si wan feng, der Wind der vier Beugen

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si wan feng, der Wind der vier Beugen
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Spezialapotheke für hochwertige Chinesische Arzneimittel
Nr. 1 / 2015
si wan feng, der Wind der vier Beugen
Der belgische Spezialist für TCM-Dermatologie Marco Sampermans gibt hier einen Überblick zum atopischen Ekzem. Diese chronische
Hauterkrankung ist in den Industrieländern auf dem Vormarsch: Bereits sind 15 bis 20 Prozent der Kinder betroffen. Sampermans beschreibt
die Muster, die Symptomatik und den Mechanismus der Krankheit. Anhand von drei Fallbeispielen geht er näher auf die Behandlung mit
Chinesischer Arzneimitteltherapie ein.
Das atopische Ekzem ist eine chronisch wiederkehrende,
juckende, entzündliche Hauterkrankung, auf die man im
klinischen Alltag immer wieder trifft. Wegen der beteiligten
genetischen Faktoren ist die Krankheit auch als erbliche
allergische Dermatitis bekannt. Wahrscheinlich gibt es die
Krankheit seit vielen Jahrhunderten; in älteren Büchern
zur Chinesischen Medizin wird sie als si wan feng
(四弯风) erwähnt. Erst in unseren Tagen aber hat sie das
epidemische Ausmass erreicht, das wir in unserem modernen industrialisierten Umfeld beobachten. Zurzeit leiden in den Industrieländern 15 bis 20 Prozent der Kinder
an einer mehr oder weniger ausgeprägten Form von atopischem Ekzem, im Erwachsenenalter sind es zwei bis drei
Prozent. Die Zahl der Erkrankungen steigt dramatisch an.
In rund 50 Prozent der Fälle tritt das Ekzem im ersten
Lebensjahr auf, in weiteren 30 Prozent der Fälle im Alter
zwischen einem und fünf Jahren. Etwa 70 bis 80 Prozent
der Patienten mit atopischem Ekzem haben in ihrer Familie eine Geschichte mit allergischen Erkrankungen wie
allergischer Rhinitis, Nesselsucht und Bindehautentzündung. Auch Nahrungsmittelallergien treten in diesen Familien vermehrt auf. Zwei Drittel der Erkrankungen betreffen
Mädchen oder Frauen.
Das atopische Ekzem ist eine komplexe Krankheit, die
sich in chronischen Entzündungen der Haut zeigt. Verschiedene Faktoren sind beteiligt, darunter das Durchlässigwerden der Hautbarriere, gekennzeichnet durch eine
reduzierte Immunreaktion und eine erhöhte Reaktion der
T-Zellen auf Allergene.
Blutuntersuchungen zeigen erhöhte Immoglobulin-E-(IgE)Werte. Auch zeigen sich allergische Reaktionen auf körperfremdes Eiweiss sowie eine Zunahme der eosinophilen
Leukozyten im Blut.
Klinisches Erscheinungsbild
Das Erscheinungsbild, die Morphologie und die Lokalisation unterscheiden sich je nach Altersgruppe. Grundsätz-
lich gibt es drei Phasen: das Kleinkindesalter, das Kindesalter und das Erwachsenenalter.
In allen Phasen und unabhängig vom Stadium der Krankheit ist das Kardinalsymptom immer Juckreiz. Dieser
kann verschlimmert werden durch verschiedene Faktoren
wie Nahrungsmittel, Allergene, bakterielle Infektionen,
trockenes Milieu, Schwitzen, extreme Hitze oder Kälte,
emotionale Störungen oder Reizstoffe in Kleidern oder
Waschmitteln. Das dauernde Kratzen fördert die Bildung
zusätzlicher Läsionen und trägt zum komplexen Pathomechanismus bei, der im Ursprung erblich und allergisch ist
und von Faktoren der Umwelt (Verschmutzung, klimatische und saisonale Schwankungen), der Psychologie, der
beruflichen Tätigkeit sowie von mechanischer Einwirkung
beeinflusst wird.
Fortsetzung auf Seite 3
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GEDANKEN
Schweiz anerkennt Titel
dipl. Naturheilpraktiker!
Carla Fuhlrott-Capello,
Präsidentin Schweizerische
Berufsorganisation für Traditionelle Chinesische Medizin
SBO-TCM
Am 30. März bestätigte das SBFI (Staatssekretariat für
Bildung, Forschung und Innovation), dass die Prüfungsordnung des dipl. Naturheilpraktikers genehmigt ist. Ein
lang ersehntes Ziel wurde nach unzähligen Arbeitsstunden
von vielen Beteiligten erreicht, der neue Beruf ist endlich
Realität!
Mit dem Volksentscheid «Ja zur Komplementärmedizin»
von 2009 wurde die Umsetzung dieser Vision ermöglicht.
Die SBO-TCM arbeitete mit weiteren Fachverbänden aus
dem Bereich der Alternativmedizin über die letzten fünfzehn Jahre intensiv an der Schaffung dieses neuen
Berufes.
Doch was bedeutet das neue Berufsbild für die einzelnen
TCM-Therapeutinnen und -Therapeuten und für die SBOTCM? Bis anhin war der Beruf des TCM-Therapeuten, trotz
grosser Beliebtheit bei der Bevölkerung, nicht reglementiert. Mit dem neuen Berufsbild wird die Alternativmedizin
im schweizerischen Gesundheitswesen verankert. Dies ermöglicht eine bessere Zusammenarbeit mit Ärztinnen und
Naturheilpraktikern der Alternativmedizin zum Wohle der
Patienten. Künftige Generationen haben die Möglichkeit,
einen reglementierten therapeutischen Beruf zu erlernen.
Das eidgenössische Diplom gewährleistet eine qualitativ hohe Ausbildung über die vier alternativmedizinischen
Fachrichtungen (derzeit TCM, TEN, Ayurveda und Homöopathie) mit transparenten und einheitlichen Strukturen.
Die diplomierten Naturheilpraktiker erlangen einen offiziellen Titel und geniessen die entsprechende berufliche
Anerkennung.
Mit der Geburt des neuen Berufsbildes beginnt für die
SBO-TCM ein neuer Zeitabschnitt. Über die nächsten zehn
Jahre werden wir uns auf die Verankerung und Professionalisierung des neuen Berufes konzentrieren. Die vier strategischen Handlungsfelder und die Visionen:
• TCM im Gesundheitswesen Schweiz verankern
Die Vision: TCM-Fachpersonen und TCM-Abteilungen sind
flächendeckend ein selbstverständlicher Bestandteil von
Spitälern, Kliniken und anderen Gesundheitseinrichtungen.
• Die SBO-TCM als zentraler Ansprechpartner für TCM in
der Schweiz
Die Vision: Die SBO-TCM ist die führende nationale TCMOrganisation und vertritt als Dachverband, in Kooperation
mit anderen Institutionen der Branche, aktiv sämtliche
Anliegen rund um die TCM.
• Qualität in Ausbildung und Praxis fördern
Die Vision: Der eidg. dipl. Naturheilpraktiker TCM ist Erstanlaufstelle für Patientinnen und Patienten. TCM-Fachleute
und Hausärzte setzen sich gemeinsam und ergänzend für
das Wohlbefinden der Patienten ein.
• Arbeitsplätze sichern und neue Stellen schaffen
Die Vision: Eröffnung des ersten TCM-Spitals in der
Schweiz!
Wie auch vor zwanzig Jahren scheinen einige der Visionen
unerreichbar, nahezu utopisch. Doch nach dem nun erreichten monumentalen Meilenstein sind wir hoch motiviert,
auch weiterhin nach den Sternen zu greifen zum Wohle
unserer Mitglieder und der TCM.
Carla Fuhlrott-Capello
Inhaltsverzeichnis
1–12
Marco Sampermans über das atopische Ekzem
2
Kolumne von Carla Fuhlrott-Capello
13
Legenden zur TCM
14–15
Kräuter als Alternativen:
Dr. John K. Chen über Bluthochdruck
16–19
Dr. Thanh Huynh über Stachelflechte
und Schuppenflechte
20–21
Namen und Wesensmerkmale ausgewählter Kräuter
22–31
Neues von LIAN
■ TCM-Hautpflegemittel
■ Vier Vitalpilze
■ Tipps zum Online-Bestellsystem
32
Veranstaltungen und Kurse
3
ATOPISCHES EKZEM
Fortsetzung von Seite 1
• Kleinkindesalter (bis etwa 18 oder 24 Monate)
(Bild 1)
Bei Kleinkindern entwickelt sich das atopische Ekzem oft
zwischen zwei Monaten und einem Jahr nach der Geburt.
Die Hautausschläge zeigen sich meist im Gesicht, besonders auf den Wangen, und können sich allmählich über
die Stirn, die Augenbrauen und die Kopfhaut ausbreiten.
Bei wiederkehrenden Schüben können sich die Ausschläge
zum Hals und zur Schulterregion hin ausbreiten und gar
den ganzen Körper bedecken. Meist ist die Haut an den
Streckmuskelregionen betroffen. Oft bleibt die Windelregion ausgespart, was das Unterscheiden zum Beispiel vom
seborrhoischen Ekzem erleichtern kann.
Die Hautläsionen sind gewöhnlich unterschiedlich geformt,
symmetrisch verteilt und abwechselnd leicht und stark
ausgeprägt.
Angehäufte oder verstreute Erytheme oder Papeln zeigen
sich oft im Gesicht, während fettige Schuppungen und
helle gelbliche Verkrustungen oft auf der Kopfhaut und
in den Augenbrauen auftreten. In milden Fällen kann ein
Schub lediglich zu geröteten Stellen mit wenigen Papeln,
ganz kleinen Bläschen und kleinen nässenden Erosionen
führen. In schweren Fällen kann ein Schub zu hellen Hautrötungen, vermehrter Blasenbildung und stark nässenden
Erosionen führen. Subakut kann das atopische Ekzem
kleinere Bläschen, dunkel gerötete Stellen und einzelne
Papeln mit Schuppen hervorrufen. Übermässiges Kratzen,
Reibung und das Waschen mit zu warmem Wasser können die Erosionen und das Nässen verschlimmern und die
Ausbreitung auf den Hals, den Rumpf und die Extremitäten
fördern. Meistens kommt es zu sekundären Verkrustungen
und Erosionen.
Wärme oder Hitze können das Jucken sehr intensiv werden
lassen, was das regelmässige Essen und Schlafen der Babys stören kann. Eine allgemeine Xerosis (fettarme, spröde
Haut) mit trockenem Haar und trockener Kopfhaut kommt
sehr oft vor und kann ebenfalls die Diagnose unterstützen.
Zu den auslösenden Faktoren können gehören: akute
Atemwegserkrankungen, Zahnen, bakterielle Infektionen,
emotionale Belastungen, klimatische Veränderungen, die
Ernährungsweise oder eine Impfung.
Die Erkrankung heilt in weniger als 50 Prozent der Fälle
vor dem Alter von 18 Monaten aus.
• Kindesalter (von 18 oder 24 Monaten
bis zur Pubertät) (Bild 2)
Bei Kindern entwickelt sich das atopische Ekzem oft im Alter von etwa vier Jahren. Zwar hat die Krankheit bei vielen
Kindern eine Vorgeschichte im Kleinkindesalter, zwingend
ist das aber nicht der Fall. Das Ekzem des Kindesalters
lässt in der Regel das Gesicht unbetroffen befällt stattdessen die Biegeelemente der vier Extremitäten wie die
Innenseite der Ellbogen, die Kniekehlen, die Hand- und
Fussgelenke sowie den
Hals und den Nacken. Das
Ekzem kann subakut oder
chronisch auftreten. Die
ödematösen und papulösen Läsionen bleiben in
der Regel aus, dafür treten
Lichenifikationen (lederartige Verdickungen der Haut),
Kratzspuren und ausgetrocknete Haut auf. Wenn
sich der Juckreiz nachts
verschlimmert, kann der
Schlaf gestört werden.
In der Phase des Kindesalters brauchen die entlang der Streckmuskeln angesiedelten Läsionen in der Regel länger um auszuheilen.
Vesikuläres (bläschenartiges), discoidales (scheibenförmiges) Ekzem kann auch auftreten. Auch die Hände können
betroffen sein, oft zeigen
sich hier ziemlich nässende
Läsionen und manchmal
auch Nagelveränderungen.
Bis zum Alter von 15 Jahren
heilt die Krankheit bei etwa
drei Vierteln der Patientinnen und Patienten aus,
kann aber später erneut
auftreten. In den meisten
Fällen bleibt eine erhöhte
Empfindlichkeit gegenüber
Reizstoffen zurück, die
Juckreiz und entzündliche
Reaktionen auslösen kann.
Bild 1
Bild 2
• Erwachsenenalter (ab der Pubertät) (Bild 3)
Bei Erwachsenen zeigt sich das atopische Ekzem am häufigsten in den Biegeelementen der vier Extremitäten, am
Hals, an den Augenlidern, am oberen Teil der Brust sowie auf den Handrücken.
Ob in seiner subakuten oder
chronischen Form ist das
Ekzem durch trockene Haut,
verbreitete trockene Papeln
oder lokale Lichenifikationen
und ausgeprägten Juckreiz
charakterisiert. Psychische
Belastungen können den
Zustand
verschlimmern.
Allgemein zeigen sich weniger Exsudationen, aber verbreitete Hautrötungen und
Schuppungen.
Wenn bei Erwachsenen
die Streckmuskelregionen
Bild 3
4
Bild 4
Bild 5
Bild 6
ATOPISCHES EKZEM
noch immer betroffen sind,
gilt das als schlechtes Vorzeichen für eine vollständige Heilung.
In schweren Fällen lassen
sich geriffelte, fleckförmige Verbräunungen in der
Halsregion
beobachten,
die auch als «schmutziger Hals» («dirty neck
syndrome») bekannt sind.
Wenn dann noch Lichenifikationen fehlen, aber ein
beträchtlicher Juckreiz besteht, ergibt das schlechte
Heilungsaussichten.
Manchmal bleiben nur kleine hartnäckige Reste des Ekzems bestehen, besonders in den Bereichen des Anus,
der Scheide, der Brustwarzen (vor allem bei jungen Frauen), am Hals oder auf den
Handrücken.
Patientinnen und Patienten mit atopischem Ekzem
sind auch anfällig für allergische Rhinitis, Urtikaria
(Nesselsucht), vaskuläre
Ödeme oder Asthma. Zu
den weiteren möglichen
Komplikationen gehören:
das seborrhoische Ekzem des Kleinkindes, die
Ichthyose («Fischschuppenkrankheit»), PrurigoErkrankungen, die Plantar(Fusssohlen-)Dermatose
bei Jugendlichen, die Keratosis pilaris («Reibeisenhaut»),
das follikuläre Ekzem, die Leckdermatitis und die Cheilitis, die Pityriasis alba, Kontaktekzeme durch Reibung oder
Reizstoffe, Blässe und weisser Dermographismus, dunkle
Augenringe, die juvenile
Katarakt (Linsentrübung,
grauer Star), und Hautläsionen, die sich leicht entzünden.
Einige besondere Merkmale sind tiefer vorderer Haaransatz, das Hertoghe-Zeichen (Fehlen der seitlichen
Partien der Augenbrauen)
und Dennie-Morgan-Falten
unterhalb des unteren Augenlids. Viele Patienten
haben eine Allergie gegen
Milch, Hühnereier und
Fisch.
Ätiologie nach Chinesischer Medizin
und Pathomechanismus
Gemäss Chinesischer Medizin beruht eine gesunde Haut
auf dem freien Fluss von Qi und Blut durch die Zwischenräume und Poren der Haut (cou li). Ist das Lungen-Qi geschwächt und sind die cou li durchlässig, kann das wei-Qi,
das Abwehr-Qi, nicht zirkulieren und die Haut kommt nicht
zurecht mit den üblichen Irritationen, denen sie von innen
und aussen ausgesetzt ist. So können leicht Wind, Feuchtigkeit, Hitze oder andere pathogene Faktoren, wie etwa
Pollen oder Hausstaubmilben, in die Haut eindringen. Diese pathogenen Faktoren behindern den freien Fluss von Qi
und Blut in der Haut und im Fleisch zusätzlich.
Milzschwäche aufgrund von zu viel scharfen, süssen oder
fettigen Lebensmitteln verursacht Feuchtigkeit, die sich
in der Lunge ansammeln kann. Die Feuchtigkeit und der
Schleim blockieren dann Gewebe und Poren der Haut, behindern den Fluss von Qi und Blut, was zu Hitzeansammlungen im Geflecht der kleinen Gefässe der Hautoberfläche sun luo und xue luo führt.
Bei Kleinkindern kann die Milz schon sehr früh geschwächt
werden durch zu viel Milch, zu rasches Abstillen, dadurch,
dass die stillende Mutter zu viele Speisen zu sich nimmt,
die Feuchtigkeit oder Hitze hervorrufen, durch falsche Ernährung des Babys ... durch alles, was sein Verdauungssystem überfordert. So kann chronische Nahrungsmittelstagnation entstehen, die zu Reflux und zur Bildung von
Feuchtigkeit und Schleim führt.
Antibiotika können die Feuchtigkeit weiter verschlimmern.
Sie sind kalt und klären so die von äusseren pathogenen
Faktoren verursachte Hitze, begünstigen aber in diesem
Prozess die Ansammlung von Feuchtigkeit und deren Verfestigung zu Schleim. Die Feuchtigkeit und der Schleim
behindern die Zirkulation in den cou li und es sammelt
sich Hitze an.
Innere Hitze kann dadurch entstehen, dass von aussen eingedrungene Pathogene in tiefere Schichten vordringen, durch
Reststoffe fötaler oder anderer Toxine oder durch emotionale
Störungen. Diese Hitze führt zu Feuer, die dann Herzfeuer
verursacht und schliesslich zu Hitze in der Blutebene.
Bei Erwachsenen entstehen Hitze und Feuchtigkeit oft in
der Leber aufgrund von Stress, Unterdrückung der fünf
Emotionen oder als Folge von Ess- und Trinkgewohnheiten, die zu Hitze führen.
Ein Zustand von andauernder Feuchtigkeit, Hitze und Wind
schädigt das Yin und die Säfte. Die Folgen sind Yin-Mangel und Blut-Trockenheit sowie die Stase von Blut und Yin.
Die Erschöpfung des Blutes und der Säfte führt zu einer
rauen und ledrigen Haut.
Allgemein lässt sich sagen:
- Im Kleinkindesalter wird vor allem das Herz angegriffen
von (toxischer) Hitze.
- Im Kindesalter wird vor allem die Milz angegriffen von
Feuchtigkeit oder feuchter Hitze.
- Im (jungen) Erwachsenenalter entsteht Wind in der Leber.
5
ATOPISCHES EKZEM
Beim atopischen Ekzem auftretende Hautläsionen
• Makula (Bild 4)
Makula sind begrenzte Veränderungen der Hautfarbe oder
-textur von bis zu 0,5 cm Grösse ohne Erhebungen oder Vertiefungen und daher nicht tastbar. Läsionen dieser Art von
über 0,5 cm Grösse werden Makula-Flecken oder Patches
genannt. Die Makula können rot, violett, schwarz, dunkelbraun oder weiss sein, je nach Typ der pathogenen Energie.
Rote Makula sind fast immer zu sehen, oft bilden sie den
Hintergrund der übrigen Läsionen.
Was die Makula oder Flecken des atopischen Ekzems bedeuten:
- Rot (ausgeprägt) zeigt Feuer an.
- Rot (leicht rot oder rosa) zeigt Hitze an.
- Rot, das bei Anwendung von Druck verschwindet, zeigt
Hitze in der Qi- und der Blutebene an.
- Rot, das bei Anwendung von Druck nicht verschwindet,
zeigt starke Hitze oder Blutstase an.
- Violett zeigt gestaute Hitze im Blut oder Blutstase an.
- Weiss deutet auf Qi-Stagnation oder ein Ungleichgewicht
von Qi und Blut hin. Ähnliche Hautveränderungen zeigen
sich durch Depigmentierung aufgrund der Anwendung
von Steroiden.
• Papeln (Bild 5)
Papeln sind begrenzte, tastbare und feste Hauterhebungen
mit einem Durchmesser von bis zu 0,5 cm. Wenn sie diese
Grösse überschreiten, spricht man von Plaques. Papeln können von spitzer, rundlicher, abgeflachter oder nabelförmiger
Erscheinung sein.
Beim atopischen Ekzem bilden sich meist sehr rasch winzige
rote Papeln, die oft zusammenfliessen und so ödematöse
Plaques bilden.
- Rot verweist auf Windhitze oder Bluthitze
- Wenn begleitend Exsudationen auftreten, weist das auf
feuchte Hitze hin.
- Wenn die Farbe Richtung Violett geht, ist das ein Hinweis
auf gestaute Hitze im Blut oder auf Blutstase.
• Vesikel (Bild 6)
Vesikel sind begrenzte kleine Hauterhebungen mit einem
Durchmesser von bis zu 0,5 cm, die Flüssigkeit enthalten.
