Freizeitprodukte

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Freizeitprodukte
Nr. 47 I Oktober 2013
KORUM
Korea I Unternehmen I Märkte
www.kgcci.com I www.ahk.de
Freizeitprodukte
Kompakt
Markt für
Freizeitartikel
in Korea
Recht
Arbeitsrecht
Konjunktur
Deutsche
Produkte in Korea
Kommentar
Freizeitprodukte
Der Markt für Freizeitprodukte in Südkorea wird zusehends beliebter. Bergwandern
ist Volkssport und Trekking gewinnt immer
mehr Fans. Fahrradwege werden mit einhergehender stärkerer Nachfrage ausgebaut.
Ein Campingfieber erfasst die Gesellschaft.
Sport- und Outdoor-Produkte, traditionell
ein großer Markt, werden noch einmal durch
viele andere Sportarten erweitert. Im Winter
2018 werden die Olympischen Winterspiele
in Pyeongchang stattfinden und bereits jetzt
verkaufen sich Wintersportartikel besser als
noch vor einigen Jahren. Die Korea TradeInvestment Promotion Agency (KOTRA) ging
von einem Marktvolumen bei Sportartikeln
von 5,6 Bill. Won in 2011 aus. Dabei gilt in
Korea: „Die Marke macht es”. Sportbegeisterte
tummeln sich auf Bergen mit hochklassiger
Ware. Aufschriften von Deuter, Jack Wolfskin, Leki oder anderen namhaften Herstellern sind kaum zu übersehen. Bei Fahrrädern
scheinen besonders hochwertige Rennräder
oder Mountainbikes das Objekte der Begierde
zu sein. So reihen sich Fahrradkolonnen von
Storcks oder Giants entlang den Ufern des
Han Flusses.
Deutsche Marken gehören dabei neben amerikanischen oder japanischen Herstellern zu
den Angesehensten. So verzeichnete bspw.
der Umsatz vom Sport- und Freizeitartikelhersteller Adidas und dem Fahrradhersteller Storck einen starken Zuwachs in 2012.
Gleichzeitig wachsen die Absätze in anderen
Sparten dramatisch. Der Trend scheint zu
halten: Campingartikel verdoppelten sich
in den letzten zwei Jahren. Weitere Gesellschaftsschichten werden durch neue Outdoor-Konzepte, wie einfache Rundwanderwege für Ältere, erschlossen und auch die in
Korea unverzichtbare Technologie hält z.B.
mit tragbaren Beamern Einzug in das naturnahe Zelten.
So steht den Freizeit- und vor allem den
Sportartikeln noch großes Wachstumspotential zur Verfügung. Erfahren Sie in dieser
Ausgabe mehr darüber, wie Sie mit Ihren
Freizeitprodukten auf dem koreanischen
Markt Punkten können.
Barbara Zollmann
Secretary General ad interim
Deutsch-Koreanische
Industrie- und Handelskammer
bzollmann@kgcci.com
The market for recreational products in South
Korea is growing steadily. Hiking is extremely
popular and the fan community of trekking
is growing by the day. Facing increasing
demands by cyclists, the government tries
to expand bicycle lanes. At the same time,
camping mania strikes the society. With
new sporting trends evolving the, already
significant, outdoor and sporting product
market can expand into new areas. In 2018
the Olympic Wintergames will take place
in Pyeongchang and winter sport products
already sell better than in the years before.
The Korea Trade-Investment Promotion
Agency (KOTRA) estimated a market volume
for sport products of 5.6 Trill. Won in
2011. In Korea it holds: “The label makes
the difference”. Sport enthusiasts populate
mountains with labels like Deuter, Jake
Wolfskin, Leki and many more renowned
brands. With bicycles, high qualitative
mountain bikes or racing bikes seem to be
the object of desire. Bicycle lanes along
the Han River are crowded with Giants or
Stroecks. Well-known brands and quality
seem to be the major indicator for purchase.
German brands alongside American
and Japanese labels belong to the most
prestigious. In 2012, for example the sales
of the sport and leisure article manufacturer
Adidas and the bicycle manufacturer Storck
increased remarkable. At the same time, sales
in other sectors skyrocketed and trends seem
to be stable: Camping products doubled in
the last two years, new social strata are
tapped by modern outdoor concepts, such
as circular trekking paths for the elderly,
and with portable beamers – essential for
Koreans - modern technology finds its way
into natural recreation.
As a result, there is great growth potential
for recreational products in general and
sport products in particular. Please find in
this issue of KORUM more information on
recreational products and how you can score
on the Korean market successfully.
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 3
KORUM
Freizeitprodukte
Korea I Unternehmen I Märkte
6 Konjunktur
Kommentar
Freizeitprodukte
3
Kompakt Markt für Freizeitartikel in Korea boomt
6
Hotel- und Ferienanlagenbau floriert in Korea
7
Korea ist ein noch unbekanntes aber potenzialreiches Reiseland
10
Changes in Sportwear Purchase Trends
13
Two wheel industry
14
Korea - An eventful nation
15
Obwohl unter den OECD-Staaten Korea das Land mit den höchsten
Arbeitsstunden ist, erlaubt die stetig zurückgehende Arbeitszeit einen
boomenden Konsum von Freizeitangeboten, wovon vor allem der Tourismus sowie deutsche Anbieter von Sportartikeln und Outdoor-Bekleidung
profitieren.
20 Konjunktur
Konjunktur Deutsche Produkte genießen hervorragendes Standing in Korea
17
Wirtschaftsstruktur und -chancen
20
Kontrakte Korean Labor and Employment Laws
24
„Made in Germany“ – dieses Label genießt vor allem in Korea ein hervorragendes Ansehen. Doch aufgrund des erhöhten Preises deutscher
Wertprodukte dürfen sich deutsche Firmen nicht auf diesem Image
ausruhen. Koreanische Verbraucher legen einen hohen Wert auf Marken- und Kundenpflege, welche die üblich angewandten Preisstrategien
deutscher Unternehmen grundlegend umgestalten.
Kontakte Contacts
26
New Members
27
Upcoming
27
News and People
28
24 Kontrakte
Da Arbeitsgesetze in erster Linie Arbeitsplätze schaffen und deren
Sicherheit garantieren, gilt es ein effektives HR Compliance-System in
den Unternehmen aufzubauen, welches neue Gesetzesinitiativen und
Gerichtsurteile überwacht. Der Fachbeitrag von Nicolai Nahrgang reflektiert hierbei aktuelle Entwicklungen des koreanischen Arbeitsrechts und
gibt Aufschluss darüber, warum Unternehmen bei der Implementierung
von Compliance-Systemen sehr sorgfältig sein sollten.
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 5
Kompakt
Markt für Freizeitartikel in Korea boomt
Bevölkerung hat deutlich mehr Freizeit
Camping immer beliebter
Frank Robaschik
South Koreans are working very long hours when compared with citizens of other countries. Nevertheless, they already have significantly more free time than in earlier years.
Most employees, and since March 2012 also pupils, now enjoy a five-day week. As a
result leisure activities flourish. Tourism as well as providers of sports goods and outdoor
clothing are benefitting from this development. Especially strong is the boom of camping.
From Germany the country is also importing more motorcycles, caravans and bicycles.
Südkoreaner arbeiten im Jahr durchschnittlich etwa 50% länger als Deutsche.
So ermittelte die OECD für Beschäftigte in
Korea eine Jahresarbeitszeit von 2.090 Stunden für 2011. Der Wert für Deutschland belief sich dagegen auf 1.406 Stunden. Korea
war damit in der OECD das Land mit den
zweitlängsten Arbeitszeiten nach Mexiko;
Deutschland dagegen das mit den zweitkürzesten nach den Niederlanden.
Dennoch haben Südkoreaner immer mehr
Freizeit. Stufenweise führte das Land die
Vierzigstundenwoche und damit in der Regel
die Fünftagewoche ein. Den Anfang machten
ab Juli 2004 große Unternehmen mit mindestens 1.000 Mitarbeitern. Seit Juli 2011 gel-
ten die neuen Vorschriften für alle Betriebsstätten mit mindestens fünf Beschäftigten.
Im Ergebnis verzeichnete Südkorea 2011 um
10,9% kürzere Arbeitszeiten als 2006. Dies
war der höchste Rückgang unter den OECDLändern.
Seit März 2012 haben auch Schulen Samstags keinen Unterricht mehr. Zuvor galt dies
seit 2006 zweimal im Monat. Im Ergebnis
boomen Freizeitangebote, und die Importe
von Freizeitartikeln nehmen rapide zu. Die
Zahl ins Ausland reisender koreanischer Touristen stieg von 5,5 Mio. im Jahr 2000 auf
13,7 Mio. im Jahr 2012. Gleichzeitig gewinnen Billigfluggesellschaften an Bedeutung.
Durchschnittliche Jahresarbeitszeiten in Deutschland und in Südkorea
Stunden pro Beschäftigten; Veränderung in %
Korea
Deutschland
2001
2.499
1.453
2006
2.346
1.424
2011
2.090
1.406
Veränderung 2011/2006
-10,9
-1,3
Quelle: OECD
Auch dank des traditionell beliebten Bergwanderns ist Korea für Anbieter von Outdoor-Bekleidung eine Goldgrube. Denn in
der Regel gilt in Südkorea der Grundsatz:
Geht man einer Freizeitbeschäftigung nach,
dann richtig und vor allem möglichst mit
einer Ausrüstung von einer als gut oder sehr
gut angesehenen Marke.
Marktführer im Outdoor-Bereich ist das USamerikanische Unternehmen North Face, das
laut koreanischer Pressemeldungen 2012
einen Umsatz von 645 Mrd. Won erzielte
(rund 445 Mio. Euro; 1 Euro = 1.448 Won Jahresdurchschnitt 2012). An ausländischen
Marken sind daneben unter anderem K2,
Columbia, Millet, Lafuma und Eider stark auf
dem koreanischen Markt vertreten. Wichtige
heimische Marken sind Kolon Sports, Black
Yak, Nepa und Red Face. All diese Marken
sollen Presseangaben zufolge 2012 ihre
Inlandsumsätze deutlich gesteigert haben,
meist mit Zuwachsraten im hohen zweistelligen Prozentbereich.
In den letzten Jahren ist in Korea das Camping-Fieber ausgebrochen. Nach Schätzungen des Ministry of Culture, Sports and
Tourism (MCST) gab es 2012 mehr als 1 Mio.
Camper. Das Samsung Economic Research
Institute rechnet für 2013 mit 1,3 Mio., für
2014 mit 1,6 Mio. und für 2015 mit 2 Mio.
Personen. Im Jahr 2010 waren es noch lediglich rund 600.000 Camper. Unter wohlhabenden Familien mit einem Familienoberhaupt in den Vierzigern ist laut MCST das
Autocamping beliebt.
Entsprechend haben sich die Einfuhren von
Campingartikeln von 2010 bis 2012 mehr
als verdoppelt. In den ersten fünf Monaten
2013 haben sich die Importe solcher Waren
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ebenfalls verzweifacht. Wichtige ausländische
Anbieter von Campingartikeln sind vor allem
6
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
Kompakt
Koreanische Einfuhr ausgewählter Freizeitartikel
in Mio. USD; Veränderung gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum in %
Warenbezeichnung (Zolltarif-Position)
Windjacken, Anoraks, Umhänge, Mäntel
(6201, 6202)
Sonnenbrillen (9004.10)
Fahrräder (8712)
davon aus Deutschland
Motorräder (8711)
davon aus Deutschland
Campingartikel (6306)
Zelte (6306.22, .29)
Planen, Markisen (6306.12, .19)
Luftmatratzen (6306.40)
Wohnanhänger, zum Wohnen oder
Campen (8716.10)
davon aus Deutschland
Schlafsäcke (9404.30)
2010
2011
2012
1-5/2013
Veränd.
640,6
1.098,1
1.114,1
190,4
12,8
108,0
148,5
0,5
76,2
7,0
32,1
28,3
2,0
0,3
132,3
165,3
1,4
94,8
11,1
52,1
44,9
3,7
0,4
146,8
175,5
3,2
109,7
14,0
67,0
58,3
4,2
1,4
96,9
101,2
2,3
51,3
9,1
54,6
47,3
3,9
1,3
4,6
25,2
38,6
24,2
83,7
106,9
109,9
106,0
178,8
1,3
4,4
6,4
6,4
263,1
0,1
4,3
1,6
7,5
2,2
9,2
1,0
6,0
73,6
77,1
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis
die US-amerikanische Firma Coleman und
das japanische Unternehmen Snow Peak.
Der größte inländische Anbieter ist Kovea.
Daneben bieten Südkoreas Elektronikhersteller beispielsweise kleine handliche Beamer
an, mit denen Kinder und Erwachsene auch
auf dem Zeltplatz Fernsehen und Film nicht
vermissen müssen.
Radfahren wird immer beliebter, gefördert
auch durch den von 2008 bis 2013 amtie-
renden Präsident Lee Myung-bak. Die Länge
der Radwege in Korea stieg von 11.400 km
im Jahr 2009 auf 17.100 km im Jahr 2012.
Obwohl es gefährlich ist, sind immer mehr
Radfahrer auf Südkoreas Straßen zu sehen.
