Tierschutz am See
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Tierschutz am See
TIERSCHUTZ am See Tierschutzverein Friedrichshafen und Umgebung e.V. 14. Jhg. Ausgabe 38 Auflage 61.000 1/2007 Dubiose Geschäfte mit Hunden Viele osteuropäische Hinterhofzüchter haben schon lange die Geldquelle Hundehandel entdeckt. Massenzuchten in Schweineställen produzieren seelische Krüppel und lassen Hunde zu reiner Ware werden. Seite 5 Tierschutzverein knapp in schwarzen Zahlen Zum dritten Mal in Folge konnte der Tierschutzverein schwarze Zahlen in der Jahreshauptversammlung vorlegen. Rettung war der überdurchschnittliche Spendeneingang im Dezember 2006 durch zahlreiche Tierfreunde. Seite 4 Tiere brauchen Menschen !!! Das Tierheim in Friedrichshafen ist seit 1983 zentraler Anlaufpunkt für gefundene, verletzte, ausgesetzte, streunende und herrenlose Haustiere und Wildtiere im östlichen Bodenseekreis. Mehr als 17.000 Tiere wurden in dieser Zeit aufgenommen. Das Tierheim ist kein städtischer Betrieb, sondern wird vom Tierschutzverein Friedrichshafen mit wenigen Angestellten, einigen Freiwilligen und einem ehrenamtlich tätigen Vorstand betrieben. heimes und einen beängstigenden Kostenanstieg. Für die Mehrarbeit finden wir wenig zusätzliche Helfer. Den dringend benötigten Tierheimausbau konnten wir durch wenige Glücksfälle (Nachlass) und Spenden teilweise finanzieren, den nicht geringen Rest mit Krediten. Wir wollen den unverschuldet in Not geratenen Katzen, Hunden, Kaninchen, Vögeln, Pferden usw. auch eine möglichst artgerechte Unterbringung und Versorgung gewährleisten. Wenn diese Tiere schon ohne eigenes Verschulden ausgesetzt, abgeschoben oder sonst wie ins Tierheim gelangen, soll es ihnen dort, bis ein endgültiger Platz mit einem verantwortungsvollen Tierfreund gefunden ist, möglichst gut ergehen. Steigende Tierzahlen Gefundene Tiere, die länger unterwegs waren, haben regelmäßig größere gesundheitliche Probleme oder alte Verletzungen, die unbehandelt oder schlecht verheilt sind. So sitzt gerade eine Katze in der Krankenstation mit einer Halsverletzung, bei der auch die Luftröhre mit in Leidenschaft gezogen ist. Im Jahr 1984 wurden 240 Tiere aufgenommen, 1994 waren es 751 Tiere und 2004 schon 1275 Tiere. Im abgelaufenen Jahr 2006 verzeichneten wir 1410 Tieraufnahmen. Diese Steigerungen bedeuten enorme Mehrarbeit, ständige Investitionen zum Ausbau des Tier- Tierschicksale Termine des Tierschutzvereins: 10.06.2007 Tag der offenen Tür im Tierheim von 11 – 18 Uhr an der Allmannsweiler Straße 300 Tierheimtiere, Tombola, Flohmarkt, Struppischau, Live Musik und vieles mehr 2 Tierschutz am See • Abbrucharbeiten • Autokrane • Erdbewegungen • Bauschutt-Recycling • Abfallentsorgung • Container-Service Entsorgungsfachbetrieb No. 120499253 Ausführung von Kranarbeiten 20 bis 90 t Tiefladertransporte – Hubstapler 88682 Salem-Grasbeuren Tel. 0 75 56 / 9 30 00 Fax 0 75 56 / 93 00 33 Was hat die Katze durchgemacht? Woher stammt die Verletzung? Wird sie überleben? Die Hündin Nela sollte mit einer Beinverletzung in einem anderen Tierheim von ihren Besitzern abgegeben werden. Als das verletzte Tier dort nicht angenommen wurde, haben die Besitzer es offensichtlich ausgesetzt. Der Hund lief mit einem Kniebruch eine weite Strecke bis nach Urnau. Tierfreunde fingen die Hündin ein und benachrichtigten das Tierheim Friedrichshafen. Die Hundepflegerin in Friedrichshafen holte das Tier umgehend ab und brachte es zum Tierarzt. Vorwort Tierschutz muss im Gespräch bleiben Gerade weil der Tierschutz unter der großen Koalition in den Hintergrund gerückt ist, müssen die Wähler, und dort besonders die Tierschützer, das Thema Tierschutz im Gespräch halten. Immerhin reibt man sich derzeit die Augen beim Thema Klimaschutz. Jahrzehntelang verharmlost und belächelt, gibt es derzeit kaum einen prominenten www.herter-salem.de 88045 Friedrichshafen Tel. 0 75 41 / 5 55 00 abgesenkte Kruppe. Eine Röntgenaufnahme ergab einen unbehandelten Beckenbruch. Auch nach 16 Wochen in bester Umgebung kann das arme Tier seine Angst nicht ablegen. Was haben ihr Menschen angetan, dass die Hündin derart verstört ist? Im Januar kamen 2 Katzen mit Beinbruch und noch im letzten Jahr eine Katze mit Beckenbruch ins Tierheim. Vermutlich alles Unfälle mit Autos. Aufwändig wurden die Tiere behandelt und betreut. In allen 3 Fällen suchte niemand nach seiner Katze, obwohl es zahme Tiere sind. Der Tierschutzverein sorgt für die leidgeprüften Tiere und sucht nach guten Plätzen. Ein Armutszeugnis für Tierbesitzer, die nicht alles versuchen, ein verschwundenes Tier wiederzufinden. Warum werden nicht mehr Tierfreunde Mitglied beim Tierschutzverein? Wie ist der Hund zu seiner Verletzung gekommen? Warum sind die Besitzer nicht sofort zum Tierarzt gegangen? Wie können Menschen so feige und gemein sein, ihr verletztes Tier einfach auszusetzen? Wir bekamen eine große 2-jährige Hündin als Abgabetier, die auffällig ängstlich war. Der Hund soll in einem Schweinestall aufgewachsen sein und hatte auch bereits Welpen. Sie fand trotzdem ein neues Zuhause. Angst vor Männern, auch in der eigenen Familie, Panik vor Autos, bei denen eine Tür oder der Kofferraum geöffnet wird, und eine auffallend einseitig Die ständig wachsenden Tierzahlen bedeuten auch ständig steigende Kosten für den Tierschutzverein. Futter, Wasser, Strom, Heizung, Tierarznei, Personalkosten, Instandhaltungskosten usw. zehren unerbittlich an den Finanzen. Ja, wir haben erfreuliche 1649 Mitglieder, die uns mit ihrem Politiker, auch von Parteien, die Umweltschutz bisher gar nicht in ihrem Vokabular hatten, der nicht beteuert, wie wichtig ihm der Klimaschutz sei. Die presse- und medienwirksamen Einzelvorschläge schießen dabei wie Pilze aus dem Boden, solange die eigene Lobby dadurch keine wirtschaftlichen Nachteile hat. Bleibt zu hoffen, dass den wortreichen Beteuerungen auch bald wirksame Taten folgen. Aktiver Tierschutz wird im Tierheim gelebt. 1410 Tiere wurden im Jahr 2006 aufgenommen und mit großem Einsatz und erheblichen finanziellen Mitteln versorgt. Nur dank der erfolgreichen Vermittlung und der Tatsache, dass so viele Tierinteressenten täglich vorbeischauen und auch in großer Zahl Tiere übernommen haben, konnte der Tierheimbetrieb überhaupt aufrecht erhalten werden. Auf unsere Tierfreunde war besonders im Dezember 2006 Verlass. Dank der großen Spendenbereitschaft wurden tiefrote Zahlen am Ende noch erfreulich schwarz. Die Bevölkerung im Bodenseekreis hat ein großes Herz für hilfsbedürftige Tiere! Der Tierschutzverein sagt dafür herzlich „Dankeschön“! Das vor uns liegende Jahr soll zur weiteren Stabilisierung und zur Aus- richtung auf die Zukunft genutzt werden. Im geschäftsführenden Vorstand wurden 3 der 4 Mitglieder durch die nächste Generation von Tierschützern ersetzt und dies auf Wunsch der bisherigen Amtsinhaber. Große Anstrengungen zur Steigerung der Mitgliederzahlen werden erforderlich sein, um den Verein für die ständig wachsenden Aufgaben stark genug zu machen. Hier hoffen wir auch auf die Mithilfe jedes einzelnen Tierfreundes. Das Tierheim mit seinen durchschnittlich gleichzeitig anwesenden 300 – 400 Pfleglingen braucht eine stabilere finanzielle Basis durch neue Mitglieder und zusätzliche Spenden. Auch wenn uns im Dezember die große Spendenbereitschaft eine Zentnerlast und große Sorgen beseitigt hat, ist es doch für die Aktiven unbefriedigend, in jedem Jahr eine solche Zitterpartie durchstehen zu müssen. In Not geratene Tiere brauchen Freunde und geben ihren Menschen sehr viel Glück zurück. Unterstützen Sie den Tierschutzverein in seiner nicht leichten Aufgabe. Ich setze auf Sie! Rolf Servos, Vorsitzender Jahresbeitrag und Spenden zuverlässig weiterhelfen, aber es sollten noch viel mehr sein. Wir betreuen ein Gebiet mit 16 Gemeinden und ca. 140.000 Einwohnern, was etwa 62.000 Haushalten entspricht. Wenn die Statistik stimmt, halten etwa 30 % Haustiere (20.000 Haushalte) und sind damit Tierfreunde. Warum diese Menschen dann nicht monatlich 3,33 € (40,– € im Jahr) für Tiere in Not aufbringen wollen, um den Tierschutzverein in seiner Arbeit zu unterstützen? Dabei kann sich jeder täglich im Tierheim überzeugen, wieviel traurige Tierschicksale dort auf Hilfe warten und wo das Geld sinnvoll eingesetzt wird. Einen Aufnahmeantrag finden Sie am Ende dieser Zeitung oder wir schicken Ihnen gerne ein Formular zu. Es sind auch Patenschaften oder Teilpatenschaften als Unterstützung möglich. Ältere Katzen, unvermittelbare Hunde und unsere Pferde Scharan, Sepp und Isis haben z. B. noch keinen Paten. Patenschaften können von Privatpersonen oder tierfreundlichen Firmen übernommen werden. Hilfe ist auf viele Art möglich und immer willkommen. Eine größere Unterstützung würde dem Tierschutzverein die Arbeit erleichtern und die finanziellen Probleme reduzieren, zum Wohle der Tierheimtiere! Werden Sie Mitglied beim Tierschutzverein, viele treue Tieraugen werden es Ihnen danken! R. S. Lieber nachsehen lassen als das Nachsehen haben. Jahresinspektion inkl. LongLife Mobilitätsgarantie Für alle Volkswagen Pkw, Bj. 2002 und älter. Ohne Wartungsintervallverlängerung. Ohne Zusatzarbeiten, plus Material. Mit LongLife Mobilitätsgarantie (Ersatzwagen bis zu 3 Tagen oder eine Hotelübernachtung auch für Mitfahrer, Pannenhilfe daheim und unterwegs, Abschleppen zum nächsten Volkswagen Partner). &$ n 3P\Xc 8Wa E^[ZbfPVT] TX] E^[ZbfPVT] Q[TXQc E^[ZbfPVT] BTaeXRT )HR 6OLKSWAGEN 0ARTNER 0dc^WPdb >bZPa 1[TXRWTa >76 2AVENSBURGER 3TRAE &RIEDRICHSHAFEN 4EL WWW!UTOHAUS"LEICHERDE Tierschutz am See 3 Tierzahl und Mitgliederentwicklung seit Bestehen des Tierheimes Anzahl (Stand 31.12.05) 2000 1900 1840 1798 1800 Mitgliederzahlen 1816 1700 1752 1770 1760 1757 1714 1692 1600 1652 1628 1649 1570 1500 1410 1400 1439 1300 1257 1200 1275 1272 04 05 1230 1100 1070 1000 Tierzahlen ohne Pensionstiere 1090 1012 975 900 901 880 862 856 1983 84 85 86 87 88 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 6/06 Eröffnung Pferdegnadenhof Eröffnung Kleintierhaus 12 /05 9/00 90 9/97 89 Eröffnung Vogelpflegestation 82 387 3/94 210 100 605 520 Start „Tierschutz am See“ Vorsitz 290 602 751 682 9/93 240 658 2/86 200 670 Rolf Servos Übernahme, 300 9/83 400 Tierheimeinweihung Vorsitz Rose Boudier 500 730 710 Eröffnung 2. Hundehaus 740 600 892 816 811 700 891 Eröffnung Pfotencafé 800 760 884 06 Jahr Tieraufnahme 2006 im Tierheim Wir hatten schon die beiden letzten Jahre geglaubt, die aufgenommene Tierzahl sei nun an ihrem Höhepunkt angelangt. 