Ausgabe Februar 2014 - Verband Hessischer Amateurtheater eV

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Ausgabe Februar 2014 - Verband Hessischer Amateurtheater eV
ungeschminkt
D a s M a g a z i n d e s L a n d e s v e r b a n d e s H e s s i s c h e r A m a t e u r b ü h n e n e . V.
Ausgabe Februar 2014
Die Bundesversammlung 2013 des BDAT
Die Verbände trafen sich in Hamburg
Seite 20/21
Das „theater am bach“ spielt
„Jedermann“
Seite 16/17
ungeschminkt Februar 2014
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IMPRESSUM
Herausgeber: Landesverband Hessischer Amateurbühnen e.V.
Mitglied im BDAT
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Nachdruck, mit Quellenangabe und gegen Übersendung eines Belegexemplars an die Redaktion gestattet.
Auflage 1000 Stck.
Die Zeitschrift erscheint zweimal jährlich
(Februar / August)
Anzeigenpreise:
1/1 Seite: 120,00 €
1/2 Seite: 60,00 €
1/4 Seite: 30,00
Letzte Seite (außen): 180,00 €
Layout, Satz und Bildbearbeitung:
Frank Weymann,
Schauenburg
Die nächste Ausgabe erscheint im August 2014
Redaktionsschluss:
05. Juli 2014
Förderer des Landesverbandes Hessischer Amateurbühnen e.V.:
Inhalt
Impressum, Inhaltsverzeichnis
Editorial
Aus der Vorstandsarbeit
Jubiläen, Ehrungen, Mitglieder
Kritik Punkt
Superfete auf Burg Eppstein
WHT: Schöne Bescherung
Seminar: Schauspieltraining
Espenau: Ein Bett voller Gäste
Seminar: Musical
TG Delkenheim: Aschenputtel
Treffen West/Ost/Süd in Ehringshausen
Ensemble feel-x: Der nackte Wahnsinn
theater am bach: Jedermann
Nordhessen Info beim WHT
KultT Fritzlar: Die Zauberlehrlinge
BDAT: BV in Hamburg
KiJu Camp auf Burg Hohensolms
VBE: Die Bremer Stadtmusikanten
Klosterspiele / Theaterverein Elmar
Inkognito:
Hilfe, die Herdmanns kommen
Trans Mask Commedia
Seminar: Regie
Dornheimer Theaterkiste:
Vier Morde mit nur einer. Leiche
theater am bach: Scrooge
TGASS: Die Schöne u. das Biest
Erweller Theaterverein:
Stress im Schampus Express
BDAT Info
Spieltermine
Seminare
Laienspielgruppe Ehringshausen:
Wer ist im Bett mit dem Butler?
Titelfoto:
Martina Klein,
Dellerlecker Dillenburg
Dieses Foto entstand beim
Fotoseminar in Hanau.
Das Historische Theater spielte das
Stück Hexenjagd. Ein Bericht folgt in
der nächsten Ausgabe.
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Druck:
flyeralarm GmbH,
Alfred-Nobel-Str. 18,
97080 Würzburg
www.flyeralarm.com
Ed i tori al
Liebe Theaterfreunde,
ob die Hessische Landesregierung nach den Neuwahlen den Bereich „Kunst“
aufwertet oder aber wieder alles beim „Alten“ bleibt, werden wir jetzt ein
weiteres Mal hinterfragen.
Auf alle Fälle hat unser Dachverband BDAT eine wunderbare Initiative
ins Leben gerufen, für die ich, für die der Landesverband Hessischer
Amateurbühnen, nachhaltig werben will, weil es sich um eine
der spannendsten Ideen handelt, die der Bund Deutscher
Amateurtheater für Kinder und Jugendliche ins Leben gerufen hat.
„Theater für ALLE“ - ein Bündnis für Bildung unter dem Motto: Kultur macht stark!
„Theater entdecken, neue Blickwinkel finden und Spaß an Kultur kreativ erleben“, heißt
es im Leitsatz der Broschüre zu dieser Initiative.
Ziel der Initiative ist es, die Portale der Darstellenden Kunst weit zu öffnen für junge
Menschen, die vielleicht noch nie Theater besucht haben, und ihnen Einblicke in die
fantasievolle Welt der Schauspielkunst zu ermöglichen und Begeisterung für das
Theater zu wecken.
Leider konnten wir dieser Ausgabe der „ungeschminkt“ keinen Flyer zu diesem
Projekt beilegen, aber wir bitten die interessierten Bühnen direkt Kontakt mit der
Projektkoordinatorin Frau Margerita Bube >bube@bdat.info< aufzunehmen!
In diesem Zusammenhang möchte ich auf unseren Ki-Ju-Wettbewerb 2014
aufmerksam machen, den der LV Hessen zum zweiten Mal ausschreiben wird.
In Kürze werden wir die Ausschreibung an unsere Ki-Ju-Bühnen versenden und hoffen
auf rege Beteiligung und „märchenhafte“ Beiträge.
Bundesfreiwilligendienst Kultur und Bildung:
Zwischenzeitlich wurden bundesweit 85 rechtskräftige Vereinbarungen beim BDAT
abgeschlossen und 61 Mitgliedsbühnen bei den Landesverbänden als Einsatzstellen
anerkannt.
Frau Sigrid Haase vom BDAT ist Projektkoordinatorin BFD Kultur - haase@bdat.
info. Über Frau Haase können alle interessierten Bühnen sich über Art, Umfang,
Einsatzmöglichkeiten und Voraussetzungen als auch Antragsverfahren informieren.
Aus dem Office:
Wir konnten viele Bühnenbesuche durchführen und auch Hilfestellungen bei
verschiedensten Problemen geben.
Zwischenzeitlich haben wir 204 Bühnenmitglieder im Verband, die mit über 13.000
Mitgliedern und fast 2.000 Aufführungen über 250.000 Zuschauern traditionelles und
interdisziplinäres Theater geboten haben.
Dem Lastschrifteinzugsverfahren sind jetzt 149 Bühnen beigetreten, ich würde mich
sehr darüber freuen, wenn wir „ALLE“ Bühnen in das Einzugs-Verfahren einbinden
könnten. Ich gebe die Hoffnung nicht auf!
Zudem wünsche ich mir, dass ich viele Bühnen bei unserem Landesverbandstag am
22.03.2014 in Ehringshausen (Gemünden) begrüßen kann. Ausrichtende Bühne ist die
Ehringshäuser Laienspielgruppe, die in 2014 auch ihr 30-jähriges Jubiläum feiert.
Ein weiterhin gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2014
Euer
Norbert Deforth
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Aus der Vorstandsarbeit...
Hier mal ein Schriftverkehr, der uns dieser Tage erreicht hat, zu eurer Kenntniss.
Sehr geehrter Herr XXX,
An: Ilse Bosch
Betreff: Versicherungsfall
NE WS
NE WS
Sehr geehrte Frau Bosch,
ich habe folgendes Anliegen, bzw. Frage an Sie:
Wir die Theatergruppe „XXX“ e.V. sind Mitglied im
Landesverband Hessischer Amateurbühnen e.V und
somit ja auch im Bund Deutscher Amateurtheater e.V..
Jetzt kommt mein Anliegen, das man mir bisher nicht
eindeutig im LVHA beantworten konnte.
Im Oktober letzten Jahres transportierten wir unsere
Requisiten vom Probenlokal zum Aufführungslokal.
Dabei musste ich mit meinem Privat-PKW vor die Türe
des Probenlokals fahren.
Dabei habe ich beim anschließenden Rausfahren einen Begrenzungsstein mit der rechten Seite gestreift.
Dabei gab es erhebliche Kratzer an dem Seitenteil
unterhalb der Türen.
Und jetzt kommt meine Frage: Ist ein solcher Fall versichert, und wenn ja, kann man das noch rückwirkend
abwickeln?
Mit freundliche, Gruß
es tut mir leid, dass ich Ihnen mitteilen muss, dass
dieser Versicherungsfall nicht über unsere bestehende
Haftpflichtversicherung versichert ist.
Grundsätzlich sind KFZ-Schäden ausgeschlossen.
Wir haben auf unserer Homepage www.bdat.info/
Leistungen/Versicherung unsere Versicherungsbroschüre.
Dort können Sie alles über KFZ-Schäden im Teil B
unter Punkt 1.2 und 1.3 nachlesen.
Wenn Sie noch weitere Fragen haben, können Sie sich
gerne an mich wenden.
Mit freundlichen Grüßen
Ilse Bosch
Sachbearbeiterin
Bund Deutscher Amateurtheater e.V.
Homeoffice
Fon +49 (0) 7329 919 696
Fax +49 (0) 7329 919 697
bosch@bdat.info,
www.bdat.info
Jubiläen
Ehrennadeln des BDAT erhielten folgende Mitglieder:
Ehrennadel in Silber -
für 25 Jahre Arbeit im Amateurtheater
NE WS
Michaela Feldmann
und
Felix Carl-Emil Wiedergrün
vom Ensemble feel-X, Bad Soden Salmünster
!
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Zitat
Gedanken springen
wie Flöhe von einem
zum anderen, aber
sie beißen nicht
jeden.
(George Bernard Shaw,
irischer Dramatiker)
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Wir begrüßen alle neuen
Mitglieder ganz herzlich
und freuen uns auf eine gedeihliche Zusammenarbeit
zum Wohle aller.
Den
ausgeschiedenen
Mitgliedern wünschen wir
weiterhin eine spannende Theaterarbeit und alles
Gute.
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Der Vorstand
Neue Mitglieder im Landesverband
Nr.
Bereich
Name
197
Ost
Kulturverein 1979 Höchst/Nidder e.V.
047
Süd
Theaterverein kultBurG e.V.
063
West
Pinocchio ‚90 e.V.
Nicht mehr im Landesverband:
Theatergus, Die Owwedäler, Harheimer Bühne, Kulturbühne Oberselters und Laientheater Schinschter Schloßmais
Das 1. Mal
von Jürgen Baumgarten
„Das 1. Mal!“ (Lehrerin) „Was für ein 1. Mal“ (Rene)? „Na das mit Jungen
und Mädchen“ (Fabian). Nun ist allen klar um was es in diesem Stück
geht. Um Jungen und Mädchen in der Pubertät. Wie wird es wohl sein
das 1. Mal? Romantisch, stürmisch oder vielleicht zügellos?
Jeder Darsteller gibt seine Wünsche und Vorstellungen in einem Solo
wieder. Alles scheint wie erwartet auf eine Darstellung der Sehnsüchte
von Jugendlichen hinauszulaufen.
Wären da nicht die anonymen Anrufe auf das Handy von Melanie. Zunächst noch als romantische Avancen, werden sie immer mehr zum
Schrecken für Melanie. Wer ist nur der Stalker, der Melanie auf Schritt
und Tritt belästigt? Ist es Tom Tom, der Chef der Jungen-Gang, der sogar Frau Kram, die Lehrerin anbaggert? Ist es Rene der Nerd, welcher
nur Tom-Tom nach dem Mund redet, um dazu zu gehören? Ist es der
Geschichtslehrer Herr Spindler, der angeblich schon eine Schülerin sexuell belästigt haben soll? Oder ist es Fabian, der Kumpel von Tom Tom,
welcher seinem Boss überall hin folgt? Nur durch Glück und Selbstbewusstsein entkommt Melanie einem Übergriff des Stalkers und erkennt diesen.
Fabian ist bei dem anfänglichen Versuch mit Melanie zusammen zu
kommen über das Ziel hinausgeschossen und hat zu spät erkannt, dass
sich Liebe und Zuneigung nicht erzwingen lassen und dass Wunsch
und Realität nicht immer eins sind. Nach dem Outing von Fabian erkennen auch die anderen Schüler, dass die Erfüllung des Traums vom
1. Mal bei Ihnen liegt. Nur für Melanie ist klar, das 1. Mal wird nicht so
unbeschwert, wie sie es sich gewünscht hat. Ob in der Realität Melanie
genauso selbstbewusst reagieren würde und ob sie genauso hilfsbereite & engagierte Lehrer gehabt hätte darf bezweifelt werden. Zu oft
werden junge Mädchen und Jungen in dieser Phase bedrängt. Allen
Zuschauern wird klar: Nur selbstbewusste Jugendliche können ihre
Träume vom „1. Mal“ verwirklichen und erkennen, dass Traum und
Wirklichkeit nicht zu 100% übereinstimmen müssen, um eine erfülltes
1. Mal zu erleben.
Die Darsteller des jungen Theaters begaben sich mit diesem Stück auf
eine Reise zu sich selbst. Befinden sich die meisten Akteure doch in
dieser Lebensphase. Während der Proben zeigt sich, dass viele Szenen
nicht so locker zu spielen sind, wie der König oder der Diener. Das 1.
Mal mussten sie versuchen sich selbst in die Rolle einzubringen, ohne
sich selbst zu spielen. Die Anmach-Szene zwischen Tanya und Tom-Tom
zum Beispiel, war eine der größten Herausforderung für die beiden
Darsteller. Zu groß war wohl die Angst, dass die Zuschauer nicht zwischen Schauspiel und Realität unterscheiden könnten. Aber auch die
Soloauftritte, welche jeder Schauspieler zu absolvieren hatte, waren für
alle eine Herausforderung. Das 1. Mal auf sich alleine gestellt, mussten
sie „Ihren“ Charakter dem Zuschauer vermitteln, ohne die Unterstützung der anderen. Stück für Stück öffnet sich jeder Charakter und erzählt seine Sichtweise. Ein wichtiges Hilfsmittel sind die Stühle. Jeder
Darsteller durfte sich einen Stuhl aussuchen, der seiner Meinung nach
am besten zum Charakter der Rolle passte. Die Stühle waren Ausdruck
der Persönlichkeit. Außer den Stühlen, Schultaschen und Schulheften
gab es keine weiteren Requisiten, so dass die Zuschauer sich ganz auf
die Darsteller und deren Spiel konzentrieren konnten.
All diese Schwierigkeiten meisterten die Darstellerinnen und Darsteller
des Jungen Theaters, des FAT Flörsheim mit Bravour und zeigten, dass
sie dem „Kinder-Theater“ nun entwachsen sind. Diese Leistung wurde
an allen beiden voll besetzten Aufführungen von den Zuschauern mit
viel Applaus und Lob gewürdigt. Klasse, weiter so.
Text u. Fotos: Stefan Theimer
Bild 1: Tom Tom (Jonathan Walther) und Fabian (Jean Lauck) amüsieren sich über die Wünsche und Sehnsüchte der Mädchen.
Bild 2: Cindy (Viola Gebeck) bei Ihrem Geständnis, dass der angebliche 20Jährige Freund Ihr Cousin ist, der Sie nur in die Disco mitnimmt, damit sie nicht alleine ist.
Bild 3: Melanie (Chiara Theimer) kurz bevor Sie vom Stalker angegriffen
wird
Bild 4: FAT Junges Theater: Jonathan Walther, Jean Lauck, Chiara
Theimer, Luis Lauck, Aylin Eisele, Viola Gebeck, Katharina Klos, Jaquline
Walther, Emily Walther, Laura Pali mit Ihren Stühlen.
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Kritik.
Liebe Leser,
diese Seite, mit dem
Namen „Kritik Punkt“
haben wir aufgrund
einer schriftlichen
Stellungnahme des
Theaterfreundes Carl
Farin, von der Bad
Arolsen Company (BAC)
eingerichtet.
Vielleicht hat der eine
oder andere unter euch
etwas zu dieser Kritik
zu sagen, oder er hat
eigene Kritikpunkte, die
er gern mal los werden
möchte.
Wir sind gespannt!
Die Redaktion
Warum ich keine Lust mehr habe die „ungeschminkt“ zu lesen
Liebe Reporter, Respekt für euren Einsatz, aber
ich habe dennoch (harte) Kritik:
Jeder Artikel klingt gleich:
Persönliche Anmerkungen der Autoren wie:
Die halbstündige Anreise hat sich gelohnt, - Eigentlich wollte ich den Text nochmal lesen, kam aber
aus Zeitgründen nicht dazu..., - ...wurden mit Kaffee
und Kuchen freundlich aufgenommen, ...war eine
große Freude beim XY-Theater zu Gast zu sein,
haben Null Informationswert.
Zu viele belanglose Adjektive und Worthülsen:
...liebevoll eingerichtetes Bühnenbild dank des Einsatzes von...,
Zudem passten auch Kostüm- und Bühnenbild sowie nicht zuletzt die Regieführung..., ...buntes Bühnenbild...
Am Ende werden immer die darstellerischen Fähigkeiten gelobt; schlechtes Schauspiel gibt es
nie!
...hervorragende schauspielerische Leistung,
...Rolle glaubhaft verkörpert.
Zu viele Namennennungen: Für weiter entfernt
liegende Bühnen ist das unwichtig.
Mit Verlaub, aber manchmal klingen die Artikel
wie der berühmte Schulaufsatz: „Mein schönstes
Ferienerlebnis“.
Resümee:
Die meisten Berichte wirken auf mich wie eine
mit allen Mitteln positiv gestaltete Selbstbespiegelung. Der Ansatz sollte meiner Meinung nach
genau umgekehrt sein: Anregung für andere
Theatergruppen, das beschriebene Stück ebenfalls zu spielen oder aus der eigenen Spielplangestaltung auszuschließen.
Vorschlag:
Nach der Überschrift ein Kästchen mit:
Stücktitel, Autor, Genre: z. B.: Komödie , Komödie
mit sozialkritischen Aspekten, Schwank - reiner
Schenkelklopfer, Drama, Drama mit humoristischen Aspekten, Satire, Kinderstück ab 5, Krimi,
usw.
