STUDIERENDEN-ENDBERICHT 2010/2011
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STUDIERENDEN-ENDBERICHT 2010/2011
STUDIERENDEN-ENDBERICHT 2010/2011 Gastuniversität: Dublin City University Aufenthaltsdauer: von 27.09.2010 bis 28.01.2011 Stadt, Land und Leute ........................................................................................................... 2 Soziale Integration................................................................................................................. 2 Unterkunft.............................................................................................................................. 3 Kosten ................................................................................................................................... 4 Sonstiges (Visum, Versicherung, etc.) ................................................................................... 5 Beschreibung der Gastuniversität .......................................................................................... 5 Anmelde- und Einschreibformalitäten .................................................................................... 6 Studienjahreinteilung ............................................................................................................. 7 Einführungswoche ................................................................................................................. 7 Kursangebot und besuchte Kurse.......................................................................................... 8 Credits-Verteilung, „study workload“ pro Semester ...............................................................10 Benotungssystem .................................................................................................................11 Resümee ..............................................................................................................................11 Tipps und was man sonst noch wissen sollte .......................................................................11 Stadt, Land und Leute Dublin ist die Hauptstadt Irlands und mit ca. 500 000 Einwohner auch die größte Stadt des Landes. Der Fluss Liffey teilt Dublin in eine Nord und Südhälfte. Der südliche Teil gilt als wohlhabend. Das Stadtbild ist geprägt von unzähligen Taxis und Bussen, Kirchen und alten Gebäuden. Einige Sehenswürdigkeiten in der Stadt: Dublin Castle, Kilmainham Gaol, the Spire, Guinness Storehouse, Jameson Distillery. Der Stadtkern ist eigentlich recht sauber, außerhalb verfallen aber teilweise die Fassaden der Häuser und es liegt ziemlich viel Müll herum. Dublin hat mir persönlich eigentlich ganz gut gefallen, aber noch viel interessanter war für mich die Landschaft Irlands. Unser erstes Ausflugsziel war die Halbinsel Howth, die nur eine kurze Zugfahrt außerhalb Dublins liegt. Ebenfalls sehenswert sind Dun Laoghaire, Glendalough, Killarney und die Cliffs of Moher. Soziale Integration Als Erasmus Student lernt man (fast) jeden Tag neue Leute kennen. Besonders zu Beginn des Semesters kann man viele Bekanntschaften machen. Während der Orientation Week kommen alle Austauschstudenten zusammen, diese Woche sollte man dafür nutzen so viel Leute wie möglich kennen zu lernen (und nicht vergessen Nummern auszutauschen, damit man keine Party versäumt ;)). Nach den ersten Wochen kehrt wieder etwas Ruhe ein, so gab es keine Veranstaltungen mehr wo alle Erasmus Studenten zusammen kommen (so wie in der Orientation Week). Deshalb sollte man sich unbedingt bei so vielen Clubs and Societies wie möglich anmelden. Das Angebot ist sehr groß, es ist garantiert für jeden etwas dabei. Ich war im Rock Climbing Club, dem Basketball Club und in der Society