SALESTRENDS
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Trendforschung SALESTRENDS – Strategien für den erfolgreichen Handel von morgen Gut ein Drittel in Deutschland, 29% der Konsumenten in Österreich und jeder Fünfte in der Schweiz bereitet sich auf einen Kauf durch eine Recherche im Internet vor. Vertriebs- und Marketing-Kanäle im Handel verschmelzen, was anhand der zehn folgenden wichtigsten Driving Forces verdeutlicht wird, welche den Handel in Zukunft prägen werden (Rita Geson). Dem Konsumenten stehen immer mehr Möglichkeiten offen, seine Einkäufe zu tätigen. 1 Trendforschung Retail rebooted Retail Rebooted (Einzelhandel erfindet sich neu) ist der innovative Blick über den Tellerrand des angestammten Betätigungsfeldes. New Retaility (neue Retailphilosophie) bedeutet, dass Handelsmarken in komplementäre Geschäftsfelder ziehen. Branchengrößen werden an möglichst vielen Kontaktpunkten Präsenz zeigen. Omni-Channeling (allumfassende Verkaufskanäle) ist die erfolgreiche Integration von Prozessen und Entscheidungen zugunsten eines bündigen Handelsauftritts in allen erdenklichen Schritten der Kundeninteraktion. Man muss mehr Vertriebs- und Kommunikationswege eingehen, z. B. einen Kurierdienst nutzen, um bestellte Ware noch am selben Tag zu liefern. Der Trend geht dahin, dass 1A-Lagen für Flagship-Stores reserviert sind, und 1B-Lagen in Zukunft stärker als Fulfillment-CenterI für Cross-Channel-AktivitätenII genutzt werden. Smarte Verkaufshilfen wie Smartphone und Tablet unterstützen das Verkaufspersonal. Der Trend sagt, dass die Beurteilungskriterien am PoSIII um die Mediennutzungskompetenz der Mitarbeiter erweitert werden. Das Curated Shopping (kuratiertes Einkaufen) 3.0 lenkt den Kaufentscheidungsprozesses mittels Empfehlung, z. B. persönliche Stilberatung beim E-Commerce. Kuratierte Konsumangebote werden zu einem entscheidenden Qualitätsfilter in der Informationsflut. Kernkompetenz. Um die sog. Ladenhüter, Restposten und alte Kollektionen, ist ein ganzer Markt entstanden, die Secondary Markets (Sekundärmärkte). So verkauft z. B. Esprit Überschussware von vergangenen Kollektionen an Textilverwerter. Der Trend sagt, dass es ein Wachstum für Sekundärgüter geben wird, mit dem Ziel, die Einzigartigkeit einer Marke in den Vordergrund zu stellen. Neo-Schnäppchenjäger: jung, vernetzt, mobil Die neuen Schnäppchenjäger suchen nach qualitativ hochwertigen Produkten und Dienstleistungen; die Vernetzung der Konsumenten und die Mobilität erleichtern dies. Bei der E-Gigantomania diktieren Internetriesen wie z. B. Amazon oder eBay den Preis und die Erwartungsqualität der Kunden. Der Einzelhandel muss zu neuen Verkaufsstrategien greifen, z. B. Nischenprodukte, um den Kunden an den PoS zurückzugewinnen. Highway-Shopping bedeutet, dass Outlet-Center sich zu den neuen Shopping-Tempeln des 21. Jahrhunderts entwickeln; meist befinden sie sich direkt an großen Autobahnen. Die jungen Wilden definieren sich über Preisorientierung und Einkaufserlebnis, was neue PoS-Konzepte schafft: z. B. inszeniert Primark Produktewelten im Store. Günstige Preise müssen gepaart mit Einkaufs- und Produkterlebnissen sein. Menschen kaufen verstärkt in Markenshops, ein. Die Ware ist billiger, die Auswahl größer, und der Service besser. Markenhersteller konzentrieren sich so, online wie offline, auf ihre 2 1A-Lagen sind für Flagship-Stores reserviert. Trendforschung Transparenz-Märkte schaffen Vertrauen Herkunft und Regionalität von Produkten gewinnen verstärkt an Bedeutung. Der Lebensmitteleinzelhandel setzt auf Herkunftsnachweise. Die Mission des Tante-Emma-Ladens ist, Nahrungsmittel direkt in den Stadtteilen anzubieten. Den Kunden geht es um frische Produkte und sie suchen einen Meeting Point. Bei der Retail Charity stellt die Corporate Social ResponsibilityIV einen wichtigen Erfolgsfaktor und gewinnbringenden Wettbewerbsvorteil für Unternehmen