bioenergie - AHK USA
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BIOENERGIE Zielmarktanalyse USA 2015 Staatenprofile Mittlerer Westen mit Profilen der Marktakteure www.export-erneuerbare.de Impressum Herausgeber German American Chamber of Commerce of the Midwest, Inc. AHK USA-Chicago 321 N. Clark St., Suite 1425 Chicago, IL 60654 Telefon: +1 312 644 2662 Fax: +1 312 644 0738 Email: info@gaccmidwest.org Internetadresse: www.gaccmidwest.org Stand Juni 2015 Bildnachweis ©Shutterstock Kontaktpersonen Corinna Jess Senior Manager, Market Entry Programs & Delegations jess@gaccmidwest.org Autoren: Corinna Jess Anna Rechenberger Urheberrecht: Das gesamte Werk ist urheberrechtlich geschützt. Bei seiner Erstellung war die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in Chicago (AHK USA-Chicago) stets bestrebt, die Urheberrechte anderer zu beachten und auf selbst erstellte sowie lizenzfreie Werke zurückzugreifen. 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Der Herausgeber übernimmt keine Gewähr für die Aktualität, Richtigkeit, Vollständigkeit oder Qualität der bereitgestellten Informationen. Für Schäden materieller oder immaterieller Art, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der dargebotenen Informationen unmittelbar oder mittelbar verursacht werden, haftet der Herausgeber nicht, sofern ihm nicht nachweislich vorsätzliches oder grob fahrlässiges Verschulden zur Last gelegt werden kann. 1 Inhaltsverzeichnis I. Tabellenverzeichnis .............................................................................................................................. 5 II. Abbildungsverzeichnis ........................................................................................................................ 6 III. Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................................................... 7 IV. Währungsumrechnung ...................................................................................................................... 8 V. Energie- und Mengeneinheiten ........................................................................................................... 8 1. Executive Summary.......................................................................................................................... 9 2. Staatenprofil Colorado .................................................................................................................... 10 2.1. Energiemarkt ............................................................................................................................................................. 11 2.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen............................................................................................................................. 12 2.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .............................................................................. 15 2.4. Profile Marktakteure ................................................................................................................................................. 18 2.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ................................................................................. 18 2.4.2. Ausgewählte Unternehmen ................................................................................................................................... 21 3. Staatenprofil Illinois ....................................................................................................................... 23 3.1. Energiemarkt ............................................................................................................................................................ 23 3.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen............................................................................................................................ 25 3.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ..............................................................................27 3.4. Profile Marktakteure ................................................................................................................................................ 30 3.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ................................................................................ 30 3.4.2. Ausgewählte Unternehmen .................................................................................................................................. 33 4. Staatenprofil Indiana ...................................................................................................................... 37 4.1. Energiemarkt .............................................................................................................................................................37 4.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen............................................................................................................................ 39 4.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................. 40 4.4. Profile Marktakteure ................................................................................................................................................ 43 4.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ................................................................................ 43 4.4.2. Ausgewählte Unternehmen .................................................................................................................................. 45 5. Staatenprofil Iowa ........................................................................................................................... 47 5.1. Energiemarkt .............................................................................................................................................................47 5.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen............................................................................................................................ 48 5.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen .............................................................................. 51 5.4. Profile Marktakteure ................................................................................................................................................ 54 5.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ................................................................................ 54 5.4.2. Ausgewählte Unternehmen ................................................................................................................................... 57 6. Staatenprofil Kansas ...................................................................................................................... 60 6.1. 2 Energiemarkt ............................................................................................................................................................ 60 6.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen............................................................................................................................ 62 6.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................. 63 6.4. Profile Marktakteure ................................................................................................................................................ 66 6.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ................................................................................ 66 6.4.2. Ausgewählte Unternehmen .................................................................................................................................. 68 7. Staatenprofil Kentucky ................................................................................................................... 70 7.1. Energiemarkt ............................................................................................................................................................. 71 7.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen.............................................................................................................................72 7.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ..............................................................................74 7.4. Profile Marktakteure .................................................................................................................................................76 7.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen .................................................................................76 7.4.2. Ausgewählte Unternehmen .................................................................................................................................. 78 8. Staatenprofil Michigan ................................................................................................................... 80 8.1. Energiemarkt ............................................................................................................................................................ 80 8.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen............................................................................................................................ 82 8.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................. 85 8.4. Profile Marktakteure ................................................................................................................................................ 87 8.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ................................................................................ 87 8.4.2. Ausgewählte Unternehmen ................................................................................................................................... 91 9. Staatenprofil Minnesota ..................................................................................................................93 9.1. Energiemarkt ............................................................................................................................................................ 93 9.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen............................................................................................................................ 95 9.