manatiMagazin des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg eV und

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manatiMagazin des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg eV und
27. Jahrgang
Heft 2
November 2012
Schutzgebühr
EUR 2,50
manati
Magazin des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V.
und des Tiergartens der Stadt Nürnberg
1912 - 2012
Aus dem Tiergarten
2 Ralf - Der heimliche Star im Manatihaus
Tiergarten züchtet Rotaugenlaubfrösche
5 Die Welt der Huftiere von A bis Z
– oder: von Antilope über Bison, Gazelle, Kamel und
Urwildpferd bis Zebra
100 Jahre Tiergarten Nürnberg
Aus dem Tiergarten
Ralf - Der heimliche Star im Manatihaus
2
Tiergarten züchtet Rotaugenlaubfrösche
Das Revier 7 „Kamelhaus“ im Portrait
8 Grüße aus Teneriffa
Was macht eigentlich Schorsch?
Liebe Leserin, lieber Leser,
kann ich es mir mit einer Tasse Tee und dem manatiHeft in der Hand auf dem Sofa bequem machen, fühle
ich mich wohl. Wie geht es Ihnen? Unsere Tiere haben
andere Ansprüche und es ist nicht immer leicht, diese
Ansprüche der unterschiedlichen Tierarten zu erkennen. Die Jahrestagung des Verbandes Deutscher Zoodirektoren (VDZ) hat sich in diesem Jahr im Tiergarten
Nürnberg getroffen, um sich mit dem Wohlergehen
von Zootieren zu beschäftigen. Einen Einblick in die
Diskussion erhalten Sie in diesem Heft.
Damit Sie sich als Besucher in unserem Tiergarten
wohlfühlen, versuchen wir auch immer auf Ihre Wünsche einzugehen. Daher freue ich mich besonders,
Ihnen berichten zu können, dass wir im kommenden
Jahr eine Anlage für Erdmännchen bauen werden.
Schon jetzt darf ich dem Verein für seine Bereitschaft
danken, die Anlage finanziell zu unterstützen.
Für die kommende Adventszeit wünsche ich Ihnen
ruhige und friedvolle Momente sowie ein gutes und
gesundes Jahr 2013!
Ihr Dr. Dag Encke
Leitender Direktor
Tiergarten Nürnberg
Impressum
Herausgeber Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V.
und Tiergarten der Stadt Nürnberg • Redaktion Björn Jordan (ViSdP), Viatisstraße 160, 90480 Nürnberg, manati@tgfn.de; Hans Lichei, Dr. Helmut Mägdefrau,
Dr. Nicola A. Mögel (stellv. Chefredakteurin) • Grafikdesign Verena-Kristin Helbach,
info@verena-kristin.de • Druck City Druck Nürnberg, Eberhardshofstr. 17, 90429
Nürnberg • Bildnachweis Hugo Bugl S.15; Gerd Decker S.31-32; Manfred Diem S.16,
S.21; Thomas Eckert S.7 re.u.; Foto Raabe GmbH S.9; Björn Jordan S.25re. , S.26 li.;
Christian Langhans S.6 u., S.7 li.u., S.10, S.11; Nicola A. Mögel S.5, S.6 o., S.33; Mathias Orgeldinger S.12 mitte.u.; Maik Peschke S.18; Stephan Piossek S.25 li., S.26
re.; radopix - fotolia.com S.37; Manuel Schilfarth S.27-28; David u. Micha Sheldon
S.12 2.v.re.o., S.24 u.; Kerstin Söder S.12 li.u.; Stadtarchiv S.7 re.o. (A39_Fi_240_B_Straußengehege_1953), S.14 (A38_H_77_09), (A40_L_1623_24_Eingang_1974); Silvia von Fersen
S.23; Harald Wagner S.12 li.o, re.o.; Stefan Wiessmeyer S.24; Restliche Bilder Tiergarten-Archiv • Auflage 4 000 Stück • Rechtlicher Hinweis Die Redaktion übernimmt für unaufgefordert eingereichte Manuskripte keine Haftung und sendet
diese nicht an die Autoren zurück. • Redaktionsschluss der nächsten Ausgabe
1. März 2013 • ISSN 1436-7351
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9 Tiere brauchen Sicherheit
Vortrag von Dr. Dag Encke bei der Jahrestagung des VDZ 2012
in Nürnberg
Im Manatihaus des Tiergartens Nürnberg lebt „Ralf“. „Ralf“ steht als Abkürzung für Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas). Diese Frösche gelten als die farbenprächtigsten Vertreter der Amphibien weltweit. Als dämmerungsaktive Tiere
leben die kleinen Frösche jedoch tagsüber meist im Verborgenen.
12 Jubiläumsrückblick
100 Jahre Tiergarten Nürnberg
13 Gebaut unter Hitler und doch kein Nazi-Zoo
Der Tiergarten am Schmausenbuck
15 Katzengeschichten
Kindersegen bei Geparden und Schneeleoparden - Geparden auf
Erkundungstour - Unfall bei den Tigern
16 Neu im Naturkundehaus
Boa constrictor und Boa c. constrictor
17 Termine | Veranstaltungen
18 Die Zwergmanguste
Ihr Leben in der Natur
19 Tierposter
Zwergmangusten
21 Die Zwergmanguste
Die Haltung im Tiergarten Nürnberg
22 Tierzugänge | Tierabgänge
April 2012 – September 2012
Aus dem Verein
23 Tag der offenen Tür in Mittelbüg
Der Tiergarten öffnete Vereinsmitgliedern das
zugängliche Gut
24 20 Jahre Yaqu Pacha im Tiergarten Nürnberg
Artenschutzprojekte in Südamerika wurden vorgestellt
25 Neun Zoos in sechs Tagen
Eine Zootour durch Tschechien und Polen
27 Besuch im Freiland-Aquarium und -Terrarium Stein
TierEntdeckerin Ronja Schertl (11 Jahre) berichtet
Rotaugenlaubfrosch im Manatihaus im Tiergarten
29 Beschäftigungsprogramme für Zootiere
Neues Angebot der Zoobegleiter im Tiergarten
31 Auf nach Norden …
“Drei-Bundesländer-Fahrt“ der Tiergartenfreunde Nürnberg vom
6. bis 10. Juni 2012
33 20 Jahre Tierpatenschaften im Tiergarten
Tiergartendirektor und Vereinsvorstand dankten den treuen
Tierpaten
34 Buchbesprechungen
Veröffentlichung zum Jubiläum von Tiergarten und VDZ
35 Veranstaltungen des Vereins der
Tiergartenfreunde Nürnberg e.V.
Veranstaltungen der „TierEntdecker“
35
36 Shirts für Tiergartenfreunde
36 Hinweis für Mitglieder
Bankeinzug Ihres Mitgliedsbeitrages
Erstmals Zuchterfolge bei den Rotaugenlaubfröschen im Tiergarten
Eher zufällig kam der Rotaugenlaubfrosch ins Manatihaus. Um das Flusspferdhaus für den Umbau vorzubereiten, räumten die Tierpfleger das Haus und fanden sieben, im geräumigen Terrarium gut verborgene
Rotaugenlaubfrösche wieder. Sie setzten die Frösche
ins Manatihaus. Dort erlebten die Pfleger nach einem
halben Jahr eine echte Überraschung: Über einer versteckt angelegten Wasserstelle hing das auffällige Gelege eines Rotaugenlaubfrosches. Bislang war dessen
Nachzucht in Nürnberg noch nicht gelungen.
Der Frosch hängt seine Eier in einer geleeartigen
Masse über eine Wasserstelle. Dort entwickeln sich die
Kaulquappen, bis sie nach etwa zehn Tagen in das Wasser unter ihnen plumpsen. Erschütterungen können
allerdings ein vorzeitiges Schlüpfen auslösen. Um das
Gelege nicht zu gefährden, wurde es daher mitsamt
dem Blatt vorsichtig in eine Box umgehängt. Die geschlüpften Quappen wurden sorgfältig gedrittelt, um
die Wahrscheinlichkeit einer Aufzucht zu vergrößern:
Ein Teil kam in die Hände der erfahrenen Froschpfleger des Aquariums, ein Teil verblieb in der Schlupfbox
im Klima des Manatihauses und ein Teil wurde in das
37 Kinderseite
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Aus dem Tiergarten
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Rotaugen-Laubfrosch
Red-eyed Tree Frog
Südamerika
Art
Agalychnis callidryas
Ordnung
Froschlurche
Familie
Laubfrösche
Größe
ca. 8 cm
Fortpflanzung
50-70 Eier, Kaulquappen
schlüpfen nach 7 Tagen
Lebenserwartung
ca. 1 Jahr
Verbreitung
von Süd-Mexiko
bis Kolumbien
Lebensraum
Regenwaldboden
Nahrung
Insekten
Bestand
gesichert
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Becken zurückgesetzt, das die Mutter für die Quappen
ausgewählt hatte. Dann hieß es abwarten. Etwa 50 Tage
kann es dauern bis aus den Kaulquappen kleine Frösche werden, die das Wasser verlassen – und in dieser
Zeit hingen noch weitere Gelege über der Wasserstelle. Während das zweite und dritte Gelege jetzt an Ort
und Stelle bleiben durfte, musste das vierte und fünfte
wieder entfernt werden. Das Becken konnte die große
Anzahl der Kaulquappen nicht mehr bewältigen.
Endlich verließen die ersten Frösche das Wasser und
überraschten die Pfleger erneut. Die kleinen Ralfs können anfangs ihre Farbe wechseln. Bei jedem Blick in
das kleine Terrarium veränderte sich das Verhältnis von
Braun zu Grün. Inzwischen schon kräftig gewachsen,
wechseln sie wie auch bei den erwachsenen Tieren üblich nur noch von Hell- zu Dunkelgrün. Tiergartenbesucher können die Metamorphose der Ralfs im Naturkundehaus - im Terrarium der Regenbogenboa - verfolgen.
Rotaugenlaubfrosch lebt sogar in Baumkronen
Bei den Rotaugenlaubfröschen werden die Weibchen bis zu 77 mm, die Männchen bis zu 50 mm groß.
Tagsüber sitzen sie gut getarnt an der Unterseite von
Blättern, wobei die roten Augen geschlossen und die
orangen Hände, sowie die blauen Bereiche von Beinen
Der schlafende Rotaugenlaubfrosch ist gut getarnt. Reißt er die roten Augen auf, erzittert der Feind vor Schreck.
und Rumpf unter dem Körper versteckt werden. Die
grell gefärbten Körperteile werden abends als optische
Signale im Nahbereich zur Revierverteidigung und bei
der Partnersuche eingesetzt. Auf größere Entfernungen
erfüllen Rufe diese Funktion. Tagsüber reißen die Frösche die roten Augen nur auf, um einen potentiellen
Feind abzuschrecken.
Im natürlichen Lebensraum, den Wäldern von Mittelamerika, leben die Frösche vom Boden bis ins Kronendach der Bäume, wo die Luftfeuchtigkeit sogar unter
60% sinken kann. Abends gehen die Frösche daher gezielt zum Baden und nehmen über Haut und Harnblase
wieder Wasser auf, bevor sie zur täglichen Häutung übergehen. Dabei reißt die alte Haut durch kräftiges Strecken
auf, wird mit den Beinen abgestreift und dann gefressen.
Wenn Rotaugenlaubfrösche zur Fortpflanzung schreiten, bleiben die Männchen rufend sitzen und die Weibchen wandern zu ihrem Auserwählten, im Terrarium
teilweise auch umgekehrt. Konkurrierende Männchen
imponieren nicht nur indem sie rufen oder optische
Signale abgeben, sondern auch, indem sie mit ihren
Beinen Äste zum Vibrieren bringen. Treffen Männchen
dennoch direkt aufeinander, folgen kräftiges Treten
oder sogar Ringkämpfe. Findet sich ein Paar zusammen,
klammert sich das Männchen im Achselbereich des
Weibchens fest, beide nehmen Wasser in die Harnblase
auf und klettern zur Eiablage an Blätter über geeignete Wasserstellen, wobei sie nicht wählerisch sind. Nicht
nur über Pfützen, Weihern und Fließgewässern laichen
sie ab, sondern auch über den Regenwassertonnen
bei menschlichen Behausungen.
Die Eiablagestellen sind meist 20 – 40 cm, aber
auch bis zu drei Meter über dem Wasser. Die Gelege
mit bis zu 50 Eiern werden von den Eltern mit dem
mitgeführten Wasser noch benetzt. Danach bleibt
der Nachwuchs sich selbst überlassen. Zu Beginn
haben die noch im Ei befindlichen Kaulquappen
Außenkiemen, die sich aber nach dem Schlupf mit
etwa sieben Tagen zurückbilden. Durch mechanische Reize, wie Regen, manchmal aber auch Störungen, schlüpfen die Kaulquappen und tropfen ins
darunter liegende Wasser. Wenn die Eltern bei der
Anlage des Geleges falsch gepeilt haben, haben die
Kaulquappen noch eine geringe Chance, mit schnalzenden Bewegungen doch noch die Wasserstelle
zu erreichen. Im Wasser entwickeln sich die Kaulquappen zügig. Zuerst wachsen die Hinterbeine,
dann die Vorderbeine. Von da an wird bis zum Landgang keine Nahrung mehr aufgenommen und der
Schwanz als Energielieferant rückgebildet. Während
die Kaulquappen überwiegend an der Wasseroberfläche treibendes Pflanzenmaterial abweiden, fressen die Frösche, je nach Größe, allerlei Wirbellose,
im Manatihaus hoffentlich auch in großer Anzahl die
nachtaktiven Schaben. Die ersten zwanzig Jungfrösche wurden schon wieder ins Manatihaus gesetzt.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Suche nach
ihnen...
Helmut Mägdefrau • Christiane Thiere
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Aus dem Tiergarten
Die Welt der Huftiere von A bis Z
– oder: von Antilope über Bison, Gazelle, Kamel und Urwildpferd bis Zebra
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Das Revier 7 „Kamelhaus“ im Portrait
R
Gitta Jahns kümmert sich um eine Handaufzucht bei den Kropfgazellen.
evierleiterin Gitta Jahns ist hin- und hergerissen.
Fünf weibliche Kitze haben die seltenen Kropfgazellen im
Sommer 2012 im Tiergarten Nürnberg zur Welt gebracht.
Eine stolze Zahl. Doch bei der Aufzucht sind Gazellenmütter heikel und lassen sich leicht stören, so dass in diesem
Jahr nur zwei Mütter ihre Jungtiere selbst aufziehen. So
hat sich das Tierpflegerteam zur Handaufzucht der übrigen drei Kleinen entschlossen. Der Tiergarten Nürnberg
gehört zu den wenigen Zoos, die Kropfgazellen halten
und die Experten von Revier 7 wissen, wie stark die Tiere
in ihrer ursprünglichen Heimat, der asiatischen Trockensteppe, im Bestand gefährdet sind. Daher setzen sie vieles
daran, diese Tierart zu erhalten.
