André Chénier
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André Chénier
Kultur und Freizeit rund um den See 2. Ausgabe · August 2012 André Chénier Umberto Giordanos spektakuläre Oper als Spiel auf dem See | S. 3 Interview mit Detlev Glanert | S. 4 Schauspiel Makulatur | S. 10 Reportage märchenhafte Perücken | S. 14 SPIEL AUF DEM SEE Festspiele 2012 Seite 2/3 FOTOS: STEURER (1), RHOMBERG (2) Revolution auf dem See André Chénier: Ein historisches Drama mit einer faszinierenden Inszenierung auf der Seebühne. SEEBÜHNE. Dass eine unbekannte Oper auf der Seebühne keinesfalls unpopulär sein muss, bewies Umberto Giordanos André Chénier bereits letzten Sommer auf eindrucksvolle Art und Weise. Nicht nur das Publikum, sondern auch die Presse zeigte sich von der Inszenierung begeistert und sparte mit Headlines wie „Eine Meisterleistung“ oder „Bregenz hat ein neues Opernwunder“ nicht mit Lob für die Oper. „Es scheint, als wäre André Chénier nur für die Seebühne komponiert worden! Eine packende Handlung, Musik von höchster emotionaler Intensität und vier starke Charaktere, aufgerieben zwischen dem Luxus des Ancien Régime und der brutalen Politik der Französischen Revolution“, betonte der Intendant der Bregenzer Festspiele, David Pountney, immer wieder und behielt damit recht. Französische Revolution Frankreich im Jahr 1789. Der Adel feiert, die Bürger murren und zwischen allen Stühlen: der Dichter André Chénier. Geliebt von den Reichen für FOTO: STEURER FOTO: PHILIPP STEURER seine einfühlsamen Verse, im Herzen aber ist er ein Revolutionär. Das berühmteste Werk des italienischen Komponisten Umberto Giordano ist ein historisches Drama von brillanter Schärfe und eine menschliche Tragödie von erschütternder Intensität. Gezeichnet vor dem Hintergrund der Französischen Revolution ist die Oper gleichermaßen packend als leidenschaftliches Liebesdrama und als historischer Krimi. Im Zentrum von André Chénier steht der gleichnamige französische Dichter, eine historische Figur, die in den Wirren der Französischen Revolution vom glühenden Anhänger zum erbarmungslos Verfolgten wird und am Ende selbst auf der Guillotine endet. Mitreißende Duette Der Komponist ließ historische Tänze und Märsche genauso in seine Musik einfließen wie bekannte Revolutionsklänge. Diese wiederum stehen neben bewegenden Arien und mitreißenden Duetten, die der Oper ihren einzigartigen Charakter verleihen. Am Pult der Wiener Symphoniker steht ein weiteres Mal Ulf Schirmer, der zuletzt das Spiel auf dem See „Tosca“ leitete. Das diesjährige Thema lautet „Erinnerungen an die Zukunft“. Ich finde es sehr interessant, dass dieses Thema vom 18. Jahrhundert plötzlich wieder extrem aktuell ist. Wir sehen genau diese Debatte in Ägypten und Tunesien. Die Frage ist, wie man durch die vielleicht benötigte Gewalt in einer Revolution trotzdem an seinen Idealen festhält. David Pountney, Intendant INFOS „André Chénier“ von Umberto Giordano Musikalische Leitung: Ulf Schirmer, Enrico Calesso Inszenierung: Keith Warner Bühne: David Fielding Kostüme: Constance Hoffman Choreografie: Lynne Page André Chénier: Arnold Rawls, Hector Sandoval, Zoran Todorovich Carlo Gérard: Scott Hendricks, John Lundgren, Lester Lynch Maddalena di Coigny: Adina Nitescu, Tatiana Serjan, Maréa José Siri Bersi, eine Mulattin: Tania Kross, Krysty Swann Die Gräfin: Rosalind Plowright, Fredrika Brillembourg Aufführungen: 3., 4., 5., 7., 9., 10., 11., 12., 14., 17., 18. August, jeweils um 21 Uhr. Seite 4 INTERVIEW Festspiele 2012 „Musik für die Menschen“ Das Schreiben von Musik, sagt der Komponist der Oper Solaris, sei schon immer „Seins“ gewesen. Wie er sich benimmt, wann er böse ist und wann höflich, wenn sich zwei in die Haare bekommen: All das sind Dinge, die mich inspirieren. Und dann gibt es auch noch optische Eindrücke. Das können völlig abstrakte Dinge und Zustände sein wie Farben, Nebel, Wolken, aber auch rein eingebildete Dinge. Aber es hat immer etwas mit dem Sehen zu tun. Manchmal etwa beobachte ich zwei Menschen auf der Straße, die sich streiten, und habe dann gleich die Musik dazu im Ohr. Im Interview spricht Detlev Glanert über Musik im Ohr und streitende Menschen auf der Straße. Und darüber, dass es Leute geben soll, die die Mechanismen des heutigen Kulturbetriebs mit denen des Straßenstrichs vergleichen. Können Sie sich noch erinnern, wann Sie Solaris zum ersten Mal wahrgenommen haben? GLANERT: Ja, Solaris ist im Grunde eine Versuchsanordnung. Stanisław Lem hat die Handlung in seinem Roman, auf dem die Oper basiert, in die Zukunft verlegt, um ein psychologisch sehr interessantes Arrangement zu konstruieren: Die Einflüsse des Planeten Solaris dienen ihm als Mittel, um die Erinnerungen und die Schuldgefühle der Menschen zu „verfleischlichen“. Der Planet erhält in Lems Roman aber auch noch eine andere Dimension: Er ist das Symbol dessen, was wir erforschen wollen. Lem stellt ganz generell die Frage, warum der Mensch überhaupt den Wunsch hat, das Weltall zu erforschen. Seine Antwort ist, dass alle Erforschung des Jenseitigen und des Weltraums auf unserem Wunsch beruht, einen Gott oder zumindest einen großen Bruder zu finden, der uns einen Teil unserer Schuld abnimmt. Wie geht es Ihnen denn als Komponist, wenn ein Regieteam eines Ihrer Werke umsetzt? GLANERT: Ich bin ja als Komponist nicht allein auf dieser Welt und brauche für meine Arbeiten viele Leute, die sie realisieren. Menschen, denen ich vertrauen muss und Menschen, die im Gegenzug auch meiner Partitur vertrauen müssen. Daher ist das Team stets Teil dieses „Contrat Social“, dieses Gesellschaftsvertrags, den wir Opernkomponisten mit dem Theater eingehen. Es ist Teil meines Berufs und auch meine Aufgabe als Operkomponist, loslassen zu können. Die „Wesen“, die der Planet Solaris erschafft, sind ja nicht die Personen, die sie einmal waren, sondern nur die Konstrukte unserer Erinnerungen. GLANERT: Aber die Wesen sind tatsächlich „real“ und es ist eigentlich noch schlimmer, denn Solaris reproduziert ja nur Erinnerungen, die mit unserer persönlichen Schuld zu tun haben. Die Bewohner der Station brauchen eine gewisse Zeit, um zu erkennen, dass es sich bei diesen Erscheinungen zwar um reale, aber nicht um die wirklichen Personen handelt. Funktioniert das denn? GLANERT: Es muss! Die Musik, und dabei vor allem die Oper, sind wahrscheinlich die Kunstformen, die zur Realisierung die meisten Mithelfer benötigen. Sei das in den Werkstätten oder hinter der Bühne, seien das die Sänger oder das Orchester. Man muss sich als Komponist auf diese Vielheit von Menschen verlassen können und dürfen. Und man muss das grundsätzlich akzeptieren, sonst ist man für diesen Beruf nicht geschaffen. Es ist aber auch schön zu sehen, wie andere Menschen FOTO: IKO FREESE/DRAMA sich an der eigenen Arbeit entzünden können! Selbstverständlich gibt es auch Konfliktsituationen. Wenn die künstlerischen Vorstellungen doch mal zu weit auseinanderlaufen, kann es schon vorkommen, dass man sich in der Kantine anbrüllt. Aber abgereist bin ich noch nie (lacht)! Ist man als kreativer