Feier zum 40. Priesterjubiläum von Pfarrer Hans Bock Sonntag, 15
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Feier zum 40. Priesterjubiläum von Pfarrer Hans Bock Sonntag, 15
Feier zum 40. Priesterjubiläum von Pfarrer Hans Bock Sonntag, 15. Juli 2012 Grußwort von Fritz Wallner in der Wallfahrtskirche Mariaort Lieber Pfarrer Bock, lieber Hans, ich stehe heute hier in dieser Kirche, an diesem Ambo, zu dieser Stunde, weil du ein wichtiges Jubiläum feierst, weil wir Freunde sind, weil wir 24 Jahre in großer Harmonie – mit ebenso großem Einsatz und mit der Unterstützung vieler Menschen – immer zum Wohl der Kirche sowie zur Stärkung des Glaubens zusammengearbeitet haben und - weil uns gemeinsame Fahrten und Aktionen – als Beispiel nenne ich nur die 25 Hilfstransporte nach Kroatien – auch bis an das Grab des Propheten Hiob in den Süden des Oman geführt haben. Ich erinnere mich gerne und genau an dein silbernes Priesterjubiläum, lieber Hans. Der Kirchenzug vom Schierlinger Rathaus weg hat am Pfarrhof Halt gemacht. Wir haben dich – und die vielen anderen Priester - in unsere Mitte genommen. Unsere Idee war das Bild, wonach der Priester aus dem Volk kommt und für das Volk bestimmt ist. Dieses Bild hat sich in uns festgesetzt. Dieses Bild hast du in unseren Köpfen durch deine Arbeit und durch dein Beispiel als Seelsorger ausgelöst. Deine Ausstrahlung, - also dein Charisma - dein Vertrauen in uns „Laien“ hat uns deutlich gemacht, dass wir vor Gott nicht in unterschiedlichen Ligen spielen, sondern in der gleichen – mit dem gleichen Auftrag und Ziel. Dieses Bild, bei dem es darum geht, allein die anderen Menschen – das Volk – im Blick zu haben bei der Glaubensverkündigung. Nicht um sich – also dich - selbst als Amtsperson zu präsentieren und herauszuheben, sondern Christus aufscheinen zu lassen. Hineinwirken in die Welt heißt, in dieser Welt, bei diesen Menschen, in dieser Gesellschaft präsent zu sein – weil Gott in der Welt präsent ist. Wo denn sonst? Hineinwirken in die Welt heißt, die Ereignisse, Bedürfnisse und Wünsche der Menschen aufzunehmen, auf sie zu schauen, wie es im Konzilsdokument „Gaudium et spes“ heißt. Sich nicht auf Menschen zu konzentrieren, wie sie sein sollten oder könnten, sondern sich so darauf einzustellen, wie sie wirklich – heute – sind. Du hast uns die Gewissheit gegeben, lieber Hans, dass das Wirken des heiligen Geistes nicht auf das Priesteramt beschränkt ist. „Gott ist größer“, hat der mittelalterliche Theologe Nikolaus von Kues vor knapp 500 Jahren formuliert. Das heißt, dass Gott – also die Liebe – alles übersteigt, was wir Menschen denken, uns erträumen, erfühlen und uns ertasten können. Alles was auf uns zukommt ist – und mag es noch so bedeutend und groß sein – klein, denn „Gott ist größer!“ Dieses Bewusstsein hast du uns gegeben – und gibst es uns -, wenn du von der Güte Gottes sprichst, die wir in unseren Mitmenschen und in der ganzen Schöpfung spüren sollen. Wie sehr wir Menschen diesem Priester Pfarrer Hans Bock – trotz unserer ständigen Schwachheit - wichtig sind, das können wir besonders im Hochgebet hören, wenn du – auch in unser aller Namen - betest „für alle, die krank, traurig und einsam sind und für alle, die uns in Freundschaft verbunden sind“. Alle Menschen, die Hilfe und Zuwendung brauchen, sind unserem Pfarrer Bock besonders wichtig. Ich sage ausdrücklich besonders wichtig, denn natürlich sind ihm auch alle anderen wichtig. Aber besonders bei den Alten und Kranken kommt zum Vorschein, wie du durch deine persönliche Zuwendung Gottes Güte und Nähe personifiziert. Ganz egal, wer in welchem Krankenhaus in Mallersdorf, Regensburg, München oder sonst wo schwerkrank lag: du hast eine Gelegenheit gefunden ihn oder sie zu besuchen. Und auch heute noch schätzen wir Schierlinger es sehr, dass du unsere Kranken in den Regensburger Kliniken besucht – bisweilen betreust. Lassen sie mich persönlich anfügen: Auch wir in unserer Familie haben das selbst wiederholt erleben dürfen. Durch dich, lieber Hans, ist der „liebe“ Gott alles andere als eine Floskel! Dein Gebet für uns und deine Sorge um uns war jederzeit präsent – in Worten, in Gesten, im Tun. Auch dein Blick über den eigenen Kirchturm hinaus mit der konkreten Hilfe – der Caritas als tätiger Nächstenliebe – für Menschen in Polen, Kroatien, Moldawien, Afrika und Südamerika – gehört in diese Reihe. Vladimir Nadkrenitschnij aus Moldawien, der für die Ärmsten im ärmsten Land Europas sorgt, ist heute als Gratulant unter uns. Er ist ein Zeuge deines großen Herzens. Jetzt bist du 40 Jahre Priester, lieber Hans. Ausgestattet mit einer besonderen Weihe. Nicht, weil man dir ein „Amt“ mit einem Anspruch auf Machtausübung übertragen hat, sondern weil dir die Menschen zum Dienst im Sinne und Interesse Gottes anvertraut sind. Und weil dir die Menschen wichtig sind. Du bist ein wirklicher Hirte, lieber Hans. Und zwar in der Definition wie Christus sie uns hinterlassen hat: „Ich kenne die meinen, und die meinen kennen mich“, lesen wir im 10. Kapitel des Johannesevangeliums. Ja, du kennst sie alle! Bei uns in Schierling – und ich bin sicher – jetzt auch in Mariaort. Auch jetzt mit 75 Jahren bist du ein Vollzeit-Seelsorger. Das zeichnet dich und dein Priestersein aus. Doch zum Hinweis auf dein Altern gehört auch die eindringliche Bitte – ja, auch ein bisschen Mahnung: Schau bitte auch auf dich und deine Gesundheit. Denn so viele Menschen setzen nach wie vor – und auch in Zukunft – Hoffnung auf dich. Ich darf dir zum 40. Priesterjubiläum ganz herzlich gratulieren. Und dir alles Gute wünschen. Freude an deiner Berufung, Zufriedenheit in deinem Leben. Viele gute Freunde und einen treuen Schutzengel, der immer ein waches Auge auf dich hat. Und zum Schluss möchte ich noch einen Gruß deines Freundes Peter Garst aus der Schweiz anfügen, der mir ausdrücklich aufgetragen hat, dir das zu sagen: Du bist der Pfarrer, den er bewundert und schätzt – als Mensch und Christ. Du lebst für ihn das wahre Christentum. Dem ist nun wirklich nichts hinzufügen. Herzlichen Glückwunsch und alles Gute!