Huftiere haben Tradition im Tiergarten Nürnberg. Bei
seiner Gründung 1912 beherbergte der Zoo Bisons, ElenAntilopen und Kropfgazellen, gleich daneben Strauße,
Emus und Kasuare, eine weniger bekannten Laufvogelart.
Mit dem Umzug an den Schmausenbuck 1939 wurden
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eine afrikanische, amerikanische, indische und eine asiatische Steppe nachempfunden. Kamele und Dromedare
wurden vom alten Standort übernommen oder zum Umzug neu gekauft. Noch die Aktiengesellschaft erwarb ein
seit Mai 1938 eingestelltes Watussi-Rinderpaar samt dem
in Nürnberg geborenen Kuh-Kalb. 1939 siedelten die mit
imposanten Hörnern ausgestatteten Tiere in den neuen
Tiergarten über und wurden dort bis 1990 gehalten. Doch
verglichen mit Affen und Bären sind auch die imposantesten Huftiere keine wirklichen Publikumsmagnete. Gerade
wenn aus zoologischer Sicht sinnvolle, kleine Tiergruppen
auf großen Anlagen gehalten werden, kritisieren Zoobesucher den geringen Tierbesatz.
Die Pfleger des Reviers 7 kennen die schnellen Besucherblicke, die sich suchend nach dem Gehegeschild
umschauen. Sind das Kühe dort hinten? Nein, Antilopen. Genauer gesagt, die schwergewichtigen Elen-Antilopen. Sie tummeln sich zusammen mit einer Herde
Böhmzebras und den großen Blauhalsstraußen auf der
Afrikaweide. Durch diese Tiergemeinschaft gibt es für
jedes Mitglied stets Beschäftigung. Das ist für die Tiere
abwechslungsreich. Für geduldige Zoobesucher bieten
sich interessante Bilder - und nicht selten versetzt auch
der Einsatz der Tierpfleger die Besucher in Bewunderung.
Die Arbeit in Revier 7 ist für die drei Tierpflegerinnen und
vier Pfleger körperlich anspruchsvoll. Immer wieder geht
es steil bergauf, ein Segen, dass die schweren Schubkarren mit einem Motor unterstützt werden.
Im Tiergartenjargon läuft das Revier 7 unter dem Begriff
„Kamelhaus“. Dieses Haus gibt es wirklich und das schon
seit 1939. Es steht versteckt in der östlichen Schleife des
mittleren Wegs, unweit des Kiosks am Kinderzoo. Das Kamelhaus, das Ställe und Pflegerräume beherbergt, verfügt
mit seiner versteckten Südterrasse über eine Oase der
Ruhe: selbst im größten Trubel können sich Zoobesucher
dorthin zurückziehen, um friedlich fressende Trampeltiere
und Kulane zu beobachten. Das Malmen von Aka, Akiba
und Ronja, den drei Trampeltieren, ist durch nichts zu stören. Auch die kleine Cleo, die ihrer Mutter, der Kulanstute
Quecke, nicht von der Seite weicht, beeindruckt die Kamele nicht. Kulane, auch Turkmenische Onager genannt,
sind Halbesel. Ihre Statur erinnert an ein Pferd, Ohren und
Schweif an einen Esel. Der Laut der Kulane liegt zwischen
Pferdewiehern und Eselsgeschrei.
Ebenfalls Nachwuchs gab es im Sommer 2012 bei den
Przewalski- oder Urwildpferden, deren Gehege sich oberhalb des Kamelhauses befindet. Die Herde hat die beiden
Fohlen gut aufgenommen. Zum Schlafen lassen sich die
Fohlen auf die Seite fallen und strecken alle Viere von
sich. So manchen Besucher macht dieses für Pferde ungewöhnliche Verhalten glauben, die jungen Tiere seien
tot. Doch die Tierpfleger erläutern gerne die Eigenarten
ihrer jungen Schützlinge. „Auch wenn Tiere auf der Anlage geboren werden“, erzählt die Revierleiterin, „stehen wir
Pfleger den Besuchern Rede und Antwort. Oft benötigen
die Besucher mehr Betreuung als unsere Muttertiere. Die
managen die Geburt ganz allein.“ Die Urwildpferde brauchen auch keinen Hufschmied. „Der Boden ist hier sehr
gut“, weiß die Pflegerin, „die Hufe arbeiten sich auf und
brechen an einer Art Sollbruchstelle gewollt ab.“
Seit 2011, nach einer etwa dreijährigen Pause zur Sanierung der Pferdeanlage, gibt es wieder einen Hengst
in der achtköpfigen Herde. Für Gitta Jahns ist es keine
Eine Oase der Ruhe: Gitta Jahns genießt den Blick von der
Terrasse des Kamelhauses auf die gemächlichen Trampeltiere.
Ein Trampeltier lässt sich auch von einem neckischen Kulan
nicht aus der Ruhe bringen.
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Aus dem Tiergarten
Aus dem Tiergarten
Grüße aus Teneriffa
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Was macht eigentlich Schorsch?
In diesem Jahr wurde der am 3. März 1972 im Tiergarten Nürnberg geborene Gorilla Schorsch 40 Jahre alt. Schorsch
wurde 1994 im Rahmen des Europäischen Erhaltungsprogramms (EEP) nach Teneriffa verfrachtet, um in der ersten
Junggesellengruppe für Gorillas in Europa zu leben. Unser spanischer Praktikant Justino Sagredo erkundigte sich
bei Zootierarzt David Perpinan nach dem Befinden des Jubilars. David Perpinan, der Leiter der Veterinärabteilung
von Loro-Parque, und externe Gorillaexperten beobachten den Gesundheitszustand des betagten Silberrückens.
Manati: Schorsch hat bereits ein recht hohes Alter für
seine Art erreicht. Wie geht es ihm?
David Perpinan: Schorsch hat seit sieben Jahren
Probleme mit den Augen und ist seit etwa fünf Jahren vollständig erblindet. Seither geht er nicht mehr
ins Außengehege, sondern hält sich nur noch drinnen
auf. Von dort hat er Zugang zu einer weitläufigen Sonnenterrasse. Seit sein Freund Maayau letztes Jahr Ende
Dezember gestorben ist, lebt Schorsch allein. Aber er
ist recht aktiv. Er klettert zum Beispiel auf Baumstämme.
Welche Erfahrungen haben Sie mit ihm seit seiner Ankunft auf Teneriffa gemacht?
Da muss ich die große Freundschaft und engen Bande, die Maayabu und Schorsch viele Jahre miteinander
gepflegt haben, hervorheben. Es gipfelte darin, dass
sich die beiden ein Abteil teilten. Das kommt sehr selten in einer Gruppe von männlichen, ausgewachsenen Gorillas vor, da es dort oft Streit ums Futter gibt.
Bei der Eröffnung des Tiergartens am Schmausenbuck 1939 war das Kamelhaus (oben links, weiter im Uhrzeigersinn) mit Stroh
gedeckt. Im Straußengehege gab es 1953 auch die imposanten Watussi-Rinder und Zebras. Die Böhmzebras leben auf der Afrikaweise zusammen mit Blauhalsstraussen und Elenantilopen. Das Fohlen der Urwildpferde wächst in einer intakten Gruppe auf.
Frage, dass die fohlenden Stuten in der Gruppe bleiben. „Denn so können die jungen Stuten erfahrene Mütter bei der Aufzucht beobachten und von ihnen lernen.“
Die jungen Hengste verlassen mit etwa eineinhalb Jahren die Herde und werden in der Junggesellengruppe
im Wildpferde-Projekt Tennenlohe untergebracht. Dort
lassen sie sich drei bis vier Jahre lang gut beim Auswachsen beobachten und entwickeln sich in der Regel zu umgänglichen Hengsten. Einige Nürnberger Urwildpferde
wurden bei einem Auswilderungsprojekt wieder in den
ursprünglichen Lebensraum der seit 1968 ausgerotteten Tierart, die Mongolei, zurückgebracht. Ein ähnliches
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Projekt ist in Kasachstan in der Planung.
Im Tiergarten Nürnberg erkennen die wilden Pferde
Gitta Jahns als Herdenmitglied an. Sie tritt bestimmt auf
und setzt sich durch. Betritt die Pflegerin das Gehege,
spricht sie mit ihren Schützlingen, die sie - wie alle Pfleger
des Reviers - gut zu unterscheiden vermag. Jahns nimmt
sich die Zeit, die ihre Tiere brauchen, um sie zu verstehen. Die Spielregeln sind klar. Von der vollen Futterkarre
wird nicht gefressen. Laut wird sie nicht. „Das würde auch
nichts nützen“, so Gitta Jahns, „die Pferde verstehen meine Körpersprache sowieso viel besser.“
Nicola A. Mögel
Wie hat sich Schorsch eingefügt, als man ihn in eine
Gruppe junger Gorillas integrierte?
Am Anfang fiel es ihm ein bisschen schwer, was normal ist in einer solchen Situation. Aber nach kurzer
Zeit wurde er von der Gruppe akzeptiert. Die Gruppe
bestand damals aus vier Tieren, von denen zwei sehr
jung, die beiden anderen schon etwas älter waren.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt setzt sich die Gruppe aus fünf Gorillas zusammen. Schorsch gehört als
sechster Gorilla aufgrund seines Augenleidens nicht
dazu.
Wie groß ist das Gehege, in dem er lebt?
Er hat 750 Quadratmeter ganz für sich allein zur Verfügung. Dazu zählen seine Rückzugsmöglichkeiten
drinnen sowie das Außengelände. Dort besitzt er eine
Burg aus Eukalyptusstämmen, in der er sich wohl fühlt.
Welche Gewohnheiten hat er heute?
Mit der Zeit wurde er weniger aktiv und verbringt
viel Zeit mit Faulenzen. Deshalb haben wir für ihn ein
spezielles Beschäftigungsprogramm entwickelt, das
sein Alter und seine Behinderung berücksichtigt: so
arbeiten wir zum Beispiel häufig mit Düften, Klängen
und Berührungen.
Was frisst Schorsch gerne?
Schorsch ist sehr wählerisch, was das Futter betrifft.
Er liebt Bananen, Grapefruits, Paprika, Sellerie sowie
frische Palmenblätter oder Blätter von anderen Bäumen, die wir im Park haben.
Hat Schorsch einen Liebling unter den Tierpflegerinnen
oder Pflegern?
Wir sind nur männliche Tierpfleger im Loro Parque
und kümmern uns alle sehr liebevoll um dieses Tier.
Ich kann sagen, dass Schorsch in seiner Jugend ein
außergewöhnlicher, charakterstarker Gorilla war. Trotz
seines fortgeschrittenen Alters hat er sich seinen speziellen Charme erhalten. Damit zieht er die Blicke auf
sich und zaubert uns oft ein Lächeln ins Gesicht.
Übersetzung aus dem Spanischen von Daniela Dürnberger
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Aus dem Tiergarten
Tiere brauchen Sicherheit
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Vortrag von Dr. Dag Encke bei der Jahrestagung des VDZ 2012 in Nürnberg
A
Für das offzielle Gruppenfoto der VDZ-Tagung 2012 versammelten sich die Teilnehmer in der Delphinlagune
uf Einladung des Tiergartens Nürnberg hat der Verband Deutscher Zoodirektoren (VDZ) seine Jahrestagung in diesem Jahr in Nürnberg abgehalten. So durfte
der Tiergarten Nürnberg in seinem Jubiläumsjahr zum
fünften Mal – nach 1949, 1954, 1962 und 1979 – die
Jahrestagung des Verbandes ausrichten. Der VDZ wurde 1887 und damit vor 125 Jahren als eine Vereinigung
leitender Tiergärtner öffentlicher Zoologischer Gärten
oder ähnlicher Einrichtungen gegründet. Für den VDZ
sind Zoologische Gärten im Interesse der Allgemeinheit arbeitende Kulturinstitute, in denen Wildtiere nach
den Erkenntnissen der Tiergartenbiologie sowie in
Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen gehalten werden und die sich den folgenden Aufgaben und
Zielen verpflichtet fühlen: Wirken als naturkundliche
Bildungsstätten, Förderer des Natur- und Artenschutzes, Forschungsstätten und Einrichtungen zur Erholung
und Freizeitgestaltung.
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Der VDZ ist einer der ältesten Zoo-Verbände der Welt.
Die genannten und in der Satzung des VDZ definierten
Aufgaben und Ziele eines Zoos wurden 1999 sogar zur
gesetzlichen Handlungsgrundlage als sie der Europäische Rat in seine Richtlinie über die Haltung von Wildtieren in Zoos aufgenommen hat (Richtlinie 1999/22/
EG vom 29. März 1999).
Bei der jüngsten Jahrestagung des Verbands vom 6. bis
9. Juni 2012 in Nürnberg trafen sich Direktoren aus Zoos
im deutschsprachigen Raum, um sich vor allem mit der
Forschung im Zoo und dem Wohlergehen von Zootieren
zu beschäftigen. Auch Mitarbeiter des Tiergartens Nürnberg hielten spannende Vorträge. So widmete sich Tiergartenvize Dr. Helmut Mägdefrau in seinem Beitrag am
Beispiel des Manatihauses der oft komplexen Güterabwägung zwischen der Gestaltung sich selbstregulierender
Kleinbiotope in modernen Gehegen einerseits und dem
Ausmaß des damit verbundenen Kontrollverlusts für
Gepardenmutter Kelly ist beschäftigt mit ihrem quirligen Nachwuchs.
das Zoopersonal andererseits. Ein Plädoyer für die Forschung im Zoo hielt Nürnbergs Kurator für Forschung
und Artenschutz, Dr. Lorenzo von Fersen. Forschung
brauche kontrollierte Bedingungen, so der Biologe,
um exakte Aussagen treffen zu können. Vielerorts sind
in der freien Wildbahn solche Bedingungen nicht zu
schaffen, so dass nur in Zoos entsprechende Rahmenbedingungen für die Forschung möglich sind. Dr. vet.
Katrin Baumgartner, Tierärztin im Tiergarten Nürnberg,
stellte in ihrem Referat erste Untersuchungsergebnisse
einer Doktorarbeit über nicht-invasive Hormonuntersuchungen bei Delphinen vor.
Tiergartendirektor Dr. Dag Encke diskutierte in seinem Vortrag Überlegungen zu einer möglichen Bedürfnishierarchie bei Säugetieren. Im nachfolgenden
Gespräch mit Manati-Redakteurin Nicola A. Mögel erläutert Encke seine Überlegungen:
Manati: Woran machen Sie Bedürfnisse von Zootieren
fest?
