Dachschräge: Zwischensparrendämmung

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Dachschräge: Zwischensparrendämmung
Detailinformationen
Dachschräge:
Zwischensparrendämmung
Nicht nur aus Energiespargründen, sondern auch wegen der Überhitzungsgefahr im Sommer sollten Dächer ausreichend gedämmt werden.
Bei geneigten Dächern mit ausgebautem Dachgeschoß bietet sich die
Zwischensparrendämmung an.
Energie Tirol
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Nicht nur aus Energiespargründen, sondern auch wegen
der Überhitzungsgefahr im Sommer sollten Dächer ausreichend gedämmt werden. Bei geneigten Dächern mit ausgebautem Dachgeschoß bietet sich die Zwischensparrendämmung (Dämmung zwischen den Sparren) an. Eine andere
technische Lösung ist die Aufsparrendämmung. Hier wird die
gesamte Dämmung über den Sparren angeordnet. Weitere
Informationen zu dieser Möglichkeit finden Sie im Informations-Blatt „Dachschräge: Aufsparrendämmung“. Bei unbewohntem Dachgeschoß ist es kostengünstiger, die Dämmschicht durch Auflegen von Dämmplatten auf die oberste
Geschoßdecke zu bilden. Näheres dazu im Informations-Blatt
„Oberste Geschoßdecke“.
Sanierungsmöglichkeiten
Im Sanierungsfall bieten sich grundsätzlich mehrere Arten der
Ausführung an:
1. Totalsanierung des Daches: die nötigen Sanierungsmaßnahmen können von innen und außen getroffen werden.
2. Sanierung des Daches von innen: die Dachdeckung und
Abdichtung ist in Ordnung und soll bestehen bleiben.
3. Sanierung des Daches von außen: im Inneren wurde
das Dachgeschoß bereits ausgebaut. Raumseitig sollen keine
Veränderungen vorgenommen werden (fertige Verkleidungen,
Möbel, etc.).
4. Dämmung des Daches ohne weitere Sanierungsmaßnahmen: das Dach ist innen wie außen nicht sanierungsbedürftig, es soll ausschließlich die Dämmwirkung verbessert
werden. Hier können fallweise Einblasdämmstoffe in die
Konstruktion eingebracht werden.
Erhebung und Kontrolle der Bestandssituation
Bevor ein Dach saniert und eine zusätzliche Dämmung aufgebracht wird, muss von ExpertInnen der Zustand des Dachstuhls geprüft werden (Tragfähigkeit, Zustand des Holzes
– Fäulnisbefall, etc.). Besonders wichtig ist es, alle Materialen des Daches genau zu erheben (Dachdeckung, Bitumenbahnen, Dampfbremsen oder -sperren, Dämmschichten, Verkleidung innen, etc.).
Nur wenn bekannt ist, wie das Dach aufgebaut ist und aus
welchen Schichten es besteht, können seriöse bauphysikalische Berechnungen erstellt werden. Sollten Schichten nicht
sichtbar sein, wird empfohlen, an mindestens zwei Stellen das
Dach zu öffnen und Einblick zu nehmen.
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Dämmstärken und U-Werte
Zeitgemäße Dämmstärken liegen heute bei 30 Zentimeter.
Damit sind U-Werte um 0,15 W/m²K zu erreichen.
Bei Gesamtsanierungen in Passivhausqualität sind Dämmstärken bis zu 40 Zentimeter möglich. Diese Dämmstärken
sind aus verschiedenen Gründen (Bauhöhe, Platzverbrauch,
etc.) nicht immer machbar.
Was drückt der U-Wert aus?
Der U-Wert (Einheit: W/m²K)
ist
eine Kennzahl, die Auskunft
über den Wärmeschutz eines
Bauteils gibt. Früher k-Wert
genannt, beschreibt er, wie
viel Wärme durch
einen Bauteil verloren geht.
Ein hoher U-Wert bedeutet
hohe Wärmeverluste. Umgekehrt bedeutet ein niedriger
U-Wert geringe Wärmeverluste. Das heißt, je niedriger
der U-Wert, desto besser die
Wärme-dämmung. Die Kennzahl ermöglicht damit einen
Vergleich des Dämmstandards
einzelner Bauteile.
