheit
Untermauert wird die halbstündige Sendung von
zwei wiederkehrenden Rubriken. Zum einen wird
die Tiergesundheit Thema sein. In Beiträgen werden dem Tierhalter Tipps und Anregungen von Experten gegeben. Zum anderen werden verschiedene
Tierarten/-gattungen porträtiert und aktuelle Tierschutzprojekte vorgestellt. Moderiert wird „Ein
Herz für Tiere“ von der rheinmaintv-Nachrichtensprecherin Natalie Buch. Ein fachgerechtes Studium
und mehrjährige Redaktions- und Moderationserfahrung machen Natalie Buch zum kompetenten
und sympathischen Sprachrohr zwischen Tier und
neuem Herrchen. Seien Sie dabei. Schalten Sie ein,
wenn es wieder heißt: Ein Herz für Tiere.
„Junge Katzen sollten, wie eigentlich alle Tiere, den Beschützerinstinkt im
Menschen wecken. Bei Carsten Stenzel haben die acht Kätzchen diese Reaktion hervorgerufen“, erklärte Götz Bukenberger vom ETN e.V. bei der Verleihung des Tierschutzpreises 2008 im baden-württembergischen Oberndorf.
Zur Erinnerung: Der Fernfahrer Carsten Stenzel fand im April 2008, als
sein LKW beladen wurde, zwischen Paletten und Gitterboxen völlig
durchnässte und apathisch wirkende Katzen-Babys. Ihm war klar, dass
diese winzigen und hilflosen Tiere ohne fremde Hilfe nicht überleben
würden. Deshalb nahm er die völlig unterkühlten Katzen-Babys kurzerhand mit in seinen Lastzug und wickelte sie in sein einziges Handtuch.
Nachdem er vergeblich versucht hatte, die Tiere in einem Tierheim abzugeben, machte er sich samt seiner Ladung auf nach Italien – und fütterte
seine kleinen Fahrgäste mithilfe einer Apotheken-Spritze. Dann ging es
quer durch Österreich, Italien und wieder zurück nach Deutschland.
Dort scheiterte auch der zweite Versuch, die Katzen-Babys in einem Tierheim unterzubringen. Carsten Stenzel schmuggelte die Katzen also erneut
durch Österreich nach Italien und fuhr wieder zurück nach Deutschland.
Nach vier Tagen, 3.000 km Fahrt und acht Grenzüberfahrten erhielt er die
Telefonnummer des Schlatthofs, einem ETN-Partner, der sich sofort bereit erklärte, die Katzen-Babys aufzunehmen.
Dort fand auch die Verleihung des mit 500,- Euro dotierten Tierschutzpreises 2008 statt. Der Preisträger freute sich sichtlich über die Auszeichnung
und kündigte an, sich von dem Preisgeld erst einmal ein Katzenkörbchen für
seinen LKW zu kaufen,, da er auch in Zukunft Katzen in Not helfen werde.
Ihr ETN-Team
Kurzinformation:
Name der Sendung: Ein Herz für Tiere
Moderatorin: Natalie Buch (rheinmaintv)
Ausstrahlung rheinmaintv: jeden 2. Samstag um
19 Uhr (Wiederholung jeden 2. Sonntag um 18 Uhr)
Ausstrahlung NRW.TV: jeden 2. Samstag um 19.30 Uhr
(Wiederholung jeden 2. Sonntag um 18.30 Uhr)
Empfang: Kabel, dvb-T und Sat.Astra (rheinmaintv)
bzw. Kabel (NRW.TV)
Staffel: 24 Folgen à 30 Minuten
Götz Bukenberger (l.) würdigt
im Namen des ETN das außergewöhnliche Tierschutzengagement von Carsten Stenzel (r.).
Magazin
ETN und TUI besiegeln
Tierschutz-Kooperation
Deutschlands führender Reiseveranstalter
startet Pilotprojekt auf Lanzarote
Am 5. November 2008 unterzeichneten Deutschlands führender Reiseveranstalter, die TUI Deutschland GmbH, und
die größte europaweit aktive Tierschutzorganisation, der
Dieter Ernst (ETN-Vorstandsmitglied, l.) und Andreas Koch (Leiter des Umweltmanagements TUI
Deutschland, r.) freuen sich über das Abkommen.
Bei der Unterzeichnung betonte Andreas Koch, Leiter des Umweltmanagements bei der TUI Deutschland
GmbH: „Wir sind uns unserer Verantwortung als größter deutscher Reiseveranstalter bewusst und natürlich
liegen uns die Tiere auch am Herzen –
genau wie den meisten unserer Gäste.
Da ist es für uns selbstverständlich,
dass die herrenlosen Katzen nicht
grausam getötet, sondern tiergerecht
versorgt und die Population auf tierfreundliche Art und Weise reguliert
werden soll.“ Die TUI wird künftig
dafür Sorge tragen, dass ihre PartnerHotels die Tiere füttern und dem ETN
e.V. etwaige Krankheitsfälle und Verletzungen melden. Arne Kretschmer,
Referent im Bereich Umweltmanagement der TUI, legt in einem Interview
die Hintergründe und Ziele der Tierschutz-Kooperation dar.
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Respektiere
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ETN e.V., einen Kooperationsvertrag zum Schutz von Katzen in Hotelanlagen auf Lanzarote.
Respektiere: Herr Kretschmer, dank
Ihres persönlichen Engagements ist es
zu einer beispielhaften Kooperation
zwischen dem Reisekonzern und dem
ETN e.V. gekommen. Was bewegt die
TUI, sich im Tierschutz und speziell
beim Schutz von Katzen in Hotelanlagen zu engagieren?
Arne Kretschmer, TUI: Tierschutz ist
bei der TUI schon seit vielen Jahren ein
wichtiger Bestandteil des Umwelt- und
Naturschutzengagements. Dabei geht
es nicht nur um den Schutz von streunenden Katzen und Hunden, sondern
auch um bewusstseinsbildende Kampagnen wie z.B. dem „Year of the Dolphin“ 2007/08. Denn was wäre ein Urlaub ohne eine intakte Natur? Nur halb
so schön, denn Urlaub und Natur sind
untrennbar miteinander verbunden.
Und zu einer intakten Natur gehört
nun mal auch eine gesunde Tierwelt.
Das Leid von Katzen und Hunden in
unseren Urlaubsregionen liegt uns sehr
am Herzen, da wir um die Problematik
im Spannungsfeld Hotel und Tierschutz
wissen und immer wieder Schreiben
von Gästen und Hoteliers bekommen,
die die schwierigen Umstände dieser
Tiere in den Partner-Hotels beklagen.
Als größter Reiseveranstalter Deutschlands wollen wir dazu beitragen, dass es
den Tieren besser geht, und vernünftige
Ansätze und Hilfestellungen zu einem
tiergerechten Umgang liefern. Zum
Wohle der Tiere, aber auch um unseren
Gästen das Ferienerlebnis zu bieten, das
sie sich gewünscht haben.
Respektiere: Ein großer deutscher Konzern engagiert sich für Tier- und Naturschutz. Welche Projekte unterstützen Sie konkret?
Arne Kretschmer, TUI: Insgesamt
blickt der Umweltbereich der TUI auf
eine mittlerweile 18-jährige Geschichte
zurück, in der wir unzählige Projekte
realisiert haben, die Vorbildcharakter
hatten und haben. Nennen würde ich
hier gerne ein Projekt, das aufgrund seines Erfolges ein Paradebeispiel für
nachhaltigen Tourismus ist. Auf Teneriffa hat die TUI vor vielen Jahren sanftes Whalewatching eingeführt. In Kooperation mit M.E.E.R. e.V. wurden damals Kriterien entwickelt, die Walbeobachtungen möglich machen, ohne die
Tiere zu belasten. Ein anderes Beispiel ist
die Kooperation mit der UNEP (Umweltprogramm der Vereinten Nationen)
und der CMS (Bonner Konvention) zum
Year of the Dolphin 2007/08. Hier war
TUI der Hauptpartner der Privatwirtschaft und hat sich in vielen Aktionen in
Ferienanlagen und Urlaubsregionen aktiv für den Schutz und die Aufklärung
dieser gefährdeten Art eingesetzt.
Aber auch im Bereich Katzenschutz in
Urlaubsregionen haben wir langjährige
Erfahrungen. Bis 2005 haben wir immer
wieder punktuell Tierschutzorganisationen unterstützt, die Kastrationsaktionen in Urlaubsregionen durchgeführt
Foto: TUI Deutschland GmbH
Magazin
Arne Kretschmer, TUI, unterstütz mit viel
Engagement die Kooperation.
haben. Seit 2005 unterstützen wir den
Tierschutz in unseren Partner-Hotels
mit dem Cat-Café-Projekt, das dem
ETN-Projekt auf Lanzarote sehr ähnelt.
Hierbei geht es um langfristige Bestandsregulierung und Gesunderhaltung bestehender Populationen. Mittlerweile wird dieses Konzept auf Rhodos
und in Sri Lanka erfolgreich umgesetzt.
Viele dieser Beispiele finden sich auch
auf unseren Websites (www.tui-deutsch
land.de und www.tui-umwelt.com).
Respektiere: Wie wurden Sie auf das
ETN-Projekt „Katzenschutz auf Lanzarote“ aufmerksam?
Rosita Laschet sorgt für gesunde Katzen in den Hotelanlagen: Mithilfe der gespendeten Gimpet-„Käsepaste“
lassen sich die Entwurmungstabletten gut verabreichen.
Arne Kretschmer, TUI: Ich wurde damals von
Herrn Laschet angesprochen. Da wir sehr ähnliche Vorstellungen zu diesem Thema haben und
uns auch persönlich auf Anhieb verstanden, haben wir in den folgenden Monaten intensiv an
der Kooperation gefeilt und die Rahmenbedingungen für beide Partner festgelegt. Ich freue
mich, dass diese Bemühungen letztlich in einem
Kooperationsvertrag gemündet sind.
Respektiere: Was ist für Sie das Besondere an
diesem Projekt?
Arne Kretschmer, TUI: Für mich liegt die Besonderheit dieses Projektes in der Art, wie Tierschutz
betrieben wird. Es ist fester Standpunkt der TUI,
dass die „Streunerproblematik“ nicht durch das
Ausfliegen von Tieren nach Deutschland gelöst
werden kann, sondern dass vor Ort Lösungen zur
Populationskontrolle gefunden werden müssen,
wobei gleichzeitig alle Partner vor Ort sensibilisiert werden. Hier bietet der ETN die optimale
Basis von engagierten Tierschützern und einem
guten Netzwerk auf Lanzarote und in aller Welt.
Respektiere: Welche Hoffnungen und Erwartungen setzen Sie in die Kooperation mit dem ETN?
Arne Kretschmer, TUI: Für mich und die TUI ist
die Kooperation der Startschuss und ein Versuchsballon für eine langfristig angelegte und beiderseitige positive Zusammenarbeit. Speziell für Lanzarote wünsche ich mir natürlich einen möglichst
großen Erfolg und eine hohe Anzahl an HotelPartnern, die dieses Projekt freiwillig mittragen.
Tierschutz kann nur positive Früchte tragen, wenn
sich alle Beteiligten offen und ehrlich gegenüberstehen und vom Nutzen des Projektes überzeugt
sind. Das Wichtigste an diesem örtlich begrenzten
Konzept ist aber sicherlich der Vorbildcharakter.
Wenn es gut läuft, wird sich das herumsprechen
und andere Hotels werden folgen. Je nachdem, wie
die Erfahrungen auf Lanzarote aussehen werden,
können wir uns eine Ausweitung der Kooperation
auf andere Regionen und auch weitere Themenfelder vorstellen. Aber das wird die Zukunft zeigen …
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Magazin
Unser Tierheim:
Hof Wiesenfeld
Tiffi – Schicksal einer alten Zuchthündin
Alt, krank, nicht mehr zu gebrauchen. Stafford-Hündin Tiffi wurde vermutlich einfach
ausgesetzt. Ihr Schicksal schien besiegelt.
Doch Wunder gibt es immer wieder …
Wir wünschen Tiffi
und ihrem Frauchen
von Herzen alles Gute!
Unsere Sorgenf„e“lle
Irma (geb. 2002) ist eine liebe Kätzin, die seit Dezember 2007 bei
uns im Tierheim lebt, nachdem
ihre Besitzerin verstorben war. Sie
ist sehr ruhig und zurückgezogen.
Man merkt ihr an, dass ihr ein
Mensch fehlt, bei dem sie es sich
gemütlich machen kann, denn
Irma ist gern im Haus. Da sie als
Einzelkatze gehalten wurde, wäre
es für sie einfacher, wenn sie in einen Haushalt ohne vierbeinige
Konkurrenz käme.
Nachdem Cindys Herrchen plötzlich verstorben
war, hauste die Mischlingshündin zehn Tage lang
alleine in der verlassenen Wohnung, bis eine Nachbarin dafür sorgte, dass Cindy ins Tierheim umziehen durfte. Cindy verschließt sich völlig ihrer Umwelt. Sie frisst nicht, wenn nicht jemand neben ihr
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steht und sie streichelt, sie sucht keinen
Kontakt zu Artgenossen – Cindy trauert und leidet. Freude kommt nur auf,
wenn wir sie knuddeln, mit ihr ausgehen oder einfach nur da sind. Daher
suchen wir ganz dringend für Cindy
eine neue Familie, gerne auch mit Kindern. Cindy ist ein Border-Collie-Mix,
2006 geb., 26 kg, SH 58 cm.
Eines Morgens schellte die Hoftürglocke. Als wir nachschauten, stand dort
ein etwas hilflos wirkender junger
Mann. Neben ihm saß eine StaffordHündin, die uns mit großen Augen anschaute. Was war passiert? Die Hündin,
die kein Halsband trug, war dem jungen Mann auf Schritt und Tritt gefolgt.
Daraufhin beschloss er, das Tier zu uns
zu bringen. Da saß sie nun, eine freundliche, liebe Hündin, die wir auf den
Namen Tiffi tauften. Nachdem unsere
Tierärztin Tiffi untersucht hatte, dämmerte uns, was geschehen war. Tiffi, bei
der Knoten an den Gelenken und ein
Unser Pollux kam im März 2008 mit
seinem Bruder Baghira zu uns ins Tierheim. Seine Besitzerin gab die beiden
Tiere aufgrund eines Umzugs ab. Anfangs waren Pollux und Baghira sehr
verschüchtert. Nach zwei Monaten legte
sich das und Baghira wurde vermittelt.
Pollux dagegen wartet immer noch, obwohl er sich zu einem lieben und verschmusten Kater gemausert hat.
Rufen Sie uns an?
Kontakt: Hof Wiesenfeld, Wiesenfeld 4, 34385 Bad Karlshafen, Tel.: 0 56 72/92 16 39,
Fax: 0 56 72/92 19 55, e-Mail: tierheimBk@gmx.de, www.tierheim-bad-karlshafen.de
Milztumor diagnostiziert wurden,
hatte anscheinend als Zuchthündin
ausgedient. Alt, krank, nicht mehr zu
gebrauchen, schien sie es nicht mehr
wert zu sein, Geld in sie zu investieren.
Ob der Besitzer sich des Hundes einfach entledigt hatte? Wir informierten
mehrere Polizeidienststellen, Gemeindeämter und die umliegenden Tierheime. Niemand vermisste Tiffi! Was
uns hilflos, traurig und wütend
machte! Mittlerweile wurde Tiffi operiert, ein langes Leben aber wird sie
nicht mehr vor sich haben.
Durch die Unterstützung von „Bullterrier in Not“ erhielten wir plötzlich
einen Anruf von Sonja Möhring, die
selbst an Krebs erkrankt ist und ein
schweres gesundheitliches Schicksal
zu meistern hat. Dennoch hatte sie
beschlossen, Tiffi ein Zuhause zu geben, ihr die verbleibende Zeit so schön
wie möglich zu gestalten. Es hat uns
tief berührt, dass es Menschen gibt,
die, obwohl selbst schwer krank, sich
um das Schicksal eines Tieres kümmern. Seit mehreren Wochen ist Tiffi
nun bei Sonja Möhring. Wir bekommen regelmäßig Berichte über Tiffis
Befinden und freuen uns, dass es der
Hündin noch einmal so richtig gut
geht, bevor sie über die Regenbogenbrücke gehen muss …
Linda Hötger, Tierheim Bad Karlshafen
Husky-Mischlingsrüde Crok
ist 2004 in
Tossa de Mar
geboren. Als er
zu uns kam,
waren wir sicher, dass der
Prachtkerl flugs
in ein neues
Zuhause vermittelt würde.
Das ist nun anderthalb Jahre her. Niemand wollte Crok bislang adoptieren,
obwohl er sich mit Hunden und Katzen verträgt, Kinder mag und sich als
Familienhund bestens eignen würde.
Er ist sportlich, kann aber nach getaner „Arbeit“ ruhig und gelassen im
Körbchen schlummern. Wer gibt diesem tollen Hund ein Zuhause? Crok
ist 48 cm groß und wiegt 18 kg.
ETN-Tierschutzhof
Huppenhardt
Lausbub
Zuhause gesucht!
Tarzan
Neben unserem ETN-Tierheim Hof Wiesenfeld ist
unser zweiter Tierschutzhof Huppenhardt in Much
bei Bonn ein Zufluchtsort für ehemalige
„Nutz“tiere. Hier finden Tiere Aufnahme, die in einem „normalen“ Tierheim keine Chance haben.
Viele von ihnen werden hier ihren Lebensabend
verbringen. Doch es gibt auch Schützlinge, die vermittelt werden können. Dazu gehören z.B. die von
der Pferde-Auktion (s. Respektiere 3/2008) geretteten Noriker- und Haflingerfohlen. Von ihrem
Trauma haben sich die Tiere auf Hof Huppenhardt
mittlerweile sehr gut erholt. Mustang, Lausbub
und Tarzan (alle ca. 1 Jahr alt) sind ganz unkomplizierte und tolle Pferde. Was ihnen nun noch fehlt,
ist ein liebevolles Zuhause bei Pferdefreunden.
Für unseren Haflinger-Wallach Astor suchen wir
Unterstützung durch einen Paten. Astor ist ein
wirklich toller und lieber Kerl, der aber bereits das
stolze Alter von 23 Jahren erreicht hat. Nach einem
Beinbruch im Vorderlauf steht er etwas krumm
und hat Arthrose im anderen Vorderbein. Astor
wird seinen Lebensabend auf Hof Huppenhardt
verbringen – möchten Sie sein Pate werden?
Astor
Wir freuen uns auf Ihren Anruf!
Kontakt:
Europäischer Tier- und Naturschutz e.V. (ETN)
Hof Huppenhardt
D-53804 Much
Tel.: 0 22 45/61 90-0
Fax: 0 22 45/61 90-11
e-Mail: info@etn-ev.de, www.etn-ev.de
Mustang
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Magazin
„Orte des Lebens“
bewahren
Der Steinbruch Schönenberg – ein Kleinod im Bröltal
Foto: © Heinz Schumacher
„Orte des Lebens“ schaffen und erhalten. Dafür setzen wir als ETN
uns ein! Denn indem man Naturräume schützt oder Biotope anlegt, schützt man zugleich die heimische Tierwelt. Dass selbst ungewöhnliche Standorte zu faszinierenden Lebensräumen für Tiere
und Pflanzen werden können, beweist das Beispiel eines Grauwacke-Steinbruchs im Rhein-Sieg-Kreis, der nun im Besitz des ETN ist.
