infobroschuere angelbachtal
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infobroschuere angelbachtal
Gemeinde Angelbachtal Kurzinformationen Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, sehr geehrte Neubürger und Gäste! Mit dieser Broschüre wollen wir allen Einwohnern, Gästen und Institutionen in kurz gefasster Form einiges Wissenswerte über die Geschichte dieser Gemeinde mitteilen. Vor allem aber soll diese Broschüre aktuelle Informationen geben - über öffentliche Einrichtungen und Behörden - wo erledige ich wichtige Aufgaben - über Kirchengemeinden, Vereine, Verbände und Parteien - über kulturelle und sportliche Einrichtungen Diese Info-Broschüre soll dazu beitragen, das Leben und das Zusammenleben in unserer Gemeinde zu erleichtern und zu verbessern. Unser Anliegen ist auch, den Menschen, die in unsere Gemeinde zuziehen, das Eingewöhnen und die Orientierung zu erleichtern und Gästen, die nur vorübergehend bei uns weilen, einen Einblick in unser Dorf zu geben. Wir hoffen und wünschen, dass diese Informationen vielen Mitmenschen von Nutzen sein werden und manche Wege beschleunigen. Unser Ziel ist, dass sich die Menschen in der Gemeinde Angelbachtal und im Kraichgau wohl fühlen. Diese Broschüre kann nicht alles über Angelbachtal sagen. Wenn der eine oder andere Wunsch offen geblieben sein sollte, steht Ihnen die Gemeindeverwaltung gerne zu weiteren Auskünften zur Verfügung. In diesem Sinne grüße ich Sie alle sehr herzlich. Frank Werner Bürgermeister ANGELBACHTAL - eine Gemeinde stellt sich vor Lage: Die Gemeinde Angelbachtal liegt im Kraichgauer Hügelland, nahe der Autobahn Mannheim/ Heilbronn. Verwaltungsmäßig gehört sie zum Rhein-Neckar-Kreis, der seinen Sitz in Heidelberg hat. Angelbachtal hat somit eine günstige Lage zwischen dem Wirtschaftszentrum „Rhein-Neckar-Dreieck“ und den Zentren Heilbronn und Karlsruhe. Sie zählt ca. 5.000 Einwohner, die zum größten Teil im Dienstleistungsbereich und in der gewerblichen Wirtschaft beschäftigt sind. In den vergangenen Jahren sind verstärkt Einrichtungen für die Naherholung geschaffen worden. Die Gemeinde kann nicht zuletzt auch deshalb eine ausgewogene Struktur vorweisen, die dem arbeitenden wie dem Erholung suchenden Menschen etwas zu bieten vermag. Feld- und Wanderwege, die zu abwechslungsreichen Spaziergängen einladen, lassen jedes Wandererherz höher schlagen. Für das leibliche Wohl der Gäste sorgen gepflegte Gaststätten, die zum Teil auch Übernachtungsmöglichkeiten anbieten. Geschichte: Die Gemeinde Angelbachtal ist noch eine relativ junge Gemeinde und entstand im Zuge der Gemeindereform im Jahre 1972 durch den freiwilligen Zusammenschluss von Eichtersheim und Michelfeld. Beide Orte, die eine mehr als 1000jährige Geschichte haben, wurden in den Jahren 831 und 838 erstmals im Lorscher Codex urkundlich erwähnt. Dieses Datum ist jedoch nicht mit dem Gründungsjahr gleichzusetzen, das viel früher liegen dürfte. Gelegentliche Gräberfunde in beiden Orten haben den Beweis erbracht, dass schon in der LaTène-Zeit (500 v.Chr.) hier Menschen gewohnt haben. Die früheren Ortsnamen weisen auf günstige Voraussetzungen für den Ackerbau und die Viehzucht hin. Michelfeld: Im Jahre 831 wird das Dorf Michelfeld zum ersten Mal in den Urkunden des Lorscher Codex erwähnt, dem „17. Jahr des Königs Ludwig“ des Deutschen. In diesem verhandelt ein „freier“ Mann aus Mihilunfelt mit dem Abt des Klosters über einen Geländetausch. Zwischen dem Abt und dem Michelfelder kam folgender Tausch zustande: Herr Emicho erhielt in „Mihilunfelt“ Wiesen mit einem Ertrag von vier Fuder Heu. Dagegen gab der besagte freie Mann „in Sunnensheim gleichwertiges Wiesland ...