Dr. Dag Encke: Es ist nicht immer leicht, die Ansprüche unterschiedlicher Tierarten zu erkennen. Ich frage
mich zum Beispiel „Wann fühlt sich ein Wisent wohl?“
und stelle mir die Tiere in ihrer angestammten Landschaft vor. Oder ich betrachte ein Foto von eng an eng
im Wasser liegenden Seekühen und frage mich „Wie viel
Wasser braucht eine Seekuh um sich herum?“
Eine gute Tierhaltung bedeutet mehr als nur die gute Ernährung der Tiere. Was brauchen Zootiere wirklich?
Jede Tierart hat natürlich andere, artspezifische körperliche Bedürfnisse. Diese müssen wir erkennen. Denn
wir müssen diese Bedürfnisse erfüllen, damit unsere Tiere im Zoo gesund bleiben. Daher sorgen wir dafür, dass
die Tiere keinen Hunger und Durst leiden, dass sie keine
Krankheiten haben, weder frieren noch überhitzen und
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Aus dem Tiergarten
Aus dem Tiergarten
Jubiläumsrückblick
12
100 Jahre Tiergarten Nürnberg
ihre Bewegungsfreiheit nicht eingeschränkt wird. Doch
wirklich entscheidend ist es, die artspezifischen psychischen Bedürfnisse eines Tieres zu erkennen und zu erfüllen. Denn das ist essentiell für das Wohlbefinden des
Tieres in Menschenhand. Zu fragen ist: welches seiner
Verhaltensmuster muss es für sein Wohlergehen auch
bei uns im Tiergarten ausleben können? Welches Verhaltensmuster würde es selbst zu vermeiden suchen,
wenn es nicht für sein eigenes Überleben darauf angewiesen ist? Muss das Tier physische Maximalleistungen
erbringen, also so schnell rennen wie es kann? Muss es
große Distanzen überwinden, etwa soweit schwimmen
wie möglich? Braucht es den Kampf auf Leben und Tod?
Ein Gepard ist der schnellste Läufer unter den Tieren.
In einem Zoo kommt er niemals dazu, seine Schnelligkeit
auszuprobieren. Fehlt dem Gepard dann nicht doch etwas
im Zoo?
In der Wildnis rennt der Gepard um zu jagen, um
seine Ernährung sicher zu stellen. Dafür muss er enorme Spitzengeschwindigkeiten erreichen. Es muss ihm
gelingen, Beute zu machen. Ohne Jagderfolg kann er
höchstens zwei bis drei Sprints hintereinander machen.
Sein Ziel ist es nicht schnell zu laufen, sondern sich und
vor allem den Nachwuchs zu ernähren. Seine Energie
steckt er in den Nachwuchs. Schafft es ein Gepard nicht,
mit seiner Energie zu haushalten, überleben er selbst
und sein Nachwuchs nicht. Oder anders gesagt: Der Gepard will nicht rennen, sondern fressen – und zwar so
sicher und energiesparend wie möglich.
Daraus folgt für mich: Ohne Sicherheit gibt es in der
Tierwelt kein Wohlbefinden – und nicht nur da. Tiere
streben nach territorialer und sozialer Sicherheit, also
einer sicheren Umgebung im doppelten Sinne. In einem
grundsätzlich geeigneten Gehege fühlen sie sich sicher
vor Eindringlingen, nicht etwa gefangen. Für viele unserer Tiere ist die einzige Sicherheitslücke im Gehege
der Zugang für die Pfleger. Umso wichtiger ist es, dass
ein enges Vertrauensverhältnis zum Pfleger diese Lücke
schließen hilft. Entsteht in der Tiergruppe selbst eine
soziale Notsituation, dann darf das Gehege nicht zur
Falle für die schwächeren Tiere werden. Ebenso wichtig ist also die soziale Sicherheit. Dazu gehören stabile
Gruppenverbände, denn auch sogenannte „Einzelgänger“ wie Bären sind sozial kompetent und bedürftig. Bei
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Kampfsituationen und im Fall von Konkurrenz müssen
alle Tiere Zuflucht finden können. Auch hier gilt: Weder
das Gehege noch die Gruppenzusammensetzung dürfen zur Falle werden.
Dann ist die erreichte Sicherheit das wesentliche Merkmal für Wohlbefinden?
Nein, natürlich nicht. Sicherheit ist die Basis für das
Wohlbefinden. Würden sich die Tiere bei uns in wohliger Sicherheit wiegen, wären sie zwar gesund und zufrieden, vermutlich sogar recht fruchtbar und würden
uralt, doch sie wären auch bald träge, satt und fett.
Herausforderungen fördern das Wohlbefinden. Unsere
Tiere brauchen Motivation. Wir müssen ihnen das Leben schwermachen, durch Enrichment-Maßnahmen
den Alltag spannend gestalten. Eine Tierhaltung ohne
Stress ist nicht optimal. Stress ist ein natürlicher und
physiologisch wichtiger Teil des Lebens.
Spannendes zum Enrichment bei Tieren lesen Sie in dieser
Manati-Ausgabe auf den Seiten 29 und 30.
Die Bedürfnis-Hierrarchie
Motivation
(agil/wach/bereit)
Im Jubiläumsjahr gab es eine breite Palette von Veranstaltungen im Tiergarten Nürnberg. Herausragend waren für
die Zoobesucher das Geburtstagsfest und die Blaue Nacht im Mai wie auch der Tiergarten bei Nacht im Juli. Hinzu
kamen ein Thementag im März, ein Filmvortrag im Mai, die Stadt(ver)führungen im September und die Fledermausnacht im Oktober. Bei einem Festakt im Alten Rathaus am 24. Mai eröffnete Bürgermeister Horst Förther die
Wanderausstellung „100 Jahre Tiergarten“. Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly und Dr. Thomas Kauffels, der Präsident
des Verbandes deutscher Zoodirektoren, würdigten das 100jährige Bestehen des Tiergartens. Die deutschen Zoodirektoren kamen zur Jahrestagung des VDZ im Juni und die Zoogärtnerschaft traf sich bei der Versammlung von
Zoogrün e.V. im September im Nürnberger Zoo.
Tiergartendirektor Dr. Dag
Encke und sein Stellvertreter Dr. Helmut Mägdefrau
verteilten den Geburtstagskuchen im Raubtierhaus an
die Besucher
Beim Geburtstagsfest signierte der Nürnberger Grafiker
Fritz Henry Oerter das von ihm entworfene Jubiläumsplakat
Während der Jubiläumswoche
vom 11. bis 17. Mai 2012 ging
der Tiergarten auf Tour quer
durch Nürnberg: Dutzendteich,
Tiergärtnertor und Hauptbahnhof gehörten zu den insgesamt
sieben Stationen.
Im Gespräch beim Festakt im Rathaus: Bürgermeister
Horst Förther und Tiergartendirektor Dag Encke mit
dem „Spezi“ Klaus Schamberger, der dem Tiergarten
eine launige Rede widmete.
Reproduktion
mit
physischer Integrität
(satt/gesund/fit)
Sicherheit
(territorial/sozial)
Die Jubiläumsausstellung „100 Jahre
Tiergarten Nürnberg“ – seit Mai bis Ende
November 2012 im Naturkundehaus, in der
Ehrenhalle (Altes Rathaus) und in der HypoVereinsbank Bayreuth zu sehen.
Bei der Fledermausnacht im
Oktober umflogen die Blütenfledermäuse die Besucher.
Ralph Simon von der Uni
Erlangen demonstrierte die
Echolaute der Fledermäuse.
Der Tiergarten Nürnberg präsentierte sich
auf der „Blauen Nacht“ im Nürnberger
Schmuckhof zusammen mit dem Berliner
Fotokünstler Sven Hoffmann.
manati 2012 | 2
Aus dem Tiergarten
Gebaut unter Hitler und doch kein Nazi-Zoo
14
Der Tiergarten am Schmausenbuck
E
in Besucher des Tiergartens wird gleich am Eingang
mit großen Lettern auf das Jahr 1939 verwiesen. Die beiden Bronzestatuen und die wuchtigen Sandsteinsäulen
des Verwaltungsgebäudes werden ihn an die Architektur-Ästhetik des Nationalsozialismus erinnern, ebenso
einige der Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen.
Dieser Eindruck ist stärker als bei jedem der acht anmanati 2012 | 2
deren Zoos (im VDZ), die zwischen 1933 und 1939
in Deutschland entstanden sind. Der Tiergarten am
Schmausenbuck ist sowohl von der Fläche, als auch vom
Tierbestand mit Abstand der bedeutendste Neubau der
NS-Zeit. Ein Neubau in der „Stadt der Reichsparteitage“,
der „Führerstadt Nürnberg“, der „Gauhauptstadt Frankens“.
Glaubt man den Aussagen von „Reichspressechef“
Otto Dietrich, empfand Hitler das fränkische Land als die
deutscheste aller Landschaften. Bekanntermaßen hatte
der Diktator ein Faible für das mittelalterliche Nürnberg.
Und die Tiergartenplaner greifen – ob bewusst oder
unbewusst - diese romantisierende Verbindung auf:
„Die Gesamtanlage (…) wird sich mit den geschaffenen
Ausblicken zur Stadt, zur Burg und zum ReichsparteitagGelände harmonisch in die fränkische Landschaft einfügen“, schreibt das Gartenbauamt im städtischen Rechenschaftsbericht von 1938/39.
So entstand ein Landschaftszoo mit Architekturzitaten
von fränkischen Bauern- und Fachwerkhäusern. Ausgelöst durch Hitlers Planungen für das Parteitagsgelände,
verortet durch NS-Oberbürgermeister Willy Liebel und
geplant unter der Oberleitung von Walter Brugmann,
dem Bauleiter des Parteitagsgeländes, wurde in zwei
Jahren ein Zoo aus dem Boden gestampft, den Hitler
kurz vor der Eröffnung im kleinen Kreis als „schönsten
Tiergarten Deutschlands“ bezeichnet hat.
Aufgrund dieser Vorgeschichte könnte man erwarten,
dass der Tiergarten als nationalsozialistischer Musterzoo
gebaut wurde. Wobei noch zu klären wäre, wie sich die
NS-Ideologie im Detail auf Architektur, Landschaftsgestaltung, Tierbestand und Selbstverständnis des Tiergartens ausgewirkt hätte.
Andererseits muss man feststellen, dass die Nazis offenbar wenig Interesse an Zoologischen Gärten hatten.
Keiner der anderen Neubauten wurde von einer NS-Organisation oder mit deren maßgeblicher Hilfe verwirklicht. Auch kam es erst Anfang 1941 zur Vorbereitung
eines „Reichsverbandes“ durch den Berliner Zoodirektor
Lutz Heck. Die „Gleichschaltung“ wurde jedoch kriegsbedingt nicht mehr durchgeführt.
Trotzdem arbeiten die deutschen Zoos nicht im ideologiefreien Raum. Der „Zoologische Garten“ Frankfurt
wird 1934 in „Städtischer Tiergarten“ umbenannt. In Berlin baut man 1937 auf einem Erweiterungsgelände den
Das Verwaltungsgebäude 1939 und die Portalfiguren von 1912
nach ihrem Umzug an den Schmausenbuck.
„Deutschen Zoo“, in dem fast ausschließlich einheimische Tierarten gezeigt werden. Einige Gehege-Schilder
sollen mit Hakenkreuzen geschmückt gewesen sein.
Im Tierpark Hagenbeck wird 1939 ein Stall eingeweiht,
der das „Bild der hochwertigen deutschen Viehzucht“
vermitteln soll. Alle Neugründungen in Augsburg, Bochum, Duisburg, Heidelberg, Krefeld, Osnabrück, Rheine
und Straubing vermeiden das Fremdwort „Zoo“, wohl
nicht zuletzt, weil es für eine exotische Tierkollektion
steht. Einheimische Wild-, Haus- und Nutztiere rücken
vielerorts in den Fokus, die Neugründungen in Osnabrück und Rheine („Heimattiergarten“), sowie Augsburg
(„Park der deutschen Tierwelt“) bezeugen diese Spezialisierung sogar mit ihrem Namen.
Ausgerechnet in Nürnberg folgt man diesem Trend
nicht. Zwar verkündet die nationalsozialistische „Fränkische Tageszeitung“, dass der erste Tiertransport an den
Schmausenbuck mit „22 Prachtexemplaren von deutschen Edelhirschen und deutschem Damwild“ bestückt
war. Zwar betitelt die von Willy Liebel herausgegebene
„Nürnberger Schau“ ihr Tiergartenheft (Mai 1941) mit
einem nordisch-robusten Haustier, dem Schottischen
Hochlandrind. Doch die Tiergartenleitung setzt andere
Akzente.
Der von Direktor Karl Thäter verfasste „Tiergarten-Führer“ (1939) wirbt auf dem Titelbild mit einem überlebensgroßen Orang-Utan. Daneben sind drei (exotische) Flamingos zu sehen und ein Wisent oder Bison, der auf der
Wiese steht. Da im Text ausdrücklich erwähnt wird, dass
der Europäische Wisent im Gegensatz zum Amerikanischen Bison ein Waldtier ist, dürfte auf dem Cover keine
„einheimische“ Tierart abgebildet sein. Auch unterbleibt
in der Publikation jede sprachliche Germanisierung der
mitteleuropäischen Fauna.
In seiner Funktion als Direktor des Alten Tiergartens
hat Thäter 1929 einen „Führer durch den Tiergarten“ geschrieben, in dem ca. 120 Arten vorgestellt werden. Die
Quote einheimischer Vertreter liegt bei ca. 20 Prozent.
Diese Quote hat sich auch am neuen Standort nicht geändert, wie ein Vergleich mit der Publikation von 1939
zeigt. Am Schmausenbuck gab es zwar deutlich weniger
Arten und einige Tiergruppen fehlten gegenüber dem
Bestand am Dutzendteich, doch der beherrschende
Anteil exotischer und damit publikumswirksamer Tiere
blieb erhalten.
Auch auf der Einladungskarte des Oberbürgermeisters zur Eröffnung des „neuen Tiergartens am Schmausenbuck“ – die im Übrigen keine Parteisymbole enthält
- dominieren die Exoten. Die Tatsache, dass der naheliegende Titel „Tiergarten der Stadt der Reichsparteitage“ weder im behördlichen Schriftverkehr verwendet,
noch von der Presse hervorgehoben wurde, akzentuiert
den rein städtischen Charakter des Neubaus als Akt der
Wiedergutmachung. Wusste man doch, dass die Bevölkerung den Abriss des geliebten Alten Tiergartens der
NSDAP anlastete.
Bei der Eröffnungsfeier am 5. Mai 1939 trat die Partei
ins zweite Glied. Gauleiter und „Zweckverband Reichsparteitag“ schickten Stellvertreter, die oberste Führung
aus Berlin glänzte durch Abwesenheit. Abgesehen von
den obligatorischen Hinweisen auf den „Führer“, vermittelte die Presse in Wort und Bild den Eindruck einer städtischen Veranstaltung, deren überregionale Strahlkraft
auf die Zoogemeinschaft beschränkt blieb. Hitler hatte
den Tiergarten schon am Nachmittag des 2. Mai besucht,
ohne sich öffentlich zu äußern. Der „größte und schönste
deutsche Tiergarten“ taugte offenbar nicht zur Parteipropaganda.