Mensch und Kunstschaffender eigentlich stetig dazu gezwungen, sich selbst zu „verkaufen“? GLANERT: Ja, und das ist fürchterlich! Das mag jetzt sehr hart klingen, aber genau deshalb hat man manchmal tatsächlich das Gefühl, im Prostitutionsgewerbe zu sein. Es hat mal jemand gesagt, der Kunstbetrieb sei um nichts besser als der Straßenstrich (lacht). Woher nehmen Sie die Einfälle für neue Werke – was inspiriert, was beeinflusst Sie bei Ihrer Arbeit? GLANERT: Da kann ich nur spekulieren, da das natürlich kein wissentlicher Prozess ist. Aber ich denke, meine Inspiration kommt tatsächlich aus der Beobachtung von Menschen. Der Mensch – auf der Bühne und im realen Leben – ist immer noch das Interessanteste, das es gibt. Behalten Sie diese Musik im Ohr oder müssen Sie sie gleich aufschreiben? GLANERT: (lacht) Inzwischen neige ich zum Aufschreiben in ein kleines Buch, weil ich immer vergesslicher werde. Sie haben gesagt, es sei Ihnen sehr wichtig, dass das, was Sie schreiben, die Menschen auch betreffe. GLANERT: Das ist ganz entscheidend, denn ich mache ja Musik für Menschen und nicht fürs Nachtprogramm, wo keiner zuhört. Das Musikmachen selbst ohne Menschen, die zuhören, ist mir völlig unvorstellbar. Für die Schublade schreiben könnte ich nicht, und Musik für ganz kleine Spezialzirkel machen, das möchte ich nicht. Haben Sie ein Publikum im Hinterkopf, wenn Sie komponieren, oder sollte man sich auf keinen Fall überlegen: „Wird das den Leuten gefallen, was ich da mache?“ GLANERT: Eine Sprache, die an viele gerichtet ist, verhält sich meiner Meinung nach grundsätzlich anders als eine, die sich an einen Einzelnen richtet. Beim Schreiben interessiert mich eigentlich nur die soziologische Prägung des Publikums: Sind es Stadtmenschen? Leben die Leute am Land? Sind es Kinder oder hoch intellektuelle Kenner? Ich stelle mir gerne vor, wer da so alles zuhört. Aber bei jedem Stück, das ich schreibe, gibt es bald den Moment, an dem ich das alles vergesse, und einfach nur an musikalische Inhalte und Vorgänge denke. Festspiele 2012 KAMMEROPER Seite 5 Die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn „Nijinskys Tagebuch“ erzählt die Geschichte eines berühmten polnischrussischen Tänzers. KORNMARKT. Nicht nur die Oper im Festspielhaus, auch die Oper am Kornmarkt steht im Rahmen der Bregenzer Festspiele 2012 ganz im Zeichen des Schwerpunktes rund um das Werk des deutschen Komponisten Detlev Glanert. Am 4. und 7. August ist die 2008 entstandene Kammeroper „Nijinskys Tagebuch“, eine Koproduktion mit dem Landestheater Linz, im Theater am Kornmarkt zu sehen. Protokoll einer Schizophrenie Die Oper „Nijinskys Tagebuch“ basiert auf Auszügen der Tagebücher des berühmten polnisch-russischen Tänzers und Choreografen Waslaw Nijinsky, die er nach seinem letzten öffentlichen Auftritt in St. Moritz und vor seiner Einlieferung in eine Heilanstalt verfasste. Glanerts Werk zwischen Prosa, Melodram und Oper zeichnet musikalisch wie darstellerisch nach, wie ein hochbegabtes Individuum die Grenze zwischen Genie und Wahnsinn unaufhaltsam überschreitet. Wandlungsfähigkeit Berühmt war Nijinsky für seine Wandlungsfähigkeit, seine Virtuosität, seine Grazie und vor allem für seine Sprungtechnik: Seine Fähigkeit, einen Sprung in der Luft scheinbar anzuhalten galt als vollkommen. 1913 verließ er die „Ballets Russes“ und gründete ein eigenes Ballett. 1919 erlitt er während einer pri- FOTO: ARMIN BARDEL vaten Aufführung einen schweren Nervenzusammenbruch, woraufhin eine Schizophrenie diagnostiziert wurde. Damit war Nijinskys Karriere beendet und er verbrachte den Großteil seines restlichen Lebens in verschiedenen psychiatrischen Kliniken und Pflegeheimen. Abgleiten in den Wahnsinn Der Text wird in „Nijinskys Tagebuch“ auf sechs Darsteller aufgeteilt, während Glanerts Musik mit immer mehr Überlagerungen, gleichzeitigem Sprechen, Singen und immer ekstatischer werdenden Wiederholungen und Bewegungen Nijinskys Abgleiten in den Wahnsinn veranschaulicht. Die musikalische Leitung liegt beim Deutschen Ingo Ingensand, die Inszenierung übernimmt Rosamund Gilmore. Aufführungen am 4. und 7. August, jeweils um 19. 30 Uhr im Theater am Kornmarkt. Seite 6 KUNST AUS DER ZEIT Das Ensemle Lux aus Wien kommt für Kunst aus der Zeit wieder nach Bregenz. Festspiele 2012 FOTOS: ANJA KOEHLER/ANDEREART Von Dunkelheit und Stille Ein Spätwerk von Luigi Nono untersucht die Grenze zwischen Klang und Stille. KONZERTE. Das Ensemble Lux kehrt am 13. August im Rahmen von Kunst aus der Zeit mit dem Stück „Von Dunkelheit und Stille“ nach Bregenz zurück. Zitate von Verdi und Beethoven Das Stück spielt auf die Gedichte Hölderlins an, die seiner großen Liebe, die er Diotima nann- te, gewidmet sind. Auch Zitate von Verdi, Beethoven und Musik aus dem Mittelalter werden von Luigi Nono in einem Werk verwoben, das musikalisch um die Grundfragen „Wo bin ich und wer bin ich?“ kreist. Der Vorarlberger Komponist Georg Friedrich Haas beschäftigt sich seit längerer Zeit mit den Möglichkeiten des Musizierens im Dunkeln. Sein drittes Streichquartett wird in völliger Finsternis gespielt. Musizieren im Dunkeln In dieser Musik, die manchmal kaum hörbar ist, versucht Nono den Schmerz und die Hoffnung aus der alten Musik und tiefste Erinnerungen aus der Vergangenheit nach außen zu kehren. Stille Kommunikation Die Musiker können weder ihre Noten noch ihre Mitspieler sehen. Sie sitzen weit voneinander entfernt um die Besucher herum. Das Publikum erfährt so nicht nur das Gespielte, sondern auch die Energie des Nichtgespielten, die stille Kommunikation zwischen den Musizierenden im Raum als Teil des Werks. Erfolgreiche Konzerte Nach ihren erfolgreichen Konzerten 2008 und 2010 darf man sich dieses Jahr wieder auf das junge virtuose Ensemble Lux aus Wien freuen. Ensemble Lux: Von Dunkelheit und Stille am 13. August, 19.30 Uhr, Seestudio im Festspielhaus, Tickets: 15 Euro Festspiele 2012 FUSSBALLTURNIER Seite 7 Rollentausch auf dem Rasen Das jährliche Fußballturnier der Bregenzer Festspiele war für alle wieder eine tolle Abwechslung. FUSSBALL. Diese Woche fand der alljährliche Fußball-Cup der Bregenzer Festspiele mit Mitarbeitern und Mitwirkenden am Fußballplatz der Viktoria 62 Bregenz statt. Längst hat sich das sportliche Kräftemessen auf dem Rasen zu einem Fixtermin im Bregenzer Festspielkalender entwickelt und wurde auch dieses Jahr wieder von allen Beteiligten mit Sehnsucht erwartet. Spaß und gute Laune Vierzehn Teams eiferten in packenden Spielen sowie mit jeder Menge Spaß und guter Laune um den begehrten Turniersieg. Diesen holten sich die „Balotellis“ (Buchhaltung, Personal und Poststelle), die sich im hart, aber FOTO: DIETMAR MATHIS/BREGENZER FESTSPIELE fair umkämpften Finalspiel gegen den „FC Gourmet“ (evenTZ Catering) durchsetzten. Operndarsteller feuerten an Den dritten Platz konnte das Team „Publikumservice II“ ge- gen das Stunts-Team erringen. Unter den zahlreichen Fans am Spielfeldrand fanden sich auch einige Darsteller des Spiels auf dem See. Scott Hendricks (Carlo Gérard) und David Stout (Roucher, ein Freund Chéniers) jubelten den Fußballbegeisterten auf dem Platz tatkräftig zu. Schon morgen werden die Rollen wieder getauscht und der Beifall gehört erneut den Chénier-Darstellern auf der Seebühne. SPIELPLAN Seite 8 IMPRESSUM Festspielzeitung Auflage: 55.000 Redaktion: Beate Rhomberg (beate.rhomberg@medienhaus.at) Babette Karner (Bregenzer Festspiele) Layout: Beate Rhomberg Fotos: Philipp Steurer, Beate Rhomberg, Karl Forster, Curt Huber, Niklas Keller, Anja Koehler, Matthias Weissengruber, Othmar Heidegger, Iko Freese, Matthias Rhomberg Anzeigenberatung: Boris Sinn (boris.sinn@medienhaus.at) Festspiele 2012 SPIELPLAN BIS 19. AUGUST 2012 Fr. 03. