STUDIERENDEN-ENDBERICHT 2010/2011

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STUDIERENDEN-ENDBERICHT 2010/2011
STUDIERENDEN-ENDBERICHT 2010/2011
Gastuniversität: Dublin City University
Aufenthaltsdauer: von 27.09.2010 bis 28.01.2011
Stadt, Land und Leute ........................................................................................................... 2
Soziale Integration................................................................................................................. 2
Unterkunft.............................................................................................................................. 3
Kosten ................................................................................................................................... 4
Sonstiges (Visum, Versicherung, etc.) ................................................................................... 5
Beschreibung der Gastuniversität .......................................................................................... 5
Anmelde- und Einschreibformalitäten .................................................................................... 6
Studienjahreinteilung ............................................................................................................. 7
Einführungswoche ................................................................................................................. 7
Kursangebot und besuchte Kurse.......................................................................................... 8
Credits-Verteilung, „study workload“ pro Semester ...............................................................10
Benotungssystem .................................................................................................................11
Resümee ..............................................................................................................................11
Tipps und was man sonst noch wissen sollte .......................................................................11
Stadt, Land und Leute
Dublin ist die Hauptstadt Irlands und mit ca. 500 000 Einwohner auch die größte Stadt des
Landes. Der Fluss Liffey teilt Dublin in eine Nord und Südhälfte. Der südliche Teil gilt als
wohlhabend. Das Stadtbild ist geprägt von unzähligen Taxis und Bussen, Kirchen und alten
Gebäuden. Einige Sehenswürdigkeiten in der Stadt: Dublin Castle, Kilmainham Gaol, the
Spire, Guinness Storehouse, Jameson Distillery.
Der Stadtkern ist eigentlich recht sauber, außerhalb verfallen aber teilweise die Fassaden
der Häuser und es liegt ziemlich viel Müll herum.
Dublin hat mir persönlich eigentlich ganz gut gefallen, aber noch viel interessanter war für
mich die Landschaft Irlands. Unser erstes Ausflugsziel war die Halbinsel Howth, die nur eine
kurze Zugfahrt außerhalb Dublins liegt.
Ebenfalls sehenswert sind Dun Laoghaire,
Glendalough, Killarney und die Cliffs of
Moher.
Soziale Integration
Als Erasmus Student lernt man (fast) jeden
Tag neue Leute kennen. Besonders zu
Beginn
des Semesters kann man viele Bekanntschaften machen. Während der Orientation Week
kommen alle Austauschstudenten zusammen, diese Woche sollte man dafür nutzen so viel
Leute wie möglich kennen zu lernen (und nicht vergessen Nummern auszutauschen, damit
man keine Party versäumt ;)).
Nach den ersten Wochen kehrt wieder etwas Ruhe ein, so gab es keine Veranstaltungen
mehr wo alle Erasmus Studenten zusammen kommen (so wie in der Orientation Week).
Deshalb sollte man sich unbedingt bei so vielen Clubs and Societies wie möglich anmelden.
Das Angebot ist sehr groß, es ist garantiert für jeden etwas dabei. Ich war im Rock Climbing
Club, dem Basketball Club und in der Society Red Brick.
Der Kletterclub hat mir sehr gut gefallen, einmal in der Woche gab’s Training in der
Kletterhalle, zwischen den Klettereinlagen wird die Zeit zum plaudern genutzt. Es wird auch
einmal pro Semester ein Wochenendtrip nach Glendalough organisiert.
Den Basketball Club kann ich auch empfehlen, ist aber nicht für Anfänger geeignet. Zu
Beginn des Semester gibt es ein Tryout, dort werden 12 Spieler ausgewählt die die DCU
beim „Freshers Tournament“ vertreten dürfen. Dieses Turnier fand in Limerick statt, ebenfalls
ein toller Wochenendausflug!
Der dritte Club dem ich beigetreten bin war Red Brick, ein Club bei dem alle
Computerverrückten dabei sind (also so ziemlich alle Informatik Studenten der DCU). Dort
werden jede Woche diverse Veranstaltungen organisiert, und es findet einmal pro Woche
eine Social Night statt.