Bizarre Bilder im Winter: Wasseraustritt an der Felswand.
Steinbrüche – auf den ersten Blick mögen sie dem Betrachter leblos erscheinen.
Doch schaut man genauer hin, sind zahlreiche Tierarten zu entdecken: Eidechsen
und Ringelnattern sonnen sich auf Felsbrocken, verschiedene Amphibienarten
nutzen das kleine Stillgewässer im Steinbruch und bei sonnigem Wetter begegnet
uns eventuell auch der „Kolibri“ unter
den Schmetterlingen: das Taubenschwänzchen. Steinbrüche sind ein wichtiger Lebensraum für viele Tier- und
Pflanzenarten und durch unser Biotopmanagement könnte der Steinbruch in
Zukunft auch für so imposante Tiere wie
den Uhu zum Lebensraum werden.
Fotos: © Heinz Schumacher
Verstecke und Brutplätze
Besonders auffällig an Steinbrüchen
sind zunächst einmal die oft senkrechten Felswände, die nach der Abbauphase
verbleiben. Durch ihre Unzugänglichkeit und ihren Höhlenreichtum bieten
sie vielen Tierarten Verstecke und Bruthabitate. Je nach Exposition finden wir
hier Arten, die es gerne sonnig und trocken oder eher schattig und feucht mögen. Rund um die Felswand bieten sich
weitere Habitate: Halden, Schotterflächen, magere Grünlandbereiche, vielleicht ein kleiner Tümpel, eine sumpfige
Bodenvertiefung – die Vielfalt des Angebots an Lebensmöglichkeiten ist auf oft
kleinstem Raum hoch.
Das Gewässer im Juli 1978 und im Februar 2006: Dringend müssen hier Pflegemaßnahmen zum Erhalt des Gewässers erfolgen.
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Wo Uhu und Eidechse siedeln
So wie in unserem Grauwacke-Steinbruch. Er ist eine Wärmeinsel innerhalb
des rauen Bergischen Landes und bildet
mit weiteren Steinbrüchen in der Umgebung von Schönenberg ein Netzwerk
von Lebensräumen von spezialisierten
Tier- und Pflanzenarten. Das Vorkommen von Magerrasen trocken-warmer
Standorte mit Arten wie Frühlings-Fingerkraut, Sprossende Felsennelke und
Zauneidechse sind auf die besonderen
mikroklimatischen Bedingungen zurückzuführen. Dies belegt auch das Vorkommen der Zauneidechse. In den letzten Jahren breitet sich der Uhu im Bereich Windeck/Ruppichteroth aus und
besiedelt neue Steinbrüche. Der Grauwacke-Steinbruch hat das Potenzial als
Uhu-Brutplatz; bei einem Fortschreiten
der Ausbreitung ist mit einer Besiedlung
in den nächsten Jahren zu rechnen.
Wertvolle Lebensräume
Der gut 2 ha große Steinbruch in Schönenberg liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Ruppichteroth im Bröltal, einem schönen Seitental der Sieg. Bis in
die 1970er Jahre war der Steinbruch in
Betrieb, das Material wurde vorwiegend für den Straßenbau verwendet.
Nach Beendigung des Abbaus drohte
das Gelände völlig zuzuwachsen, Müll
wurde wild abgelagert. Der Rheinisch-Bergische Naturschutzverein
(RBN) übernahm die Betreuung des
Geländes und mäht seitdem die ebenen
Bereiche der Sohle einmal jährlich. So
konnten wertvolle Lebensräume erhalten bleiben. Der Steinbruch steht unter
Landschaftsschutz, im aktuellen Gebietsentwicklungsplan ist er als Bereich
für den Schutz der Natur ausgewiesen.
Schutz- und Pflegemaßnahmen
Um diese Lebensgemeinschaft zu erhalten, sind intensive Schutz- und Pflegemaßnahmen notwendig. Derzeit gibt
v. a. die zunehmende Verbuschung Anlass zur Sorge. Die aufkommenden Gehölze beschatten die ehemals sonnigwarmen Standorte und zerstören den
Lebensraum angepasster Arten. Auch
das Kleingewässer droht durch Beschattung und Laubeintrag seine Funktion als Laichgewässer zu verlieren.
Nicht zuletzt ist aber der nur lücken-
ETN ist Eigentümer
des Steinbruchs
Lange Zeit suchte man einen engagierten
Partner im Naturschutz, der den Erhalt
des Steinbruchs gewährleisten könnte.
Anfang 2009 war es dann so weit: Nach
zähen Verhandlungen wurde der ETN
e.V. Eigentümer des Steinbruchs. Die
weitere Betreuung und Pflege übernimmt der Rheinisch-Bergische Naturschutzverein mit Unterstützung des ETN
und der Biologischen Station.
Damit ist gewährleistet, dass auch unsere Kinder und Enkel noch dieses wunderschöne Kleinod erleben können.
Foto: © Heinz Schumacher
Die Ringelnatter steht auf der Roten Liste gefährdeter Tierarten.
Foto: © Pixelio
hafte Zaun rund um das Gelände eine
Gefahr für Mensch und Tier.
Zaunbau, Gehölzrückschnitt und dauerhafte Mahd – dies sind die Voraussetzungen für den Erhalt des Steinbruchs
als Biotop. Der Rheinisch-Bergische Naturschutzverein ist gemeinsam mit anderen Naturschutzverbänden sowie den
Vertretern der Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft, der Jägerschaft und der
öffentlichen Hand Mitglied im Trägerverein der Biologischen Station im
Rhein-Sieg-Kreis e.V. Letztere ist Teil eines landesweiten Netzwerkes Biologischer Stationen. Biologische Stationen
betreuen gemeinsam mit Behörden und
Verbänden Schutzgebiete von der Pflegekonzeption bis zur praktischen Umsetzung, betreiben Artenschutz, beraten
die Landwirte, die Behörden und Bürger
und sind in der Umweltbildung tätig.
Der Turmfalke brütet zeitweise im Westen des Steinbruchs.
Foto: © Pixelio
Bemerkenswerte Tierwelt
Zur Flora zählen hier auch seltene Arten, die in der Roten Liste landesweit
als gefährdet geführt werden: der Gewöhnliche Frauenmantel, die BüschelNelke, der Wild-Apfel, die Sprossende
Felsennelke und die Mehlbeere.
Auch die Fauna ist bemerkenswert. Die
Kleingewässer des Steinbruchs bieten
Teichmolch, Fadenmolch, Bergmolch,
Grasfrosch und Erdkröte Laichmöglichkeiten, auf den Felsen sonnen sich Ringelnatter und Zauneidechse, auch die
Waldeidechse lebt im Steinbruch. Der
Turmfalke zieht an diesem Standort
seine Brut auf. Landesweit gefährdet ist
die hier vorkommende Kleine Pechlibelle
und eine Wildbienenart, daneben finden
sich eine Vielzahl unterschiedlichster Insekten- und Spinnenarten sowie seltene
Arten wie das Taubenschwänzchen, der
Kleine Eisvogel, der Mauerfuchs, der landesweit vom Aussterben bedrohte Wachtelweizen-Scheckenfalter, der Rosarote
Flechtenbär oder der Blutbär.
Ihr ETN-Team
Wegen seines auffälligen Flugverhaltens, das
dem eines Kolibris ähnelt, wird das Taubenschwänzchen auch Kolibrischwärmer genannt.
Foto: © Heinz Schumacher
Foto: © Timo Lippert
Zauneidechsen können eine Gesamtlänge von etwa 24 cm erreichen.
Für den Grasfrosch sind Kleingewässer überlebenswichtig.
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Magazin
Katzenschutz auf Elba
Positive Signale aus der Politik
Lisa Accolli lebt seit 22 Jahren auf einer Trauminsel – auf Elba.
Genießen kann sie den Inseltraum nicht, denn sie kennt die
Schattenseiten nur zu gut: das Leid der zahlreichen Inselkatzen.
Lagebesprechung: v.r. Lisa, Elvira Muff, Rosita Laschet,
Evelyn Krüger-Menzen und viele Katzen.
Fütterung der Katzen in der Residenz „Casa del Sole“.
Die Katzen wurden vom ETN-Ärzte-Team um Thomas
Busch im Jahr 2005 kastriert. Es geht den Katzen
nach wie vor gut.
Nächtliche Fütterung an abgelegenen Stellen.
Die Katzen erwarten einen schon sehnsüchtig.
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Seit vielen Jahren unterstützt der ETN
die Arbeit von Lisa. Mehrfach haben wir
über ihre aufopferungsvolle Arbeit berichtet, über die täglichen Fahrten zu den
52 Futterplätzen, die Versorgung der
mehr als 1.500 Inselkatzen und die vielen
Kastrationsaktionen. Eine Lebensaufgabe, die Lisa bislang ganz alleine bewältigte, ohne Rücksicht auf die eigene Gesundheit. Das soll nun anders werden.
Auf Weisung des Vorstandes wurde ETNTierschutzinspektor Klaus Laschet nach
Elba entsandt, um sich vor Ort über die
Verhältnisse zu informieren und nach
Lösungen für eine Zusammenarbeit zu
suchen, die Lisa bei ihrer wichtigen Aufgabe entlasten und die Tierbetreuung
auch in Zukunft sichern soll.
Neuer Verein gegründet
So hat sich vor Ort mithilfe des ETN ein
eigener Verein gegründet, der bereits eine
vielversprechende Tätigkeit aufgenommen hat: „Oasi delle quattro Zampe“.
Der Verein, der auf Initiative von Evelyn
Krüger-Menzen und Elvira Muff aus der
Taufe gehoben wurde, soll nun Lisa bei
ihrer Arbeit unterstützen und auch auf
politischer Ebene für Veränderungen
sorgen. Er darf jedoch nicht als Konkurrenz, sondern vielmehr als eine Ergänzung zur Arbeit von SOS Animali verstanden werden. Eine weiterhin gute Zusammenarbeit der Tierschützer wird
ausdrücklich gewünscht und angestrebt.
Möglichkeiten der Kooperation
Neben der praktischen Tierschutzarbeit werden vor Ort auch Gespräche
mit Politikern gesucht. Die ersten
wichtigen Kontakte wurden daher zu
der Behörde „Comunità Montana dell’
Arcipelago Toscana“ geknüpft. Eine
Behörde, deren Zuständigkeit u. a. in
gemeindeübergreifenden Angelegen-
heiten liegt. In der Besprechung im
Oktober 2008 mit Carlo Rizzoli (Comunità Montana) nutzten Präsidentin
Evelyn Krüger-Menzen und Klaus Laschet die Gelegenheit, Möglichkeiten
der Zusammenarbeit abzufragen und
die Ziele des Vereins vorzustellen.
Überrascht und gleichermaßen erfreut
zeigte sich Carlo Rizzoli über das Interesse einer großen Tier- und Naturschutzorganisation wie dem ETN und
stellte sodann die Planungen seiner Behörde vor, wonach auf der Insel Elba ein
Tierheim entstehen soll. Das Grundstück sei vorhanden, die Finanzierung
bereits zum großen Teil gesichert. Das
Gelände soll aber nicht nur als Tierauffangstation dienen. Zusätzlich werden
ein Botanischer Garten und ein Kinder-
spielplatz eingerichtet, da Tier- und Naturschutz auch als kombiniertes Unterrichtsangebot für die Kinder der Insel
vorgesehen sei. Das Angebot einer Zusammenarbeit mit Tierschützern der
Insel sei wichtig und werde von seiner
Behörde sehr begrüßt.
Versorgung der Katzen gesichert
Diesen positiven Signalen aus der Politik
müssen natürlich jetzt Taten folgen. Es ist
erfreulich, dass mit der Vereinsgründung
die engagierte Tierschutzarbeit von Lisa
auf mehrere Schultern verteilt wird und
damit die Betreuung und Versorgung der
Elba-Katzen langfristig gesichert ist. Aller
Anfang ist schwer, insbesondere für einen
neuen Tierschutzverein. Der ETN begrüßt diese Entwicklung sehr und heißt
den neuen Partner herzlich willkommen
in der großen ETN-Familie.
Ihr ETN-Team
Eine nachdenkliche Lisa bei
der Fütterung ihrer Katzen.
Ein neues Tierheim auf Elba: v.r. Carlo Rizolli (Comunitá Montana)
erläutert das Bauvorhaben den Gästen Eva Fasel (Mitglied von
Oasi delle quattro Zampe), Evelyn Krüger-Menzen (Präsidentin
von Oasi delle quattro Zampe) und Klaus Laschet.
Auch Hunde versorgt Lisa in ihrem
privaten Tierheim. Der blinde Bruno
und sein Freund White kommen im
Rudel gut zurecht.
Hauptzielsetzung des Vereins „Oasi delle quattro Zampe“:
– Aufbau eines anerkannten Projektes zum Schutz der Inselkatzen
Zum Schutz gegen Regen und schlechtes Wetter müssen Futterplätze mit Häuschen bzw.
Überdachungen eingerichtet werden, die von den Behörden offiziell geduldet werden.
– Kastration der frei lebenden Katzen und Kater
Die Kastration der frei lebenden Katzen und Kater ist die wichtigste Voraussetzung für
humane Tierschutzarbeit. Die Entscheidung für die Kastration ist eine Entscheidung für
das Leben. Ferner soll die Bevölkerung über die Kastrationsmöglichkeiten, insbesondere
der eigenen Haustiere, informiert werden.
– Errichtung eines Tierheimes auf Elba
Es wird immer verletzte und hilfsbedürftige Tiere geben. Daher ist es
unerlässlich, auf Elba eine Auffangstation für Tiere einzurichten.
Diese zentrale Auffangstation kann auch als zentrale Einrichtung für
Kastrationskampagnen dienen. Hierzu bedarf es der Zusammenarbeit
aller Tierschützer mit den verantwortlichen Politikern der Insel.
– Konzeption und Durchführung eines Schulprojektes
Tier- und Naturschutz müssen in die Generationen getragen werden.
Kindern kann man leicht den Umgang sowohl mit Haus- als auch mit
wilden Tieren nahebringen.
– Aufbau des Projektes „Katzenschutz in Hotelanlagen“
Elba hat touristisch sehr viel Interessantes zu bieten. Die Wetterlage
lässt allerdings nur saisonalbedingt Tourismus zu. Nur wenige Hotelanlagen haben ganzjährig geöffnet. Trotzdem bestehen gute Voraussetzungen, das Projekt „Katzenschutz in Hotelanlagen“ nach dem Vorbild
von Lanzarote einzuführen. Bereits in zwei Anlagen auf Elba werden
Katzen geduldet. In den Residenzen „Casa del Sole“ und „Villa Morcone“ dürfen kastrierte Katzen leben und werden regelmäßig gefüttert.
Freiwillige Helfer gesucht!
Für die Versorgung der Futterstellen sowie die Hilfe bei Kastrationen
werden auf Elba dringend freiwillige Helfer gesucht. Eine entsprechende Unterkunft wird gestellt, die Flugkosten können teilweise
übernommen werden. Tierfreunde, die aktiv helfen möchten, sollten
sich bitte an Evelyn Krüger-Menzen wenden.
Kontakt:
Oasi delle quattro Zampe
Präsidentin Evelyn Krüger-Menzen
Loc. Pareti, 21
I–57031 Capoliveri (LI)
Tel.: 00 39/05 65/96 85 85
e-Mail: oasiquattrozampe@alice.it
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Magazin
Über das Ende der Legebatterien und
die Zukunft der Eier-Produktion
Jahrzehntelang wurde für ein Verbot von Legebatterien gekämpft.
Nun ist es da. Seit dem 1. Januar
2009 sind die viel zu kleinen Käfige
in Deutschland verboten. Aber ist
dieses Verbot wirklich ein Erfolg?
Was genau ist eine Kleinvoliere und
was geschieht, wenn die Geflügelhalter wirklich auf dieses oder andere Haltungssysteme umstellen?
Die Kleinvoliere
kommt –
Foto: © Juniors Bildarchiv
das Problem bleibt
Vor zehn Jahren urteilte das Bundesverfassungsgericht, die bisherige Käfighaltung verstoße seit jeher gegen das Tierschutzgesetz und sei somit illegal. Zwei
Jahre darauf verabschiedete die Bundesregierung die neue Legehennenverordnung,
die ein Verbot der Käfige vorsieht. Natürlich nicht von heute auf morgen – der Agrarindustrie wurde eine großzügige Frist
bis 2012 gesetzt. Dann sind die Käfige übrigens auch EU-weit verboten.
Machtspiele
Doch die Agrarindustrie wehrte sich und
übte Druck auf die Politik aus. Bei der Agrarministerkonferenz 2003 in Rostock legte
Niedersachsen, Deutschlands Eier-Produzent Nummer eins, das Zwischenergebnis
einer Studie vor. Nach dieser müssten Freiland-Hennen häufiger mit Medikamenten
behandelt werden. Zudem würden sie früher sterben als die sogenannten KäfigHennen. Federpicken und Kannibalismus
seien in der konventionellen Käfighaltung
am seltensten aufgetreten. Außerdem
würde die Käfig-Henne mehr Eier produzieren als die Henne der anderen Haltungssysteme, was als Indikator für Gesundheitszustand und Wohlbefinden der Hennen gewertet wurde. Kurz: Der bisherige
Käfig sei nicht nur wirtschaftlicher, sondern sogar tierfreundlicher.
Leider keine Frage der Haltungsart: das sogenannte Sexen, bei dem die männlichen Küken direkt nach dem Schlüpfen auf grausame Art und
Weise getötet werden, weil sie naturgemäß nicht
dazu in der Lage sind, Eier zu legen – und somit
wertlose Fresser wären.
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2009: Adieu Batteriekäfig,
bonjour Kleinvoliere!
Die Kleinvoliere bestand das Prüf- und
Zulassungsverfahren. Seit 1. Januar 2009
sind die bisherigen Käfige verboten und
nur noch die Freiland-, Boden- oder
eben Kleinvolierenhaltung erlaubt. Doch
wie immer gibt es die Möglichkeit einer
Fristverlängerung, sofern ein UmbauKonzept vorgelegt und ein Nachweis darüber erbracht wurde, dass den Betreiber
keine Schuld an der nicht rechtzeitigen
Inbetriebnahme der Kleinvoliere trifft.
Gesicherte Zahlen liegen derzeit noch
nicht vor, aber die meisten Betriebe
scheinen die Gesetzesänderung noch
nicht in die Praxis umgesetzt zu haben.
Aber welche Vorteile hätten die Hennen überhaupt in der Kleinvolierenhaltung? Diese neuen Käfige sind größer
und höher. Während ein Huhn in der
bisherigen Käfighaltung rein rechtlich
etwa den Platz einer dreiviertel DIN-
Foto: © AGfaN e.V.
Wirtschaftsinteressen
Tierschutzverbände und auch einige
Bundesländer wiesen die Studie der
Tierärztlichen Hochschule Hannover
als „völlig unseriös und absolut unwissenschaftlich“ zurück. Selbst der weltweite Marktführer im Bereich Fütterungsanlagen und Stalleinrichtungen,
die Big Dutchman International GmbH,
erklärt offen, dass die Kleinvoliere ein
Kompromiss zwischen der Legebatterie
und den anderen Haltungssystemen sei:
Sie sei tierfreundlicher und hygienischer als die Legebatterie, dafür aber
erhöhe sich der Preis um 1,3 Cent pro
Ei. Und das wird bei über 9 Mrd. deutschen Käfig-Eiern pro Jahr der wahre
Grund dafür sein, dass sich viele Bundesländer gegen die Legehennenverordnung stellten und am 30. Oktober 2003
im Agrar-Unterausschuss des Bundesrates für die Aufweichung von Tierschutz-Standards und die Renaissance
der Käfighaltung plädierten. Das Verbot
der Käfighaltung solle um drei Jahre
aufgeschoben, die Mindestfläche für
Hühnerställe verkleinert und die geforderte Mindesthöhe vollends gestrichen
werden, hieß es. Am 28. November votierten die meisten Bundesländer im
Bundesrat für die Einführung eines
Prüf- und Zulassungsverfahrens von alternativen Käfigsystemen. Till Backhaus
(SPD) wertete diesen Beschluss als „Erfolg für den Tierschutz“.