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus Sa. 04. August 19.30 Uhr Nijinskys Tagebuch (Premiere) Theater am Kornmarkt Sa. 04. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus So. 05. August 11.00 Uhr Musik und Poesie (Kammermusik) Seestudio So. 05. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus Mo. 06. August 19.30 Uhr Orchesterkonzert Festspielhaus Di. 07. August 19.30 Uhr Nijinskys Tagebuch Theater am Kornmarkt Di. 07. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus Do. 09. August 19.30 Uhr Makulatur (Premiere) Werkstattbühne Do. 09. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus Fr. 10. August 19.30 Uhr Makulatur Werkstattbühne Fr. 10. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus Sa. 11. August 19.30 Uhr Musik und Poesie (Kammermusik) Seestudio Sa. 11. August 19.30 Uhr Makulatur Werkstattbühne Sa. 11. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus So. 12. August 11.00 Uhr Orchestermatinee Festspielhaus So. 12. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus Mo. 13. August 19.30 Uhr Von Dunkelheit und Stille (KAZ) Seestudio Di. 14. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus Fr. 17. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus Sa. 18. August 21.00 Uhr André Chénier Seebühne/Festspielhaus Weitere Infos und Tickets erhalten Sie unter Tel. +43 5574 407-6 • www.bregenzerfestspiele.com SPIELPLAN Festspiele 2012 Seite 9 FOTO: BEATE RHOMBERG 12 Der Wildschütz oper in drei akten von albert lortzing 11.8. bis 2.9.2012 auf Schloss Werdenberg Infos und Tickets: www.schlossfestspiele.ch oder über das Starticket CallCenter: 0900 325 325 (CHF 1.19/Min. ab Festnetz) Genießen Sie den Sommer im Glashaus Öffnungszeiten: ganztägig geöffnet von 10–24 Uhr, Sonntag ab 9 Uhr Hauptsponsor Sponsor Unterstützt durch FÖRDERSTIFTUNG BAD RAGAZ Am See 1 I 6973 Höchst Telefon 05578 72590 E-mail: info@seerestaurant-glashaus.at Website: www.seerestaurant-glashaus.at Seite 10/11 SCHAUSPIEL Festspiele 2012 FOTOS: ALEXI PELEKANOS Die Unsicherheit unseres Blickes Mit „Makulatur“ von Paulus Hochgatterer kehrt das Schauspielhaus Wien nach Bregenz zurück. SCHAUSPIEL. Nach dem Erfolg mit Waisen im letzten Jahr, kehrt das Schauspielhaus Wien mit „Makulatur“ nun wieder zurück. Spielort ist diesmal nach langer Zeit wieder einmal die Werkstattbühne. Eine Frau lernt Techniken und Preise von Schönheitsoperationen auswendig. Ein Mann verfällt jenem Augenblick, in dem im Film unbemerkt die Überwachungskameras angehalten werden und für Sekunden Dinge passieren, die niemand ahnt. Die Angst eines Polizisten, keinen Parkplatz zu bekommen, nimmt ungeahnte Ausmaße an. Daneben geht ein Mädchen verloren. „Was sehe ich, wenn ich genau hinschaue, und was habe ich am Ende wahrgenommen?“, fragt sich Paulus Hochgatterer, Kinderpsychiater und einer der prononciertesten österreichi- schen Prosaautoren in „Makulatur“. Mit seiner scharfsinnigen Komik untersucht er Mechanismen der Wahrnehmung und der Realitätsverweigerung und blickt in jenen Abgrund, den wir von der Ferne zu sehen beginnen, wenn wir uns zwingen, ganz genau hinzusehen. Wahrnehmung und Täuschung Der Autor thematisiert die Beobachtung und die Netzhaut, absichtliche und organische Wahrnehmungstäuschung. Dabei spielt auch der gelbe Fleck eine Rolle, jener Teil der Netzhaut, der die meisten Sehzellen enthält. Es geht also auch um eine Makuladegeneration im Auge des Betrachtenden: Ich sehe etwas, das ich nicht kenne. Ich sehe etwas, das ich nicht erkenne. Ich sehe etwas, das ich fühle und wittere, das mir aber nicht ersichtlich ist. Alles nur Wahrnehmungsfragen, ein Spiel, Theaterspiel oder doch nur eine Täuschung des Auges, der Ka- mera, ein blinder oder zu gelber Fleck? Makulaprobleme oder Makulatur? Keine Normen Paulus Hochgatterer, geboren 1961 in Amstetten/Niederösterreich, lebt als Schriftsteller und Kinderpsychiater in Wien. Im Zentrum seiner Werke stehen zumeist Menschen, deren Verhalten keiner Norm gehorcht, sondern die Grenzen des Erwartbaren überschreitet. Zu seinen bekanntesten Romanen zählen unter anderem „Über die Chirurgie“ (1993), „Wildwasser“ (1997), „Caretta Caretta“ (1999) „Über Raben“ (2002) oder „Die Süße des Lebens“ (2006) sowie „Das Matratzenhaus“ (2010). Im Jahr 2008 debütierte Hochgatterer mit „Casanova oder Giacomo brennt“ als Dramatiker bei den Sommerspielen in Melk. Sein neuestes, vom Schauspielhaus Wien in Auftrag gegebenes Stück „Makulatur“ feiert am 9. August Premiere. INFORMATION Schauspielhaus Wien „Makulatur“ von Paulus Hochgatterer Aufführungen: 9. August, 19.30 Uhr (Premiere), 10. und 11. August, 19.30 Uhr Werkstattbühne Regie: Barbara-David Brüesch Bühne: Damian Hitz Kostüme: Corinne Rusch Dramaturgie: Brigitte Auer Musik: Gaudenz Badrutt und Christian Müller (Strøm) Schauspieler: Steffen Höld, Katja Jung, Barbara Horvath, Max Mayer, Christoph Rothenbuchner, Franziska Hackl, Nikola Rudle REPORTAGE Seite 14 Festspiele 2012 Perücken wie aus Zuckerwatte Imposante Barockperücken von Kostümbildnerin Constance Hoffman beim Spiel auf dem See. PERÜCKEN. „Wie viele Schafe haben wir?“ fragt Kostümbildnerin Constance Hoffman, während sie das pinkfarbene Highlight der Kollektion auf Claudia Raabs Kopf zurechtrückt. „Drei“, sagt Claudia, denn im Hauptberuf ist sie Leiterin der Kostümabteilung der Bregenzer Festspiele und nicht Modell für Nutztierperücken. „Und nun tanz’ mal“, lautet Constances Antwort an Claudia, die gehorsam zwei Menuettschritte vollführt, in deren Takt die Beinchen des Perückenschafs ganz sachte wippen. „Und hier kommen noch rosa Tüllschleifen drauf“, erläutert Jan Vágner, der „Herr der Schafe“, 1963 in Prag geboren und von Beruf Bildhauer. Heute lebt er in Zürich und stellt gemeinsam mit seiner Frau Christen, ebenfalls Bildhauerin, Köpfe, Masken und Perücken aller Art für Theater, Oper, Film und Fernsehen her. Die eindrucksvollen Tiermasken der Oper im Festspielhaus König Roger 2009 etwa waren ebenfalls Vágnersche Originale. Diesmal sind die Vágners für die Umsetzung der üppigen Barockperücken zuständig, die beim Spiel auf dem See André Chénier eine zentrale Rolle spielen werden. Bereits im Januar hatte Kostümbildnerin FOTO: PHILIPP STEURER Die Perücken von Kostümbildnerin Constance Hoffman ... Constance Hoffman in Zürich erste Entwürfe begutachtet. Nun, Mitte März, sind die ersten Prototypen fertig: „Meine Frau, die neben Bildhauerin auch Goldschmiedin ist, entwirft und entwickelt die Drahtgestelle und die Befestigung der Perücken, ich kümmere mich um den Aufputz“, erklärt Vágner. Constance Hoffman hat ihre Skizzen bei der Hand und vergleicht sie mit Vágners Prototypen und diversen Stoffmustern. Der große Tisch, der beinahe den ganze Raum einnimmt und sich bei näherem Hinsehen als alter Billardtisch FOTO: ANDEREART ... sind ein Highlight beim Spiel auf dem See. herausstellt, ist übersät mit pinkfarbenem Tüll, weißem Organza und hellblauem Lycra. „Ja, das Schaf ist wirklich putzig!