Red Brick. Der Kletterclub hat mir sehr gut gefallen, einmal in der Woche gab’s Training in der Kletterhalle, zwischen den Klettereinlagen wird die Zeit zum plaudern genutzt. Es wird auch einmal pro Semester ein Wochenendtrip nach Glendalough organisiert. Den Basketball Club kann ich auch empfehlen, ist aber nicht für Anfänger geeignet. Zu Beginn des Semester gibt es ein Tryout, dort werden 12 Spieler ausgewählt die die DCU beim „Freshers Tournament“ vertreten dürfen. Dieses Turnier fand in Limerick statt, ebenfalls ein toller Wochenendausflug! Der dritte Club dem ich beigetreten bin war Red Brick, ein Club bei dem alle Computerverrückten dabei sind (also so ziemlich alle Informatik Studenten der DCU). Dort werden jede Woche diverse Veranstaltungen organisiert, und es findet einmal pro Woche eine Social Night statt. Unterkunft Da ich gemeinsam mit meiner Freundin nach Dublin gekommen bin, haben wir uns entschieden uns gemeinsam eine Wohnung zu mieten. Sehr hilfreich war dabei die Website www.daft.ie. Dort sind so ziemlich alle freien Wohnungen, Appartements und Zimmer zu finden die in Dublin verfügbar sind. Ebenfalls sehr wichtig für die Wohnungssuche ist eine irische Handynummer, die kann man sich problemlos in den unzähligen Handyshops zulegen (einfach nach einer pre-paid Karte fragen). Die bekanntesten Anbieter sind O2, Meteor, Vodafone und 3. Das günstige Angebot ist allerdings bei Tesco zu finden (TescoMobile). Die Tarife sind ziemlich günstig und man bekommt den doppelten Credit (wenn man mit 20 € auf bucht, bekommt man also 40€ gut geschrieben). Wir sind für die Wohnungssuche eine Woche früher angereist und verbrachten diese Woche im TODO Hostel (eher weniger zu empfehlen, es war ziemlich schmutzig, es gibt bestimmt bessere). Die Suche selbst ging sehr schnell, schon am ersten Tag vereinbarten wir unseren ersten Termin. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine brauchbare Stadtkarte von Dublin, das auffinden der Wohnung war daher etwas kompliziert. Als wir sie endlich gefunden hatten, wurden uns die Räumlichkeiten kurz gezeigt, dann wurde auch schon gefragt wann wir einziehen wollten. Im Prinzip hätten wir die Wohnung auch gleich nehmen können, wir wollten aber noch etwas weitersuchen da wir sowieso das Hostel schon bezahlt hatten. Preislich lag die Wohnung bei ca. 600€ pro Monat (ohne Strom). Für 2 Personen eigentlich ziemlich günstig, wenn man bedenkt das ein Einzelzimmer im Studentenheim ca. 500€ pro Monat kostet. Wir haben im Laufe der Woche noch einige Wohnungen besichtigt, darunter auch einige WG’s. Viele der Wohnungen waren in wirklich schlechtem Zustand, man konnte an den Wänden Schimmelflecken erkennen, mehrere Schichten Teppichböden, Fassaden verfallen, die kleinen Gärten bei manchen Häusern sind mit Müll übersät usw. Mit Österreich kann man hier nichts vergleichen. Entschieden haben wir uns schlussendlich für ein Appartement in Drumcondra (im Norden Dublins, etwas außerhalb des Zentrums). Die Lage war für uns perfekt – ziemlich genau zwischen unseren Unis (meine Freundin war am Trinity College, ich an der DCU). Der Zustand der Wohnung war auch okay, und unser Vermieter war sehr freundlich. Die Gegend war auch relativ ruhig und sicher. Bezahlt haben wir 380€ pro Monat (pro Person, inklusive Strom und Heizung). Worauf man auf jeden Fall achten sollte ist wie die Wohnung beheizt wird. Freunde von uns mussten zum Beispiel mit Heizstrahlern kämpfen, und die Stromrechnung war in den kalten Monaten dementsprechend hoch - der Höchstwert bei über 100€, wir hingeben bezahlten den ganzen Aufenthalt über ca. 40€ pro Monat (die Rechnungen kamen bei uns alle zwei Monate). Unser Vermieter hatte hingegen eine Gasheizung, und so fielen für