dar. Ein Beispiel hierzu ist das „Krombacher Klimaschutz-Projekt“: für jeden Kasten Krombacher-Bier wird ein Quadratmeter Regenwald geschützt. Retail Charity ist ein wichtiges Element der Marketingkommunikation der Zukunft und muss ehrlich und authentisch sein. Hyperlocal („überlokal“) bezeichnet einen radikalen Gegenentwurf zur Globalisierung und verknüpft den Trend zur Re-Lokalisierung mit dem Community-Gedanken der Netzgesellschaft. Hyperlocal Markets basieren auf einer geografisch klar verorteten oder verortbaren Community, mit dem Fokus, die Interessen der Mitglieder zu vertreten und ihre Bedürfnisse zu erfüllen, z. B. Kooperationen zwischen Landwirten und Konsumenten, bei denen Mitglieder monatlich einen Betrag pro Ernteanteil zahlen und dafür frisches saisonales Gemüse, Milchprodukte, Würste bekommen, sog. Lokal-Esser. Green & Social Franchising zielt auf den Wandel von der kommerziellen Gewinnorientierung hin zum gesellschaftlichen Nutzen von Handelstätigkeiten ab bzw. verfolgt die Idee, benachteiligten Menschen ein Beschäftigungsverhältnis zu ermöglichen und soziale Ziele zu erreichen. Augmented Shopping Beim Augmented (erweitertes) Shopping werden reale Produkte und Medieninhalte mithilfe des Smartphones oder avancierter Erkennungssoftware mit verkaufsrelevanten Informationen angereichert. Bei den Responsive (reagierend) Verkaufsregalen liefern Erkennungssoftware, Augmented Reality (AR), QR-Codes und Bewegungssensoren Produktinformationen sowie markenspezifische Mehrwerte und Nutzungsdaten. So ermöglicht die Lego Digital Box einen Lego-Bausatz am PoS in 3D in Erfahrung zu bringen, ohne die Verpackung zu öffnen. Beim interaktiven Window-Shopping kommunizieren Schaufenster mit dem Passanten. QR-Codes bilden dabei das Kunden wollen frische Produkte, deren Herkunft und Regionalität für sie von Bedeutung ist. 3 Trendforschung Bindeglied zwischen Offline und Online, zwischen geschlossenen und offenen Ladentüren. Aus einem Schaufenster wird ein Online-Shop, in dem rund um die Uhr bestellt, gekauft und reserviert werden kann. Bei der iLoyaltyV ist das Smartphone ein zuverlässiger Kontaktpunkt zum Kunden und öffnet Räume für Service, Kommunikation und Verkauf. Starbucks etwa verfolgt eine digitale Kommunikations- und Vertriebsstrategie, bei der das Starbucks-App auch als digitale Geldbörse eingesetzt wird. Der Trend sagt, dass multifunktionale Kundenbindungs-Apps auch alle digitalen Kundenbeziehungsprozesse ermöglichen. Google bietet den Service „Indoor Maps“ an; dabei verknüpft es zunehmend seine normalen Maps und die enthaltenen Bewertungen von Geschäften und Dienstleistern mit Innenraumkarten. Eine Einplanung von mehr Betreuungs- und Pflegezeiten für digitale Karten von Shops und Regalwegen sowie für die zeitnahe und exakte Digitalisierung der Warenbestände wird nötig sein. Nischen-Kommerz Nischen-Kommerz beherrscht die Kunst der Emotionalisierung und lässt Shopping zum Erlebnis werden. Exciting-Commerce bezeichnet vielfältige und spannende Verkaufskonzepte, um erfolgreich Nischenmärkte zu besetzen. Serendipity Shopping benennt das Unerwartete, das in Form positiver Überraschung des Kunden zu Kaufimpulsen führt. Beim Zufallsshirt des T-Shirt-Bestellshop von Passig werden aus Text- und Grafikelementen bedruckte T-Shirts zufällig zusammengestellt. Klickt man weiter, ist genau diese Kombination für immer verschwunden. Fabbing drückt die Herstellung dreidimensionaler Gegenstände als Unikate oder in Kleinstserien aus. Aus Ideen werden echte, gefertigte Gegenstände. Der Handel wird in Zukunft auch am PoS Fabbing-Möglichkeiten zur individuellen Fertigung von Konsumgütern bieten müssen. Bei der Selling Uniqueness (Verkauf von Einzel- Second-Sale-Kultur Die Second-Sale-Kultur verfolgt den Gedanken, Produkte möglichst lang im Handelskreislauf zu halten und weist steigendes Interesse an Second-Hand-Artikeln und