“, sagt Hoffman und Jan Vágner atmet auf. Hoffmans Zufriedenheit bedeutet, dass er ohne Verzögerung mit seiner Arbeit fortfahren kann. Schwan ohne Federn Zwei Minuten später thront auf Constances Kopf kein Schaf, sondern ein Schwanenhals mit Schwanenkopf, mindestens ebenso possierlich wie zuvor das Schaf. Doch der Vogel bereitet Kopfzerbrechen: „Wenn diese Federn nass werden, sind sie hin“, gibt Claudia Raab, die schon auf viele Jahre Seebühnenerfahrung zurückgreifen kann, zu bedenken. „Stimmt“, sagt Constance Hoffman. Was tun? Sekunden später hat Hoffman eine Schere und ein Stück Organza in der Hand, schnippelt daraus federartige Gebilde REPORTAGE Festspiele 2012 und hält diese probehalber an den Schwanenhals. „Da, das sollte funktionieren. Ein leichter, weißer Stoff sieht aus der Ferne genauso aus wie Federn und verhält sich im Wind auch so.“ Federn gestrichen, Stoff dran, Schwan durch. Glitzern wie Zucker Inzwischen hat sich Jan Vágner eine riesige, zerbrochene Eierschale umgelegt, aus der einmal eine Halskrause werden soll. „Das Weiß der Schaleninnenseite soll ein wenig glitzern, so wie Zucker oder frisch gefallener Schnee“, verlangt Hoffman nach einem prüfenden Blick auf das Gebilde. „Hmmm“, sagt Jan Vágner, kratzt sich am Kopf und überlegt. Mehr als eine solche Anweisung bekomme er von einem Kostümbildner selten, sagt Vágner später. Die Methode für das richtige Glitzern zu finden, bleibe ihm überlassen, sagt: „Zu bestimmen, wie etwas aussehen soll, das ist Aufgabe des Künstlers. Ich bin für die Gestaltung und Umsetzung zuständig, damit dann später zwischen Zeichnung und fertigem Objekt so gut wie kein Unterschied besteht.“ Für das Spiel auf dem See ist neben dem Aussehen auch die Praxistauglichkeit der Kopfbedeckungen entscheidend. Viele werden nicht nur von Sängern, sondern auch von Statisten, Stuntmen und Tänzern allabendlich in diversen Actionszenen getragen und müssen daher einiges aushalten. Außerdem sollten die Perücken nicht beim ersten Windstoß davonfliegen oder beim ersten Regentropfen auseinanderfallen: „Freiluft, das ist eine große Herausforderung”, sagt Vágner. Man muss an lauter Dinge denken, die sonst nicht wichtig sind. Wie etwa: Wie verhält sich das Material, sollte es einmal nass werden?“ „Mit Constance Hoffman zu arbeiten war sehr einfach, denn sie weiß genau, was sie will. Ihre eleganten, klaren Zeichnungen habe ich sofort verstanden“, schildert Vágner. Das sei nicht immer so, fügt er hinzu: „Manchmal wissen die Künstler nicht genau, was sie eigentlich wollen. Dann stellt man etwas her und erst, wenn es fertig ist, bekommt man gesagt, wie es eigentlich hätte sein sollen.“ Nicht so Hoffman: „Gleich zu Beginn meinte sie, die Perücken sollten sein wie Zuckerwatte – leicht, luftig und durchscheinend, beinahe, als würden sie Gespenstern gehören. Dieses Bild hat mir sehr gefallen, damit konnte ich sofort etwas anfangen.“ Seite 15 FOTO: KARL FORSTER BREGENZER HIGHLIGHTS 2012 ED RUSCHA, FOTO: JERRY MCMILLAN 7. Juli bis 14. Oktober: Ed Ruscha, Kunsthaus Bregenz www.kunsthaus-bregenz.at 8. September bis 25. November: Felix Schramm, Magazin 4 www.magazin4.at 13. und 20. Oktober: Bregenzer Genussrallye www.bregenz.travel 1. bis 4. August: Französischer Spezialitätenmarkt am Leutbühel, www.bregenz.travel 9. September: Internationaler Pfänderlauf www.skiclub-bregenz.at 14. Oktober: Symphonieorchester Vorarlberg www.sov.at 2. bis 5. August: Stadtlesen. Lese-Festival am See www.stadtlesen.com 13. bis 16. September: Bregenz Bodensee Classic www.pony-team-schenk.at 18. Oktober: Bregenzer Meisterkonzerte www.bregenzermeisterkonzerte.at 23. bis 26. August: Bregenzer Stadtfest, Seeanlagen www.bregenz.travel 14. bis 16. September: Mittelalter-Markt, schoeller 2welten www.zeitreise-bregenz.at.tc 20. Oktober: Wein & Markt am Leutbühel www.bregenz.travel 26. August: Trans Vorarlberg Triathlon www.transvorarlberg.at 21. September: Premiere „Faust“, Landestheater www.landestheater.org 25. Oktober: Lange Nacht der Musik www.bregenz.travel 29. August bis 2. September: Freakwave Festival am Bodensee www.freakwave.at 4. bis 6. Oktober: VLOW!12, Internationaler Kongress www.vlow.org 26. Oktober bis 20. Jännerr: Plorian Pumhöstl, KUB www.kunsthaus-bregenz.at 5. bis 8. September: Italienischer Spezialitätenmarkt www.bregenz.travel 7. Oktober: Sparkasse Marathon, Bodensee www.sparkasse-marathon.at 3. und 4. November: Alive and Swingin www.bregenz.travel NEWS Seite 16 Festspiele 2012 Neue Festspielintendantin Die Grazer Opernintendantin Elisabeth Sobotka folgt 2015 auf David Pountney. INTRO. Elisabeth Sobotka wird ab 2015 die künstlerische Leitung der Bregenzer Festspiele übernehmen. Die Intendantin der Oper Graz folgt damit auf David Pountney, der das Sommerfestival zum Jahresende 2014 verlassen wird. Ihre Amtszeit beginnt im Jänner 2015 und geht zunächst über den Zeitraum von fünf Jahren. Staatsoper tätig. Weitere Erfahrungen sammelte sie an der Oper Leipzig, im Betriebsbüro der Jeunesse Österreich sowie bei den Salzburger Festspielen. An der Universität Wien absolvierte Elisabeth Sobotka einen Lehrgang für kulturelles Management und studierte dort außerdem Musikwissenschaften, Theaterwissenschaften, Publizistik sowie Betriebswirtschaftslehre, wo sie 1990 mit dem akademischen Grad „Mag. phil.“ abschloss. „ Unangefochten auf Platz eins „Der Name Elisabeth Sobotka stand nicht nur beim Stiftungsvorstand einstimmig und unangefochten auf Platz eins, sondern auch beim Beratergremium. Wir freuen uns überaus, eine derart profilierte und erfahrungsreiche Intendantin gewonnen zu haben. Sie verfügt über die besten Voraussetzungen, die Bregenzer Festspiele in eine neue Ära zu führen“, erklärt Festspielpräsident Hans-Peter Metzler. ELISABETH SOBOTKA, ZUKÜNFTIGE INTENDANTIN „Bregenz hat mich überzeugt“ „Die Einmaligkeit des Aufführungsortes Bregenz hat mich verführt und überzeugt. Drei ideale Theater für drei Vorstellungsformate: die Seebühne, der suggestive Aufführungsort Beste Qualifikationen Die 1965 in Wien geborene Elisabeth Sobotka wurde im Jänner 2007 zur geschäftsführenden Intendantin der Oper Graz ernannt, deren Leitung sie im September 2009 übernahm. Zuvor war sie als Operndirektorin der Berliner Staatsoper und als Chef-Disponentin der Wiener Die Einmaligkeit des Aufführungsortes Bregenz hat mich überzeugt. FOTOS: PHILIPP STEURER David Pountney (l.) und Festspielpräsident Hans-Peter Metzler mit der zukünftigen Intendantin Elisabeth Sobotka. an dem Tausende von Menschen gleichzeitig berührt und