Anforderung Althaussanierungsförderung: Für eine Förderung
ist ein Mindest-U-Wert von 0,18 W/m²K (ca. 26 Zentimeter
Dämmstärke) erforderlich. Für die Ökobonusförderung
werden verbesserte U-Werte empfohlen.
1.Totalsanierung: Grundsätzliches zur
Zwischensparrendämmung
Aufbau der Konstruktion
Bei noch nicht ausgebauten Dachgeschoßen besteht die
Konstruktion meist aus den Sparren und einer darüber liegenden Holzschalung mit Dachbahn, Dachlattung und Dachdeckung. Die Sparren sind neben den Pfetten die tragenden
Teile des Dachstuhls.
Die üblichen Sparren sind meist nur 12 bis 16 Zentimeter
hoch. Diese auszudämmen reicht also nicht. Außerdem verschlechtern die Sparren die Dämmwirkung, da Holz rund
dreimal schlechter dämmt als übliche Dämmstoffe. Die zusätzlich erforderliche Dämmung wird üblicherweise mit ein
bis zwei Auflattungen an der Innenseite bewerkstelligt.
Beispiel: Sparren 12 Zentimeter plus 14 Zentimeter Auflattung
1
in der Gegenrichtung plus 5 Zentimeter Installationsebene.
7
10
AUSSEN
9
Lattung mit Dämmung
3
5
4
Verkleidung innen: Gipskarton-, Gipsfaserplatten,
Putzträgerplatten (HolzwolleLeichtbauplatten),
Holzschalungen, etc.
2 Installationsebene:
6
8
Aufbau von innen nach außen:
3 Dampfbremse
4 zusätzliche Dämmebene:
Klemmfilze, Klemmplatten
oder Einblasdämmstoffe zwischen Holzlatten, kreuzweise
zum Sparren
2
1
5 zusätzliche Dämmebene
6 Dachschalung
7 diffusionsoffene Dachbahn
(keine Bitumenbahn)
INNEN
8 Hinterlüftungsebene (Lattung)
9 Konterlattung (Dachlattung)
10 Dachdeckung (Ziegel, etc.)
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Hinter der raumseitigen Verkleidung wird eine Dampfbremse
angebracht. Die Dampfbremse hat grundsätzlich zwei Aufgaben, die oft verwechselt werden:
Dampfbremse: Bildung einer luftdichten Schicht
Die Dampfbremse bildet den luftdichten Abschluss zur Raumseite hin und verhindert so ein direktes Eindringen der Raumluft in die Dachkonstruktion. Besonderes Augenmerk muss auf
die fachgerechte, fehlerlose Anbringung der luftdichten Ebene
gelegt werden. Gibt es undichte Stellen, kann warme, feuchte
Raumluft in die Dämmebene eindringen und sich Kondensat
bilden. Hier besteht das größte Schadensrisiko.
Achtung: Das Ausschäumen
von Fugen und Ritzen mit
Montageschaum ist nicht
dauerhaft dicht!
Zudem führt ein direkter Luftdurchgang durch Außenbauteile,
z.B. durch Fugen oder Ritzen, zu einer erheblichen Verminderung der Dämmwirkung des Bauteils: Die Energie entweicht
unter Umgehung der Dämmung. Außerdem verschlechtert
Zugluft die Behaglichkeit im Raum.
Montage der Dampfbremse
Die Dampfbremse wird in horizontalen oder vertikalen Bahnen
auf die Holzkonstruktion aufgebracht. Überlappungen und
Stöße werden anschließend mit Klebeband oder Kleberwülsten (Dichtmasse, Kleber, etc.) verklebt. Das Antuckern
alleine reicht nicht! Der Anschluss an das Mauerwerk, bzw.
an den Innenputz erfolgt entweder durch Anklemmen mit Latten und Kleber oder mit einem Klebeband, welches eingeputzt
wird. Unterbrechungen der Bahnen sind entsprechend abzudichten. Kritische Bereiche sind zudem Dachflächenfenster,
Elektroleitungen, der Anschluss zum Kamin, die Verbindung
zwischen Dach und Außenwand sowie der First.
