Banken geben Studenten keinen Kredit

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Banken geben Studenten keinen Kredit
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Banken geben Studenten
keinen Kredit
Die meisten Finanzinstitute erteilen keine Ausbildungskredite –
und begründen es mit geänderten Gesetzesvorgaben.
Anderswo erhalten Studenten durchaus Kredit zu Vorzugsbedingungen.
Von Nicole Tesar
Anna hat zwei Nebenjobs, damit sie ihr
Studium finanzieren kann. Es fehlt ihr
nur noch die Masterarbeit, um das Wirtschaftsstudium an der Universität abzuschliessen. Wegen ihrer beiden Jobs, die
sie pro Woche mit rund 60 Prozent auslasten, kommt sie mit der Arbeit jedoch
nicht voran. Deshalb möchte sie die beiden Stellen kündigen und sich rund vier
Monate lang ausschliesslich der Masterarbeit widmen. Zu diesem Zweck will
sie einen Ausbildungskredit in der Höhe
von 20 000 Franken bei einer Bank beantragen.
Bei den Banken wird Annas Anliegen
nicht auf offene Ohren stossen, wie eine
Umfrage bei acht Banken zeigt. Keine
von ihnen gewährt Ausbildungskredite.
«Die UBS bietet weder Ausbildungsnoch Kleinkredite an», schreibt ein Sprecher der Bank. Auch die Credit Suisse gewährt keine Studienkredite. Aber mit
einer Bürgschaft sei unter Umständen
ein Kleinkredit möglich, allerdings nicht
zu einem ermässigten Zinssatz.
Auch die Migros-Bank, Valiant, Raiffeisen, die Zürcher Kantonalbank (ZKB)
und die Berner Kantonalbank (BEKB)
winken ab. Die meisten Banken begründen die Abschaffung der Kredite mit dem
Konsumkreditgesetz von 2003. Blankodarlehen ohne Sicherheiten fallen unter
dieses Gesetz. Demnach muss die Kreditgeberin nachweisen, dass der Kredit innerhalb von 36 Monaten vom Kreditnehmer zurückbezahlt werden kann. «Gerade Studenten mit minimalem oder keinem Einkommen können die gesetzlich
vorgeschriebenen Bonitätsanforderungen nicht erfüllen», schreibt die ZKB. Ein
Migros-Bank-Sprecher resümiert: «Darum dürfen in solchen Fällen keine
­Kredite vergeben werden.»
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Die geringe Rentabilität von Ausbildungskrediten bewog die UBS bereits vor 2003,
keine Ausbildungskredite mehr anzubieten. Die Walliser Kantonalbank (WKB)
hingegen vergibt trotz neuem Konsumkreditgesetz weiterhin Studienkredite:
zu einem Zinssatz von 4,5 Prozent. Im
Konsumkreditgesetz sind Kredite, die
die berufliche und gewerbliche Tätigkeit
betreffen, nämlich ausgenommen. Das
gibt der WKB den nötigen gesetzlichen
Spielraum. Denn sie interpretiert das
Studieren als berufliche Tätigkeit, womit
Die Anzeigenvermittlerin
schreibt wieder schwarze
Zahlen. Allerdings sollen
nochmals 100 Stellen
gestrichen werden.
Nicht optimal aufgestellt
Aus der «grössten Krise der letzten 40
Jahre» sei das Unternehmen «gestärkt
hervorgegangen», sagte Rohner. Indirekt
räumte er aber ein, dass die Publi­groupe
strategisch nicht optimal aufgestellt ist.
In zwei von drei Geschäftsfeldern – bei
Search and Find sowie beim zukunfts-
Die Lage ist für Studierende wie Anna
nicht aussichtslos: Die Berner Kantonalbank zum Beispiel verweist sie an die
kantonale Erziehungsdirektion. Denn
der Kanton gewährt jährlich Darlehen
an Studierende. Diese sind während des
Besuchs der Ausbildung zinsfrei. Das Gesuch muss Anna zwar beim Kanton einreichen, die Auszahlung und die Kontoführung übernimmt aber die BEKB.
Viele Studierende der Uni Zürich lernen in der Mensa: Zeit ist Geld. Foto: Nicola Pitaro
Studienaktie.org Kontaktbörse für Investoren und Studenten
Als Lars Stein Ende 2000 etwas überstürzt
ein Betriebswirtschaftsstudium an der
Universität St. Gallen begann, unterschätzte
er als Deutscher die Lebenshaltungskosten in
der Schweiz massiv. Was tun? Der angehende
Ökonom bot Investoren einen Teil seines
zukünftigen Gehalts im Tausch gegen die
Ermöglichung seines Studiums an. 15 Investoren nahmen Steins Angebot an, unter anderem Verwandte, Freunde und andere Privatpersonen, die über seine Website auf ihn
aufmerksam geworden waren.
Aus der Idee entstand 2006 der Verein
Studienaktie.org. Er vermittelt Kontakte
zwischen Bildungsinvestoren und Studierenden. 50 Finanzierungen sind laut dem
31-jährigen Präsidenten und Gründer Lars
Stein schon zustande gekommen; weitere 30
seien vor dem Abschluss. Der Verein stellt
keine Bedingungen an die Antragssteller. Der
Publigroupe zahlt Dividende
und fährt fort, Stellen abzubauen
Von Hanspeter Bürgin
Für 2010 weist Publigroupe ein Nettoergebnis von 42,6 Millionen Franken
aus. Im Vorjahr hatte der Verlust noch
rund 20 Millionen betragen. Der Turnaround in der klassischen Medienvermarktung erfolgte «schneller als erwartet», wie Konzernchef und Verwaltungsratspräsident Hans-Peter Rohner gestern an der Bilanzpressekonferenz in Zürich sagte, aber dies sei «noch kein
Grund zur Zufriedenheit». In der Tat:
Dass die Publigroupe ihren gebeutelten
Aktionären wieder eine Dividende von
sechs Franken ausschütten kann, verdankt sie auch dem Verkauf von zwei
Liegenschaften und von Beteiligungen
(Edipresse und «Basler Zeitung»).
