Kerr News

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Kerr News
Kerr News
Oktober | 2015
Newsletter für Zahnärzte
NEW Launch: SonicFill 2
Ein bewährtes Verfahren in nur einem
Schritt, nun besser denn je
Außergewöhnlich vorhersagbare und
einfache Restaurationen – mit dem
neuen SonicFill 2 Bulk-Fill-System
Dr. Rainer Tilse
Eine komplizierte endodontische
Revisionsbehandlung mit einem
neuen kabellosen Obturationssystem
– ein Fallbericht
Dr. Garry L. Bey
Hands-on - Gemeinschaftstagung
der DGZ und DGET mit Dr. D. Köhrer
Deutschland, München
12.-14. November 2015
NE
W
1
Rainer Tilse
Joseph Sabbagh
Gerry L. Bey
Irfan Ahmad
Sebastiana Arroyo Bote
Inhalt
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Editorial
Essam Bayomy
2
Außergewöhnlich vorhersagbare und einfache
Restaurationen – mit dem neuen SonicFill 2
Bulk-Fill-System
Dr. Rainer Tilse
5
Kundenstimmen SonicFill
6
SonicFill 2: ein Bulk-Fill-Material der zweiten
Generation
Joseph Sabbagh
17 Events
18 Flow-Komposite: Bequemlichkeit, Vielseitigkeit
und Vorhersagbarkeit. Ein klinischer Fall mit dem
neuen Herculite XRV Ultra Flow
Irfan Ahmad
22 360° Zubehörprogramm
™
10 SonicFill™ 2
Ein bewährtes Verfahren in nur einem Schritt,
nun besser denn je
12 Eine komplizierte endodontische
Revisionsbehandlung mit einem neuen
kabellosen Obturationssystem – ein Fallbericht
Garry L. Bey
Impressum
Kerr News Herausgeber:
Kerr Europe, Via Strecce 4, 6934 Bioggio, Schweiz
Redaktioneller Inhalt:
Debra Engler
Redaktionsassistenz und Koordination:
Arianna Leo
23 OptiBond™
Der Name, dem Sie bei allen Adhäsivtechniken
vertrauen können
24 Update zur Erhaltung und Überwachung der
Mundgesundheit bei Patienten mit speziellen
Bedürfnissen
Sebastiana Arroyo Bote
28 Maxcem Elite – verbesserte Leistung
Wir freuen uns über Ihre Rückmeldung!
Bitte kontaktieren Sie uns, wenn Sie mehr Informationen
benötigen, wenn Sie Anregungen oder Beiträge für die nächste
Ausgabe der Kerr News haben, oder wann immer Sie uns an
Ihrer Meinung teilhaben lassen wollen. Wir freuen uns, von Ihnen
zu hören unter: feedback@kerrhawe.com
Wir weisen Sie höflichst darauf hin, dass die in den Artikeln
beschriebene Materialauswahl und klinische Vorgehensweise
die persönliche Erfahrung und Praxis der Autoren wiedergeben.
Grafikdesign und Lithographie:
Andrea Sala, Niccolò Caverzasio
Beitragende Autoren:
Catherine Stahl, Luisa Roncoroni,
Mattia Marelli, Alberto Casoni
2
Kerr GmbH
Murgstraße 1/14, 76437 Rastatt, Germany
Telefon: +49 72 22 96 89 70 Fax: +49 7 22 29 68 97 22
www.KerrDental.de
Editorial
Essam Bayomy
Marketing and Sales Manager Middle East
Bei meinem eher pharmazeutischen als zahnmedizinischen
Hintergrund war ich beeindruckt von dem hohen Niveau an
Fachwissen, wissenschaftlichem Verständnis und Engagement der
Zahnmediziner, welchen ich begegnete.
Verbrauchsmaterialien ist entscheidend für die Fähigkeit, unseren
Kunden ein umfassendes System für ihren Arbeitsablauf in der
Praxis anbieten zu können. Von Füllungsmaterialien über Adhäsive
mit Goldstandard, Abformmaterialien und Zementen, hoch
geschätztem Zubehör für Füllungsmaterialien, Prophylaxe und
Hygiene, bis hin zu Röntgen- oder Laborausstattung – was Kerr
als führenden Hersteller auszeichnet, ist sein unermüdlicher Einsatz
für Innovation.
Bereits am ersten Arbeitstag bei Kerr fühlte ich mich inspiriert durch
das Versprechen „Together, we’re more.®“, bei dem es sich, wie
ich schnell erkannte, nicht nur um ein Unternehmensmotto handelt,
sondern um die Überzeugung aller Mitglieder der Kerr-Familie, die
sich in allen ihren Tätigkeiten widerspiegelt.
Als Mitglieder des Nahostteams von Kerr sind wir bestrebt, die
Märkte für Dentalprodukte der uns zugewiesenen Länder mit
innovativen Qualitätsprodukten aus den Produktsortimenten von
Kerr für die Bereiche Restauration, Endodontie und Prophylaxe zu
versorgen.
Bei Kerr verfügen wir über eine lange Liste von Medizinern, die
wir als unsere Inspiration betrachten, angefangen von jenen in
der zahnmedizinischen Ausbildung, einschließlich der Studenten,
bis hin zu Zahnärzten, Zahnarzthelferinnen und Labortechnikern.
Wenn Sie in der Zahnmedizin arbeiten, fühlen wir uns auch durch
Sie inspiriert.
Zu diesem Zweck arbeiten wir gegenwärtig eng mit den
meisten Hochschulen für Zahnmedizin und anderen relevanten
Ausbildungsinstituten zusammen. Es geht uns vor allem
darum, die Verfügbarkeit von Kursen zur kontinuierlichen Ausund Weiterbildung in der Zahnmedizin sicherzustellen. Nur so
können Zahnärzte einen optimalen Versorgungsgrad für unsere
Gemeinschaften im Nahen Osten erreichen.
Als ich vor über zwei Jahren zu Kerr kam, wusste ich, wie viel Glück
ich hatte, meiner Karriere im Bereich Zahnmedizin neuen Schwung
verleihen zu können.
Durch die hohen Standards, die Kerr auf seine Produktion,
Lieferkette, den Kundenservice, auf Marketing und Innovation
anwendet, kann ich sicher sein, dass das Unternehmen, für das ich
arbeite, sich ernsthafte Gedanken um Qualitätssicherung und die
Entwicklung innovativer Produkte für unsere Kunden und Partner
macht.
Auf dem Cover unserer aktuellen Kerr News zeigen wir Ihnen das
Portrait von Dr. Rainer Tilse, dem Vorreiter in der Entwicklung und
Anwendung des schallaktivierten Kompositfüllsystems SonicFill.
Heute sind wir sehr stolz, Ihnen mit SonicFill 2 die neue Generation
des Ein-Schritt-Füllungssystems vorzustellen. SonicFill 2 verkörpert
dieselben wichtigen Merkmale wie außergewöhnliche Adaptation,
ideale Verarbeitungseigenschaften und hohe Polymerisationstiefe
verbunden mit der notwendigen Festigkeit, die von stabilen
Seitenzahnmaterialien gefordert wird. Mit SonicFill 2 ist es uns
gelungen, die Farbanpassung, Polierbarkeit, Verarbeitungszeit und
Langlebigkeit dieses bewährten Materials nochmals zu verbessern.
Erfahren Sie mehr über SonicFill 2 in dem Fallbericht von Dr. Tilse.
Mit Leidenschaft für unsere Arbeit unterstützen wir durch
praktische Ausbildung und einen wissenschaftlichen Ansatz
aktiv unsere verschiedenen Kunden im ganzen Nahen Osten,
um das Bewusstsein für einige der innovativsten Ansätze in der
Zahnmedizin weltweit zu fördern.
Abschließend möchte ich aus persönlicher Erfahrung noch
anmerken, dass sich die Arbeit für Kerr unglaublich interessant
gestaltet und ich es als Ehre betrachte, daran teilhaben zu dürfen.
Die Produkte von Kerr spielen eine wichtige Rolle in vielen
Behandlungsmethoden. Unser Hauptsortiment an dentalen
1
Außergewöhnlich vorhersagbare und
einfache Restaurationen - mit dem
neuen SonicFill 2 Bulk-Fill-System.
Dr. Rainer Tilse
Dr. Tilse absolvierte 1990 sein Staatsexamen an der freien Universität Berlin. Er forschte an der
Dental School der University of California in Los Angeles, Dep. Oral Medicine, und promovierte
1990 (Abteilung für zahnärztliche Chirurgie, Prof. Dr. P. Reichart). Nach seiner Rückkehr nach
Berlin arbeitete er einige Zeit als Assistenzarzt in einer Berliner Praxis, anschließend war er in
der Universitätszahnlink Freiburg i. Br. in der Abteilung für zahnärztliche Prothetik (Prof. Dr. J.
Strub) tätig. Seit 1993 ist er als niedergelassener Zahnarzt in Pforzheim in eigener Praxis tätig.
Seine Arbeitsschwerpunkte sind die ästhetische Füllungstherapie, Prophylaxe, orale Chirurgie,
Parodontologie, Implantologie sowie hochwertiger Zahnersatz.
Die Akzeptanz von dunkelgrauen und quecksilberhaltigen Füllungen
durch Patienten ist im Laufe der Zeit immer geringer geworden.
Lange favorisierten amerikanische Zahnärzte Amalgam, doch in
letzter Zeit legen auch sie die Mehrzahl ihrer Seitenzahnfüllungen mit
Kompositmaterialien.
Kompositrestaurationen in Seitenzähnen sind in der Tat ein
mühsames und zeitraubendes Verfahren. Um eine vergleichbare
Randqualität und Langlebigkeit zu erreichen, war es „State of the
Art”, das Material in dünnen Schichten einzubringen und Schritt für
Schritt auszuhärten. Aufgrund der chemischen und physikalischen
Eigenschaften der konventionellen Materialien ist es notwendig, diese
zahlreichen Arbeitsschritte zu durchlaufen. Schrumpfungsspannung,
vollständige Aushärtung und volumetrische Schrumpfung waren nur
kontrollierbar, wenn die Materialien in Schichten von maximal 2 mm
Dicke verwendet wurden.
2011 brachte Kerr SonicFill auf den Markt, ein Komposit, das spezielle
Eigenschaften besitzt und ein ergonomischeres Vorgehen ermöglicht.
Die Applikation erfolgt mit einem speziellen Handstück, das in
Zusammenarbeit mit KaVo hergestellt wurde und jetzt Bestandteil
des Systems ist. Durch die Wirkung des Handstücks wird das
hochvisköse Material in eine niedrigvisköse Konsistenz überführt, die
der eines Flowable-Materials ähnelt. Dies ermöglicht ein einfaches
und sicheres Einbringen in die Kavität und erübrigt die Verwendung
eines Flow-Materials als Kavitäten-Liner. Nach dem Einbringen
erlangt das Material langsam wieder seine hochvisköse Konsistenz.
Dadurch ergibt sich eine ideale Verarbeitungszeit zum Modellieren und
Konturieren der Okklusalfläche und Entfernen der Überschüsse.
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2
Das Einbringen des Materials unterscheidet sich vollkommen
von der konventionellen Technik, aber der Arbeitsablauf folgt den
typischen zahnärztlichen Bewegungsmustern. Das Fußpedal startet
die Aktivität des Handstücks und die Abgabe des Materials. Bei
KaVo-Behandlungseinheiten kann die Geschwindigkeit der Abgabe
entweder mit einer Bewegung des Fußpedals oder mit einem
Drehregler im Handstück gesteuert werden. Während des Einbringens
wird die Spitze des Instruments nach und nach durch die Kavität
bewegt, beginnend am Boden der Kavität und dann mit langsamen
und drehenden Bewegungen bis zu den okklusalen Rändern. Es
ist hilfreich, die Spitze der Kapsel im Material zu belassen, so dass
das Komposit damit in die Kavität gedrängt wird. Das Loslassen
des Fußpedals stoppt die Aktivität. Dieser Arbeitsschritt entspricht
der typischen zahnärztlichen Intuition und ist ganz ähnlich wie die
Bewegung, die wir beim Aufbringen von Abformmaterial auf einen
Zahn nach der Präparation ausführen.
Ein 38-jähriger Patient stellte sich in der Praxis mit einer defekten
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Füllung und Karies an einem ersten oberen Molaren vor, wie Abb.
1 zeigt. Unter Lokalanästhesie wurden die alte Füllung sowie die
Karies mit einem birnenförmigen Diamantschleifer entfernt (Abb. 2).
Zur Isolierung des Arbeitsfelds wurde ein anatomisch vorgeformter
Kofferdam (OptiDam) gelegt und mit einer Kunststoffklammer
fixiert (SoftClamp, Abb. 3). Der Schmelz wurde mit 37,5%iger
Phosphorsäure angeätzt (Gel Etchant, Abb. 4). Dentin und Schmelz
wurden mit OptiBond FL gebondet (Abb. 5). Nach dem Anlegen einer
konturierten Matrize (MetaFix Größe L, Abb. 6) wurde die Kavität mit
SonicFill 2 restauriert. Beginnend am Boden der Kavität wird das
SonicFill-Instrument aktiviert und gleichzeitig die Spitze durch die
Kavität nach oben zur Okklusalfläche bewegt (Abb. 7-12). Die Kavität
wurde mit einer „True Bulk“-Technik in einem einzigen Schritt gefüllt.
Nach dem Einbringen des Materials wurde die okklusale Anatomie
modelliert und der Überschuss mit einem Spatel entfernt (Abb. 1315). Das Komposit wurde 10 Sek. von okklusal ausgehärtet (Abb.
