in meinem Herzen - Glaskunst
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in meinem Herzen - Glaskunst
Liebesbriefe in meinem Herzen Eckhart-Essenzen, Gedanken und Gedichte von Tanja Nicklaus Verurteilenden Als Kind schon habe ich oft angezweifelt, dass die Bibel richtig übersetzt ist. entgegenrief: „Wer ohne Schuld ist, der werfe den ersten Stein“. Das kam meinem Wie sehr dieser mir fremd lichen ungestümen, und wilden kindWidder- wirkende, strenge, mich ver- wesen so nah, und meiner ängstigende, Hoffnung doch strafende inkompatibel war Gott mit auf Gnade, Liebe und Geborgenheit. jenem Vater im Himmel, den ich mit Jesu Worten Abwuni Diesen Gott über all die Jahre nennen durfte ... „mein Vater“, immer besser kennen zu lernen „mein Papa“ haben mir 22 Jahre meines ... ein Vater noch dazu, der mir Privatstudiums der Hebräischen diesen Jesu als großen Bruder Sprache bei meinem gelieb- an die Seite stellte, ... ten und was für ein Bruder ... und seiner wundervollen Frau Lehrer Egon Kaufmann ebenso ermöglicht, wie all die einer der die Tische der Händ- Bücher und Exerzitien, all die ler im Tempelbezirk wutent- Gespräche und Begegnungen brannt umwarf und der den mit Menschen, die als innersten Kern die Liebe in allem sehen. ... damit nun endlich mal ein Das spielerische Herangehen um Anfang gemacht ist, werde ich Worte und ihre Bedeutung zu bei Euch diesen Anfang wagen, ergründen, habe ich also aus- bei Euch, die Ihr mich gut giebig gelernt. oder besser oder kaum oder garnicht kennt ... Neben Kluges Etymologischem Und somit haltet Ihr die erste Lexikon stehen mir 33 Bände der gedruckte Ausgabe, eine kleine Gebrüder Grimm zur Verfügung Eckart-Essenz, Gedanken und um nachzuforschen wo sich mir Gedichte in Euren Händen ... der Sinn „er-schließt“ und nicht „ver-schließt“. Möge sie Euer Herz berühren und erfreuen. So befinde ich mich gerade im vierte Jahr, in dem ich mir täglich die Zeit nehme an Texten und In Liebe Ihre Predigten des großen Mystikers und Eure Meister Eckhart (1260-1328) zu arbeiten, und mittlerweile habe ich diverse Manuskripte die darauf warten veröffentlicht zu werden. Liebe Gott Der schönste Tempel, den ich Gott in meinem Leben bauen kann, ist meine unverstellte Seele. Meine offene, hingegebene, dankbare, um seine Liebe wissende Seele, ... die seine bedingungslose Liebe erkennt und annimmt und frei ist von jeglicher Vor-Stellung EW I S. 13 ... nur DA ist und BEREIT ... Wahrheit = was der Wirklichkeit gemäß ist, die richtige Auffassung der Dinge Wirken = zum Gebrauch tauglich machen, eine Verrichtung mit der Hand tun, handeln, eine wertvolle und geachtete Tätigkeit ausüben, helfen, fruchten Wirklichkeit = Abstraktbildung von wirklich im Sinne von Tätigkeit, Aktivität, Erfolg, Nutzen EW I S. 13 Gott als Licht meines Lebens will meine Seele erleuchten, will mich seine Liebe wissen lassen, nicht um seines Vorteils willen, ... sondern, weil er frei dazu ist mich einzuladen in seine ewige Wahrheit. Dort gibt es keinen Tauschhandel, von Befriedigungsfragmenten, die meine Bedürftigkeit, meine Sehnsucht, meine Sucht befriedigen sollen ... und für die ich „zu zahlen“ bereit bin ... ?! ... obwohl der Preis dafür viel zu hoch ist ... ... ... ?! Gottes Liebe verschenkt sich in mich hinein ... „inspiriert“ mich, seine Wahrheit zu erkennen, seine Liebe in mir aufzunehmen um sie weiter zu verschenken ... „um Gottes Willen“. Gott hat unsere Seele so sehr an sich abgemessen, ... dass sie ihm so gleicht, ... in all ihrem Sehnen und Wirken, ... dass nichts ihm wohliger ist, ... ihm mehr behagt, ... als in uns und unserer Seele „behaust“ zu sein, um wesenhaft „als Mensch“ aus gott-geschaffener Innigkeit und Einheit zu leben. EW I S. 1 Sobald wir