Laborversuche im Rahmen des EU-Life
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Laborversuche im Rahmen des EU-Life
INSTITUT FÜR VERBRENNUNGSKRAFTMASCHINEN UND THERMODYNAMIK A-8010 GRAZ (Telefonvorwahl [++43/316]) Inffeldgasse 21A Tel.: 873-7580 Fax 873-8080 e-mail: office@ivt.tugraz.at http://fvkm-thd.tugraz.at VORSTAND: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. Helmut EICHLSEDER Laborversuche im Rahmen des EU-LifeProjektes „SPAS“ Workpackage 4 LIFE06 ENV/A/000345-SPAS Bericht Nr. I-05/2010/He VU09/06/I-630 vom 15.03.2010 Dieser Bericht darf nur vollinhaltlich, ohne Weglassen und Hinzufügen, veröffentlicht werden. Sollte er auszugsweise abgedruckt oder vervielfältigt werden, so ist vorher die schriftliche Genehmigung der Ersteller einzuholen. Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ Laborversuche im Rahmen des EU-LifeProjektes „SPAS“ Workpackage 4 Bericht Datum Freigegeben Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter Sturm 26.03.10 Erstellt Dipl.-Ing. Mathias Henn 26.03.10 Unterschrift Bericht Nr. I-05/2010/He VU09/06/I-630 vom 15.03.2010 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 2 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis ..........................................................................................................3 1 AUFGABENSTELLUNG ..................................................................... 5 2 DAS „SPAS“ SYSTEM........................................................................ 5 3 FILTERPRÜFSTAND.......................................................................... 6 4 ABKÜRZUNGEN ................................................................................ 6 5 UNTERSUCHUNGSMETHODIK ........................................................ 7 5.1 Messaufbau ................................................................................................7 5.2 Messanordnung ..........................................................................................8 5.3 eingesetzte Messtechnik ............................................................................9 6 TAUGLICHKEITSKRITERIEN .......................................................... 10 7 GETESTETE MATERIALIEN............................................................ 10 8 QUALITÄTSSICHERUNG ................................................................ 11 9 ERGEBNISSE................................................................................... 12 9.1 Hanf ..........................................................................................................12 9.1.1 Hanf 1 ......................................................................................................... 12 9.1.2 Hanf 2 ......................................................................................................... 13 9.1.3 Hanf 3 ......................................................................................................... 14 9.2 Stahlwolle .................................................................................................14 9.3 Deutschle D50 ..........................................................................................15 9.4 Deutschle D30 ..........................................................................................16 9.5 Heraklith DP5-20 ......................................................................................17 9.6 Heraklith D20+D30 ...................................................................................18 9.7 Ultra-web®................................................................................................19 9.8 Sackfilter...................................................................................................20 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 3 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 9.9 D60+F300.................................................................................................21 9.10 RG20+F6 ..................................................................................................22 9.11 RG30-2+F300...........................................................................................23 9.12 RG30-30+F6.............................................................................................24 9.13 RG40+F6 ..................................................................................................25 9.14 F300 .........................................................................................................26 9.15 DP5-20 + F6 .............................................................................................26 9.16 DP5 kaschiert ...........................................................................................27 9.17 DP 7..........................................................................................................28 10 SONDERMESSUNGEN ................................................................... 29 10.1 CO und NOX .............................................................................................29 10.2 Partikelanzahl und Größenverteilung........................................................30 11 ZUSAMMENFASSUNG UND EMPFEHLUNG ................................. 32 12 ALLFÄLLIGE SCHWIERIGKEITEN /ANMERKUNGEN.................... 33 13 ABBILDUNGSVERZEICHNIS........................................................... 34 14 TABELLENVERZEICHNIS ............................................................... 46 15 LITERATURVERZEICHNIS.............................................................. 