2006 brachte die Mitarbeiter und die Tierheimeinrichtung aber spürbar an ihre Grenzen. Mit 1410 aufgenommenen Tieren übertrafen wir das Vorjahr nochmals um 13 %! Den starken Anstieg bei den Katzen verdanken wir der ungerechtfertigten Hysterie um Vergleichszahlen 2002 Tierschutzservice die Vogelgrippe. Bei den Hunden kam der Anstieg aus dem Kreis Ravensburg. Das Ravensburger Tierheim wurde ab Mai 2006 im Hundebereich neu gebaut und soll im Mai 2007 fertig sein. Auf Bitten der Ravensburger Tierschützer nahm Friedrichshafen einen Großteil des dortigen Hundeaufkommens (62 Tiere) 2006 auf und tut dies auch noch bis Mai 2007. 2003 2004 2005 2006 Änderung 2005 zu 2006 Gesamt 892 975 1275 1272 1410 + 13,0 % Katzen 394 426 409 467 532 + 14,7 % Kleintiere 109 229 318 405 411 + 1,5 % Hunde 201 168 165 186 271 + 48,9 % Vögel 72 71 83 85 99 + 16,5 % Wildtiere, Nutztiere und Exoten ergeben die restliche Zahl. So wurden unter anderem 1 Königspython, 2 Frettchen, 3 Ziegen, 1 Schnappschildkröte, 2 Schweine und 4 Pferde neu aufgenommen. Wir bedanken uns bei den Mitarbeitern, freiwilligen Helfern und unseren treuen Mitgliedern und Spen- dern, die diese Hilfe an den unschuldigen Tieren erst möglich gemacht haben! R. S. Der Tierschutzverein Friedrichshafen • Das Schächten und Umgebung e.V. bietet Auskünfte • Die Jagd und Informationen unter • Stierkampf • Pelztragen ist Gewissensfrage Telefon 0 75 41 / 63 11 • Igelschutz – Aber wie? Telefax 0 75 41 / 63 31 • Winterfütterung von Vögeln www.tierheim-friedrichshafen.de • Stoppt den Handel mit Wildvögeln www.tierschutzverein-fn.de e-mail tierschutzverein-fn@t-online.de • Katzenelend • Welches Tier passt zu mir? Tierheimöffnungszeiten: • Die Haltung von Hunden Täglich 15 – 18 Uhr (mittwochs, • Die Haltung von Katzen sonntags und feiertags geschlossen) • Die Haltung von Meerschweinchen Notruf außerhalb der Öffnungszeiten: • Die Haltung von Zwergkaninchen 01 76 / 22 32 74 18 • Die Haltung von Goldhamstern • Die Haltung von Wellensittichen Im Tierheim erhalten Sie kostenlos und Kanarienvögeln Informationsbroschüren zu den nach• Die Haltung von Aquarienfischen folgenden Themen: • Tiertransporte • Tierversuche • Tierschutz-Hundeverordnung • Tierversuche in der Kosmetik • Zeitschrift: „Du und das Tier“ • Keine Turbokühe in Europa • und vieles mehr. • Stoppt Gentechnik an Tieren • Käfighaltung von Legehennen Sprechen Sie mit uns oder schreiben • Schweinehaltung Sie uns, wir informieren Sie gerne! 4 Tierschutz am See Jahreshauptversammlung 2007 Generationswechsel im geschäftsführenden Vorstand Trotz winterlicher Wetterbedingungen fanden 60 Mitglieder am 23.03.2007 den Weg ins GZH zur Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereines Friedrichshafen und Umgebung e.V. Zu Beginn wurden Arwed Bertsch, Jutta Stephan, Jürgen Koch, Erika Kramer, Annelie Letz, Siegfried Miller, Gertrud Schnautz, Gabriele Hurlebaus und Gisela Hanser für 25 Jahre Mitgliedschaft mit der Ehrennadel des Deutschen Tierschutzbundes ausgezeichnet. Udo Kurtz, langjähriger Kassenprüfer, wurde für mehr als 10 Jahre aktive Mitarbeit im Tierheim zum Ehrenmitglied ernannt und erhielt dazu die entsprechende Ehrenurkunde überreicht. In seinem Tätigkeitsbericht ließ Vorsitzender Rolf Servos nochmals das zurückliegende Jahr Revue passieren. Endlich wieder ansteigende Mitgliederzahlen, gute Tiervermittlung, zum dritten Mal in Folge schwarze Zahlen in der Tierheimkasse und einen überragenden Erfolg des Tages der offenen Tür bei der Eröffnung des Gnadenhofes waren die Höhepunkte des abgelaufenen Geschäftsjahres. Sehr belastend waren die Rekordzahlen an aufgenommenen Tieren (1410!), sowohl für die Tierheimkasse, als auch für die Mitarbeiter und Helfer. Das Tierheim war dabei mehrfach an den Belastungsgrenzen. Rolf Servos sprach auch eine Reihe von Tierschutzthemen an, wie die Tierseuche Vogelgrippe, den Hühnerverrat durch das Kippen des Käfighaltungsverbotes 2007, das Ende der EUSubventionen für Tiertransporte, das Handelsverbot für Robbenprodukte in Deutschland, die Niederlage des Frage an die Stadtverwaltung weiterzuleiten. Nach 2 Stunden endete dann die Jahreshauptversammlung des Tierschutzvereines. Ansprechpartner im Tierheim des Tierschutzvereines Friedrichshafen: Tierheimleiterin Doris Philipp Stellvertretende Tierheimleiterin Katja Teifke Katzen Yvonne Asprion Gisela Heim Hunde Katja Teifke Tierschutzes beim Thema Schächten und andere Themen. Nach 12 Jahren zum letzten Mal als Kassiererin trug Doris Philipp den Kassenbericht vor und bekam für ihre Leistung kräftigen Applaus der anwesenden Mitglieder. Kassenprüfer Hermann Brudermann berichtete von 4 Tagen Kassenprüfung und lobte die Buchhaltung ob des einwandfreien Zustandes der Kassenbücher. Sein anschließender Antrag auf Entlastung des Vorstandes fand bei den Mitgliedern ungeteilte Zustimmung. Udo Kurtz und Hermann Brudermann wurden für ein weiteres Jahr als Kassenprüfer in ihrem Amt bestätigt. Es folgten Ergänzungswahlen zum Vorstand. Myriam Zanker, Markdorf, wurde als neue stellvertretende Vorsitzende gewählt, Ilona Schneider, Friedrichshafen, wurde neue Kassie- 3 Marken unter einem Dach! rerin und Dragica Skozit neue Schriftführerin des Tierschutzvereines. Rolf Servos legte der Versammlung dann den Haushalt 2007 vor und erläuterte die einzelnen Positionen. Dem Etat von 298.900 € für das Jahr 2007 stimmte die Versammlung dann uneingeschränkt zu. In seinem Ausblick auf 2007 sprach der Vorsitzende dann den Flohmarkt am 14.04.07, den Tag der offenen Tür am 10. Juni 2007 und die beiden IHKPrüfungen für Tierpfleger im Häfler Tierheim an. An Investitionen sind 2007 feste Koppelabtrennungen, eine Teilpflasterung des Gnadenhofes, die Erstellung von 2 Ausgaben „Tierschutz am See“ und die Übernahme einer neuen Auszubildenden vorgesehen. Aus den Reihen der Mitglieder kam die Anfrage, ob es in Friedrichshafen, wie in einigen anderen Städten, auch eine Auslauffläche für Hunde geben kann, wo diese auch mal frei laufen können. Rolf Servos versprach, diese Kleintiere / Vogelhaus Nicole Mundy Pferde Beate Petz Buchhaltung Sabine Weber Geschäftsführender Vorstand Vorsitzender Rolf Servos Stellvertretende Vorsitzende Myriam Zanker Kassiererin Ilona Schneider Schriftführerin Dragica Skozit Beisitzer Dr. Iven Heinrich Angelika Marquis-Servos Uschi Schmidberger Doris Philipp Jugendleiterin Katja Teifke Die Hafengarage in Friedrichshafen – ein starker Partner an Ihrer Seite wenn es rund um das Auto geht. 