Von deutscher Seite ist unter anderem die
Fahrradmarke Storck präsent. Auch Motorräder werden stärker nachgefragt. So erreichten die Motorradimporte aus Deutschland
2012 rund 14,1 Mio. USD und wuchsen in
den ersten fünf Monaten 2013 um 83,7%
gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. BMW verkaufte 2012 mehr als 1.000
Motorräder in Südkorea (2011: über 700).
Zugenommen haben auch die Einfuhren von
Wohnanhängern "Made in Germany".
Der Umsatz ausländischer Sportartikelhersteller steigt ebenfalls. Die wichtigsten
Anbieter sind Adidas (Umsatz 2012: 685,8
Mrd. Won; +15,3% gegenüber dem Vorjahr),
Nike (600,5 Mrd. Won, +9,8%), Asics Korea
(202,2 Mrd. Won; -2,9%) und Puma (Umsatz
2011: 119,0 Mrd. Won; +28,0%). Die wichtigsten heimischen Firmen sind Fila (Umsatz
2012: 457,7 Mrd. Won; +9,6%) und LS Networks (423,3 Mrd. Won; +18,2%). Insgesamt
schätzt die Korea Trade-Investment Promotion Agency das Marktvolumen für Sportartikel auf 5,6 Bill. Won im Jahr 2011.
Golf ist weit verbreitet, vor allem bei älteren
und wohlhabenden Geschäftsleuten. Das
Korea Leisure Industry Institute beziffert den
Umsatz der Golfplätze für 2011 (einschließlich der Caddie-Gebühren) auf 4 Bill. Won.
Dieser soll jedoch nur noch bis 2014 steigen
und danach wieder sinken.
Frank Robaschik ist Korrespondent von
Germany Trade & Invest in Korea.
Hotel- und Ferienanlagenbau floriert in Korea
Projekte im In- und Ausland
Regierung will Kreuzschifffahrt fördern
Frank Robaschik
Good business conditions in tourism lead to numerous hotel projects by Korean and
foreign companies in Korea. Korean children and adults have significantly more free
time than in the past. Moreover, the number of foreign tourists in Korea is increasing,
and more Koreans are travelling abroad. There are also some large Korean hotel projects
abroad. Most notably, Lotte Group wants to operate 40 Hotels worldwide and to become
one of the best Hotel brands in Asia by 2018.
Die Tourismusbranche in Korea wächst
kräftig. Das liegt zum einen daran, dass die
Koreaner mehr Freizeit haben und häufiger
im In- und ins Ausland reisen. Zum anderen
stieg die Zahl ausländischer Urlauber im
Land von 6,5 Mio. im Jahr 2007 auf 11,1
Mio. im Jahr 2012. Die Einreisen aus Japan
wuchsen im gleichen Zeitraum um mehr als
50% auf 3,5 Mio., aus der VR China verdoppelten sie sich auf 2,8 Mio. Personen. Einschließlich Taiwan und Hongkong kommen
bereits heute mehr Chinesen nach Korea als
Japaner.
Die wachsende Zahl ausländischer Touristen
ist gewollt. Seit Juli 2006 dürfen Bürger
der VR China, einer Reihe südostasiatischer
Länder und Indiens visafrei auf die Ferieninsel Jeju einreisen. Vor allem die Zahl chi-
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 7
Kompakt
nesischer Urlauber ist in den letzten Jahren
kräftig gestiegen. In den ersten acht Monaten 2013 reisten 1,3 Mio. von insgesamt
2,9 Mio. Urlaubern aus dem Land der Mitte
nach Jeju.
Seit Mai 2013 dürfen darüber hinaus Transitreisende in Drittländer oder nach Jeju dann
72 Stunden visafrei nach Südkorea einreisen,
wenn sie an einem Programm im Großraum
Seoul (Seoul, Incheon und Provinz Gyeonggi)
eines dafür zertifizierten Reisebüros teilnehmen. Der Wirtschaftsverband Federation
of Korean Industries fordert eine weitere
Lockerung der Visabestimmungen für chinesische Touristen.
Herkunftsländer von Touristen in Südkorea
2010
8.798
3.023
1.875
970
774
646
98
406
229
319
30.917
Ausländer, davon aus
.Japan
VR China
ASEAN-6 *)
USA, Kanada
Europa
Deutschland
Taiwan
Hongkong
Koreaner aus Übersee
Inländer
Bei der Verteilung der landesweit mehr als
80.000 Hotelzimmer im Jahr 2012 dominierten ebenfalls die höchsten Kategorien,
wenn auch nicht so klar wie bei den Einnahmen. So gab es knapp 25.000 "Super
Deluxe"-Zimmer, circa 12.900 "Deluxe"-Zimmer und rund 13.700 Zimmer der "1. Klasse".
Besonders hohe Zuwachsraten gab es 2012
unter den größeren Kategorien bei Hotels
ohne Klassifizierung mit +22,4% gegenüber dem Vorjahr (nunmehr etwa 10.700
Hotelzimmer), bei Hotels der "3. Klasse"' mit
+11,9% (knapp 5.000) und bei Familienhotels mit +7,0% (knapp 6.700). Insgesamt
stiegen die Zimmerkapazitäten der Hotels
um 4,8%.
Der Tourismusbranche sind daneben unter
anderem 180 Ferienwohnanlagen ("condominiums") mit 38.971 Zimmern per Ende
2012 zuzurechnen. Gleiches gilt für andere
Herbergen wie unter anderem Motels und
8
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
2011
9.795
3.289
2.220
1.157
784
681
99
428
281
327
35.013
2012
11.140
3.519
2.837
1.307
826
717
102
548
360
330
36.914
Veränd.
+13,7
+7,0
+27,8
+12,9
+5,4
+5,3
+2,8
+28,0
+28,2
+0,7
+5,4
*) Thailand, Philippinen, Malaysia, Singapur, Indonesien und Vietnam
Quellen: Korea Travel Organization, Ministry of Culture, Sports and Tourism (MCST)
Hoteleinnahmen in Korea aus Übernachtungen
Der Umsatz der Hotels mit Übernachtungen
stieg 2012 laut dem Ministry of Culture,
Sports and Tourism (MCST) um 13,2%
gegenüber dem Vorjahr auf 2,1 Bill. Won
(circa 1,5 Mrd. Euro; 1 Euro = 1.448 Won Jahresdurchschnitt 2012). Auf die höchste
Hotelkategorie "Super Deluxe" entfiel deutlich mehr als die Hälfte davon, einschließlich
der zweithöchsten Kategorie "Deluxe" waren
es mehr als 70%. Eine wichtige Rolle spielen
ausländische Touristen und Geschäftsreisende. Sie standen 2012 für mehr als 60% der
Hoteleinnahmen.
in 1.000 Personen, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
in Mrd. Won, Veränderung gegenüber dem Vorjahr in %
2010
1.030
609
203
120
676
352
96
80
1.706
Ausländer
Super Deluxe
Deluxe
1. Klasse
Inländer
Super Deluxe
Deluxe
1. Klasse
Insgesamt
2011
1.110
657
226
124
755
405
99
89
1.864
2012
1.306
766
253
144
805
418
91
90
2.111
Veränd.
17,7
16,5
11,7
15,4
6,7
3,2
-8,2
1,1
13,2
Quelle: MCST
Touristenhotels in Korea, 2012 *)
Hotels
680
149
50
54
91
37
47
46
41
Insgesamt
Seoul
Busan
Insel Jeju
Provinz Gyeonggi
Provinz Gangwon
Provinz North Gyeongsang
Incheon
Provinz South Gyeongsang
Zimmer
73.440
25.587
6.247
6.810
6.341
4.373
4.245
4.110
3.200
*) Angaben ohne 70 Familienhotels mit 6.692 Zimmern, fünf traditionelle Hotels mit 231 Zimmern und 28 Herbergen mit 549
Zimmern, die nicht zu den Touristenhotels gezählt werden.
Quelle: MCST
Baugenehmigungen für Hotelprojekte auf der Ferieninsel Jeju (Anzahl/Zimmer)
Insgesamt
Touristenhotels
Familienhotels
Herbergen
2010
11/484
2/70
6/227
2/56
2011
30/1.552
3/409
8/354
16/366
2012
91/6.240
28/3.509
19/1.198
41/983
Jan. bis Aug. 2013
109/5.831
25/2.830
15/771
63/1.503
Quelle: Stadt Jeju
yeogwans, die laut Statistics Korea 2009
einen Umsatz von 2,2 Bill Won erwirtschafteten. Die 17 Kasinos im Land setzten 2012
knapp 250 Mrd. Won um, etwa die Hälf-
te davon mit ausländischen Gästen. Hinzu
kommen Wasserparks, Skiresorts, Vergnügungsparks und sonstige Freizeitanlagen.
Kompakt
in Seoul 88 Hotels und Gästehäuser mit
13.487 Zimmern im Bau und weitere 24 mit
9.503 Zimmern in Planung, die alle spätestens bis 2017 fertiggestellt werden sollen.
Bei einem Bestand von 167 Hotels, 41 sogenannten innovativen Herbergen und 277
Gästehäusern in Seoul per Februar 2013
bedeutet das einen ordentlichen Zuwachs in
den kommenden Jahren. In Incheon und in
Busan werden derzeit ebenfalls eine Reihe
von Hotels gebaut.
Regional sind der Großraum Seoul (neben
Seoul die Stadt Incheon und die Provinz
Gyeonggi), die Stadt Busan und die Ferieninsel Jeju für das Hotelgewerbe besonders
wichtig. Aber auch andere Regionen wie
die Provinz Gangwon, wo die Olympischen
Winterspiele 2018 stattfinden werden, und
die über schöne Strände an der Ostküste
des Landes verfügt, sind wichtig und werden
zunehmend von Ausländern - darunter auch
aus Südostasien - besucht.
Tourismus sorgt für Hotelbau-Boom
Die steigende Tourismus führt zu zahlreichen
Bauprojekten. Mitte Juni 2013 waren allein
Auf der Ferieninsel Jeju wurde von Januar bis
August 2013 der Bau von 109 Hotels, Herbergen und Ferienwohnanlagen mit 5.831
Zimmern genehmigt. Dies war deutlich mehr
als in den Vorjahren. Vorgesehen ist auch
der Bau der Jeju Airest City, der größten
Ferienanlage auf Jeju, mit einem Investitionsvolumen von 2,4 Bill. Won. Das Projekt
Ausgewählte Hotelprojekte in Korea
Vorhaben
In Seoul
Drei Hotels am Yongsan Bus Terminal
Hotel in Hoehyeon in Seoul
Hotel nahe dem Namdaemun
Zimmer, Investitionssumme
Projektstand
2.307, 400 Mrd. Won Plan, Baubeginn Mai 2014
438 (Hotel), 345 (Officetel) Plan
414 Plan
Four Seasons Hotel
317 Im Bau seit Dezember 2012
Hotel im Lotte World Tower in Jamsil
230 Im Bau seit 2011
Hotel in Seosomun
253 Plan
Erweiterung Grand Intercontinental Hotel
um Parnas Tower
In Busan
Conrad Hilton Hotel
Lotte Hotel Haeundae, 6 Sterne
Hotel, weitere Anlagen in Centum City
138 Im Bau seit Mai 2013
Auftraggeber/Planung/
Durchführung
Fertigstellung 1. Halbjahr 2017
Fertigstellung April 2016
KT&G, Eröffnung 2015
Eröffnung im Mai 2015, Baufirma
Daelim Industrial
Fertigstellung 2016
Genehmigung durch Stadt Seoul im
Mai 2013
Fertigstellung Juli 2016
500 (Hotel), 120
Plan, Baubeginn 2013
(Ferienanlage), 210 Mrd. Won
290 Plan, Fertigstellung 2017
Emerson Pacific, Baufirma
Ssangyong E&C, Fertigstellung 2015
LCT PFV
Sega Sammy Busan (vorläufiger
391,5 Mrd. Won Baubeginn geplant für Oktober 2013
Name), Fertigstellung 2016
In Incheon
Paradise Sega Sammy am Flughafen
KAL Hotel am Flughafen
Hotel H2
Holiday Inn Incheon Songdo
In Ulsan
Shilla Stay Ulsan
In Gwangmyeong
Hotel an KTX-Station
750 (2 Hotels), 662,1 Mrd.
Won,
501, 190 Mrd. Won
500
202
Absichtserklärung September 2012,
Erwerb eines Kasinos im Juli 2013
Baubeginn im März 2012
Im Bau
Plan
Fertigstellung 2018
Fertigstellung 2014
Fertigstellung 2014
Fertigstellung 2014
338 Im Bau seit Mai 2013
Eröffnung im 1. Halbjahr 2015
218 Im Bau seit September 2013
Best Western Gwangmyeong,
Fertigstellung September 2015
Quellen: Stadt Seoul, Stadt Busan, Incheon Airport, Unternehmens- und Pressemeldungen
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 9
Kompakt
ist ein Joint Venture der malaysischen Berjaya Gruppe und des Jeju International City
Development Centers. Daneben sind mindestens sechs Bauprojekte von Hotels und
Ferienanlagen mit chinesischen Investoren
mit geplanten Investitionen in Höhe von
mehr als 1,9 Bill. Won in Vorbereitung.
Jeju beabsichtigt, bis 2021 für 694 Mrd.