Empfehlung: Zum Schutz vor
mechanischer Beschädigung
kann die Dampfbremse
zwischen zwei Lagen Dämmstoff angebracht werden. Sie
darf allerdings nicht mehr
als ein Viertel in den Dämmstoff gerückt werden (gilt für
Dämmstärken von etwa 30
Zentimeter).
Dampfbremse: Schutz vor Dampfdiffusion
Die zweite wichtige Aufgabe der Dampfbremse ist der Schutz
der Konstruktion vor Wasserdampf, der durch alle Bauteile
dringt. Diesen Vorgang nennt man Dampfdiffusion. Wasserdampf ist ein unsichtbares Gas und ist nicht mit dem Dampf
über einem kochenden Wassertopf zu verwechseln.
Um Materialien bezüglich ihrer Dampfdichtheit zu bewerten,
wird der so genannte sd-Wert herangezogen. Der sd-Wert wird
in Metern angegeben. Je kleiner der Wert, umso durchlässiger
ist ein Material, je größer der Wert, umso dichter.
Um den Dachstuhl und die Dämmung vor möglicher Durchfeuchtung (Kondensat) zu schützen, sollten die Schichten des
Dachaufbaus von innen nach außen immer diffusionsoffener
werden: Die innersten Schichten sollten die dichtesten sein
(Dampfbremse), die äußeren Schichten die dampfdurchlässigsten (diffusionsoffene Unterdachbahn statt dichte Bitumenbahn oder Dachfolie). Da es am Bau keine hundertprozentig
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Material (20 cm) sd-Wert
Betondecke
Polystyrol (EPS)
Vollholz
Mineralwolle
20,0
10,0
10,0
0,2
m
m
m
m
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genaue Verarbeitung gibt, kann so die Feuchtigkeit, die auf
Grund von Fehlstellen und Diffusion durch die Dampfbremse
dringt, über die Hinterlüftungsebene abgelüftet und weggetrocknet werden.
In der Praxis zeigt sich allerdings oft der umgekehrte Fall:
Die äußerste Schicht ist eine sehr dichte Bitumenbahn. Bei
Dachsanierungen sollte diese entfernt werden. Ist dies nicht
möglich oder gewollt, empfiehlt sich IMMER die Durchführung
einer Dampfdiffusionsberechnung (im besten Fall eine dynamische Feuchtesimulation) durch ExpertInnen. Auf Basis des
Berechnungsergebnisses wird entschieden, ob die Bitumenbahn bleiben kann oder entfernt werden muss.
Als Dampfbremsen eignen sich Kunststoff- oder Alu-Folien,
faserverstärkte Papiere und stoßverklebte OSB-Platten (grobfasrige Spanplatte). Aus ökologischen Gründen sollte auf
PVC-hältige Produkte verzichtet werden, da deren Erzeugung
die Umwelt stark belastet.
Material
sd-Wert
Dampfbremse Folie
Dampfsperre Folie
Dampfbremse OSB Platte (22 mm)
diffusionsoffene Dachbahn
ca. 5 bis 100 m
ca. 100 bis 1500 m und mehr
ca. 4,4 bis 6,6 m
ca. 0,2 bis 0,3 m
Achten Sie auf der Baustelle
darauf, dass tatsächlich die
vereinbarte Dampfbremsfolie
verwendet wird.
Sie können diese leicht erkennen: Fast alle Folien sind
mit dem
Marken- und Produktnamen
sowie dem sd-Wert bedruckt!
Hinterlüftungsebene
Eine funktionierende Hinterlüftungsebene ist unerlässlich für
den Abtransport von möglicher Feuchtigkeit in der Dachkonstruktion. Dieses so genannte regendichte Unterdach schützt
den Dämmstoff zusätzlich vor Durchlüftung durch den Wind
(durchlüfteter Dämmstoff dämmt nicht). Die Winddichtung wird
seit einiger Zeit in den entsprechenden ÖNORMEN gefordert.
