Massenvergewaltigung
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Massenvergewaltigung
Massenvergewaltigung Die Russen kommen nach Albrechtsdorf 1945 Zusammengestellt von Helmut Ramm. Nach Erzählungen meiner Cousinen Elly Ramm und Ruth Dorsch. Als am 13. Januar 1945 der Großangriff der sowjetische Truppen auf Ostpreußen begann, ahnte kaum jemand, daß unsere Heimat so schnell verloren gehen würde. An der ostpreußischen Bevölkerung wurde alles vergolten, was es an Greuel bisher im Krieg gegeben hatte. Es kann sich heute kein Mensch vorstellen, wie die Eroberung der Provinz Ostpreußen vor sich ging, welche Grausamkeiten verübt wurden und welches Elend über die Zivilbevölkerung hereinbrach. Die Temperaturen lagen fast immer unter dem Gefrierpunkt und an vielen Tagen gab es mehr als 20 Grad Kälte. Die russischen Truppen machten, sofort nach Angriffsbeginn, rasche Geländegewinne und schon am 23. Januar 1945 drangen Panzerspitzen in Elbing ein und erreichten kurz darauf nordöstlich davon das Ufer des Frischen Haffs und dadurch war Ostpreußen vom übrigen Reich abgeschnitten. Der weitere Fluchtweg führte nur noch über das Eis des zugefrorenen Frischen Haffs und die Frische Nehrung entlang in Richtung Westen. Im Raum Alt-Passarge wurden die Flüchtligsströme auf das Eis des Haffs geleitet. Die Zustände in Ostpreußen wurden aber immer chaotischer. Nachdem die Front weiter nach Westen vorangekommen war, kamen Besatzungstruppen in unser Gebiet. Meine Mutter sagte mir, daß dies die reinsten Horden gewesen wären. Jede Nacht wären sie gekommen um zu plündern und vor allem um Frauen zu suchen um sie zu vergewaltigen. Meine Cousine Elly berichtete, daß sie und ihre Schwester Ruth sofort von den ersten eindringenden Russen vergewaltigt wurde. Die beiden Schwester waren schöne blonde Mädchen von 12 und 14 Jahren. Da die Russen es besonders auf blonde Mädchen abgesehen hatten, wurden die beiden Schwestern täglich mehrfach vergewaltigt. Später erzählte Elly uns und ihren schrecklichen Erlebnissen: „Das erste mal war für mich und meine Schwester Ruth ganz furchtbar schlimm. Wir beide waren wie überall die Mädchen in unserer Gegend Jungfrauen. Nun wurde uns ganz brutal unsere Unschuld geraubt. Das erste mal kam eine Horde Russen und schleppte uns beide aus dem Wohnzimmer in das Schlafzimmer unserer Eltern. Mein Vater der sich vor uns stelle um uns zu schützen wurde durch einen Schuss schwer verletzt und unsere Mutter wurde bewusstlos geschlagen. Wir wurden dann auf die Betten geworfen und festgehalten, dann wurden uns die Kleider aufgeschlitzt. Dann fielen die Russen über uns her. Mir wurden die Beine auseinander-gehalten und dann wurde ich brutal entjungfert. Ich schrie laut und wurde dafür geschlagen. Meine Scham schmerzte sehr, und als der erste fertig war kam gleich der nächste und drang auch brutal in mich. So gings dann fortlaufend, ich wurde gleich von 18 Russen das erste mal vergewaltigt. Zwischen durch wurden wir auch gezwungen den Mund zu öffen damit uns die Russen ihre Geschlechtsteile hineinstecken konnten. Meiner Schwester neben dran im andern Bett gings genau so, sie schrie und von 16 Russen vergewaltigt. Als sie mit uns beiden fertig waren, liessen sie uns auf den Betten apathisch zurück. Wir lagen eine zeitlang wie Tot da, als dann unsere Mutter ins Zimmer kam, sah sie uns in einem schrecklichen Zustand. Wir waren überall um die Schamgegend, an Gesicht und Haaren mit Sperma verklebt. So gings dann Wochenlang weiter, täglich wurden wir beide geholt und mehrfach immer Vergewaltigt. Die Russen besonders die Offiziere dann, benutzten uns dann zu immer perverseren Spielen. Sie fingen dann an uns beide immer gleich von drei Russen gleichzeitig zu vergewaltigen. Dazu wurden erst der Reihe nach von den Soldaten vergewaltigt, bis wir zu erschöpft waren um noch widerstand zu leisten, dann kamen jeweils eine Gruppe von Offizieren. Ich wurde da schon halb apathisch von zwei Russen auf einen auf dem Rücken liegenden draufgesetzt, der hielt mich dann um die Hüften fest, dann kam einer nach dem andern und vergewaltigte mich dann in den Po. Dazu wurde mir auch immer noch ein Geschlechtsteil eines Russen in den Mund gesteckt. Mein Kopf wurde dann festgehalten damit ich ihren Samen schlucken musste. Sobald wir etwas Widerstand zeigten wurden wir brutal geschlagen und uns eine Pistole an den Kopf gehalten, nach zwei Wochen wehrten wir uns nicht mehr, unser Wille war gebrochen. Die Russen machten alle nur erdenklichen Perversitäten mit uns Mädchen. Wir waren für sie zu Soldatenhuren geworden. Sobald einer kam mussten wir sofort die Beine breit machen, sonst gab es Schläge. Wir wurden dauernd von vorüberziehen Russen vergewaltigt, sie nahmen uns dann überall wo sie uns antrafen. Das schlimme dabei war das man überall immer mit Sperma besudelt war, wenn die Russen von einem liessen.