“ Alte Ortsbeschreibungen weisen darauf hin, dass dieses Dorf von alters her einen eigenen Adel auf seiner Gemarkung wohnen hatte. Den größten Teil der Michelfelder Gemarkung aber verwaltete die Familie von Gemmingen als Katzenelnbogisches Lehen, das heißt, als Lehen der Landgrafen von Hessen. Wahrscheinlich bestand in Michelfeld eine Wasserburg, die während des 30-jährigen Krieges, vermutlich in den Jahren 1634 und 1635 durch Brand zerstört wurde. Das heute noch erhaltene und in Privathand befindliche Schloss wurde durch die Herren von GemmingenHornberg im Jahre 1753 erbaut. Bedeutendes geschichtliches Datum war für die Michelfelder die Einführung der Reformation im Jahre 1525 durch Herrn Weyrich von Gemmingen. Die Kirche von Michelfeld ist ein Bau aus den Jahren 1767/68. Das hessische Wappen am Eingangsportal zeigt die Jahreszahl 1767, während das Wappen der Freiherren von Gemmingen am Glockenturm aus dem Jahr 1768 stammt. Michelfeld hatte ein Pendant zum Eichtersheimer Schlossbezirk anzubieten, den Bezirk um das Michelfelder Schloss mit dem leider im Jahre 1969 abgebrochenen Amtshaus, das im Weinbrennerstil errichtet war, sowie dem unmittelbar an den Schlossgarten anschließenden Hofgut und der evangelischen Kirche, in deren engster Schloss Michelfeld Nachbarschaft noch heute erhaltenswerte Fachwerkhäuser stehen. Bei aller Idylle ist nicht zu verkennen, dass in den Kriegen des 17. Jahrhunderts auch die Dörfer im Kraichgau zerstört wurden, wenn Söldner ihren Tribut forderten, wenn niedergebrannt und geplündert, wenn gemordet und marodiert wurde. Berichtet wird, dass nach dem 30-jährigen Krieg von 650 Michelfeldern nur noch 200 übrig geblieben waren. Der Bestand an Häusern war auf ein Drittel zurückgegangen. Später brachte der pfälzische Erbfolgekrieg nochmals schwerste Verwüstungen über unsere beiden Dörfer. Von daher wird klar, warum der Häuserbestand größtenteils aus dem 18. Jahrhundert stammt und deshalb nachprüfbar barocke Züge trägt. Eichtersheim: Die ersten Hinweise auf Eichtersheim erscheint im Lorscher Codex im Jahre 838. Dort steht: „Im 25. Jahr des Kaisers Ludwig“, am 24. Februar, ließ ein Herr Wichart aus Eichtersheim protokollieren: „Ich schenke in ... Uhtritesheimer marca eine Herrenhube, fünf Knechthuben und alles, was zu ihnen an Hofreiten, Wiesen, Wäldern, Gewässern, Wohnhäusern und Wirtschaftsbauten gehört, sowie zwölf Leibeigenen ...“ Daraus kann man schließen, dass es bereits damals ein gut funktionierendes und offenbar auch recht verwaltetes Gemeinwesen auf der Eichtersheimer Gemarkung gab. Gewiss ist, dass gegen 1200 das Dorf Eichtersheim den Rittern von Steinach gehörte. Als später die Adeligen im Kraichgau reichsunmittelbar wurden und ihren Ritterkanton Kraichgau bildeten, übten die Freiherren von Venningen die Grundherrschaft über Eichtersheim aus. In der Zeit um 1525 wurde auch in Eichtersheim durch die Grundherren die Reformation eingeführt. Doch nach dem verlorenen 30-jährigen Krieg kehrten auf den Kurfürstenthron in Heidelberg Angehörige einer katholischen Kurpfalzlinie zurück. Da die Herren von Venningen auch Hofämter in Heidelberg bekleideten, führten sie kurz nach 1700 wieder den katholischen Glauben in Eichtersheim ein. Das ist auch die Zeit, in welcher der schöne, barocke Ortskern von Eichtersheim entstanden ist. Nicht allein die repräsentativen Bauten im Schlossbezirk, sondern auch die Häuser zwischen dem „Hofgut“ und der evangelischen Kirche, reichen in diese