Durch den Kamineffekt findet in der Hinterlüftungsebene eine
ständige Luftbewegung statt, die die Feuchtigkeit abtransportiert. Damit ein Luftzug zustande kommt, muss die Hinterlüftungsebene eine bestimmte Höhe, entsprechend der Dachlänge aufweisen. Wichtig ist es auch, die Be- und Entlüftung
bei Unterbrechungen (Dachgaupen, Dachfenster, Verschneidungen) sicherzustellen. Unter den Hinterlüftungslatten sollten
Nageldichtbänder verlegt werden, um die Durchdringungspunkte der Sparrennägel abzudichten.
Damit die Hinterlüftung auch im Winter funktioniert, muss
sichergestellt werden, dass der so genannte First-Entlüfter
(Haube am First, wo die Luft regensicher entweichen kann)
nur an ganz wenigen Tagen im Jahr zugeschneit ist. An Standorten mit sehr großen Schneehöhen können zusätzliche Entlüftungsmaßnahmen (z.B. Rohre über Dach) notwendig sein.
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Dämmstoffe
Für die Zwischensparrendämmung kommen Klemmfilze,
Klemmplatten oder Einblasdämmstoffe zum Einsatz: üblich sind
Mineralwolle, Holzfaserdämmstoff, Hanf, Flachs, Schafwolle
und Zellulose. Starre Plattendämmstoffe wie Polystyrol sind
schlecht geeignet, da sie nicht fugenlos zwischen die Sparren
eingebracht werden können, bzw. zu viel Verschnitt anfällt.
Aus ökologischen Gründen sollte auf nachwachsende, natürliche Dämmstoffe zurückgegriffen werden. Wenn dies aus
Kostengründen nicht möglich ist, sollte zumindest die unterste
Dämmebene (erste Ebene zum Raum hin) mit baubiologisch
einwandfreien Materialien ausgedämmt werden. Kommt Montageschaum zum Ausdämmen kleiner Bereiche zum Einsatz,
ist dieser sparsam einzusetzen. Alle Montageschäume sollten
frei von klimaschädigenden FKW, FCKW, H-FKW, H-FCKW
sein. Die Tiroler Wohnbauförderung sieht einen Verzicht oben
genannter Baumaterialien vor.
Wichtig: Fragen Sie den
ausführenden Betrieb nach
dem Lambdawert des angebotenen Dämmstoffs. Hier gibt
es vor allem bei Mineralwolle
große Unterschiede. Wenn
Dämmstoffe mit hoher Dämmwirkung eingesetzt werden,
kann die Aufbauhöhe verringert werden.
Dies ist speziell bei geringen
Raumhöhen im Dachbereich
von Vorteil.
Dämmstoff
Lambda-Wert
Der Lambda-Wert
(Einheit: W/mK) gibt die
Wärmeleitfähigkeit eines
Materials an. Um den U-Wert
eines Bauteiles berechnen
zu können, wird der Wärmeleitwert sämtlicher verwendeter Materialien benötigt.
Je kleiner der Lambda-Wert
ist, umso schlechter leitet ein
Stoff die Wärme und umso
besser sind seine Wärmedämmeigenschaften. Geringe
Lambda-Werte bedeuten also
gute Dämmeigenschaften. Die
Dicke des Dämmstoffs wird
dabei nicht berücksichtigt.
Dämmwirkung
Klemmfilz oder -platte aus Mineralwolle
Klemmplatte aus Flachs oder Hanf Dämmbahn oder Flocken aus Schafwolle
Einblasdämmung aus Zellulose
λ
λ
λ
λ
=
=
=
=
0,031
0,040
0,035
0,039
-
0,042
0,042
0,040
0,040
W/mK
W/mK
W/mK
W/mK
Alle angeführten Zeichnungen sind als Prinzipskizzen und nicht als
Planungsdetails zu verstehen! Die Skizzen sollen helfen, Wärmebrücken
in der Planungsphase zu entschärfen und die Luft- und Winddichtheit des
Gebäudes zu verbessern.
Die Haftung für die Ausführung obliegt den ausführenden Firmen.