verzaubert werden, das Festspielhaus – die ideale Opernbühne im klassischen Sinn – und die Werkstattbühne für neue Opernformen. Diese Chance habe ich ergriffen und freue mich unglaublich auf die Zeit in Bregenz“, erklärt Elisabeth Sobotka. Pountney noch bis 2014 in Bregenz Die 2002 gegründete Bregenzer Festspiele Privatstiftung ist al- leinige Eigentümerin der Bregenzer Festspiele GmbH. Stifter sind der Verein der Freunde der Bregenzer Festspiele, die Republik Österreich, das Land Vorarlberg sowie die Stadt Bregenz. Intendant David Pountney bleibt plangemäß bis inklusive 2013 im Amt und wird die Saison 2014 als künstlerisch Verantwortlicher kuratieren. Er führt Regie bei „Die Zauberflöte“, dem Spiel auf dem See 2013 und 2014. Blick hinter die Kulissen Immer freitags gibt es online kleine Szenen abseits der großen Bühnen zu sehen. FOTO: HANNAH KRAUSE Tenor Peter Marsh seilt sich täglich aus dem Auge des Marat ab. VIDEO. Für Neugierige und all jene, die schon immer mal durch den Künstlereingang ins Festspielhaus gelangen wollten, öffnen die Bregenzer Festspiele per Video ihre streng gehüteten Pforten. Von Probenstart bis Ende der Festspielzeit lässt jeweils freitags ein Kurzfilm auf die kleinen Szenen abseits der großen Bühnen blicken, die für die Öffentlichkeit normalerweise verborgen bleiben. Mitarbeiter, Künstler und Partner des Festivals erzählen in rund drei Minuten ihre ganz persönlichen Erlebnisse innerhalb und außerhalb des Rampenlichts. So erfährt man zum Beispiel wie das Tuch auf den Kopf kommt oder bekommt einen spannenden Einblick in den Arbeitsalltag vom „Tenor, der aus dem Auge kam“. Im Interview erzählt er, wie es sich anfühlt, sich aus dem Auge abzuseilen und gleichzeitig zu singen, oder ob er dazu eine Kletterausbildung absolvieren musste. Auf der Homepage www.bregenzerfestspiele.com stehen die Videos jeweils ab Freitagnachmittag zum Ansehen bereit. Festspiele 2012 VORSCHAU Seite 17 Die Zauberflöte auf dem See Die Zauberflöte von Wolfgang Amadeus Mozart kommt 2013/14 auf die Seebühne. OPER. Was wie ein Märchen beginnt, wird zum fantastischen Spiel zwischen Zauberposse und Freimaurer-Mystik: Die Zauberflöte verbindet eine Liebesgeschichte mit den großen Fragen der Aufklärung, stellt fidelen Vogelfänger-Charme neben königliche Rachsucht und bezaubert mit einer Musik zwischen munteren Melodien und verliebten Arien, zwischen halsbrecherischen Koloraturen und geheimnisvollen Chorälen. Zuletzt war Die Zauberflöte 1985 und 1986 auf der Seebühne zu sehen. Regie führt diesmal Festspielintendant David Pountney, das Bühnenbild stammt von Johan Engels. Das Duo sorgte mit der Oper Die Passagierin im Festspielhaus bereits 2010 international für großes Aufsehen. Bereits zum 2. Mal auf dem See Die Bregenzer Festspiele zeigen Mozarts 1791 uraufgeführtes Werk, eine der weltweit am häufigsten gespielten Opern, 2013 und 2014 als Spiel auf dem See. Tamino, Pamina und Papageno Prinz Tamino sieht sich plötzlich einer riesigen Schlange gegenüber. Anstatt das Untier zu bekämpfen, fällt der Prinz in Ohnmacht. Die Königin der Nacht lässt ihn durch ihre Damen retten – nur um ihn vor eine noch viel größere Aufgabe zu stellen: Ihre Tochter Pamina sei von Sarastro entführt worden. Wenn Tamino sie befreie, werde er sie zur Frau bekommen. Als die Königin ihm ein Bild ihrer Tochter zeigt, verliebt sich Tamino augenblicklich und Orchesterkonzerte im Festspielhaus Der Kaufmann von Venedig Ein Wiedersehen mit den beiden bekannten britischen Dirigenten Paul Daniel und Sir Mark Elder gibt es im Rahmen der Orchesterkonzerte der Wiener Symphoniker. Beide haben am Bodensee bereits sowohl Orchesterkonzerte als auch Opern im Festspielhaus dirigiert: Paul Daniel Tod in Venedig 2007 und Achterbahn 2011, Sir Mark Elder König Roger 2009. Im Sommer 2011 konnte Sir Mark Elder auch mit seinem eigenen Orchester, dem Hallé Orchestra Manchester, die Besucher in Bregenz begeistern. Der dritte im Bunde ist der deutsche Dirigent Claus Peter Flor. Auch das Symphonieorchester Vorarlberg fehlt im Reigen der Orchesterkonzerte nicht, es dirigiert Gérard Korsten. Das Konzertprogramm präsentiert einen musikalischen Rückblick auf die Intendanz von David Pountney: Werke von Benjamin Britten, Bohuslav Martinů und Mieczysław Weinberg lassen die musikalischen Höhepunkte des Briten Revue passieren. ORCHESTER. Der Kaufmann von Venedig von André Tchaikowsky als Oper im Festspielhaus 2013. HAUSOPER. William Shakespeares Kaufmann von Venedig ist ein Stück über Liebe und Geld, über Gnade und Gesetz: Die gleichnamige Oper des polnischen, nach Großbritannien ausgewanderten Komponisten André Tchaikowsky (1935–1982) entstand in den 70er- und 80er-Jahren des 20. Jahrhunderts, wurde aber noch nie aufgeführt. Die Bregenzer Festspiele präsentieren die Uraufführung von Der Kaufmann von Venedig am 18. Juli 2013 und setzen damit die Reihe noch nie gespielter Werke im Festspielhaus fort. Die Geschichte Bassanio, ein junger Adeliger, möchte in Venedig zur Zeit der Renaissance der schönen Portia den Hof machen, doch fehlt ihm das Geld, um zu ihrem Landsitz zu reisen. Also bittet er den Kaufmann Antonio um Hilfe. Für das Bühnenbild zeichnet 2013/14 Johan Engels verantwortlich. erklärt sich bereit, den Auftrag zu übernehmen. Begleitet vom Vogelfänger Papageno, von drei rätselhaften Damen und drei wissenden Knaben macht sich Tamino auf Antonios Vermögen ist aber in Schiffshandelsgeschäften angelegt und er bietet Bassanio daher an, die benötigte Summe vom jüdischen Geldverleiher Shylock zu besorgen. Doch Shylock ist über Antonio verärgert, weil dieser den Juden für gewöhnlich voller Verachtung behandelt, und fordert daher, dass – sollte die Schuld nicht in drei Monaten beglichen sein – der Preis dafür ein Pfund von Antonios eigenem Fleisch sein solle … Zuletzt 2005 mit HollywoodStars wie Al Pacino, Jeremy Irons und Joseph Fiennes opulent verfilmt, rückt Shakespeares 1605 erstmals aufgeführtes Werk Der Kaufmann von Venedig weder Shylocks Judentum noch seinen Wucher ins Zentrum, sondern, wie Karl Marx es nannte, das erbarmungslose „Shylocksche Festklammern an den Buchstaben des Gesetzes”. Dieses blinde Bestehen auf Recht und Gesetz ist es, was auf dem Höhepunkt der Handlung auf Shylock selbst zurückfällt. den Weg. Ausgestattet mit Zauberinstrumenten, um die wilden Bestien zu bezähmen und die Liebenden schließlich vor dem Verbrennen und Ertrinken zu bewahren. INFORMATION Koproduktion mit dem Teatr Wielki Warschau Musikalische Leitung: Erik Nielsen Inszenierung: Keith Warner Ausstattung: Ashley MartinDavis Licht: Davy Cunningham Corleitung: Lukás Vasilek Wiener Symphoniker Prager Philharmonischer Chor KULTUR Seite 18 Festspiele 2012 TERMINE FOTO: BEATE RHOMBERG FOTO: DUSTIN RABIN FOTO: MATTHIAS WEISSENGRUBER Golden Reef spielen am 30. August auf dem Freakwave Festival. Immer wieder ein Highlight: Die Lange Nacht der Musik in Bregenz. Billy Talent am 6. Oktober in Hohenems. Bush rocken am 20. August das Event.Center. 