Tunesien: Das Land schrieb grosse Geschichte

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Tunesien: Das Land schrieb grosse Geschichte
Tunesien: Das Land schrieb grosse Geschichte
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Tunesien: Das Land schrieb grosse Geschichte
Zeittafel
Vor- und Frühgeschichte
500‘000 v. Chr.
ca. 8000 bis 4000 v. Chr.
ca. 3000 v. Chr.
Punische Zeit
1000 - 1200 v. Chr.
814 v. Chr.
264-241 v. Chr.
247-182 v. Chr.
218-201 v. Chr.
149-146 v. Chr.
Römische Zeit
146 v. Chr.
111-105 v. Chr.
ab 27 v. Chr.
Erste Besiedlungsspuren in Tunesien
Epoche des Homo Sapiens - Typ Capsien von Gafsa
Ganz Nordafrika wird von den Berbern besiedelt
Erste phönizische Ankerplätze an der tunesischen Küste
Die phönizische Prinzessin Dido gründete die Stadt Karth Hadasht (spätere
Stadt Karthago).
Erster punischer Krieg gegen Rom
Hannibal, bedeutendster karthagischer Heerführer und Politiker
Zweiter punischer Krieg. Karthago verliert seine Vormachtsstellung.
Dritter punischer Krieg. Karthago wird zerstört
Nordtunesien wird zur römischen Provinz „Africa“
Rebellion des Numidenfürsten Jugurtha gegen die Römer
Schaffung der grösseren Provinz Africa proconsularis unter dem röm. Kaiser
Augustus. (Octavius). Beginn der intensiven römischen Kolonialisierung
Beginn der neuen Zeitrechnung nach Christus:
1.Jhdt.
Völlige Befriedung der Provinz
Ende 2.Jhdt.
Ausbreitung des Christentums
4.Jhdt.
das Christentum setzt sich als dominierende Religion durch (313 von
Konstantin offiziell anerkannt, 380 von Theodosius zur Staatsreligion erklärt)
439-533
Byzantinische Herrschaft, u.a. Feldherr Belisar
Arabische Herrschaft (neue Zeitrechnung)
570-632
Mohammed, der Prophet Allahs
647-665
Erste arabische Vorstösse nach Tunesien
671
Oqba Ibn Nafi gründet Kairouan
7. Jhdt.
Begründung der Dynastie der Aghlabiden
ab 894
Begründung der Dynastie der Fatimiden
ab 1051
Die „Hunnen des Islam“ (über 150‘000 Mann), aus Lybien kommend,
verwüsten innert 3 Jahren das ganze Land.
ab 12. Jhdt.
Die neue Hauptstadt Tunis gelangt wieder zu Wohlstand. Zustrom von
muslimischen und jüdischen Flüchtlingen aus dem islamischen Spanien.
1508 - 1511
Habsburgische Spanier fordern von zahlreichen Küstenstädten Tribut. Die
Tunesier suchen vermehrt Schutz von den Türken.
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Zeittafel (Fortsetzung)
Arabische Herrschaft (neue Zeitrechnung) (Fortsetzung)
1535
Der habsburgische Kaiser Karl V. landet mit 400 Schiffen und 33‘000 Soldaten
(Spanier und Malteser) bei La Goulette. Erstürmung von Tunis. Tunesien
gehört von nun ab zur spanischen Einflussspähre unter habsburgischem
Protektorat.
Die türkische Herrschaft
1540
1560
1574
Barbarossa fügt der christlichen Flotte eine schwere Niederlage zu.
Barbarossas Nachfolger, der Pirat Dragut erobert Kairouan und Djerba.
Tunis fällt in türkische Hand. In der Folgezeit erreicht die Mittelmeerpiraterie i
ihren Höhepunkt. Tunesien bleibt für über 300 Jahre eine Provinz des
osmanischen Reiches.
Die Husseiniten-Dynastie
1705
Hussein Bey Ali gründet die Dynastie der Husseiniten, welche über 300 Jahre das
Land beherrschen
1874
Die Franzosen unterwerfen das Nachbarland Algerien. Der Einfluss der
Franzosen, aber auch der der Engländer wächst in Tunesien. Die Beys erhalten
grosszügige Kredite und verschulden sich tief gegenüber den Europäern.
Französische Kolonialzeit
12.4.1881
Die Franzosen marschieren mit 32‘000 Mann von Algerien kommend in
Tunesien ein. Frankreich wird „Schutzmacht“.
1891
Die Franzosen „befrieden“ den rebellischen Süden. Grossgrundbesitzer werden
enteignet.
ab 1900
Französische Siedler (Colons) kommen in grosser Zahl ins Land und betreiben
Ackerbau. In der Folge werden Strassen, Häfen und Eisenbahnlinien erstellt.
1914-1918
Während des 1. Weltkrieges unterbricht die französische Kolonialisierung.
80‘000 Tunesier kämpfen mit an der Westfront, 11‘000 Tunesier fallen.
ab 1920
Nun kommen auch mehr und mehr Auswanderer aus Italien ins Land. Die
Franzosen und Italiener verdrängen mehr und mehr die einheimischen
Kleinbauern von den Küsten ins karge Hinterland.
1933
Der junge, an der Pariser Sorbonnne promovierte Rechtsanwalt Habib
Bourguiba, geboren 1903 in Monastir) gründet die Zeitung „L‘Action
Tunisienne“ und die neue Partei Neo-Destour. Der stille Widerstand gegen die
Franzosen beginnt.
1939-1945
Tunesien wird im 2. Weltkrieg zum Schlachtfeld der alliierten und deutschen
Truppen.
1945 und 1947
2 katastrophale Dürrejahre. Unruhen folgen, die Unabhängigkeitsbewegung
wächst.
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Zeittafel (Fortsetzung)
Das unabhängige Tunesien
ab 1952
Die ausländischen Siedler (Colons) beginnen mit Terroraktionen gegen
tunesische Oppositionelle. Die Partei Bourguibas, die Neo-Destour, bläst zur
Offensive. Bourguiba wird mehrmals verhaftet.
31.7.1954
Die Franzosen verlieren in Indochina, der Algerienkrieg beginnt. Das
geschwächte Frankreich gibt nach und gibt dem Land Tunesien die innere
Autonomie zurück.
20.3.1956
Tunesien erlangt die völlige Unabhängigkeit. Die ersten Wahlen gewinnt die
Partei Neo-Destour und Habib Bourguiba wird 1. Ministerpräsident.
25.7.1957
Alle ehemaligen Beys werden abgesetzt. Tunesien wird Republik und Bourguiba
zum Staatspräsident.
1961
Tunesischer Angriff auf die französische Flottenbasis Bizerte
1962
Ein erster Zehnjahresplan entsteht.
1963
Die letzten französischen Truppen verlassen Tunesien
1964
Bodenreform
Ab 1970
Förderung des Tourismus
1972
Der zweite Zehnjahresplan beginnt
1975
Bourguiba wird Staatspräsident auf Lebenszeit
1979
Tunis wird Sitz der Arabischen Liga
1984
„Brotrevolte“. Landesweite Unruhen wegen Verdoppelung des Brotpreises.
1984/85
Spannung mit Libyen
1.10.85
Israelischer Angriff auf das PLO-Hauptquartier bei Hammam Lif
7.11.87
Zine el Abidine Ben Ali wird Präsident Er setzt den auf Lebzeiten gewählten
Präsidenten Habib Bourguiba wegen Altersschwäche ab.
1994
Neuwahlen. Die Präsidentschaft Ben Alis verlängert sich.
1996
Das Thema Umweltschutz wird Schulfach.
1997
Tunesien wird bei den Vereinten Nationen in die Menschenrechtskommission
gewählt.
1998
Ben Ali wird wiederum als Präsident bestätigt.
6.4.2000
Der greise Habib Bourguiba stirbt.
April 2002
Anschlag auf die Synagoge La Ghriba auf Djerba.
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Geschichte in Kürze
In der Antike war Karthago eine der bedeutendsten Städte im Mittelmeerraum, zog Hannibal
mit Elefanten über die Alpen und machte sich Rom zum Feind: „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“ forderte Cato der Ältere - und 146 v. Chr. machten die Römer Karthago dem Erdboden
gleich.
Nach 439 war das Land Mittelpunkt des Wandalenreiches, das 533 an Ost-Rom und später an die Araber fiel. 1535
eroberte der habsburgische Kaiser Karl V. Tunis, um der sarazenischen Piraterie ein Ende zu setzen, musste aber
bald wieder abziehen. 1574 an die Türken gefallen, blieb Tunesien jahrhunderte lang im osmanischem Besitz, bis
Frankreich das Land 1881 zum Protektorat machte.
Erster Staatspräsident nach der Unabhängigkeit 1956 wird Habib Burguiba. 1969 Assoziierungsabkommen mit
der EG, das 1976 in ein Kooperationsabkommen umgewandelt wird. 1977 starke soziale Spannungen und Generalstreik. Die Lage beruhigt sich erst 1981 mit der Abkehr vom Einparteiensystem, als - nach 18 Jahren Verbot - die
KP wieder zugelassen wird. 1984 Einweihung des mit chinesischer Hilfe erbauten Medjerda-Kap Bon-Kanals. 1985
zerstört Israels Luftwaffe das PLO-Hauptquartier bei Tunis; es gibt zahlreiche Tote.
Staatspräsident Burguiba, mittlerweile 84, wird 1987 abgesetzt, sein Nachfolger Ben Ali wird bei den folgenden
Wahlen mit großen Mehrheiten bestätigt - 1994 mit 99,9%. Zain al-Abidin Ben Ali wurde am 25.10.1999 mit
einem Stimmenanteil von 99,42% für eine weitere fünfjährige Amtszeit wieder gewählt. Bei den gleichzeitig abgehaltenen Parlamentswahlen siegte die regierende Demokratische Verfassungspartei mit einem Stimmenanteil von
91,59%. Sie erhält in der neuen Nationalversammlung 148 von 182 Sitzen. Den sechs erlaubten Oppositionsparteien im Land, die weniger als 10% der Stimmen erhielten, steht gemäß Verfassung ein Fünftel der Parlamentssitze zu. Deshalb zieht sie mit 34 Abgeordneten in die Volksversammlung ein.
Vor– und Frühgeschichte
Wie aufgefundene Steingeräte beweisen, war Nordafrika schon in der Altsteinzeit, also vor
mehreren hunderttausend Jahren, von Menschen besiedelt. Die erst uns bekannte Bevölkerung waren die Berber.
Es gibt nur Vermutungen darüber, woher sie kamen. Aus Funden, die in der Sahara gemacht wurden schliesst die
Wissenschaft, dass die Wüste vor zehn Jahrtausenden noch feucht war, Menschen dort also leben konnten. Eine
Theorie geht davon aus, dass die Berber dieses Gebiet bewohnten und erst nach der Austrocknung der Sahara in
den nordafrikanischen Raum eindrangen. Da die Berber ihre Sprache nie schrieben, gibt es keine schriftlichen
Hinweise auf ihre ursprüngliche Heimat. Man weiss kaum mehr über sie, als dass sie primitive Keramik-, Holzund Ledergegenstände für den täglichen Gebrauch herstellten, aus denen sich schliessen lässt, dass sie ein nomadisches oder halbnomadisches Leben führten.
Punische Zeit
Gegen Ende des zweiten vorchristlichen Jahrtausends macht sich das Handelsvolk der Phönizier aus Tyr in Vorderasien auf den Seeweg in Richtung nordafrikanische Küste. Ihre ersten Stützpunkte hatten
die Phönizier bereits in Lixus und Gades (Cadiz), die beide unweit der Strasse von Gibraltar errichtet wurden. Es
folgte ein weiterer bei Utica am Nordufer des Golfs von Tunis, ein Zwischenlandeplatz auf dem Weg zu den iberischen Gold- und Silberminen im Mündungsgebiet des Guadalquivir.
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Punische Zeit (Fortsetzung)
Die eigentliche Zeit der karthagischen Kolonisation begann aber erst mit der Gründung von
Karthago (814 v. Chr.), die der legendären Prinzessin Didi (Elissa) zugeschrieben wird. Die
vermutliche Massenauswanderung der Phönizier aus Tyr wird von einigen Historikern mit einem dynastiischen
Streit zwischen König Pygmalion und seiner Schwester Dido in Zusammenhang gebracht. Andere Vermutungen
gehen davon aus, dass der Sieg der Assyrer über die Tyrer (876 v. Chr.) den Anlass gegeben haben könnte.
In den ersten Jahrhunderten ihrer Geschichte waren die Karthager ausschliesslich mit Seehandel befasst. Eine
wichtige Nahrungsgrundlage waren die Getreidelieferungen aus Sizilien. Zu den Berbern hatten die Karthager
wenig Beziehungen. Das änderte sich, nachdem sie eine Schlacht gegen die sizilianischen Griechen verloren hatten. Anschliessend begannen sie, zunächst die in der Umgebung von Karthago lebenden Berber von Grund und
Boden zu vertreiben. Im fünften vorchristlichen Jahrhundert hatten die Punier ein Reich errichtet, das etwa von
Tabarka bis Sfax reichte.
Der Getreideanbau im Inneren Tunesiens blieb zwar den Berbern überlassen, aber deren Stammesbrüder entlang
des Mittelmeeres wurden enteignet. Fortan bestellten die Punier das Land vom Küstenteil bis zum Cap Bon. Die
intensive Agrarnutzung dieses Gebiets, dazu die Ausbeutung der Kupfer- und Silberminen Sardiniens, gaben der
punischen Wirtschaft grossen Auftrieb. Eine seetüchtige Flotte entstand und eine Armee berberischer Söldner wurde aufgestellt. Als unzählige dieser Söldner von den Puniern als Sklaven nach Syrakus verkauft wurden, brach
unter den Berbern des besetzten Landes eine Revolte nach der anderen aus, die nach Aussagen des Geschichtsschreibers Diodoros von Sizilien die Existenz Karthagos bedrohten.
Gegen Ende des vierten Jahrhunderts v. Chr. entstand eine neue Macht im westlichen Mittelmeer: Rom.
1. punischer Krieg
Die Römer hatten im Jahre 272 v. Chr. die Herrschaft über ganz Italien errungen. Da sie fürchteten, dass die Punier, die auf Sizilien wieder an Macht gewonnen hatten, ihr Augenmerk auf
den Nordostteil der Insel richten könnten, erklärten sie Ihnen den Krieg, der von 264 bis 241 v. Chr. dauern sollte.
Nach 23 Jahren Kampf, der mit wechselndem Erfolg teils zur See, teils zu Lande geführt wurde, trugen die Punier
schliesslich den Sieg davon, allerdings unter Verlust der Inseln Sizilien, Sardinien und Korsika. Als Ersatz für diesen Gebietsverlust bemächtigten sich die Karthager der Silberbergwerke in Südostspanien, die es ihnen ermöglichten, ihre ruinierten Staatsfinanzen wieder aufzubessern. Sie gründeten Alicante und Barcelona, wenige Jahre später Cartagena (Carthago Nova), das sich zu einer blühenden Handelsstadt entwickeln sollte. Damit aber war für
die Römer neuer Konfliktstoff gegeben.
2. punischer Krieg
Die nächste Auseinandersetzung dauerte von 218 bis 201 v. Chr. Roms Kriegsplan, Spanien
und Karthago anzugreifen, wurde durch den überraschenden Kriegszug des karthagischen
Feldherrn Hannibal vereitelt: Mit 50 000 Mann, 9000 Reitern und 37 Kriegselefanten marschierte er über die Pyrenäen und die Alpen. Bis vor die Tore Roms war der Sieg stets auf seiner Seite. Dann aber führten Roms Gegenschläge zur Eroberung der karthagischen Kolonie in Spanien und zur Landung der Römer in Nordafrika.
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2. punischer Krieg (Fortsetzung)
Hannibal war damit zur Rückkehr gezwungen.
Den Römern war es inzwischen ohne Schwierigkeiten gelungen, mit dem ostnumidischen
Berberfürsten Massinissa eine Allianz zu schliessen, mit dessen Hilfe sie die Punier zur Kapitulation zwingen
konnten. Diese mussten ihre Kriegselefanten und ihre Flotte an die Sieger abliefern, jeder weitere Kriegszug wurde
ihnen untersagt. 50 Jahre musste Karthago Tribut zahlen.
3. punischer Krieg
Der Berberfürst Massinissa, der sein Reich auf Kosten der Punier hatte vergrössern können,
ausserdem einem berberischen Rivalen Westnumidien (mit dem Medjerda-Tal) abgenommen
hatte, wurde von Rom immer wieder gegen Karthago aufgehetzt. Als sich die Punier schliesslich gezwungen sahen, in einen von Rom nicht genehmigten Krieg gegen Massinissa zu ziehen, hatten die Römer Anlass zum dritten punischen Krieg (149 - 146 v. Chr.). Während dieser dreijährigen Belagerung leistete Karthago heldenhaft
Widerstand. Doch schliesslich wurde die Stadt von den Römern vollkommen niedergebrannt und die Überlebenden wurden in die Sklaverei verschleppt.
Herrschaft Roms
Sie dauerte vom 2.Jhdt. v. Chr. bis zum 5.Jhdt. n. Chr. Die Römer übernahmen karthagisches
Gebiet und machten es zur römischen Provinz Africa, deren wichtigste Funktion es war, die
Meerenge von Sizilien zu schützen.
Im Verlauf des 2.Jhdt. versuchten die Römer daher keine weitere territoriale Ausdehnung auf nordafrikanischem
Boden, auch nicht nach dem römischen Sieg über Massinissas Nachfolger Jughurta. Erst ein Jahrhundert später
fügte Cäsar dem römischen Reich zwei weitere Provinzen hinzu, den Ostteil Numidiens und Tripolitanien.
Der Schwerpunkt römischer Afrika-Politik lag nunmehr auf der Landwirtschaft, die unter römischen Siedlern
einen schnellen Aufschwung nahm. Gleichzeitig wurde Karthago prunkvoller denn je wieder aufgebaut. Es wurde
eine Romanisierung grossen Stils betrieben, die allerdings auf die Städte beschränkt blieb.
Der Reichtum basierte jetzt nicht mehr wie zur punischen Zeit auf dem Seehandel, sondern auf der Landwirtschaft. Der Weizenanbau brachte so hervorragende Ernten ein, dass auch Rom mit Getreide versorgt werden
konnte. Daneben wurde der Reben- und Olivenbaumanbau entwickelt.
Bauholz und Holz für die Thermenbeheizung wurde ebenso nach Rom verschifft wie Löwen, Panther und Bären
aus den Wildtiergehegen für die Gladiatorenkämpfe.
Zu der materiellen kam die kulturelle Blüte. Aber die Städte waren zu zahlreich aus dem Boden geschossen und
verschlangen mit ihrem Aufwand und ihrer Pracht Unsummen, die von einem Agrarland allmählich nicht mehr
aufgebracht werden konnten.
Ein weiteres Problem stellten die verarmten einheimischen Bauern dar, die der Landenteignung sowie der
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Herrschaft Roms (Fortsetzung)
militärischen Überlegenheit der Römer nichts entgegenzusetzen hatten. Pausenlose Revolten
waren die Folge. Hier und da schlossen sie Allianzen mit mächtigen Gegnern der römischen
Machthaber und spielten diese dann geschickt gegeneinander aus.
Im 4.Jhdt., als die mehr und mehr zu Tage tretenden Verfallserscheinungen Roms nicht mehr zu übersehen waren, begannen die Berber auch auf religiösem Wege Unruhe zu stiften. Sie schlossen sich den christlichen, schismatischen, strengere Kirchenzucht fordernden Donatisten an, die von der offiziellen katholischen Kirche fanatisch bekämpft wurden. Je mehr diese Sekte verfolgt wurde, desto mehr Anhänger fand sie unter den Berbern.
Doch handelte es sich hierbei weniger um einen religiösen als um einen politischen Kampf, denn die Romanisierung ebenso wie die Christianisierung der Berber beschränkte sich mehr oder weniger auf die Stadtbevölkerung,
die sich dadurch sozialen Aufstieg erhoffte.