Unterkunft
Da ich gemeinsam mit meiner Freundin nach Dublin gekommen bin, haben wir uns
entschieden uns gemeinsam eine Wohnung zu mieten. Sehr hilfreich war dabei die Website
www.daft.ie. Dort sind so ziemlich alle freien Wohnungen, Appartements und Zimmer zu
finden die in Dublin verfügbar sind. Ebenfalls sehr wichtig für die Wohnungssuche ist eine
irische Handynummer, die kann man sich problemlos in den unzähligen Handyshops
zulegen (einfach nach einer pre-paid Karte fragen). Die bekanntesten Anbieter sind O2,
Meteor, Vodafone und 3. Das günstige Angebot ist allerdings bei Tesco zu finden
(TescoMobile). Die Tarife sind ziemlich günstig und man bekommt den doppelten Credit
(wenn man mit 20 € auf bucht, bekommt man also 40€ gut geschrieben). Wir sind für die
Wohnungssuche eine Woche früher angereist und verbrachten diese Woche im TODO
Hostel (eher weniger zu empfehlen, es war ziemlich schmutzig, es gibt bestimmt bessere).
Die Suche selbst ging sehr schnell, schon am ersten Tag vereinbarten wir unseren ersten
Termin. Zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch keine brauchbare Stadtkarte von Dublin, das
auffinden der Wohnung war daher etwas kompliziert. Als wir sie endlich gefunden hatten,
wurden uns die Räumlichkeiten kurz gezeigt, dann wurde auch schon gefragt wann wir
einziehen wollten. Im Prinzip hätten wir die Wohnung auch gleich nehmen können, wir
wollten aber noch etwas weitersuchen da wir sowieso das Hostel schon bezahlt hatten.
Preislich lag die Wohnung bei ca. 600€ pro Monat (ohne Strom). Für 2 Personen eigentlich
ziemlich günstig, wenn man bedenkt das ein Einzelzimmer im Studentenheim ca. 500€ pro
Monat kostet.
Wir haben im Laufe der Woche noch einige Wohnungen besichtigt, darunter auch einige
WG’s. Viele der Wohnungen waren in wirklich schlechtem Zustand, man konnte an den
Wänden Schimmelflecken erkennen, mehrere Schichten Teppichböden, Fassaden verfallen,
die kleinen Gärten bei manchen Häusern sind mit Müll übersät usw. Mit Österreich kann man
hier nichts vergleichen.
Entschieden haben wir uns schlussendlich für ein Appartement in Drumcondra (im Norden
Dublins, etwas außerhalb des Zentrums). Die Lage war für uns perfekt – ziemlich genau
zwischen unseren Unis (meine Freundin war am Trinity College, ich an der DCU). Der
Zustand der Wohnung war auch okay, und unser Vermieter war sehr freundlich. Die Gegend
war auch relativ ruhig und sicher. Bezahlt haben wir 380€ pro Monat (pro Person, inklusive
Strom und Heizung).
Worauf man auf jeden Fall achten sollte ist wie die Wohnung beheizt wird. Freunde von uns
mussten zum Beispiel mit Heizstrahlern kämpfen, und die Stromrechnung war in den kalten
Monaten dementsprechend hoch - der Höchstwert bei über 100€, wir hingeben bezahlten
den ganzen Aufenthalt über ca. 40€ pro Monat (die Rechnungen kamen bei uns alle zwei
Monate). Unser Vermieter hatte hingegen
eine Gasheizung, und so fielen für uns
keine Extrakosten an.
Im Großen und Ganzen waren wir mit der
Unterkunft
zufrieden,
da
wir
Verhältnismäßig günstig ausgestiegen sind.
Das
einzig
Unangenehme
war
die
Wasserversorgung Anfang Jänner. Durch
die ungewohnte Kälte im Dezember sind
anscheinend viele Rohre gebrochen, der Wasserdruck konnte nicht mehr aufrecht erhalten
werden und so wurde in ganz Dublin das Wasser nur ein paar Stunden pro Tag zur
Verfügung gestellt. Das war allerdings ein Ausnahmenzustand und sollte nicht jedes Jahr so
passieren ;).
Kosten
Wie bereits erwähnt, das Wohnen in Irland ist ziemlich teuer. Zimmer in Studentenheimen
kosten um die 500€ pro Monat (oder mehr) - doppelt so viel wie in Linz. Am günstigsten ist
es sich mit anderen Studenten eine Wohnung zu teilen.