16); dann wurde es nach dem Abnehmen der Matrize nochmals je
10 Sek. von vestibulär und palatinal mit einer Hochleistungs-LEDLampe (Demi Ultra) lichtgehärtet. Die konturierte Matrize (MetaFix)
wurde deshalb verwendet, weil sie durch ein kurzes Ziehen mit
einer Sondenspitze einfach entfernt werden kann (Abb. 17, 18). Die
Restauration wurde mit einem feinkörnigen Diamantschleifer (Komet
368 EF, Abb. 19) und flexiblen Sandpapierscheiben (OptiDisc, Abb.
20) ausgearbeitet. Die Opti1Step-Gummipolierer (Abb. 21) wurden
zum Polieren verwendet, und die Hochglanzpolitur erfolgte im
Anschluss mit OccluBrush-Bürsten (Abb. 22, 23).
Die konventionelle Schichttechnik verlangt eine Reihe von
Arbeitsschritten und erfordert viele ermüdende Instrument- und
Handbewegungen, die bei Verwendung der SonicFill-Technik
eliminiert werden. Das SonicFill-Handstück erleichtert die Abgabe
von Material in die Kavität ganz erheblich, insbesondere in schlecht
zugänglichen und schwer einsehbaren Regionen. Qualitativ
hochwertige Seitenzahnrestaurationen können mit deutlich weniger
Anstrengungen durchgeführt werden, mit ähnlichen Resultaten wie
bei der konventionellen Schichttechnik. Wissenschaftliche Studien
haben keine signifikanten Unterschiede zwischen beiden Techniken
im Hinblick auf Randqualität, Adaptation(1-6) und Aushärtungstiefe(7-9)
ergeben. Manche Zahnärzte verwenden die Schichttechnik, um
einen zufriedenstellenden approximalen Kontaktpunkt zu erreichen.
Bei dieser Technik wird im ersten Schritt eine kleine zervikale
Portion eingebracht und die Matrize mit einem Instrument während
der Lichthärtung zum Nachbarzahn hin gedrückt. Dies kann zur
Bildung eines fehlerhaften Approximalkontakts führen. Anatomisch
konturierte Matrizen wie die Kerr MetaFix erleichtern die Schaffung
vorhersagbarer und präziser Approximalkontakte, auch wenn das
Material in nur einem Schritt eingebracht wird.
QuiXfil (Dentsply) war ein Wegbereiter bei Bulk-Fill-Kompositen und
ist für seine Transparenz bekannt. Fünf Jahre zuvor war eine QuiXfilRestauration am benachbarten Prämolar angefertigt worden. Das
abschließende Bild zeigt anschaulich die Entwicklung von BulkFill-Materialien in den letzten fünf Jahren. Das Füllungsmaterial
QuiXfil kann als klinisch akzeptabel klassifiziert werden, obwohl die
ästhetischen Resultate schlecht sind. SonicFill 2 kann bis zu einer
Tiefe von 5 mm ausgehärtet werden, zeigt aber kein negatives
ästhetisches Erscheinungsbild, sondern beeindruckt mit seinem
schmelzähnlichen Aussehen (Abb. 24).
Vier Jahre nach der Einführung von SonicFill bringt Kerr die zweite
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Generation des erfolgreichen Komposits als SonicFill 2 auf den
Markt. Einzigartige Eigenschaften wie die Reaktion auf Ultraschall
und die ausgeprägte Verflüssigung blieben ebenso erhalten
wie die herausragenden mechanischen Eigenschaften und die
Polymerisation mit reduzierter Spannung. Die Verarbeitungszeit nach
dem Einbringen wurde verlängert, so dass der Zahnarzt die okklusale
Anatomie ohne Zeitdruck formen und mühsames Ausarbeiten
vermeiden kann. Das ist eine entscheidende Verbesserung, da
Bulk-Materialien dazu neigen, unter leistungsstarken OP-Lampen
an der Behandlungseinheit „einzufrieren“, wenn die Lampe nicht in
einen „Komposit-Modus“ umgeschaltet werden kann, wie bei der
KaVoLUX 540-Einheit. Das neue SonicFill 2 ist glatter/geschmeidiger/
besser formbar, ohne jegliche Klebrigkeit und ermöglicht einen lang
anhaltenden Hochglanz – ohne jede Mühe. Kerr hat auf die Stimme
des Kunden gehört und mit dem neuen SonicFill 2 eine deutliche
Verbesserung erreicht.
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Literatur:
1. Orłowski M, Tarczydło B, Chałas R. Evaluation of marginal integrity of four bulk-fill dental
composite materials: in vitro study. Scientific World Journal. 2015;2015:701262.
2. Agarwal RS, Hiremath H, Agarwal J, Garg A. Evaluation of cervical marginal and
internal adaptation using newer bulk fill composites: An in vitro study. J Conserv Dent.
2015 Jan-Feb;18(1):56-61.
3. Poggio C, Chiesa M, Scribante A, Mekler J, Colombo M. Microleakage in Class II
composite restorations with margins below the CEJ: in vitro evaluation of different
restorative techniques. Med Oral Patol Oral Cir Bucal. 2013 Sep 1;18(5):e793-8.
4. Carillho E, Abrantes M, Casalta-Lopes J, Botelho F, Paula A, et al. 99mTc in the
evaluation of composite resin restorations with Sonicfill. An in vitro experimental
model. Open Journal of Stomatology, 2012, 2, 340-347.
5. Campos EA, Ardu S, Lefever D, Jassé FF, Bortolotto T, Krejci I. Marginal adaptation
of class II cavities restored with bulk-fill composites. J Dent. 2014 May;42(5):575-81.
6. Furness A, Tadros MY, Looney SW, Rueggeberg FA. Effect of bulk/incremental fill on
internal gap formation of bulk-fill composites. J Dent. 2014 Apr;42(4):439-49.
7. Benetti AR, Havndrup-Pedersen C, Honoré D, Pedersen MK, Pallesen U. Bulk-fill
resin composites: polymerization contraction, depth of cure, and gap formation. Oper
Dent. 2015 Mar-Apr;40(2):190-200.
8. Goracci C, Cadenaro M, Fontanive L, Giangrosso G, Juloski J, Vichi A, Ferrari M.
Polymerization efficiency and flexural strength of low-stress restorative composites.
Dent Mater. 2014 Jun;30(6):688-94.
9. Alrahlah A, Silikas N, Watts DC. Post-cure depth of cure of bulk fill dental resincomposites. Dent Mater. 2014 Feb;30(2):149-54.
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Kundenstimmen SonicFill
„Die Aufnahme von SonicFill in unsere Praxis ist ein Gewinn
für Behandler und Patient! Restaurative Behandlungen
können sehr effektiv und schnell durchgeführt werden.
Meiner Meinung nach machen ihre Effektivität und natürlich
ihre Qualität diese Materialien für unsere Praxis inzwischen
unverzichtbar. Die verbesserte Applikation des Materials und
die gesamte Handhabung sind einfach toll!“
„Ich denke, dass für einige Seitenzahnrestaurationen die
SonicFill-Technologie die einzige Möglichkeit ist, großartige
Resultate auf einfache und vorhersagbare Weise zu erreichen,
dank der speziellen Anwendung und Art der Füllungslegung.“
Dr. Carlos Fernández Villares - Madrid, Spanien
Kamran K. Miraki - Bad Nauheim, Deutschland
„SonicFill bietet mir die Möglichkeit, auf entspannte Weise in
kurzer Zeit qualitativ hochwertige Füllungen mit einem sehr
guten Randschluss zu legen.“
A. Schmidt - Haltern am See, Deutschland
„Die Applikation des Kompositmaterials in 3 oder 4 Millimeter
dicken Schichten, vor allem bei Versorgungen nach
endodontischen Maßnahmen, macht SonicFill unverzichtbar.
Dank seiner bequemen, präzisen und schnellen Handhabung
macht es echt süchtig.“
Dr. Javier García Jerónimo - Granada, Spanien
„Ich verwende SonicFill seit über einem Jahr und bin damit
sehr zufrieden. Das Material wurde mir von Frau Lorbiecki
empfohlen, aber davor hatte mir meine Kollegin und Freundin
schon von ihren positiven Erfahrungen mit SonicFill erzählt.“
Olena Burdovska - Dortmund, Deutschland
„Ich verwende SonicFill seit dreieinhalb Jahren in Verbindung
mit OptiBond FL und OptiBond XTR. Nach einigen negativen
Erfahrungen mit anderen Kompositmaterialien vom ‚Bulk-FillTyp‘ beruhigt es mich, dass ich bislang keine Fraktur oder
andere Probleme mit dem Material hatte. Ich bin wirklich
sehr angetan von der Schnelligkeit und Einfachheit bei der
Anwendung des Materials. Es war wie eine Revolution meiner
restaurativen Arbeit.“
Dr. Allan Smelt - Barcelona, Spanien
„SonicFill ist ein wunderbares Instrument. Es ist die
Kombination der technischen Qualität – aufgrund seines
Handstücks, das Blasenbildung vermeidet – und der
funktionellen sowie biologischen Eigenschaften des
Komposits, die uns ermöglicht, 4-5 mm tiefe Kavitäten zu
füllen. Kurz und gut – es ist praktisch und effektiv.“
Dr. Joana Souza Andrade - Madrid, Spanien
„SonicFill ist für mich eine äußerst raffinierte Methode, um
ausgedehnte Restaurationen im Seitenzahnbereich einfach
und schnell anzufertigen. Ich verwende es seit fast 4 Jahren,
und die Kombination von SonicFill und OptiBond ist mein
‚Goldstandard‘. Es hat mir ermöglicht, meiner Familie mehr
Zeit zu widmen, und das ist ein unbezahlbarer Vorteil.“
MUDr. František Hlavačka - Slowakei
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SonicFill 2: ein Bulk-Fill-Material
der zweiten Generation
™
Prof. Joseph Sabbagh
DDS, MSc, PhD, FICD
Prof. Sabbagh ist Privatdozent in der Abteilung für restaurative und ästhetische Zahnheilkunde
an der libanesischen Universität. Er ist außerdem ein Fellow Researcher und Dozent im
Postgraduierten-Studium an der UCL (Cribio-Bereich), Belgien. Er ist Mitglied der Academy of
Operative Dentistry USA, des Herausgebergremiums von Reality Endodontics Journal, USA,
und der International Association of Dental Research, sowie ein Fellow des International College
of Dentists. Seine Privatpraxis ist spezialisiert auf kosmetische Zahnheilkunde und Endodontie.
Einleitung
Obwohl sie neben Amalgam und Keramik als letzte Kategorie
in das zahnärztliche Therapiearsenal aufgenommen wurden,
haben Materialien auf Kompositbasis eine breite Popularität unter
Zahnärzten erlangt und werden immer mehr für direkte restaurative
Techniken verwendet.
Die Polymerisationsschrumpfung bleibt einer der wichtigsten
Nachteile von Komposit-Füllungsmaterialien, wenngleich es hier im
Laufe der Jahre Verbesserungen gegeben hat. Um dieses Problem
zu überwinden und einen angemessenen Umwandlungsgrad zu
erreichen, wurden konventionelle Komposite in Schichten von
maximal 2 mm Dicke appliziert.
Bulk-Fill-Materialien
SonicFill
Die vor fünf Jahren in die Zahnheilkunde eingeführten BulkFill-Materialien sind heute eine anerkannte Kategorie unter den
Materialien auf Kompositbasis, die von mehr und mehr Zahnärzten
verwendet wird.
Das SonicFill-System ist ein schallaktiviertes, hochgefülltes BulkFüllungsmaterial, das für Seitenzahnrestaurationen der Klasse
I und II sowie als Aufbaumaterial für eine Höckerrekonstruktion
indiziert ist.
Bei der Suche nach „bulk filling composites“ auf der NIH PubMedWebsite wurden 96 Literaturangaben gefunden, die alle Ergebnisse
von In-vitro-Studien zeigen.
Das Handstück wird von KaVo hergestellt und das Komposit in
Unidosen von Kerr, erhältlich in 4 Farben (A1, A2, A3 und B1).
Mit einer KaVo Multiflex-Kupplung wird das Handstück an die
Behandlungseinheit angeschlossen. Die Verwendung des SonicFillSystems in Kombination mit einem selbstätzenden Adhäsiv ergibt
im Vergleich zur Schichttechnik einen echten Zeitgewinn für den
Zahnarzt.
Es sind verschiedene Kategorien dieser Materialien mit
unterschiedlichen Konsistenzen und Applikationsmethoden
erhältlich: fließfähiges (flowable) Basismaterial, Basismaterial mit
hoher Viskosität, hochvisköses Komposit und schallaktiviertes
Kunstharz-Komposit.
Die vor allem in mittleren bis tiefen Seitenzahnrestaurationen
indizierten Bulk-Fill-Materialien werden in Schichten von bis zu
5 mm Dicke verwendet. Vor ihrer Applikation wird bei KlasseII-Kavitäten ein Matrizensystem angelegt, gefolgt von einem
Adhäsivsystem (Total-Etch oder selbstätzend), um die Haftung des
Komposits in der Kavität sicherzustellen.