uns keine Extrakosten an. Im Großen und Ganzen waren wir mit der Unterkunft zufrieden, da wir Verhältnismäßig günstig ausgestiegen sind. Das einzig Unangenehme war die Wasserversorgung Anfang Jänner. Durch die ungewohnte Kälte im Dezember sind anscheinend viele Rohre gebrochen, der Wasserdruck konnte nicht mehr aufrecht erhalten werden und so wurde in ganz Dublin das Wasser nur ein paar Stunden pro Tag zur Verfügung gestellt. Das war allerdings ein Ausnahmenzustand und sollte nicht jedes Jahr so passieren ;). Kosten Wie bereits erwähnt, das Wohnen in Irland ist ziemlich teuer. Zimmer in Studentenheimen kosten um die 500€ pro Monat (oder mehr) - doppelt so viel wie in Linz. Am günstigsten ist es sich mit anderen Studenten eine Wohnung zu teilen. Öffentliche Verkehrsmittel sind ebenfalls nicht gerade günstig. Eine Monatskarte für Dublin Bus kostet ca. 80€ (damit kann man 30 Tage mit dem Bus fahren, es zählen nur Tage an denen man tatsächlich den Bus benutzt). Für mich hat sich solch ein Ticket aber nicht gelohnt, da ich meistens mit dem Rad zur Uni gefahren bin. Den Bus habe ich nur verwendet wenn ich ins Zentrum musste – die dicht befahrenen Straßen haben mich davon abgehalten mit dem Rad zu fahren. Als Radfahrer ist es ziemlich gefährlich zwischen den ganzen Doppeldeckerbussen und gestressten Taxifahrern, zum Glückt gibt’s genug Seitenstraßen zur DCU. In ganz Dublin verstreut findet man kleinere Shops (z.B.: Spar – der nicht vergleichbar mit der österreichischen Kette ist (bis auf den Namen) – und Centra). In diesen Shops ist alles ziemlich überteuert. Zum Lebensmitteleinkauf empfehle ich Lidl, Aldi oder Tesco. Diese Geschäfte findet man nicht so häufig, aber der Preisunterschied ist doch ziemlich groß. Generell sind die Kosten wieder einmal höher als in Österreich. Ausgaben im Rahmen des Auslandsaufenthaltes (in €): Monatliche Gesamtausgabe (inkl. Quartier): € 840 davon Unterbringung: € 380 pro Monat davon Verpflegung: € 200 pro Monat davon Fahrtkosten: € 20 pro Monat davon Kosten für Bücher, Kopien, etc.: € 20 pro Monat davon Sonstiges: - Internet € 20 pro Monat - Reisen, Sightseeing € 100 pro Monat - Freizeit, Unterhaltung usw. € 100 pro Monat Nicht monatlich anfallende Kosten: Reisekosten für einmalige An- u. Abreise: € 200 Sonstiges Erwähnenswertes: - Fahrrad € 50 Sonstiges (Visum, Versicherung, etc.) Als EU-Bürger hat man’s ziemlich leicht – ein Visum wird nicht benötigt. Um ein irisches Bankkonto zu eröffnen braucht man nur eine Unterschrift vom Vermieter und der Universität – wir haben allerdings kein irisches Konto benötigt. Beschreibung der Gastuniversität Die Dublin City University ist von der Fläche und Anzahl an Studenten mit der JKU vergleichbar. Die Gebäude sind alle ziemlich modern, es gibt keine Altbauten wie am Trinity College. In der School of Computing gibt es mehrere Computerräume die von Informatikstudenten frei benutzt werden können, es ist also nicht nötig dauernd seinen Laptop an die Uni mitzunehmen. Die Ausstattung kann sich sehen lassen. Die Bibliothek an der DCU hat mir besonders gut gefallen, da man dort so ziemlich alle Bücher finden kann die man sich als Informatiker so wünschen kann. Sowohl ‚Klassiker‘ wie auch Neuerscheinungen. Alles was das Herz begehrt ☺. Sehr gut hat mir auch das Sportzentrum, welches sich direkt am Campus befindet, gefallen. Sportlich wird einem so ziemlich alles geboten was man sich vorstellen kann: es gibt ein Fitnessstudio, ein Schwimmbecken, eine Kletterwand, eine große Sporthalle und mehrere kleinere Räumlichkeiten für diverse andere Sportarten. Ebenfalls am Campus befinden sich ein Lokal, eine Mensa, ein Spar, ein Frisör, eine Bank und ein Buchladen (leider ohne Informatiker-Ecke). Ein Menü