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Sie warten auf dubiose Händler, die im Internet Hundewelpen verschiedener Rassen angeboten haben – Staffordshire Terrier etwa für 300 € pro Exemplar, weit unter dem üblichen Marktpreis. Eine Tierschützerin hat wegen des Verdachts des illegalen Hundehandels die Polizei alarmiert, sich auf die Offerte gemeldet und zum Schein ihre Kaufbereitschaft bekundet. Am frühen Abend soll die Übergabe erfolgen. Mehrere Stunden lang wartet der Trupp vergeblich. Per Handy wird die Scheinkäuferin hingehalten, der Liefertermin immer wieder verschoben. Kurz nach Mitternacht eine erneute Meldung. Es werde noch einige Zeit bis zu ihrer Ankunft dauern, teilen die Anrufer mit. Als neuen Treffpunkt geben sie den Rastplatz HannoverWülfel an. Haben die Händler Verdacht geschöpft oder wollen sie ganz sicher gehen? Unauffällig beziehen die Beamten neue Positionen. Gegen vier Uhr morgens rollt ein Renault Clio auf den Parkplatz. Nach einem letzten telefonischen Kontakt mit der vermeintlichen Kundin steigen eine Frau und ein Mann aus dem Fahrzeug. Da greifen die Fahnder zu. Das Paar stammt aus der Slowakei und hat noch vier Welpen im Auto, zwei Staffordshire Terrier und zwei Möpse. Vor zwei Tagen seien sie gestartet und quer durch Deutschland gefahren, sagen die Festgenommenen aus. Auf ihrer Tour hätten sie bereits sieben Tiere an Abnehmer in Basel, Karlsruhe, Würzburg und Frankfurt verkauft – für insgesamt 3.000 €. Die vier sichergestellten Welpen, eingepfercht in engen Boxen, sind in einem erbärmlichen Zustand. Da die Verkäufer zudem keine Impfpässe und andere erforderliche Papiere für sie vorweisen können und die Einfuhr von Staffordshire Terriern in Deutschland verboten ist, werden die kleinen Hunde beschlagnahmt und an zwei Tierheime übergeben. Die Slowaken, die nach eigener Aussage schon mehrmals solche Schmuggel-Touren unternommen haben, dürfen gegen Zahlung einer Kaution von 1.800 € die Heimreise antreten. Ihnen droht eine Verurteilung wegen Verstoßes gegen Zollund Seuchenbestimmungen. Ein Fall aus dem September 2006, einer wie aus einem Krimi – und nicht der einzige dieser Art. Das grenzüberschreitende Geschäft mit Hunden in Europa boomt – oft am Rande der Legalität oder illegal. Und Deutschland ist der größte Markt für solche „Ware“. Einzeltäter und professionell arbeitende Händler-Ringe bieten alles an, was gewünscht wird: Welpen und ausgewachsene Tiere, Mischlinge, Straßenund Rassehunde, auf Wunsch kupiert, sogar so genannte Kampfhunde. Genaue Absatzzahlen gibt es nicht, sie liegen wahrscheinlich im sechsstelligen Bereich. Nachschub kommt überwiegend aus dem Osten. Die Ermittlungsbehörden in Hannover registrieren seit Jahren gesetzwidrige Verkäufe von Hunden aus osteuropäischen Ländern auf deutschen Rasthöfen und Parkplätzen. Im Tierheim Hannover-Langenhagen sind eine Reihe von Fällen dokumentiert, in denen per Zeitungs- oder Internet-Anzeige Jungtiere nicht nur aus Tschechien und der Slowakei, sondern sogar aus entfernteren Regionen offeriert wurden. Ein Anbieter aus Empelde teilte auf Anfrage mit, Welpen aller Rassen, jeden Alters und jeglicher Farbe beschaffen zu können. Die Tiere kämen per Flugzeug aus Russland. Ein anderer bot Lieferungen aus der Ukraine an. Tessy Lödermann vom Tierschutzverein Garmisch-Partenkirchen hat eine ganze Liste mit Beispielen von aufgedeckten illegalen Angeboten und Transporten zusammengestellt. Vereine und Behörden in anderen Bundesgebieten registrieren ebenfalls einen schwunghaften Handel mit Hunden aus zweifelhaften östlichen Quellen. In polnischen Grenzstädten wie Slubice und Bad Muskau dienen Märkte und Basare als Umschlagplätze. Zwischen Billig-Textilien und -Schuhen werden dort auch Vierbeiner wie Ramschware verhökert. Häufig „kranke oder zu junge Tiere, die kaum eine Überlebenschance haben“, weiß Peter Vater vom Tierschutzverein Görlitz. Diesseits der Grenze seien sogar eines Nachts auf einem Containerplatz Boxen mit elf Welpen aus Polen entdeckt worden, die offensichtlich von einem Kurier abgeholt werden sollten. Vom dunklen Geschäft mit den Vierbeinern profitieren osteuropäische Hinterhofzüchter, die ein paar Hunde im Schweinestall halten und sich dadurch ein Zubrot verschaffen, hauptsächlich aber Betreiber von rein auf Kommerz ausgerichteten Massenzuchten. Und das nicht nur im Osten, wo allein in Tschechien innerhalb eines Jahres schätzungsweise 30.000 Hunde für den Export „produziert“ wurden, sondern auch in Belgien und den Niederlanden. Ein belgischer „DoggyHandel“ gab an, über 2.000 „Individuen“ aller Rassen zu „betreuen“. Für den Deutschen Tierschutzbund steht denn auch fest: „Die Tiere sind da lediglich Ware, Hündinnen werden als Gebärmaschinen missbraucht, der einzige Zweck der Zucht ist die Erwirtschaftung von Gewinn“. Zwar gibt es auch in Deutschland gewissenlose „Produzenten“ und Händler. Amtliche Auflagen verhindern hierzulande jedoch die Entstehung zu großer Zuchtstätten. Laut hiesiger Tierschutzhundeverordnung muss je- der gewerbsmäßige Züchter sicherstellen, dass für jeweils bis zu zehn Zuchthunde und ihre Welpen eine Betreuungsperson zur Verfügung steht. Für ausländische Vermarkter ist Tierschutz oft ein Fremdwort. Zuchthunde werden gnadenlos verschlissen und dann „entsorgt“, Welpen viel zu früh von der Mutter getrennt. Ernährung und Unterbringung sind häufig katastrophal. Lieferanten missachten die deutschen Bestimmungen, die vorschreiben, dass Jungtiere erst ab einem Alter von acht Wochen transportiert werden dürfen. „Skrupellose Leute pferchen die kleinen, oft kranken und schwachen Kreaturen ins Auto und karren sie über weite Strecken durch Europa“, schimpft Silvia Brünig vom Tierheim Hannover-Langenhagen. „Dass ein Teil davon unterwegs draufgeht, wird einkalkuliert.“ Auf einer Autobahn-Raststätte bei Kitzingen in Franken entdeckten Zollfahnder vor gut einem Jahr in einem ungarischen Kleintransporter 89 Welpen, die ohne Papiere transportiert wurden und in einem bedauernswerten Zustand waren. Die noch zu jungen, erschöpften und halbverdursteten Jungtiere verschiedener Rassen hatten „jedes nur erdenkliche Übel – Staupe, Parvovirose, Würmer“, berichtet Angela Drabant vom Tierheim Kitzigen. Obwohl sie dort und in zwei weiteren Tierheimen liebevoll versorgt wurden, starben zwölf von ihnen. 17 gesund gepflegte Welpen mussten später, nachdem entsprechende EU-Heimtierpässe nachgereicht und sowohl die Tierarztkosten als auch ein Bußgeld gezahlt worden waren, an die Händler zurückgegeben werden. Die anderen Überlebenden blieben auf amtliche Anordnung in Deutschland und konnten später an Familien vermittelt werden. Auf dem Hof einer so genannten „Tierhilfe“ bei Darmstadt stellten Beamte im gleichen Zeitraum zwei Autos mit 45 Hunden aus Rumänien sicher, die in Deutschland und Belgien verschachert werden sollten. „Viele konnten nach 36-stündiger Fahrt vor Schwäche nicht mehr stehen, hatten teilweise Fieber, Staupe, Parvovirose und Herzwürmer“, erinnert sich Kerstin Höfer von Tierheim Darmstadt. Acht der dort und im Tierheim Pfungstadt untergebrachten Geschöpfe waren Unsere Umweltförderung: Gut für die Natur. Gut für die Region. Umweltförderung ist wichtig für das Zusammenleben in der Gesellschaft. Sie ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder. Deshalb unterstützen wir viele Projekte, die sich für den Erhalt unserer Umwelt einsetzen. www.sparkasse-bodensee.de. 6 Tierschutz am See nicht mehr zu retten, Überlebende wurden an Familien vermittelt. Gegen die deutsche Betreiberin der „Tierhilfe“ läuft ein Strafverfahren. Im Spätsommer 2006 entdeckten Polizisten auf einem Rastplatz an der A3 einen slowakischen Kleinlaster mit 63 Welpen. Weil alle nach Ansicht der zuständigen Veterinärin für den Transport zu jung und etliche krank waren, kamen sie ins Tierheim Nürnberg. Drei starben dort. Der slowakische Lieferant, der unter dem Namen „Eurokennels“ firmiert, beteuert: Man widme sich dem Verkauf von Welpen seit zehn Jahren, exportiere in zwölf Länder der Welt und könne alle erforderlichen Impfungen und Papiere vorweisen. Sein „Handeln“, so der Exporteur weiter, „richte sich nach der hohen Professionalität im Einklang der Legislative EU“. Anfangs drängte er auf Rückgabe der „Fracht“. Doch auf eine zweimalige Aufforderung des Tierheims Nürnberg, 40.000 € für Unterbringung und Pflege der Welpen zu bezahlen, reagierte er nicht, so Heimleiter Denny Baruch. Vor Weihnachten wurden die kleinen Hunde – darunter Malteser, Terrier, Pekinesen, Bassetts, Bulldoggen und Chihuahuas – an deutsche Interessenten vermittelt. Baruch will die Kosten jetzt notfalls juristisch einfordern: „Da die Slowakei ja mittlerweile zur EU gehört, könnten wir mit einer Klage Erfolg haben. Das wäre dann ein Präzedenzfall im Kampf gegen solche dubiosen Transporte.“ Trotz mancher Verluste sind die Profite auf dem grauen Markt prächtig. Die Heim- oder Massenzucht im Osten kostet lediglich ein paar € pro Tier. Im Westen sind dafür 250 oder 300 € zu erzielen, für Hunde besonderer Rassen noch mehr. Das liegt allerdings um die Hälfte unter dem, was für ein entsprechendes Exemplar aus hiesiger seriöser Zucht zu zahlen ist. Viele Tierfreunde, die sich einen Hund zulegen möchten, lassen sich von dem anscheinend günstigen Preis blenden. Nicht selten auch von wohlklingenden Offerten in Zeitungen und vor allem im Internet, wo entsprechende Angebote seitenweise zu finden sind. „Süße kinderliebe Welpen, Super Familienhund“, heißt es da beispielsweise neben eingeklinkten niedlichen Fotos. Oder: „Welpen suchen ein Zuhause. Umgänglich, kinderlieb.