Inhalt: z. B.: Stück über Gewalt, Stück über Liebe,
usw.
Darsteller: z. B. 2x weiblich, 2x männlich.
Bühne: z. B.: 10 Bilder - aufwändig, 1 Bild - einfach,
1 Bild - aufwändig.
Besonderheiten: z. B.: schwieriges Licht, während der Aufführung muss für die Schauspieler
gekocht werden, Auto auf der Bühne nötig, etc.
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Im Artikel könnte der Probenprozess nachgefragt
werden: Schwierigkeiten, Stück unter- oder überschätzt, positive Erlebnisse (persönliche Entwicklungen), Zuschauerreaktionen (auch negative)
oder eine schöne Anekdote. (z.B.: Als der Bühnenboden einkrachte...)
Adjektive bewusst auswählen: z. B.: realistischer
Raum, abstrakter Raum, gemalte Kulissen, naive
Dekoration;
unterstützt das Kostüm den jeweiligen Charakter
oder ist es beliebig?
Steuert das Bühnenbild eigene Aspekte zum Inhalt bei, oder liefert Interpretationsansätze?
Spiegelt sich die Stimmung des Stückes im Bühnenbild oder in der Beleuchtung wieder?
Wurde das Stück verändert, modernisiert oder
war „Werktreue“ angesagt?
Wurde viel oder wenig gestrichen?
Welche Aspekte des Stückes wollte man besonders herausstellen? usw., usw.
Bei den Fotos wünsche ich mir mehr Totalen, um
einen Gesamteindruck zu bekommen.
Ich weiß, das ist ziemlich viel verlangt für ihre
Freizeit opfernde, engagierte Mitarbeiter.
Ihr müsst ja meine Vorschläge nicht alle annehmen, falls sie zu realitätsfremd sind. Jedoch ein
von praxiserprobten Mitarbeitern erstellter Kriterienkatalog für die Berichte wäre eine gute Sache.
Auch ist es problematisch euphorisierte Theatermacher mit Kritik zu konfrontieren - da muss man
sehr sensibel sein!
Natürlich freue ich mich auch, wenn ich einen Artikel über unser Theater in der „UNGESCHMINKT“
lese, aber aus oben genannten Gründen ist mir
das zu wenig!
Nehmt mein Geschreibsel, trotz gewisser Härten,
bitte nicht persönlich, ich meine es wirklich konstruktiv!
Dieser Artikel kann, wenn ihr wollt, in der „Ungeschminkt“ veröffentlicht werden, in der Hoffnung, eine rege Diskussion anzuregen.
(Dies ist eine persönliche Stellungnahme, nicht die des
BAC-Theaters)
Carl Farin - 34454 Bad Arolsen (BAC-Theater)
Guten Tag, Herr Farin,
zunächst einmal eine große Bitte um Entschuldigung, dass ich erst jetzt auf Ihren Brief – Ihre Kritik an der ungeschminkt, die Sie uns über Kirsten
Henckel übermittelt haben – antworten kann. Ich
hatte dies übernommen, war aber in den letzten
Wochen durch Dreifach-„Belastung“ in der eigenen Theatergruppe ziemlich stark gefordert. Nun
ist die Premiere durch, es wird ruhiger bei uns.
Wir haben in der Redaktion und im Vorstand
lange hin- und her überlegt, was wir Ihnen am
besten antworten. Ganz abzulehnen ist Ihre Kritik bei weitem nicht, wir sind auch in gewissem
Maße kritikfähig und werden die eine oder andere Anregung in der nächsten Vorstandssitzung
(die mit dem 01. Februar 2014 jedoch zu spät für
die nächste Ausgabe der ungeschminkt kommt)
diskutieren. Das kann ich Ihnen versichern.
Jedoch müssen wir auch einiges dazu anmerken:
Zum einen: Herr Weymann und ich schreiben die
wenigsten Artikel selbst. Einiges ist übernommen
aus „Spiel und Bühne“, viele Artikel über Bühnenaufführungen stammen von den Bühnen selbst.
Wir übernehmen diese auch inhaltlich so, wie
wir sie erhalten haben. Sie werden lediglich auf
Rechtschreibung und Zeichensetzung überprüft.
Eine zu starke Namensnennung (wenn die Namen aller Beteiligten in Klammern gesetzt sind
und dadurch der Text unleserlich wird) nehmen
wir meistens, aber nicht immer heraus. Es kommt
auf den Text an. Wir stehen auf dem Standpunkt,
dass den Beteiligten selbst vielleicht wichtig ist,
wer in welcher Rolle mitgespielt hat. Wer sind wir,
dass wir uns darüber erheben zu entscheiden,
was oder wer hier unwichtig ist oder nicht? –
Wenn wir Artikel selbst schreiben (Kürzel fw oder
ah), dann werden Sie bei genauem Lesen feststellen, dass wir, wo wir es für angebracht hielten,
auch immer mal Kritik angebracht haben. Aber
wir werden niemals eine Theateraufführung derart zerreißen, wie man das von Profibühnen und
–journalisten kennt, sondern diese Kritik eher am
Rande üben. Auch das Weglassen von „Lob“ kann
übrigens eine Form von Kritik sein. Die Theatermacher unserer Gegend sind uns alle bekannt,
wir möchten auch weiterhin gern gesehene Gäste bei ihnen sein, und, seien wir doch mal ehrlich – nicht jede/r kann mit Kritik so gut umgehen
wie vielleicht Sie und ich in unseren Gruppen.
Und nicht jede/r Theatermacher/in hat einen so
großen Anspruch, dass Kritik, sei sie auch noch so
wohlgemeint und konstruktiv, begeistert aufgenommen und umgesetzt wird!
Zum anderen: Sie haben vollkommen Recht – neben unseren Berufen, Nebenberufen, Familienarbeit und Theaterarbeit in den eigenen Gruppen
– z. T. in mehreren Bereichen mit hoher Verantwortung – und neben unserer sonstigen Arbeit
im Landesverband (Herr Weymann ist stellvertr.
Vorsitzender und nimmt viele Termine wahr, ich
bin Schrift – und Protokollführerin) haben wir uns
der Arbeit an der ungeschminkt gewidmet. Wir
würden z. B. sehr gern Hintergrundinformationen zu einem Stück (z. B. in einem „Kasten“) veröffentlichen, wenn sie uns denn geliefert wird. Wir
wären aber völlig überfordert, von jedem Stück,
zu jedem Artikel, sei er selbst geschrieben oder
nicht, diesen Informationen „hinterher zu laufen“.
Denn seien Sie versichert – nicht jede/r antwortet freudig auf Mails oder geht gleich ans Telefon,
wenn wir anrufen! Wir haben schlicht die Zeit
nicht, diese Arbeit zu leisten.
Fazit: Die ungeschminkt ist eine Zeitung von
Theaterleuten im Amateurbereich für Theaterleute. Sie wird von vielen Menschen gestaltet,
wir sammeln oft nur und bringen die Beiträge in
Zeitschriftenform mit unserer und der Meinung
vieler anderer Leser nach ansprechendem und
attraktivem Layout. Wir würden uns daher sehr
freuen, wenn Sie uns unterstützen könnten, z.
B. indem Sie Theateraufführungen in Ihrer Nähe
besuchen und den einen oder anderen Artikel
nach Ihrem Gusto verfassen würden. Mit Ihrem
Namen versehen, können wir Ihnen versichern,
dass wir ihn inhaltlich so veröffentlichen, wie Sie
ihn schreiben!
Und nur am Rande erwähnt:
Wenn Sie sich die Verbandszeitungen anderer
Landesverbände anschauen: diese sehen in etwa
so aus wie unsere, mit nur kleinen Abweichungen. Dies soll aber nicht als Entschuldigung dafür
dienen, nicht das eine oder andere zu verändern.
Wie gesagt, wir werden darüber diskutieren. Wir
werden Ihre Kritik auch gern veröffentlichen, und
unsere Stellungnahme ( d. h., diesen Brief an Sie
in verkürzter Form) dazu. Auch wir hoffen, dass
wir einige Reaktionen darauf erhalten. Allerdings
bin ich selbst, die ich schon mehrere Fassungen
der ungeschminkt miterlebt habe, da nicht sehr
optimistisch (Anregungen, Kritik zu üben, wurden früher schon oft gemacht, immer mit geringem Ergebnis). Aber ich lasse mich gern überraschen!
Mit freundlichen Grüßen,
Landesverband Hess. Amateurbühnen e. V.
Antje Hörl, Schriftführung
ungeschminkt Februar 2014
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Superfete auf Burg Eppstein
Bild oben:
Mario Gesiarz „Rezi*Babbel“ mit:
Komm, lass uns babbeln.
Bilder rechts, von oben:
- Schau nicht unters Rosenbeet,
„Freie Bühne Hofheim“.
- „restrisiko“: Wir machen, was
ihr wollt.
- „1. Akt“ Neuanspach: Verständnisprobleme (2 Bilder)
- „Burgschauspieler Eppstein“ mit
Hotel zum Hirschen.
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…zur 100. Jahr-Feier der Burgschauspieler auf
Burg Eppstein und zu Ehren des hl. Genesius,
Schutzpatron der Schauleute, hatte dieser ein
Einsehen und schickte uns ein „Wetterchen“, eingebettet zwischen den Regentagen, wie es besser nicht sein konnte. Tropfte es noch bei Beginn
des Gottesdienstes etwas, was die Pfarrer als Feudentränen ansahen, wurde es im Laufe des Tages
immer besser.
Dieser Tag war ein grandioser Abschluss der Feierlichkeiten. Bestimmt hat noch niemand einen
solchen Gottesdienst erlebt – gestaltet wurde er
von der ev. Pfarrerin und dem kath. Pfarrer aus
Eppstein. Super Gesangs- und Musikgruppen
traten auf, ein Soul-/Jazzsänger, fröhliche, klangvolle Kirchenlieder, die alle gerne mitgesungen haben – welch eine Resonanz auf der Burg.
Sketcheinlagen der Burgschauspieler und der
zwei Pfarrer !!! – Ja, ihr lest richtig, und das alles in
einem Gottesdienst. Richtig gerührt waren alle,
als zur Überraschung 2 Kinder eines Schauspielerpaares getauft wurden und diese in die Fürbitten am Schluss mit einbezogen wurden. Wer
es erlebt hat, war überwältigt. Das war nicht zu
toppen und man brauchte kein Kirchengänger
zu sein, um Gänsehaut zu bekommen. Eineinhalb
Stunden waren ach so schnell vorüber.
Nun kamen die Wildschweine, Bratwürste etc.
zum Einsatz, die man sich zusammen mit einem
weiteren Augenschmaus schmecken ließ.
Denn jetzt kamen die Bühnen an die Reihe, die
das Volk bis um 18.00h mit einem Feuerwerk verschiedener Sketche oder Auszügen aus ihren momentanen Stücken begeisterten. Wir hatten ca.
40 Bühnen im Umkreis von ca. 40 km angemailt.
Einige kamen nur zum Genießen, auch diesen
vielen Dank fürs Kommen, denn ohne Publikum
ist es ziemlich öde. Sieben Theatergruppen unterhielten die Gäste mit Spiel und Spaß:
Theaterlust „Freie Bühne“ aus Hofheim /Ts, Das
Improvisationstheater „Restrisiko“ aus Wiesbaden, 1.AKT aus Neu Anspach, die Theatervaganten aus Hofheim, REZI*BABBEL Mario Gesiarz (der
uns schon bestens beim Landesverbandstag in
Eltville unterhalten hat und jetzt die Schar seiner
Anhänger um etliche erweitert hat),
die Humoristen aus Vockenhausen und letztendlich die Gastgeber selbst.
Vielen Dank diesen Gruppen für ihr theatralisches
Geburtstagsgeschenk.
Juliane Rödl von den Burgschauspielern, die die
Idee dazu hatte und das ganze – mit vielen Helfern und Vereinen – organisierte, war überglücklich, dass alles so gut abgelaufen ist und versprach voll Übermut, ein solches Fest vielleicht
im nächsten Jahr zu wiederholen.
Und wieder wie bei allen Theatertreffen wurden
einige interessante Bekanntschaften geschlossen
und vielleicht sieht man die Einen oder Anderen
bei einer der nächsten Aufführungen in diesem
oder im nächsten Jahr.
Karin Hartmann
ungeschminkt Februar 2014
Fotos: Wolfgang Hartmann
Schöne Bescherung
Eine Komödie von Alan Ayckbourn
Im Cassalla-Theater gab man im Oktober
2013 eine Komödie des britischen Dramatikers Alan Ayckbourn.
Der Titel heißt „Schöne Bescherungen“ und
das Stück berichtet von Spannungen in einer
britischen Familie während der Weihnachtsfeiertage.
Regie führten Brigit Horn-Gerhold und Werner Kanturek. Bei der Premiere am Samstag
begegnete man zunächst dem Hausherrn
Neville Bunker (Werner Kanturek), der Inhaber eines Elektronikgeschäft ist, sowie seiner Frau Belinda (Magdalena Horn), die von
ihm aber sträflich vernachlässigt wird Dazu
kommt Phyllis (Anja Gall), die Schwester Nevilles, die ianfänglich mit der Zubereitung
des Essens betraut ist, aber darüber zusammenbricht, weil sie dem Alkohol zu sehr
verfallen ist. Ihr Mann Bernard ist zwar Arzt
(Jochen Holstein), aber kein guter - seine
Patienten haben meist nur geringe Überlebenschancen.
Außerdem hat er ein nervtötendes Hobby:
Er führt Puppenspiele mit Überlänge auf,
was auch für seinen Auftritt bei der Premiere
zutreffend war. Hilfreich zur Seite stand ihm
dabei die schwangere Patty (Silke Heck).
Von Pattys Mann Eddie (Thomas Wagner),
einem relativ erfolglosen Selbstständigen,
ist keine Hilfe zu erwarten, und Onkel Harvey
(Eberhard Horn), ein paranoider Ex-Sicherheitsfachmann, will die Feiertage am liebsten vor dem TV verbringen.
Weiter erscheint dann noch Rachel, Belindas Schwester und Sekretärin eines Literaturzirkels (Kristin Zaun). Gemeinsam mit ihr
kommt auch noch Schriftsteller Clive (Alexander Hebstreit), für den sie amouröse Absichten hegt, der dann aber schließlich mit
Belinda ein Tête-à-tête unterm Weihnachtsbaum beginnt und den Besuch fast mit dem
Leben bezahlt.
Bilder, von oben:
Magdalena Horn, als Belinda Bunker;
Herrenrunde - E. Horn als Harvey, T. Wagner als Eddie,
und W. Kanturek als Neville Bunker;
Belinda und Eddie
A. Hebstreit als Clive Morris, A. Gall alsPhyllis Longstaff J.
Hollstein als Dr. Bernhard Longstaff und W. Kanturek als
Neville Bunker
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
ungeschminkt Februar 2014
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Seminar
Schauspieltraining mit Thomas Hof
Magische Momente in Lauterbach
Ein Bericht von Pierre Stoltenfeldt
Bühnenmagie hat mit Hexenkesseln, Zaubersprüchen und fliegenden Teppichen
eigentlich gar nichts zu tun. Von “Bühnenmagie“ sprechen Theaterfreunde, wenn im
Publikum für eine, zwei, manchmal auch drei
Stunden der Alltag und die Sorgen dem magischen Gefühl Platz machen, mit den Akteuren auf der Bühne im Herzen und im Geiste
verbunden zu sein und einfach alles passt,
stimmt und sich richtig anfühlt. Vielleicht
ist es kein Zufall, dass es ausgerechnet 13
Schauspielbegeisterte waren, die im Oktober des letzten Jahres beim Schauspieltraining in Lauterbach ein ganzes Wochenende
lang dieses Hochgefühl erleben durften schließlich messen Abergläubische der Zahl
13 eine gewisse übernatürliche Kraft bei.
Als echter Zauberkünstler erwies sich dabei Lehrgangsleiter Thomas Hof. Mit viel
Fingerspitzengefühl zog der Schauspieler und Theaterpädagoge Trick um Trick
aus dem Zylinder, um auch dem bodenständigsten Zweifler unter den Teilnehmern ein Staunen in die Augen zu zaubern.
Zunächst ging es dabei an die körperlichen
Leistungsgrenzen - Jungfrauen wurden
nicht zersägt, die Stimme, Knochen und Muskeln aber in einem sportlichen Aufwärmprogramm auf das Wochenende vorbereitet. Erste Selbstversuche im Übernatürlichen durften die Teilnehmer wagen, als ein imaginärer
Hexenkessel mit allerlei Zaubersprüchen
gefüllt werden sollte - eine einfallsreiche Abwandlung der drögen Stimmübungen, die
Spaß machte und den Körper beanspruchte.
sodass am Samstagmorgen beim Frühstück
manch einer über Muskelkater klagte. Für
Müdigkeit und Jammerei blieb am zweiten
Seminartag aber keine Zeit, forderte der
Lehrgangsleiter doch immer wieder Aufmerksamkeit und volle Konzentration von
seinen Zauberlehrlingen - Impuls- und Reaktionsspiele wurden mit viel Ernst angeleitet,
Diskussionen und Ablenkungen mit Konse
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ungeschminkt Februar 2014
quenz unterbunden, sodass gegen Samstag
Mittag jeder Geist weit offen stand für die
Arbeit am Text.