Gebrauchtwaren auf. Die Resale (Wiederverkauf)-Industrie ist eine der am schnellsten wachsenden Handelssegmente. Re(verse)-Commerce beinhaltet den Wiederverkauf von gebrauchten Gegenständen über professionelle Handelskanäle. Der Verkäufer muss die Produkte nicht selbst einstellen, sondern erhält von der Re-Commerce-Plattform sofort einen fixen Betrag für seine Ware. Re-Commerce bietet enormes Marktpotenzial und stellt sich als Chance für den Einzelhandel dar. Swapping bezeichnet den Wunsch der Menschen, Produkte verstärkt zu tauschen; der ökologische Aspekt ist ein gern betonter Nebeneffekt. Auch online wird auf Tauschjagd gegangen. Swap-Partys am PoS bieten dem stationären Handel jedoch auch neue Möglichkeiten, mit seinen Kunden in Kontakt zu treten. Retail Mining ist ein Ansatz, damit wertvolle Rohstoffe nicht auf der Müllkippe landen, sondern im Laden. Eintauschaktionen im Sinne von Alt gegen Neu werden den Handel in Zukunft prägen, indem man bei Abgabe eines alten, funktionstüchtigen Produkts ein Upgrade auf das neue Modell erhält. Upcycling bedeutet, dass Produkte wiederverwertet werden, einen Veredelungsprozess durchlaufen und mit Einzigartigkeit und Wertigkeit versehen werden. Der Designer Daniel Kroh z. B. schneidert aus alten Arbeitsuniformen maßgefertigte Kleidung. 4 Beim Fabbing werden aus Ideen Unikate. Trendforschung stücken) sind Konsumenten auf der Suche nach Produkten, die ihrem Lifestyle entsprechen und die sie selbst gestalten können. Das Start-upVI Ella & Paul schneidert aus Kinderzeichnungen passende Kuscheltiere für Groß und Klein. Innovative Kleinunternehmer werden zukünftig auf die Gründung mehrerer Nischenshops mit einer klar definierten Zielgruppe setzen. Blogger werden zum authentischen Marketingkanal für Retailer und gelten als Meinungsführer. In Singapur und Malaysia verkaufen Mode-Bloggerinnen über den Blogshop ihre Lieblingsstücke sowie ihre eigenhändig designte Kleidung und Accessoires. Die Grenzen zwischen Blogging, Journalismus und PR verschwimmen zunehmend. Vom Point of Sale zum Point of View Stores von morgen verwandeln sich vom Point of Sale zum Point of View (vom Verkaufspunkt zum „Ansichts-Punkt“) und werden zum Knotenpunkt der Kundenbindung, sowie zur Bühne der Marken- und Produktinszenierung: nicht mehr der Verkauf eines Produktes steht im Vordergrund, sondern der Wunsch, dem Kunden ein einmaliges physisches und emotionales Erlebnis zu bieten. Der Showroom bietet eine Auswahl an „Ansichtsexemplaren“: anschauen, anfassen, ausprobieren – alles ist erlaubt und erwünscht, gekauft wird online oder im Showroom. Showrooming wird zum Ladenkonzept: Der Konsument wünscht sich einerseits das Anfassen und Ausprobieren im Ladengeschäft sowie andererseits den günstigen Preis und die unkomplizierte Lieferung des Online-Shoppings. Beim Nostalgie-Shopping bietet die Shop-Ästhetik dem Kunden das Erlebnis einer guten, alten Zeit und lässt Produkte aus dem Hier und Jetzt wertiger und authentischer wirken. Anspielungen an längst vergangene Zeiten werden in Zukunft außerdem ein relevanter Designaspekt sein. Die Kunst des Nichts gilt als verdeckter Luxus mit Feinsinnigkeit anstatt Sichtbarkeit. Der neue Luxus bezeichnet minimales Design und subtile Gestaltung – auch im Shopdesign. Der Stealth-Luxury-WertVII eines Produkts steht im Vordergrund und nicht der Preis. Beim Zoning werden Produkte themenspezifisch in Zonen arrangiert und das reguläre Sortiment wird durch passende Produkte aus einer anderen Kategorie ergänzt. Der Kunde wird damit in seiner Shoppingroutine überrascht und auf neue Kaufideen gebracht. So wird der Händler zum Kurator. Community (gemeinschaftlicher) Retail Produzent und Konsument verschmelzen. Käufer und Verkäufer werden zu gleichberechtigten Partnern im Verkaufs-, und Herstellungsprozess, bei der Sortimentsauswahl, Produktgestaltung und Vermarktung. Das Feedback von Freunden