Die Lobby der Hühnerbarone zeigt in aller Regel nur „geschönte” Aufnahmen des in irreführender Absicht
„Kleingruppenhaltung” („Kleingruppe”) genannten Käfige, d.h. Käfige, in denen nicht die normale Anzahl
von Hennen ist oder wie hier die Tiere noch unversehrt sind, weil sie frisch eingestallt wurden.
A4-Seite zur Verfügung hatte, stehen
einem Huhn in der Kleinvoliere 800
cm² zu – das entspricht nicht ganz eineindrittel DIN-A4-Seiten. Artgerechte
Haltung ist etwas anderes. Von der Käfigdecke hängende Lappen stellen den
„geschützten“ Legenestbereich dar –
das klingt sarkastisch angesichts der
Tatsache, dass dies eine Haltungsform
für Betriebe mit Hunderttausenden
oder wie bei der Deutschen Frühstücksei GmbH mit 2 Mio. Tieren ist.
Futtertrog und Sitzstangen in zwei
Ebenen sind ebenfalls Vorschrift. Aber
macht das die Qualen wieder wett?
Wohin geht der Weg?
Interessant für den Verbraucher ist angesichts des irreführenden Begriffs der
Kleinvoliere die Kennzeichnung der
Eier. Denn auch Eier aus der Kleinvoliere- bzw. Kleingruppenhaltung haben
die Code-Nr. 3. Das ist aus Tierschutzsicht erfreulich, denn im Grunde ist
dieses angeblich tierschutzgerechte
Haltungssystem nichts anderes als ein
ausgestalteter Käfig mit nur wenigen
Quadratzentimetern mehr Platz. Wenigstens hier wird der Verbraucher
nicht irregeleitet.
Andere Probleme bleiben: Wie kann
der derzeitige Eier-Konsum durch artgerechte Bio-Höfe gedeckt werden?
Führt das Verbot der Käfigsysteme zu
einem Anstieg der Hennenhaltungsplätze, da Hennen in der Käfighaltung
mehr Eier legen als in der Feiland- und
Bodenhaltung? Prognosen zufolge gibt
es jetzt bereits Engpässe, wie die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle
(ZMP) am 21. Januar 2009 meldete:
„Eier aus Bio- und Bodenhaltung sind
fast gar nicht erhältlich“. „Das heißt
natürlich nicht, dass wir die bisherigen
Käfige behalten sollen“, betont Dieter
Ernst. „Es heißt vielmehr, dass Gesetze
allein den Tieren nicht helfen können.
Wenn wir wirklich etwas für die Tiere erreichen wollen, müssen wir Verbraucher
unser Konsumverhalten überdenken und
gegebenenfalls ändern. Ganz im Sinne
von: Klasse statt Masse!“ Und bitte: Auch
wenn jüngst Skandale über Bio-Eier die
Verbraucher verunsichern, die Antwort
darf nicht Käfig- oder Kleinvoliere heißen. Die Hühnerbarone und konventionellen Massentierhaltungsbetriebe freuen
sich über den Schaden, der den Bio-Höfen entsteht. Stärkere Kontrollen und
härtere Strafen müssen die Antwort sein,
nicht jedoch der Rückschritt zur konventionellen Landwirtschaft!
Ihr ETN-Team
1. Code für das
Haltungssystem
0 = Ökologische Erzeugung
1 = Freilandhaltung
2 = Bodenhaltung
3 = Käfighaltung/ Legebatterie
2. Code des
Herkunftsland
DE = Deutschland
NL= Niederlande
BE = Belgien
3. Ziffern zur
Identifizierung
des Betriebes
4. Legedatum
L IEBE T IERFREUNDE ,
bitte fordern Sie kostenlos unser Tierschutzmagazin
an und reichen Sie es weiter an Gleichgesinnte …
Herzlichen Dank!
ETN e.V., Hof Huppenhardt, D- 53804 Much
Tel.: 0 22 45/61 90-0, Fax: 0 22 45/61 90-11
e-Mail: info@etn-ev.de, www.etn-ev.de
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Respektiere
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Magazin
Störe – Urzeitfische
vor dem Aussterben?
Um eines Luxus willen …
Foto © Shannon Crownover / Caviar Emptor / Marine Photobank
Störe gehören zu den Knochenfischen und leben bereits seit
mehr als 200 Millionen Jahren
auf unserem Planeten. Entwicklungsgeschichtlich zählen sie
somit zu den ältesten Fischen
der Welt. Doch nun sind sie vom
Aussterben bedroht.
Fischer aus Kasachstan und ihr Fang.
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Respektiere
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Einige der etwa 30 verschiedenen Störarten leben durchgängig im Süßwasser.
Andere hingegen wandern ins Meer, wo
sie den Großteil ihres Lebens verbringen.
Lediglich zum Laichen kommen sie zurück in die Flüsse. Störe können eine
Länge von 4 bis 5 Metern und dabei ein
Gewicht von über einer Tonne erreichen.
Theoretisch können Störe weit über 100
Jahre alt werden. Doch das ist nur noch
den wenigsten vergönnt, denn längst ist
der Stör unter „Fischliebhabern“ zum
begehrten Leckerbissen geworden. Dabei hat man es längst nicht nur auf sein
Fleisch abgesehen, sondern auf eine
hoch geschätzte Delikatesse, die in sämtlichen Gourmettempeln und oftmals bei
Feierlichkeiten in der gehobenen Gesellschaft vorzufinden ist: den Kaviar.
Schutzmaßnahmen erlassen
Als Kaviar bezeichnet man den Rogen,
also die unbefruchteten Fischeier, im
Leib der weiblichen Fische. Störe werden oft erst sehr spät geschlechtsreif;
besonders die Weibchen der großen
Arten benötigen zum Teil mehr als
20 Jahre, bis sie erstmalig ablaichen
können. Die Natur richtete es so ein,
dass ein Stör viele Hunderttausend bis
mehrere Millionen Eier ablegt. Dies
Brennpunkt Kaspisches Meer
Seit dem Ende der Sowjetunion bewirtschaften Russland, Aserbaidschan,
Turkmenistan, Kasachstan und der
Iran die Ressourcen der frei lebenden
Störe im Kaspischen Meer. Trotz aller
Schutzmaßnahmen und Bemühungen, die Störpopulationen durch Setzlinge zu stützen, verringert sich der
Gesamtbestand von Jahr zu Jahr. Die
illegale Fischerei hat gigantische Ausmaße angenommen und der Handel
mit der wertvollen Ware Kaviar wird
von Mafiabanden beherrscht. CITES
gibt an, dass auf jede Tonne legal gefangenen Störs etwa fünf Tonnen illegal erbeutet werden. Manch andere
Schätzungen sind weit weniger „optimistisch“ als die obige Aussage der Artenschutzgemeinschaft.
Weitere Brennpunkte im hart umkämpften Kaviarmarkt sind das Donaudelta in Rumänien sowie das Mündungsgebiet der Wolga am Schwarzen
Meer in Russland. Russen und Ukrainer haben den Schwarzmarkthandel
mit Kaviar fest in der Hand. Der
Schmuggel ist ähnlich lukrativ wie der
Schmuggel mit Drogen. Wirtschaftliche Not zwingt immer mehr Fischer
dazu, die Fangquoten zu überschreiten. Mit Stell- und Treibnetzen wird
gnadenlos Jagd gemacht. Dabei ist seit
Jahren zu beobachten, dass die gefangenen Tiere immer kleiner werden
und Netze häufig leer bleiben. Es steht
zu befürchten, dass trotz Zucht- und
Besatzprogrammen einige Störarten
noch in diesem Jahrhundert ausgerottet sein werden.
Foto © Shannon Crownover / Caviar Emptor / Marine Photobank
Was tun als Verbraucher?
Auf Kaviar verzichten! Nach wie vor
gilt, dass die Nachfrage den Markt regelt. Wenn Sie Kaviar aus unbekannter
Herkunft oder ohne Identifikationscodes entdecken, melden Sie dies bitte
den Behörden. Illegale und somit nicht
zulässige Ware gelangt immer wieder
in Umlauf.
Leisten Sie Aufklärungsarbeit und setzen Sie sich bei offiziellen Anlässen,
Betriebsfeiern, auf Festen etc. dafür ein,
dass ökologisch unbedenkliche Speisen
gefördert und ökologisch bedenkliche
Speisen geächtet werden.
Man erwartet von Toprestaurants, dass
sie Produkte auf die Teller bringen, die
schwer zu beschaffen und sehr teuer
sind. Professionelle Fischmakler, Exoteneinkäufer und sonstige Zwischenhändler verdienen gut an raren Produkten. Die Seltenheit mancher Speisen stellt für viele Menschen augenscheinlich eine besondere Art von Exklusivität dar oder gilt schlichtweg als
chic. Dies muss anders werden, wenn
wir wollen, dass bedrohte Tierarten
eine Zukunft haben.
Es wird Zeit, dass sich in den sogenannten noblen Kreisen ein Wandel vollzieht. Ökologisch bedenkliche Speisen
wie Kaviar oder Haifischflossensuppe
sollten nicht mehr als das besondere
Etwas gelten, sondern als das, was sie
wirklich sind: ein Tabu für jeden vernünftig denkenden Menschen …
Dieser wild gefangene Europäische Hausen (Belugastör) wird
aus Reproduktionsgründen in eine Brutanstalt gebracht.
Foto© Dawn Martin / Marine Photobank
ist notwendig, da sehr viele Eier bereits vor dem Ausschlüpfen der Jungfische Fressfeinden zum Opfer fallen.
Auch überleben nur sehr wenige Tiere
das erste Jahr in freier Wildbahn.
Störe stellen hohe Anforderungen an
die Gewässerqualität. Der Verbau ihrer
natürlichen Habitate und die Umweltverschmutzung ließen ihre Verbreitungsgebiete drastisch schrumpfen.
Dies alles sowie die gnadenlose legale
und illegale Jagd auf die Tiere haben es
notwendig gemacht, dass vor über zehn
Jahren sämtliche Störarten in das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) aufgenommen wurden. Seitdem
gibt es strenge Regularien für den Fang
von Stören und den Handel mit Kaviar.
Kaviarentnahme von Zuchtstören.
Sascha Regmann für den ETN e.V.
Kaviar – fragwürdige Delikatesse
Es gibt eine Bandbreite verschiedener Kaviarsorten. Neben dem Rogen
vom Stör werden auch Salmoniden,
Seehasen, Kabeljaue oder Heringe
zur Gewinnung von Fischeiern genutzt. Folgende drei Sorten von
Störkaviar sind kommerziell besonders relevant: Beluga-Kaviar vom
Europäischen Hausen (Huso huso),
Ossietra-Kaviar vom Russischen Stör
(Acipenser gueldenstaedtii) und Sevruga-Kaviar vom Sternhausen (Acipenser stellatus).
Beluga-Kaviar ist die teuerste und
exklusivste aller Kaviarsorten. Der-
zeit liegt der Preis für den Endverbraucher bei über
9.000 Euro für ein Kilogramm iranischen BelugaKaviar von einem Wildfang.
Durch die Ressourcenknappheit frei lebender Störe
ist die Gefangenhaltung der Tiere in Aquakulturen
seit einigen Jahren stark im Kommen. Aus Tierschutzsicht ist jedoch der Verzehr aquatischer Massentierhaltungsprodukte ebenfalls mehr als fragwürdig.
Weitere Infos:
ETN-Partner: Project Blue Sea e.V.
Postfach 15 01 15, 44613 Herne
Tel.: 0 23 23/96 40 96 0
e-Mail: info@projectbluesea.de
www.projectbluesea.de
1/2009
Respektiere
21
Magazin
Tiere als „Modeartikel“
Tierschutz fängt beim Züchten an!
Das Züchten von Heim- und Hobbytieren nach bestimmten
Rassestandards erfreut sich großer Beliebtheit. Seit geraumer Zeit wird allerdings recht kontrovers diskutiert, ab
wann im Rahmen der Heimtierzucht die Grenze zur Extrem-,
Defekt- oder „Qualzucht“ erreicht bzw. überschritten wird.
Tierzucht unterscheidet sich von der
reinen Vermehrung dadurch, dass ein
bestimmtes Zuchtziel erreicht werden
soll. Ist es bei Erhaltungszuchtprogrammen von Wildtieren insbesondere die
genetische Diversität, die als Grundvoraussetzung notwendig ist, um gezüchtete Individuen bedrohter Tierarten
wieder erfolgreich in ihren ursprünglichen Lebensräumen anzusiedeln, so hat
die Zucht von „Nutz“tieren vor allem
eine Verbesserung von Eigenschaften
und Leistungen vor Augen. Wo aber ist
die Heimtierzucht bei dieser Betrachtung anzusiedeln?
Vom Wildtier zum Haustier
Haustiere zeichnen sich im Vergleich
zu ihren wilden Ahnen in Erscheinungsbild und Leistungen durch eine
enorme Variationsbreite aus. Auffällig
sind besonders Veränderungen von
Körpergröße und -gestalt sowie von
Haut, Fell und Gefieder. Durch Zuchtwahl lässt sich der Ausprägungsgrad
einzelner Merkmale extrem steigern
(Extremzucht), was bei Organen
oder Körperteilen zu Funktionseinbußen führen kann.
Gravierende
Zuchtdefekte
finden sich nicht nur bei
Hund und Katze, sondern
auch bei Kaninchen und
Kleinnagern sowie bei Rassegeflügel, Ziervögeln und
-fischen. Bemerkenswert ist
die Akzeptanz von Züchtungen,
22
Respektiere
1/2009
die rasseeigene Krankheitsbilder entwickelt haben. Beispielhaft sei auf einige Fehlentwicklungen hingewiesen.
Mopsfidel? Vom Leiden
brachyzephaler Hunde,
Katzen und Kaninchen
Bei Hunden und Katzen finden sich
recht häufig brachyzephale Zuchtformen, d.h. Individuen mit ausgesprochen runden Köpfen, kurzen Schnauzen und großen, hervortretenden Kulleraugen, die von unbedarften Betrachtern als besonders niedlich empfunden werden, da sie dem „KindchenSchema“ entsprechen. Dabei wird ver-
Foto: A. Lindert-Rottke
Foto: © Juniors Bildarchiv
Möpse leiden aufgrund
der Kurzköpfigkeit
häufig an Atemnot.
Fatale Auswirkungen hat
die Zucht auf übertriebene
Kurzköpfigkeit
auch bei Kaninchen, insbesondere den häufig
betroffenen Zwergkaninchen. Da oft
aufgrund der veränderten Kieferverhältnisse die Zahnstellung nicht mehr
korrekt ist, nutzen sich die bei Kaninnachwachsenden
chen
zeitlebens
Schneide- und Backenzähne nicht ordnungsgemäß ab. Dadurch können die
Zähne eine derartige Länge erreichen,
dass sie bogenförmig aus der Mundöffnung herauswachsen („Elefantenzähne“) oder Zunge und Gaumen
durchbohren. Wird nicht rechtzeitig
ein Tierarzt konsultiert, verhungern die
Tiere bei gefüllten Näpfen, da sie ihr
Futter nicht mehr zerkleinern können.
Strahlend weiß und stocktaub
In der Zucht von Rassetieren spielt die
„Ästhetik“ eine bedeutende Rolle.
Vielfach sind es reinweiße oder gescheckte Individuen, die sich besonderer Beliebtheit erfreuen, nicht immer
zum Nutzen für das Tier. So sind weiße
Katzen oft taub oder hochgradig
schwerhörig. Ähnlich verhält es sich
bei Dalmatinern, die oft Gehörschäden aufweisen und überdies noch mit
einer Stoffwechselerkrankung zu leben
haben, die sie anfällig für Harnsteinbildungen macht. Auch der sogenannte „Merle“-Faktor, der bei Hunden für eine charakteristisch gesprenkelte Fellfärbung sorgt, kann Schäden
verursachen, insbesondere, wenn beide
Elterntiere entsprechend gefärbt waren. Unter ihren Nachkommen treten
dann gehäuft Welpen mit schweren
Hör- und Sehschäden auf.
Federhauben – Kopfschmuck
von zweifelhaftem Wert
Eine Vielzahl wissenschaftlicher Erkenntnisse belegt, dass der Gesichtssinn bei der überwiegenden Mehrzahl
der Vögel von herausragender Bedeutung ist. Das Gesichtsfeld von Vögeln
kann dabei bis zu 300° betragen, d.h.
viele Vögel können auch nach hinten
blicken. Durch züchterischen Einfluss
überdimensionierte Hautstrukturen
(Schnabelwarzen, Augenringe) können
allerdings ebenso wie züchterisch geförderte Federfehlstellungen („Federhauben“) oder eine übermäßige Kopf-
Foto: Thomas Bartels
kannt, dass solche Rassen häufig zu
Schwergeburten neigen, da die Jungtiere den Geburtskanal nicht ungehindert passieren können, was nicht selten Kaiserschnitt-Entbindungen notwendig macht.
Kurzköpfige Hunderassen wie Mops,
Shi-Tzu und Pekinese leiden außerdem
häufig unter hochgradiger Atemnot.
Ihre Atemwege sind aufgrund der
Schnauzenverkürzung verengt, was die
Atmung und Wärmeabgabe via Hecheln erheblich beeinträchtigen kann.
Unüberhörbares Anzeichen hierfür ist
die röchelnde Atmung solcher Hunde,
die von ignoranten Herrchen und
Frauchen gern als „Wonnegrunzen“
oder „Schnurren“ bezeichnet wird, tatsächlich aber ein verzweifeltes Ringen
nach Luft darstellt. Brachyzephalie ist
auch bei manchen Rassekatzen wie
Perserkatzen und den Exotic Shorthair
weit verbreitet und kann zu sehr ausgeprägter Atemnot führen.
Ist das wirklich noch schön? Das optische Wahrnehmungsvermögen ist u.a. bei Haubenenten
und Warzentauben stark beeinträchtigt.
befiederung das optische Wahrnehmungsvermögen der Tiere erheblich
beeinträchtigen und zu Augenreizungen führen. Spezielle Probleme birgt
die Haubenbildung bei Hausenten. Bei
Haubenenten ist die Haut des Haubenbezirkes verdickt und mit einem Fettpolster versehen. Diese Region der
Kopfhaut wird von Blutgefäßen versorgt, die durch eine mehr oder weniger ausgedehnte Lücke im Schädeldach
austreten. Je größer die Federhaube
ausfällt, desto umfangreicher sind auch
die Schädeldefekte. In besonders gravierenden Fällen können sogar große
Teile des Schädeldaches fehlen.
Was macht Heimtierzucht zur
Defekt- oder „Qualzucht“?