in der Mensa kostet meistens um die 6€, also teurer als in Linz. Mir ist aufgefallen das sehr viele Studenten ihr Mittagessen beim Spar kaufen anstatt in die Mensa zu gehen, an den Preisen kann es jedenfalls nicht liegen – im Spar ist doch alles ziemlich teuer. Vielleicht liegt es daran, dass man sich etwas Zeit spart☺. Anmelde- und Einschreibformalitäten Der Anmeldevorgang wird vom Auslandsbüro sehr vereinfacht. Während der Orientationweek gibt es ein so genanntes ‚Module Registration Lab‘ bei dem einem alles erklärt wird – wie man Kurse findet, wie man an die Termine kommt, was man tun muss um angemeldet zu werden. Teilweise ist es mühsam alle Informationen zu finden, und ich musste mich auch oft mit Terminüberschneidungen herumschlagen, aber im Endeffekt lief alles gut. Ich konnte nicht alle Kurse belegen für die ich mich vor Abreise entschieden habe, fand aber aufgrund des großen Angebots „würdigen“ Ersatz. Das Ändern des Learning Agreements war auch nicht besonders aufwändig. Studienjahreinteilung Orientierung: 19.09.2010 – 23.09.2010 Beginn/Ende LV-Zeit 1. Semester: 27.09.2010 – 18.12.2010 Beginn/Ende LV-Zeit 2. Semester: 07.02.2011 – 29.04.2011 Prüfungen Semester 1: 17.01.2010 – 28.01.2010 Prüfungen Semester 2: 16.04.2011 – 28.04.2011 Ferien: 19.12.2010 – 17.01.2010 Inter Semester Break: 31.01.2011 – 04.02.2011 Einführungswoche Die Orientationweek begann am 20. September 2010. Um 1pm ging es los, und man erfuhr alle wichtigen Details die man so für das Erasmus Semester an der DCU so brauchen kann. Die Mitarbeiter des Auslandsbüros sind sehr freundlich und stehen auch während des ganzen Semesters für jede noch so kleine Frage zur Verfügung. Es wurden auch einige Broschüren ausgeteilt und jeder Austauschstudent bekommt einen Semesterplaner mit allen wichtigen Terminen. Am zweiten Tag stand ein Treffen mit den Austauschkoordinatoren am Programm. Diese Koordinatoren sind speziell für akademische Fragen die erste Ansprechperson, ich habe allerdings wenig mit Ihnen zu tun gehabt (einzig für ein paar Unterschriften – Learning Agreement und Aufenthaltsbestätigung). Anschließend fand das ‚Module Registration Lab‘ statt, bei dem einen geholfen wird seine Kurse zu planen und gegebenenfalls den Stundenplan zu ändern etc. Nachdem man überprüft hat ob sich die ausgewählten Kurse zeitlich ausgehen, musste man einfach die Kursnummer auf einem Formular eintragen – den Rest übernimmt das Auslandsbüro. Am dritten Tag wurde eine Busfahrt durch Dublin organisiert, ein guter Termin um die anderen Studenten kennen zu lernen. Während der ganzen Woche gab es jeden Abend eine Party im Uni-Lokal. Es gibt also genug zu erleben in den ersten paar Tagen. Ich kann nur empfehlen so viele Studenten wie möglich kennen zu lernen, da nach der Orientationweek Treffen mit allen Erasmus Studenten selten bis gar nicht mehr vorkommen. Eigentlich etwas schade. Kursangebot und besuchte Kurse Das Kursangebot ist sehr umfangreich, es sollte für jeden etwas dabei sein. Als Informatiker ist man dabei nicht nur auf Kurse der ‚School of Computing‘ beschränkt, man kann von vielen verschiedenen Fachbereichen wählen. Ich hatte in jedem meiner Kurse eine Klausur am Ende des Semesters, es gibt allerdings auch einige LVAs die ohne Prüfung auskommen. Bei jeder meiner Klausuren konnte man aus mehreren Fragen wählen welche man beantwortet (meistens 4 aus 5 Fragen, eine Klausur war dabei mit 3 aus 5). Secure Programming – 7,5 ECTS Dies war mein aufwändigster, aber auch interessanteste, den ich an der DCU hatte. Der Kurs ist in 2 Teile gegliedert: die ersten Wochen wird sichere Programmierung behandelt, man lernt wie verschiedene Attacken (buffer overflow, sql-injection, cross-site scripting, heap overflow