Ein Besucher, der den Tiergarten nach dem Reichsparteitag betrat, konnte also nichts Wesensverwandtes
vorfinden. Das lässt sich noch an vielen anderen Beispielen aufzeigen. Nur so viel: Die Bronzestatuen von Philipp Kittler stammen von 1912. Und die Tiergartenbauten wurden im Heimatschutzstil errichtet, der zwar von
den Nazis vereinnahmt, jedoch lange vor Gründung der
NSDAP propagiert wurde. Mathias Orgeldinger
manati 2012 | 2
Aus dem Tiergarten
Aus dem Tiergarten
Katzengeschichten
Neu im Naturkundehaus
Kindersegen bei Geparden und Schneeleoparden - Geparden auf Erkundungstour - Unfall bei den Tigern
Boa constrictor und Boa c. constrictor
S
ie sind die Kelly-Family des Tiergartens. Fast genau
zwei Jahre nach ihrem letzten Wurf brachte Nürnbergs
Gepardenmutter Kelly am 21. März 2012 wieder Nachwuchs zur Welt und das gleich fünffach. Drei Jungs, Thabo, Kalungu und Kigali, und ihre Schwestern Kiara und
Kya. Die 2006 in Irland geborene Gepardin Kelly kam
Ende 2008 in den Tiergarten Nürnberg. Dort traf sie auf
den seit März 2006 in Nürnberg lebenden Geparden
Turbo (geboren 2002 in Münster). Bereits im April 2010
brachte Kelly vier Jungtiere zur Welt und zog ihren Nachwuchs erfolgreich auf.
Doch bei Geburten ist es in diesem Jahr bei den Geparden nicht geblieben. Schon im Januar machte Gepard
Turbo seinem Namen alle Ehre. Der Kater übersprang
den mindestens 2,70 Meter hohen Zaun seines Geheges.
Vermutlich hat ihn eine vorbeitrabende Ponygruppe zu
diesem Megasprung animiert. Bei seiner Attacke auf das
Pony Graziella zog Turbo jedoch den Kürzeren. Der Pferdehuf traf den Kater schmerzhaft in die Flanke. Eine echte Gefahr für die Besucher ging von dem - im Gebüsch
verharrenden - Geparden nicht aus. Geparden gehören
in eine gemeinsame Gefahren-Kategorie mit Hirschen.
Sie zählen nicht zu den besonders gefährlichen Tieren
wie etwa Tiger. Trotzdem ist so ein Ausbruch nicht völlig
harmlos, das Tier ist verstört und nicht berechenbar.
Für noch mehr Spannung sorgte dann im Sommer
wieder ein Gepard. Dieses Mal war es ein Kleiner. Im Juni
entstand Panik im Gepardengehege, weil sich eines der
Jungtiere im Holunderbusch verfangen hatte. Die Pfleger wollten dem Tier helfen, was von der Gepardenmutter als Angriff auf ihren Nachwuchs missverstanden wurde. Ihr Warnruf brachte den ganzen Wurf in Panik und so
manati 2012 | 2
sprang plötzlich eines der Raubkätzchen aus Angst über
den Zaun und entwischte. Einen ganzen Tag lang blieb
der kleine Gepard verschwunden. Zoobesucher kamen
ihm schließlich auf die Schliche. Zusammen mit seiner
durch das Klettern im Busch verletzten Schwester Kiara
wurde der ausgebüxte Kalungu im Stall untergebracht,
um von Pflegern und Gepardin umsorgt zu werden.
Weniger gut endete das oft ausgelassene Spiel der
beiden Tiger Cornelius und Claudius. Die beiden 2006
in Ostrava in der Tschechischen Republik geborenen
Tiere lebten von Geburt an zusammen und haben sich
sehr gut verstanden. Ihr Verhalten war nicht aggressiv,
doch am 16. Oktober 2012 passierte ein Unglück, das
Cornelius nicht überlebte. Ein verschobener Halswirbel,
verursacht durch eine spielerische Rangelei mit seinem
Bruder, führte zu seinem Tod. Die beiden Tiger waren im
Tiergarten Nürnberg zu Gast. Nürnbergs Sibirischer Tiger
Jantar, dessen Lebensgefährtin Sigena im Januar starb,
verließ den Tiergarten am 14. Mai 2012 in Richtung Tierpark Chemnitz, wo eine einzelne Tigerin zu Hause war.
Der Nürnberger Zoo übernahm dafür Cornelius und
Claudius aus dem Zoo Straubing, damit dort die Anlage
umgebaut werden konnte.
Um mit einer schönen Geschichte abzuschließen, sollen
Istar und Jata nicht unerwähnt bleiben. Genau einen Monat nach den kleinen Geparden kamen am 21. April 2012
die beiden Schneeleoparden im Tiergarten zur Welt. Die
Töchter von Pia (geboren 2003 in Krakau, Polen) und Indra
(geboren 2005 in Szeged, Ungarn) waren wie alle neugeborenen Schneeleoparden ziemlich dunkel gezeichnet.
Mittlerweile haben sie sich ein hübsches hellgraues Fell
mit schwarzen Flecken zugelegt.
Nicola A. Mögel
16
„Göttliche Schönheit“: Boa constrictor im Naturkundehaus
P
ünktlich zum Herbstbeginn zogen eine Abgottschlange (Boa constrictor) und zwei Rotschwanzboas
(Boa c. constrictor) ins Naturkundehaus. Die Mexikaner
verehrten die Abgottschlange als Boten oder Abgesandten der Götter, daher vermutlich der deutsche
Name. Die Rotschwanzboa ist eine Unterart der Abgottschlange und unterscheidet sich von ihr durch
ihr fleckiges, rostrotes Muster am Schwanzende. Bis
auf diese Abweichung sehen sich beide Boas mit ihrer beige-hellbraunen Grundfärbung und einer rautenförmigen, dunkelbraunen Zeichnung, mittig mit
ovalen, weißen Flecken, sehr ähnlich. Dieses Grundmuster ist typisch für die Art Boa constrictor; sie wird
daher zu den schönsten Vertretern der Familie der Riesenschlangen gezählt.
Boas erreichen ein Gewicht bis zu 60 kg und eine
Länge von zwei bis vier Metern. In freier Wildbahn sind
sie an so unterschiedliche Lebensräume wie trockene
Buschwälder und tropische Regenwälder angepasst.
Flexibel leben sie dort sowohl auf dem Boden, wo sie
sich tagsüber vorzugsweise in Nagerhöhlen verkriechen, als auch auf Bäumen und Sträuchern, wo sie
sich für ein Sonnenbad gerne auf Astgabelungen zusammenrollen. Beide Formen bevorzugen ein warmes
Klima, wobei die Abgottschlange jedoch zwischen
Mexiko und dem nördlichen Argentinien, die Rot-
schwanzboa dagegen in Ländern wie Brasilien, Ecuador und Kolumbien beheimatet ist.
Die Lebenserwartung beider Formen liegt bei etwa
20 Jahren. Sie haben eine sechs Monate lange Tragzeit,
nach der sie 20 – 30 Junge gebären, die zwischen 70
und 85 Gramm wiegen. Im Gegensatz zu den meisten
Schlangenarten sind Boas also ovovivipar, das bedeutet, dass sie ihre Jungtiere lebend zur Welt bringen.
Aufgrund der dünnen Haut ihrer Eier ist es nämlich
möglich, dass diese direkt im Mutterleib ausgebrütet
werden und die Prozesse des Eierlegens und Schlüpfens nach sechs Monaten „zusammenfallen“.
Die Fütterung der Boas findet in Menschenobhut
nur alle zwei bis drei Wochen statt. Dies liegt daran,
dass die Schlangen sehr lange an einer Mahlzeit verdauen; die natürliche Speisekarte enthält Kleintiere
wie Mäuse, Ratten und kleine Echsen. Die Tierpfleger
erkennen hungrige Schlangen daran, dass sie sich „auf
die Jagd“ begeben und sich aktiver als sonst vor der
Scheibe aufhalten. Hat die Boa constrictor eine Beute
erfasst, beißt sie sich mit ihren ungiftigen Zähnen fest
und erwürgt das Opfer mit ihrem kräftigen Körper. Der
weltweite Bestand dieser Tierart ist glücklicher Weise
gesichert. Im Naturkundehaus kann man die Boas besonders gut in den Dämmerungsstunden beobachten, wenn ihre Aktivzeit beginnt.
Katya Branzka
manati 2012 | 2
Aus dem Tiergarten
Aus dem Tiergarten
Termine | Veranstaltungen
Die Zwergmanguste
18
Ihr Leben in der Natur
Vorträge des Tiergartens
Veranstaltungen des Tiergartens
Donnerstag, 8. November 2012
19.30 Uhr, Vortragssaal
Woher kommen unsere Schmetterlinge?
Schmetterlingsfarming in Costa Rica. Vortrag von Gerlinde Bläse, Diplombiologin im Garten der Schmetterlinge Sayn
Donnerstag, 6. Dezember 2012
19.30 Uhr, Vortragssaal
YAQU PACHA – 20 Jahre Artenschutz in Südamerika
Vortrag von Dr. Lorenzo von Fersen,
Tiergarten der Stadt Nürnberg
Donnerstag, 10. Januar 2013
19.30 Uhr, Vortragssaal
Die Seychellen – gefährdetes Inselpradies im
Indopazifik
Dr. Klaus von der Dunk, Hemhofen
Donnerstag, 11. Oktober bis
Sonntag, 25. November 2012
im Naturkundehaus
Öffnungszeiten täglich 9.00 - 17.00 Uhr
Donnerstag, 14. Februar 2013
19.30 Uhr, Vortragssaal
Das verdammte Horn
Nashornschutz auf verlorenem Posten?
Vortrag von Dr. Fritz Jantschke, Laubach
Adventswochenenden und Heilig Abend 2012
von 11.00 bis 15.30 Uhr
„Lebende Krippe“ im Kinderzoo
mit Schaf und Esel, Maria und Josef und den Hirten.
Die Weihnachtsbude am Kinderzoo sorgt mit Glühwein,
Kinderpunsch und Würstchen für das leibliche Wohl.
Stimmungsvolle Lichterzüge
an den beiden Samstagen, 15. und 22. Dezember 2012.
um 16.30 Uhr ab Haupteingang (Erwachsene: 4 Euro;
Kinder frei)
Donnerstag, 14. März 2013
19.30 Uhr, Vortragssaal
Im Reich des Schneeleoparden
Vortrag von Thomas Bauer, Tutzing.
Rosenmontag, 11. Februar
und Faschingsdienstag, 12. Februar 2013
Fasching im Tiergarten
Freier Eintritt für Kinder mit tollen Tierverkleidungen
Donnerstag, 11. April 2013
19.30 Uhr, Vortragssaal
Im Bann des Manul – Faszination Zoo Moskau
Dipl.-Biologe Konstantin Ruske, Zoologischer Garten
Magdebug
Mittwoch, 27. Februar
bis Sonntag, 3. März 2013
Freizeit 2013 der Messe Nürnberg
Der Tiergarten präsentiert sich und seine Vereine mit
einem Stand auf der Freizeit 2013 der Messe Nürnberg
Tierpfleger berichten von ihrer Arbeit.
Änderungen vorbehalten
Alle Vorträge finden im Vortragssaal des Naturkundehauses statt.
Der Eintritt ist frei.
Das ausführliche Programm der Vorträge liegt im Naturkundehaus und an der Tiergartenkasse aus und kann auf der Internetseite des Tiergartes heruntergeladen werden – ein Versand ist
nicht vorgesehen!
Sonntag, 17. März 2013
Der Tag des Tiergartens
im Rahmen der EAZA-Kampagne
„Südostasien – Erhalt der Artenvielfalt“
manati 2012 | 2
Z
wergmangusten (Helogale parvula) gehören zur Gruppe der Mangusten (Herpestidae) und stammen aus Afrika. Sie sind in mehreren Unterarten von Nordostafrika
bis Namibia und Botswana verbreitet. Die Tiere bewohnen dort savannenartige Lebensräume mit einem trockenen warmen Klima. Unterschlupf finden Mungos entweder unter Felsen oder in selbst gegrabenen Bauen, in
denen auch die Jungtiere aufgezogen werden. Die Tiere
erreichen eine Größe zwischen 19 und 27 cm zzgl. einer
Schwanzlänge von 15 – 18 cm und ein durchschnittliches Körpergewicht von 220 – 340 g. Zwergmangusten
können bis zehn Jahre alt werden. Als Raubtiere ernähren sie sich vor allem von Insekten, Schnecken, Eiern und
kleinen Wirbeltieren wie Nagetieren, aber auch von Geckos, Schlangen und kleinen Vögeln.
Besonders interessant ist das ausgeprägte Gruppenverhalten der Zwergmungos und die klar definierten Hierarchien innerhalb der Familiengruppen, die aus bis zu
20 Mitgliedern bestehen können. Die Tiere erreichen die
Geschlechtsreife mit etwa vier Monaten. Junge Zwerg-
Zwergmangusten im Krüger Nationalpark
mangusten werden nach einer Tragzeit von 50 bis 54
Tagen geboren. Die Wurfgröße liegt zwischen drei und
sechs Jungtieren. Ähnlich wie bei den Wölfen gibt es
auch bei den Zwergmangusten ein dominantes weibliches „Alpha“-Tier, das in der Regel alleine für Nachwuchs
sorgt. Der Nachwuchs von unterlegenen Weibchen der
Gruppe überlebt meist nicht. Sehr fürsorglich kümmern
sich die Tiere jedoch um kranke oder geschwächte Gruppenmitglieder, indem diese gewärmt und mit Futter versorgt werden.
Das Revier markieren die Zwergmangusten mit Duftmarken, die sie an Büschen und Ästen hinterlassen. Untereinander verständigen sich die Zwergmungos über
trillernde, zwitschernde Kontaktlaute. Wird ein Feind gesichtet, geben die Tiere Warnpfiffe oder ein langes, kläffendes Bellen ab, welches je nach Kolonie unterschiedlich sein kann. Der weltweite Bestand der Zwergmungos
ist aufgrund der Anpassungsfähigkeit der Tiere und des
großen Verbreitungsgebietes nicht gefährdet.