Won eine Ocean Marina City in Seogwipo
zu errichten. Der Hafen in Seogwipo soll für
178 Mrd. Won für Reise- und Freizeitaktivitäten ausgebaut werden. Weitere 723 Mrd.
Won sind für die Entwicklung von Touristenanlagen auf Jeju einschließlich eines Convention Centers und eines Themenparks für
Computerspiele vorgesehen. Unter anderem
mit Investitionen der chinesischen Greenland Gruppe in Höhe von 1 Bill. Won soll
die auf Medizintourismus ausgerichtete Jeju
Healthcare Town entstehen.
Daneben steigen landesweit die Ausgaben
für Jacht- und Segelhäfen. Im Juli 2013 veröffentlichte die Regierung eine Strategie um
die Kreuzfahrtindustrie zu beleben. Vorangetrieben wird vor allem der Bau von Anlagestellen für größere Kreuzfahrtschiffe, darunter in Incheon und in Gangjeong auf der
Ferieninsel Jeju (jeweils für 150.000-Tonnen-Schiffe) sowie in Busan (für 100.000Tonnen-Schiffe). Weitere Anlegestellen für
Kreuzfahrtschiffe beispielsweise in Yeosu
und Gwangyang (beide Provinz South Jeolla)
werden diskutiert. Auf großen Schiffen sol- Bis Ende 2014 sollen Eröffnungen in Guam
len Ausländer in Kasinos spielen dürfen.
(USA) und Cebu (Philippinen) folgen. Daneben gibt es Pläne für Hanoi (Vietnam) und
Auslandsengagement koreanischer
Shenyang (China). Bis 2018 will Lotte weltHotelketten nimmt zu
weit 40 Hotels betreiben und damit zu den
Top 3 Hotelmarken in Asien gehören.
Die Zahl ins Ausland reisender koreanischer
Touristen stieg von 5,5 Mio. im Jahr 2000 In den USA lässt Korean Air das derzeitige
auf 13,7 Mio. im Jahr 2012. Dementspre- Wilshire Grand Hotel in Los Angeles abreichend nimmt das Interesse koreanischer ßen, um ein größeres Gebäude zu bauen. Im
Hotelketten am Betrieb von Hotels im Aus- oberen Teil des neuen 73-stöckigen Wolland zu. So betreibt Lotte Hotels & Resorts kenkratzers soll ein Hotel mit 900 Zimmern
acht Hotels in Korea und hat im Ausland entstehen. Das Investitionsvolumen liegt
neue Luxushotels in Ho-Chi-Minh-Stadt laut Korean Air bei mehr als 1 Mrd. USD. Die
(Vietnam), Moskau (Russland) und im Okto- Fertigstellung ist für 2017 geplant.
ber 2013 in Taschkent (Usbekistan) eröffnet.
Ausgewählte Ferienanlagenprojekte in Korea
Vorhaben
Jeju Airest City
Pampas Resort in
Seogwipo (Jeju)
Baitong Xinyuan Jeju
Resort
Luxusresort in
Gangneung (Provinz
Gangwon)
Daemyung Resort in
Namhae (Prov. South
Gyeongsang)
Investitionssumme/Zimmer
Projektstand
Im Bau seit März
2013
Im Bau seit Juli
877,5 Mrd. Won
2010
243,2 Mrd. Won, 469 Im Bau seit Mai
(Ferienanalage), 200 (Hotel) 2013
2,4 Bill. Won
138,4 Mrd. Won, 150 Im Bau seit Juli
Zimmer 2013
120 Mrd. Won, 400 Zimmer Absichtserklärung
Auftraggeber/Planung/
Durchführung
Fertigstellung bis 2017;
Bau durch Posco E&C
Fertigstellung bis 2018
Fertigstellung 2016
Hyundai Heavy
Industries, Eröffnung
Ende Mai 2015
Fertigstellung bis Ende
2017
Quellen: Provinz Jeju, Provinz South Gyeongsang, Unternehmensmeldungen
Korea ist ein noch unbekanntes aber potenzialreiches
Reiseland
Mehr als 11 Mio. Reisende besuchen Korea jährlich.
Doch Korea erwartet noch mehr Touristen.
Young Jun
In 2012, Korea held the rank of 23rd of the most visited countries in the world. Indeed
most visitors come from Asian countries but also the number of European visitors is
steadily increasing. Only 0.1 % of German citizens – regarded as world champions of
travel – travelled to Korea. Realizing this pattern, Korea is eager to offset this and therefore more German visitors will be expected in the future.
10
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
Was assoziiert man normalerweise mit
Korea? Ein geteiltes Land? Handys von Samsung? Autos von Hyundai? Oder das Video
vom Gangnam-Style?
Wie klingt denn das Wort „Reiseland Korea“
Kompakt
Anzahl der Reisenden aus Westeuropa in den letzten fünf Jahren
2008
2009
2010
2011
2012
Insgesamt
Deutschland
Besucher
% Besucher %
6.890.941 6,9 91.555 7,3
7.817.533 13,4 97.691 6,7
8.797.658 12,5 98.119 0,4
9.794.796 11,3 99.468 1,4
11.140.028 13,7 102.262 2,8
England
Besucher
%
87.014
10,6
91.165
4,8
97.510
7,0
104.644
7,3
110.172
5,3
eigentlich? Klingt es überhaupt befremdlich? Denn 2012 rangierte Korea unter den
meistbesuchten Ländern der Welt auf Platz
23. 1961 hatten nur etwa 10.000 Reisende
Korea besucht. Seither ist die Zahl der Reisenden drastisch gestiegen - um das 1.000fache auf mehr als 11 Mio. Die Wachstumsrate lag 2012 bei 13,7 %. Die meisten
Besucher kommen zwar aus den asiatischen
Ländern, aber auch die Zahl der Europäer
wächst stetig.
Letztes Jahr hatten deutsche Reisende zum
ersten Mal 100.000-Marke überschritten.
Deutsche waren die meistbesuchenden
Westeuropäer, bis England im Jahre 2011
Deutschland überholte. Danach folgen mit
großem Abstand Frankreich, Italien und die
Niederlande.
Welche Attraktionen bietet Korea eigentlich
als Reiseziel? Korea ist eines von vielen asiatischen Ländern, die manche Europäer nur
schwer voneinander unterscheiden können.
Frankreich
Besucher %
59.789 13,1
61.426
2,7
66.192
7,8
69.459
4,9
71.140
2,4
Italien
Besucher %
21.156
4,0
22.894
8,2
25.686 12,2
26.442
2,9
28.941
9,5
gebirgigsten Gegenden der Welt und ist
daher landschaftlich sehr reizvoll. Ferner gibt
es rund um Korea viele malerische Buchten
und unbewohnte Inseln. Dessen Highlight ist
Koreas größte Insel Jeju, die aufgrund ihrer
Schönheit und der einzigartigen Lavahöhlen
zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört.
Die tiefgründige Schönheit der natürlichen,
historischen und kulturellen Überreste hat
die turbulente Geschichte des Landes überdauert: Von megalithischen Ruinen und
historischen Gräbern, bis hin zu prachtvollen
Palästen und abgelegenen Tempeln. Dies
sind dabei nur eine Reihe von Stätten und
altehrwürdigen Traditionen Koreas, welche
ebenfalls von der UNESCO als Weltkulturerbe ernannt wurden.
Nicht nur die traditionelle Kultur lockt
Touristen an. Hallyu („Koreanische Welle“)
bezeichnet die orkanartige Beliebtheit koreanischer Pop-Kultur seit Ende der 90er Jahre, die in Südostasien ihren Anfang nahm.
Besonders in Japan, Taiwan, Hong Kong,
Vietnam, Thailand, Indonesien, den Philippinen und anderen Gebieten Asiens gewinnt
diese so sehr an Einfluss, dass sie inzwischen
eine Art „Kulturcode“ in dieser Region bildet.
Doch die Hallyu ist nicht nur in Asien schwer
zu stoppen. Auch Psy hat dazu beigetragen,
die Kraft der „Koreanischen Welle“ weltweit
zu verstärken.
Darüber hinaus sind Koreaner sehr sportbegeistert. Daher ist das Angebot für Besucher
sehr vielfältig und reicht vom klassischen
Wandern, Mountainbiking, Skating, Golf,
Wassersport an Flüssen und Stränden, über
Taekwondo bis hin zum Wintersport. Dass
die Winterolympiade 2018 in Korea stattfindet, ist für einige eine überraschende Nachricht, doch Wintersport war in Korea schon
immer besonders populär.
Kulinarische Genüsse sind auch ein wichtiger
Faktor für Reisende. Die Geschmacksvielfalt der koreanischen Küche mit ihren zahlreichen Beilagen erfreut sich wachsender
Beliebtheit bei Gourmets in aller Welt. Die
koreanische Küche ist von äußerst hohem
Nährwert, gleichzeitig aber kalorienarm, da
eine reiche Palette verschiedenster Gemüsesorten wichtige Menü-Bestandteile sind:
Kimchi – fermentierter Chinakohl - ist nur
ein Beispiel davon.
Die Gastfreundlichkeit und Hilfsbereitschaft
Nun, zum einen hat Korea vier Jahreszeiten,
die große klimatische Unterschiede im Vergleich zu anderen südostasiatischen Ländern aufweisen. Zum anderen hat Korea eine
eigene 5.000-jährige Geschichte, Sprache,
Schrift und Kultur, die sich völlig anders als
bspw. in China und Japan entwickelt haben.
Korea wartet mit einer einzigartigen
Mischung aus traditioneller Kultur, modernem Lifestyle und eindrucksvollen Naturlandschaften auf und bietet dadurch allen
Gruppen, vom Naturliebhaber über den
Kulturentdecker bis zum Aktivurlauber und
Genießer, ein breites Angebot an Aktivitäten
und Attraktionen für jedes Reiseinteresse.
Die koreanische Halbinsel gehört zu den
Koreanische Küche ist ein Genuss für alle Sinne.
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 11
Kompakt
der Koreaner begeistern viele Touristen.
Selbst wenn es einmal nicht mit der Sprache funktionieren sollte, mit „Händen und
Füßen”– vor allem aber aus vollem Herzen
- helfen Koreaner gern.
Besonders bei der jüngeren Generationen
sind schlaflose Nächte ein Highlight. Unzählige traditionelle und moderne Kneipen, Bars,
Clubs und viele andere Angebote locken zu
allen Tages- und Nachtzeiten Besucher an.
Viele Reisende berichten verwundert, dass
sie während ihres Korea-Aufenthaltes Tag
und Nacht eingekauft, doch am Ende kaum
etwas ausgegeben hätten. Koreanische Produkte sind hochwertig und preiswert. Kein
Wunder, dass Samsung und Hyundai zu einer
der führenden Weltmarken zählen.
Die Harmonie von Tradition und Moderne
Trotz dieser Vielfältigkeit ist Korea jedoch
noch nicht als Reiseland etabliert. Um den
Tourismus in Korea zu fördern, wurde 1962
mit Unterstützung der Regierung die „Koreanische Zentrale für Tourismus“ bzw. die
„Korea Tourism Organisation“ (KTO) gegründet. Seitdem hat die KTO seine Betätigungsbereiche immer wieder erweitert und zählt
nun 31 Übersee-Büros.
Das Frankfurt-Büro ist seit 1974 hauptsächlich für den deutschsprachigen Raum
zuständig. Dessen Hauptaufgabe ist es, in
Interaktion mit den Medien, Reisebüros
und –veranstaltern, sich auf großen Reiseausstellungen zu präsentieren und so die
Öffentlichkeit unterhaltsam über Korea zu
informieren.
Zahlreiche Artikel und TV-Beiträge über
Korea erscheinen mit Unterstützung der KTO.
Dieser Bereich wird noch verstärkt werden,
damit die Reiselust nicht so leicht durch
negative politische Nachrichten getrübt
wird. Denn seit über 60 Jahren werden Koreaner oft mit Provokationen aus Nordkorea
konfrontiert und reagieren schon nicht mehr
empfindlich auf jegliche Propaganda. Doch
sie halten die Reiselust der Touristen stark
zurück. Auch deutsche Touristen reagieren
sehr sensibel. Anfang dieses Jahres dauerte
die Konfrontation zwischen Nord- und Südkorea bedauerlicherweise monatelang an.
Es fand sogar genau in dem Zeitpunkt statt,
12
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
in dem man seinen Jahresurlaub plant. Dies
wird durch eine negative Wachstumsrate -2
% ausgedrückt. Dies ist im Hinblick auf die
dauerhaft positive Entwicklung in den letzten 5 Jahren besonders enttäuschend.
Laut Reiseanalyse der Forschungsgemeinschaft „Urlaub und Reise“ (FUR) sind mehr
als 40 % der deutschen Urlaubsreisen Pauschal-/Bausteinreisen, die mithilfe von Reiseveranstaltern/Reisebüros organisiert werden. Da derzeit nur eine kleine Anzahl der
deutschen Reiseveranstalter Korea-Produkte
anbieten und diese nicht so stark beworben
werden, unterstützt die KTO die Vermarktung
der neuen Produkte bezüglich der Anpassung
der Produkte an neue Trends, Verkaufspromotionen von Reiseveranstaltern etc.
Der Schwerpunkt hierbei liegt insbesondere darin, durch Online- und Offline-Schulungen, Veranstaltungen, Infotouren usw.
das Verkaufspersonal zu überzeugen, dass
Korea ein reisewertes Land ist.