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................. 98 9.4. Profile Marktakteure .............................................................................................................................................. 100 9.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen .............................................................................. 100 9.4.2. Ausgewählte Unternehmen .................................................................................................................................103 10. Staatenprofil Missouri ............................................................................................................... 106 10.1. Energiemarkt ...........................................................................................................................................................106 10.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen.......................................................................................................................... 108 10.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................109 10.4. Profile Marktakteure ................................................................................................................................................ 111 10.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ................................................................................ 111 10.4.2. Ausgewählte Unternehmen ................................................................................................................................. 113 11. 3 Staatenprofil Nebraska ............................................................................................................... 115 11.1. Energiemarkt ........................................................................................................................................................... 115 11.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen........................................................................................................................... 117 11.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................ 119 11.4. Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 121 11.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ............................................................................... 121 11.4.2. Ausgewählte Unternehmen ................................................................................................................................. 123 12. Staatenprofil North Dakota ....................................................................................................... 125 12.1. Energiemarkt ........................................................................................................................................................... 125 12.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen........................................................................................................................... 127 12.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................ 129 12.4. Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 131 12.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ............................................................................... 131 12.4.2. Ausgewählte Unternehmen ................................................................................................................................. 134 13. Staatenprofil Ohio ..................................................................................................................... 137 13.1. Energiemarkt ........................................................................................................................................................... 137 13.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen........................................................................................................................... 139 13.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................ 141 13.4. Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 143 13.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ............................................................................... 143 13.4.2. Ausgewählte Unternehmen ................................................................................................................................. 144 14. Staatenprofil South Dakota ........................................................................................................ 146 14.1. Energiemarkt ........................................................................................................................................................... 146 14.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen...........................................................................................................................148 14.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................ 149 14.4. Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 151 14.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ............................................................................... 151 14.4.2. Ausgewählte Unternehmen ................................................................................................................................. 154 15. Staatenprofil Wisconsin ............................................................................................................ 155 15.1. Energiemarkt ........................................................................................................................................................... 156 15.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen........................................................................................................................... 157 15.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen ............................................................................160 15.4. Profile Marktakteure ............................................................................................................................................... 162 15.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen ............................................................................... 162 15.4.2. Ausgewählte Unternehmen ................................................................................................................................. 166 16. Fazit........................................................................................................................................... 173 17. Quellenverzeichnis .................................................................................................................... 174 4 17.1. Interviews................................................................................................................................................................. 174 17.2. Literatur ................................................................................................................................................................... 174 17.3. Internetartikel .......................................................................................................................................................... 175 17.4. Webseiten ................................................................................................................................................................. 175 I. Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Colorado (2013) ........................................................................... 11 Tabelle 2: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Colorado (US-Cent/kWh), Stand 2014 ........................ 11 Tabelle 3: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Colorado ............................................................. 13 Tabelle 4: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Illinois (2013) ............................................................................. 24 Tabelle 5: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Illinois (US-Cent/kWh), 2014 ..................................... 24 Tabelle 6: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Illinois ................................................................ 26 Tabelle 7: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Indiana (2013) ............................................................................ 38 Tabelle 8: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Indiana (US-Cent/kWh), 2014 ................................... 38 Tabelle 9: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Indiana............................................................... 40 Tabelle 10: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Iowa (2013) ............................................................................... 48 Tabelle 11: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Iowa (US-Cent/kWh), 2014 ....................................... 48 Tabelle 12: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Iowa .................................................................. 49 Tabelle 13: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Kansas (2013) ............................................................................ 61 Tabelle 14: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Kansas (US-Cent/kWh), 2014 .................................... 61 Tabelle 15: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Kansas .............................................................. 63 Tabelle 16: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Kentucky (2013) ......................................................................... 71 Tabelle 17: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Kentucky (US-Cent/kWh), 2014 ................................ 71 Tabelle 18: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Kentucky ...........................................................73 Tabelle 19: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Michigan (2013) ......................................................................... 81 Tabelle 20: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Michigan (US-Cent/kWh), 2014 ............................... 81 Tabelle 21: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Michigan .......................................................... 