Öffentliche Verkehrsmittel sind ebenfalls nicht gerade günstig. Eine Monatskarte für Dublin
Bus kostet ca. 80€ (damit kann man 30 Tage mit dem Bus fahren, es zählen nur Tage an
denen man tatsächlich den Bus benutzt). Für mich hat sich solch ein Ticket aber nicht
gelohnt, da ich meistens mit dem Rad zur Uni gefahren bin. Den Bus habe ich nur verwendet
wenn ich ins Zentrum musste – die dicht befahrenen Straßen haben mich davon abgehalten
mit dem Rad zu fahren. Als Radfahrer ist es ziemlich gefährlich zwischen den ganzen
Doppeldeckerbussen und gestressten Taxifahrern, zum Glückt gibt’s genug Seitenstraßen
zur DCU.
In ganz Dublin verstreut findet man kleinere Shops (z.B.: Spar – der nicht vergleichbar mit
der österreichischen Kette ist (bis auf den Namen) – und Centra). In diesen Shops ist alles
ziemlich überteuert. Zum Lebensmitteleinkauf empfehle ich Lidl, Aldi oder Tesco. Diese
Geschäfte findet man nicht so häufig, aber der Preisunterschied ist doch ziemlich groß.
Generell sind die Kosten wieder einmal höher als in Österreich.
Ausgaben im Rahmen des Auslandsaufenthaltes (in €):
Monatliche Gesamtausgabe (inkl. Quartier):
€ 840
davon Unterbringung:
€ 380 pro Monat
davon Verpflegung:
€ 200 pro Monat
davon Fahrtkosten:
€ 20 pro Monat
davon Kosten für Bücher, Kopien, etc.:
€ 20 pro Monat
davon Sonstiges:
- Internet
€ 20 pro Monat
- Reisen, Sightseeing
€ 100 pro Monat
- Freizeit, Unterhaltung usw.
€ 100 pro Monat
Nicht monatlich anfallende Kosten:
Reisekosten für einmalige An- u. Abreise:
€ 200
Sonstiges Erwähnenswertes:
- Fahrrad
€ 50
Sonstiges (Visum, Versicherung, etc.)
Als EU-Bürger hat man’s ziemlich leicht – ein Visum wird nicht benötigt.
Um ein irisches Bankkonto zu eröffnen braucht man nur eine Unterschrift vom Vermieter und
der Universität – wir haben allerdings kein irisches Konto benötigt.
Beschreibung der Gastuniversität
Die Dublin City University ist von der Fläche und Anzahl an Studenten mit der JKU
vergleichbar. Die Gebäude sind alle ziemlich modern, es gibt keine Altbauten wie am Trinity
College. In der School of Computing gibt es mehrere Computerräume die von
Informatikstudenten frei benutzt werden können, es ist also nicht nötig dauernd seinen
Laptop an die Uni mitzunehmen. Die Ausstattung kann sich sehen lassen.
Die Bibliothek an der DCU hat mir besonders gut gefallen, da man dort so ziemlich alle
Bücher finden kann die man sich als Informatiker so wünschen kann. Sowohl ‚Klassiker‘ wie
auch Neuerscheinungen. Alles was das Herz begehrt ☺.
Sehr gut hat mir auch das Sportzentrum, welches sich direkt am Campus befindet, gefallen.
Sportlich wird einem so ziemlich alles geboten was man sich vorstellen kann: es gibt ein
Fitnessstudio, ein Schwimmbecken, eine Kletterwand, eine große Sporthalle und mehrere
kleinere Räumlichkeiten für diverse andere Sportarten.
Ebenfalls am Campus befinden sich ein Lokal, eine Mensa, ein Spar, ein Frisör, eine Bank
und ein Buchladen (leider ohne Informatiker-Ecke). Ein Menü in der Mensa kostet meistens
um die 6€, also teurer als in Linz. Mir ist aufgefallen das sehr viele Studenten ihr Mittagessen
beim Spar kaufen anstatt in die Mensa zu gehen, an den Preisen kann es jedenfalls nicht
liegen – im Spar ist doch alles ziemlich teuer. Vielleicht liegt es daran, dass man sich etwas
Zeit spart☺.
Anmelde- und Einschreibformalitäten
Der
Anmeldevorgang
wird
vom
Auslandsbüro
sehr
vereinfacht.