Vandalen und Byzantiner
Im Jahre 439 eroberten die germanischen Wandalen, die 400 Jahre zuvor aus Skandinavien
aufgebrochen waren, unter Geiserich die römische Provinz Africa.
Im Jahre 455 zogen sie plündernd nach Rom, aus dem sie unermessliche Schätze nach Karthago schleppten. Sardinien, Korsika, Malta und die Balearen kamen unter die Herrschaft der Wandalen. Sie waren Christen, aber sie
bekannten sich zum Arianismus, nach dessen Lehre Jesus nicht als Sohn Gottes, sondern als Geschöpf Gottes verehrt wurde. Diese unterschiedliche Auffassung machte die Wandalen zu erbitterten Feinden der orthodoxen römisch-katholischen Kirche in Karthago.
Nach dem Tode Geiserichs (477) bekämpften seine Nachfolger die Katholiken mit Feuer und Schwert. Diese Auseinandersetzung nutzten die Berberstämme für pausenlose Angriffe, denen die Wandalen bald nicht mehr gewachsen waren. Der materielle und moralische Verfall des Wandalenreiches war nicht mehr aufzuhalten.
Im Jahre 534 wurden die Wandalen von Kaiser Justinians byzantinischer Armee mühelos besiegt. Justinian hatte
davon geträumt, das römische Reich im Westen neu zu errichten. Nach der Eroberung des Wandalenreiches war
er aber nur noch damit beschäftigt, die neue Provinz gegen die Berber zu verteidigen, die ihn von allen Seiten
immer wieder von neuem bedrohten. Trotz des in aller Eile über das ganze Land gezogenen Festungsgürtels gelang es den Byzantinern ebenso wenig wie vor ihnen den Römern und Wandalen, die Berber und ihr Joch zu bezwingen. Bis zum heutigen Tag haben die Berber ihre traditionelle Lebensweise beibehalten, ohne den Fortschritt
abzulehnen - eine bemerkenswerte Tatsache. Die Steuerlast wurde drückender denn je, der Bodenwucher stieg ins
Unermessliche und der Beamtenapparat war ebenso korrupt wie die Truppe. In der zweiten Hälfte des 7.Jhdt. setzten die Araber der Herrschaft der Byzantiner ein Ende.
Im Jahre 647 fielen die ersten arabischen Invasoren in Afrika, das nunmehr Ifrikija genannt wurde, ein. Zunächst
schien es sich eher um Erkundigungsfeldzüge gehandelt zu haben, denn erst nach dem dritten Feldzug.
(670) begannen die Araber, eine Grundlage für ihre ständige Herrschaft in Nordafrika zu legen. Die vollständige
Unterwerfung der Provinz fand erst zu Beginn des achten Jahrhunderts statt. Die Berber wurden relativ schnell
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Vandalen und Byzantiner (Fortsetzung)
islamisiert und arabisiert. Im Laufe der Zeit nahm aber das Gefühl der Benachteiligung gegenüber den Arabern so zu, dass die gleichsam aus Protest den sunnitischen Islam verliessen, um
sich den Kharedschiten anzuschliessen. Diese Glaubensspaltung führte zu schweren Aufständen und kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den sunnitischen Arabern und den kharedschitischen Berbern.
Arabische Eroberung
Im Jahre 800 gelang es dem arabischen Stadthalter Ibrahim Ibn-el Aghlab die Versöhnung mit
den Berbern herbeizuführen, wofür ihm vom Kalifat in Bagdad der Emir-Titel verliehen wurde.
Kairouan als erste rein arabische Stadt des Maghreb entwickelte sich unter seiner Herrschaft zu einem Zentrum
der Religions- und Literaturwissenschaften, deren Lehrkräfte in Bagdad oder Medina ihre Ausbildung erhalten
hatten.
In dieser Zeit fand der malekitische Ritus Zulauf, den der Richter Malik Ibn Abas aus Medina gelehrt hatte.
Im Jahre 827 begann der Emir Sidajar Allah I. die Eroberung Siziliens, die erst nach 50 Jahren erfolgreich beendet war. Damit war die Herrschaft des Islam über das westliche Mittelmeer ausgedehnt. Weitreichende Handelsbeziehungen waren die Folge, die den Küstenstädten Ifrikijas Wohlstand und kulturelle Blüte brachten. Doch führten die letzten Emire des Aghlabiden in Tunis, wohin sie ihre Hauptstadt - weit genug vom strengen orthodoxen
Islam der Stadt Kairouan - verlegt hatten, ein prunkvolles und oft ausschweifendes Leben. Der Widerstand im Volk
wuchs im gleichen Masse wie die unerträgliche Steuerlast. Verfallserscheinungen zehrten an der Macht der Aghlabiden.
Aghlabiden
Im Jahre 909 wurden die Aghlabiden von den Fatimiden, die sich zum Schiismus bekannten,
abgelöst. Der neue Herrscher, Emir Obeid Allah el Mahdi, verlegte die Hauptstadt nach Mahdia,
das neu aufgebaut wurde. Unter ihm und seinen drei Nachfolgern erlebte Ifrikija zwar eine Zeit des Wohlstands,
aber die Emire interessierten sich weniger für den Maghreb als für Ägypten. Ausserdem blieb der Schiismus des
Fatimiderhofs den Berbern fremd.
Für die geplante Eroberung Ägyptens bedurfte es beträchtlicher Gelder, so dass der Bevölkerung Steuerlasten aufgelegt wurden, die zu Aufständen führten. Vom sunnitischen Kairouan geschürt und von den Wehrmönchen der
Ribats unterstützt kam es immer wieder zu Berberaufständen, die nur mit Schwierigkeiten erstickt werden konnten.
Fatimiden und Ziriden
Nach den beiden misslungenen Feldzügen an den Nil (913 - 914 und 920 - 921) brachte der
dritte Erfolg: Ägypten wurde 969 erobert. Kaum 50 Jahre später errichteten die Fatimiden ihr
eigenes, von Bagdad unabhängiges Kalifat in Kairo. Ifrikija sank zu einer Vasallenprovinz herab, die im Auftrag
der Fatimiden von den berberisch-kharedschitischen Ziriden solange verwaltet wurde, bis diese ihre eigene Dynastie ausriefen, die der Ziriden (1048).
Die Fatimiden verziehen diesen Bruch den Ziriden um so weniger, als die Ziriden zur Sunna übertraten (die Fati-
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Fatimiden und Ziriden (Fortsetzung)
miden aber waren Schiiten) und damit die endgültige Arabisierung Ifrikijas einleiteten. Aus
Rache bestach der Fatimiden-Kalif die berüchtigten Nomadenhorden der Beni Helal, in das
Ziridenreich einzufallen (1057), das sie so vollständig verwüsteten, dass für die nächsten 100 Jahre anarchistische
Zustände herrschten.
Almohaden
Die marokkanische Almohaden regierten ein Riesenreich, das ganz Nordafrika bis Tripolitanien und Südspanien umfasste. Zum ersten und zum letzten Mal in der Geschichte war es gelungen, alle Berber unter einem Zepter
zu vereinen (1159 - 1230 ). Das Reich war viel zu gross, um von einer Zentralmacht regiert zu werden. Deshalb
entsandten die Almohaden Statthalter in die entlegenen Provinzen. Die ersten in Ifrikija eingesetzten Statthalter
zeigten sich indes unfähig, die chaotischen Zustände in der Provinz abzustellen und Angriffe von Aussen abzuwehren.
Hafsiden
Erst ein energischer Statthalter aus der marokkanischen Familie der Abu Hafs konnte die Ruhe
in der Provinz Ifrikija wieder herstellen. Sein Sohn, Abu Zakaria, schüttelte die Zentralmacht
ab, nahm den Emir-Titel an und verkündete die Dynastie der Hafsiden (1230). Unter den Hafsiden öffnete sich
das Land den Mittelmeerstaaten, woraus sich ein reger Handelsaustausch ergab. Abgesehen von einem Kreuzfahrerangriff, der 1270 abgeschlagen werden konnte, herrschte fünfzig Jahre hindurch Frieden.
Maurische Künstler und Kunsthandwerker, von Spaniens Christen nach Nordafrika vertrieben, verliehen der Hafsiden-Zeit eine besondere kulturelle Prägung. Aber auch andalusische, gut ausgebildete Beamte bestätigten sich
zum Wohle des Landes in der Verwaltung, und maurische Landwirte holten aus dem vernachlässigten Boden wieder gute Ernteerträge heraus.
In dieser Zeit wurde Tunis, das später dem Land seinen Namen geben sollte, endgültig Hauptstadt.
Rivalitäten zwischen den grossen Familien, Streit zwischen den Dynastien und Angriffe von aussen führten zum
allmählichen Abstieg der Hafsiden. Im späten 14. und frühen 15. Jhdt. gelang es zwei Hafsidenfürsten noch einmal für kurze Zeit ihre Macht zu stabilisieren. Dann aber brachen von neuem Machtkämpfe um die Nachfolge
aus.
Türken und Husseiniten
Im Mittelmeerraum war schon seit langem nicht mehr der Handel die wesentliche Quelle des
Reichtums, sondern die organisierte Seeräuberei. In fast allen Hafenstädten brachte die Ausrüstung und Bereitstellung von Kaperschiffen zusammen mit dem Sklavenhandel die meisten Gewinne. Als 1534
der levantinische Pirat Kheir ed-Din Barbarossa für den türkischen Sultan neben anderen Städten auch Bizerte
und Tunis erobert hatte, zeigt sich Spanien alarmiert und begann um seine Vorherrschaft im Mittelmeer zu
fürchten. Ifrikija wurde zum Zankapfel zwischen Türken und Spaniern.
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Türken und Husseiniten (Fortsetzung)
Der spanische Gegenschlag erfolgte 1535, als Karl V Tunis eroberte und den nach Sizilien geflohenen Hafsiden Mulay Hassan nunmehr unter spanischer Oberhoheit als Regenten
einsetzte. Schon drei Jahre später erschien der griechische Pirat Dragut, der Gafsa, Kairouan und Djerba für den
türkischen Sultan in Besitz nahm. Spanier und Malteser-Ritter starteten 1560 einen Gegenangriff, der in den Gewässern um Djerba kläglich scheiterte. Im Jahre 1574 war das spanische Protektorat endgültig beendet und für
dreihundert Jahre wurde Tunesien zu einer Provinz des Osmanenreiches.
Einem korsischen Renegaten, Bey Mourad, gelang es, den türkischen Pascha auszuschalten. Er liess sich selbst
zum Pascha mit dem Recht der Nachfolge ausrufen (1612 - 1631). Sein Geschlecht herrschte praktisch uneingeschränkt, wenn die türkische Oberhoheit auch bestehen blieb. Nach einem Aufstand der Armee gegen Mourad
übernahm Hussein Ben Ali die Macht. Er verkündete die Erbmonarchie der Husseiniten, die bis 1957 auf dem
Thron bleiben. Die türkische Oberhoheit blieb bis 1921 bestehen.
Den Husseiniten gelang es wieder, die zerrüttete Wirtschaft das Landes zu sanieren, noch fremde Konspirationen
auszuschalten. Der Einfluss der Türkei ging zwar im 19. Jhdt. zurück, dafür war aber die wirtschaftliche Präsenz
der Franzosen, die bereits Algerien besetzt hatten, ständig im Wachsen. Tunesien trieb einem Staatsbankrott entgegen, der den Franzosen nicht ungelegen kam.
Freiheitskampf
In der Mitte des 19.Jhdt. lebte der zuständige Bey Ahmed etwas zu aufwendig und es blieb
nichts anderes übrig, als französische Einflüsse zu akzeptieren. Diese wurden 1881 so stark,
dass die Franzosen unter einem Vorwand von Algerien aus kurzerhand in Tunesien einmarschierten. Der Bey
musste sich vertraglich einverstanden erklären, dass Tunesien französisches Protektorat wurde.
Wir sind nun schon fast in der Gegenwart: Am 03.August 1903 wurde in Monastir Habib Bourguiba geboren. Er
studierte in Frankreich, liess sich 1927 in Tunis als Anwalt nieder und gründete 1934 die Neo-Destur-Partei mit
dem Ziel, Tunesien zu einem unabhängigen Staat zu machen. Nach einem gescheiterten Umsturzversuch wurden Bourguiba und einige seiner Freunde 1938 verhaftet und nach Frankreich gebracht, wo sie bis 1942 in Haft
blieben. Inzwischen hatte der zweite Weltkrieg begonnen.
Die Franzosen bauten in Tunesien die sog. Marethlinie aus, weil sie mit einem Angriff der Italiener rechneten. Im
November 1942 landeten die Alliierten in Algerien und Marokko, worauf Tunesien von deutschen Truppen im
Osten und von Alliierten im Westen besetzt wurde. Am 12. Februar besetzte das Afrika-Corps die Marethlinie,
musste sie aber sechs Wochen später wieder räumen. Der Rückzug ging weiter. Am 12.Mai kapitulierten die Soldaten.
Habib Bourguiba, der nach Kriegsende erneut für die Unabhängigkeit Tunesiens kämpfte, wurde 1950 zum zweiten Mal verhaftet und über Tabarka und die Sahara nach Frankreich gebracht. Zuerst sagte der Ministerpräsident
Mendes-France dem Land die sog. innere Autonomie zu. Aber mit der Rückkehr Bourguibas nach Tunis waren die
Würfel gefallen. Es gelang ihm schliesslich, auf dem Verhandlungsweg mit Frankreich Tunesiens Unabhängigkeit
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Tunesien: Das Land schrieb grosse Geschichte
Freiheitskampf (Fortsetzung)
zu erringen. Am 20. März 1956 wurde Habib Bourguiba erster Ministerpräsident und noch im
gleichen Jahr wurde Tunesien Mitglied der Vereinten Nationen. Am 25. Juli 1957 wurde Tunesien Republik und Habib Bourguiba Staatspräsident.
1961 versuchte Tunesien mit Gewalt die Freigabe von Bizerte zu erreichen, das bis dahin noch französische Marinebasis war. Aber gegen Frankreich war die tunesische Armee unterlegen. Erst auf politischem Weg gelang es im
Oktober 1963, den Abzug der Franzosen zu erreichen.
Die Freiheit und Unabhängigkeit Tunesiens war geboren.
Gegenwart
Der ehemalige Präsident Habib Bourguiba hat Tunesien über 30 Jahre lang verwaltet und gelenkt, gute Handelsbeziehungen und freundschaftliche Verbindungen zum Ausland gepflegt.
Am 7. November 1987 wurde der Präsident von seinem damaligen amtierenden Premierminister gemäss eines
Artikels der tunesischen Verfassung abgesetzt. Zine el Abidine Ben Ali regiert seit diesem Tag als Präsident die Republik Tunesien.
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Religion Islam
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Religion: Der Islam und seine Bedeutung
Islam und Bedeutung
Islam bedeutet „Ergebung“ (in den Willen Gottes). Seine Anhänger sind Moslems. Mohammed ist nur der Stifter der Religion. Er ist Allahs (Gottes) Prophet.
Moslems bekennen sich zu Allah, dem einen Gott, der weder von anderen Göttern abstammt noch einen Sohn
hat.
Der Islam wurde zwischen 610 und 632 n. Chr. auf der Basis der jüdischen und christlichen Religion von Mohammed, dem Propheten, gegründet.
Wie die Bibel im Christentum ist die wichtigste Glaubensquelle der Moslems der Koran, den Allah seinem Propheten eingab, der ihn dann niederschrieb. Dieses Heilige Buch besteht aus 115 Kapiteln (Suren) und enthält neben
göttlichen Verboten umfangreiche Gebote für eine sittliche Lebensführung.
Der Islam ist die offizielle Religion in Tunesien. Der sunnitisch-malikitische Kult ist am weitesten verbreitet, obwohl es ebenfalls eine geringe Zahl von Hanefiten sowie eine kleinere Gruppe von Kharijiten in Djerba gibt.
Der Koran ist das Wort Gottes „des einzigen und ewigen Gottes, der nicht gezeugt hat und gezeugt worden ist. Es
gibt seinesgleichen nicht“.
Die 5 Säulen des Islam
Die fünf Säulen sind die Grundlagen des Leben als Muslim: Glaube an die Einzigkeit Gottes
und das abschließende Prophetentum Muhammads; Verrichten des täglichen Gebets; Sorge für
die Bedürftigen und Zuwendungen an sie geben; Selbstreinigung durch Fasten; und die wallfahrt nach Mekka für
diejenigen, die dazu körperlich und finanziell imstande sind.
Schahadah oder Glaubensbekenntnis
„Nichts ist der Anbetung würdig außer Gott, und Muhammad ist Gottes Gesandter.“ Diese Glaubensbekundung nennt man die Schahadah, einen einfachen Satz, den alle Gläubigen aussprechen. Die Bedeutung dieser
Bekundung ist der Glaube, dass der der einzige Zweck des Lebens darin besteht, Gott zu dienen und gehorsam zu
sein, und dies wird erlangt durch die Befolgung der Lehren und Verhaltensweisen des letzten Propheten Muhammmad.
Salah oder Gebet
Salah ist die Bezeichnung für das Gebet, das zu fünf Tageszeiten verrichtet wird und eine unmittelbare Verbindung zwischen dem Betenden und Gott bedeutet. Zu diesen fünf rituellen Gebeten gehören Verse aus dem Koran,
und sie werden in arabischer Sprache, der Sprache der Offenbarung, gesprochen. Persönliche Gebete können indes in der jeweiligen eigenen Sprache und zu jeder beliebigen Zeit erfolgen.
Zakah oder Spenden geben
Ein wichtiger Grundsatz des Islam ist, dass alles Gott gehört, und dass folglich Reichtum dem Menschen nur anvertraut ist. Das Wort Zakah bedeutet sowohl „Reinigung“ als auch „Wachstum“. Einen Anteil für die Bedürftigen
beiseite zu legen reinigt unser Vermögen, und wie beim Zurückschneiden der Pflanzen führt es zu Ausgewogenheit und neuem Wachstum.
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Religion: Der Islam und seine Bedeutung
Die 5 Säulen des Islam (Fortsetzung)
Saum oder Fasten
Jedes Jahr im Monat Ramadan fasten alle Muslime, die dazu imstande sind, von Beginn der Morgendämmerung
bis zum Sonnenuntergang - durch Enthaltsamkeit vom Essen, Trinken und der geschlechtlichen Beziehung zu
dem Ehepartner.
Wenn auch das Fasten gesundheitlich gut tut, ist es doch hauptsächlich ein Weg der Selbstreinigung und der
Selbstbeherrschung. Während der Fastende sich, auch wenn es nur kurzzeitig ist, von den weltlichen Genüssen
trennt, richtet er sich auf seinen eigentlichen Lebenszweck hin aus, indem er sich andauernd der Gegenwart Gottes bewusst ist.
Hadsch oder Wallfahrt
Die Wallfahrt nach Mekka, Hadsch, ist nur für diejenigen Pflicht, die dazu körperlich und finanziell imstande
sind. Trotzdem kommen jedes Jahr mehr als zwei Millionen Menschen von allen Teilen der Erde nach Mekka, was
den Angehörigen der unterschiedlichsten Nationen eine einmalige Möglichkeit der Begegnung bietet.
Der alljährliche Hadsch beginnt im zwölften Monat des islamischen Mondjahres. Die Wallfahrer tragen besondere
Kleidung: einfache Gewänder, die alle Unterschiede der Klasse und Kultur aufheben, so dass alle gleich vor Gott
dastehen.
Zu den Riten der Hadsch, die auf Abraham zurückgehen, gehört das siebenmalige Umschreiten der Kaaba und
der siebenmalige Gang zwischen den Hügeln Safa und Marwa, wie es Hagar (Abrahams Frau) bei ihrer Suche
nach Wasser tat. Später stehen die Wallfahrer miteinander in der weiten Ebene von Arafat (eine große Wüstengegend außerhalb von Mekka) und beteiligen sich am Gebet um Gottes Vergebung, was oftmals als eine Vorrausschau auf den Tag der Auferstehung betrachtet wird.