83 Tabelle 22: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Minnesota (2013) ..................................................................... 94 Tabelle 23: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Minnesota (US-Cent/kWh), 2014 ............................. 94 Tabelle 24: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Minnesota ........................................................ 95 Tabelle 25: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Missouri (2013) ....................................................................... 107 Tabelle 26: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Missouri (US-Cent/kWh), 2014 ............................... 107 Tabelle 27: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Missouri ..........................................................109 Tabelle 28: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Nebraska (2013) ...................................................................... 116 Tabelle 29: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Nebraska (US-Cent/kWh), 2014.............................. 116 Tabelle 30: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Nebraska ........................................................ 117 Tabelle 31: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in North Dakota (2013)................................................................ 126 Tabelle 32: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in North Dakota (US-Cent/kWh), 2014....................... 126 Tabelle 33: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in North Dakota .................................................. 127 Tabelle 34: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Ohio (2013) ..............................................................................138 Tabelle 35: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Ohio (US-Cent/kWh), 2014 .....................................138 Tabelle 36: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Ohio ................................................................140 Tabelle 37: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in South Dakota (2013) ............................................................... 147 Tabelle 38: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in South Dakota (US-Cent/kWh), 2014....................... 147 Tabelle 39: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in South Dakota .................................................. 149 Tabelle 40: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen Wisconsin (2013)......................................................................... 156 Tabelle 41: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Wisconsin (US-Cent/kWh), 2014 ............................ 156 Tabelle 42: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Wisconsin ....................................................... 158 5 II. Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Geographische Lage und Kurzüberblick Colorado ..............................................................................................10 Abbildung 2:Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Colorado, 2013 ......................... 12 Abbildung 3: Biomassevorkommen in Colorado (1000 t/a) .................................................................................................... 16 Abbildung 4: Geographische Lage und Kurzüberblick Illinois ................................................................................................ 23 Abbildung 5: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Illinois, 2013 ........................... 25 Abbildung 6: Biomassevorkommen in Illinois (1000 t/a) ....................................................................................................... 28 Abbildung 7: Geographische Lage und Kurzüberblick Indiana ................................................................................................37 Abbildung 8: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Indiana, 2013 ......................... 39 Abbildung 9: Biomassevorkommen in Indiana(1000 t/a) ........................................................................................................ 41 Abbildung 10: Geographische Lage und Kurzüberblick Iowa ...................................................................................................47 Abbildung 11: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Iowa, 2013 ............................. 49 Abbildung 12: Biomassevorkommen in Iowa (1000 t/a) .......................................................................................................... 51 Abbildung 13: Geographische Lage und Kurzüberblick Kansas .............................................................................................. 60 Abbildung 14: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Kansas, 2013 ......................... 62 Abbildung 15: Biomassevorkommen in Kansas (1000 t/a) ..................................................................................................... 64 Abbildung 16: Geographische Lage und Kurzüberblick Kentucky .......................................................................................... 70 Abbildung 17: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Kentucky, 2013 ......................72 Abbildung 18: Biomassevorkommen in Kentucky (1000 t/a) ..................................................................................................74 Abbildung 19: Geographische Lage und Kurzüberblick Michigan .......................................................................................... 80 Abbildung 20: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Michigan, 2013..................... 82 Abbildung 21: Biomassevorkommen in Michigan (1000 t/a) ................................................................................................. 85 Abbildung 22: Geographische Lage und Kurzüberblick Minnesota ........................................................................................ 93 Abbildung 23: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Minnesota, 2013 ................... 95 Abbildung 24: Biomassevorkommen in Minnesota (1000 t/a) ............................................................................................... 98 Abbildung 25: Geographische Lage und Kurzüberblick Missouri ..........................................................................................106 Abbildung 26: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Missouri, 2013 .................... 108 Abbildung 27: Biomassevorkommen in Missouri (1000 t/a) ................................................................................................. 110 Abbildung 28: Geographische Lage und Kurzüberblick Nebraska ........................................................................................ 115 Abbildung 29: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Nebraska, 2013.................... 117 Abbildung 30: Biomassevorkommen in Nebraska (1000 t/a)................................................................................................ 119 Abbildung 31: Geographische Lage und Kurzüberblick North Dakota .................................................................................. 125 Abbildung 32: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in North Dakota, 2013 ............. 127 Abbildung 33: Biomassevorkommen in North Dakota (1000 t/a) ......................................................................................... 129 Abbildung 34: Geographische Lage und Kurzüberblick Ohio ................................................................................................ 137 Abbildung 35: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Ohio, 2013 ........................... 139 Abbildung 36: Biomassevorkommen in Ohio (1000 t/a) ....................................................................................................... 141 Abbildung 37: Geographische Lage und Kurzüberblick South Dakota .................................................................................. 146 Abbildung 38: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in South Dakota, 2013 .............148 Abbildung 39: Biomassevorkommen in South Dakota (1000 t/a) ......................................................................................... 150 Abbildung 40: Geographische Lage und Kurzüberblick Wisconsin ....................................................................................... 155 Abbildung 41: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Wisconsin, 2013................... 157 Abbildung 42: Biomassevorkommen in Wisconsin (1000 t/a) ..............................................................................................160 6 III. Abkürzungsverzeichnis AD ACORE AD AEO ANSI ARES BMWi BIP Btu BEA bzw. CHP CRES CSP DSIRE DEDI EE EPA EPC FERC FIT ft3 gal. GW IOU IP IREC ITC k. A. kWh LNG MREA MW MWh NREL PPA PSC PTC PUC REA REC RES RFP RPS UNL USD PV US 7 Anaerobic Digestion American Council on Renewable Energy Anaerobic Digestion Annual Energy Outlook American National Standards Institute Alternative electric retail supplier Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Bruttoinlandsprodukt British thermal unit Bureau of Economic Analysis beziehungsweise Combined heat and power Colorado Renewable Energy Society Concentrating Solar Power Database of State Incentives for Renewable Energy Department for Energy Development and Independence Erneuerbare Energien US Environmental Protection Agency Engineering, Procurement, Construction Federal Energy Regulatory Commission Feed-in tariff cubic feet, Kubikfuß Gallone Gigawatt Investor-owned utility Intellectual Property Interstate Renewable Energy Council Investment Tax Credit keine Angabe Kilowattstunde Liquified Natural Gas Midwest Renewable Energy Association Megawatt Megawattstunde National Renewable Energy Laboratory Purchase Power Agreement Public Service Commission Production Tax Credit Public Utility Commission Rural Electricity Association Renewable Electricity Credit Renewable Energy Standard (=RPS) Request for proposal Renewable Portfolio Standard University of Nebraska-Lincoln US Dollar Photovoltaik United States BIP z. B. Mio. v. a. Bruttoinlandsprodukt zum Beispiel Million vor allem IV. Währungsumrechnung Alle Angaben sind in US-Dollar (USD) bzw. in US-Cent (Cent) angegeben. 