usw.) funktionieren und ausgenutzt werden können - und (natürlich das Wichtigste ;)) wie sie verhindert werden können. Der zweite Teil beschäftigt sich mit Theorie zu einigen Themen der Computer Security (unter Anderem: Access Control, Multilevel Security, SELinux). Der gelehrte Stoff wird in Form von Video Lectures online gestellt, in der jeweiligen Vorlesungsstunde werden vom Professor Fragen gestellt und anschließend von ihm erklärt. Zusätzlich gibt es noch Laborstunden, dort muss man Aufgaben lösen (z.B.: unsichere Programme so angreifen das man eine root shell erhält, ziemlich spannend das Ganze). Weiter muss man noch im Team ein Thema ausarbeiten das von Jahr zu Jahr verschieden ist, so mussten wir zum Beispiel ein Paper über Fuzz-testing verfassen. Es gibt am Ende der Vorlesungszeit eine praktische Laborprüfung, bei der man sein Wissen aus den Laborübungen unter Beweis stellen muss. Zu guter Letzt gibt es auch noch eine 3 stündige Klausur in der Prüfungszeit. Klingt alles nach viel Arbeit, aber dieser Kurs war mit Abstand der Beste den ich an der DCU hatte. Der Professor versteht sein Fach, die Unterlagen sind top, die Übungen machen Spaß – nur zu empfehlen. Object-oriented Analysis and Design – 5 ECTS In diesem Kurs muss man ein vorgegebenes Projekt im Team entwickeln. Dabei werden folgende Teile der Softwareentwicklung behandelt: Requirement Analysis, Specification, Design, Implementation, Testing. Parallel zum praktischen Teil gibt es eine Vorlesung die die Theorie zu jedem Teil behandelt. Das Gruppenprojekt war wirklich sehr interessant, so war es unsere Aufgabe eine mobile Anwendung zu entwickeln die es Studenten vereinfacht, ihre Ausgaben im Auge zu behalten. Besonders spannend fand ich dabei die Zusammensetzung unseres Teams – jeweils eine Person aus folgenden Nationen: Russland, Frankreich, Tschechien, Irland und Österreich. Dieser Kurs ist also auch eine gute Möglichkeit anderen Studenten kennen zu lernen. Das Thema an sich ist sehr interessant, die verschiedenen Projekte ebenfalls. Die Vorlesung hingegeben war etwas trocken, da größtenteils nur von den Folien (oder besser gesagt das Skriptum) vorgelesen wurde. Abschließend gibt es eine zweitstündige Klausur, die von der Zeit her eher knapp bemessen ist. Die Note berechnet sich aus dem Projekt (35%) und der Klausur (65%). Software Patterns and Metrics – 5 ECTS Dieser Kurs ist ebenfalls vergleichbar mit dem Vorlesungs-/Übungsmodus an der JKU, der einzige Unterschied: es gibt nur ein Projekt. Dieses kann man sich als Erasmus Student selbst aussuchen. Die Aufgabenstellung ist nur mehrere nicht triviale Design Patterns zu implementieren (die DCU Studenten müssen in ihrem 3. Jahr ein sogenanntes „thrid year project“ machen, das sie mit diesem Kurs ‚verbessern‘ können). Der Aufwand für diesen Kurs ist eher gering, da man für das Projekt das ganze Semester Zeit hat. Mein Tipp: so bald wie möglich anfangen, da so ziemlich alle Deadlines im Dezember sind ;) Ein kurzer Überblick der behandelten Themen: • Object-oriented Design Patterns • Architectural Patterns • Software Metrics (podcast) • Software Cost Estimation • Software Test Mich hat das Thema sehr interessiert, die Vorlesende ist aber während der Vorlesung nicht unbedingt auf den Stoff eingegangen, sondern hat interessante Geschichten zu dem Thema erzählt. Die Unterlagen gleichen auch eher einer Link Sammlung. Die Bibliothek der DCU ist aber hervorragend, und man konnte alle Bücher finden die relevant für diese Vorlesung waren (Gang-of-Four Design Patterns z.B.). Am Ende des Semesters gibt es eine 2 stündige, relativ einfache, Prüfung. Introduction to Artificial Intelligence – 5 ECTS Themen sind unter Anderem: Machine Learning, Neural