Den Abschluß der Hadsch bildet ein Fest, der Tag des „Idu-l-adha“, das überall in muslimischen Gemeinden mit
Gebet und Austausch von Geschenken begangen wird. Dieser Tag und „Idu-l-fitr“, der Festtag am Ende des Ramadan, sind die beiden Feiertage des islamischen Kalenders
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Tunesien: Landessprachen und Verständigung
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Tunesien: Landessprachen und Verständigung
Sprache
Tunesiens Staats- und Muttersprache fast aller Bewohner ist Arabisch, eine der grossen Weltsprachen, die von ca. 140 - 200 Millionen Menschen in Afrika und Asien gesprochen wird. Die
von rechts nach links verlaufende Schrift ist nur schwer zu erlernen, jeder Buchstabe hat verschiedene Formen,
die sich danach richten, ob er isoliert, am Anfang, in der Mitte oder am Ende eines Wortes steht. Niedergeschrieben werden nur die 28 Konsonanten. Die Vokale fallen entweder weg oder werden lediglich durch Auslassungszeichen angedeutet. Ausserdem finden verschiedene Schriftstile Verwendung.
Vom Arabischen gibt es sehr verschiedene Varianten: Das „klassische Schrift- oder Hocharabisch“ ist die Sprache
des Koran, die stets nur von einer kleinen Elite gebraucht wurde. Als tunesische Umgangssprache dient dagegen
der maghrebinische Dialekt, der zahlreiche berberische und spanische Lehnwörter enthält und auch in der Aussprache stark vom Hocharabischen abweicht, u.a. dadurch, dass Vokale zu Umlauten verändert oder ganz verschluckt werden. Ein Tunesier kann sich deshalb mit einem Syrer nicht mündlich verständigen (nur schriftlich).
Der Dialekt ist innerhalb des Landes recht einheitlich. Die grössten Unterschiede bestehen zwischen den Städtern
des Nordens und den Nomaden des Südens. Die meisten Tunesier verstehen inzwischen auch den ägyptischen
Dialekt, der wegen der überragenden Stellung Ägyptens im Medienbereich (Radio, Film) seiner ungefähren Mittelstellung zwischen den verschiedenen arabischen Idiomen und wegen seiner unkomplizierten Grammatik immer mehr zum Universalarabisch der Gebildeten wird.
In Tunesien erscheinen amtliche Verlautbarungen in den meisten Fällen zweisprachig - in Hocharabisch und
Französisch. Auch nach der Unabhängigkeit hat sich die französische Sprache behaupten können und ist praktisch gleichberechtigte Amtssprache neben dem Arabischen.
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Tunesien: Landessprachen und Verständigung
Mini-Wörterbuch
Wir haben die paar wichtigsten arabischen Wörter für Sie aufgeschrieben:
Altstadt
auf Wiedersehen
Berg
Bier
bitte
Brot
Danke
Danke, gut
du
Entschuldigung
Frau
Geld
gut
guten Abend
guten Morgen
gute Nacht
guten Tag
Haus
heute
Herr
ich
ich möchte gerne...
ja
Kaffee
klein
Kloster
Limonade
Milch
morgen
Moscheeturm
nein
nicht gut; schlecht
Stadtfestung
Tee
Türkisches Bad
Wasser
wie geht es Ihnen?
wieviel...?
Willkommen
Wo ist?
medina
beslama
djebel
birra
min fadlik
chubs
schukran
lebes
enti (weiblich), enta (männlich)
samachni
lalla
flus
behi
mesa el-chir
sbah el-chir
tisbah ala-chir
as-slama
dar
el yum
sidi
ana
n´heb...
nam
kahwa
srhir
ribat
gazouz
halib
ghodwa
minaret
lä
misch behi
kasbah
tee
hammam
mè
schnahwelek?
kadesch...?
marhaba
Fen? Uin?
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Tunesien: Wirtschaft, Zahlen und Fakten
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Tunesien: Wirtschaft
Wirtschaft
Wirtschaftliches Umfeld: Die tunesische Wirtschaft wächst kontinuierlich. Die Rolle der privaten Wirtschaft wird sich weiter verstärken. Die Privatisierung von Staatsbetrieben wird konsequent fortgesetzt. Von geplanten Investitionen im Bereich der Infrastruktur werden vor allem die Bauindustrien
profitieren. Der Bereich der Dienstleistungen wird das Wachstum ebenfalls weiter stützen, dies gilt besonders für
die Telekommunikation und den Tourismus. Auch die verarbeitenden Industrien, allen voran Textil, Mechanik
und Elektrotechnik, werden vom europäischen Raum posiiv beeinflusst.
Wichtigste Aussenhandelspartner:
Export: Frankreich, Italien, Deutschland, Belgien, Luxemburg, Libyen, Spanien, Niederlande, Algerien.
Import: Frankreich, Italien, Deutschland, USA, Belgien, Luxemburg, Spanien, Niederlande, Algerien, Japan.
Ausfuhrgüter: Mineralöl, Olivenöl, Früchte, Textilien, Kleidung, Elektrotechnische Produkte (Automobilzulieferungen), Phosphate, Dünger, chemische Erzeugnisse.
Einfuhrgüter: Industrie- und Ausstattungsgüter, Maschinen, Mineralöl, Eisen und Stahl, Konsumgüter, Arzneimittel, Textilien, Transportausrüstung.
Industrie: Mineralöl, Bergbau, Tourismus, Textilien, Elektrotechnik, Schuhe, Nahrungsmittel, Getränke, Baumaterialien, chemische Erzeugnisse, Maschinen.
Tourismus: In der tunesischen Wirtschaft spielt der Tourismus als Devisenbringer eine wichtige Rolle. 1999 kamen 4,88 Mio. Besucher, Einnahmen daraus 1,61 Mrd. US$.
Landwirtschaft: Tunesien war von je her ein Land des Ackerbaus. Die Landwirtschaft einschliesslich der Fischerei und Verarbeitung von Agrarprodukten ist für Tunesiens Wirtschaft von grosser Bedeutung. Je nach Bodenbeschaffenheit und Klima unterscheidet man vier Landwirtschaftszonen:
•
die Hügel und Ebenen des Nordens und des Zentrums; hier bestimmt der Getreideanbau die Farbe des Landes; im Tellgebirge gewinnt man den Kork
•
der östliche Küstenraum mit Zitrusfrüchten, Reben und Gemüseanbau
•
das zentrale Steppengebiet mit Halfgras (als Tierfutter und zur Herstellung von Seilen, Matten, Körben und
Papier)
•
Sahara-Randgebiet mit seinen Oasen, mit reichen Dattel- und Gemüseernte sowie zahlreichen Olivenhainen
Obwohl die Nomaden verschwunden sind, spielt die Viehzucht auch weiterhin eine wichtige Rolle in der tunesischen Wirtschaft. An erster Stelle steht die Schafzucht, gefolgt von der Rinderzucht. Beide sind hauptsächlich im
Norden des Landes zu finden.
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Tunesien: Zahlen und Fakten
Tunesien in Kürze
Die Republik Tunesien liegt zwischen Algerien und Libyen an der Mittelmeerküste und ihre
Geschichte ist durch einen starken europäischen Einfluss geprägt. Heute zeichnet sich das
Land durch eine liberale islamische Gesellschaftsform aus.
Erdteil: Afrika
Offizieller Name: Al-Jumhuriyah at-Tunisiyah (Republic of Tunisia)
Staatsform: Republik
Staatsführung: Präsident (Sein al-Abidin Ben Ali, seit 1987)
Flagge: seit 1835 in Gebrauch. Unter türkischer Oberherrschaft nach dem Vorbild der osmanischen Flagge geschaffen. Rot mit weisser Scheibe mit rotem Halbmond und Stern, Symbole, die in der ganzen islamische Welt
Verbreitung gefunden haben.
Landesfläche: 164‘500 km2 (Weltrang 89)
Landesgrenzen: 1‘424 km (Algerien 965 km, Libyen 459 km)
Küste: 1‘148 km
Gliederung: in 23 Gouvernate
(Ariana (Aryanah), Beja (Bajah), Ben Arous (Bin 'Arus), Bizerte (Banzart), El Kef (Al Kaf), Gabes (Qabis), Gafsa
(Qafsah), Jendouba (Jundubah), Kairouan (Al Qayrawan), Kasserine (Al Qasrayn), Kebili (Qibili), Mahdia (Al
Mahdiyah), Medenine (Madanin), Monastir (Al Munastir), Nabeul (Nabul), Sfax (Safaqis), Sidi Bou Zid (Sidi Bu
Zayd), Siliana (Silyanah), Sousse (Susah), Tataouine (Tatawin), Tozeur (Tawzar), Tunis, Zaghouan (Zaghwan)
Hauptstadt: Tunis
Amtsprache: Arabisch und Französisch
Staatsreligion: Islam
Währung: 1 Tunesischer Dinar (TD oder TND) = 1000 Millimes
Bevölkerung: ca. 9,5 Mio. (1998)
Bevölkerungsdichte: 58,6 Menschen je km2
Bevölkerungswachstum pro Jahr: ca. 2,4%
Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung: Araber 98,2%; Berber 1,2%; Franzosen 0,2%; Italiener
0,1%; andere 0,3%. Etwa 6‘000 Menschen Jüdischen Glaubens leben in Tunesien, vor allem auf Djerba.
Religionszugehörigkeit: Islam 98% (Staatsreligion); Christen ca. 15‘000, Juden ca. 6‘000.
Geographische Merkmale: höchster Berg : Djebel Chambi 1‘544 m; tiefster Punkt: Chott El Jend -23 m unter
Meer. Grösste Nord-Südausdehnung 897 km und grösste Ost-Westausdehnung 330 km.
Klima: In Tunesien herrscht ein warmes, gemässigtes Mittelmeerklima mit heissen Sommern und milden Wintern vor. Der Regen bleibt weitgehend auf den Winter beschränkt. Die Niederschlagsmenge ist im allgemeinen
gering.
Geburtsrate je 1000 Menschen: 23,9(Weltdurchschnitt: 25,0).
Todesrate je 1000 Menschen: 5,9 (Weltdurchschnitt 9,3).
Zeitzone: MEZ
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Tunesien: Land und Leute
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Tunesien: Land und Leute
Topographie
Das Land hat eine Fläche von 164.150 km². Im Westen steigt es zu den höheren
Bergketten des algerischen Atlas an, im Osten fällt es fast flach ab, bis zum Mittelmeer, zum Golf von Tunis, Hammamet und Gabes. Die Grenze zu Algerien verläuft etwa parallel zur
Ostküste, so dass die durchschnittliche Breite des Landes 240 km beträgt. Die Distanz zwischen der
Nordküste bei Bizerte, dem Cap Blanc und dem Grenzposten Borj el Hattaba in der Sahara beträgt ca.
800 km.
Entlang der Nordküste verläuft der schmale Ausläufer einer zerklüfteten Bergkette. Von Korkeichen und
Pinienwäldern bei Ain Draham bis zu den Zwillingsseen bei Bizerte ist das Landschaftsbild so abwechslungsreich wie im Voralpenland. Es folgt das Ackerland, das Richtung Osten in ebene Weizenfelder ausläuft. Schliesslich folgen der Sahel und die Küste von Sousse.
Tunesien senkt sich vom grünen Norden langsam und unregelmässig zur Sahara hin ab. In der Mitte
liegt die Steppe mit alten römischen Bauwerken, die im Westen vom höchsten Berg des Landes dem
Djebel Chambi (1‘544 m) unterbrochen wird und im Osten in unendliche Olivenhaine, den Sahel von
Sfax, übergeht.
Die tunesische Sahara beginnt mit den Schotts. Diese Salzseen sind im Winter tückische Sumpfgebiete,
im Sommer bieten sie aber ein grossartiges Schauspiel. Dann trocknet das Salz des Sandschlammes
und bildet eine feste Kruste, die meilenweit kristallen glitzert und die berühmten Trugbilder, die Fata
Morganas, hervorruft. Auf dem festen Boden neben den Schotts findet man die Oasen.
Eine weitere Faszination: Die steil aufragenden Matmata- und Ksarberge.
Bevölkerung
Tunesien zählt ca. 9,5 Mio. Einwohner.
Ethnische Zusammensetzung der Bevölkerung:
Ca. Araber 95%, Berber 1.2%(Ureinwohner), Franzosen 0.2%, Italiener 0.1%; andere 0.3%.
Religionszugehörigkeit:
Islam/Sunni Muslime 98%; Christen 0.3%, ca. 5-6‘000 Juden (vornehmlich auf Djerba), andere 0.2%.
Bevölkerungsdichte:
Ca. 60 Menschen je km². Die Rate des Bevölkerungswachstums liegt mit 2,3% sehr hoch. Knapp die
Hälfte der Bevölkerung ist unter 20 Jahre alt. Mittlerweile leben ca. 58% der Bevölkerung in städtischen
Siedlungen.
Heute ist Tunesien ein Land in einem rapiden kulturellen Wandel. Hin und her gerissen zwischen Tradition und Moderne.
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Tunesien: Land und Leute
Bevölkerung (Fortsetzung)
Umgangsformen: Auf die angemessene Begrüssung wird in Tunesien grossen Wert gelegt.
Freunde und Familienangehörige begrüssen sich oft mit Wangenküssen. Unter Fremden ist
sowohl bei Frauen als auch bei Männern das Händeschütteln die üblichste Begrüssungsform. Zu den Standardbegrüssungen gehören Ass'lama („Hallo“), Bisslama („Auf Wiedersehen“), Sabah El-Kheer („Guten Morgen“) und
Tass'bah Ala Kheer („Gute Nacht“). Es ist üblich, nach der Gesundheit und der Familie der anderen Person zu
fragen, bevor man zu anderen Gesprächsthemen übergeht. Beim Betreten eines Geschäftes oder Büros begrüsst
man den Eigentümer oder das Personal. Anders als die Bewohner der meisten islamischen Länder haben die Tunesier keine Vorschriften, welche Hand für welche Tätigkeit zu benutzen ist.
Der Austausch von Zärtlichkeiten zwischen Mann und Frau in der Öffentlichkeit gilt als unangemessen. Berührungen oder Händehalten unter Freunden desselben Geschlechtes ist hingegen durchaus üblich. Von ausländischen Besuchern wird erwartet, dass sie sich nicht zu locker kleiden und Knie und Oberarme bedeckt halten. Familien und Freunde besuchen einander häufig und ohne Voranmeldung. Ein Besuch kann mehrere Stunden
dauern, und die Gäste werden gewöhnlich gebeten, zum Essen zu bleiben. Als Gast sollte man zumindest eine
Kleinigkeit probieren, um den Gastgeber nicht zu beleidigen. Zu einer Einladung kann man kleine Geschenke
wie Obst oder Schokolade mitbringen. Besucher, die zum ersten Mal kommen, werden normalerweise durch das
Haus des Gastgebers geführt.
Familienstruktur: Die Heirat wird nicht nur als Vereinigung von zwei Menschen, sondern auch von zwei Familien
betrachtet. Früher wurden Hochzeiten von den Eltern arrangiert, heutzutage haben junge Leute jedoch genügend
Möglichkeiten, sich zu treffen und sich unabhängig von den Eltern kennen zu lernen. Die Polygamie ist nach
islamischem Gesetz zwar erlaubt, sie ist in Tunesien aber seit seiner Unabhängigkeit 1956 illegal. Traditionelle
Hochzeiten, die besonders in ländlichen Gebieten gefeiert werden, dauern mehrere Tage oder sogar Wochen. Am
Abend vor der Hochzeit lädt die Braut traditionsgemäss ihre Freundinnen ein. Sie tragen mit einer Paste aus Henna Ornamente auf Hände und Füsse der Braut auf. Nachdem die Paste mehrere Stunden auf der Haut trocknet,
wird sie entfernt und hinterlässt Muster. Die Grossfamilie ist auch heute noch von zentraler Bedeutung für die
tunesische Gesellschaft. Tunesien ist unter den muslimischen Ländern eines der fortschrittlichsten bei der Ausweitung der Frauenrechte. Frauen machen etwa 44 Prozent der Erwerbstätigen aus und viele von ihnen halten wichtige Positionen inne.
Flora und Fauna
Mit Ausnahme des südlichen Sahel, wo unter dem Einfluss der Sahara Dattelpalmen das Bild
bestimmen, herrscht an der Nord- und Ostküste Mittelmeerflora vor. Sie finden hier viele subtropische Pflanzen, wie Hibiskus, Bougainvillea, Jasmin und Oleander, Zitrusfrüchte, Olivenbäume und Weinreben. Im nördlichen Kroumir-Bergland gibt es Kork- und Steineichwälder, in denen Wildschweine und Rotfüchse
leben, während in der östlichen anschliessenden Zone aufgrund des jahrhundertlangen Raubbaus nur noch Macchiapflanzen wie Farne, Erika und Stechginster wachsen. In Hochlagen herrschen Wacholder und Aleppokiefern
vor. Hier, wie auch in anderen kahl geschlagenen Waldgebieten, hat die Regierung mit Aufforstungsprojekten begonnen.
Tunesiens ursprüngliche Fauna an Löwen, Straussen, Antilopen und anderen Grosstieren ist heute vollkommen
ausgerottet. Auch der Bestand an Geparden, gestreiften Hyänen, Atlashirschen und Wasserbüffeln hat sich auf nur
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Tunesien: Land und Leute
Flora und Fauna (Fortsetzung)
einige Exemplare dezimiert. Erhalten sind dagegen in den südlichen Gebieten der Wüstenfuchs, die Wüstenspringmaus, Skorpione und Sandvipern.
Das Kamel - in Nordafrika und Vorderasien stets das einhöckrige Dromedar - wurde seit dem 2.Jahrtausend v. Chr.
auf der arabischen Halbinsel domestiziert. Dies erst machte es dem Menschen möglich, die weiten Wüstengebiete
zwischen dem Atlantik und Indien dauerhaft zu besiedeln. Das Kamel ist nämlich nicht nur ein hervorragendes
Lasttier, das 200 - 300 kg täglich bis zu 40 km weit tragen kann (ein unbeladenes Reittier bewältigt sogar bis 150
km), es liefert auch Milch, Wolle, Leder und Fleisch und ist vor allem den Bedingungen der Wüste optimal angepasst. Es kann zwei Wochen ohne Nahrung und eine Woche ohne Wasser auskommen (wonach es bis zu 180 l
Wasser auf einmal trinken kann). Es sinkt wegen seiner grossflächigen, weichen Fussballen nicht im Sand ein,
kann durch seine Nüstern Sand aus der Luft herausfiltern, kurz: Kamele sind die wichtigsten Tiere der Nomaden
des Südens. Wohingegen die weitaus anspruchsvolleren und anfälligeren Pferde zwar hohes Ansehen geniessen,
stets aber eher als Prestigeobjekte Wohlhabender dienen.
Das Klima
Das atlantische Hochdruckgebiet über dem Mittelmeer bringt Tunesien im Sommer fast immer
gutes Wetter. In den anderen Jahreszeiten treten Unterschiede auf: Im nördlichen Küstenstreifen kann es schon im August zu Regen kommen, während am Golf von Hammamet die Regenzeit im allgemeinen erst im Dezember beginnt und bis März andauert. Sie wird jedoch immer wieder von Schönwetterperioden
unterbrochen. Der Golf von Gabes unterliegt bereits dem Einfluss der Sahara, die Insel Djerba ist die regenärmste
Zone des gesamten Küstengebietes.
Die Niederschläge nehmen von Norden nach Süden schnell ab. Das Atlasgebiet ist im Sommer praktisch ohne
Regen und trocken-heiss. In seinen westlichen Hochflächen wird es dagegen im Winter kalt, es kann sogar zu
kurzen Schneefällen kommen.
In der innertunesischen Steppenregion ist der Sommer sehr heiss und der Winter noch warm. Die Region um die
Salzseen (Chotts) und der östliche Erg haben bereits Wüstenklima. In den Monaten Juli und August schwanken
die Temperaturen zwischen Tag und Nacht manchmal stark. Das Klima Tunesiens ist für den Europäer gut verträglich. An der Küste weht auch in der heissesten Zeit eine leichte Brise. Unangenehm kann der trockene und
heisse Wüstenwind, Scirocco werden, der häufig Sand mitführt.