6
SonicFill ist das einzige hochvisköse, schallaktivierte BulkFill-System, das ohne eine zusätzliche okklusale KompositDeckschicht verwendet wird. Verschiedene In-vitro-Studien
haben gezeigt, dass SonicFill hervorragende physikalische und
mechanische Eigenschaften sowie einen hohen Umwandlungsgrad
besitzt (Alrahlah et al., 2014; Leprince et al., 2014). Klinisch wurde
festgestellt, dass SonicFill zusätzliche Behandlungszeit erforderte,
um eine optimale Polierbarkeit zu erreichen. Außerdem zeigte
SonicFill eine hohe Empfindlichkeit gegenüber Umgebungslicht,
wodurch sich die Verarbeitungszeit verkürzt.
Zweite Generation
Kerr hat vor Kurzem eine neue Formulierung – SonicFill 2 –
vorgestellt, die eine Verbesserung in den zuvor genannten Bereichen
bietet: einfaches Polieren und eine verlängerte Verarbeitungszeit.
Zusammen mit der Polierbarkeit wird auch eine Verbesserung der
Abriebfestigkeit beobachtet, was als weiterer Vorteil betrachtet
werden kann. Trotz der Änderungen besitzt SonicFill 2 physikalische
und mechanische Eigenschaften, die mit der Originalversion
vergleichbar sind, wie etwa Festigkeit, Schrumpfungsspannung
und hohe Aushärtungstiefe.
Unter
Beibehaltung
der
gleichen
patentierten
Schallaktivierungstechnologie, die die Originalversion so erfolgreich
machte, haben spezielle rheologische Modifier im SonicFill
2-Füllersystem eine dramatische Auswirkung auf die durch das
Handstück während des Einbringens applizierte Schallenergie. Dies
reduziert die Viskosität des Materials um bis zu 84 % und schafft so
eine Adaptation ähnlich wie bei einem Flowable-Material, mit engem
Verbund zwischen dem Komposit und der gebondeten Oberfläche.
Das neue Füllersystem, ein hochfester vorpolymerisierter Füllkörper,
der aus einer Nano-Agglomeration von Zirkonoxid- und SilicaoxidPartikeln besteht, ermöglicht hervorragenden Glanz, eine exzellente
Farbanpassung, Abriebfestigkeit und Stabilität, um Bulk-Füllungen
noch einfacher und zuverlässiger zu machen.
Klinischer Fall
Der folgende klinische Fall zeigt die Restauration von zwei oberen
Molaren (16 und 17) mit SonicFill 2. Eine 39-jährige Frau erschien
zu einer Konsultation. Die klinische Untersuchung zeigte eine
defekte Kompositfüllung an Zahn 16 und eine defekte Restauration
mit einem frakturierten Rand an Zahn 17 (Abbildung 1), während
die Röntgenuntersuchung zwei deutliche Aufhellungen ergab, die
behandlungsbedürftig waren (Abbildung 2).
Nach örtlicher Betäubung der Patientin erfolgte die
Kavitätenpräparation mit birnenförmigen Diamantschleifern
unter reichlicher Wasserkühlung. Zusätzliche Karies wurde mit
einem Hartmetall-Rosenbohrer in einem Winkelstück entfernt.
Das Arbeitsfeld wurde mit einem vorgeformten 3-D-Kofferdam
(OptiDam™) isoliert, der mit einer Softclamp™ und Fixafloss
fixiert wurde. Um jegliche Kontamination durch Gingivasekret zu
vermeiden, wurde eine zusätzliche Ligatur mit Zahnseide an Zahn
16 angebracht (Abbildung 3). Nach dem Anlegen des Kofferdams
wurde eine mittelgroße Metafix-Matrize um Zahn 16 angebracht
und wie vom Hersteller angegeben von Hand angezogen.
Zwei Holzkeile wurden mesial und distal eingeführt, um jegliche
gingivalen Überstände zu vermeiden (Abbildung 4).
Optibond XTR™, ein selbstätzendes Zweikomponenten-Adhäsiv der
6. Generation, wurde gemäß Herstelleranweisungen verwendet.
Der selbstätzende Primer wurde mit einem Mikropinsel appliziert,
20 Sekunden einmassiert (Abbildung 5) und dann behutsam
luftgetrocknet (Abbildung 6). Das Adhäsiv wurde im Anschluss
aktiv 15 Sekunden lang einmassiert, um ein besseres Eindringen
in die Dentintubuli zu ermöglichen, 5 Sekunden mit Luft verblasen
(Abbildungen 7 und 8) und 20 Sekunden mit der neuen Demi Ultra
LED-Polymerisationslampe, die auf Kondensatortechnik basiert,
ausgehärtet.
Die Kavität wurde mit SonicFill 2-Komposit (Farbe A2) restauriert,
das in einer 5 mm-Schicht appliziert wurde (Abbildungen 10 und
11). Das Komposit wurde mit einem kleinen Kugelspatel adaptiert,
modelliert und 20 Sekunden polymerisiert (Abbildung 12). Nach
Abnahme der Matrize wurden die approximalen Konturen der
Restauration mit dem Optidisc™-System poliert, um einen
adäquaten und anatomischen Kontaktpunkt zwischen den beiden
Molaren sicherzustellen. Eine neue Metafix-Matrize wurde angelegt
und das gleiche adhäsive Verfahren an Zahn 17 wiederholt,
bevor die Kavität mit SonicFill 2 restauriert wurde (Abbildung 13).
Abbildung 14 zeigt die zwei fertigen SonicFill 2-Restaurationen vor
dem Entfernen des Kofferdams.
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Ausarbeitung und Politur der Kompositrestaurationen erfordern
zwei verschiedene Arbeitsschritte, die getrennt bleiben müssen.
Nach Markierung der okklusalen Überschüsse und Interferenzen
mit Artikulationspapier erfolgte die Ausarbeitung mit einem
eiförmigen feinen Diamantschleifer (Abbildung 15). Dann folgten
ein spitzer Silikonpolierer und eine OccluBrush-Bürste®, um die
Restaurationen auf Hochglanz zu polieren (Abbildungen 16 und
17). Abbildung 18 ist eine postoperative Ansicht der endgültigen
Restaurationen nach dem Ausarbeiten und Polieren.
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Abbildung 19 zeigt eine digitale Röntgenaufnahme der beiden
SonicFill 2-Restaurationen mit einer perfekten Adaptation des
Komposits an die Ränder der Kavität.
Schlussfolgerungen
Als ich vor acht Jahren den ersten Prototyp von SonicFill ausprobiert
habe, war ich ziemlich skeptisch. Ich fragte mich, was die Vorteile
dieses Produkts waren und ob wir es wirklich brauchten. Nach all
den ganzen Feinabstimmungen und Verbesserungen, die dieses
Handstück erfahren hat, und nach mehr als 5 Jahren klinischer
Anwendung und Hunderten von angefertigten Restaurationen kann
ich jedoch sagen, dass SonicFill ein großartiges System und ein
Muss in jeder Praxis ist, die restaurative Zahnheilkunde durchführt.
Die Verwendung von Bulk-Fill-Materialien wird beständig häufiger
und verbessert, und zweifellos hat sie das traditionelle Konzept der
Schichttechnik verändert, zumindest bei Seitenzahnrestaurationen.
In Kombination mit einem selbstadhäsiven System ist ein klarer
Zeitgewinn zu beobachten; die Anzahl der Schritte wird reduziert,
was das Risiko eines Misserfolgs oder Fehlers minimiert, und die
klinische Vorhersagbarkeit ist gesteigert.
8
Literatur
1. Alrahlah A, Silikas N, Watts DC. Post-cure depth of cure of bulk fill dental resincomposites. Dent Mater 2014 ; 30 (2): 149-154
2. Czasch P, Ilie N. In-vitro comparison of mechanical properties and degree of cure of
bulk fill composites. Clin Oral Investig 2013; 17(1): 227-235
3. Leprince JG, Palin W, Julie Vanacker J, Sabbagh J, Devaux J, Leloup G. Physicomechanical characteristics of commercially available bulk-fill composites. J Dent.
2014 Aug; 42(8): 993-1000
4. Kim RJ, Kim Yj, Choi NS, Lee IB. Polymerisation shrinkage, modulus, and shrinkage
stress related to tooth-restoration interfacial debonding in bulk-fill composites. J Dent
2015; 43 (4); 430-439
Amalgam-Ära
Komposit-Ära
Glasionomer-Ära
SonicFill™-Technologie:
Von Tausenden von Zahnärzten
vertrauensvoll genutzt.
In Millionen von
Restaurationen eingesetzt.
Mit SonicFill sind Bulk-Füllungen kein Risiko
mehr – es bietet hervorragende Adaptation beim
Einbringen der Füllung, ideale Handhabung,
große Aushärtungstiefe und dauerhafte marginale
Integrität. Dies alles mit der Standfestigkeit, die bei
Restaurationen im Seitenzahnbereich gefordert ist.
Und das System ist sogar noch besser geworden
– dank optimierter Farbanpassung und Polierbarkeit
erzielen Sie ein ästhetisch noch ansprechenderes
Ergebnis. Willkommen in der neuen Ära!
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9
Ein bewährtes
Verfahren in nur einem Schritt,
nun besser denn je.
Mit dem SonicFill-System können Zahnärzte Restaurationen im Seitenzahnbereich mit einem einfachen Ein-Schritt-Verfahren
durchführen, das alles bietet, was man für eine zuverlässige Bulk-Füllung braucht: Adaptation eines Flowable beim Legen der Füllung,
große Aushärtungstiefe, niedrige Schrumpfkräfte bei der Polymerisation und die Standfestigkeit und Ästhetik, die man von einem
Restaurationsmaterial für den Seitenzahnbereich erwartet.
BULK-FILL-TECHNIKEN
2
2
1
1
Flowable für Bulk-Füllungen
mit universeller Deckschicht.
Zwei Schichten
10
Komposit für BulkFüllungen mit
fließfähigem Liner.
Zwei Schichten
1
5 mm
SonicFill 2-System
NUR EINE
SCHICHT
™
ADAPTATION
SCHRUMPFSPANNUNG
Viskositätsveränderung während des Einbringens.
100
™
-84%
Zwischenphase:
Konturierung
und Adaptation
3.5
Schrumpfspannung* (MPa)
1000
SonicFill 2
Komposit
geringe
Scherkrafteinwirkung
Viskosität (Pas)
10000
Weniger Stress durch geringere Spannung im Vergleich
zu anderen Bulk-Fill-Materialien.
3
2.5
2
1.5
1
0.5
0
hohe
Scherkrafteinwirkung
vor
Legen der Füllung
Schallaktivierung
geringe
Scherkrafteinwirkung
™
™
Formen und Konturieren
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* Schrumpfspannung @ 1 min.
Phase(n)
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MECHANISCHE EIGENSCHAFTEN & ÄSTHETIK
Beste Ergebnisse dank des neuen Füllersystems mit Nano-Agglomeration aus Zirkonoxid- und Silicaoxid-Partikeln.
Biegefestigkeit
160
60
140
Biegefestigkeit (MPa)
Glanzeinheiten
Polierbarkeit
70
50
40
30
20
10
120
100
80
60
40
20
0
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AUSHÄRTUNGSTIEFE
Aushärtungstiefe (mm)
Polymerisation bis zu 5 mm möglich.
6
4
2
0
SonicFill 2
™
SonicFill
™
schnell einfach verlässlich
11
Eine komplizierte endodontische
Revisionsbehandlung mit
einem neuen kabellosen
Obturationssystem – ein Fallbericht
Dr. Garry L. Bey
D.D.S.
Dr. Garry Bey arbeitet in einer Privatpraxis in New York und New Jersey mit Spezialisierung
auf Endodontie. Er erhielt seinen Grad als D.D.S. und absolvierte seine endodontische
Weiterbildung am NYU College of Dentistry. Dr. Bey referiert sowohl national als auch
international und hat Kurse mit Zahnärzten aus über 30 Ländern geleitet. Er ist Mitglied der
American Association of Endodontists, der American Dental Association, der New York State
Dental Association und ehemaliger Präsident der Rockland County Dental Society.
Das Hauptziel einer endodontischen Behandlung ist die Prävention und/
oder Elimination einer apikalen Parodontitis. Dies wird erreicht durch
Aufbereitung, Desinfektion und Obturation des Wurzelkanalsystems in
drei Dimensionen.
Aufgrund seiner Biokompatibilität, Dimensionsstabilität, Dichte und
Plastizität bei der Erwärmung und der einfachen Entfernbarkeit beim
Einsetzen von Wurzelstiften oder Revisionen ist Guttapercha das am
häufigsten verwendete und meistakzeptierte Obturationsmaterial. 1
Es gibt eine Vielzahl von Techniken, die zum Verschluss des
Wurzelkanalsystems verwendet werden. Sie können in zwei
grundlegende Gruppen eingeteilt werden: kalte laterale und warme
vertikale Kondensation. Die warme vertikale Kondensation von
Guttapercha mit der „Continuous Wave of Condensation“-Technik ist
weniger zeitaufwändig, sorgt für eine geringere mikrobielle koronale
Leckage, 2 und passt sich besser an Rillen und Vertiefungen der
Kanalwände und Seitenkanäle an als die kalte laterale Kondensation. 3,4
Dieser Fallbericht zeigt die Revision eines dreiwurzeligen oberen
ersten Prämolaren mit dem neuen, kabellosen elements™free
Obturationssystem von Kerr (Abb. 1).