“ An anderer Stelle wird bei „Fix Bestellung“ „Bringung bis Ihre nächste Autobahnausfahrt“ versprochen. Und ein Anbieter preist an: „Qualität aus Belgien – Bringen ist möglich. Wir sprechen perfekt deutsch“. Unter dem Deckmantel des Tierschutzes werden bisweilen Straßenhunde aus Rumänien oder der Türkei angeboten. „Die Händler setzen darauf, dass Privatpersonen und auch Vereine die Tiere aus Mitleid übernehmen“, weiß die Tierschützerin Tessy Lödermann aus Erfahrung. Mitunter stammen die angebotenen Kreaturen jedoch nicht wie behauptet aus Rettungsaktionen ausländischer Tierschutzorganisationen, sondern aus miesen Zuchtstätten – eine massive Täuschung mit dem Hintergedanken, dass mitleidige Tierliebhaber sie dann eher abnehmen. Der Kaufpreis wird link als Unkostenbeitrag deklariert. Schlimmer noch: Wer einen Hund aus dubioser Quelle übernimmt, kann sich erhebliche Probleme einhandeln, warnt der Deutsche Tierschutzbund. Verantwortungslose Züchter wählen die Elterntiere nicht sorgfältig aus, der Nachwuchs leidet deshalb häufig unter Erbkrankheiten wie etwa Hüftgelenksdysplasien. Verantwortungsbewusste Züchter entfernen die Kleinen frühestens nach acht bis zehn Wochen von der Mutter, unseriöse tun das häufig bereits nach vier bis sechs Wochen. Besonders in den ersten Lebenswochen machen die Jungtiere wichtige Präge- und Sozialisierungsphasen durch, sie lernen vom Muttertier und den Wurfgeschwistern arttypische Verhaltensweisen gegenüber Artgenossen oder auch den Umgang mit Menschen. Defizite können zum Teil bis ins Erwachsenenalter nicht ausgeglichen werden. Hundeschulen berichten von massiven Verhaltensproblemen bei solchen Tieren: Überängstlichkeit, Dauerkläffen, Angstbeißen. Vor allem Straßenhunde, aufgrund ihrer Vorgeschichte verstört, misstrauisch und menschenscheu, sind schwer zu halten und zu kontrollieren. Bei Importen aus Ost- oder Südeuropa fehlen häufig die EU-weit vorgeschriebenen Heimtierausweise, Impfpässe und die Kennzeichnungen durch Tätowierung oder Chip. Oft sind die Papiere gefälscht. Hunde, die nicht geimpft wurden, weisen vielfach schwere Gesundheitsschäden auf: Staupe, Parvovirose, Leishmariose. „Unerfahrene Käufer glauben mitunter, der von ihnen ausgesuchte Welpe sei gut genährt“, sagt Tierschützer Peter Vater. „In Wirklichkeit hat er einen dicken Wurmbauch“. Kranke Tiere, die nicht schon beim Transport auf der Strecke bleiben, müssen – wenn die Behörden auf einen entsprechenden Fall stoßen – wegen Ansteckungsgefahr wochenlang in Quarantäne, oder sie sterben später nicht selten bei den neuen Besitzern. Zu allem Übel droht juristisches Ungemach: Nicht nur illegale Händler, auch die Käufer können sich bei derartigen Geschäften strafbar machen, etwa wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung. All diese Missstände und Risiken sollten Hundeliebhaber von „Spar-, Spontan- oder Mitleidskäufen“ abhalten, so das Fazit des Deutschen Tierschutzbundes. Er empfiehlt, sich für einen Hund aus dem Tierheim zu entscheiden oder beim Wunsch nach einer ganz bestimmten Rasse darauf zu achten, dass der Züchter seriös und verantwortungsvoll ist.“ Herbert Uniewski du und das tier 1/2007 Turmfalke – Vogel des Jahres 2007 Mit dem Turmfalken wurde der in Deutschland häufigste Falke zum Vogel des Jahres gewählt. Da er kein großer Baumeister ist, benützt er gerne alte Krähen- oder Elsternester oder Nischen in alten Gebäuden (Burgen, Kirchen, Amtsgebäude usw.), um seine 4 – 7 braun marmorierten Eier hineinzulegen. Einem guten Nistplatz bleibt der Turmfalke oft Jahre treu. Wenn das Weibchen fest auf den Eiern brütet, versorgt sie das Männchen mit Nahrung. Wenn die Jungen nach 29 Tagen schlüpfen, versorgt sie überwiegend das Weibchen mit Futter. Nach 28 – 32 Tagen unternehmen die Jungen selbständige Flüge in die Umgebung. Ein zuverlässiges Bestimmungsmerkmal des Turmfalken in der Luft ist das „Rütteln“. Dabei steht der stabil auf der Stelle und späht nach Wühlmäusen oder Mäusen, seiner wichtigsten Nahrung. Sobald der rüttelnde Turmfalke seine Beute erspäht hat, bricht er das Rütteln ab, legt die Flügel an den Körper und geht dann im Sturzflug zu seiner Beute. Erst knapp über der Erde breitet er die Flügel aus und bremst ab. Nur etwa jeder 5te Sturzflug ist erfolgreich. Zum täglichen Sattwerden braucht der Turmfalke 3 Wühlmäuse. Er fängt auch größere Insekten und im Stadtbereich gelegentlich auch einen Kleinvogel. Turmfalken werden auch häufiger verletzt im Tierheim abgegeben und dort erfolgreich wieder aufgepäppelt und wieder in die Natur entlassen. Vielleicht können Kirchen und Behörden im Bodenseekreis nicht nur alle Nischen und Löcher mit Gittern und Drähten dicht machen, sondern ganz gezielt auch Nistmöglichkeiten in höheren Türmen öffnen, um diesem eleganten Vogel neue Lebensräume zu bieten. R. S. Mitleid alleine ist zu wenig – werden Sie Mitglied beim Tierschutzverein! Tierschutz am See Tiere aus dem Tierheim 7 Simba Fundus Der hübsche Dogo Argentino-MastiffMischling namens Simba ist schon viel gereist in seinem Leben. Er kommt ursprünglich aus einem türkischen Tierheim und war auch schon für kurze Zeit in einem spanischen Tierheim. Jetzt sitzt er im Tierheim in Friedrichshafen. Dabei ist der 6- bis 8-jährige, kastrierte Rüde ein ganz lieber, sehr verschmuster Kerl. Er kann kurze Zeit alleine bleiben, ist kinderlieb und sehr treu und anhänglich. Er mag keine anderen Tiere, das ist sein einziges Problem. Aber es wird sich jemand Vernünftiges finden, der keine Haustiere beherbergt?! Simba sucht nur ein Plätzchen zum Alt werden. Er läuft gerne weite Strecken, ist sehr verspielt und aufgeweckt. Leider musste sein Besitzer ihn schweren Herzens am 02.10.06 wegen Zeitmangel bei uns abgeben. Fundus wurde am 03.03.2007 wegen Umzug in eine kleinere Wohnung bei uns abgegeben. Es besteht nur die Frage, was für einen 10-jährigen Hund schlimmer ist: Trennung von seinen langjährigen Besitzern oder etwas weniger Platz zu haben? Nun gut, jetzt suchen wir für das sehr aufgeweckte Kerlchen einen neuen Wirkungskreis, in dem er für immer bleiben darf. Der fitte Jack Russel-Mischling geht gerne spazieren, versteht sich mit Hündinnen und manchen Rüden, möchte sein neues Zuhause aber nicht mit einem anderen Hund teilen. Er mag Kinder und kann auch mal ein paar Stunden alleine bleiben. Auto fahren ist für ihn kein Problem und stubenrein ist er auch. Fundus könnte zu rüstigen, älteren Menschen, aber auch in eine Familie mit Kindern, da er sehr freundlich zu allen Menschen ist. Mehr und aktuelle Tierheimtiere finden Sie unter www.tierheim-friedrichshafen.de Klicken Sie dort auf „Tierschutz am See“ bzw. „Unser Tierheim stellt sich vor“ und dann auf „Tiere suchen ein neues Zuhause“. Dort finden Sie dann Katzen, Hunde, Kleintiere, Vögel und Gnadenhoftiere. Lilly Die einjährige, bildhübsche Lilly ist nun schon das zweite Mal bei uns. Auch bevor sie zu uns kam, hatte sie schon mindestens zwei Besitzer, weshalb das nächste Zuhause endgültig sein muss. Sie ist sehr aktiv und lernfreudig, kann noch nicht alleine bleiben und mag größere, standfeste Kinder. Lilly fährt gerne Auto, ist kastriert und liebt andere Hunde. Sie ist stubenrein und geht gerne jagen, wenn sie nicht ausgelastet ist. Für sie kommen nur sehr sportliche Leute in Frage, die auch bereit sind, mit ihr die Hundeschule zu besuchen. Zu ihren Vorfahren zählt ein Labrador, viel Rhodesian Ridgeback und ein Dalmatiner. Simba Tobi Klaus und Kurt Simba kam am 17.10.2006 mit Beckenbruch ins Tierheim. Anfangs hatte der rotgetigerte, kastrierte Kater Simba viel Angst vor Menschen. Mittlerweile hat er seine Angst verloren, ist aber Fremden gegenüber noch etwas misstrauisch. Mit etwas Zeit und Geduld wird er sicher ein zutraulicher Kater. Tobi wurde am 28.01.2007 im Deggenhausertal gefunden und ins Tierheim gebracht. Der getigerte, kastrierte Kater schmust gerne und läuft seiner Pflegerin auf Schritt und Tritt nach. Für Tobi suchen wir eine Familie, die ihm Freigang bieten kann. Diese zwei hübschen, großen Widder heißen Klaus und Kurt und wurden am 22.07.07 wegen Umzug mit einigen weiteren Kaninchen zu uns gebracht. Sie suchen, gerne auch getrennt, zu schon vorhandenen Weibchen ein neues Zuhause mit viel Auslauf und Streicheleinheiten. Natürlich sind sie kastriert. Klaus ist Februar 2003 und Kurt 2005 geboren. 8 Tierschutz am See Jana Lubo Succa Unsere weiß-schwarze englische Schecke Succa wurde zusammen mit ihren Geschwistern am 30.06.06 im Tierheim abgegeben. Succa ist im November 2005 geboren und sucht nun endlich ein neues Zuhause mit einem oder mehreren Artgenossen. Ist die selbstbewusste Succa erst einmal in eine Kaninchengruppe integriert, zeigt sie sich eher ruhig und ausgeglichen. Jana ist eine sehr unsichere Hündin. Laut Ex-Besitzer sollte sie zu Hunde-erfahrenen Leuten, ohne kleine Kinder, da sie zur Dominanz neigt. Bei uns zeigt sie im Moment ein sehr unterwürfiges Verhalten, hat sehr viel Angst und keine Spur von Dominanz. Sie ist stubenrein, kann sehr gut alleine bleiben, ist erzogen und gutmütig. Jana mag Frauen lieber als Männer und Kinder ab ca. 10 Jahre sind auch in Ordnung. Mit größeren Hunden versteht sie sich, Katzen und Kleintiere mag sie nicht. Jana sollte dringend zu einfühlsamen Menschen, die ihr zeigen, dass das Leben sehr viel Spaß und Freude machen kann. Sie ist 4 Jahre alt, kastriert und eine reinrassige Deutsche Schäferhündin. Sie wird, wie alle unsere Hunde, nicht in Zwingerhaltung vermittelt! Lubo ist ein sehr freundlicher, aufgeschlossener, ca. 6-jähriger, kastrierter Labrador-Mischlingsrüde. Er ist seiner Rasse entsprechend lauffreudig, lernfreudig und verschmust. Für ihn suchen wir sportliche Leute, die evtl. auch noch die Hundeschule mit ihm besuchen. Lubo befolgt Kommandos gerne und sollte darin noch gefestigt werden. Mit anderen Hunden versteht er sich gut, deshalb wäre er auch als Zweithund geeignet. Er kann etwas alleine bleiben, fährt gerne Auto und versteht sich super mit Kindern. Er wurde am 