uns vorstellen, was alles und wie alles zu sein hat, nehmen wir Gott, uns und Seiner Wirklichkeit in uns den Platz um „wirk-lich“ Seele zu werden, ... und unser Hunger und unsere Unersättlichkeit wächst. Licht Gott Gottes größtes Glück ist es diesen Platz in mir zu erfüllen ... mit all seiner Liebe und all seinem Gottsein ... stillen und nähren will er den Hunger und Durst meiner Seele EW I S. 237 nach seinem Licht. Gott lässt sich nicht kleinreden, um in unserer Begrifflichkeit begreifbarer zu werden. All diese Versuche können nur fehlschlagen. Unsere Atemlosigkeit im Bestaunen seiner Größe EW I S. 106 lässt gar keine Worte zu. Überlasse ich mich in all meiner Vertrautheit jenem Gott, der nichtmal zu benennen ist, Wahrheit = Übereinstimmung mit der Wirklichkeit, die richtige Auffassung der Dinge ... ergebe ich meine Seele willentlich in meine Willenlosigkeit, ... auf dass sie hineinwachsen kann in jene Reinheit aus der sie gekommen ist, ... EW I S. 270 so ist sie geborgen und gewahr in jener Wirklichkeit aus der die Wahrheit selbst entsprungen ist. EW I S. 239 Unser Wissen ... unser innerstes Wissen um unseren Seelenkern um unsere göttliche Natur ... berührt da die Engelssphäre wo wir „einsteigen“ in diesen Kern ... wo wir ihn wachsen lassen hinein in seine Größe ... wo er sich ausdehnt bis er die Sphäre des Lichts und der Liebe Gottes an jedem Punkt seiner Ausdehnung berührt ... bis er ganz ein-gefasst und ein-genommen ist ... angekommen ist in Gott. Hererzz ... seine Hingabe zu erhören ... wie liebkosendes Flüstern ... werbend um mein Herz ... an meinem lauschenden Ohr EW I S. 135 ... EW II S. 19 Die Freude, die Gott für uns alle bereithält, ... wartet in jedem Moment und überall auf uns. ... Sie ist von nichts anderem abhängig als davon, unsere Herzen nach ihm auszustrecken ... und ihn hinein zu bitten in unser Leben. Gnade Zu nehmen, was Gott sich für uns alle hat einfallen lassen um uns in seiner Liebe anzulächeln … Uns zu begeistern für seine Schönheit in allen Dingen Die ER geschaffen hat … Nicht entmutigen will er uns sondern sich freuen an seinem schöpferischen Ebenbild, das schöpft und spielt und neugierig bleibt. Licht und Liebe verströmend ist er EW II S. 352 und wie wohlgesonnen er mir ist, wenn ich in mein Wesen hineinwachse … das „Wesentliche“ annehme und in meinem Menschsein erblühe. Ohne die Einladung unserer Seele an Gott sich „einzunisten“ in unser Herz ist unsere Seele zwar von Natur aus ein Wunder und mit Willen und Weisheit zu Gutem fähig ... aber es fehlen ihr die Flügel um in Gottes himmlisches Wesen hinein zu tauchen und diesen Himmel auf die Erde zu bringen beseelt ... seelig geheilt ... heilig EW I S. 191 dankbar für jeden Augenblick unseres Lebens. Dank Dankbarkeit Dankba Dankbarkeit Wenn Gott in meiner Seelentiefe willkommen und angekommen ist, ... und ich überfließe aus dieser Freude und Dankbarkeit … seine Liebe aus mir quillt, wie frisches Wasser aus einer Quelle … Dankbarkeit EW II S. 17 dann will mein Herz nichts anderes mehr, als dass diese Liebe Allen und Allem zu Teil wird. Der Kern, der Mittelpunkt, die Abstammung, das Wesen aller Unverzichtbarkeiten ist Gott. In der Liebe zu allem was mich umgibt entweht mir und umweht mich jener Geist, der in seiner Heiligkeit jener Reinheit entspringt ... und in seiner Absichtslosigkeit meinem dankbaren Herzen. Überlasse ich mich dieser Liebe ganz, gleite ich in eine Gottesnähe, EW I S. 304 in der ich nichts anderes mehr als seine Gottheit erlebe, eratme, ergebe. All Dein Grünsein … Dein Wachsen im satten Hier macht mich hungrig nach Leben … und tief, ganz tief … atme ich „Erde“ Tanja Nicklaus bis in mein Herz. Segen Gott Die Frage ist immer wieder … wer bin ich … wer