Die „Continuous Wave of Condensation“Technik mit dem kabellosen elements™free
Obturationssystem
Diese Technik ermöglicht es, mit einem einzelnen elektrischen Heat
Plugger eine Welle der Kondensation am Kanaleingang auszulösen
und sie ohne Unterbrechung durch „Downpacking“ in einer einzigen,
kontinuierlichen Bewegung nach apikal zu tragen. Da sich die Spitze
durch ein Material mit kontrollierter Viskosität in eine konusähnliche
Kanalform bewegt, wird die Geschwindigkeit der thermisch erweichten
Guttapercha und des Sealers, die sich in das Wurzelkanalsystem
bewegen, tatsächlich beschleunigt, während das „Downpacking“
12
1
fortschreitet und dabei die weiche Guttapercha in extrem kleine
Ramifikationen drückt (Abb. 2a, 2b, 3). Die kontinuierlich konische
Wurzelkanalpräparation erleichtert das Einpassen eines GuttaperchaStifts in geeigneter Größe (Kerr) (Abb. 4).
Der ausgewählte Masterpoint sollte bis zur vollen Arbeitslänge
eingeführt werden und bei seiner Entfernung ein apikales Tug-back
(Widerstand gegen Verschiebung) zeigen. Es ist einfach, einen
Masterpoint in einen gängigen, gleichmäßig konischen und gut
aufbereiteten Kanal einzupassen.5-8 Die enge durchmesserbezogene
Passform zwischen dem Stift und dem Kanallumen kann
röntgenologisch bestätigt werden.
Der Stift kann um etwa 0,5 bis 1 mm vor dem röntgenologischen
Apex gekürzt werden, so dass sein apikales Ende knapp vor
der Arbeitslänge liegt, um die vertikale Bewegung des vertikal
kondensierten Guttaperchastifts zu ermöglichen. Der erhitzte
Plugger des Downpack-Geräts (am häufigsten ein 0,06 oder 0,08
Konus mit 0,5 mm Durchmesser) sollte bis 4 bis 7 mm vom apikalen
Endpunkt passen, um die vollständige thermische Erweichung
des apikalen Guttapercha-Plugs zu ermöglichen. Wenn die Spitze
des Pluggers Dentin im Kanal kontaktiert (am „Binding Point“),
sollte der Gummistopp auf seinen entsprechenden okklusalen
Referenzpunkt eingestellt werden (Abb. 5). Edelstahl-Plugger können
als Vorbereitung für das Backfilling vorher in die Kanäle auf ihren
Binding Point eingestellt werden. Gummistopps werden an diesen
Pluggern auf den okklusalen Referenzpunkt entsprechend 2 mm
vor dem apikalen Binding Point eingestellt. Diese Plugger werden
beiseitegelegt und später in der Backfill-Phase der Kanalobturation
verwendet (Abb. 6).
Sealers entlang der Wände der Präparation und – was wichtig ist
– ermöglicht das unschädliche Abfließen von Sealerüberschüssen
nach koronal5-8 (Abb. 7).
Sowohl das Downpack- als auch das Backfill-Gerät des
elements™free Obturationssystems können durch Drücken der
Taste „Jump Start“ vorgeheizt werden, welche sich in der Mitte der
Ladestation befindet. Dies ermöglicht eine verzögerungsfreie Technik
ohne Wartezeit. Das Downpack-Handstück wird durch Drücken
des Aktivierungsrings mit einem behandschuhten Finger aktiviert.
Die Spitze bleibt nur so lange erhitzt, wie der Ring gedrückt wird.
Eine „Time out“-Funktion (Zeitsperre) im elements™free DownpackHandstück unterstützt den Zahnarzt und schaltet nach 4 Sekunden
die Energiezufuhr zur Spitze ab, wodurch eine Überhitzung von
Zahn und/oder Gewebe vermieden wird. Das Handstück muss
durch Drücken des Aktivierungsrings reaktiviert werden, um die
Erhitzung über den vorab eingestellten Zeitraum hinaus fortzusetzen.
Der Masterpoint wird mit dem aktivierten erhitzten Plugger am
Kanaleingang abgetrennt und dann behutsam mit einem größeren
Edelstahl-Plugger „eingesetzt“. Der aktivierte erhitzte Plugger wird
mit einer einzigen Bewegung durch das Zentrum der Guttapercha
geführt (etwa ein bis zwei Sekunden), bis etwa 3 bis 4 mm vor seinen
apikalen Binding Point (Abb. 8 & 9). Der Druck auf den Plugger wird
aufrechterhalten, der Aktivierungsring am Downpack-Handstück
losgelassen, und der Plugger verlangsamt seine Bewegung nach
apikal, während seine Spitze abkühlt (etwa eine Sekunde), bis 2 mm
vor seinen apikalen Binding Point. Wenn der Plugger kurz vor seinem
Binding Point stoppt, wird der apikale Druck auf ihn weiter ausgeübt,
bis die apikale Masse der Guttapercha hart geworden ist (fünf bis
zehn Sekunden), um die beim Abkühlen auftretende Schrumpfung
zu minimieren (Abb. 10).
Einbringen von Sealer und Masterpoint
Die Menge an Sealer, die bei dieser Obturationstechnik verwendet
wird, sollte minimal sein. Der radikuläre Anteil des Masterpoints
wird leicht mit Sealer bestrichen und der Stift behutsam bis auf
Arbeitslänge eingeschoben. Diese Vorgehensweise beim Einsetzen
des Masterpoints dient einer noch gleichmäßigeren Verteilung des
Separation Burst
Nach dem Festwerden der apikalen Masse wird der Aktivierungsring
am Downpack-Handstück für eine Sekunde erneut gedrückt. Nach
diesem Hitzestoß, der als Separation Burst bezeichnet wird, eine
1 – Das elements™free Obturationssystem ist ein einfach anzuwendendes KABELLOSES Obturationssystem. Die
Downpack- und Backfill-Geräte können in kombinierte oder einfache Ladestationen gestellt werden, um den Akku
wieder aufzuladen.
2A/2B – Bilder eines unteren rechten zweiten Prämolaren und eines oberen mittleren Schneidezahnes nach der
Behandlung, die Seitenkanäle zeigen, die sich in die Zentren von endodontisch induzierten periradikulären Läsionen
erstrecken. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Gary Glassman, Toronto
2C – Bild eines oberen mittleren Schneidezahnes nach der Behandlung, das die dreidimensionale Obturation eines
internen Resorptionsdefekts und Seitenkanals zeigt. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Adam Grossman, Toronto
3 – Mikrocomputer-Tomografie mit 3-D-Rekonstruktion eines oberen Molaren, die die komplexe Anatomie des
Wurzelkanalsystems zeigt. Diese Bereiche müssen durch gründliche Spülprotokolle von ihren organischen
Geweberesten und bakteriellen Verunreinigungen befreit und anschließend mit thermisch erweichter Guttaperche
dreidimensional versiegelt werden. Mit freundlicher Genehmigung von Dr. Ronald Ordinola Zapata, Brasilien
2A
2B
2C
3
13
4
8
5A
9
5B
10
weitere Sekunde warten und dann den erhitzten Plugger sowie den
mittleren und koronalen Teil der Guttapercha entfernen, wodurch
der 4-6 mm lange apikale Guttaperchastopfen zurückbleibt (Abb.
11 & 12). Da sich diese Plugger von der Spitze her erwärmen,
ermöglicht dieser Separation Burst oder Hitzestoß das schnelle,
sichere Abtrennen des Pluggers von der bereits kondensierten und
verfestigten Guttaperchamasse, wobei die Gefahr des Herausziehens
des Masterpoints minimiert wird. Achten Sie darauf, die Länge dieses
Hitzestoßes zu begrenzen, da das Ziel die Trennung von der apikalen
Guttaperchamasse ohne erneute Erhitzung ist.
Die Zahnärzte müssen in der ersten Sekunde des Downpacks sehr
aufmerksam sein, damit der Binding Point nicht vor Abschluss des
Downpacks erreicht wird. Wenn die Hitze zu lange einwirkt, fällt der
Plugger bis zum Binding Point in den Kanal und kann dann den
Kondensationsdruck auf die apikale Guttaperchamasse während
des Abkühlens nicht aufrechterhalten, wodurch sie möglicherweise
von den Kanalwänden weggezogen wird. Wenn die BindingLänge fälschlicherweise erreicht wird, sollte der Heat Plugger sofort
entfernt werden; die apikale Guttaperchamasse kann dann mit dem
schmalen Nickel-Titan-Ende eines Buchanan Handpluggers (Kerr)
kondensiert werden, bis sie fest ist.
Backfill
Das elements™free Backfill-Handstück nimmt vorgefüllte
Einwegkartuschen mit Guttapercha in verschiedenen Viskositäten
auf. Die Applikatorspitzen sind in den Durchmessern 23 GA und 25
14
5C
6
7
4 – Stifteinpassung. Ein Guttaperchastift in geeigneter Größe wird in die konische
Wurzelkanalpräparation eingepasst und sichergestellt, dass bei der Arbeitslänge ein „apikaler
Tug-back“ (Klemmwiderstand) auftritt. Der Stift wird dann um 0,5 bis 1 mm gekürzt, um die
apikale Verschiebung zu kompensieren (Abstand vom apikalen Referenzpunkt variiert je nach
Kanalkrümmung und -größe).
5 – Einpassung Heat Plugger. Es ist entscheidend, dass ein geeigneter DownpackPlugger bis zu seinem Binding Point in jeden Kanal eingepasst wird. Es muss ein
Gummistopp angebracht und auf den geeigneten koronalen Referenzpunkt für jeden
Kanal eingestellt werden.
6 – Edelstahl-Handplugger können in die Kanäle bis zu ihrem Binding Point
eingepasst werden. Gummistopps werden an diesen Pluggern auf den okklusalen
Referenzpunkt entsprechend 2 mm vor dem apikalen Binding Point eingestellt.
7 – Der Masterpoint wird mit Sealer in den Kanal zementiert.
8/9 – Beginn des Downpacks. Bei gedrücktem Aktivierungsring am elements™free
Downpack-Handstück wird der zuvor eingepasste, vorgeheizte Plugger durch die
Guttaperchamasse bis 4-6 mm vor dem Binding Point geschoben.
10 – Anhaltende apikale Kondensation. Der Aktivierungsring sollte 3-4 mm vor dem
apikalen Binding Point losgelassen werden. Der Plugger sollte langsamer werden
und 2 mm vor dem Binding Point stoppen. Der apikale Druck wird volle 10 Sekunden
aufrechterhalten, um ein Schrumpfen der sich abkühlenden Guttaperchamasse
zu verhindern. Nach Loslassen des Aktivierungsrings misst eine interne Uhr im
Downpack-Gerät die Zeit weiter. Nach 5 Sekunden ertönt ein einfacher „Piepton“.
Nach 10 Sekunden ertönt ein zweifacher „Piepton“.
GA erhältlich. Dabei gibt es folgende Kombinationen: 23 GA Medium
Body, 23 GA Heavy Body oder 25 GA Light Body.
Die Einwegkartuschen enthalten genügend Guttapercha für die
Füllung eines durchschnittlichen Molaren mit vier Kanälen. Der
Autor verwendet bevorzugt die Heavy-Body-Guttapercha und
eine 23 GA-Applikatorspitze, da sich diese Kombination für die
meisten behandelten Kanäle eignet. Die Applikatorspitze wird in das
Wurzelkanallumen eingeführt, bis es für fünf Sekunden in den koronalen
Anteil des apikalen Guttapercha-Plugs eindringt, um diesen koronal
erneut thermisch zu erweichen. Diese Verfahrensvariante fördert die
Haftung zwischen jedem injizierten Segment von warmer Guttapercha
und dem apikalen Plug und sorgt für eine nahtlose Verbindung. Es
werden danach Segmente von jeweils 5 bis 6 mm Guttapercha
aufgefüllt. Bei Injektion oder Abgabe von zu viel Guttapercha kann
es zu Abkühlungsschrumpfung und/oder Hohlräumen kommen,
die zu mangelhaft obturierten Kanälen in den tieferen Abschnitten
des Wurzelkanallumens führen.8 Während die Guttapercha aus der
Applikatorspitze ausgedrückt wird, drückt der Viskositätsgradient
des dadurch hervorgerufenen Rückdrucks die Spitze nach koronal
aus dem Wurzelkanallumen. Die Techniksensibilität erfordert, dass
der Anwender beim Auftreten dieses Gefühls den Druck auf die
Aktivierungstaste aufrechterhält, während sich die Applikatorspitze
aus dem Kanal bewegt. Die Edelstahl- oder Nickel-Titan-Enden der
Buchanan Hand Plugger werden dann nacheinander verwendet, um
die Dichte und Homogenität der komprimierten Guttaperchamasse
zu maximieren. Diese Sequenz aus Injektion von thermisch erweichter
Guttapercha und fortschreitender Kondensation wird fortgesetzt, bis
die Obturation des gesamten Wurzelkanallumens erreicht ist (Abb.
13-19).
Fallbericht
Eine 24-jährige Patientin mit einer Schmerzanamnese wurde zur
Evaluierung und Revision von Zahn 24 überwiesen. Der Zahn
war etwa drei Monate zuvor von ihrem Zahnarzt wurzelbehandelt
worden. Bei der Erstuntersuchung zeigte eine präoperative intraorale
digitale Röntgenaufnahme (Dexis, Alpharetta, GA), dass dieser erste
obere Prämolar drei Wurzeln hatte (Abb. 20). Die mesiobukkalen
und palatinalen Kanäle waren offensichtlich adäquat gefüllt. Der
distobukkale Kanal war zu kurz gefüllt. Es wurde ein Cone-BeamComputertomografie-Scan (CBCT) des linken Oberkiefers mit
begrenztem FOV bei 76 μm (Kodak 9000; Carestream Dental,
Atlanta, GA) durchgeführt, dieser zeigte die distobukkale Wurzel mit
periapikaler Erkrankung (Abb. 21) und einem gängigen Kanal (Abb.