Zeit zurück. Mitten im Ort fällt das „Hofgut“ ins Auge, das die Jahreszahl 1768 trägt und mit den Wappen der Adelsherren geschmückt ist. Aus dem Jahr 1773 stammt das alte barocke „Rathaus“, das - nach Bekunden derjenigen, die noch mit der Adelsherrschaft zu tun hatten - keineswegs als Rathaus, sondern den Grundherren als Gefängnis gedient hat. Ein kleiner, graziöser Barockbau, wie er in dieser klaren Schönheit selten in einer Landgemeinde angetroffen wird. Diesem alten Rathaus gegenüber steht das in seiner Front leider veränderte ehemalige Pfarrhaus, auch gekrönt mit dem Venningen-Wappen. Vom Dorfhügel herab grüßt die evangelische Kirche, einer ehemaligen Wehrkirche ähnelnd. Sie wurde im Jahre 1790 gebaut, und der stattliche Turm wurde 1886 erneuert. Dieser kurze Rückblick kann nicht die ganze Geschichte der beiden ehemaligen Dörfer Eichtersheim und Michelfeld wiedergeben. Vielmehr will er die historische Entwicklung aufzeigen, die das Aussehen der heutigen Gemeinde Angelbachtal geprägt hat und die auch in alten, markanten Gebäuden zum Ausdruck kommt. Heckerhaus Bedeutende Persönlichkeiten Auch bedeutende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erblickten in Angelbachtal das Licht der Welt und haben hier einen Teil ihres Lebens verbracht. Der Apotheker und Geograph Friedrich Ratzel verbrachte in der "Alten Schlossapotheke" seine Lehrjahre und setzte in seinem Buch "Glücksinseln und Träume" seinen Eindrücken ein bleibendes Denkmal. Friedrich Hecker, der bekannte badische Freiheitskämpfer, wurde am 28. September 1811 im Rentamtsgebäude in Eichtersheim geboren und wuchs hier auf. Der durch den Stadtgarten von Karlsruhe berühmt gewordene Gartenbaumeister Friedrich Ries kam hier zur Welt. U.a. soll er den Eichtersheimer Schlossgarten neu gestaltet haben. Sehenswürdigkeiten: Angelbachtal besteht seit dem Zusammenschluss der beiden Gemeinden Michelfeld und Eichtersheim, die beide eine mehr als 1000-jährige Geschichte haben. Zeugen dieser Geschichte Friedrich Hecker sind die beiden Wasserschlösser. Das Schloss in Michelfeld ist heute im Privatbesitz und das Schloss in Eichtersheim beherbergt die Gemeindeverwaltung und ein Restaurant. Zahlreiche weitere öffentliche und private Gebäude aus der Vergangenheit der beiden Gemeinden prägen noch heute das Bild. Ein weiteres Erbe aus vergangenen Zeiten ist der ca. 7 Hektar große Schlosspark Eichtersheim mit seinem alten und exotischen Baumbestand, der Besucher aus nah und fern zum Entspannen und Verweilen einlädt. Hier findet jedes Jahr am Pfingstsonntag die traditionelle Schlossparkbeleuchtung statt, bei der über 40.000 bunte Kerzen den Schlosspark in eine Märchenlandschaft verzaubern. In unmittelbarer Nähe des Schlossparks steht das Rentamtsgebäude, das Geburtshaus des 1848 er Revolutionärs Friedrich Hecker. Der daran angrenzende Marstall, die Schlossapotheke und die beiden Kirchen bilden ein reizvolles historisches Gebäudeensemble, das in seiner Geschlossenheit im Kraichgau einmalig sein dürfte. Wasserschloss Eichtersheim In den letzten Jahren wurden im Rahmen der Dorfentwicklung und der Ortskernsanierung viele historische Gebäude in Michelfeld und Eichtersheim erneuert und bereichern das Ortsbild in beiden Ortsteilen. Die Gemeinde hat auch den Bereich zwischen den beiden Ortsteilen als weiträumige Grünzone mit Festplatz, Kinderspielplatz und Bachterrasse neu angelegt. Dieser Grünbereich im Dorfmittelpunkt wird von der Bevölkerung gerne angenommen. Erwähnenswert ist auch der als Naturdenkmal eingetragene Hermannsberg, von dem man weit in den