Energie Tirol gibt Planungs- und Ausführungsempfehlungen und übernimmt
keinerlei Haftung.
Die Skizzen ersetzen keinen statischen, bauphysikalischen oder brandschutztechnischen Nachweis.
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Anschluss-Skizzen
Anschluss Dach – Wand traufseitig
Zwischen Dachdämmung und Außenwanddämmung darf keine
Lücke entstehen. Die Pfette sollte mit Dämmstoff eingepackt
werden. Die Außenwanddämmung ist mit einem Fugendicht­
band anzuschließen.
1 winddichte Ebene
2 Dampfsperre, -bremse:
1
luftdichte Ebene
2
Wichtig: Die Dampfbremse
muss bis auf den Innenputz
gezogen werden. Nur bis auf
die Fußpfette reicht nicht, da
diese Risse hat und nicht dicht
auf dem Mauerwerk aufliegt.
3
AUSSEN
3 Sparren
INNEN
Anschluss Dach – Wand giebelseitig
Der Bereich zwischen Giebelwand und Schalung soll idealer­
weise mit Dämmstoff ausgestopfen werden. Die Außenwanddämmung soll mit einem Kompriband an die Schalung angeschlossen werden.
Die Dampfbremse muss dicht an den Innenputz angeschlossen
werden:
• mit Latte und Kleber anklemmen
• mit überputzbarem Klebeband anbinden
1 luftdichte Ebene bis aufs
Mauerwerk ziehen
2
2 winddichte Ebene
1
AUSSEN
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INNEN
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Firstanschluss
Die Dampfbremse sollte dicht an die Firstpfette angeschlossen
werden:
Dabei gibt es zwei Möglichkeiten:
• mit Latte und Kleberwulst anklemmen
• mit Klebeband ankleben
1 luftdichte Ebene
auf die Pfette klemmen
AUSSEN
2 winddichte Ebene
Achtung: Bei hinterlüfteten
Konstruktionen muss für eine
ausreichende First-Entlüftung
gesorgt werden.
2
INNEN
1
Durchführungen
Durchführungen sollen innen und außen mit speziellen Abdichtungsmanschetten oder flexiblen Klebebänder abgedichtet werden. Die äußere Dach-Eindeckung ist zu entfernen und
die Durchführung von außen zu kontrollieren. Unregelmäßige
Durchbrüche, z.B. Durchführung von Holzbalken mit Rissen,
mit flexiblen Klebebändern und geeigneten Dichtmassen abdichten.
Kalte Leitungen mit feuchtebeständiger Dämmung ummanteln.
1 Abdichtungsmanschetten oder
AUSSEN
flexible Klebebänder
1
INNEN
1
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2. Sanierung des Daches von innen
Häufige Bestandssituation
Dachdeckung und -abdichtung sind in Ordnung und sollen bestehen bleiben. Die Dachabdichtung besteht aus einer dichten
Bitumenbahn, die ein- oder mehrlagig sein kann.
Damit es trotz dieser dichten äußeren Schicht zu keiner
Durchfeuchtung des Bauteils kommt, muss eine neue Hinterlüftungsebene hergestellt werden. Zwischen den Sparren
wird mit Latten und einer diffusionsoffenen Folie eine Hinterlüftungsebene gebildet (siehe Abbildung). Es ist darauf zu
achten, dass durch Aufquellen des Dämmstoffs die Hinterlüftungsebene nicht geschlossen wird – eine entsprechende
Höhe ist vorzusehen.
AUSSEN
2
3
Schnitt durch Sparren
1 Schalung mit Bitumendeckung
2 Hinterlüftungsebene NEU
1
3 diffusionsoffene Unterspannbahn
4 Dämmung zwischen Sparren
4
5 zweite Dämmebene
6 Dampfbremse
5
6
8
INNEN
7
7 Installationsebene
8 Verkleidung innen
Die neue Hinterlüftungsebene muss am First entlüftet werden.
Hierfür ist die bestehende Dachschalung zu öffnen und ein
First-En­tlüfter zu montieren.