22). Klinisch fand sich eine Undichtigkeit um die temporäre Füllung.
Der beschlossene und letztlich vereinbarte Behandlungsplan war
eine endodontische Revision aller drei Kanäle.
Sitzung eins
Der Zugang wurde durch die temporäre Füllung mit einem Rosenbohrer
Nr. 6 in chirurgischer Länge in einem langsam laufenden Winkelstück
geschaffen. Die Guttapercha aus allen drei Kanälen wurde entfernt und
es wurde mit Handfeilen ein Gleitpfad jeweils vom Kanaleingang bis
zum Apex geschaffen. Die Kanäle wurden bis zum Apex aufbereitet,
bis zu einer .04/35 Twisted File, die in einem Elements™ Motor von
Kerr (Abb. 23) mit Adaptive Motion verwendet wurde.
Calciumhydroxid wurde mit einem Lentulo in jeden Kanal
eingebracht, ein steriles Wattepellet in die Pulpenkammer platziert
und die Zugangskavität mit Cavit W (3M ESPE) verschlossen. Die
Okklusion wurde reduziert. Der Patientin wurde Amoxicillin 500 mg,
30 Tabletten, verordnet, Sig.: 3 x tägl. 1 Tabl.
Sitzung zwei
Die temporäre Füllung wurde mit einem Rosenbohrer Nr. 6 in
chirurgischer Länge in einem langsam laufenden Winkelstück entfernt
und die mesiobukkalen und distobukkalen Kanäle auf eine 45 LSX
LightSpeed-Feile (Kerr Endodontics) bis zu ihren Apizes erweitert.
Der palatinale Kanal wurde auf eine 50 LSX LightSpeed-Feile bis
zum Apex erweitert. Es wurde ein abschließendes Spülprotokoll mit
apikal negativem Druck unter Verwendung von EndoVac™ (Kerr)
durchgeführt.
Das vorgeschlagene Protokoll verwendet drei Spülzyklen. Der erste
Zyklus verwendet 5,25 % Natriumhypochlorit, gefolgt von einem
zweiten Zyklus mit 17 Prozent EDTA und einem dritten und letzten
Zyklus mit 5,25 % Natriumhypochlorit. Die Kanäle wurden dann
getrocknet und mit der „Continuous Wave of Condensation“-Technik
mit dem neuen kabellosen elements™free Obturationssystem (Kerr)
abgefüllt.
11/12 – Separation Burst. Der Downpack-Aktivierungsring wird eine Sekunde gedrückt
und dann losgelassen. Der Plugger wird nach Loslassen des Rings eine Sekunde in
Position gehalten und dann mit der überschüssigen Guttapercha koronal vom apikalen
Plug entfernt, die am sich abkühlenden Plugger haftet, wodurch die apikale Versiegelung
intakt bleibt. Alle Austrittsöffnungen können versiegelt werden, primär mit Guttapercha
oder einer Kombination von Guttapercha und Sealer, der Kanal ist bereit für das
Backfilling.
13-19 – Backfilling. Applikatorspitzen für das elements™free kabellose Obturationssystem
sind in den Größen 23 und 25 GA erhältlich. Zusätzlicher Wurzelkanal-Sealer kann vor
dem Backfilling mit einer Handfeile in den koronalen Anteil des Wurzelkanals eingebracht
werden. Guttapercha-Portionen von 4-6 mm werden in das Kanallumen injiziert und
dann sofort mit den zuvor eingepassten Edelstahl-Handpluggern kondensiert, die
nacheinander in größeren Größen zum Einsatz kommen, wenn der Kanal weiter nach
koronal gefüllt ist. Während thermisch erweichte Guttapercha im Kanal abgelagert
wird, entsteht Rückwärtsdruck, und der Applikator wird kräftig aus dem Kanallumen
gedrückt. Es ist entscheidend, dass der Anwender die Injektion fortsetzt, während die
Applikatorspitze aus dem Kanal gedrückt wird, um eine unbeabsichtigte Entfernung der
neu befüllten Guttaperchamasse vor der Kondensation zu vermeiden.
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Erörterung
Das Ziel der endodontischen Obturation ist die vollständige
dreidimensionale Füllung des Wurzelkanalsystems sowie aller damit
verbundener Seitenkanäle und Ramifikationen. Brothman9 zeigte,
dass die vertikale Kondensation von warmer Guttapercha (GP) die
Anzahl gefüllter Seitenkanäle im Vergleich mit lateraler Kondensation
von GP etwa verdoppelte. Die warme vertikale Technik hat eine
bessere Fließfähigkeit in Kanalunregelmäßigkeiten als die kalte
laterale Technik gezeigt.10,11 Die warme vertikale Kondensation
wurde 1967 erstmals von Schilder12 vorgestellt. Bei dieser Methode
wird GP erhitzt und in drei bis fünf unterbrochenen Wellen der
Kondensation gestopft. Im Gegensatz dazu wurde die „Continuous
Wave of Condensation“-Technik mit dem Ziel eingeführt, die
traditionelle vertikale Kondensation zu vereinfachen.13 Diese Technik
ermöglicht es einem einzelnen elektrischen Heat Plugger, eine
Welle von Kompaktierungsdruck am Kanaleingang auszulösen und
sie ohne Unterbrechung durch „Downpacking“ in einer einzigen,
kontinuierlichen Bewegung nach apikal zu tragen.14 Der restliche
Kanal wird dann mit einem Backfill-Gerät gefüllt. Endodontische
Behandlungen stellen den Zahnarzt vor viele Herausforderungen.
Dazu gehört die Entfernung von Stiften, Stumpfaufbauten,
Fremdkörpern und Wurzelkanal-Füllungsmaterialien, die sich
innerhalb des Wurzelkanalsystems befinden können. Wenn dies
erreicht ist, wird das Wurzelkanalsystem aufbereitet, desinfiziert
16
und obturiert. In diesem Fall wurde die Obturation mit dem
kabellosen elements™free Obturationssystem (Kerr Endodontics)
vorgenommen. Die kabellose Gestaltung ermöglicht freie Bewegung
während der Behandlung. Der umlaufende Aktivierungsring am
Downpack-Gerät lässt sich leicht bedienen, unabhängig von der
Position des Pluggers im Kanal. Die Drehgelenkbewegung der
Nadelspitzen und die Extrusionsfunktion des Backfill-Geräts sorgen
für eine effiziente, einfache und präzise Abgabe von Guttapercha
und hinterlassen keine Hohlräume im Endresultat.
Schlussfolgerung
Wenngleich obere erste Prämolaren mit drei Wurzeln sowohl in der
Literatur als auch in der Praxis vorkommen, sind sie selten. Die
Revisionsbehandlung eines Zahnes mit dieser Art von Anatomie
ist ein perfektes Beispiel dafür, warum die korrekte Aufbereitung,
gefolgt von effizienter Spülung, zu einer hervorragenden Obturation
führt. Bei diesem Fall wurde das neue kabellose elements™free
Obturationssystem verwendet. Seine bequeme Anwendung und
Effizienz bieten einen vielversprechenden Fortschritt im Bereich der
endodontischen Obturation.
Referenzen sind auf Anfrage erhältlich.
20
21
22
23
20 – Zahn 24 – initiale präoperative periapikale Röntgenaufnahme.
21 – Zahn 24 CBCT Sagittalansicht – periapikale Erkrankung
distobukkale Wurzel.
22 – Zahn 24 CBCT Axialansicht – gängiger distobukkaler Kanal.
23 – Elements Motor. Der Elements™ Motor (Kerr) ist ein vielseitig
einstellbarer Motor für die maschinelle NiTi-Aufbereitung.. Im TF
Adaptive-Modus besteht eine kontinuierliche Feedback-Schleife
von der Feile zum Motor und wieder zurück zur Feile, bei der sich
die Bewegung der Feile selbst an die Torsionsbelastungen im
Kanal anpasst. Die Feile rotiert, wenn sie nicht oder nur minimal
belastet wird (Ausleiten von Geweberesten nach koronal),
und bewegt sich hin und her, wenn eine Belastung auf sie
einwirkt (Steigerung des Widerstands der Feile gegen zyklische
Ermüdung).
24 – Zahn 24 Postop. Röntgenaufnahme Wurzelkanal-Revision
abgeschlossen.
24
Events
Restaurative Zahnheilkunde
Kongress - Österreichischer
Zahnärztekongress (ÖGZMK)
Österreich, Vösendorf
8.-10. Oktober 2015
Workshop - RWT MeDent-Workshop
Deutschland, Chemnitz
28. Oktober 2015
Workshop - Kursreihe Endodontie Masterclass Dr. Lang
Deutschland, Essen
24. November 2015
Hands-on - HOC Dr. Köhrer Zafi Wien Aufbereitung +
Obturation
Österreich, Wien
27. November 2015
Workshop - Kursreihe Endodontie Masterclass Dr. Lang
Deutschland, Essen
28. November 2015
Endodontie
Kongress - Endodontie (ÖG Endo)
Österreich, Salzburg
2.-3. Oktober 2015
Hands-on - Obturations-Kurs LZÄK
Deutschland, Brandenburg
7.-8. November 2015
Hands-on - Gemeinschaftstagung der DGZ und DGET mit
HOC Dr. Dennis Köhrer
Deutschland, München
12.-14. November 2015
Kongress - Herbsttagung Zahn
(ÖGZMK Burgenland)
Österreich, Rust
13.-14. November 2015
Workshop - Kursreihe Endodontie Dr. Lang
Deutschland, Essen
14. November 2015
17
Flow-Komposite: Bequemlichkeit,
Vielseitigkeit und Vorhersagbarkeit.
Ein klinischer Fall mit dem neuen
Herculite XRV Ultra Flow
Dr. Irfan Ahmad
B.D.S.
Abschluss an der University of Liverpool im Jahre 1984 und Führung einer Privatpraxis, The Ridgeway
Dental Surgery, mit Schwerpunkten auf Implantologie, moderner ästhetischer, prothetischer und
restaurativer Zahnheilkunde. Zu seinen akademischen Leistungen gehören fast 200 Publikationen zu
einer Vielzahl von zahnmedizinischen Fachgebieten; er ist alleiniger Autor von fünf zahnmedizinischen
Lehrbüchern und hat Beiträge zu mehreren anderen Büchern herausragender Autoren verfasst. Er
ist Mitglied der angesehenen European Academy of Esthetic Dentistry (EAED), Gründungsmitglied
der International Academy for Adhesive Dentistry (IAAD), Honorarprofessor der ukrainischen
Zahnmedizinischen Akademie und Mitarbeiter des Herausgebergremiums des Journal of Cosmetic
Dentistry (JCD). Neben seiner Vortragstätigkeit in Großbritannien ist Irfan Ahmad ein gern eingeladener
Referent, der Vorträge auf 4 Kontinenten in annähernd 30 Ländern in ganz Europa, Nahost, den USA,
in Südamerika, Russland, Skandinavien und China gehalten hat.
www.great-teeth.co.uk
Einleitung
Fließfähige Komposite („Flowables“) wurden vor mehr als zwei
Jahrzehnten in die Zahnmedizin eingeführt. Seit ihren Anfängen in
den späten 1990er-Jahren sind sie mit die populärsten zahnärztlichen
Füllungsmaterialien auf dem Markt geworden. Die Gründe für ihre
Popularität sind Bequemlichkeit, Vielseitigkeit und Vorhersagbarkeit,
vor allem wegen der reizvollen Eigenschaft, „flowable“, also fließfähig
zu sein. Das Ausmaß des Flüssigseins oder der Viskosität ist nicht
immer gleich, und jedes fließfähige Komposit zeigt je nach Marke
eine unterschiedliche Fließfähigkeit. Abgesehen von der Fließfähigkeit
besitzen bestimmte Flowables unterschiedliche physikalische,
mechanische, ästhetische und Handhabungseigenschaften.
Außerdem werden Flowables, weil sie offensichtlich ähnlich verarbeitet
werden und vergleichbare Eigenschaften besitzen wie KompositBefestigungszemente, Fissurenversiegler und Bracketzemente, oft in
ungeeigneter Weise durch ebendiese ersetzt. Dieser Artikel präsentiert
einen Überblick über Flowables, einschließlich ihrer Eigenschaften,
Vorteile, Einschränkungen und klinischen Anwendungen, sowie eine
schrittweise Anleitung für die Verwendung des neu eingeführten
Herculite XRV Ultra Flow (Kerr).