Eine der wichtigsten Aufgaben ist die Teilnahme an Messen oder Veranstaltungen
vor Ort um Endkunden zu treffen und zu
informieren. Zum Beispiel fanden im Mai die
Korea-Tage in Hamburg statt, wobei koreanisches Essen, die Kultur, Vorträge, Konzerte
und Filme vorgestellt wurden. Für solche
Gelegenheiten kooperieren verschiedene
koreanische Gemeinden, Unternehmen und
Organisationen miteinander.
Nicht alle Reisen dienen dem Urlaubszweck.
Auch Geschäftsreisen gewinnen immer mehr
an Bedeutung in der Tourismus-Branche.
Da in der globalisierten Welt in den meisten Branchen ein internationaler Austausch
unerlässlich ist, wird die internationale Konkurrenz immer schärfer, um sich als attraktive MICE-Destination (Meetings, Incentives,
Conventions und Events) zu positionieren.
Die koreanische Regierung hat MICE als strategisch wichtige Branche klassifiziert und
sichert dieser weitgehende Unterstützung
zu. Auch die ländlichen Convention-Bureaus
bewerben sich stark. Dadurch wächst der
koreanische MICE-Markt drastisch. Laut der
aktuellen und erst kürzlich veröffentlichten
Statistik der UIA (Union of International
Associations) gehört Korea erneut zu den
beliebtesten Veranstaltungsorten für internationale Konferenzen. Das Land steht demnach als Austragungsort von insgesamt 563
internationalen Kongressen im Jahr 2012
weltweit auf Rang fünf. Zum Vergleich: In
Deutschland haben im gleichen Zeitraum
373 Konferenzen, die den Kriterien der UIA
entsprechen, stattgefunden. Bei den Städten
liegt Seoul auf Platz 5 ebenfalls ganz weit
vorne: 2012 wurden in der koreanischen
Hauptstadt 253 internationale Konferenzen
veranstaltet.
Kompakt
Korea hat noch großes Wachstumspotenzial,
besonders auf dem deutschen Markt. Zwar
ist Deutschland 2012 von China als Reiseweltmeister abgelöst worden. Aber Reisen
ist seit Jahrzehnten der Deutschen liebstes
Hobby. Lediglich 0,1 % davon reisen nach
Korea, obwohl es eine immer wichtigere
Rolle in der Welt spielt. Internationaler Austausch wird in allen Bereichen aktiver und
dementsprechend zieht das Land „Korea“
immer mehr Aufmerksamkeit auf sich.
Tatsächlich konnte man bis vor einigen Jahren nur vereinzelt deutschsprachige KoreaReiseführer in Buchhandlungen finden. Aber
zurzeit sind Reiseführer von Merian, Nelles,
Trescher und Dumont und kürzlich erschienene Reiseessays überall zu kaufen. Auch die
Nachfrage nach Infomaterialien von der KTO
hat eine steigende Tendenz.
Viele Deutsche berichten, dass sie von ihrer
Korea-Reise total begeistert waren. Sie fin-
den es sehr schade, dass Korea dennoch
nicht so sehr als Reiseland bekannt ist. Korea
bemüht sich ständig darum, sich zu entwickeln und dadurch ein stabiles und attraktives Image zu gewinnen. In naher Zukunft
sollte daher Korea auf der Wunschliste aller
Reisenden stehen.
Young Jun ist Direktor beim FrankfurtOffice der Koreanischen Zentrale für
Tourismus
Changes in Sportswear - Purchase Trends as a Result
of Improvements in the Quality of Life
Due to a five-day workweek, further holidays, an increase in time for leisure
as well as a self-enrichment purchase trends changed, especially in outdoor
wear and women’s sportswear.
Hyungkeun Kang
Since a five-day workweek becomes common practice and real wages increase, people have enjoyed an improvement in the
quality of their lives and recreational activities, showing more interest in leisure and
sports. More time spent for leisure, sports,
and recreational activities lead to a gain in
the outdoor sports market and a profound
change in the pattern of consumer spending.
These days, people do not wear sportswear
merely for exercising. They consider sportswear not only as must-wear clothing for leisure activities, such as mountain-climbing,
trekking or camping, but rather for every day
wear, even at work. In fact, the boundaries
of clothes for sports - outdoor or casual are becoming increasingly blurred.
in the global climate and seasonal changes,
caused by environmental issues, have modified consumer’s demand for outdoor wear to
casual wear which can be worn for everyday
urban life: Outdoor wear has evolved into
everyday clothing.
adidas Outdoor plays the limelight in Europe, including Germany and Austria, which
are the center of the outdoor world market.
Each year it has shown gradual growth in
the Korean outdoor market due to its strong
brand power and design.
Since 2012, adidas Outdoor has held a bouldering event “adidas ROCKSTARS Korea” in
which participants enjoy both, sports and a
music at the same time, creating a new passion in outdoor sports culture. Furthermore,
keeping up with the Korean outdoor market,
adidas Outdoor established own stores focusing on the needs of this outdoor-seeking
young generation. Clothing, trekking shoes,
backpacks and other mountain-climbing
People show interest in Leisure Activities
for weekend: Outdoor
Maturation of the leisure industry brought
tremendous growth in outdoor markets for
camping, travel, and leisure activities. As
a result, the target group expanded from
middle aged persons to a younger generation in their 20s and 30s. In addition, a shift
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 13
Kompakt
equipment are displayed for easy shopping
there. In doing so, adidas Outdoor provides
products which are both functional and stylish, and thus expanding its position in the
outdoor market.
Blue Ocean in Sports-Leisure wear:
Women
Due to a rapid increase in the number of
women enjoying sports - previously dominated by males – who want to maintain
fitness, strength and health, the sales of
products for women is increasing each year.
Many sports brands collaborate with worldfamous designers, targeting female customers through women-exclusive stores as a
marketing strategy. Among women, sportswear is recently considered not only as
sports wear, but rather as trendy casual- or
stylish every-day-wear.
More Growth in Recreational Activities
and Leisure-Sports Market
In 2005, adidas launched “adidas by Stella
McCartney”, a stylish sportswear brand for
women. In order to keep up with women’s
needs for sports-leisure adidas launched
the world-first, exclusively-for-women store
in 2011, offering many sub-brand lines for
them. In these stores, female customers
enjoy sportswear lines such as gym training,
yoga, running, and the Stella McCartney
line, depending on the type and intensity
of the exercised sports, their objective, and
also their personal fashion preference. With
a 2015 target, the marketing department
contrived a strategy to attract more female
customers by an “all in for mygirls” campaign.
The days a sports brand focused solely on
functionality value are over. A dynamic
enterprise is supposed to diversify its products through analyzing changes in consumers’ lifestyle and meeting their’ various
needs, including cultural desire, pursuit of
personality as well as involvement in leisure
activities. Products today are developed to
meet both functionality and design. For this
reason, responding to the needs of consumers and implementing a variety of new
marketing strategy are the prerequisites for
a new competitive player in today’s sports
market.
Hyungkeun Kang is adidas Brand director
at adidas Korea.
„Two wheel industry“
Interview with Byeong-jik Park, Executive Director of Green Tourism Center
popularity of riding bicycles and increase in
number of ‘Jachuljock’ (people who go to
work by bike) in Korea. Biking is environment
friendly, healthy and a good way to save
money. Escaping the city stress and getting
healed in the nature became a new trend
in Korean tourism culture. Going on a short
biking trip on weekends with the family or
friends is becoming more and more popular.
To promote these trends, major cities are
paving bike roads and opening facilities for
bikers. Another major factor is the opening
of the 4 Rivers bike path as it enables biking
and camping along the 4 Rivers (Hangang,
Geumgang, Youngsangang, Nakdonggang).
14
KORUM: Looking at the number of passing cyclists on Hangang river park, we
have to ask - what were the major factors contributing to increasing popularity
of cycling in Korea?
In addition to increase in demand for bikes,
also bike equipment and clothing sectors are
demonstrating increase in sales and, thus,
contribute to growth of the whole leisure
industry.
PARK: There are few reasons for the recent
KORUM: What is the current scope
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
of cycling in Korea (number of routes,
distance of routes, number of cyclists on
roads per day, contribution to the economy, etc?)
PARK: Currently there are around 20 bike
paths in Korea and the total length is
1,980km. According to the National Statistics Office the number of people in Seoul
who are commuting to work by bike increased from 40,000 in 2005 to 90,000 in 2010.
The number of bike users in Korea is assumed to be 10 mil. people.
Due to the 4 River restoration and opening
of the cross-country cycling road (Ara west
sea lock – Nakdonggang estuary bank) it
became much easier to travel by bike across
the country. According to the Ministry of
Security and Public Administration, since
the opening last year, around 2.2 mil. people
biked on the cross-country cycling road while 67,000 people completed the whole route
and received the certificate (4 Rivers Bike
Kompakt
Certification System, www.riverguide.go.kr).
Due to the rise of biking culture over 2 mil.
bikes were sold in 2012 and over 1 mil. bikes
during the first half of 2013. According to
the Ministry of Security and Public Administration after the opening of the first section
of the 4 Rivers path - Namhangang bike
path - the restaurants and accommodation
facilities claim to receive more guests and
higher income. Also the related industries
are profiting. Last year bike and bike equipment market showed significant growth. It
is expected that the market size will reach
1 trillion KRW. Including the clothing sector
it will be even higher. Overall the growing
popularity of biking and development of
cycling infrastructure have a positive effect
on economy.
ged it into bike roads (The 230 km long
Ruhr Valley Cycle Route follows the River
Ruhr from its source in Sauerland to where
it flows into the River Rhine in Duisburg).
The Namhangang bike path was developed
taking the Ruhr cycle route as a role model.
Abandoned railroads, bridges and tunnels
were turned into bike paths. As a part of the
cross-country cycling road, since the opening in October 2011 the Namhangang bike
path attracted more than 500,000 bikers
during the first 18 months (30.04.2013).
KORUM: Speaking of cycling as tourism
activity, Korea is not very famous for it.
What efforts are being made to promote
this? What needs to be done to ensure
greater popularity of bicycle tourism?
KORUM: Do you build upon experience of
European cities in cycling infrastructure
development/promotion of the activity? If
yes, what city/country is your role model
and why? What do you want to apply
from that city/country?
PARK: The Korea Tourism Organization
(KTO) is organizing Familiarization Tours for
cycling clubs and travel agencies abroad.
New cycling products for foreigners are
being developed as well as better infrastructure, like bike storage facilities, accommodations, etc.
PARK: The Ruhr region in North RhineWestphalia, Germany used to be a large
industrial area. To transport coal and later
steel, railways were constructed through
the region. After the closure of the mines
and railways the government chose some
of the routes with good views and chan-
In addition, KTO promotes the training of
professional cycling tour guides for foreign
cycling tourists - in September 10 people
have graduated the first training program.
Consequently, this August the first Korean
cycling tourism product was launched in
Japan. In September a cycling delegation
from Malaysia visited Korea to experience
the cross-country cycling road from Seoul
to Busan.
KORUM: Which routes/regions are the
most popular for cycling tourism? What
picture in terms of cycling tourism do you
want to see in 2020?
PARK: As I mentioned before, the Namhangang bike path was opened the first
and since is the most popular path among
the bikers. It is the south part (“Nam”
means South in Korean) of the Hangang
bike path, and follows the Namhan river
from the Paldang bridge in Hanam-si to
the Tangeumdae in Chungju-si. Abandoned
railroads, bridges and tunnels became bike
roads offering beautiful views. Also the Hangang-Bughangang bike path, which connects Seoul and Chungcheon-si, is loved by
many bikers in Seoul. It provides an easy
access to the nature close to the city.
Popularity of the cycling roads is also reinvigorating the local economy. 88% of the
bikers who visited the Namhangang bike
path answered that they would recommend
it to the acquaintances. We expect a continuous rise in number of local and foreign
bikers in Korea and hope that the cycling
infrastructure will contribute to the leisure
life and local economy.
Korea - An eventful nation
Anton Scholz
Korea is a very eventful place, in the true
sense of the word. To start with, it is one of
the few nations in the world that has already
hosted the three largest and most prestigious sports event on the planet: the Olympic
Games, the FIFA Football World Cup and since 2010 Korea is also hosting Formula 1.
But that is of course not all. Almost every
year there is at least one world championship or other major sports event in Korea
and often even several within a single year.
And it does not look like Korea is reducing
the pace here any time soon and thus the
future looks very bright for those who loves
big time events: In 2014 the Asian Games
are coming up in Incheon, in 2015 we have
the Universiade (the student Olympic Games
so to say) in Gwangju, as well as the CISM
Military World Games in Mungyeong and
the PGA Presidents Cup international golf
tournament in Song-Do. The list goes on and
on, and looming on the horizon in 2018 the
Winter Olympics are already coming closer.
Looking at all these events the question arises how Korea manages to win so many bids
for hosting these big games and championships, often against stiff competition from
European, American or other Asian nations?
And why is Korea so eager to host so many
big events in the first place despite the large financial burden it often brings for the
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 15
Kompakt
regional governments as well as the central
government? I think there is no simple single
answer to these questions and even as somebody who has been professionally involved
with many of these events for more than 10
years it sometimes amazes me how Korea so
often comes out on top in these bids.