Fest– und Feiertage
In Tunesien gilt nebst unserem noch zusätzlich der arabische Kalender. Der arabische mohammedanische Kalender beginnt im Jahr 622 n. Chr., dem Jahr der „Hidschra“, der Flucht
des Propheten Mohammed von Mekka nach Medina. Das Mondjahr ist elf Tage kürzer als das normale Sonnenjahr und somit liegen die religiösen Feiertage jedes Jahr um diese Zeitspanne früher als im vorangegangenen.
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Tunesien: Land und Leute
Feste und Feiertage (Fortsetzung)
Nationale Feiertage:
01.Januar
20.März
21.März
09.April
01.Mai
25.Juli
13.August
07. November
Neujahr
Unabhängigkeitstag
Tag der Jugend
Tag der Gefallenen / Martyrer
Tag der Arbeit
Jahrestag der Republik
Tag der Frau
Gedenktag des 7.11.1987 (Ben Ali wurde Präsident)
Islamische Feiertage:
Die religiösen Feiertage richten sich nach dem islamischen Jahr, dem Hejri. Dieses wird ebenfalls in zwölf Monate
unterteilt; allerdings richten sie sich nicht wie bei dem Gregorianischen Kalender nach dem Sonnenlauf, sondern
nach den Mondphasen und sind nur 29 Tage lang. Das Jahr ist dadruch etwa 10-12 Tage kürzer. So finden die
religiösen Feste jedes Jahr rund 10-12 Tage früher statt als im Vorjahr.
El Mouled
Ras el Aam Hejri
Aid es-Seghir (Aid el Fitr)
Aid el-Kebir
Geburtstag des Propheten Mohammed (27. April 2002)
Islamisches Neujahrsfest (28. März 2002)
„kleines Hammelfest“ am Tag nach dem Ende des Ramadan (10. Dez. 2002)
„grosses Hammelfest“, grösstes islamisches Fest auf dem Höhepunkt der Pigerfahrtennach Mekka (26./27. Februar 2002). Jede Familie schlachtet dabei
in Erinnerung an Abrahams Opfer einen Hammel, von dem Anteile an die
Armen verteilt werden.
Ramadan:
Der Ramadan ist der 9. Monat des islamischen Kalenderjahres und ein Fastenmonat. Gefastet wird nur tagsüber.
Sobald der Ruf des Muezzins bei Sonnenuntergang ertönt, darf wieder gegessen und getrunken werden
(November 2002).
Gastronomie
Die einheimische Küche ist bodenständig und deftig. Grundzutaten sind Olivenöl, Lammfleisch, Huhn, Fisch, Gemüse und Kräuter. Die Beilagen Fladenbrot oder Baguette. Als Appetizer
wird, zusammen mit Brot, Harissa serviert. Vorsicht, Harissa ist eine scharfe, rote Paste aus Chili-Pfefferschoten,
Olivenöl und Knoblauch.
Besuchen Sie ein typisches, tunesisches Restaurant. Um Ihnen die Bestellung zu erleichtern, stellen wir Ihnen
hier die wichtigsten Spezialitäten vor:
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Tunesien: Land und Leute
Gastronomie (Fortsetzung)
Brik
Brochettes:
Cassecroute
Chorba
Chakchouka
Couscous:
Doulma
Kammounia
Koucha
Mechoui
Merguez
Ojja
Tajine
Slata Mechouia
ein in Öl gebackenes Dreieck aus hauchdünnem Blätterteig, gefüllt mit einem Ei,
Petersilie und Kartoffelpüree. Kann mit Thunfisch, Hackfleisch oder mit
Meeresfrüchten gefüllt werden
Fleischspiess
aufgeschnittenes Weissbrot wird mit gehackten Oliven, Thunfischstückchen, Kapern
und Gemüse gefüllt und mit Öl und Essig, sowie Harissa gewürzt
gehaltvolle, scharf gewürzte Suppe aus Nudeln, Lammfleisch und Gemüse
Eintopf aus Tomaten, Zwiebeln und Paprikaschoten mit Fleisch oder Wurst gesotten,
gekrönt mit einem Spiegelei
Das Nationalgericht Tunesiens, grundsätzlich ein Gericht aus Hartweizengriess
mit Fleisch, Fisch oder Huhn, angerichtet mit Gemüse und Kichererbsen
Zucchini mit Fleischfüllung
ein Gericht aus klein geschnittener Leber, gewürzt mit Kümmel
Lammfleisch mit Paprikaschoten und Kartoffeln im Ofen gebraten
Hammelspiessbraten über offenem Feuer gegrillt
scharf gewürzte Würstchen aus Lamm- oder Rindfleisch
Rührei in Tomatensauce mit viel Harissa
Eine Art Omelette, ähnlich der spanischen Tortilla. Mit viel Peterselie, Kartoffeln,
Erbsen und eiern und zum Teil mit Hackfleisch. Mit geriebenen Käse im Ofen
überbacken
scharfer Salat aus gegrilltem Gemüse mit Thunfisch, hart gekochten Eiern, Kapern
Empfehlenswerte Weine und Getränke:
In allen touristischen Restaurants, Bars und Hotels gibt es Alkohol (arabisch = alkhaha). Der Weinanbau geht
bereits auf die Zeit der Karthager zurück und wurde von den Franzosen und Italienern verfeinert.
Weisswein
Roséwein
Rotwein
Muscat de Kelibia, Blanc de Blanc, St. Augustin, Hout Mornag
Gris, de Tunisie, Château Mornag, Sidi Rais
Sidi Saad, Magon, Coup de Cœur, Cabernet, Kahena, Château Thibar, Sidi Salem
Als Verdauungsschnaps probieren Sie „Boukha“ (Feigenschnaps). Wenn Sie süsse Liköre mögen, sollten Sie unbedingt den „Thibarine“ (Dattellikör) probieren. „Celtia“ ist das tunesische Bier.
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Tunesien: Land und Leute
Souks
Die Souks einer tunesischen Stadt sind voller Schätze und bieten oft auch Szenen wie aus
„1001 Nacht“. Unter den vielen Artikeln einheimischer Handwerkskunst wird bestimmt auch
etwas Ihren Gefallen finden. Beliebte Souvenirs sind Metall- und Holzarbeiten, Keramik, Matten und - wohl das
kostbarste - ein Teppich. Ausserdem finden Sie Tierfelle, landestypische Bekleidungsstücke, Messingarbeiten, Vogelkäfige und noch vieles mehr.
Vergessen Sie das Handeln nicht! Feilschen ist in den Souks mehr als nur ein Mittel, um den Preis festzusetzen - es
ist ein traditionsreiches, gesellschaftliches Ritual. Es hilft dem Käufer und Verkäufer, über den Preis zu entscheiden. Werden Sie nicht handelseinig, können Sie ungeniert weggehen. Andererseits sollten Sie, wenn der Händler
Ihren Preis akzeptiert, auch wirklich kaufen.
Teppiche
Der traditionelle tunesische Teppich „Kelim“ ist gewebt und hat bunte Streifen sowie geometrische, teilweise figürliche Muster. Heute finden Sie die marktorientierte Herstellung dieses Teppichs in Gafsa, Quebref und auf Djerba. Verwandt mit der eben beschriebenen Teppichart ist der „Mergoum“, ein
gewebter und zusätzlich bestickter Teppich mit feinen Mustern. Die heute meist verbreitete Art ist der geknüpfte
Teppich „Zerbiya“ aus Kairouan. In fast allen Teilen des Landes werden Teppiche gewebt und geknüpft, dies vor
allen Dingen auf die Initiative des Office National de l’Artisanat hin.
Teppiche zu knüpfen ist ein hartes Handwerk, das hauptsächlich von Frauen oder Mädchen ausgeübt wird. Ihre
Bezahlung erfolgt nach der Zahl der von ihnen geknüpften Reihen. Eine Tagesleistung beträgt 30 bis 35 Reihen
von rund 50 cm Länge, was etwa 3000 bis 3500 Knoten entspricht. Geknüpft wird in ca. 60 Stunden wöchentlich
ungefähr ein halber Quadratmeter.
Um das Qualitätsniveau zu überwachen, wurden im ganzen Land Kontrollstellen errichtet, um den Teppichen die
entsprechenden Prädikate zu verleihen. Nicht allein die Zahl der Knoten ist entscheidend, sondern auch die Perfektion der Arbeit und die Qualität der Wolle und die Farbenechtheit.
Teppichkauf: Lassen Sie sich vom Reiseleiter beraten. Es gibt einige, wichtige Punkte, die bei einem Teppichkauf
zu beachten sind.
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Tunesien: Sehenswert
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Badeorte von A bis Z
Bizerte
Als Eingangstor nach Bizerta dient eine Zugbrücke über den Schiffskanal. Der wurde 1890 gegraben, um den Lac de Bizerte mit dem Meer zu verbinden. Bereits die Phönizier bauten jedoch einen künstlichen Wasserweg, und öffneten damit den Römern und später auch den Byzantinern, Arabern,
Türken und Franzosen einen bequemen Zugang zum natürlichen Hafen.
Seiner strategischen Stellung wegen war der Hafen oft Gegenstand kriegerischer Auseinandersetzungen, zuletzt in
den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Nach dem endgültigen Rückzug der Franzosen im Jahr 1963 verwandelte sich die Militär- und Marinebasis in eine moderne Touristenstadt mit Industriehafen, die jedoch noch
zahlreiche Spuren ihrer faszinierenden Vergangenheit trägt.
Der alte Hafen (Vieux Port) ist das stimmungsvollste Viertel, in dem buntbemalte Fischerboote mit den weiss getünchten Häusern der Medina kontrastieren. Die Hafeneinfahrt wird auf der einen Seite von der massiven Kasbah,
auf der anderen Seite vom etwas kleineren Fort El Hani – bewacht. Das Fort d'Espagne (Spanisches Fort) ist ein
Erbe aus der Piratenzeit, als sich die türkischen Korsaren hier vor ihren Feinden verschanzten.
Als Mahnmal der türkischen Vergangenheit erhebt sich am Hafenkopf das achteckige Minarett den Grossen Moschee.
Vom Hafeneingang verläuft in Richtung Norden die Corniche, die lange, schmale Sandküste, an der sich die Ferienhotels und Fischrestaurants niedergelassen haben.
Lohnende Ausflugsziele ab Bizerta:
Römische Siedlung Utique
Naturschutzgebiet rund um den Lac Ichkeul
Thuburbo Majus
Dougga
Tunis-Stadt mit Souk und Bardomuseum
Sidi Bou Said und Karthago
Djerba – die Palmeninsel
Sie werden überrascht sein, Djerba ist flach. Der grösste Teil der Insel besteht aus trockener
Landschaft mit alten Olivenbäumen, Obsthainen, Palmen und Gräsern. Jedes der kleinen weissen Häuser mit halbkugelförmigen Kuppeln hat seinen eigenen Hof; Männer und Frauen tragen Strohhüte, und
vor die Pflüge sind auch mal Kamele gespannt.
Djerba verdankt seine Besonderheit und seine Schönheit der aussergewöhnlichen Lage. Tief im Süden Tunesiens,
nicht weit von der Grenze zu Libyen, ruht das kleine Eiland wie eine riesige Sandbank im warmen, seichten Wasser vor der Küste.
Die ausgedorrte Erde erhält weniger als 200 mm Regen im Jahr; die Datteln, die hier wachsen, sind nur als Futter
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Badeorte von A bis Z
Djerba – die Palmeninsel (Fortsetzung)
für die Kamele zu gebrauchen, und das Getreide überlebt nur dank der Bewässerung aus den
Hunderten von Brunnen und Zisternen, die überall zu sehen sind. Doch das trockene, heisse
Klima und die kilometerlangen Sandstrände machen Djerba zum Paradies für die sonnenhungrige Touristen, die
während des ganzen Jahres an die Nordküste pilgern.
Djerba behauptet, die von Homer in der Odyssee beschriebene Insel der Lotusesser zu sein, wo Odysseus' Männer
die "Frucht des Vergessens" gekostet haben sollen. Doch abgesehen von dieser Legende ist es wahrscheinlich, dass
die ersten Siedler jüdische Flüchtlinge waren, die nach der Zerstörung Jerusalems im 6. Jh. v. Chr. hier Schutz
suchten. Ihre Nachkommen leben noch heute in den Dörfern Hara Kebira und Hara Seghira.
Die Phönizier und Römer kolonisierten die Insel und bauten einen Verbindungsdamm zum Festland
(unmittelbar östlich des heutigen Damms). Im Jahre 655 fielen die Araber ein, und im Mittelalter kämpften die
Sizilianer, Normannen und Hafsiden nacheinander um Djerba. Im 16. Jh. war die Stadt schliesslich der Stützpunkt der berüchtigten Seeräuber Barbarossa und Dragut Ali, bis die Insel während der osmanischen Periode
schliesslich zu Tunesien geschlagen wurde.
Houmt Souk ist das Geschäftszentrum mit den Büros der Fluggesellschaften, Banken, Reisebüros, Autoverleihfirmen, Restaurants und vielen kleinen Läden. Trotzdem ist es aber kaum mehr als ein grosses Dorf, dessen Zentrum
die Souks sind, ein Irrgarten aus engen Gassen und weissgewaschenen Plätzen, wo die Verkaufsstände mit lokalen
Handwerksgegenständen überfüllt sind – mit Töpferwaren, Teppichen, Korallen und Schmuck.
Das kleine, aber ausgezeichnete Museum für Volkskunst und Volkstraditionen (Musée des Arts et Traditions Populaires) ist in der Zaouia (Heiligtum) des Sidi Zitouni am Stadtrand untergebracht, inmitten eines hübschen Gartens. In den ersten Sälen sind traditionelle Kleidungsstücke und Kostüme für besondere Anlässe ausgestellt. Alter
Schmuck, Keramik, Tischler- und Schnitzereiarbeiten zeigen die Kunstfertigkeit der Handwerker. Das Museum ist
täglich ausser freitags von 9-12 Uhr und von 15-17.30 Uhr geöffnet.
Borj El Kebir (Grosses Fort) ist die Festung aus dem 15. Jh. unten am Meer. Sie wurde auf den Fundamenten eines
Forts aus dem 13. Jh. errichtet, welches seinerseits auf den Grundfesten einer römischen Anlage stand. Nacheinander wurde es von Hafsiden, Spaniern, Türken und im 16. Jh. von Barbarossa und Dragut Ali als Garnison benutzt.
Im Jahr 1650 stürmten Dragut und seine Männer die Feste und metzelten erbarmungslos die 5000 spanischen
Verteidiger nieder. Aus ihren Schädeln errichteten die Piraten eine hohe Pyramide, die ein grausiges Mahnmal
darstellte, das man erst im Jahre 1848 wieder beseitigte.
Östlich von Houmt Souk liegen die besten Strände der Insel – Sidi Maharès, Sidi Garous und La Séguia – die auf
20 km Länge nur durch die Felsen von Ras Taguerness unterbrochen werden. Diese Landspitze mit dem grossen
Leuchtturm ist übrigens auch als der beste Platz zum Schnorcheln bekannt.
Ungefähr 8 km südlich von Houmt Souk liegt das älteste Gotteshaus der Insel, die Synagoge La Ghriba. Sie wurde
in den 20er Jahren unseres Jahrhunderts gebaut. Entsprechend der örtlichen Legende soll hier 600 v. Chr. ein heiliger Stein vom Himmel gefallen sein, weshalb Juden aus ganz Nordafrika hierher pilgern.
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Badeorte von A bis Z
Djerba – die Palmeninsel (Fortsetzung)
Ein Rabbi wird Sie empfangen und Ihnen die Synagoge zeigen, deren Fundamente in ihrem
ältesten Teil sehr wahrscheinlich bis ins 5. Jh. v. Chr. zurückgehen.
Legen Sie die Schuhe ab und bedecken Sie Ihren Kopf bevor Sie eintreten (die Synagoge, ist für Besucher am
Samstagmorgen, dem Sabbath, geschlossen).
Guellala, auf der Südseite der Insel, ist das Zentrum von Djerbas Töpfereigewerbe. In den holprigen, ungepflasterten Strassen drängen sich Dutzende von Töpferwerkstätten, Brennöfen und kleine Fabriken. Und überall lädt ein
Schild die Besucher ein, hereinzukommen und sich umzusehen.
Der zweitgrösste Ort auf Djerba, Midoun, ist vor allem ein Marktflecken, wo jeden Freitag ein lebhafter Souk unter
freiem Himmel abgehalten wird. Ein wahres Erlebnis: von Früchten und Gemüse über Stoffe und Tiere können
Sie so ziemlich alles erwerben – oder einfach nur das bunte Treiben mit all den verschiedenen Düften geniessen!
Eine andere Touristenattraktion ist die traditionelle Berber-Hochzeit, die man jeden Dienstag für die Besucher
feiert.
Lohnende Ausflugsziele ab Djerba:
Töpfereidorf Guellala
Synagoge La Ghriba
Flamingoinseln vis à vis Houmt Souk
Höhlendorf Matmata
Bergdorf Chenini
Gammarth und La Marsa
Die feinen Sandstrände von La Marsa ziehen sich bis nach Gammarth. Dort reihen sich mehrere kleine Buchten aneinander, die eine wundersame Ruhe ausstrahlen und die zwei beliebte
Ausflugsziele der wohlhabenden Hauptstadtbewohner sind.
Seinen Namen erhielt La Marsa im Mittelalter, als der damalige Küstenort Marsa Roum (Hafen der Christen) genannt wurde. Diese Bezeichnung bezog sich auf die zahlreichen Kopten, die aus Ägypten eingewandert waren. Im
Mittelalter starb der Gelehrte Sidi Mahrez, Schutzpatron der Stadt Tunis, in La Marsa. Sehenswert ist der Marktplatz in La Marsa mit seinen hafsidischen Bauten, an dessen Ende rechts der Eingang zum Café Saf-Saf liegt, das
um einen ebenfalls hafsidischen Brunnen herumgebaut ist.
Unterhalb des Marktplatzes führt die palmenbestandene Uferpromenade Avenue de la Corniche nach Gammarth.
Kurz vor dem Ort liegt ein französischer Soldatenfriedhof, von dessen höchster Stelle man einen wunderschönen
Ausblick über den Golf von Tunis, bei guter Sicht sogar bis zum Cap Bon, geniessen kann.
Im 19 Jh. entdeckte die Oberschicht die Badeorte, nachdem zuvor die Beys und ihre Hofbeamten sich noble Sommerpalais hatten anlegen lassen. Auch der Staatspräsident hat hier seinen Wohnsitz.
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Badeorte von A bis Z
Gammarth und La Marsa (Fortsetzung)
Lohnende Ausflugsziele ab Gammarth und La Marsa:
Sidi Bou Said und Karthago
Römische Siedlung Utique
Tunis-Stadt mit Souk und Bardomuseum
Halbinsel Cap Bon
Hammamet
Die Sandstrände zwischen Nabeul und Hammamet gehören dank des warmen, türkisfarbenen
Wassers und der Palmen, Orangenbäume und Jasminbüsche im Hintergrund, zu den schönsten es Landes. Sie verhalfen Hammamet zum Ruf, das Fremdenverkehrszentrums Tunesiens schlechthin zu sein.
In wenigen Jahrzehnten hat es sich vom einfachen Fischerdorf zum pulsierenden Fremdenverkehrsort entwickelt.