Katya Branzka • Björn Jordan
manati 2012 | 2
Aus dem Tiergarten
Die Zwergmanguste
Tierzugänge | Tierabgänge
Die Haltung im Tiergarten Nürnberg
April 2012 – September 2012
Mai
1 Bennettkänguru
1,1 Kamerunschafe
4,1,4 Zwergziegen
0,2,1 Buntmarder
0,1 Elenantilope
0,2 Mishmi-Takine
1,1 Mähnenspringer
0,0,2 Mayotte Makis
0,2 Schneeleoparden
1,0 Chin. Muntjak
0,0,1 Sphinx-Pavian
0,0,4 Habichtskäuze
0,0,3 Blaue Tangaren
0,0,1 Weißkopfseeadler
0,0,2 Peru-Täubchen
0,0,3 SatsumadoriHühner
Kuhreiher
16 Pantherchamäleons
1 Pfeilgiftfrosch
2,2 Elenantilopen
2 Totenkopfäffchen
1,0 Bison
0,3 Rentiere
1 Biber
1,0 Mähnenspringer
0,1 Kropfgazelle
8 Präriehunde
11 Europäische Ziesel
1,1 Wapitis
1,0 Mendesantilope
1,0 Nilgauantilope
0,1 Mishmi-Takin
1,0 Kaffernbüffel
1 Humboldtpinguin
0,1 Andenkondor
1,0 Alpaka
1,0 Kleiner Panda
0,3 Krauskopfpelikane
2,0 Sib. Tiger
von Tierpark Chemnitz
von Villars les Dombres,
Frankreich
Juni
Juli
August
September
1 Totenkopfäffchen
1,2 Steinböcke
0,2. Kulane
1,1 Wapitis
0,3 Kropfgazellen
1,1 Dybowskihirsche
3,1 Rotkopfschafe
1,1 Przewalskipferde
1,0 Wisent
0,2 Zwergzebus
1 Türkis-Tangare
2 Rosapelikane
1 Peru-Täubchen
150 Seepferdchen
0,1 Kropfgazelle
7 Hirschziegenantilopen
2,0 Dybowskihirsche
1,2 Zwergmangusten
1 Bennettkänguru
17 Bentheimer Schweine
0,1 Kaffernbüffel
3 Goldagutis
4 Kubaflamingos
3 Chileflamingos
16 Vorwerkhühner
2 Peru-Täubchen
Ca. 300 Seepferdchen
6 Chinchilla Kaninchen
1,0 Chin. Muntjak
1,0 Rotducker
0,1 Hirschziegenantilope
1,0 Nilgauantilope
750 Seepferdchen
0,1 Zwerg-Zebu
1 Hirschziegenantilope
3 Chileflamingos
150 Seepferdchen
2 Wandelnde Blätter
0,1 Manati
1,0 Grevyzebra
1,0 Afr. Zwergziege von
1,0 Böhmzebra
4 Rosapelikane
2 Waldrappen
0,0,2 Perutäubchen
6 Kolbenenten
1 Pantherchamäleon
1 Austr. Gespenstschrecke
von Zoo Rotterdam, NL
von Zoo Beauval, Frankreich
von Zoo Tabernas, Spanien
Zoo Hagenbeck, Hamburg
von Zoo Emmen, NL
1,2 Schwarzkopf-Ruderenten von Privat
von Zoo Straubing
1,0 Netzgiraffe
von Zoo Stuttgart
Transfer
Tierzugänge
April
22
Geburt | Schlupf
Aus dem Tiergarten
30 Schwertträger
Zwergmangusten sind soziale Tiere. Hier im Naturkundehaus im Tiergarten Nürnberg.
ie Zwergmangusten (Helogale parvula) werden auch
Zwergmungos genannt und sind seit dem Winter 2011
die Neubesetzung in der großen Anlage am Eingang
des Naturkundehauses. Sie folgten den Zebramangusten (Mungos mongo) mit denen das Gehege seit kurz
nach der Eröffnung des Naturkundehauses im Jahr
1989 besetzt war.
Die Bodenbewohner sind tagsüber aktiv und können
bei gutem Wetter auch in der Freianlage bei ihrem geselligen Treiben beobachtet werden. Nach dem Vorbild
ihres natürlichen Lebensraumes sind die Zwergmungos im Tiergarten Nürnberg mit dem Rotschnabeltoko
vergesellschaftet. Beide Tierarten fühlen sich in diesem
Umfeld wohl und harmonieren gut miteinander.
Das Gehege im Naturkundehaus ist mit vielen Beschäftigungsmöglichkeiten ausgestattet, um den natürlichen Verhaltensweisen der Zwergmungos gerecht
zu werden. Neben den Felsen und Pflanzen ist der
Boden des Geheges mit einer Sandschicht bedeckt,
in der die flinken Mangusten Löcher unter den Felsen
manati 2012 | 2
anlegen, um sich dort zurückziehen und spielen zu
können. Insbesondere in den Sommermonaten sind
die Tiere größtenteils auf der Freianlage, die sie durch
eine Verbindung erreichen können, anzutreffen. Dieses
Rohr wurde als Durchgangsschleuse installiert, damit
die Rotschnabeltokos nicht entweichen können. An
kühlen Tagen erwärmt eine Wärmelampe den Felsen in
der Freianlage, er ist ein beliebter Sonnenplatz für die
Zwergmungos.
In Menschenobhut werden Zwergmangusten mit
Kleintieren wie Küken oder Mäusen, Hackfleisch und
Insekten sowie kleineren Mengen Obst gefüttert. Eine
weitere Herausforderung stellt die neu installierte,
schwankende Schaukel im Außengehe dar, von der sie
ihr Futter geschickt ergattern können.
Am 10. Juli 2012 kamen bei den Zwergmangusten
drei Jungtiere, zwei Männchen und ein Weibchen, zur
Welt. Sie wachsen unter den Augen der Besucher, auf
so dass nun eine fünfköpfige Truppe die Anlage bevölkert.
Katya Branzka • Björn Jordan
1 Zagrosmolch
Tierabgänge
D
0,1 Dybowskihirsch
0,1 Rotkopfschaf
0,1 Mishmi-Takin
30 Guppies von Privat
1 Sphinx-Pavian
0,1 Mähnenspringer
1,0 Mongol. Rennmaus
0,1 Rentier
0,1 Riesenkänguru
1,0 Kamerunschaf
0,1 Afr. Zwergziege
2 Perutäubchen
1 Nilhecht
1 Afr. Grauwels
2 Pantherchamäleons
2 Barsche
3 Barsche
2 Cichliden
1 Schachbrettschlank3 Wandelnde Blätter
cichlide
2 Buntbarsche
1,0 Austr. Gespenstschrecke
1 Brabantbuntbarsch
5,6 Degus
2,0 Wapitis
1,0 Wisent
1,0 Nilgauantilope
1,0 Aguti
1 Fledermaus
0,1 Murmeltier
4,0,1 Europ. Ziesel
1,1 Zwerg-Zebus
0,1 Rotkopfschaf
3,0 Afr. Zwergziegen
1,0 Grevyzebra
1,0 Elenantilope
1,0 Hirschziegenantilope
1,0 Nilgauantilope
2 Bennettkängurus
1,0 Chin. Muntjak
0,1 Dybowskihirsch
0,1 Kulan
0,1 Bison
1,0 Rennmaus
1 Steinbock juv.
1,0 Alpensteinbock
1,0 Hirschziegenantilope
0,1 Mähnenspringer
0,1 Schabrackentapir
0,1,2 Bentheimer Schweine
juv.
0,1 Elenantilope
2 Goldagutis
1,0 Bentheimer Schwein
2,0 Kamerunschafe
1,0 Mendesantilope
0,1 Prinz-Alfred-Hirsch
0,1 Tschaja
3 Rotaugenlaubfrösche
1 Hirschziegenantilope
1,0 Waldrapp
5 Kolbenentenküken
1,0 Steinhuhn
0,1 Europ. Löffler
1,0 Naschvogel
1 Peru-Täubchen
1 Pantherchamäleon
1 Tanganjika-Killifisch
1 Seepferdchen
1 Pacu
1 Wandelndes Blatt
0,1 Satsumadori-Huhn
1 Türkis-Tangare
0,1 Anden-Kondor
0,1 Humboldtpinguin
0,1 Blauhals-Strauß
1 Chileflamingo
1 Vorwerkhuhn
1,0 Jemenchamäleon
2 Pantherchamäleons
4 Schneckenbarsche
8 Wandelnde Blätter
1 Baumschleiche
1 Austr. Gespenstschrecke
2 Austr. Gespenstschrecken
1 Wandelndes Blatt
1,0 Sib. Tiger
1,0 Alpaka zurück
1,0 Grevyzebra
0,1 Mendesantilope
1,0 Kropfgazelle
1,0 Tschaja
1,2 Kalif. Seelöwen
0,1 Europ. Fischotter
0,1 Zwergziege
an Zoo Karlsruhe
0,1 Alpaka
an Privat
9 Seepferdchen
an Privat
an Tierpark Chemnitz
an Luisenpark Mannheim
0,1 Tschaja
an Vogelpark Herborn
1 Waldstorch
an Zoo Parco Falconaria
Palermo, Italien
an Zoo Chemnitz
an Zoo Münster
0,1 Andenkondor
an Zoo Essex, UK
1,3 Habichtskäuze
nach Wien, Österreich
an Zoo Le Pal, Frankreich
an NP Bayer. Wald
3,1 Europ Ziesel
an Zoo Nordens Ark,
Schweden
an Zoo Chorzow, Polen
an Vogelpark Vilsheim
2,0 Zwergziegen
an Zoo Hagenbeck, Hamburg
1,0 Bennettkänguru
2,1 Europ. Ziesel
18 Vorwerkhühner
an Privat
2 Weißstörche
an Privat
2,2 Europ. Ziesel
an Heimattiergarten Schönebeck
1 Pantherchamäleon
2 Rotaugenlaubfrösche
1 Buntbarsch
1 Blinder Höhlensalmler
22 Seepferdchen
2 Wandelnde Blätter
1,1 Alpakas
an Tierpark Görlitz
1,0 Blauracke
1 Perutäubchen
Transfer
0,2 Kamerunschafe
0,0,2 Zwergziegen
0,0,1 Buntmarder
0,0,1 Mayotte-Maki
1,0 Elenantilope
Todesfälle
von Privat
an Privat
an Privat
1,2 Satsumadori - Hühner
an Privat
Erläuterung: Durch Komma getrennte Zahlenangaben bedeuten Anzahl und Geschlecht der Tiere. 1. Stelle Männchen, 2. Stelle Weibchen, 3. Stelle Tiere unbekannten Geschlechts. Bsp.: 2,4,1 steht
für 2 Männchen, 4 Weibchen, 1 Tier unbekannten Geschlechts
manati 2012 | 2
Aus dem Verein
Tag der offenen Tür in Mittelbüg
20 Jahre Yaqu Pacha im Tiergarten Nürnberg
Der Tiergarten öffnete Vereinsmitgliedern das zugängliche Gut
Artenschutzprojekte in Südamerika wurden vorgestellt
Vereinsvorstand Dr. Lorenzo von Fersen und Tiergartendirektor Dr. Dag Encke freuen sich über den gelungenen Tag
Als „Herr über Gut Mittelbüg“ war Alois Ehrnsperger über dreissig Jahre für die Futterbeschaffung des Tiergartens zuständig
m Zuge der Hundertjahrfeier des Tiergartens Nürnberg lud der Verein der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V.
seine rund 2200 Mitglieder am 22. April 2012 zum Tag
der offenen Tür auf das Gut Mittelbüg in Schwaig ein.
Trotz des kalten Wetters zog es 320 Eltern sowie 100
Kinder auf das Gut, das sonst der Öffentlichkeit nicht
zugänglich ist. Der Hof mit rund 42 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche wurde dem Tiergarten bereits
zum 1. Januar 1973 angegliedert und dient vor allem
dem Futteranbau, das kostengünstig auf dem Gut selbst
produziert werden kann. „Das ist auch gut so,“ erläutert
Futtermeister Alois Ehrnsperger, der von 1977 bis Ende
2011 für die Beschaffung von Fleisch, Fisch und Hafer zuständig und als „Herr über Gut Mittelbüg“ für den Anbau
von Futterrüben, Mais, Bambus und Topinambur sorgte.
Allein Nashörner hauen ordentlich rein: Im Sommer frisst
der Nashornbulle Ropen täglich etwa 100 Kilogramm
Gras, zwölf Kilogramm Heu und acht Kilogramm Sonstiges wie Kraftfutter, Obst und Gemüse! Da spielen die
zum Beispiel 2011 geernteten 110 Tonnen Runkelrüben
oder 168 Tonnen Heu eine ganz bedeutende Rolle bei
der Gesamtversorgung der Tiere im Tiergarten.
Obwohl der Futtermeister nun seinen Ruhestand genießt, war es für ihn selbstverständlich, beim Tag der
offenen Tür anwesend zu sein. Mit großer Begeisterung
zeigte er allen Interessierten den Futteranbau sowie die
dafür eingesetzten Maschinen, vom alten und neuen
Traktor bis hin zum Mähdrescher. Anschließend genossen die Besucher eine kleine Besichtigung des Gutes
selbst mit der beeindruckend gut erhaltenen Wendenscheune (Schwedenhaus) aus dem 17. Jahrhundert.
Doch das Gut dient nicht ausschließlich dem Futteranbau, wie Tierpfleger Harald Hager, der nicht nur seit
41 Jahren im Tiergarten beschäftigt ist, sondern auch
seit 24 Jahren auf dem Gut Mittelbüg lebt, bei seinen
Führungen anschaulich zeigte. Neben seiner Tätigkeit
im Tiergarten selbst, kümmert er sich auch liebevoll um
all die Tiere, die hier auf Mittelbüg leben. Die vom Aussterben bedrohten Rotkopfschafe sind auf dem Gut zur
Aufzucht untergebracht, im Winter hausen viele Vögel
in den eigens dafür geschaffenen Volieren und auch
die imposanten südamerikanischen Greifvögel, die
so genannten Harpyien, sollen auf dem Gut Ruhe zur
Aufzucht finden. Zu seinem Aufgabenbereich gehört
nun auch die 2011 fertiggestellte Quarantänestation,
in der „neue“ Tiere erstmal 30 Tage verweilen müssen,
um gesundheitlich durchgecheckt zu werden, bevor
sie in den Tiergarten dürfen. Dank der vielen ehrenamtlichen Helfer des Vereins der Tiergartenfreunde
konnten die Besucher bei Bratwurstweckla und Brezen einen einzigartigen Tag auf dem Gut ausklingen
lassen. Silvia von Fersen
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20
Jahre ist es her, dass die Artenschutzgesellschaft
Yaqu Pacha e.V. am Tiergarten Nürnberg gegründet
wurde. Seither arbeitet sie überaus erfolgreich für den
Arten- und Naturschutz in Südamerika. Das 20-jährige
Bestehen feierte Yaqu Pacha am Samstag und Sonntag,
13. und 14. Oktober 2012, im Tiergarten Nürnberg. Die
Besucherinnen und Besucher erwarteten Lernspiele und
Aktionen für Erwachsene und Kinder, eine große Tombola mit interessanten Preisen und an beiden Tagen die
Malaktion „Malen mit Wasser und Farbe“ für Kinder mit
der Künstlerin Jamile do Carmo. Gezeigt wurden auch
die Ausstellung „Aqua“ von do Carmo und die Bilderreihe
„20 Jahre Yaqu Pacha“.