Maybe one reason for the great desire to
host international events lies in the recent
past of Korea where two great sporting
events have somehow changed Korean
history as well as the way the nation is being
perceived in the rest of the world. Most of all
this was the 1988 Olympic Summer Games
in Seoul. Korea at that time had barely made
the step from dictatorship to democracy
and somehow the Olympic Games had great
symbolic value at the time for not only igniting the Olympic flame in Korea but also the
flame of freedom. Thus the games for many
Koreans marked a new beginning for the
nation into a brighter future free from dictatorship and military rule. The 1988 Olympics
also put Korea in the lime light and the
world was amazed about how well executed
the Games were in a country that previously
was more well-known for streets in chaos
with students uprisings and violent demonstrations. Suddenly there was a new image of
the nation and to this day the Olympic Stadium, the Olympic Bridge remains as well as
many other roads and even cigarette brands
use the number 88 in reminiscence of these
games.
And in 2002 we had what is often referred
to as the “miracle of the summer of 2002”
when Korea and Japan successfully cohosted the FIFA World Cup. Again the world
was awed by the sheer unbelievable wave of
passion the red devils unfolded in that summer and which swept the Korean national
team into the semi-finals kicking out world
class teams like Italy, Spain, Portugal and
many others on the way until the German
Team was finally able to stop them.
For those who were in Korea at that time,
I think it will always remain as a precious
memory of the biggest nation-wide party the
peninsula has ever seen. At the time I was
working with German Television and was in
16
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
the very lucky situation to shuttle back and
forth between Korea and Japan almost on
a daily bases to be able to see almost all of
the important matches live in the stadiums
and even truly close-up from media seats.
For me it was this World Cup where I made
the decision to continue to work in the event
and media field, which is what I do until this
day. And like this event had a big influence
on the course of my personal and professional life it also was in many ways in 2002
I believe that people around the world started to see Korea once again in a complete
new light. Through the tremendous - and
for many people unexpected – successful
hosting of the World Cup Korea was able
to boost its overall global image and the
big brands like Samsung, Hyundai, LG and
many others through took a big leap forward through this and it surely helped them
to step out of the shadow of the Japanese
competitors.
of regional and sometimes also the central
government to create very favorable conditions for the foreign organizing committees
who eventually decide who will get to host
the events.
So sometimes big sporting events do have
the power to change a nations course and
boost a nations morale in a way no conference of trade fair could, no matter how big.
This could be one reason why Korea is so
eager to continue to host events to further
boost the image and keep the position in
the global spot light as a host of prestigious events. But the reason that Korea is so
successful in winning the bids is not entirely
based on the passion the nation has for
hosting events but also in the willingness
these events and offer to build brand new
world class facilities and cater to any possible demand the organizing committees
might have: Often the region is burdened
with large costs, the actual financial benefit
from hosting these events is rather slim as I
have seen many empty grand stands at major
events and the long lasting improvement on
the local infrastructure is also questionable. Sadly many of the great venues created
are hardly used afterwards and eventually
decay and crumble due to the lack of proper
To give an example: We have recently wrapped up the World Rowing Championships
in Chungju, Chungcheongbuk-do. It was a
fantastic event with great atmosphere and
wonderful conditions for rowing. That was
mostly due to the fact that the local and
central government invested large amounts
of money to create one of the best rowing
facilities in the world in Chungju that many
respected rowing nations like Germany or
England can only envy the Korean athletes
for. But Chungju is by Korean standard a
rather small city with only about 200,000
residents and overall rowing is not exactly
a popular sport in Korea. Which brings us
to the downside of the eagerness to host
Konjunktur
maintenance. Sometimes I would wish for
a more sustainable approach and a plan for
“what comes after the event” and how these
fantastic venues could be utilized to the continues benefit of the public who largely paid
for them with their tax money.
But as I mentioned, a good part of my livelihood comes from sport and media events
and so I will not complain too much about
the insatiable Korean hunger for new events
and newer and more posh venues. For the
time being Korea overall surely has sufficient funds to host these big events. But
how much they can become a burden to
whole regions and even major cities we can
see with the Asian Games who surely contributed to the bad financial situation the
city of Incheon is currently in or even worse
the situation in Kangwon-do where the
construction of the Alpensia facility for the
Olympic Winter Games has pushed a whole
province to the brink of bankruptcy.
As with all things in life a certain amount
of moderation as well as sufficient foresight for “the time after” could be helpful to
keep Korea an eventful nation that continues
to host great events for many years and
decades to come. But without that I see the
danger of a certain public fatigue setting at
some point by an overload of events that
strain the tax payers pockets too much as
well as causing a threat to the already heavily endangered nature of Korea with (in my
opinion) too many overzealous construction
projects going on in many regions.
But that would be a shame as I consider
myself fortunate to live in a country that is
ever so dynamic and restless and I am looking forward to more great sport events to
come in the future. From a general GermanKorean cooperation perspective it would be
desirable, that Korea continues to host largescale events, as Germany is a true global
powerhouse when it comes to media works
and technologies. Starting with German
companies who do the entire host production for sport events inside Korea (like it was
the case for example at the recent World
Rowing Championships in Chungju) to highly
specialized camera systems and other highend equipment. German involvement is in
some way or another almost unavoidable in
any major media event. And I always saw
these project as great bridge-building events
between the two nations who share a passion not only for sports and medals but also
for ever more sophisticated broadcasting
technologies.
Anton Scholz is CEO of Korea-Consult, a
project management and consulting company based in Korea.
Deutsche Produkte genießen hervorragendes
Standing in Korea
"Made in Germany" zieht als Verkaufsargument
Marken- und Kundenpflege zentral für Erfolg
Frank Robaschik
einmal gestiegen, denn Deutschland ist bei
vielen Fragen für Korea ein wichtiges Referenzmodell. Beispiele sind die Förderung
eines exportorientierten Mittelstands, die
duale Berufsausbildung und die Deutsche
Einheit. Auch der wirtschaftliche Erfolg
Deutschlands in einer für Europa schwierigen Zeit steigert das Interesse der Koreaner
schaft. Die erste Autobahn des Landes zwi- am Land.
schen Seoul und Busan entstand nach dem
Vorbild deutscher Autobahnen. Präsident Über alle Altersgruppen hinweg sind deutwar damals Park Chung-hee, der Vater der sche Produkte in Korea sehr beliebt. Sie
seit Februar 2013 amtierenden Präsidentin genießen einen hervorragenden Ruf in puncto Qualität und Zuverlässigkeit. Bei privaten
Park Geun-hye.
Verbrauchern und industriellen Kunden
Mit der Amtsübernahme von Präsidentin haben sie einen Vertrauensbonus.
Park ist das Interesse an Deutschland noch
The reputation of Germany and German products in South Korea has traditionally been
excellent and has even further improved in recent years. German cars, luxury and brand
products benefit from this image and simultaneously contribute to it. For capital goods
a “Made in Germany” is helpful as well. In order to sell well in the Korean market, brand
management and customer care as well as a good service are among the most important
factors for success. Helpful is also the free trade agreement between Korea and the EU
which has been applied since July 2011.
Deutschland ist in Korea sehr gut angesehen. Die Bundesrepublik war einer der ersten
Staaten, die dem Land nach dem Koreakrieg
halfen. Vor allem ältere Koreaner wissen,
dass in den 60er Jahren viele ihrer Landsleute nach Deutschland gingen, um dort
im Bergbau oder als Krankenschwestern zu
arbeiten. Gleichzeitig gewährte Deutschland
Korea einen Kredit zum Aufbau seiner Wirt-
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 17
Konjunktur
Trotz aller Sympathie gegenüber Deutschland macht das Label "Made in Germany"
die Produkte nicht zum Selbstläufer. Denn
die zweite Reaktion der Menschen, wenn
sie von deutschen Produkten hören, ist, dass
diese teuer seien. Oft ist das tatsächlich so.
Diesen höheren Preis gilt es zu rechtfertigen,
sei es über die Markenpflege oder über die
langfristigen Vorteile des Produkts.
Marken- und Luxusprodukte sind
Statussymbole
Der höhere Preis muss kein Nachteil sein,
denn Südkorea ist ein sehr guter Markt für
den Verkauf von Luxusprodukten und Markenartikeln. Koreaner leben in einer hierarchischen Gesellschaft, in der Status enorm
wichtig ist. Trotz aller bereits erreichten
Erfolge haben sie eine Vorliebe für Großprojekte, Rankings und große Namen. Status
kann zum Teil auch über Produkte erworben
werben. Entsprechend lieben Koreaner Marken und Luxus und zeigen selbstbewusst
beispielsweise bei langlebigen Konsumgütern wie Autos oder Smartphones, was sie
sich leisten.
Generell herrscht in der Gesellschaft Druck,
nicht hinter Nachbarn oder Kollegen zurückzustehen. Die Konsumenten von Luxusgü-
18
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
tern und Markenartikeln gehen viele Trends
und Moden mit. Entsprechend hilfreich ist
im Marketing, wenn Produkte in einer der
beliebten Fernsehserien platziert werden
können oder beliebte Schauspieler oder Sänger diese nutzen.
auf deutsche Marken. BMW, Mercedes-Benz,
Volkswagen und Audi sind dabei auch nach
Stückzahlen die wichtigsten ausländischen
Marken. Alle zählen in Korea zum oberen
Preissegment wie auch die stark vertretene
Marke Porsche.
Zahlreiche deutsche Marken sind gut in
Korea etabliert. Bei Kosmetika ist Beiersdorf nicht nur mit Nivea, sondern auch mit
der Luxus-Marke La Prairie erfolgreich im
Geschäft. Bei Waschmitteln profitiert beispielsweise Persil vom guten Image deutscher Produkte. In Apotheken finden sich
Produkte "Made in Germany" zum Teil mit
einer kleinen deutschen Flagge auf der Verpackung.
Auch Anbieter aus anderen Branchen profitieren. So gibt es beispielsweise kaum einen
Koreaner, der die Marken Fissler und Zwilling
nicht kennt. WMF ist ebenfalls gut positioniert. Bei der Ausstattung von Wohnungen
im obersten Preissegment sind bei weißer
Ware Siemens und Miele sowie bei Küchen
auch Bulthaup gut etabliert. Bosch und Siemens Hausgeräte verkauft seit 2012 auch
Kaffeemaschinen in Korea.
Bei Handtaschen betreibt Moderne Creation München (MCM), seit 2005 mit einer
koreanischen Eigentümerin, einen Flagshipstore in Seoul. Bei Schreibwaren sind
deutsche Schreibgeräte von Montblanc (und
außerhalb des Luxusbereichs Staedtler oder
Faber Castell) gut etabliert. Bekleidung beispielsweise von Jil Sander, Hugo Boss, Jack
Wolfskin und Deuter haben ebenso einen
guten Ruf wie augenoptische Produkte aus
Deutschland.
Bei Nahrungs- und Genussmitteln etabliert
sich deutsches Bier, das ebenfalls einen sehr
guten Ruf genießt, immer besser auf dem
koreanischen Markt, und generell steigt die
Breite des aus Deutschland gelieferten Sortiments. Auch für deutsche Wurstwaren dürften aufgrund des hervorragenden Images
Deutschlands in diesem Bereich gute Chancen auf dem koreanischen Markt bestehen.
Rund zwei Drittel aller Import-Pkw entfallen
Im Segment der Marken- und Luxusartikel muss ein hoher Preis also kein Nachteil
sein. Anbieter solcher Produkte sollten nicht
Konjunktur
zu billig anbieten, und das Markenimage
pflegen. Bei zu niedrigen Preisen werden
koreanische Konsumenten misstrauisch
und vermuten eine minderwertige Qualität. Oft ist es bei Konsumgütern besser mit
einem etwas zu hoch angesetzten Preis in
den Markt einzusteigen und hin und wieder
Rabatte zu geben.
Solide Investitionsgüter gefragt
Das Gros der deutschen Ausfuhren nach
Südkorea entfällt auf Vorprodukte für die
südkoreanische Industrie, vor allem Maschinen, chemische Erzeugnisse, Mess-, Analysen- und Kontrolltechnik, Strom- und
Schalttechnik, Industrieelektronik und KfzTeile.
Selbst bei Maschinen kaufen Koreaner gerne Markenware, was deutschen Anbietern
entgegen kommt. Zwar haben deutsche Produkte das Image teuer zu sein. Dennoch hilft
nach Einschätzung von Händlern den koreanischen Käufern beim Verkauf ihrer auf den
Maschinen gefertigten Produkte die Argumentation, die Ware auf soliden deutschen
Maschinen gebaut zu haben.
Generell verkaufen sich deutsche Investitionsgüter in Südkorea vor allem deshalb gut,
weil sich die südkoreanische Industrie immer
weiter entwickelt und die Anforderungen
und Ansprüche an die Vorprodukte entsprechend steigen. In der chemischen Industrie
entstehen Chancen für deutsche Firmen aus
der Hinwendung Südkoreas zu neuen Technologiefeldern wie neuartige Displays, Batterien, Brennstoffzellen, Karbonmaterialien,
hochfunktionale Textilien sowie Bio- und
Nanotechnologie.