Trotzdem und bei allem Rummel, Hammamet ist eine gelungene Mischung aus traditionell-tunesischer und touristischer Atmosphäre. Nördlich und südlich vom Ortszentrum liegen die meisten Hotels. Die Entwicklung ging
glücklicherweise sanfter zu als an anderen Mittelmeerorten – die Hotels sind in diskreter Distanz vom Meer gebaut worden, und nur wenige Dächer sind über den Dächern sichtbar. Während der Hochsaison im Sommer
kommen weit mehr als seine 30'000 Einwohner nach Hammamet. Folgt man der Route Touristik etwa 12 km in
den Süden, eröffnet sich die neue Ferienzone Yasmine. Knapp 50 Ferienhotels und Appartementanlagen wurden
hier aus einem Guss errichtet, ebenso ein grosser Jachthafen. Eine 6-spurige "Highway" trennt die Strandpromenade von einer mächtigen und kilometerlangen Hotelfasadenfront. Die Zone Yasmine bekommt sogar eine
brandneue Medina, die Betonmauern wurden mit altaussehenden Gesteinsbrocken verkleidet. So gesehen ist die
Zone Yasmine eine kleine Stadt in der Stadt – mit stolzen 18'000 Betten!
Die Stadt Hammamet selber ist sauber und hübsch, die weissen Häuser liegen dicht angereiht an den gepflegten
Strassen. Im Zentrum liegt die von mächtigen Mauern umschlossene Medina (Altstadt). In ihr befindet sich ein
kleines Fort (Kasbah), das zuerst den Moslems, dann der französischen Fremdenlegion diente. Von seinem Dach
aus hat man eine schöne Sicht auf Stadt und die kilometerlange Bucht von Hammamet. Durch die Seitengassen
des Souks gelangt man zur Grossen Moschee mit ihrem alten (15. Jh.) rechteckigen Minarett. An der Ostseite der
Medina liegt ein alter französischer Friedhof sowie ein islamischer Friedhof. Vis à vis der Medina eröffnet sich das
Centre Culturel mit allerlei Läden, Souvenirshops und zahlreichen Restaurants aller Couleur.
Lohnende Ausflugsziele ab Hammamet:
Freitagmarkt von Nabeul
Halbinsel Cap Bon
Thuburbo Majus und Dougga
Kairouan
Amphitheater El Djem
Tunisstadt mit Souk und Bardomuseum
Sidi Bou Said und Karthago
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Badeorte von A bis Z
Kelibia
Kelibia, "Schlüssel" zur Meerenge von Sizilien, war nacheinander punisch, für kurze Zeit Handelskontor von Syrakus (Aspis), römisch (Clipea), byzantinisch, arabisch, spanisch und türkisch. Kelibia gehört zu den Städten, die nach einer ständig wechselnde Herrschaft aller Nationalitäten nichts
weiter sind als Orte am Mittelmeer.
Die Festung mit antiken Fundamenten (und türkisch-spanischen Verstärkungen) überragt das Meer, dessen Wellen an einem der schönsten Sandstrände Tunesiens auslaufen. Am Fusse liegt eine punische Nekropole mit Felsengräbern.
Lohnende Ausflugsziele ab Kelibia
Punische Stätte Kerkouane
El Haouria
Marmorbrüche bei Ghar El Kebir
Tunis-Stadt mit Souk und Bardomuseum
Mahdia
Mahdia, die Stadt auf einer Halbinsel, ist Provinzhauptort und dazu noch Landwirtschaftszentrum und grösster tunesischer Fischereihafen am felsigen Kap "Ifrikija".
Die Medina mit ihren bemerkenswerten Bauten ist ausgesprochen sehenswert. Der frühere punische und römische Hafen wurde bei der arabischen Eroberung völlig zerstört. Die Neugründung von Mahdia erfolgte ab 913
durch den ersten Fatimidenkalifen Obeid Allah, der sich als "Mahdi” (gottesgesandter Glaubenskämpfer) begriff.
Die schiitischen Fatimiden wollten dem streng konservativen Kairouan eine neue Hauptstadt entgegenstellen. Die
Wahl fiel auf das strategisch günstig gelegene Kap Ifrikija. Dort entstand nun eine weitläufige Residenz mit Hafen, deren einziger Zugang auf der Landseite durch eine 11m dicke Mauer mit vier Bastionen und nur einem Tor
sowie eine neuntürmige Vormauer mit Graben geschützt wurde.
Der Bau der grossen Moschee ist eine Rekonstruktion der 921 errichteten fatimidischen Moschee, die durch Sprengungen der Spanier sowie durch Umbauten völlig zerstört war. Besonderes Merkmal der Moschee war die Gestaltung der Hauptfassade, die mit einem Monumentalportal ausgestattet wurde, was bis zum 10. Jh. nicht üblich
war.
Vom Bord El Kebir, der höchsten Stelle der Halbinsel, überragte der Palast der Fatmidenherrscher alles. Hier erhebt
sich heute der grosse Turm, eine von den Türken im 16. Jh. gebaute Festung. Ein langer, düsterer Torweg mündet
in einen grossen Hof. Von der Terrasse reicht der Blick über die gesamte Stadt.
Am Ende der Halbinsel ist ein schön gelegener schiitischer Friedhof mit verschiedenen in den Fels geschlagenen
Gräbern. Sowie einem Leuchtturm. Die Rue Manouiba, auf der man in die Stadt zurückkehren kann, ist von Sakralbauten gesäumt. In einer Nebengasse, der Rue Hamza, sind die hübschen Häuser sehenswert, die im 19. Jh.
von einer Grundbesitzerfamilie türkischer Herkunft gebaut wurden.
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Badeorte von A bis Z
Mahdia (Fortsetzung)
Lohnende Ausflugsziele ab Mahdia:
Monastir und Sousse
Kairouan
Amphitheater El Djem
Südtunesien
Monastir
Monastir hat eine lange Geschichte, die in vielem der von Sousse ähnelt und von der der
Wachturm, Ribat und die grosse Moschee zeugen. Im Gegensatz zu Sousse ist Monastir jedoch
vom Tourismus überrannt worden und hat nun mehr das moderne Gesicht eines Badeortes, als das eines historischen Hafens. Dennoch bietet es reizvolle Winkel, einen Jachthafen, geschützte Strände und viele Hotels.
Kurz, es ist jetzt eine Stadt, die von der Olivenölverarbeitung, Salzgewinnung und dem Tourismus lebt. Sie besitzt
einen kleinen Fischereihafen, ein Marktzentrum (Samstagsmarkt) und ist Standort einer im Aufbau begriffenen
Universität.
In phönizischer und römischer Zeit wurde die Stadt “Ruspina” genannt. Erhalten blieben aus dieser Zeit nur unbedeutende Mauerreste. Aus früharabischer Zeit besitzt die Stadt ein bedeutendes Bauwerk: den im Jahre 796 errichteten Ribat, ein ehemaliges Wehrkloster. Sie können die in zwei Stockwerken gelegenen Mönchszellen und
das Museum im ehemaligen Gebetssaal besichtigen und sollten wegen der schönen Aussicht den Rundturm
(Nador) besteigen.
Der ehemalige Staatspräsident Bourguiba wurde hier geboren und liess eine prächtige Moschee und sein Mausoleum errichten, in dem er beigesetzt ist. Er wird als der Mann verehrt, der die Unabhängigkeit für Tunesien errang.
Monastir liegt auf einem felsigen Kap am Meer und verfügt über einen beliebten, weitläufigen Sandstrand.
Lohnende Ausflugsziele ab Monastir:
Sousse
Dougga
Kairouan
Amphitheater El Djem
Südtunesien
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Badeorte von A bis Z
Nabeul
Nabeul ist der grösste Ort des Cap Bon. Dazu ein bedeutendes Landwirtschafts-, Handels- und
Handwerkszentrum und ein sehr beliebter Badeort im Südwesten der Halbinsel. Er liegt unweit
der ausgedehnten Sandstrandzonen, die den Golf von Hammamet säumen. Nebenbei ist es auch das Verwaltungszentrum einer Region, das gleichzeitig auch alle ihre Eigenheiten in sich vereint. Seit Kaiser Augustus sie nach
dem dritten Punischen Krieg aus ihrem Dornröschenschlaf weckte, ist die "neue Stadt” (Neapolis) lebendig und
voller Betriebsamkeit. Heute zählt sie aufgrund ihrer vielen handwerklichen und industriellen Betriebe zu den
wichtigsten Städten des Landes. Am bekanntesten wurde sie durch die Töpferkunst, die noch auf römische Ursprünge zurückgeht.
In Hunderten von Werkstätten werden Tonwaren oder glasierte keramische Erzeugnisse hergestellt. Angefangen
von einfachen Gebrauchsgegenständen bis zu kunstvollen Kacheln, Krügen oder Vasen, zum Teil nach antiken
Vorbildern in den typischen Farben weiss, blau, grün und gelb. Man kann die Werkstätten besuchen und den Töpfern bei ihrer Arbeit zusehen, die Konzentration, Geschicklichkeit und künstlerischen Geschmack erfordert.
Während eines Bummels durch die Strassen entdecken Sie bestimmt noch eine ganze Reihe anderer Kunsthandwerksläden, unter anderem die der Gold- und Silberstickerei und die Herstellung von Parfüms aus Zitrus- und
Jasminblüten. Bevor Sie sich aber zu grösseren Einkäufen entschliessen, sollten Sie unbedingt das Centre d'Artisanat besuchen, um sich über die Qualität und Vielfalt des örtlichen Angebotes zu informieren.
Ganz besonders zu empfehlen ist ein Besuch des Wochenmarktes. Er wird jeden Freitag abgehalten und gleicht
einem Volksfest, an dem auch die Touristen teilnehmen. Hier kann man neben Kamelen, Rindern, Ziegen, Schafen, Hühnern und sonstigen Tieren auch Teppiche, Kitsch und schöne Souvenirs kaufen. Die Einheimischen, die
bis aus dem tiefsten Süden zu diesem Markt kommen, tragen mit ihren farbenprächtigen Trachten zu dem bunten Treiben bei. Auf einem besonderen Teil des Marktes wird eine Vielzahl einheimischer Gewürze verkauft, die
nach allen Wohlgerüchen Arabiens duften.
Wenn man etwas Zeit hat, sollte man einmal auch die Steinmetze von Dar Chaabane, dem Nachbarort, besuchen,
die wahre Kunstwerke im maurisch-arabischen Stil herstellen. Hier beginnt auch der weite, feinsandige Strand
von Nabeul, an dem es zahlreiche Hotels verschiedener Kategorien gibt.
Lohnende Ausflugsziele ab Nabeul:
Freitagmarkt von Nabeul
Halbinsel Cap Bon
Thuburbo Majus
Kairouan
Dougga
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Badeorte von A bis Z
Port El Kantaoui
Dieser ursprünglich absolut leere Küstenstrich wurde mit internationaler finanzieller Beteiligung seit Ende der siebziger Jahre in ein grosses Ferienzentrum umgewandelt. Ein
,,Touristenghetto", zugegeben, aber ein architektonisch gelungenes.
Der arabisch-maurische Baustil erinnert stellenweise an Sidi Bou Said bei Tunis. An den hotel-eigenen Stränden
und Swimmingpools sind die Touristen weitestgehend unter sich und können mit ihren ,,europäischen Sitten" die
islamische Bevölkerung nicht schockieren. Kontakte zu Land und Leuten muss man anderswo suchen, im nahegelegenen Sousse.
Das Herz von El Kantaoui ist der exklusive, nach modernsten technischen Gesichtspunkten ausgerüstete Jachthafen mit 320 Liegeplätzen. Von ihm aus ziehen sich kilometerlang die Hotel-, Appartement- und Bungalowanlagen
entlang der Küste nach Nord und Süd. Direkt um den Hafen herum gruppiert sich das malerische ,,Dorf" El Kantaoui. Restaurants, Cafés, Bars, allerlei Souvenirgeschäfte und feine Boutiquen säumen das Hafenbecken; beim
grossen Eingangstor liegen Touristen-Informationsbüro, Bank und Post. Beim Bummel durch die idyllischen,
steingepflasterten Gassen mit ihren hübschen, weissen Häusern in pseudo-maurischem Baustil, entdeckt man
neben weiteren gastronomischen Betrieben, Läden und Boutiquen, einen grossen Supermarkt, Reiseagenturen,
Mietwagenfirmen, Coiffeur, Ärzte und Apotheke.
Der gesamte Komplex ist durch gepflegte Gartenanlagen mit buntem Blumenschmuck gefällig aufgelockert. Für
die sportliche Betätigung der Touristen gibt es viele Möglichkeiten: Man kann Reiten, Tennis spielen, Segeln und
Wasserski laufen. Eine besondere Attraktion ist der 27-Loch-Golfplatz, der sich über 100 Hektar erstreckt und auch
für internationale Turniere geeignet ist.
Lohnende Ausflugsziele ab Port El Kantaoui:
Sousse
Monastir
Thuburbo Majus und Dougga
Kairouan
Amphitheater El Djem
Südtunesien
Soussse
Seit frühesten Zeiten ist Sousse seinem Ruf als dynamische Stadt treu geblieben. Es besitzt einen grossen Fischereihafen, ist ein Zentrum der Weberei und vor allem der Produktion und des
Verkaufes von Olivenöl. Der Wohlstand ergibt sich aus der Verschiedenheit der Schätze der Natur über die die Stadt
verfügt. Sie ist heute - nach Tunis und Sfax - in bezug auf Einwohnerzahl und wirtschaftliche Bedeutung zur
drittgrössten des Landes geworden.
Ein Streifzug über den riesigen Marktplatz in der Altstadt lässt den Besucher sonntags die Geschäftigkeit der Bewohner von Sousse miterleben. Auf diesem Sonntagsmarkt oder "Souk El Ahad” wird jede Woche alles nur Erdenkliche zum Verkauf angeboten: landwirtschaftliche Produkte, Erzeugnisse des Kunsthandwerks, Antiquitäten,
Vieh, Trödel etc.
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Badeorte von A bis Z
Sousse (Fortsetzung)
Wahrscheinlich wurde Sousse schon vor Karthago von den Phöniziern, den sogenannten
“Nomaden des Meeres”, gegründet. Im 9.Jh. v. Chr. wurde Hadrumetum (Sousse) zum ersten
Mal offiziell als bedeutende Stadt erwähnt, die auf ihre Unabhängigkeit stolz war. Sie schloss sich dem grossen
punischen Reich an, geriet unter den Einfluss der Hauptstadt Karthago und musste daraufhin die schlimmen
Folgen der gegen die Römer geführten punischen Kriege auf sich nehmen.
Nachdem Hadrumetum schliesslich in den Besitz der Römer übergegangen war, erholte sich die Stadt unter der
Herrschaft des Kaisers Trajan (2.Jh.), blühte auf und wurde zu recht “die Fruchtbare” genannt. Als im 9. Jh. die
Aghlabiden das erste arabische Reich auf tunesischem Boden gründeten und von hier aus den Islam über ganz
Nordafrika bis nach Spanien verbreiteten, gaben sie Sousse endlich seinen ehemaligen Glanz zurück.
Zunächst lag ein kleines Städtchen um den Ribat herum, der 821 von Ziyadat Allah als Schutz gegen die Christen
und Normannen erbaut wurde. Anschliessend entstanden unter dieser Dynastie die bedeutenden Bauwerke, die
Sousse zur zweitwichtigsten Hafenstadt "Ifrikijas" - so nannten die Araber jetzt dieses Land - erhoben. Im Jahre
844 wurde unter Abu el Abbas Mohammed die Kasbah erbaut und 850 die Grosse Moschee. Abou Ibrahim Achmed
umgab die Innenstadt 859 mit einer Stadtmauer, und sein Sohn Ibrahim verbesserte die Versorgung mit Trinkwasser, indem er 875 die römische Zisterne “La Sofra” wiederherstellen liess. Der Turm “Khalaf”, der die Kasbah
überragt und aus dem Jahre 859 stammt, ist ein “Manar”, ein Signalturm. Es wird berichtet, dass man Nachrichten durch Lichtsignale von Turm zu Turm innerhalb einer Nacht von Ägypten bis zum westlichen Marokko übermitteln konnte. Wenn man auf einer Wendeltreppe bis zur Turmspitze steigt, hat man dort (30m hoch) einen
herrlichen Blick über das Meer und das Hinterland.
Der goldfarbene Sandstrand zieht sich kilometerweit in Richtung Norden, gesäumt von Hotels bis zum Jachthafen
Port El Kantaoui.
Lohnende Ausflugsziele ab Sousse:
Monastir
Dougga
Kairouan
Amphitheater El Djem
Südtunesien
Tabarka
Der kleine Hafen Tabarka liegt im Schutz seiner vorgelagerten Inseln und macht während der
meisten Zeit des Jahres einen verschlafenen Eindruck. Als Handelsstation wurde er von den
Phöniziern gegründet, und die Römer benutzten ihn zum Export des Marmors aus Chemtou.
Im 16. Jh. verkehrte hier Barbarossa, der die Tabarka-Inseln als Lösegeld benutzte, um seinen Freibeuterkollegen
Dragut aus den Händen Charles V. von Spanien freizukaufen. Letzterer schenkte das Eiland einer Genueser Familie, die eine Festung am höchsten Punkt der Insel bauen liess.
Heute bietet der sympathische Ort selbst nur bescheidene Sehenswürdigkeiten. Die einzige Hauptstrasse, natürlich
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Badeorte von A bis Z
Tabarka (Fortsetzung)
die Avenue Bourguiba, führt zur Promenade in der Nähe des Damms, der heute die Insel mit
der Stadt verbindet. Sie endet bei den interessanten Sandsteinformationen, die man wegen ihrer typischen Form "Les Aiguilles" (die Nadeln) nennt. Vom Hauptplatz hangaufwärts gelangt man zur Basilika,
einer römischen Zisterne, die man im 19. Jh. in eine Kirche umbaute und die heute ein kleines Museum beherbergt.
Im Sommer ist der Ort ein beliebtes Touristenziel dank seiner schönen Strände, der bewaldeten Hügel sowie der
ausgezeichneten Tauchmöglichkeiten.
Lohnende Ausflugsziele ab Tabarka:
Höhenort Ain Draham
Bulla Regia
Marmorbrüche bei Chemtou
Dougga
Zarzis – die Meeresoase bei Djerba
Nach der Überquerung der Dammstrasse von Djerba auf das Festland in südöstlicher Richtung, erreicht man die Meeresoase Zarzis. Erst im letzten Jahrhundert dank artesischer Quellen
entstanden, gedeihen hier Palmen und Olivenbäume.
Zarzis ist der südlichste Badeort Tunesiens und erfreut sich wegen seiner breiten, naturbelassenen Sandstrände,
zunehmender Beliebtheit. Man kann unter einer ganzen Reihe Hotels aller Klassen wählen.
Ein Geheimtipp: Hier spürt man noch den Hauch von Ursprünglichkeit, den man anderswo vielleicht schon vermissen wird.
Lohnende Ausflugsziele ab Djerba:
Inselrundfahrt Djerba
Synagoge La Ghriba
Flamingoinseln vis à vis Houmt Souk
Höhlendorf Matmata
Bergdorf Chenini
Südtunesien und Oase Douz
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Von der Nordküste bis Zentraltunesiens (Höhe Sfax)
Tabarka
Siehe Beschreibung Badeorte
Ain Draham
Von Tabarka nur etwa 24 Kilometer in Richtung Süden entfernt, liegt auf 800 Metern Höhe in
einer mit Eukalyptus, Pinien und Korkeichen bestandenen Berggegend die eher europäisch als
afrikanisch anmutet, der Erholungsort Ain Draham. Seine weissen Häuser mit roten Giebeldächern stammen von
den Franzosen, die mit dieser Siedlung ein Alpendorf nachbauen wollten. Heute kommen sowohl ausländische
wie auch tunesische Besucher hierher, um die kühle Bergluft und die nahe gelegenen Thermalquellen zu geniessen.
Hammam Bourguiba
Unmittelbar an der tunesisch-algerischen Grenze, 15 Kilometer westlich von Ain Draham, liegt
Hammam Bourguiba, ein modern ausgestattetes Thermalbad. Sein schwefelhaltiges Heilwasser wird besonders bei Atemwegserkrankungen empfohlen und wurde auch schon von den Römern genutzt. Ausländische Gäste finden nur selten den Weg in diese abgelegene, landschaftlich reizvolle und vor allem gesunde
Gegend. Dabei liegen hier die Behandlungstarife (wie auch die Hotelpreise) weit unter europäischen Niveau.
