F Unternehmer mit Liebe zur Heimat - Magnet
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F Unternehmer mit Liebe zur Heimat - Magnet
Unternehmer mit Liebe zur Heimat Sie agiert vom Allgäu aus auf globalen Märkten und kann auf eine langjährige Tradition zurückblicken: Die Firma Magnet-Schultz in Memmingen feiert heuer 100-jähriges Bestehen. Der Geschäftsführende gesellschafter Wolfgang E. Schultz, der das Unternehmen bereits 1969 übernommen hatte, ist als Unterstützer heimatkundlicher Projekte und finanzieller Förderer der Heimatpflege bekannt. Auch der Heimatbund Allgäu ist ihm bereits seit vielen Jahren verbunden F Für Magnet-Schultz Memmingen ist 2012 das Jubiläumsjahr zum 100-jährigen Bestehen im Allgäu. Elektroingenieur Adolf-Wilhelm Schultz, Absolvent der Technischen Universität in Ilmenau, entschied sich als Nichtallgäuer für Memmingen als Standort, da er eine Allgäuerin geheiratet hatte. Im Jahr 1912 gründete er im Unterallgäu in der Memminger Riedbachstraße Magnet-Schultz und bereitete somit den Boden für ein Familienunternehmen mit bis heute andauernder Tradition. Der erfindungsreiche, kreative Ingenieur aus Thüringen hatte sein Firmen- und Lebenszentrum ins Allgäu, die Heimat seiner Ehefrau, wohl nichtallein aus unternehmerischen, sondern auch aus emotionalen Gründen, aus Fürsorge und Zuneigung seiner Gattin gegenüber verlegt. Oben links: Das Stammwerk von Magnet-Schultz in der Allgäuer Straße in Memmingen; daneben: Unternehmensgründer Adolf-Wilhelm Schultz mitBelegschaft 1913 vor dem damaligen Firmengebäude in der Memminger Riedbachstraße. Rechts: Wolfgang E. Schultz (rechts im Bild) im Gespräch mit Studierenden der Hochschule Kempten 22 Dies bildete den Grundstein für eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte, sowohl im geschäftlichen Bereich des heutigen Allgäuer Weltkonzerns Magnet-Schultz wie auch in der Heimatpflege, die dem in dritter Generation der Unternehmerdynastie als geschäftsführender Gesellschafter fungierenden Wolfgang E. Schultz besonders am Herzen liegt. Inzwischen ist auch Dr. Albert W. Schultz in der Firma als Geschäftsführer tätig, die sein Urgroßvater vor einem Jahrhundert gegründet hatte. Förderer und Bewahrer Die Liebe zu den kulturellen Schätzen der Region und zur Heimat, die das Allgäu für die Familie Schultz seit Generationen geworden ist, zeich- Spannend ist auch die abenteuerliche Geschichte der Hawanger Madonna: Ein zahlungskräftiger Amerikaner wünschte sich Mitte der 1960erJahre die von Ivo Strigel (1430-1516) um 1500 geschaffene Madonna auf seiner Ranch und war bereit, viel Geld dafür auszugeben. Unberechtigterweise war sie bereits im Besitz des vermittelnden Antiquitätenhändlers. Bewaffnet und mit Unterstützung durch die Polizei konnte Bezirksheimatpfleger Dr. Dr. Alfred Weitnauer 1966 den bedrohten Kulturschatz in einer Hausdurchsuchung im Morgennebel retten und für das Allgäu erwerben – mit maßgeblicher finanzieller Hilfe durch Magnet-Schultz. Der Heimatbund Allgäu Oben: Wolfgang E. Schultz; links: die »Hawanger Madonna« (Maria mit der Sonne umgeben, den Mond unter den Füßen). Die Marienfigur stammt aus einer Privatkapelle bei Hawangen. Unten links und rechts: Das Turmachteck des Kirchturmes von St. Martin in Memmingen wurde mit finanzieller Hilfe von Magnet-Schultz mit einem neuen Anstrich versehen. Außerdem wurden Steinmetzarbeiten erledigt. Unten rechts (von vorne nach hinten): Architektin Ingrid Stetter, Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger, Dekan Kurt Kräß, Wolfgang E. Schultz ist seitdem Eigentümer der wertvollen Figur, die heute an der Ostseite des nördlichen Seitenschiffes der Memminger Kirche »Unser Frauen« steht. Wohl dem, der einen Freund der Heimat wie Wolfgang E. Schultz und seine Liebe zum Allgäu hat. Dem Unternehmen Magnet-Schultz, das in diesem Jahr ein besonderes Jubiläum feiert, daher die besten Glückwünsche und alles Gute für die Zukunft. Karl Stiefenhofer Zum Autor: Karl Stiefenhofer ist der 1. Vorsitzende des Heimatbundes Allgäu e.V. Foto: Pressestelle Stadt Memmingen Die Rettung der Madonna Fotos: Andreas Praefcke; Hochschule Kempten; Luftbild Bertram; Magnet-Schutz GmbH; Marx Studios, Memmingen net die Leiter der Firma abseits der lauten Erfinder-, Produktions- und Entwicklungserfolge aus und beherrscht eher den stillen und privaten Bereich des nun in der vierten Generation geführten Familienunternehmens. So war in diesem Jahr beispielsweise die finanzielle Unterstützung der Restaurierung des Kirchturmes von St. Martin in Memmingen ein Projekt, das Magnet-Schultz am Herzen liegt. Kein Unternehmen, das Bestand haben will, kommt ohne Leitlinien aus. Heimatbildendes Denken schließen wir als Teil der Firmenphilosophie, der Schmiede des Erfolges dieses Familienunternehmens und »Global Players«, ein. Heimat, das Fundament unserer Gesellschaft mit dem Baustein Familie, welche eine Unternehmung erfolgreich durch die Zeit trägt. Erfolgreich, weil auch der Mensch als Teil der Gesellschaft darin nicht zu kurz kommt. Den Menschen hingegen nützt auch die finanzielle Unterstützung des Mäzens Wolfgang E. Schultz, der den Heimatbund alljährlich fördert. Denn »Heimatpflege braucht Geld und Menschen«, meinte Dr. Otto Merkt in seiner Zeit als Oberbürgermeister von Kempten. Auch die überaus langjährige Verbundenheit von MagnetSchultz mit HEIMAT ALLGÄU, der Zeitschrift des Heimatbundes Allgäu, ist hier zu nennen. 23