Die Krönung des Jubiläumswochenendes war ein
südamerikanischer Musikabend am Samstag im Blauen
Salon mit der brasilianischen Jazz-Musikerin Yara Linss
& Band. Das Programm begann nach einer Präsentation von Delphinen und Seelöwen in der Delphinlagune
mit einem Vortrag von Lorenzo von Fersen, dem ersten
Vorsitzenden von Yaqu Pacha, über 20 Jahre Artenschutz
für Meeressäugetiere am Tiergarten Nürnberg. Danach
übergab er Yara Linss das Mikrophon. Alle Einnahmen
des Abends wie auch der Tombola kamen den Artenschutzprojekten von Yaqu Pacha zugute.
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Aus dem Verein
Aus dem Verein
Neun Zoos in sechs Tagen
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Eine Zootour durch Tschechien und Polen
U
Die herrlich angelegte Siamang-Insel im Zoo Opole
nsere diesjährige Zootour führte mit Polen und
Tschechien in zwei aufstrebende Zooländer. Gerade
die tschechischen Zoos investieren und modernisieren
kräftig, so dass sie auf einem guten Weg sind, den in der
Vergangenheit richtungsweisenden, niederländischen
Tiergärten den Rang abzulaufen. Dies zeigte sich für
uns vor Ort vor allem in Zlin-Lesna, Ostrava und Jihlava
während der Zoo von Dvur Kralove wegen seines ausgesuchten Tierbestandes stets renommiert war.
Am 26. Mai ging es los und die komfortable A6 führte
uns gen Osten. Ausnahmsweise ließen wir die Zoos von
Pilsen und Prag, die wir so gut kennen, einmal ohne Visite hinter uns, um zuerst den Zoo von Dvur Kralove zu
besuchen. Diese von einem privaten Träger betriebene
Institution bietet einerseits einen 10 ha umfassenden
traditionellen Zoo und andererseits 60 ha Safarigelände, welches man auch mit dem eigenen Auto befahren
kann. Hier sieht man große und seltene Huftierherden
aus Afrika wie Weißbartgnus oder Somali-Wildesel aus
nächster Nähe friedlich grasen und erlebt in einem anderen Bereich, hinter sicheren Gittern, Löwen, Geparde
und Hyänen. Im Zoo von Dvur Kralove findet man darüber hinaus auch Okapis, Zwergflusspferde und Afrikanische Wildhunde. Im Gedächtnis geblieben sind vor
allem die neue Orang Utan-Anlage und die Katta-Insel.
Im Anschluß ging es weiter nach Breslau mit einer
übrigens sehr sehenswerten Innenstadt. Der Breslauer
Zoo selbst wird unter neuer Leitung gerade umstrukturiert. Derzeit entsteht hier mit dem Afrykarium ein
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Erdmännchen im Zoo Krakau
Großprojekt der Superlative. Aber auch in der jüngeren Vergangenheit wurde schon viel erreicht und viel
Altlast beseitigt: Hier entstanden absolut moderne
Anlagen für Amurtiger, Luchse, Wildkatzen, Berberaffen, Braunbären, Antilopen, Totenkopfaffen und Kattas.
Besonders beeindruckend ist jedoch die Gibboninsel
mit Pagodenhaus. Nach dem Verlassen dieses sehenswerten klassischen Stadtzoos verschlug es uns nach
Oberschlesien – genauer nach Oppeln. Dieser eher
unbekannte Zoo erlebte vor Jahren durch ein Hochwasser der Oder ein ähnliches Schicksal wie der Prager
Tiergarten mit der Moldau. Der Großteil des Geländes
musste aufwendig saniert oder sogar neu gebaut werden. Der Besucher spaziert hier durch eine üppige und
schöne Auenlandschaft und findet unzählige gelungene Gehege vor, die nach Geozonen eingeteilt sind, wie
beispielsweise die Gorilla-, Geparden-, Mähnenwolfoder Vielfraßanlage. Ausgesprochen hübsch sind die
Siamang- und Gibbon-Inseln oder das Areal der Totenkopfäffchen und Krallenaffen. Ein Besuch des Zoo Opole
lohnt sich.
Mit diesen Eindrücken ging es nach Krakau weiter.
Während uns die Nürnberger Partnerstadt selbst in den
zwei Tagen und Nächten absolut begeistern konnte, gilt
dies leider nicht gleichermaßen für den Zoo. Abgesehen
von einigen modernen Anlagen, wie den Raubtiergehegen für Löwen, Tiger und Schneeleoparden, ist hier leider
ein Großteil des Zoos in die Jahre gekommen. Derzeit
befindet sich eine Giraffenanlage in Planung. Nett waren
Ausstellung Papua mit Reptilien und Fischen im Zoo Ostrava
das kleine Nachttierhaus mit seinen geräumigen Außenkäfigen für Kleinraubtiere, das Tapirgehege und die Doppelanlage für Erdmännchen und Agutis.
Am folgenden Tag erreichten wir wieder tschechisches
Staatsgebiet und statteten zunächst dem etwa 100 ha
großen Zoo der Grenzstadt Ostrava einen ausführlichen
Besuch ab. Die Visionen und Pläne der Einrichtung werden durch die rege Bautätigkeit unterstrichen. In den
vergangenen Jahren wurden schon einige sehr ansehnliche Projekte fertig gestellt: Streichelzoo, Lemureninseln,
Elefantenanlage oder Flusspferdanlage (mit schönem
Krokodilsee im Haus). Geradezu atemberaubend waren
der neue Chitwankomplex, in welchem einerseits Zwergotter mit Binturongs und andererseits auf 2 ha Kragenbären mit Hulmanaffen vergesellschaftet sind, sowie das
Gehege für Kleine Pandas.
Nach einer Nacht im malerischen Olmütz ging es nahtlos mit einer individuellen Führung im etwas außerhalb
gelegenen Zoo Olomouc weiter, die uns an alle Ecken
des weitläufigen Geländes – interessanterweise mit Nadelbaumbestand – und am Ende noch zu einem Besuch
im Gehege der Tamanduas brachte. Ansonsten handelt
es sich um einen Zoo mittlerer Größe mit zahlreichen Altlasten, aber sehr interessantem Tierbestand und einigen
gelungenen Anlagen: Begehbares Australiengehege,
Geparde, Moschusochsen oder Ameisenbären.
Danach führte uns unser Weg in die dünn besiedelste Region Tschechiens, die aber mit dem Höhepunkt
der Reise aufwartete: dem Zoo Zlin-Lesna. Der rund um
Äthiopisches Bergland im Zoo Zlin
ein Schloss auf den zugehörigen Ländereien errichtete
Tierpark ist von Anfang bis Ende – bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Primatenhaus) – ein Genuss. Dieser Zoo ist
mit all seinen Erlebniswelten ein Gesamtkunstwerk, das
ständig weiter entwickelt wird und sicherlich Maßstäbe
setzt. Zur Zeit unseres Besuches entstand gerade der
zweite Teil des Äthiopienbereichs. Aus der Fülle moderner und sehenswerter Anlagen etwas herauszuheben ist
schwer. Aber vor allem die begehbare Geiervoliere, das
Äthiopisches Bergland mit Dscheladas und Klippschliefern, die Yucatantropenhalle und das Pantanalgehege
sind unvergesslich geblieben.
Nach dem Streifzug durch das abendliche Brünn und
der letzten Hotelnacht begann am 31. Mai die Heimreise,
die allerdings noch zwei zoologische Einrichtungen für
uns bereithielt. Zunächst ging es in den Zoo Brno, der auf
einem abwechslungsreichen Gelände wenig spektakuläre Tierreviere bietet, aus welchen die neueren Anlagen
des Beringia-Komplexes (Wölfe, Kamschatkabären, Vielfraße usw.), das Erdmännchengehege, das Tigertal und
die Luchsschlucht herausragten.
Endgültig letzte Station einer 2.500 km langen, aber
erlebnisreichen Rundreise war der Zoo Jihlava, der aus
einer kleinen Fläche von 9 ha das Optimum herausholt
und derzeit weitere Afrikagehege baut. Die Liebe zum
Detail fällt gerade bei der Hacienda oder beim Afrikadorf
auf. Toll sind besonders die Anlagen der Kleinkatzen (z.B.
Manule), der Vikunjas, der Malaienbären und der Kattas.
Steffen Piossek • Björn Jordan
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Aus dem Verein
Besuch im Freiland-Aquarium und -Terrarium Stein
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TierEntdeckerin Ronja Schertl (11 Jahre) berichtet
hatte schon die typische gelb–schwarze
Am 7. Juli 2012 fuhren die TierEntdecker ins Freiland- Aquarium
und –Terrarium Stein. Dort gibt es viele einheimische Amphibien, Reptilien und Fische, die meist im Verborgenen leben und nur
Färbung.
In Stein wird auf alle Tiere geachtet,
deshalb gibt es dort auch von Menschen
selten zu sehen sind. Die Anlage ist eine Einrichtung der traditionsreichen Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg (NHG)
und existiert bereits seit 85 Jahren im Haselgraben im Rednitz-
gemachte Bienenstöcke für Wildbienen
und Unterschlupfe für andere Krabbel-
tal. Wir wurden herzlich vom Obmann Günter Schirmer begrüßt,
der uns eine ausführliche Führung sowie einen interessanten
Blick hinter die Kulissen gewährte.
Zu Beginn betrachteten wir die Griechischen Landschildkröten.
Wir konnten sogar die Eier sehen, die man als „normaler“ Be-
sucher nicht zu Gesicht bekommt. Direkt nebenan wohnen die
Wasserfrösche in einem Weiher. Herr Schirmer forderte uns
als „TierEntdecker“ dazu auf, möglichst viele Frösche unter
den Blättern und im Wasser zu entdecken. Das war gar nicht so
einfach.
Als nächstes besuchten wir die heimischen Schlangen. Wir lernten, dass Ottern, wie die Kreuzotter, giftig, während die Nattern,
wie z. B. die Ringelnatter und die Äskulapnatter, nicht giftig sind.
Wusstet Ihr, dass man die Äskulapnatter ganz oft sehen kann?
Sie ist nämlich die Schlange in dem typischen Apothe-
ken–Zeichen. Leider war das Wetter
nicht besonders „schlangentauglich“,
so dass sich die Kriechtiere eher versteckt hielten und wir ein geübtes Auge
brauchten, um sie ausfindig zu machen.
Viele Lurche, Kröten und Schlangen spä-
Noch verschw
indet er in der
Hand,
der Baby-Feuer
salamander....
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ter kam für mich das absolute Highlight.
Viele von uns sahen zum ersten Mal ein
Feuersalamanderjungtier. Es war ungefähr fünf bis sechs Zentimeter lang und
tiere.
ekkerlis“
eßen ihre „L
ni
ge
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rö
Die Schildk
Nun ging es ab ins Aquarium. Dort konnten wir vom kleinsten Krebs bis zum
großen Karpfen viele einheimische Wassertiere ganz aus der Nähe betrachten. Dass in unseren Flüssen und Seen so große Räuber wie der Hecht wohnen, ist schon ein bisschen gruselig.
Am Ende der Führung wurden noch die Landschildkröten gefüt-
tert. Sie bekamen Salat, Obst und Gemüse.
Wir bedankten uns für den interessanten Rundgang Herrn Schirmer und durften nun die Anlage auf eigene Faust erkunden. Plötz-
lich wurden wir von einem Platzregen überrascht und flüchteten
zu den Mikroskopen und Lupen unter Dach.
Unter dem Mikroskop konnten wir Kleines ganz groß werden las-
sen. Sehr interessant, aber auch ein bisschen eklig, waren die
toten Kopfläuse, die unter dem Mikroskop wie kleine Monster
aussahen.
Direkt vor dem Freiland-Aquarium und –Terrarium ist eine grosse Schmetterlingswiese. Dort wachsen viele Blumen, die von
Schmetterlingen und anderen Insekten gerne angeflogen werden.
Diese Wiese wird selten gemäht, um den natürlichen Lebensraum
zu erhalten.
Es war eine wunderschöne Reise in eine fremde Welt, und wenn
du ein Reptilien- und Amphibienfreund bist, dann komm‘ mal vorbei und erfahre alles über deine Lieblinge.
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Aus dem Verein
Aus dem Verein
Beschäftigungsprogramme für Zootiere
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Neues Angebot der Zoobegleiter im Tiergarten
B
Ein Gorilla macht mit seinem Spielzeug ordentlich Tam-tam - spannend auch für die Mitbewohner.
ei genauer Betrachtung ist das Leben von Tieren in
„freier Wildbahn“ weitaus weniger romantisch als mancher Zoobesucher vielleicht annehmen mag: Die Suche
nach Nahrung, die Verteidigung des Reviers gegen Artgenossen, die Vermeidung von Fressfeinden und die
Partnersuche sowie die Aufzucht von Jungtieren sind
nur einige Aspekte, die Tiere in der Natur permanent auf
Trab halten. In der Natur bedeutet dies neben Beschäftigung nicht selten auch Stress, der im schlimmsten Fall
auch zu Verletzungen oder dem Tod der Tiere führen
kann.
Im Zoo hingegen werden den Tieren viele Probleme
abgenommen und damit eine scheinbar perfekte Umwelt geschaffen: Der Tierpfleger versorgt die Tiere mehrmals täglich mit hochwertigem Futter in ausreichender
Menge, mögliche Fressfeinde leben – untergebracht
hinter sicheren Zäunen – einige Gehege weiter und
die Partnersuche sowie die Vermittlung von Jungtieren
übernehmen die Koordinatoren von Zuchtprogrammen.
Damit bei all dem Service keine Langeweile unter den
Zootieren aufkommt und die Tiere nicht aufgrund einer reizarmen Umwelt zu apathischen oder verfetteten
„Couchpotatoes“ werden, sorgen die Pfleger neben der
Grundversorgung ihrer Schützlinge auch für eine artmanati 2012 | 2
gerechte Beschäftigung. Im Fachjargon nennt man das
„behavioural enrichment“ (engl. Umweltbereicherung)
und bezeichnet je nach Tierart ganz unterschiedliche
Tätigkeiten.
Es kommt darauf an, wie man das Futter reicht. Statt
alles Futter an einer Stelle abzuladen, werden Sonnenblumenkerne oder klein geschnittene Gemüsestücke
ausgestreut. So lassen sich beispielsweise Gorillas oder
Paviane mit der Nahrungssuche und –aufnahme beschäftigen. Ähnlich wie in der Natur benötigen die Tiere
Geduld und Zeit, um das Futter in Gras oder Sand zu finden. Die Tiere sind in der Zeit beschäftigt und bewegen
sich. Anspruchsvoller wird die Beschäftigung, wenn das
Futter erarbeitet werden muss, wenn also z.B. Insekten,
Honig, Früchte oder Fleischklötzchen in Holzstücken
oder speziellen Gefäßen versteckt werden. Hier beginnt
dann nicht selten auch die Beschäftigung der Tierpfleger, wenn es nämlich darum geht, entsprechende Werkzeuge zu entwickeln und täglich neu zu bestücken.