Die Grenze zwischen Extremzucht und
„Qualzucht“ muss dann als überschritten angesehen werden, wenn Organe
oder Körperteile bei Individuen der betroffenen Rasse fehlen oder im Vergleich
zu anderen Zuchtformen der gleichen
Art in ihren Grundfunktionen behindert sind und daraus für die Individuen
oder ihre Nachkommen Schmerzen,
Leiden oder Schäden entstehen. Dabei
muss auch die Fähigkeit zur artgemäßen
Fortpflanzung und Jungtieraufzucht
berücksichtigt werden. Wegweisend ist
in diesem Zusammenhang ein Urteil des
Hessischen Verwaltungsgerichtshofes,
der Anfang Februar ein Zuchtverbot für
Landenten mit Federhaube bestätigt
und damit ein Exempel statuiert hat.
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Respektiere
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Magazin
Foto: Thomas Bartels
Taubheit kann bei reinweißer Fellfärbung ein zuchtbedingtes Problem sein.
Warum wird Heimtierzucht zur Extrem-, Defekt- oder „Qualzucht“?
Der Grund hierfür liegt in einer anthropozentrischen Einstellung zum Tier,
das aus Eigeninteresse instrumentalisiert wird. Werden Heimtiere zu „Sportgeräten“, „Modeartikeln“ oder beliebig
verformbaren Gebrauchsgegenständen
degradiert, die sich als „Wachs in
Züchterhand“ erweisen, fördert dies die
Etablierung von Zuchtdefekten und
Extremzüchtungen ganz erheblich. Mit
einer tierschutzkonformen Heim- und
Hobbytierzucht sind diese Züchtungen
nicht mehr vereinbar. Sie müssen als
Endresultate einer konsequenten Negativselektion angesehen werden, bei der
Gesundheit, Wohlbefinden und tiergerechte Lebensführung „ästhetischen“
Vorstellungen, abwegigen Standardforderungen oder modischen Übertreibungen untergeordnet werden. So gilt
es nach wie vor, nicht nur bei Züchtern
ein Problembewusstsein zu schaffen,
sondern alle mit der Tierzucht und ihren „Produkten“ befassten Personenkreise für das Problem der „Qual“- und
Extremzüchtungen zu sensibilisieren.
Darüber hinaus sind wissenschaftliche
Aktivitäten gefragt, um mit aktuellen
Forschungsergebnissen die Grenzen für
eine aus Sicht des Tierschutzes vertretbare Tierzucht abzustecken, denn Tierschutz fängt bereits beim Züchten an!
Dr. Thomas Bartels
Beispiele für tierschutzrelevante Merkmale bei Heimtieren
24
Merkmal
Vorkommen
mögliche Effekte
Haarlosigkeit
u. a. Haushund, Hauskatze,
Meerschweinchen, Farbratte,
Farbmaus
fehlender Kälte- und Sonnenschutz, Zahnverluste
(Haushund), beeinträchtigtes Ausdrucksverhalten
(Haushund, Hauskatze), Immunschwäche
reinweiße Fellfärbung
Hauskatze
Schwerhörigkeit, Taubkeit
Punktscheckung
Haushund (z. B. Dalmatiner)
Taubheit, Harnsteine, Hautentzündungen
Faltohren
Hauskatze (z. B. „Scottish Fold“)
Skelettschäden
Kurzköpfigkeit
(Brachyzephalie)
Haushund, Hauskatze,
Zwergkaninchen
Atemnot, Augenerkrankungen,
Zahnprobleme, Schwergeburten
Schwanzlosigkeit
Stummelschwanz
Hauskatze
(z. B. „Manx-Katze“)
Skelettschäden, Bewegungsstörungen,
Schwierigkeiten bei Harn- und Kotabsatz
Federhauben
Haushuhn, Hausente,
Haustaube, Kanarienvogel
eingeschränktes Gesichtsfeld, Augenreizungen
(Kanarienvogel), Schädeldefekte (Haushuhn,
Hausente), Sinnesstörungen (Hausente),
erhöhte Missbildungsrate (Hausente)
Respektiere
1/2009
KINDERSEITE
Hallo liebe Kinder,
hier ist wieder euer Willi. Sicher freut ihr euch schon riesig auf das
bevorstehende Osterfest. Auf die vielen bunten Ostereier, die der
Osterhase im Garten oder Wohnzimmer für euch versteckt.
Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, woher die
vielen Eier eigentlich kommen? Natürlich, von den
unzähligen fleißigen Hühnern. Dafür
hätten sie eigentlich unseren Dank verdient. Stattdessen werden sie oft ganz
schlecht behandelt, wie mir meine Freundin, die Henne Helga, kürzlich erzählt hat.
Hühner gehören nicht in Käfige
Sie berichtete mir, dass auf dem
Nachbarhof Hühner in engen Käfigen
leben und dass diese Tiere noch niemals das Tageslicht geschweige denn
eine grüne Wiese gesehen haben. Helga
ließ nicht locker, bis ich ihr versprach
mitzukommen, um die Hühner zu retten. Wir krochen durch ein Schlupfloch
in den Stall. Meine Augen mussten sich
erst an die Dunkelheit gewöhnen, bevor ich die schrecklichen Bilder sehen
konnte. Da saßen die Hühner zu viert in
ganz engen Käfigen eingesperrt. Die
armen Hühner konnten sich kaum drehen oder bewegen. Der Platz für ein
Huhn war gerade mal so groß wie ein
DIN-A4-Blatt! Viele hatten Wunden und
kahle Stellen, weil sie von ihren Mitgefangenen immer gegen die harten und kalten Gitterstäbe gedrückt wurden. Ich war fassungslos! Ohne lange zu überlegen, öffnete ich die Käfige und befreite die Hennen. Sie liefen so schnell
sie konnten in die Freiheit: auf Helgas saftige Wiese,
wo sie seither das Leben genießen, das Scharren und
Picken, die Sonnenstrahlen und den Regen ...
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Respektiere
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KINDERSEITE
?
Die Henne Helga hat großes Glück auf einem so schönen Bauernhof zu leben, doch leider gibt
es immer noch viel zu viele Hühner, die in engen Käfigen sitzen. Einige Menschen möchten
auf Kosten der Tiere ein paar Cent sparen. Aber das ist falsch! Wenn ein Huhn jeden Tag ein
Ei legt, ist es ein gutes Huhn für den Besitzer der Legebatterie, denn der verdient dann viel
Geld. Doch was geschieht, wenn ein Huhn ein Jahre alt ist und es nicht mehr schafft jeden
Tag ein Ei zu legen? Die armen,
gequälten und eingesperrten
Tiere landen in der Suppe!
Man sollte lieber weniger Eier
essen und dafür nur Eier von
Hühnern, die ein glückliches Leben führen.
Augen auf
beim Eierkauf!
Wenn ihr mal mit euren Eltern Eier kauft, achtet bitte schon bei
der Verpackung darauf, woher die Eier kommen. Lasst euch nicht
von schönen bunten Bildchen auf den Eierschachteln täuschen!
Ihr müsst genau lesen, ob dort Bio-, Freiland-, Boden- oder
Käfighaltung draufsteht. Wisst ihr, dass Eier auch einen
Stempel haben müssen?
Die erste Zahl die auf dem Ei gedruckt ist,
zeigt seine Herkunft.
0= ökologische Erzeugung/Bio
1= Freilandhaltung
2= Bodenhaltung
3= Käfighaltung/Legebatterie/Kleinvoliere
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Respektiere
1/2009
KINDERSEITE
Ich sage immer „0 oder 1,
sonst keins!”
Denn alle Hennen in der Käfighaltung sitzen eng eingepfercht und sehen niemals
das Tageslicht. Auch Hennen in der Bodenhaltung leben in einem riesigen
Stall mit Tausenden Hühnern und dürfen niemals ins Freie.
Nun könnt ihr, liebe Kinder, echte Tierschutzarbeit leisten. Also aufgepasst!
Wenn ihr darauf achtet, dass keine Eier mehr aus Käfig- oder Bodenhaltung
gekauft werden, dann gibt es bald keine eingesperrten, leidenden Hühner
mehr. Und denkt dran: Es gibt viele Produkte, die aus Eiern hergestellt
werden oder in denen Eier stecken, wie z.B. Nudeln. Am besten kauft ihr
Nudeln aus Hartweizen, die sind echt lecker. Denkt immer dran: 0 oder 1,
sonst keins!
Euer Willi
1
2
3
4
5
6
7
8
2. Was können die Hühner auf der
großen Wiese endlich machen?
3. Die Hühner finden nun alles toll,
die Sonnenstrahlen und ...?
4. Was haben die eingesperrten
Hühner niemals gesehen?
5. Wie heißt meine Freundin? Henne ...?
Lösung: Freiheit
1. Wo haben Hühner kaum auf einem
DIN-A4-Blatt Platz?
6. Ein anderes Wort für die Käfighaltung?
7. „0“ oder …? – sonst keins!
8. Es gibt Nudeln aus Eiern oder aus ...?
1/2009
Respektiere
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Sea
Murmansk
Tromsø
Unsere Einsatzgebiete in Europa
Kiruna
a
Norwegian Se
Sea
eykjavík
ICELAND
AND
Arctic
Arkhan
Arkhangel'sk
Circle
r
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Luleå
Der ETN e.V. setzt zahlreiche Projekte im Tier- und Naturschutzbereich um. Er ist zudem
Ouluein zuverlässiger und starker
NORWAY
WA
A
Partner für nahezu 100 Vereine im In- und Ausland.
In Zusammenarbeit
mit dem ETN e.V. leisten unsere Partner europaweit anerkennenswerte Tierschutzarbeit. Sie setzen sich unter den schwierigsten Bedingungen für die Tiere vorLake
Ort
Umeå
å
Onega
ein. Ohne diese Tierschutzarbeit an der Basis würden viele Tierheime schlichtweg nicht
existieren,
blieben
AbertauFINLAND
sende Tórshavn
von Straßentieren unversorgt und unkastriert. Unzählige Tiere wären dem Tod geweiht.
Islands
Unsere Partner imFaroe
Inund
Ausland sind genauso wie wir als ETN
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SWEDEN
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ISLANDS
Rockall
(U.K.)
Oslo
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ISLANDS
Stockholm
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IRELAND
Leeds
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Kaliningrad
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GERMANY
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Thessaloníki
ALB.
S
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Athens
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Tunis
(SPAIN)
Rabat
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Valletta
MALTA
Crete
Lambert Conformal Conic Projection,
standard parallels 40˚N and 56˚N
0
0
0
·Izmir
Ionian
Sea
Palermo
Algiers
Canary Islands
MOROCCO
Montenegro
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Sea
Varna
F.Y.R.O.M.
Cagliari
Mediterranean Sea
Casablanca
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Tirana
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Sea
Serbia
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(SPAIN)
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Belgrade
Podgorica
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Bucharest
Tyrrhenian
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Sardinia
Odesa
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N
VATICAN
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(U.K.)
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MOLDOVA
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ISLANDS
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300 Kilometers
20
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Graciosa
La Palma
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Santa Cruz
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(Spain)
Tenerife
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de Gran Canaria
12.198 ft.
(3.718 m)
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Paris
Berlin
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Guernsey (U.K.)
Jersey (U.K.)
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London
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Malmö
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Birmingham Amsterdam
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Ocean
Strait of Gibraltar
RUSSIA
Tallinn
ESTONIA
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S Petersburg
St.
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Gulf
Gävle
ISLANDS
60
Vol
ga
Denmark
Strait
Unsere Partner im Tier- und Naturschutz
Unsere Partner
Regierung macht´s möglich
Auf Malta bewegt sich was in Sachen Tierschutz
Die Bauarbeiten für das geplante Tierschutzzentrum sind bereits
in vollem Gange und gezielte Kastrationen werden bald Standard
sein auf Malta. Denn der Tierschutzgedanke hat Einzug gehalten
– endlich! Vorausgegangen waren hartnäckige Bemühungen
seitens verschiedener Tierschutzvereine und des ETN e.V.
Es war gleich ein ganzes Bündel an
Maßnahmen, das die maltesische Regierung im Jahr 2008 dazu veranlasst
hat, insgesamt 150.000 Euro für die
Tierschutzarbeit zur Verfügung zu stellen: die Kastrationsaktionen des ITV
Grenzenlos und des ETN (s. Respektiere
3/2007) sowie der Besuch von ETNPräsident Heinz Wiescher. Die Hälfte
des Geldes wurde dafür verwendet,
streunende Hunde und Katzen zu chippen und zu kastrieren. Das übrige Geld
diente der Unterstützung von Baumaßnahmen zur Verbesserung der Standards in den Tierheimen der sich beteiligenden Organisationen.
Fortan effektive Tierschutzarbeit
Bereits 2007 wurde ein Animal Welfare
Council gegründet. Dieser Rat besteht
aus Vertretern der Regierung und sechs
auf der Insel ansässigen Tierschutzorganisationen. Ziel war es, Möglichkeiten einer effektiven Tierschutzarbeit
sowie der notwendigen Voraussetzungen dafür zu diskutieren. Sowohl der
Premierminister Gonzi als auch der
Oppositionsführer Sant besuchten unser Partnertierheim Noah´s Ark, um
sich vor Ort ein Bild zu machen. Das
Tierheim bekam von der Regierung
zudem ein großes Stück Land geschenkt, damit die Hunde dort ihren
täglichen Auslauf haben. Die Tier-
Das riesige Gelände, das die Regierung dem Tierheim zur Verfügung
gestellt hat, ist bereits eingezäunt.
schützer verpflichteten sich ihrerseits,
innerhalb von zwei Jahren dem von der
EU geforderten Standard in Sachen
Tierschutz zu entsprechen. Die Regierung kontrolliert die Durchführung
der gemachten Auflagen.
Tierschutzzentrum entsteht
Am 3. Dezember 2008 trafen sich Minister Pullicino und die Vertreter der
Tierschutzorganisationen erneut, um
auf dem Baugebiet in Ta ´Qali die Voraussetzungen für das geplante Tierschutzzentrum zu besprechen. In diesem Zentrum soll rund um die Uhr die
Versorgung verletzter Streuner gewährleistet werden. Mittlerweile sind die
Bauarbeiten im Gange, das Tierschutzzentrum wird noch im Laufe dieses Jahres eröffnet. Ein Tierarzt wird dann zu
einem Minimal-Preis Hunde und Katzen kastrieren und Notfälle versorgen.
Internationale Zusammenarbeit
Der ITV Grenzenlos e.V. konnte zwischenzeitlich wieder ein Kastrationsprojekt abschließen, das mit dem Tierschutzverein SPCA Gozo in der Gemeinde San Lawrenz auf der Insel
Gozo, die zu Malta gehört, durchgeführt wurde. Auch ein englischer Tierschutzverein, Blue Cross, war diesmal
beteiligt. Blue Cross übernahm die
Kosten für die Kastration der Katzen.
Premierminister Gonzi besucht mit einer
Schulklasse das Tierheim Noah´s Ark.
Oppositionsführer Sant im Tierheim
(v.l.n.r.: Mark Vella Bardon, Sant, Fabio Ciappara).
In diesem Jahr soll die Kooperation von
ITV Grenzenlos und Blue Cross in der
größeren Gemeinde Nadur fortgesetzt
werden.
Insgesamt ein riesiger Erfolg für die
Tiere auf Malta – nicht zuletzt dank
dem ETN e.V.!
Jutta Spang-Schleicher, ITV Grenzenlos e.V.
1/2009
Respektiere
29
Die Hunde leben in sorgfältig
zusammengestellten Gruppen
von zwei bis acht Hunden.
Unsere Partner
Ein neuer ETN-Partner stellt sich vor:
Tierschutz Wörrstadt – Hunde suchen ein Zuhause e.V.
Vom Traum zur Erfolgsgeschichte: 1997 begannen Karin Schramm und ihr Mann Christian
Gansloweit auf ihrem Privatgelände mit dem Aufbau eines ganz besonderen Hundeheims
– keine Zwingeranlage, sondern Gruppenhaltung in großzügigen Ausläufen. Mittlerweile
hat das engagierte Ehepaar mehr als 1.000 Hunde in eine neue Zukunft begleitet.
Bis zu diesem Zeitpunkt lebten wir
recht beschaulich mit unseren sieben
Schäferhunden und einem Cocker, allesamt Tierschutzhunde, und restaurierten unser altes Bahnwärterhaus. Ein
Zeitungsartikel über aktiven Tierschutz
rüttelte uns auf, wir fassten daraufhin
einen wichtigen Entschluss: künftig
noch deutlich mehr Hunden als bisher
zu helfen. Ausschließlich in Eigenarbeit
begannen wir mit dem Aufbau unseres
Hundeheims. Inzwischen beherbergt es
durchschnittlich 40 zumeist große
Hunde, und das auf einer Fläche von
sage und schreibe 8.000 m².
Mit uns im Haus leben weitere zwölf
Hunde, liebevoll die „Restpostenarmee“
genannt. Es handelt sich allesamt um
Hunde aus unserem Hundeheim, die
durch Alter, Krankheit oder aufgrund
psychischer Probleme, die meist durch
Misshandlungen hervorgerufen wurden, keine Vermittlungschancen haben.
30
Respektiere
1/2009
Ein Blick über die Grenzen
Die ersten Jahre galt unsere Arbeit ausschließlich deutschen Hunden in Not.
2002 begleitete Karin einen Transport
von Portugal nach Deutschland. Das
unglaubliche Elend der Tiere dort veränderte unsere Sicht und trieb uns zum
weiteren Ausbau des Hundeheims an.
Eine Quarantänestation entstand, dann
ein Welpen- und Junghundehaus.
Zahlreiche Seminare, Karins Ausbildung zur Tierheilpraktikerin und
Christians Trainerausbildung bei Animal-Learn versetzten uns in die Lage,
unseren Schützlingen noch qualifiziertere Hilfe beim Start in ihr neues Leben
geben zu können.
Aidin – Notfall aus der Türkei
Einer von ihnen ist Aidin, ein inzwischen
achtjähriger großer Jagdhundmix-Rüde
aus der Türkei. Er kam mit einem Nottransport des ETN im September 2004
zu uns. Er war sehr scheu und vollkommen verängstigt. Obwohl es keinen Abnehmer für ihn gab, hatte man ihn mitgenommen. Es dauerte anderthalb Jahre,
bis unsere Helfer ihn zum ersten Mal
überhaupt zu Gesicht bekamen und er
sich nicht mehr gleich versteckte. Es dauerte weitere anderthalb Jahre, bis sein
Vertrauen so weit aufgebaut war, dass er
uns auf Spaziergängen begleitete. Seit
einem Jahr lebt er bei uns im Haus und
macht weitere Fortschritte. Man mag
sich
nicht
vorstellen,
was er erlebt
haben muss.
Der scheue
Aidin – dieser
Blick sagt
mehr als tausend Worte.
Unsere Partner
Nachdem der ETN in Ungarn eine groß angelegte Hilfsaktion gestartet hatte (s. Respektiere 3/2008), erreichte uns der folgende Dankesbrief:
Yeni – fast zu schwach zum
Laufen, aber voller Lebenswillen.
Yeni in ihrem neuen Zuhause mit dem alten Niko
(links) und dem blinden Yaski, ebenfalls aus Vitoria.