Bulla Regia
Bulla Regia wurde am Südhang des Djebel Rabiaa gegründet. Die antike Stadt war Residenz
der numidischen Könige und wurde sukzessive dem Römischen Reich angegliedert. Unter der
Herrschaft Hadrians begann für Bulla Regia eine Epoche des Wohlstandes. Was ist davon noch zu sehen? Eigentlich nichts. Oder vielmehr nur Trümmer.
Dann aber die Entdeckung: In Bulla Regia liegen die Attraktionen unter der Erde! Weil es den Einwohnern im
Sommer zu heiss war, bauten sie ihre Villen in die Tiefe. Der Bau dieser Häuser, mit einem tief in die Erde reichenden Untergeschoss, hatte grosszügige, schattige Räume und helle Innenhöfe, in denen Springbrunnen für Dekoration und Kühlung sorgten. Fünf von ihnen sind zugänglich. Breite Treppen führen zu den Wohnungen, in denen die kostbaren Mosaike wie Teppiche den Boden schmücken. Nicht nur diese prachtvolle Ausstattung begeistert, auch die kühle Atmosphäre wird zum Lebensstandard das ihre beigetragen haben.
Chemtou
In den legendären Marmorbrüchen bei Chemtou, unweit Bulla Regias, wurde schon vor
über 2000 Jahren das kostbare Gestein gewonnen. Von der nahen Hafenstadt Tabarka aus
wurde das Gut in den ganzen Mittelmeerraum verschifft und für Prunk- und Kaiserbauten verwendet. Sein
Abbau war kaiserliches Monopol.
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Von der Nordküste bis Zentraltunesiens (Höhe Sfax) (Fortsetzung)
Dougga
Dougga gilt als schönste unter den antiken Städten. Ein tunesisches Pompeji zwischen goldgelben Kornfeldern und silbernen Olivenhainen. Keine tunesische Ruinenstadt ist reicher an öffentlichen Prachtbauten, keine als Ganzes besser erhalten, keine umfassender freigelegt. Thermen, Theater, Tempel, Triumphbögen, alles vom Feinsten und - es ist unglaublich - vom Massentourismus völlig unberührt. Man ist allein mit Säulen und Mosaiken, die Phantasie hat es leicht, die Vergangenheit wieder zu finden.
Was die hygienischen Verhältnisse angeht, muss Dougga geradezu avantgardistisch gewesen sein. Vor den
Hauseingängen entdeckt man Rillen zur Säuberung der Schuhe. Und während es in Rom noch ganze Wohnviertel ohne Kanalisation gab, entsorgte Dougga, durch die Hanglage begünstigt, seine Abwässer bereits durch ein
weit verzweigtes, unterirdisches Kloakensystem. Die Kanaldeckel sind noch heute im Strassenpflaster zu sehen.
Sogar ein feudales Gruppenklo ist zu bestaunen: eine Rückenlehne garantierte bequemen Sitz, fliessendes Wasser
die permanente Leerung, kleine Fontänen spülten, und als letzten Schrei gab es an der Wand ein Handwaschbecken.
In Dougga liess es sich gut leben. Laut Grabinschriften erreichten zehn Prozent der Bewohner die Neunzig, fünf
Prozent die Hundert Jahre-Marke, und der älteste kam sogar auf 115 Jahre.
Wie überall im Imperium wurde man ständig von Sklaven bedient, wenn auch der grosse Platz mit dem ambitiösen Portal in der Mitte der Stadt, der mitunter Sklavenmarkt genannt wird, wahrscheinlich ein Tempel war. Fraglich ist auch, ob das Trifolium-Haus, zu dem ein tadellos erhaltenes Phallus- und Brüste-Relief den Weg weist,
tatsächlich das Bordell war.
Sicher ist nur; die feinen Leute von Dougga wussten nicht, wohin mit ihrem Geld. Die Zahl der Tempel und öffentlichen Bauten ist gewaltig. Die reichen Familienclans konkurrierten miteinander, wer die prächtigsten stiften
durfte. Am schönsten ist das Theater der Stadt. Ein Herr namens Publius Marcius Quadratus hat es bezahlt. Seine
fünfzehn Meter hohen Ränge boten 3500 Zuschauern Platz. Auf dem Spielplan standen Pantomime und Varieténummern mit leicht bekleideten Tänzerinnen. Klassische Tragödien waren in jener Zeit out.
Die Römer zeigten sich gegenüber Afrikas Göttern erstaunlich wohlwollend - ein weiterer Trick ihrer Kolonialpolitik. Die alten Götter wurden keineswegs abgeschafft, sondern kurzerhand mit den römischen identifiziert. In
Dougga liess man eine Baal geweihte Kultstätte neu errichten und auf Saturn taufen, während Juno Caelestis,
alias, Tanit, einen geradezu punischen Tempel mit mondsichelförmigem Grundriss erhielt. Der heilige Hain ist
heute verschwunden, doch spenden uralte Olivenbäume kühlenden Schatten. Im Vordergrund Säulenfragmente
und weidende Schafe, im Hintergrund golden verklärte Ruinen - eine Stimmung, wie von Claude Lorrain gemalt.
Bizerta
Siehe Beschreibung Badeorte
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Von der Nordküste bis Zentraltunesiens (Höhe Sfax) (Fortsetzung)
Lac Ichkeul bei Bizerta
Der Ichkeulsee, der sich über 110 km2 erstreckt und der von Bächen aus dem Mogod-Bergland
gespeist wird, ist ein kleines Naturwunder, da er aus Süss- und Salzwasser zugleich besteht. Er gehört zum UNESCO-Weltnaturerbe. An seinem Südende erstreckt sich ein grosses Naturschutzgebiet. Die Sumpfoase bietet Lebensraum für vielerlei Pflanzen und unzählige Sumpfvögel. Auch einige wildlebende, vom Aussterben bedrohte Wasserbüffel, Tunesiens grösste Säugetiere (sie werden etwa 1.80 Meter hoch und 1200 Kg schwer) leben in diesem
geschützten Revier. In den Wintermonaten, wenn Regenwasserzuflüsse den Ichkeulsee über die Ufer treten lassen
und der Sumpf zu blühen beginnt, machen hier hunderttausende von Zugvögeln aus Europa Quartier.
Utica bei Bizerta
Utica ist die ältere Schwester Karthagos. Die Stadt wurde gegen Ende des 2. Jahrtausends vor
Christus, also drei Jahrhunderte vor Gründung Karthagos, von römischen Seefahrern gegründet. Die heute etwa 15 Kilometer landeinwärts gelegene Siedlung befand sich unmittelbar am Meer, wurde jedoch durch die Schwemmsande des Flusses Medjerda 5 Meter begraben. Bislang wurde nur ein kleiner
Teil freigelegt, der jedoch bezeugt, dass Utica eine bedeutende Hafenstadt war, die in ihrer wechselvollen Geschichte, einen raschen Aufstieg als Handelsmetropole und sogar als zweitgrösste Stadt der Provinz Ifrikija
erlebte. Ihre höchste Entfaltung erreichte sie im 2. Jh. nach Chr. Und es setzte eine enorme Bautätigkeit ein.
Bald jedoch begann die Versandung.
Gammarth und La Marsa
Siehe Beschreibung Badeorte
Sidi Bou Said
Kaum ein anderer Ort Tunesiens wird so häufig von Tagesausflüglern aus den Ferienzentren
aufgesucht wie dieses malerische, maurische Bilderbuchdorf. Wer kann, sollte es morgens vor
Ankunft oder abends nach Abfahrt der Touristenscharen besuchen.
Was Sidi Bou Said so sehenswert macht, ist zum einen seine phantastische, aussichtsreiche Lage auf dem Cap
Cartaghe hoch über dem Meer, noch mehr jedoch, seine charakterische Architektur.
Aus Andalusien vertriebene Mauren liessen sich etwa ab dem 18. Jh. hier nieder; ihr Baustil bestimmt noch heute
das Dorfbild: blendend weisse Häuser, blaue Fenstergitter, mit Metallnägeln beschlagene blaue Türen, winklige,
hügelwärts ansteigende Gässchen, Treppen, Höfe, Terrassen, kachelverzierte Wände. Tiefrote Hibiskusblüten oder
Bougainvillea, die sich übers Mauerwerk ranken, schattenspendende Bäume, üppige Gärten und dazu eine ungewöhnliche Sauberkeit - all das macht einen Bummel durch die Gassen stets von neuem ergötzlich, auch wenn
meist Scharen anderer Besucher mit von der Partie sind. Gleich unterhalb des höchsten Punktes steht ein Leuchtturm (kann bestiegen werden). Von hier aus geniesst man einen herrlichen Rundblick über die Bucht, hinüber
bis zur Halbinsel Cap Bon. Nebenan liegt der ausgedehnte Friedhof Koubba Sidi Djebel (Wallfahrtsort mit Volksfest im Sommer).
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Von der Nordküste bis Zentraltunesiens (Höhe Sfax) (Fortsetzung)
Sidi Bou Said (Fortsetzung)
Übrigens verdankt der Ort seinen Namen dem frommen Mekkapilger Sidi Abu Said, der hier
im 13. Jh. eine religiöse Bruderschaft der Sufis gründete. Seine Zaouia mit dem Mausoleum des Heiligen versteckt
sich in den engen Gassen hinter dem Café des Nattes; es ist heute ein beliebtes Pilgerziel (kein Zutritt für Nichtmuslims).
Im letzten Jahrhundert entwickelte sich Sidi Bou Said zu einer Künstlerkolonie, die namhafte internationale Maler und Schriftsteller anlockte wie August Macke und seine Künstlerkollegen Paul Klee und Louis Moilliet. Das
Städtchen ist seit 1915 unter Denkmalschutz gestellt.
Geheimtipp: Besuchen Sie das Palais des Baron d'Erlanger (eingangs Dorf), in dem auch das Zentrum für arabische und mediterrane Musik mit einem Museum untergebracht ist. Das Gebäude selbst beeindruckt mit seiner
reichen Architektur.
Karthago
Wer, gemessen an Karthagos überragender geschichtlicher Bedeutung, mit grossen antiken
Baudenkmälern rechnet, wird enttäuscht sein. Spärlich sind die Reste aus punischer Zeit, aber auch die römischen Ruinen können nicht konkurrieren mit Ausgrabungsstätten wie z.B. Dougga oder Sbeitla. Dafür liegen
hier die Ruinenstätten verstreut und eingebettet in einem reizvollen Villenort mit prächtigen Gärten und Blick
auf das tiefblaue Meer und die dahinter aufragenden Berge. Eine Portion Phantasie, basierend auf der Kenntnis um die geschichtlichen Zusammenhänge, kann das Fehlen stattlicher Tempel und prächtiger Römervillen
evtl. ein wenig ausgleichen. Das meiste Steinwerk wurde über die Jahrhunderte geplündert und für Neubauten
in Tunis verwendet. Kostbare Funde befinden sich entweder im nahegelegenen, archäologischen Museum, auf
den Byrsahügeln und neben der Kathedrale von La Marsa.
Tunis Stadt
Tunis, Medina der Moderne. Mit einigem Glück hat die tunesische Hauptstadt ihre Identität
immer wahren können. Den begehrlichen Blicken der Europäer ausgesetzt, von den Arabern zeitweilig als politisches Zentrum vereinnahmt, sucht Tunis die Balance zwischen islamischer Tradition und westlich-europäischer
Urbanität.
Beginnen wir mit dem, was diese Stadt nicht ist. Tunis hat einen Hafen, ist aber keine Hafenstadt. Tunis hat schätzungsweise rund anderthalb Millionen Einwohner, doch es ist keine Grossstadt. Es gebietet über 54 Prozent der
Trinkwasservorräte des Landes, ohne wirklich eine Industriestadt zu sein. Eigentlich ist Tunis auch keine arabische Stadt, obwohl seine Bewohner selbstbewusster und kundiger arabisch sprechen als etwa seine Nachbarn in
Algerien. Andere arabische Städte sind „Medina“, im arabischen Wortsinn für „Stadt“, Tunis hat eine Medina.
Tunis, die arabische Stadt mit französischem Charme. Das Strassenbild zeigt westlichen Chic und islamische Gewänder. Tunis ist stolz auf seine Sehenswürdigkeiten. In der Neustadt befindet sich die Avenue Habib Bourguiba,
die Prachtstrasse von Tunis. Sie zieht sich vom Lac de Tunis über ihre Verlängerung, die Avenue de France, bis zur
Medina hin. An ihr liegen das Stadttheater mit seiner interessanten Jugendstilfassade und etwas weiter stadtein
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Von der Nordküste bis Zentraltunesiens (Höhe Sfax) (Fortsetzung)
Tunis Stadt (Fortsetzung)
wärts, die 1882 im neoromanischen Stil erbaute Kathedrale. Cafés, Banken, Confiserien, Hotels, Shopping-Centers, Restaurants, Zeitungskioske und Läden säumen die Strasse links und
rechts. Die Medina von Tunis ist mit einer Ausdehnung von 1500 mal 800 Metern die grösste des Landes. Rund
20'000 Menschen leben in ihr. Den Zugang zur Altstadt bildet das am Ende der Avenue de France gelegene Tor
Port de France, auch Bab El Bahar genannt. In der Medina sollte man die Sehenswürdigkeiten betrachten, deren
Besuch kreuz und quer durch die voll orientalischen Lebens steckenden Souks führt: Das Haus Nr. 14 in der Rue
zum Beispiel, das Djama es Zitouna, das 1662 als erste französische Kirche in Tunis gebaut wurde. Die Nationalbibliothek, ebenfalls in der Rue Djama es Zitouna in einer ehemaligen türkischen Kaserne. Sie ist täglich ausser
sonntags geöffnet. Die Ölbaummoschee, 732 wurde sie vollendet, die grösste Gebetsstätte der Stadt. Für Nichtmoslems ist, ausser freitags, nur der Innenhof zugänglich. Es kann aber durchaus geschehen, dass Touristen auch der
verweigert wird. Im Souk ei Attarine ist ein von Säulen flankiertes Moscheeportal von 1801 zu beachten und im
Souk de la Laine das älteste mit Fliesen verzierte.
Von der öffentlich zugänglichen, mit sehr schönen bunten Fliesen versehene Dachterrasse des Palais d'Orient im
Souk de Laffa hat man den schönsten Überblick über die Medina. Dann das Mausoleum der Prinzessin Aziza
Othman in der Rue eI Djeloud; die Moschee Sidi Mahrez, 1675 erbaut an der Rue Sidi Mahrez, ist ebenfalls besuchenswert. Ebenso Dar Lassam, ein Palais aus dem 18. Jahrhundert in der Rue du Tribunal.
Ferner. Dar Othinan, ein Palais mit beachtenswerter Fassade aus dem Ende des 16. Jahrhunderts in der Rue M'Bazaa sowie der Palast Dar Ben Abdallah, Rue Sidi Kassine aus dem 18. Jahrhundert. In ihm befindet sich ein Volkskunstmuseum, offen Montag bis Samstag von 9.30 bis 16.30 Uhr. Das Mausoleum Tourbet el Bey aus dem 18.
Jahrhundert für die Husseiniden-Herrscher, Rue Tourbet el Bey zieht ebenfalls das Interesse der Besucher auf sich.
Das Bardo-Nationalmuseum
Öffnungszeiten täglich 9.30-16.30 h (Sommermonate 9-17 h), ausser Montag sowie die Feiertage Aid el Fitr und Aid el Kebir.
Öffentliche Verkehrsmittel: Metro 4 ab Place de Barcelone bis Station ,,Bardo" oder Bus 3 ab TGM-Station Marine,
beziehungsweise Avenue Habib Bourguiba (gegenüber Hotel Africa).
Le Bardo - so nennt sich ein ganzer Stadtbezirk ca. 4 km westlich des Zentrums von Tunis, der sich um einen von
den Hafsiden angelegten und von den Türken stark erweiterten Palastbezirk gebildet hat. Der Bardo-Palast entstand in der Mitte des 19. Jh. und diente Bey Mohammed II als Privatresidenz. Der Haupttrakt beherbergt heute
das tunesische Parlament (Treppenaufgang mit steinernen Löwen links vom Museumseingang; bewacht und
nicht zugänglich). Das Nationalmuseum ist vorwiegend in den Räumen des ehemaligen Harems untergebracht.
Beim Rundgang verdienen auch die anderen Gemächer mit ihren Säulen, stuck- oder goldverzierten Kuppeln,
marmornen Treppenaufgängen etc. Beachtung. Das Bardomuseum ist neben dem Ägyptischen Museum in Kairo
das bedeutendste archäologische Museum Nordafrikas. Es ist aufgeteilt in prähistorische, punisch-karthagische,
römische, frühchristliche und islamische Sektionen. Vor allem die römische Mosaikensammlung ist von unbeschreiblicher Schönheit, Grösse und Vielfalt. Wo immer man in Tunesien eine römische Ruinenstätte besichtigt,
erfährt man, dass die schönsten Mosaiken ins Bardomuseum verbracht wurden.
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Von der Nordküste bis Zentraltunesiens (Höhe Sfax) (Fortsetzung)
Cap Bon- die Halbinsel
Im Nordosten liegt die grüne Halbinsel des Landes, die sich wie ein Arm Europa entgegenstreckt. Von Rass Adar, sein nöördlichster Punkt, kann man bei klarer Sicht die Küste von
Sizilien erkennen, die mit dem sanften Blau des Horizonts verschmilzt.
Korbous
Es ist über eine besonders malerische Küstenstrasse erreichbar. Sie schlängelt sich hinunter
zum Meer, wo schon die Römer die heilende Wirkung der Thermalquellen zu schätzen
wussten. Heute bieten sich den Besuchern eine ganze Reihe von Hotels mit Kurzentren, die in die Schlucht
nahe des Meers gebaut wurden. Wer aber dafür keine Zeit hat, sollte trotzdem ein Glas des heilkräftigen,
schwefelhaltigen Mineralwassers trinken.
El Haouraia
Das Dorf El Haouraia liegt direkt an der Spitze der Halbinsel und wartet mit zwei Sehenswürdigkeiten auf, die einen Besuch wert sind: einer Fledermaushöhle und dem Falknereizentrum.
Ghar El Kebir
2 Kilometer von El Haouraia entfernt befinden sich die unterirdischen Steinbrüche von Ghar el
Kebir. Im Halbdunkel dieser gewaltigen Höhlen wurde der Stein zum Bau von Karthago gewonnen. Eine gute Strasse verbindet den Norden der Halbinsel mit seiner Westküste und führt dabei an den meisten Sehenswürdigkeiten vorbei.
Kerkouane
Die Ruinen der kleinen punischen Stadt Kerkouane stammen aus dem 5. Jh. und sind die besterhaltenen aller karthagischen Siedlungen. Ihre Häuser sind bekannt für die kleinen Sitzbäder
aus rosafarbenen Stuck und weissem Marmor.
Sidi Daoud
Sidi Daoud ist hingegen für die alljährlich zwischen Mai und Juni stattfindende MatanzaZeremonie bekannt, wenn die Fischer nach jahrhunderte alter Tradition die riesigen Netze
zum Thunfischfang auslegen.
Nabeul und Hammamet
Siehe Beschreibung Badeorte
Thuburbo Majus
Aus der ursprünglichen Berbersiedlung Thuburbo entwickelte sich bereits unter den Puniern
eine bedeutende Stadt. 27 v. Chr. gründete Kaiser Augustus hier eine Kolonie für seine Kriegsveteranen. Die auf einer Anhöhe inmitten einer fruchtbaren Region gelegene Siedlung wurde in der Folgezeit zu
einem wichtigen Handelsplatz an der Route Karthago - Hadrumetum (Sousse). Sie erhielt 128 n. Chr. unter Kaiser Hadrian Stadtrecht und wurde schliesslich zur "Colonia Aureha Commoda" erhoben.
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Von der Nordküste bis Zentraltunesiens (Höhe Sfax) (Fortsetzung)
Thuburbo Majus
Die bedeutendsten heute sichtbaren Baureste stammen aus dem 2. und 3. Jh. n. Chr., der Blütezeit von Thuburbo Majus, das damals wohl um die 8'000 Einwohner zählte. Der Einfall der
Vandalen im 5. Jh. setzte der Stadt hart zu, die nachfolgenden Byzantiner zeigten wenig Interesse an der Erhaltung, und nach der arabischen Eroberung verfiel die Stadt und geriet in Vergessenheit.