1 USD = 0,87911 EUR (Stand: 19. Juni 2015) 1 EUR = 1,13736 USD (Stand: 19. Juni 2015)1 V. Energie- und Mengeneinheiten Stromeinheiten sind in Kilowattstunden (kWh) bzw. Megawattstunden (MWh) angegeben. Die elektrische Leistung von Anlagen ist in Watt, Kilowatt (kW), Megawatt (MW) und Gigawatt (GW) angegeben. 1.000 Watt = 1 kW, 1.000 kW = 1 MW, 1.000 MW = 1 GW Flüssigkeitsmengen z. B. von Transportkraftstoffen werden in den USA gewöhnlich in gal (Gallonen) angegeben. 1 US gal. entspricht hierbei 3,785 l (1 l = 0,264 gal) Gasmengen werden in tausend Kubikfuß (1.000 ft3) bzw. in Millionen British Thermal Unit (MMBtu) angegeben. 1.000 ft3 Erdgas entsprechen hierbei etwa 1 MMBtu (je nach dem Energiegehalt des Erdgases). 1.000 ft³ = 28 m³ ≈ 1 MMBtu 1.000 m³ = 35.310 ft³ ≈ 35,8 MMBtu 1 Vgl. Oanda, abgerufe am 25.09.2015 8 1. Executive Summary Die vorliegende, im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) erstellte Zielmarktanalyse Bioenergie betrachtet die Rahmenbedingungen für Bioenergie im Mittleren Westen der USA und bietet eine Markteinschätzung für deutsche Unternehmen, die einen US-Markteintritt planen. Die Zielmarktanalyse enthält jeweils einen Staatenreport für die folgenden vierzehn Bundesstaaten (in alphabetischer Reihenfolge): Colorado, Illinois, Indiana, Iowa, Kansas, Kentucky, Michigan, Minnesota, Missouri, Nebraska, North Dakota, Ohio, South Dakota und Wisconsin. Der Bioenergiemarkt der übrigen 36 Bundesstaaten wird von den Zielmarktanalysen USA Nordwesten, Süden und Westen abgedeckt. Einen kompakten Überblick zum Gesamtmarkt USA und den damit verbundenen Marktchancen für deutsche Bioenergieunternehmen bietet zudem die Bundesstudie Zielmarktanalyse USA 2015, die von der AHK USA-Süd im Rahmen der gleichen Initiative erstellt wurde. Inhaltlich konzentrieren sich die Staatenprofile auf zwei Themen: Biokraftstoffe und Biogas. Auf den Wärmemarkt (insbesondere Holzpellets und andere feste Biomasse) wird zusätzlich an relevanter Stelle eingegangen. Der Fokus auf Biokraftstoffe liegt darin begründet, dass Bioethanol- und Biodiesel in den USA, und vor allem im Mittleren Westen der USA, das wirtschaftlich wichtigste Segment der Bioenergie sind. Im Jahr 2014 wurden beispielsweise 54 Mrd. Liter Ethanol in den USA produziert – mehr als doppelt so viel wie in Brasilien und etwa zehnmal so viel wie in Europa. Der Fokus Biogas wurde gewählt, da deutsche Unternehmen als weltweite Technologieführer in diesem Bereich gegenüber amerikanischen Unternehmen den größten Wettbewerbsvorteil haben. Zu Beginn der einzelnen Staatenprofile werden die wichtigen Parameter für die Attraktivität eines Bundesstaates für Bioenergie in einer Übersicht zusammenfasst. Anschließend wird ein Einblick in den Energiemarkt und die gesetzlichen Rahmenbedingungen für Bioenergie gegeben. Darauffolgend werden die Markstruktur und die Marktchancen in den jeweiligen Bundesstaaten genauer betrachtet. Jeder Staatenreport enthält hierfür Karten zu Biomassevorkommen und eine Darstellung von Referenzprojekten. Abgerundet werden die einzelnen Staatenprofile mit Profilen zu wichtigen Marktakteuren aus dem Bereich Bioenergie. 9 2. Staatenprofil Colorado Abbildung 1: Geographische Lage und Kurzüberblick Colorado Übersicht2, 3, 4 Installierte Gesamtleistung (2013) 16.505 MW Installierte EE-Leistung (ohne >2.715 MW Wasserkraft) (2013) >14% Anteil EE an der Stromerzeugung (2013) Marktpotenzial Bioenergie Niedrig Marktpotenzial EE Hoch Anreize (Stand 2015)5 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 5.355.866 Einwohner (2014)8 Fläche: 268.432,76 km2 Hauptstadt: Denver Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)6 Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal k. A. 30% bis 2020 Staatliche Richtlinien (Stand 2015)7 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note A Note A Quelle: Eigene Darstellung Colorado verfügt über eine Vielzahl an erneuerbaren Energiequellen, wie Biomasse, Wind- und Solarenergie sowie Erdwärme. Die großen Flüsse, die aus den Rocky Mountains gespeist werden, bieten zudem Potenzial für Wasserkraft. Die höchste Sonneneinstrahlung gibt es im Süden und Westen des Staates, zum Beispiel im San Luis Valley. Diese natürlichen Ressourcen und einer der ambitioniertesten Renewable Portfolio Standards (RPS) innerhalb der USA sorgen dafür, dass Colorado im Jahr 2013 über den siebtgrößten Markt für Photovoltaik sowie den zehntgrößten Markt für Windenergie landesweit verfügte.9 Aufgrund der hohen Lebensqualität und des wirtschaftlichen Wachstums verzeichnete Colorado und insbesondere die Hauptstadtregion Denver in den vergangenen fünf Jahren ein Bevölkerungswachstum, das auch in den nächsten zehn Jahren weiter anhalten soll.10 Dies verlangt nach einem Ausbau der Energie- und Elektrizitätsinfrastruktur sowie kapazität des Staates. Vgl. American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region, abgerufen am 28.04.2015 Vgl. SEIA - State Solar Policy (2015), abgerufen am 15.06.2015 4 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 5 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015) abgerufen am 24.07.2015 6 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015) abgerufen am 24.07.2015 7 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 8 Vgl United States Census Bureau (2015): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 9 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Colorado Facts abgerufen am 10.04.2015 10 Vgl. Worldpopulationreview-Denver Population (2015), abgerufen am 04.08.2015 2 3 10 2.1. Energiemarkt In Colorado wurden im Jahr 2013 rund zwei Drittel, also ca. 66% des gesamten Stroms durch Kohlekraftwerke erzeugt. Dieser Anteil ist jedoch, wie auch in allen anderen Bundesstaaten, als rückläufig einzustufen (2002: 78%). Daran schloss sich die Stromerzeugung durch Erdgas an, welche rund ein Fünftel der Stromproduktion ausmachte. Windenergie trug mit etwa 14% zur Stromerzeugung in Colorado bei und andere erneuerbare Energieressourcen mit unter 1%. Die Stromerzeugung aus konventioneller Wasserkraft blieb über die Jahre hinweg (2002-2013) konstant zwischen 2 und 3%.11 Tabelle 1: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Colorado (2013) Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugun g in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugun g in MWh (2002) Erdgas 20,23% 10.708.805 19,80% 9.028.490 Änderung 2002-2013 in Prozent 18,61% Erdöl 0,02% 10.192 0,05% 23.180 -56,03% Holz/Holzabfälle/ Pellets 0,01% 3.089 k. A. k. A. k. A. Kohle 63,67% 33.703.437 77,61% 35.388.251 -4,76% Konventionelle Wasserkraft 2,29% 1.212.872 2,65% 1.209.007 0,32% Pumpspeicher -0,53% -280.433 0,48% -220.264 27,32% Sonstige Biomasse 0,15% 81.121 0,07% 29.834 171,91% Wind 13,61% 7.203.720 0,30% 139.006 5082,31% Solarthermie und Photovoltaik 0,47% 248.452 k. A. k. A. k. A. Andere 0,09% 46.180 k. A. k. A. k. A. Total 100,00% 52.937.435 100,00% 45.600.388 16,09% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Tabelle 2 zeigt die durchschnittlichen Strompreise nach Sektoren im Staat Colorado. Daraus geht hervor, dass die Strompreise für private Haushalte (Electricity Residential Prices) in Colorado im Dezember 2014 mit 12,18 US-Cent/kWh unterhalb des US-amerikanischen Durchschnitts im selben Jahr (12,50 US-Cent/kWh) lagen. Die Strompreise für industrielle Abnehmer (Industrial Electricity Prices) lagen 2014 in Colorado dagegen mit 7,28 US-Cent/kWh über dem landesweiten Durchschnitt von 7,01 US-Cent/kWh.12 Tabelle 2: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Colorado (US-Cent/kWh), Stand 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Colorado 12,18 10,20 7,28 10,79 10,04 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Colorado für Erdgas für den Handel betrug 8,13 USD/1000 ft 3 im Jahr 2014.13 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 13.03.2015 13 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015. 1000 ft3 entsprechen 28,3168m³. 11 12 11 Abbildung 2 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Colorado zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 2:Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Colorado, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Colorado State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Colorado wurde im Jahr 2013 mit 70,30% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 21,60%, Flüssiggas mit 4,8% und Heizöl mit nur 0,1%. In 3,3% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.14 2.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Colorado hat in Bezug auf die Förderung erneuerbarer Energien in den letzten Jahren eine Vorreiterrolle übernommen. Als einer der ersten Bundesstaaten in den USA setzte Colorado bereits 2004 einen sogenannten Renewable Portfolio Standard (RPS)15 in Kraft und hat derzeit einen der ambitioniertesten RPS der USA: Bis zu 30% des in Colorado verkauften Stroms muss bis zum Jahr 2020 aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden; bis zu 3% müssen dabei aus „distributed generation“, das heißt Kleinanlagen stammen, was in der Praxis vornehmlich PV-Dachinstallationen sind.16 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Colorado State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Stroms eines Staates zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 16 Vgl. DSIRE, Colorado, Renewable Energy Standard (2014), abgerufen am 27.04.2015 14 15 12 Tabelle 3 gibt einen Überblick über Förderprogramme in Colorado. Viele Fördermittel und Anreize auf Bundesstaatenebene sind inzwischen ausgelaufen, sodass die interessantesten Programme auf lokaler Ebene von Energieversorgern zu finden sind. 13 Tabelle 3: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Colorado17 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Ermöglicht es dezentralen Bill Dalton Energieerzeugern, überschüssigen Colorado Public Utilities Strom ins Netz einzuspeisen. Bei Commission Stromentnahme läuft der Zähler Colorado - Net1560 Broadway Net-Metering vorwärts, bei Stromeinspeisung Metering Suite 250 rückwärts. Eingespeister Strom wird Denver, CO 80202 in der Regel auf der Stromrechnung Tel: +1 303 894 2908 als Guthaben für den nächsten Monat bill.dalton@state.co.us verbucht. WE CARE ist ein Programm, das Energieeffizienz und Stephen B. Casey umweltfreundliche Holy Cross Energy Energiegewinnung durch kleinere Association Projekte fördert (privat und Holy Cross Rabattprogramme P.O. Box 2150 kommerziell), indem es eine Energy - WE von Glenwood Springs, CO Vergütung von 1,50 USD/W CARE Rebates Stromversorgern 81602-2150 installierter Leistung anbietet, wobei Tel: +1 970 947 5430 50.000 USD/ Jahr bzw. 40% der scasey@holycross.com Projektkosten eine Obergrenze darstellen. Maximale Anlagengröße: 25 kW. Bill Dalton Colorado Public Utilities Mit Interconnection bezeichnet man Commission die Verbindung einer dezentralen Interconnection 1560 Broadway Energieanlage mit dem Stromnetz des Standards Netzanschluss Suite 250 lokalen Stromanbieters. Die Denver, CO 80202 Interconnection Standards definieren Tel: +1 303 894 2908 einheitliche Richtlinien für Prozesse bill.dalton@state.co.us und technische Bedingungen. Local Option Sales and Use Tax Exemption for Renewable Energy Systems Mandatory Green Power Option for Large Municipal Utilities 17 Umsatzsteueranreiz Verschiedene lokale Kontakte für verschiedene Landkreise. www.ccionline.org Umsatzsteuernachlässe auf kommunaler Ebene. Stromversorger müssen Kunden eine ÖkostromOption anbieten Bill Dalton Colorado Public Utilities Commission 1560 Broadway Suite 250 Denver, CO 80202 Tel: +1 303 894 2908 bill.dalton@state.co.us Alle öffentlichen Stromversorgungsunternehmen, die mehr als 40.000 Anwohner versorgen, müssen eine Option für die Kunden gewährleisten, die die Nutzung von erneuerbaren Energien, wie bspw. aus Biomasse, unterstützt. Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. 14 Name des Förderprogramms Property Tax Exemption for Residential Renewable Energy Equipment Renewable Energy Standard Sales and Use Tax Exemption for Renewable Energy Equipment Statewide Wood Energy Team (SWET) Cooperative Agreements Art des Förderprogramms Ausschluss von Grundsteuer Kontakt Michael Krueger Tel: +1 303 866 2690 michael.krueger@state.co.us Beschreibung Der Wert von erneuerbare Energieanlagen unter 2 MW von Privathaushalten wird auf die Grundstücksbesteuerung nicht mit angerechnet. Renewables Portfolio Standard Bill Dalton Colorado Public Utilities Commission 1560 Broadway Suite 250 Denver, CO 80202 Tel: +1 303 894 2908 bill.dalton@state.co.us Mindestanteil des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien liegt bei 30% (für kleine, lokale Versorger bei 10 bzw. 20%) bis zum Jahr 2020; bis zu 3% müssen dabei aus verteilter Stromerzeugung „distributed generation“ stammen. Nicht erreichbar durch den Kauf von Renewable Energy Credits (RECs). Umsatzsteueranreiz Taxpayer Service Division Colorado Department of Revenue 1375 Sherman St. Denver, CO 80261 Tel: +1 303 238 7378 Erneuerbare Energiekomponenten sind von der staatlichen Umsatz- und Verbrauchssteuer befreit. Projektförderung Tim Reader, Forester Colorado State Forest Service 1000 Rim Drive Durango, CO 81302 E-Mail: treader@lamar.colostate.edu Web Site: http://csfs.colostate.edu Ziel des Programms ist die Entwicklung eines Marktes für feste Biomasse in Colorado und die Vermarktung von kommerziell einsetzbaren BiomasseheizkraftSystemen In Colorado gibt es insgesamt 65 Stromanbieter, die jeweils für ein bestimmtes Gebiet oder eine bestimmte Ortsgemeinde zuständig sind. Die größten Stromanbieter sind die beiden privatwirtschaftlich geführten (investor-owned) Energieversorgungsunternehmen (utilities) Xcel Energy und Black Hills Energy, die insgesamt 60% des Marktes unter sich ausmachen. Laut dem Renewable Energy Standard von Colorado müssen investor-owned utilities bis 2020 insgesamt 30% des Stroms aus erneuerbaren Energieressourcen erzeugen.18 Zudem gibt es 26 Rural Electricity Associations (REAs), die ländliche Gegenden des Bundesstaates mit Strom versorgen und 29 Stadtwerke (Municipal Utilities), die für jeweils eine Ortsgemeinde zuständig sind.19 Für diese Stromerzeuger gilt, dass diese laut dem RPS einen Wert von 10% (unter 100.000 Kunden) bzw. 20% (über 100.000 Kunden) erneuerbarer Energie im Strommix aufweisen müssen.20 Zwischen 2012 und 2014 wurden im Rahmen des Clean Air Clean Jobs Act („Saubere Luft, saubere Arbeitsplätze“ Gesetz) etwa 700 MW Kohleleistung vom Netz genommen und in erster Linie durch Erdgas ersetzt. Weitere 363 MW Kohleleistung sollen bis 2017 stillgelegt werden.21 Vgl. Governor's Energy Office, Colorado Utilities Report (2010). Daten zuletzt erhoben 2010, abgerufen am 29.04.2015 Vgl. Governor's Energy Office, Colorado Utilities Report (2010), abgerufen am 29.04.2015 20 Vgl. DSIRE, Colorado, Renewable Energy Standard (2014), abgerufen am 29.04.2015 21 Vgl. Union of Concerned Scientist - Blogspot Colorado (2014) , abgerufen am 02.06.2015 18 19 15 Der Strom- und Gasmarkt in Colorado ist nach wie vor reguliert. Stromabnehmer können nicht zwischen verschiedenen Stromanbietern auswählen, sondern müssen den Strom vom ortszuständigen Energieversorger beziehen. 22 Neben den Renewable Portfolio Standards hat Colorado Interconnection Standards und Gesetze zum Net-Metering implementiert. Über die Interconnection Standards werden dezentrale Stromeinspeisungen bis zu 10 MW geregelt. Größere Projekte (utility scale) werden separat über Stromeinspeiseverträge in Kombination mit Stromabnahmevereinbarungen (Power Purchase Agreements, PPA) direkt mit dem jeweiligen Stromabnehmer geregelt.23 PPAs haben nach Kenntnisstand der AHK USA-Chicago in der Regel eine Dauer von 10-20 Jahren. 2.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Colorados Regierung und Bevölkerung sind nach Erfahrung der AHK USA-Chicago erneuerbaren Energien gegenüber positiv eingestellt. So war Colorado auch der erste Bundesstaat der einen durch die Bevölkerung gewählten renewable portfolio standard (RPS) im Jahre 2004 eingeführt hat. 24 Obwohl Colorado einer der führenden Staaten in der Erzeugung erneuerbarer Energien ist, ist der Markt für Bioenergie im Jahre 2015 nach wie vor weniger im Vergleich zu anderen Energieindustrien entwickelt. 25. So ist beispielsweise der in den USA insgesamt sehr bedeutende Markt für Bioethanol (absolute Produktionsmenge), in Colorado in Vergleich zu anderen US Staaten recht unbedeutend.26 Insgesamt besteht nach der folgenden Abbildung 2 und dem National Renewable Energy Laboratory (NREL) REAtlas27 in Colorado ein Biomassevorkommen von etwa 2 Mio. t jährlich. Nach Einschätzung der AHK USA-Chicago ist dieses Biomassepotenzial im Vergleich mit den anderen Staaten des Mittleren Westens deshalb als gering einzustufen. Die Vgl. Chrislynnenergy, Strommarktregulierung in den USA (2014), abgerufen am 29.04.2015 Vgl. DSIRE, Colorado, Interconnection Standards (2014), abgerufen am 29.04.2015 Vgl.US Department of Energy- Colorado (2014), 25 Vgl. Colorado Cleantech Industries Association (2015), abgerufen am 04.05.2015 26 Vgl. US Department of Energy- Colorado (2014), abgerufen am 05.08.2015 27 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Illinois, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 22 23 24 16 Abbildung 3 zeigt des Weiteren, dass die höchste Menge an Biomasse im Nordosten des Staates anfällt. Etwa 1,7 Mio. t fallen alleine in der Region an, wobei hier alleine 1,6 Mio. t auf das Konto von landwirtschaftlichen Resten geht. 28 28 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Illinois, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 17 Abbildung 3: Biomassevorkommen in Colorado (1000 t/a)29 Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Colorado Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Bioethanol und Biodiesel Vor allem die klimatischen Bedingungen in Colorado erklären, warum vorrangig Wind- und Solarenergie eine wichtige Rolle in dem Staat spielen. Aufgrund des trockenen Klimas von Colorado ist der Anbau von Energiegewächsen eingeschränkter als in anderen Staaten des Mittleren Westens. Vor allem der Westen des Staates ist aufgrund der gebirgigen Landschaft der Rocky Mountains für den Anbau von Energiegewächsen ungeeignet. Landwirtschaft wird deshalb vor allem im Nordosten betrieben. Wie im vorherigen Absatz beschrieben, wird ein Großteil des Biomassevorkommens über die landwirtschaftliche Produktion bereitgestellt. Mit insgesamt vier EthanolProduktionsstätten, die sich im Nordosten des Staates befinden, betrug die jährliche Produktionskapazität für Ethanol im Januar 2015 konstant wie im Vorjahr 125 Mio. gal. (473 Mio. l). Dies entspricht einem US-weiten Produktionsanteil von nur etwa 0,9%.30 Laut eigenen Berechnungen auf Basis des NREL BioPower Atlas, liegt die potentielle Ethanolproduktion auch nur bei ca. 172. Mio gal.31 Biodiesel wird nicht in Colorado produziert.32 Um eine genaue und detaillierte Aufschlüsselung in die einzelnen Biomassearten und Landkreise zu erhalten können auf der Webseite der NREL29 einzelne Regionen oder Orte markiert werden und die entsprechenden Daten exportiert werden. 30 Vgl. Renewable Fuels Association - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 08.05.2015 31 Vgl. NREL –Biopower Atlas (o.J.) – Potentielle Ethanolproduktion (in gal), Daten wurden zuletzt 2012 erhoben, abgerufen am 04.08.2015 32 Vgl. EIA Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 08.05.2015 29 18 Biogas und Deponiegas Potenzial für die Produktion von Biogas wird im Bereich der Viehhaltung gesehen, da es aus verschiedenen wirtschaftlichen und politischen Gründen immer mehr Milchbauern nach Colorado zieht. So ist die Anzahl der Milchkühe und Jungrinder von 116.ooo in 2010 auf 143.000 in 2014 angestiegen.33 Laut einer Studie von Ag Star gehört Colorado zu den Top Ten Staaten mit einem im guten Potential, Strom aus Überresten der Tierhaltung zu gewinnen34. Durch eine im Jahr 2014 vom Colorado Energie Office in Auftrag gegebene Studie wurde allerdings festgestellt, dass einige Barrieren bestehen, weshalb Landwirte keine Biogasanlagen auf ihren Höfen installieren lassen. 35 In Colorado ist die anaerobe Vergärung der Gülle eine große technische Herausforderung. Grund dafür ist, dass die Ställe aufgrund des Wassermangels in Colorado in der Regel nicht mit Wasser ausgespült werden und anorganisches Liegematerial, wie zum Beispiel Sand, verwendet wird.36 Laut AgStar war 2014 in Colorado deshalb nur eine landwirtschaftlich genutzte Biogasanlage in Betrieb.37 Weitere hemmende Faktoren für die Installation einer Biogasanlage vor Ort sind z. B. Finanzierungsprobleme oder Wissensmangel seitens der Landwirte. Zuletzt lassen sich auch die relativ günstigen Energiekosten in Colorado als eine Barriere auffassen, weniger in erneuerbare Energien zu investieren. Das Colorado Energie Office kommt deshalb zu dem Schluss, dass sich vor allem die Installation von Biogasanlagen durch Drittpersonen bzw. Unternehmen lohnt, die sich auf die Thematik spezialisiert haben bzw. mit den speziellen Rahmenbedingungen und klimatischen Verhältnissen in Colorado auskennen. 