31.01.07 aus einem anderen Tierheim zu uns gebracht, weil er dort wegen seiner Fellfarbe kaum Chancen hat, vermittelt zu werden. Lubo eignet sich auch für Anfänger in der Hundehaltung. Leopold Baron Sissy Sissy ist seit 08.12.2006 bei uns im Tierheim. Die grau-weiße Kätzin ist 8 Jahre alt und sehr anhänglich. Sie kam ins Tierheim, weil ihre Besitzerin gestorben ist. Für Sissy suchen wir ein Zuhause mit Freigang und ohne andere Katzen. Bine Dieser imposante Altdeutsche Hütehund wurde wegen Nachwuchs in der Familie bei uns abgegeben. Leopold ist 7 Jahre alt und sehr gut erzogen. Er kann gut einige Stunden alleine Zuhause bleiben, versteht sich mit größeren Kindern und Hündinnen. Rüden und andere Tiere mag er nicht. Autofahren und ausgiebig spazieren gehen gehören zu seinen Lieblingsbeschäftigungen. Er ist stubenrein, kastriert und natürlich auch geimpft und gechipt. Leopold sucht eine hundeerfahrene Familie, die mit dem lieben Riesenbaby viel unternimmt. Baron ist ein ganz süßer Knopf. Zu seinen Vorfahren gehören ein Windhund und ein Jagdhund. Er kann längere Zeit alleine bleiben, ist kinderlieb, sehr verschmust und versteht sich gut mit Hündinnen. Er fährt gerne Auto und sollte anfangs an der Leine ausgeführt werden. Rüden und andere Tiere mag er nicht. Baron ist stubenrein, gut erzogen und sehr gutmütig zu Menschen. Da er schon etwas ruhiger ist, wäre er auch für ältere Leute geeignet. Er kam am 18.10.06 aus einem anderen Tierheim zu uns und wartet seitdem auf ein schönes, ruhiges Zuhause. Baron ist mit 8,5 Jahren fit wie ein Turnschuh. Wer hat einen Sofaplatz für ihn frei? Das dreifarbige Stallkaninchen Bine kam als Fundtier Anfang letzten Jahres zu uns. Sie wurde schätzungsweise im Sommer 2004 geboren. Die sehr auf Menschen fixierte Bine konnte sich trotz konstanter Kaninchengruppen nicht mit ihren Artgenossen anfreunden. Bine sucht jetzt dringend ein Zuhause, in dem sie die Hauptrolle spielen darf, damit sie wieder Kontakt zu einer Bezugsperson aufbauen kann. Tierschutz am See Kai Kai kam am 02.03.2007 ins Tierheim. Der 2-jährige grau-weiße, kastrierte Kater hat sich leider nicht mit der anderen Katze im Haushalt verstanden. Kai sucht eine Familie, die viel mit ihm schmust, spielt und ihn raus lassen kann. Goldhamster 9 Unerwünschter Nachwuchs wurde uns als Abgabegrund von 10 Goldhamsterbabys genannt. Ein Zoofachgeschäft in Friedrichshafen verkaufte ein tragendes Weibchen und die neuen Besitzer wussten mit den vielen Tieren nicht wohin. So warten nun viele kleine Goldhamsterbabys auf ein großes, artgerechtes Zuhause. Zu beachten ist, dass Hamster keine Tiere für Kinder sind, da sie tagsüber schlafen und erst abends aktiv sind. Auch sind die meisten handelsüblichen „Hamsterkäfige“ viel zu klein für die bewegungsfreudigen Tiere. Wer Interesse hat, darf sich gerne im Tierheim über die artgerechte Haltung von den possierlichen Kleinnagern erkundigen. Thommy Tom und Jerry Thommy ist einfach nur ein verschmustes, anhängliches Riesenbaby. Er versteht sich gut mit anderen Hunden, ist im Moment noch etwas ängstlich, sehr verspielt und stubenrein. Thommy kann sicher etwas alleine bleiben und sucht nun BassetFreunde, die ihm ein schönes, liebevolles Leben ermöglichen. Er kam am 03.03.2007 wegen Zeitmangel zu uns und ist am 01.01.2005 geboren. Größere Kinder und vielleicht auch ein mutiger Ersthund wären kein Problem. Da er als BassetMischling die typischen krummen Beine hat, sollte sein Heim ebenerdig sein. Die beiden kamen aus finanziellen Gründen am 13.01.2007 ins Tierheim. Die beiden frechen rot-weißen, kastrierten Kater sind verschmust und verspielt. Mit anderen Katzen verstehen sie sich gut. Für Tom und Jerry suchen wir eine Familie, die den beiden Freigang bieten können. Molly Farbratten Mehrere Farbratten verschiedenen Alters und verschiedener Farbe suchen ein schönes Zuhause. Oft werden diese netten Kleinnager unüberlegt angeschafft und dann einfach in einem Karton vor dem Tierheim ausgesetzt. Auch wird immer wieder die enorm schnelle Vermehrung dieser Tiere unterschätzt. Ratten werden sehr schnell handzahm und sind deshalb auch für Kinder (mit Unterstützung der Eltern) geeignet. Wer Interesse hat, darf sich gerne im Tierheim über die Haltung von Farbratten informieren. Molly kam am 16.02.2007 ins Tierheim. Die getigert-weiße, kastrierte Kätzin ist der Finderin in Flockenbach zugelaufen. Sie ist sehr anhänglich und verspielt. Für Molly suchen wir eine Familie, die ihr Freilauf bieten kann. 10 Tierschutz am See Vogelfeind ballert Fakten zu Tierversuchen in Kressbronn mit dem Luftgewehr Im Februar 2006 erfuhr der Tierschutzverein von Vorfällen in der Kressbronner Säntisstraße. Dort oder in der Umgebung wird mit einem Luftgewehr auf Tauben und andere Vögel geschossen. Ohne vernünftigen Grund, denn was könnten die friedlichen Tiere getan haben? Eine Taube wurde schwer verletzt und starb qualvoll nach über einer Stunde. Schmerzempfindliche Mitgeschöpfe sind keine lebenden Zielscheiben. Die getroffene Taube wurde am 11.02.2006 zum Tierschutzverein gebracht und von dessen Tierarzt untersucht. Dabei wurde im Röntgenbild ein Luftgewehr-Projektil bewiesen. Es stört den Täter auch nicht, dass seine tierquälerischen Schießübungen Menschen im Bereich der Säntisstraße gefährden. Die Lust am Töten hat ihm wohl das Gehirn vernebelt. Wechsel in der Tierheimleitung Aus gesundheitlichen Gründen gab die langjährige Tierheimleiterin Angelika Marquis-Servos zum 28.02.2007 ihre leitende Tätigkeit im Tierheim Friedrichshafen ab. Nachdem ihr Mann im Februar 1986 den Vereinsvorsitz übernahm, begann Angelika Marquis-Servos zunehmend, das Tierheim ehrenamtlich zu unterstützen. Ab Juni 1988 überbrückte sie dann regelmäßig und kostenlos personelle Engpässe im Tierheim. Ab 1990 arbeitete sie für den Steuerfreibetrag täglich 4 – 6 Stunden im Tierheim. Die guten Erfahrungen und ihr unermüdlicher Einsatz zum Wohl der Tiere führten am 01.05.91 zur Festanstellung als Tierpflegerin im Hundebereich. Zahlreiche Seminare machten sie bald überall einsetzbar. Zusätzliche ehrenamtliche Sonn- und Feiertagsdienste (mehr als 600!) waren für sie immer selbstverständlich. Wegen ihrer Sachkompetenz, ihrem Organisationsvermögen und ihres liebevollen Umganges mit den Tierheimtieren ernannte sie der Vorstand im Januar 1993 zur Tierheimleiterin. Ab April 1996 arbeitete sie dann in Teilzeit nachmittags und ihr Arbeitsschwerpunkt verlegte sich in den Katzenbereich sowie Besucherberatung und Tiervermittlung. Bei der IHK absolvierte sie die Ausbildereignungsprüfung und bildete ab 2000 durchgehend und sehr erfolgreich Tierpflegerinnen im praktischen Bereich aus. Niemand hat im Tierheim mehr Flaschenkinder unermüdlich aufgezogen (24-Stunden-Betreuung). Ob Katzen, Schafe, Füchse, Marder, Eichhörnchen, Feldhasen und Rehe, Mäuse, Ratten, Hunde, Affen, Kaninchen und viele andere Tierarten leiden und sterben als Forschungsobjekte für die Wissenschaft – oft stellvertretend für den Menschen. An Universitäten lassen sie in der Grundlagenforschung ihr Leben. Erklärtes Ziel dieser Forscher ist es, neue Erkenntnisse über die Funktionsweise von Organismen – auch des menschlichen – zu gewinnen. In der Industrie hingegen sterben Tiere für die Entwicklung und Prüfung neuer Produkte. Dabei wird beispielsweise untersucht, wie giftig neue Stoffe sind. Allein in Deutschland werden den unvollständigen offiziellen Statistiken zufolge Jahr für Jahr 2 Millionen Versuchstiere geopfert. EU-weit sind es jährlich rund 10 Millionen Tiere, bei insgesamt steigender Tendenz. Tierversuche sind grausam Im Tierschutzgesetz sind Tierversuche definiert als „Eingriffe oder Behandlungen an Tieren, wenn sie mit Schmerzen, Leiden und Schäden verbunden sein können.“ Doch für die Tiere in wissenschaftlichen Labors sind nicht nur die „Eingriffe“ qualvoll. Häufig werden Versuchstiere ihr Leben lang in viel zu kleinen Käfigen gehalten, einzeln und ohne Möglichkeit, sich sinnvoll zu beschäftigen. Vor allem gentechnisch veränderte Tiere leiden bereits aufgrund der krankmachenden Veränderungen ihres Erbgutes – lange bevor die eigentlichen Versuche beginnen. Tierversuche sind zweifelhaft Angelika hat fast alle erfolgreich aufgezogen. Auf der Jahreshauptversammlung am 20. April 2001 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt. Zunehmende gesundheitliche Probleme führten ab April 2005 zur erneuten Reduzierung ihrer Arbeitszeit auf 3 Nachmittage pro Woche. Nun, nach 14 Jahren Tierheimleiterin, gibt sie diese Funktion ab. Der Vorstand und die Mitarbeiterinnen danken Angelika Marquis-Servos für ihre überzeugende Arbeit für das Tierheim und den Tierschutzverein und wünschen ihr von Herzen für die Zukunft alles Gute! Nachfolgerin als Tierheimleiterin ist ab dem 01.03.2007 die Tierarzthelferin Doris Philipp, die dafür ihr Amt als Kassiererin im Vorstand bei der Jahreshauptversammlung 2007 abgab. Nicht zuletzt zahllose spektakuläre Rückrufaktionen von Medikamenten belegen: Tierversuche halten nicht das, was die Wissenschaft sich von ihnen verspricht. Immer wieder führen neue Medikamente beim Menschen unvermittelt zu schwersten Nebenwirkungen – und dies, obwohl die Forscher sie zuvor im Tierversuch als gut verträglich eingestuft hatten. Und immer wieder wird die giftige Wirkung von Industriechemikalien falsch eingestuft, obwohl die Substanzen in Tier- versuchen getestet wurden. Dies hat verheerende Konsequenzen für Mensch und Umwelt. Die Methode Tierversuch ist veraltet, ungenau und unzuverlässig. Ergebnisse aus Tierversuchen lassen sich schlecht auf den Menschen übertragen. Somit sprechen nicht nur ethische, sondern auch wissenschaftliche Gründe gegen die Methode Tierversuch. Es geht auch anders Die moderne biologische und medizinische Forschung ist nicht auf Tierversuche angewiesen. Längst existieren wissenschaftlich erprobte und anerkannte tierversuchsfreie Verfahren, wie Computermodelle oder Körperzellen und Organe im Reagenzglas. Mit diesen Methoden kann oft viel schneller und zuverlässiger wissenschaftlichen Fragen nachgegangen werden, die noch offen sind. Dass diese Verfahren noch nicht umfassend eingesetzt werden, liegt häufig an Unkenntnis, manchmal an finanziellen Engpässen, aber auch immer wieder an unbegründeten Vorbehalten, die den neuen Methoden entgegengesetzt werden – selbst dann, wenn diese nachweislich besser sind. Der Deutsche Tierschutzbund kämpft für die Abschaffung von Tierversuchen... …indem er mit Herz und Verstand Missstände aufdeckt und sich für Lösungen einsetzt. Er informiert die Öffentlichkeit und sucht mit seinen wissenschaftlichen Experten den Dialog mit den Verantwortlichen aus Wissenschaft und Politik. Er arbeitet in Gremien mit, in denen es um die Abschaffung von Tierversuchen und die Durchsetzung einer tierversuchsfreien Forschung geht. Mit seiner wissenschaftlichen Arbeit im Zellkulturlabor der Akademie für Tierschutz leistet er einen konkreten Beitrag zur Weiterentwicklung neuer tierversuchsfreier Verfahren. Quelle: Deutscher Tierschutzbund, Bonn !" # $$%&'(()*(+" ,,,% % !"#$ #$ Tierschutz am See 11 Kein Handel mit Exoten! Internationaler Tierhandel – ein schmutziges Geschäft Warane in Obstkisten, Schlangen in Videokassetten-Hüllen, Papageien-Eier im Spezial-BH. Immer professioneller werden die Verstecke, mit denen Tierschmuggler ihre „Ware“ an den Bestimmungsort bringen. Denn Tierschmuggel ist ein gigantisches Geschäft und die Strukturen sind mafiös. Mit dem illegalen Handel exotischer Tiere bereichern sich skrupellose Geschäftemacher jährlich um rund 5 Mrd. Dollar. Außer Drogenhandel, Waffen- und Menschenschmuggel ist der Handel mit geschützten Tieren heute die gewinnbringendste Form grenzüberschreitendender Kriminalität. Aber auch der legale Handel mit Exoten verursacht großes Tierleid. Über 80 Millionen exotische Tiere fristen ihr Leben in deutschen Wohnzimmern. Den gewissenlosen Geschäftemachern, die den Exotenhandel betreiben, ist es egal, wenn hunderttausende wundervoller Tiere leiden und schon beim Fang und Transport elendig umkommen. Wo eine Nachfrage, da ein Angebot! Der Trend zu exotischen Haustieren, zu denen Reptilien genauso gehören wie Wildvögel, hat ungeahnte Folgen: Skrupellos wird die Natur geplündert, um den Bedarf zu decken. Der millionenfache Handel mit Wildtieren leistet auch dem Tierschmuggel Vorschub und ist verantwortlich für den weltweiten Artenrückgang. Der lange Leidensweg der Wildvögel viele die Flügel oder strangulieren sich zu Tode, bei dem Versuch zu entkommen. Um die Tiere nach Europa zu transportieren, werden sie zu hunderten ohne ausreichende Wasser- oder Futterversorgung in enge, schmutzige Kisten verpackt. Schock, Angstzustände in den übervollen, dunklen Behältern, quälender Hunger und Durst lassen weitere der hochsozialen Tiere verenden. Falls sie den Transport überstehen, kommen sie am Bestimmungsort in Quarantäne. Isoliert und verwirrt erleiden hier weitere Tiere den sicheren Tod. Schätzungsweise mehr als 50 Prozent des Fangs sterben, bevor die Tiere in den Verkauf gelangen. Immer höher müssen entsprechend die Fangquoten sein, denn die Nachfrage steigt. Das gilt auch für Nachzuchten. Oft können die privaten Käufer ihren exotischen Schützlingen gar keine artgerechte Haltung und Pflege bieten. So verenden auch noch die letzten Tiere qualvoll als Prestigeobjekt in hiesigen Wohnzimmern. Wir dürfen das nicht länger zulassen! Nur wenn die Nachfrage gestoppt werden kann, besteht eine Chance, millionenfaches Tierleid zu verhindern. Der Deutsche Tierschutzbund kämpft dafür! Quelle: Deutscher Tierschutzbund, Bonn DA SPRÜHT MAN VOR BEGEISTERUNG! • schnell • einfach • sauber Die perfiden Methoden der Tierfänger werden am Beispiel der Wildvögel deutlich: Die Tiere werden brutal in Fangnetzen und Schlingen gefangen. Noch bevor sie „geerntet“ werden, brechen sich Kostenloser Pferdedung é é Im Tierheim kann zu den Öffnungszeiten (15 – 18 Uhr) kostenlos Pferdemist abgeholt werden. Ob in kleinen Mengen für den Hausgarten oder in Großmengen für die Landwirtschaft ist dabei egal. Pferdemist, mindestens 3 Monate gelagert, ist bei Rosenbesitzern sehr beliebt. Auch wer gigantisch große Sonnenblumen haben möchte, kann diese in fast reinem Pferdemist realisieren. Ein Großteil des Pferdemistes ist mit Stroh und Hackschnitzel vermischt. Ein guter Dünger für Äcker und Gärten. Das Feinsprühsystem W 550 der cleverste Pinsel der Welt! Was immer Sie streichen wollen, nutzen Sie dank der austauschbaren Sprühaufsätze die fast unendlichen Einsatzmöglichkeiten im Innen- wie Außenbereich. Weitere Informationen finden Sie unter www.wagner-group.com 12 Tierschutz am See Hühnerskandal Verstöße gegen geltendes Recht bei der Umstellung der Legehennenhaltung? Nach geltender Legehennenverordnung mussten Betriebe mit herkömmlicher Käfighaltung am 31. Dezember 2006 schließen. Hennenhalter, die bis zum 15. Dezember 2006 ein verbindliches Konzept vorgelegt haben, aus dem hervorgeht, in welcher Haltungsart sie zukünftig ihre Tiere halten wollen, dürfen ihre Käfighaltung übergangsweise bis Ende 2008 beibehalten. Nach Recherchen des Deutschen Tierschutzbundes betreiben jedoch etliche Betriebe die qualvolle Käfighaltung weiter, ohne die notwendige verbindliche Absicht, ihre Haltung entsprechend der Nutztierverordnung umzustellen, vorgelegt zu haben. Ein Vorgehen der Landesregierungen gegen diese Verzögerungstaktik ist nicht erkennbar. „Offenbar spielt die Geflügelindustrie ihr erprobtes Spiel, geltendes Recht so lange zu ignorieren, bis es an ihre Wünsche angepasst wird. Das ist unhaltbar! Alle vorgelegten Erklärungen müssen auf Plausibilität geprüft werden. Betriebe, deren Konzepte nicht 100 Prozent schlüssig sind, müssen sofort geschlossen werden“, fordert Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes. Ein Vorgehen der Landesregierungen gegen diese Verzögerungstaktik ist bislang nicht erkennbar. Dem Deutschen Tierschutzbund liegen Informationen vor, dass beispielsweise im Land Berlin ein Legehennenhalter seine Käfigbatterie weiter betreibt, obwohl offenbar bekannt ist, dass der Besitzer in Rente gehen will, bevor die Umstellung erfolgen wird. Ein verbindliches Konzept hat er daher gar nicht erst vorgelegt. Das ergibt sich aus einem Schreiben der zuständigen Senatsverwaltung. „Die verbindliche Umstellung, wie sie lt. Verordnung vorgeschrieben ist, ist also nicht vorgesehen. Die Landesregierungen sind gefordert, die Hinhaltetaktik der Hennenhalter entschieden zu unterbinden und die Konzepte auf ihre Ernsthaftigkeit zu prüfen. Es wird Zeit, dass geltendes Recht umgesetzt wird. Es geht hier um Mitgeschöpfe“, erläutert Apel. Die Vermutung des Deutschen Tierschutzbundes, die Geflügelindustrie versuche die alten Käfige so lange wie möglich über die Frist hinaus zu betreiben – wird auch durch die Reaktionen der Branche bestätigt. Der Hauptgeschäftsführer des Geflügelverbandes, Thomas Janning, erklärte, dass Hühnerhalter die Frist bis 31.12.2008 ausreizen würden. Auf der Internetseite (www.kleinvoliere.de) gibt die Geflügelindustrie Tipps, wie das Recht umgangen werden kann. Die Internetadresse gehört der Dutchman AG, Europas größtem Hersteller für Käfigsysteme. So gibt ein regionaler Geflügelverband auf der Internetseite den Tipp, bei Unentschiedenheit gleich mehrere Haltungssysteme anzukreuzen, da das für eine weitere Betriebserlaubnis ausreiche. Der Geschäftsführer der Deutschen Frühstücksei AG, Gerd Stuke, erklärte bereits mehrfach, dass er die Frist 31.12.2008 ohnehin nicht für bestandsfest halte. „Das alles hat sich so verdichtet, dass wir davon ausgehen, dass hier ein abgekartetes Spiel inszeniert wurde, die Umstellung so lange wie möglich zu blockieren“, erklärt Apel abschließend. Quelle: Deutscher Tierschutzbund, Bonn Kündigung der Zusammenarbeit mit der Firma „Futter für Tiere in Not“ Am 06.08.2005 schloss der Tierschutzverein Friedrichshafen mit dem Unternehmen „Futter für Tiere in Not“ einen Vertrag. Das Unternehmen verpflichtete sich, für 2 Jahre den Bedarf an Hundefutter, Katzenfutter und Katzenstreu zu 100 % und für den Verein kostenlos abzudecken. Dazu wurden Unternehmen und Privatleute geworben, die über einen festen Zeitraum für einen Betrag ab 7,– € pro Monat bei dieser Firma Futter kauften (Futterpatenschaft), welches dann dem Tierheim geliefert wurde. Die Lieferungen erfolgten pünktlich und in normaler Qualität. Unser Tierheim hatte aber auch schon vor dieser Zeit Wert auf gute Futterqualität gelegt. Beim Katzenfutter gab’s aber bald Akzeptanzprobleme, da die Tierheimkatzen dieses Futter nicht sonderlich mochten. Durch die Spendenboxen in den Einkaufsmärkten bekamen wir aber zusätzliches Katzenfutter, welches wir dann mischten. Diese Mischung wurde dann von den Katzen weitgehend akzeptiert. Das Jahr 2006 brachte uns ungewöhnlich viele Tiere und zum Jahresende Überraschungen. Aufgrund unserer überdurchschnittlichen Futterabnahme erhielten wir im Dezember einen Lieferstopp von „Futter für Tiere in Not“, was uns zum Kauf bei unserem früheren Großlieferanten zwang. 