Zusammensetzung und Eigenschaften
Die chemische Zusammensetzung von Flowables ähnelt der von
konventionellen Kompositen, die für Füllungen verwendet werden,
dabei sind aber die Mengen der Bestandteile verändert, um die
Viskosität zu verringern. Dies wird entweder durch Erhöhung der
Menge von organischer Matrix (monomer) oder Senkung des Gehalts
an anorganischem Füller erreicht, der im Bereich von 20 bis 50 % unter
dem von konventionellen Kompositformulierungen liegt1, oder bei etwa
50 % nach Volumen oder 60 % nach Gewicht2. Auf einer Skala liegt
der Füllergehalt eines Flowable zwischen zahnärztlichen Adhäsiven
18
und Zementen, die ungefüllt sind, und dem anderen Extrem der hoch
gefüllten konventionellen Füllungskomposite. Ersteres ermöglicht
Geschmeidigkeit, während das andere für hohe Festigkeit sorgt, die
auf zahlreiche klinische Anwendungen ausgerichtet ist. Der geringere
Füllergehalt führt zu größerer Polymerisationsschrumpfung, die
jedoch durch die reduzierten Polymerisationsspannungen aufgrund
der längeren Aushärtungszeit kompensiert wird. Dabei werden die
Kräfte bei der Umwandlung des Monomers (nicht ausgehärtetes
Material) zu einem Polymer (festes Material) abgebaut. Die Vorteile
der Reduktion des Füllergehalts sind überlegene Adaptation an die
Kavitätenränder, um die Mikroleckage zu reduzieren3 und nach
Möglichkeit die postoperative Empfindlichkeit zu verringern4, während
gleichzeitig die Schockabsorption verbessert wird (annähernd halb
so großer Elastizitätsmodul wie konventionelles Komposit). Die
Kehrseite sind jedoch schlechtere mechanische Eigenschaften,
wie etwa erhöhte Abnutzung und reduzierte Widerstandsfähigkeit
gegen okklusale Kräfte, was zu Verformung und Fraktur der Füllung
führt. Dies beruht auf den geringeren Biegefestigkeitswerten von
Flowables, die von 70 MPa bis 100 MPa reichen, im Vergleich zu den
Werten von konventionellen Kompositen mit über 120 MPa. Neuere
Flowables übertreffen jedoch die ISO-Mindestanforderungen an die
Biegefestigkeit von 80 MPa für tragende Okklusalflächen. Dessen
ungeachtet nimmt die Biegefestigkeit mit der Zeit ab, was das
Material anfälliger für Abnutzung und Frakturen macht5. Ein Vergleich
mit ungefüllten Kompositen zeigt, dass die meisten Flowables
eine stärkere Röntgenopazität als Dentin (1,5 mm Al-Dicke) und
Schmelz (2,25 mm Al-Dicke) besitzen, was mithilft, Sekundärkaries
zu erkennen, Zahn- und/oder Materialfrakturen sichtbar zu machen
und die marginale Integrität des Füllungsmaterials am Übergang
zur umgebenden Zahnsubstanz festzustellen9. Die Achillesferse
der Flowables sind der schlechte Frakturwiderstand, die erhöhte
Polymerisationsschrumpfung und die Mikroleckage mit nachfolgender
Sekundärkaries. Mit den jüngsten Innovationen haben moderne
Komposite jedoch viele dieser Einschränkungen überwunden, und
ein Misserfolg wird oft einer fehlerhaften klinischen Anwendung oder
Beurteilung10, unsachgemäßen Techniken sowie ungenügender
Nachkontrolle und Überwachung zugeschrieben. Zusammenfassend
lässt sich sagen, dass die idealen Eigenschaften eines Flow-Komposits
kontrollierte Fließfähigkeit für eine einfache klinische Manipulation mit
thixotropen Eigenschaften, eine geringe Polymerisationsschrumpfung
zur Vermeidung von Mikrospalten, eine optimale Endhärte für
anhaltende Resistenz gegen funktionelle Abnutzung und Frakturen11
und damit Langlebigkeit und Performance12, dauerhafter Hochglanz
für optimale Ästhetik und hohe Röntgenopazität für die künftige
diagnostische Überwachung sind13.
Klinische Anwendungen
PRIMÄRE ANWENDUNGEN VON FLOWABLES
Die primäre Anwendung von Flowables sind Zwischen- oder
Unterfüllungsschichten für alle Kavitätenklassen zwischen dem
Haftvermittler und dem darüber liegenden konventionellen Komposit
oder die Versorgung unzugänglich tiefer oder subgingivaler Bereiche.
Initiale Liner-Schichten ermöglichen eine Verringerung der Belastung,
minimieren Mikroleckage14 und verbessern die interne Adaptation an
Kavitätenränder, um eine hermetische Versiegelung zu erreichen (Abb.
1 bis 3).
Zu den sonstigen Verwendungsmöglichkeiten von Flowables gehören:
1. Definitive Restaurationen von kleinen Kavitäten der Klasse III (Abb.
4 bis 8), der Klasse I & VI ohne Belastung (Abb. 9) und der Klasse
V oder von so genannten keilförmigen Defekten (Non-Carious
Cervical Lesions, NCCL) aufgrund von Erosion, Abrasion oder
Ausbrechen15.
2. Minimal-invasive präventive Resin-Restaurationen (PRR) wie etwa
kariöse Grübchen- und Fissurenläsionen mit rotierender MikroZahnpräparation16.
3. Minimal-invasive approximale Tunnelrestaurationen17 (Abb. 10 & 11).
4. Ausblocken von Unterschnitten für indirekt hergestellte
Restaurationen wie etwa Inlays, Onlays, Keramikveneers und
-kronen sowie Füllungen in Milchzähnen.
5. Fehlgeschlagene Fissurenversiegelungen oder beginnende
Karies um zuvor versiegelte Zahnfissuren. In diesen Fällen kann
der Fissurenversiegler in situ belassen, die beginnende Karies
entweder durch Pulverstrahler, Laser oder rotierende Mikrobohrer
exkaviert und ein Flowable-Komposit verwendet werden, um
die entstandene Kavität zu versorgen. Wenn die Kavität tief ist,
kann das Flowable mit einem konventionellen Hybridkomposit
abgedeckt werden, insbesondere wenn ein okklusaler Kontakt mit
dem Gegenzahn besteht18.
Wie oben erwähnt, eignen sich Flowables ideal für die Versorgung
von NCCL oder Klasse-V-Läsionen. Konventionelle Hybridkomposite
zeigen für die Versorgung dieser Läsionen schlechte Erfolgsraten, da
das Material fester und weniger nachgiebig gegenüber okklusalen
Belastungen ist. Deshalb verbessert die Verwendung von Flowables
mit einer geringeren biaxialen Biegefestigkeit die Fähigkeit zur
Schockabsorption in diesen kritischen klinischen Situationen. Darüber
hinaus ermöglicht die Fließfähigkeit des Materials eine bessere interne
Kavitätenadaptation19, was die Mikroleckage und postoperative
Hypersensibilität reduziert20. Andere Studien haben jedoch die
Wichtigkeit des Dentaladhäsivs als entscheidenden Faktor für den
Erfolg genannt21, da der C-Faktor von Klasse-V-Kavitäten klein ist
und deshalb die mechanischen Eigenschaften eines Komposits eine
weniger bedeutsame Rolle spielen22. Die Fallstudie in den Abb. 12 bis
34 zeigt eine schrittweise Technik für die Restauration einer NCCL,
oder Klasse-V-Läsion, mittels einer Kombination von konventionellem
Komposit mit einer initialen Schicht eines neuen Nanohybrid-Flowables,
Herculite™ XRV Ultra Flow (Kerr). Das XRV Ultra Flow besitzt mehrere
erwünschte Merkmale, darunter eine hohe Biegefestigkeit von 124
MPa, weniger als 3 % Polymerisationsschrumpfung, eine hohe
Röntgenopazität, dauerhaften Hochglanz und günstige thixotrope
Handhabungscharakteristika.
Abb. 1 – Defekte Amalgamfüllung mit Kariesrezidiv in unterem linkem erstem Molar.
Abb. 2 – Kariesexkavation.
Abb. 3 – Auftragen eines Dentin-Adhäsivs, gefolgt von einer initialen Liner-Schicht aus
Flowable-Komposit vor dem anschließenden konventionellen Komposit zur Restauration der
Kavität.
Abb. 4 – Präoperative Bilder zeigen kleine mesiale und distale defekte Klasse-IIIKompositfüllungen im oberen rechten mittleren Schneidezahn.
Abb. 5 & 6 – Entfernung der defekten Klasse-III-Kompositfüllungen in Zahn 11.
Abb. 7 & 8 – Postoperative Bilder zeigen die Restauration der kleinen Klasse-III-Kavitäten in
Zahn 11 mit einem Flowable-Komposit, das mit der umgebenden natürlichen Zahnsubstanz
verschmilzt.
Abb. 9 – Klasse-VI-Erosionskavitäten im Eckzahn und in den Prämolaren können problemlos
mit Flowables restauriert werden, ohne Notwendigkeit einer vorherigen Zahnpräparation.
1
2
3
4
5
6
7
8
9
19
SEKUNDÄRE ANWENDUNGEN VON FLOWABLES
Sowohl direkte als auch indirekte Restaurationen können nach
jahrelanger Funktion Anzeichen von Abnutzung oder defekte Ränder
zeigen, die zu Symptomen einer Hypersensibilität oder gingivalen
Entzündung aufgrund von Speiseimpaktion führen. Unter diesen
Umständen verursacht der Ersatz der gesamten Restauration ein
weiteres Trauma und sollte nicht erwogen werden. Nach Beseitigung
der krankmachenden Ursache und Vorbehandlung in Form von
Bleaching, Pulverstrahlabrasion, YSGG-Lasern (Yttrium-ScandiumGallium-Garnet)23 oder Aufrauen mit rotierenden Instrumenten wird
der Defekt problemlos mit einem Adhäsiv und einem Flowable
repariert und kann dann regelmäßig kontrolliert werden. Dies ist
besonders zur Anwendung eines Ansatzes mit minimaler Intervention
für die konservierende Zahnheilkunde relevant, z. B. Versiegelung
von Auswaschungen um Amalgamränder (Abb. 35) oder intraorale
Reparaturen von kleineren Keramikfrakturen.
Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind die Unterfütterung von
temporären Kronen, die Wiederbefestigung von frakturierten
Zahnfragmenten oder Füllung von Blasen oder Porositäten in
provisorischen Kronen oder Prothesen und die Stabilisierung oder
Verblockung (mit oder ohne Faserverstärkung) von parodontal
geschädigten oder traumatisierten beweglichen Zähnen. Wie
bereits erwähnt, sollte von der Verwendung von Flowables für das
Zementieren indirekter Restaurationen, kieferorthopädischer Brackets
oder zum Versiegeln von Fissuren Abstand genommen werden, da
diese Materialien nicht die notwendigen Eigenschaften und langfristige
Leistungsfähigkeit besitzen und die Erfolgsraten beeinträchtigt sein
können.
Schlussfolgerung
Die Zahnärzteschaft sucht beständig nach Techniken und innovativen
Produkten zur Verbesserung der Patientenversorgung und
Erleichterung ihrer Durchführung. Flow-Komposite fallen in diese
Kategorie, weil sie Bequemlichkeit, Vielseitigkeit und Vorhersagbarkeit
bieten. Nach fast zwei Jahrzehnten haben sich die Flowables mit
verbesserten Eigenschaften weiterentwickelt und sind mit einer
breiten Palette klinischer Anwendungen in der modernen Praxis
unverzichtbar. Zweifellos werden zukünftige Entwicklungen die
Materialeigenschaften weiter verbessern und noch breitere sowie neue
Anwendungsmöglichkeiten für diese Komposite-Varianten eröffnen.
Literaturangaben auf Anfrage erhältlich.
Abb. 10 – Minimal-invasive approximale Tunnelpräparation auf der distalen Seite bei einem unteren Prämolaren erhält die okklusale Schmelzleiste.
Abb. 11 – Die approximale Tunnelpräparation auf der distalen Seite eines unteren Prämolaren wird mit einer initialen Flowable-Schicht versorgt und mit einer darüber liegenden Schicht von
konventionellem Komposit fertiggestellt.
Abb. 12 – Präoperativer keilförmiger Defekt (NCCL), oder Klasse-V-Läsion, als Folge eines Ausbrechens am unteren ersten Prämolar (Zahn 44).
Abb. 13 – Die Farbanalyse wird mit Schichten der Farben RB (oben) und YB (unten) von XRV Cervical-Komposit durchgeführt (Kerr). Die Schichten werden lichtgehärtet, angefeuchtet und
unter Beleuchtung mit unterschiedlicher Farbtemperatur (6500 K und 3000 K) betrachtet, um die bestmögliche Anpassung an den umgebenden Zahn zu sichern. Die untere Schicht, Farbe
YB, wurde als nächstliegende Übereinstimmung mit dem Zervikalbereich des Zahns gewählt.
Abb. 14 – Ein trockener Retraktionsfaden, Ultrapak „00“ (Ultradent Products Inc., USA), wird mit einem flachen Kunststoffeinsatz des CompoRoller (Kerr) in den Sulkus eingebracht, um die
Sulkusflüssigkeit zu absorbieren und als Schutz für den freien Gingivarand.
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35
Abb. 15 – OptiDam, SoftClamp und FixaFloss (Kerr) werden zur Isolierung vom unteren ersten
Molar bis zum mittleren Schneidezahn verwendet, um gute Sichtverhältnisse zu schaffen und
eine trockene Umgebung für die adhäsiven Bonding-Protokolle zu gewährleisten.
Abb. 16 – Ein Zekrya-Gingivaschutz (Dentsply) wird angelegt, um den Rand apikal des
keilförmigen Defekts freizulegen.
Abb. 17 – Mit einem 40 μm-Diamantschleifer wird eine Abschrägung im koronalen Anteil
der Läsion präpariert, um einen nahtlosen Übergang zwischen dem Komposit und der
umgebenden Zahnsubstanz zu erreichen.
Abb. 18 – Ätzen mit 37%iger Phosphorsäure für 15 Sekunden ist ein optionaler Schritt, um die
Oberfläche und Tiefe des Schmelzätzmusters zu vergrößern. Ätzen ist auch empfehlenswert
bei überwiegend sklerotischem Dentin.
Abb. 19 – Frostiges Aussehen des Schmelzes nach Abspülen des Ätzmittels und Trocknen.
Abb. 20 – Optibond XTR (Kerr) Primer wird mit einer bürstenden Bewegung für 20 Sekunden
auf Schmelz und Dentin aufgebracht und anschließend 5 Sekunden mit Luft getrocknet.