Dachaufbau ohne Hinterlüftung
In Einzelfällen kann die Bitumenbahn am Dach verbleiben und
der Sparren wird trotzdem voll ausgedämmt. Diese Fälle sind
bauphysikalisch kritisch und NICHT oft möglich. Sie sind auf
jeden Fall mit einer Dampfdiffusionsberechnung zu überprüfen.
Möglich sind solche Konstruktionen, wenn die Lage des
Daches gut besonnt ist. Eine gute Austrocknung im Sommer
ist damit gegeben. Die Bitumenbahn auf der Außenseite sollte
in diesem Fall möglichst dünn sein, die Dampfbremse an der
Innenseite muss perfekt verarbeitet werden. Die bauphysikalisch sichere Konstruktion ist jedoch die hinterlüftete!
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Verwendung bestehender Dämmstoffe
Manchmal sind die Sparren bereits mit einer Dämmschicht
versehen. Die Dämmung kann, wenn sie technisch in Ordnung
ist, ohne Bedenken wiederverwendet werden. Prüfen Sie den
Dämmstoff: Mineralwolle die komplett schwarz ist, sollte nicht
mehr verwendet werden. Sie wurde irgendwann feucht und ist
mit Stockflecken bedeckt (ähnlich wie Schimmel).
3. Sanierung des Daches von außen
Häufige Bestandsituation
Im Inneren wurde das Dachgeschoß bereits ausgebaut, raumseitig sollen keine Veränderungen vorgenommen werden
(fertige Verkleidungen, Möbel, etc.).
In erster Linie muss nun untersucht werden, ob eine Dampfbremse vorhanden ist, aus welchem Material sie besteht
(wenn möglich sd-Wert herausfinden) und wie sie verarbeitet
wurde. Vorhandene Dampfbremsen können sehr gut mit einem
Blower-Door-Test auf ihre Dichtheit untersucht werden.
In den seltenen Fällen, in denen raumseitig bereits eine gut
verarbeitete Dampfbremse besteht, kann der Aufbau wie unter
Punkt 1 „Totalsanierung“ beschrieben, von außen neu hergestellt werden. Das regendichte Unterdach muss unbedingt
diffusionsoffen ausgeführt, die neue Hinterlüftungsebene in
der entsprechenden Stärke aufgebaut werden.
Die Dachhöhe kann zu
Dämmzwecken lt. Tiroler
Bauordnung um 20 Zentimeter erhöht werden, ohne dass
dafür eine Genehmigung
eingeholt werden muss.
Keine Dampfbremse innen
In den meisten Fällen ist raumseitig keine Dampfbremse vorhanden oder sie ist in einem schlechten Zustand. Hier ist
von außen eine Dampfbremse einzubringen, bevor mit dem
Dämmen begonnen werden kann.
Die Dampfbremse wird über die Sparren und in die Zwischenräume verlegt („Berg und Tal“). Seitlich sollte die Dampfbremse an jedem Sparren mit einer dünnen Latte befestigt werden.
Das verhindert größere Luftströme an die Sparrenoberseiten.
Danach wird die Dämmung aufgedoppelt. Der weitere Dachaufbau erfolgt wie unter Punkt 1 „Totalsanierung“.
Wichtig: Kann aus irgendeinem Grund die Dämmung
nicht aufgedoppelt werden,
sollte die Dampfbremse nicht
über die Sparren gezogen
werden. Ohne weitere Dämmung liegt in diesem Fall
nämlich die Dampfbremse im
Sparrenbereich an der Außenseite des Dachaufbaus.
Die neue Dampfbremse muss auf jeden Fall bis auf den Innenputz des aufgehenden Mauerwerks gezogen werden. Auch an
die Innenwände muss sie dicht angeschlossen werden.
Um dies zu vermeiden, kann man entweder eine konventionelle Dampfbremse verwenden und diese in reiner „Talverlegung“ anbringen oder auf feuchtevariable Dampfbremsen
zurückgreifen.
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Die „Talverlegung“ hat den Nachteil, dass sehr viele Anschlussbereiche (an jedem Sparren zwei) entstehen.
Bei den feuchtevariablen Produkten gibt es solche, die an
sich einen variablen sd-Wert aufweisen. Andere haben Abziehstreifen, um sie über dem Sparren offener zu machen
und so den sd-Wert zu regulieren.