Yeni – kein Einzelfall
Seit vier Jahren engagieren wir uns zusammen mit anderen deutschen Vereinen in
der Tötungsstation von Vitoria/Nordspanien. Von dort nahm Karin im September
2008 eine fast verhungerte GriffonmixHündin, unsere Yeni, mit. Die Vorbesitzer
hatten sie in die Tötung gebracht, weil sie
immer weiter abnahm. Untersuchungen
ergaben, dass Yeni schwer zuckerkrank war
und ihre Bauchspeicheldrüse nicht arbeitete. Da die Diabetes nicht behandelt worden war, war Yeni zudem erblindet. Immer
wieder wurden wir gefragt, warum wir das
Tier nicht einschläfern lassen. Doch Yeni
wollte leben. So schwach sie auch war, sie
freute sich über jede Form der Zuwendung
und Nähe und zeigte unglaublichen Lebenswillen und Lebensfreude. Wir fanden
für Yeni eine wundervolle Pflegefamilie,
die sie aufopferungsvoll aufpäppelte und
in der sie jetzt – zusammen mit dem ebenfalls blinden Yaski und dem alten Niko –
ihr endgültiges Zuhause gefunden hat.
Mit dem ETN an der Seite
Nicht immer gibt es solch ein bewegendes Happy End. Oft kämpfen wir
vergebens und müssen dann die traurige Entscheidung treffen, einen unserer Schützlinge über die Regenbogenbrücke zu schicken. Doch so bitter
auch die Einsicht ist, nicht alle Hunde
in Not retten zu können, so glücklich
sind wir darüber, dass wir bislang über
1.000 Hunden die Chance auf ein
glückliches Leben schenken durften.
All die Jahre haben wir uns aus eigener Kraft getragen. Mit der Unterstützung des ETN e.V. wird nun
künftig einiges leichter werden, wofür wir sehr dankbar sind.
Wer mehr über uns und unsere Arbeit erfahren möchte, ist eingeladen
sich auf unserer Homepage www.
tierschutz-woerrstadt.de zu informieren.
Karin Schramm und Christian Gansloweit
Keine öde Zwingerlandschaft,
sondern viel Platz zum Spielen und
Toben bei liebevoller Betreuung.
Sehr geehrter Herr Präsident,
im Namen der Mohácser Organisation des Verbandes HEROSZ sowie der Mohácser Tierschützer möchte ich Ihnen und Ihren Mitarbeitern für die Hilfe danken. Wir danken Ihnen, dass Sie das Mohácser Tierheim persönlich besucht haben und – unsere Probleme sehend – geholfen haben, die Gedrängtheit der
Tiere zu verringern.
Wir freuen uns, dass Sie unsere Bewerbung unterstützt haben und dass dadurch das Containergebäude gekauft und aufgestellt werden
konnte, wodurch die tierärztliche Arbeit im
Mohácser Tierheim zukünftig erheblich erleichtert werden kann. Von den Spenden des
„Weihnachtsfestes der verlassenen Tiere“, das
schon in dem Gebäude stattgefunden hat,
möchten wir den Behandlungsraum – wo die
Kastrationen aufgrund Ihrer Fachratschläge
durchgeführt werden können – einrichten.
In der Hoffnung der zukünftigen Zusammenarbeit wünsche ich Ihnen zu Ihrer Arbeit viel
Erfolg!
Dr. Cecilia Waller
EIN TESTAMENT
IM SINNE DER TIERE?
Unsere Arbeit zum Schutz der Tiere und der
Natur ist trotz des hohen ehrenamtlichen Engagements nur möglich, wenn wir Unterstützung von Tierfreunden erhalten. Sie, liebe ETNFreunde, helfen uns zu Lebzeiten durch Ihre
Mitgliedschaft oder auch durch Spenden. Wir
danken Ihnen allen im Namen unserer Schutzbefohlenen – für jede Hilfe, die Sie uns zukommen lassen. Wenn Sie unsere Schützlinge – die
Tiere – auch an Ihrem letzten Willen teilhaben
lassen möchten, können Sie dies, indem Sie
den ETN e.V. in Ihrem Testament berücksichtigen. Tiere brauchen uns heute, aber auch morgen. Mit Ihrer Hilfe können Sie ihr Überleben
sichern – jetzt und in Zukunft! Wenn Sie Fragen
haben, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an
unsere Geschäftsstelle. Wir beraten Sie gerne.
Diskretion ist dabei selbstverständlich.
Kontakt: Andrea Dittrich
Tel.: 0 22 45/61 90-0
Fax: 0 22 45/61 90-11
e-Mail: a.dittrich@etn-ev.de
1/2009
Respektiere
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Unsere Partner
Hand in Hand mit dem ETN
Naturschutz und Bildungsarbeit
Nur wer die Natur kennt, wird auch in der Lage sein, sie zu schützen. Deshalb unterstützt der ETN seit geraumer Zeit verschiedene
Bildungseinrichtungen. Darunter auch die Schutzstation Wattenmeer. Hier lernen Kinder und Jugendliche eines der sensibelsten
und wichtigsten Ökosysteme Deutschlands kennen und verstehen.
An einer Perlenkette aufgereiht scheinen die Dächer über dem Horizont zu
schweben. Die Wolken spiegeln sich in
den weiten, glitzernden Wasserflächen.
Langsam wie in Zeitlupe kriecht das
Wasser über die Wattflächen. Die Flut
kommt. Alle zwölf Stunden ist das so
an der ganzen Nordseeküste und auch
im Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer.
Nur eine niedrige Steinkante schützt
das kleine Eiland Langeness vor den
Überflutungen. Kommt der Wind mit
Sturmstärke aus Nordwest, schwappt
die Nordsee bis an die Häuser, die von
den Menschen schon seit dem Mittelalter auf künstlichen Hügeln errichtet
werden. Warften oder Wurten, wie sie
in Ostfriesland heißen.
Lebensraum Watt
„Langeness ist die größte Hallig der
Welt“, sagt Kriemhild Schrey, Leiterin
des Wattenmeerhauses Langeness, mit
einem Augenzwinkern. Kein Wunder,
gibt es doch auf der ganzen Welt nur elf
32
Respektiere
1/2009
von ihnen, und die liegen in SchleswigHolstein und Dänemark. Seit 1980
kommen Schulklassen und Jugendgruppen aus ganz Deutschland auf die
Peterswarf, wo die Schutzstation Wattenmeer ihr Seminarhaus betreibt. Das
heißt eine Woche intensiv die Tiere und
Pflanzen im Nationalpark Wattenmeer
kennenlernen und etwas von dem Gefühl mit nach Hause nehmen, das sich
rasch einstellt, wenn man weit entfernt
ist vom Trubel der Welt …
Neben der Weite, die jeden Neuankömmling sofort einnimmt, hat das
Wattenmeer eine verborgene Welt, die
sich erst bei näherem Hinsehen offenbart. „Eine Million Kieselalgen leben
auf einem Quadratzentimeter Wattboden“, erzählt Jan Schütter, der seinen
Zivildienst auf Langeness ableistet.
Zwei Schüler des Leistungskurses Biologie, die er ins Watt geführt hat, zerreiben den bräunlichen Belag etwas
skeptisch zwischen ihren Fingern. „Die
Algen bilden zusammen mit den
Schwebstoffen im Wasser und dem
Plankton die Basis des Lebens im Watt.
Davon leben wiederum viele Muscheln, Schnecken und Würmer“, erklärt der Zivildienstleistende weiter.
„Zehn Millionen Vögel nutzen jedes
Jahr diesen Lebensraum als Brut- und
Rastgebiet.“ In das Wattenmeerhaus
Langeness zurückgekehrt, zeigt er den
Schülern später noch die wimmelnde
Wattwelt unter einer Stereolupe.
Ausgezeichnete
Bildungseinrichtung
„Jede Gruppe, die bei uns zu Gast ist,
wird von unseren Mitarbeitern individuell betreut“, erläutert Hausleiterin
Schrey. „Wir haben die Nachhaltigkeit
auf unsere Fahnen geschrieben und
sind bereits seit 2005 als eine der ersten
Bildungseinrichtungen des Landes als
Bildungspartner für eine nachhaltige
Entwicklung ausgezeichnet worden.“
Zum Konzept des Wattenmeerhauses
gehört es auch, dass die Betreuung der
oft jugendlichen Gruppen von Absolventen des Freiwilligen Ökologischen
Jahres und Zivis übernommen wird,
die nur wenig älter als sie selber sind.
Dadurch können die Schüler viel besser
erreicht werden als bei einem größeren
Altersunterschied.
Auf Hallig Langeness arbeitet die
Schutzstation Wattenmeer seit vielen
Jahren intensiv mit dem WWF zusammen. Mitarbeiter des Wattenmeerhauses untersuchen auf WWF-eigenen
Versuchsflächen die Auswirkungen
verschiedener Beweidungsintensitäten
auf Vögel des Wattenmeeres. Interessantes über das Miteinander von
Mensch und Natur auf den Halligen
können Besucher im Biosphäreninfozentrum erfahren, das die Schutzstation in Kooperation mit der Nationalparkverwaltung direkt am Fähranleger
auf der Rixwarf betreut.
Wer im Winter auf die Peterswarf
kommt, wird von Abgeschiedenheit
und Stille nicht viel spüren. Überall
im Wattenmeerhaus Langeness wird
gebohrt, gehämmert, und auch das
Dach ist nur noch zur Hälfte vorhanden. Vor 47 Jahren zerstörte die große
Sturmflut den alten Bauernhof auf
der Peterswarf. Schnell wurde danach
für den damaligen Besitzer ein neues
Haus gebaut. Wärmedämmung war in
den Wirtschaftswunderjahren kein
Thema. Energie schien unbegrenzt
verfügbar zu sein. „Wir mussten handeln“, beschreibt Schrey die Lage. „Bei
jedem größeren Sturm flogen uns
Pfannen vom Dach, zudem war unsere alte Heizungsanlage weder nachhaltig noch vorbildlich. Ein neues
Dach war dringend erforderlich und
durch eine vernünftige Wärmedämmung im Obergeschoss werden wir
den Energieverbrauch deutlich senken
können“, so die Hausleiterin weiter.
Außerdem soll eine Solaranlage zur
Warmwasserbereitung installiert und
das Angebot für die Gruppen verbessert werden. Im Untergeschoss des
Hauses wird der Seminarraum neu
eingerichtet.
ETN als Partner
„Den dringend notwendigen Umbau
des Wattenmeerhauses Langeness hätten wir ohne die großzügige Unterstützung durch unseren Partner ETN nicht
finanzieren können“, sagt Harald Förster, Geschäftsführer der Schutzstation.
„Der Zuschuss vom ETN hat den
Grundstein für dieses Projekt gelegt
und wir freuen uns sehr, dass es geklappt hat.“ Neben dem ETN wird das
Vorhaben durch die Umweltlotterie
BINGO und Spendengelder der Schutzstation finanziert. Der ETN hat auch
den Umbau des Wattenmeerhauses
Hooge zweimal großzügig unterstützt
und die Beschäftigung von Praktikanten in der Schutzstation gefördert.
Umweltbildung vor der Tür: Direkt vor der Peterswarf
entdecken Schüler die Welt des Nationalparks.
Das Wattenmeer ist einer der wichtigsten globalen Rast- und
Überwinterungsplätze für fast zehn Millionen Zugvögel pro Jahr.
Dipl. Biol. Christof Goetze
Naturschutzgesellschaft
SCHUTZSTATION WATTENMEER e.V.
Weitere Infos und Buchung des Wattenmeerhauses Langeness:
SCHUTZSTATION WATTENMEER
Geschäftsstelle
Grafenstr. 23
24768 Rendsburg
Tel.: 0 43 31/2 36 22
Fax: 0 43 31/2 52 46
e-Mail: geschaeftsstelle@schutzstationwattenmeer.de
Internet:
www.schutzstation-wattenmeer.de
Es gibt viel zu entdecken – wie hier ein Strandkrabbenpärchen
auf einer Miesmuschelbank.
Land unter auf Hallig Langeness:
Bei Sturmflut ragen nur noch die
Warften wie Inseln aus dem Wasser.
Das alte Dach des Wattenmeerhauses wird durch ein neues ersetzt.
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Respektiere
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Unsere Partner
Tiertragödie in Calvià
SOS Animal rettet 39 Tieren das Leben
In unmittelbarer Nähe des Tierheims in Calvià (Mallorca) hat
sich Anfang des Jahres beinahe eine Tragödie abgespielt.
Durch den überraschenden Tod eines Finca-Besitzers mussten
alle seine Tiere, 31 Hunde, ein Pferd, drei Ponys und mehrere
Kleintiere, sofort von dem Gelände
entfernt werden. Den Tieren drohte
die Todesspritze, da sie angeblich
verwildert waren und die Gemeinde
Calvià sich nicht in der Lage sah, so
viele Tiere aufzunehmen.
Direkt zu Beginn des Jahres erhielten
wir einen Notruf. SOS Animal sollte 31
Hunde, drei Ponys, ein altes Pferd, einen Kakadu, einen Papagei und zwei
Schildkröten aufnehmen. Hintergrund
war der plötzliche Tod eines Finca-Besitzers, der ganz in der Nähe von uns
ansässig war. Doch wohin so schnell
mit all den Tieren? Unsere wenigen
Ställe waren übervoll. Doch in der Perrera von Calvià, das war uns bewusst,
wären die Tiere eingeschläfert worden.
Rasches Handeln war angesagt!
Viel Solidarität
Unser Tierärztin begutachtete die Tiere
und stellte ernüchtert fest: Sie waren
verwahrlost, noch nie geimpft worden,
einige hatten Pilzerkrankungen und Milben, andere waren hochträchtig
oder hatten schon geworffen. Klar war, dass SOS Animal nicht alle Tiere aufnehm
men
m
me
n konnte. Doch dank eines
Aufrufes
Au
uf
auf der Insel und der
SSolidarität
li
der hiesigen Vereine
und Privatleute fanden fast alle
Hunde in kürzester Zeit einen Pflegeplatz. Die drei Ponys, die Vögel sowie
die beiden Schildkröten haben ein
neues, endgültiges Zuhause gefunden
und das alte Pferd wurde von „Animals
for People“ aufgenommen. Auch Tier-
Ankunft bei den Tierschützern:
31 kleine, supernette Hunde
konnten gerettet werden.
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Respektiere
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Auch für die Ponys wurde ein Zuhause auf Mallorca gefunden.
schützer in Deutschland wurden aktiv.
Somit mussten am Ende nur sieben
Hunde in der Auffangstation aufgenommen werden und besitzen gute
Chancen, ebenfalls vermittelt zu werden. Allen ein herzliches Dankeschön
für den schnellen Einsatz und die Solidarität.
2008: Mehr als 1.000 Tiere
fanden Aufnahme
Trotz unserer begrenzten räumlichen
Möglichkeiten hatten wir 2008 ein Rekordergebnis zu verbuchen. Mehr als
1.000 Tiere fanden bei uns Aufnahme:
491 Hunde, 171 davon aus der Auffangstation von Calvià, 88 aus Son
Reus, der Tötungsstation von Palma,
der Rest stammte von Privatleuten aus
Calvià und Umgebung. Durch unsere
kleine Katzenstation sind 2008 alleine
530 Katzen „gewandert“. Und das trotz
der räumlichen Engpässe. Zur Erinnerung: Die Gemeinde Calvià hatte uns
2006 für 30 Jahre ein Stück Land zur
Verfügung gestellt, auf dem wir dann
jedoch keine Unterkünfte für Hunde
errichten durften! Mittlerweile haben
wir immerhin mit der Einzäunung des
Areals begonnen, was den Tieren zusätzlichen Auslauf verschafft. Im November 2008 hat uns die Gemeinde
nach zähem Ringen endlich ein zusätzliches Stück Land zur Verfügung
gestellt, für das wir nun sicher eine
Baugenehmigung erhalten werden.
Damit sind wir unserem Ziel etwas
näher gerückt und brauchen uns „nur
noch“ die Gemeinnützigkeit unseres
Projektes beim Inselrat bestätigen zu
lassen. Dann wird die Gemeinde uns
endlich eine Baugenehmigung erteilen. Drücken Sie uns die Daumen!
Katzenschutz im Hotel Marriot:
Katrin Gebhardt kümmert sich rührend um die Samtpfoten.
Projekt Hotelkatzen
Dank der Zusammenarbeit mit dem ETN
e.V. konnten 2008 wieder rund 700 Katzen
kastriert werden. Diese Aktion stellt jedes
Mal nicht nur eine logistische Herausforderung, sondern auch eine massive finanzielle Belastung für unseren kleinen Verein
dar. Die Gemeinde übernimmt maximal
ein Drittel der Kosten. Ohne die Unterstützung durch den ETN e.V. hätten wir
die Kampagne im zweiten Halbjahr einstellen müssen. Nochmals vielen Dank.
Zusätzlich zu unserer Kastrationskampagne haben wir auch das HotelkatzenProjekt von Familie Deak unterstützt.
Auf dem 200 ha großen Marriot-ResortGelände mit 240 Häusern und Hotel leben um die 200 Katzen. Familie Deak hat
dort sechs Futterstellen eingerichtet, die
von einer früheren Mitarbeiterin des
Marriott-Hotels betreut werden. Zugleich hat SOS Animal dort mehrere Einfangaktionen durchgeführt. Die kranken
Tiere wurden in unserer Einrichtung betreut, einige vermittelt. Dank der Unterstützung des ETN und der Familie Deak
konnten 84 Katzen kastriert und zugleich
ein Vorzeige-Projekt auf Mallorca ins Leben gerufen werden, das schon Interesse
bei dem zuständigen Gemeindebeauftragten und in einem 5-Sterne-Hotel geweckt hat. Wir hoffen, dass dieses gemeinsame Projekt nach dem Vorbild des
ETN-Katzenschutzprojektes in Hotelanlagen (s. S. 10) auch auf Mallorca weitere
Erfolge zeitigen wird. Ein Anfang ist
jedenfalls gemacht. Gemeinsam mit
dem ETN und Ihnen allen, liebe ETNFreunde, werden wir unser Ziel – Hilfe
für die Tiere und Veränderung vor Ort –
ganz sicher erreichen.
Ihre Maxi Lange, SOS Animal Mallorca
Aramis wartet schon so lange auf ein Zuhause.
Tronc und Troll: Auch sie möchten gerne ein
Herrchen finden und Platz für andere schaffen.
FLUGPATENSCHAFTEN RETTEN LEBEN!
Möchten Sie als Flugpate Tieren eine neue Zukunft ermöglichen?
Dann melden Sie sich bitte in der ETN-Geschäftsstelle in Much oder direkt bei den ETN-Partnervereinen. Sie können mit wenig Aufwand eine
ganze Menge für die Tiere tun, wenn Sie sich bei
Ihrem Flug in den Süden als Flugpate zur Verfügung stellen. Mit dieser Hilfe sind keinerlei Kosten für Sie verbunden, Sie müssen nur ein wenig
Zeit investieren, alles andere wird von den Partnern des ETN organisiert.
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Unsere Partner
Wann hat das
Abschlachten
ein Ende?!
Grindwalfang
auf den
Färöer-Inseln
Tradition stärker als Vernunft?
Seit dem Jahr 2000 wurden offiziell etwa 9.000 Grindwale und
Weißseitendelfine bei Treibjagden in den Buchten der FäröerInseln getötet. Die zu Dänemark gehörenden, dennoch autonom regierten Inseln im Nordatlantik verweisen in der strittigen
Frage des Walfangs auf eine jahrhundertealte Tradition.