ist besonders wichtig für Konsumenten. Social Shopping-Communitys ermöglichen Herstellern den direkten Verkauf, ohne Betreibung eines Shops sowie ohne Zwischenschaltung eines Händlers. Das Social-Selling-(gesellschaftlicher Verkauf) Prinzip eignet sich besonders gut bei Lifestyle-Produkten, Schmuck, Accessoires und Mode. Social Selling verbindet die Vernetzung durch Online-Communitys mit der Nähe zum Kunden des Direktvertriebs. Beim Cross-Over-(mehreres verbindend) Shop wandelt sich der Store vom reinen Verkaufsort zum Meeting Point für Fans und Freunde sowie zur Kreativwerkstatt für die DIYVIII-Community. Wash & Stay bietet zB Waschsalons als coole Lounges oder gemütliche Wohnzimmer. Beim CrowdsourcingIX werden Kunden in die Entscheidungsfindung, bei der Produktentwicklung, bei Optimierungsprozessen und bei der Finanzierung von Marken und Projekten eingebunden. Zaozao, eine Crowdfunding-Plattform für Fashion aus Hongkong, bietet aufstrebenden Designern die Möglichkeit, ihre Entwürfe vor dem Launch einer modebegeisterten Online-Community zu präsentieren. Fashioninteressierte bestellen einzigartige Produkte vor, wodurch Designer finanziell unterstützt werden, ihre Projekte in die Realität umzusetzen. Der Fluide Point of Sale ist im permanenten Wandel, der durch mobile Einrichtungsmodule und versenkbare Möbel ermöglicht wird. Fluide Ladenlokale bieten die Möglichkeit des Room Sharing (Teilen von Raum) - die gemeinsame Anmietung und Nutzung durch kreative Gewerbetreibende. Der PoS wird in Zukunft mit Gastronomieansätzen und Freizeitangeboten angereichert werden. Beim Haul („Ausbeute“)-Shopping berichten vor allem junge, modebewusste Frauen per Video, hochgeladen auf YuoTube & Co. von ihren letzten Shopping-Errungenschaften und punkten mit ihrer authentischen Uninszeniertheit. Laut einer Google Studie 2012 üben Videos großen Einfluss auf die Kaufentscheidungen aus. 5 Trendforschung Love your city Die Konkurrenz aus dem Internet und Factory Outlet Center ziehen die Kaufkraft aus den Fußgängerzonen ab. Die klassische Einzelhandelslandschaft wird zerstört. Die Einkaufsstraßen der Zukunft gelten als Community-Zentrum, mit dem sich die Bewohner identifizieren und dem sie eine soziale und kulturelle Rolle als „Marktplatz“ beimessen. Lösungsansätze für einen lebendigen Einzelhandel liegen vor allem in kooperativen Konzepten. Intelligent organisierte Dachplattformen reduzieren die Kosten für digitales Marketing, sorgen für die nötige Werbeeffizienz und verwandeln Läden zu Multichannel (Mehrfachkanal)-Unternehmen. Beispielsweise werden Pubs zu Paket-Hubs (Knotenpunkt), wie beim Unternehmen UseYourLocal, eine Kooperation zwischen Royal Mail und Scottish & Newcastle, wo Gäste in Pubs ihre Pakete abholen und zugleich ein Pint trinken können. Die neuen Händler-Communitys definieren sich nicht nur über das Sortiment, sondern über ihre Grundhaltung und die Philosophie ihrer Mitglieder. Shopping-Touristen aus China, Russland oder den arabischen Golfstaaten sind durch ihre Konsumfreude gekennzeichnet und werden zu einem bedeutsamen Faktor im lokalen Einzelhandel der westeuropäischen Metropolen. Globe (weltweit) Shopper profitieren von digitalen Reiseplanungstools, gedruckten Shopping Guides und Customer Service Points. Aufgrund der Daten des Globe Shopper Index, Ranking der beliebtesten Shopping-Destinationen, wird außerdem ein Werkzeug bereitgestellt, das bei der Wahl eines passenden Reiseziels hilft. Chinesische Auslandsreisen werden in Zukunft massiv steigen. Eine entscheidende Rolle spielt die Bewerbung der Zielgruppe noch im Herkunftsland. Das Urban Manufacturing benennt den Trend des Handgemachten und der Unikate, die auch Ausdruck einer gereiften Konsumkultur sind, in der Nachhaltigkeit, Vertrautheit, Qualität und Produktaura an Bedeutung gewinnen. Die Maker (Macher)-Bewegung ist eine der derzeit am stärksten wachsenden