Abb. 21 – Optibond XTR (Kerr) Adhäsiv wird dann mit einer leicht bürstenden Bewegung für
15 Sekunden auf Schmelz und Dentin aufgebracht.
Abb. 22 – Das Optibond XTR Adhäsiv wird 5 Sekunden mit Luft getrocknet und zeigt dann
eine nicht poröse, glatte, glänzende Oberfläche.
Abb. 23 – Das Adhäsiv wird mit einer Demi Ultra (Kerr) Polymerisationslampe 5 Sekunden
lichtgehärtet, unter dem Premier Cure-Shield (Kerr), der potenziell schädliches ultraviolettes
und blaues Licht von Wellenlängen unter 525 Nanometer abblockt.
Abb. 24 – Kolor+Plus A3 Opaque (Kerr) Farbmodifier wird aufgebracht, um das verfärbte
Dentin abzudecken.
Abb. 25 – XRV Ultra Flow-Komposit wird in die Kavität eingebracht, um eine enge Adaptation
an die inneren Linienwinkel zu erreichen, und mit Demi Ultra 10 Sekunden lichtgehärtet.
Abb. 26 – XRV Cervical-Komposit, Farbe YB, wird mit einem flachen Einsatz des CompoRoller
modelliert, um die gekrümmte Restaurationsmorphologie in der mesial-distalen und zervikalinzisalen Ebene zu schaffen, und mit Demi Ultra 10 Sekunden lichtgehärtet.
Abb. 27 – Die endgültige klinische Fertigstellung umfasst drei Phasen: Konturieren, Ausarbeiten
und Polieren. Das Konturieren beginnt mit einem 80 μm-Diamantschleifer, um die korrekte
Morphologie nachzubilden, wobei die umgebende Zahnform als Führung verwendet wird.
Abb. 28 – Die Konturierung wird mit immer feinkörnigeren Diamantschleifern fortgesetzt,
z. B. 40 μm.
Abb. 29 – Verbliebene Unebenheiten und/oder Randüberschüsse werden mit
diamantbeschichteten EVA-Spitzen (Dentatus) mit zunehmend feinerer Körnung (100 μm bis
15 μm) in einem oszillierenden Winkelstück (KaVo) entfernt. Es ist entscheidend, dass der
zervikale Anteil der Restauration das korrekte Austrittsprofil hat, d. h. die Füllungsränder liegen
auf einer Tangente mit einer Fläche apikal der Ausarbeitungslinie.
Abb. 30 – Ausarbeitung und Politur erfolgen mit einem Sortiment rotierender Instrumente,
einschließlich abrasiver Scheiben und spitzen Silikonpolierern. Das Ziel ist, eine
Oberflächenrauigkeit zu erreichen, die unter dem Schwellenwert für das Anhaften von
Bakterien von 0,2 μm liegt, um den Aufbau von Biofilm zu minimieren und Verfärbungen zu
verringern. Zuerst werden flexible OptiDiscs (Kerr) mit verschiedenen Körnungen (80 bis 10
μm), die eine Oberflächenrauigkeit von 0,2 μm erreichen können, mit Winkelstückdrehzahlen
von unter 10.000 Upm behutsam und intermittierend angewandt.
Abb. 31 – Die Politur wird mit einem Identoflex-Kelch (Kerr) fortgesetzt …
Abb. 32 – … gefolgt von OptiShine-Bürsten (Kerr), die eine Oberflächenrauigkeit von 0,25
μm produzieren …
Abb. 33 – … und schließlich wird ein Hochglanz mit Opti1Step erreicht, der eine
Oberflächenrauigkeit von 0,18 μm ergibt, unter dem Schwellenwert für bakterielle Adhäsion
von 0,2 μm.
Abb. 34 – Das postoperative Resultat zeigt die nahtlos in die umgebende Zahnsubstanz
eingefügte Restauration, hermetisch versiegelte Ränder und eine hochglänzende Oberfläche
mit einem korrekten Austrittsprofil.
Abb. 35 – Ausgewaschene Ränder um eine Amalgamfüllung in einem unteren Molaren.
Anstatt die gesamte Füllung zu ersetzen, können die Ränder nach Entfernung der Karies
mit einem Dentin-Bondingmittel und einem fließfähigen Komposit versiegelt werden,
vorausgesetzt, es befindet sich kein zentrischer Okklusalkontakt an den Rändern.
21
3
m
m
a
r
g
ro
p
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h
e
b
u
Z
60°
Kerr bietet mehr als qualitativ hochwertige Adhäsivsysteme und leistungsstarke Kompositmaterialien.
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Arbeitsablaufs – von der Präparation der Kavitäten, um zuverlässige Restaurationen zu erzielen, bis hin zu
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22
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Platzierung des Komposits
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3
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Ethanol
2
1
15 %
7%
~ 5-10 µ
~5µ
Two-Component,
Two-Component,
Two-Component,
Self-Etch
Self-Etch
Self-EtchU
Wasser + Ethanol + Aceton
DIREKTE
RESTAURATION
Secondary
am Schmelz ITC Gotham:
light book medium bold
am Dentin
Kompositreparatur
Keramikreparatur
Amalgamversiegelung
XTR. They
can break up and fly in for flash and video uses.
INDIREKTE
nd set RESTAURATION
to multiply or overlay such that they match the feel of*
Veneers
*
Kronen & Brücken
*
Inlays / Onlays
*
Stumpfaufbaumaterialien
*
Wurzelstifte
*
*
* unter Anwendung von NX3- oder Maxcem Elite-Zementen
23
Update zur Erhaltung und
Überwachung der Mundgesundheit bei
Patienten mit speziellen Bedürfnissen
Dr. Sebastiana Arroyo Bote
Machte 1983 ihr Examen in Medizin und Chirurgie an der Universität Barcelona (Spanien). Sie
studierte von 1983 bis 1985 weiter für einen höheren Abschluss in Oralmedizin am Klinischen
Krankenhaus der Universität Barcelona. 2002 erhielt sie einen Doktortitel in Medizin und
Chirurgie an der Universität Barcelona mit ihrer mit „cum laude“ bewerteten Promotionsarbeit
„Die Auswirkungen von Konditioner auf strukturelle Veränderungen in Dentin“. Seit 1992 ist sie
Privatdozentin für Zahnärztliche Chirurgie und Endodontie. Sie arbeitet außerdem seit 1996
als Lehrkraft in der Ausbildung für zahnärztliche Assistent(inn)en und hat Präsentationen für
Kongresse und schriftliche Artikel über restaurative Zahnheilkunde, Endodontie und Prophylaxe
verfasst. Seit 1985 arbeitet sie in einer Privatpraxis in Barcelona.
Zusammenfassung
Jeden Tag suchen mehr Patienten mit speziellen Bedürfnissen eine
Praxis auf, weil die Häufigkeit oraler Erkrankungen zunimmt und
die Lebenserwartung in der Gesellschaft steigt. Die zahnärztliche
Prophylaxe ist die meistverwendete Behandlungsform bei der
Überwachung und Erhaltung der Mundgesundheit. In diesem
Artikel werden die jüngsten Entwicklungen und Fortschritte in der
parodontalen Untersuchung und zahnärztlichen Prophylaxe mit ihrem
hohen Nutzen für Patienten mit speziellen Bedürfnissen vorgestellt.
Einleitung
24
adäquaten Mundhygiene haben, mit der Tatsache, dass sie häufig
eine weiche, kariesinduzierende Kost zu sich nehmen und dass ihre
Medikation negative Einflüsse auf das stomatognathe System hat.
Es können auch genetische Veränderungen auftreten, die zu orofazialen
Fehlbildungen und nachfolgenden Okklusionsstörungen führen.
Patienten mit körperlichen oder sensorischen Beeinträchtigungen
haben eine höhere Unfallrate als die gesunde Bevölkerung, was
zu einem häufigeren oralen Trauma führt. Darüber hinaus zeigen
Patienten mit psychologischen Problemen oder psychiatrischen
Erkrankungen, wie etwa Alzheimer oder Parkinson, obsessivkompulsiven Erkrankungen (Zwangsstörungen), Anorexie, Autismus,
Schizophrenie, Tourette-Syndrom, Neuroakanthose oder chronischen
Schmerzsyndromen, häufig selbstinduzierte Läsionen, insbesondere
Biss- und Schlagverletzungen.
In der Zahnheilkunde bezieht sich der Begriff „spezielle Bedürfnisse“
auf zwei klar voneinander abgegrenzte Gruppen von Patienten:
Zum einen haben wir Patienten mit systemischen medizinischen
Krankheitsbildern, und die andere Gruppe von Patienten weist
körperliche oder geistige Einschränkungen auf.
Ziel dieses Artikels ist ein Update zu den Indikationen für Prophylaxe
entsprechend den Bedürfnissen jedes einzelnen Patienten, mit
Schwerpunkt auf Mundhygienebehandlungen und der Anwendung
verschiedener präventiver Pasten.
Die steigende Lebenserwartung in der modernen Gesellschaft und
die Häufigkeit von oralen Erkrankungen bei Patienten mit speziellen
Bedürfnissen führen zu einer täglichen Zunahme der Anzahl solcher
Patienten, die eine Praxis wegen zahnärztlicher Behandlungen
aufsuchen – sowohl für restaurative als auch prophylaktische
Maßnahmen.
Die regelmäßige Überwachung zur Erhaltung einer guten
Mundgesundheit ist für alle Patienten unverzichtbar. Eine jährliche
Kontrolle wird für die Patienten als ausreichend betrachtet, die
keine relevanten Erkrankungen aufweisen. Patienten mit speziellen
Bedürfnissen benötigen jedoch häufigere Kontrolltermine, um die
bestmögliche Erhaltung ihrer Mundgesundheit sicherzustellen.
Laut den Ergebnissen einer Umfrage des Nationalen Statistikinstituts
aus dem Jahre 2008 zu Behinderung, persönlicher Autonomie
und Abhängigkeit (Disability, Personal Autonomy and Dependency
Situations, EDAD) gab es 2008 in Spanien 3.847.900 Menschen
mit irgendeiner Art von Behinderung, was etwa 8,5 % der
Gesamtbevölkerung entspricht.
Für dieses Ziel ist die zahnärztliche Prophylaxe die wichtigste
Behandlung und ohne Zweifel eine Therapie, die bei Patienten
mit speziellen Bedürfnissen durchgeführt werden muss, wenn
Plaquebakterien vorhanden sind. Dies ist eine Routinebehandlung,
die normalerweise von Dentalhygieniker(inne)n oder Zahnärzten
vorgenommen wird.
Die häufigsten oralen und dentalen Probleme bei Patienten mit
speziellen Bedürfnissen sind: Karies, Parodontalerkrankungen,
Malokklusion sowie traumatische und selbst verursachte Läsionen. Alle
diese pathologischen Veränderungen hängen mit den Schwierigkeiten
zusammen, die diese Patienten mit der Aufrechterhaltung einer
Obwohl sie für einige Patienten Routine ist, gibt es eine Reihe von
belastenden Situationen, die sich aufgrund einer vermuteten Gingivitis
und/oder Mucositis oder einer Dentin-Hypersensibilität ergeben. Aus
diesem Grund muss die Behandlung in einer Umgebung erfolgen, in
der sich die Patienten so ruhig und sicher wie möglich fühlen, um ihr
Vertrauen zu gewinnen – insbesondere wenn es um Patienten mit
speziellen Bedürfnissen geht.
Wenn Unbehagen und unangenehme Geschmacksempfindungen
vermieden werden, trägt dies dazu bei, ihr Vertrauen in die
durchgeführten Behandlungsmaßnahmen zu erhöhen.
Bänder für eine schnelle und einfache Beurteilung der parodontalen
Tasche. Bei Verwendung der Click Probe meldet der integrierte „Klick“Mechanismus dem Anwender, wenn die Beurteilung der Tasche
durchführbar ist. Die blaue Sonde hat eine 3-5-7-10-Skala und die
grüne Sonde eine Skala mit der Abstufung 3-6-9-12.
Außerdem sind diese Sonden frei von Latex, was ein weiterer Vorteil
für Patienten mit einer Hypersensibilität oder Allergie ist.
Untersuchung
Zahnärztliche Hygienemaßnahmen können bei Patienten mit
speziellen Bedürfnissen aufgrund fehlender Mitarbeit schwierig
durchzuführen sein, da sie Probleme beim Öffnen des Mundes haben
und oft plötzliche, unerwartete Bewegungen machen.
Die zahnmedizinische Fachkraft sollte deshalb keine spitzen
Instrumente verwenden, um Verletzungen durch unerwartete
Bewegungen durch den Patienten zu vermeiden, und die
Untersuchung sollte so schnell wie möglich durchgeführt werden.
Lippenhalter sorgen für eine einfache Visualisierung und guten
Zugang zu Zähnen und Mundschleimhaut, wodurch eine schnelle
Untersuchung der Mundhöhle ermöglicht wird.
Entfernung von Zahnstein und Konkrementen
Die Entfernung von Zahnstein oder Konkrementen erfolgt mit einem
Ultraschallgerät und verschiedenen Aufsätzen. Dieser Teil der
Behandlung ist vielleicht der stressigste für Patienten mit speziellen
Bedürfnissen, weil er Geduld erfordert. Versuchen Sie, eine wirksame
Absaugung zu erreichen, um sicherzustellen, dass der Patient nicht
das Gefühl hat, die Flüssigkeit im Mund würde ihn ertränken. Die
Behandlung muss möglicherweise über zwei oder drei Sitzungen
verteilt werden, je nach Toleranzlevel des Patienten.
