Von Kattenvenne nach Houston
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Von Kattenvenne nach Houston
Von Kattenvenne nach Houston Catharina Heitgress verbringt z.Z. ein Austauschjahr in Texas. Hier schildert die EF-Schülerin ihre Eindrücke. 23.08.2012. Mein Abflugdatum in die USA. Als ich mich angemeldet hatte, kam mir das Datum noch endlos weit weg vor. Plötzlich war es aber da. Und so ging es für mich von dem kleinen Kattenvenne nach Houston, Texas. Houston ist die viertgrößte Stadt der Staaten und das soll ja schon was heißen. 4 Millionen Einwohner. Houston ist aber im Gegensatz zu Städten wie New York auf einer sehr großen Fläche verteilt. Wolkenkratzer kann man nur in Downtown Houston finden, welches größtenteils aus Anwaltsfirmen und der Börse besteht. Mein erster Tag an meiner Highschool, ein Schock. Über 3.000 Schüler hat Westside Highschool, mehr Menschen als ganz Kattenvenne zusammen! Sieben Fächer habe ich jeden Tag. Um 7:45 geht die Schule los und um 15:15 ist sie zu Ende. Neben Englisch, amerikanische Geschichte, Mathematik, Spanisch und Downtown Houston Biologie habe ich an meiner Schule Fächer wie Photoshop oder Volleyball. Jede Schulstunde geht 55 Minuten und nach der vierten Schulstunde haben wir 50 Minuten Lunch. An jedem Mittwoch und Donnerstag haben wir Blockday. Das heißt, dass wir am Mittwoch die erste, dritte, fünfte und siebte Schulstunde für 90 Minuten haben und am Donnerstag ist dann Late start, das heißt, wir haben die zweite, vierte und sechste Schulstunde für 90 Minuten aber die Schule fängt erst um 9 Uhr an und deshalb dürfen alle Schüler 2 Stunden länger schlafen. Die erwachsenen Amerikaner wissen alle relativ viel über Deutschland und Europa generell, während man von den Teenagern auch mal Fragen gestellt bekommt, die einen wirklich stutzig machen können: "Füttert ihr eure Babys mit Bier?", "Wo in Russland ist eigentlich Deutschland?" oder "Sind alle Nazis deutsch oder lasst ihr auch andere in den Verein?". Manche mögen sagen, dass Amerikaner nicht genug über den Tellerrand gucken, aber Teil eines Austauschjahres ist zu verstehen, warum Dinge sind, wie sie sind. Dass viele Teenager wenig Wissen über andere Kontinente haben, liegt auch einfach daran, dass alleine Texas schon größer ist als Deutschland. Wenn man aber nach Amerika geht, muss man nicht glauben, dass man nur Amerikaner kennenlernt! Auf den vielen Treffen meiner Austauschorganisation (Youth For Understanding, kurz: YFU) habe ich Menschen aus fast jedem Land in Europa, außerdem aus Korea, China, Thailand, Neuseeland, Mexico und Ghana, kennengelernt. Es ist interessant, wenn man herausfindet, wie ähnlich die Werte und Gesellschaften in Europa doch sind. Regelmäßig treffen wir uns, um Amerikanische Feiertage und Feste zu feiern. Halloween oder Thanksgiving sind da eher die Klassiker. Feste wie das amerikanische Karneval, Mardi Gras, bei dem keine Süßigkeiten, sondern Ketten geworfen werden, sind da schon etwas anderes. Nach Problemen mit meiner ersten Gastfamilie ging es Anfang Februar in eine neue Familie. In der Tür wurde ich schon umarmt und fühlte mich direkt zu Hause. Drei Schwestern habe ich dazugewonnen und bin seitdem auch ständig auf Achse: Shoppen, Kino, Softball…. Eindeutig keine Langeweile mehr und endlich die Erfahrung, wegen der ich hergekommen bin. Ein absolutes Highlight für mich war es, das größte Rodeo Amerikas zu erleben. (Texas ist fast der einzige US-Staat, der Rodeos ausrichtet, und ist dafür auch bekannt.) Im Gegensatz zu so ziemlich allem anderen in Amerika ist ein Rodeo genauso, wie man es sich vorstellt: Rodeos sind die Zeit im Jahr, wenn alle Texaner ihre Boots und Hüte aus den Schränken suchen. Country ist das einzige, das im Radio gehört wird, und vor den Konzerten sieht man Bullenreiten oder Westernreiten. Bei Rodeos geht es aber nicht nur darum, eine Kuh zu fangen oder auf einem bockenden Pferd sitzen zu bleiben, sondern viele Besucher kommen auch, um sich die Live-Konzerte, die nach jedem Rodeo stattfinden, anzuschauen. Die Künstler die sich auf den Konzerten die Ehre geben, sind unter anderem Pitbull, Demi Lovato oder Bruno Mars. Draußen gibt Achterbahnen und deep-fried-alles, Snickers, Oreos, Eiscreme… Wer lieber etwas anderes essen möchte, hat die Wahl zwischen Barbecue und Barbecue! Amerikas größtes Rodeo in Texas