Während
der
Orientationweek gibt es ein so genanntes ‚Module Registration Lab‘ bei dem einem alles
erklärt wird – wie man Kurse findet, wie man an die Termine kommt, was man tun muss um
angemeldet zu werden.
Teilweise ist es mühsam alle Informationen zu finden, und ich musste mich auch oft mit
Terminüberschneidungen herumschlagen, aber im Endeffekt lief alles gut. Ich konnte nicht
alle Kurse belegen für die ich mich vor Abreise entschieden habe, fand aber aufgrund des
großen Angebots „würdigen“ Ersatz. Das Ändern des Learning Agreements war auch nicht
besonders aufwändig.
Studienjahreinteilung
Orientierung:
19.09.2010 – 23.09.2010
Beginn/Ende LV-Zeit 1. Semester:
27.09.2010 – 18.12.2010
Beginn/Ende LV-Zeit 2. Semester:
07.02.2011 – 29.04.2011
Prüfungen Semester 1:
17.01.2010 – 28.01.2010
Prüfungen Semester 2:
16.04.2011 – 28.04.2011
Ferien:
19.12.2010 – 17.01.2010
Inter Semester Break:
31.01.2011 – 04.02.2011
Einführungswoche
Die Orientationweek begann am 20. September 2010. Um 1pm ging es los, und man erfuhr
alle wichtigen Details die man so für das Erasmus Semester an der DCU so brauchen kann.
Die Mitarbeiter des Auslandsbüros sind sehr freundlich und stehen auch während des
ganzen Semesters für jede noch so kleine Frage zur Verfügung. Es wurden auch einige
Broschüren ausgeteilt und jeder Austauschstudent bekommt einen Semesterplaner mit allen
wichtigen Terminen.
Am zweiten Tag stand ein Treffen mit den Austauschkoordinatoren am Programm. Diese
Koordinatoren sind speziell für akademische Fragen die erste Ansprechperson, ich habe
allerdings wenig mit Ihnen zu tun gehabt (einzig für ein paar Unterschriften – Learning
Agreement und Aufenthaltsbestätigung). Anschließend fand das ‚Module Registration Lab‘
statt, bei dem einen geholfen wird seine Kurse zu planen und gegebenenfalls den
Stundenplan zu ändern etc. Nachdem man überprüft hat ob sich die ausgewählten Kurse
zeitlich ausgehen, musste man einfach die Kursnummer auf einem Formular eintragen – den
Rest übernimmt das Auslandsbüro.
Am dritten Tag wurde eine Busfahrt durch Dublin organisiert, ein guter Termin um die
anderen Studenten kennen zu lernen. Während der ganzen Woche gab es jeden Abend eine
Party im Uni-Lokal. Es gibt also genug zu erleben in den ersten paar Tagen. Ich kann nur
empfehlen so viele Studenten wie möglich kennen zu lernen, da nach der Orientationweek
Treffen mit allen Erasmus Studenten selten bis gar nicht mehr vorkommen. Eigentlich etwas
schade.
Kursangebot und besuchte Kurse
Das Kursangebot ist sehr umfangreich, es sollte für jeden etwas dabei sein. Als Informatiker
ist man dabei nicht nur auf Kurse der ‚School of Computing‘ beschränkt, man kann von
vielen verschiedenen Fachbereichen wählen.
Ich hatte in jedem meiner Kurse eine Klausur am Ende des Semesters, es gibt allerdings
auch einige LVAs die ohne Prüfung auskommen. Bei jeder meiner Klausuren konnte man
aus mehreren Fragen wählen welche man beantwortet (meistens 4 aus 5 Fragen, eine
Klausur war dabei mit 3 aus 5).
Secure Programming – 7,5 ECTS
Dies war mein aufwändigster, aber auch interessanteste, den ich an der DCU hatte. Der
Kurs ist in 2 Teile gegliedert: die ersten Wochen wird sichere Programmierung behandelt,
man lernt wie verschiedene Attacken (buffer overflow, sql-injection, cross-site scripting, heap
overflow usw.) funktionieren und ausgenutzt werden können - und (natürlich das Wichtigste
;)) wie sie verhindert werden können. Der zweite Teil beschäftigt sich mit Theorie zu einigen
Themen der Computer Security (unter Anderem: Access Control, Multilevel Security,
SELinux).