Das mögliche Gefühl eines Luftmangels bei Patienten, verbunden
mit dem Geräusch des Ultraschallgeräts und der Empfindlichkeit der
Zähne, macht dies zum kritischsten Moment der Behandlung.
OptiView ist ein Mundöffner und Lippenhalter, der die Lippen und
Wangen abhält und einfach zu positionieren ist. Sein stabiles und
dabei doch flexibles dreidimensionales Design sorgt für eine schnelle
und effiziente Positionierung und Entfernung. Das ganze Instrument,
einschließlich der Polster, kann bei 134 °C für 3 Minuten autoklaviert
werden. Die Lippenpolster haben eine Aussparung für das Frenulum,
wodurch sie so komfortabel wie möglich sind (Abb. 1).
Die Verabreichung oraler Benzodiazepine als Anxiolytika vor Beginn
des Verfahrens kann den Stress des Patienten reduzieren und die
Behandlung einfacher machen. Eine Lokal- oder Infiltrationsanästhesie
ist für die empfindlichsten Regionen wie etwa die unteren
Schneidezähne ebenfalls ratsam.
Kunststoff-Parodontalsonden sind sehr nützlich, wie etwa die Perio
Probe (Abb. 2) oder die Click Probe, die einen Bestandteil des ClickSystems bildet (Abb. 3), das zur schnellen und qualitativen Beurteilung
von parodontalen Taschen verwendet werden kann.
Wenn der Patient betäubt wird, sollte bei Patienten mit arterieller
Hypertonie oder Diabetes sowie Kardiopathien ein Anästhetikum ohne
Vasokonstriktor verwendet werden. Beim Arbeiten mit Patienten, die
prophylaktisch Antibiotika erhalten, ist es wichtig, zu überprüfen, ob
sie das Antibiotikum eine Stunde vor der Behandlung eingenommen
haben.
Die Farbskala ermöglicht eine rasche Bestimmung der parodontalen
Taschentiefe. Die Perio Probe ist mit einer 3-5-7-10-Farbskala erhältlich.
Die ersten drei Millimeter sind grün, wodurch das Vorhandensein einer
parodontalen Erkrankung während der Untersuchung sehr schnell
festgestellt werden kann.
Wenn die grüne Skala sichtbar ist, hat der Patient keine pathologische
Veränderung; wenn sie nicht mehr zu sehen ist, sorgen zwei weiße
Wenn beim Patient die Entfernung von Konkrementen in den
parodontalen Taschen erforderlich ist, können karbonfaserverstärkte
Kunststoffküretten wie etwa Perio Soft-Scaler oder Implant Deplaquer
(Abb. 4) verwendet werden. Diese Küretten können mit den gleichen
Methoden wie Metallküretten geschärft und bei 134 °C autoklaviert
werden.
1
2
3
4
5
6
25
Konkremente in den Taschen der lateralen Zahnoberflächen können
mit einer orofazialen Kürette (Abb. 5) entfernt werden, während bei
den anderen Oberflächen eine Universalkürette zum Einsatz kommt
(Abb. 6).
Es ist wichtig, zu beachten, dass viele Patienten Gerinnungshemmer
erhalten und eine Kürettage eine ausgeprägte Blutung hervorrufen
kann, so dass überprüft werden muss, dass der Patient einen
Prothrombinzeit-Index (INR) von 2,0-3,0 (72 h) hat. Wenn ein Patient
am Ende der Behandlung eine relativ starke Blutung zeigt, sollte eine
Spülung mit einer Ampulle Tranexamsäure 500 mg durchgeführt
werden. Bei einem INR von mehr als 4 sollte keine Behandlung
erfolgen. Werte von 3,5-4 stellen ein Risikoniveau dar, das individuelle
Beurteilung erfordert.
Entfernung von Verfärbungen – Politur
Die Notwendigkeit von Chlorhexidin-Mundspülungen zur Kontrolle
einer parodontalen Erkrankung, Stoffwechselerkrankungen und
Xerostomie sowie die Auswirkungen von Tabakkonsum, Tee, Kaffee
und anderen verfärbenden Substanzen bei Patienten mit speziellen
Bedürfnissen bedeuten, dass sie oft externe Verfärbungen der Zähne
haben (Abb. 7, 8, 9, 10).
Externe Verfärbungen werden mit einem Reduzier-Winkelstück (3000
Upm), sowie Prophy-Bürsten oder -Kelchen und einer Polierpaste
entfernt.
Der Abrasivgehalt der Prophylaxepaste ist wichtig, weil er den
Abrasionsindex der Paste bestimmt, der sehr bedeutsam bei Patienten
ist, die diese Behandlung häufiger als die Allgemeinbevölkerung
benötigen. Der Abrasivpartikel in den Cleanic Reinigungs- &
Polierpasten ist ein natürliches Vulkangestein (Perlit, mit einem
niedrigen Abrasionsindex von 27 in Dentin und 3,4 in Schmelz, was
zu den niedrigsten Werten auf dem Markt gehört). Die Verfügbarkeit
von Prophy-Pasten mit verschiedenen Geschmacksrichtungen und
unterschiedlichen Bestandteilen und Zusammensetzungen bedeutet,
dass jede Paste entsprechend den Bedürfnissen des Patienten
ausgewählt werden kann (Abb. 11): Geschmacksrichtungen Mint
(Minze), Green Apple (grüner Apfel ), Berries (Beeren); fluoridfreie
Prophylaxe-Paste, Paste für Patienten mit Hypersensibilität und
Allergien und Prophylaxe-Paste für Patienten mit Implantaten.
Die fluoridfreie Paste ist indiziert für Patienten, die eine Zahnreinigung
vor einer restaurativen Behandlung benötigen, sowie bei Patienten mit
kieferorthopädischen Apparaturen.
Eine zunehmende Anzahl von Patienten zeigt Allergien oder
Hypersensibilitätsprobleme in Verbindung mit bestimmten Produkten.
Cleanic Light-Paste enthält keine künstlichen Farbstoffe oder
Aromasubstanzen; sie ist demnach in diesen Fällen indiziert. Diese
Paste ist auch sehr hilfreich bei Patienten mit geringer Toleranz
gegenüber Geschmacksstoffen und ausgeprägten Brech- oder
Würgereflexen.
Auch immer mehr Patienten mit speziellen Bedürfnissen
benötigen Zahnimplantate. Jeder Zahnersatz muss gereinigt
werden, um die Mundgesundheit zu erhalten. Eine für Patienten
mit Implantaten indizierte Prophy-Paste sollte in diesen Fällen
verwendet werden (z. B. Hawe Implant-Paste mit einer auf
Aluminiumoxid basierenden Zusammensetzung, die aufgrund ihres
niedrigen Abrasionsindexwerts, RDA 9,8 und REA 4,5 weder die
Implantatoberfläche noch das Prothetikabutment verändert. Die
maximale Drehzahl für diese Paste beträgt 2000 Upm).
Die für die Applikation der Paste verwendeten Bürsten können aus
unterschiedlichen Arten und Materialien bestehen (Abb. 12). Bürsten
mit Naturborsten (Abb. 12-1) oder Nylonborsten (Abb. 12-2) können
mit Fassungen aus Kunststoff (Abb. 12-A) oder Metall (Abb. 12B) verwendet werden. Bürsten sind Einwegartikel, und diejenigen
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19B
mit Kunststofffassung zerkratzen beim Polieren garantiert nicht die
Oberflächen der angrenzenden Zähne.
Pro-Cup aus latexfreiem Gummi (Abb. 13-A) sind Einwegartikel und
von großem Nutzen bei diesen Patienten, da sie ein umhüllendes
Aufbringen der Paste ermöglichen und aufgrund ihrer hohen Flexibilität
eine gute Reinigung und Politur im gingivalen Bereich bieten. Außerdem
vermeidet das Lamellendesign ein Verspritzen, wodurch sie einfacher
zu verwenden sind.
Abb. 18 zeigt die Anwendung von Hawe Implant-Paste mit einer
Bürste um die Kronen-Implantat-Verbindung im dritten Quadranten
(37).
Abb. 19-A zeigt die klinische Ausgangssituation eines Patienten mit
psychiatrischen Problemen. Der Pfeil markiert eine externe Verfärbung
und der Stern hypoplastische Läsionen. Nach Prophylaxe und
Applikation von Cleanic-Paste folgte die Entfernung der externen
Verfärbungen, wobei nur die durch die Hypoplasien verursachten
Farbveränderungen zurückblieben (Abb. 19-B).
Es gibt zwei Größen – Standard und Junior – sowie zwei Härtegrade
– dunkelblau (hart) und hellblau (weich).
Es ist sinnvoll, Gummispitzen und Bürsten mit unterschiedlichen
anatomischen Formen zu verwenden (Abb. 13-B, 14, 15), da diese alle
Oberflächen der Zähne erreichen, für eine bessere Reinigung der Zähne
sorgen und Verfärbungen auch in den am schwersten zugänglichen
Regionen entfernen. Sie können direkt am Winkelstückkopf oder noch
besser am Schaft aufgeschraubt werden.
Die Abb. 16-A, B, C zeigen die klinische Anwendung der Cleanic
Berry Burst-Paste mit einem latexfreien Gummikelch zur Beseitigung
von externen Verfärbungen und Plaquebakterien von der vestibulären
Seite der Molaren im zweiten Quadranten.
Abb. 17-A zeigt die initiale klinische Situation eines Patienten mit einem
sehr schwierigen Mundstatus, der sich einer Hygienebehandlung
unterzog. Abb. 17-B zeigt die Applikation einer Cleanic-Paste mit
Apfelgeschmack mittels eines latexfreien Gummikelchs. Abb. 17-C
zeigt das abschließende Behandlungsresultat mit Beseitigung von
externen Verfärbungen.
Schlussfolgerungen
Patienten mit speziellen Bedürfnissen benötigen eine regelmäßige
Überwachung der Mundhöhle, weil sie anfälliger als gesunde
Personen für Mundgesundheitsprobleme sind, die zu Veränderungen
des stomatognathen Gleichgewichts führen.
Zahnärztliche Prophylaxe- und Hygieneverfahren gehören zu den
effektivsten Methoden der Überwachung von Karies und parodontaler
Erkrankung.
Als Zahnärzte müssen wir unseren Patienten die besten Therapien
unter Verwendung aller uns zur Verfügung stehenden Produkte bieten,
die helfen, die Mundgesundheit zu kontrollieren.
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VERBESSERTE LEISTUNG
90 % höhere Haftfestigkeit an Dentin
35
25
Vor der Alterung
90% bessere Haftwerte
an Dentin, im Vergleich
zum bewährten
Maxcem Elite
20
15
8.6
G-CEM
LinkAce™
11.9
SpeedCem™
14.4
Neues
Maxcem Elite™
12.8
11.0
Maxcem Elite™
Nach der Alterung
15.2
0
Dentin
13.6
5
15.5
10
Schmelz
25.8
25.5
Haftwerte (Mpa)
30
RelyX™
Unicem 2
Quelle: Tufts University. Archivdaten.
Haftfestigkeit diverser selbstadhäsiver Zemente an
Schmelz und Dentin Maxcem Elite enthält dasselbe
einzigartige Adhäsivmonomer wie die OptiBondAdhäsivfamilie von Kerr. Die Optimierung von Kunststoffmatrix
und Füllersystem erhöht die Benetzungsfähigkeit und damit
auch die Haftfestigkeit auf Dentin.
One-Peel™ für leichtere
Überschussentfernung
Foto: Dr. Sam Halabo, DMD
Chula Vista, USA
Das thixotrope Verhalten von Maxcem Elite erleichtert die
Applikation und die Überschussentfernung.
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Farbstabilität für bessere Ästhetik
Nach 4-wöchiger Alterung in Wasser bei 60 °C
(~1,5 Jahre in Wasser bei 37 °C).
Maxcem Elite zeigt keine erkennbare Farbveränderung im
Vergleich zu Systemen mit tertiären Aminen.
Die langfristige Farbstabilität ist höher als bei führenden
selbstadhäsiven oder adhäsiven Kompositzementen.
Weitere Pluspunkte
nwenderfreundlichkeit. Lagerung bei
A
Zimmertemperatur, leichte Überschussentfernung, kein
Anmischen von Hand.
Kompatibilität mit allen indirekten Restaurationen
bei Front- und Seitenzähnen. Vollkeramik,
Metallkeramik, Metall und CAD/CAM-Materialien.
Effiziente Selbsthärtung. Härtet auch ohne Licht
vollständig aus.
Bei Architekten hängt der Erfolg oft
von der Wahl der Materialien ab.
Bei Zahnärzten auch.
Das neue Maxcem Elite™, jetzt mit 90 % höherer Haftfestigkeit an
Dentin
Auf den Erfolg von Maxcem Elite können Sie bauen. Dieser
außergewöhnliche Zement hat sich seit über 10 Jahren in der Praxis
bewährt. Mit dem leistungsstarken und stetig weiterentwickelten
Maxcem Elite zementieren Sie auch Ihren eigenen Erfolg – jetzt und
auf lange Sicht.
Maxcem Elite, der selbstätzende und selbstadhäsive Kompositzement
für indirekte Restaurationen, ist einfach genial – mit besserer Haftung,
vorhersagbarer Verarbeitung und exzellenter
Anwenderfreundlichkeit. Mit seinen hervorragenden
Haftwerten ist Maxcem Elite anderen
selbstadhäsiven Zementen klar überlegen.
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