Gleichzeitig steht die südkoreanische Industrie in einigen Bereichen wie etwa bei Displays und Speicherchips an der Spitze der
technologischen Entwicklung. Da in diesen
Segmenten die Anwendungen zum Teil in
Deutschland nicht bekannt sind, müssen die
Vorprodukte teilweise gemäß den Wünschen
der Kunden angepasst oder speziell für deren
Anwendungen weiterentwickelt werden. Zu
den Zulieferern in diesen Branchen zählen unter anderem BASF (Chemikalien für
die Elektronikindustrie), Merck (u.a. Flüssigkristalle), Novaled (Dopanten für OLED),
SGL Carbon (Karbonmaterialien), Firmen der
Optik und Lasertechnik (Carl Zeiss, Jenoptik)
und des Maschinenbaus.
nisse vorhanden sind, versucht wird, diese
auch einzusetzen. Rabatte sind bei Industrieprodukten schwierig, da Kunden diese oft
beim nächsten Kauf erneut einfordern.
Kurzfristorientierung dominiert
Insbesondere in der Kfz-Zulieferindustrie
erhöht lokale Fertigung die Akzeptanz ausländischer Zulieferer. Besonders beliebt bei
den koreanischen Kunden ist die Gemeinschafts- oder Lizenzproduktion mit/bei einer
der Firmen der Unternehmensgruppe. Deutsche Partner müssen sich überlegen, ob sie
sich auf den oft damit verbundenen Technologietransfer zum Kunden einlassen wollen.
Nicht nur in der Kfz-Industrie sind bei der
Erschließung des Markts häufig koreanische
Partner unerlässlich. Als wichtige Konkurrenten oder Partner kommen insbesondere
auch große Unternehmensgruppen (jaebol)
in Frage, die über eine große Marktmacht
verfügen. Die jaebol stehen untereinander
in heftigem Wettbewerb. Deshalb führt eine
Zusammenarbeit beispielsweise mit einem
Unternehmen der Samsung Group oft zu
einem besseren Zugang zu dieser Gruppe.
Gleichzeitig macht sie eine Kooperation
etwa mit der LG-Group oder der Hyundai
Motor Group sehr schwierig.
Auch bei Arzneimitteln und in der Medizintechnik sind deutsche Produkte beliebt. Für
sie ist neben der Zulassung auch die Aufnahme in den Erstattungskatalog der nationalen Krankenversicherung wichtig. In der
Umwelttechnik kommen deutsche Anbieter
vor allem bei Prestigeprojekten (beispielsweise in der Planstadt Songdo) zum Zuge.
Ansonsten werden – soweit möglich – billigere lokale Produkte, die lokale Arbeitsplätze
sichern, bevorzugt. Ähnlich ist die Situation
im Energiebereich. Siemens ist mit seinen
Gasturbinen zwar gut positioniert und für
seine Expertise in der Windenergie hoch
angesehen. Auch technologisch starke Mittelständler wie die Maschinenfabrik Rheinhausen bei Komponenten für Hochspannungsanlagen oder deutsche Maschinenlieferanten für die Solarindustrie können
Geschäfte verzeichnen. Generell gilt in der
immer noch staatlich dominierten Energiewirtschaft aber, dass soweit lokale Erzeug-
Gewerbliche und private Kunden sind eher
kurzfristig orientiert. In der Mentalität zählt
schnelles und erfolgreiches Agieren. "Ppalli
ppalli" (in etwa "dalli dalli") ist ein geflügeltes Wort in Südkorea. In Korea muss es
immer schnell gehen, irgendetwas passieren, damit sich bei den Kunden das Gefühl
der Zufriedenheit einstellt. So ist es schwer,
Kunden in Kosten-Nutzen-Rechnungen vom
langfristigen Nutzen eines Produkts zu überzeugen. Dagegen ist es hilfreich, schnell
liefern zu können, wenn der Kunde plötzlich
bestellen möchte.
Beziehung zu den Kunden aufbauen und
pflegen
Aufgrund der großen kulturellen Unterschiede ist es für deutsche Firmen sehr
wichtig, ein gutes Gefühl für die koreanischen Mitarbeiter, Partner und Kunden zu
entwickeln. Denn in Südkorea sind persönliche Beziehungen meist wichtiger als die
reine kurzfristige Kosten-Nutzen-Erwägung.
Deren Aufbau und Pflege sind der Schlüssel
zum langfristigen Erfolg in Korea.
Dazu gehört auch ein Verständnis für die
Arbeitskultur in Südkorea. Koreaner sind
gewohnt, lange zu arbeiten und kaum
Urlaub zu nehmen. Deshalb ist für sie - auch
wenn sie heute im Vergleich zu früher mehr
Freizeit haben – eine automatische Abwesenheitsmeldung des deutschen Partners,
dass er vier Wochen im Urlaub ist und bei
Rückkehr die Mail beantworten wird, nur
schwer zu verstehen.
Koreaner sind schnelle Reaktionen auf
Anfragen gewohnt und können eine solche
Meldung so verstehen, dass der deutsche
Partner ihnen nicht genügend Priorität einräumt. Beim nächsten Kauf wird möglicherweise versucht, einen anderen Partner zu
finden. Generell sollte auf Fragen schnell
reagiert werden, selbst wenn das Problem
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 19
Konjunktur
des Kunden noch nicht gelöst werden kann.
Enorme Bedeutung des After-SalesService
Des Weiteren muss ein umfassender AfterSales-Service angeboten werden. Hier entscheidet sich nicht nur, ob ein koreanischer
Kunde noch einmal bestellt, sondern die
Zufriedenheit des einen Kunden wird die
nächsten anlocken und umgekehrt deren
Unzufriedenheit weitere potenzielle Kunden
abschrecken. Generell ist es in den meisten Fällen besser, das Produkt etwas teurer
(einschließlich der Kosten für den kulanten
Kundendienst) anzubieten, als nachher zu
versuchen, dem Kunden für jede einzelne
Serviceleistung eine Rechnung ausstellen zu
wollen.
korea zu senken und/oder die Gewinnspanne
zu erhöhen. Viele deutsche Produkte können
bereits zollfrei eingeführt werden. Ab Juli
2018 gilt das für alle industriellen Waren.
Freihandelsabkommen
Um in den Genuss der Präferenzzölle im
Rahmen des FHA kommen zu können,
muss sich das deutsche Unternehmen beim
zuständigen Hauptzollamt als ermächtigter
Ausführer in Korea registrieren lassen. Um
die im FHA festgelegten Ursprungsregeln zu
erfüllen, müssen die Firmen die Wertschöpfungskette und deren Nachweis im Griff
haben.
Seit Juli 2011 findet das Freihandelsabkommen (FHA) zwischen der EU und Südkorea
Anwendung. Obwohl Preise nicht das entscheidende Kriterium sind, nach dem sich
die meisten deutschen Produkte in Südkorea
verkaufen, sondern eher die hohe Qualität
der Erzeugnisse, bietet die Nutzung des FHA
die Möglichkeit, die Verkaufspreise in Süd-
Wirtschaftsstruktur und -chancen
Starke Stellung des verarbeitenden Gewerbes
Frank Robaschik
Korea is the fourth largest economy in Asia and in some industries internationally very
competitive. At the same time in many areas the country depends on supplies from
abroad. This finds its expression in its high import quota. Since July 2011 a free trade
agreement with the EU has been applied, thereby improving market opportunities for
German products. In addition, there are agreements with further countries in force,
among others with the U.S., ASEAN countries and India.
Korea im globalen und regionalen
Kontext
Korea ist die viertgrößte Volkswirtschaft in
Asien. Weltweit befand sich das Land 2012
auf Rang 15. Die außenwirtschaftliche Verflechtung ist im Vergleich zur Wirtschaftsleistung noch etwas höher als in Deutschland. Die Importquote im Handel mit Waren
belief sich 2012 auf 45% des Bruttoinlandsprodukts (BIP), die Exportquote lag bei 47%.
Weltweit war Südkorea 2012 der siebtgrößte Exporteur von Waren noch vor Ländern
wie Russland, Italien oder dem Vereinigten
Königreich.
Das BIP pro Kopf lag 2012 bei mehr als
23.000 USD (Deutschland: etwa 41.500
USD; Japan: rund 46.700 USD), während
das von der VR China circa 6.100 USD und
20
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
das Indiens rund 1.500 USD betrug. Das BIP
Südkoreas ist größer als das Indonesiens,
der Türkei oder der Niederlande.
Südkorea ist seit 1996 Mitglied der OECD.
Das Land zählt zu den größten Industrieländern weltweit, auch wenn es noch in
einigen Bereichen - beispielsweise beim Klimaschutz - als Schwellenland eingeordnet
wird. In seiner wirtschaftlichen Entwicklung
muss sich das Land immer wieder zwischen
dem nach wie vor technologisch führen-
den Japan und dem aufstrebenden China
behaupten.
Südkorea reagiert auf diese Lage mit hohen
Investitionen in Ausrüstungen, Bauten sowie
in Forschung und Entwicklung (F&E). Der
Anteil der Ausgaben für F&E am BIP wurde
2011 mit 4,0% ausgewiesen. Dies entsprach
Platz zwei innerhalb der OECD nach Israel
und lag deutlich vor Deutschlands 2,8%. Als
Ziel für 2017 sind 5% des BIP ausgegeben.
Diese Investitionen sind auch deshalb wichtig, weil die Bevölkerung des Landes rapide
altert.
Erst 2004 trat Südkoreas erstes Freihandelsabkommen (FHA) in Kraft. Inzwischen ist
das Land unter anderem mit den ASEANLändern, Indien, der EU und den USA über
Eckdaten im Überblick 2012
Bevölkerung (Mio.)
Bruttoinlandsprodukt (BIP; Mrd. Euro)
Anteil der verarbeitenden Industrie am BIP (%) *)
Anteil der Dienstleistungen am BIP (%) *)
Korea
50,0
879
31,1
58,2
Deutschland
81,8
2.644
22,3
68,5
*) berechnet als Anteil an der Bruttowertschöpfung
Quelle: Bank of Korea, Destatis
Konjunktur
FHA verbunden. Seit Mai 2012 laufen Verhandlungen über ein bilaterales FHA mit der
VR China, dem wichtigsten Handelspartner
des Landes.
Sektorale Struktur
Das Rückgrat der südkoreanischen Wirtschaft ist das verarbeitende Gewerbe, das
einen im internationalen Vergleich hohen
Bedeutung der Wirtschaftssektoren
Sektoren
Verarbeitende Industrie
Elektrotechnik/Elektronik
Fahrzeugbau
Chemieindustrie
Dienstleistungen
Handel
Immobiliendienstleistungen, Leasing
Finanzdienstleistungen
Anteile in %
Anteil am
BIP 2007 1)
27,3
6,2
4,4
4,5
60,0
8,3
7,9
7,0
Anteil am
BIP 2012 1)
31,1
7,2
5,2
5,1
58,2
8,7
7,1
6,6
Anteil
an den
17,1
3,5 2)
2,8 2)
2,1 2)
66,2
15,7
2,2
3,4
Anteil
an den
16,6
3,5 2)
2,8 2)
2,2 2)
68,6
14,9
2,0
3,4
1) Berechnet als Anteil an der Bruttowertschöpfung; 2) Schätzung auf der Grundlage von Daten für Firmen mit zehn oder mehr
Mitarbeitern, Angaben für 2007 und 2011
Quellen: Bank of Korea, Statistics Korea
Entwicklungsstand der koreanischen Regionen 2011 *)
Stadt/Region
Landesweit
Hauptstadtregion
Seoul
Provinz Gyeonggi
Incheon
Südosten
Provinz South Gyeongsang
Provinz North Gyeongsang
Busan
Ulsan
Daegu
Zentralregion
Provinz South Chungcheon
Provinz North Chungcheon
Daejon
Südwesten
Provinz South Jeolla
Provinz North Jeolla
Gwangju
Provinz Jeju
Nordosten
Provinz Gangwon
Regionales BIP (in Mrd. Euro)
806,5
BIP pro Kopf (in Euro)
16.203
184,1
157,7
38,5
18.359
13.379
13.992
56,1
52,6
40,6
44,9
24,4
17.359
19.927
11.744
40.588
9.837
55,1
25,0
18,2
26.194
16.242
11.896
40,6
24,7
17,2
7,2
22.921
13.716
11.453
13.083
19,7
13.137
*) umgerechnet zum jahresdurchschnittlichen Wechselkurs 2011: 1 Euro = 1.541 Won
Quelle: Statistics Korea
Entwicklung des Außenhandels (in Mrd. USD, Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %)
Ausfuhr
Einfuhr
Saldo
2010
466,4
425,2
41,2
2011
555,2
524,4
30,8
2012
547,9
519,6
28,3
Veränderung 2012/11
-1,3
-0,9
Anteil am BIP hat. Dieser ist in den letzten
Jahren sogar noch gestiegen und lag 2012
bei 31,1% der Bruttowertschöpfung (zum
Vergleich Deutschland: 22,3%). Koreanische
Firmen sind heute in einigen Bereichen der
Elektronik wie etwa Speicherchips oder Displays technologisch führend. Daneben sind
sie weltweit die Nummer eins in der Produktion im Schiffbau, bei Handys und Akkus.
Das Land ist Weltspitze bei der mobilen
Breitbandvernetzung pro Einwohner.
Etwa Rang fünf bis sechs belegt Korea bei
der weltweiten Produktion von Kfz, Werkzeugmaschinen und in der Stahlindustrie.
Daneben sind koreanische Anbieter stark bei
Elektrohausgeräten (Kühlschränke, Waschmaschinen und Klimaanlagen), bei Baumaschinen und in der Petrochemie. In der Bauwirtschaft kommen koreanische Baufirmen
oft bei Projekten im Ausland, vor allem in
Schwellenländern, zum Zuge.