Auch das Verhalten von Huftieren wird angeregt, wenn
das Futter an wechselnden Stellen angeboten wird und
die Tiere sich zur Nahrungsaufnahme strecken müssen.
Doch nicht nur die Futtersuche hält die Schützlinge
der Tierpfleger auf Trab. Durch Duftmarken, entweder
ausgelöst durch den Geruch von Kot oder Einstreu eines
Beutetieres oder Rivalen beziehungsweise durch wechselnde Düfte von Kräutern, Gewürzen und Parfüm, wird
der Lebensraum spannender und das Verhalten der Tiere
angeregt. Gleiches gilt für die häufig praktizierte Vergesellschaftung von Zootieren mit anderen Arten wie dies
im Tiergarten beispielsweise auf der Afrika-Weide mit
Zebras und Elen-Antilopen, in der Lagune mit Großen
Tümmlern und Seelöwen oder im Mediterraneum mit
Zieseln, Steinhühnern und diversen Reptilien der Fall ist.
Bei sozial lebenden Arten spielt die Gruppenhaltung
eine wichtige Rolle zur Beschäftigung der Tiere. Durch
die ständige Sicherung der Position in der natürlichen
„Randordnung“ wird für einen gesunden Alltagsstress
gesorgt und die Tiere werden permanent „auf Trab“ gehalten. Auch die Aufzucht von Jungtieren beschäftigt
die Eltern und bei manchen Arten ist sogar die ganze
Gruppe engagiert.
Auch durch die Strukturierung der Tiergehege kann
das Verhalten der Tiere angeregt werden. Die aktiven
Präriehunde und die Ziesel verbringen beispielsweise
einen Großteil des Tages mit dem Graben neuer Gänge
und Baue. Und am späten Nachmittag können aufmerksame Besucher die Gorillas beim Bau von aufwendigen
Schlafnestern aus Holzwolle, Papier und Stroh für die
Nacht beobachten.
Über das „behavioural enrichment“ sind inzwischen
zahlreiche Fachbücher geschrieben worden und in
Workshops entwickeln Tierpfleger aus aller Welt neue
und interessante Techniken, um ihre Schützlinge bestmöglich zu beschäftigen. Zwischenzeitlich ist allgemein bekannt, dass durch die artgemäße Beschäftigung
gleichzeitig „medizinisches Vorsorgetraining“ geleistet
wird, da die Tiere sich ausreichend bewegen und dadurch zum Beispiel die Krallen- und Klauenabnutzung
auf natürlichem Weg erfolgt.
Seit diesem Jahr besteht auch für Freunde des Nürnberger Tiergartens die Möglichkeit, sich selbst aktiv in
die Beschäftigung der Zootiere einzubringen. Die Zoobegleiter veranstalten künftig regelmäßig einen Workshop, in dem man die Tiere von einer ganz neuen Seite
kennenlernen kann: Unter dem Motto „Behavioural Enrichment für Saki, Maki und Co.“ werden bewährte Beschäftigungstechniken vorgestellt und von den Teilnehmern anschließend selbst angefertigt und verteilt.
Kursteilnehmer stellen Beschäftigungsfutter her.
So trafen sich bereits am 15. September 2012 mehrere
Teilnehmer, um unter fachkundiger Anleitung Beschäftigungsideen für ausgewählte Zootiere zu basteln und
diese bei einem anschließenden Rundgang zum Einsatz
zu bringen. Unter den Teilnehmern befanden sich auch
Dörthe Thiele und ihr Sohn Elias (12), die beide aus Jena
angereist waren. Sie bastelten unter anderem Eisbomben für Eisbären und Seelöwen, Bonbons für Paviane und
schnürten gefüllte Papiersäcke für die Pinselohrscheine.
„Neben der abwechslungsreichen Bastelei war es besonders toll, dass wir auch beim Verteilen der Ergebnisse in
erster Reihe stehen durften“, fasste Dörthe Thiele die Erlebnisse zusammen und fügte hinzu, dass das Programm
sehr abwechslungsreich war: „Der Blick in die Futterküche und die Länge der Tour und der besuchten Tierarten
waren ideal“. Ihr Sohn Elias war besonders begeistert,
dass während der Bastelaktion – neben Kaffee und Tee
– auch Kekse angeboten wurden. Ob die Teilnehmer sich
die Kekse selbst erarbeiten mussten oder diese vorher
versteckt wurden, hat Elias hingegen nicht verraten.
Björn Jordan
Informationen
Teilnehmer: Maximal 6 Teilnehmer (Mindestalter 12 Jahre)
Termine: Terminvereinbarung auf Anfrage
Programmdauer: ca. 4 Stunden (inkl. Wegezeiten)
Einführungspreis: 60,- € zzgl. Tiergarteneintritt
Kontakt: Di und Do: 0911 / 5454 – 833 oder Anrufbeantworter
Mail: diezoobegleiter@gmx.de
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Aus dem Verein
Aus dem Verein
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Auf nach Norden …
“Drei-Bundesländer-Fahrt“ der Tiergartenfreunde Nürnberg vom 6. bis 10. Juni 2012
Vorschau Fahrten 2. Halbjahr:
Tagesfahrt nach Lohberg
Dreitagesfahrt nach Leipzig
Weiter geplant: Tagesfahrt nach Stuttgart
Genaueres entnehmen Sie bitte dem Flyer in der
nächsten Ausgabe der Manati.
Ihre Reisegruppe
Details der Schnitzereien am Nepalesischen Pagodentempel im
Eingangsbereich vom Hagenbecks Tierpark
D
ie diesjährige Sommerreise der Tiergartenfreunde
Nürnberg e.V. ging nach Norddeutschland. Geleitet
von Eva Gebelein und Henrik Klemke fuhr die Reisegruppe mit 51 Teilnehmerinnen und Teilnehmern am
Mittwoch, 6. Juni 2012; zum „Serengetipark Hodenhagen“: „Afrika in der Lüneburger Heide“ war die Idee,
die 1972 zum größten Safaripark Deutschlands führte
- ein afrikanischer Mini-Nationalpark, nach Deutschland
verpflanzt mit einer Größe von 200 ha und 1 500 Tieren.
Darunter der Büffel, Kröten und das Breitmaulnashorn.
Trotz Regens war die Fahrt mit dem „Serengeti-Bus“ –
vorbei an Löwen, weißen Tigern, Bären, Elefanten, Giraffen, Zebras und Nashörnern – für alle etwas Besonderes.
Der nächste Tag führte uns durch den Elbtunnel,
vorbei an Deutschlands größtem Rangierbahnhof Maschen in die Hansestadt Hamburg - „Tor zur Welt“ - zum
Tierpark Hagenbeck, an dessen Eingang wir von Cord
Crasselt als Vertreter der Stiftung und des Vereins der
Freunde des Tierparks Hagenbeck empfangen wurden.
„Europas schönster Park“, wie sich Hagenbecks Tierpark
nennt, blickt auf eine lange und wechselvolle Geschichte zurück und konnte im Jahr 2007 sein 100jähriges Bestehen feiern. Begonnen hatte alles mit einigen Robben
in einem Waschbottich auf dem Hamburger Spielbudenplatz im Jahre 1848. Im Jahr 1896 entwickelte Carl
Hagenbeck die erste gitterlose Freianlage der Welt und
meldete sie zum Patent an. Der heutige Tierpark ist auf
die Zucht Asiatischer Elefanten ausgerichtet und wid-
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Asiatische Elefanten gibt es in Hagenbecks Tierpark und im
Hannover-Erlebnis-Zoo.
met sich der Erneuerung der Eismeeranlage. Dort sind
Humboldt-, Esels- und Königspinguine, Seebären, Kegelrobben, Papageientaucher und Eisbären untergebracht. Eine der vielen Sehenswürdigkeiten von Hagenbeck sind der im Jahr 2001 errichtete Pagodentempel
sowie eine Thailändische Sala.
Diesem eindrucksvollen Besuch in einem der ältesten
Tierparks in Deutschland folgte die Fahrt mit der Hafenbarkasse „Nina“ durch Hamburgs Fleete. Beeindruckend
waren einige große Containerschiffe sowie die Kreuzfahrtschiffe „Amadea“ und „Queen Elizabeth“. Mit dem
Hafen als bedeutendstem Arbeitgeber der Stadt soll mit Blick in die Zukunft - „Hafen-City“ mit 5 000 neuen
Wohnungen und 40.000 Arbeitsplätzen im Jahr 2025
fertiggestellt werden.
Die Hansestadt Bremen mit einer Stadtführung und
der Zoo am Meer in Bremerhaven waren das Reiseziel
am dritten Reisetag. Bei insgesamt 660 000 Einwohnern
– davon 540 000 in Bremen und 120 000 in Bremerhaven
– stellen nach dem Niedergang der Werften Tourismus,
Gastronomie, Events und Kunst die wichtigsten Wirtschaftszweige dar. Begrüßt wurde unsere Reisegruppe
durch Dr. Joachim Schöne, Tierarzt und Kurator im Zoo
am Meer. Doch eigentlich liegt der Zoo gar nicht am
Meer, sondern direkt an der Unterweser. Er ist eine auf
kleinste Fläche gebrachte Sammlung außergewöhnlicher Arten. Gegründet wurde der Zoo zwar bereits im
Jahr 1928, doch in seiner jetzigen Form besteht er erst
Im Vogelpark Walsrode lassen sich Pinguine, Pelikane und
Flamingos beobachten.
seit 2004. „Alles Leben stammt aus dem Wasser“, so erfuhren wir zu Beginn der lehrreichen Führung. Das trifft
auch auf den Menschen zu und wird durch den Begriff
„Wasseraffen“ nach einer Hypothese von Sir Alister Hardy aus dem Jahre 1960 verdeutlicht. Neben der Vielzahl
an Wassertieren waren besonders einige junge Keas und
der technische Teil dieser Anlage sehr interessant. Ein
herrlicher Ausblick auf die Unterweser bot sich von den
Aussichtsterrassen des „Cafés am Meer“. Die sehr informative Stunde beendete Kurator Schöne hinsichtlich der
Rolle Zoologischer Gärten mit dem Satz: „Tiere – artgerecht in Freiheit, tiergerecht im Zoo. Zoos können zwar
die Welt nicht retten, stellen jedoch eine wichtige Kommunikationsplattform für den Erhalt der Tierarten dar.“
Am Samstag ging es weiter zu unserem vierten Ziel,
dem Hannover-Erlebnis-Zoo. Dieser wurde im Jahr
1865 gegründet und ist mit einer Fläche von 22 Hektar Deutschlands spektakulärster Zoo mit über 3 400
Tieren in sieben Zoowelten, Tier-Shows, Bootsfahrten,
Unterwasserwelt und Streichelzoo. Diese einzigartigen
Themenwelten - die afrikanische Flusslandschaft Sambesi, der Gorillaberg, der indische Dschungelpalast,
das niedersächsische Bauerndorf Meyers Hof, das Kinderland „Mullewapp“, das australische Outback und die
neue Kanadalandschaft Yukon Bay - begeistern jährlich
über 1,6 Mio. Besucher, wozu auch unsere Reisegruppe
zählt. Der Kurator des Zoos Herr Klaus Müller-Schilling
und einige Vertreter der Zoofreunde Hannover brach-
ten uns in mehreren Gruppen die wichtigsten Themengebiete nahe, wobei die Bootsfahrt auf dem Sambesi,
dessen Anlage anlässlich der EXPO 2000 errichtet wurde,
für alle ein Erlebnis war. Die am 5. Juni 2012 geborene
Rothschild-Giraffe und der kleine Gorilla, der am 11. März
2012 geboren und auf dem Rücken seiner Mutter durch
das Gehege getragen wurde, waren eine der Hauptattraktionen. Besonders stolz ist der Zoo jedoch auf seine
Herde Asiatischer Elefanten. Beim Blick hinter die Kulissen konnten wir ein Flusspferd aus nächster Nähe sehen.
Weitere Schwerpunkte stellen auf Meyers Hof die Zucht
und der Erhalt vom Aussterben bedrohter seltener Haustierrassen und die „Yukon-Landschaft“ mit Robben, Eisbären und Karibus dar.
Am Sonntag ging die Reise in den Vogelpark Walsrode. Weltweit wohl einmalig befinden sich auf diesem
50 Jahre alten Gelände mit einer Fläche von 24 Hektar
4 200 Vögel in 675 Arten und eine herrliche Pflanzenwelt.
Anstelle einer Führung war die Fütterung von Pinguinen,
Pelikanen und Flamingos zu beobachten. Einige Pinguine ließen sich sogar das nasse Gefieder streicheln. Einen weiteren Höhepunkt bildete die Flugschau, bei der
Schopfkarakaras, Falken, Sekretäre, Kondore, Papageien,
Kraniche und Kakadus mit ihren Flugkünsten beeindruckten.
Vielen Dank an unsere Reiseleitung für die gelungene
und hervorragend organisierte Fahrt sowie an unseren
Fahrer Tom Kipp. Ursula Decker • e-mail: urge.de@t-online.de
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Aus dem Verein
Aus dem Verein
20 Jahre Tierpatenschaften im Tiergarten
Buchbesprechungen
Tiergartendirektor und Vereinsvorstand dankten den treuen Tierpaten
Veröffentlichung zum Jubiläum von Tiergarten und VDZ
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In seinem Jubiläumsjahr hat der Tiergarten Nürnberg die als Broschüre gestaltete Chronik „100 Jahre Tiergarten
Nürnberg“ veröffentlicht und eine Sonderedition des vom Verband Deutscher Zoodirektoren herausgegebenen
Bands „Gärten für Tiere. Erlebnisse für Menschen“ mitgestaltet.
D
Dag Encke (ganz rechts), der 1. Vorsitzende des Vereins der Tiergartenfreunde Nürnberg e. V. Klaus Kohlmann (links daneben)
und Monika Prell (3. von links) freuen sich mit den Tierpaten, die ihre Schützlinge gerne unterstützen.
M
it einem Zeitungsaufruf unter dem Titel „Nürnbergs Tiere brauchen unsere Hilfe“ begann vor 20 Jahren die erfolgreiche Geschichte der Futterpatenschaften im Tiergarten Nürnberg. Aktuell unterstützen mehr
als 600 Paten ihre Lieblingstiere. Insgesamt förderten
die Tierpaten den Tiergarten mit mehr als einer Million
Euro. Davon wurden unter anderem das Mediterraneum und die Buntmarderanlage mitfinanziert. Auch die
für 2013 geplante Erdmännchen-Anlage wird ein Projekt der Tierpaten.
Zu den seit 20 Jahren treuen Paten der ersten Stunde gehören Gudrun und Hermann Flachenecker, Prof.