Hier wurde viel Raum für die individuellen
Wünsche der Teilnehmer gewährt. Anhand
von mitgebrachten Szenen, Gedichten und
Monologen kam hier jeder einzelne auf seine ganz persönlichen Kosten - beim einen
wurde auf minimalistisches Spiel geachtet,
anderen Tipps in Sachen Timing mit auf
den Weg gegeben. Oft waren es nur kleine
Tricks des Lehrgangsleiters, welche die Darstellungsqualität der Spieler verbesserten
und alsbald vom staunenden Publikum mit
tosendem Beifall und rauchenden Köpfen
belohnt wurden. Immer wieder wurde der
Text aus der Hand gelegt und das Gelesene in Bilder und Gefühle übersetzt, die sich
im improvisierten Spiel in authentisches,
oft ergreifendes Theater verwandelten.
Um den Spaß nicht zu kurz kommen zu lassen, verfeinerte der Lehrgangsleiter seinen
Seminarzaubertrank mit vielen Spielen und
Improvisationen, so dass auch die eine oder
andere Lachträne ihren Weg in den Kessel
fand. Viele Spiele wurden ergänzt und überarbeitet und durch die kreativen Ideen der
Teilnehmer völlig neu erfunden. Als wohl
effektvollste Kreation der Hexereinovizen sei
hier das Spiel „Metzgermuseum“ genannt,
das hoffentlich bald seinen Weg in Zauberbücher und das Aufwärmprogramm von
Schauspielgruppen in ganz Hessen finden
wird. Die Abende klangen heiter aus, es wurde viel diskutiert, getrunken, gesungen und
gelacht, so dass am Sonntag keiner der magischen 13 eine Kristallkugel brauchte, um
mit der Gewissheit im Herzen nach Hause zu
fahren, dass man diese wunderbare Truppe
ganz bestimmt nicht zum letzten Mal gesehen hat.
Amateurbühne Espenau 82 e.V.
Ein Bett voller Gäste
Zwei Paare, ein Seitensprung, ein heruntergekommenes Hotel und seine wunderlichen Angestellten: Das sind die Zutaten des Stücks, das
bei der Amateurbühne Espenau das Publikum
in der Saison 2013 erfreute.
Bühnenbildner im Boulevardtheater zu sein,
ist nur selten eine dankbare Aufgabe. Weil
dort meist der Irrsinn in den Alltag einbricht,
braucht man eine möglichst glaubwürdige Alltagskulisse, und man hat bei der Amateurbühne Espenau schon spektakuläre Bühnenbilder
in vielerlei Variationen sehen können. Diesmal
aber möchte der Zuschauer unter keinen Umständen einziehen. Die Farben sind vergammelt, die Tapete blättert ab, man meint, den
Mief riechen zu können, der durch diese Bude
wehen muss. Das Bühnenbild fängt glänzend
die Tristesse des Hotels ein, das den Schauplatz
abgibt für „Ein Bett voller Gäste“, einem Stück
des englischen Vielschreibers Dave Freeman.
Das Bühnenbild spielt mit. Hauptdarsteller sind
unter anderem ein Heizkörper, der die fehlende Wärme durch koboldhafte Klopfgeräusche
ausgleicht, eine Schranktür, die immer dann
klemmt, wenn sie das ganz bestimmt nicht
sollte, und eine angedeutete Faltwand, die den
Raum in zwei Hälften teilt. Und die reichen bei
weitem nicht aus für die Bewohner, die sich für
eine turbulente Nacht hier tummeln und das
Zimmer teilen müssen – teilweise, ohne voneinander zu wissen, wobei Türen und Schränke
gute Dienste leisten. Stanley und Brenda sind
als junges Ehepaar in dieser Bruchbude gelandet, und in Gestalt von Dirk Kraft und Michaela
Lotz haben sie Charme und Temperament im
Reisegepäck.
Ihre Zimmergenossen sind ein Keksvertreter
auf Seitensprüngen, den Frank als aufgeblasenen Selbstdarsteller spielt, während sich Petra
Groß als professionelle Geliebte über die Bühne schlängelt.
Freemans Stück ist nicht von der raffinierten
Sorte. Es präsentiert die Verwicklungen ziemlich grob, aber es bietet sehr viel Gelegenheit
für komödiantische Action, die das Team unter
der Regie von Michaela Lotz und Hanns Dieter Haupt genüsslich auskostet. Man macht
tüchtig Tempo und fordert von den Akteuren
tatkräftigen Körpereinsatz. Im Verlauf zweier
kurzweiliger Stunden steigerte sich die Stimmung des Publikums erheblich, am Ende gab
es langen und herzlichen Beifall. fw
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
ungeschminkt Februar 2014
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Seminar
Musicalseminar mit Brigitte Leistikow
I sing my Body electric . . .
Die Kulisse für den Musical-Workshop hätte passender nicht sein können. Mit wunderbarem Blick
auf die nächtliche Skyline von Frankfurt begann
das von Brigitte Leistikow geleitete Musical Wochenende. Hier gleich ein Dank an Ingrid Suhr für
die Organisation und Brigitte Leistikow für die Inspiration.
Dem Musical steht mit Musik, Gesang, Schauspiel
und Tanz eine breite Palette von Ausdrucksmöglichkeiten für Dramaturgie und vor allem für den
Ausdruck von Gefühlen zur Verfügung. Wobei sich
beim Musical die einzelnen Elemente nicht addieren, sondern potenzieren.
Das Musical stellt besondere Anforderungen an die
Darsteller: sie müssen singen, tanzen und schauspielen - und das meist gleichzeitig.
Brigitte Leistikow wählte für den Workshop Themen aus dem Film “Fame” mit dem Untertitel “Der
Weg zum Ruhm”. Ein Film von Allan Parker über
Jugendliche an einer New Yorker Schule für darstellende Künste. In fünf Episoden (Die Aufnahmeprüfung und vier Lernjahre) werden das Lebensgefühl und der steinige Weg zum Erfolg der sieben
jungen Protagonisten in blendenden Tanz- und
Musikszenen eingefangen. Ein in doppeltem Sinne
passendes Thema für uns Amateurakteure.
Im Film wird sehr deutlich gemacht, dass der Beruf
des Schauspielers, des Tänzers, des Musikers ein
sehr hartes Brot ist. Die Konkurrenz ist groß, die
Ansprüche sehr hoch bis hin zum Verzicht auf Privates bis zur Grenze der Selbstaufgabe.
I sing my body electric, ein Song aus Fame, wurde
förmlich zum Motto des Wochenendes.
Die Seele der Rolle, die Freude an der Arbeit, die
unbedingte Lust, darzustellen muss bei jedem erkennbar sein. Das sei das, was beim Zuschauer
ankomme und stehe unbedingt vor der absoluten
Perfektion (die ohnehin nie erreicht werden könne - so Brigitte Leistikow). Das Publikum verzeihe
dem Schauspieler einen Fehler eher als fehlende
Leidenschaft beim Spielen.
Brigitte Leistikow erarbeitete beispielhaft mit uns
eine Choreographie und gab uns gleichzeitig ein
wertvolles Werkzeug an die Hand, selbst Szenen
und Choreographien entwickeln zu können.
Kurz skizziert sah das so aus:
Aus der körperlichen Aufwärmphase heraus überlegte sich jeder Teilnehmer eine kleine rhythmische
Schrittfolge, z.B. rechts vor, links vor, rechts vor,
links Tab - links rück, rechts rück, links rück, rechts
Tab - recht seit, links an, rechts seit, links Tab - links
seit, rechts an, links seit, rechts Tab.
Nächster Schritt: Zwei Teilnehmer verbinden ihre
Schrittfolge. Dann verbinden jeweils zwei Zweierteams ihre Schrittfolgen.
12
ungeschminkt Februar 2014
Eine erste kleine Choreographie ist entstanden,
die nun geübt wird. Jetzt wählt jeder Tänzer aus
seinem Element den wichtigsten Schritt und betont diesen besonders, durch eine zusätzliche Bewegung, Hinzunehmen der Arme, Klatschen etc.
Während des Unterlegens der Musik werden die
Emotionen dazu ausgedrückt. Mit jedem Probendurchgang kommt ein Element mehr dazu, Dynamik, Tempo, Tanzfreude und das allzu bekannte
“Lächeln im Gesicht“. Die erste Tanzsequenz mit
Choreographie steht. Beim Proben werden weitere
Feinheiten der Bewegung und des Ausdrucks erarbeitet, Technik erarbeitet, Tipps gegeben. Alle haben dazu ihren ganz persönlichen Teil beigetragen,
ihre Kreativität und ihr Können eingebracht. Eine
tolle Gemeinschaftsleistung.
Ähnliche Basics werden beim Schauspiel
entwickelt, z.B. den Bühnenraum einnehmen:
vorne, Mitte, hinten - unten, Mitte, oben
(auch für die Choreographie wichtig - möglichst alle
Tänzer/Akteure sollen sichtbar sein).Das Bewusstsein für diese Ebenen, theoretisch wissen wir das
alle, ist für Tanzchoreographien noch wichtiger. Jeder Tänzer hat seinen Platz und das Ganze muss
wie eine stimmige Komposition wirken und das im
Sekundentakt. Brigitte Leistikow sensibilisierte unser Textgespür, Behaupten der eigenen Rolle auf
der Bühne, in Kontakt mit anderen sein, den einem
zustehenden Raum einnehmen, die jedem einzelnem Wort innewohnende Bedeutung umsetzen.
Sozusagen zum Ausruhen sahen wir gemeinsam
den Film Fame aus den 80-ern an. Hier wurde
deutlich, welche Elemente und Anregungen aus einem Film für ein eigenes Musical entnommen werden können, angefangen bei den Charakteren, Sequenzen aus Tänzen, Songs, Zeitgeist, Kostüme
etc. und vor allem Charakteristika, die das Musical
in Erinnerung bleiben lässt, ein Satz, ein Tanz, eine
Szene, ein Gesichtsausdruck, ein Song.
Die beispielhafte Erarbeitung von Liedern gab
uns Mittel für die Umsetzung in unseren eigenen
Theatergruppen an die Hand. Dazu gehören z.B.
den Rhythmus der einzelnen Takte eines Songs
zu analysieren, um zur Taktgenauigkeit zu kommen, die Melodie unabhängig vom Text zu lernen
(so kann man weitersingen, selbst wenn einem
der Text nicht einfällt), Verinnerlichen des Textes
und Ausdruck der Emotionen. Daneben flossen
viele technische Tipps für Stimmfülle, Artikulation
und mehrstimmige Improvisation ein. Zum Schluss
wurde alles vereint: Musik, Gesang, Tanz, Ausdruck/Schauspiel. Eine anstrengende, schweißtreibende, schöne Aufgabe.
Hut ab vor allen Musicaldarstellern. Wer selbst daran gearbeitet hat, weiß, was diese Darsteller leisten.
Ingeborg Eisenberger
Aschenputtel
„Kindgerecht-opulent“ – mit diesen Arttributen lässt sich
die Inszenierung des Weihnachtsmärchens 2013 der Theatergruppe Delkenheim passend einordnen. „Aschenputtel“ in der Fassung von Hermann Wanderscheck stand auf
dem Spielplan. Die Bühne war 1,40 Meter tiefer als üblich,
das darauf aufgebaute Bühnenbild erstreckte sich auf drei
Ebenen, 22 große und kleine Schauspielerinnen hauchten dem Brüder-Grimm-Klassiker darin Leben ein. Kurz:
Es war viel los im Bürgerhaus Delkenheim. Übrigens auch
auf den Zuschauerrängen.
Beate Clermont, die zum ersten Mal Regie führte, hatte
vier verschiedene Fassungen des Stücks gelesen, und sich
schließlich für die von Hermann Wanderscheck entschieden, weil sie dem Grimmschen Original sehr nahe kommt.
Den zahlreichen mitwirkenden Kindern – allein sechs davon spielen die Tauben – hat die Regisseurin aber noch
einige weitere Textzeilen spendiert, um etwa den Szenen
im Wald mehr Fülle zu geben.
Vier Monate intensiver Probenarbeit lagen hinter dem
Ensemble, als sich am 30. November 2013 der Premierenvorhang öffnete. Die Zuschauer erlebten zwei Stunden
lang – mit Pause natürlich – ein Kostüm- und Ausstattungsfest. Aschenputtels Schwestern Liese und Lotte
etwa sahen in ihren Ballkleidern und Barock-Perücken
aus wie ein quietschbuntes Knallbonbon. Für große Freude im Publikum sorgte der goldene Vogel in seinem gold
glitzernden Kostüm. Ganz ähnlich Tanzmeister Spitzbein,
dessen französischer Akzent und immer wieder eingestreuten Tanzeinlagen die Kinder zum Johlen brachten.
Ganz still war es dagegen, als Aschenputtel zu Beginn am
Grab Ihrer Mutter um deren Hilfe aus dem Himmel fleht.
Die Achterbahn der Kindergefühle gipfelte vor der Pause
in der rauschenden Ballszene, in der Prinz Alexander die
schöne Unbekannte erblickt, sich Hals über Kopf verliebt
und fortan danach bestrebt ist, Ihr den bei der Flucht verlorenen Silberschuh wiederzubringen. Und am Ende, natürlich, findet er sie, die böse Stiefmutter erlebt ihr blaues
Wunder.
Immer wieder flankiert wird das Spiel von den sechs Täubchen, die in allen Schlüsselszenen des Stücks dabei sind
und deren klassischer Reim „Rucke di guh, rucke di guh,
Blut ist im Schuh“ natürlich nicht fehlte. Als Auftrittsmusik
begleitete sie übrigens das Titellied aus „Drei Haselnüsse
für Aschenbrödel“ von Karel Svoboda.
Die Theatergruppe, die 2015 ihr 30 jähriges Bestehen feiert, machte nach Weihnachten nur eine kurze Pause: Die
Probenarbeit für das Boulevardstück „Valentinstag“ von
Barry Creyton hat bereits Mitte Januar begonnen.
Fotos: (von oben nach unten)
Die Anprobe des silbernen
Schuhs in opulenter Schlosskulisse.
Prinz Alexander hat sein
Aschenputtel gefunden.
Aschenputtels Freunde, die
Tiere im Wald.
Aschenputtel mit ihrem Vater
Fotos: Florian Grösch
ungeschminkt Februar 2014
13
Treffen
West/Ost/Süd
in Ehringshausen
am 26.10.2013
25 Teilnehmer aus 12 Bühnen trafen sich
um 14:00 Uhr zu unserem Herbsttreffen der
Bühnen aus den Bereichen West-, Süd- und
Osthessen. Begrüßung durch Wolfgang
Hartmann und die anderen Bereichsleiter
Bernd Herche, Heinrich Kraft und Karin
Hartmann, Grußwort des 1. Vorsitzenden der
Ehringshäuser Laienspielgruppe Winfried
Kessler mit der Aufforderung, von Kaffee
und köstlichem Kuchen und anderen
Schmankerln Gebrauch zu machen.
Erfreulicherweise konnten wir zwei Bühnen
in unserem Kreis begrüßen, die bisher noch
nicht an unseren Treffen teilgenommen
haben. Auch die „Neuen“ beteiligten sich
gleich sehr lebhaft bei den Sachthemen und
Diskussionen.
Regie bei anderen Bühnen oder wie finde
ich einen Regisseur
U.a. stellte sich heraus, dass sich einige
Bühnen bezahlte Profiregisseure leisten.
(Anmerkung von Heiner: Entspricht dies
noch dem Amateurgedanken? Ist es
nicht viel sinnvoller, eigene Leute zu den
Verbandsseminaren zu schicken?)
Kommende Jubiläumsfeier des LV zum 65.
(im Jahre 2016)
Hier gab es eine anregende Diskussion über
Ausführung und Ort
Hessentag in Bensheim Juni 2014
Hier gab Heiner Kraft ein Statement über
den derzeitigen Stand. Einige Bühnen sind
interessiert daran teilzunehmen.
Rollenfindung
Hierzu gab es so viele Meinungen und
Vorgehensweisen
wie
Teilnehmer.
Eintrittspreise bei Vorstellungen
Einheitliche Meinung, dass der Eintrittspreis
nicht zu hoch sein sollte und abhängig ist von
der Ansässigkeit der Bühne (im Durchschnitt
werden zwischen € 9 und € 10 genommen)
Auf den Landesverbandstag am 22.3.2014,
ebenfalls in Ehringshausen zum 30. Jubiläum
der Bühne, wurde hingewiesen
Schlüsselversicherung
Hier wurde zur Klärung auf den BDAT
verwiesen.
Teilnehmer des Mitte/Süd/Ost Treffen am 26.10.2013 in gemütlicher Runde
Es setzte sofort eine lebhafte Diskussion an.
Themen waren:
SEPA
Hier sprach Bernd Herche einige aufklärende
Worte und verwies auf die Broschüre der VR
Main-Kinzig sowie ein Infoblatt von ihm zum
SEPA-Navigator, die er ausgelegt hatte.
Gastspiele im Wechsel bei anderen
Vereinen
Dies geht nur mit starker Unterstützung
des einladenden Vereins und ist auch dann
noch sehr schwierig, so der allgemeine
Tenor – aber man hat es auch noch kaum
ausprobiert.
14
ungeschminkt Februar 2014
Von ca. 150 eingeladenen Bühnen haben
ca. 30 abgesagt und die anderen haben sich
leider nicht gemeldet, obwohl dazu nur eine
kurze Mail notwendig ist.
Tenor aller teilnehmenden Bühnen war –
wie immer – dass diese Treffen sehr wichtig
für sie sind. Der Termin war allerdings nicht
optimal gelegt, weil sehr viele Bühnen um
diese Zeit spielen bzw. in der Endphase
der Proben sind. Dazu wurde aber aus dem
Teilnehmerkreis auch vermerkt, dass ja in
den meisten Fällen nicht alle Mitglieder in
der laufenden Produktion eingebunden
sind und diese bei Interesse doch kommen
könnten.
Wie immer bei diesen Treffen wurden die
Bühnen gebeten, Veranstaltungstermine
den jeweiligen Bereichsleitern mitzuteilen.