6. Juli bis 19. August: Poolbar Festival, Feldkirch 17. Juli bis 14. August: Bezau Beatz, Dorfplatz Bezau 19. Juli bis 18. August: Foen-X Festival, Kammgarn Hard 3. bis 4. August: Werdinsel Open Air, Zürich (CH) 4. August: Radio Europa, Zeughaus, Lindau (D) 17. August: Katzenjammer, Conrad Sohm, Dornbirn 18. August: Bunny Lake, Conrad Sohm, Dornbirn 20. August: Bush, Event.Center Hohenems 29. August bis 2. September: Freakwave Festival, Bregenz 1. September: Rock am See, Konstanz (D) 6. Oktober: Billy Talent, Event. Center Hohenems 6. Oktober: Enno Bunger, Kiesel im k42, Friedrichshafen (D) 25. Oktober: Lange Nacht der Musik, Bregenz Vielseitiges Kulturprogramm Auch abseits der Bregenzer Festspiele gibt es rund um den Bodensee musikalische Leckerbissen. MUSIK. Wenn es um Kultur geht, steht die Bodenseeregion einer Großstadt bald in nichts mehr nach. Alle, die ein bisschen über den Tellerrand blicken und sich auch mal das Programm in nahe gelegenen Städten rund um den Bodensee ansehen, werden mit einer vielfältigen und hochkarätigen Auswahl belohnt. Bezau Beatz und Freakwave Fast noch ein Geheimtipp ist zum Beispiel die Konzertreihe „Bezau Beatz“ mit Musik aus allen Richtungen am Bezauer Dorfplatz. Noch bis zum 14. August werden immer dienstags ab 21 Uhr Bands aus Brasilien, England, Polen, Deutschland und der Schweiz das Zentrum zum Klingen bringen. Kultur und Musik kombiniert mit Sport gibt’s Ende August beim Freak- wave Festival im Bregenzer Strandbad und im Festspielhaus. Tagsüber kann man den Wakeboardern und den weltbesten Slacklinern zusehen, an den Abenden werden klingende Namen wie die Crookers, Rainer von Vielen, Ogris Debris oder das Pullup Orchestra für musikalische Unterhaltung sorgen. Ein Ausflug nach Konstanz Einen Ausflug nach Konstanz ist auf jeden Fall das Rock am See, am 1. September, wert. Das Programm des kultigen Festivals kann sich mit Bands wie Green Day, Flogging Molli, den Beatsteaks und anderen definitiv sehen lassen. Auch in der Schweiz tut sich im Sommer, kulturell gesehen, einiges. Das Werdinsel Open Air in der Nähe von Zürich bietet freien Eintritt und auch das ganz besondere Flair der Winterthurer Musikfestwochen, vom 15. bis 26. August, ist eine Fahrt wert. Neben Konzerten wird dort auch jede Menge Kleinkunst in Form von Stimmakrobatik, Filmen, Stummfilmtheater und vieles mehr geboten. Poolbar, Kultursommer, Foen-X Wer dann doch lieber im Ländle bleibt, wird aber auch beim Poolbar Festival in Feldkirch, beim Conrad Sohm Kultursommer, dem Foen-X Festival in der Kammgarn Hard oder dem Sommerprogramm des Spielbodens in Dornbirn hochkarätiges Programm finden. Von Sommerloch kann für Kulturinteressierte jeden Falls nicht die Rede sein. Sehenswert: Kalle Kalima Night am 7. August beim Bezau Beatz. Festspiele 2012 STADTMUSEUM LINDAU Seite 19 Marc Chagall - Magie des Lichts Im Stadtmuseum Lindau sind derzeit die Malereien des Künstlers Marc Chagall zu sehen. AUSSTELLUNG. Marc Chagall ist zu Gast im Stadtmuseum Lindau. Zum 125. Geburtstag des unvergesslichen Maler-Poeten haben die Ausstellungsmacher eine sehenswerte Auswahl originaler Gouachen, Aquarelle und Ölgemälde zusammengetragen, die unter dem Titel „Magie des Lichts“ noch bis zum 19. August zu sehen sein wird. Bereits in den ersten Ausstellungsmonaten hat die Schau ein begeistertes Publikum gefunden. Die hervorragenden Besuchszahlen sprechen ebenso für sich, wie zahlreiche Stimmen aus dem Gästebuch des Museums: „Wunderbar leicht und beschwingt“ sei die Ausstellung, heißt es immer wieder, oder „sehr berührend und eindrucksvoll“. Chagalls Kunst beflügelt und bewegt. Arbeiten aus dem Spätwerk In Lindau sind vor allem Arbeiten aus dem Spätwerk des Künstlers zu sehen, darunter einige seiner populärsten Bilderfindungen wie auch unbekanntere Motive. Sie alle eint das magische Licht des Südens, das in den Darstellungen jener Jahre aufleuchtet: Nach dem Weltkrieg aus dem Exil in den Marc Chagall: Saint Jean Cap Ferrat, 1949. FOTO: VG BILD-KUNST, BONN 2012 Die Ausstellung lockte bereits in den ersten Monaten zahlreiche Besucher an. Vereinigten Staaten zurückgekehrt, ließ Chagall sich in Südfrankreich nieder. Die mediterranen Landschaften der Côte d’Azur und der tief blaue Himmel über dem nächtlichen Vence, in den er seine Figuren aufsteigen lässt, werden in der Folgezeit zu bestimmenden Motiven. Leihgaben aus dem Nachlass Das Stadtmuseum präsentiert eindrucksvolle Beispiele für das „große Spiel der Farben“, das der späte Chagall entfesselt. Ein großer Teil der Leihgaben stammt dabei direkt aus dem Nachlass des Künstlers. Dass sie den Weg nach Lindau gefunden haben, ist einmal mehr dem renommierten Kurator Prof. Dr. Roland Doschka zu danken, dessen Ausstellungen zu Claude Monet, Joan Miro oder Paul Klee bereits ein Millionenpublikum begeisterten. Nach der erfolgreichen Schau „Pablo Picasso – Meisterzeichnungen“, die im vergangenen Jahr 50.000 Besucher ins Stadtmuseum lockte, ist „Chagall“ Doschkas zweites Ausstellungsprojekt auf der Bodenseeinsel. Zur Begegnung mit Marc Chagall laden dabei neben den regelmäßigen öffentlichen Führungen auch zahlreiche Kreativ-Angebote für Ausstellungsbesucher aller Altersgruppen und ein vielfältiges Begleitprogramm ein. Lesungen, Konzerte und Vorträge eröffnen den Besuchern des Stadtmuseums Lindau einen ganz eigenen Zugang zum Leben und Werk des Künstlers und mit Kinderführungen bekommen auch die jungen Besucher einen tollen Einblick in die Kunst Chagalls. Chagall war auch ein Dichter Nur wenige wissen, dass der weltberühmte Maler Marc Chagall auch Gedichte geschrieben hat. Dabei war das Dichten für ihn genauso selbstverständlich wie das Malen: „ ... ich begann Gedichte zu schreiben. Das war genauso leicht wie das Atmen. Und in der Tat, es ist doch einerlei, ob du die Luft oder das Wort einatmest.“ Chagalls Gedichte sind wie seine Bilder. Ob Erinnerung an die Kindheit im weißrussischen Schtetl, Liebeserklärung an seine Frau Bella, Ausdruck tiefer Religiosität oder Huldigung an das Leben. Immer schwebt „ein Engel über den Dächern“. INFORMATION Marc Chagall Stadtmuseum Lindau „Magie des Lichts“ 1. April bis 19. August 2012 Öffnungszeiten Montag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr Das Museum ist auch an allen Feiertagen geöffnet. Öffentliche Führungen Montag bis Sonntag, 10.30 und 14.30 Uhr Bei entsprechender Nachfrage werden kurzfristig weitere Führungstermine anberaumt. Öffentliche Kinderführungen Samstag, 4. August, 14 Uhr Offenes Atelier - Ausstellungsbesuch und Kreativ-Workshop für Kinder Stadtmuseum Lindau Marktplatz 6 88131 Lindau T. +49 (0)8382 944-073 museum@kultur-lindau.de www.kultur-lindau.de FREIZEIT UND KULTUR Seite 20 FOTO: CURT HUBER FOTO: NIKLAS KELLER Festspiele 2012 FOTO: CURT HUBER FOTO: OTHMAR HEIDEGGER FOTO: WEISSENGRUBER Der bewirtete Fischersteg. Schönes Flair in der Bregenzer Innenstadt. Sunset-Stufen direkt am See. Traumhafte Natur und ein toller Ausblick: der Bregenzer Hausberg Pfänder. Der Badesteg an der Pipeline lädt zum Verweilen ein. Gemütliches Shoppen in der Innenstadt. Bregenz – das Mehr am See TOP SONNENUNTERGÄNGE beispielsweise vom