Bullae sind ähnlich, haben aber einen Durchmesser von
mehr als 0,5 cm. Vesikel können sich zu Pusteln oder Bullae
entwickeln. In den Vesikeln kann, wie auch in den Bullae,
Blut, Serum oder Lymphflüssigkeit enthalten sein, entsprechend unterschiedlich ist die Farbe der Bläschen. Die dünne
Haut der Vesikel und Bullae reisst schnell, zurück bleibt eine
erodierte Hautoberfläche.
Beim atopischen Ekzem finden sich von Zeit zu Zeit dünnhäutige Vesikel auf erythematöser Grundlage, typischerweise
zwischen den Fingern, auf den Handlächen und an den Fusssohlen. Rot umrandete Vesikel zeigen eher Hitze und Toxine
an, Vesikel ohne roten Rand eher Feuchtigkeit. Die Krankheitsmuster reichen von Feuertoxinen bis zu feuchter Hitze.
• Pusteln (Bild 7)
Pusteln sind begrenzte
Hauterhebungen
unterschiedlicher Grösse, die
eine sichtbare Ansammlung von Eiter enthalten.
Sie können rund, sphärisch, konisch oder nabelförmig sein. Oberflächliche
Pusteln hinterlassen nach
der Heilung keine Narben,
tiefer sitzende hingegen
schon.
Pusteln sind oft Anzeichen
von Follikulitis. Auch assoziiert mit manifester Infektion. Übermässiger Gebrauch
von fetthaltigen externe Pflegemitteln kann anfällig machen für Follikulitis. Follikulitis weist immer auf Feuertoxine hin.
• Exsudation und
Verkrustung (Bild 8)
Krusten bilden sich aus
eingetrockneten Exsudaten
(Serum, Blut oder Eiter), die
sich auf der Hautoberfläche ansammeln. Die Krusten können dick oder dünn,
weich oder spröd sein.
Beim atopischen Ekzem
treten auf Exsudationen
hin entweder blutige oder
gelbliche Verkrustungen
auf. In Fällen mit ausgeprägter bakterieller Infektion können die Krusten sehr markant sein.
Verkrustung verweist auf
- ungeklärte feuchte Hitze
- ungeklärte Feuertoxine
- noch vorhandene Bluthitze
• Erosion und
Exkoriation (Bild 9)
Erosionen entstehen durch
Ablösungen der Epidermis
als Folge von Vesikeln und
Pusteln, die Aufweichung
der Haut oder durch das
Einreissen der Epidermis
als Folge von Papeln oder
Knötchen. Ein feuchter Untergrund wird freigelegt.
Exkoriationen sind Erosionen der obersten Hautschicht als Folge von
Bild 7
Bild 8
Bild 9
6
Bild 10
ATOPISCHES EKZEM
Kratzen. Die Exsudation
von Serum, Blut oder Eiter hinterlässt nach dem
Eintrocknen blutige oder
gelbliche Verkrustungen.
Beim atopischen Ekzem
stellt die Erosion ein Zeichen für noch ungeklärte
feuchte Hitze dar. Exkoriation ist das Resultat intensiven Kratzens infolge
des Juckreizes, der durch
ausgeprägten Wind aufgrund von Bluthitze oder
Blutmangel ausgelöst wird.
• Fissuren (Bild 10)
Fissuren sind spaltförmige Risse in der Epidermis, die oft
etwas in die Dermis (Lederhaut) hineinreichen. Am häufigsten kommen Fissuren
auf den Handflächen, an
den Fersen, in den Mundwinkeln und im Analbereich vor.
Beim atopischen Ekzem
treten oft Fissuren auf. Sie
weisen auf ausgeprägte
Trockenheit aufgrund von
Kälte, trockenem Blut, Hitze oder einem Ungleichgewicht von Qi und Blut hin.
Bild 11
Bild 12
• Schuppenbildung
(Bild 11)
Schuppen sind Ansammlungen von Keratin aus der Hornschicht (Stratum corneum) der Haut in Form von losgelösten Fragmenten oder
Flocken. Gesunde Epidermiszellen erneuern sich alle vier
Wochen. Wenn sie die Hornschicht erreichen, werden sie
abgestossen.
Beim atopischen Ekzem
gehört Schuppenbildung
oft zum Gesamtbild. Ekzematöse Schuppenbildung
führt zu festhaftenden feinlamelligen Schuppen. Nach
einer entzündlichen Phase
kann die Schuppenbildung
besonders
ausgeprägt
sein.
Die Bildung von trockenen
weissen Schuppen auf
rötlichem Untergrund tritt
bei ausgeprägter Hitze auf,
die Wind hervorruft. Tro-
ckene weisse Schuppen auf blassem Untergrund treten
bei Blutmangel auf, der Wind hervorruft. Fettige gelbliche
Schuppen weisen auf feuchte Hitze mit Wind oder auf
Feuertoxine hin.
• Lichenifikation (Bild 12)
Lichenifikation zeigt sich als stellenweise verdickte Epidermis mit vergröberter Hautstruktur. Die Haut erhält
dadurch ein leder- oder rindenartiges Aussehen. Lichenifikation entsteht aufgrund von feuchter Kälte oder hartnäckiger Feuchtigkeit, die im Gewebe und den Poren der
Haut zurückgehalten wird, oder tritt als Folge von wiederholtem Kratzen oder Reiben auf.
Häufig finden sich beim atopischen Ekzem die Lichenifikationen vor allem rund um die Biegeelemente der Extremitäten. Sie verweisen auf Blutmangel und Blutstase mit
Trockenheit oder auf ein Ungleichgewicht von Qi und Blut.
• Hautatrophie (Bild 13)
Durch eine Hautatrophie wird die Haut dünner und durchsichtiger, weil die Epidermis, die Dermis oder das Unterhautgewebe schwindet.
Beim atopischen Ekzem sehen wir Haut wie Pergamentpapier, es zeigen sich mehr Falten, aber eine geringere
Strukturierung der Haut. Dieses Bild weist auf Qi-, Blutund Yin-Mangel hin; die Haut ist erschöpft, eventuell wegen übermässiger Anwendung von Kortison.
Bild 13
• Hypo- oder Hyperpigmentierung (Bild 14)
Wie oben bei den Makula diskutiert, geht es hier um flache Läsionen mit verminderter oder vermehrter Pigmentierung der Haut.
Allgemein verweisen Hypo- oder Hyperpigmentierung auf
eine lokale Schwächung von Qi und Blut hin oder auf eine
generelle Nierenschwäche.
7
ATOPISCHES EKZEM
Erythemen, Papeln und Vesikeln mit zähflüssiger Exsudation. Mit fortschreitender Krankheit entstehen Krusten und
der Juckreiz wird ausgeprägter.
Das Muster der fötalen Hitze tritt häufiger bei dünnen,
schwächlichen, etwas unterernährten Babys auf. Charakteristisch sind Papeln und grosse hell- oder dunkelrote
erythematöse Flecken, bedeckt von fettigen Schuppen
oder Krusten.
Kratzen führt zu leichten Blutungen oder zur Bildung von
blutigen Krusten.
Als weitere Anzeichen können auftreten: Unruhe, Durst sowie Hitzegefühl, das sich nachts verschlimmert. Oft wird
der Schlaf durch den Juckreiz und das Kratzen gestört.
Marco Sampermans
Betreibt in Belgien zusammen mit
mehreren Kolleginnen und Kollegen
eine TCM-Praxis mit breitgefächertem Therapieangebot. Er hat sich auf
Bild 14
Musterdifferenzierung und Behandlungsstrategie
• Krankheitsbild
Die Behandlung von Hauterkrankungen nach Chinesischer
Medizin beruht auf der Differenzierung der Krankheitsbilder. Mehr als in jedem anderen Gebiet der Chinesischen
Medizin lassen sich in der Dermatologie viele Informationen aus der blossen Betrachtung und Beobachtung der erkrankten Hautregion gewinnen. Ergänzt durch die gezielte
Befragung, die Puls- und die Zungendiagnose, erscheint
die Haut wie ein aufgeschlagenes Buch voller Informationen, die einzig noch korrekt interpretiert werden müssen.
Durch genaue Beobachtung der unterschiedlichen Arten
von Läsionen und das Einbeziehen der mit Wind, Feuchtigkeit, Kälte, Hitze und Trockenheit zusammenhängenden
Aspekte überträgt sich die Morphologie der Hautläsionen
fast von selber in die benötigte Rezeptur.
Dabei muss man sich daran erinnern, dass Veränderungen in unserem energetischen Gesamtsystem nicht immer übereinstimmen mit den lokalen Bedingungen für
den Fluss von Qi und Blut an der Körperoberfläche, in der
Haut. Es kann zum Beispiel sein, dass sich auf der Haut
rote und heisse Läsionen zeigen, die auf Hitze hinweisen,
während innerlich gleichzeitig ein Zustand von feuchter
Kälte vorliegt.
Aus ähnlichen Gründen sagt etwa auch Mazin Al-Khafaji,
dass man sogar bei Erwachsenen die Blässe der Zunge
als diagnostisches Kriterium berücksichtigen soll, wenn
keine anderen Zeichen für Milz-Qi-Schwäche zu erkennen
sind.
Deshalb liegt der Schlüssel für das Festlegen der Behandlungsprinzipien im Verständnis der «Sprache» von Hautbild
und Symptomatik.
Grob lassen sich folgende Krankheitsbilder des atopischen Ekzems unterscheiden:
• Kindesalter
Die Läsionen treten vor allem in der Ellenbogengrube und
der Kniekehle auf in Form von Papeln, Papulovesikeln und
Vesikeln, die sich verbinden und grössere Läsionen bilden
können. Bei Hautrissen durch Kratzen können Blutungen
oder Exsudationen folgen. Meist ist der Juckreiz sehr
stark.
Wir können zwischen den folgenden Mustern differenzieren:
- Feuchtigkeit in der Milz und Trockenheit in der Lunge
- Milzschwäche mit Wind-Trockenheit
- feuchte Hitze mit unterschiedlichen Verhältnissen zwischen Feuchtigkeit und Hitze
Dermatologie und Autoimmunerkrankungen spezialisiert.
Marco Sampermans fing 1994 zu
praktizieren an, nachdem er mit
Auszeichnung den Mastergrad in
Physiotherapie und Rehabilitationswissenschaften erlangt hatte. Er
studierte TCM am Jing Ming College
in Belgien, wo er ebenfalls mit
Auszeichnung abschloss. Absolvierte
den Diplomkurs für Dermatologie
bei Mazin Al-Khafaji und praktizierte
mehrere Jahre bei Dr. Wei in der
dermatologischen Abteilung am
Nanjing 1st Affiliated Hospital, China.
• (Junges) Erwachsenenalter
Hier zeigen sich vor allem Mangelmuster. Aufgrund des
chronischen Verlaufs der Krankheit sind die Energiereserven und die Regenerationsfähigkeit der Haut erschöpft.
Für die Hauptstrategie lassen sich also die Fälle in spezifische Muster unterteilen, in der täglichen Praxis aber
zeigen sich oft kombinierte Muster. Deshalb haben sich
individuelle Beobachtung und Untersuchung als Schlüssel
erwiesen, um diese komplexe Erkrankung zu behandeln.
Die Behandlungszeit fällt in den meisten Fällen ziemlich
lange aus, weshalb regelmässiges Anpassen der Arzneimittelrezeptur an das sich verändernde Krankheitsbild im
Heilungsprozess nötig ist. Es geht darum zu verhindern,
dass sich der Körper an die Rezeptur anpasst und der
Heilungsprozess so verlangsamt wird. Da zweitens – hoffentlich – der Zustand der Haut nach der ersten Behandlungsperiode von etwa drei Wochen nicht mehr derselbe
ist, den wir zu Beginn gesehen haben, können wir die
Rezeptur von Sprechstunde zu Sprechstunde auf das aktuelle Beschwerdebild ausrichten.
Anhand der folgenden Beispiele sollen einige unterschiedliche Hautläsionen diskutiert werden, wie sie beim atopischen Ekzem auftreten.
War mehrere Jahre Vorstandsmitglied des belgischen AkupunkturBerufsverbandes EUFOM. 2012
gründete er die belgische TCMKräuterfirma Chinacure.
• Kleinkindesalter
Es ist zu differenzieren zwischen Mustern von feuchter
Hitze und Mustern von fötaler Hitze.Erstere zeigen sich
eher bei wohlgenährten Babys, und zwar in Form von
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Bild 15
Bild 16
Bild 17
ATOPISCHES EKZEM
Drei klinische Fälle von
atopischem Ekzem
• Fall 1:
eine 59-jährige Frau
Die Frau hatte fast ihr ganzes bisheriges Leben lang
unter trockener Haut gelitten. Nach einem neuen
akuten Ekzemschub suchte
sie im Alter von 59 Jahren
unsere Praxis auf. Sie hatte
vorher fast jede erdenkliche
Therapie probiert: lokal wirkende Steroide und hautbefeuchtende Lotionen, Westliche innere Medizin, die Einnahme von Kortikosteroiden und
Antiallergika …
Es lagen Allergien gegen Penizillin, Hausstaubmilben und
Pollen vor. Einige Jahre zuvor hatte die Frau eine Gesichtslähmung erlitten, von der sie
sich recht gut erholt hatte.
Allgemein litt sie unter
trockenen und juckenden
Augen, Haarausfall und
Muskelversteifungen. Sie
hatte immer kalte Hände
und Füsse, obwohl sie sich
innerlich oft warm fühlte.
Nach der Menopause hatte
sich der Zustand ihrer Haut
verschlechtert.
Etwas mehr als zwei Wochen zuvor war das Ekzem
ohne erkennbaren Auslöser
erneut ausgebrochen. Die
Frau wandte lokale Steroide an, die aber den Zustand zu
verschlimmern schienen.
Das Ekzem zeigte sich vor allem im Gesicht, begleitet von einer sehr starken Schwellung. Die Patientin konnte kaum die
Augen weit genug öffnen,
um klar zu sehen. Der Juckreiz war sehr stark, sowohl
tagsüber als auch nachts.
Dadurch war ihr Schlaf immer gestört und sie fühlte
sich erschöpft. Die Haut war
bedeckt von trockenen, unscharf begrenzten roten makulösen und papulösen Läsionen. Vor allem am Hals und
am Oberkörper zeigten sich
intensivrote Erytheme. Durst,
Unruhe und Erregung waren
ausgeprägt. Der Stuhlgang
war normal.
Sie fühlte sich kalt und fröstelnd, obwohl die Haut stark
erhitzt war. Gelegentlich traten Hitzewallungen auf, die die
Röte ihrer Haut noch verstärkten. Die roten Hautstellen
waren von Schuppen bedeckt, und in einigen Hautfalten,
besonders am Hals, gab es feuchte Fissuren mit etwas
Exsudation. (Bild 15)
Die Zunge war rot mit rötlicher Spitze und dünnem gelbem
Belag. Der Puls war schnell (shuo) und seitenförmig.
Rezeptur 1
shui niu jiao
Bubali Cornu
30 g
di huang
Rehmanniae Radix
30 g
xuan shen
Scrophulariae Radix
30 g
mu dan pi
Moutan Cortex
12 g
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
jin yin hua
Lonicerae Japonicae Flos
30 g
9g
15 g
lian qiao
Forsythiae Fructus
zhi zi
Gardeniae Fructus
9g
huang lian
Coptidis Rhizoma
9g
ji li
Tribuli Fructus
12 g
shi gao
Gypsum Fibrosum
30 g
zhi mu
Anemarrhenae Rhizoma
12 g
bai xian pi
Dictamni Cortex
12 g
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
6g
Die Rezeptur wurde in Granulatform verschrieben,
12 Gramm täglich. Nachdem sie diese Mischung drei
Wochen lang eingenommen hatte, präsentierte sich die
Patientin wie folgt: (Bild 16)
Die Schwellung im Gesicht war deutlich zurückgegangen.
Auch die Erytheme und die Schuppenbildung hatten stark
abgenommen. Die Frau fühlte sich nicht mehr kalt oder
fröstelnd.
Aber das Gefühl von Hitze in der Haut war geblieben, Auch
fühlte sie sich noch immer unruhig und schlief schlecht
wegen des Juckreizes. Ihr Gesicht war noch immer von
Läsionen gezeichnet, besonders um die Augen.
Rezeptur 2
di huang
Rehmanniae Radix
mu dan pi
Moutan Cortex
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
30 g
9g
12 g
fang feng
Saposhnikoviae Radix
9g
jing jie
Schizonepetae Herba
9g
chan tui
Cicadae Periostracum
9g
tong cao
Tetrapanacis Medulla
4g
huang qin
Scutellariae Radix
9g
shi gao
Gypsum Fibrosum
24 g
bai xian pi
Dictamni Cortex
12 g
ji li
Tribuli Fructus
12 g
jin yin hua
Lonicerae Japonicae Flos
12 g
ju hua
Chrysanthemi Flos
15 g
fu ping
Spirodelae Herba
12 g
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
4g
9
ATOPISCHES EKZEM
Nach weiteren drei Wochen mit dieser Rezeptur 2 waren
die Erytheme fast gänzlich verschwunden, die oberen Augenlider waren noch leicht gerötet. Der Juckreiz war stark
zurückgegangen, die Haut fühlte sich trocken an. Noch
immer wachte die Patientin nachts oft auf. Sie fühlte sich
aber weniger aufgeregt. (Bild 17)
Rezeptur 3
di huang
Rehmanniae Radix
15 g
shu di huang
Rehmanniae Radix praeparata
15 g
mu dan pi
Moutan Cortex
9g
fang feng
Saposhnikoviae Radix
9g
jing jie
Schizonepetae Herba
9g
tong cao
Tetrapanacis Medulla
4g
jin yin hua
Lonicerae Japonicae Flos
12 g
shou wu teng
Polygoni Multiflori Caulis
24 g
dan zhu ye
Lophatheri Herba
xuan shen
Scrophulariae Radix
15 g
huang qi
Astragali Radix
15 g
9g
Nun war die Haut völlig geheilt. Die Patientin konnte
nachts wieder durchschlafen.
Die Behandlung wurde beendet mit dem Rat, die Haut
weiter mit der passenden Körpercreme der LIAN
CHINAHERB zu nähren.
• Fall 2: ein 29-jähriger Mann
Der zur Zeit der Behandlung 29-jährige Patient hatte kurz
nach der Geburt ein Ekzem auf den Wangen gehabt, das
nach einigen Wochen ausheilte. Im Alter von zwei Jahren
trat es aber erneut auf. Seither hatte der Mann dauernd
Probleme mit seiner Haut. Er hatte die üblichen Behandlungen der Westlichen Medizin durchlaufen und während
einigen Jahren Homöopathika angewendet.
Es lagen Allergien gegen Hausstaubmilben und gegen einige Pollenarten vor.
Der Patient ist Biobauer, wenn er im Sommer draussen
arbeitet, kann die Pollenallergie sehr unangenehm werden.
Oft löste die Pollenallergie ein neues Auftreten des Ekzems aus. Um durch das Frühjahr und den Sommer zu
kommen, griff der Patient zu Antihistaminen.
Er fühlte sich jeweils besorgt, wenn sich das Ekzem ausbreitete. Auch wurde sein Schlaf durch den Juckreiz beeinträchtigt. Er fühlte sich nachts immer heiss, schwitzte
aber nicht.
Aufgrund der Allergie waren sein Augen oft trocken, sie
juckten oder brannten.
Die Verknüpfung von Schlafmangel, dem dauernden
Juckreiz und der harten Arbeit hatten ihn ausgelaugt, er
fühlte sich sehr ermüdet.
Grossen Durst hatte er nicht; der Stuhlgang war normal.
Er ernährte sich gesund.
Das Ekzem bedeckte beinahe die ganze Hautoberfläche
mit meist roten oder rotvioletten papulösen Läsionen.
Zudem zeigte sich eine Mischung von Hauterosionen
und Exkoriationen mit Krusten. Stellenweise gab es auch
Exsudationen. Die Kratzspuren wiesen darauf hin, dass
der Juckreiz intensiv war und Tag und Nacht anhielt. Besonders am Rücken und an den Unterarmen zeigten sich
Lichenifikationen.
Die Zunge war rot mit gelbem
Belag.
Es lag eine Kombination
von vorwiegend Hitze mit
Anzeichen von Feuchtigkeit und Wind vor. (Bild 18)
Bild 18
1/15
10
ATOPISCHES EKZEM
Rezeptur 1
Rezeptur 3, für vier Wochen
di huang
Rehmanniae Radix
mu dan pi
Moutan Cortex
24 g
9g
sheng di huang
Rehmanniae Radix
15 g
shu di huang
Rehmanniae Radix praeparata
15 g
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
9g
mu dan pi
Moutan Cortex
9g
fang feng
Saposhnikoviae Radix
9g
fang feng
Saposhnikoviae Radix
9g
jing jie
Schizonepetae Herba
9g
jing jie
Schizonepetae Herba
huang qin
Scutellariae Radix
9g
ji li
Tribuli Fructus
xi xian cao
Siegesbeckiae Herba
hai tong pi
Erythrinae seu Kalopanax Cortex
9g
12 g
9g
he shou wu
Polygoni Multiflori Radix
12 g
12 g
xuan shen
Scrophulariae Radix
24 g
15 g
lian qiao
Forsythiae Fructus
12 g
ji xue teng
Caulis Millettiae Reticulatae
zi hua di ding
Violae Herba
15 g
dan shen
Salviae Miltiorrhizae Radix et Rhizoma 15 g
ji li
Tribuli Fructus
15 g
dang gui
Angelicae Sinensis Radix
9g
bai xian pi
Dictamni Cortex
12 g
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
6g
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
6g
Diese Mischung wurde für vier Wochen verschrieben und
führte zu folgendem Bild:
Viel weniger erythematöse Papeln, mehr diffuse Erytheme.