Erst kürzlich wurden neue Forschungsergebnisse veröffentlicht, die starke Bedenken hinsichtlich des Verzehrs von
Grindwalfleisch äußern. Bereits seit
mehreren Jahrzehnten beschäftigen
sich Forscher mit den Auswirkungen
des Verzehrs von schadstoffbelastetem
Walfleisch auf den Menschen. Störungen des Immunsystems sowie Entwicklungs- und Lernstörungen konnten
schon vor vielen Jahren nachgewiesen
werden. Mittlerweile, so berichtet der
leitende Forscher Dr. Pal Weihe (chief
physician at the Department of Occupational and Public Health in the Faroese Hospital System), seien die neuropsychologischen Störungen bei den
Testpersonen bereits als chronisch zu
betrachten. Auch Unfruchtbarkeit und
eine Häufung von Parkinson-Erkrankungen seien mögliche Folgen des
zweifelhaften Konsums.
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Respektiere
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Anfang Januar wurde eine etwa 90
Tiere umfassende Schule von Grindwalen in der Bucht von Hvannasund
vor der Insel Viðoy getötet. Jagden im
Januar waren auch in der Vergangenheit nicht auszuschließen, wenngleich
doch eher die Sommermonate für
Walfangaktivitäten typisch sind. Eine
jahreszeitlich sehr frühe Jagd, fast unmittelbar nach der Veröffentlichung
der neuen Gesundheitsstudien, lässt
vermuten, dass die Bewohner der Färöer-Inseln nicht sonderlich an einer
Reduzierung des Walfleischverzehrs
oder gar an der Aufgabe von Walfangaktivitäten interessiert sind. Dies kam
auch in der Vergangenheit schon öfters zum Ausdruck. Zu sehr sind Tradition und Nationalstolz in den Menschen vor Ort verankert.
Sascha Regmann, Project Blue Sea e.V.
Gift im Meer
Die Verbrennung von fossilen Rohstoffen, der Gebrauch von Insektiziden und
Pestiziden in der Landwirtschaft sowie
die Verwendung chemischer Verbindungen bei der Herstellung verschiedenster
Güter haben dazu geführt, dass eine
Reihe Giftstoffe über die Luft oder durch
Flüsse ins Meer gelangen. Dort lagern
sich diese ab und werden von den dort
lebenden Organismen aufgenommen.
Nicht nur der Mensch hat unter der Wirkung durch kontinuierliche Akkumulation toxischer Chemikalien zu leiden.
Natürlich richten die Gifte auch im
Fleisch- und Muskelgewebe sowie in der
Fettschicht von Tieren, die an der Spitze
der Nahrungskette stehen, erhebliche
Schäden an. Besonders Wale, Delfine
und Robben, aber auch Eisbären, Haie
und Schwertfische sind betroffen. Obwohl die Verwendung vieler Giftstoffe,
wie beispielsweise das Insektizid DDT
oder Tributylzinn (TBT) als Zusatzstoff
in Anti-Fouling-Farben, verboten wurde,
sind diese nach wie vor als Altlasten in
den Meeren vorzufinden. Schwere Schäden richten auch Methylquecksilber sowie chemische Chlorverbindungen, sogenannte PCBs, an.
Rettung
für Martha
Arm und doch reich an Liebe
Wie aus einer verletzten Straßenhündin
eine glückliche Hundedame wurde.
Ich heiße Martha und wurde im Keller eines Moskauer Hauses geboren. Meine drei Brüder starben
sofort nach der Geburt. Nachdem meine Mutter
mich verlassen hatte, ernährte ich mich von Abfallresten neben Müllcontainern, manchmal gaben
mir gute Menschen etwas zu fressen. Bei schlechtem Wetter schlief ich im Keller, bei gutem immer
draußen. Eines Tages, kurz vor Ostern, wurde ich
von einem Wagen überrollt, doch das Auto fuhr
einfach weiter. Ich lag am Straßenrand und hatte
höllische Schmerzen. Achtlos eilten die Menschen
vorbei, niemand blieb stehen, vermutlich hielt man
mich für tot. Doch dann, plötzlich, blieb doch jemand stehen. Ich blinzelte ein wenig und erkannte
einen kleinen Jungen. „Mama, Mama, es lebt!“, rief
er ganz aufgeregt. Beide beugten sich über mich,
nahmen mich auf den Arm und brachten mich
zum Tierarzt. Der gab mir sofort ein Narkosemittel
und ich schlief ein. Als ich wieder erwachte, steckten meine beiden Pfoten in Gipsverbänden. Der
Junge und seine Mutter nahmen mich mit zu sich
nach Hause und nannten mich zärtlich Martha.
Die eine Pfote heilte schnell, doch die andere wollte
nicht gesund werden. Wieder wurde ich einem
Tierarzt vorgestellt. Seine Diagnose: Nur eine Operation konnte meinen Zustand verbessern! Was
tun? Meine Retter verfügten nicht über die finanziellen Mittel dazu. Also wandten sie sich in ihrer Not
an den Verein „Tür zu Tür e.V.“. Das Geld für die
Behandlung wurde sofort bereitgestellt – es kam
vom ETN. So konnte ich endlich operiert werden.
Mittlerweile bin ich ein richtig glücklicher Hund,
denn ich habe eine neue Familie, die mich liebt.
Die kleinen Helden: Vincent und Emeli Gillrath, Daniel und Thomas Bürgerhausen (v. l.)
Aachen:
Kinder retten Karpfen
Karnevalssonntag in Aachen: Daniel Bürgerhausen und Vincent Gillrath spielen im Park. Als sie in die Nähe des Ludwigsweihers am Veltmanplatz kommen, staunen sie nicht schlecht. Die Stadt hatte vor den Karnevalstagen wegen
Reinigungsarbeiten das Wasser aus dem Weiher gelassen, so dass nun in der
Ablaufrinne mehrere Fische um ihr Leben kämpfen. Die beiden Jungen laufen
entsetzt nach Hause und berichten den Eltern von ihrer schrecklichen Entdeckung. Prompt machen sich die Eltern, die übrigens im ETN-Taubenprojekt
in Aachen mitwirken, mit zwei weiteren Geschwistern und ausgerüstet mit etlichen Eimern sowie Wannen auf zum Weiher, um die Fische zu retten, die
zwischen Abfall, Laub und Schlamm um ihr Leben kämpfen. Zehn Karpfen
und einen Goldfisch kann die Familie aus der Todesfalle befreien. Kurz entschlossen fahren die Tierschützer mit ihren Kindern zu einem nahe gelegenen
Teich, in dem es schon seit geraumer Zeit Karpfen gibt – und wo Angeln
strengstens verboten ist. Dort setzen sie die
Fische aus, wo sie nun den Rest ihres Lebens
in Ruhe und ohne Gefahren verbringen dürfen. Gut, dass die Jungen an diesem Weiher
gespielt haben! Normalerweise gibt es hier
keine Fische. Irgendjemand muss die Tiere
dort ausgesetzt haben, ohne darüber nachzudenken, dass solche Weiher nach dem Winter
regelmäßig gereinigt werden.
Gloria Bürgerhausen (stolze Mutter),
AG Stadttauben Aachen
Olga Kowalenko,
„Tür zu Tür e.V.“, Moskau
Stolz entlässt Daniel den geretteten
Karpfen in sein neues Zuhause.
Die neue Tiersendung
präsentiert von
• 30 Minuten
• Alle 14 Tage
• Tiere stellen sich vor
Marthas neue Familie
ist arm, aber reich an
Liebe für die Tiere.
auf rheinmaintv Sa. 19. 00 / So. 18. 00 Uhr
auf nrw-tv
Sa. 19. 30 / So. 18. 30 Uhr
START: Samstag 14.3.09 / Sonntag 15.3.09
Unsere Partner
Manresa:
Schützlinge mit Handicap
„Gerade sie brauchen ein liebevolles Zuhause“
Tiere mit Handicap gelten als besondere „Notfälle“. Was sie mit den anderen Tierheimbewohnern gemeinsam haben, ist das traurige Schicksal, ausgesetzt worden zu sein.
Was ihre Not noch größer macht, ist der Umstand, dass sie kaum Vermittlungschancen
besitzen. Das gilt sowohl für Tiere, die eine spezielle tierärztliche Behandlung oder gar
eine Operation benötigen, aber auch für solche, die mit ihrem Handicap leben müssen.
Wir in Manresa haben beschlossen, uns
2009 verstärkt um genau diese „Sorgenkinder“ zu kümmern. Wir berichten also heute nicht von der täglichen
Arbeit, von der immer länger werdenden Warteliste der Tierbesitzer, die ihre
„Familienmitglieder“ bei uns „deponieren“ wollen, nicht von den großen
und kleinen Reparaturen, die dringend
erforderlich sind, sondern von einigen
konkreten Schicksalen, von unseren
„Notfällen“ bzw. „Sorgenkindern“.
Xer und Nou suchen
ein neues Zuhause
Ein solcher Fall ist Xer, eine achtjährige,
sehr liebe und gehorsame Boxerhündin, die als junger Hund an Staupe erkrankte. Ihr Maul weist gutartige Tu-
Romi
38
Respektiere
1/2009
more auf, ihre Vorderhand ist im unteren Gelenk steif, was sie beim Laufen
jedoch nicht behindert. Anscheinend
ist sie früher einmal geliebt worden.
Denn bei der Problempfote handelt es
sich um einen alten Bruch, der operiert
wurde und mit einer Metallplatte zusammengehalten wird. Diese Platte
wiederum stößt an den Gelenkknochen
und verursacht eine nässende Wunde.
Xer müsste dringend operiert werden.
Eine OP, die kostenintensiv und altersbedingt auch nicht frei von Risiken ist.
Wir werden es dennoch wagen, wünschen uns aber dann für Xer ein Zuhause, in dem sie liebevoll gehegt und
gepflegt wird. Denn für ein hartes Tierheimleben ist die behinderte Hündin
nicht mehr geschaffen.
Der nächste Kandidat, den wir mithilfe
von Spenden operieren möchten, ist der
zweijährige Nou, ein ängstlicher Yorkshire-Terrier. Auch er muss in einer Familie gelebt haben, denn sein Fell zeigt
noch die Spuren des letzten Friseurbesuches. Sein Handicap ist eine Verrenkung
des Hinterlaufes, die ebenfalls einer OP
bedarf. Wir können leider nicht garantieren, dass Nou nach der OP wieder wie
ein Windhund rennen wird.
Wer schenkt Ulleta eine Zukunft?
Unser nächstes Sorgenkind ist Ulleta,
eine kleine schwarze Schönheit von acht
Monaten, deren einziger „Minuspunkt“
ein „unschönes“ Auge ist. Als Katzenbaby kam sie mit einem hervorquellenden Auge zu uns, das von unserem
Tierarzt und einem Augenspezialisten
(für Menschen!) behandelt wurde. Den
Ärzten gelang es das Auge zu erhalten,
wenngleich Ulleta ein verringertes Sehvermögen und einen vergrößerten Augapfel (Hipertrophie globular ocular)
hat. Ulleta ist lieb, verspielt, zärtlich,
dankbar und gerne in Gesellschaft. Es
tut weh mit ansehen zu müssen, wie sie
immer wieder von Besuchern übersehen wird. Dabei wäre sie für jede katzenliebe Familie eine Bereicherung.
Zum Schluss möchten wir all denen
herzlich danken, die bewusst einem älteren Tier ein neues Zuhause geben.
Eine wahrlich gute Tat. Deshalb unser
Vorsatz für 2009: In diesem Jahr wollen
wir uns nach Kräften bemühen, vor allem ältere Tiere zu vermitteln. Mit Ihrer Hilfe machen wir es möglich!
Ulleta
Nou
Ihre Heidi Straub, TSV Manresa
Eine Chance für alte Hunde
Des Lebens völlig überdrüssig –
für Menschen einfach überflüssig,
sitz ich dort hinten in der Ecke –
eingerollt wie eine Schnecke.
Schon Jahre lang vergeblich warten –
auf einen Mensch mit Haus und Garten,
langsam nagt der Zahn der Zeit –
vielleicht ist´s Ende nicht mehr weit?
Doch was ist das – wer bleibt da stehn?
Das habe ich noch nie gesehen!
Ein Mensch schaut mich verwundert
an, ob man den begrüßen kann?
Groß und schwarz erheb ich mich,
die Knochen tun mir weh von Gicht,
komm langsam wedelnd auf dich zu ...
du bleibst stehen – voller Ruh.
Schaust mir ganz tief in meine Augen,
ich vermag es kaum zu glauben:
Eine Leine in der Hand ...
ich bin außer Rand und Band!
Nett scheinst du zu mir zu sein,
leg meinen Kopf dann auf dein Bein,
du tätschelst mich – was tut das gut,
in Wallung gerät mein altes Blut!
Genau der ist es – soll es sein ...
trügt er nicht, der schöne Schein?
Hinein ins Auto, geht nicht mehr raus
und bald sind wir in deinem Haus.
Xer
Ein Garten, Wiese, Sonnenschein –
hier ist es schön zu Haus zu sein!
Jetzt weiß ich, dass auch alte Hunde
finden ihren Mensch zum Bunde.
Ich verspreche hoch und heilig:
Mit dem Sterben ist´s nicht eilig!
Will dir guten Dienst erweisen
und mit dir in den Urlaub reisen.
Dein Hab und Gut gar gut bewachen,
vielleicht bring ich dich auch zum Lachen.
Oder einfach nur da liegen,
Streicheleinheiten auch mal kriegen,
morgens neben dir erwachen,
den Kopf auf deinen alten Sachen.
Hier bleibe ich – hier will ich sein,
mit dir zusammen – nicht mehr allein!
Rola
Wer hat ein Herz für unsere älteren und kranken Schützlinge?
Britta Kalff (www.n-a-t.com)
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Tiere suchen
Die Tiere im Süden und Osten Europas haben in den
eigenen Ländern kaum eine Chance auf ein neues
Zuhause, obwohl sich gerade diese Tiere durch ihren absolut liebenswerten und sozialen Charakter
auszeichnen. Für viele ist der einzige Ausweg aus dem Elend die Reise nach Deutschland, wo ihnen
tierliebe Menschen eine neue Zukunft bieten. Es gibt aber auch immer wieder Tiere, die sehr schwer
vermittelbar sind und daher bei unseren Partnern auf Dauer eine neue Heimat gefunden haben.
ein Zuhause
Mit einer Patenschaft können SIE schon für wenige
Euro im Monat einem Tier ein sicheres Leben ermöglichen. Sie können „Ihr“ Patentier natürlich auch besuchen. Jedes Tierheim freut sich über einen Besuch.
Falls Sie eines Tages Ihr Patentier vielleicht nach Hause holen möchten, wenden Sie sich an die angegebenen Kontaktadressen oder an das ETN-Büro in Much. Gerne werden wir Ihnen weiterhelfen.
einen Paten
Für Ihre Mitarbeit und Hilfe im Namen der Tiere ein herzliches Dankeschön!
Capitán ist ein ca. 1998 geborener, absolut lieber und
ruhiger Mischlingshund (SH
ca. 45 cm), der sich sehr gut
mit seinen Artgenossen verträgt und schon viel zu lange
im Tierheim auf eine Familie
wartet. Fremden gegenüber
ist er anfangs etwas schüchtern, doch wenn er Vertrauen
gefasst hat, lässt er sich gerne
streicheln. Am liebsten liegt Capitán in der Sonne und döst
vor sich hin. Eine seiner Leidenschaften sind die Bälle, die
er gerne in seinem Körbchen versteckt. Wir hoffen sehr,
dass dies sein letzter Winter im Tierheim war und Capitán
bald ein warmes Sofaplätzchen finden wird.
Gringo ist ein ca. 2006
geborener SchäferhundMischling (SH ca. 70 cm),
der an einer Tankstelle
ausgesetzt wurde. Dort
wartete er den ganzen Tag
in der Hoffnung sein
Herrchen würde wiederkommen. Gringo ist ein sehr freundlicher und
dankbarer Hund, der jede Streicheleinheit genießt.
Mit seinen Artgenossen versteht er sich prima, gegenüber Rüden hat er überhaupt kein Territorialverhalten. Es wäre schön, wenn es in seinem neuen
Zuhause einen Garten geben würde. Bitte geben Sie
Gringo die Chance Ihnen zu zeigen, was für ein
toller und treuer Hund er ist.
Blue ist ein ca. 2003 geborener, ruhiger und liebebedürftiger Mischling (SH ca.
35 cm), der am Tierheimtor
angebunden wurde. Blue
versteht sich gut mit seinen
Hundekumpels, vor allem
mit seinem kurzbeinigen
Freund Congo. Beide drehen zusammen im Auslauf ihre Runden und manchmal
werden nervige Hunde von anderen Ausläufen verbellt. Ab
und an kommt eben sein Dackelwesen zum Vorschein.
Tom ist ein ca. 2002 geborener, ruhiger Mischling (SH ca. 65 cm), der
aus schlechter Haltung
stammt.
Vermutlich
war er ein Kettenhund,
da er große Liegewunden hatte. Er liebt es,
von uns gekrault zu
werden. Tom versteht
sich mit seinen Hundefreunden gut.
Asociación Amigos de los Animales, Granja La Cartuja Aptdo. de Correos No. 20, E-18220 Albolote/Granada
Tel.: 00 34/9 58 50 15 08, Mobil: 00 34/6 76 47 21 48, Fax: 00 34/9 58 30 10 09, e-Mail: helgagiessler@yahoo.es
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Respektiere
1/2009
Zuhause gesucht
Bronco (Schäfer hund-Mix,
kastriert,
1,5
Jahre alt) hat
ein sehr freundliches Wesen, ist
verspielt und
braucht viel Beschäftigung.
Ansonsten kann
es
passieren,
dass er etwas
kaputt macht.
Lulu (Pastor Mallorquin, 7
Jahre) wurde mit einer weiteren Hündin auf der Straße
aufgelesen. Wir vermuten,
dass die beiden auf einer
Finca gelebt haben, wo sie
sich selbst überlassen waren.
Lulu ist noch etwas ängstlich, aber gutmütig und lieb.
Mit ein wenig Zeit und
Liebe wird sie schon bald
eine ganz tolle Begleiterin
sein. Sie ist Leishmaniose-positiv und muss nun Medikamente nehmen. Das klappt aber absolut problemlos!
Randi (Ratero, ca. 5-6 Jahre alt, kastriert) ist ein
ganz lieber, absolut verträglicher kleiner Rüde, der
über jeden Zaun klettert,
egal wie hoch er auch sein
mag, um in die Nähe von
Menschen zu kommen. Er
saß viele Monate in einem
Zwinger, wo er keinerlei
menschliche Zuwendung
erhielt – all das holt Randi
nun bei uns nach! Leider
ist er Leishmaniose-positiv
und braucht daher jeden
Tag seine Tablette.
Brutus (Basset-Mix, Rüde, 4 Jahre alt) wurde aus unbekannten Gründen im Städtischen Tierheim abgegeben,
wo er von größeren Hunden fast totgebissen wurde. Verständlicherweise ist Brutus
nun sehr ängstlich und anderen Hunden gegenüber misstrauisch. Die Tierheim-Atmosphäre stresst ihn sehr. Brutus
müsste dringend ein eigenes
Zuhause erhalten – am besten
als Einzelhund! Er ist Leishmaniose-negativ getestet –
also ein gesunder, kastrierter
und geimpfter Rüde!
Tronc (Schäferhund, 7 Jahre, Rüde, kastriert) hat
fast sein ganzes Leben lang in einem Patio an der
Kette gelegen, kannte keine Spaziergänge, keinen
engeren menschlichen Kontakt und kaum Streicheleinheiten – und schließlich sollte er eingeschläfert werden. Bei uns entwickelte sich Tronc zu
einem wahren Prachtkerl, der im Sommer nach
Herzenslust in Wasserwannen planscht. Er ist ein
aufmerksamer Wachhund, sehr lieb zu Menschen
und läuft problemlos im Rudel mit, weshalb er sich
auch als Zweithund eignet.