Fischersteg aus, am neuen Badesteg an der Pipeline oder auf einem der Schiffe. DAS BESTE FOTO mit Panoramablick erhalten Sie vom Pfänder oder Gebhardsberg. OBERSTADT MIT MARTINSTURM: Das Wahrzeichen von Bregenz – und zugleich die größte Turmzwiebel Europas. FOTOMOTIV: Die schmalste Hausfassade Europas – mit nur 57 Zentimetern – finden Sie in der Kirchstraße 29. DAS KLOSTER MEHRERAU ist das bedeutendste Zisterzienserkloster am Bodensee: Die jahrhundertealte Bibliothek und die prächtigen Räume sind beeindruckend. EIN KLEINOD AUS VERGANGENER ZEIT ist auch die Villa Raczynski in der Schlossbergstraße: Als kleines, feines Tagungshaus bietet es Raum für exklusive und gehobene private Events. Direkt ans Wasser gebaut und angeschmiegt an den Rücken des Pfänders – das ist Bregenz. BREGENZ. Die Kombination von Kultur und Natur zeichnet die Stadt Bregenz ganz besonders aus. Das Kunsthaus, die Festspiele, zahlreiche Galerien, die Beachbar oder der neue Badestrand an der Pipeline. Die Stadt bietet ein Flair, das zum Verweilen einlädt. See und Berg mit erholsamen Freizeitmöglichkeiten geben der Landeshauptstadt Vorarlbergs eine natürliche Anziehungskraft und eine landschaftliche Schönheit. Neben dem „Hausberg“ Pfänder (1064 Meter) mit Adlerwarte, Panoramablick über rund 240 oft schneebedeckte Alpengipfel und Wanderwege durch eine der schönsten Kulturlandschaften Europas, bietet der Bodensee zahlreiche Möglichkeiten zur Entschleunigung. Spannung und Entspannung Dank der international bekannten Bregenzer Festspiele entwickelte sich Bregenz in den letzten Jahrzehnten zur Kulturhauptstadt der Bodenseeregion. Mit André Cheniér auf der Seebühne steht auch in diesem Jahr ein Opernthriller auf dem Programm, der unter Kennern als Geheimtipp gehandelt wird, Top-Kritiken erhielt und der ideal zur größten Seebühne der Welt passt. „ Bregenz steht für genussvolle Lebenskunst – besuchen und genießen Sie diese Stadt. ERIC THIEL, GF BREGENZ TOURISMUS & STADTMARKETING Auch das Kunsthaus Bregenz (KUB) macht seit einigen Jahren mit außergewöhnlichen Ausstellungen auf sich aufmerksam und zieht Kunstliebhaber aus der ganzen Welt nach Bregenz. Mit der neuen ZumthorAusstellung kommen einzigartige Werke des Schweizer Top-Architekten nach Bregenz. Sehenswert ist zudem die aktuelle Ausstellung von Ed Ruscha (seit 7. Juli). Im Sog dieser beiden Einrichtungen hat sich eine lebendige Kulturszene herausgebildet, deren Leistungsträger (Theater, Museen, Galerien und Agenturen) erfolgreiche Veranstaltungsreihen wie die Bregenzer Meisterkonzerte, innovative Festivals, unter anderem das Freakwave Festival, das Tanzfestival „Bregenzer Frühling“ und das überregional bekannte New-Orleans-Festival organisieren. Kreativ und abwechslungsreich Dieses kreative Umfeld hat in Bregenz viel bewegt: International bekannte Unternehmen wie der Bekleidungshersteller Wolford, das Casino Bregenz, die Pfänderbahn oder erfolgreiche Sportevents (wie etwa der Sparkasse-Drei-Länder-Marathon oder der Triathlon „Trans Vorarlberg“) prägen das Image der Stadt. Das moderne, preisgekrönte Festspielhaus gilt übrigens als eines der drei besten Seminar- und Veranstaltungszentren weltweit. Besuchen Sie Bregenz und gönnen Sie sich das Mehr am See – zu jeder Jahreszeit! GASTRONOMIE Festspiele 2012 Seite 21 Vier Jahreszeiten am Bodensee Ein Aufenthalt im Seehotel Am Kaiserstrand ist nicht nur im Sommer überaus reizvoll. Für eine erholsame, aber auch anregende Auszeit im Sommer bietet das Hotel Am Kaiserstrand mit seinem Badehaus im See geradezu ideale Bedingungen. Schon Kaiser Karl I. bezeichnete 1917 den „Kaiserstrand am Bodensee“ als „schönsten Strand Österreichs“ und Seeliebhaber und Wasserratten finden hier auch heute, was das Herz begehrt. Die Bregenzer Festspiele mit der größten Seebühne quasi vor der Haustüre und das breite, kulturelle Angebot der ganzen Region sind jene Highlights, für die sich ein internationales Publikum im Seehotel Am Kaiserstrand ein Stelldichein gibt. KAISERSTRAND. Jazz und Tapas im Badehaus Und kaum sind die lauen Sommernächte vorbei, genießt man am Kaiserstrand gern ein frisches Lüftchen, lässt den Blick von der Terrasse aus über den See gleiten und taucht im Badehaus bei Jazz und Tapas in eine wundervolle Welt ein. Atemberaubend schöne Sonnenuntergänge sind das ganze Jahr über ein Naturschauspiel, das man hier wieder neu entdecken kann. Herbstliche Spaziergänge entlang des Ufers garantieren ein Wohlbefinden der besonderen Art und wer es sportlicher FOTO: PHILIPP STEURER Das Seehotel Am Kaiserstrand hat seinen Gästen zu jeder Jahreszeit etwas Besonderes zu bieten. mag, hält sich fit beim Joggen oder erkundet die Gegend mit dem Fahrrad. Oder darf es eine Bootsfahrt nach Lindau sein und zur Insel Reichenau mit bedeutender, klösterlicher Architektur vom 9. bis 11. Jahrhundert? Und dann ist da noch das von Peter Zumthor entworfene Kunsthaus Bregenz mit hochkarätigen Ausstellungen, die man anschauen könnte. 900 Quadratmeter Wellnessoase Und was bietet das Viersternehotel am österreichischen Ufer des Bodensees in der sogenannten kalten Jahreszeit? Da kommt zum Beispiel die hauseigene, über 900 Quadratmeter große Wellnessoase wie gerufen. Und man sucht sich aus dem vielseitigen Angebot das passende Arrangement aus. Und weil so viel relaxen nicht nur herrlich müde, sondern auch hungrig macht, probiert man zuerst eine kunstvoll servierte Kaffeespezialität an der Barista-Bar, um sich dann im Kaminzimmer nach einem erfrischenden Aperitif ein vorzügliches Dinner zu gönnen. Frühling am See Viele bezeichnen den Frühling als die schönste Jahreszeit. Man könnte doch das nächs- te Firmenmeeting genau hier her verlegen. Bei der richtigen Planung fängt bekanntlich alles an. Am Kaiserstrand sollen die frischen Ideen nur so aus den Köpfen sprudeln – unglaublich, was so ein besonderes Ambiente alles ausmachen kann. Und wenn man seiner Crew auch noch eine Fahrt mit dem Schiff zur Blumeninsel Mainau in Aussicht stellt, werden die Sinne so richtig belebt. Die Golfspieler unter der Belegschaft werden gleich das Wochenende anhängen und den Abschlag auf einem der drei nahe gelegenen Golfplätze wagen. KULINARIK AM SEE MALERISCH SCHÖN! DIREKT AM BODENSEE IN TRAUMHAFTER LAGE MIT BLICK ZUR FESTSPIELBÜHNE. Seehotel Am Kaiserstrand. Liebe auf den ersten Blick! Lochau bei Bregenz am Bodensee | T. 0043 5574 58 111 | www.seehotel-kaiserstrand.at Seite 22 FREIZEIT UND KULTUR Festspiele 2012 „z’ Breagaz“ im Thurn & Taxis Ulrike Maria Kleber: „Fahr mor no a klele – Einmal Schoppernau Bregenz und zurück“, 2012. Großes Publikumsinteresse und Verlängerung der Ausstellung „z’ Breagaz“ im Thurn & Taxis. AUSSTELLUNG. Von Albrecht bis Zündel: Die Kulturabteilung der Landeshauptstadt Bregenz veranstaltet vom 7. Juli bis 19. August eine Ausstellung mit Werken von Bregenzerwälder Künstlerinnen und Künstlern im Palais Thurn & Taxis in Bregenz. Verlängerung der Ausstellung Markus Linhart, Bürgermeister der Landeshauptstadt Bregenz, zeigt sich sehr erfreut über das große Publikumsinteresse an der diesjährigen Sommeraus- Bruno Lässer: Bielerhöhe, 2009. stellung der Kulturabteilung im Palais Thurn & Taxis. „Bis heute haben über 2500 Interessierte die Ausstellung „z’ Breagaz“ besucht und so haben wir auf das enorme Publikumsinteresse reagiert und die Ausstellungsdauer bis zum Ende der Festspielzeit am Sonntag, 19. August, verlängert.