Weniger Erosionen, aber
noch immer Flecken von
Exkoriationen. Verbreitete
Rötungen und Lichenifikationen. Etwas Schuppenbildung am Rücken. Der
Patient fühlte sich nachts
immer noch heiss. (Bild 19)
Nun wurde der Schwerpunkt mehr auf das Kühlen
des Blutes und das Ausleiten des Windes verlegt.
Auch die Allergie und die
Kratzwunden wurden angegangen.
Bild 19
Rezeptur 2, für drei Wochen
di huang
Rehmanniae Radix
30 g
mu dan pi
Moutan Cortex
24 g
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
9g
fang feng
Saposhnikoviae Radix
9g
jing jie
Schizonepetae Herba
ji li
Tribuli Fructus
tong cao
Tetrapanacis Medulla
shi gao
Gypsum Fibrosum
9g
12 g
4g
30 g
wu mei
Mume Fructus
30 g
niu bang zi
Arctii Fructus
12 g
fu ping
Spirodelae Herba
12 g
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
6g
Das führte zu einer Abnahme der Erytheme und auch der
Juckreiz nahm stark ab. Auch die Hautläsionen waren zurückgegangen, der Rumpf war samt dem Rücken fast frei
davon.
Nun wurde die Rezeptur auf die Trockenheit der Haut und
die Lichenifikationen ausgerichtet.
Danach war die Haut rein, der Juckreiz trat nur noch gelegentlich auf, wenn der Patient in direkten Kontakt mit
Allergenen kam. Die Haut fühlte sich immer noch rau an,
da und dort gab es ein paar weisse Papeln. Da der Mann
mit dem Resultat zufrieden war und eine Weile zuwarten
wollte, wurde er aus der Behandlung entlassen mit dem
Rat, weiterhin das passende Pflegemittel der LIAN anzuwenden und die Rezeptur cang er zi san (Xanthium Pulver)
einzunehmen, wenn die allergische Rhinitis auftritt.
• Fall 3: eine 20-jährige Frau
Die 20 Jahre junge Frau hatte schon immer an atopischem Ekzem gelitten. Auch hatte sie allergische Rhinitis
und Allergien gegen eine ganze Palette von Reizstoffen:
Pollen, Hausstaubmilben, Weizen, Schimmelpilze, Tiere …
Die Patientin hatte eine sehr trockene Haut, besonders an
den Beugefalten von Armen und Beinen und rund um den
Hals.
Am Hals zeigte sich eine deutliche Hautatropie als Folge
von anhaltender Anwendung von Kortisonsalbe.
Um die Augen war die Haut besonders trocken und es bildeten sich feine weisse Schuppen. Durch Reiben wurden
die Augen schnell rot und waren dauernd trocken.
Vor Kurzem war Haarausfall aufgetreten, der langsam zunahm.
Trockene unscharf begrenzte makulöse Läsionen von hellem Rot mit Schuppenbildung.
11
ATOPISCHES EKZEM
Die Patientin hatte die meiste Zeit ein Gefühl von innerer
Hitze und war etwas aufbrausend.
Ihre Menstruationsblutungen waren schwach. Auch war
sie meist verstopft.
Sie erkältete sich schnell.
Wegen des Juckreizes schlief sie schlecht.
Die Zunge war bleich. (Bild 20)
Rezeptur 1
sheng di huang
Rehmanniae Radix
30 g
mu dan pi
Moutan Cortex
9g
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
9g
chan tui
Cicadae Periostracum
9g
tong cao
Tetrapanacis Medulla
4g
shi gao
Gypsum Fibrosum
24 g
bai xian pi
Dictamni Cortex
12 g
12 g
ji li
Tribuli Fructus
cang er zi
Xanthii Fructus
9g
huang qin
Scutellariae Radix
9g
bai zhi
Angelicae Dahuricae Radix
9g
xu chang qing
Cynanchi Paniculati Radix et Rhizoma
9g
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
4g
Diese Rezeptur wurde während drei Wochen angewendet
und brachte die Hitze in Bewegung, aber auch näher an
die Oberfläche. Deshalb arbeiteten wir vermehrt an den
oberen Schichten, um die Hitze aus der Oberfläche auszuleiten. Auch konzentrierten wir uns auf die allergische
Rhinitis. (Bild 21)
Rezeptur 2, für drei Wochen
sheng di huang
Rehmanniae Radix
mu dan pi
Moutan Cortex
9g
tong cao
Tetrapanacis Medulla
4g
Rezeptur 3
huang qi
Astragali Radix
30 g
di huang
Rehmanniae Radix
30 g
24 g
mu dan pi
Moutan Cortex
zhi he shou wu
Polygoni Multiflori Radix praeparata
12 g
xuan shen
Scrophulariae Radix
24 g
12 g
hei zhi ma
Sesami Semen Nigrum
zhi qiao
Aurantii Fructus
9g
fang feng
Saposhnikoviae Radix
9g
ji li
Tribuli Fructus
12 g
cang er zi
Xanthii Fructus
12 g
bai zhi
Angelicae Dahuricae Radix
9g
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
6g
Diese Mischung nahm die
Patientin für weitere drei
Wochen ein. Danach hatte sie fast keinen Juckreiz
mehr. Auch fühlte sie sich
weniger müde. Der Zustand der Haut hatte sich
stark verbessert. Die Frau
konnte wieder die ganze
Nacht schlafen.
Die Patientin wurde aus
der Behandlung entlassen
mit dem Rat, ein äusserliches Produkt von LIAN
CHINAHERB zur Nährung der
Haut anzuwenden. (Bild 22)
Bild 20
30 g
shi gao
Gypsum Fibrosum
24 g
bai xian pi
Dictamni Cortex
12 g
12 g
ji li
Tribuli Fructus
fang feng
Saposhnikoviae Radix
9g
jing jie
Schizonepetae Herba
9g
jin yin hua
Lonicerae Japonicae Flos
12 g
lian qiao
Forsythiae Fructus
15 g
cang er zi
Xanthii Fructus
9g
bai zhi
Angelicae Dahuricae Radix
9g
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
4g
Noch immer fühlte sich die Patientin schnell müde, ihr
Schlaf war etwas besser. Der Allgemeinzustand der Haut
hatte sich gebessert, es gab viel weniger Rötungen und
Juckreiz. Die allergische Rhinitis hatte nachgelassen, war
aber nicht verschwunden. Deshalb legten wir den Schwerpunkt auf das Nähren der Haut und weiterhin auf die allergische Rhinitis.
Rezepturen regelmässig
modifizieren,
Patienten in Behandlung einbinden
In meiner praktischen Erfahrung hat es sich als
wichtig erwiesen, die Rezepturen regelmässig zu
modifizieren. Dies erstens,
um zu verhindern, dass
sich der Organismus der
Patientinnen und Patienten
an die bioenergetischen
Impulse der Arzneimittelkombination anpasst, und
zweitens, weil die Haut, die wir heute sehen, normalerweise – wenn die Verschreibung korrekt ist – nicht dieselbe
ist, die wir in drei Wochen sehen werden.
Wichtig ist es auch, den Patientinnen und Patienten die
spezifischen Behandlungsmethoden jeder einzelnen Rezeptur zu erklären und ihnen klarzumachen, worin das
Ziel des bevorstehenden Behandlungszyklus besteht. So
fühlen sie sich mehr an der Behandlung beteiligt und
tragen sie auch besser mit (Therapietreue, Compliance).
Bild 21
1/15
12
ATOPISCHES EKZEM
Besonders angesichts der
recht langen Behandlungszeit, die einige hartnäckige
Hautkrankheiten erfordern,
ist das von grosser Bedeutung.
Die Chinesische Kräutermedizin hält ein ganzes
Arsenal von innerlich und
äusserlich anzuwendenden
Mitteln zur Behandlung
der Haut bereit. Die Hauttherapie ist einer der
ältesten Zweige der Chine-
sischen Medizin. Sie ist deshalb so überaus reich ausgestattet, weil sie über mehrere Jahrtausende wertvolle
klinische Erfahrungen angesammelt hat. Zusammen mit
den objektiven und sichtbaren Behandlungserfolgen ist
die Dermatologie deshalb ein wesentlicher Bestandteil der
Traditionellen Chinesischen Medizin.
Marco Sampermans
Übersetzung aus dem Englischen: Markus Bär
Bild 22
Lian Long Dragonbalm
Regeneriert die Haut
bei Narben und kleinen Wunden.
Der Lian Long Dragonbalm ist eine Kostbarkeit
aus dem Kräuterschatz der Chinesischen
Medizin. Bei Narben und kleinen Wunden hilft
der Balsam zuverlässig, die Haut zu regenerieren
und sie wieder schön und geschmeidig werden
zu lassen.
LEGENDEN ZUR TCM
13
Bauchweh kann im Kopf beginnen
Legenden ranken sich um die Kräuter der Chinesischen Medizin, schöne Erzählungen, die darüber berichten, wie dieses oder jenes Kraut seinen Weg in den Schatz der Traditionellen Arzneimittel fand. Nebenbei vermitteln diese Geschichten Einblicke in die reiche chinesische Kultur und das Alltagsleben. Hier die
17. Folge der «EXTRAKT»-Serie.
zi su ye (Perillae Folium, Schwarznesselblatt)
Eine Gruppe reicher junger Männer traf sich am Chongyang-Fest in einer Weinbar zum Krabben-Wettessen. Die
Krabben schmeckten vorzüglich, und so assen sie viele
davon. Die leeren Krabbenpanzer türmten sich auf dem
Tisch.
Auch Hua Tuo kam in die Bar, um mit seinem Studenten etwas zu trinken. Als er die jungen Männer sah, die
wie wild Krabben vertilgten, versuchte er freundlich, sie
zum Einhalten zu bewegen. «Krabben sind kalt», sagte er.
«Esst darum besser nicht zu viele.»
«Wir essen, was wir bestellt haben. Warum sollten wir auf
Sie hören?», antworteten die jungen Männer grob.
«Wenn ihr noch mehr esst, werdet ihr Durchfall bekommen, ihr könntet sogar euer Leben aufs Spiel setzen.»
«Hören Sie doch auf! Selbst wenn wir uns zu Tode essen:
Was geht Sie das an?»
Ohne den Rat von Hua Tuo zu beachten, fuhren die jungen Männer fort mit ihrem ausschweifenden Essen und
Trinken. «Krabben sind köstlich! Lasst uns so viele davon
essen, dass der alte Mann vor Missgunst stirbt», rief einer
aus.
Als Hua Tuo sah, wie unbesonnen sich die jungen Leute benahmen, ging er zum Wirt. «Sie dürfen ihnen nicht
noch mehr Wein und Krabben bringen, sonst sterben sie
daran», sagte Hua Tuo.
«Selbst wenn etwas geschieht: Was geht Sie das an?
Kümmern Sie sich um Ihre Geschäfte und mischen Sie
sich nicht in meine ein», schnaubte der Wirt.
Mit einem Seufzer setzte Hua Tuo sich hin, um sich seinem Glas Wein zuzuwenden. Um Mitternacht klagten die
jungen Männer plötzlich lauthals über Bauchschmerzen.
Einigen von ihnen trat der Schweiss aus allen Poren, andere wälzten sich unter dem Tisch. «Was ist denn mit
euch?», fragte der herbeigeeilte Wirt.
«Wir haben schreckliche Bauchschmerzen. Bitte rufen Sie
sofort einen Arzt, sonst sterben wir.»
«Ich bin Arzt», sagte Hua Tuo und kam herbei.
«Oh», seufzten die jungen Männer, und wurden vor
Schreck noch bleicher. Aber es war nicht der Moment,
sich um einen Gesichtsverlust zu sorgen. «Bitte, Meister,
geben Sie uns ein Heilmittel!»
«Habt ihr nicht soeben meine Ratschläge zurückgewiesen?», fragte Hua Tuo.
«Eine Person von Rang schert sich nicht um die Fehler
gewöhnlicher Leute. Seien Sie gnädig und retten Sie uns!
Wir bezahlen so viel wie Sie wollen»
«Ich will kein Geld. Ich will,
dass ihr mir etwas versprecht.»
«Tausend Dinge versprechen wir, auch zehntausend. Sagen Sie, was wir
versprechen sollen.»
«Dass ihr von nun an auf
die Ratschläge alter Männer hört und nicht so fahrlässig seid.»
«Versprochen! Retten Sie
uns jetzt!»
Hua Tuo ging mit seinem
Studenten hinaus, um ein
paar Stängel und Blätter eines Krauts mit lilafarbenen
Blättern zu sammeln. Daraus bereitete er ein Dekokt für
die jungen Männer. Nachdem sie davon getrunken hatten,
hörten die Bauchschmerzen auf. Unter vielen Dankesbezeugungen verabschiedeten sich die jungen Männer und
gingen nach Hause.
Es gab zu jener Zeit keinen Namen für dieses Heilkraut.
Weil die Patienten sich nach der Einnahme so wohlfühlten, nannte Hua Tuo es zi shu, aus «lila» und «wohl».
«In welchem Buch steht, dass dieses Kraut eine Krabbenvergiftung mildern kann?», fragte der Student.
«Dieses Wissen gibt es nicht in Büchern», sagte Hua Tuo.
Er habe es bei Tieren abgeschaut. Einmal, im Sommer,
als Hua Tuo an einem Flussufer Heilkräuter sammelte,
sah er, wie ein Otter einen grossen Fisch fing. Der Otter
ass so lange, bis sein Bauch anschwoll wie eine Trommel. Manchmal hielt er sich im Wasser auf, manchmal am
Ufer, wobei er entweder bewegungslos dalag oder sich
ganz und gar wild gebärdete. Es schien ihm sehr schlecht
zu gehen. Aber dann kletterte das Tier auf einen Flecken
Land und ass von dem Kraut mit den lilafarbenen Blättern. Nachdem er eine Weile stillgelegen hatte, wurde der
Otter so munter wie eh und je.
Weil Fisch von kalter, das lila Kraut aber von warmer Natur ist, dachte Hua Tuo, dass das Kraut vielleicht gegen
Fischgift wirken könnte. Das hatte er im Kopf behalten.
Später bereitete Hua Tuo Pillen und Pulver aus den Stängeln und Blättern des Krauts. Er beobachtete, dass es
Kälte ausleiten konnte und gut war für die Milz. Es konnte
auch die Lunge befeuchten, Husten heilen und Schleim
klären. Niemand weiss, weshalb die Leute begannen, das
Kraut zi su ye zu nennen.
Illustration Martin Estermann
Quelle
Flanagan, Chris (ed.). Chinese
Herbal Legends: 50 Stories for
Understanding Chinese Herbs.
Beijng 2006. People’s Medical
Publishing House
1/15
14
KRÄUTER ALS ALTERNATIVEN
John Chen: TCM-Arzneimittel und
Westliche Medikamente bei Bluthochdruck
Am TCM-Kongress in Rothenburg hielt John K. Chen letztes Jahr ein Seminar mit dem Titel «Herbal Alternatives to Drugs». Chen wählte die dreissig in den USA am häufigsten verschriebenen Westlichen Medikamente
und stellte die alternativen Chinesischen Arzneimittel dazu vor. Das «EXTRAKT» fasst in einer neuen Serie
Chens Ausführungen zu ausgewählten Themen aus diesem Seminar zusammen. Wir beginnen mit der Zivilisationskrankheit Bluthochdruck.
Am TCM-Kongress 2014
in Rothenburg führte John
Chen über den Einsatz von
Westlichen Medikamenten
und TCM-Arzneimitteln bei
Bluthochdruck aus:
Bei Westlichen Medikamenten gegen hohen
Blutdruck muss man unterscheiden zwischen den
Kategorien
Betablocker,
Kalziumkanalhemmer und
ACE-Hemmer.
Betablocker bremsen verschiedene
Körperfunktionen und lindern dadurch Bluthochdruck. Das ist verBildnachweis:
gleichbar mit dem TCM-Konzept des Klärens von Hitze
TCM Kongress Rothenburg o.d.T.
und Feuer. Betablocker werden vor allem angewendet
für jüngere Patienten mit Hypertonie, die sonst gesund
sind, aber viel Stress haben. Man setzt sie weniger ein
bei älteren, geschwächten Menschen, deren metabolische
Funktionen schon langsamer sind. Wenn alte Menschen
Betablocker bekommen, nehmen sie oft an Gewicht zu,
werden depressiv und energielos.
Kalziumkanalhemmer bewirken eine Gefässerweiterung.
Das Blut fliesst so vermehrt in die Peripherie
des Körpers, wodurch der
Blutdruck gesenkt wird.
Die Nebenwirkungen sind
Hitzewallungen, Benommenheit und Bewusstseinsverlust.
ACE-Hemmer funktionieren
sehr gut und sind oft die
Therapie der ersten Wahl
bei Bluthochdruck. Sie wirken hormonell und hemmen die Wiederaufnahme
von Wasser aus dem Nierenbereich. Die häufigste
Nebenwirkung ist ein trodu zhong wird angewendet, um den Blutdruck zu senken,
ckener Reizhusten ohne
obwohl es ein Yang tonisierendes Kraut ist.
Auswurf, der manchmal über sämtliche 24 Stunden des
Tages anhält und so die Patienten nicht zur Ruhe kommen lässt. Ansonsten werden ACE-Hemmer allgemein gut
toleriert, der Husten scheint das grösste Problem zu sein.
Oft werden Kombinationen dieser Medikamente zusammen mit einem Diuretikum verschrieben. Wenn Patienten
Bluthochdruck haben, beginnen sie die Therapie meistens
mit einem Medikament. Wenn dieses nicht wirkt, wird ein
zweites Medikament hinzugefügt, und wenn das auch
nicht wirkt, kommen ein drittes und ein viertes Medikament hinzu. Wenn man also nur den Blutdruck dieser
Patienten misst, wird der vermutlich durch die Medikamenteneinwirkung normal sein. Um herauszufinden, wie
stark die Hypertonie ist, muss man fragen, wie viele Medikamente die Patientin, der Patient einnimmt. So kann man
abschätzen, wie konservativ oder aggressiv man therapieren soll. Wenn jemand nur ein Medikament gegen hohen
Blutdruck einnimmt, kann man sich gute Chancen für die
Anwendung der Chinesischen Medizin ausrechnen. Für
Patienten, die bereits vier Medikamente nehmen, muss
man starke TCM-Mittel einsetzen und sicherstellen, dass
sie die Blutdruckmedikamente nicht selber absetzen.
Wenn Patientinnen oder Patienten einen hohen Blutdruck
aufgrund von aufsteigendem Leber-Yang oder Leberwind
haben, sind die Rezepturen tian ma gou teng yin (Gastrodia and Uncaria Decoction) oder long dan xie gan tang
(Radix Gentianae Longdancao Dekokt, das die Leber entlastet) gute Optionen. Sie sind vor allem geeignet für jüngere Patienten, die sonst gesund sind, aber stress- oder
angstbedingt einen hohen Blutdruck haben. Es gibt auch
geschwächte Patienten mit einem Leere-Syndrom, die
einen hohen Blutdruck haben. Dies sind vor allem ältere
Patienten. Hier soll man die Leere tonisieren und leere
Hitze klären wie im Rezept qi ju di huang wan (Lycium
Fruit, Chrysanthemum and Rehmannia Pill).
Es ist interessant, dass Yang tonisierende Kräuter oft gut
funktionieren, um hohen Blutdruck zu behandeln. Viele
TCM-Therapeuten denken, dass dies wenig Sinn mache
– theoretisch sollten heisse Kräuter den Blutdruck ja steigern. Wieso können sie ihn auch senken? Das wird durch
die Öffnung der Leitbahnen und Kollateralen erreicht,
westlich ausgedrückt: durch eine Gefässerweiterung. Die
Rezeptur er xian tang (Two Immortals Decoction) ist ein
15
KRÄUTER ALS ALTERNATIVEN
westlicher Sicht ähnlich wie ein Alphablocker oder ein Kalziumkanalhemmer. Sie helfen die Gefässe zu erweitern,
damit Blut und Hitze nach unten abfliessen können. In
der TCM heisst das, dass sie Leberhitze und Leberfeuer
klären.