sind wir im INNERSTEN … * Paradies pairi daeza = aus dem iranische Umfriedung, Umwallung / altpersisch paridaida Lustgarten Wildpark Meine Wesenhaftigkeit, meine Einzigartigkeit mit den mir gegebenen Talenten ruft mich in sich um zu sein wer ich bin. Gott hat mich als SEIN EBENBILD geschaffen, in mir lebt seine Stimme und das Wissen um Wahrheit. Lebe ich also in dieser BE-STIMMUNG, höre ich also auf meine inniglichsten Gebote, so steht mir die Fülle und die UMFRIEDUNG göttlicher Liebe zu mir … offen … EW I S. 99 So bin ich wie ich bin ... und lebe in Gott ... die Vertreibung aus dem Paradies durch meine Anmaßung ist somit aufgehoben. Vater Vater Unser Gott, Du reines Eines, aus Deinem Innersten fließt Deine Elternschaft in mich. Sie führt mich aus der Möglichkeit in die Wirklichkeit. Ich bin gesegnet in Deiner Einheit. Der Du bist im Himmel Neil Duglas Klotz hat in seinem Buch „das Aramäische Vater Unser“ Zeile für Zeile mit den verschiedensten Bedeutungsansätzen übersetzt. ein für mich stimmiges Extrakt aus seiner Vorlage ist dieses in meine Worte gefasste „VATER UNSER“ Du hast mir geholfen Deinen Namen vor Verletzung zu bewahren. Du bist der Allerheiligste, ... bewohnst mein Allerheiligstes. Dir gebe ich mich hin, auf Dich beharre ich, dich heiligt mein Atem Mal für Mal. Himmel Dein Reich komme Dein und mein, ... unser Verlangen, mit dem wir uns begehren, will fruchtbar sein und Weltwerden. Lenke mein Leben in Dich und lass mich Verantwortung tragen, für und für. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden Deine Liebe will nicht getrennt sein von meiner. Dein Licht will in allem leuchten was ich bin. Lass Deine Schöpfung einstimmen in jeden Augenblick meines Lebens, in jeden Wunsch meines Herzens und in die Dankbarkeit all dessen, was und wo ich bin. Nur dafür brennt und leuchtet meine Seele. Brot Unser tägliches Brot gib uns heute Lass uns hören, was das Leben von uns braucht und ergieße Dich in uns, auf dass wir wachsen und Kraft gewinnen ... Dich ausbrütend in unseren Herzen, in jedem Augenblick, Du Urquell, Du Nahrung für unser aller Körper und Geist Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern Ermögliche uns die Rückkehr in unser Segensreich in dem wir einander freilassen und lieben. Löse uns aus den Fesseln unserer vergangenen Wege und nimm uns beim Herzen auf dem Weg zu Dir. Auf dass wir alle Eins sind mit Dir ... immer und immer wieder. Amen Und lass uns nicht in Versuchung geraten, sondern erlöse uns aus all dem Übel Schütze uns vor Unruhe und Schwanken, vor Verunsicherung und vor allem was uns am Einswerden mit Dir und all unseren Mitgeschöpfen hindert. Und davor unsere gesegnete Seele zu verlieren in all den Wirren der Zeit. Und gib uns den Blick in die Tiefe Deiner Treue zu uns in die unendliche Fülle Deiner Gaben die wir zu verteilen ... geboren sind. Denn Dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit Du bist die heilige Kraft der Neugeburt und des Erstaunens. Es ist mir eine Lust mich an Deiner Quelle zu laben, daraus zu wachsen zu geben zu leben. In Ewigkeit ... wie Du in jeder Begegnung „Gott“ bist ... ... und immer bleiben wirst ... nahbar, innig, untrennbar, vertraut. AMEN Vereint in Deiner Wirklichkeit Deinem Wirken Einwirken Eins Ich halte mein zerbrechliches Leben in Dein Erbarmen und gleite sanft in Dein Herz Geborgenheit Liebe Ewigkeit umfangen meine verwirrte Seele und heilend in Deiner Größe Tanja Nicklaus werde ich eins. und ... der Teufel kann mir gestohlen bleiben! © Tanja Nicklaus September 2014 EW entspricht Eckhart Werk Predigten und Traktate Deutscher Klassiker Verlag 2. Auflage: 100 Stück Portrait: Hanne Horn Gestaltung: www.feinstwerk.de Photographien: Tanja und Laila Nicklaus