Dr. Wolfgang Gast, Bernd Hartmann, Claudia und Heinz
Lauber, Maria-Elisabeth Schaeffler und Hannelore und
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Udo Tomiak. Am Dienstag, den 2. Oktober 2012 bedankten sich der leitende Direktor des Tiergartens Nürnberg,
Dr. Dag Encke, sowie der 1. Vorsitzende des Vereins der
Tiergartenfreunde Nürnberg e. V., Klaus Kohlmann, bei
den Tierpaten für ihre Treue und Verbundenheit zum
Tiergarten Nürnberg. Sie überreichten ihnen eine Urkunde und einen Acryldelphin der Nürnberger Firma
Eschenbach Optik.
Wenn auch Sie eine Tierpatenschaft übernehmen
möchten, dann wenden Sie sich bitte an:
ie 46seitige Chronik „100 Jahre Tiergarten Nürnberg“, die in
Zusammenarbeit mit
dem Stadtarchiv entstanden ist, zeichnet
die Geschichte des
Zoos mit vielen historischen Fotos und
Zitaten von Zeitzeugen nach. In die umfangreiche Broschüre
flossen unter anderem
die Erinnerungen der
beiden ehemaligen Direktoren Dr. Manfred Kraus und
Dr. Peter Mühling sowie jene ehemaliger Tierpfleger
und weiterer früherer Mitarbeiter ein. Ein chronologischer Abriss ordnet die geschichtlichen Ereignisse ab
1912 – als der Tiergarten am Dutzendteich eröffneten
wurde – den bislang sechs Tiergartendirektoren zu. So
steht die wechselvolle Ära von Gründungsdirektor Dr.
Karl Thäter – 1912 bis 1945 – sogar für zwei Einweihungen, da Thäter auch den Umzug des Tiergartens
1939 an den Schmausenbuck verantwortete. Auch
seine Nachfolger, Dr. Karl Birkmann, Dr. Alfred Seitz,
Dr. Manfred Kraus, Dr. Peter Mühling und der aktuelle leitende Tiergartendirektor, Dr. Dag Encke, erlebten
ereignisreiche Zeiten mit „ihrem“ Tiergarten.
„100 Jahre Tiergarten Nürnberg“
Herausgeber: Tiergarten Nürnberg
46 Seiten, broschur
ISBN: 3-926760-11-7
Preis: 3 Euro, erhältlich im Tiergarten
Z
u seinem 125jährigen Bestehen brachte der Verband Deutscher Zoodirektoren
e.V. (VDZ) den Band
„Gärten für Tiere.
Erlebnisse für Menschen“ heraus. Der
Text- und Bildband
zeigt nicht nur die
Geschichte der Tierhaltung auf, sondern
stellt auch die mehr
als 60 Zoologischen
Gärten des Verbands vor. Acht reich bebilderte Seiten
sind dabei dem Tiergarten Nürnberg gewidmet und
vermitteln dessen Themenschwerpunkte Wald, Wasser und Wüste. Auf je einer Doppelseite stellen sich
die anderen Zoos und Tierparks im deutschsprachigen Raum von A wie Aachener Tierpark bis Z wie Zoo
Zürich vor. Mit eindrucksvollen Fotos präsentieren sie
ihren Tierbestand und ihre Aufgaben in Artenschutz
und moderner Tierhaltung. Ganz praktisch enthält
jede Zoobeschreibung einen Übersichtsplan und die
wichtigsten Besucherinformationen.
„Gärten für Tiere. Erlebnisse für Menschen“
Herausgeber: Verband Deutscher Zoodirektoren e. V.
ca. 208 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen
ISBN: 978-3-7616-2555-2
J.P. Bachem Verlag, Köln
Preis: 39,95 Euro, erhältlich im Tiergarten
Monika Prell
Tel. 0911-54 54 838
monika.prell@stadt.nuernberg.de
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Aus dem Verein
Aus dem Verein
Veranstaltungen des Vereins der
Tiergartenfreunde Nürnberg e.V.
Veranstaltungen der „TierEntdecker“
Jugendgruppe des Vereins
Programm ab Dezember 2012
Programm ab ab November 2012
TierEntdecker
tgfn.d
Sonntag, 9. Dezember 2012
14.00 Uhr im Naturkundehaus
Weihnachtsfeier des Vereins
Dienstag, 16. April 2013
16.00 Uhr im Restaurant „Waldschänke“
Gesprächsrunde „Mitglieder fragen –
Verein und Tiergarten antworten“
Sonntag, 5. Mai 2013
10.00 Uhr im Naturkundehaus
Mitgliederversammlung des Vereins
der Tiergartenfreunde Nürnberg e.V.
Dienstag, 1. Oktober 2013
16.00 Uhr im Restaurant „Waldschänke“
Gesprächsrunde „Mitglieder fragen –
Verein und Tiergarten antworten“
Kontaktdaten der Geschäftsstelle
Telefon (0911) 54 54 831 | Telefax (0911) 54 54 802
E-Mail kontakt@tgfn.de
www.tiergartenfreunde-nuernberg.de
Geschäftszeiten:
Jeweils Di und Do von
10 - 12 Uhr und von 13 - 16 Uhr
e
Verein der
Tiergartenfreunde
Nürnberg e.V.
Samstag, 1. Dezember 2012
10.00 Uhr, Tiergarteneingang
Vorweihnachtliches
Samstag, 5. Januar 2013
„Aug in Aug mit 1000 Tieren“
– Besuch im Industriemuseum Lauf
Samstag, 2. Februar 2013
10.00 Uhr, Tiergarteneingang
Besuch bei Nemos Freunden
Shirts für Tiergartenfreunde
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T- oder Polo-Shirts mit dem Schriftzug des Vereins
Auf Initiative der aktiven Helfer des Vereins der Tiergartenfreunde
Nürnberg e.V. wurden eigene T-Shirts und Polo-Shirts aus 100% Baumwolle entworfen, die bei folgender Firma bezogen werden können:
Firma MyShirt Factory
Inhaber: Daniel Böck
Oppelner Str. 196a
90473 Nürnberg
Telefon: 0911/893 21 78
Fax: 0911/800 98 48
Email: info@MyShirt-Nbg.de
Langwasser, gegenüber Einfahrt
Parkhaus Frankencenter.
Preise
T-Shirt
1 Stück 30,– €; ab 5 Stück je 25,– €;
ab 10 Stück je 20,– €
Hersteller: Fruit of the Loom / Farbe: Sunflower
Polo-Shirt
1 Stück 40,–€; ab 5 Stück je 35,– €;
ab 10 Stück je 30,– €
Hinweis für Mitglieder
Bankeinzug Ihres Mitgliedsbeitrages
Samstag, 2. März 2013
10.00 Uhr, Tiergarteneingang
Zurück in die Wildnis
– Ausbürgerungen von Zootieren
Samstag, 6. April 2013
10.00 Uhr, Tiergarteneingang
Nager an Land und im Wasser
Samstag, 4. Mai 2013
Exkursion in den Tierpark Schmiding
Samstag, 1. Juni 2013
10.00 Uhr, Tiergarteneingang
Von Löfflern, Ibissen und Co
Weitere Auskünfte / Anmeldungen
zu den Exkursionen:
Jenny Zierold, Mo – Fr ab 20 Uhr,
am Wochenende ab 10 Uhr – Tel. (0160) 15 75 664
E-Mail: tierentdecker@tgfn.de
Internet: www.tgfn.de (unter Aktuelles und Jugendgruppe)
L
iebe Tiergartenfreunde,
jedes Jahr entstehen unserem Verein hohe Belastungen, weil sich Bankverbindungen oder Adressen von Mitgliedern geändert haben und keine Nachricht an den Verein erfolgte. Wir möchten Sie deshalb an dieser Stelle
bitten, Änderungen Ihrer Bankverbindung oder des Wohnortes unbedingt auch immer rechtzeitig dem Verein
zu melden. Sie können dies schriftlich oder auch per email unter kontakt@tgfn.de tun. Die Gelder können somit
uneingeschränkt unserem Vereinszweck, nämlich der Förderung des Tiergartens, zugute kommen.
Langjährigen Mitgliedern, die den Einzugsservice bislang noch nicht nutzen, empfehlen wir, dem Verein eine entsprechende Einzugsermächtigung zu erteilen und diese bis spätestens 7. Dezember 2012 in der Geschäftsstelle
des Vereins der Tiergartenfreunde abzugeben.
Die Einzugsermächtigung bietet Ihnen folgende Vorteile:
-
Als Mitglied müssen Sie nicht an die rechtzeitige Überweisung des Mitgliedsbeitrages denken
-
Sie sparen sich Zeit und Weg zu Ihrer Sparkasse oder Hausbank bzw. zur Vereins-Geschäftsstelle
-
Ihr Beitrag ist immer rechtzeitig bezahlt und Ihr Leistungsanspruch damit gesichert
Vorsorglich weisen wir erneut darauf hin, dass der Markenversand erst ab der zweiten Februarhälfte 2013 erfolgt.
Bis dahin gelten die Marken aus dem Jahr 2012. Außerdem erinnern wir nochmals daran, dass bei nicht gemeldeter Adressenänderung bzw. bei fehlendem Nachsendeauftrag Vereinsinformationen und Zeitschriften nicht mehr
nachgesandt werden können.
Bitte beachten Sie außerdem, dass der Sicherheitsdienst an der Kasse des Tiergartens angewiesen ist,
die Identität der Karteninhaber zu kontrollieren. Bitte führen Sie deshalb bei Ihrem Besuch stets einen
Personalausweis etc. mit.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung!
Ihre
Gertraud Linß
Schatzmeisterin
kontakt@tgfn.de
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Kinderseite
Was ist eigentlich ein Degu?
Tierisches Silbenrätsel
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al – an – ber – bi – cha – der – e – fle – ge – ger – hoch – horn – hu – ka – kauz – kopf – kuh – land – le – ler – lo – loeff –
mae – maus – mu – na – nas – o – on – ot – pa – pard – pen – pir – ral – ren – rot – rind – schaf – see – ta – ter – ti – tier –
u – u.
1) Nordischer Hirsch
10) Paarhufer der Savannen
Rätselspaß
für Jung und Alt!
2) Wassermarder
11) Eule im östlichen Europa
3) Lebendes Fossil
4) Wolllieferant aus Südamerika
ei Degus handelt es sich um einen tagaktiven Vertreter der Nagetiere aus der Verwandtschaft der Meerschweinchen. Sie leben in Familienverbänden, bestehend aus fünf bis zehn Tieren, in den Gras-, Busch- und
Felslandschaften von Nord- und Zentral-Chile. Im Tiergarten Nürnberg findet man die geselligen Degus im
Kleinsäuger-Pavillon im Streichelzoo.
Ausgewachsene Degus wiegen zwischen 170 bis
300 Gramm und können eine Körperlänge von 13 – 19
cm erreichen, der Schwanz misst nochmals 10 – 16 cm.
Die Tiere weisen ein sehr ausgeprägtes Sozialverhalten
auf und sollten deshalb auch niemals alleine gehalten
werden. Wer Degus aufmerksam beobachtet, kann
sogar feststellen, dass sie untereinander kommunizieren. Ein hoher, schriller Pfiff dient beispielsweise als
Alarmsignal und warnt die Gruppen-Mitglieder vor
Raubtieren oder anderen Gefahren.
Gerade wegen ihres ausgeprägten Sozialverhaltens
sind Degus auch für die Wissenschaft sehr interessant.
Außerdem wird mit ihnen auf dem Gebiet der Diabetes geforscht, da Degus relativ anfällig für die Zuckerkrankheit sind. Nicht selten endet die Erkrankung bei
Degus in einer Trübung der Augen.
Degus sind auch beliebte Heimtiere und werden
gelegentlich im Zoofachhandel angeboten. Neben
der Haltung in Gruppen ist zu beachten, dass die Tiere
sehr bewegungsfreudig sind und stark nagen. Zur artmanati 2012 | 2
gerechten Haltung ist eine ausreichend große Voliere
mit Klettermöglichkeiten erforderlich. Entsprechend
ihrer natürlichen Umgebung sollten Degus als Heimtiere möglichst karge Kost bekommen. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet ernähren sie sich überwiegend von Gräsern, Wurzeln, Samen, Kräutern und
Laub. Daher ist bei der Haltung unbedingt darauf zu
achten, dass den Tieren stets Heu zur Verfügung steht
und Nüsse, Sonnenblumenkerne und Früchte mit hohem Zuckergehalt möglichst nicht verfüttert werden.
Stattdessen erhalten Degus eine Mischung aus Gemüse, Kräutern, Wiesengrün und Ästen von Obstbäumen
zum Benagen.
Degus können bereits nach sechs Wochen die Geschlechtsreife erreichen. Nach einer für Nagetiere vergleichsweise langen Tragzeit von 90 Tagen kommen
meistens vier bis sechs Jungtiere zu Welt. In Einzelfällen wurde auch von Würfen mit zwölf Jungtieren
berichtet. Junge Degus kommen sehr weit entwickelt
zur Welt: Sie sind bei der Geburt behaart und haben
meist schon die Augen geöffnet. Im Alter von sechs
Wochen sind die jungen Degus bereits von den Eltern
entwöhnt.
Auch wenn Degus interessante Pfleglinge mit einem spannenden Sozialverhalten sind, ist es wichtig,
sich vorab intensiv mit den Ansprüchen der Art auseiBjörn Jordan
nander zu setzen.
5) Größte heimische Eule
6) Schneller Jäger
7) Laufvogel Australiens
8) Rhinozeros - andere Bezeichnung
9) Vogel mit besonderer Schnabelform
13) Flugfähiges Säugetier
14) Bedrohte Haustierrasse
15) Asiatischer Einhufer
16) Bewohnerin des Manatihauses
17) Reptil mit Farbwechsel
18) Haustierrasse in Schottland
Die Lösung lautet:
Savannen-Sudoku
Zebra
Nashorn
Zebra
Löwe
Zebra
Büffel
Löwe
Giraffe
Strauß
Giraffe
Jedes Kästchen muss von einem Tier besetzt sein.
Jede Zeile, jede Spalte und jeder Kästchensechserblock, müssen die 6 Tiere enthalten, jedes Tier
darf darin nur einmal vorkommen.
Nashorn
Zebra
Rätselauflösung „ Suchbild Clownfische“ aus Heft 1/2012
Auflösung „Jubiläumsrätsel“ Heft 1/2012
55 Fische konntest du zählen!
Hundert Jahre Tiergarten Nuernberg
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(Die Lösungen der Rätsels werden im Manati-Heft 1 / 2013 bekannt gegeben)
B
Aus oben genannten Silben
sind 18 Arten des Tiergartens
zu bilden, deren Anfangsbuchstaben – von oben nach
unten gelesen – einen kleinen, nachtaktiven Bewohner
des Manati- Hauses bezeichnen.
12) Größtes heimisches Nagetier