Auch long dan xie gan tang (Radix Gentianae Longdancao
Dekokt, das die Leber entlastet) ist eine gute Rezeptur, die
vor allem antihypertensiv wirkt, weil sie diuretisch ist. Sie
wirkt ähnlich wie ein ACE-Hemmer, aber vor allem wird
der Blutdruck durch die diuretische Wirkung von long dan
cao (Gentianae Radix) und che qian zi (Plantaginis Semen)
gesenkt.
tian ma und gou teng werden häufig verwendet,
um den Blutdruck zu senken. Sie erweitern die
Gefässe, damit Blut und Hitze nach unten abfliessen können.
Nieren-Yang-Tonikum und kann sehr gut den Blutdruck
senken. Es gibt auch ein sehr gutes Einzelmittel, das
ähnlich wirkt: du zhong (Eucommiae Cortex). Zu berücksichtigen ist, dass einige Yang tonisierende Kräuter den
Blutdruck erhöhen, andere ihn aber durch die gefässerweiternde Wirkung senken. Es gibt eine lange Liste von
antihypertensiv wirkenden Kräutern, aber allgemein werden tian ma (Gastrodiae Rhizoma) und gou teng (Uncariae
Ramulus cum Uncis) sehr häufig benützt. Sie wirken aus
Fazit
Wenn man Bluthochruck behandelt, sollte man allgemein
den Patienten in eine Bandbreite bringen, wo der Blutdruck unter Kontrolle ist. Dies kann man mit Westlichen
Medikamenten sowie auch mit TCM-Arzneimitteln oder
mit einer Kombination aus beidem erreichen. Ich denke
auch, dass im Bereich der Hypertonie Qi Gong und Meditation sehr hilfreiche Therapieformen sind. Bei vielen
Menschen besteht ein starker Zusammenhang zwischen
ihren Gedanken, Emotionen, ihrem Umfeld und dem hohen
Blutdruck. Wenn Sie das innerlich über den Geist behandeln können, ist es die beste Option.
John K. Chen
Zusammenfassung und Übersetzung aus dem Englischen:
Dieter Furrer
Dr. John Chen
Durch die Weiterführung seiner
Familientradition wurde Dr. John K.
Chen zu einer anerkannten Autorität
sowohl in der Westlichen Pharmakologie als auch in der Chinesischen
Arzneimitteltherapie. Er hat diese
Fächer an verschiedenen Universitäten in den USA sowie international
an vielen Seminaren unterrichtet.
Dr. Chen hat viele Artikel und einige
Bücher publiziert, unter anderem die
bekannten Werke «Herbology and
Pharmacology» (2003, AOM Press)
und «Chinese Herbal Formulas and
Applications» (2008, AOM Press), die
er als Hauptautor verfasste.
Antihypertensive
Arzneimittel gemäss
John Chen
tian ma (Gastrodiae Rhizoma), gou
Westliche Medikamente
gegen Bluthochdruck im Überblick
tät der glatten Gefässmuskeln herabgesetzt. Am Herzmuskel führt
• Betablocker zählen zu den am häufigsten verschriebenen
was die Blutgefässe erweitert. Dadurch sinkt der Blutdruck und
Medikamenten. Sie werden bei Bluthochdruck, koronarer Herz-
das Herz wird entlastet. Es gibt mehrere Arten von Kalziumkanal-
krankheit, Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen,
hemmern: Die Senkung des Blutdrucks wird bei Dihydropyridinen
Schilddrüsenüberfunktion, Tremor, Glaukom, Migräne, Phäochro-
durch eine Gefässerweiterung der Arteriolen, bei den Phenylalkyl-
mozytom, Angstzuständen, portaler Hypertension, zur Prävention
aminen durch eine Verlangsamung des Herzschlags, bei den Ben-
von Ösophagusvarizenblutungen, gegen Hämangiom und Dum-
zothiazepinen durch eine Kombination der beiden Funktionsweisen
ping-Syndrom verschrieben. Sie blockieren β-Adrenozeptoren
erreicht.
und hemmen so die Wirkung des «Stresshormons» Adrenalin und
ACE-Hemmer werden bei Bluthochdruck, Herzinsuffizienz und
des Neurotransmitters Noradrenalin, wodurch der stimulieren-
nach einem Herzinfarkt verabreicht. Sie hemmen die Bildung von
de Effekt des Sympathikus auf die Zielorgane, vornehmlich das
Angiotensin II aus Angiotensin I durch Hemmung des Angiotensin
Herz, gedämpft wird. Über β1-Adrenozeptoren werden vor allem
Converting Enzyme (ACE). Dadurch nimmt der Blutgefässtonus
die Herzleistung (Herzkraft und -frequenz) und direkt der Blutdruck
ab und der Blutdruck wird gesenkt. Weiter wirken ACE-Hemmer
gesenkt. Eine Anregung der β2-Adrenozeptoren wirkt dagegen auf
antihypertroph, vermindernd auf die Aldosteron-Synthese und
die glatten Muskeln der Bronchien, der Gebärmutter sowie der
-Sekretion, harntreibend, natriuretisch und kaliumretinierend. An-
Blutgefässe. Einige neuere Betablocker haben zusätzlich gefäss-
dererseits hemmen sie auch den Abbau von Bradykinin, was zu
erweiternde Eigenschaften und bewirken eine Blockade der
dessen Kumulation führt.
α1-Adrenozeptoren, eine Freisetzung von Stickstoffmonoxid oder
Diuretika fördern die Ausscheidung von Harn. Sie werden nicht
eine Aktivierung der β2-Adrenozeptoren.
nur bei Wasseransammlungen im Körper angewendet, sondern
• Kalziumkanalhemmer werden hauptsächlich zur Behandlung
auch, um den Blutdruck zu senken und das Herz zu entlasten.
dies zur Verringerung der Schlagkraft und der Schlaghäufigkeit,
von Bluthochdruck, koronarer Herzkrankheit und Herzrhythmusstörungen eingesetzt. Sie verringern den Einstrom von Kalzium-Ionen
Dieter Furrer
teng (Uncariae Ramulus cum Uncis),
bo he (Menthae Herba), che qian zi
(Plantaginis Semen), di gu pi (Lycii
Cortex), di long (Pheretima), du
zhong (Eucommiae Cortex), fang
ji (Stephaniae Tetrandrae Radix),
gou teng (Uncariae Ramulus cum
Uncis), huai hua (Sophorae Flos),
huang lian (Coptidis Rhizoma), ju
hua (Chrysanthemi Flos), jue ming zi
(Cassiae Semen), lai fu zi (Raphani
Semen), ling zhi (Ganoderma), mu zei
(Equiseti Hiemalis Herba), sang shen
(Mori Fructus), shan zha (Crataegi
Fructus), shui zhi (Hirudo), wang bu
liu xing (Vaccariae Semen), wu mei
(Mume Fructus), wu zhu yu (Evodiae
Fructus), xi xian cao (Siegesbeckiae
Herba), xia ku cao (Prunellae Spica),
xuan shen (Scrophulariae Radix), ye
ju hua (Chrysanthemi Indici Flos),
yin yang huo (Epimedii Herba), ze xie
(Alismatis Rhizoma)
ins Innere der Muskelzelle. Dadurch wird vor allem die Kontraktili-
1/15
16
BEISPIELE AUS DER PRAXIS
Schuppen- und Stachelflechte
als klinische Herausforderungen
Die Stachelflechte (Pityriasis rubra pilaris) und die Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) sind chronisch entzündliche Erkrankungen der Haut, die in schwerer Manifestation zu einer erheblichen Beeinträchtigung des
Wohlbefindens führen. In der Westlichen Medizin werden entzündungshemmende und immunsuppressive
Therapien eingesetzt. Die Chinesische Arzneitherapie hält effektive entzündungshemmende und immunmodulatorische Substanzen zur Stabilisierung dieser Erkrankungen bereit.
Der ärztliche Leiter der Poliklinik für Chinesische Medizin am See-Spital Horgen, Dr. Thanh Huynh, ist sowohl in
Westlicher als auch in Chinesischer Medizin ausgebildet.
Er hat sich unter anderem auf Hautkrankheiten spezialisiert und berichtet hier über die Behandlung eines älteren
Stachelflechte-Patienten und einer jungen Schuppenflechte-Patientin.
Dr. Thanh Huynh
Ärztlicher Leiter der Poliklinik für
Chinesische Medizin am See-Spital
Horgen. Am Avicenna Centre for
Chinese Medicine (Brighton and
Hove, UK) hält Thanh Huynh zudem
dermatologische Sprechstunden.
Thanh Huynh studierte an der
Universität Bern Humanmedizin
und bildete sich zum Facharzt
Innere Medizin weiter. Das TCMStudium absolvierte er in Zürich und
München und vertiefte danach sein
Wissen in Shanghai. In einem Nachdiplomstudium bei Mazin Al-Khafaji
in London und an der Dermatologischen Poliklinik des TCM-Unispitals
in Guangzhou spezialisierte er sich
auf die Behandlung von Hautkrankheiten, allergischen und chronisch
entzündlichen Erkrankungen.
Klinisches Beispiel 1: 72-jähriger Architekt
Der Patient, von Beruf Architekt, war 72-jährig, als er unsere Poliklinik aufsuchte. Sieben Monate zuvor hatte ein
Hautausschlag in seinem Gesicht und am Oberkörper eingesetzt. Im Verlauf breitete sich die Entzündung zu einer
stark schuppenden Erythrodermie (Hautrötung am ganzen
Körper) mit extremem Juckreiz aus. Der Patient wurde vier
Wochen lang hospitalisiert und erhielt lokal wirksame und
systemische Steroide in hohen Dosen sowie TacrolimusSalbe (Protopic), Salicylvaseline 5 % und Lichttherapie mit
UVBnb (Schmalband-Ultraviolettstrahlung). Zusätzlich trat
eine schuppende Hautentzündung mit übermässiger Verhornung an den Handflächen und Fusssohlen auf.
Dieses klinische Bild zusammen mit einer dritten Biopsie
erlaubte die Diagnose einer Stachelflechte (Pityriasis rubra pilaris). Es wurde ein Vitamin-A-Präparat (Neotigason),
hochdosiert bis 50 mg, verordnet. Das verminderte die
Schuppung; die Erythrodermie und der quälende Juckreiz
blieben jedoch unverändert. Der Patient war unzufrieden, er stoppte eigenständig die Einnahme des VitaminA-Präparats und lehnte einen Therapieversuch mit dem
immunsuppressiv wirkenden Medikament Methotrexat
ab. Er versuchte eine Therapie mit Homöopathie sowie
mit einer Rohkostdiät und Entschlackungstropfen, welche
ihm von seinem Naturarzt nach Dunkelfelddiagnostik des
Blutes verordnet worden waren. Deshalb empfahl der behandelnde Dermatologe einen Versuch mit Chinesischer
Medizin und wies den Patienten zur Beurteilung an unsere
Poliklinik zu.
Bei der Erstkonsultation betonte der Patient besonders den
quälenden Juckreiz, aufgrund dessen er kaum schlafen
könne. Die Haut sei extrem trocken und schuppig. Auch
die Augenschleimhaut sei ausgetrocknet. Er habe seit der
Erkrankung etwa acht Kilogramm abgenommen und fühle
sich sehr erschöpft, jedoch äusserst unruhig. Er verspürte
kein Hitzegefühl, sondern eher ein Frösteln. Der Durst war
normal, aber der Patient verspürte oft Heisshunger. Er gab
zu, eine Flasche Rotwein pro Tag zu trinken, worauf er
wegen seines Frusts über die Hauterkrankung auf keinen
Fall verzichten möchte.
• Befund
Klinisch fiel ein in seinen Aussagen differenzierter Patient in vermindertem Allgemeinzustand auf. Die Haut war
von Kopf bis Fuss erythematös, sehr trocken mit fein- bis
mittellamellärer Schuppung. Besonders am Rumpf zeigten
sich follikuläre verhornte Papeln, auch auf den Handflächen und an den Fusssohlen war eine übermässige Verhornung mit teils tiefen spaltförmigen Rissen festzustellen.
Die Füsse und Unterschenkel zeigten ein leichtes Ödem.
Am ganzen Körper fielen Kratzspuren als Zeichen seines
enormen Juckreizes auf. Auch während der Sprechstunde
musste sich der Patient ständig kratzen.
Der Puls war stark (you li) und saitenförmig (xian), die
Zunge zeigte eine blass bläuliche Farbe und einen dünnen
weissen Belag sowie tiefe Risse in der Zungenmitte. Die
Venen an der Zungenunterseite waren gestaut.
• Diagnose und Therapie
Es wurde die Diagnose einer überflutenden Hitze in allen
Schichten mit Wind und Yin-Mangel gestellt. Das Frösteln
wurde als falsche Kälte bei fulminanter Hitze erklärt. Folgendes Dekokt wurde verabreicht:
Dekokt 1
shui niu jiao
Bubali Cornu
sheng di huang
Rehmanniae Radix Viride
30 g
30 g
xuan shen
Scrophulariae Radix
24 g
mu dan pi
Moutan Cortex
12 g
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
12 g
zi cao
Arnebiae Radix
15 g
dan shen
Salviae Miltiorrhizae Radix
15 g
tian men dong
Asparagi Radix
10 g
shi gao
Gypsum Fibrosum
30 g
zhi mu
Anemarrhenae Rhizoma
12 g
jin yin hua
Lonicerae Flos
30 g
lian qiao
Forsythiae Fructus
12 g
bai ji li
Tribuli Fructus
30 g
chan tui
Cicadae Periostracum
long gu
Mastodi Fossilium Ossis
9g
30 g
17
BEISPIELE AUS DER PRAXIS
shui niu jiao, sheng di huang, xuan shen, mu dan pi, chi
shao, und zi cao kühlen das Blut stark. Letztere drei Substanzen plus dan shen bewegen das Blut, damit es zu keiner Stagnation kommt bei dieser starken Kühlung. xuan
shen tonisiert zusätzlich das Yin, zusammen mit tian men
dong nährt es die Säfte. shi gao und zhi mu kühlen Hitze in der Qi-Ebene, befördern die Hitze an die Oberfläche
und spenden Säfte. jin yin hua ist süss und tonisiert leicht
das Blut, zusammen mit lian qiao klärt es toxische Hitze
und befördert diese ebenfalls an die Oberfläche. bai ji li,
chan tui und long gu besänftigen den Wind und wirken somit juckreizstillend. Zur lokalen äusserlichen Behandlung
wurde anfangs nichts verabreicht, um keine Verschlimmerung der Hautentzündung zu riskieren.
• Verlauf
In den ersten Wochen unter Therapie fiel auf, dass die
Schuppung sukzessive abnahm, ohne dass aber das Erythem oder der Juckreiz zurückging. Der Patient musste
motiviert werden, die Therapie weiterzuverfolgen. Der Wille
zu einer Reduktion des Rotweinkonsums war bescheiden.
In der Woche acht konnte erstmals, ausgehend von den
Händen und Füssen, ein Abblassen der Erythrodermie beobachtet werden. Auch der Juckreiz und die Schuppung
liessen nach. Das erste Dekokt wurde mit wenig Modifikation bei guter Verträglichkeit vier Monate lang verschrieben. Lokal konnte nun eine nährende Creme zur Behandlung der Trockenheit verschrieben werden (zi cao shui gao
von Avicenna).
Als die Erythrodermie deutlich rückläufig war, wurde shui
niu jiao aus dem Dekokt entfernt und dieses vermehrt auf
die Tonisierung von Yin und Blut ausgerichtet.
Dekokt 2
sheng di huang
Rehmanniae Radix Viride
30 g
mu dan pi
Moutan Cortex
12 g
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
12 g
xuan shen
Scrophulariae Radix
24 g
shi gao
Gypsum Fibrosum
30 g
zhi mu
Anemarrhenae Rhizoma
12 g
huang qin
Scutellariae Radix
zhi zi
Gardeniae Fructus
jin yin hua
Lonicerae Flos
24 g
ji xue teng
Spatholobi Caulis et Radix
15 g
dan shen
Salviae Miltiorrhizae Radix
15 g
dang gui
Angelicae Sinensis Radix
mai men dong
Ophiopogonis Radix
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
9g
9g
6g
10 g
6g
Nach weiteren zwei Monaten war die Erythrodermie vollständig abgeklungen, der Juckreiz verschwunden und es
fanden sich keine Schuppungen und Beinödeme mehr.
Vereinzelte follikuläre Verhornungen blieben bestehen,
welche den Patienten aber nicht störten. Deshalb wurde
die Tonisierung weiter ausgebaut und das Dekokt in halber Dosierung weitere zwei Monate verabreicht. Danach
konnte die Therapie abgeschlossen werden.
Die linke Bilderreihe
zeigt den 72-jährigen Patienten mit der
Diagnose Stachelflechte
(Pityria rubra Pilaris)
am ersten Tag der
Behandlung.
Auf der rechten Seite
sieht man den Patienten
mit sehr deutlichen Verbesserungen der Haut
nach sieben Monaten
Behandlung.
18
BEISPIELE AUS DER PRAXIS
Dekokt 3
sheng di huang
Rehmanniae Radix Viride
30 g
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
12 g
xuan shen
Scrophulariae Radix
24 g
jin yin hua
Lonicerae Flos
24 g
huang qin
Scutellariae Radix
12 g
zhi zi
Gardeniae Fructus
ji xue teng
Spatholobi Caulis et Radix
24 g
dan shen
Salviae Miltiorrhizae Radix
24 g
zhi he shou wu
Polygoni Multiflori Radix praeparata 24 g
dang gui
Angelicae Sinensis Radix
huang qi
Astragalus Radix
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
9g
9g
30 g
6g
Die Bilder auf der
linken Seite zeigen die
24-jährige Patientin,
die seit Jahren an einer
Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris) leidet am
ersten Behandlungstag.
Auf der rechten Seite
sieht man die Patientin nach elf Wochen
Behandlung mit einer
deutlichen Verbesserung.
Die Bilder auf Seite
19 zeigen die Patientin nach 20 Wochen
Therapie.
Die Nachkontrolle drei Monate später zeigte stabile Hautverhältnisse ohne Rückfall der Erythrodermie. Ein Jahr
später meldete sich der Patient notfallmässig wegen eines Hautausschlags am Rücken. Diesmal war es aber ein
Herpes Zoster (Gürtelrose) im Bereich des Brustwirbels
Th 5. Es wurde für sieben Tage der antivirale Wirkstoff
Valaciclovir verschrieben.
Klinisches Beispiel 2: 24-jährige Pflegefachfrau
Die Patientin, eine junge Pflegefachfrau, leidet seit acht
Jahren an einer Schuppenflechte (Psoriasis vulgaris), welche durch lokal wirksame Steroide nicht in den Griff gebracht werden konnte. Als die junge Frau unsere Poliklinik
aufsuchte, breiteten sich die Plaques an Rumpf, Armen,
Hals, im Gesicht und an der Kopfhaut aus und es traten
viele neue Läsionen auf. Die Plaques waren nicht juckend,
zeigten kein Auspitz-Zeichen (punktförmige Blutung)
und kein Koebner-Phänomen (Läsionen nach Reizung
an nicht betroffener Hautstelle). Die Patientin verneinte
Halsschmerzen, Hitzegefühl oder vermehrten Durst. Der
Appetit und der Stuhlgang waren normal. In der Familienanamnese gab sie Psoriasis bei Vater und Onkel an.
• Befund
Es fanden sich viele, teils zusammenfliessende, rote und
schuppige von Erythrodermie betroffene Plaques vor allem
am Oberkörper (Abdomen, Thorax, Rücken, Hals, Arme,
Gesicht). Auch die Kopfhaut wies Plaques und Schuppung
auf. Das Auspitz-Zeichen konnte nicht ausgelöst werden.
Der Puls war tief (chen), die Zunge zeigte eine rosa Farbe
und einen dünnen gleichmässigen Belag.
• Diagnose und Therapie
Die Psoriasis ist aus Sicht der Chinesischen Medizin fast
immer eine Hitzeerkrankung in der Blutschicht. Aufgrund
der vermehrten neuen Läsionen und der ausgeprägten
Ausbreitung der Plaques muss von einer sehr hohen Aktivität der Erkrankung ausgegangen werden. Diese wird
in der Chinesischen Medizin als toxische Hitze interpretiert. Die Westlichen Dermatologen kennen den Begriff
des «Eruptionsdrucks» der Psoriasis, welcher genau diese
erhöhte Aktivität oder toxische Hitze beschreibt. Als drittes
Pathogen besteht eine Windkomponente – darauf verweist, trotz fehlendem Juckreiz, die Schuppung.
Zusammengefasst wurde bei dieser Patientin die Diagnose Blut- und toxische Hitze mit Wind gestellt.
Die Behandlungsstrategie bestand darin, das Blut zu
kühlen, die toxische Hitze zu klären und den Wind zu beruhigen. Folgende Rezeptur wurde verschrieben und als
Dekokt verabreicht:
19
BEISPIELE AUS DER PRAXIS
Dekokt 1
sheng di huang
Rehmanniae Radix Viride
mu dan pi
Moutan Cortex
24 g
9g
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
huai hua
Sophorae Flos
24 g
tu fu ling
Smilacis Glabrae Rhizoma
30 g
bai xian pi
Dictamni Cortex
12 g
ban lan gen
Isatidis Radix
15 g
da qing ye
Isatidis Folium
12 g
bai hua she she cao Hedyotidis Diffusae Herba
chan tui
Cicadae Periostracum
bai ji li
Tribuli Fructus
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
lich verbessert, sodass die Rezeptur vermehrt auf stabilisierende, Yin und Säfte nährende Arzneien umgestellt
wurde.