Unser nächstes Treffen für den Bereich West
und Süd findet im Frühjahr 2014 bei der
„Wundertüte“ in Taunusstein-Orlen statt.
Einladungen dazu ergehen rechtzeitig.
„Der nackte Wahnsinn“
– eine Farce von Michael Frayn
Eine fulminante Farce, die nicht zuletzt durch die Verfilmung unter dem Titel „Noises Off“ mit Michael Caine in
den frühen 90er Jahren Weltruhm erlangte. Eine Herausforderung; äußerst anstrengend nicht nur für die Spieler,
die zumeist schon im zweiten von drei Akten schweißglänzende Gesichter haben, die auch durch noch so viel
Abpudern nicht zu vermeiden sind. Nein, anstrengend
ist dieses Stück durchaus auch für den Zuschauer, der
hier ganz besonders aufpassen muss, den Faden nicht
zu verlieren. Anstrengend last but not least aber auch
für seine Bauchmuskulatur, denn es bleibt – gut gespielt
– dabei nicht nur bei leichten Schmunzelattacken, sondern artet bestenfalls in lautes Dauergelächter aus.
Dieser „Krone“ der Schauspielkunst im Komödienbereich nahm sich auf den besonderen Wunsch des Vorsitzenden, Felix Wiedergrün, der in 2013 sein 25-jähriges
Bühnenjubiläum feiern konnte, das ensemble feelX aus
Bad Soden-Salmünster an. Und die Premiere war mehr
als gelungen, wenn man, wie oben erwähnt, das Gelächter des Publikums als maßgeblichen Faktor setzt –
und was sonst sollte man ansetzen für eine gelungene
Komödien-Inszenierung, als die große Freude des Publikums – stehende Ovationen am Schluss eingeschlossen? Die Leistung der Spieler war eine sehr gute TeamArbeit und normalerweise stelle ich niemanden heraus.
Hier möchte ich jedoch eine Ausnahme machen: Thomas Hummel in schweißtreibenden, akrobatischen Aktionen sowie Felix Wiedergrün selbst als Regisseur dieser Chaostruppe, die man wirklich niemandem wünscht,
in tollen Emotionen, immer schwankend zwischen gefährlich leise und ohrenbetäubendem Gebrüll, zwischen
Verzweiflung, aufkeimender Hoffnung und Resignation.
Auf die Produktion im „Nach-Jubiläums-Jahr“ darf man
gespannt sein.
Angekündigt ist für den November 2014 „Drei Männer
im Schnee“. ah
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
ungeschminkt Februar 2014
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Jedermann
von Hugo von Hofmannsthal
Ein Bericht von Gerhard Egenolf, tab
Die historische und idyllische Neumühle in Elz hat seit 1991 schon viele tolle
Freilichtaufführungen erlebt. Der Bogen spannt sich dabei (um nur einige Stücke zu
nennen) vom„Sommernachtstraum“ über den„Schinderhannes“, den„Zerbrochnen Krug“
und den „Grünen Kakadu“ bis hin zum „Eingebildeten Kranken“. Im August letzten Jahres
kam dann als besondere Herausforderung der „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal
hinzu. Eine Herausforderung die vom „theater am bach“ (tab) mehr als gemeistert wurde,
wie die Reaktionen des Publikums und auch die Resonanz in der Presse bewiesen. Rund
1500 Zuschauer sahen die Vorstellungen und waren begeistert. „Man muss nicht nach
Salzburg fahren“, stand unter anderem im Gästebuch.
Die rund 30 Akteure auf der Bühne, von „jungen Hüpfern“ bis „alten Hasen“, liefen
unter der Regie von Genia Gütter zur Hochform auf, hatten innerhalb von zehn Tagen
ein Mammutprogramm zu absolvieren, standen doch insgesamt acht Vorstellungen
auf dem Programmzettel. Da blieb kaum Zeit zum Verschnaufen – dennoch wurden
die Aufführungen von Abend zu Abend zu einem intensiveren Erlebnis. Erstaunlich, zu
welchen Leistungen Theater-Amateure in der Lage sind.
Die Rezensentin Anken Bohnhorst Vollmer schrieb dazu in der Nassauischen Neuen
Presse (12. August 2013):
„Hugo von Hofmannsthals Theaterstück „Jedermann“ ist nicht für jedermann geeignet. Denn
dieses Schauspiel von Macht und Ohnmacht, von Habgier und Überheblichkeit schont seine
Zuschauer nicht. Wer von diesen Themen, die auch mehr als 100 Jahre nach der Uraufführung
des Werkes aktueller denn je sind, nicht berührt werden will, sollte auf den „Jedermann“
verzichten. Allen anderen aber, die es nicht bis zu den Salzburger Festspielen schaffen, wo
dieses Stück jedes Jahr gegeben wird, sei die Jedermann-Inszenierung von tab-Regisseurin
Genia Gütter empfohlen.
Gemeinsam mit ihrem großen Ensemble hat sie eine spannende, sehr nah am Original
orientierte Version dieses Klassikers geschaffen. Und vielleicht ist es gerade diese
Konventionalität, die die unverstellte Sicht auf den Inhalt freigibt. Keine überkandidelten
Inszenierungsideen, keine auf Bruchstücke zusammengestauchten Wort- und Satzfetzen
lenken hier von der Geschichte des Jedermann ab, der sein Leben lustvoll und luxuriös lebt: Der
hilfsbedürftige Nachbar wird fortgejagt, der um Nachsicht bittende Schuldner eingesperrt,
die Mutter verhöhnt. Die Tafeln biegen sich unter der Last der Speisen und Getränke. Die
Festgesellschaft prasst. Erst der nahende Tod lässt Jedermann innehalten – und schließlich
einsichtig und demütig werden.
Das ist der Stoff, den Genia Gütter in liebevoll ausgekleideten Szenen verarbeitet hat. Mit
aufwendigen Kostümen und großartiger maskenbildnerischer Arbeit spielt das Ensemble, in
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ungeschminkt Februar 2014
heater am bach
dessen Zentrum der von André Bauer gespielte Jedermann steht. Allein die zu bewältigende
Textmenge ist beeindruckend.
Lange, häufig verstaubt klingende Sätze werden von dem sehr wendigen André Bauer
ineinander verwoben. Mit atemberaubender Energie flüstert, zischelt, ruft, schreit und wütet
er überaus wohldosiert, ohne dabei die Wirkung seiner Mitspieler verblassen zu lassen.
Im Gegenteil: Thorben Horn in der Rolle des guten Gesellen und später als hervorragend
spielender, keifender und geifernder Teufel ist ein kongenialer Widerpart.
Sehr gelungen ist auch die Besetzung von Gott und Tod (Hans Dernbach und Lutz Lachnit).
Hier der Güte und Großmut zeigende Vater im Himmel, dort dessen irdischer Bote, der sich
dem Jedermann mit furchteinflößend donnernden Schritten und mit scheppernder Stimme
nähert, um ihn vor das göttliche Gericht zu führen. Weder der Geselle, noch die habsüchtigen
Vettern (Philipp Heun, Steffen Lippert) oder der verführerisch glitzernde Mammon (Jörg
Schmidt) wollen Jedermann begleiten. Auch seine Buhlschaft (Julia Brötz) wendet sich ab.
Die Festgesellschaft (Sophie Michel, Michaela Schmidt, Judith Zimmer, Dana Schmidt, Max
Pötz, Andreas Weier, Annika Zimmer, Johanna Blättel, Lukas Weier) und Gitarrenspieler (Elias
Neundter, Layla-Noreen Lachnit) fliehen ebenso wie die Bediensteten (Jörg Neundter, Petra
Sander). Der Schuldknecht (Tim Berneiser) mit seiner Schwester (Alina Schmidt), der arme
Nachbar (Hans Dernbach) und auch Jedermanns Mutter (Kirsten Zabel-Leutheuser) sind
längst vertrieben. Was nachhallt, sind die donnernden Jedermann-Rufe aus dem Jenseits
(Gerhard Egenolf).
Nur die „Werke“, Jedermanns Lebensleistung, bleiben. Dargestellt werden sie von einer
hervorragend spielenden Manuela Arbter, die von Jedermanns Sünden in den Staub gedrückt
zu ihm kriecht. Sie will Jedermann in den Tod begleiten. Doch selbst für diese Strecke reicht
ihre Kraft nicht.
In einer grandios gespielten innigen Szene erkennt Jedermann, dass auch er vom Hochmut
hinab in den Staub sinken muss. Denn nur der Glaube (Nicole Theofel) kann ihn retten.“
Jedermann, das Geld und das Finanzamt
In den Genuss des Jedermanns kam auch die rund 150-köpfige Belegschaft des
Finanzamtes Limburg-Weilburg, für die quasi als „Weiterbildung“ eine geschlossene
Vorstellung gegeben wurde. Dass es am Ende nicht das Geld ist, das zählt, mussten auch
sie erkennen. Die„Finanzexperten“ waren aber durchweg begeistert, sodass bereits für die
nächste Freilichtinszenierung in drei Jahren erwogen wird, statt eines Betriebsausfluges
sich wieder einen tollen Theaterabend unter freiem Himmel in der Elzer Neumühle zu
gönnen. (eg)
Fotos, von links:
Der „Glaube“ (Manuela
Arbter) und Jedermann
(André Bauer).
Der Mammon (Jörg
Schmidt) verweigert
Jedermann die Gefolgschaft.
Die Buhlschaft (Julia
Brötz) und der „dünne
Vetter“ (Steffen Lippert)
vergnügen sich beim
Fest.
Der „Tod“ (Lutz Lachnit)
holt Jedermann zu sich.
Fotos:
Concas/BohnhorstVollmer
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Nordhessen-Info
1. Nordhessen-Info-Treffen unter der Leitung von Kirsten Henckel
Das erste NH-Info „nach Doro Weymann“ fand am
23. August 2013 mit Rekordbeteiligung – sowohl
was die Bühnen als auch was die Anzahl der Teilnehmer angeht – statt. Ausrichter war das Wehlheider Hoftheater, das auf die Bühne des Cassalla-Theaters in Kassel eingeladen hatte.
Es waren 15 Bühnen mit insgesamt 35 Teilnehmern anwesend und haben sich außer über sehr
nette und interessante Gespräche auch über die
reichhaltige Abendbrottafel freuen dürfen, die
Kirsten für uns angerichtet hatte.
Da viele neue Bühnen anwesend waren – einige,
die auch ich noch nicht „von Angesicht zu Angesicht“ kennen gelernt hatte – begann der Abend
mit einer ausgiebigen Vorstellungsrunde. Hier kamen schon Gespräche und
Diskussionen auf, denn
einige Bühnen erzählten
ausführlich über die Bedingungen, unter denen sie
proben und auftreten. Hier
konnte man wieder einmal sehen, dass es seitens
der Gemeinden nur zum
geringeren Teil die Unterstützung gibt, die wir als
Amateurtheater-Schaffende eigentlich nötig hätten.
Es muss nicht immer die
große Finanzspritze sein (darf es aber, wenn dies
möglich ist!). Aber wenn man von der Gemeinde
nicht einmal bei der Frage der Auftrittsmöglichkeiten unterstützt wird, wenn einem seitens der
Kommunen mehr Steine in den Weg gelegt als
ausgeräumt werden, ist das schon sehr bedenklich.
Immerhin schaffen es die Amateurbühnen in den
einzelnen Gemeinden immer wieder, Kultur in
den Ort zu bringen – zum Teil auf sehr hohem Niveau. Eine Theatergruppe von außen würde viel
Geld kosten, und hier erhalten die Gemeinden
das gleiche quasi zum Nulltarif!
18
ungeschminkt Februar 2014
Das ist etwas, das sich die Stadtverantwortlichen
immer mal wieder vor Augen führen sollten –
und wir sollten nicht müde werden, das auch immer wieder zu betonen.
Ein anderes immer wieder angesprochenes Problem ist der Mangel an Männern – vor allem
jungen Männern – die bereit und willens sind,
einmal auf die Bretter zu steigen. Woran liegt es?
Männer und Frauen sind nahezu gleich verteilt,
das kann es also nicht sein. Haben Männer Angst,
peinlich zu wirken? Haben sie Angst, in eine Ecke
gedrängt zu werden, in die sie nicht wollen? Oder
ist es das pure Desinteresse? Ich selbst glaube am
ehesten, dass viele Männer noch immer mit dem
Glauben behaftet sind, Theater ist nichts für „echte Männer“. Angst davor, „weibisch“ zu wirken.
Angst, die völlig unbegründet ist. Ältere Männer
scheinen diese Angst eher schon überwunden zu
haben. Im 21. Jahrhundert sollten sich nun auch
mehr junge Männer trauen, sich mit dem Theatervirus infizieren zu lassen! Ich kann versprechen, es lohnt sich!
In der „großen Pause“ fand man immer wieder
kleine Grüppchen, die sich mit ihren Tellern und
Bechern zusammen fanden, um Informationen
auszutauschen, Spieltermine weiter zu geben
oder sich einfach nur näher kennen zu lernen –
vielleicht mit dem Ergebnis von gegenseitigen
Besuchen. Wenn der Abend dies gebracht hat,
kann Kirsten Henckel mit ihrem ersten Theatertreffen, dem bald ein nächstes folgen soll, sehr
zufrieden sein. Natürlich hoffen wir auf genauso
viel Interesse und vielleicht noch die eine oder
andere Bühne mehr, die an diesem Abend noch
vermisst wurde!
Es wird nun überlegt, ob die Treffen immer in
Kassel stattfinden sollten (wo es ja einige Bühnen
gibt, die Mitglied im LV sind und dies im Wechsel
ausrichten könnten), da dies doch ziemlich zentral für alle zu sein scheint.
Noch einmal ein herzlicher Dank von uns allen für
das leckere Essen!
Antje Hörl, Landesverband Hess. Amateurbühnen e. V.
und Volksbühne Bad Emstal e. V.
Die Zauberlehrlinge
„Ist das Dreck und kann das weg?“ – „Nein, das kann nicht weg, das ist doch …“
ein gutes Theaterstück!
Kasimir Sorglos hat es aber auch nicht leicht mit den frechen Homunkeln, die alles entsorgen wollen, was ihnen in die Finger kommt. Und dabei wollte der junge Zauberlehrling
doch nur ein bisschen Hilfe beim Aufräumen des Labors, damit er mehr Zeit zum Lernen
findet. Sein heimlicher Griff zu einem ihm verbotenen Buch erwies sich indes als echter
Missgriff: Aus einem Homunkel wurden ruckizuckiundhastdunichtgesehen fünf von diesen kleinen Geistern – und das Chaos im Labor von Kasimirs Meister war perfekt.
KultT, die Theatergruppe der Kulturscheune Fritzlar e.V., hat als Weihnachtsmärchen 2013 erstmals ein eigenes Stück auf die Bühne gebracht.
Stefan Jäger hat „Die Zauberlehrlinge“ geschrieben und gemeinsam mit
Heinz Willi Dubielzig Regie beim achten KultT-Märchen geführt.
Natürlich liegt einem Stück mit diesem Namen Goethes „Zauberlehrling“ zugrunde. Aus dem Thema der wunderschönen Ballade hat sich die
Szene mit den Homunkeln entwickelt, um die sich wiederum das ganze
Stück gruppiert:
Kasimir Sorglos geht beim Zaubermeister Bomphrastus Theobastus Paramelsus in die Lehre, Antonia Neunmalklug bei der Hexe Atalante Dominante Periphere. Dummerweise glaubt nun jeder der beiden, er habe den
besseren Lehrling eingestellt, woraufhin die beiden ihr Können in einem
Duell beweisen müssen. Ziel dieses Wettstreites ist es, Frau Hempel von
den ziemlich unansehnlichen Warzen zu befreien, die ihr Gesicht verunstalten. Unglücklicherweise hat der ältere, unfähige und von Kasimir
verdrängte Zauberlehrling Tomeus Toxikus heimlich dem Torwächter Meckermann von diesem Duell erzählt – und der hasst Hexen und Zauberer
aus der Tiefe seines Herzens und wartet nur auf eine gute Gelegenheit,
um diese allesamt ins Gefängnis zu bringen.
Nachdem bereits einige Male Jugendliche mitspielten, haben im achten
Weihnachtsmärchen von KultT nun zum zweiten Mal Kinder mit den Erwachsenen gespielt. Zwar nur in einer Szene im Einsatz, waren sie dennoch wieder das Highlight des KultT-Stückes: Choreographiert und trainiert von einem Deutschen Meister im HipHop (Jan Kriegelsteiner) legten
sie eine Tanzeinlage hin, die das Publikum zu Beifallstürmen hinriss, egal
ob Kindergartenkinder, Grundschüler oder Erwachsene, und an ihren eingängigen kleinen Texten hatten besonders die Kinder ihre helle Freude:
„Soll ich jetzt was tun oder soll ich hier nur ruh’n?“
Da bei insgesamt sechs Szenen (davon drei auf der Bühne und drei davor)
nur ein Bühnenbild nötig war, durfte das dann auch ein wenig üppiger
ausfallen, was dem Zauberlabor, das es darzustellen galt, zugutekam. Ein
wenig Nebel, die richtigen Geräusche und passende Kostüme, fertig war
ein Theaterstück, welches alles andere als „Dreck“ war – auf eine solch
dumme Idee kann auch nur ein Homunkel kommen.