Mit den Ausgrabungen wurde 1912 begonnen. Heute ist Thuburbu Majus ein beeindruckendes Zeugnis antiker
Grösse. Zu bewundern sind, unter anderem gut erhaltene Reste gewaltiger Thermen, welche an der hervorragenden Wasserbaukunst der Römer keine Zweifel offen lassen. Die Winterthermen waren mit verschiedenen Kalt-,
Warm– und Heisswasserbecken ausgestattet. Teile des aus Tonziegeln gefertigten Heizsystems sind heute noch
sichtbar und ein feudales Ankleidezimmer mit Mosaikboden zeugt von kultivierten römischen Badefreuden.
Kahle, zubetonierte Flächen in den Sommerthermen kennzeichnen die Entnahmestellen besonders schöner und
aufwendiger Mosaikfussböden (heute im Bardo-Museum, Tunis). Die Anlage (grösser als die Winterthermen)
umfasste u.a. drei Warmbaderäume und ein Kaltbad mit mehreren Schwimmbecken, Umkleide-, Ruhe- und Verwaltungsräumen. Die Wände waren teilweise mit Marmor verkleidet, Statuen schmückten die Räume. An die
Wasserver- bzw. Entsorgung der Thermen angeschlossen und direkt an deren Nordseite angebaut war auch eine
Gemeinschaftslatrine, ein grosses Halbrund mit Säulen, Wassergraben und angeblich 30 „Sitzplätzen“.
Kairouan
Seit 1300 Jahren ist Kairouan geprägt durch eine im Glauben begründete besondere Ausstrahlung, die aus dieser ersten Stadt des Islams im Maghreb eine Hochburg der Kunst, der Poesie,
des geistlichen und religiösen Lebens machte. Kairouan entstand 671 und ist nach Mekka, Medina und Jerusalem
die vierte Heilige Stadt des Islam. Es ist die einzige grössere tunesische Stadt, deren Wurzeln nicht in der Antike
liegen, sondern die eine rein arabische Gründung ist.
Die Moschee wurde in ihren Anfängen noch von Sidi Oqba Ibn Nafi, dem Stifter der Stadt, selbst erbaut. Unter der
Herrschaft der Aghlabiden im 9.Jh. erlebte Kairouan zweifellos seine ruhmvollste Epoche. Das Geflecht der engen
Gassen und die freien Flächen der Plätze der Medina werden gänzlich beherrscht von der Grossen Moschee, deren
Silhouette von allen Seiten der Altstadt sichtbar ist. Wenn man vor ihr steht, beeindruckt sie durch ihre schlichte
und doch grossartige Architektur. Ihre Einheitlichkeit ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass schon unter den
Aghlabiden die ersten wichtigen baulichen Veränderungen vorgenommen wurden und seither Fürsten, Wesire
und Staatsmänner die Moschee immer weiter verschönerten. Erst 1970 wurde die letzte grosse Restaurierung beendet.
Dass Kairouan eine Heilige Stadt ist, wird immer wieder sichtbar in prächtigen, aber auch schlichten Bauten, in
Form von Grabmälern oder kleinen Moscheen. Eines der schönsten Mausoleen ist das des Sidi Sahbi, bekannt als
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Von der Nordküste bis Zentraltunesiens (Höhe Sfax) (Fortsetzung)
Kairouan (Fortsetzung)
“Babiermoschee” mit seinem eleganten Minarett, den farbenprächtigen und kunstvollen Fayencen, seinem schönen Patio, den Friesen und fein ziselierten Stuckdecken. Diese Moschee ist
neueren Datums, sie wurde im 17.Jh. erbaut. Der Legende nach trug der Heilige, nach dem sie benannt ist, stets
drei Barthaare des Propheten bei sich, weshalb man ihn “Barbier” nannte.
Port El Kantaoui, Sousse, Monastir, Mahdia
Siehe Beschreibung Badeorte
Sbeitla
Wenige Stätte in Tunesien erwecken so intensiv die Vorstellung von vergangener Pracht wie das
römische Safetula, das heutige Sbeitla. Seine Tempel erheben sich majestätisch über der von
Bruchsteinen übersäten Ebene, deren alter Marmor in der Morgensonne majestätisch aufleuchtet. Dieses faszinierende Stück Geschichte liegt in der Nähe des moderneren Sbeitla, 120 Kilometer südöstlich von Kairo. Über seine
Vergangenheit ist nur soviel bekannt, dass es wahrscheinlich von den Römern in der Zeit um Christi Geburt gegründet wurde.
Die am besten erhaltenen Ruinen sind die drei Kapitulinischen Tempel oberhalb des Forums. Gemäss römischer
Tradition war der mittlere Jupiter, die beiden anderen Juno und Minerva geweiht. In allen drei Tempeln sind noch
die Nischen zu erkennen, in denen einst die Statuen der Gottheiten standen.
El Djem
El Djem liegt auf halbem Weg zwischen Sousse und Sfax, mitten in einer Ebene, umgeben von
Millionen von Olivenbäumen. Sehenswert sind der schöne Montagsmarkt und vor allem das
Kolosseum, das zweitgrösste nach Rom.
Wenn Sie sich El Djem auf der Strasse von Sousse her nähern, bleibt kein Zweifel über die Hauptsehenswürdigkeit
der Stadt. Mächtig erhebt sich das römische Amphitheater aus dem 3. Jahrhundert über ihren Häusern. Diese Arena war eine der grössten der römischen Welt – sie konnte 30'000 Zuschauern fassen – und diente als Schauplatz
vieler Spiele und Kämpfe. Ihre gewaltige Grösse dürfte als Machtdemonstration gegen die Steppenbewohner gedient haben. Heute ist sie nur noch eine besichtigungswerte Attraktion für die Touristen.
Sfax und Insel Kerkennah
Man muss noch einmal rund 65 Kilometer südlich von El Djem fahren, dann ist man in Sfax,
nach Tunis die zweitgrösste Stadt Tunesiens und ein wichtiges Handels- und Industriezentrum.
Sfax besitzt eine lebhafte Medina, die von einer Befestigungsmauer umgeben ist, sowie ein interessantes Archäologisches Museum.
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Von der Nordküste bis Zentraltunesiens (Höhe Sfax) (Fortsetzung)
Sfax und Insel Kerkennah
Und ausserdem legen die Fähren zu den reizvollen Kerkennah-Inseln, die nur 75 Minuten
entfernt sind, von hier ab. Kulturhistorisch bedeutsame Sehenswürdigkeiten besitzen diese
kleinen Eilande nicht. Dennoch lohnt sich die Überfahrt, denn wer Ruhe und Erholung sucht, findet beides hier.
Kaum Tourismus – wie Robinson leben.
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Ab Zentraltunesien (Höhe Sfax) bis in den Süden - zu den Oasen und Wüsten
Oasen – der Grosse Süden
Angesichts der Eintönigkeit eines von der Sonne durchglühten Wegs und den Strapazen mehrstündiger Fahrt in grosser Hitze, mit dem Staubschleier als ständigen Begleiter, wird man sich
erst richtig bewusst, wie wunderbar die Fruchtbarkeit ist, die sich in einer Oase entwickelt.
Als “Paradies in der Hölle” hat ein Wüstenbewohner die Oasen definiert. Von einer kahlen Fels- oder Sandlandschaft umgeben, glühend heiss bei Tag und kalt in der Nacht, ist die Oase mehr als nur eine Wasserquelle. Hier
wirken Sonne und Wasser zusammen, um den Oasen eine reiche Fruchtbarkeit zu sichern. Sorgfältige und geduldige Arbeit bringt hier die Wüste zum blühen.
Die seltenen Quellen werden gehegt und gepflegt, die Humusschicht vergrössert und verbessert, bis sich schliesslich der Palmenhain ausbreitet, der als Schattenspender unerlässlich ist. Die magere Kost der Oasenbewohner, die
nur aus Datteln und Kamelmilch bestand, kann nun mit Getreide, Feigen, Aprikosen und Wurzelgemüse bereichert werden. Die Oase ist zum paradiesischen Garten geworden. Die Pflanzungen sind Herz und Lebensquelle
eines jeden Oasendorfes. Abfall, auch Kameldung, wird in den Boden gepflügt, nichts wird verschwendet. Die beschattete Erde ist zu wertvoll, um als Baugrund verwendet zu werden. So müssen die Häuser in der höher gelegenen Umgebung - oft der gnadenlosen Sonne ausgeliefert – errichtet werden. Keine Reise in den Süden wäre ohne
den Besuch dieser kühlen Palmenhaine vollständig.
Gafsa
Reisende die den Chott el Djerid von Tunis, Sousse oder Kairouan erreichen wollen, kommen
durch die Minenstadt Gafsa. Diese Siedlung der Beamten, Steinbrucharbeiter und kleinen Geschäftsleute mitten im tunesischen Phosphatabbaugebiet entstand am Ort der römischen Siedlung Chapsa. Viel
zu sehen gibt es in der Region nicht, abgesehen von dem römischen Schwimmbecken, ein paar grossen Steinbädern, gefüllt mit grünem Wasser das aus der heissen Quelle zwischen den antiken Steinplatten hervorquillt und
ins benachbarte Hamman weitergeleitet wird.
Metlaoui: Lezard Rouge
Die spektakuläre Seldja-Schlucht liegt an der Strasse von Gafsa nach Tozeur nahe der Minenstadt Metlaoui. Hier verkehrt ein kleiner roter Zug, der Lézard Rouge, (rote Eidechse) durch die
Schlucht bis nach Redeyef. Die Eisenbahn mit den liebevoll restaurierten Waggons aus dem 19. Jh. war ein Geschenk der Franzosen an den Bey von Tunis. Praktisch täglich (Ausnahmen vorbehalten) startet um zirka 10 h
der Nostalgiezug in die wilde Schlucht. Bald einmal eröffnen sich beidseits steile Felswände, zeitweise dem Grand
Canon gleichend. Der Ausflug dauert knapp 2 Stunden. Im Buffetwagon können Getränke und kleinste Snacks
bezogen werden.
Chebika
Nehmen Sie sich aber auch Zeit für den lohnenden Abstecher zu den abgelegenen Oasen Chebika, Tamerza und Mides, wo tiefe Felsenschluchten und Wasserkaskaden ein bezauberndes
Naturschauspiel bieten.
Chebika zum Beispiel geht auf das am römischen Limes gelegene Ad Speculum zurück, wo sich die Legionäre mit
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Ab Zentraltunesien (Höhe Sfax) bis in den Süden - zu den Oasen und Wüsten
Chebika
Hilfe eines reflektierenden Spiegels mit den benachbarten Posten verständigten. Und vor 800
Jahren sollen sich hier vier Brüder niedergelassen haben. In den umliegenden Hügeln kann
man noch deren Wohnhöhlen sehen. Man wandert durch eine kleine Schlucht, durch die in Rinnsal einer nahegelegenen Quelle fliesst. Am Ende der Schlucht führt der Wanderweg hinauf zum Mineralienhügel, geschäftstüchtige Kinder bieten die gefundenen, funkelnden Steine zum Kauf.
Tamerza
Tamerza liegt hinter der Bergkette nördlich von Chebika. Die Häuser des Ortes sind an die
Flanken des Canons gebaut. Wie auch in Chebika leben heute die Einwohner in einem modernen Dorf, und die eingestürzten Ruinen der alten Siedlung werden nur noch für die Dauer der Dreharbeiten zu
einem Film oder während touristischer Besichtigungen zu neuem Leben erweckt. Von der Terrasse des Hotel Tamerza Palace aus geniesst man einen herrlichen Rundblick.
Mides
Die tiefe Schlucht von Mides an der algerischen Grenze ist über eine neuere Strasse ab Tamerza erreichbar. Sie liegt etwa 60 Meter oberhalb einer palmenbestandenen Oase im Gebirge und
besitzt einen eigenartigen Reiz. Wer gut zu Fuss ist, kann einen Abstieg in die Tiefe wagen – ansonsten führt ein
schmaler Pfad am oberen Rande der Schlucht entlang.
Tozeur
Die Oasenstadt Tozeur nördlich des Chott el Djérid liegt an der ehemaligen Grenze des römischen Ifrikija. Der Name stammt von der römischen Siedlung Thusuros, an deren kühlen
Quellen viele Legionen auf dem Weg nach Gabès halt machten. Heute ragen unzählige Fernsehantennen von den
Dächern der ockerfarbenen Häuser aus ungebranntem Ton. Dennoch lebt Tozeur nach wie vor nach altüberlieferten Traditionen.
Viele Gebäude der Medina zeugen vom Talent der Einheimischen für Dekorationen aus versetzten Backsteinen.
Verschleierte Frauen eilen die staubigen Strassen hinunter zum geschäftigen Markt, wo sie mit den auswärtigen
Besuchern um die berühmten Deglat en Nour (Lichtfinger), die in der Oase reifende Dattelart, feilschen.
Wenn Sie der Mittagshitze entkommen wollen, bummeln Sie am besten durch den schattigen Palmenhain, entweder zu Fuss oder auch in einer der Calèches (Pferdekutschen), die überall auf Kundschaft warten.
Die über 200'000 Palmen werden durch eine Quelle bewässert, die bei Ras el Aioun aus der Erde entspringt. Das
raffinierte Bewässerungssystem wurde vom Mathematiker Ibn Chabbat im 13. Jh. entworfen und stellte sicher,
dass alle Landbesitzer die gleiche Menge Wasser erhielten.
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Ab Zentraltunesien (Höhe Sfax) bis in den Süden - zu den Oasen und Wüsten
Tozeur
Ein kleiner Wüstenzoo gibt Einblick in die lokale Tierwelt. Im Museum Dar Cheraiet, gleich
neben dem gleichnamigen Hotel, befindet sich eine Ausstellung über das Leben der letzten
Beys sowie eine Kunst- und Bildsammlung zeitgenössischer, tunesischer Maler und Künstler. Hinter dem Museum
eröffnet sich ein farbenfroher Märchenpark, in dem auf spielerische Weise auf die Zeit des Seefahrers Sindbad angespielt wird.
Nefta
Die Strasse von Tozeur nach Nefta führt am modernen Flughafen vorbei in eine zunehmend
trockene und kahle Landschaft. Bald sehen Sie den Chott el Djérid im gleissenden Licht schimmern, als ob sich die Sonne in Wellen spiegeln würde. Doch dies ist lediglich eine Luftspiegelung – das Seebecken
hält nur nach schweren Regenfällen Wasser zurück, und das ist hier selten der Fall.
Von der Erhebung, auf der die Wohnhäuser, Läden und Moscheen stehen, fällt der Blick auf eine Senke voller Palmen, die aus zahllosen Quellen bewässert werden. Dies ist Neftas berühmte Corbeille (Korb), ein duftender üppiger Garten, in dem der heisse Wüstenwind zur sanften kühlenden Brise wird. Welch eine Überraschung, was für
ein Überfluss mitten in der Wüste: Datteln, Feigen, Bananen, Granatäpfel, Gemüse und Blumen wachsen unter
dem grünen Palmendach.
Daneben ist Nefta aber auch dank seiner über hundert Marabouts (Heiligengräber) und mehr als 20 Moscheen
seit Jahrhunderten einen Pilgerort, der den Beinamen "Kairouan der Wüste" durchaus verdient.
Chott el Djerid
Fast genau im geographischen Zentrum Tunesiens erstreckt sich von der algerischen Grenze
bis fast hinüber zum Meer, über ca. 200 km quer durch das ganze Land, das grösste Salzseegebiet der Sahara. Die fremdartige Landschaft des Chott hat einen besonderen Reiz, der es zu einem der attraktivsten
Reiseziele im tunesischen Süden gemacht hat.
Der Chott el Djerid ist ein Salzsee, der gewissermassen die Vorhut der Sahara bildet. Im Winter feucht und schlammig, im Sommer mit einer dünnen, bläulichweiss schimmernden Schicht von kristallisiertem Salz überzogen.
Die heisse Luft führt zu erstaunlichen optischen Trugbildern, zu sogenannten Fata Morganas, die Gestalten am
Horizont abzeichnen, vereinzelte Bäume, Zweige, Schiffe.
Eine Durchfahrt von rund 60 km über den Damm zeigt rechts und links verkrustetes Salz in schillernden Farben,
verschieden je nach Lichtverhältnissen. Bevor man wieder das sichere Festland kurz vor Kebili erreicht, lohnt ein
kurzer Halt bei den versteinerten Dünen von Fatnassa.
Kebili
Kebili ist die erste Stadt, die nach 96 Kilometern von Tozeur aus erreicht wird. Zwei alte, malerische Wüstenfestungen sind dort in Hotels umgewandelt worden. Vor etwas mehr als hundert
Jahren war Kebili noch ein berüchtigter Sklavenmarkt.
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Ab Zentraltunesien (Höhe Sfax) bis in den Süden - zu den Oasen und Wüsten
Douz
Ebenfalls von Dünen umgeben ist Douz das Tor zur Wüste. Von hier aus werden Wüstenexkursionen im Landrover oder auf dem Kamelrücken angeboten.
Am lebhaftesten ist die Stadt am Donnerstag, wenn aus den umliegenden kleinen Oasen die Angehörigen der
halbnomadischen Stämme zum Markt kommen. Dann füllt sich der Marktplatz mit Männern in braunen Burnussen und weissen Kopftüchern. Es wird um Säcke mit Wolle, Berge von Bohnen, um Früchte und Gemüse, Futter für die Tiere oder Kleider gefeilscht. Das bunte, malerische Bild wird noch vollkommener durch den Kamelmarkt, der ein Fest für sich ist, wo Nomaden und Bauern wortreich um ein Tier verhandeln.
Und ein besonderes Ereignis ist einmal im Jahr, das "Festival du Sahara". Während einer Woche lebt dann Douz
Tag und Nacht im Rhythmus traditioneller Schiesswettbewerbe, Kamelkämpfe, Windhundrennen und Musik –
und Tanzveranstaltungen. Reiter aus den umliegenden Gegenden inszenieren Fantasias, aufregende Reiterspiele,
bei denen die Pferde von Gewehrschüssen und wildem Geschrei aufgetrieben, an die Zuschauer heranpreschen
und erst im allerletzten Moment wieder abdrehen.
Gabes
Gabes ist zum einen eine Industriestadt, durch die der ganze Verkehr von Norden nach Süden,
oder umgekehrt, fliesst. Sie ist hektisch und kennt keine Ruhe. Zum anderen aber ist Gabes
mit seiner Oase am Meer und rund einem Dutzend Dörfern, die durch eine kurvenreiche Strasse miteinander verbunden sind, ein idyllischer Ort.
Die vergnüglichste Art, diesen 300'000-stämmigen Palmenhain zu erkunden, bietet auch hier eine Calèche, eine
Pferdekutsche. Die Fahrt beginnt man am besten beim Fremdenverkehrsamt, wo sie zum offiziellen Festpreis angeboten wird.
Übrigens pflanzt man hier Palmen vor allem wegen ihres Schattens den sie werfen und der den Anbau von Getreide und Früchten erlaubt. Allerdings gefährdet der hohe Wasserbedarf des 90'000 Einwohner zählenden Gabes die
Pflanzungen. Möglicherweise müssen sie einmal wegen Wassermangels aufgegeben werden.
Matmata
Matmata, die eigenartige Siedlung unter dem Erdboden, liegt nur rund 40 Kilometer südlich
von Gabes. Sie ist eine der aussergewöhnlichsten Dörfer Tunesiens. Matmata ist nämlich ein
Höhlendorf, das in den weichen Untergrund gegraben wurde.
Die meisten Höhlenwohnungen (Troglodyten) sind nach dem Grundmuster eines kreisförmigen Brunnens mit
etwa 10 Meter Durchmesser angelegt, wobei man durch einen spiralförmigen Tunnel zum Grund hinuntergelangt. Dieser unterirdische "Innenhof" führt in verschiedene Räume, die entweder als Schlafzimmer, Tierstall
oder Vorratskammer dienten. Diese ungewöhnliche Wohnform hat den Vorteil, dass es im Hausinnern im Sommer angenehm kühl und im Winter gemütlich warm bleibt.