9g
24 g
9g
15 g
6g
Die Stachelflechte
(Pityriasis rubra
pilaris)
Es handelt sich bei der Stachel-
Dekokt 2
sheng di huang
Rehmanniae Radix Viride
24 g
mu dan pi
Moutan Cortex
12 g
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
xuan shen
Scrophulariae Radix
zhi mu
Anemarrhenae Rhizoma
dan shen
Salviae Miltiorrhizae Radix et Rhizoma 24 g
tu fu ling
Smilacis Glabrae Rhizoma
30 g
bai xian pi
Dictamni Cortex
12 g
bai hua she she cao Hedyotidis Diffusae Herba
9g
24 g
9g
15 g
sheng di huang, mu dan pi, chi shao und huai hua kühlen
bai ji li
Tribuli Fructus
15 g
das Blut stark, wobei sheng di huang bei der Psoriasis die
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
6g
wichtigste Substanz für die Blutkühlung darstellt und zugleich das geschädigte Yin stützt. mu dan pi und chi shao
Nach weiteren neun Wochen unter der stabilisierenden
wirken synergistisch zu sheng di huang und bewegen
Therapie war die Haut am Rumpf und an den Armen fast
auch das Blut. huai hua wirkt sehr effektiv gegen Plaques
frei von Plaques. Nur am Hals und am Gesicht waren
am Oberkörper. Mit tu fu ling, bai xian pi, ban lan gen, da
noch vereinzelte hartnäckige Plaques zu sehen. Da dieqing ye und bai hua she she cao wurde ein grosser Block
se kosmetisch besonders störten, wurde eine Westliche
von Arzneien verordnet, welche die toxische Hitze klären.
antientzündliche Creme (Elidel-Creme 1%; Pimecrolimus)
tu fu ling ist die wichtigste Substanz gegen toxische Hitze
verabreicht, auf welche die Patientin gut ansprach.
in der Psoriasis. In der Kombination mit bai xian pi wird
Aktuell wird versucht, die Therapie langsam auszuschleidie Wirkung von tu fu ling noch verstärkt. da qing ye klärt
chen.
toxische Hitze im Blut und wird gerne verschrieben, wenn
vermehrt neue Läsionen auftreten. chan tui und bai ji li
Thanh Huynh
sind Windmittel, welche Juckreiz stillen und vor allem auf
die Schuppung der Kopfhaut gut wirken.
Äusserlich wurde die Salbe bai bi gao (von Avicenna) täglich auf die Plaques appliziert und mit Sebo-Shampoo (von
Bonatics) die Kopfhaut gewaschen.
• Verlauf
Bereits nach zwei Wochen traten kaum mehr neue
Plaques auf und es liessen sich helle Höfe um die bestehenden Plaques beobachten, was auf eine Abheilung
vom Rand her deutete. Da
die Patientin nun in die Ferien reiste, wurde ihr für 18
Tage die gleiche Rezeptur
in Granulatform verschrieben. Sonne und Meer wirkten ebenfalls hemmend auf
die Psoriasis ein, sodass
nach den Ferien ein deutlicher Fortschritt festgestellt
werden konnte. Dieser Fortschritt hielt zu Hause unter
erneuter Therapie mit Dekokten und geringfügigen
Rezepturmodifikationen an.
Nach gut zehn Wochen TheNach zwanzig Wochen Einnahme von TCM-Rezepturen präsentiert sich die
rapie hatte sich der Zustand
junge Schuppenflechte-Patientin mit einer Haut an Rumpf und Armen, die
der Haut noch einmal deutfast frei von Plaques ist.
flechte (Pityriasis rubra pilaris) um
eine seltene chronisch entzündliche
Hautkrankheit mit übermässiger und
gestörter Verhornung. Auf der Haut
bilden sich orangerote Papeln. Vor
allem bei Erwachsenen kann die Erkrankung einen sehr akuten Verlauf
nehmen mit Entwicklung einer Erythrodermie (Hautrötung am ganzen
Körper) innert Tagen bis Wochen. Die
Erstmanifestation ist in jedem Alter
möglich mit Erkrankungsgipfel bei
Kindern im ersten und bei Erwachsenen im fünften Lebensjahrzehnt.
Die Krankheitshäufigkeit liegt bei
einem pro 500‘000 Einwohner. Die
Ursache ist unbekannt, gehäuft tritt
die Pityriasis rubra pilaris jedoch
nach schweren Erkrankungen und
Unfällen sowie bei HIV-Infektionen
auf. Die Therapie ist häufig mühsam
und muss mit «langem Atem» durchgehalten werden. Spontanheilungen
sind in Einzelfällen zu beobachten,
aber nicht die Regel. Die Erkrankung
kann über Jahre einen chronischen
Verlauf nehmen.
Die Schuppenflechte
(Psoriasis vulgaris)
Die Psoriasis (Schuppenflechte) ist
eine genetisch bedingte entzündliche
Hauterkrankung, welche etwa zwei
Prozent der Bevölkerung betrifft
und in jedem Lebensalter erstmals
auftreten kann. Zahlreiche klinische
Subformen der Psoriasis können
unterschiedliche Krankheitsverläufe
nehmen. Die Psoriasis vulgaris
(Plaque-Psoriasis) hat ihre Erstmanifestation überwiegend im zweiten
bis dritten Lebensjahrzehnt (Typ I)
und seltener im fünften Lebensjahrzehnt (Typ II). Charakteristisch
ist das Auftreten meist symmetrischer, streckseitig betonter, scharf
begrenzter roter Papeln, welche zu
mit weissen Schuppen bedeckten
Plaques zusammenschmelzen. Bei
5–30 Prozent der Patientinnen und
Patienten kommt es auch zu Entzündungen an Gelenken.
KRÄUTERNAMEN: SHENG JIANG
20
Namen, Signaturen und
Wesensmerkmale von sheng jiang
Für diejenigen, die Chinesische Medizin studieren oder auch schon lange anwenden, ohne selber Chinesisch
zu können, sind die Namen der Kräuter in pinyin-Umschrift oft nur eine Aneinanderreihung von Buchstaben,
die nicht viel Sinn ergeben. Diese Artikelserie beleuchtet Signaturen, Wesensmerkmale und Wirkungen von
ausgewählten Kräutern und bringt auch Licht ins Dunkel der Kräuternamen. Diesmal befassen wir uns mit
frischem Ingwer sheng jiang (Zingiberis Rhizoma recens).
Chinesisches Sprichwort
Eine Tasse Tee mit ein, zwei
Ingwerscheiben stärkt den Magen
und kann Kälte vertreiben.
Isst man jeden Tag drei Ingwerscheiben, braucht der Arzt keine
Medizin zu verschreiben.
Am Morgen etwas Ingwer
geschluckt, ist besser als ein
Ginseng-Dekokt.
Die Bezeichnung Ingwer
lässt sich zurückführen auf
seine Funktion, die Abwehrkraft zu stärken. An sich ist
jiang ein Eigenname und
lässt sich nur als «Ingwer»
übersetzen. Doch der grosse Kräuterkenner Li Shizhen zitiert ein klassisches
etymologisches
Wörterbuch, das auf die Ähnlichkeit des Schriftzeichens von
Jiang (薑) und dem Schriftzeichen qiang yu (疆御)
verweist, welches bedeutet: «vermag Pathogene an der Grenze abzuwehren.» Zwei
Beinamen verweisen auf seinen scharfen Geschmack. bai
la yun, «hundertfach scharfe Wolke», bezieht sich zudem
auf seine unregelmässige Form. Der Name yin di xin, «die
Schärfe der Erde», ist selbsterklärend. Die irdische Schärfe
des Ingwers kehrt innerhalb des menschlichen Körpers wieder in die Erde, also in die Mitte, zurück. Seine farblichen
Signaturen weisen ebenfalls auf einen starken Erdenbezug
hin. Aussen ist der Ingwer sandfarben und innen hellgelb.
Dies sind die Farben der Wandlungsphase Erde. Sein helles
Gelb hat eine Tendenz zum Weiss, wodurch der Ingwer auch
einen engen Bezug zur Wandlungsphase Metall, insbesondere zur Lunge, hat.
Der frische Ingwer tritt in die Leitbahnen von Milz, Magen
und Lunge ein. Er ist von warmer Natur. Einzig Li Shizhen
bezeichnet ihn lediglich als leicht warm. Bei manchen klassischen Autoren findet man die Unterscheidung in Ingwer mit
oder ohne Haut, was seine Natur entscheidend verändern
soll. Li Dongyuan und Chen Cangqi schreiben gleichermassen, dass frischer Ingwer ohne Haut heiss sei, mit Haut
dagegen kalt. Der Begriff kalt ist hier allerdings nicht ganz
wörtlich zu nehmen; in klassischen chinesischen Texten
werden Gegensätze zur Betonung ihrer Wichtigkeit oft leicht
übertrieben dargestellt. Die hauptsächliche Funktion von
sheng jiang ist, mittels seiner warmen Schärfe Kälte aus der
Oberfläche und Lunge sowie aus der Mitte zu vertreiben. Der
frische Ingwer befreit die Oberfläche und vertreibt durch seine schweisstreibende Wirkung eingedrungene Wind-Kälte.
Wenn man sich erkältet hat, kann man eine Ingwersuppe,
ein Dekokt aus ein paar Ingwerscheiben gesüsst mit etwas braunem Zucker, zu sich nehmen. Im Anfangsstadium
einer Erkältung reicht dieses einfache Hausmittel oft völlig aus, um die eingedrungene Wind-Kälte zu vertreiben.
Aufgrund seiner wärmenden und Schleim umwandelnden
Wirkung kann Ingwer auch Husten stillen, sowohl akuten
Wind-Kälte-Husten wie auch chronischen Kälte-Husten
mit Schleim. Wang Haogu sagt, dass getrockneter frischer
Ingwer in den Qi-Aspekt der Lunge gehe und diese kräftige. Aus dieser Aussage wird deutlich, dass manche Autoren nicht nur zwischen frischem und getrocknetem Ingwer
unterscheiden, sondern auch noch den «getrockneten frischen Ingwer» (gan sheng jiang) erwähnen. Dies ist gelagerter frischer Ingwer, der bereits an Feuchtigkeit verloren
hat, äusserlich also etwas ausgetrocknet erscheint, innen
aber noch frisch ist. Dies entspricht praktisch dem von
uns arzneilich verwendeten sheng jiang.
Durch die Wärmung der Mitte kann sheng jiang Erbrechen
stillen. Der «Kräuterkönig» Sun Simiao hat Ingwer das
«heilige Mittel bei Erbrechen» genannt. Und auch Zhang
Zhongjing verwendete Ingwer in vielen Rezepturen gegen
Erbrechen. Mitunter reicht es bei Übelkeit und Erbrechen
auch schon, sich eine Scheibe Ingwer in den Mund zu
legen. Das beruhigt den Brechreiz oft sofort. In diesem
Gelagerter frischer Ingwer entspricht meist dem
arzneilich verwendeten sheng jiang.
KRÄUTERNAMEN: SHENG JIANG
Sinne wirken auch die in Asia-Läden erhältlichen IngwerKaubonbons. Sie können, genau wie der frische Ingwer,
bei Übelkeit verschiedener Art angewendet werden, etwa
bei Reiseübelkeit oder Schwangerschaftserbrechen. Die
wärmende Wirkung des Ingwers auf Milz und Magen unterstützt auch die Verdauung. Man hat in Untersuchungen
herausgefunden, dass sheng jiang die Sekretion von Magensäure anregt und die Aktivität der Verdauungsenzyme
wie auch den Tonus und die Peristaltik des Verdauungstraktes erhöht. Zhen Quan schreibt, dass frischer Ingwer
das Qi herabführe, Husten oder epidemische Dysenterie
behandle und Erbrechen stille. Das zeigt, dass sich die
Wirkung des Ingwers auf die Mitte und auf die Lunge in
der Praxis nicht klar trennen lässt. Die Lunge und die Mitte
werden gleichermassen gewärmt, und durch die Wärmung
der Mitte entsteht dort kein Schleim mehr, welcher die
Lunge belasten und zu Husten führen könnte.
Zusammen mit der getrockneten Jujubenfrucht (da zao)
harmonisiert der frische Ingwer das Ying-Qi (Nähr-Qi) und
das wei-Qi (Abwehr-Qi). Die süsse, gelblich rote Jujubenfrucht geht in die Nähr-Qi-Schicht, und der scharfe,
weisslich gelbe Ingwer geht in die Lungenleitbahn und
verstärkt das der Lunge untergeordnete Abwehr-Qi. Hierbei hat da zao eine nährende und bewahrende Funktion,
während sheng jiang zerstreuend wirkt. Mit der Kombination von sheng jiang und da zao hilft man Patientinnen
und Patienten, die aufgrund einer Oberflächen-Leere die
eingedrungenen pathogenen Faktoren nicht ausstossen
können. Diese Patienten schwitzen, ohne dass sich ihre
Erkältungssymptomatik verbessert. Die beiden gegensätzlichen Arzneimittel ergänzen einander wie Yin und
Yang und regulieren das Ungleichgewicht von Nähr- und
Abwehr-Qi. Ausserdem harmonisieren sie die gesamte
Rezeptur. Deshalb fügen die meisten Ärztinnen und Ärzte
der Chinesischen Medizin bei einem Grossteil ihrer Rezepturen zum Abschluss diese beiden Kräuter hinzu.
Über den harmonisierenden Effekt auf alle Substanzen
einer Rezeptur hinaus wirkt frischer Ingwer auch der Toxizität einiger Kräuter entgegen. Insbesondere vermag er
die Toxizität von Aconit (fu zi) und Pinellia (ban xia) abzumildern. Dazu wird er im Allgemeinen mit Süssholz (gan
cao) oder Jujubenfrucht (da zao) kombiniert – oder die
toxischen Kräuter werden vor ihrer Anwendung zusammen
mit Ingwer abgekocht.
Su Song beschreibt eine sehr einfache Behandlungsmethode für Durchfall: Man zerschneide frischen Ingwer in
sehr feine Streifen und giesse ihn zusammen mit einer
reichlichen Portion von Teeblättern auf. Davon könne
man nach Belieben trinken. Handle es sich um Durchfall
aufgrund von Hitze, solle man die Ingwerhaut belassen;
handle es sich um Durchfall aufgrund von Kälte, solle man
sie vorher abschälen.
Ingwer ist ein gutes Beispiel für die fliessende Grenze zwischen Nahrungs- und Arzneimitteln. Er wird als Gewürz
und vielseitige Delikatesse genauso geschätzt wie als ef-
21
fektives Heilmittel. Li Shizhen schreibt: «Ingwer ist scharf
und von intensivem Geschmack. Er vermag Pathogene zu
beseitigen und Übel abzuwehren. Man kann ihn sowohl
roh als auch gar essen – oder auch eingelegt in Essig,
Sojasauce, Wein oder Salz. Mit Honig verarbeitet, kann er
als Beilage dienen. Man kann ihn zum Würzen benutzen,
ihn mit Obst kombinieren oder als Arzneimittel anwenden.
Er hat unzählige Verwendungsmöglichkeiten. Wenn man
bei Tagesanbruch in die Berge geht und dabei ein Stück
Ingwer lutscht, kann man die Feuchtigkeit des Nebels und
anderes trübes Qi von sich fernhalten.»
Eine chinesische Redewendung sagt auch, dass man vor
dem Zubettgehen frischen Rettich und nach dem Aufstehen frischen Ingwer essen solle. Dieser Ratschlag beruht
darauf, dass Rettich die Verdauung unterstützt und Ingwer
den Magen öffnet. In der Chinesischen Volksmedizin wird
Ingwer bei Verstauchungen und Prellungen auch äusserlich angewendet. Er belebt das Blut, beseitigt Blutstagnation, wirkt abschwellend und schmerzlindernd. Ausserdem
kann man die wärmende und die Durchblutung fördernde
Wirkung des Ingwers für Fussbäder nutzen. Für Menschen
mit Neigung zu kalten Füssen ist dies eine Wohltat. Zur
kalten Jahreszeit tut ein Ingwerfussbad nicht nur einfach
gut, sondern stärkt auch die Abwehrkraft und beugt Erkältungen vor. Um den durchblutungsfördernden Effekt noch
zu verstärken, kann man zum heissen Ingwerdekokt etwas
«Reiswein» (Reisbranntwein) und Salz hinzugeben.
Aufgrund seiner warmen Natur neigt Ingwer dazu, Yin und
Säfte zu schädigen. Patienten mit Yin-Mangel und leerer
Hitze sollten ihn also nur
vorsichtig
konsumieren
oder meiden. Kontraindiziert ist Ingwer bei Husten
mit Lungenhitze und bei
Erbrechen mit Magenhitze. Li Shizhen warnt auch
davor, dass sich durch
langfristigen Verzehr von
Ingwer Hitze akkumulieren
könne, welche die Augen
schädige. Ausserdem könne ein reichlicher Verzehr
von Ingwer in Verbindung
mit Alkoholkonsum ein latentes Hämorrhoidenleiden
zum Ausbruch bringen. Auch Leute, die an Abszessen oder
Geschwüren leiden, sollten Ingwer meiden, da ein reichlicher Verzehr zu «üblem Fleisch» führe. Man sagt auch,
dass man nachts keinen Ingwer zu sich nehmen sollte, da
dies das Qi blockiere. Denn Ingwer ist warm und scharf;
er zerstreut nach aussen, während das Qi nachts natürlicherweise nach innen einkehrt. Im Falle einer Erkrankung
mag es jedoch durchaus gute Gründe geben, Ingwer auch
abends einzunehmen.
Dr. Andreas Kalg
Studierte Chinesische Medizin und
Sinologie in Berlin, Heidelberg, Taipei
und Hangzhou. Heilpraktiker seit
1993. An der Zhejiang Chinese Medical University absolvierte er 2009
den Master für Innere Chinesische
Medizin und 2014 den Doctor of
Medicine im Fachbereich klinische
Grundlagenforschung. Derzeit praktiziert Andreas Kalg in Greifenstein,
Hessen. 2009 ist sein Buch «Chinesische Arzneipflanzen: Wesensmerkmale und klinische Anwendung»
bei Elsevier erschienen, das mit
dem Internationalen Buchpreis der
Wissenschaftlichen Gesellschaft für
TCM ausgezeichnet worden ist. Der
hier publizierte Artikel besteht aus
Auszügen aus diesem Werk.
Ein Ingwerfussbad fördert die
Durchblutung, wärmt kalte
Füsse und tut einfach gut.
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NEUES VON LIAN
22
TCM-Hautpflegemittel in drei Linien
Auf vielfachen Wunsch und nach längerer Entwicklungszeit können wir unser Sortiment um eine ganze
Palette von Hautpflegemitteln erweitern. Es freut uns, Ihnen drei Produktelinien vorstellen zu können:
Lian Qing für unreine, gerötete Haut, Lian Song für juckende, gerötete Haut und Lian Kang für schuppige,
juckende Haut.
Westlich behandelt man Hautprobleme je nach Zustand
der Haut mit Wasch- und Pflegelotionen, befeuchtenden
oder fettenden Cremes und zum Teil sogar mit Antibiotika
oder Glukokortikoiden. Neben der guten Wirkung kann
Kortison bei längerer Anwendung aber auch Nebenwirkungen auslösen. Zudem enthalten viele Cremes erdölhaltiges
Paraffin, welches die Hautporen verstopfen und so zu weiteren Komplikationen führen kann.
Die LIAN CHINAHERB bringt nun innovative Hautpflegemittel, ohne Paraffin und ohne Parabene. Sie sind das Produkt
intensiver Zusammenarbeit zwischen unseren TCM-Spezialisten und erfahrenen Apothekern. Die Kräuter werden
durch traditionelles Dekoktieren extrahiert und in moderne
galenische Formen gebracht, welche den Anforderungen
von Naturkosmetikprodukten entsprechen. Unsere Hautpflegemittel können von allen TCM-Therapeuten verschrieben werden, auch ohne Ausbildung in Arzneimitteltherapie.
Produktelinie Lian Qing «Unrein & Rötung»
Unreine Haut in der Adoleszenz entsteht gemäss
Chinesischer Medizin durch
Lungenhitze mit toxischer
Hitze oder durch feuchte
Hitze in der yang ming-Leitbahn mit toxischer Hitze.
Das erste Muster zeigt sich
vor allem am Kinn, an der
Nase, seitlich der Nase sowie an der Stirn. Bei feuchter Hitze in der yang mingLeitbahn befinden sich die
betroffenen Stellen vorwiegend um den Mund und im
Backenbereich, die Bläschen sind ausgeprägter und eher
über das ganze Gesicht verteilt. Oft tritt eine Mischform
beider Muster auf.