Stefan Jäger
Kontakt: theater@kulturscheune-fritzlar.de
Fotos: Karl-Heinz Mierke.
ungeschminkt Februar 2014
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„Die Bewegung Amateurtheater lebt!“
Bundesversammlung des BDAT in Hamburg –
120 Jahre Verband Hamburger Amateurtheater
Als starke Gemeinschaft und hervorragender Gastgeber der diesjährigen Bundesversammlung des BDAT
präsentierte sich der Verband Hamburger Amateurtheater anlässlich seines 120-jährigen Jubiläums vom
13. bis 15. September in der Hansestadt. Am Freitag,
den 13. September, feierten die Hamburger im Beisein von Elke Westphal von der Kulturbehörde Hamburg sowie mit zahlreichen Gästen der bundesweiten
Amateurtheaterszene ihr Jubiläum. „Die Bewegung
Amateurtheater lebt, dies zeigt die Entwicklung des
Verbandes Hamburger Amateurtheater, der heute
32 Theatervereine mit rund 1.500 Aktiven vertritt“,
verdeutlichte BDAT-Präsident Norbert Radermacher
in seinem Grußwort. Er verwies auf das große Potential des Amateurtheaters, das auch in diesen Tagen
sichtbar werde. Christian Dennert, Präsident des Verbandes Hamburger Amateurtheater (VHAT), nahm
den Spielball in seiner Begrüßung auf und bedankte sich bei allen Hamburger Mitgliedsbühnen für ihr
ehrenamtliches Engagement und die Leistungen vor
dem Hintergrund des 120-jährigen Bestehens des
VHAT.
Die jährliche Gemeinschaftsproduktion mit Darstellern verschiedener Mitgliedsbühnen hat im Hamburger Verband bereits Tradition. Anlässlich des Jubiläums wurde mit der Volkskomödie „Benefiz bei
Mattler“ nach Friedrich Wilhelm Meyer-Brink ein
Stück Lokal- und Theatergeschichte um 1850 lebendig und „dat ole Komödiantenbloot in Wallung
bröcht“. Mit historischen Kostümen und einem eindrucksvollen Bühnenbild mit Spielbudenszenerie
und Hamburger Stadtkulisse erzählte das Ensemble
Episoden und „Dönkes“ rund um den Theaterdirektor
Friedrich Emil Dannenberg alias „Mattler“. Der schafft
es sogar, den Faust in nur 30 Minuten wirkungsvoll
auf die Bühne zu bringen. Das Stück persiflierte in
dieser Fassung nicht nur die historischen Ereignisse
und damaligen politischen Verhältnisse. Von der automatischen Spendenwaschanlage über die Kanzleruhr, die nur alle vier Jahre in Bewegung kommt, bis
zum Projekt Elbphilharmonie hatte die „Raritätenschau“ auch einiges Kurioses der aktuellen Zeitgeschichte zu bieten.
Am 14./15. September fand die Bundesversammlung mit den Delegierten der 18 Mitgliedsverbände
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statt. Neben den allgemeinen Regularien standen
zahlreiche Themen auf der Tagesordnung.
Präsidium und Geschäftsstelle berichteten über zentrale Projekte im kommenden Jahr wie das gerade angelaufene mehrjährige Förderprogramm „Theater für
alle!“, den Deutschen Amateurtheaterpreis „amarena“
2014 und weitere geplante Initiativen.
Erstmals wurde im Rahmen einer Bundesversammlung ein Fachnachmittag veranstaltet. Im Format
eines „Erzähl-Cafés“ schilderten „Zeitzeugen des
Amateurtheaters“ unter dem Themenschwerpunkt
„Diversität und Integration“ ihre ganz persönlichen
Erfahrungen. Moderiert wurde die Veranstaltung von
Prof. Dr. Gerd Koch (Berlin). Elke Heilsberger (Schleswig-Holstein), Manuela Morlock (Mecklenburg-Vorpommern), Helga Wenhardt (Baden-Württemberg)
und Joachim Grabbe (Hamburg) saßen am „Runden
Tisch“ und berichteten aus subjektiver Perspektive
über ihren jeweiligen Zugang zum Theater, ihre Beobachtungen und ihre Arbeit. Im Anschluss fand ein
Austausch mit dem Publikum statt. Das Erzählcafé,
mit dem der BDAT seine neue Reihe Amateur-Theater-Wissen startete, wurde aufgezeichnet und es soll
u. a. Eingang finden in einem Buch zur Geschichte
des Amateurtheaters.
Das Thema „Diversität und Integration“ stand auch
in der nachfolgenden Aufführung „Einer wie Kaspar
Hauser“ im Mittelpunkt. Das Kellertheater Hamburg
erzählte auf neue Weise und mit aktuellen Bezügen
eindrucksvoll die bekannte Geschichte des etwa 16
jährige Jungen, der im Jahr 1828 ohne Erinnerung
und ohne Prägung in Nürnberg aufgegriffen wird: Ein
junger Mensch im „Rohzustand“, der nach verlorener
Kindheit plötzlich den Spielregeln der Gesellschaft
ausgesetzt und aufgrund seiner Andersartigkeit als
„Experimentierfeld“ missbraucht wird. Am Ende
kommt er zu dem Schluss, dass diese Gesellschaft
nicht besser ist als seine Isolation zuvor und er sagt:
„Geh zurück, es hat sich nicht gelohnt!“
Ehrungen auf dem Schiff
Der Sonntag stand ganz im Zeichen der Würdigung
besonderer Persönlichkeiten des Amateurtheaters,
die im Rahmen einer Hamburger Hafenrundfahrt auf einem Schiff vorgenommen wurde. Kathrin Oehme leitete über 22 Jahre den Verband
Hamburger Amateurtheater und war langjährige
Vorsitzende des Norderstedter Amateurtheaters.
Sie wurde für hervorragende Verdienste um das
Amateurtheater mit der Goldenen Ehrennadel
ausgezeichnet.
Die höchste bundesweite Auszeichnung des
BDAT wurde den beiden ehemaligen Vizepräsidenten des BDAT Josef Sedlmeier (Saarland) und
Franz-Josef Witting (Nordrhein-Westfalen) verliehen. Sie erhielten die Ehrenmedaille für herausragende Leistungen.
In seiner Laudatio für Josef Sedlmeier hob Norbert Radermacher die vielseitigen verantwortlichen Tätigkeiten auf Landes- und Bundesebene
hervor.
Mehr als 34 Jahre sei er für das Amateurtheater im
Einsatz, u. a. als Jugendleiter für den bayrischen
Landesverband, als langjähriger und amtierender Vorsitzender des Verbandes Saarländischer
Amateurtheater, als Veranstalter der Deutschen
Amateurtheatertage 2006 in Eppelborn und als
Motor für ein neues Festivalkonzept, das die Vielfalt der Sprachen und Dialekte zum Thema hat.
Franz-Josef Witting, der bereits mit neun Jahren
Theater spielte, schloss sich 1962 der Heimatbühne Paderborn an und gründete 1974 das
„theater der jugend“, dessen Leiter und Regisseur er seitdem ist. Seit 1978 war Franz-Josef Witting im Vorstand des Amateurtheaterverbandes
Nordrhein-Westfalen aktiv, von 1991 bis 2012
als Vorsitzender des Landesverbandes. Der Theatermacher wirkte maßgeblich am bundesweiten Fortbildungsprogramm des BDAT mit und
er prägte insbesondere die internationale Arbeit
des BDAT. „Franz-Josef Wittings Name ist seit 1982
untrennbar mit den Theatertagen Europäischer
Kulturen verbunden, die Ausgangspunkt für viele neue Verbindungen, Ideen und Folgeprojekte
waren“, so Radermacher.Dass sie sich mit dieser
Ehrung nicht zur Ruhe setzen wollen, sondern
weitere Ideen umsetzen und andere Menschen
dazu bewegen wollen, sich für das Amateurtheater zu engagieren, brachten die beiden Geehrten
in ihrem anschließenden Dank zum Ausdruck.
Katrin Kellermann
v.l.n.r.: Norbert Radermacher, Präsident des BDAT, - Kathrin Oehme, ehem.
langjährige Verbandspräsidentin von Hamburg, Franz Josef Witting, langj.
Verbandspräsident in NRW, Josef Sedelmeier, Präsident des VSAT und Christian Dennert, Präsident des LV Hamburg u. Vizepräsident des BDAT
Kathrin Oehme und Norbert Radermacher im Gespräch
Kathrin Kellermann, die Redakteurin der „Spiel & Bühne“ im Gespräch mit
Franz Josef Wiiting, während der Hafenrundfahrt.
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
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Bild 2
Bild 1
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
Bild 3
Als ich am Freitagnachmittag auf der Jugendburg Hohensolms eintraf waren schon
einige Jugendliche auf dem Hof, vor der Torwegwohnung versammelt. Auch Simon Isser
und in seiner Begleitung Ricarda Thöne warenschon anwesend und mit den ersten Vorbereitungen zugange.
Die jungen Teilnehmerinnen, die schon anwesend waren hielten sich auf dem Hof auf
und posierten dann ein wenig vor meiner Kamera (Bild 1). Als dann aber ein dunkelblauer
VW Bus nahte, der von Jörg Dreismann gesteuert wurde, war ich abgemeldet und alle
machten sich auf, um Jörg zu begrüßen.
Nach und nach trafen auch die restlichen
Teilnehmer ein und es entstand ein ziemliches Durcheinander. Nachdem alle Plätze in
den Zimmern vergeben und bezogen waren
gab es zuerst einmal Abendbrot und dann
wurde in hervorragender Stimmung geklönt
und gespielt.
Am anderen Morgen, nach dem Frühstück
ging es dann los mit Theaterübungen und
Spielen und es war den jungen Leuten leicht Bild 7
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anzumerken, wie viel Freude sie an diesen
Spielen und Aktionen hatten.
Ich war sehr erstaunt mit welcher Ernsthaftigkeit hier trainiert und gespielt wurde und
es war toll anzusehen wie viele Spielideen
und Anregungen von den beiden Jugendleitern Simon Isser und Jörg Dreismann aus
dem Hut hezaubert wurden. Die Teilnehmer
innen und Teilnehmer begeisterten mich
immer wieder durch die Vielfältigkeit ihrer
Ideen bei der Umsetzung der gestellten Aufgaben (Bild 2 bis 5). Die Räumlichkeiten der
Torwegwohnung, in der das Camp stattfand
haben einen ganz besonderen Charme und
man entdeckt immer wieder neue Details an
den Wänden, oder in den Ecken der Räume
(Bild 6).
Am Sonntag wurde noch ein Gruppenfoto
gemacht (Bild 7) und nach einigen Trainingsspielen wieder aufgeräumt, und dann fuhr
die gesamte Schar wieder nach Hause.
Bild 4
Bild 5
Bild 6
Die Bremer Stadtmusikanten
Da leuchteten Kinderaugen und da vergnügten sich die Erwachsenen, als die Volksbühne
Bad Emsatal das Märchen der Brüder Grimm
„Die Bremer Stadtmusikanten“ nach der
Bearbeitung von Lothar Neumann auf der
Bühne im Kur- und Festsaal in Sand zeigte.
Bis auf den letzten Platz war der Saal bei der
Premiere besetzt und wohl niemand von den
kleinen und großen Besuchern bereute sein
Kommen.
Mit viel Einsatz und enormem Spaß am Spiel
bereiteten die Spieler den Besuchern einen
kurzweiligen Theaternachmittag, was die
gerne nach zwei Stunden mit einem anhaltenden Schlussapplaus honorierten.
Alle vier Tiere – der Esel Eberhard (Iris Altmann), der Hund Hubertus (Pamela Riedel),
die Katze Karlotta (Dagmar Rißeler, Sabine
Koch) und der Hahn Hannibal (Nicole Schwedes) sollten von ihrem Hof gejagt werden,
weil sie zu alt und schwach geworden waren. So entschlossen sich die Tiere, nach Bremen zu ziehen. Im Wald übernachteten sie
in einer Kate, in der zuvor die Kräuter-Kathi
(Stephi Pante) mit ihrem Wurzel (Margret
Risseler) lebte. Nach einem Mahl mit Klößen,
gekocht mit verhexten Kräutern von der
Räuberbraut Fanny (Andrey Schmolke) geschah Schlimmes: dem Räuberhauptmann
(Lothar Neumann, Frank Weymann) wuchsen Schweineohren, Fanny bekam Hasenzähne, Schwindel wuchsen lange Haare und
Schummel wurde grün im Gesicht.
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
Das durchweg ansprechende Bühnenbild
mit viel Liebe zum Detail gelang Lothar Neumann, Kathrin Kerber, Franz Teinzer Arnold
Geselle und Willi Heidl.
Die Regie führten mit viel Sachverstand Antje Hörl und Stephanie Hupfeld.
S. Hellwig
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Ausdrucksspiel aus dem inneren Erleben
J e u x D r a m at i q u e s –
Johannes ist ein Wüstenkönig. Franzi eine
Stoffhändlerin auf dem orientalischen Basar.
Eine Karawane mit Kamelen und Kameltreibern zieht am Rande vorbei. Dazwischen
verschleierte Frauen. Bauchtänzerinnen erfreuen die Besucher des Basars mit ihrem
Tanz. Es ist eine farbenfrohe, lebhafte Szenerie. Alles geschieht nonverbal. Wenn gesprochen wird, dann in einer „Kunstsprache“. Kein
Text muss gelernt werden, dadurch Konzentration auf das innere Erleben.
Die Jeux-Leiterin, Dörte Furkert aus Hamburg, erzählt zuvor eine Geschichte oder
spielt Musik ein. In diesem Fall war es eine
orientalische Musik, der die Teilnehmer ganz
entspannt lauschten. Aus den Bildern, die
dabei im Kopf entstanden sind wurde eine
Rolle, ob Tier, Mensch, Fantasiewesen oder
Gegenständliches, selbst gewählt und nach
den eigenen Empfindungen und Gefühlen
gespielt.
Bei dem Erlebnistheater – Jeux Dramatiques
– wird bewusst nicht bewertet. Man darf
sein wie man ist, ohne Leistungsdruck und
ohne den Vorstellungen anderer entsprechen zu müssen. Es ist eine Alternative zum
klassischen Theaterspiel. Es geht darum die
eigenen Fähigkeiten kennen zu lernen, sich
bewusst zu machen und sie zu erweitern.
In dem zwei Tage dauernden Theaterworkshop schlüpften die 17 Teilnehmer der Klosterspiele Merxhausen in zahlreiche Rollen
und verliehen der eigenen Fantasie Flügel. Sie stimmten sich ein auf die vor ihnen
liegende Spielzeit 2014 mit „Pippi Langstrumpf“
Hildegard Brabsche
Foto: Klosterspiele Merxhausen
Das Gruppenfoto zeigt die Teilnehmer der Klosterspiele Merxhausen
mit der Theaterpädagogin Dörte Furkert (hinten Mitte)
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Jugendehrenamtspreis für
Theaterclub ELMAR e.V.
Offenbach
Die Kinder- und Jugendarbeit im Theaterclub ELMAR e.V. wurde mit dem Jugendehrenamtspreis
der Stadt Offenbach geehrt. Im Rahmen des „Tags
des Ehrenamts“ mit über 200 geladenen Gästen
verlieh der Jugendhilfeausschuss der Stadt den
Jugendehrenamtspreis 2013. Aus den unterschiedlichen Nominierten ging der Theaterclub
ELMAR und die Jugend der freireligiösen Gemeinde Offenbach als Sieger hervor.
Stellvertretend nahmen Jugendliche aus dem
Theaterverein den Preis aus den Händen von
Bürgermeister Peter Schneider entgegen. „Wir
haben zwar gehofft zu gewinnen, aber nicht
damit gerechnet“ sagt die 15jährige Cora Hellenthal aus der ELMAR-Jugend. Der Preis würdigt insbesondere die Kontinuität und das hohe
Durchhaltevermögen der Kinder und Jugendlichen, auch bei langfristigen Theaterprojekten.
„Natürlich kostet es einiges an Zeit“, sagt Cora:
„Zweimal in der Woche wird geprobt.“ Zeit, die
durch schulische Anforderungen immer knapper
wird. „Aber es lohnt sich!“ fügt der 17jährige Tobias Gruhn hinzu. Dass es keiner Preise bedarf, um
die Nachwuchsmimen zu motivieren bezeugt Tobias anschaulich: „Wenn man auf der Bühne steht
und 700 Kinder lächeln sieht, ist das der schönste
Lohn.“
Herzlichen Glückwunsch!
„Hilfe,
die Herdmanns kommen!“
Witziges und warmherziges Krippenspiel begeistert und berührt
Zwei Dinge gibt es jedes Jahr immer wieder: Das Krippenspiel
zu Weihnachten und eine Familie wie die Herdmanns. Denn
die ungewöhnliche Weihnachtsgeschichte ist vielen Familien
bekannt, ja seit über vierzig Jahren genießt sie in vielen Regionen Kultstatus. Nun standen die Herdmanns auf der Kleinkunstbühne in Oberndorf, um die Herzen aller zu erobern.
Dem Theaternachwuchs von Inkognito gelang dies auf unbekümmerte, spielfreudige und ungemein authentische Art.
Wahrlich mehr als „nur“ Kindertheater war da zusehen, denn
die Akteure unter der Regie von Dr. Monika Fingerhut und
Heike Birkler zogen alle Register. In der dreimal ausverkaufen
Fabrik wurden die 22 Akteure im Alter von neun bis 19 Jahren
mit stürmischen Applaus belohnt. Obwohl die Herdmanns
Kinder die schlimmsten Kinder sind, die man sich vorstellen
kann. Sie sind schmutzig, respektlos, unbezähmbar und sie haben keine Ahnung von der Weihnachtsgeschichte. Trotzdem
gelingt es ihnen, sich alle Hauptrollen im Krippenspiel unter
den Nagel zu reißen. Ja, die schlimmste von ihnen bekommt
sogar die Rolle der Maria. Die Katastrophe ist vorprogrammiert, doch dann wird alles ganz anders. Im Spiel der kleinen
Anarchisten vermischen sich ihr gesunder Menschenverstand
und Pragmatismus mit der biblischen Erzählung zu einer Geschichte von Solidarität, Freundschaft, Hoffnung und Toleranz. Die Akteure überzeugten allesamt mit erfrischender Unbekümmertheit und professioneller Umsetzung. Man nimmt
den Herdmann Kindern deren schnodderigen Ton ebenso ab
wie den sozial besser gestellten Kindern deren Hochnäsigkeit.