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Ab Zentraltunesien (Höhe Sfax) bis in den Süden - zu den Oasen und Wüsten
Matmata (Fortsetung)
Die Bewohner Matmatas sind Berber, die hart dafür arbeiten, um auf den trockenen Boden mit
ein paar Olivenbäumen, Feigen, etwas Gerste und einigen verkrüppelten Palmen leben zu
können. Die meisten von ihnen haben heute Häuser über dem Boden, zeigen gegen Eintrittsgebühr aber den Besuchern gerne ihre ehemaligen Wohnhäuser.
Medenine
Von Matmata aus führt eine Strasse direkt nach Medenine, der Hauptstadt der gleichnamigen
Provinz. Touristisch wäre sie völlig uninteressant, wenn es dort nicht eine Ksar, eine Speicherburg, gäbe.
Noch in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts gab es hier die grösste Sammlung von Ghorfa's, den charakteristischen halbrunden Speicherbauten mit bis zu sechs Etagen. In Medenine konnte durch das erwachende touristische Interesse ein Ksar als Dokument traditioneller Lebensweise erhalten werden.
Die Konstruktion dieser Speicherburgen ergab sich aus zwei Bedingungen: Einerseits war die Bevölkerung wegen
der hohen Trockenheit zu einer halbnomadischen Lebensweise gezwungen und zweitens musste sie, während sie
auf Wanderschaft war, ihr Hab und Gut sowie ihre Ernte gegen feindlich gesinnte Nachbarstämme schützen. In
der Blütezeit gab es in der Gegend um Medenine 35 Ksar's mit über 8'000 Ghorfas. Auf dem Weg nach Tatouine
befinden sich noch weitere Speicherburgen bei Ksar Haddada und Ghomrassen.
Chenini – das Bergdorf bei Tataouine
Tataouine ist ein Bezirkshauptort ohne besondere Merkmale. Aber es ist ein Vorposten menschlicher Zivilisation in einer von der Wüste umfangenen Gegend, in der es ausser Steinen und
Sand nicht mehr viel gibt, was ein Dasein erlaubt.
Und es ist nicht allzu lange her, da musste man hier den Reisepass der Polizei abliefern, wollte man weiter in die
menschenfeindliche Umgebung eindringen. Zum Beispiel nach Chenini, dem malerischen Dorf hoch oben am
Berghang. Die kleine weissgetünchte Moschee werden Sie leicht ausmachen, doch die anderen Gebäude des Ortes
scheinen im Fels zu verschwinden. Da ihre Mauern aus dem gleichen Gestein bestehen, boten sie die denkbar
beste Tarnung gegen die arabischen Marodeure aus den Tälern.
Die hinteren Räume hat man einfach in den weichen Stein gegraben und nach vorne durch eine Reihe nach
innen gerichteter Ghorfas abgedeckt. Chenini wird noch bewohnt, auch wenn viele Familien ins Tal gezogen sind.
Ksar Ghilane
Ksar Ghilane, den Endpunkt bevor die stille Landschaft mit den grossen Dünen vor Ihnen liegt,
erreichten Sie nach den Resten des Fort Bebat, einer Festung, die auf den Grundmauern einer
römischen Befestigungsanlage am Limes erbaut wurde und im 2. Weltkrieg General Le Clerc's Verteidigungslinie
(Maghreblinie) verstärkte.
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Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele
Ab Zentraltunesien (Höhe Sfax) bis in den Süden - zu den Oasen und Wüsten
Ksar Ghilane (Fortsetzung)
Anschliessend öffnet sich die Kleinoase Ksar Ghilane. Inmitten ihrer Palmen ergiesst sich in
ein Naturbecken warmes Thermalquellwasser und lädt ein zum Entspannungsbad. Man sollte
jedoch diesen Ausflug nur in Begleitung einer ortskundiger Reiseleitung machen und die Anfahrt ist nur über
holprige Sandpiste und mit einem 4x4 möglich.
Tunesische Sahara
Man stellt sich aussergewöhnlich weitläufige Dünen vor, Sandberge, ein goldenes Sandmeer,
leise Schritte von Kamelen in der Stille des grossen Erg, weite Flächen ohne Vegetation und
ohne Leben.
Das alles ist jedoch nicht die Sahara. Sie ist vor allem das Land der wenig ertragreichen Anbauflächen und der
Durchgangswege für die Herden der Halbnomaden, die ihr Vieh durch die Sahara treiben.
Je nach der Entfernung zum Meer, der geographischen Breite und dem Relief unterscheiden die Geographen drei
Gebiete, wenn sie von Südtunesien sprechen:
Das Tunesien des Südostens, das die Küstenebenen umfasst, die von tafelförmigen, einen Kreisbogen bildenden
Reliefs umrahmt sind. Dieses Bergmassiv erstreckt sich von den “Monts de Matmata” bis nach Dehlibat. Das Tunesien des Südostens mit seinen Oasen von Gabes, Mareth und Zarzis liegt auf einem immensen Halbwüstenplateau, das in den Sandflächen des Ergs ausläuft. Dort befindet sich auch der Durchgangsweg der Halbnomaden.
Das Gebiet von Gafsa und El Guettar, mit seinen Gebirgsdörfern, wie z.B. Tamerza, Mides und Chebika, in denen
Oasenbewohner oder halbsesshafte Bewohner leben, die noch die Sprache der Berber sprechen, ist ebenfalls ein
Gebiet mit Bergbauzentren, die anlässlich des Abbaus der Phosphate errichtet wurden.
Und schliesslich im Süden der Chotts, das die Ebenen und Vertiefungen des Djerid, des Landes der Nefzaouas und
der Beni Zid umfasst. Das ist die “wahre” Sahara der Freunde von Sanddünen und Fata Morganas, von kleinen,
in der grossen Wüste verlorenen Oasen und von langen Kamelkarawanen, die von einer Wasserstelle zur anderen
ziehen. Und die Sahara im Süden von Douz mit ihrem von Kameltreibern benutzten Wüstenweg, der nach Ksar
Ghilane und Borj Bourguiba führt. Die im Westen und im Süden von Remada, an der Grenze des östlichen Erg
liegenden hohen Dünen führen auf dem eingeschlagenen Weg bis nach Ghadames (13 km) in Libyen über das
ehemalige Fort Saint (Borj Khadra).
Insel Djerba und Meeresoase Zarzis
Siehe Beschreibung Badeorte
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Gut zu wissen! Infos von A-Z
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A
Ärztliche Hilfe:
Über die Hotelreception können Sie jederzeit einen Arzt rufen lassen. Sein Besuch kostet ca. 40.- Dinar. Heben Sie
die Arzt- und Medikamentenrechnungen auf, damit Sie die Ausgaben von Ihrer Krankenkasse bzw. Reiseversicherung zurückerstattet bekommen.
Apotheke
Apotheken sind mit „Pharmacie“ beschriftet und im ganzen Land zahlreich vorhanden. Am Samstagnachmittag
sowie am Sonntag sind sie geschlossen Notfallapotheken gibt es in allen grösseren Orten.
B
Banken und Währung
Die tunesische Währungseinheit ist der Tunesische Dinar (Dt oder Td oder TND ). Er ist unterteilt in 1000 Millimes. Bargeld und Reiseschecks nimmt jede Hotelreception entgegen. Es gilt ein einheitlicher Wechselkurs in Hotels und Banken. 1 Dinar entspricht, grob gerechnet, ca. SFr. 1.20 (Stand 2002). Die Banken sind meist durchgehend geöffnet von 08:00h bis 16:00h, im Sommer (01.07. bis 31.08.) von 07.30 - 11.30h. Während des Ramadans geänderte Zeiten, fragen Sie Ihren Reiseleiter. Heben Sie die Wechselbelege auf. Sie werden diese für einen
evtl. Rücktausch ( Dinar in europäische Währungen) benötigen. Rücktausch ist nur am Flughafen möglich
(Mindestbetrag 5.– DT max. 1/3 der gewechselten Summe resp. max. 100 .– DT.). Tunesische Dinars dürfen weder ein- noch ausgeführt werden.
E
Einkauf
Handeln ist eine Art tunesischer Volkssport. Zur Hauptsache auf dem Markt, in Teppich– und Souvenirläden handelt man gut unter die Hälfte des erstgenannten Preises, aber beachten Sie auch Richtpreise. Die gängigen Kreditkarten werden in den meisten Hotels und grossen Souvenirgeschäften angenommen. Doch in den Souks, auf den
Wochenmärkten, beim Souvenirhändler unterwegs, bezahlt man mit klingender Münze. Es ist ratsam, stets Kleingeld bei sich zu haben. Notengeld (die grösste Banknote ist 30.- Td.) können Kleinhändler in Verlegenheit bringen.
Essen
Die einheimische Küche ist bodenständig und deftig. Grundzutaten sind Olivenöl, Lammfleisch, Huhn, Fisch,
Gemüse und Kräuter. Als Beilagen werden Fladenbrot oder Baguette serviert, meist mit dem roten Appetizer Harissa. Vorsicht scharf! Harissa ist eine scharfe, rote Paste aus Chili-Pfefferschoten, Olivenöl und Knoblauch.
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F
Fotografieren
In Städten und Touristen-Orten grundsätzlich erlaubt. Da die Religion das Abbild des Menschen verbietet, ist jedoch grosse Zurückhaltung beim Fotografieren von Personen, besonders auf dem Land, geboten. Fragen Sie vorher um Erlaubnis. Viele Tunesier werden Ihnen als Dank für Ihren Respekt, das schönste Lächeln zeigen. Streng
verboten ist jedoch das Fotografieren von staatlichen sowie militärischen Objekten.
Frauen
Man hört vieles - und viel Falsches. Es stimmt, dass die Tunesier gerne mit den Frauen „flirten“ - ähnlich wie in
anderen südlichen Ländern. Man hat Zeit - auch Zeit zuzuhören. Es liegt an jedem selber, die Dauer zu bestimmen. Signalisieren Sie klar und unmissverständlich, wenn Sie Ruhe haben möchten - es wird meist unverzüglich
akzeptiert.
Frühstück
Frisch gepresster Orangensaft ist nicht unbedingt in allen Hotels im Reisepreis inbegriffen.
G
Gesundheit
Es bestehen keine Impf– oder andere Gesundheitsvorschriften. Die Kontrollen im Küchen– und Hygienebereich
sind streng und vor allem auch effizient. So sind allfällige Magenverstimmungen heute vielmehr eine Folge der
Umstellung „Stress zu Ferien“ und des Klimawechsels. Vermeiden Sie ungewaschenes Obst und Gemüse vom
Markt. Auch wenn Leitungswasser in Hotels unbedenklich ist, greifen Sie lieber zu einer Flasche Mineralwasser.
Golfen
Tunesien verfügt über 8 attraktive Golfplätze: Tabarka, Tunis, Hammamet (2), Port El Kantaoui, Monastir (2),
Djerba. Die Greenfees sind preiswert, ebenso Kurse für Anfänger. Erkundigen Sie sich beim Reiseleiter.
H
Hotel
Jedes Hotel hat seine Eigenheiten, die Ihnen gerne unsere Reiseleitung erklärt:
(Nebenkosten für Safe, Badetücher, Liegen und Schirme am Strand usw.).
K
Kleidung
In den Hotels wird freizügige Kleidung akzeptiert. Beim Verlassen von Hotel und Strand wirken tief dekolletierte
Kleider und Miniröcke bei Damen sowie Shorts bei Herren eher provokativ auf die Tunesier.
Krankheit
Durch Klimaumstellung, Luftfeuchtigkeit und Nahrungsmittelumstellung kommt es oft zu Durchfallerkrankungen. Bei Fieber am besten einen Arzt aufsuchen, wenig essen, viel trinken. Unterschätzen Sie bitte auch nicht die
Stärke der Sonneneinstrahlung.
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K (Fortsetzung)
Kriminalität
Tunesien ist, selbst im Vergleich zu vielen europäischen Ländern, ein ausgesprochen sicheres Land. In Städten
und Touristenzentren ist allerdings mit Kleinkriminalität zur rechnen, vor allem mit Taschendiebstahl. Achten
Sie gut auf Ihre Handtasche, Geldbeutel usw.
M
Märkte (Souk)
Abgesehen von den fixen Souks in grösseren Orten, wo Sie praktisch täglich shoppen können, empfehlen wir noch
folgende Märkte:
Montag
Kelibia, Gronbalia, El Djem, Houmt Souk-Djerba, Zarzis
Dienstag
Mezel Temime, Ksar Helal
Mittwoch
Moknine
Donnerstag
Hammamet, Douz, Houmt Souk-Djerba
Freitag
Nabeul, Mahdia, Midoun-Djerba, Zarzis
Samstag
Monastir
Sonntag
Sousse, Adjim-Djerba
Mietwagen
Für Mietwagen benötigen Sie einen gültigen Schweizer Fahrausweis und mindestens ein Jahr Fahrpraxis, das
Mindestalter beträgt 21 Jahre. Geländewagen (4x4) werden nur mit Chauffeur vermietet. Für einzelne Tage ist es
günstiger, sich ein Taxi samt Chauffeur zu mieten. Es gilt Rechtsverkehr und Hupen. Die Strassenpolizei ist überall präsent und äusserst strikt. Die Strassen sind bis zur Wüste im Süden sehr gut ausgebaut, ebenso das Tankstellennetz.
Minibar
Sofern Sie eine Minibar im Zimmer haben: sofern Ihre Minibar leer sein sollte, können Sie diese über den
Room/Zimmerservice füllen lassen. Der Konsum wird über Ihre Zimmernummer belastet.
Moscheen
Können auf Anfrage besichtigt werden. Das Betreten der Gebetsäle ist Nicht-Moslems strikte untersagt. Bitte achten
Sie auf korrekte Kleidung.
N
Nebenkosten
Einige Hotels verlangen für Liegen und Schirm am Strand oder beim Pool eine kleine Gebühr. Badetücher nimmt
man am besten eigene mit. In den meisten Hotels kostet ein frisch gepresster Orangensaft extra. Bei kostenloser
Tennismöglichkeit wird das Flutlicht (abends) verrechnet.
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O
Obst
Frisches Obst ist je nach Jahreszeit auch in Tunesien sehr teuer (Wassermangel/wenig Regen). Sind Sie deshalb
nicht erstaunt, wenn das Angebot manchmal eingeschränkt ist.
P
Post
Ist generell zuverlässig. Portopreise: Postkarte und Briefe 500 Mill. Briefmarken erhalten Sie im Hotelbazar, auf
den Postämtern oder in Tabakläden. Bitte vermerken Sie bei Ihrer Postsendung für Schweiz „Suisse“ und „par
avion“ als Bezeichnung für Luftpost.
R
Rückflug
Informationen, Ihre Abreise vom Hotel betreffend, finden Sie spätestens 1 Tag vor Abflug in diesem XenotoursInformationsordner in Register 10. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig.
S
Stromspannung
220 Volt, Schukostecker passen nicht. Adapter sind bei Ihrer Hotelreception oder in Elektrogeschäften erhältlich.
Sprache
Offizielle Landessprache im Tourismus ist Französisch, oft versteht man auch Deutsch, Englisch oder Italienisch.
Im Landesinnern spricht die Bevölkerung meist nur Arabisch.
T
Taxi
Für Schweizer-Verhältnisse sind die Taxigebühren recht billig. Im Stadtgebiet wird ein Taxameter benutzt. Grundgebühr 320 Mill. Taxis können jederzeit vor Ihrem Hotel angehalten werden. Nachtzuschlag ab 21:00 ca. 50%.
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T (Fortsetzung)
Telefon
Die Vermittlung von Ferngesprächen übernimmt die Reception Ihres Hotels. Grundgebühr ca. 6-7 DT. Es gibt keinen Billig- oder Sonntagstarif.
Ferngespräch: Vorwahl Schweiz: 0041.
In den öffentlichen Telefonkabinen (Taxiphone) sind die Gespräche bedeutend billiger.
Teppichkauf
Bis vor wenigen Jahren war der Teppichverkauf an Touristen eine sehr wichtige, touristische Nebeneinnahme.
Leider arteten die Verkaufsmethoden des öftern aus. Heute hat sich die aggressive Verkaufstaktik etwas gebessert
und es gibt Teppichlokale, wo Sie korrekte Ware zu korrekten Preisen erhalten. Vertrauen Sie Ihrem Reiseleiter,
der Ihnen nicht nur wertvolle Tipps mit auf den Weg geben kann, sondern auch die Geschäfte kennt, wo Sie bedenkenlos einkaufen können.
Trinkgeld
In Restaurants etwa 10%. Zimmerpersonal ca. 5 DT pro Woche. (am Anfang Ihres Aufenthaltes geben, kann
Wunder wirken!). Im Hotelrestaurant geben Sie mehrere kleine Beträge oder runden diese auf. Die Löhne sind in
Tunesien sehr niedrig, so dass sich auch der Fahrer, der Sie vom Flughafen abholt oder dorthin zurückbringt,
über Trinkgeld freut.
Trinkwasser
Das Leitungswasser können Sie unbedenklich zum Zähneputzen verwenden. Zum Trinken ist es jedoch nicht geeignet. Sie können sich aber jederzeit an der Bar oder im Hotelshop Mineralwasser kaufen.
Thalasso-Wellness
Eine Thalassobehandlung ist angenehm und stimuliert den Körper. Die Anwendungen basieren auf ca. 34° warmen Meerwasser. Heute hat es in fast allen grösseren Ferienorten Hotels mit Thalassocenters. Gönnen Sie sich einmal einen Schnuppertag! Ihr Reiseleiter berät Sie gerne.
W
Wertsachen
Geld und Schmuck sowie Flugtickets und Reisepässe sollten Sie im Hotelsafe oder Schliessfach hinterlegen. Gemäss internationaler Gepflogenheiten haften auch in Tunesien die Hotels nicht für aus dem Zimmer abhanden
gekommene Gegenstände. In diesem Zusammenhang möchten wir Sie bitten, besonders in der Altstadt und auf
Märkten auf Ihre Taschen und Geldbeutel zu achten.
Z
Zeitungen
Europäische Zeitungen und Zeitschriften sind etwa ein bis drei Tage nach Erscheinen in Ihrem Hotel oder an den
Kiosken erhältlich, sind aber sehr teuer.
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Z (Fortsetzung)
Zeitunterschied
In Tunesien gibt es keine Sommerzeit. Während der europäischen Sommerzeit beträgt der Zeitunterschied zur
Schweiz minus eine Stunde.
Zollbestimmungen
Zollfrei dürfen Sie aus Tunesien pro Person folgendes nach Europa einführen:
•
1 Liter Alkohol über 15% oder 2 Liter Alkohol unter 15%.
•
200 Zigaretten oder 100 Zigarren oder 500g Tabak.
•
1/4 Liter Parfum oder 1 Liter Eau de Toilette. (Nur gültig für Personen ab 16 Jahren )
(Änderungen vorbehalten)
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Lac Ichkeul
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TABARKA Mateur
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TUNIS
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KEL
Ain Draham
Beja
Korbous
Bulla Reggia
Chemtou
Jendouba
Dougga Zaghouan
Thuburbo
Majus
El Kef
Table de
Jughurta
PORT EL KANTAOUI
SOUSSE
MONASTIR
MAHDIA
1271
Kairouan
Kalaa Khasba
1544
Jebel
Chambi
NABEUL
HAMMAMET
Sbeitla
El Djem
Kasserine
Chebba
Sfax
Kerkennah
Inseln
Gafsa
Mides
Tamerza
Metlaoui
Houmt INSEL
Souk
DJERBA
Guellala Römerdamm
TOZEUR
Gabes
Nefta
Chott el Djerid
Kebili
Douz
Djorf
Matmata
Médenine
Ksar
Ghilane
Tataouine
Chenini
ZARZIS
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Guerdane
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Borj el
Khadara
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