Die Produktelinie Lian Qing für unreine, gerötete Haut
besteht aus einer Tagescreme, einer Nachtcreme, einem
Intensivgel und einem Wasch-Gel. Die enthaltenen Kräuter
lösen Toxine, feuchte Hitze und Blutstase aus der Haut. Zudem kühlen sie Bluthitze und nähren und befeuchten leicht.
Die Lian Qing Produkte enthalten als Duftkomponente
hochwertiges ätherisches Öl
aus der Römischen Kamille in
Bioqualität. Sie enthalten keine
Parabene und sind erdölfrei, sie
eignen sich für jeden Hauttyp
und sind gut verträglich.
• Lian Qing «Unrein &
Rötung» Tagescreme
Die Lian Qing Tagescreme eignet sich für die tägliche Haut-
pflege bei unreiner und fettiger Haut im Gesicht (T-Zone),
am Rücken und im Brustbereich. Die Talgproduktion wird
in Balance gebracht und die Poren verfeinern sich. Die
ausgewogene Kräutermischung klärt Ansammlungen von
Hitze, so werden Hautirritationen und Rötungen gelindert.
Wird mehrmals täglich auf die irritierten Hautstellen aufgetragen.
pinyin
pharmazeutisch
deutsch
lian qiao
Forsythiae Fructus
Forsythienfrucht
jin yin hua
Lonicerae Japonicae Flos
Jap. Geissblattblüten
huang qin
Scutellariae Radix
Baikal-Helmkraut
da huang
Rhei Radix et Rhizoma
Rhabarberwurzelstock
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
Rote Pfingstrosenwurzel
Polygoni Cuspidati
Buschiger-Knöterich-
Radix et Rhizoma
Wurzelstock
hu zhang
pu gong ying Taraxaci Herba
Mongolisches Löwenzahnkraut
dan shen
Salviae Miltiorrhizae
Rotwurzelsalbei-Wurzel
Radix et Rhizoma
bai zhi
Angelicae Dahuricae Radix
Engelwurz-Wurzel
gan cao
Glycyrrhizae
Süssholzwurzel
Radix et Rhizoma
• Lian Qing «Unrein &
Rötung» Nachtcreme
Die Lian Qing Nachtcreme dient
der nächtlichen Hautpflege bei
stark unreiner und fettiger
Haut. Die Kräuterrezeptur wirkt
etwas stärker klärend als jene
der Tagescreme.
Wird abends auf die mit Lian
Qing Wasch-Gel gereinigte
Haut aufgetragen.
23
NEUES VON LIAN
pinyin
pharmazeutisch
deutsch
huang lian
Coptidis Rhizoma
Goldfadenwurzelstock
huang qin
Scutellariae Radix
Baikal-Helmkraut
da huang
Rhei Radix et Rhizoma
Rhabarberwurzelstock
chi shao
Paeoniae Radix Rubra
Rote Pfingstrosenwurzel
lian qiao
Forsythiae Fructus
Forsythienfrucht
jin yin hua
Lonicerae Japonicae Flos
pu gong ying Taraxaci Herba
Jap. Geissblattblüten
Mongolisches Löwenzahnkraut
dan shen
Salviae Miltiorrhizae
Rotwurzelsalbei-
Radix et Rhizoma
Wurzel
bai zhi
Angelicae Dahuricae Radix Engelwurz-Wurzel
gan cao
Glycyrrhizae
Süssholzwurzel
Radix et Rhizoma
• Lian Qing «Unrein &
Rötung» Wasch-Gel
Das Lian Qing Wasch-Gel wurde für die tägliche Hautreinigung im Gesicht, am Rücken
und im Brustbereich entwickelt.
Die ausgewogene Kräutermischung reinigt die verstopften
Poren und harmonisiert die
Talgproduktion. Das Lian Qing
Wasch-Gel wirkt erfrischend und desinfizierend.
Morgens und abends wird die unreine und fettige Haut
mit Lian Qing Wasch-Gel gereinigt und gut mit Wasser
abgespült.
pinyin
pharmazeutisch
deutsch
da huang
Rhei Radix et Rhizoma
Rhabarberwurzelstock
ku shen
Sophorae Flavescentis Radix Schnurbaumwurzel
lian qiao
Forsythiae Fructus
pu gong ying Taraxaci Herba
• Lian Qing «Unrein &
Rötung» Intensiv-Gel
Bei grösseren Problemzonen
und starken Unreinheiten empfiehlt es sich, Lian Qing Intensiv-Gel vor dem Zubettgehen
auf die betroffenen Hautstellen
aufzutragen. Das Gel hilft sowohl bei der Heilung grossflächigerer Hautunreinheiten als
auch einzelner Pusteln (Eiterbläschen).
Punktuell wird reichlich Gel angewendet, damit die Unreinheiten austrocknen und eine bessere Regeneration
gewährleistet wird. Stark unreine Hautstellen mehrmals
täglich sowie vor dem Zubettgehen mit Lian Qing IntensivGel behandeln.
pinyin
pharmazeutisch
da huang
Rhei Radix et Rhizoma
Rhabarberwurzelstock
huang qin
Scutellariae Radix
Baikal-Helmkraut
huang bo
Phellodendri Chinensis Cortex Gelbbaumrinde
huang lian Coptidis Rhizoma
ku shen
Sophorae Flavescentis Radix
deutsch
Goldfadenwurzelstock
Schnurbaumwurzel
Forsythienfrucht
Mongolisches
Löwenzahnkraut
bai zhi
Angelicae Dahuricae Radix
Engelwurz-Wurzel
Produktelinie Lian Song «Juckreiz & Rötung»
Gemäss der Chinesischen Medizin können pathogene
Faktoren zu innerem Stau von Feuchtigkeit und Hitze,
später zu toxischer Hitze und zu Ansammlungen von Nässe führen. Das Hautbild zeigt rote, schuppige, manchmal
auch nässende Läsionen. Dieses Muster kann in jedem
Lebensalter auftreten; die Hauterkrankung verursacht
starken Juckreiz und verläuft schubweise.
Die Produktelinie Lian Song für juckende, gerötete Haut
besteht aus den Körpercremes «fettend» für trockene bis
sehr trockene Haut und «befeuchtend» für trockene oder
nässende Haut sowie aus einem Wasch-Gel. Die enthaltenen Kräuter lösen Toxine, kühlen Bluthitze und leiten
feuchte Hitze aus der Haut. Zudem wird Wind aus der Haut
geklärt, um den Juckreiz zu lindern.
Die Lian Song Produkte
enthalten als Duftkomponente
hochwertiges
ätherisches Öl aus der Römischen Kamille in Bioqualität. Sie enthalten keine
Parabene, kein Polyethylenglycol, keine Silikone
und sind erdölfrei.
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NEUES VON LIAN
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pinyin
pharmazeutisch
deutsch
qing dai
Indigo Naturalis
Indigo
shi gao
Gypsum Fibrosum
mineralischer Gips
huang bo
Phellodendri Chinensis Cortex
Gelbbaumrinde
hua shi
Talcum
Talk
ku shen
Sophorae Flavescentis Radix
Schnurbaumwurzel
bai xian pi
Dictamni Cortex
Eschenwurzelrinde
ji li
Tribuli Fructus
Burzeldornfrüchte
• Lian Song «Juckreiz &
Rötung» Körpercreme
fettend
Für die Behandlung von geröteten und juckenden Stellen auf
trockener bis sehr trockener
Haut.
Lian Song Körpercreme fettend
bewirkt durch hochwertiges
Jojobaöl und erstklassige Sheabutter, dass die Haut geschmeidiger wird. Die Creme kann
auch vorbeugend gegen Schübe angewendet werden.
Auf der Haut bildet sich ein schützender wasserabstossender Film.
Wird mehrmals täglich auf die irritierten Hautstellen aufgetragen.
• Lian Song «Juckreiz &
Rötung» Körpercreme
befeuchtend
Für die Behandlung von geröteten und juckenden Stellen auf
trockener oder nässender Haut
während des akuten Stadiums.
Lian Song Körpercreme zieht
schnell in die Haut ein. Sie
befeuchtet mit Aloe Vera und
Harnstoff die Haut optimal und mildert Irritationen.
Wird mehrmals täglich auf die irritierten Hautstellen aufgetragen.
• Lian Song «Juckreiz &
Rötung» Wasch-Gel
Für die Behandlung von geröteter und juckender Haut.
Lian Song Wasch-Gel eignet
sich zur Reinigung von geröteter und juckender Haut. Ausgewählte Chinesische Heilkräuter
klären Hitze und Toxine, leiten
Feuchtigkeit aus und wirken
reizmildernd. Aloe Vera befeuchtet die Haut und mildert
Irritationen.
Morgens und abends wird die gerötete und juckende Haut
mit Lian Song Wasch-Gel gereinigt und gut mit Wasser
abgespült. Das Wasch-Gel kann auch als Shampoo verwendet werden.
Produktelinie Lian Kang «Schuppen & Juckreiz»
Die häufigen Hautprobleme
mit Rötungen, Jucken und
Schuppenbildung sind gemäss Chinesischer Medizin
meist auf das Eindringen
von Windhitze und in deren
Gefolge entstehende Feuertoxine zurückzuführen.
Oft sind die Kopfhaut sowie
die Hautareale bei den Ellbogen, den Knien und der
Kreuzbeingegend betroffen.
Ein physisches oder psychisches Ungleichgewicht,
scharfe und heisse Lebensmittel, Alkohol und bestimmte
Medikamente können ebenfalls zu Hitze im Körper führen,
welche sich in Bluthitze und Toxine umwandeln kann.
Die Produktelinie Lian Kang für schuppige und juckende
Haut besteht aus einer Körpercreme, einem Intensiv-Öl
und, speziell geeignet für die Kopfhaut, einem Shampoo
und einer Lotion. Die enthaltenen Kräuter klären stark Hitze
und Toxine und nähren und befeuchten sanft.
Die Lian Song Produkte sind für jeden Hauttyp gut verträglich. Sie enthalten keine Parabene, kein Polyethylenglycol,
keine Silikone und sind erdölfrei.
• Lian Kang «Schuppen &
Juckreiz» Körpercreme
Lian Kang Körpercreme wirkt
juckreizstillend und rückfettend, klärt feuchte Hitze und
Bluthitze und löst Toxine.
Lian Kang Körpercreme löst
Schuppen und befeuchtet die
Haut.
Wird mehrmals täglich auf die
betroffenen Stellen aufgetragen.
pinyin
pharmazeutisch
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma Süssholzwurzel
huang bo
Phellodendri Chinensis Cortex Gelbbaumrinde
da huang
Rhei Radix et Rhizoma
huang qin Scutellariae Radix
deutsch
Rhabarberwurzelstock
Baikal-Helmkraut
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NEUES VON LIAN
• Lian Kang «Schuppen &
Juckreiz» Intensiv-Öl
Lian Kang Intensiv-Öl wird bei
sehr trockener und schuppiger
Haut angewendet.
Lian Kang Intensiv-Öl klärt
feuchte Hitze und Bluthitze und
löst Toxine. Das Produkt auf
öliger Grundlage befeuchtet die
Haut, weicht Schuppen auf und
löst sie.
Wird auf die schuppigen Hautstellen aufgetragen. Am besten über Nacht unter einer Plastikfolie einwirken lassen.
• Lian Kang «Schuppen &
Juckreiz» Lotion
Lian Kang Lotion lindert Juckreiz und weicht Schuppen der
Kopfhaut auf.
Die enthaltenen Kräuter leiten
Wind aus, klären feuchte Hitze
und Toxine und aktivieren das
Blut.
Lian Kang Lotion wird auf die
betroffenen Kopfhautstellen aufgetragen. Dazu das Haar
vorsichtig scheiteln. Am besten lässt man die Lotion über
Nacht einwirken.
pinyin
pharmazeutisch
deutsch
pinyin
pharmazeutisch
gan cao
Glycyrrhizae Radix et Rhizoma
Süssholzwurzel
bai zhi
Angelicae Dahuricae Radix
huang bo
Phellodendri Chinensis Cortex
Gelbbaumrinde
bai xian pi Dictamni Cortex
da huang
Rhei Radix et Rhizoma
Rhabarberwurzelstock
di fu zi
Kochiae Fructus
Baikal-Helmkraut
huang bo
Phellodendri Chinensis Cortex Gelbbaumrinde
Indigo
da huang
Rhei Radix et Rhizoma
Rhabarberwurzelstock
ku shen
Sophorae Flavescentis Radix
Schnurbaumwurzel
bai ji li
Tribuli Fructus
Burzeldornfrüchte
huang qin Scutellariae Radix
qing dai
Indigo Naturalis
• Lian Kang «Schuppen &
Juckreiz» Shampoo
Lian Kang Shampoo wirkt juckreizlindernd und nährend bei
roter und schuppiger Kopfhaut.
Lian Kang Shampoo klärt
feuchte Hitze und Bluthitze und
löst Toxine, aktiviert und nährt
das Blut.
Eignet sich für die tägliche
Kopfhautwaschung. Damit sich möglichst viele Schuppen
lösen können, lässt man das Shampoo ein paar Minuten
einwirken.
pinyin
pharmazeutisch
dang gui
Angelicae Sinensis Radix Chinesische Engelwurz-
ce bai ye
Platycladi Cacumen
Lebensbaumtriebspitzen
da huang
Rhei Radix et Rhizoma
Rhabarberwurzelstock
bai ji li
Tribuli Fructus
Burzeldornfrüchte
Engelwurz-Wurzel
Eschenwurzelrinde
Besenradmeldenfrüchte
Sibirische Spitzklettenfrüchte
deutsch
Wurzel
ma chi xian Portulacae Herba
cang er zi Xanthii Fructus
deutsch
Portulak
ye ju hua
Chrysanthemi Indici Flos
Wilde Chrysanthemenblüte
qing dai
Indigo Naturalis
Indigo
Die drei Hautpflegelinien Lian Qing «Unrein & Rötung»,
Lian Song «Juckreiz & Rötung» und Lian Kang «Schuppen
& Juckreiz» sind Naturkosmetikprodukte, die von allen
TCM-Therapeuten verschrieben werden können, auch ohne
Ausbildung in Arzneimitteltherapie. Sie eignen sich für den
Verkauf in der Praxis, in Apotheken und Drogerien.
Impressum
Fachzeitschrift der LIAN CHINAHERB ■ Ausgabe: 1/2015 ■ Erscheinungsweise: zweimal jährlich ■ Herausgeber: LIAN CHINAHERB, CH-8832 Wollerau ■ Auflage: 3500 Expl. ■ Redaktion: Dieter Furrer ■ Abschlussredaktion: Markus Bär ■ Grafisches Konzept: Yvonne Estermann ■ Copyright: Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck und Übersetzung, elektronische Speicherung und Weitergabe, online aufschalten etc., auch auszugsweise, sind nur mit schriftlicher Genehmigung des Herausgebers gestattet. Autorinnen und Autoren sind für ihre Beiträge selbst verantwortlich. Ihre Meinung entspricht nicht immer der Ansicht des Herausgebers. ■ Abonnemente
(kostenlos), Probenummern, Adressänderungen: LIAN CHINAHERB, Fürtistrasse 7, CH-8832 Wollerau, für Kunden aus Deutschland: Tel. 0800 786 99 99 (gebührenfrei), Fax 0800
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Papier: 100 Prozent Recycling
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Vitalpilze: das zweite Quartett im Porträt
Wie in der letzten Ausgabe des «EXTRAKT» berichtet, kann die LIAN CHINAHERB nun zwölf Arzneimittel aus
Vitalpilzen anbieten. Und wie versprochen bringen wir nun die zweite Viererserie von Pilzporträts. Die hier
vorgestellten Vitalpilze können als Gruppe von «Anti-Aging-Pilzen» gesehen werden.
Foto Anne-Marie Kehl
Die in Vitalpilzen enthaltenen bioaktiven Polysaccharide sind in der
Lage, das Immunsystem zu modulieren: Ein
geschwächtes Immunsystem wird gestärkt,
ein überschiessendes
gedämpft.
Vor allem in der Prävention und in der begleitenden Behandlung
von Krebs, aber auch
bei chronisch-degenerativen oder entzündlichen Krankheiten geht man davon aus, dass die Polysaccharide der Vitalpilze vorteilhaft wirken, indem sie das
Immunsystem modulieren.
Die Polysaccharide müssen durch Heisswasserextraktion aus den Zellwänden der Pilze gelöst werden, welche
aus Chitin bestehen. Da sie hitzestabil sind, bleiben die
Wirkstoffe der Polysaccharide erhalten und können über
die klassische Dekoktierung, also durch Heisswasserextraktion, optimal für den menschlichen Körper verfügbar
gemacht werden. Bei den Vitalpilzextrakten der LIAN
CHINAHERB handelt es sich um standardisierte Heisswasserextrakte. Dies garantiert einen Polysaccharidgehalt von
20–30 Prozent.
Diesmal stellen wir die folgenden vier Vitalpilze vor:
ji song rong, Agaricus Subrufescens; yun zhi, Coriolus
Versicolor; hou tou jun, Hericium Erinaceus; und ling zhi,
Ganoderma Lucidum (vgl. «Neun neue Heilpilze – das Dutzend ist voll», «EXTRAKT» 2/14, S. 17–19).
ling zhi, der «Pilz der Unsterblichkeit», und hou tou jun, der
«Nervenspezialist», ergeben eine hervorragende Kombination, um müde Lebensgeister zu wecken oder ein übererregtes Nervensystem herunterzufahren. ling zhi und ji
song rong zählen mit ihren unzähligen Anwendungsgebieten zu den Generalisten unter den Vitalpilzen. Sie werden
oft zusammen mit hou tou jun bei allergischen Geschehen
verschrieben, um nur eine Kombinationsmöglichkeit zu erwähnen. yun zhi ist auch als Einzelmittel ein vorzüglicher
Helfer, zum Beispiel um die Abwehrkraft gegen Grippe und
Erkältungskrankheiten zu stärken. Schon in Kurzporträts
zeigt sich die enorme Vielfalt an Wirkungen und Einsatzmöglichkeiten des hier vorgestellten Vitalpilzquartetts:
yun zhi, Coriolus Versicolor, aufgenommen am Lago
Maggiore
ji song rong,
rong
Agaricus
Subrufescens
Der brasilianische
Mandel-Egerling
Agaricus Subrufescens oder Agaricus
Blazei Murrill (ABM),
ji song rong (姬松
茸), gehört zur Familie der Agaricaceae, der Champignonsverwandten, und
ist sowohl Speisepilz wie auch Vitalpilz. Mandel-Egerling
oder Mandelpilz wird er seines Aromas wegen genannt.
Ursprünglich ist er in Brasilien beheimatet, wo er Cogumelo do Sol, Cogumelo da Vida oder Cogumelo Santo
genannt wird. Alle drei Namen weisen auf höchste Wertschätzung dieses besonderen Champignons hin.
Auch in seiner botanischen Bezeichnung ist der MandelEgerling zu drei Namen gekommen, weil er sozusagen
drei Mal entdeckt wurde. Heute ist man überzeugt,
dass alle drei Namen (Agaricus Subrufescens, A. Brasiliensis, A. Blazei Murrill) den Agaricus Subrufecens bezeichnen, welcher 1893 erstmals wissenschaftlich beschrieben wurde.
Wie alle Vitalpilze hat er durch seine immunstärkende
und immunregulierende, kurz: adaptogene Wirkung ein
sehr breites Anwendungsspektrum. Dies wird zurzeit vor
allem auf die langkettigen Polysaccharide zurückgeführt,
im Speziellen auf die im Mandel-Egerling in höchster
Konzentration enthaltenen b-Glucane. Angewendet wird
er sowohl zur Krebsprävention als auch begleitend in der
Krebsbehandlung. Gute Ergebnisse werden auch bei Allergien, Infektions- und Autoimmunkrankheiten erzielt, da er
entzündungshemmend wirkt und eben das Immunsystem
moduliert.
Die Liste der Anwendungsgebiete ist lang. Viele Wirkungen konnten bisher wissenschaftlich bewiesen werden.
Im Folgenden eine Aufzählung der noch nicht erwähnten
Anwendungsgebiete von ji song rong in der Mykotherapie: Immunschwäche, Immunmodulierung, Chronisches
Erschöpfungssyndrom, Entzündungen, Hepatitis B und C,
Leberzirrhose, HIV, Hauterkrankungen, Verdauungsstörungen, Bluthochdruck, Gewichtsregulierung, Fettstoffwechselstörung, Diabetes mellitus Typ 2.
27
NEUES VON LIAN
yun zhi, Coriolus
Versicolor
yun zhi (云芝),
Coriolus Versicolor
oder Trametes Versicolor, ist einer der
weltweit häufigsten Baumpilze. Er
wächst in jeder Klimazone das ganze
Jahr über in Form von sogenannten Konsolen, das heisst
er bildet halbkreis- bis fächerförmige Fruchtkörper. Diese
setzen auf grossen Wunden lebender Bäume, vor allem
aber auf totem Holz an. Die Schmetterlingstramete, so ihr
deutscher Name, fasziniert mit ihrem hübschen Äusseren.