Das nonverbale Spiel, die Auf- und Abgänge, das herrlich reduzierte und doch so eindrucksvoll wirkende Bühnenbild, alles ist wunderbar stimmig in dem kleinen Gesamtkunstwerk
des Kinder- und Jugendtheaters der Theatergruppe Inkognito. Mit ihrer etwas anderen Weihnachtsgeschichte brachten
sie das Publikum zum Lachen und rührten es zu Tränen und
sorgten zudem für ein besseres Verständnis der Weihnachtsgeschichte. Hocherfreut über dieses außergewöhnliche Krippenspiel war auch Premierengast. Pater Klaus Desch, der am
Ende der Vorstellung vom Inkognito-Nachwuchs eine Spende
in Höhe von 300-, Euro für seine Gemeindearbeit in Nigeria
entgegennehmen durfte.
Monika Fingerhut
Fotos: Monika Fingerhut
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TranceMaskCommedia
theatrales Exteriment und deutsch-italienischer Austausch
Ein Blick in den Spiegel und schon geht‘s los: Die
Maske beginnt laut zu lachen, sie rennt mit mir
umher, sie lässt mich zu den Zuschauern hüpfen
und ihre Hände küssen... „Take off the mask!“ Mit
diesem Befehl nehme ich die Maske ab und wundere mich über die witzige Szene, die da gerade
entstanden ist. Ich war auf der Bühne, ich hatte
ein Maske auf, aber ich habe nicht Theater gespielt, sondern einfach gehandelt, eigentlich so
wie jeder von uns täglich: Denn auch im Alltag
tragen wir Masken - soziale Masken - und jeder
ist daran gewöhnt, vor anderen in unterschiedlichen Rollen zu agieren, zu improvisieren.
Keith Johnstone arbeitete von 1956 bis 1966 als
Dramaturg, Regisseur
und Studioleiter am Royal Court Theatre in London. Hier leitete er eine
Autorenwerkstatt. Auch
die Dramatiker John Arden, Edward Bond und
Arnold Wesker gehörten
dieser Werkstatt an. Weiterhin war Johnstone an
der Royal Academy of
Dramatic Art in London
tätig. Wegen negativer
Erfahrungen während
seiner eigenen Ausbildung versuchte er, seine
Schauspieler zu mehr
Spontaneität zu animieren, indem er alle Regeln
negierte, die er in seiner
Ausbildung gelernt hatte. Beispielsweise animierte er sie dazu, auf
der Bühne Grimassen zu
schneiden und sich spielerisch zu ärgern; er wies
sie mit Zwischenrufen
an, sich nicht zu konzentrieren, nicht nachzudenken und das Offensichtliche zu tun. Als
er sah, dass diese Techniken Erfolg hatten – die
Darsteller spielten freier
und mit mehr Freude –
entwickelte er daraus
Theater-Grundregeln.
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Sobald das Gleiche aber auf der Bühne verlangt
wird, geht oft die Natürlichkeit verloren, bleibt
das Gefühl des Vortäuschens - beim Publikum
und bei den Schauspielenden selbst.
Keith Johnstone, der bekannte Begründer des
Improvisationstheaters entwickelte deshalb die
Technik der Trance Masks. Eine Technik, die weit
entfernt ist von dem rituellen Gebrauch von Masken aus archaischen Zeiten, bei denen der Maskenträger in einem Trancezustand vom Geist oder
Gott der Maske besetzt wird. Sein Konzept nutzt
die Arbeit mit Masken vielmehr, um auf sehr einfache, aber tief gehende Weise den Sprung in viele verschiedene Charaktere zu ermöglichen und
damit das Ausdrucksrepertoire eines Darstellers
zu erweitern.
Im deutsch-italienischen Theaterprojekt TranceMaskCommedia, das vom 17.-21.12.2013 in Hatzfeld und Biedenkopf stattfand, experimentierten
wir mit dieser Technik in Kombination mit Masken der Commedia dell‘arte.
„Wir“ bedeutet: Vier italienische und vier hessische Amateurschauspieler, sowie Fabio Ambrosini (Schauspieler, Theaterdozent/Ancona) und
ich, Bärbel Kandziora (Schauspielerin, Theaterdozentin/Hatzfeld). Organisieren und durchführen
konnten Fabio und ich diesen Theater-Austausch
zwischen den Partnerregionen Emilia Romagna und Hessen Dank der Finanzierung durch
das Hessische Ministerium für Wissenschaft und
Kunst, durch das Theatre On The Fly (Rimini) und
den Eigenbetrieb der Stadt Biedenkopf.
Ausgangspunkt für unser theatrales Experiment
war die Tatsache, dass die Halbmasken, die wir
bei anderen Trance-Masks-Workshops benutzt
hatten, selbst bei völlig unterschiedlichen Spielern meist ähnliche Charaktere hervorriefen. In
der Commedia dell‘arte, werden ebenfalls Halbmasken eingesetzt, aber deren Charaktere sind
seit Jahrhunderten fest vorgegeben.
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Traditionell erlernt man die speziellen Körperhaltungen, Bewegungsmuster und Charaktereigenschaften dieser Masken, wodurch sich manche
Darsteller eingeengt fühlen und freies und natürliches Spiel für sie schwierig wird.
Für unser Experiment fragten wir uns: Was würde
passieren, wenn man eine Commedia-Maske mit
der Trance Masks Technik benutzt, ohne etwas
über die überlieferten Eigenarten dieser Maske zu wissen? Steckt der typische Charakter der
Figur in der Maske und wird automatisch übernommen?
In den vier Tagen der deutsch-italienischen Projektarbeit konnten wir viele erstaunliche Ergebnisse zusammentragen, denn es zeigte sich, dass
das Spiel der Commedia-Masken mit der Trance
Masks Technik deutlich die historischen Vorbilder erkennen lässt und trotzdem ganz natürlich
von den Spielern selbst kommt. Hier steckt also
die großartige Möglichkeit, einen neuen individuellen Einstieg in die Figuren der Commedia
dell‘arte zu entwickeln. Für 2014 haben wir uns
deshalb vorgenommen, ein weiteres internationales Projekt zu organisieren, um auf dieser Basis
eine Inszenierung zu erarbeiten.
Aber unser Experiment hat noch etwas Wertvolleres bewirkt: Auf persönlicher Ebene brachte die
intensive Theaterarbeit und die Unterbringung
in einem Ferienhaus mit gemeinsamem Einkauf
und Kochen ein hohes Maß an Offenheit, Achtsamkeit und Vertrauen innerhalb der Gruppe und
ließ neue deutsch-italienische Freundschaften
entstehen.
Wer mehr über TranceMasksCommedia wissen
will, kann sich gerne an mich wenden:
Bärbel Kandziora – baerbel@narrattak.de –
www.theatre-and-more.de
Annette und Artur Förg kommen aus Marburg und kannten
Maskenarbeit wie sie nach der Methode von Keith Johnstone.
Sie haben seit einigen Jahren Workshops besucht bei dessen
ehemaligem Schüler Steve Jarand, auch aus Kanada. Mittlerweile leitet Annette Förg bei Theater GegenStand e.V. in Marburg eine Masken-Gruppe.
Die Arbeit mit den Trance-Masken, wie die Halbmasken genannt werden, bedeutet, sich eine Maske über den Kopf zu
streifen, dann eine neutrale innere Haltung einzunehmen,
dann folgt der Blick in den Spiegel. In diesem Moment wird
die Maske gestartet und somit ein neues Wesen geboren. Der
Spieler wird durch die Maske in einen anderen Gefühlszustand
geführt, der die Bewegung, Körperhaltung und Äußerungen
beeinflusst. Nicht der Spieler führt die Maske, sondern die Maske führt den Spieler.
Unter der Maske gelingt es Schauspielern innere Barrieren zu
überwinden, die jeder Mensch in sich trägt. Diese Barrieren
werden normalerweise auch mit auf die Bühne genommen
und verhindern, etwas von sich selbst zu zeigen. Insbesondere
körperbetontes Theater-Spiel wird von den psychischen Barrieren der Schauspieler behindert. Das Risiko, bei einer Geste,
die spontan ausgeführt wird, ist hoch. Deshalb blieben viele
oft in körperlichen Abläufen stecken, die sie beherrschen, um
kein Risiko einzugehen. Mit der Maske auf dem Gesicht steht
nicht der Spieler, sondern die Maske auf der Bühne und das
lockert das Verhalten des Spielers, er wird risikobereiter.
Es ist erstaunlich, wie stark der körperliche Ausdruck der Spieler werden kann, wenn er sich nicht mit seinem Intellekt blockiert. Es entstehen viel mehr witzige wie tragische Szenen
und Momente, die für den Zuschauer weitaus eindrucksvoller
und berührender sind als „normales“ Schauspiel.
Wer in der Nähe von Marburg lebt und sich für Maskenarbeit
interessiert, kann sich gern direkt mit Annette Förg in Verbindung setzen: af@annette-foerg.de
Fotos: digiSTAGEfoto © Frank Weymann
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Seminar
Methoden der Dramaturgie und Regie mit Markus Herlyn
Foto: Harald Soldan
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Die Enttäuschung
„Wunderbar“, dachte ich, als ich die Ankündigung
dieses Seminars des Landesverbandes Hessischer
Amateurbühnen las.
Die Enttäuschung kam prompt: Ausgebucht.
Die erlösende E-Mail kam ein paar Wochen später: Es wird ein zweiter Kurs angeboten und zwar
vom 06.-08.12.2013. „Aber da ist doch Nikolaus‘,
dachte ich und bestätigte dennoch die erneute
Anmeldung.
Aller Anfang ist schwer
Am besagten Nikolaustag machten sich nun
zehn Hessen und ein Bremer auf den Weg nach
Fulda, im Gepäck ein kleines gelbes Reclamheft.
Anton Tschechow: Drei Schwestern. Schwer verdauliche Kost?! Trotz erheblichen Schneesturms
erreichten alle Teilnehmer den Tagungsort, wurden durch Harald Soldan herzlich begrüßt und
wärmten sich sodann an netten Gesprächen und
gutem Herbergsessen. Der Start am Abend fiel
allen Teilnehmern sichtlich schwer, da die Woche
bereits ihre Energien gekostet hatte. Von acht
bis zehn Uhr lernten wir uns also kennen, klärten unsere Erwartungen und die organisatorischen Rahmenbedingungen. Markus Herlyn, der
Dozent, schloss den Abend inhaltlich mit einer
theoretischen Einführung in die praktische Regiearbeit.
Theorie der Regiestile
Am Samstag starteten wir satt und gut
gelaunt in ein einstündiges Warm-Up
für Schauspieler. Die
Gruppe war danach
angekommen, wach
und aufnahmefähig.
Es gibt verschiedene
Regiestile: Im Theater
der Regie versteht sich
der Regisseur als Dirigent, der seine Vision
mit den Instrumenten
(den Schauspielern)
umsetzen will. Er steht, in diesem Bild bleibend,
vor den Schauspielern. Im Gegensatz dazu leitet der Regisseur im Theater des Ensembles die
Schauspieler an, ihre eigenen Melodien (Visionen) zu entwickeln. Er steht somit, bildlich gesprochen, hinter den Schauspielern. Wir bekamen sogleich eine Aufgabe: Stell dir im Kopf vor,
welchen Weg du durch einen mit Stühlen versehenen Raum gehen willst, um unbeschadet an
die andere Raumseite zu gelangen. Schließe nun
deine Augen und setzte deinen Plan um. Geh mit
geschlossenen Augen deinen Weg. Was konnten
wir beobachten? Wir erlebten u.a. sehr komplexe
Wege mit zahlreichen Umwegen, sehr sensible,
sich vortastende Geher und viele von denen, die
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ihren Weg mutigen Schrittes zurücklegten. Auch
ein Irrweg führte letztendlich ans andere Raumende. Was lernen wir daraus? 1. Es gibt unterschiedliche Regiestile und jeder hat seine eigene
Herangehensweise, 2. Es gibt viele Wege, die zum
Ziel führen, 3. Vertraue auf deine Idee und gehe
beherzt deinen Weg, 4. Hindernisse hinterlassen
lediglich kleine blaue Flecke.
Praktische Regiearbeit
Die Textanalyse war dann zentraler Bestandteil
der Arbeit am Samstag. Mit der Frage „Was ist
die Welt von dem Wort?‘ im Kopf zerlegten wir
Tschechows Szenen in kompositorische Elemente (Parts), markierten Schlüsselwörter und Kernsätze, identifizierten Ereignisse und ·improvisierten im ersten gemeinsamen Spiel. Und siehe da:
Tschechow wird lebendig und verdaulich.
Persönliches
Der Abend brachte uns bei Bier, Wein und Erdnüssen gute Gespräche über die Aktivitäten der
vertretenen Mitgliedsbühnen.
Der persönliche Gewinn
Der Sonntag stand dann im Fokus der Supervision einzelner Jung-Regisseure. Auf freiwilliger
Basis bekamen drei Teilnehmer die Möglichkeit,
eine Tschechow-Szene in Eigenregie zu inszenieren. Nach 30 Minuten bekamen die RegieNeulinge eine ausführliche und sehr wertvolle
Rückmeldung der anderen Seminarteilnehmer
und des Dozenten.
Der Seminarleiter
Markus Herlyn leitete den Kurs mit einer beachtlichen Ruhe, unermüdlichen Hingabe und
Wertschätzung gegenüber den Seminarteilnehmern. Sein umfangreiches Wissen aus Theorie
und langjähriger Berufspraxis stellte er bereitwillig zur Verfügung und vermittelte dadurch ein
sehr handwerkliches Verständnis der praktischen
Regiearbeit. Dabei versteht er das Tisch-BühneTisch-Verfahren als einen hermeneutischen Prozess aus gemeinsamem Experimentieren zwischen Regisseur · und Schauspieler. Markus Herlyn räumte durch seine gesamte Persönlichkeit
mit dem bestehenden Klischee eines gestressten
und diktatorisch arbeitenden Regisseurs auf. Er
machte Mut, Ängste und Unsicherheiten zu bewältigen und der nächsten Inszenierung beherzt
entgehen zu gehen.
Die Empfehlung
Mein Fazit: Das Seminar bietet einen guten Einstieg in die praktische Regiearbeit, erklärt zentrale Begriffe der Regie und Dramaturgie und
findet eine gute Balance zwischen analytischer
Schreib(tisch)arbeit und praktischem TheaterspieL Es lässt Freiraum zum Experimentieren bzw.
Weiterentwickeln und ist deshalb wärmstens zu
empfehlen.
Stephanie Hoy, Kleine Bühne Gießen
Vier Morde mit nur einer Leiche
Dornheimer Theaterkiste präsentierte heiteres Verwirrspiel um einen Bösewicht
Für herrliches Vergnügen in der Riedhalle
sorgte die Dornheimer Theaterkiste . Die Laienspielgruppe zeigte: „Meine Leiche, deine
Leiche“, eine Kriminalkomödie der Münchner
Schriftstellerin Christine Steinwasser, wunderbar in Szene gesetzt von Regisseurin Monika
Peschk. Die beiden Aufführungen strapazierten die Lachmuskeln von jeweils mindestens
300 Zuschauern. Mit sichtlichem Spaß an der
Freud agierten zehn Mitglieder der Theaterkiste auf der Bühne.
Unternehmer Albrecht Greifenbrecht ( Wolfgang Köhler ) schüchterte die Zuschauer erst
einmal mit seiner arroganten, despotischen
und herrischen Art ein. Mitleid kam im Saal auf
für die armen gegängelten, betrogenen und
scheinbar hilflosen Opfer des Patriarchen. Der
Teilhaber Graf von Schmierstein ( Dietmar Plettrichs ) wird aus der Firma gekickt, die Tochter
Dietlinde ( Nicole Reier ) enterbt und von seiner
Ehefrau Charlotte ( Judith Sommer ) will sich
Greifenbrecht, ohne jeden Unterhalt zu zahlen,
trennen. Darüber hinaus hat er eine Schwester
Felicitas, die nur Geld von ihm will, und einen
unterbezahlten Buchhalter, den er beim Griff in
die Kasse erwischte, um seine hungrigen Kinder zu versorgen.
Feinde oder potentielle Mörder gibt es also genug. Allerdings auch eine Ausnahme. Marlene
Eisendorf ( Andrea Neumann ), die Sekretärin,
die - zuerst nicht erkennbar, da auch sie vom
Chef schikaniert wird - unsterblich in Albrecht
verliebt ist. Greifenbrechts Schwester ( Susanne Körner ) macht gemeinsame Sache mit
dem Kompagnon und schüttet Schlaftabletten
im Büro ihres verhassten Bruders in den Lieblingswhisky des Unternehmers. Wenig später
gesellt sich zum Todescocktail, durch die Hand
der Ehefrau, Erdbeerextrakt – „gut für seine
Erdbeerallergie…“ Der Buchhalter Gottfried
Klinger ( Peter Keilmann ) reichert den Trank
mit Rattengift an und das Töchterchen rundet den Whiskycocktail mit Zyankali ab. Jeder
hat für sich den Todestrank bereitgestellt, nun
muss er nur noch getrunken werden.