Konsumkulturen. Handwerk und Manufaktur kehren in die Innenstadt zurück. Handwerk und Manufaktur werden wieder in den Einkaufsstraßen der Innenstadt zu finden sein. 6 Trendforschung Smart Convenience (intelligenter Komfort) Routineeinkäufe für den täglichen Bedarf und Pflichteinkäufe sollten durch Zeitersparnis, reibungslosen Transport und Hilfestellung bei der Produktauswahl gekennzeichnet sein. Eine wichtige Bedeutung steht dem Same-Day-Delivery-(Lieferung am gleichen Tag) Service zu. Konsumenten fordern überdies Flexibilität. Omni-Channeling im Retail macht den Abo-Commerce für alle Produktsegmente möglich. Das Abo-Modell ist dabei vor allem für Waren des täglichen Bedarfs geeignet und für die Anbieter ergibt sich die Möglichkeit, eine dauerhafte Kundenbindung und langfristige Planung zu schaffen. Beim Pick-up-Store wandeln sich Läden von Verkaufsorten zu Fulfillment-Centern, welche den Kunden Zusatzservices bieten. Amazon besitzt in den USA und Großbritannien hauseigene Packstationen, in denen die Kunden mittels Benachrichtigung mit einem Pick-up-Code per E-Mail oder SMS ihre Pakete binnen drei Tage abholen können. Auch stationäre Einzelhändler können als Annahme- und Abholservice in Kooperation mit Dritten für ihre Kunden fungieren. Beim Auto-efficient (effizient automatisiert) Selling bringen Tracking-Tools für die Handelslogistik einige Vorteile. So können damit Kosten und Zeit erspart, sowie eine Lagerplatzoptimierung durch automatisierte Abläufe erlangt werden. Die Hightech-Fashion-Boutique Hointer, ein Laden für Männermode, verfügt über einen vollautomatisierten PoS und dieser wird via Smartphone und Robotertechnik gesteuert, um den Einkauf effizienter zu gestalten. Anhand einer App werden dabei von der Decke hängende Jeans durchstöbert, bei ansprechendem Modell wird der QR-Code gescannt und die Größe angegeben und in der Umkleidekabine, in welcher sich auch ein Bezahlterminal befindet, steht dann das gewünschte Kleidungsstück bereit. Die Nachbarschaftslieferung ist ein Trend, bei dem Einzelhändler, on- wie offline, verstärkt auf alternative FUSSNOTEN I. Fulfillment ist die Gesamtheit aller Aktivitäten, die nach dem Abschluss eines Vertrags der Belieferung des Kunden dienen. II. Cross-Channel-Aktivitäten sind Aktivitäten, die verschiedene Kanäle vernetzen. III. PoS = Point of Sale = Verkaufsstandort IV. Der Begriff Corporate Social Responsibility (CSR) bzw. Unternehmerische Gesellschaftsverantwortung (oft auch als Unternehmerische Sozialverantwortung bezeichnet), umschreibt den freiwilligen Beitrag der Wirtschaft zu einer nachhaltigen Entwicklung, die über die gesetzlichen Forderungen hinausgeht. V. iLoyalty ist eine App für Smartphones, die Usern ermöglicht, Werbung direkt auf ihr Smartphone zu bekommen und an Kundenbindungsprogrammen teilzunehmen. VI. Mit Start-up bezeichnet man den Vorgang und den Zeitraum, in der ein Unternehmen gestartet wird. VII. Sehr teure Gegenstände, denen nur Kenner ansehen, daß sie teuer sind. VIII. DIY = Do it yourself IX. Crowdsourcing bezeichnet die Auslagerung traditionell interner Teilaufgaben an eine Gruppe freiwilliger User, z. B. über das Internet. Diese Bezeichnung ist an den Begriff Outsourcing angelehnt, die Auslagerung von Unternehmensaufgaben und -strukturen an Drittunternehmen. Lieferservices jenseits traditioneller Logistikunternehmen setzen. Über BringBee stellen Kunden ihre Einkaufsliste online zusammen und können jemanden in der Nähe finden, der den Einkauf mitbringt. In Zukunft geht es um die Ermöglichung von flächendeckenden Lieferungen zu Wunschterminen sowie um die ökologische und sozialverträgliche Gestaltung des Logistikaufwandes. Quelle: „Salestrends: Strategien für den erfolgreichen Handel von morgen“, Haderlein/Seidel/Seitz, Zukunftsinstitut 2013, Kelkheim Kontakt: Rita Geson (Marktforschungen) . Tel. +39 0471 999 826 . rita.geson@suedtirol.info 7