Diverse Brauntöne wechseln sich ringförmig mit olivgrünen, weissen, bläulichen bis rötlichen Farbtönen ab. Oft
wird der Pilz deshalb zu Dekorationszwecken genutzt. Das
Tragen von Schmetterlingstrameten als Schmuck in Form
von Broschen oder Schnallen ist etwas aus der Mode geraten. Stattdessen rücken heute deren verblüffende medizinische Wirkungen in den Vordergrund.
In China und Japan wird yun zhi traditionell zur Stärkung
der Transformations- und Transportationsfunktionen der
Milz, zur Umwandlung von Feuchtigkeit und Schleim, zum
Klären von Hitze und zum Ausleiten von Toxinen angewendet. Süss im Geschmack und neutral in der Thermik, wirkt
er besonders auf die Funktionskreise Herz, Milz, Leber und
Nieren.
Von wissenschaftlicher Seite wurde man auf die in yun
zhi in grosser Menge enthaltenen Polysaccharide PSK
und PSP aufmerksam, welche sehr wirksam das Immunsystem modulieren. In der Mykotherapie gilt der Pilz als
der Spezialist für Infektionskrankheiten sowie chronisch
degenerative Erkrankungen. Es werden ihm antivirale, antibakterielle und fungizide Eigenschaften zugeschrieben.
Verschiedene Studien beweisen seine Wirksamkeit in der
Krebstherapie, bei Chronischem Erschöpfungssyndrom,
bei Herpes simplex sowie bei Zellveränderungen am Gebärmutterhals, auch bei jenen, die durch humane Papillomaviren (HPV) ausgelöst werden. Weiter hat yun zhi eine
leberzellschützende Wirkung.
hou tou jun, Hericium Erinaceus
hou
tou
jun
(猴头菌), Hericium Erinaceus, wird
der Familie der
Tä u b l i n g s a r t i g e n
zugeordnet.
Sein
Fruchtkörper
hat
einen Durchmesser
von bis zu 25 cm. In seinem Aussehen erinnert er an einen Igel oder einen im Gesicht behaarten Affen. So kam
er dann zum Namen Igelstachelbart oder Affenkopfpilz. Er
gilt als köstlicher, sehr bekömmlicher Speisepilz. In China
und Japan wird er als therapeutische Nahrung genossen.
In der Mykotherapie wird hou tou jun zur Regeneration der
Magen- und Darmschleimhaut angewendet, bei funktionellen Magen-Darm-Beschwerden wie saurem Reflux und
nervösem Magen, bei Geschwüren des Verdauungstraktes
sowie zur Krebsprävention und begleitend bei Krebsgeschehen, besonders gegen Übelkeit und Appetitlosigkeit
durch Chemotherapie. Dies wegen seiner stärkenden beziehungsweise ausgleichenden Wirkung auf das Immunsystem, seiner homöostatischen Wirkung.
Ausgehend von der Signaturenlehre könnte man eine
Parallele zwischen den Schleimhäuten des menschlichen
Organismus und dem Lebensgebiet von hou tou jun ziehen. Der Affenkopfpilz wächst in Wäldern mit hoher Luftfeuchtigkeit.
hou tou jun hat auch eine Shen beruhigende Wirkung. Er
eignet sich in herausfordernden Lebensphasen, welche oft
mit Schlafschwierigkeiten, Magen-Darm-Beschwerden,
allgemeiner Dünnhäutigkeit, Stimmungsschwankungen,
Melancholie oder Nervosität einhergehen.
Den im Igelstachelbart enthaltenen Erinacinen wird eine
regenerierende und wachstumsfördernde Wirkung auf
Nervenfasern und -zellen zugeschrieben. Dies legt seine
Anwendung bei neurodegenerativen Erkrankungen nahe.
Martin Powell, Biochemiker und TCM-Therapeut, hat den
passenden Namen «Neuronennahrung der Natur» kreiert.
Erinacine können auch opiatähnliche Wirkungen entfalten.
Weiter haben die in hou tou jun enthaltenen Phytosterine
lipidsenkende Eigenschaften, weshalb der Pilz in der Mykotherapie, bei passendem Gesamtbild, zur Gewichtsreduktion empfohlen wird.
Eine herausragende Eigenschaft ist, dass hou tou jun
gleichzeitig auf das Nervensystem und den Magen-DarmTrakt wirkt. Dies ist bei negativem Stress sehr hilfreich.
Lieferung an Fachleute
Alle zwölf Heilpilze können als
Einzelmittel oder in Kombinationen
bestellt werden. Sie lassen sich
auch in TCM-Granulatrezepturen
einmischen. Die LIAN CHINAHERB
liefert Heilpilze an Fachpersonen
der TCM. Weitere Personen, die im
therapeutischen Bereich tätig sind,
können die Heilpilze nach einer
Schulung über deren Anwendung
bestellen. Die LIAN bietet künftig
regelmässig solche Kurse an.
Kurs:
Einführung in die Mykotherapie
Bitte beachten Sie unseren Kurshinweis auf Seite 33: Thomas
Falzone, Präsident der Gesellschaft
für Vitalpilze Schweiz, gibt Ende
Oktober am LIAN INSTITUT eine
Einführung in die Grundlagen der
Mykotherapie.
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NEUES VON LIAN
ling zhi, Ganoderma Lucidum
ling zhi (灵芝), Ganoderma Lucidum,
gehört mit Bestimmtheit zu den
sagenumwobensten
Pilzen in China. Sein
Name wird sinngemäss mit «Pilz der
Unsterblichkeit» oder «Spiritueller Pilz» übersetzt. Sein
deutscher Name, Glänzender Lackporling, leitet sich wie
auch sein wissenschaftlicher Name Ganoderma Lucidum
von seinem Aussehen ab. Der einjährige Fruchtkörper
dieses Baumpilzes ist mit einer glänzenden Harzschicht
überzogen, was ihn strahlend erscheinen lässt. Er wächst
bevorzugt in Eichenwäldern, ist jedoch auch in Laubmischwäldern und an Wegrändern anzutreffen.
In China wird ling zhi seit 4000 Jahren zu Heilzwecken
verwendet, wobei es immer wieder Zeiten gab, in denen
die Anwendung dem Kaiser und seiner Gefolgschaft vorbehalten war. Seit etwa 30 bis 40 Jahren ist ling zhi züchtbar und somit für eine breitere Öffentlichkeit erhältlich.
Als «Pilz der Unsterblichkeit» wurde ling zhi traditionell
vorbeugend zur Erhaltung der körperlichen und geistigen
Vitalität eingenommen. Man wendete ihn an bei nervösen
Spannungszuständen, Schlafstörungen, Herz-KreislaufErkrankungen, Magen-Darm-Beschwerden, Leber-, Nieren- und Lungenerkrankungen, Höhenkrankheit, verzögerter Wundheilung sowie zur Steigerung der geistigen
Leistungsfähigkeit.
Daran hat sich bis heute nicht viel geändert. Neu sind die
Methoden, mit denen seine Wirksamkeit belegt wird: Nun
lassen sich die aus der Empirie bekannten medizinischen
Wirkungen von ling zhi den einzelnen pharmakologischen
Bestandteilen zuordnen.
Hervorzuheben sind dabei die mehr als 150 verschiedenen identifizierten Triterpene, welche gefässschützend,
antiallergisch, cholesterinsenkend und entgiftend wirken.
Triterpene sind auch die Hauptverantwortlichen für den
bitteren kakaoähnlich herben Geschmack von ling zhi.
Zudem hat dieser Pilz immunmodulierende Eigenschaften,
was den in ihm enthaltenen Polysacchariden, den b-Glucanen, zugeschrieben wird. Als immunmodulierend gelten
die sogenannten «Biological Response Modifiers» (BRM).
Ihnen wird auch die krebshemmende Wirkung zugeschrieben. Die japanische Regierung empfiehlt ling zhi, besser
reishi (霊芝), so sein japanischer Name, als Begleitmedikament in der Krebstherapie.
Auch trägt ling zhi zum Schutz des Gewebes vor Strahlung bei (UV-Strahlung, ionisierende Strahlung – also auch
Röntgenstrahlung, Sonnenstrahlung). In Asien enthalten
deshalb diverse kosmetische Produkte ling zhi.
• Weitere Informationen
Mehr zu den Vitalpilzen finden Sie in der LIAN-Wissensdatenbank, die im Online-Bestellsystem integriert ist (vgl.
«Login und Beratung», Seite 30).
Anna Kehl
Vitalpilze können als Einzelmittel, als magistrale
Vitalpilzrezeptur oder als Ergänzung magistraler TCMRezepturen verschrieben werden. Erfahrene Verschreibende berichten, dass passende Vitalpilze die Wirkung
traditioneller Arzneimittelrezepturen verstärken. Weiter
bietet sich die Möglichkeit, mit der Verschreibung von
TCM-Granulaten die akute Symptomatik zu behandeln,
während das gleichzeitig angewendete Vitalpilzextrakt
das Grundmuster behandelt und/oder die Konstitution
stärkt.
Dosierung
Die Dosierung von Vitalpilzextrakten wird unterschiedlich gehandhabt.
Die LIAN empfiehlt folgende Richtwerte:
• Erwachsene mit einem Körpergewicht bis 65 kg:
0,9 bis 1,2 g pro Pilzextrakt pro Tag
• Erwachsene mit einem Körpergewicht über 65 kg:
1,2 bis 1,8 g pro Pilzextrakt pro Tag
• Es werden maximal vier verschiedene Vitalpilzextrakte kombiniert.
• Bei schwerwiegenden Erkrankungen sollten die Vitalpilzextrakte hoch dosiert verschrieben werden,
um eine maximale Wirksamkeit zu erzielen. Hoch
dosiert bedeutet bis zu 5 g Pilzextrakt (Summe aller
verschriebenen Pilzextrakte) pro Tag.
Bestellen
In unserem Online-Bestellsystem (OBS) haben wir
spezifische Funktionen zur Vitalpilzverschreibung eingerichtet. Ab einer Bestellmenge von 50 g ist die Verkapselung kostenlos. Dies gilt nur für reine Vitalpilzrezepturen. Sobald Vitalpilze mit anderen TCM-Arzneien
gemischt werden, ist die Verkapselung oder Tablettierung kostenpflichtig. Die Verkapselung kann im OBS
auf der Bestellebene «Granulatrezeptur» in Auftrag
gegeben werden.
Gerne nehmen wir Bestellungen auch per Fax, E-Mail,
oder Telefon entgegen.
LIAN CHINAHERB
Spezialapotheke
Traditionelle Chinesische Rezeptur im Direktversand
GRANULATE
wirkungsvoll und patientenfreundlich
ROHDROGEN *
authentisch und traditionell
MAGISTRALE PRODUKTE
& KOSMETIKA
ONLINEBESTELLSYSTEM
aus eigener Entwicklung und Produktion
effizient und professionell
OBS
LIAN CHINAHERB
Online-Bestellsystem
* Verfügbar in der Schweiz
www.lian.ch
30
NEUES VON LIAN
Tipps und Tricks zum OBS:
Wie Sie Expertenwissen nutzen
Unser Online-Bestellsystem (OBS) ist ein professionelles Werkzeug. Es beinhaltet viele Funktionen, die
Ihnen die Bestellung von Rezepturen und somit den Praxisalltag erleichtern können. Die Artikelserie
Tipps und Tricks zum OBS hilft Ihnen, dieses Potenzial auszuschöpfen.
In den Menüs «Granulatrezeptur erfassen» und «Rohdrogenrezeptur erfassen» des Online-Bestellsystems
(OBS) stehen Ihnen unter den ausklappbaren «Pfeilen»
1
2
3
die Untermenüs «Artikelauswahl» 1 , «Meine
Rezepte» 2 , «Rezepturvorlagen» 3 und neu
«Expertensystem» 4 zur Verfügung.
4
5
Unter «Artikelauswahl» 1 können Sie alle Artikel in
Form von Einzelkräutern und Fertigmischungen durch
Anklicken in Ihre Rezeptur aufnehmen. Unter «Meine
Rezepte» 2 können Sie Ihre eigenen abgeschlossenen Rezepte speichern und wieder abrufen (siehe
«EXTRAKT» 2/14, S. 25). Möchten Sie jedoch eine bekannte klassische oder moderne Rezeptur aus Einzelar-
tikeln zusammenstellen, wählen Sie die Rezeptur unter
«Rezepturvorlagen» 3 aus. Im neuen «Expertensystem» 4 finden Sie passende Artikel oder Rezepturvorlagen für spezifische Beschwerden und Krankheitsmuster, vorgeschlagen von der LIAN CHINAHERB oder
von bekannten Dozenten und Autorinnen der TCM.
Login und Beratung
Als Kunde der LIAN CHINAHERB
können Sie noch heute Ihr Login und
Passwort bei der LIAN anfordern, um
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unser Online-Bestellsystem (OBS)
mit integrierter Wissensdatenbank
zu nutzen. Das LIAN-OBS ist eine
Web-Applikation, die nicht installiert
werden muss. Sie können sich von
überallher einloggen und auch von
unterwegs eine Bestellung aufgeben,
sei es per Tablet, iPad, Smartphone
oder über ihren Laptop.
Über folgende Links können Sie
sich einloggen
– generell: https://obs.lian.ch
– aus der Schweiz, Direktverbindung: https://obs.lian.ch/ch
– aus der EU, Direktverbindung:
https://obs.lian.ch/eu
Selbstverständlich nehmen wir
Ihre Bestellung gerne auch per
Fax oder E-Mail entgegen.
Beratungsservice für Kunden aus
Deutschland:
Tel. 0800 786 99 99 (gebührenfrei)
Fax 0800 786 99 90 (gebührenfrei)
aus übrigen Ländern:
Tel. +41 (0)44 786 99 99
Fax +41 (0)44 786 99 90
E-Mail info@lian.ch • www.lian.ch
Wer kennt das nicht: Man nimmt am Wochenende an einem spannenden Seminar über die effiziente Behandlung
von bestimmten Krankheiten teil und bekommt auch ein
tolles Skript mit vielen Rezepturbeschrieben. Im Praxisalltag ist das Skript dann aber nicht gerade zur Hand
oder man hat keine Zeit, darin lange nach der richtigen
Rezeptur zu suchen. Hier schafft das neu im OBS integrierte Expertensystem Abhilfe. Ausgehend von einem
Beschwerdebild finden Sie mit wenigen Klicks eine passende Rezeptur. Zurzeit stehen Ihnen im Expertensystem
bereits die umfangreichen Empfehlungen aus dem LIAN-
Rezepturenkatalog zur Verfügung. Laufend werden wir
nun Empfehlungen von bekannten TCM-Persönlichkeiten
zugänglich machen, gegliedert nach Fachgebieten wie
Gynäkologie oder Pädiatrie.
Klicken Sie das «Expertensystem» 4 über den aufklappbaren «Pfeil» in der Granulat- oder Rohdrogenrezeptbestellung an und wählen Sie ein Fachgebiet sowie
einen Experten, eine Expertin Ihres Vertrauens aus 5 .
Nun sehen Sie die vom Experten beschriebenen Beschwerden und Krankheiten 6 aufgelistet.
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NEUES VON LIAN
Nach Auswahl der Beschwerde oder Krankheit erscheinen
einschränkende Beschreibungen 7 wie TCM-Krankheitsmuster, Schmerzlokationen, zusätzliche Beschwerden.
7
8
Durch Anklicken grenzen Sie die Auswahl weiter ein, bis
Sie auf die Rezeptempfehlungen 8 stossen. Wenn Sie
die Rezeptur anklicken, wird sie in Ihre Bestellung übertragen, wo Sie noch Ihre Modifikationen vornehmen können.
In der TCM-Datenbank oder speziellen Katalogteilen erfahren Sie noch mehr über die empfohlenen Rezepturen.
Im neuen Expertensystem steht bereits der umfangreiche Index aus unserem beliebten Rezepturenkatalog zur Verfügung.
Ausgehend von Krankheiten werden die darauf bezogenenen,
häufigen TCM-Diagnosemuster gelistet. Pro Muster wird eine
oder mehrere traditionelle Fertigrezepturen empfohlen. Die
Rezeptur kann direkt in die Bestellung übertragen und noch
modifiziert werden.
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REZEPTU N
Klassiker, übersic
htlich präsentiert
Fordern Sie noch heute diesen Katalog
kostenlos bei uns an.
LIAN CHINAHERB
Fürtistrasse 7
CH-8832 Wollerau
Tel. +41 (0)44 786 99 99
Fax +41 (0)44 786 99 90
info@lian.ch • www.lian.ch
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2. Auflage
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VERANSTALTUNGEN UND KURSE
Seminare am LIAN INSTITUT
Beachten Sie nebst unseren Kurshinweisen auf diesen Seiten auch die tabellarische Aufstellung auf der
hinteren Umschlagseite des «EXTRAKT» – sie dient dem schnellen Überblick.
Dr. Yifan Yang:
Erkrankungen der
Schilddrüse; chronische
Infektionen
Dr. Yifan Yang studierte von
1977 bis 1982 in Beijing Traditionelle Chinesische sowie
Westliche Medizin. Anschliessend arbeitete sie als Ärztin
und TCM-Lehrerin und machte den Master in Chinesischer Kräutermedizin. Seit 1990 praktiziert und lehrt sie
in Holland.
In ihrer über dreissigjährigen Praxis hat Yifan Yang reiche
Erfahrung in der Behandlung verschiedenster Krankheiten
gesammelt. Sie gibt Seminare und wirkt als Supervisorin
in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Österreich,
Polen und der Schweiz. Themen sind Chinesische Kräutermedizin, Ernährungslehre sowie psychosomatische
Erkrankungen und allgemein schwierig zu behandelnde
Fälle.
Yifan Yang ist Autorin folgender Bücher: «Chinese
Herbal Medicine – Comparisons and Characteristics»
(2002/2010), «Chinese Herbal Formulas – Treatment
Principles and Composition Strategies» (2010) und Mitautorin von «The Treatment of Pain with Chinese Herbs
and Acupuncture» (2002).
2013 hat Yifan Yang die höchste chinesische Auszeichnung für klinische TCM erhalten, gleichbedeutend mit einem Titel als Senior Spezialistin und Professorin.
• Erster Kurstag: Syndromdifferenzierung und Behandlung von Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose)
und Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose). Schilddrüsenunter- und -überfunktion sowie die Schilddrüsenentzündung (Hashimoto Thyreoiditis) sind endokrine und
immunologische Krankheiten. Nach der Einnahme von
Westlichen Medikamenten zeigt ein Bluttest oft normale Schilddrüsenhormonwerte an. In vielen Fällen klagen
die Patientinnen und Patienten dennoch weiter über Beschwerden. Hier sind eine TCM-Diagnose und eine TCMBehandlung angebracht.
• Zweiter Kurstag: Chronische Infektionen. Oft leiden
Patienten an einer Infektion, etwa an einer Bronchitis oder
einer Entzündung der Harnblase (Zystitis). Obwohl sie eine
Behandlung mit Antibiotika bekommen haben, kehren die
Infektionen oft wieder oder werden chronisch. Dies beeinträchtigt das tägliche Leben der Patienten und senkt
die Lebensqualität. Oft fühlen sie sich müde und schwach
und verlieren allmählich das Vertrauen in die Westliche
Behandlung. Dr. Yifan Yang analysiert diese Beschwerden
aus der Perspektive der TCM und erläutert die Musterdifferenzierung und Behandlung.
Kurssprache: Englisch
Voraussetzung: Fachkenntnisse TCM-Arzneimitteltherapie
Sa./So. 20./21. Juni 2015
Kosten: Fr. 420.– inkl. Mittagessen
LIAN INSTITUT, CH-8832 Wollerau
Dr. Fu Yu:
Depressive Störungen und
Burnout-Syndrom
Dr. Fu Yu stammt aus einer alten Arztfamilie, bereits in seiner Kindheit wurde er in TCM
unterrichtet. Jetzt ist er Chefarzt des ersten Lehrkrankenhauses der TCM-Universität
in Tianjin, einer der grössten und bedeutendsten TCMKliniken in China.
In seiner sehr gut gehenden Ambulanz, in der er Akupunktur und Phytotherapie praktiziert, behandelt er täglich mit
grossem Erfolg depressive Patientinnen und Patienten.
Besonders bekannt ist er für seine exzellente Pulsdiagnostik.
Dr. Fu’s Zugang zur Behandlung depressiver Patienten
ist neben der klassischen, an der Universität gelehrten
Herangehensweise auch von der Medizintradition seiner
Familie geprägt. Vielleicht sind seine Behandlungserfolge
und damit seine Reputation auch auf diese Kombination
zurückzuführen.
Dr. Fu hat von 2010 bis 2011 in der Lehrpraxis für Chinesische Medizin der Uniklinik Tianjin in Scheidegg bei
Lindau am Bodensee, Deutschland, gearbeitet. Er versteht
es gut, die in China wirksamen Behandlungsstrategien an
unsere Kultur anzupassen.
