REBRAUN
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REBRAUN
REBRAUN KONZEPT Das Konzept von REBRAUN basiert auf der BRAUN Wandanlage von 1960 (Komponenten TG 60, TS 45, L 450). Bis heute wurde die Idee eine Anlage an der Wand zu platzieren von keiner ernstzunehmenden Firma dauerhaft umgesetzt (außer Bang & Olufsen, die bis heute Anlagen produzieren, die sowohl auf einer Fläche als auch an der Wand platzierbar sind). BRAUN DESIGN BRAUN DESIGN war speziell in den 60ern höchst prägend für das deutsche (und internationale) Produktdesign. Bis heute hat es kaum an Faszination eingebüßt und Grundaspekte des Designs werden auch heute von Firmen sehr erfolgreich umgesetzt: INNOVATION - aktuelle Techniken verbessern die ERGONOMIE und erhöhen die Attraktivität eines Produktes. REDUKTION - Konzentration auf das Wesentliche. Sowohl im ProduktLAYOUT als auch in der technischen Zusammenstellung eines Produktes - weniger ist mehr. LANGLEBIGE, ZEITLOSE und EHRLICHE Produkte halten, was sie formal versprechen. Dies schafft zusammen mit ausgewählten MATERIALIEN, PRODUKTIONSTECHNIKEN und klaren FORMEN ein Vertrauen und eine eigene IDENTITÄT und Produktaura. Das Produkt wird zum Gegenstand der Begierde, der Benutzer kauft ein modernes, ästetisches Produkt, wird ein zufriedener Benutzer bleiben und wird sich wieder für ein Produkt dieser Marke entscheiden. REBRAUN REBRAUN ist ein funktionierender Prototyp. Deshalb war es wichtig sowohl für die Technik, als auch für die Form eine realistische und durchführbare Lösung zu finden. Hauptaugenmerk war dabei die Bestmögliche Wiedergabe von Musik. Dies bedurfte zunächst einer intensiven Beschäftigung mit der Wiedergabe der Musik und mit Elektrotechnik. Danach wurden Theorien aufgestellt und mit Fachleuten aus Elektronik und Akustik diskutiert. LAUTSPRECHER Die Grundidee beim Lautsprecher folgt der Grundidee der absoluten Reduktion. Ein Breitbandlautsprecher benötigt keine elektronische Korrektur/Frequenzanpassung in Form einer Frequenzweiche. Auch ist es von Vorteil, wenn das Signal von einem einzelnen Lautsprecher wieder gegeben wird, es verbessert den räumlichen Abdruck und verringert Verzerrungen (Interferenzen). Die Breitbandtechnik wurde zu Beginn der Hifiproduktion eingesetzt und kam lange Jahre in Vergessenheit. Die Wahl des Lautsprechers fiel auf den JORDAN JX92s von Ted Jordan, einem Pionier der Breitbandtechnik und einziger Hersteller von Aluminiummembranen, von ihm stammt auch die Grundkonfiguration des Lautsprechergehäuses. Im Vergleich zu anderen Lautsprechern kann dieser auch ohne Qualitätseinbußen an der Wand platziert werden. VERSTÄRKER Die Zentrale des Systems ist der Verstärker, er besteht aus einem Vor- und Endverstärker (Endstufe). Auch hier steht die Reduktion im Vordergrund, die Endstufe (der eigentliche Verstärker) besteht aus lediglich 8 sehr hochwertigen Komponenten. Die Eigenschaften sind verblüffend, der Klang ist hoch auflösend, transparent und trotzdem warm und natürlich. Der Vorverstärker besteht aus nur 2 Komponenten: einem Potentiometer und einem Quellenwahlschalter. Der Ursprung dieser Verstärkertechnik stammt von der Firma 47 Laboratory, die die Fachwelt damit in erstaunen versetzt hatte. Die ursprünglichen Schaltpläne wurden nun optimiert und im Internet von Experten weiter verbessert um dann individuell modifiziert auch in diesem Verstärker eingesetzt zu werden. CD-PLAYER Beim CD-Player kommt ein existierendes Laufwerk zum Einsatz. Keith Aschenbrenner, Geschäftsführer von Auditorium 23, machte die, in Fachzeitschriften heiß diskutierte und sensationelle, Entdeckung, dass ein bestimmtes Modell der Playstation One (SCPH 1002) sich, nach kleinen Modifikationen, sehr gut als High End CD-Player eignet. LAYOUT Klar und übersichtlich sollte das Layout sein. Die Technik gab aufgrund von Einbautiefen, Laufwerksgrößen und unveränderbaren Platinen-Konfigurationen technische Vorgaben. Die Kombination mit einem klarem Layout sollte die definierte, geradlinige Technik und den Klang unterstreichen. MATERIALIEN - ERGONOMIE Die Materialien lehnen sich an die Materialien und Herstellungstechniken der BRAUN Hi-Fi Geräte der 60er Jahre an. Als Gehäusematerial wurde MDF gewählt, da es einfach zu bearbeiten und auch einigermaßen wärmeverträglich ist. Details wie die Lüftungsschlitze wurden gefräst. Alle Teile die berührt werden sind aus Gummi. Aktive Elemente (CD-Player und Verstärker) sind mit einer transparentem Plexiglasfront versehen. Die passiven Lautsprecher sind mit einem matten und hoch pigmentierten weißen Lack mehrfach überzogen und angeschliffen. DRAMATURGIE Die Dramaturgie geht von der Wahrnehmung der objekthaften Erscheinung zu den großen Einschaltknöpfen. Beim Einschalten leuchten die vorher nicht sichtbaren weißen LED´s hinter dem Plexiglas auf. Beim Einlegen der CD rastet diese fest ein und beim Betätigen des Einschaltknopfes leuchtet ebenfalls eine weiße LED auf. Eine akustische Bestätigung erfolgt und die CD setzt sich zum einlesen in Bewegung um nach 4-5 Sekunden wieder anzuhalten. Nun ist alles bereit: die Typografie und stark vereinfachten Piktogramme erklären die weitere Funktion, man drückt PLAY und die CD beginnt, mit hauchdünnem Abstand zwischen sich und dem Gehäuse, sich in der Luft zu drehen. Und dann: MUSIK. ALEX SCHAEFER INTEGRIERTES DESIGN HOCHSCHULE FÜR KÜNSTE BREMEN 2005