“ Das war ein nur ein Teil von dem Leiden der Mädchen und Frauen. Wer sich nicht fügte wurde meistens erschossen. Die späteren russischen Besatzungssoldaten holten gegen Abend meistens alle Mädchen zusammen, die sie im Laufe des Tages irgendwo gesehen hatten. Sie mußten dann ein Abendbrot herrichten und wurden anschließend gezwungen, mit den Soldaten ins Bett zu gehen. Waren nicht genügend Betten da, wurde das alles auf dem Fußboden erledigt. Dieses ganze Leid kann sich heute niemand mehr vorstellen. Von Februar 1945 bis zur Vertreibung im November 1946 starben in Albrechtsdorf 108 Personen. Zusätzlich wurden viele Männer und junge Mädchen verschleppt. Erwähnt seien, Kurt Reinhold, 19 Jahre alt, der von der Wehrmacht entlassen war, weil er durch eine Verwundung die Finger der rechten Hand verloren hatte. Elsbeth Babbel, 19 Jahre alt wurde nach Sibirien verschleppt. Ebenfalls Herta Holz 19 Jahre alt und Hildegard Grünheid, 20 Jahre alt, die mit Herta Holz verschleppt wurde und in Sibirien im Herbst 1946 verstorben ist. Diese Mädchen mußten dort schwerste Maurerarbeiten verrichten Sie wurden zusätzlich zum Holzfällen eingesetzt und die Arbeit ruhte nur wenn die Temperatur unter minus 45 Grad Celsius betrug. Herta Holz wurde erst 1949 entlassen. Im Frühsommer 1945 wurden alle Deutschen von den Russen registriert. Lebensmittel gab es keine zu kaufen. Die Bauern lebten von dem was noch vorhanden war. Ein Unglück ereilte meinen Onkel Otto dergestalt, daß bei einem Gewitter im September 1945 der Blitz in seine Scheune schlug und diese abbrannte. Damit waren alle Vorräte dahin. Besonders hart traf sie der Verlust einer Getreidemühle auf der sie und alle Nachbarn das Getreide gemahlen hatten. Sie mußte zwar von Hand gedreht werden, weil kein Strom vorhanden war, aber trotzdem war sie sehr nützlich gewesen. Von nun an mußte vorhandenes Getreide auf der Kaffeemühle gemahlen werden um anschließend eine Schrotsuppe davon kochen zu können. Der Winter 1945/46 war schwer zu ertragen, weil es jetzt keine Lebensmittel mehr gab. Im Januar 1946 verstarb meine Tante Minna, eine Schwester meines Vaters, auf unserem Hof. Sie wurde auf dem Friedhof in Albrechtsdorf beerdigt und die Frau unseres Pfarrers Müller hat die Trauerrede gehalten, weil unser Pfarrer in Gefangenschaft war und sein Vertreter, der Pfarrer Zippel in Borken beim Einmarsch der Russen erschossen worden war. Er hatte sich vor seine Frau gestellt, die die Russen vergewaltigen wollten. Als schon sehr viele Polen nach Albrechtsdorf gekommen waren und eine polnische Verwaltung aufgebaut war, erging an die Polen die Anordnung, nicht mehr mit den deutschen Familien unter einem Dach zusammen zu wohnen. Meine Mutter mit meinem jüngsten Bruder Hans-Werner, der im April 1946 acht Jahre alt geworden war, sowie zwei Schwestern meines Vaters suchten sich dann eine Unterkunft in einem leerstehenden Haus im Dorf, das früher dem Schneider Wollmann gehört hatte. Hier blieben sie bis zur Ausweisung im Dezember 1946. Am 15. Dez.1946 mußten sich alle Albrechtsdorfer Bewohner im Saal der Gastwirtschaft Scheffler einfinden. Gepäck konnte jeder so viel mitnehmen wie er tragen konnte. Am nächsten Tage begann der Fußmarsch nach Heilsberg. Das Gepäck und gehunfähige Personen wurden auf Panjewagen verladen und gefahren. Der Weg ging über Sand, die neue Chaussee in Richtung Petershagen und weiter nach Heilsberg. In Heilsberg kamen alle Deutsche in eine Reithalle und blieben hier bis zum nächsten Tage. Hier wurde auch das Gepäck kontrolliert. Dann ging es zum Bahnhof Heilsberg. Dort wurden alle in bereitstehende Güterwagen verladen. Die Fahrt ging in Richtung Westen. Am 24. Dezember 1946 kamen Onkel Otto mit Familie in Torgau an. Sie wohnten später in Zitzschen bei Leipzig wo sie auch verstorben sind. Meine Mutter und mein jüngster Bruder Hans Werner sind mit dem gleichen Transport ausgewiesen worden. Sie kamen nach Elsterwerda, weil der Transport vor Torgau schon geteilt wurde. Von dort wurden sie mit Tante Johanna und Helene, den Schwestern meines Vaters nach Frauwalde in Sachsen eingewiesen. Sie alle hatten ihre Heimat in Ostpreußen verloren.