Depressionen und Burnout gehören zu den häufigsten
Diagnosen in der Praxis. So manchen Therapeuten haben
die teilweise komplexen Krankheitsbilder schon an den
Rand der Verzweiflung gebracht, so manche Ärztin hat
sich schon klarere und effektivere Behandlungsstrategien
gewünscht.
Das Seminar wird sehr praxisorientiert sein. Gerne können
Teilnehmende eigene Patientinnen und Patienten mitbringen. Bitte melden Sie die Patienten vorgängig bei der LIAN
CHINAHERB an.
Da Dr. Fu im Herbst wieder für kurze Zeit in der Praxis in
Scheidegg anwesend sein wird, besteht die Möglichkeit,
vom 12. bis 16. Oktober 2015 bei ihm zu hospitieren.
33
VERANSTALTUNGEN UND KURSE
Interessierte wenden sich an Praxis für TCM,
Thomas Neuerer, Blasenbergstrasse 15,
D-88175 Scheidegg, Tel. 0838 194 88 648,
E-Mail neuerer@tcm-scheidegg.com
Kurssprache: Englisch
Voraussetzung: Fachkenntnisse Akupunktur und TCMArzneimitteltherapie
Sa. 17. Oktober 2015
Kosten: Fr. 240.– inkl. Mittagessen
LIAN INSTITUT, CH-8832 Wollerau
Thomas Falzone:
Einführung in die
Mykotherapie
Thomas Falzone ist Präsident
der Gesellschaft für Vitalpilze
Schweiz. Er lancierte vor sechs
Jahren die ersten anerkannten
Ausbildungslehrgänge in Mykotherapie für TCM-Therapeutinnen und Therapeuten in Europa.
Thomas Falzone führt Sie in die Grundlagen der Mykotherapie ein. – Was ist Mykotherapie, was sind Vitalpilze und
wo liegen die Unterschiede zu anderen ganzheitlichen Therapieformen? Sie werden eine alte Tradition neu entdecken.
Ein besonderer Vorteil der Mykotherapie besteht darin,
dass auch Therapeuten ohne Phytotherapie-Ausbildung,
welche diesen Infotag absolviert haben, Vitalpilze an
Patienten verschreiben können.
Kurssprache: Deutsch
Voraussetzung: therapeutische Tätigkeit
Sa. 31. Oktober 2015
Kosten: kostenlos, Mittagessen offeriert
LIAN INSTITUT, CH-8832 Wollerau
Dr. Yaron Seidman:
Grundkurs, Vertiefung
und Praxiskurs
Hunyuan-Medizin
Dr. Seidman aus Israel studiert
und erforscht seit einem Vierteljahrhundert die Chinesische
Medizin. Auch in Westlicher
Medizin hat er sich ein vertieftes Fachwissen angeeignet.
Von 1989 bis 1993 studierte Seidman in Israel und Neuseeland moderne Chinesische Medizin. Seinen Doktorgrad
in Akupunktur und Fernöstlicher Medizin erwarb er an der
Five Branches Universität in San Jose, USA. Seidman erkannte Schwachstellen in der Anwendung der modernen
Chinesischen Medizin und wandte sich dem klassischen
Ansatz zu. 1994 begann er in Freiburg, Deutschland, ein
Studium in chinesischer Sprache und Literatur. Er unternahm viele Reisen nach China, um seine Kenntnisse der
Klassiker zu vertiefen.
Aus einer Art «Wiederentdeckung» der klassischen Chinesischen Medizin entwickelte Yaron Seidman die Hunyuan-Medizin. Zu seinen wichtigsten Fachbüchern gehören
«The Hunyuan Method for Fertility» (2005) und «Hunyuan
Fertility: Conception, Babies, and Miracles» (2012, zusammen mit Tristin McLaren) sowie «Hunyuan Xinfa: The Lost
Heart of Medicine» (2013). Zuletzt erschien von Seidman
das Buch «Chinese Medicine Liberation» (2015).
Die Ursprünge der Hunyuan-Medizin, wie sie Dr. Yaron
Seidman entwickelt hat, finden sich in der Huai XuanSchule und bei deren Begründer Liu Yuan sowie seinem
Studenten Zheng Qin’An, dem Begründer der Feuergeistschule. In der Klinik erzielt die Hunyuan-Medizin beachtliche Erfolge.
Dieses Seminar wird an drei Tagen von Freitag bis Sonntag durchgeführt. Es können Einzeltage gebucht werden.
Für Einsteiger der Hunyuan-Medizin empfiehlt es sich, den
ersten Kurstag zu besuchen.
Erster Kurstag, Grundkurs: Einführung in die HunyuanMedizin; Grundlagen, Vereinigung und Verteilung, Wasserund Feuerzyklus.
Zweiter Kurstag, Vertiefung: Behandlungsprinzipien,
Modifikationen von Verschreibungen, Indikationen und
Kontraindikationen, spezielle Kräuter und Kräuterqualität.
Dritter Kurstag, Praxistag: Patientengespräch, Besprechung der Verschreibung von Kräutern und Akupunkturpunkten. Für den Praxistag können die Kursteilnehmenden Patientinnen und Patienten mitbringen. Bitte melden
Sie die Patienten vorgängig bei der LIAN CHINAHERB an.
Kurssprache: Englisch
Voraussetzung: Fachkenntnisse TCM-Arzneimitteltherapie
Fr./Sa./So. 27./28./29. November 2015
Kosten: gesamter Kurs Fr. 600.– inkl. Mittagessen, zwei
Tage Fr. 450.–, einzelner Tag Fr. 240.–
LIAN INSTITUT, CH-8832 Wollerau
Dr. Andreas Kalg:
Die Konstitutionstypen
nach Huang Huang
Dr. med. sin. Andreas Kalg
hat Chinesische Medizin und
die chinesische Sprache in
Deutschland, China und Taiwan studiert. Während seines
Studiums in China lernte er
2009 auch Prof. Huang Huang kennen und erlernte dessen System der Anwendung der klassischen Rezepturen.
Aus diesem Kontakt hat sich eine enge Beziehung entwickelt und Andreas Kalg wurde zu Huang Huang’s Assistenten und Übersetzer für den deutschsprachigen Raum.
Seit 2010 veranstalten beide alljährlich mehrere Seminare
in Deutschland und der Schweiz. Andreas Kalg hat auch
Huang Huang’s Praxishandbuch «Die klassischen Rezepturen der Chinesischen Medizin in der modernen Praxis»
aus dem Chinesischen ins Deutsche übersetzt.
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VERANSTALTUNGEN UND KURSE
In diesem eintägigen Seminar stellt Dr. Kalg die Konstitutionstypen nach Huang Huang vor. Prof. Huang Huang aus
Nanjing hat eine Konstitutionslehre auf der Basis der klassischen Rezepturen von Zhang Zhongjing entwickelt. Anhand der Hauptarzneimittel der zehn Rezepturenfamilien
beschrieb Huang Huang zuerst zehn Konstitutionstypen.
Später folgten die Beschreibungen zusätzlicher Konstitutionstypen, inzwischen sind es dreizehn. Das Verständnis
dieser Konstitutionstypen ist in der Praxis sehr wichtig zur
sicheren und effektiven Auswahl der passenden Rezeptur. Aufgrund der Analyse der Konstitution eines Patienten
gelangt man über das therapeutische Dreieck Mensch–
Erkrankung–Rezeptur zu der Rezeptur, die im konkreten
Fall für einen Patienten mit seiner Erkrankung indiziert ist.
Die dreizehn Konstitutionstypen werden in diesem Seminar mithilfe von Bildern und praxisnahen Informationen
beschrieben:
- gui zhi-Konstitution
Cinnamomum-Konstitution
- chai hu-Konstitution
Bupleurum-Konstitution
- ban xia-Konstitution
Pinellia-Konstitution
- huang qi-Konstitution
Astragalus-Konstitution
- ma huang-Konstitution Ephedra-Konstitution
- shi gao-Konstitution
Gypsum-Konstitution
- da huang-Konstitution
Rheum-Konstitution
- fu zi-Konstitution
Aconit-Konstitution
- huang lian-Konstitution Coptis-Konstitution
- gan jiang-Konstitution
Zingiber-Konstitution
- gan cao-Konstitution
Glycyrrhiza-Konstitution
- ren shen-Konstitution
Ginseng-Konstitution
- dang gui-Konstitution
Angelica-Sinensis-Konstitution
Kurssprache: Deutsch
Voraussetzung: Fachkenntnisse TCM-Arzneimitteltherapie
Sa. 20. Februar 2016
Kosten: Fr. 240.– inkl. Mittagessen
LIAN INSTITUT, CH-8832 Wollerau
Prof. Volker Scheid:
Die Behandlung von
Toxinen (du 毒)
Volker Scheid, Ph.D., FRCHM,
MBAcC, ist Dozent und Direktor von EASTmedicine an
der University of Westminster,
London, und Gastprofessor an
der Zhejiang Universität für
Chinesische Medizin. Als Hauptautor von «Formulas and
Strategies» (zweite, erweiterte und überarbeitete Auflage,
2009), ist Volker Scheid einer der führenden Kenner der
Chinesischen Rezepturenkunde im Westen. Er führt seit
1984 eine eigene Praxis und unterrichtet seit 1995 in
Deutschland, den USA, Australien und anderen westlichen
Ländern. Volker Scheid ist Autor von zwei international anerkannten Studien, die sich mit der historischen Entwicklung der Chinesischen Medizin in der späten Kaiserzeit
und im modernen China befassen: «Currents of Tradition
in Chinese Medicine, 1626–2006» (2007) und «Chinese
Medicine in Contemporary China» (2002). Diese Bücher
werden zurzeit – einmalig für einen westlichen Autor – ins
Chinesische und ins Koreanische übersetzt.
In diesem Seminar wird die Behandlung von Toxinen
(du 毒) in der Chinesischen Medizin besprochen. Detailliert geht Volker Scheid insbesondere auf die Behandlung
von Infekten und Entzündungen sowie Autoimmunerkrankungen ein.
Kurssprache: Deutsch
Voraussetzung: Fachkenntnisse TCM-Arzneimitteltherapie
Sa./So. 5./6. März 2016
Kosten: Fr. 450.– inkl. Mittagessen
LIAN INSTITUT, CH-8832 Wollerau
Prof. Huang Huang:
Die klinische Anwendung
der klassischen Rezepturen (Jing Fang)
Prof. Huang Huang hatte in
den 1970er-Jahren in einem
Meister-Schüler-Verhältnis bei
zwei renommierten Ärzten in
seiner Heimatprovinz Jiangsu
gelernt. Später erlangte er den Master-Titel der TCM-Universität von Nanjing und promovierte nach Abschluss seines Forschungsstudiums in Japan. Seither forscht, lehrt
und praktiziert Prof. Huang Huang an der TCM-Universität
von Nanjing.
Zunächst widmete er sich vor allem den Theorien der
verschiedenen Schulen der Chinesischen Medizin, in den
letzten zwei Jahrzehnten gilt sein Hauptinteresse der
Erforschung der klinischen Anwendung der klassischen
Rezepturen von Zhang Zhongjing. Huang Huang ist Autor
und Herausgeber zahlreicher wegweisender Fachbücher,
die zum Teil bereits ins Englische und Deutsche übersetzt
worden sind.
Als Grundlage dieses Seminars dient Prof. Huang Huang’s
Praxishandbuch «Die klassischen Rezepturen der Chinesischen Medizin in der modernen Praxis», erschienen bei
Müller & Steinicke. Es ist empfehlenswert, dieses Buch
bereits vor dem Seminar zu erwerben und mitzubringen,
denn alle im Kurs besprochenen Rezepturen sind darin
enthalten.
Prof. Huang vermittelt im Seminar praxisnahes Wissen
über die klinische Anwendung der klassischen Rezepturen aus den Werken Shang han lun und Jin gui yao lue.
Zur effektiven und sicheren Anwendung hat Prof. Huang
ein einzigartiges System entwickelt, das die sonst nur
schwer verständlichen klassischen Rezepturen unmittelbar einleuchtend erklärt und sie für die zeitgenössische
Praxis nutzbar macht. Ausgehend von den Hauptarzneimitteln der zehn Rezepturenfamilien beschrieb er zuerst
Kräuter-Konstitutionstypen. Im zweiten Schritt folgte die
Beschreibung spezifischer Konstitutionstypen für die
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VERANSTALTUNGEN UND KURSE
wichtigsten klassischen Rezepturen. Aufgrund der Analyse der Konstitution eines Patienten gelangt man über das
therapeutische Dreieck Mensch–Erkrankung–Rezeptur zu
der jeweils passenden Rezeptur. Im Seminar wird Prof.
Huang den Schwerpunkt auf den zweiten Schritt legen,
also auf die Differenzierung der Rezepturenmuster und auf
die Anwendung der klassischen Rezepturen in der modernen Praxis.
Prof. Huang ist der Meinung, dass sich die komplexen
Erkrankungsmuster, denen wir in der Praxis oft begegnen, meistens nicht anhand eines simplen Musters wie
Milz-Qi-Leere, Leber-Qi-Stauung oder Nieren-Yin-Mangel
erklären und behandeln lassen. Stattdessen empfiehlt er,
unter Berücksichtigung der Konstitution und der Erkran-
kung des Patienten eine oder mehrere klassische Rezepturen auszuwählen, die in sich sehr vielschichtig sind und
damit eher der Komplexität der klinischen Problematik
gerecht werden.
Zur Vorbereitung auf dieses Seminar empfiehlt sich die
Teilnahme am einführenden Kurs «Die Konstitutionstypen
nach Huang Huang», in welchem Dr. Andreas Kalg diese
Konstitutionstypen anschaulich beschreibt.
Kurssprache: Deutsch (Chinesisch mit Übersetzung)
Voraussetzung: Fachkenntnisse TCM-Arzneimitteltherapie
Sa./So. 8./9. Oktober 2016
Kosten: Fr. 450.– inkl. Mittagessen
LIAN INSTITUT, CH-8832 Wollerau
Abmeldung von
gebuchten Kursen
Um den Aufwand der LIAN für die
Vorbereitung der Kurse zu decken,
gelten folgende Regeln bezüglich der
Abmeldung von bereits gebuchten
Kursen:
• Bei Abmeldungen oder Umbuchungen vor Kursbeginn wird eine
Bearbeitungsgebühr von Fr. 50.–
erhoben. Schon bezahltes Kursgeld
wird abzüglich der Bearbeitungsgebühr zurückerstattet.
• Hat der Kurs bereits begonnen,
besteht kein Anspruch auf Rückerstattung der Kursgebühr. Eine
LIAN CHINAHERB-Informationstage
LIAN Infotag Thema Haut
Die LIAN CHINAHERB möchte Ihnen für Ihr Vertrauen
und Ihre Treue danken und organisiert für Sie einen interessanten Informationstag. Gerne laden wir Sie zu einer
LIAN-Führung ein, an der Sie aufschlussreiche Einblicke
hinter die Kulissen unserer Apotheke gewinnen können.
In einem kurzen theoretischen Teil befassen wir uns mit
der Qualitätskontrolle in unserer Firma und geben Ihnen
eine Einführung mit nützlichen Tipps für die Anwendung
unseres Online-Bestellsystems (OBS).
Damit Sie gestärkt das Nachmittagsprogramm angehen
können, laden wir Sie zum gemeinsamen Mittagessen ein.
Am Nachmittag erwartet Sie ein spannendes Referat über
verschiedene Hauterkrankungen mit Denise Kelterborn,
dipl. TCM-Therapeutin mit langjähriger Praxiserfahrung.
Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis berichtet sie
über verschiedene Therapiestrategien und diverse Kräuterrezepturen. Zudem werden die neuen kosmetischen
LIAN-Produktlinien für die Hautpflege vorgestellt.
Für einen besuchten Informationstag bestätigen wir Ihnen
gerne vier Weiterbildungsstunden.
Kurssprache: Deutsch
Voraussetzung: therapeutische Tätigkeit
Sa. 27. Juni 2015
Kosten: kostenloslos, Mittagessen offeriert
LIAN INSTITUT, CH-8832 Wollerau
LIAN Infotag Thema Erkältungen
Die LIAN CHINAHERB möchte Ihnen für Ihr Vertrauen
und Ihre Treue danken und organisiert für Sie einen interessanten Informationstag. Gerne laden wir Sie zu einer
LIAN-Führung ein, an der Sie aufschlussreiche Einblicke
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In einem kurzen theoretischen Teil befassen wir uns mit
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unseres Online-Bestellsystems (OBS).
Damit Sie gestärkt das Nachmittagsprogramm angehen
können, laden wir Sie zum gemeinsamen Mittagessen
ein. Am Nachmittag erwartet Sie ein spannendes Referat
über verschiedene Erkältungskrankheiten mit Dieter
Furrer, dipl. TCM-Therapeut mit langjähriger Praxiserfahrung. Anhand von Fallbeispielen aus der Praxis berichtet
er über verschiedene Therapiestrategien und diverse
Kräuterrezepturen. Zudem werden die neuen magistralen
Produkte Nasenspray, Hustensirup und Halsspray vorgestellt.
Für einen besuchten Informationstag bestätigen wir Ihnen
gerne vier Weiterbildungsstunden.
Kurssprache: Deutsch
Voraussetzung: therapeutische Tätigkeit
Sa. 24. Oktober 2015
Kosten: kostenlos, Mittagessen offeriert
LIAN INSTITUT, CH-8832 Wollerau
Rückerstattung der Gebühren ist
nur aus gesundheitlichen Gründen
oder in Notsituationen möglich.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Das LIAN-Kursteam
1/15
P.P.
CH-8832 Wollerau
LIAN CHINAHERB
Fürtistrasse 7
CH-8832 Wollerau
www.lian.ch
Ein Überblicksartikel von Marco Sampermans befasst
sich mit dem atopischen Ekzem, das in den Industrieländern ein epidemisches Ausmass erreicht hat.
Sampermans stellt auch drei Behandlungsbeispiele
vor.
Auch in der Rubrik «Beispiele aus der Praxis» geht es
um Hauterkrankungen: Dr. Thanh Huynh beschreibt
erfolgreiche Behandlungen eines älteren Stachelflechte-Patienten und einer jungen SchuppenflechtePatientin.
Eine neue «EXTRAKT»-Serie fasst Dr. John K. Chens
Ausführungen zu einigen Themen aus dem Seminar
«Herbal Alternatives to Drugs» vom letztjährigen
TCM-Kongress in Rothenburg zusammen. Chen stellte häufig verschriebenen Westlichen Medikamenten
die alternativen Chinesischen Arzneimittel gegenüber.
Thema der ersten Folge ist der Bluthochdruck.
VERANSTALTUNGEN UND KURSE
Datum / Ort
Veranstalter
Referentin / Referent
Thema
Preis
Sa./So. 20./21. Juni 2015
LIAN INSTITUT
LIAN INSTITUT
Dr. Yifan Yang
Erkrankungen der Schilddrüse;
chronische Infektionen
Kurssprache: Englisch
Fr. 420.–
inkl. Mittagessen
Sa. 27. Juni 2015
LIAN INSTITUT
LIAN CHINAHERB
Denise Kelterborn
LIAN Infotag Thema Haut
kostenlos,
Mittagessen offeriert
Sa. 17. Oktober 2015
LIAN INSTITUT
LIAN INSTITUT
Dr. Fu Yu
Depressive Störungen und
Burnout-Syndrom
Kurssprache: Englisch
Fr. 240.–
inkl. Mittagessen
Sa. 24. Oktober 2015
LIAN INSTITUT
LIAN CHINAHERB
Dieter Furrer
LIAN Infotag Thema Erkältungen
kostenlos,
Mittagessen offeriert
Sa. 31. Oktober 2015
LIAN INSTITUT
LIAN CHINAHERB
Thomas Falzone
Einführung in die Mykotherapie
kostenlos,
Mittagessen offeriert
Fr./Sa./So. 27./28./29. November 2015
LIAN INSTITUT
LIAN INSTITUT
Dr. Yaron Seidman
Grundkurs, Vertiefung und Praxiskurs
Hunyuan-Medizin
Kurssprache: Englisch
Fr. 600.–/450.–/240.–
inkl. Mittagessen
Sa. 20. Februar 2016
LIAN INSTITUT
LIAN INSTITUT
Dr. Andreas Kalg
Die Konstitutionstypen nach Huang Huang
Kurssprache: Deutsch
Fr. 240.–
inkl. Mittagessen
Sa./So. 5./6. März 2016
LIAN INSTITUT
LIAN INSTITUT
Prof. Volker Scheid
Die Behandlung von Toxinen (du 毒)
Kurssprache: Deutsch
Fr. 450.–
inkl. Mittagessen
Sa./So. 8./9. Oktober 2016
LIAN INSTITUT
LIAN INSTITUT
Prof. Huang Huang
Die klinische Anwendung der klassischen
Rezepturen (Jing Fang)
Kurssprache: Deutsch
Fr. 450.–
inkl. Mittagessen
Für Studierende gewährt das LIAN INSTITUT 20 % Rabatt auf seine Weiterbildungskurse.