THEATERKULTUR IM FUGGERMARKT HAT JUBILÄUM
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THEATERKULTUR IM FUGGERMARKT HAT JUBILÄUM
Babenhausen 3 THEATERKULTUR IM FUGGERMARKT HAT JUBILÄUM 150 Jahre Theaterverein Babenhausen – Neues Stück als „Geburtstagsgeschenk“ VON FRITZ SETTELE Die Wurzeln des Theatervereins Babenhausen gehen auf den 10. März 1864 zurück. Laut Chronik schlossen die damaligen „Jünger Thaliens einen Vertrag als Theater-Gesellschaft in Babenhausen und gaben sich am 8. Mai desselben Jahres ihre ersten Statuten“. Zwischenzeitlich wurde sie in „Bürgerliche Theatergesellschaft“ (1889) umbenannt. Seit Oktober 1947 firmiert der Babenhauser Kulturträger unter „Theaterverein Babenhausen“. Bereits um 1700 herum entstand auf dem Fuggerareal sogar ein eigenes „Comödienhaus“. Nach dessen Abbruch wechselte die Theaterszene um 1830 in den oberen Dachboden des Rathauses. Doch das Angebot wurde immer weniger. Allerdings änderte sich die Situation, als am 24. August 1864 das „Bürgerliche Gesellschafts-Theater im Rathaus feierlich eröffnete“. Doch nur wenige Jahre später spaltete sich die Theatergesellschaft. In dieser verfahrenen Situation ergriff Anselm Magel die Initiative und übernahm die Vorstandsfunktion. In seinem Kopf reifte der kühne Plan eines eigenen Theaterbaus, wozu er eine Aktiengesellschaft gründete. Noch im April 1889 kam es zur Grundsteinlegung und bereits am 18. September 1889 zum Premierenstück „Muttersegen oder die Perle von Savoyen“. Anselm Magel als Retter in der Not Seit dieser Zeit gab es in mehr oder weniger geregelten Abständen Theateraufführungen im Fuggermarkt, wobei die Palette von volkstümlichen, historischen und kirchlichen Stücken bis zum heutigen Boulevardtheater reicht. Doch bereits um 1904 stand die Theater-Gesellschaft wegen der „desolaten Finanzlage“ vor der Auflösung. Und wieder war Anselm Magel der Retter in der Not, der mit „Die Wallfahrt von Kirchhaslach“ ein Erfolgs- stück präsentierte und damit die größten finanziellen Probleme beseitigte. Doch am 9. Mai 1937 schlossen sich aufgrund eines Edikts des Dritten Reichs die Theatervorhänge. Das tat der Theaterfreude im Fuggermarkt keinen Abbruch. Bereits kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs traf sich am 15. Juni 1946 eine kleine Schar von Theaterfreunden, um die „Laienspielgruppe Babenhausen“ zu gründen. Aus der Laienspielgruppe entwickelte sich dann der Theaterverein Babenhausen, der am 3. Oktober 1947 im Bräuhaussaal offiziell gegründet wurde. Bis zum heutigen Tag glänzt der Theaterverein durch ein bereit gefächertes Angebot. In diesem Jahr feiert nun der Theaterverein Babenhausen seinen 150. Geburtstag, wobei dessen Vorsitzende Gabriele Waltenberger ebenfalls ein Jubiläum hat. Seit einem viertel Jahrhundert steht sie dem Theaterverein als Vorsitzende mittlerweile vor. Eines der ältesten Bilddokumente entstand bei der Fugger-Centenarfeier im September 1903. Das Bühnenstück zeigt die Erhebung des Reichsgrafen Anselm Fugger in den Reichsfürstenstand durch Kaiser Franz II. O DAS NEUE STÜCK ZUM JUBILÄUM Als Geschenk zum 150. Geburtstag des Theatervereins Babenhausen führt dieser das Stück „Kein Platz für Liebe“ im Theater am Espach auf. Die Premiere findet am Samstag, 29. März, ab 19.30 Uhr statt. Weitere Termine sind: ● Sonntag, 30. März (18 Uhr) ● Samstag, 5. April (19.30 Uhr) ● Sonntag, 6. April (18 Uhr) ● Samstag, 12. April (19.30 Uhr) ● Sonntag, 13. April (18 Uhr) ● Samstag, 19. April (19.30 Uhr) ● Sonntag, 20. April, (18 Uhr) O DER VORVERKAUF LÄUFT BEREITS Die ersten Theatervereinsstatuten stammen aus dem Jahr 1864. Karten gibt es bei Textil-Kast, Auf der Wies 10, 87727 Babenhausen, Telefon (08333) 93246, zu den ortsüblichen Ladenöffnungszeiten. Immer wieder taucht in der Chronik der Name Anselm Magel auf. Unser Foto zeigt ihn (ganz rechts) zusammen mit (von links) Anna Betzenhofer, Fürstin Nora Fugger und Otto Schömers in dem Stück „Unsere Kolonien“, das Ende 1919 aufgeführt wurde. Fotos: Chronik Theaterverein/Repros: fs