Der gelehrte Stoff wird in Form von Video Lectures online gestellt, in der jeweiligen
Vorlesungsstunde werden vom Professor Fragen gestellt und anschließend von ihm erklärt.
Zusätzlich gibt es noch Laborstunden, dort muss man Aufgaben lösen (z.B.: unsichere
Programme so angreifen das man eine root shell erhält, ziemlich spannend das Ganze).
Weiter muss man noch im Team ein Thema ausarbeiten das von Jahr zu Jahr verschieden
ist, so mussten wir zum Beispiel ein Paper über Fuzz-testing verfassen.
Es gibt am Ende der Vorlesungszeit eine praktische Laborprüfung, bei der man sein Wissen
aus den Laborübungen unter Beweis stellen muss. Zu guter Letzt gibt es auch noch eine 3
stündige Klausur in der Prüfungszeit.
Klingt alles nach viel Arbeit, aber dieser Kurs war mit Abstand der Beste den ich an der DCU
hatte. Der Professor versteht sein Fach, die Unterlagen sind top, die Übungen machen Spaß
– nur zu empfehlen.
Object-oriented Analysis and Design – 5 ECTS
In diesem Kurs muss man ein vorgegebenes Projekt im Team entwickeln. Dabei werden
folgende Teile der Softwareentwicklung behandelt: Requirement Analysis, Specification,
Design, Implementation, Testing. Parallel zum praktischen Teil gibt es eine Vorlesung die die
Theorie zu jedem Teil behandelt.
Das Gruppenprojekt war wirklich sehr interessant, so war es unsere Aufgabe eine mobile
Anwendung zu entwickeln die es Studenten vereinfacht, ihre Ausgaben im Auge zu behalten.
Besonders spannend fand ich dabei die Zusammensetzung unseres Teams – jeweils eine
Person aus folgenden Nationen: Russland, Frankreich, Tschechien, Irland und Österreich.
Dieser Kurs ist also auch eine gute Möglichkeit anderen Studenten kennen zu lernen.
Das Thema an sich ist sehr interessant, die verschiedenen Projekte ebenfalls. Die Vorlesung
hingegeben war etwas trocken, da größtenteils nur von den Folien (oder besser gesagt das
Skriptum) vorgelesen wurde.
Abschließend gibt es eine zweitstündige Klausur, die von der Zeit her eher knapp bemessen
ist. Die Note berechnet sich aus dem Projekt (35%) und der Klausur (65%).
Software Patterns and Metrics – 5 ECTS
Dieser Kurs ist ebenfalls vergleichbar mit dem Vorlesungs-/Übungsmodus an der JKU, der
einzige Unterschied: es gibt nur ein Projekt. Dieses kann man sich als Erasmus Student
selbst aussuchen. Die Aufgabenstellung ist nur mehrere nicht triviale Design Patterns zu
implementieren (die DCU Studenten müssen in ihrem 3. Jahr ein sogenanntes „thrid year
project“ machen, das sie mit diesem Kurs ‚verbessern‘ können). Der Aufwand für diesen
Kurs ist eher gering, da man für das Projekt das ganze Semester Zeit hat. Mein Tipp: so bald
wie möglich anfangen, da so ziemlich alle Deadlines im Dezember sind ;)
Ein kurzer Überblick der behandelten Themen:
•
Object-oriented Design Patterns
•
Architectural Patterns
•
Software Metrics (podcast)
•
Software Cost Estimation
•
Software Test
Mich hat das Thema sehr interessiert, die Vorlesende ist aber während der Vorlesung nicht
unbedingt auf den Stoff eingegangen, sondern hat interessante Geschichten zu dem Thema
erzählt. Die Unterlagen gleichen auch eher einer Link Sammlung. Die Bibliothek der DCU ist
aber hervorragend, und man konnte alle Bücher finden die relevant für diese Vorlesung
waren (Gang-of-Four Design Patterns z.B.).
Am Ende des Semesters gibt es eine 2 stündige, relativ einfache, Prüfung.
Introduction to Artificial Intelligence – 5 ECTS
Themen sind unter Anderem: Machine Learning, Neural Networks, Search and Learning.
Wer‘s genauer wissen will der kann sich die Unterlagen online anschauen unter
http://www.computing.dcu.ie/~humphrys/ca300/index.html.