Leider verträgt
er sich nicht
mit Katzen und
wird auch nur
an Interessenten mit Hundeerfahrung
abgegeben.
Udo (Mischling, 7 Jahre,
Rüde, kastriert) ist ein liebenswerter Hund, der den
ganzen Tag bekuschelt werden möchte und seine Freiheit sehr schätzt. Da er jedoch mit großer Begeisterung Katzen jagt (und das
mit tödlichem Ende) und
sich auch zu gerne mal eine
handfeste Beißerei mit
großen Hunden liefert, ist
es nicht so einfach, ihn frei laufen zu lassen. Kleine und
mittelgroße Hunde ignoriert er einfach. Manche Männer
mag er ebenfalls nicht und Kinder schon mal gar nicht –
er muss Schlimmes erlebt haben! Ideal für Udo wäre somit ein eingezäuntes Grundstück ohne große Hunde und
Katzen, am liebsten bei einer älteren Dame, die Udo noch
ein paar Jahre lang verwöhnen mag ...
S.O.S. Animal, Apartado de Correos 6, E-07184 Calvià Mallorca/Baleares, Maxi Lange, Tel.: 00 34/6 70 36 74 85
Mobil: 00 34/6 70 36 74 85, Fax: 00 34/9 71 60 64 67, e-Mail: info@sos-animal.com, www.sos-animal.com
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Respektiere
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Zuhause gesucht
Jule ist ein echter Sonnenschein. Ihre Lebensfreude ist ansteckend! Egal ob sie auf Hunde, Kinder oder Erwachsene
trifft. Im Sturm erobert sie die Herzen aller! Und das, obwohl Jule es wirklich schwer hatte. Das gerade mal 10 Monate alte Hundemädchen aus Istanbul wurde dort als
Welpe angefahren und erlitt einen schlimmen Beckenbruch. Türkische Tierschützer retteten die kleine Hündin.
Heute lebt Jule in einer Pflegestelle bei
Aachen. Sie kann trotz
des alten Beckenbruchs supergut laufen und hat keinerlei
Schmerzen. Sie wurde zusätzlich auch in Deutschland noch einmal geröntgt
und eingehend untersucht, um abzuklären, ob sie operiert werden muss oder
ob so etwas evtl. in Zukunft anstehe könnte. Ergebnis: Jule kann mit der Fehlstellung, die sie nicht am Laufen, Spielen und Toben hindert, alt werden –
ohne OP! Eine OP musste die arme Maus dennoch über sich ergehen lassen:
Beim Toben mit einem großen Hund (60 kg-Hund) kam es zu einer Verletzung der Kniescheibe. Aber auch das
hat Jule gut überstanden. Was ihr nun fehlt ist eine nette Familie, gerne mit Kindern oder/und mit einem bereits
vorhandenen Hund in ihrer Gewichtsklasse oder darunter. In Jules Zuhause sollten es möglichst wenige Treppen,
dafür aber einen Garten geben. Jule ist superlieb, stürmisch, verschmust, mag Hunde, Katzen, Kinder – einfach
alles und jeden. Nach einer ersten Scheu vor der Straße (verständlicherweise) freut sich Jule heute einfach nur
ihres jungen Lebens! Sie ist bildschön, hat eine Schulterhöhe von ca. 45 cm und wiegt ca. 18 kg.
Harry
(Siammix-Kater, geb.
2006, kastr.) und
Sally (schwarz,
geb. 2007, kastr.)
kamen mit ihren
Kindern aus MalHarry
lorca. Wie so oft
blieben die Eltern zurück, während die Kinder schnell
ein schönes Zuhause fanden. Und das, obwohl Harry
ein außergewöhnlich schöner Kater ist und Sally durch
ihr schwarzes seidiges Fell auffällt. Charakterlich sind
die beiden sehr unterschiedlich. Sally ist sehr verschmust und menschenbezogen, Harry hingegen eher
souverän. In der Pflegestelle hat Harry etwas Stress mit
einem anderen Kater, daher sollten die beiden nicht zu
anderen Katern vermittelt werden. Hätten Sie ein liebevolles Zuhause
mit Freigang,
Sally
gern auch mit
netten Hunden und Katzen für die
zwei Mallorquiner?
Patti und Kitti
Patti
(geb. 02/2008,
kastriert) sind
Geschwister und
stammen ebenfalls aus Mallorca. Die zwei
sehr
grazilen
und zierlichen
Katzenmädchen warten unverständlicherweise
schon seit Mai 2008 auf ein Zuhause. Dabei sind
die beiden außergewöhnKitti lich schön und nach einer
anfänglichen Scheu sehr
verschmust. Bei Kitti
schlägt der Siammix deutlich durch. Nicht nur die
blauen Augen, sondern
auch ihre für Siamesen typische Redseligkeit fällt
auf. Schön wäre es, wenn
die beide gemeinsam vermittelt werden. Beide sind
sehr verspielt und brauchen unbedingt Freigang.
Haben Sie sich verliebt? Wohnen Sie im Großraum Aachen? Dann bitte melden!
Kontakt: Menschen für Tierrechte – Tierversuchsgegner Aachen e.V., Elli Heß
Tel.: 02405/89 60 82, Mobil: 0152/29 29 70 65 oder e-Mail: e.hess@etn-ev.de
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Verspielte
Kobolde im Haus
Tipps und Anregungen zur Frettchen-Haltung
Früher ausschließlich als Jagdgehilfen eingesetzt, sind Frettchen
heutzutage beliebte Haustiere. Putzig anzusehen, wenn sie klein
sind, können daraus Problemfälle werden, wenn sie erwachsen
sind – zumindest dann, wenn die Tiere nicht artgerecht gehalten
werden. Viele Frettchen werden dann grausam „entsorgt“ oder
zu Tierschutzfällen. Kerstin Wiedl, ETN-Mitglied und Expertin in
Sachen „Problemfrettchen“, erklärt, was zu beachten ist, wenn
man sich in diese ganz besonderen Tiere verliebt hat.
Bei guter Haltung und Pflege werden
Frettchen im Durchschnitt acht bis
zehn Jahre alt. Um glücklich mit den
tagaktiven Tieren zusammenzuleben,
müssen wichtige Regeln beachtet werden. Denn die Haltungsbedingungen
von Frettchen, die zur Familie der Marderartigen gehören und damit Raubtiere sind, unterscheiden sich eklatant
von denen anderer Haustiere. Werden
die Tiere falsch gehalten oder gar ge-
quält, können sie sich zu Beißern entwickeln. Es gilt also, sich vorab gründlich zu informieren – in Büchern, Zeitschriften oder dem Internet.
Gequält, geschunden, getötet
Das Problem: Im Sommer werden unzählige Welpen gekauft – wenn sie klein
und niedlich sind. Diese Tiere werden
wieder abgegeben, sobald sie geschlechtsreif sind und nicht mehr niedlich, son-
Ein trauriges Kapitel: der Einsatz von abgerichteten
Frettchen zur Jagd auf Kaninchen (hier auf Teneriffa).
dern anstrengend – und zudem Geld
kosten. Denn Frettchen müssen kastriert
werden! Ansonsten stinkt der Rüde und
die Fähe stirbt. Denn Fähen bekommen
die sog. Dauerranz, die meist tödlich endet, wenn nicht sofort operiert wird.
Wer im Frettchenschutz aktiv ist, weiß,
wozu Menschen fähig sind. Frettchen
werden unter grauenvollen Bedingungen gehalten, man fügt ihnen Schmerzen zu oder versucht, sie zu töten, sobald
man ihrer überdrüssig ist. Lästig gewordene Frettchen werden an die Wand geworfen in der Hoffnung, dass sie dabei
zu Tode kommen, andere einfach ausgesetzt, wohl wissend, dass sie nur eine
kurze Zeit im Freien überleben können.
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Respektiere
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Service
Zu Tausenden hocken Frettchen in
winzigen, dunklen Käfigen, ohne Auslauf und Ansprache. Oft im Keller oder
der Garage, wo sie ein grausames
Schicksal erdulden. Aber auch Tiere,
die ausschließlich im Käfig gehalten
werden, das falsche Futter bekommen
oder deren Bedürfnisse nicht beachtet
werden, leiden unsäglich.
Foto: © Digitalstock/H. Neuhaus
Wo bekommt man Frettchen?
Hat man sich für das Frettchen entschieden, sollte man eines der zahlreichen
Tierheime oder einen Frettchenverein
(Adressen im Internet) kontaktieren, die
immer wieder Abgabetiere in ihren Auffangstationen haben, die dringend auf
ein neues Zuhause warten. Gegen eine
Abgabegebühr erhalten Sie geimpfte, gechippte und kastrierte Tiere sowie die
Sicherheit, dass Ihnen bei Fragen und
Problemen geholfen wird. Diese Tiere
haben allesamt die schmerzliche Erfahrung machen müssen, ihr Zuhause zu
verlieren, und manche leiden noch nach
Jahren unter den Folgen.
Einige Zoohandlungen verkaufen im
Frühsommer Frettchenwelpen. Da oft
viel zu junge Welpen völlig überteuert
angeboten werden, rate ich vom Kauf
strikt ab. Auch Privatzüchter bieten
Welpen an. Manche betreiben das
sehr professionell und „produzieren“ Welpen mit ge-
wünschter Farbe auf Bestellung. Natürlich gibt es auch Züchter, die mit Herz
und Verstand einen Wurf Welpen aufziehen und an ein ausgesuchtes Zuhause
vermitteln. Es ist immer ratsam, sich bei
einem Privatzüchter die Welpen anzusehen, sich ein Bild von der Unterbringung der Tiere zu machen und vor allem
das Muttertier kennenzulernen, denn
nur ein zutrauliches, gut gepflegtes und
ernährtes Muttertier bringt tolle Welpen hervor.
Frettchen wollen beschäftigt werden
Mit Frettchen holt man sich kleine Kobolde ins Haus, die sehr verspielt sind,
jede Menge Unsinn im Kopf haben und
täglich mehrere Stunden Auslauf und
Beschäftigung benötigen. Entsprechend
sicher sollte das Umfeld gestaltet sein.
Bücherregale, Mülleimer oder Blumentöpfe z. B. ziehen Frettchen geradezu
magisch an. Wer also Wert auf eine noble Wohnungseinrichtung legt, der sollte
den Frettchen einen eigenen Bereich
zum Spielen überlassen – möglichst in
Reichweite von Menschen. Denn Frettchen sind Familientiere und am glücklichsten in der Nähe von Menschen. Allerdings sollte man vorsichtig sein, wenn
Als niedliche Babys angeschafft, entledigt
man sich allzu oft der erwachsenen Tiere.
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Respektiere
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kleine Kinder in der Familie leben.
Die verspielten Frettchen lieben
Fang- und Jagdspiele, wobei sie ihre
Zähne einsetzen. Erst Kinder ab acht
Jahren haben dafür die nötige Reife.
Einzelhaltung ist tabu!
Wichtigste Voraussetzung für potenzielle Halter: Frettchen dürfen NIE
alleine gehalten werden. Ein Einzelhaltungstier ist einsam und wird Verhaltensstörungen aufweisen. Zwar
sind Frettchen ausgesprochen menschenbezogen und werden das auch
bleiben, selbst wenn sie mit mehreren
Artgenossen zusammenleben, doch
der Mensch kann den Kumpel nicht
ersetzen. Es ist herzerwärmend zuzuschauen, wie Frettchen miteinander
spielen, sich gegenseitig die Ohren
putzen oder derart ineinander verknotet schlafen, dass man nicht mehr
erkennen kann, wo das eine Tier anfängt und das andere aufhört.
Frettchen stinken! Dieses Vorurteil ist
nicht ganz von der Hand zu weisen.
Wenn das Zuhause und die Katzentoiletten nicht peinlich sauber gehalten
werden, dann stinken Frettchen in der
Tat. Der Eigengeruch ist wie bei allen
Wildtieren sehr intensiv. Diesen Geruch muss die menschliche Nase
als angenehm empfinden,
ansonsten sind Frettchen
die falschen Haustiere.
Käfig oder Voliere?
Frettchen lassen sich sowohl in der
Wohnung als auch im Außengehege
halten. Am besten ist die kombinierte
Haltung. Denn Frettchen, die viel
draußen sind, sind natürlich robuster
und widerstandsfähiger – und diese
Haltung entspricht ihrem natürlichen
Umfeld. Der Käfig sollte eine Fläche
von mindestens 120 x 60 x 60 cm pro
Tier und eine große Tür haben, damit
er gut zu reinigen ist und die Frettchen
bequem zu greifen sind. Am besten
baut man zwei bis drei Stockwerke und
eine Treppe ein. Leider gibt es im Handel keine akzeptablen Frettchenkäfige,
daher ist man auf handwerkliches Geschick angewiesen oder muss den Käfig
von Fachleuten bauen lassen. Ein ausrangierter Schrank ist das optimale
Gehäuse für einen Käfig. Gute Bauanleitungen findet man auch in allen
Frettchenbüchern oder im Internet.
Ein Außengehege hat andere bauliche
Anforderungen als ein Wohnungskäfig.
Der große Unterschied ist, dass das Außengehege unbedingt eine isolierte
Schlafbox benötigt sowie einen überdachten, wettergeschützten Bereich. Ein
Schlafhaus ist bei Wohnungshaltung jedoch nicht immer zwingend notwendig.
Meine Frettchen schlafen alle zusammen
in einer Kiste mit Kleidung. Doch einige
Tiere bestehen auf ihrem Schlafhaus.
Dieses sollte die Mindestmaße von 35 x
35 x 30 cm und keinen zu kleinen Eingang besitzen. Futternäpfe aus Steingut
und eine Nagertränke mit Kugelventil
gehören dazu. Allerdings gibt es Frettchen, die nur aus Näpfen trinken!
Außengehege müssen isolierte
Schlafplätze haben.
Nicht zu übersehen: Frettchen lieben
die Gesellschaft von Artgenossen.
Spielzeug und Pflege
Röhren, Katzenspielzeug oder eine
Kiste mit Zeitungen sind für Frettchen
tolle Spielzeuge. Eine Hängematte im
Käfig ist ein Muss. Es empfiehlt sich,
die Spielzeuge immer wieder auszutauschen, denn Frettchen lieben die
Abwechslung. Es gilt unbedingt darauf
zu achten, dass das Spielzeug kein
Gummi oder Teile aufweist, die die
Tiere abbeißen und verschlucken können – denn das bedeutet das Todesurteil für Frettchen.
Zur Ausstattung gehören auch eine Zecken- und eine Krallenzange sowie eine
weiche Kurzhaarbürste. Frettchen haben übrigens ihre Losungsplätze im
Käfig. Beim Freigang empfiehlt es sich,
dort eine Katzentoilette mit ungebleichtem Katzenstreu hinzustellen.
Frettchen neigen durch die Züchtungen vermehrt zu bestimmten Krankheiten. Da sie erst sehr spät Krankheitssymptome zeigen, heißt es besonders
aufmerksam den Tieren gegenüber zu
sein. Eine jährliche Impfung durch einen Fachtierarzt wird empfohlen.
Wichtig: der richtige Speiseplan
Frettchen sind Fleischfresser und benötigen deshalb unbedingt fleischliche
Kost. Neben guten Fertigfutterangeboten, Nass- und Trockenfutter, kann
man Muskelfleisch von Rind, Wild,
Pferd und Geflügel anbieten. Innereien
wie Leber, Nieren und Herz werden
von manchen Frettchen sehr gern genommen. Eintagsküken sind eine ideale Futterquelle und decken alles ab,
was ein Frettchen an Nährstoffen benötigt. Schweinefleisch hingegen ist tabu,
da es die Aujezkysche Krankheit auslösen kann, die tödlich verläuft. Zusätz-
lich zu den 80 % fleischlichem Futteranteil sollte man 20 % pflanzlichen
Anteil anbieten, z.B. in Form von Gemüse- und Vollkornflocken, die unter
das Futter gemischt werden. Eier (gekocht) oder etwas Obst sowie Babygläser oder Hüttenkäse mit Joghurt sind
beliebte Leckereien. Je mehr Abwechslung auf dem Speiseplan, desto besser.
Dem typischen Bunkerverhalten beugt
man am besten vor, indem man den
Tieren ständig Trockenfutter anbietet.
Es hat den Vorteil, dass es nicht schlecht
werden kann und die Frettchen davon
immer wieder kleine Mengen zu sich
nehmen. Die oft empfohlene zweifache
Fütterung am Tag fordert dagegen das
Bunkerverhalten heraus.
Wer all diese Dinge beachtet, darf sich
auf ein schönes, langes, wenn auch mitunter turbulentes Zusammenleben mit
seinen Frettchen freuen. Man hat eben
glückliche Kobolde im Haus!
Lesetipps:
Detailliertere Infos und viele Tipps zur Frettchenhaltung bieten u. a. die folgenden Bücher:
- Schwammer, Harald: Frettchen. Ulmer Verlag,
96 S., ISBN: 978-3-8001-5646-7, 17,90 Euro
- Ullrich, Martin: Quirlige Frettchen.
Kosmos Ratgeber, 64 S., ISBN-10: 3-440-09068-X
ISBN-13: 978-3-440-09068-8
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Respektiere
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Service / GESUNDHEIT
Die nierenkranke Katze
Erkennen, therapieren, vorbeugen
Nierenerkrankungen, vor allem mit chronischem Verlauf, kommen
bei Katzen dreimal häufiger vor als beim Hund und stellen eine häufige Todesursache dar. Umso wichtiger ist die Früherkennung!
Die Nieren sind Kontrollorgane für den
Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt
des Körpers. Eine Art Filterorgan, das
dafür sorgt, dass Giftstoffe aus dem
Blut den Organismus mit dem Urin
verlassen. Diese Filterfunktion kann
aus verschiedenen Gründen eingeschränkt sein, mit der Folge, dass sich
harnpflichtige Stoffe im Blut ansammeln und das Tier belasten.
Grundsätzlich kann es Katzen jeden Alters treffen, meist jedoch treten Nierenprobleme bei mittelalten und alten Katzen auf. Ist die Nierenfunktion eingeschränkt, spricht man von Niereninsuffizienz, die verschiedene Schweregrade
haben kann. Akute Nierenerkrankungen haben, im Gegensatz zu den chronischen, mit entsprechender Behandlung
eine gute Heilungschance und sollen
hier nicht weiter thematisiert werden.
Eine Kontrolluntersuchung
beim Tierarzt ist auf jeden
Fall erforderlich.
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Respektiere
1/2009
Auf erste Symptome achten
Die erkrankte Katze versucht durch
vermehrtes Trinken der verminderten
Nierenfunktion entgegenzusteuern.
Das Blut wird durch die verstärkte
Flüssigkeitsaufnahme verdünnt und
die zurückgebliebenen Giftstoffe werden in ihrer Wirkung abgeschwächt.
Allerdings steigt hierbei auch der Blutdruck an. Trotz vermehrter Flüssigkeitsaufnahme ist die Katze dehydriert,
ausgetrocknet. Das kann der Katzenhalter daran erkennen, dass hochgezogene Hautfalten (z. B. im Nackenbereich) nur sehr langsam wieder verstreichen oder bestehen bleiben. Das
Fell sieht stumpf aus und das Tier verliert mehr Haare.