“ 48 Künstler(innen) „Die Schau soll einen Überblick über das künstlerische Schaffen im Bregenzerwald geben“, erklärt Stadträtin Mag. Judith Reichart. Darunter sind renommierte Künstlerpersönlichkeiten wie der erst kürzlich verstorbene Maler Leopold Fetz (geboren 1915 in Reuthe) oder der österreichweit bekannte Bildhauer Herbert Albrecht (geboren 1927 in Au) sowie Tone Fink, Paul Renner, Harald Schwarz oder Manfred Egender, aber auch jüngere Kunstschaffende wie die erst 22-jährige Schwarzenbergerin Luka Jana Berchtold oder die 22-jährige Andelsbucherin Sarah Bechter. Insgesamt sind über 120 Arbeiten zu sehen – von Malerei und Skulpturen bis hin zu Fotografie und Videoarbeiten. „Den Bezug des Bregenzerwaldes zur Landeshauptstadt Bregenz macht schon der Ausstellungstitel deutlich: ‚z’ Breagaz‘ ist grammatikalisch eine Präpositionalbestimmung des Ortes (Bregenz). ‚Brägez‘ (‚Breagaz‘) ist aber auch ein Flurname und bezeichnet ein partielles Gebiet des Auenfeldes oberhalb von Schröcken – also eine Stelle, an der die Bregenzer Ach entspringt. Quell- und Mündungsgebiet der Bregenzer Ach sind, wenn man so will, identisch: ‚z’ Breagaz‘. Aus dem Gebiet dazwischen stammen die teilnehmenden Künstler(innen)“, so Thomas Schiretz, der zusammen mit dem Bildhauer Hanno Metzler die Ausstellung kuratiert. Führungen Jeden Sonntag werden jeweils um 16 Uhr Führungen mit den Kuratoren Thomas Schiretz oder Hanno Metzler angeboten. Zu einem Pauschalpreis von 10 Euro erhalten die Besucher Eintritt, eine Führung und den umfangreichen Katalog zur Ausstellung „z’ Breagaz“. Darüber hinaus werden auch Gruppenführungen (ab 10 Per- sonen) nach Vereinbarung angeboten. Anmeldungen erbeten unter 05574 4101523 oder per E-Mail: katarina.simic@ bregenz.at INFORMATION „z’ Breagaz“ im Palais Thurn & Taxis Gallusstraße 10, Bregenz Ausstellungsdauer: 7. Juli bis 19. August Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 14 bis 18 Uhr Kontakt und Informationen: Tel. +43 (0)5574 410 1511 katarina.simic@bregenz.at www.zbreagaz.at www.facebook.com/zBreagaz Kuratorenführung mit Thomas Schiretz oder Hanno Metzler, jeweils sonntags 16 Uhr Den Katalog zur Ausstellung erhalten Sie zu einem Preis von 9 Euro im Palais Thurn & Taxis. Festspiele 2012 FREIZEIT UND KULTUR Seite 23 Foen-X Sommerfestival in Hard PROGRAMM Kabarett 5. August, 21 Uhr Die Lange Nacht des Kabaretts 16. August, 21 Uhr Nessi Tausendschön 17. August, 21 Uhr Nessi Tausendschön Musik 3. August, 21 Uhr Rosie Brown 10. August, 21 Uhr Martha‘s Lovers 14. August, 21 Uhr Orges & The Ockus.Rockus Band feat. Andrej Prozorov (Reeds) 18. August, 21 Uhr Denise Allen Band feat. Franck Giambelluco und Mira Amadori FOTO: RONNIE SCOTTS Die betörende Singer/Songwriterin Rosie Brown wird am 3. August das Publikum verzaubern. Das FOEN-X Sommerfestival bringt jede Menge Programm in die Kulturwerkstatt Kammgarn. KULTUR. Nach zehn Jahren im Zelt am See und im Thaler-Areal Hard findet das Sommerfestival dieses Jahr erstmals wieder in der Kulturwerkstatt Kammgarn in Hard statt. Das Kleinkunstfestival wurde dieses Jahr in die Zeit des „Großkunst“-Festivals Bregenzer Festspiele nach vorne verlegt und bietet somit vom 19. Juli bis zum 18. August jede Menge Programm für alle Altersgruppen. Die sommerlich und luftig gestalteten Räumlichkeiten der Kulturwerkstatt Kammgarn bieten für das FOEN-X den optimalen Rahmen und ein ganz spezielles Ambiente. Für jeden Geschmack Beim Programm kommt auch dieses Jahr wieder jeder auf seine Kosten. Nach dem erfolgreichen Start mit Willi Resetarits, Ulan & Bator oder Red Baraat geht kommt dieses Wochenende mit der betörenden Singer/ Songwriterin Rosie Brown eine weitere internationale Künstlerin in die Kammgarn, die für jede Menge Jazz, Funk und Soul sorgen wird. Viel zu lachen gibt es dann bei der Langen Nacht des Kabaretts am 5. August. „Wir spielen so lange Sie wollen“, lautet das Motto dieser Fixgröße der Kleinkunstszene. Die größten Talente des Landes gehen wieder auf Tour und präsentieren gemeinsam Ersonnenes und die Highlights aus ihren aktuellen Programmen. Eine Österreichpremiere gibt’s am 16. August mit Nessi Tausendschöns „Die wunderbare Welt der Amnesie“. Wenn sie die Bühne betritt, gerät bei so manchem Zuschauer das Blut in Wallung vor Erstaunen. Sie ist ein unverwechselbares Original und eines ist sicher: Sie werden lachen! Balkan Beats und Rock‘n‘Roll Balkan Beats mit einer großen Prise Rock’n’Roll gibt’s dann bei der albanisch-österreichischen „Orges & The Ockus.Rockus Band“ am 14. August. „Aheng! Aheng!“ klingt nach Zirkus und ist ein Aufruf zum Tanz, zur Lebensfreude. Das wird von Improvisationen begleitet, die an die Gedanken eines Reisenden erinnern, der seine Personalien in riesigen Koffern mit Aufklebern aus dem Balkan, aus New Orleans, aus dem rauen Bebop und dem Rockabilly sucht. Den Abschluss macht am 18. August die Denise Allen Band mit dynamischem Rock/Pop aus den USA und gefühlvollen Klängen von Blues und Gospel. Denise Allen gehört zu den seltenen Sängerinnen, die ihre Inspiration aus den Tiefen ihrer Seele schöpfen, weit entfernt von den Gepflogenheiten des üblichen Show Business. Denise mit ihrer Band zu erleben, ist ein fesselndes Erlebnis. Powervoll, emotionsgeladen, minimalistisch, aber immer sie selbst, sind ihre Songs. Kindertheaterworkshop Vom 5. bis 7. September gibt es für Kinder von 6 bis 12 Jahren eine Kreativwerkstatt für Musik, Tanz und Theater. Kartonschachteln, Zeitungspapier, Bambusrohre, Flaschen, eine Reise im Koffer. Die Reisenden sind Sprache, Mimik und Körper. Der Fantasie wird freien Lauf gelassen, um ihnen dann gemeinsam Gestalt zu geben und sie mit einer kleinen Geschichte auf die Bühne zu zaubern. Voranmeldung unter 05574 82731. Veranstaltungsbeginn ist immer um 21 Uhr. Die Anfahrt mit dem Fahrrad oder mit dem Bus (Linie 17, Haltestelle Sägewerkstraße) wird empfohlen. Kinder 6.–7. September, 9 bis 12.30 Uhr Kindertheaterworkshop Tickets Karten sind an der Abendkassa sowie im Vorverkauf beim Musikladen (Tel. +43 (0)5522 41000, webmaster@musikladen.at) erhältlich. Reservierungen sind telefonisch unter der Nummer +43 (0)5574 6970 oder +43 (0)5574 82731 oder per E-Mail an kammgarn@ hard.at möglich. Ermäßigter Eintrittspreis für Mitglieder, Schüler, Studenten. Das gesamte Programm und alle Informationen finden Sie unter www.foen-x.com silberball.com Ihr Festival-Flugshuttle mit taktvollem Service. ngebot für A m e in e n a d Sie sin ck oder einer lo tb e k ic T n e ein interessiert? g n u h c u b n e p Grup eiter: eam w n Ihr People’s-T ne Ih t lf hi ne Ger oples.at 610 l info@pe 3 20 72 55 43 + www.peoples.a t Sicherhen,ibte.sserer Service! t i M . e i S r ü f t i e Z r h Me er fliege einchecken, kürz Länger schlafen, schneller