Alle Preise in CHF inkl. MwSt. Statt-Preise sind Konkurrenzpreise vom 18.03.2011.
ihre Studienkredite nicht unter das
­Konsumkreditgesetz fallen.
Ein Sonderfall ist die Postfinance. Der
Finanzdienstleister bietet weder Konsum- noch Ausbildungskredite an. Das
Postgesetz verbietet es Postfinance,
selbstständig Kredite anzubieten. Und
bei der Kreditvergabe in Kooperation mit
Banken beschränkt sich die Post-Tochter
auf Hypotheken und KMU-Kredite.
trächtigen Joint Venture Zanox (trans­
aktionsbasierte Werbung im Internet) –
hat sie nicht das Sagen: Bei Local.ch (inkl.
Gelbe Seiten und Swisscom Directories)
bestimmt die Swisscom mit 51 Prozent
und bei Zanox der Axel-Springer-Verlag
mit 52,5 Prozent.
Massgebend für die Gesundung waren der Konjunkturaufschwung im zweiten Halbjahr 2010 – und massive Sparmassnahmen. 1000 abgebauten Stellen
vor allem im Bereich Media Sales stehen
nur 300 neu geschaffene Jobs bei den
­digitalen Medien gegenüber. Rohner
sprach von einer neuen P (so das Branchenkürzel der Publigroupe): «kleiner,
gesünder und profitabel». Der Verkauf
von «nicht strategischen Vermögenswerten» erlaubte es ihr, die Bankschulden
von 165 Millionen auf 93 Millionen Franken zu reduzieren.
Wichtig dafür, dass die Publigroupe
aus der Krise herausgefunden hat, war
aber auch das Einlenken der Grossverlage Tamedia und Ringier. Beide schlossen neue Rahmenverträge ab. Ringier
sagt dazu: «Die Dienstleistungen der P
sind für uns nach wie vor sehr wichtig.»
Hinter den Kulissen hatte es allerdings
anders getönt, lange Zeit wurde auch ein
Alleingang diskutiert. Tamedia betont
heute, dass die P «ein wichtiger Partner»
sei und deshalb beide Unternehmen an
einer Fortsetzung der Partnerschaft interessiert gewesen seien.
Geldbedarf muss einzig im Zusammenhang
mit einer Aus- oder Weiterbildung stehen. Der
Finanzbedarf liegt bei durchschnittlich
25 000 Franken. Der Betrag wird auf vier
oder fünf Investoren aufgeteilt.
Total 70 Investoren haben über den Verein
einem oder mehreren Studierenden Darlehen
gewährt. Es sind Privatpersonen unterschiedlichster Herkunft: viele Hochschulabsolventen, ein 77-jähriger Rentner, ein Pädagoge
und ein Gefängnispfarrer. «Wir wollen auch
Firmen für uns gewinnen», sagt Stein. Den
Rückzahlungsmodus regeln die Studenten
direkt mit den Investoren. Ein Vertrag kann
lauten: Ein Student leiht sich 6000 Franken.
Er verpflichtet sich, 10 Prozent seines Jahresgehalts im Jahr 2020 an den Investor zurückzubezahlen. Zur Risikoabsicherung werden
meistens ein Höchst- und ein Mindestbetrag
vereinbart. (nt)
Grösserer Spielraum
für US-Grossbanken
Die amerikanischen Grossbanken dürfen wieder freier über ihr Geld verfügen.
Die Notenbank Fed hat gestern die Restriktionen gelockert, die sie den Wallstreet-Häusern nach der Finanzkrise auferlegt hatte. Die Menge und die Qualität
des Kapitals haben sich bei vielen grossen Banken seit der Finanzkrise verbessert, hiess es.
Bestimmte Banken dürfen nun wieder Dividenden zahlen, Aktien zurückkaufen oder vom Staat geborgtes Geld
zurückgeben. All dem war bislang ein
Riegel vorgeschoben, um die Kreditinstitute davon abzuhalten, zu viel des
wertvollen und in der Finanzkrise knappen Kapitals wegzugeben.
Branchenprimus J. P. Morgan Chase
teilte kurz nach Bekanntgabe der FedEntscheidung mit, die Quartalsdividende werde von 5 auf 25 Cent angehoben. Zudem würden Aktien im Volumen
von 15 Milliarden Dollar zurückgekauft.
Das freute die Börsianer: Die J.-P.-Morgan-Aktie stieg um mehr als 3 Prozent.
Die Notenbank hatte den Spielraum
für die Banken nach der Auswertung der
Stresstests erweitert. Dabei wurden, wie
schon 2009, insgesamt 19 grosse Finanzhäuser daraufhin untersucht, ob sie
auch bei starken Belastungen noch zahlungsfähig sind. An dem Test nahmen
neben J. P. Morgan unter anderem Goldman Sachs, American Express, die Citi­
group, die Bank of America und Morgan
Stanley teil. (Bloomberg)