38 In der Studie wird insbesondere Vorteile von zentralisierten Biogasanlagen hervorgehoben, die von verschiedenen Farmen mit landwirtschaftlichen Abfällen und Gülle beliefert werden können. Deponiegas wird auch in diesem Jahr nach wie vor in zwei Deponien gewonnen. 12 weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen Das bedeutet, dass gewöhnliche Mülldeponien in Zukunft technologisch so umgerüstet werden, dass das entstehende Methan aus den Abfällen aufgefangen werden kann. Es lassen sich allerdings keine Daten auffinden, ab wann diese Umrüstung abgeschlossen ist. Colorado hat des Weiteren im nationalen Vergleich eine der niedrigsten Zahlen an Deponien, die Deponiegas gewinnen.39 Feste Biomasse Das Thema feste Biomasse ist in Colorado, wie auch in den anderen Staaten des mittleren Westens, bisher aus Perspektive der Produktionsmenge bisher noch nicht von sehr großer Relevanz. Dies liegt zum einen daran, dass in den USA genug fossile Ressourcen vorhanden sind und daher auch die Energiepreise günstiger als z. B. in Europa sind. In Colorado besteht von staatlicher Seite dennoch ein Interesse an dem Thema. So wurde im Juli 2014 dem Colorado State Forest Service ein 250.000 USD hoher finanzieller Zuschuss gewährt, um die Entwicklung von Biomasseprojekten (Holz zu Energie) zu fördern. Gleichzeitig sollen diese Biomasseprojekte auch die Themen Wäldergesundheit und Probleme mit Waldbränden berücksichtigen.40 In Colorado gibt es bisher nur eine Anlage die kommerziell aus Holzabfällen Strom generiert. Diese Anlage wird detaillierter als Referenzprojekt beschrieben. Des Weiteren gibt es in Colorado zwei Anlagen, die Holzpellets produzieren. Dies sind die Unternehmen Inferno Wood Pellet Company (Weichholz) in Kremmling (ca. 91.000 t), die Environmental Energy Partners LLC (Weichholz) in Silver Plume (ca. 16.000 t) und die Fiber By-Products Corp. (Hartholz) in Walden (ca. 59.000 t).41 Nach Aussagen des Colorado State Forest Service steigt in Colorado das Interesse an holzartiger Biomasse und immer mehr staatliche und nichtstaatliche Einrichtungen setzen Biomasse-Heizsysteme ein. Öffentliche Einrichtungen, die solche Systeme einsetzen sind bspw. das National Renewable Energy Lab in Golden (9,9 MMBtu/hr HackschnitzelVgl. AGPROfessionals- More Cows Arriving: Northern Colorado’s needed Dairy Growth on Track (2014) Vgl. AgStar (o.J.) - Market Opportunities for Biogas Recovery Systems , abgerufen am 05.08.2015 35 Vgl. Colorado Energy Office Colorado, Market Assessment of Agricultural Anaerobic Digesters (2014), abgerufen am 09.06.2015 36 Vgl. Colorado State University, Anaerobic Digestion of Animal Wastes in Colorado (2011) , abgerufen am 04.02.2015 37 Vgl. Environmental Protection Agency (EPA) - AgStar Project Map (2014), abgerufen am 04.05.2015 38 Vgl. Colorado Energy Office Colorado Market Assessment of Agricultural Anaerobic Digesters (o. J.), abgerufen am 09.06. 2015 39 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 05.08.2015 40 Vgl. American Council On Renewable Energy (2014): Colorado Facts abgerufen am 10.04.2015 41 Vgl. Biomass Magazine (2015): Pellet Plants, abgerufen am 04.08.2015 33 34 19 Heizung), der Colorado State University Foothills Campus (1,5 MMBtu/hr Hackschnitzel-Heizung) oder auch der Energieversorger Mountain Parks Electric (1,1 MM Btu/hr Holzpellet-Heizung). Weitere Einrichtungen lassen sich auch auf der auf der Webseite des Colorado State Forest Service finden. 42 Insgesamt ist das Marktpotenzial für Bioenergie eher als eingeschränkt einzuordnen. Ein Marktpotenzial für feste Biomasse ist bisher noch als gering zu bewerten. Nach Angaben des Colorado State Forest Service besteht eine große Herausforderung darin, dass der Holzenergie-Sektor in Colorado zu einem hohen Maße von öffentlichen Förderungen abhängt und die Investitionsrisiken für den privaten Sektor sehr hoch sind. Entwicklungen, die den Ausbau des Wärmemarktes fördern sind u. a. eine ansteigende Zahl von Waldbränden und daher die Notwendigkeit, Wälder und Holzbestände zu reduzieren und nationalstaatliche Bestrebungen, den Einsatz von Öl zu reduzieren.43 Referenzprojekte Verbrennung von schädlingsbefallenem Holz in Gypsum, Colorado Das folgende Beispielprojekt zeigt einen innovativen Ansatz wie Bioenergie durch feste Biomasse gewonnen werden kann. Die Verbrennung von Biomasse wird unter anderem durch eine 10-MW-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage der Firma Eagle Valley Clean Energy in Gypsum realisiert.44 Die Anlage ist die erste ihrer Art in Colorado und produziert seit Dezember 2013 Elektrizität für 10.000 Haushalte. Interessant an diesem Pilotprojekt ist, dass Holz genutzt wird, welches durch einen Käferbefall und im Rahmen von Brandschutzmaßnahmen, aus Sicherheitsgründen aus den umliegenden Wäldern entfernt werden muss.45 Damit die Anlage wettbewerbsfähig ist, wurde sie mit 250.000 USD von dem U.S. Department of Agriculture gefördert. Des Weiteren hat die Anlage eine 40 Mio. USD Kreditgarantie bei dem Rural Utilities Service, einer Einrichtung innerhalb des gleichen Ministeriums, welches auch Kohleverbrennungsanlagen in der Gegend finanziell unterstützt. 2.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 2.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Colorado Center for Biorefining and Biofuels Das Colorado Center for Biorefining and Biofuels (C2B2) entwickelt in Zusammenarbeit mit drei lokalen Universitäten und NREL Bioraffinerieprozesse und Biotreibstoffherstellungsmethoden zur späteren Kommerzialisierung. Colorado Center for Biorefining and Biofuels Kathryn Michel, C2B2 Administrator 596 UCB Boulder, Colorado 80309 +1-303-492-7736 C2B2@colorado.edu www.c2b2web.org Vgl. Colorado State Forest Service (o.J.): Wood to Energy Program, abgerufen am 14.09.2015 Vgl. Colorado Forest State Service (o.J.) Colorado Wood Energy Team (CWET) – Importance of Project, abgerufen am 14.09.2015 44 Vgl. Mountain Town News (2014)- Problems and promises of biomass in Colorado, abgerufen am 27.07.2015 45 Vgl. Colorado Public Radio - Colorado's first biomass plant begins delivering electricity (2013), abgerufen am 27.07.2015 42 43 20 Colorado Department of Public Health and Environment - Water Quality Control Division Die Water Quality Control Division ist für die Kontrolle der Wasserqualität von allen öffentlichen Wassersystemen zuständig, für den Schutz des Grundwassers und die Prävention von Wasserverschmutzung. Colorado Department of Public Health and Environment - Water Quality Control Division 4300 Cherry Creek Drive South Denver, Colorado, 80246-1530 +1-303-692-3500 https://www.colorado.gov/cdphe/wqcd Colorado Department of Public Health and the Environment - Air Pollution Control Division Die Air Pollution Control Division des Colorado Department of Public Health and the Environment kontrolliert die Luftqualität in Colorado durch kostenwirksame Luftkontrollmechanismen, welche den Auflagen der staatlichen und nationalen Gesetzgebung entsprechen. Colorado Department of Public Health and the Environment - Air Pollution Control Division 4300 Cherry Creek Drive South Denver, Colorado, 80246-1530 +1-303-692-3100 cdphe.commentsapcd@state.co.us www.cdphe.state.co.us/ap/index.html Colorado Energy Office Das Colorado Energy Office unterstützt die positive Entwicklung der erneuerbaren Energien in Colorado durch verschiedene Subventionsprogramme, wie zum Beispiel Steuergutschriften oder Rückerstattung von Geldbeträgen an Privatpersonen, welche in energiesparende Geräte investieren. Weiterhin veranstaltet das Büro regelmäßige Weiterbildungsseminare im Bereich der erneuerbaren Energien. Colorado Energy Office 1580 Logan Street, Suite 100 Denver, Colorado, 80203 +1-303-866-2100 denise.stepto@state.co.us www.colorado.gov/energy Colorado Public Utilities Commission Die Colorado Public Utilities Commission reguliert die Bereiche Stromversorgung, Telekommunikation, Gas- und Wasserversorgung. Colorado Public Utilities Commission Bill Dalton, Engineer Energy and Renewables 1560 Broadway, Suite 110 Denver, Colorado, 80202 +1-303-894-7855 www.cdn.colorado.gov/cs/Satellite/DORA-PUC 21 Colorado Renewable Energy Research Collaboratory Das Colorado Renewable Energy Research Collaboratory ist ein Forschungskonsortium bestehend aus vier führenden Forschungseinrichtungen: Colorado School of Mines, Colorado State University, National Renewable Energy Laboratory (NREL) und die University of Colorado in Boulder. Es besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen Industrie, Universitäten und öffentlichen Einrichtungen. Colorado Renewable Energy Research Collaboratory David Hiller, Executive Director, the Collaboratory +1-303-274-9760 David.Hiller@ColoradoCollaboratory.org www.coloradocollaboratory.org Colorado Renewable Energy Society Die Colorado Renewable Energy Society ist eine gemeinnützige Organisation, welche die Bewohner Colorados über die Entwicklungen im Bereich erneuerbare Energien und die Vorteile für Unternehmen und Verbraucher informiert. Colorado Renewable Energy Society 430 Myrtle Street Fort Collins, Colorado 80521 +1-303-806-5317 info@cres-energy.org www.cres-energy.org National Renewable Energy Laboratory (NREL) Das vom US Department of Energy geförderte NREL ist das führende Forschungszentrum für erneuerbare Energien und entwickelt umweltfreundliche, wirtschaftsstärkende Technologien. National Renewable Energy Laboratory 15013 Denver West Parkway Golden, Colorado, 80401-3305 +1-303-275-3000 www.nrel.gov Sustainble Bioenergy Development Center at Colorado State University (SBDC) SBDC entwickelt Biotreibstoffe und chemische Rohstoffe mit dem Ziel, das Leistungsvermögen von Kraftstoffen durch effiziente, wirtschaftliche und nachhaltige Maßnahmen zu steigern. Sustainble Bioenergy Development Center at Colorado State University Barbara Gibson, Bioenergy Research Coordinator 1370 Campus Delivery Fort Collins, Colorado, 80523-1370 +1-970-491-2151 Barbara.Gibson@colostate.edu www.sbdc.colostate.edu 22 US Department of Agriculture - Rural Development Das USDA Rural Development unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. Trudy Kareus, State Director Denver Federal Center Building 56, Room 2300 PO Box 25426 Denver, Colorado 80225 Trudy Kareus, State Director Colorado +1-720-544-2903 www.rurdev.usda.gov/co 2.4.2. Ausgewählte Unternehmen AgPower Group, LLC Die AgPower Group, eine Tochtergesellschaft von Camco Clean