Die Elektrotechnik/Elektronik stellt knapp ein
Viertel der Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes. Daneben sind der Fahrzeugbau (Kfz-Industrie und Schiffbau) und die
Chemieindustrie wichtige Branchen. Für die
Schaffung von Arbeitsplätzen ist dagegen
der Dienstleistungssektor wesentlich wichtiger. Besondere Bedeutung haben dabei der
Handel, Hotels und Restaurants, die Bauwirtschaft und das Bildungswesen.
Zu den Wachstumsbranchen zählen derzeit
unter anderem neuartige Displays, Chips
außerhalb der Speicherchips, Kameras, Batterien für Elektroautos, die Biotechnologie,
die Medizintechnik und Karbonmaterialien.
Das Gros der Ausgaben für F&E entfällt auf
IT-Technik, Nanotechnologie, Energie- und
Umwelttechnik sowie die Biotechnologie.
Regionale Struktur
Die Region um die Hauptstadt Seoul im
Nordwesten des Landes ist das politische
und wirtschaftliche Zentrum Südkoreas. Seoul stellte 2011 gemeinsam mit der
angrenzenden Provinz Gyeonggi und der
Stadt Incheon fast die Hälfte der Bevölkerung und 47,1% der Wirtschaftsleistung.
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 21
Konjunktur
Seoul ist das Finanzzentrum des Landes.
Die Stadt stand 2010 für mehr als 60% der
Umsätze mit Finanzdienstleistungen und der
Umsätze mit Informations- und Kommunikationsdienstleistungen. In der Bauwirtschaft
waren es 53% und im Groß- und Einzelhandel 41,5%. Im Verkehr sind es knapp 52%,
dazu kommen für die Hauptstadtregion noch
Incheon und Gyeonggi mit den internationalen Flughäfen Incheon und Gimpo sowie
dem Hafen in Incheon hinzu. Im Verkehr ist
daneben vor allem Busan im Südosten des
Landes mit dem fünftgrößten Containerhafen weltweit im Jahr 2011 zu nennen.
Die Hauptstadtregion ist mit knapp einem
Drittel der Wertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes auch ein wichtiges Industriezentrum. In der Elektronik entfielen
45%, in der Elektrotechnik 25% und in der
Kunststoffindustrie 29% allein auf die Provinz Gyeonggi, in deren Provinzhauptstadt
Suwon Samsung Electronics seinen Hauptsitz hat. Daneben erwirtschaftete die Hauptstadtregion knapp 40% der Wertschöpfung
im Maschinenbau und 31,5% in der KfzIndustrie.
Die zweite wichtige Industrieregion befindet
sich im Südosten des Landes. Die Provinzen
North und South Gyeongsang, die Städte Ulsan, Busan und Daegu stellten 2011
zusammen 37% der Wertschöpfung des
verarbeitenden Gewerbes, und damit mehr
als die Hauptstadtregion. In Ulsan wird das
höchste BIP pro Kopf erwirtschaftet. Dort
befindet sich der Stammsitz des weltgrößten
Schiffsbauers Hyundai Heavy Industries und
das Hauptwerk von Hyundai Motors.
Die Region ist das Zentrum der Schwerindustrie. Ulsan allein stellt knapp ein Fünftel der
Wertschöpfung in der Kfz-Industrie; auf die
gesamte Region entfallen 39%. Noch stärker
ist die Konzentration mit 88,5% im Schiffbau (Ulsan mehr als 40%, South Gyeongsang
44%, Busan 3%). In der Metallerzeugung
und -bearbeitung sind es mehr als 50%,
darunter 27% in North Gyeongsang, wo
der Hauptsitz der Pohang Steel Corporation
(POSCO) liegt. Hinzu kommen knapp 43%
der Wertschöpfung im Maschinenbau.
Außenhandel
Südkoreas Außenhandel ist 2010 und 2011
sehr schnell gewachsen. Wegen der schwächeren Konjunktur der Weltwirtschaft
gingen 2012 die Handelsvolumina leicht
zurück. Im 1. Halbjahr 2013 stiegen nach
vorläufigen Schätzungen die Ausfuhren
geringfügig. Die Importe fielen jedoch weiter.
Einfuhr nach Ländern
Insgesamt
VR China
Japan
USA
Saudi-Arabien
Katar
Australien
Kuwait
Deutschland
VAE
Taiwan
Die wichtigsten Handelspartner sind China,
Japan und die USA. Auf Deutschland als
bedeutendsten europäischen Partner entfielen 2012 Anteile von 3,4% an den koreanischen Einfuhren und 1,4% an den Ausfuhren. In den für Deutschland wichtigen
Branchen Maschinenbau, chemische Industrie, Kfz-Industrie und Medizintechnik sind
diese drei Länder die wichtigsten Wettbewerber auf dem koreanischen Markt.
in Mrd. USD, Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %
2007
356,8
63,0
56,3
37,2
21,2
8,5
13,2
8,7
13,5
12,7
10,0
2012
519,6
80,8
64,4
43,3
39,7
25,5
23,0
18,3
17,6
15,1
14,0
Veränderung 2012/11
-0,9
-6,5
-5,8
-2,8
7,4
22,9
-12,6
7,9
4,0
2,4
-4,6
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis
Einfuhr nach Warengruppen
SITC Warengruppe
Insgesamt
Deutschland
33 Erdöl
Deutschland
77 Elektrische Maschinen
Deutschland
34 Gas
Deutschland
28 Metallische Erze
Deutschland
67 Eisen und Stahl
Deutschland
32 Kohle
Deutschland
74 Spezialmaschinen
Deutschland
72 Arbeitsmaschinen
Deutschland
51 Organische Chemikalien
Deutschland
87 Mess- und Regeltechnik, medizinische
und optische Instrumente
Deutschland
in Mrd. USD, Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %
2007
356,8
13,5
66,7
0,0
41,8
1,5
14,7
0,0
13,0
0,1
15,9
0,2
5,3
0,0
9,7
1,8
8,4
1,2
8,7
0,4
2012
519,6
17,6
136,3
0,1
54,1
2,0
33,8
0,0
28,1
0,0
21,3
0,3
16,1
0,0
15,4
2,1
15,3
1,3
14,5
1,0
Veränderung 2012/11
-0,9
4,0
9,0
110,4
1,8
25,8
12,1
9,5
-9,3
-74,0
-17,3
1,2
-13,0
-14,9
5,7
-1,6
-14,4
-19,0
-3,7
23,3
8,4
13,2
8,3
1,3
3,2
1,0
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis
22
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
Konjunktur
Korea muss viele Rohstoffe und Nahrungsmittel importieren. Weitere wichtige
Importprodukte sind Elektrotechnik/Elektronik (rund 72 Mrd. USD im Jahr 2012),
chemische Erzeugnisse (47 Mrd. USD) und
Maschinen (41 Mrd. USD). Aus Deutschland bezieht Südkorea vor allem Zulieferungen für seine Industrie wie Maschinen
(4,7 Mrd. USD), chemische Erzeugnisse (3,2
Mrd. USD), Mess-, Analysen- und Kontrolltechnik, Strom- und Schalttechnik, Industrieelektronik und Kfz-Teile sowie daneben
vor allem Pkw (2,8 Mrd. USD), Medizintechnik und Nahrungsmittel.
Größter Exporteur war 2012 die Elektrotechnik-/Elektronikindustrie mit Ausfuhren
im Wert von 128,5 Mrd. USD. Die wichtigsten Produkte sind Halbleiter, Displays,
Handys, Computer und -Teile sowie weiße
Ware. Die Ausfuhren von Kfz und Kfz-Teilen beliefen sich auf knapp 69,7 Mrd. USD.
Die chemische Industrie exportierte Waren
für 61,3 Mrd. USD, der Maschinenbau für
49,8 Mrd. USD und der Schiffbau für 37,8
Mrd. USD.
Ausfuhr nach Warengruppen
SITC Warengruppe
Insgesamt
Deutschland
77 Elektrische Maschinen
Deutschland
78 Straßenfahrzeuge
Deutschland
33 Erdöl
Deutschland
79 Andere Beförderungsmittel
Deutschland
76 Nachrichtentechnik, Video- und
Audiogeräte
Deutschland
87 Mess- und Regeltechnik, medizinische
und optische Instrumente
Deutschland
67 Eisen und Stahl
Deutschland
51 Organische Chemikalien
Deutschland
57 Kunststoffe in Primärformen
Deutschland
72 Arbeitsmaschinen
Deutschland
in Mrd. USD, Veränderung im Vergleich zum Vorjahr in %
2007
371,4
11,5
46,6
1,6
49,0
2,0
24,5
0,0
27,5
2,4
2012
547,9
7,5
85,6
0,9
69,7
1,5
57,1
0,0
39,8
1,5
Veränderung 2012/11
-1,3
-21,0
10,3
-17,2
4,3
3,3
8,2
-98,9
-28,7
-46,5
46,6
33,7
-16,5
1,7
0,7
23,2
21,6
31,9
1,7
0,5
18,8
0,0
15,0
0,0
13,5
0,0
12,4
0,2
0,2
30,2
0,1
23,0
0,1
20,6
0,2
18,4
0,2
-54,6
-5,0
-12,6
3,7
14,5
0,5
4,5
-7,5
-14,6
Quelle: Koreanische Außenhandelsstatistik; Kotis
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 23
Kontrakte
Korean Labor and Employment Laws
Recent Trends
Nicolai Nahrgang
Introduction
Subcontracting Issues
While labor laws are perceived as a driver of job creation and job security with
evolving statutory employment standards
as a guarantor of individual and collective
labor rights, companies need to be careful to
implement an effective system of HR compliance that monitors and reflects new legislative initiatives and relevant court rulings.
One of the most highly publicized Supreme
Court decisions in 2012 concerned the
distinction between legal and illegal dispatching of workers.
New statutory retirement age
The amendment of the Act Regarding AntiDiscrimination Against Age and Employment of Elderly Persons (the “ADEPA”) was
approved by the National Assembly on April
30, 2013. The ADEPA extends the statutory
retirement age and includes certain changes
necessary to implement the extended statutory retirement age, such as adjusting salary
systems.
Under the ADEPA, companies will be statutorily required to set the retirement age at
60 or above. Any company with a retirement
age below 60 will be deemed to have set
the retirement age at 60. On the other hand,
if the retirement age is extended to 60 or
above, the employer and the majority labor
union (or, if the company does not have a
majority labor union, the majority representative of the employees) must comply
with certain statutory requirements, such as
adjusting the salary system, to accommodate the retirement age extension.
The effective date of the ADEPA will depend
on the number of employees in a given
workplace. For businesses, workplaces,
governmental offices, and local public enterprises with 300 or more full-time employees,
the ADEPA will come into effect as of January 1, 2016. For places with less than 300
full-time employees, the ADEPA will become
effective on January 1, 2017.
24
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
There are two ways in which a company may
use workers other than its own employees: i)
using workers dispatched from a manpower
supply company (“Worker Dispatch”); or ii)
using workers of a subcontracting company under an independent subcontractor
agreement executed with a subcontracting company (“Subcontracting”). The primary difference between the two systems is
who supervises and controls the concerned
employees.
Worker Dispatch. Under the Worker Dispatch system, a manpower supply company
enters into a contract to dispatch workers
to a service recipient company, whereby the
dispatched workers provide their services to
the service recipient company subject to the
direct supervision and control of the service
recipient company. Such workers maintain
their employment relationship with the
manpower supply company.
Under the Act on the Protection of Dispatched Workers (hereinafter the “Dispatch
Act”), a manpower supply company must
meet certain legal requirements including,
the requirement to obtain a license to engage in Worker Dispatch from the Ministry
of Employment and Labor (“MOEL”). Furthermore, there are only 32 job categories
approved for work under Worker Dispatch.
In addition to the restriction on the type of
work, the Dispatch Act restricts the period
for dispatch work to a maximum of two
years with a few exceptions.
Subcontracting. Under the Subcontracting
system, one company promises to accom-
plish a certain task and the principal company promises to pay a fee to the subcontractor for the completion of such work.
The subcontractor, which typically receives
a work order from the principal, accomplishes such work by directly supervising and
controlling its own employees in order to
complete the work on behalf of the service
recipient company. At all times, the subcontractor maintains the relationship with the
principal who has no direct relationship with
the employees of the subcontractor.
“Illegal Dispatch”. If, in substance and form,
the principal company is supervising and
controlling the subcontracted workers under
a subcontracting arrangement, then a court
or the labor authorities may find that the
arrangement is for the use of dispatched
workers subject to the protections and limitations imposed by the Dispatch Act (and
thus, this is called an “illegal Worker Dispatch”).
In the past, for those “illegally dispatched
workers” staying beyond two years, they
would have been entitled to claim regular
employee status with the service recipient
company. From August 2, 2012, the foregoing two year distinction was eliminated,
meaning illegally dispatched subcontracted
workers can now claim direct employment
immediately with the principal company.
Failure by the employer to comply with an
order by the authorities to hire the dispatched employee may result in the employer
being assessed an administrative fine up to
30 million Korean Won on top of a possible
criminal sanction.
Labor-Management Council
According to the Act on the Promotion
of Participation and Cooperation of Workers (the “APPCW”), any employer with at
Kontrakte
least 30 employees shall establish a Labor
Management Council (the “LMC”) and hold
the LMC meetings on a quarterly basis.