Neben der Theorie gab es auch wie in den anderen Kursen eine Aufgabe. Man musste ein
‚Lebewesen‘ in einer simulierten Welt programmieren so dass es möglichst lange überlebt
und sich so oft wie möglich fortpflanzt. Alle Teilnehmer des Kurses können ihre Lösungen im
Scoreboard vergleichen, was zu zusätzlich motiviert seine Kreatur zu perfektionieren. Die
Strategie bleibt einem dabei selbst überlassen.
Es gibt am Ende des Semesters ebenfalls eine Klausur, die wirklich sehr einfach war. In den
Jahren zuvor war es ein Multiple-Choice Test, dieses Jahr waren es nur offene Fragen –
meiner Meinung nach waren die Multiple-Choice Tests schwerer.
Computer Graphics – 5 ECTS
Wie bei den anderen Kursen gibt es wieder eine Vorlesung und parallel dazu muss man
übers Semester verteilt zwei Aufgaben machen. Das Thema der Aufgabe ist mit Hilfe von
Java3D eine Szene darzustellen, und bei der zweiten Aufgabe soll diese animiert werden.
In den ersten paar Terminen der Vorlesung wurde Java3D erklärt, im restlichen Verlauf
wurden einige Algorithmen der Computergrafik gelehrt. Hier ein kurzer Überblick über die
Aufteilung: 2D and 3D Transformation, Projections and Clipping, Surface Modeling, Visible
Surface Determination, Raster Algorithms, Color, Ray Tracing.
Auch hier gibt es am Ende des Semesters eine Klausur, die auch ziemlich einfach war.
Credits-Verteilung, „study workload“ pro Semester
Die meisten Kurse an der DCU haben 5 ECTS. Kurse aus den Masterstudien haben meisten
7,5 ECTS. Die Klausurdauer hängt von der Anzahl an ECTS ab, bei 5 Credits dauert die
Klausur 2 Stunden, bei 7,5 Credits 3 Stunden. Als Workload werden ca. 30 ECTS pro
Semester empfohlen – ähnlich wie an der JKU.
Ich selbst machte 27,5 ECTS, den Aufwand dafür empfand ich als niedriger als an der JKU.
Das lag vor allem daran, dass in jedem Fach nur ein bis zwei Aufgaben zu machen waren
(mit Ausnahme Secure Programming). Im Dezember kann es etwas stressiger werden, aber
in den Monaten davor hat man genug Zeit um zu reisen und die Zeit mit anderen Erasmus
Studenten zu verbringen. So gesehen ist es wahrscheinlich besser etwas weniger ECTS zu
wählen um das Maximum aus dem Erasmus Semester zu holen.
Benotungssystem
Im Großteil der Kurse wird die Note aus Klausur und Projekt berechnet, wobei die Klausur
meist mit 70% ausmacht. Es gibt einige weniger Kurse bei der keine Klausur abgehalten
wird. Der Benotungsspiegel ist dabei sehr freundlich den Studenten gegenüber:
1er: 70%-100%
2er: 60%-69%
3er: 50%-59%
4er: 40%-49%
5er: 00%-39%
Resümee
Zusammenfassend kann ich nur sagen, dass ich mit der Dublin City University definitiv eine
gute Wahl getroffen habe. Das Angebot der Lehre ist sehr umfangreich, ich habe viele Leute
kennen gelernt, fand viele Freunde, war auf mich allein gestellt, und hatte sehr sehr viel
Spaß! Ein Semester im Ausland zu studieren ist eine großartige Erfahrung, jeder der die
Chance dazu hat, sollte sie unbedingt nutzen.
Tipps und was man sonst noch wissen sollte
Unbedingt mitnehmen: Adapter für UK-Steckdosen (es gibt zwar an der DCU welche zu
kaufen, sind aber relativ teuer).
Tesco Mobile ist nach meinen Erfahrungen nach die günstigste Möglichkeit sich eine irische
Nummer zuzulegen (die Tarife sind auch sehr günstig um nach Österreich zu telefonieren).
Das Beste an Tesco Mobile ist, dass die Gutschrift immer verdoppelt wird (zahle 20,
bekomme 40 ;)). Der Nachteil ist, dass es nicht so viele Shops gibt wie von den anderen
Anbietern.
Bei der Wohnungssuche gibt es eine Adresse, mehr braucht man eigentlich nicht zu Wissen
www.daft.ie