Da kommt die große Stunde der Hausmeisterin Erna Moosgruber ( Monika Dullmaier ). Sie
findet am nächsten Morgen tatsächlich den
Despoten tot am Schreibtisch sitzend. Nicht
lange fackelnd greift sie zum Hörer und ruft
„wegen der Leich“ die Polizei. Es erscheinen
Inga Irre ( Katja Reier ) als Kommissarin und
Walter Denkste ( Jürgen Hörner ) als ihr Assi. Sie
stellen gemeinsam mit der Hausmeisterin fest,
dass da keine Leiche ist. Die wurde zwischenzeitlich vom vermeintlichen Mörder wegge-
räumt. Da es von denen jedoch vier gibt, verschwindet die Leiche auch viermal. Sie landet
im Schrank, wird in einen Teppich gerollt und
sogar mit Hilfe aus dem Publikum in einen riesigen Pappkarton gestaut. Dieser wird dann
mit dem Schild „Führ Spehrmühl“ deklariert. Bis
endlich die Hausmeisterin den toten Albrecht
Greifenbrecht in einer Schubkarre in sein Büro
schafft, damit die Gesetzeshüter die „Leich“ in
die Gerichtsmedizin verfrachten können, um
mit der Aufklärung des Fall zu beginnen.
Die gestaltet sich turbulent – vier vermeintliche Mörder – vier Geständnisse, bis der alle
erlösende Anruf aus der Pathologie kommt:
Es war ein natürlicher „Tod durch Herzversagen!“ Darüber wird die Kommissarin fast irre
und greift zum erlösenden Whisky. In letzter
Sekunde verhindern die anderen, dass sie vom
vergifteten Whisky trinkt. Rauschender Beifall der lauthals lachenden Zuschauer war der
wohlverdiente Lohn für diese vergnügliche
Aufführung. Hervorragend von der Regisseurin
eingestellt, gelang es allen Schauspielern, den
Witz des Stückes rüberzubringen. Einer hatte
dabei gewiss kein leichtes Spiel: der Darsteller
des Albrecht Greifenbrecht, Wolfgang Köhler,
schaffte es bravourös, ekelhaft zu sein und sich
die längste Zeit im Stück einfach tot zu stellen
und herum bugsieren lassen zu müssen.
Die Zuschauer jedenfalls freuen sich heute
schon auf die nächste Aufführung der Theaterkiste. Denn hier und da war die Aufforderung
zu hören: Weiter so!“
Für die Dornheimer Theaterkiste
Monika Dullmaier
Tel.: 06152 53187
Mobil: 0178 6854420
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Scrooge
theater am bach
Die Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens
Theater zur Weihnachtszeit, das hat beim
„theater am bach“ in Elz Tradition. Alle zwei
Jahre kommt ein großes Stück im Bürgerhaus „auf die Bretter“ und die Aufführungen
sind alle restlos ausverkauft. Das kommt
auch daher, dass man seit einigen Jahren
die Grundschulen aus Elz und Umgebung
einlädt und spezielle Schülervorstellungen
morgens während der Schulzeit anbietet.
Das hat sich bewährt. Die Schulen, die früher
mit ihren Schülern nach Wiesbaden, Mainz
oder Gießen zum Weihnachtsmärchen fuhren, freuen sich über die Alternative direkt
vor der Haustür. Und das ganz Besondere der
Elzer Aufführungen: Hier spielen die Kinder
und Jugendlichen der Elzer Amateurbühne. Und die können das genauso gut wie
dir „Großen“. Das wurde auch beim jüngsten Stück deutlich. Auf dem Spielplan stand
„Scrooge – Die Weihnachtsgeschichte“ von
Charles Dickens. Zwar schon 170 Jahre alt ,
aber immer noch hochaktuell.
Und die 30 jungen Akteure zwischen sieben
und 18 Jahren wuchsen bei den Aufführurgen über sich hinaus. Unter der Regie von
Lutz Lachnit, dem Judith Schmidt und Julia
Zimmer hilfreich zur Seite standen, war ein
tolles Stück entstanden, das von den Schülern, wie auch bei der öffentlichen Veranstaltung von Erwachsenen, mit viel Beifall
bedacht wurde.
Die Nassauische Neue Presse schrieb dazu
unter anderem in ihrer Ausgabe vom 7. Dezember 2013:
30
ungeschminkt Februar 2014
„Dieses Lehrstück vom Wandel eines Menschen
zum Guten erlebten mehrere Hundert Schüler umliegender Schulen im Elzer Bürgerhaus.
Regisseur Lutz Lachnit hatte der Versuchung widerstanden, die teils etwas altertümliche Sprache
des Stücks zu modernisieren. Trotz dieser mutigen
Entscheidung und der nicht für jeden Schauspieler optimalen Akustik des Bürgerhauses hatten
auch die jüngeren Zuschauer offenbar keine Probleme, der Handlung zu folgen. Das war in erster
Linie der hervorragenden Leistung der jungen
Schauspieler zu verdanken. Aber sicher wirkte
auch der große Aufwand mit, den das Team vom
„theater am bach“ und des Kulturkreises Elz mit
Kulissen, Kostümen und Maske betrieben hatte.
Nicht zuletzt diese für ein Amateurtheater opulente Ausstattung fesselte die Aufmerksamkeit
der Zuschauer immer wieder an das Bühnengeschehen.“
Einige der jungen Akteure hatten schon im
Sommer bei der großen Freilichtaufführung
des „Jedermann“ mitgewirkt. Blieben sie dabei meist mit kleinen Rollen noch etwas im
Hintergrund, so konnten sie bei „Scrooge“
zeigen, was in ihnen steckt. Allen voran Maximilian Pötz, der den raffgierigen Miesepeter und Menschenfeind Ebenezer Scrooge
glänzend verkörperte. Sein Wandlung zum
Menschenfreund am Schluss des Stückes
ließ auch bei manchem Erwachsenen ein
paar Tränen fließen. Alles in allem eine tolle
Gemeinschaftsleistung, bei der hinter den
Kulissen viele Helfer mitwirkten, um das
Ganze zu einem Erfolg werden zu lassen. (eg)
Märchen schreibt die Zeit
Verzaubernd: Musical-Aufführung „Die Schöne und das Biest“
The
a
Ass tergr up
enh
eim pe
e.V.
Ein kalter Novemberabend, Nieselregen. Kaum betritt man das Assenheimer Bürgerhaus, taucht man in eine andere, eine
Welt voller Wärme, knisternder Spannung und angenehmer Überraschungen. Anders als in Hamburg, Berlin, Bochum
oder Stuttgart trägt dieses Musicalhaus eine geradezu zauberhafte persönliche Note. Ganz dicht am Gast nimmt es vom
talentierten Kind bis zum gestandenen Profi jeden mit, der sich auf das Abenteuer musikalisches Märchenland einlässt,
und das seit 34 Jahren.
Wer glaubte, die vergangenen Produktionen der Theatergruppe Assenheim seien nicht mehr zu überbieten, wurde am
Premierenwochenende von „Die Schöne und Das Biest“ eines Besseren belehrt. Schon einmal wagte sich die TGAss 1995
an den Stoff, aus dem die Träume ganzer Generationen sind. Die neue Inszenierung ist aus Sicht des Betrachters ein einziger wahr gewordener Traum. Oder, wie es im Titelsong so schön heißt: „Märchen schreibt die Zeit“.
Nach einem bildschönen Prolog wird der Besucher vom liebenswerten Kindermädchen an die Erzählerhand und mitten
hinein ins märchenhafte Geschehen genommen. Ein verwunschenes Schloss und seine ebenso verwunschenen Bewohner, allen voran der in ein Biest verwandelte Prinz, können nur durch den Kuss der wahren Liebe erlöst werden.
Den Weg dorthin haben über 75 Theaterleute vor und hinter den sagenhaften Kulissen mit ihrem 20-köpfigen Orchester
und seinem Leiter und Arrangeur Bernd Kohn bravourös in Szene gesetzt. Mit Standing Ovations wurde die tolle Truppe
beim romantischen Happy End mit Funkenfontänen gefeiert.
Legendär sind die wundervollen Kostüme der Theatergruppe, die diesjährigen Kulissen stünden jedem großen Theaterhaus blendend zu Gesicht, und die vorzügliche Lifemusik greift neben den Originalmelodien Anspielungen aus den unterschiedlichsten Genres auf. So gibt sie Chören und Solisten ebenso wie kleinen
und großen Tänzern Gelegenheit, sich auf den Brettern zu entfalten,
die ihnen die Welt bedeuten. Eindrucksvoll geriet der fließende
Wechsel zwischen den Szenerien im prall lebenden Dorf und dem
mystisch angehauchten Schloss.
Fulminanter Höhepunkt war sicher das Festdinner mit seinem berühmten Song „Sei hier Gast“, emotional besonders fesselnd aber
auch das Feensolo (Ute Lichtenberger), „Boten der Nacht“ und das
Liebesduett der Hauptdarsteller Maria di Marco in der Rolle der Belle
und Knut Michler als verwunschener Prinz. Beide sangen und spielten sich mit großen Stimmen, Leib und Seele unter die Haut.
Überhaupt beglückte die vortreffliche Besetzung aller Charaktere, sie
alle zu nennen, würde diesen Rahmen sprengen. Prächtig füllte der
blonde Hüne Matthias Grütter die Rolle des in Belle verschossenen
Gaston, als dessen ständiger Begleiter Lefou sorgte Brandon Miller
für köstliche Hofnarren-Momente, und für den musikalischen
„Zickenkrieg“ um Gastons Gunst sorgten Eleonore, Elsa und Edith
alias Maja Rathgeber, Svenja Berger und Helena Weyland. In einer
eigenen Tanz- und Spielszene heimste der Theaternachwuchs
tosenden Applaus ein.
Im Schloss führten das „Fran-zö-siesch“ parlierende Energiebündel
Miriam Deforth als galant erleuchtender Lumière, Jutta Gronski als
leibhaftige Standuhr und Katrin Hunting im pompösen Kleiderschrankgewand temperamentvoll Regie über das muntere Heer
lebendig gewordener Servietten, Bestecke, Teller und Tassen, nicht
zu vergessen Lea Kehrbaum als Kaffeekanne und der kleine „Tassilo“
Fabienne Lichtenberger. Den komischen Part zu Hofe übernahmen
die Schlosswachen „Engarde“ Rolf Braun und „Finte“ Brigitte JungKnechtel.
Kaum auszumalen ist die Disziplin, mit der über Monate die Choreographien geübt, mit der Musik abgestimmt und schließlich mit den
Finessen moderner Ton- und Lichttechnik zum Gesamtkunstwerk
zusammengestellt wurden. Allein über 50 Tonkanäle zu sortieren sei
ein Meisterwerk, führte TGAss-Mittelpunkt und -Motor Norbert Deforth in seinem Dank am Premierenende vor Augen. Mit ihm hatte
einmal mehr Vizevorsitzende Dr. Sabine Wolf Regie geführt, unterstützt von Andrè Haedicke.
Nach einem überschäumenden Finale konnte ein glückseliges Ensemble um 23:00 Uhr zur verdienten Premierefeier gehen.
Wetterauer Zeitung (hau)
Fotos: Sascha Deforth
ungeschminkt Februar 2014
31
„Stress im Champus-Express“
Der Erweller Theaterverein bietet nach drei Jahren Pause
seinem Publikum wieder etwas zum Lachen.
er ein
l
el ver
w
Zuschauer beim Erweller Theaterverein
Er ter Die
kamen kaum aus dem Lachen heraus. Bei
a
der Premiere der Kriminalkomödie „Stress im
e
h
Champus-Express“ in der Altrheinschänke jagT
te zeitweilig ein Wortwitz den anderen. In drei
Akten spielten die Amateurspieler, teils auch
in Mundart, die amüsante Geschichte eines
Überfalls im luxuriösen „ChampusExpress“ auf der
Strecke Erfelden
– Basel mit viel
Leidenschaft und
Humor.
Große Beute wittert das GangsterPärchen
Rudolf
und Kati (gespielt
von Jürgen Alka
und Bianca Mehl)
im
Interlux-Express, einer privatisierten Zuglinie, auf der gut
situierte Fahrgäste
auf ihrer Reise in
die Schweiz mit
einem exklusiven
Champagner-Angebot verwöhnt
werden. Das Räuberduo plant, kurz
vor dem einzigen
Zwischenhalt des
Zugs in Freiburg
das Bordbistro zu
überfallen und die prall gefüllte Kasse an sich
zu bringen. Mit „dem ganzen Zaster“ wollen sie
dann aussteigen und schon bald „über alle Berge“ sein. Doch der Plan geht nicht auf: „Wegen
einer Störung im Betriebsablauf hält dieser Zug
heute nicht in Freiburg“, ertönt eine Durchsage
kurz vor dem geplanten Halt.
Das Pärchen beginnt nun ein Versteckspiel mit
der Beute, das allein schon die Lachmuskeln
der Zuschauer strapaziert. Aber auch das zur
Privatisierung „verdammte“ Bahnpersonal –
darunter die schroffe, einfältige Bistrokellnerin
Gertrud (Tanja Küster), die nervige Reinigungskraft Ilse Oppendung (Bärbel Keil) und die
um die Zufriedenheit ihrer Kunden besorgte
Zugchefin Gesine Grube-Steckel (Susanne Bischoff ) – trägt viele Lacher bei.
32
ungeschminkt Februar 2014
Manch ein Theaterbesucher dürfte sich während der rund zweistündigen Aufführung
auch an Pannen und Erlebnisse bei eigenen
Bahnreisen erinnert haben: So führte Schaffner Wischnewski (Gerd Darmstädter) in das
komplexe Preissystem ein, als er einem Fahrgast erläuterte, warum sein Ticket ungültig sei.
Als er von „Midlife-Easy-Ticket“ und „Familienticket zum Weekend-Tarif“ sprach, musste er
sich sehr bemühen, selbst den Durchblick zu
behalten. Darüber hinaus gab es Störungen
im Betriebsablauf, Querelen um Sitzplätze und
Schikanen bei der Mitnahme von Fahrrädern
und Handgepäck. Mit „Luxusreisen zu kleinen
Preisen“ warb unterdessen die Bahn und fragte
sodann: „Spielen Sie gern ,Reise nach Jerusalem‘? Denn unsere Sitzplätze reichen nur für
sagenhafte zwölf Prozent der Gäste.“ Manch
ein Reisender im „Champus-Express“ schimpfte: „Das wird mir zu Hause keiner glauben, was
ich hier erlebe!“
Nach „fast dreijähriger Abstinenz“, wie Vereinsvorsitzender Reiner Löwer die Spielpause
nannte, freuten sich die mehr als ein Dutzend
Ensemblemitglieder, wieder auf der Bühne zu
stehen. „Wir spielen einfach aus Spaß“, betonte
Löwer. Das war den Akteuren deutlich anzumerken. Unter der Leitung von Regisseur Heiner Kraft aus Lampertheim setzten sie die teils
abstruse Handlung wirklich witzig um.
Reiner Löwer selbst spielte einen schmierigen
Versicherungsmakler, der bei jeder Gelegenheit sein Produkt als „perfekt versichert und
nicht ausgekichert“ anpries. Horst Bauer irrte
als Radfahrer mangels Platzangebot durch die
Waggons. Lotti Borchard ging in ihrer Rolle als
feine Dame Lieselotte auf, die so auf sich selbst
fixiert ist, dass sie von dem Überfall gar nichts
bemerkt. Steven Sinori als jüngster Mitspieler
meisterte brillant die Rolle des „kleinen Harvey“, eines ungezogenen Teenagers, der um
jeden Preis seine „Omi“ beschützt.
Bemerkenswert war auch das Bühnenbild, das
mit viel Liebe zum Detail gefertigt war: Ein
rundes Kuppeldach assoziierte den Eisenbahnwaggon, Schiebetüren führten in benachbarte
Waggons, von Zeit zu Zeit flackerte das WCSchild auf. Selbst der Zuschauerraum war mit
Werbeplakaten der Bahn und Fahrplänen zur
Bahnhofshalle umdekoriert worden.
Kirstin Gründel
Bilder: Robert Heiler
Vorankündigung
Innovationsförderung 2014
amarena Innovationsförderung
Ziel dieser Förderung ist es, neue Modelle des
Amateurtheaters und innovative Ansätze zu unterstützen und Theatergruppen zu motivieren,
z. B. neue Kooperationsmodelle zu entwickeln
oder künstlerische Experimente zu wagen. Bezuschusst werden zeitlich befristete Theater- und
Tanzprojekte, die neue Praxis- und Aktionsformen
im Amateurtheater erproben. Die Förderung soll
die Entwicklung von Amateurtheatern hin zu innovativen Arbeitsweisen unter Berücksichtigung
künstlerischer Gesichtspunkte unterstützen und
so Entwicklungsimpulse setzen.
Die geförderten Projekte 2013
Zum zweiten Mal wurden vom Bund Deutscher
Amateurtheater (BDAT) im Rahmen der „amarenaInnovationsförderung“ ausgewählte Projekte mit
insgesamt 25.000 Euro gefördert.