Failure to establish the LMC may result in
monetary fines of up to KRW 2 million to
the employer.
or more employees is required to provide at
least three days of paid paternity leave for
fathers and may provide them with up to an
additional two days of unpaid paternity leave. From February 2, 2013, this also applies
to employers with less than 300 employees.
The LMC, which has to be established irrespective of the existence of a trade union
at the company, promotes welfare and cooperation between employers and employees and serves as a discussion platform
for labor issues. The LMC is comprised of
an equal number of employee and management representatives. The employee representatives must be elected by the employees
unless there is a labor union that represents
the majority of all employees, in which case
the labor union may designate the employee
representatives.
The GEEA requires employers to provide a
one-year leave of absence for childcare,
not including the days of paid maternity
leave used after childbirth in case of female
employees, for any male or female employee
with a child under the age of six.
Although the LMC discusses a range of
employment-related matters, certain issues
may only be resolved by a resolution of the
LMC; these include establishment of basic
employee training plans, establishment
and management of welfare facilities, and
employee grievances which are not resolved
by the grievance handling committee, a subcommittee of the LMC. Unlike labor unions,
the LMC does not have the right to initiate
or order industrial actions such as strikes.
Protection of Female Employees
The declining fertility rate in South Korea
has triggered legislative initiatives to support and protect the female work force.
Employers must grant pregnant female
employees a total of 90 days of paid maternity leave. At least 45 days must be used
after childbirth but where more than 45
days were spent prior to childbirth, an
employer must allow 45 days of maternity
leave after childbirth. Employers must provide 30 minutes of paid nursing periods twice
per day for female employees with children
under the age of one.
Under the Gender Equality Employment and
Work-Family Balance Support Act (“GEEA”),
from August 2, 2012, an employer with 300
From August 2, 2012, with the request of
an employee with a child under the age of
six, the employer is required to allow a work
hour reduction during the childcare period.
The employer may refuse to allow a work
hour reduction only in very limited circumstances.
Personal Information Protection Act
The Personal Information and Privacy Act
(hereinafter “PIPA”) took effect starting from
September 30, 2011. The Act determines
the procedures to take when processing
personal information, defines the rights of
an information owner, and further provides
for criminal, administrative and potential
civil penalties for violation of the rules thereunder.
As the PIPA applies equally to the collection
and management of employee and customer
information, a review of HR practices for the
processing of collected personal information
is warranted for compliance with the various
protective measures that are required under
the PIPA.
Personal information is broadly defined
under the law to refer to information pertaining to a living individual which contains
information identifying a specific person
with a name, a resident registration number,
or similar in a form of an image. According
to this definition, information which is collected and processed by a company from
recruitment, employment, to termination
will likely qualify as “personal information.”
A key principle of PIPA is that when personal information from a “principal,” i.e., the
owner of the personal information, is collected or used, certain disclosures must be
made and consent obtained.
Employers must establish and disclose a set
of guidelines for processing personal information and implement technical, managerial, and physical measures necessary to
prevent employee information from being
lost, stolen, leaked, altered or damaged.
The recent upsurge in the mishandling and
leakage of personal information across
industries has caused greater scrutiny from
the media, regulators and investigative
authorities. Accordingly, companies need
to adopt a proactive approach to the PIPA
requirements.
Dr. Nicolai Nahrgang, LL.M. (Cornell) is a
German and US licensed attorney. He is a
senior foreign counsel at Kim & Chang.
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 25
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Contacts
26
KGCCI Half -Year Economic Outlook
and MOU with Daegu
Discussion with PStS Hartmut Koschyk
and political foundations
The KGCCI Economic Outlook 2013 was held on August 28th. While Deutsche Bank and German
Trade and Invest (GTAI) gave an outlook from their macroeconomic perspective, Carl Zeiss, Brose,
BMW, Boehringer Ingelheim and Hapag-Lloyd provided their assessment for their respective markets. The event was kindly sponsored by Daegu Metropolitan City. KGCCI and Daegu Metropolitan
City signed a Memorandum of Understanding at this occasion.
On 7th October, Parliamentary State Secretary of Federal Ministry of Finance Hartmut Koschyk,
provided insight into the situation in the Federal Republic of Germany after the parliamentary
elections. Debated questions were, among others, options for coalitions and their possible impact
on German inter-state issues as well as on Korean-German relations. A podium discussion with
representatives of the political foundations in Korea following the speech of PStS Koschyk allowed to discuss many of the issues raised more in depth.
MOU with KITA
KGCCI-GIZ Workshop
Korea International Trade Association (KITA) signed a Memorandum of Understanding with
KGCCI, FKCCI and ITCCK to promote trade and business between Korea and Europe. The MoU was
signed by Mr. Moo-han Kim, Senior Executive Managing Director of Korea International Trade
Association (KITA) and Mr. Thomas Geyer, President of KGCCI, Mr. David-Pierre Jalicon, President
of FKCCI and Nicolas Piccato, President of ITCCK at the Korea World Trade Center on 29 August
2013.
On September 6th, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) and KGCCI
held an workshop on Skilled Workforce in German Companies in Korea. Around 40 executives
attended the workshop and took a chance to gain more insights about practical orientation in
vocational education and training.
Breakfast Seminar with Kyobo
Life Insurance
Breakfast Seminar with Kim&Chang
Introducing a new event series “Breakfast seminar with…” –
KGCCI invited for this 1st meeting Kyobo Life Insurance on the 11th September at its Headquarter
in Noblié Center. Ms. Ji-Hyun KIM, Senior Consultant at Kyobo Life Insurance, gave an overview
of the Korean retirement pension market and concluded with a number of tips on how companies
can respond to the challenges of the current environment in managing retirement pension.
The 2nd breakfast seminar was held on 1st October in cooperation with one of the leading Korean
law firms Kim & Chang covering the topic „Recent Trends in Korean Labor Law”. KGCCI member
companies gathered to discuss profound issues, among others, ordinary wages, subcontracting,
HR compliance as well as termination laws in Korea.
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
Kontakte
IAA Delegation 2013
SME Round Table and Sundowner
KGCCI organized a delegation for the commercial vehicle parts manufacturers in Jeonbuk from
September 8th to 14th 2013 on the occasion of the IAA International Motor Show 2013 in Frankfurt. The 28 participants visited ZF Friedrichshafen AG, Fraunhofer LBF, Knorr-Bremse AG und
MAN Truck & Bus AG. Moreover, the delegation had a networking event with the automobile
parts manufacturers in Thüringen on September 09th at the IAA International Motor Show.
On 24th September, the KGCCI SME Round Table (AKM) held the meeting under its Chairman
Michael Hennig, President of Illies Engineering, Vice President of KGCCI to share and discuss
work related issues. The SME Round Table was followed by the KGCCI Sundowner. Around 70
members came together to enjoy a glass of Bitburger beer and German sausages provided by
Chef Meili. Participants appreciated this informal networking opportunity in a relaxed after-work
atmosphere.
New Members
Akzo Nobel Pulp+
Performance Chemicals Korea Co., Ltd.
Mr. Christian Przybyla
Business Manager North Asia
E-Mail: christian.przybyla@akzonobel.com
Branche: Chemistry, Pharmaceuticals
Human Resources Development Service
of Korea
Dr. Christin Brings
Special committee member
E-Mail: cbrings@hrdkorea.or.kr
Branche: Association, Non-profit Foundation;
Consulting (Business); Education; Transportation,
Logistics, Relocation
Volute
Ms. Michaela Auer
Management, Conceptor
E-Mail: info@volute.eu
Branche: Advertising, Public Relations, Design;
Consulting (Business); Media, Publishing, Print;
Trade Fair, Exhibition
Grape communications
Mr. Soo-Sam Chae
Chairman & CEO
E-Mail: sschae@grapecomm.co.kr
Branche: Advertising, Public Relations, Design;
Consulting (Business)
Upcoming
November 2
Skat Tunier
12:00pm
Restaurant Baerlin
November 5
December 2
Extraordinary General
Meeting (EGM)
Korean Executive
Forum (KEF)
6:30pm
Conrad Seoul,
Grand Ballroom
6:00pm
Conrad Hotel,
Studio 1-3
December 6
December 10
Goose Dinner
SME Round Table (AKM)
6:30pm
Millennium Seoul Hilton,
Junior Ballroom
4:30
Deutsche Schule Seoul
Sundowner
6:30pm
KGCCI Veranda
Registration: www.kgcci.com/events | Contact: Ms. Sun-Hi Kim | shkim@kgcci.com
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013 27
Kontakte
News and People
Mr. Thomas Kuehl was named
as the new Managing Director of
the Volkswagen Group in Korea in
September 2nd. Beforehand he worked as Director Corporate Strategy at the Volkswagen Group Sales
India. After graduating from Bergische Universitaet Wuppertal, Germany and working as a consultant
in several consulting firms, Mr. Kuehl
joined Volkswagen AG in 1995. He
held various positions in Volkswagen
AG including Department Head of Outbound Logistic Parts and Sales
Manager for Luxembourg, Belgium, and France until 2001. Serving
as Head of Product Marketing and Strategy & Research at Volkswagen Mexico until 2005, he was in charge of seven Northern Europe
countries as Sales Director for three years. Mr. Kuehl also worked
for the Volkswagen affiliate Skoda as Brand Head and Member of
Board, Sales & Marketing in India 2012, before he served as Director
Corporate Strategy at the Volkswagen Group Sales.
█
Mr. Max Phillips (43) assumed his
position as Area Manager, Korea for
The Ascott Limited on 5th August
2013. Max replaces Jean Keijdener
who has relocated to Thailand as
Country General Manager. Previously, Mr. Phillips was working for The
Ascott Limited in London in the role
of Area Manager. He has also worked for Forte Hotels, Le Meridien
and Moat House Hotels. He holds a
degree in Hotel Management at the
Manchester Metropolitan University.
█
increased. This development is recognizable through the investments
undertaken by the DAAD in Korea, which have doubled in the last 10
years - a total of EUR 3.5 million. Annually 600 students and academics participating in the German-Korean exchange benefit from the
programs of the DAAD.
Mr. KyoungBong Park (51) assumed on August 1st 2013 the Representative Director position at EPCOS
Korea LLC, a spin-off company from
Siemens Ltd., Seoul since 2008. He
took over from Dr. Werner Salz who
moved to EPCOS PTE LTD in Singapore. Mr. Park has been working
for EPCOS Korea and Siemens Seoul
since 1991 starting his career as a
field application engineer of electronic components. Previously he was
a Radio Frequency Modulator development engineer at Samsung
Electro-Mechanics since 1986 after retiring at first lieutenant from
Korean army. He holds a Master degree in Technology Management
at the State University of New York at Stony Brook and a Bachelor
degree in Electronic Engineering
█
TÜV Rheinland Korea became the first company since
2008 to be credited as a REACH
(Registration Evaluation Authorization of Chemicals) services provider from the Korean
Government. TÜV Rheinland's
Korean subsidiary is able to
support local exporters in cooperation with Luxcontrol to
comply with the European chemicals regulations. Customers interested in REACH consultancy
services can apply directly on the government’s REACH home page.
Following this approval, TÜV Rheinland Korea will train consultants
and develop services in accordance with the Korean K-REACH regulation adopted last April 2013 and coming into effect in 2015.
█
In 2006, the Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD)
moved from its Korean office into the KGCCI German office in Hannam-dong. These seven years, in which even the German-Korean
Alumni Network ADeKo was founded, were a time of expansion. This
expansion is now also due to the relocation of the DAAD offices to
Myeong-dong: Assignments are getting more diversified, working
space requirements and the need of an external representation have Please send news for this column to info@kgcci.com
█
28
KORUM Nr. 47 | Oktober 2013
KGCCI Exhibition and
Business Delegation Support
Local expertise and support is the key to success for international exhibitors at trade fairs and
business delegations. KGCCI provides that expertise to its clients:
Exhibition Support for German and Korean Companies
• Organization of booth set-up and promotion activities
• Local support for a professional presentation at trade fairs in Korea and Germany
Business Delegations
• Arrangement of complete business trips to Germany and Korea
• Organization of events, seminars, business matchmaking and other networking
opportunities
With over 30 years of experience, KGCCI is your first partner in international trade fair and business
delegation consulting.
Contact us:
Trade Service Division
Tel.: +82-2-37804-600
Fax: +82-2-37804-637
info@kgcci.com
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KORUM
Media Data
Korea I Unternehmen I Märkte
KORUM, the bimonthly magazine of KGCCI publishes articles on Korea's economy,
markets, companies, technologies as well as on tax, legal or intercultural issues. The
journal also contains information on the activities of KGCCI and its member companies.
Nr. 47 l Oktober 2013
KORUM target group consists of KGCCI members in Korea and abroad, decision
makers of companies doing business with Korea, business associations and relevant
public sector institutions.
Herausgeber:
Circulation: Language: Pages: Frequency: 1,200 copies
German
minimum 32 (full colour)
bimonthly (February, April, June, August, October, December)
Rates per issue, all pages full colour
Inside front cover page + page 3
Outside back cover page
Page 30 + inside back cover page
Inside double page spread
Inside front cover page
Inside back cover page
Inside page
Inside 1/2 page
Redaktion:
Sora Jon
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Youngsan-gu, Seoul 140-884, Korea
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