2007 gab es dann nur noch eine Lieferung von „Futter für Tiere in Not“ bis zum Erscheinen dieser Zeitung. Eine schriftliche Anfrage bezüglich weiterer vertragsgemäßer Lieferungen blieb unbeantwortet. Ebenfalls im Dezember 2006 präsentierte uns „Futter für Tiere in Not“ eine Abrechnung für 12 Monate. Nach Angaben des Unternehmens hatte es in diesem Zeitraum Einnahmen durch die Futtersponsoren unseres Tierheimes in Höhe von 74.354,23 €. Tierschutz am See Als der Tierschutzverein Futter und Streu für alle Tierheimtiere (nicht nur Katzen und Hunde, sondern auch Kleintiere, Vögel und Großtiere) selbst kaufte, brauchten wir z. B. 2005 den Betrag von 22.224 €. Selbst wenn man durch die enorm gestiegene Tierzahl für das Jahr 2006 einen Betrag von 26.000 € als realistisch ansieht, bedeutet dies nur 35 % an Futterkosten. Dies bedeutet, die Organisation von „Futter für Tiere in Not“ verbraucht ca. 65 % der Spendengelder selbst. Würde die gleiche Anzahl an Futterpaten monatlich 3,– € direkt an den Tierschutzverein spenden, wäre der Bedarf an Futter und Streu für den Tierschutzverein und sein Tierheim gedeckt. Tatsächlich kassiert „Futter für Tiere in Not“ aber mindestens 7,– € pro Monat und Futterpate. Der größte Teil des gespendeten Geldes geht so nicht an den unterstützten Tierschutzverein, sondern an das Unternehmen „Futter für Tiere in Not“. Auch wenn uns bei Abschluss des Vertrages klar war, dass das Unternehmen Geld verdienen will, so sind wir doch über das jetzt bekannt gewordene Ausmaß enttäuscht. Das Tierheim hat durch die Aktion 2006 Geld gespart. Dass unsere tierfreundliche Bevölkerung mit ihrer Spende überwiegend Provisionen, administrative Tätigkeiten, die Geschäftsführer eines Unter- nehmens usw. finanziert, kann nicht Sinn der Unterstützung sein. Der Tierschutzverein hat deshalb fristgemäß zum 05.08.2007 den Vertrag mit der Firma „Futter für Tiere in Not“ gekündigt. Die Belieferung des Tierheimes mit Futter endet laut Vertrag aber erst mit dem Vertragsende der Futtersponsoren. Diesen Punkt wird der Tierschutzverein auf dem Rechtswege einfordern, wenn die vertraglich zugesagten Lieferungen nicht erfolgen. Wir würden uns freuen, wenn die heutigen Futterpaten uns nach dem 05.08.2007 mit Direktspenden von z. B. monatlich 3,– € (36,– € im Jahr) weiter unterstützen würden. Die Spen- 13 der hätten dann Geld gespart, könnten die Spende steuerlich geltend machen und das Tierheim hätte den gleichen Nutzen wie 2006. R. S. Tipp: Wer einen solchen Vertrag mit der Firma „Futter für Tiere in Not“ abgeschlossen hat und diesen beenden möchte, beachte bitte Punkt 3 dieses Vertrages: „Der Vertrag verlängert sich automatisch um weitere 12 Monate, sollte er nicht 3 Monate vor Vertragsende schriftlich gekündigt werden.“ Wir raten, eine solche Kündigung rechtzeitig schriftlich und per Einschreiben mit Rückantwort durchzuführen. Pferdeherde wächst Auf dem Gnadenhof des Tierschutzvereines sind inzwischen 9 Pferde untergebracht. Fast jeden Monat gibt es weitere Anfragen. Das letzte aufgenommene Pferd ist die große Rappstute Isis. Die Stute stand zusammen mit einem Ponyhengst auf einem Reiterhof in Radolfzell. Die Besitzerin kümmerte sich die letzten Monate überhaupt nicht mehr um ihre Pferde, zahlte nichts und wollte die Pferde auch nicht hergeben. Die beiden Pferde standen so monatelang in einer winzigen Box ohne Bewegungsmöglichkeit. Der zuständige Amtsveterinär forderte die Besitzerin mehrfach auf, sich um eine Lösung für die Tiere zu kümmern, aber ohne Erfolg. So entzog das Veterinäramt der Besitzerin die Pferde und suchte nach Unterbringmöglichkeiten. Für den Ponyhengst fanden sich Käufer, für die 15-jährige Stute nicht. So wandte sich der Amtsveterinär, auf Empfehlung seiner Kollegen, an den Tierschutzverein Friedrichshafen und bat um Aufnahme des Tieres auf dem Pferde-Gnadenhof. Am 10. Februar 2007 holte Rolf Servos das Pferd in Radolfzell ab. Das zuständige Landratsamt übernahm die Kosten für 3 Monate. In Friedrichshafen angekommen, gab’s von Seiten der 8 Wallache zunächst ein aufgeregtes Hallo! Die Stute inspizierte hochaufmerksam die neue Umgebung und verwies die Pferdemänner kurz in die Schranken. Nach 15 Minuten gingen Florian, Sepp und Co. zur Tagesordnung über und setzten die Futteraufnahme in den Fressständen fort. Isis unterbrach kurze Fressmomente immer wieder, um durch den großen Paddock zu traben. Schon am nächsten Morgen war der Alltag komplett. Pony Lui hatte sich mit Isis schon angefreundet und wurde von ihr schon als Begleiter geduldet. Nun muss die etwas abgemagerte Stute noch zunehmen und kann ansonsten den ganztägigen Auslauf im Offenstall genießen. Der Tierschutzverein ist bisher noch zurückhaltend bei der Aufnahme von Pferden. Da Großpferde leicht 35 Jahre und Kleinpferde auch 45 Jahre alt werden, ist die dauerhafte Betreuung eine verantwortungsvolle, aufwändige und nicht ganz billige Angelegenheit. Wie bei älteren Menschen werden auch bei Tieren die Zipperlein mit der Zeit mehr, was den häufigen Einsatz des Tier- Impressum von links: Andy und Scharan Herausgeber und Redaktion: Tierschutzverein Friedrichshafen und Umgebung e.V. Allmannsweiler Straße 224 88046 Friedrichshafen Telefon 0 75 41/63 11 Telefax 0 75 41/63 31 e-mail tierschutzverein-fn@t-online.de Verantwortlich für den redaktionellen Teil und Anzeigenverwaltung: Rolf Servos arztes bedeutet. Es wäre deshalb schön, wenn noch mehr Tierfreunde den Gnadenhof mit monatlichen Spenden, Patenschaften oder Teilpatenschaften dauerhaft unterstützen würden. Wer die ausgeglichenen, lebensfrohen Pferderentner auf dem Gnadenhof beobachtet, von denen die meisten ohne den Tierschutzverein vermutlich auf dem Schlachthof gelandet wären, wird schnell überzeugt sein, dass finanzielle Unterstützung hier sehr sinnvoll eingesetzt wird. R. S. Satz und Repro: Druckhaus Zanker Gutenbergstraße 2 88677 Markdorf Telefon 0 75 44 /50 92-0 Telefax 0 75 44 /50 92-29 e-mail info@druckhaus-zanker.de Druck: Vorarlberger Medienhaus Gutenbergstraße 1 A-6858 Schwarzach Telefon 00 43 (0) 55 72 /501-169 Telefax 00 43 (0) 55 72 /501-148 14 Tierschutz am See Licht an, wenn’s giftig ist Wie Zellkulturen Tierversuche ersetzen und Menschen besser schützen können. mongruppen, Östrogene und Androgene, nachgewiesen werden können. Leuchten als Reaktion auf Gift Nichts läuft im Körper von Mensch und Tier ohne Hormone. Als Botenstoffe beeinflussen sie die Funktion aller Körperzellen. Wenn Chemikalien die Wirkungsweise von Hormonen stören, führt dies zu schwerwiegenden Schäden, wie Missbildungen in Embryonen oder Störungen der Fruchtbarkeit bei Erwachsenen. Daher fordern Umwelt- und Verbraucherschützer, dass Chemikalien auf „hormonaktive“ Wirkungen geprüft werden müssen. Umwelt- und Verbraucherschützer fordern zu Recht, dass Chemikalien auf „hormon-aktive“ Wirkungen geprüft werden müssen. Leider hat diese Forderung zu internationalen Bestrebungen geführt, für diesen Nachweis veraltete und wissenschaftlich höchst fragwürdige Tierversuche einzuführen. Zudem besteht die Gefahr, dass auch die rund 30.000 Altstoffe, die im Zuge der neuen EU-Chemikalienpolitik (REACH) erfasst werden müssen, in solchen Tierversuchen getestet werden. Zellkulturen ersetzen lebende Tiere Doch wie soll man in winzigkleinen Zellen sehen, ob Stoffe Hormonwirkungen verstärken oder hemmen? Müller und Simon bauten hierfür tierversuchsfrei ein Gen in die Zellen ein, das Lichtreaktionen auslöst. Die Zellen leuchten umso heller, je giftiger die Prüfsubstanzen sind. Zudem verwendeten sie menschliche Zellen, so dass die Testergebnisse direkt auf den Menschen übertragen werden können. Die Forschungsergebnisse zeigen nicht nur, dass hormonaktive Wirkungen tierversuchsfrei zuverlässig erfasst werden können. Sie sind zusätzlich ein Beleg dafür, dass auch gentechnische Forschung ohne Tierversuche möglich ist. Die Firma Merck setzt die neue Prüfmethode bereits zur Untersuchung ihrer eigenen Substanzen ein, und es gibt Bestrebungen, den Test bis zur internationalen Anerkennung weiterzuentwickeln. Für ihren Beitrag zur Vermeidung von Tierversuchen erhielten Dr. Stefan Müller und Dr. Stephanie Simon am 30. November 2006 im Bundesinstitut für Risikobewertung in Berlin den Tierschutzforschungspreis 2006 der Bundesregierung, überreicht durch Staatssekretär Dr. Gerd Müller vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Der