47 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 4 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 1 AUFGABENSTELLUNG Im Rahmen des EU-Life Projektes „SPAS“ sind im Arbeitspaket 4 Laborversuche vorgesehen, um aus verschiedenen Filtermaterialien die für das Projekt SPAS optimale Kombination zu ermitteln. Zum einen musste den technischen Notwendigkeiten genüge getan werden (niedrige Widerstände der Filter, hohe Staubabscheidung), zum anderen wurde auch auf ökologische und praktische Aspekte Rücksicht genommen (Recyclingfähigkeit und Handhabung). Nicht zuletzt musste ein eigener Filter für den Einsatz im Tunnel gefunden werden, da dort auf spezielle Vorgaben geachtet werden muss (Brandbeständigkeit etc.). Untersucht wurde auch die Auswirkung auf die Partikelanzahl und Größenverteilung sowie eine mögliche Beeinflussung der CO und NOX Konzentrationen. 2 DAS „SPAS“ SYSTEM SPAS steht für „Sound and Particulate Absorbing System“. Ziel dieses neuartigen Systems ist eine doppelt positive Wirkung hinsichtlich Schall und Feinstaub zu erreichen. Um ein möglichst breites Anwendungsspektrum zu schaffen, wurden im Rahmen dieses Projektes drei verschiedene Varianten von SPAS entwickelt und untersucht. Die integrierte Version bietet sich für neu zu errichtende Lärmschutzwände an, die Nachrüstversion besteht aus Filterelementen, mit denen bereits existierende Lärmschutzwände adaptiert werden können. Zusätzlich wurde eine Tunnelvariante entwickelt, da in Tunnels auf Grund der Strömungsverhältnisse ein großes Filterpotential erwartet wird. Die Grundidee basiert auf der Kombination einer herkömmlichen Lärmschutzwand mit Filterelementen zur Feinstaubreduktion. Da ein Großteil der verkehrsbedingten PM10 Emissionen aus Abrieb und Wiederaufwirbelung kommen, bietet sich hier die Möglichkeit diese Partikel möglichst emissionsnah, also direkt am Straßenrand, der weiteren Ausbreitung zu entziehen. Ein Filtereffekt wird erwartet, da zum einen durch die Druckwelle, die vor allem schwere Nutzfahrzeuge vor sich herschieben, zum anderen durch Winde, bzw. Luftströmungen partikelbeladene Luft durch die Filter vor der Lärmschutzwand gepresst wird. In Abbildung 1 ist ein SPAS Element in Kombination mit einer LSW abgebildet. Abbildung 1: Zeichnung eines SPAS Elementes auf einer LSW Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 5 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ Das Projektteam besteht aus mehreren Partnern aus dem wissenschaftlichen Bereich (TU Graz, Kompetenzzentrum Virtuelles Fahrzeug), der öffentlichen Hand (Magistrat Klagenfurt am Wörthersee, Land Kärnten) und privater Firmen (CBS, Forster, Rieder, Knauf). Für Details betreffend anderer Themengebiete als die messtechnischen Begleituntersuchungen wird auf die Fachberichte der Projektpartner verwiesen. 3 FILTERPRÜFSTAND Um die Filtermaterialien unter möglichst realistischen aber kontrollierbaren Bedingungen testen zu können, wurde ein Prüfstand in einem Betriebsgebäude des Plabutschtunnels betrieben. Mit Tunnelluft (Straßenstaub und Abgase) wurden die einzelnen Filtermaterialien getestet. Aus dem Abluftkanal des Plabutschtunnels wurde Luft mittels eines drehzahlgeregelten Ventilators angesaugt und über eine definierte Rohrstrecke durch die zu untersuchenden Filter geführt. Über den Ventilator können verschiedene Strömungsgeschwindigkeiten und damit Volumenströme im Prüfstand bzw. im Filter erreicht werden. Abbildung 2 zeigt ein Bild des Prüfstandes. Abbildung 2: Filterprüfstand am Plabutschtunnel 4 ABKÜRZUNGEN PM10 Partikel mit einem aerodynamischen Durchmesser kleiner 10 µm („Feinstaub“) TSP Gesamtstaub NOX Stickoxide TMW Tagesmittelwert HMW Halbstundenmittelwert MW1 1h Mittelwert mg/m³ Milligramm pro Kubikmeter μg/m³ Mikrogramm pro Kubikmeter 1 mg/m³ = 1000 μg/m³ Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 6 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ SPAS Sound and Particle Absorbing System SMPS Scanning Mobility Particle Sizer CPC Condensation Particle Counter • V Volumenstrom [m³/s] 5 UNTERSUCHUNGSMETHODIK 5.1 MESSAUFBAU Wie bereits beschrieben, wurde eigens ein Filterprüfstand entworfen und installiert. Dieser wurde im sogenannten Windenhaus des Plabutschtunnels in Graz betrieben. Das Windenhaus ist ein Zugang zum Lotschacht des Plabutschtunnels und befindet sich etwa 100 m über dem Tunnel auf dem Bergrücken des Plabutsch. In Abbildung 3 ist ein Computermodell des Prüfstandes dargestellt. Abbildung 3: 3D-Modell des Filterprüfstandes mit aufgeschnittenem Filterkasten Um die verschiedenen Filtermaterialien möglichst einfach und schnell wechseln zu können, wurde auf standardisierte Filterhalter aus der Lüftungstechnik zurückgegriffen (vgl. Abbildung 4). Abbildung 4: Filterkasten (links) und Filterhalter mit eingebautem Testfilter (rechts) Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 7 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ Die Ansaugung der Tunnelabluft erfolgte über einen Stutzen, der direkt mit dem Lotschacht des Abluftsystems des Plabutschtunnels verbunden ist (vgl. Abbildung 5). Abbildung 5: Ansaugstutzen des Filterprüfstandes 5.2 MESSANORDNUNG Um immer unter möglichst gleichen Bedingungen messen zu können, wurden verschiedene Messpunkte am Prüfstand definiert und fix montiert. In Abbildung 6 sind diese schematisch dargestellt. Die Strömungsgeschwindigkeit wurde nach einer ausreichend langen Einlaufstrecke noch im kreisrunden Rohrdurchmesser erfasst, um ein möglichst exaktes Ergebnis zu erzielen. Der Differenzdruck wurde unmittelbar vor und nach dem Filterkasten abgenommen. Im Filterkasten selbst, vor und hinter des zu testenden Filters, wurde die Staubmessung montiert. Die Differenz dieser beiden Staubmessungen bezogen auf die Staubkonzentration vor dem Filter liefert die Abscheidung des Filters. Abbildung 6: Skizze des Prüfstandes mit Messpunkten Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 8 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 5.3 EINGESETZTE MESSTECHNIK Die PM10 bzw. TSP Messungen erfolgten mit TEOM® 1400a Geräten der Firma Ruppert und Patashnik. Die Partikelanzahl und Größenverteilung wurde mit einem SMPS System in Kombination mit einem CPC der Firma TSI aufgenommen. Abbildung 7: Symbolbild TEOM 1400a Quelle: R&P, Symbolbild SMPS / CPC Quelle: TSI Incorporation Die NOX und CO Konzentrationen wurden mit standardisierten Luftgütemessgeräten auf Basis der Chemilumineszenz (API 200A) bzw. der Infrarot-Absorption (API 300A) erfasst (vgl. Abbildung 8). Abbildung 8: Symbolbild API 200A bzw. API 300A Quelle: teledyne Instruments Die Strömungsgeschwindigkeit wurde mit einen Flügelradanemometer der Firma Testo bzw. mit einem Heißfilmanemometer der Firma Höntzsch erfasst (vgl. Abbildung 9). Abbildung 9: Symbolbild Flügelradanemometer (links) Quelle: Testo, Symbolbild Heißfilmanemometer (rechts) Quelle: Höntzsch Die Datenerfassung erfolgte mittels airhopper® bzw. über eine analoge Datenerfassung (Modell Dewe Rack® von Dewetron) (vgl. Abbildung 10). Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 9 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ Abbildung 10: Symbolbild airhopper® (links) Quelle: MLU, Smybolbild Dewe Rack® (rechts) Quelle: Dewetron Zur Messung des Differenzdrucks kamen sowohl ein Druckmessumformer als auch ein Handmessgeräte zum Einsatz (vgl. Abbildung 11). Abbildung 11: Druckmessgerät Wöhler (links) Quelle: Wöhler, Druckmessumformer P26 (rechts) Quelle: Halstrup Walcher 6 TAUGLICHKEITSKRITERIEN In der Simulation des SPAS System wurden vom Projektpartner KVIF Kriterien aufgestellt, die das potentielle Filtermaterial erfüllen muss, um die Funktionstüchtigkeit von SPAS zumindest theoretisch zu garantieren. Maßgebend ist dabei der Differenzdruck, der sich über das potentielle Filtermaterial aufbaut. Dieser sollte im vorliegenden Fall 40 Pa nicht übersteigen. Ziel war es deshalb ein Filtermaterial zu finden, das einen Differenzdruck von unter 40 Pa im System bewirkt. Für die Leistungsfähigkeit der Filter wurde eine Mindestabscheiderate von 60-70 % bei den vom Projektpartner KVIF simulierten Durchströmungsgeschwindigkeiten von etwa 0,15 m/s festgelegt. 7 GETESTETE MATERIALIEN Die getesteten Materialien wurden vom Projektpartner C.B.S. zur Verfügung gestellt. Insgesamt wurden etwa 20 verschiedene Materialien bzw. Materialkombinationen untersucht. Hauptaugenmerk wurde dabei auf den sich einstellenden Differenzdruck und die Staubabscheidung gelegt. Wurde eines der beiden Kriterien nur unzureichend erfüllt, wurde das Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 10 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ Material verworfen und nicht weiter untersucht. Tabelle 1 gibt einen Überblick über die untersuchten Materialien. Ursprünglich wurde vom Projektpartner C.B.S. auf alternative Filtermaterialien wie etwa Hanf oder Stahlwolle gesetzt. Da sich diese im Laufe der Untersuchungen aber als nicht brauchbar herausgestellt haben, wurde in weiterer Folge auf Filtermaterialien aus der Industrie zurückgegriffen. Tabelle 1: Übersicht über die getesteten Materialien Material PM10 Hanf 1 X Hanf 2 X Hanf 3 X TSP delta p X Stahlwolle X X Deutschle D50 X X Deutschle D30 X X Heraklith DP5-20 X X D20+D30 X X Ultraweb X X Sackfilter X D60+F300 X X X RG20+F6 X X RG30-2+F300 X X RG30-30+F6 X RG40+F6 X F300 X X X Heraklith DP5-20 + F6 X X DP5 schwarz kaschiert X X 8 QUALITÄTSSICHERUNG Um die Qualität der Messergebnisse zu sichern, wurden nur kalibrierte Messgeräte eingesetzt. Außerdem wurden in regelmäßigen Abständen Vergleichsmessungen an den Messpositionen vor und nach Filter für PM10/TSP bzw. CO und NOX ohne Filter vorgenommen. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 11 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ Aus Abbildung 12 ist ersichtlich, dass ohne den Einsatz eines Filters beide für die Staubmessung eingesetzten Messgeräte dieselben Werte anzeigen. Die Korrelation ist mit R²=0,997 und einer Steigung der Ausgleichsgeraden von 0,97 sehr gut. 500 vor Filter nach Filter 300 200 300 200 100 100 0 08:24 y = 0.9726x 2 R = 0.9971 400 400 TEOM nach Filter Konzentration PM10 [µg/m³] 500 0 09:36 10:48 12:00 13:12 14:24 Zeit 0 100 200 300 400 500 TEOM vor Filter Abbildung 12: Zeitverlauf (links) und Korrelation (rechts) beider Messgeräte für PM10 ohne Filter 9 ERGEBNISSE Im Folgenden sind die Ergebnisse für die einzelnen Materialien aufgeführt. 9.1 HANF Bei den Hanffiltern handelt es sich um Filtermatten, die aus Hanfschäben gepresst wurden. Bereits eine optische Begutachtung zeigte, dass die Hanfschäben relativ lose gepackt waren und man sogar durch den Filter hindurchschauen konnte. Es konnte daher nicht mit einer entsprechenden Abscheideleistung gerechnet werden. Zudem stellte sich Frage nach einer notwendigen chemischen Behandlung der Hanschäben, damit sie den Witterungseinflüssen im Feldversuch standhalten würden. Damit wäre der ökologische Vorteil dieses Materials wieder aufgebraucht. Insgesamt wurden drei verschiedene Hanffilter (Hanf 1 bis Hanf 3) untersucht. Der Unterschied bestand vorwiegend in der Packungsdichte der Hanfschäben. 9.1.1 HANF 1 Abbildung 13 zeigt die PM10 Messung für das Material Hanf 1. Zwar ist eine Abscheidung der PM10 Konzentrationen über den Filter deutlich zu erkennen, diese liegt aber nur bei etwa 10 % der Eingangskonzentration. Damit scheidet diese Material von der weiteren Untersuchung aus. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 12 von 47 100 100 90 90 80 80 70 70 60 60 50 50 vor Filter nach Filter Abscheidung 40 40 30 30 20 20 10 10 0 07:12 08:24 09:36 10:48 Abscheidung [%] Konzentration PM10 [µg/m³] Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 0 13:12 12:00 Zeit [hh:mm] Abbildung 13: Messergebnisse (PM10) für Hanf 1 9.1.2 HANF 2 Abbildung 14 zeigt die Messergebnisse für das Material Hanf 2. Sowohl der Differenzdruck mit 120 Pa, als auch die Abscheidung von kleiner 20 % zeigen, dass dieses Material für die Anwendung als SPAS Filter nicht geeignet war. 100 140 Konzentration PM10 [µg/m³] 120 80 100 70 60 80 50 60 40 30 20 vor Filter nach Filter Differenzdruck Abscheidung 40 20 Differenzdruck [Pa], Abscheidung [Pa] 90 10 0 00:00 12:00 00:00 12:00 00:00 Zeit [hh:mm] 12:00 00:00 0 12:00 Abbildun g 14: Messergebnisse (PM10 und delta p) für Hanf 2 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 13 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 9.1.3 HANF 3 Ein ähnliches Bild zeigt sich für den Test des Materials Hanf 3. Hier ist der Differenzdruck mit etwas über 40 Pa zwar ausreichend klein, die Abscheiderate beträgt aber deutlich weniger als 10 %. Lediglich bei sehr hohen PM10 Konzentrationen (> 100 µg/m³) steigt auch die Abscheiderate – allerdings nicht im gewünschten Maß. 160 45 140 40 vor Filter nach Filter Differenzdruck Abscheidung 120 100 35 30 25 80 20 60 15 40 10 20 5 0 14:24 16:48 19:12 21:36 00:00 02:24 04:48 07:12 Differenzdruck [Pa], Abscheidung [%] Konzentration PM10 [µg/m³] Deshalb kommt auch das Filtermaterial Hanf 3 für SPAS nicht in Frage. 0 09:36 Zeit [hh:mm] Abbildung 15: Messergebnisse (PM10 und delta p) für Hanf 3 9.2 STAHLWOLLE Auch Stahlwolle wäre ein alternatives Filtermaterial. Wie aus Abbildung 16 ersichtlich, liegt der Differenzdruck mit etwa 20 Pa in einem günstigen Bereich, die mögliche Abscheidung von TSP ist mit maximal 15 % aber als unzureichend anzusehen. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 14 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 25 20 150 15 100 10 vor Filter nach Filter Differenzdruck Abscheidung 50 5 13:30 13:29 13:28 13:27 0 13:26 0 Druckverlust [Pa], Abscheidung [%] Konzentration TSP [µg/m³] 200 Zeit [hh:mm] Abbildung 16: Messergebnisse (TSP und delta p) für Stahlwolle 9.3 DEUTSCHLE D50 Bei dem Material Deutschle D50 handelt es sich um eine Filtermatte aus dem industriellen Sektor der Firma Deutschle. Wie aus Abbildung 17 ersichtlich liegt für das Material Deutschle D50 der Differenzdruck immer deutlich über 100 Pa, womit sich das Material nicht als Filter für SPAS eignet. Der Anstieg des Differenzdrucks im Diagramm ist auf eine Variation der Geschwindigkeit im Filter zurückzuführen. Generell implizieren höhere Durchtrittsgeschwindigkeiten einen höheren Differenzdruck. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 15 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 250 vor Filter nach Filter Differenzdruck 800 200 600 150 400 100 200 50 02.01.08 01.01.08 31.12.07 30.12.07 29.12.07 28.12.07 27.12.07 26.12.07 0 25.12.07 0 Differenzdruck [Pa] TSP Konzentration [µg/m³] 1000 Abbildung 17: Messergebnisse (TSP und delta p) für Deutschle D50 9.4 DEUTSCHLE D30 Auch das Filtermaterial Deutschle D30 erfüllt nicht die Anforderungen für einen potentiellen Einsatz bei SPAS. Im Gegensatz zum Material Deutschle D50 ist der Differenzdruck zwar deutlich geringer (nur mehr etwa 80 Pa (vgl. Abbildung 18)), aber dennoch zu hoch. Grund für den niedrigeren Differenzdruck ist die geringere Dichte des Materials im Vergleich zum D50 Filter. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 16 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 200 vor Filter nach Filter Differenzdruck 800 180 160 140 600 120 100 400 80 60 200 Differenzdruck [Pa] TSP Konzentration [µg/m³] 1000 40 20 12:00 06:00 00:00 18:00 12:00 06:00 00:00 18:00 0 12:00 0 Uhrzeit [hh:mm] Abbildung 18: Messergebnisse (TSP und delta p) für Deutschle D30 9.5 HERAKLITH DP5-20 In Abbildung 19 sind die Ergebnisse für die Filtermatte DP5-20 des Projektpartners Heraklith dargestellt. Deutlich zu erkennen ist, dass hier die Kombination aus Differenzdruck und Abscheidegrad ein akzeptables Maß erreicht. Bei nur 32 Pa Differenzdruck über den Filter können etwa 66 % der Staubpartikel abgeschieden werden. Dieser Filtertyp eignet sich daher für die erste Filterstufe der SPAS Elemente. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 17 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ vor Filter nach Filter Differenzdruck 400 100 Abscheidung: 66 % Differenzdruck: 32 Pa 90 80 70 60 300 50 200 40 30 100 Differenzdruck [Pa] TSP Konzentration [µg/m³] 500 20 10 0 08.11.07 10.11.07 12.11.07 14.11.07 0 16.11.07 Zeit [TT.MM.JJ] Abbildung 19: Messergebnisse (TSP und delta p) für Heraklith DP5-20 9.6 HERAKLITH D20+D30 In Abbildung 20 sind die Messergebnisse für eine Kombination der Filtertypen Heraklith D20+D30 dargestellt. Wie bereits mehrfach gezeigt liegt auch bei der Kombination D20+D30 der Differenzdruck mit über 140 Pa deutlich über den in Absatz 6 dargelegten Kriterien. Die Kombination D20+D30 kann daher nicht als SPAS Filter eingesetzt werden. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 18 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 250 vor Filter nach Filter Differenzdruck 800 200 600 150 400 100 200 50 02.01.08 01.01.08 31.12.07 30.12.07 29.12.07 28.12.07 27.12.07 26.12.07 0 25.12.07 0 Differenzdruck [Pa] TSP Konzentration [µg/m³] 1000 Datum [TT.MM.JJ] Abbildung 20: Messergebnisse (TSP und delta p) für Heraklith D20+D30 9.7 ULTRA-WEB® Ultra-Web® ist ein Filtermaterial des amerikanischen Herstellers Donaldson. Es ist ein Nanofaser Hochleistungsfilterelemet und wird in Entstaubungsanlagen eingesetzt. Die Messergebnisse sind in Abbildung 21 dargestellt. Auf Grund des relativ hohen Differenzdrucks von etwa 100 Pa kommt dieser Filter für eine Anwendung von SPAS nicht in Frage. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 19 von 47 350 vor Filter 300 nach Filter Differenzdruck 250 200 150 100 50 22.10.08 21.10.08 21.10.08 20.10.08 20.10.08 19.10.08 19.10.08 18.10.08 0 18.10.08 TSP Konzentration [µg/m³], Differenzdruck [Pa] Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ Datum [TT.MM.JJ] Abbildung 21: Messergebnisse (TSP und delta p) für Ultraweb® 9.8 SACKFILTER Als Vergleich zu den getesteten Filtern, wurde ein standardisierter Sackfilter, wie er auch in der Reinraumtechnik angewandt wird untersucht. Die Ergebnisse sind in Abbildung 22 dargestellt. Deutlich zu erkennen ist der niedrige Differenzdruck von nur 40 Pa bei einer Abscheidung von bis zu 90 % PM10 Auf Grund dieser Eigenschaften wäre ein Sackfilter die optimale Filterlösung für die SPAS Elemente. Da die Baugröße eines Sackfilters aber nicht mit den Anforderungen der SPAS Filterelemente vereinbar ist, scheidet diese Art von Filter aus. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 20 von 47 100 100 90 90 80 80 70 70 60 60 50 50 40 40 30 vor Filter nach Filter Differenzdruck Abscheidung 20 10 0 14:15 14:20 14:25 14:30 30 20 10 Differenzdruck [Pa], Abscheidung [%] Konzentration PM10 [µg/M³] Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 0 14:35 Zeit Abbildung 22: Messergebnisse (PM10 und delta p) für Sackfilter 9.9 D60+F300 In Abbildung 23 sind die Messergebnisse für die Filterkombination D60 Grobstaubfilter + F300 Feinstaubfilter dargestellt. Auf Grund des zu hohen Differenzdrucks von über 140 Pa ist diese Filterkombination für den Einsatz bei SPAS ungeeignet. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 21 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 1000 200 vor Filter nach Filter Differenzdruck 800 180 160 700 140 600 120 500 100 400 80 300 60 200 40 100 20 10:00 08:00 06:00 04:00 02:00 00:00 22:00 20:00 18:00 16:00 14:00 0 12:00 0 Differenzdruck [Pa] TSP Konzentration [µg/m³] 900 Zeit [hh:mm] Abbildung 23: Messergebnisse (PM10 und delta p) für D60+F300 9.10 RG20+F6 Bei der Kombination RG20 + F6 handelt es sich um eine Kombination aus zwei verschiedenen Filtertypen. Deutlich zu erkennen ist aus Abbildung 24 der hohe Differenzdruck von etwa 130 Pa, der diese Filterkombination für SPAS unbrauchbar macht. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 22 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ PM10 [µg/m³], Differenzdruck [Pa] 300 vor Filter nach Filter Differenzdruck 250 200 150 100 50 0 14:00 14:10 14:20 14:30 14:40 14:50 15:00 15:10 Zeit Abbildung 24: Messergebnisse (PM10 und delta p) für RG20+F6 9.11 RG30-2+F300 Auch die Kombination der Filter RG30-2 und F300 liefert keine befriedigenden Ergebnisse. Wie aus Abbildung 25 ersichtlich liegt der Differenzdruck bei etwa 120 Pa, was für die SPAS Anwendung zu hoch ist. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 23 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ PM10 [µg/m³], Differenzdruck [Pa] 300 vor Filter nach Filter Differenzdruck 250 200 150 100 50 0 15:10 15:20 15:30 15:40 15:50 16:00 16:10 16:20 16:30 Zeit [hh:mm] Abbildung 25: Messergebnisse (PM10 und delta p) für RG30-2+F300 9.12 RG30-30+F6 Ebenfalls ungeeignet ist die Kombination aus RG30-30 Filter und F6 Filter. Da die Abscheidung bei dieser Kombination nicht ausreichend ist, wurde auf eine Differenzdruckmessung verzichtet und das Filtermaterial verworfen (vgl. Abbildung 26) Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 24 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 500 vor Filter nach Filter HMW PM10 [µg/m³] 400 300 200 100 0 16:33 16:48 17:02 17:16 17:31 17:45 18:00 18:14 Zeit [hh:mm] Abbildung 26: Messergebnisse (PM10) für RG30-30+F6 9.13 RG40+F6 Ein ähnliches Bild liefert die Kombination eines RG 40 Filters mit einer F6 Filtermatte. Der Differenzdruck ist mit 150 Pa für die SPAS Anwendung zu hoch. PM10 [µg/m³], Differenzdruck [Pa] 300 250 vor Filter nach Filter Differenzdruck 200 150 100 50 0 11:45 12:00 12:15 12:30 12:45 13:00 Zeit [hh:mm] Abbildung 27: Messergebnisse (PM10) für RG30-30+F6 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 25 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 9.14 F300 400 70 350 60 300 50 250 40 200 30 150 100 50 20 vor Filter nach Filter Differenzdruck Abscheidung 10 Differenzdruck [Pa], Abscheidung [%] TSP Konzentration [µg/m³] Die Filtermatte F300 weist bei einer Abscheidung von nur 40-50% einen relativ hohen Differenzdruck von 60 Pa auf und ist daher für eine Anwendung als SPAS Filter ungeeignet (vgl. Abbildung 28). 0 0 08:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00 00:00 02:00 04:00 06:00 Zeit Abbildung 28: Messergebnisse (PM10 und delta p) für F300 9.15 DP5-20 + F6 In Abbildung 29 sind die Messergebnisse für die Kombination aus DP5-20 und einer F6 Filtermatte dargestellt. Wie bereits zuvor beschrieben, eignet sich die DP5-20 Matte für den Einsatz als Grobfilter bei der SPAS Anwendung. Die Kombination mit einer F6 Feinstaubfiltermatte aus dem industriellen Sektor liefert bei einem akzeptablen Differenzdruck von 56 Pa eine Abscheidung von fast 90 % PM10. Diese Kombination kann deshalb für den Einsatz bei SPAS empfohlen werden. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 26 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 1000 100 nach Filter vor Filter Differenzdruck PM10 [µg/m³] 800 80 600 60 400 40 200 20 0 12:00 Differenzdruck [Pa] Abscheidung: 89 % Differenzdruck: 56 Pa 0 12:14 12:28 12:43 12:57 13:12 13:26 Zeit [hh:mm] Abbildung 29: Messergebnisse (PM10 und delta p) für DP5-20 + F6 9.16 DP5 KASCHIERT Beim Material DP5 kaschiert handelt es sich um eine DP5 Filtermatte des Herstellers Heraklith, die auf der Rückseite zur Erhöhung der Stabilität eine schwarze Trägermatte aufgebracht hat. Der große Vorteil dieser Trägermatte ist die erhöhte Formstabilität des Filters. Nachteilig wirkt sich die Trägermatte allerdings auf den Differenzdruck aus, der auf fast 300 Pa ansteigt (vgl. Abbildung 30). Als SPAS Filterelement kann dieses Material daher nicht eingesetzt werden. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 27 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ PM10 [µg/m³], Differenzdruck [Pa] 350 300 250 200 150 100 vor Filter nach Filter Differenzdruck 50 14:10 14:00 13:50 13:40 13:30 0 Zeit [hh:mm] Abbildung 30: Messergebnisse (PM10 und delta p) für DP5 kaschiert 9.17 DP 7 Die Messergebnisse für den Heraklith DP 7 Filter sind in Abbildung 31 dargestellt. Bei 40 Pa Differenzdruck können immerhin 63 % der TSP Belastung abgeschieden werden. Im Bereich der Grobstaubfilter war dies das beste Filtermaterial. Zudem eignet es sich für den Einsatz bei der SPAS Tunnelvariante, da es nur sehr schwer entflammbar ist. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 28 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 100 DP 7 Abscheidung: 70 % delta p: 40 Pa const. 90 80 vor Filter nach Filter TSP [µg/m³] 70 60 50 40 30 20 10 13:00 12:00 11:00 10:00 09:00 08:00 07:00 06:00 05:00 04:00 03:00 02:00 01:00 00:00 23:00 22:00 21:00 20:00 0 Uhrzeit [hh:mm] Abbildung 31: Messergebnisse (TSP und delta p) für DP7 10 SONDERMESSUNGEN 10.1 CO UND NOX Neben den Messungen bzgl. PM Abscheidung und Differenzdruck wurden die potentiellen Filter auch hinsichtlich ihrer Wirkung auf NOX und CO untersucht. In Abbildung 32 ist der Vergleich der CO und NOX Konzentrationen vor und nach dem empfohlenen DP5-20 Filter dargestellt. Die leichten Abweichungen liegen innerhalb der Messgenauigkeit und liefern keinen Hinweis auf einen etwaigen Einfluss des Filters auf die CO und NOX Konzentration. Folglich können die Filter in Bezug auf CO und NOX als inert angesehen werden. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 29 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 300 CO [ppm] NOx [ppb *1000] Konzentration 200 100 0 vor Filter nach Filter Abbildung 32: Vergleich der CO und NOX Konzentrationen vor und nach Filter (DP5-20) 10.2 PARTIKELANZAHL UND GRÖßENVERTEILUNG Neben der gravimetrischen Partikelmessung wurden auch Messungen zu Partikelanzahl und Größenverteilung durchgeführt. In Abbildung 33 ist die Partikelgrößenverteilung nach dem Einsatz verschiedener Filter dargestellt. Als Referenz dient die Kurve „Tunnelluft 1“, sie charakterisiert die Partikelgrößenverteilung OHNE Filtereinsatz. Deutlich zu erkennen ist, dass jeder Filter eine Verringerung der Partikelanzahl zur Folge hat. Die Partikelanzahl und Größenverteilung wurde unabhängig vom sich einstellenden Differenzdruck bewertet. Die besten Ergebnisse liefert wie zu erwarten war der Sackfilter. Durch die große Oberfläche kann er seine Filterwirkung optimal entfalten. Die Filter DP5 und Hanf IV liefern in etwa gleiche Abscheideraten. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 30 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 1.6E+05 v = 0.45 - 0.5 m/s Tunnelluft 1 Sackfilter Hanf IV DP 5 Anzahl dN/dlog DP [#/cm³] 1.4E+05 1.2E+05 1.0E+05 8.0E+04 6.0E+04 4.0E+04 2.0E+04 0.0E+00 10 100 Durchmesser log [nm] 1000 Abbildung 33: Partikelgrößenverteilung nach dem Einsatz verschiedener Filtermaterialien In Abbildung 34 ist die Abscheidung der verschiedener Filtermaterialien für PM10 und PM0.5 bezogen auf die Partikelanzahl dargestellt. Wie bereits bei der Partikelgrößenverteilung so liefert auch bei der Abscheidung der Sackfilter die besten Ergebnisse. Im Vergleich zum Hanffilter schneidet bei der Gesamtabscheidung der im SPAS Projekt eingesetzte DP5 Filter aber deutlich besser ab. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 31 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 100 Partikelanzahl PM0.5 Partikelmasse PM10 80 Abscheidung [%] v = 0.45 - 0.5 m/s 60 40 20 0 Sackfilter Hanf IV DP 5 Abbildung 34: Abscheidung (Partikelanzahl) verschiedener Filter 11 ZUSAMMENFASSUNG UND EMPFEHLUNG Nachdem eine Vielzahl an Filtermaterialien und Kombinationen getestet wurde, kann festgehalten werden, dass letztendlich nur wenige Filter die Anforderungen für SPAS erfüllen (vgl. Kapitel 6). Die Mehrzahl der getesteten Materialien erzeugt einen zu hohen Differenzdruck bzw. liefert keine ausreichende Abscheidung. Auf Grund der durchgeführten Versuche kann das Material Heraklith DP5-20 als erste Filterstufe (Grobfilter) und die Filtermatte F6 als Feinfilter empfohlen werden. Diese Kombination, wie sie in Kapitel 9.15 beschrieben ist, liefert bei einem akzeptablen Differenzdruck (56 Pa) eine ausreichende Abscheidung (89%). Prinzipiell würde diese Kombination auf für die Tunnelvariante empfohlen werden, auf Grund der besonderen Anforderungen (Brandbeständigkeit) wird hier jedoch das Material DP7 der Firma Heraklith (vgl. Kapitel 9.17) empfohlen. In Tabelle 2 sind die empfohlenen Filter nochmals aufgelistet. Tabelle 2: Zusammenfassung der empfohlenen Filter Einsatz Material Grobfilter Freiland DP 5-20 Feinfilter Freiland F6 Filter Tunnel DP 7 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 32 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass unter der Annahme eines konstanten Volumenstroms durch den Filter bei den empfohlenen Materialien eine ausreichende Abscheidung bei akzeptablem Differenzdruck gewährleistet werden kann. 12 ALLFÄLLIGE SCHWIERIGKEITEN /ANMERKUNGEN Eine Herausforderung während der Versuche war die Beaufschlagung der zu testenden Filtermaterialien mit möglichst realitätsnahem Straßenstaub. Um dies zu erreichen wurde der Versuchsaufbau in das Windenhaus des Plabutschtunnels verlegt, um über eine Ansaugung aus dem Abluftkanal auf Straßenstaub direkt aus dem Tunnel zugreifen zu können. Hieraus ergab sich die Notwendigkeit mit einem eigenen Lüfter die Strömungsgeschwindigkeit im Prüfstand auf konstantem Niveau zu halten. Vor allem während der Betriebszeiten der Tunnellüftung war dies oftmals nur eingeschränkt möglich, da der sich einstellende Unterdruck im Lüftungssystem des Tunnels für den Prüfstand nur schwer zu beherrschen war. Des Weiteren stellte die geringe vom Projektpartner VIF simulierte Strömungsgeschwindigkeit im Filter (0,15 m/s) eine Herausforderung für die eingesetzte Messtechnik dar. Über eine spezielle Anordnung der Messgeräte am Ende der Einlaufstrecke im kreisrunden Querschnitt und mit dem Einsatz hochgenauer Strömungssensoren, konnten diese Geschwindigkeiten jedoch gut detektiert werden. Da einige Materialien keine ausreichenden PM10 filternden Eigenschaften aufwiesen, wurde für diese lediglich die TSP Abscheidung ermittelt. Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 33 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 13 ABBILDUNGSVERZEICHNIS Abbildung 1: Zeichnung eines SPAS Elementes auf einer LSW.................................................. 5 Abbildung 2: Filterprüfstand am Plabutschtunnel......................................................................... 6 Abbildung 3: 3D-Modell des Filterprüfstandes mit aufgeschnittenem Filterkasten....................... 7 Abbildung 4: Filterkasten (links) und Filterhalter mit eingebautem Testfilter (rechts)................... 7 Abbildung 5: Ansaugstutzen des Filterprüfstandes ...................................................................... 8 Abbildung 6: Skizze des Prüfstandes mit Messpunkten............................................................... 8 Abbildung 7: Symbolbild TEOM 1400a Quelle: R&P, Symbolbild SMPS / CPC Quelle: TSI Incorporation ................................................................................................................................ 9 Abbildung 8: Symbolbild API 200A bzw. API 300A Quelle: teledyne Instruments ....................... 9 Abbildung 9: Symbolbild Flügelradanemometer (links) Quelle: Testo, Symbolbild Heißfilmanemometer (rechts) Quelle: Höntzsch .......................................................................... 9 Abbildung 10: Symbolbild airhopper® (links) Quelle: MLU, Smybolbild Dewe Rack® (rechts) Quelle: Dewetron........................................................................................................................ 10 Abbildung 11: Druckmessgerät Wöhler (links) Quelle: Wöhler, Druckmessumformer P26 (rechts) Quelle: Halstrup Walcher ........................................................................................................... 10 500 vor Filter nach Filter 300 200 300 200 100 100 0 08:24 y = 0.9726x 2 R = 0.9971 400 400 TEOM nach Filter Konzentration PM10 [µg/m³] 500 0 09:36 10:48 12:00 13:12 14:24 Zeit 0 100 200 300 400 500 TEOM vor Filter Abbildung 12: Zeitverlauf (links) und Korrelation (rechts) beider Messgeräte für PM10 ohne Filter ................................................................................................................................................... 12 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 34 von 47 100 100 90 90 80 80 70 70 60 60 50 50 vor Filter nach Filter Abscheidung 40 40 30 30 20 20 10 10 0 07:12 08:24 09:36 10:48 Abscheidung [%] Konzentration PM10 [µg/m³] Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 0 13:12 12:00 Zeit [hh:mm] Abbildung 13: Messergebnisse (PM10) für Hanf 1 ...................................................................... 13 100 140 Konzentration PM10 [µg/m³] 120 80 100 70 60 80 50 60 40 30 20 vor Filter nach Filter Differenzdruck Abscheidung 40 20 Differenzdruck [Pa], Abscheidung [Pa] 90 10 0 00:00 12:00 00:00 12:00 00:00 12:00 00:00 0 12:00 Zeit [hh:mm] Abbildun g 14: Messergebnisse (PM10 und delta p) für Hanf 2 ................................................................. 13 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 35 von 47 160 45 140 40 vor Filter nach Filter Differenzdruck Abscheidung 120 100 35 30 25 80 20 60 15 40 10 20 5 0 14:24 16:48 19:12 21:36 00:00 02:24 04:48 07:12 Differenzdruck [Pa], Abscheidung [%] Konzentration PM10 [µg/m³] Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 0 09:36 Zeit [hh:mm] Abbildung 15: Messergebnisse (PM10 und delta p) für Hanf 3 ................................................... 14 25 20 150 15 100 10 vor Filter nach Filter Differenzdruck Abscheidung 50 5 13:30 13:29 13:28 13:27 0 13:26 0 Druckverlust [Pa], Abscheidung [%] Konzentration TSP [µg/m³] 200 Zeit [hh:mm] Abbildung 16: Messergebnisse (TSP und delta p) für Stahlwolle .............................................. 15 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 36 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 250 vor Filter nach Filter Differenzdruck 800 200 600 150 400 100 200 50 02.01.08 01.01.08 31.12.07 30.12.07 29.12.07 28.12.07 27.12.07 26.12.07 0 25.12.07 0 Differenzdruck [Pa] TSP Konzentration [µg/m³] 1000 Abbildung 17: Messergebnisse (TSP und delta p) für Deutschle D50 ....................................... 16 200 vor Filter nach Filter Differenzdruck 800 180 160 140 600 120 100 400 80 60 200 Differenzdruck [Pa] TSP Konzentration [µg/m³] 1000 40 20 12:00 06:00 00:00 18:00 12:00 06:00 00:00 18:00 0 12:00 0 Uhrzeit [hh:mm] Abbildung 18: Messergebnisse (TSP und delta p) für Deutschle D30 ....................................... 17 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 37 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ vor Filter nach Filter Differenzdruck 400 100 Abscheidung: 66 % Differenzdruck: 32 Pa 90 80 70 60 300 50 200 40 30 100 Differenzdruck [Pa] TSP Konzentration [µg/m³] 500 20 10 0 08.11.07 10.11.07 12.11.07 0 16.11.07 14.11.07 Zeit [TT.MM.JJ] Abbildung 19: Messergebnisse (TSP und delta p) für Heraklith DP5-20 ................................... 18 250 vor Filter nach Filter Differenzdruck 800 200 600 150 400 100 200 50 02.01.08 01.01.08 31.12.07 30.12.07 29.12.07 28.12.07 27.12.07 26.12.07 0 25.12.07 0 Differenzdruck [Pa] TSP Konzentration [µg/m³] 1000 Datum [TT.MM.JJ] Abbildung 20: Messergebnisse (TSP und delta p) für Heraklith D20+D30 ................................ 