Energy, entwickelt, baut, finanziert und betreibt landwirtschaftlich genutzte Biogasanlagen mit hohem Feststoffanteil. AgPower Group / Camco Charles Purshouse, Vice President 390 Interlocken Crescent Suite 490 Broomfield, Colorado, 80021 +1-720-897-6682 info@AgPowerGroup.com www.agpowergroup.com Black Hills Energy Black Hills Energy ist ein wichtiger Energieversorger Colorados. Das Unternehmen der Black Hills Corporation versorgt über 600.000 Kunden in Colorado, Iowa, Kansas und Nebraska mit Strom und Erdgas. Black Hills Energy 1515 Wynkoop Street, 5th Floor Denver, Colorado, 80202 +1-303-568-3260 www.blackhillscorp.com Camco Clean Energy Camco Clean Energy entwickelt, finanziert und betreibt Biogasanlagen verschiedener Arten. Zudem entwickelt und finanziert das Unternehmen Projekte im Zusammenhang mit Treibhausgaszertifikaten. Weltweit hat das Unternehmen über 100 Projekte umgesetzt. Camco Clean Energy 275 Century Circle Suite 202 Louisville, Colorado 80027 +1-720-897-6677 www.camcocleanenergy.com 23 Geomembrane Technologies, Inc. Geomembrane Technologies, Inc. ist ein Hersteller von Lagunen und Behälterabdeckungen zur Regulierung von Geruch und Algenwachstum sowie zur Gassammlung und Wärmedämmung. Diese Technologien finden unter anderem bei Schmutzwasserlagunen, Klärbecken, Biogasanlagen, Vorbehandlungsbecken und Trinkwassertanks Anwendung. Geomembrane Technologies, Inc. Sarah Brown, Director of Marketing & Communications 5150 Race Court Denver, Colorado, 80216 +1-855-484-4630 www.gticovers.com Gevo Gevo ist ein führendes Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Chemikalien und der fortgeschrittenen Formen von Biotreibstoffen. Dieses Unternehmen entwickelt Alternativen zu auf Erdöl basierenden Produkten, indem es eine Kombination von synthetischer Biologie und Chemie anwendet, z. B. Isobutanol, ein chemischer Stoff für den petrochemischen und flüssigen Brennstoffmarkt. Gevo Gregory Roda, Chief Commercial Officer 345 Inverness Drive South Building C, Suite 310 Englewood, Colorado, 80112 +1-303-858-8358 info@gevo.com http://gevo.com Xcel Energy, Inc. Xcel Energy, Inc. ist ein führendes US-amerikanisches Strom- und Erdgasversorgungsunternehmen. Mit dem Hauptsitz in Minneapolis, Minnesota, versorgt das Unternehmen Kunden in acht US-amerikanischen Bundesstaaten und bietet ein umfassendes Portfolio an Energieprodukten und Dienstleistungen an. Der Kundenstamm umfasst 3,5 Mio. Stromkunden und 2 Mio. Gas- bzw. Erdölkunden (2014). Xcel Energy, Inc. 1800 Larimer St Denver, Colorado, 80202 +1-303-571-7511 www.xcelenergy.com 24 3. Staatenprofil Illinois Abbildung 4: Geographische Lage und Kurzüberblick Illinois Übersicht46, 47, 48 Installierte Gesamtleistung (2013) 50.891 MW Installierte EE-Leistung (ohne >3.759 MW Wasserkraft) (2013) >5% Anteil EE an der Stromerzeugung (2013) Marktpotenzial Bioenergie Mittel Marktpotenzial EE Mittel Anreize (Stand 2015)49 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 12.880.580 Einwohner (2014)52 Fläche: 142.449 km2 Hauptstadt: Springfield Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)50 Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal k. A. 25% bis 2026 Staatliche Richtlinien (Stand 2015)51 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note B Note B Quelle: Eigene Darstellung Die zentrale Lage und gut ausgebaute Infrastruktur, vor allem im Großraum Chicago, machen Illinois zu einem Drehkreuz für den Warenverkehr und den Transport von Erdöl und Erdgas durch Nordamerika. Zudem befindet sich die größte Börse für das Terminwarengeschäft in Chicago sowie viele große Firmen, wie beispielsweise Boeing, Motorola, Abbot Laboratories, McDonald’s und Caterpillar.53 3.1. Energiemarkt In Illinois wird die Stromerzeugung weiterhin von Kernenergie und Kohle dominiert, die im Jahr 2013 zusammen rund 90% zur Stromproduktion beitrugen (siehe Tabelle 4). Erdgas mit ca. 3% sowie Wind mit 5% spielen noch eine eher untergeordnete Rolle. Die Stromerzeugung durch andere erneuerbare Energien beläuft sich in Illinois auf unter 1%. 54 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 30.04.2015 47 Vgl. SEIA - State Solar Policy (2015),abgerufen am 15.06.2015 48 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 49 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015) abgerufen am 04.08.2015 50 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015) abgerufen am 04.08.2015 51 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 52 Vgl. United States Census Bureau (2015): State Quick Facts, abgerufen am 30.04.2015 53 Vgl. Loyola - Chicago's largest public companies (kein Datum), abgerufen am 12.08.2015 54 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 30.03.2015 46 25 Tabelle 4: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Illinois (2013) Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 3,36% 6.827.686 4,83% 9.078.735 -24,79% Erdöl 0,04% 72.433 0,12% 222.683 -67,47% Kernenergie 47,85% 97.131.436 48,32% 90.860.108 6,90% Kohle 43,31% 87.927.139 46,10% 86.685.347 1,43% Sonstige Biomasse 0,30% 607.986 0,38% 723.508 -15,97% Wind 4,74% 9.625.229 k. A. k. A. k. A. Andere 0,14% 284.645 0,26% 484.068 -41,20% Holz/Holzabfälle/Pellets 0,00% 0 k. A. k. A. k. A. Konventionelle Wasserkraft 0,06% 120.295 k. A. k. A. k. A. Solarthermie und Photovoltaik 0,03% 52.120 k. A. k. A. k. A. Andere Gase 0,18% 355.950 k. A. k. A. k. A. Total 100,00% 203.004.919 100,00% 188.054.449 7,95% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Die Brutto-Strompreise der verschiedenen Sektoren in Illinois lagen 2014 durchweg unter dem landesweiten Durchschnitt (siehe Tabelle 5). Haushalte zahlten in Illinois 11,42 US-Cent/kWh für Strom, wohingegen der USamerikanische Durchschnitt bei 12,50 US-Cent/kWh lag. Der Strompreis für gewerbliche Abnehmer belief sich auf 8,73 US-Cent/kWh und 6,35 US-Cent/kWh für industrielle Abnehmer. Der größte Unterschied ist jedoch im Verkehrssektor festzustellen. Hier zahlte Illinois 5,71 US-Cent/kWh und der US-Durschnitt 10,27 US-Cent/kWh.55 Tabelle 5: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Illinois (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Illinois 11,41 8,73 6,35 5,71 8,87 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Illinois für Erdgas für den Handel betrug 7,57 USD/1000 ft 3 im Jahr 2013.56 55 56 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 13.03.2015 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015. 1000 ft3 entsprechen 28,3168 m³. 26 Abbildung 5 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Illinois zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. 27 Abbildung 5: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Illinois, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Illinois State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Illinois wurde im Jahr 2013 mit 78,5% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 15,4%, Flüssiggas mit 4,3% und Heizöl mit 0,2%. In 1,6% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.57 3.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Der anspruchsvolle Renewable Portfolio Standard (RPS) von 25% erneuerbarer Energie im Strommix ab dem Jahr 2026, mit einem Solar-Carve-Out von 1,5% im Strommix, sollte theoretisch zu einem starken Ausbau erneuerbarer Energiequellen führen, insbesondere der Solarenergie. Der RPS hat jedoch einige rechtlich sehr komplexe Schwachstellen, die im Zuge der Deregulierung des Strommarktes offengelegt wurden. Dies liegt daran, dass seit der Öffnung des Strommarktes immer mehr Verbraucher und Gemeinden zu alternativen Stromanbietern wechseln, der RPS sich aber nach dem Stromverkauf der zwei großen Anbieter ComEd und Ameren berechnet. Daher ist der Ausbau erneuerbarer Energien innerhalb des Staates seit dem Jahr 2011 hinter den Erwartungen zurückgeblieben.58 Mehrere Lobbygruppen arbeiten intensiv an der Behebung der rechtlichen Schwachstellen des RPS.59 Die Einhaltung des Standards wird von der im Jahr 2007 gegründeten Illinois Power Agency überwacht. Ursprünglich unterlagen nur private Stromversorgungsunternehmen (investor-owned utilities, IOUs), die mehr als 100.000 Kunden versorgen, den Richtlinien der Illinois Power Agency. Seit Mitte 2009 müssen jedoch auch kleinere Stromversorger, sog. Alternative Retail Electric Supplier (ARES), diesen Regeln folgen.60 Illinois hat seit 2008 außerdem Interconnection Standards61 und Gesetze zum Net-Metering62 implementiert. Die Interconnection Standards gelten für private Stromversorgungsunternehmen (investor-owned utilities, IOUs). Illinois bietet eine Reihe von Förderprogrammen für Bioenergie an, die in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet sind. Fördermittel und Anreize werden, wie nachfolgend dargestellt, nicht nur auf Bundesstaatsebene und von Regierungsbehörden vergeben, sondern auch auf lokaler Ebene und oft von einzelnen Stadtwerken angeboten. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Illinois State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Vgl. ELPC - Fix the Illinois RPS (2014), abgerufen am 02.06.2015 Vgl. DSIRE, Illinois, Renewable Energy Standard (2014), abgerufen am 30.04.2015 60 Vgl. DSIRE, Illinois, Renewable Energy Standard (2014), abgerufen am 30.04.2015 61 Vgl. DSIRE, Illinois, Interconnection Standards Regulations (2014), abgerufen am 30.04.2015 62 Vgl. DSIRE, Illinois, Net-Metering Regulations (2014), abgerufen am 30.04.2015 57 58 59 28 Tabelle 6: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Illinois63 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Gabriela Martin Die Illinois Clean Energy Community Illinois Clean Energy Foundation (ICECF) ist eine Community Foundation unabhängige Stiftung und vergibt Illinois Clean 2 N. LaSalle St., Ste. 1140 Darlehen auf Wettbewerbsbasis an Energy Chicago, IL 60602 vielseitige Erneuerbare-EnergieCommunity Darlehen Tel: +1 (312) 372-5191 Projekte und Projekte zum Foundation Fax: +1 (312) 372-5190 Naturschutz in Illinois. Seit 2001 Grants E-Mail: wurden etwa 3.600 Darlehen mit gmartin@illinoiscleanenergy. einem Gesamtwert von 212 Mio. USD org vergeben. www.illinoiscleanenergy.org Eric Schlaf Illinois Commerce Mit Interconnection bezeichnet man Commission die Verbindung einer dezentralen 527 East Capitol Energieanlage zum Stromnetz des Interconnection P.O. Box 19280 Netzanschluss lokalen Stromanbieters. Die Standards Springfield, IL 62794-9280 Interconnection Standards definieren Tel: +1 217 782 2743 einheitliche Richtlinien für Prozesse Fax: +1 217 782 1042 und technische Bedingungen. E-Mail: eschlaf@icc.illinois.gov Eric Schlaf Ermöglicht i. d. R. kleinen, Illinois Commerce dezentralen Energieerzeugern, Commission überschüssigen Strom ins Netz 527 East Capitol einzuspeisen. Bei Stromentnahme P.O. Box 19280 Net-Metering Net-Metering läuft der Zähler vorwärts, bei Springfield, IL 62794-9280 Stromeinspeisung rückwärts. Tel: +1 217 782 2743 Eingespeister Strom wird in der Regel Fax: +1 217 782 1042 auf der Stromrechnung als Guthaben E-Mail: für den nächsten Monat verbucht. eschlaf@icc.illinois.gov Main Office Die Illinois Finance Authority bietet Renewable Illinois Finance Authority steuerbefreite Anleihen für Energy and 180 N Stetson erneuerbare Energieprojekte. Dafür Energy Staatliche Anleihe Suite 2555 müssen detaillierte Bewerbungen Efficiency Chicago, IL 60601 eingereicht- und von einem Komitee Project Tel: +1 800 717 6066 bewilligt werden. Über die Höhe der Financing E-Mail: info@il-fa.com Anleihen wird fallweise entschieden. 