Deutsche Tierschutzbund gratuliert den Preisträgern. Die Auszeichnung muss praktische Folgen haben Angesichts erneut gestiegener Versuchstierzahlen wirkt eine solche Preisvergabe jedoch wie ein Tropfen auf den heißen Stein. Gleichzeitig belegen aber die prämierten Forschungsergebnisse wieder einmal mehr, dass moderne biomedizinische Forschung tierversuchsfrei möglich ist. Der Deutsche Tierschutzbund erwartet daher von der Bundesregierung, dass sie sich nicht mit der Vergabe von Preisgeldern begnügt, sondern umgehend auch die gesetzlichen Voraussetzungen für eine echte Kehrtwende in der Forschung schafft. Ursula G. Sauer du und das tier 1/2007 Vor diesem Hintergrund ist eine Forschungsinitiative von Dr. Stefan Müller und Dr. Stephanie Simon besonders bedeutsam. Die beiden Wissenschaftler der Firma Merck in Darmstadt haben Zellkulturverfahren entwickelt, mit deren Hilfe die Wirkung von Chemikalien auf zwei wichtige Hor- STELLENANGEBOT „Putzteufel“ auf 400,– € Basis gesucht ! Für tägliche Reinigungsarbeiten im Vogelhaus und im Kleintierhaus sucht der Tierschutzverein Friedrichshafen zum 01.06.2007 eine fleißige und ordnungsliebende Teilzeitkraft. Guter Umgang mit Tieren wird vorausgesetzt. Die Arbeitszeiten sind Montag bis Samstag jeweils vormittags. Interessenten bewerben sich bitte schriftlich beim Tierschutzverein Friedrichshafen und Umgebung e.V. z. Hd. Rolf Servos Allmannsweiler Straße 224 88046 Friedrichshafen Gute Werbung ist wie gute Kleidung... ... sie muss passen! Drucksachen und Werbemittel aus einer Hand! Gutenbergstraße 2 | D-88677 Markdorf Tel.: 0 75 44 - 50 92 0 | Fax: 0 75 44 - 50 92 29 info@druckhaus-zanker.de | www.druckhaus-zanker.de info@iq-promotion.com | www.iq-promotion.com Tierschutz am See 15 Der Marderhund Manchmal sieht man nachts auf Spaziergängen oder auf dunklen Landstraßen Tiere, die man nicht erkennt. Hinterher fragt man sich: „War es doch ein Fuchs?“ Wahrscheinlich war es kein Fuchs, doch wer weiß schon, was da für einen kurzen Moment zu sehen war? Umgangssprachlich nennt man sie Exoten oder Fremdlinge, wissenschaftlich heißen sie Neozonen (glich.: Neutiere). In unseren Wäldern leben längst nicht mehr nur einheimische Arten wie Rothirsch oder Fuchs, sondern immer mehr Arten, die eingewandert sind oder durch Menschen in unsere Fauna eingebracht wurden und nun in unseren Wäldern und Feldern ihr Auskommen finden. Gern gesehen sind diese Fremdlinge nicht, befürchtet man doch, dass sie eine Nahrungskonkurrenz zu einheimischen Arten darstellen, Ökosysteme verändern oder wirtschaftliche Schäden anrichten. Ein Beispiel ist der Marderhund (Nyctereus procynoides). Er sieht aus wie eine Mischung zwischen einem Fuchs und einem Waschbären und gehört wie der Fuchs zur Familie der Hundeartigen. Ursprünglich lebte er in Asien, doch 1928 siedelte ihn der Mensch wegen seines Pelzes in der Ukraine an. Der Enok, wie er in seiner ursprünglichen Heimat genannt wird, breitete sich dort rasch aus und begann seinen Siegeszug nach Europa. In den Fünfziger Jahren hatte der unermüdliche Wanderer sein Verbreitungsgebiet bereits bis nach Skandinavien, Rumänien und Polen erweitert. Heute ist der Marderhund auch in Deutschland überall verbreitet, wo er einen geeigneten Lebensraum findet. Der Einwanderer wird gejagt Der scheue Waldbewohner nutzt die Baue anderer Tiere als Nest, um in einer festen Partnerschaft, ein Pärchen bleibt meist sein gesamtes Leben zu- sammen, seine Jungen aufzuziehen. Die anpassungsfähigen Tiere sind Allesfresser: Als gemächliche Sammler ernähren sie sich überwiegend von pflanzlicher Kost sowie von Früchten, gelegentlich stehen Schnecken, Insekten und kleinere Wirbeltiere wie Mäuse, Spitzmäuse oder Maulwürfe auf dem Speiseplan. Ab und zu fressen sie auch die Eier bodenbrütender Vögel, und das ist einer der Gründe, warum viele Jäger einen systematischen Abschuss der kleinen Beutegreifer fordern. Als weiteres Argument für den Abschuss dient der Jägerschaft, neben der Gefahr für bestandsbedrohte Vogelarten, die Tatsache, dass der Marderhund als Überträger für den Fuchsbandwurm und die Tollwut in Frage kommt. So fordern Deutschlands Jäger eine „nationale Strategie gegen invasive Neozonen“, wozu sie auch den Marderhund zählen. Gemeint ist eine systematische Fangjagd, um den Neuankömmling weitmöglichst zu dezimieren. Der Deutsche Tierschutzbund stellt sich konsequent gegen diese Forderungen. Es besteht keine ökologische Notwendigkeit, Marderhunde zu bejagen. Zahlreiche Untersuchungen belegen, dass die Tiere keine Schäden anrichten. So gibt es auch keine Anzeichen dafür, dass der Marderhund den Fuchs, der ja inzwischen ein Kultur- folger geworden ist und sich gerne auch innerhalb von Städten ansiedelt, in seinem Bestand bedroht oder dass der asiatische Wildhund bodenbrütende Vögel mehr dezimiert als andere Allesfresser, die hierzulande heimisch sind. Nach einer Untersuchung der technischen Universität Dresden ernährt sich der von den Jägern verteufelte Marderhund zu weniger als 5 % von tierischer Nahrung. Abgesehen davon, dass der Marderhund als nachtaktive Art gar nicht tierschutzgerecht bejagt werden kann, die Fallenjagd ist aus Tierschutzgründen generell abzulehnen, ist auch nicht damit zu rechnen, dass die Bejagung zum gewünschten dauerhaften Erfolg führt. Im Jagdjahr 2004/5 wurden mehr als 23.000 Marderhunde erlegt, mehr als je zuvor. Die Ausbreitung der Marderhunde konnte damit weder gestoppt noch gebremst werden. Der Deutsche Tierschutzbund fordert insgesamt einen sachgerechten Umgang mit Neozonen. Mit neu eingewanderten Arten wie Marderhund oder Waschbär muss man sich schlicht abfinden, ob man will oder nicht. Dies haben die Jäger ja auch bei Damwild oder Fasan geschafft, die ebenfalls unter die Definition der „Neozonen“ fallen. Kein Jäger würde heute fordern, diese Arten auszurotten. Statt einen Exoten wie den Marderhund zu ächten, sollten lieber die Auswirkungen der Neubesiedlung beobachtet werden, um festzustellen, wie sich der Beutegreifer mit dem gedrungenen Körper und der schönen Maske in unser Ökosystem einfügt. Quelle: du und das tier 1/2007 Steckbrief Marderhund: Körperlänge: Gewicht: Tragzeit: Jungtiere: Nahrung: Lebensdauer: Lebensweise / Lebensraum: 65 – 80 cm 6 – 10 kg 59 – 63 Tage 6 – 8 pro Wurf Pflanzen, Insekten, Kleinsäuger 6 – 7 Jahre Versteckt und vorwiegend nachtaktiv, in gewässerreichen Gebieten, mit dichtem Unterholz. Reviergröße 8 – 12 Quadratkilometer In einer 2006 ausgestrahlten Fernsehdokumentation (die Aufnahmen stammten aus Mecklenburg-Vorpommern) wurde gesagt, dass bis zur Elbe alle geeigneten Gebiete komplett besiedelt sind und die Art sich jährlich ca. 60 km westwärts ausbreitet. Ein Verdrängen anderer Tierarten konnte bei den langwierigen Dreharbeiten nicht festgestellt werden. In diesem Film waren auch Begegnungen des Marderhundes mit Dachs und Waschbär zu sehen. Selbst an einem kleinen Kadaver gab es zwar gegenseitige Drohgebärden, aber keine Verletzungen. Tierschutzverein Friedrichshafen und Umgebung e. V. (gegr. 1951) Mitglied beim Deutschen Tierschutzbund Bonn Wir setzen uns ein für: - die Verbreitung des Tier- und Naturschutzgedankens - den Schutz von Haustieren, Nutztieren, Exoten und Wildtieren - die Strafverfolgung bei Tierquälerei und Tiermisshandlung - Tiertransporte nur bis zum nächsten Schlachthof - Verbesserungen des Tierschutzgesetzes - Förderung von Alternativen zu Tierversuchen - artgerechte Ernährung und Haltung von Tieren - Wir sind gegen: - die Vernichtung der natürlichen Lebensgrundlagen - Anbindehaltung, Exotenhandel, Fallenjagd, Trophäenjagd usw. - Massentierhaltung von Hühnern, Kälbermast usw. ✄ Qualzuchten, Tierfabriken, Artenvernichtung qualvolle Tiertransporte zu Lande, zu Wasser und in der Luft Vogelmord, Stierkampf, Robbenschlachten, Hundekämpfe Tierversuche, z. B. in der Kosmetik Unser Tierschutzverein und Tierheim bieten: - Aufnahme für jährlich 900 gefundene oder vom Besitzer abgegebene Tiere (Haustiere, Nutztiere, Exoten, Wildtiere) - Versorgung von Pflegetieren bei Urlaub oder Notfällen - einzige Vogelpflegestation eines Tierschutzvereines in Baden-Württemberg - Beratung zu Tierschutz- und Tierhaltungsfragen - Tierschutzfachblatt „Tierschutz am See“ (Auflage: 61.000) - Gnadenhof beim Tierheim Abschnitt bitte an den Tierschutzverein senden. Danke! Aufnahmeantrag Mindestbeitrag (jährlich): Erwachsene 40,– Euro; Jugendliche 20,– Euro Name: Vorname: Geburtsdatum: Beruf: Straße: PLZ / Wohnort: Telefon: Datum Unterschrift Ermächtigung zum Einzug mittels Lastschrift: Hiermit ermächtige/n ich/wir Sie widerruflich, die von mir/uns zu entrichtenden Zahlungen bei Fälligkeit zu Lasten meines/unseres Kontos einzuziehen. Konto-Nr.: BLZ: Jahresbeitrag: Freiwillige jährliche Spende: Jährlich fälliger Gesamtbeitrag: Bank: € € € Unterschrift (Bei Jugendlichen Unterschrift des Erziehungsberechtigten) Tierheim Friedrichshafen, Allmannsweiler Straße 224, 88046 Friedrichshafen, Telefon 0 75 41 / 63 11, Telefax 0 75 41 / 63 31 Öffnungszeiten: Täglich von 15.00 bis 18.00 Uhr – außer Mittwoch und Sonntag Spendenkonto: 20 105 748, Sparkasse Bodensee, BLZ: 690 500 01