Kraichgau blicken kann. Hermannsberg Freizeiteinrichtungen: Erholungssuchende finden in der Gemeinde zahlreiche Feld- und Wanderwege, die zum abwechslungsreichen Spaziergang einladen. Die gemeindeeigene Grillhütte am Angellocher Weg lädt zum gemütlichen Beisammensein ein. In den letzten Jahren wurde das Radwegnetz von Mühlhausen nach Waldangelloch, nach Dühren sowie nach Eschelbach und Östringen neu ausgebaut und ist im Radwegverbund des Rhein-Neckar-Kreises eingebunden. Das örtliche Vereinsleben bietet vielseitige Betätigungsmöglichkeiten. So sind 2 Sportplätze mit Clubhäusern, Tennisplätze, ein Schützenhaus mit Schießstand, Anglersee und TrimmDich- Pfad vorhanden. Sonnenberghalle Seit einigen Jahren hat die Gemeinde eine 3teilbare Mehrzweckhalle, die optimale Voraussetzung für den Schul- und Vereinssport bietet. Hier finden die ganze Woche über Sportveranstaltungen der Vereine und Gruppen statt. Für kulturelle Termine, wie Konzerte oder Lesungen ist die Halle mit dem besonderen Ambiente ein gern genutzter Veranstaltungsort. Feste, Kulturelles: An Festlichkeiten ist besonders der Angelbachtaler Pfingstmarkt hervorzuheben, der sich zu einem der beliebtesten Volksfeste des nördlichen Kraichgaus entwickelt hat. Von Pfingstsamstag bis Pfingstmontag wird den Besuchern ein abwechslungsreiches Programm geboten, das vom Feuerwerk über Schlossparkbeleuchtung, Ausstellungen bis hin zu Open-Air-Konzerten reicht. Die örtlichen Vereine und die Schausteller verstehen es glänzend, die Besucher, die aus nah und fern kommen, aufs Beste zu bewirten. Höhepunkt ist die Schlossparkbeleuchtung am Pfingstsonntagabend. 40.000 bunte Lichter verwandeln den historischen Schlosspark Eichtersheim in eine märchenhafte Traumlandschaft. Am 2. Augustwochenende findet im Schlosspark mit dem Mittelalterlichen Ritterturnier eine weitere Großveranstaltung statt. Ein naturgetreu aufgebauter historischer Markt mit Händlern, Schausteller und Gaukler sowie ein großes Ritterturnier versetzen die zahlreichen Zuschauer in die Zeit der alten Ritter und Könige zurück. Der Schlosspark und das Wasserschloss bilden dazu eine wunderbare Kulisse. Am zweiten Juli-Wochenende ist Angelbachtal fest in schottischer Hand. An diesem Wochenende finden im Schlosspark Eichtersheim die Internationalen Highland-Games statt. Zu den Höhepunkten zählten Wettbewerbe im Baumstammweitwurf, Steinstoßen, Gewichthochwurf, Fassrollen, Stammslalom, Bogenschießen und Tauziehen. Natürlich gibt es auch Musik verschiedener Dudelsackbands, die so genannten "Pipes & Drums" sowie das Hüten von Schafen und Rindern. Interessierte Gruppen können sich am Wettbewerb beteiligen. An kulturellen Besonderheiten sind zum einen verschiedene Konzerte zu nennen, die von den örtlichen Vereinen und Kirchen veranstaltet werden. Des Weiteren lädt der Landkreis im Frühsommer zu einer Schlossparkserenade im Schlosspark Eichtersheim ein, bei der Orchester und Musikgruppen aus der Region auftreten und die örtliche Gastronomie Spezialitäten anbietet. Kunst: Ein besonderer Anziehungspunkt für Kunstfreunde sind auch die Skulpturen des hier ansässigen Künstlers Prof. Jürgen Goertz. Der über die Grenzen der Region hinaus bekannte Künstler hat verschiedene Kunstwerke im Schlosspark und auf dem Friedrich-Hecker-Platz aufgestellt, so dass hier ein beeindruckender Querschnitt durch das Wirken von Herrn Prof. Goertz zu besichtigen ist. Im Rathaus, dem ehemaligen Wasserschloss, finden in gewissen Abständen auch Kunstausstellungen statt, bei der örtliche und auswärtige Künstler ihre Werke ausstellen können.