19 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 38 von 47 350 vor Filter 300 nach Filter Differenzdruck 250 200 150 100 50 22.10.08 21.10.08 21.10.08 20.10.08 20.10.08 19.10.08 19.10.08 18.10.08 0 18.10.08 TSP Konzentration [µg/m³], Differenzdruck [Pa] Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ Datum [TT.MM.JJ] 100 100 90 90 80 80 70 70 60 60 50 50 40 40 30 vor Filter nach Filter Differenzdruck Abscheidung 20 10 0 14:15 14:20 14:25 14:30 30 20 10 Differenzdruck [Pa], Abscheidung [%] Konzentration PM10 [µg/M³] Abbildung 21: Messergebnisse (TSP und delta p) für Ultraweb® .............................................. 20 0 14:35 Zeit Abbildung 22: Messergebnisse (PM10 und delta p) für Sackfilter ............................................... 21 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 39 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 1000 200 vor Filter nach Filter Differenzdruck 800 180 160 700 140 600 120 500 100 400 80 300 60 200 40 100 20 10:00 08:00 06:00 04:00 02:00 00:00 22:00 20:00 18:00 16:00 14:00 0 12:00 0 Differenzdruck [Pa] TSP Konzentration [µg/m³] 900 Zeit [hh:mm] Abbildung 23: Messergebnisse (PM10 und delta p) für D60+F300 ............................................. 22 PM10 [µg/m³], Differenzdruck [Pa] 300 250 vor Filter nach Filter Differenzdruck 200 150 100 50 0 14:00 14:10 14:20 14:30 14:40 14:50 15:00 15:10 Zeit Abbildung 24: Messergebnisse (PM10 und delta p) für RG20+F6 .............................................. 23 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 40 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ PM10 [µg/m³], Differenzdruck [Pa] 300 250 vor Filter nach Filter Differenzdruck 200 150 100 50 0 15:10 15:20 15:30 15:40 15:50 16:00 16:10 16:20 16:30 Zeit [hh:mm] Abbildung 25: Messergebnisse (PM10 und delta p) für RG30-2+F300 ....................................... 24 500 HMW PM10 [µg/m³] 400 vor Filter nach Filter 300 200 100 0 16:33 16:48 17:02 17:16 17:31 17:45 18:00 18:14 Zeit [hh:mm] Abbildung 26: Messergebnisse (PM10) für RG30-30+F6............................................................ 25 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 41 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ PM10 [µg/m³], Differenzdruck [Pa] 300 250 vor Filter nach Filter Differenzdruck 200 150 100 50 0 11:45 12:00 12:15 12:30 12:45 13:00 Zeit [hh:mm] 400 70 350 60 300 50 250 40 200 30 150 100 50 20 vor Filter nach Filter Differenzdruck Abscheidung 10 Differenzdruck [Pa], Abscheidung [%] TSP Konzentration [µg/m³] Abbildung 27: Messergebnisse (PM10) für RG30-30+F6............................................................ 25 0 0 08:00 10:00 12:00 14:00 16:00 18:00 20:00 22:00 00:00 02:00 04:00 06:00 Zeit Abbildung 28: Messergebnisse (PM10 und delta p) für F300...................................................... 26 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 42 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 1000 100 nach Filter vor Filter Differenzdruck PM10 [µg/m³] 800 80 600 60 400 40 200 20 0 12:00 Differenzdruck [Pa] Abscheidung: 89 % Differenzdruck: 56 Pa 0 12:14 12:28 12:43 12:57 13:12 13:26 Zeit [hh:mm] Abbildung 29: Messergebnisse (PM10 und delta p) für DP5-20 + F6 ......................................... 27 PM10 [µg/m³], Differenzdruck [Pa] 350 300 250 200 150 100 vor Filter nach Filter Differenzdruck 50 14:10 14:00 13:50 13:40 13:30 0 Zeit [hh:mm] Abbildung 30: Messergebnisse (PM10 und delta p) für DP5 kaschiert ....................................... 28 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 43 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 100 DP 7 Abscheidung: 70 % delta p: 40 Pa const. 90 80 vor Filter nach Filter TSP [µg/m³] 70 60 50 40 30 20 10 13:00 12:00 11:00 10:00 09:00 08:00 07:00 06:00 05:00 04:00 03:00 02:00 01:00 00:00 23:00 22:00 21:00 20:00 0 Uhrzeit [hh:mm] Abbildung 31: Messergebnisse (TSP und delta p) für DP7........................................................ 29 300 CO [ppm] NOx [ppb *1000] Konzentration 200 100 0 vor Filter nach Filter Abbildung 32: Vergleich der CO und NOX Konzentrationen vor und nach Filter (DP5-20) ........ 30 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 44 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 1.6E+05 v = 0.45 - 0.5 m/s Tunnelluft 1 Sackfilter Hanf IV DP 5 Anzahl dN/dlog DP [#/cm³] 1.4E+05 1.2E+05 1.0E+05 8.0E+04 6.0E+04 4.0E+04 2.0E+04 0.0E+00 10 100 Durchmesser log [nm] 1000 Abbildung 33: Partikelgrößenverteilung nach dem Einsatz verschiedener Filtermaterialien...... 31 100 Partikelanzahl PM0.5 Partikelmasse PM10 80 Abscheidung [%] v = 0.45 - 0.5 m/s 60 40 20 0 Sackfilter Hanf IV DP 5 Abbildung 34: Abscheidung (Partikelanzahl) verschiedener Filter ............................................. 32 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 45 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 14 TABELLENVERZEICHNIS Tabelle 1: Übersicht über die getesteten Materialien 11 Tabelle 2: Zusammenfassung der empfohlenen Filter 32 Institut für VKM und THD, TU-Graz Seite 46 von 47 Laborversuche im Rahmen des EU-Life-Projektes „SPAS“ 15 LITERATURVERZEICHNIS [1] Rodler J. (2000): Luftschadstoffuntersuchungen mit unterschiedlichen Messsystemen zur Validierung von Emissions- und Ausbreitungsmodellen, Dissertation, Graz [2] Rexeis M., Hausberger S. (2005): Calculation of Vehicle Emissions in Road Networks with the model “NEMO”; Transport & Airpollution Conference; ISBN: 3-902465-16-6, Graz [3] ÖNROM M 5852 (2007): Luftuntersuchung Immissionsmessung, Ausgabe 2007 [4] ÖNORM EN 14211 (2005): Luftqualität - Messverfahren zur Bestimmung der Konzentration von Stickstoffdioxid und Stickstoffmonoxid mit Chemilumineszenz, Ausgabe 2005 [5] ÖNORM M 5866 (2007): Luftreinhaltung – Bildung von Immissionsmessdaten und daraus abgeleiteten Immissionskennwerten, Ausgabe 2007 [6] EN 12341 (1999): Luftbeschaffenheit - Ermittlung der PM10-Fraktion von Schwebstaub Referenzmethode und Feldprüfverfahren zum Nachweis der Gleichwertigkeit von Meßverfahren und Referenzmeßmethode, Ausgabe 1999 [7] Iser, F. 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