Die Entscheidung des Kuratoriums unter dem
Vorsitz von Frank Grünert, Vizepräsident des
BDAT, fiel auf die folgenden Initiativen:
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„schnell & schmutzig“, die bühne e.V. (Dresden/Sachsen)
„Prometheus, ein winterliches TheaterFeuerSpektakel“, Griechische Gemeinde CastropRauxel e.V. (Nordrhein-Westfalen)
„Das Grundgesetz – sehr sehr frei nach…“ ,
Türkisch-Deutsches Theater Hildesheim (Niedersachsen)
„Ich bin ein amüsanter Clown für einen Nachmittag (Anne Frank, August 1944)“, StudioBühne Essen e.V. (Nordrhein-Westfalen)
„Theater – Traktor: Mobiles Bauwagentheater
für die Kindergärten im Odenwald“ , Trommer
Sommer e.V. (Hessen)
„Kollaps 13“, TPZ / Theater am Markt (TAM) im
Stadtjugendring e.V. (Eisenach/Thüringen)
COCOON - Multisensorisches Figurentheater,
Cirque Obscure (Pforzheim/Baden-Württemberg)
Multiplikatorenschulung Kinder- und
Jugendtheater
Veranstalter: BDAT in Zusammenarbeit mit
dem Bundesarbeitskreis Kinder- und Jugendtheater.
29. Mai bis 1. Juni 2014 in Wetzlar (Hessen)
„Eine wilde Reise“ Theaterfortbildung in sechs Werkstätten
Mit einem neuen Konzept startet der Bundesarbeitskreis (BAK)
2014 das Fortbildungsprogramm, das sich zukünftig in den
geraden Jahren speziell dem Theater mit Kindern widmet, in
ungeraden Jahren dem Theater mit Jugendlichen. Es bleibt bei
der Durchführung von sechs Werkstätten pro Jahr, von denen
jeweils ein Kurs Grundlagenmethodik beinhaltet. Die Grundlagenkurse unterliegen nicht der speziellen Einordnung in Kindertheater bzw. Theater für Jugendliche, sie werden weiterhin
offen für alle Theaterformen gestaltet.
„Eine wilde Reise“ heißt das Motto, unter dem die Fortbildung
2014 für den Bereich „Theater mit Kindern“ läuft.
Das Kursangebot wird vom BAK begleitet und ausgewertet.
•
•
•
Was sind die Besonderheiten bei der Arbeit mit Kindern?
Welche Spielformen bzw. -methoden kommen zur Anwendung?
Wie können diese Methoden in die eigene Theaterarbeit
integriert werden?
Die Kurse im Überblick:
Kurs 1:
Kurs 2:
Kurs 3:
Kurs 4:
Kurs 5:
Kurs 6:
Methodik der Theaterpädagogik,
Leitung: Claus Gosmann
Playbacktheater - vom Kindergarten ins
Amateurtheater, Leitung: N. N.
Kindertanztheater, Leitung: Petra Newiger
Szenische Spielfindung mit Kindern,
Leitung: Katrin Janser
Material und Objekttheater, Leitung N. N.
Kinder entdecken Rhythmus und Klang,
Leitung: P. R. Kantate
Themenabend am Freitag, 30. Mai 2014
Theater mit den Kleinsten, im Anschluss offene Bühne
Teilnahmegebühr:
Schüler/Studenten: € 75,00 / Erwachsene: € 100,00
Nicht-BDAT-Mitglieder: € 130,00
Anmeldeschluss: 28. Februar 2014
Veranstaltungsort:
Jugendgästehaus, Richard-Schirrmann-Str. 3, 35578 Wetzlar
Informationen, Hinweise, Anmeldeformular zum Download:
http://www.bdat.info
Kontakt:
Bund Deutscher Amateurtheater e.V., Steffen Hirsch, Lützowplatz 9, 10785 Berlin
Fon: 030 2639859-15, Fax: 030 2639859-19
Mail: hirsch@bdat.info
ungeschminkt Februar 2014
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Termine - Termine - Termine - Termine - Termine - Termine - Termine
Taunusbühne
Bad Schwalbach e.V.
Arsen und
Spitzenhäubchen
Freitag, 27.06.2014 20:00 Uhr
Samstag, 28.06.2014 20:00 Uhr
Mittwoch, 02.07.2014 20:00 Uhr
Freitag, 04.07.2014 20:00 Uhr
Samstag, 05.07.2014 15:00 u.20:00 Uhr
Freitag, 11.07.2014 20:00 Uhr
Samstag, 12.07.2014 20:00 Uhr
Sonntag, 13.07.2014 20:00 Uhr
Mittwoch, 16.07.2014 20:00 Uhr
Freitag, 18.07.2014 20:00 Uhr
Samstag, 19.07.2014 15:00 u. 20:00 Uhr
Freitag, 25.07.2014 20:00 Uhr
Samstag, 26.07.2014 20:00 Uhr
Mittwoch, 30.07.2014 20:00 Uhr
Freitag, 01.08.2014 20:00 Uhr
Samstag, 02.08.2014 20:00 Uhr
Informationen:
Gudrun Dauth
Taunusbühne Bad Schwalbach e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 06124-3752
Volksbühne Bad Emstal
Komm raus aus dem
Schrank
19.04.2014, 20.00 Uhr, Premiere
03.05.2014 20.00 Uhr
10.05.2014 20.00 Uhr
24.05.2014 20.00 Uhr
07.06.2014 20.00 Uhr
09.06.2014 17.00 Uhr
Informationen:
www.volksbuehne-bad-emstal.de
Mail: info@ volksbuehne-bad-emstal.de
Statt-Theater
Mengeringhausen
Loriot meets
Statt-Theater
Premiere: 28.03.2014 um 20 Uhr
Vorstellungen: 29.03.; 04.04.; 05.04.; 11.04.
und 12.04.2014 jeweils um 20 Uhr
Theaterladen, Nicolaistraße 7
Kartenservice: 05691 / 8 84 96 88 oder
kartenservice@statt-theater.net
Info: www.satt-theater.net
Neues Kellertheater
Wetzlar
Die deutschen
Kleinstädter
30. März 2014 um 14:00 Uhr
30. März 2014 um 18:00 Uhr
31. März 2014 um 20:00 Uhr
01. April 2014 um 20:00 Uhr
Samstag 15. März 2014 Sonntag 16. März 2014 Freitag 28. März 2014 Samstag 29. März 2014 Freitag 04. April 2014 Samstag 05. April 2014 Sonntag 06. April 2014 Freitag 11. April 2014 Samstag 12. April 2014 Sonntag 13. April 2014 Freitag 25. April 2014 Samstag 26. April 2014 Sonntag 27. April 2014 Freitag 02. Mai 2014 Samstag 03. Mai 2014 Sonntag 04. Mai 2014 Freitag 09. Mai 2014 Sonntag 11. Mai 2014 im Deutschen Ledermuseum Offenbach (Frankfurter Str. 86, Offenbach
am Main) VVK Tel. 069 / 85 27 14 und
karten@theaterclub-elmar.de
20:00
17:00
20:00
20:00
20:00
20:00
17:00
20:00
20:00
17:00
20:00
20:00
17:00
20:00
20:00
17:00
20:00
17:00
www.kellertheater-wetzlar.de
Wehlheider Hoftheater
Pocahontas
Samstag, 15.03.2014, 15:00 Uhr
Sonntag, 16.03.2014 15:00 Uhr
Samstag, 22.03.2014 15:00 Uhr
Sonntag, 23.03.2014 15:00 Uhr
Mittwoch, 26.03.2014 17:00 Uhr
Samstag, 29.03.2014 15:00 Uhr
Sonntag, 30.03.2014 15:00 Uhr
Mittwoch, 02.04.2014 17:00 Uhr
Samstag, 05.04.2014 15:00 Uhr
Sonntag, 06.04.2014 15:00 Uhr
jeweils im CassallaTheater
in 34117 Kassel, Tel.: 0561 7661693
Unsere kleine Stadt
Samstag, 03.05.2014 19:30 Uhr
Freitag, 09.05.2014 19:30 Uhr
Samstag, 10.05.2014 19:30 Uhr
Sonntag, 11.05.2014 16:00 Uhr
Freitag, 16.05.2014 19:30 Uhr
Samstag, 17.05.2014 19:30 Uhr
Sonntag, 18.05.2014 16:00 Uhr
Freitag, 23.05.2014 19:30 Uhr
Samstag, 24.05.2014 19:30 Uhr
Sonntag, 25.05.2014 16:00 Uhr
jeweils im CassallaTheater
www.wehlheider-hoftheater.de
Theaterclub ELMAR e.V.
Mein Freund Harvey
28. März 2014 um 20:00 Uhr
29. März 2014 um 20:00 Uhr
Klosterspiele Merxhausen
Pippi Langstrumpf
Samstag , 21.06.2014, 16.00 Uhr
Sonntag, 22.06.2014, 16.00 Uhr
Samstag, 28.06.2014, 16.00 Uhr
Sonntag, 29.06.2014, 16.00 Uhr
Samstag, 05.07.2014, 20.00 Uhr
Sonntag, 06.07.2014, 16.00 Uhr
Samstag, 12.07.2014,16.00 Uhr
Sonntag, 13.07.2014, 16.00 Uhr
Samstag, 19.07.2014, 20.00 Uhr
Sonntag, 20.07.2014, 16.00 Uhr
Samstag, 23.08.2014, 20.00 Uhr
Sonntag, 24.08.2014, 16.00 Uhr
Samstag, 30.08.2014, 20.00 Uhr
Sonntag, 31.08.2014, 16.00 Uhr
Samstag, 06.09.2014, 20.00 Uhr
Sonntag, 07.09.2014, 16.00 Uhr
Karten können im Internet unter
www.klosterspiele-merxhausen.de
vorbestellt werden.
Theatergruppe
Lampenfieber
Der Mann des Zufalls
von Yasmina Reza
Premiere ist am
Samstag 5. April 2014, um 20 Uhr im
Olof-Palme-Haus in Hanau.
Weitere Termine: Olof-Palme-Haus,
Pfarrer-Hufnagel-Str. 2, Hanau
06.04., 18 Uhr
12.04, 20 Uhr
13.04.,18 Uhr
26.04., 20 Uhr
27.04., 18 Uhr
Bürgertreff, Schöneck-Kilianstädten
03.05.2014, 20 Uhr
Schlosskeller Nidderau-Windecken
04.05.2014, 18 Uhr
Info: Theatergruppe Lampenfieber e.V:
www.lampenfieber.net
Tel.: 0176-208 33 527
E-Mail: info@verena-pressler.de
Termine - Termine - Termine - Termine - Termine
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ungeschminkt Februar 2014
Termine - Termine - Termine - Termine - Termine - Termine - Termine
Termine - Termine - Termine - Termine - Termine
Nidder Bühne
Spieler, Spinner,
Spekulanten
von Nicole Senderek und Jörg Prell
15. Oktober 2014, 19:30 Uhr
im Stadthaus in Gehren
1. November 2014, 20:00
in der Willi-Salzmann-Halle
in Nidderau-Windecken
2. November 2014, 17:00
in der Willi-Salzmann-Halle
in Nidderau-Windecken
28. November 2014, 20:00 Uhr
im Comoedienhaus in Hanau
BAC-Theater, Bad Arolsen
Die Geschichte
vom Soldaten
Fr., 9. Mai 2014, 20 Uhr
Sa., 10. Mai 2014, 20 Uhr
So., 11. Mai 2014, 18 Uhr
Fr., 16. Mai 2014, 20 Uhr
Sa., 17. Mai 2014, 20 Uhr
So., 18. Mai 2014, 18 Uhr
Fr., 23. Mai 2014, 20 Uhr
Sa., 24. Mai 2014, 20 Uhr
So., 25. Mai 2014, 18 Uhr
Info:
Theatergruppe Delkenheim e.V.
Hauptwache 34, 65205 Wiesbaden
Tel.: 0 61 22 / 39 27
Theatergruppe
„Die Borner e.V.“
Rendezvous
mit einer Leiche
Info: Nidder-Bühne e.V.
Hochstr. 16
61130 Nidderau
eMail: info@nidder-buehne.de
Von Igor Strawinsky
Dichtung von Charles Ferdinand
Ramuz
Aufführungstermine: Sa. 17. / Fr. 23. /
So. 25. Mai Fr. 13. / Sa. 14. Juni
Kartenvorverkauf: Buchhandlung Aumann: 05691-3553 (9-18 Uhr)
Hist-o-erisches theater
hanau e.V.
Aktueller Spielplan unter:
http://ht-hanau.de/de
Telefon: +49 6181 / 249622
Telefax: +496181/249621
E-Mail: info@ht-hanau.de
im Bürgerhaus 65329 Hohenstein-Born
22. März 2014 - 20 Uhr
23. März 2014 - 15 Uhr mit Kaffee
und Kuchen -Spielbeginn 16 Uhr
29. März 2014 - 20 Uhr
Info: www.dieborner.de
Theatergruppe
Delkenheim
„Valentinstag“
von Barry Creyton
Im Bürgerhaus Delkenheim
Termine - Termine - Termine - Termine - Termine
Seminare des LV Hessen
Hinweis: Unsere Seminare werden gefördert vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst.
Zeitraum
Titel
Ort
Referent/in
Betreuer/in
05. - 06. 04. 2014
Live Beschallung von Theater
und Musicalproduktionen
Niddatal-Assenheim
Dirk Cussnick
Heiner Kraft
25. - 27. 04. 2014
Dramaturgie und Regie für Fortgeschrittene (ausgebucht)
JH Lauterbach
Markus Herlyn
Ingrid Suhr
23. - 25. 05. 2014
Sprechtechnik für Fortgeschrittene
JH Lauterbach
Brigitte Leistikow
Harald Soldan
13. - 15. 06. 2014
Schauspieltraining
JH Hoheroskopf/
Schotten
Kathy Becker
Kirsten Henckel
19. - 21. 09. 2014
KiJu Camp
Jugendburg
Hohensolms
J. Dreismann
Simon Isser
Heiner Kraft
26. - 28. 09. 2014
Theaterschneiderei
JH Hoheroskopf/
Schotten
Linda Bildat
Kirsten Henckel
10. - 12. 10. 2014
Soufflieren
JH Fulda
Brigitte Leistikow
Ingrid Suhr
24. - 26. 10. 2014
Kombiseminar Teil 1
Dramaturgie/Regie
JH Fulda
Markus Herlyn
Heiner Kraft
31. 10. - 02. 11. 2014
Kombiseminar Teil 2
Dramaturgie/Regie
JH Fulda
Markus Herlyn
Heiner Kraft
Die aktuellen Ausschreibungen für unsere Seminare findet ihr im Internet unter:
http://www.amateurtheater-hessen.de
Ansprechpartnerin: Künstlerische Beratung/Lehrgangkoordination, Ingrid Suhr, Tel.: 06 07 13 93 67 94
ungeschminkt Februar 2014
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Termine - Termine - Termine
Termine - Termine - Termine
Termine - Termine - Termine - Termine - Termine
Laienspielgruppe Ehringshausen
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„Wer ist im Bett mit dem Butler?“
Acht bis auf den letzten Platz ausverkaufte Vorstellungen lockten auch diesmal wieder weit
mehr als 1000 begeisterte Zuschauer in den Saal
der Gaststätte „Schott“, wo in diesem
Jahr die Komödie „Wer ist im Bett mit
dem Butler?“ von Michael Parker gespielt wurde. Große Begeisterung im
Publikum, treffend agierende Schauspieler, hervorragend besetzte Rollen, eine große Kulisse und viel spontaner Applaus waren die Eckpunkte,
mit denen auch die Saison 2013 für
die Laienspielgruppe wieder ein sehr
erfolgreiches Jahr wurde. Mit einem
gut eingespielten Team vor und hinter den Kulissen stellten die Mitglieder der Laienspielgruppe erneut ihr
hervorragendes schauspielerisches Können.
Gespielt wurde das Stück „Wer ist im Bett mit
dem Butler?“ von Michael Parker, eine Komödie, deren Handlung in einem feudalen Haus in
Kalifornien spielt. Die acht Aufführungen wa-
ren ein ansteckender Spaß für die Schauspieler
und das Publikum gleichermaßen, wie man zu
jedem Zeitpunkt des Geschehens verspüren
konnte. Die Rollen waren genial besetzt, wurden
von den Laiendarstellern brillant ausgefüllt und
mit Herzblut gespielt - Szenenbeifall beflügelte
die Darsteller zusätzlich. Die Laienspielgruppe
hat mit diesem Stück seinem treuen Publikum
und nicht zuletzt sich selbst einen neuerlichen
Beweis ihrer großen Professionalität geliefert.
Die Darsteller glänzten mit einer überzeugenden
Mimik, mit einer treffenden Verkörperung ihrer
Rollen, so als hätten sie nie etwas anderes gemacht und als seien sie eben jene, die sie auf der
schauspielerisches Können und ihre
inzwischen sprichwörtliche Professionalität eindrucksvoll unter Beweis. Das
ansprechende Ambiente im Zuschauerbereich und eine rundum gelungene
Bühnendekoration taten ein Übriges,
so dass die vielen Zuschauer aus Nah
und Fern mit Begeisterung die Komödie verfolgten und die Laiendarsteller
mit verdientem Applaus bedachten.
Nach monatelanger Vorbereitungsphase, nach unermüdlichen Probeabenden
und nach einem Theater-Workshop
waren der herzliche und anhaltende
Applaus der wohlverdiente Lohn für
ungeschminkt Februar 2014
Bühne darstellten. Diese großartige Leistung des
gesamten Ensembles spürte auch das Publikum,
der Funke sprang jederzeit über und ließ die
mehr als zweistündige Aufführung viel zu schnell
vergehen.
Die Besucher fühlten sich in das Stück integriert, fieberten und lachten herzhaft mit.
Schon jetzt dürfen sich alle Freunde und Fans aus
Nah und Fern freuen auf das kommende Jahr,
wenn es im 30. Jahr ihres Bestehens wieder heißt
«Vorhang auf» im Saal der Gaststätte Schott.
Denn auch dann wird die Laienspielgruppe wieder ein Stück präsentieren und das treue Publikum begeistern. ek