Networks, Search and Learning. Wer‘s genauer wissen will der kann sich die Unterlagen online anschauen unter http://www.computing.dcu.ie/~humphrys/ca300/index.html. Neben der Theorie gab es auch wie in den anderen Kursen eine Aufgabe. Man musste ein ‚Lebewesen‘ in einer simulierten Welt programmieren so dass es möglichst lange überlebt und sich so oft wie möglich fortpflanzt. Alle Teilnehmer des Kurses können ihre Lösungen im Scoreboard vergleichen, was zu zusätzlich motiviert seine Kreatur zu perfektionieren. Die Strategie bleibt einem dabei selbst überlassen. Es gibt am Ende des Semesters ebenfalls eine Klausur, die wirklich sehr einfach war. In den Jahren zuvor war es ein Multiple-Choice Test, dieses Jahr waren es nur offene Fragen – meiner Meinung nach waren die Multiple-Choice Tests schwerer. Computer Graphics – 5 ECTS Wie bei den anderen Kursen gibt es wieder eine Vorlesung und parallel dazu muss man übers Semester verteilt zwei Aufgaben machen. Das Thema der Aufgabe ist mit Hilfe von Java3D eine Szene darzustellen, und bei der zweiten Aufgabe soll diese animiert werden. In den ersten paar Terminen der Vorlesung wurde Java3D erklärt, im restlichen Verlauf wurden einige Algorithmen der Computergrafik gelehrt. Hier ein kurzer Überblick über die Aufteilung: 2D and 3D Transformation, Projections and Clipping, Surface Modeling, Visible Surface Determination, Raster Algorithms, Color, Ray Tracing. Auch hier gibt es am Ende des Semesters eine Klausur, die auch ziemlich einfach war. Credits-Verteilung, „study workload“ pro Semester Die meisten Kurse an der DCU haben 5 ECTS. Kurse aus den Masterstudien haben meisten 7,5 ECTS. Die Klausurdauer hängt von der Anzahl an ECTS ab, bei 5 Credits dauert die Klausur 2 Stunden, bei 7,5 Credits 3 Stunden. Als Workload werden ca. 30 ECTS pro Semester empfohlen – ähnlich wie an der JKU. Ich selbst machte 27,5 ECTS, den Aufwand dafür empfand ich als niedriger als an der JKU. Das lag vor allem daran, dass in jedem Fach nur ein bis zwei Aufgaben zu machen waren (mit Ausnahme Secure Programming). Im Dezember kann es etwas stressiger werden, aber in den Monaten davor hat man genug Zeit um zu reisen und die Zeit mit anderen Erasmus Studenten zu verbringen. So gesehen ist es wahrscheinlich besser etwas weniger ECTS zu wählen um das Maximum aus dem Erasmus Semester zu holen. Benotungssystem Im Großteil der Kurse wird die Note aus Klausur und Projekt berechnet, wobei die Klausur meist mit 70% ausmacht. Es gibt einige weniger Kurse bei der keine Klausur abgehalten wird. Der Benotungsspiegel ist dabei sehr freundlich den Studenten gegenüber: 1er: 70%-100% 2er: 60%-69% 3er: 50%-59% 4er: 40%-49% 5er: 00%-39% Resümee Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich mit der Dublin City University definitiv eine gute Wahl getroffen habe. Das Angebot der Lehre ist sehr umfangreich, ich habe viele Leute kennen gelernt, fand viele Freunde, war auf mich allein gestellt, und hatte sehr sehr viel Spaß! Ein Semester im Ausland zu studieren ist eine großartige Erfahrung, jeder der die Chance dazu hat, sollte sie unbedingt nutzen. Tipps und was man sonst noch wissen sollte Unbedingt mitnehmen: Adapter für UK-Steckdosen (es gibt zwar an der DCU welche zu kaufen, sind aber relativ teuer). Tesco Mobile ist nach meinen Erfahrungen nach die günstigste Möglichkeit sich eine irische Nummer zuzulegen (die Tarife sind auch sehr günstig um nach Österreich zu telefonieren). Das Beste an Tesco Mobile ist, dass die Gutschrift immer verdoppelt wird (zahle 20, bekomme 40 ;)). Der Nachteil ist, dass es nicht so viele Shops gibt wie von den anderen Anbietern. Bei der Wohnungssuche gibt es eine Adresse, mehr braucht man eigentlich nicht zu Wissen www.daft.ie