4. Dämmung des Daches ohne weitere
Maßnahmen
Dämmarbeiten ohne weitere Sanierungsmaßnahmen sind oft
kritisch. Wenn weder innen noch außen Veränderungen getroffen werden sollen, hat man die Möglichkeit, die bestehenden Sparren mit Ausblasdämmstoffen auszufüllen (Zellulose,
Mineralwolleflocken, etc.). Meist sind hier aber bloß geringe
Dämmstärken machbar (Höhe der Sparren oft nur 12 bis 16
Zentimeter).
Wenn mindestens eines der folgenden Kriterien zutrifft,
sollte von dieser Variante Abstand genommen werden:
•
•
•
•
Objekt liegt auf einer Seehöhe über 900 Meter
Dachflächen sind stark verschattet und/oder nach Norden
ausgerichtet
die innere Verkleidung besteht aus einer Nut- und Federschalung ohne weitere Abdichtung
die äußere Dachabdichtung besteht aus einer 4 bis 5 Millimeter dicken Bitumenbahn neueren Datums
Positiv hingegen wirken sich verputzte oder tapezierte Innenverkleidungen und bereits vorhandene Dampfbremsen aus.
Die Gefahr von Durchfeuchtung sinkt ebenfalls, wenn an der
Außenseite nur eine dünne, alte und rissige Dachpappe angebracht ist.
Auf jeden Fall gilt: Maßnahmen immer mit Dampfdiffusionsberechnung absichern (dynamische Gebäudesimulation).
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Checkliste Dachschräge: Zwischensparrendämmung
Kontrolle und Erhebung des Dachbestandes
• Tragfähigkeit und sonstige statische Mängel
• Feuchtigkeit, Pilzbefall, Fäulnis
• Bestehende Materialien (Dampfbremsen, Dach­abdichtung außen, etc.)
Dämmstärken und U-Werte
• Empfehlung: Energieausweis Kategorie A (Niedrigstenergie-/Passivhausstandard)
U-Wert: 0,15 - 0,10 W/m²K, Dämmstärke 30 bis 40 Zentimeter
• Mindestanforderungen Althaussanierungsförderung
U-Wert: 0,18 W/m²K, Dämmstärke 26 Zentimeter
Luft- und Winddichte
• Dampfbremse bzw. -sperre ausführen und luft- und diffusionsdicht anschließen
• wichtige Anschlüsse: aufgehendes Mauerwerk giebel- und ­traufseitig,
Innenwände, Kamin, First, Lüfterrohre, etc.
• außen winddichter, diffusionsoffener Anschluss: Nagel­dichtbänder
unter Sparren, Bahnen stoßverkleben
• Dampfbremse zum Schutz hinter der Installationsebene anbringen
Dampfdiffusion
• Dampfdiffusionsberechnung durchführen
• sd-Wert der Folien auf der Baustelle kontrollieren
Ökologische Kriterien
• nur Baumaterialien, die keine klimaschädigenden Gase
(z.B. FKW, FCKW, H-FKW, H-FCKW) in die Atmosphäre
freisetzen, verwenden
• PVC-freie Folien und Dachbahnen einsetzen
Hinterlüftung
• Höhe der Hinterlüftungsebene mindestens laut ÖNORM ausführen
• Maßnahmen, damit die First-Entlüftung im Winter nicht
länger zugeschneit wird, umsetzen
• sicherstellen, dass die Hinterlüftungsebene auch im Bereich von
Dachflächenfenstern, Gaupen und Verschneidungen ausreichend
be- und entlüftet wird
Dachflächenfenster
• fachgerechter Einbau (ÖNORM gerecht bzw. laut RAL-Leit­faden)
• Rahmen überdämmen
• Verglasung: Ug: Wärmedurchgangskoeffizient der Verglasung
• Empfehlung Dreifachverglasung (U-Wert: 0,60 W/m²K)
• Mindestanforderung Zweifachverglasung (U-Wert: 1,00 W/m²K)
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Stand: Mai 2009
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