Ein weiteres Anzeichen für fortschreitende Niereninsuffizienz (ca. 90 % des
Nierengewebes ist nachhaltig geschä-
digt und kann nicht wieder aufgebaut
werden) sind Inappetenz, also Nahrungsverweigerung, und Erbrechen.
Die im Blut angesammelten Giftstoffe
wirken sich auf das Brechzentrum im
Gehirn aus und verursachen Übelkeit
und Erbrechen. Oft ist ein verstärkter
Mundgeruch bei der Katze wahrnehmbar, der nach Ammoniak riecht.
Das liegt daran, dass genau dieser Stoff
abgeatmet wird, weil er über die Nieren nicht mehr in ausreichendem
Maße ausgeschieden werden kann.
Therapiemöglichkeiten
Erkennt man eine Nierenerkrankung
rechtzeitig, kann man versuchen ihren
fortschreitenden Verlauf zu verlangsamen. Spezielle Diätfuttermittel (beim
Tierarzt erhältlich) sorgen dafür, dass
weniger der giftigen Stoffwechselprodukte anfallen. Es handelt sich um
protein- und phosphatarme, voll ausgewogene Futtermittel. Begleitend
kann ein blutdrucksenkendes Präparat
verabreicht werden, um weitere Schäden der Niere durch Bluthochdruck zu
vermeiden. Infusionen durch den
Tierarzt sind Erste-Hilfe-Maßnahmen,
um den Körper zu spülen und Giftstoffe auszuschwemmen. Sie erzielen
nur vorübergehende Besserung und
sollten den Tierhalter nicht in falscher
Sicherheit wiegen oder euphorisch
werden lassen. Regelmäßige Kontrollen der Blutwerte und gegebenenfalls
auch des Blutdrucks sind unerlässlich,
um den Verlauf der Erkrankung beurteilen zu können.
Auch eine nierenkranke Katze kann bei
entsprechender Pflege noch angenehme Lebensjahre haben. Ist jedoch
trotz Behandlung keine Besserung zu
verzeichnen und die Katze verweigert
kontinuierlich die Nahrung, erbricht
und verkriecht sich, ist es die Pflicht
des Tierarztes und eines verantwortungsvollen Tierhalters unnötiges Leiden zu beenden.
Fabienne Gutschwager,
ETN-Tierärztin
GESUNDHEIT / Service
Das Frühjahr ist Zecken-Saison
Schützen Sie Ihre Tiere jetzt!
Zecken sind Parasiten, die Krankheiten übertraZecken entfernen:
Mit leichten Drehbewegungen die Zecke
lösen und dann erst
herausziehen.
gen können – beim Menschen wie beim Hund.
Im Gegensatz zum Flohbefall, der ganzjährig erfolgen kann, kommt es zum Zeckenbefall hauptsächlich von März bis Oktober. Doch es gibt Möglichkeiten, die Tiere wirkungsvoll zu schützen.
Ixodes ricinus, der gemeine Holzbock,
kommt in Deutschland am häufigsten
vor. Doch in einigen Regionen ist auch
Rhipicephalus sanguineus, die braune
Hundezecke, sehr verbreitet, beide leben im Gestrüpp.
Von den Krankheiten, die durch Zecken
übertragen werden, sind in unseren Breitengraden besonders die Borreliose
(Lyme Disease) und die FSME (Frühsommermeningoenzephalitis) bekannt. Doch
oft wird der Zusammenhang zwischen
dem Zeckenstich und den Symptomen
der Borreliose nicht erkannt, da sich die
Krankheit oft erst nach Monaten entwickelt. Neben allgemeinen unspezifischen
Symptomen, wie gestörtes Allgemeinbefinden, Anorexie und Fieber, werden
besonders Gelenkentzündungen und
wechselnde Lahmheiten beobachtet.
Frühzeitig diagnostiziert, lässt sich die
Borreliose mit Antibiotika gut bekämpfen. Eine Impfung für den Hund
ist inzwischen auf dem Markt.
Die FSME wird ebenfalls durch den
Holzbock übertragen, tritt jedoch nur
in Süddeutschland auf. Bewusstseinsbeeinträchtigungen, neurologische Symptome und Fieber gehen mit der FSME
einher. Zur Vorbeugung steht beim
Mensch eine Schutzimpfung zur Verfügung, den Hund kann man nur durch
eine Zeckenprophylaxe schützen.
Daher unser Rat: Lassen Sie sich von
Ihrem Tierarzt frühzeitig über die verschiedenen Möglichkeiten der Zeckenprophylaxe und Impfung beraten
– und suchen Sie Ihren Hund nach
jedem Waldspaziergang gründlich
nach Zecken ab.
Monika Leitner, ETN-Tierärztin
Service
Sie fragen – unsere ETN-Tierexperten antworten
Hunde & Missstände Hundehaltung
Kathrin Hansen
(Verhaltenstrainerin)
Tel.: 0 24 06/92 31 54
Mobil: 0163/9 74 73 53
e-Mail: k.hansen@etn-ev.de
Stadttauben & Brieftauben
Elli Heß
(Menschen für Tierrechte e.V.)
Tel.: 0 24 05/89 60 82
e-Mail: e.hess@etn-ev.de
Kleintiere (Nager)
Sandra Gaß (Nagetierexpertin)
Tel.: 0 44 44/9 11 48
e-Mail: info@tierhof-gass.de
Igel
Familie Kessel
Tel.: 0 24 63/99 62 75
Pferde
Sabine Schneider-Lessner
(S.O.S. Pferdehilfe e.V.)
Tel.: 0 33 47/83 87 50
Mobil: 0173/6 24 45 52
e-Mail: team@sos-pferdehilfe.de
Meeresvögel
Tanja & Sascha Regmann
(Project Blue Sea e.V.)
Tel.: 0 23 23/9 64 09 60
Mobil: 0163/4 42 82 48
e-Mail: info@projectbluesea.de
Störche
Udo Hilfers (Storchenpflegestation
Wesermarsch e.V.)
Tel.: 0 44 06/18 88
e-Mail: info@storchenstation.de
Bienen
Thomas Radetzki (Mellifera e.V.)
Tel.: 0 74 28/9 45 24 90
e-Mail: mail@mellifera.de
Katzenschutzprojekt in Hotelanlagen
Klaus Laschet
(ETN-Tierschutzinspektor)
Tel.: 0 24 05/8 62 14
e-Mail: k.laschet@etn-ev.de
Tiergesundheit
Monika Leitner (ETN-Tierärztin)
Tel.: 0 56 72/92 15 75
e-Mail: m.leitner@etn-ev.de
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Respektiere
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Service / RECHT
Wenn der Gerichtsvollzieher klingelt
Dürfen Tiere gepfändet werden?
Die derzeitige Wirtschaftskrise und
ihre Folgen können sich auch auf unsere Haustiere auswirken. Kurzarbeit
oder Arbeitslosigkeit lassen das dem
Tierhalter zur Verfügung stehende
Budget schmelzen. Forderungen aus
dem letzten Ratenkauf, der noch in
der Erwartung der Vollbeschäftigung
getätigt wurde, können nicht mehr
erfüllt werden. Der Gerichtsvollzieher
steht vor der Tür. Es droht die Pfändung – auch von Haustieren?
Der Blick ins Gesetz, auf den § 811 c
ZPO, lässt den Tierfreund aufatmen.
Hier heißt es: „Tiere, die im häuslichen
Bereich und nicht zu Erwerbszwecken
gehalten werden, sind grundsätzlich
nicht pfändbar.“ Dem liegt der Tierschutzgedanke zugrunde, der den Eingriff in die enge Beziehung zwischen
einem Tier und dem Schuldner verhindern soll.
Doch es gibt Ausnahmen. Die Ausnahmeregelung in § 811 c Abs. 2 ZPO besagt, dass ausnahmsweise eine Pfändung auf Antrag des Gläubigers zugelassen werden kann. Dies ist der Fall,
wenn die Unpfändbarkeit aufgrund des
hohen Wertes des Tieres eine Härte bedeuten würde, die sich auch unter der
Berücksichtigung des Tierschutzes
nicht rechtfertigen lässt. Wann genau
ein solch „hoher Wert“ vorliegt, ist im
Gesetz nicht geregelt. Als Beispiele werden hier in der Rechtsprechung Zuchtpferde, Rassehunde und seltene Tierarten genannt, wobei der zu erwartende
Verkaufserlös 250,- Euro bei Weitem
übersteigen muss. Ist die Wertgrenze
überschritten, muss eine Interessenabwägung unter Berücksichtigung der
Belange des Tierschutzes auf der einen
und der Gläubigerinteressen auf der
anderen Seite vorgenommen werden.
Der Gläubiger kann dem Schuldner jedenfalls nicht „einfach so den Gerichtsvollzieher schicken“. Hier ist vielmehr
ein Antrag des Gläubigers beim Vollstreckungsgericht erforderlich. Vor einer Entscheidung durch das Vollstreckungsgericht ist dem Schuldner rechtliches Gehör zu gewähren. Der Gläubiger muss den hohen Wert der Tiere be-
Buchtipp: „Einwanderer auf vier Pfoten“
Immer mehr Hunde aus dem Ausland
finden in Deutschland ein neues Zuhause. Die Meinungen über die vierbeinigen „Einwanderer“ sind unterschiedlich, nicht selten geprägt von Verallgemeinerungen und Vorurteilen. Die
Tierpsychologin Christiane LieboldEich hat eine Fülle wertvoller Informationen, Berichte und Tipps zusammengetragen: Wie und wo findet man den
richtigen Hund und die richtige Tier48
Respektiere
1/2009
§
weisen und die für ihn
zugrunde
liegende
Härte. Hier wirkt sich
nun die Änderung des
Grundgesetzes positiv
aus. Ein Gericht, das
eine Pfändung gem. § 811 c ZPO zulassen will, muss dies in der Anwendung der Vorschrift berücksichtigen
und die Belange des Tierschutzes
hoch bewerten. Im Ergebnis wird es
sich aber immer um eine Einzelfallentscheidung handeln, wobei die Gerichte in dieser Frage sehr uneinheitlich entscheiden.
Wie sieht es aber mit „Nutz“tieren
aus, d.h. mit Tieren, die zu Erwerbszwecken gehalten werden? § 811 I Nr.
3 und 4 ZPO bestimmen, dass Kleintiere in geringer Zahl sowie eine
Milchkuh bzw. zwei Schafe, Ziegen
und Schweine nicht gepfändet werden
dürfen, wenn sie dem Lebensunterhalt des Schuldners und seiner Familie dienen. Ebenso wenig unterliegen
„Nutz“tiere einer Pfändung, wenn der
Schuldner Landwirt ist und die Tiere
für den Wirtschaftsbetrieb erforderlich sind. Ähnliches gilt für den gewerblichen Hundezüchter, nicht aber
für den Hobbyzüchter. Wer nur aus
Freude züchtet, kann sich lediglich
auf § 811 c ZPO berufen.
schutzorganisation? Was ist vor der Adoption
und nach Ankunft des Tieres zu beachten? Welche Probleme können auftreten und wie geht
man damit um?
Christiane Liebold-Eich: Einwanderer auf vier
Pfoten, 224 Seiten, Verlag Books on Demand,
ISBN 978-3-8334-7735-5, Preis 22,- Euro zuzüglich Porto (bei Direktbestellungen geht der
Gewinn in den Tierschutz, www.einwandererauf-vier-pfoten.de).
Götz Bukenberger,
ETN-Rechtsanwalt
RECHT / Service
Foto: © Timo Lippert
Befreiung von der Hundesteuer ist möglich
Wer als Sozialhilfebezieher, Rentner oder HartzIV-Empfänger mit dem
Existenzminimum
auskommen muss, ist von der
Hundesteuer zu befreien,
entschied das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Die Richter beriefen sich auf Urteile des Bundesverfassungsgerichts, wonach das
allgemeine Existenzminimum der
Bürger steuerfrei zu bleiben hat. Das
Halten eines Hundes falle unter die
grundrechtlich geschützte Hand-
§
lungsfreiheit eines Menschen und dürfe
nicht über Steuern verwehrt werden.
Zwei Halter aus Dortmund hatten gegen ihre Bescheide geklagt. Die Stadt
forderte von beiden nach Satzung bereits nur den halben Steuersatz, doch
auch dieser sprengte die finanziellen
Möglichkeiten. Städte und Gemeinden
bestimmen selbst die Höhe der Steuer
sowie die Kriterien für eine Befreiung
oder Ermäßigung. So befreit die Stadt
Wismar alle geprüften Therapiebegleithunde, die regelmäßig Therapeuten bei
ihrer Arbeit unterstützen, von der
Steuer. Die Stadt Essen erlässt für
Hunde, die aus einem Tierheim geholt
werden, zumindest für ein halbes Jahr
die Steuer. Ein kleiner Schritt, aber in
die richtige Richtung. Informieren Sie
sich bei Ihrer Stadt oder Gemeinde
über eventuelle Möglichkeiten, die
Hundesteuer zu reduzieren. Oft sind
diese Möglichkeiten nicht bekannt,
und das soll aus der Sicht der Kommunen meist auch so bleiben.
Götz Bukenberger,
ETN-Rechtsanwalt
Buchtipp für Kinder: „Superhenne Hanna“
Hanna, eine ganz besondere Henne,
lebt glücklich auf einem Bauernhof.
Als sie eines Tages eine fensterlose Fabrikhalle mit dem Schild „Alpenglück-Frischeier“ entdeckt, wird sie
gemeinsam mit Bartholomäus, dem
Fuchs, aktiv. Denn er weiß, dass dort
Tausende von Hennen eingepfercht leben. Hanna ist empört und beschließt ihren Artgenossen in der Legebatterie
zu helfen! Sehr zu empfehlen! Ab 9 Jahren.
Felix Mitterer: Superhenne Hanna
Arena-Verlag
ISBN 978-3-401-02357-1
Preis 5,50 Euro.
1/2009
Respektiere
49
F RAGEN ZUR
M ITGLIEDSCHAFT
News
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EU verbietet Kosmetika
aus Tierversuchen
„Deine Mami tötet Tiere“
– spannende Dokumentation
Am 11. März 2009 ist in der EU das
Verbot von Tierversuchen für kosmetische Inhaltsstoffe sowie der Vermarktung von an Tieren getesteten
Kosmetikprodukten und Rohstoffen
in Kraft getreten. Vertreter des Tierschutzes und der Wissenschaft forderten dieses Verbot bereits seit Jahren, da
die Versuche nicht nur grausam und
sinnlos sind, sondern dem Verbraucher aufgrund der fehlenden Übertragbarkeit der Ergebnisse auf den
Menschen keine Sicherheit bieten.
So gesehen ist dieses Verbot ein Erfolg. Doch: „Sobald ein Kosmetikprodukt auch über die Grenzen der
EU hinaus vertrieben werden soll,
wird dieses wieder an Tieren getestet
werden müssen. Denn in vielen Staaten sind Tierversuche für Kosmetikprodukte noch immer vorgeschrieben“, so der ETN.
Ein weiterer Kritikpunkt am EUVerbot sind die Ausnahmen. Denn in
drei Bereichen (Giftigkeit bei wiederholter Gabe, Toxikokinetik und Reproduktions-Giftigkeit) greift das
Verbot erst 2013 – und eine Verlängerung dieser Frist ist zudem möglich.
Außerdem sei noch völlig unklar, ob
und wie die Einhaltung des EU-Verbots überprüft werden soll. „Das Verbot ist ein Schritt in die richtige Richtung – mehr aber leider auch nicht“,
resümiert der ETN. „Von einem
wirklichen Erfolg kann erst dann gesprochen werden, wenn es keine Ausnahmen mehr gibt und Tierversuche
in der Kosmetikindustrie weltweit
verboten sind.“
Eine Nerzträgerin wird mit einem
Baseballschläger
niedergeknüppelt.
Eine Stimme fragt: „Was wäre, wenn
man Sie wegen Ihres Mantels tötete?“
Es folgen Szenen aus Tierheimen, in
denen Hunden wegen Überfüllung einfach der Hals umgedreht wird. Ein
Greenpeace-Schlauchboot fährt vor einem riesigen Walfangschiff immer
wieder in die Schussbahn zwischen
Harpune und Wal, um den bevorstehenden Abschuss zu verhindern …
„Your Mommy Kills Animals“ ist die
aktuelle Dokumentation des Produzenten und Regisseurs Curt Johnson,
der bereits mit mehreren Dokumentationen für Aufsehen sorgte. Publicity
brachte dieser neuen Doku nicht zuletzt die Überwachung des Filmteams
durch das FBI ein. Der Regierung war
es wohl suspekt, dass Johnson auch
Vertreter der internationalen Kampagne SHAC interviewte, die durch ihre
Demonstrationen und Aktionen milliardenschwere Tierversuchslabore in
den USA und Großbritannien immer
wieder fast zur Aufgabe brachten.
Der Film zeigt auf, an wie vielen Fronten die Tierschützer kämpfen müssen,
lässt aber auch die Gegenseite zu Wort
kommen, was diese Dokumentation
ziemlich spannend macht. Ein Film,
der nicht nur informiert, sondern auch
schockiert und manch einen sicher
auch wütend macht.
„Your Mommy Kills Animals“ ist am
16. Januar auf DVD (Englisch mit
deutschen Untertiteln) erschienen und
beispielsweise bei amazon.de für 10,90
Euro erhältlich.
50
Respektiere
1/2009
EU verbietet Handel mit
Hunde- und Katzenfellen
Seit dem 1. Januar 2009 sind sowohl die Einfuhr von als auch der Handel mit Hundeund Katzenfellen in der EU verboten. Auslöser dafür waren Reportagen, welche die
grausame Tötung der Tiere zur Fellgewinnung dokumentierten.
Bislang waren auch in Deutschland Pelzwaren aus Katzen- und Hundefell erhältlich. Um die Verbraucher nicht abzuschrecken, kreierte die Pelzindustrie Fantasienamen für Tiere, die der Verbraucher gewöhnlich als süß empfindet und deren
Felle er eventuell nicht tragen würde. So
wurde aus einem Eichhörnchen „Feh“, aus
einer jungen Grönland-Robbe ein „Whitecoat“ oder aus der Hauskatze die „Chinchilla-“, „Feuer-“ oder „Cypernkatze“.
45,45 Euro:
So wenig kostet ein Tierleben
Nach einer Anzeige hatten Amtsveterinäre
auf einem Bauernhof in Nortmoor (Ostfriesland) 22 tote Rinder aufgefunden. Der
45-jährige Landwirt gab an, dass diese durch
giftige Dämpfe beim Verrühren von Gülle
verendet seien. Doch Gutachter, die stichprobenartig fünf Tiere untersucht hatten,
stellten fest, dass die Rinder qualvoll verhungert waren. Das Amtsgericht verurteilte den
Landwirt zu 1.000 Euro Geldstrafe – und somit gerade einmal 45,45 Euro pro Rind.
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zur artgerechten „Nutz“tierhaltung.
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Der ETN tritt bspw. auf politischer Ebene für ein Verbandsklagerecht ein
und hilft u.a. auch mit über 100.000 kg Futter-Spenden pro Jahr den Tieren.
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und Vermittlung geretteter Tiere u.a. in den ETN-eigenen Einrichtungen,
wie dem Tierheim „Hof Wiesenfeld“ und „Hof Huppenhardt“.
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führt der ETN vor Ort Kastrations- und Aufklärungsprogramme durch.
Gleichzeitig rettet er bedrohte Tiere aus den Tötungsstationen.
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