63 Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. 29 Name des Förderprogramms Renewable Energy Resources Trust Fund Renewable Portfolio Standard Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Fond aus öffentlichen Beihilfen Wayne Hartel Illinois Department of Commerce and Economic Opportunity Bureau of Energy and Recycling 620 East Adams Street Springfield, IL 62704 Tel: +1 217 785 3420 Phone 2:+1 217 782 7500 E-Mail: wayne.hartel@illinois.gov Fund wird durch einen Aufschlag auf die Strompreise finanziert. Die Verwendung der Gelder ist für den Bau erneuerbarer Energieprojekte vorgesehen. Illinois Commerce Commission Energy Division 527 East Capitol Avenue Springfield, IL 62701 Tel: +1 217 785 5424 Mindestanteil des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien liegt bei 25% bis zum Jahr 2025; min. 75% (IOUs) bzw. 60% (ARES) des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms müssen seit 2009 aus Windenergie stammen, ab 2016 muss Solarenergie min. 6% des aus erneuerbaren Energien erzeugten Stroms ausmachen. Renewables Portfolio Standard 3.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Wie die meisten Staaten des Mittleren Westens weist Illinois eine sehr gute Verfügbarkeit an Biomasse auf (siehe 30 Abbildung 6). Insgesamt besteht nach der folgenden Abbildung und dem NREL Atlas64 in Illinois ein Biomassevorkommen von etwa 25 Mio. t jährlich. Nach Einschätzung der AHK USA-Chicago ist dieses Biomassepotenzial im Vergleich mit den anderen Staaten des Mittleren Westens als sehr gut einzustufen. Diese Bewertung wird deutlicher wenn Illinois beispielsweise direkt mit Colorado verglichen wird (1,6 Mio. t/a). 64 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Illinois, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 31 Abbildung 6: Biomassevorkommen in Illinois (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Illinois Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.15 Bioethanol und Biodiesel Im Bereich Bioenergie wird Illinois von der Ethanol-Produktion dominiert. Dies liegt nach Angaben der EIA vor allem daran, dass der Staat durch eine hohe Mais- und Soja-Produktion stark landwirtschaftlich geprägt ist.65 Mais wird dabei hauptsächlich für die Ethanol-Produktion und Soja für die Biodieselproduktion eingesetzt. Die jährliche Produktionskapazität für Ethanol betrug im Januar 2015 ca. 1.472 Mio. gal. (ca. 5.572 Mio. l) im Vergleich zu 1.421 Mio. gal. (ca. 5.379 Mio. l) im Vorjahr. Illinois liegt auch in 2015 bundesweit hinter Iowa und Nebraska nach wie vor auf Rang drei in der Produktion von Bioethanol.66 Ebenfalls ist die jährliche Produktionsleistung von Biodiesel von 167 Mio. gal. (ca. 632 Mio. l) in 2014 auf 196 Mio. gal. (ca. 742 Mio. l) im März 2015 angestiegen. Insgesamt liegt Illinois im US-weiten-Vergleich nach Texas, Iowa und Missouri auch in 2015 auf US-Produktionsrang vier.67 Vgl. EIA – Illinois - State Profile and Energy Estimate (2015), abgerufen am 06.10.2015 Vgl. RFA - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 09.06.2015 67 Vgl. Energy Information Administration (EIA) Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 09.06.2015 65 66 32 Kraftstoffe der zweiten Generation An verschiedenen Universitäten des Mittleren Westens wird intensiv geforscht, um das Ressourcenpotenzial des Staates besser zu nutzen. Angetrieben wird die Forschung vor allem durch nationale Fördermittel und vom 2. Renewable Fuel Standard (RFP2) des Umweltministeriums (Environmental Protection Agency, EPA). 68 Expertenaussagen zufolge ist es aber letztendlich schwierig abzuschätzen, in welche Richtung sich der Bioethanol-Markt in den kommenden Jahren entwickeln wird.69 Aufgrund der intensiven landwirtschaftlichen Nutzung fällt in Illinois zwar Biomasse aus Ernteabfällen an, welche die Grundlage für die Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation darstellt.70 Nach Angaben eines Marktexperten ist aber das geringe Holzvorkommen von Illinois als eine signifikante Barriere im Hinblick auf die Marktentwicklung von Kraftstoffen der zweiten Generation aufzufassen.71 Chancen für deutsche Unternehmen werden laut Marktexperten vor allem in der Bereitstellung von Technologien gesehen, die Biomasse aus Zellulose (z. B. Gräser) in Treibstoffe umwandeln können.72 Biogas und Deponiegas Im Bereich Biogas ist das Potenzial, gemessen an den verfügbaren Abfallressourcen, sehr hoch. Insbesondere die Gewinnung von Deponiegas für die Stromproduktion spielt hier eine wichtige Rolle. Nach Angaben der EIA wird in Illinois, nach Windenergie, der meiste Teil der Stromproduktion im Rahmen der erneuerbaren Energien durch Deponiegasaktivtäten erreicht. Im Vergleich mit den anderen US-Bundesstaaten, weist Illinois insgesamt auch eine der größten Deponiegasaktivitäten auf. Deponiegas wird in 33 Deponien gewonnen und 22 weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen.73 Gleichzeitig werden Biogastechnologien in der Landwirtschaft noch wenig eingesetzt. 2014 waren in Illinois lediglich drei landwirtschaftlich genutzte Biogasanlagen in Betrieb. 7475Demgegenüber wurde durch eine Studie von Ag Star schon im Jahr 2002 festgestellt, dass in Illinois ein hervorragendes Potenzial für die Elektrizitätsproduktion durch die Verwertung von Überresten aus der Tierhaltung gibt. Nach dieser Studie liegt Illinois auf Platz vier im Vergleich zu den anderen Staaten der USA. Ca. 350 Schweinefarmen wurden damals als potentielle Kandidaten identifiziert, mit einer potentiellen Stromproduktion von 363.000 KWh im Jahr. Feste Biomasse Die energetische Nutzung (Strom und Wärme) von fester Biomasse spielt in Illinois nach Erfahrungen der AHK USAChicago im Jahr 2o15 bisher noch keine große Rolle. In Illinois gibt es daher nach Recherchen der AHK USA-Chicago nur eine Anlage, die aus fester Biomasse (Reste und Schlamm aus Papierfabriken) Strom generiert. Diese Anlage mit einer Kapazität von 7 MW befindet sich in Northfield. 76 In Illinois gibt es ebenfalls noch kein Unternehmen welches beispielsweise Pellets aus Holz herstellt. In Goodfield ist derzeit allerdings eine Anlage der Firma Chip Energy Inc., mit einer jährlichen Kapazität von 36.000 t, im Bau befindlich. Die Holzpellets sollen aus Holzresten, Energiepflanzen und landwirtschaftlichen Resten hergestellt werden.77 Nach Aussagen von Marktexperten wirken sich die schlechte finanzielle Lage und der eingeschlagene Sparkurs des in 2014 gewählten Gouverneurs des Staates derzeit negativ auf die Förderung von erneuerbaren Energien aus Biomasse aus. So wird beispielsweise das sogenannte „Biogas and Biomass to Energy Grant Program“ Ende 2015 auslaufen. Durch Vgl. EPA - Renewable Fuel Standard (RFS) (o.J.), abgerufen am 06.10.2015 Vgl. Gespräch mit Fred Iutzi, Illinois Biomass Working Group am 13.05. 2015 Vgl. Fred Iutzi -Illinois Institute for Rural Affairs- Biomass Energy: Opportunities for Sustainability, Service, & Teaching, abgerufen am 29.07.15 71 Vgl. EIA –Illinois - State Profile and Energy Estimate (2015), abgerufen am 06.10.2015 72 Vgl. Gespräch mit Fred Iutzi, Illinois Biomass Working Group am 13.05. 2015 73 Vgl. EIA – Illinois - State Profile and Energy Estimate (2015), abgerufen am 06.10.2015 74 Vgl. EPA- AgStar Project Map (2015), abgerufen am 11.02.2015 75 Vgl. EPA - Energy Projects and Candidate Landfills (2015), abgerufen am 01.06.2015 76 Vgl. Biomass Magazine (2015) – Biomass Plants, abgerufen am 04.08.2015 77 Vgl. Biomass Magazine (2015) – Pellet Plants, abgerufen am 04.08.2015 68 69 33 dieses staatliche Programm war es seit 199778 möglich gewesen, bis zu 50% der Ausstattungskosten für Biogas- oder Biomasseprojekte sowie Machbarkeitsstudien zurückerstattet zu bekommen. Die größte Nachfrage nach Biogastechnologien besteht für kleine Farmen, die einfacher in der Handhabung als bisherige Vergärungstechnologien sind.79 Referenzprojekte The Plant Im Süden von Chicago wird eine nachhaltige, vertikale Farm in einem ehemaligen Fleischabfertigungsgebäude betrieben. Die Anlage verfolgt das Konzept geschlossener Kreisläufe. Abfälle aus der Nahrungsmittelproduktion werden seit 2013 in einer Biogasanlage vergärt und die erzeugte Energie für das Gebäude verwendet. Durch diese Innovation können etwa 10.000 Tonnen Lebensmittelabfälle jährlich durch anaerobe Vergärung weiterverwertet werden. Die Biogastechnologie wurde von der Firma Eisenmann geliefert.80 Neben der Biogasanlage wurde ebenfalls eine Kraft-WärmeKopplungsanlage installiert, mit dem Ziel vollständig unabhängig von einer externen Energieversorgung zu sein. Das durch die anaerobe Vergärung entstehende Methan kann wiederum in der KWK-Anlage für die Elektrizitäts-Produktion verbrannt werden.81 3.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 3.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Argonne National Laboratory Eines der führenden Forschungsinstitute im Bereich Energieforschung in den USA. Argonne National Laboratory Bruce Hamilton, Energy and Environmental Systems Engineer 9700 S. Cass Avenue Argonne, IL 60439 +1-630-252-2000 energy_systems@anl.gov www.anl.gov Bureau of Energy and Recycling Das Bureau of Energy and Recycling ermittelt die Vorteile von erneuerbaren Energien und von Recycling bezüglich der wirtschaftlichen Entwicklung in Illinois. Dieses Ziel verfolgt die Institution durch eine Vielzahl an Programmen und Dienstleistungen. Bureau of Energy and Recycling 500 E Monroe Springfield, Illinois, 62701-1643 +1-217-785-3416 www.illinois.gov/dceo/Bureaus/EnergyRecycling 78 79 80 Vgl. DSIRE – Biogas and Biomass to Energy Grant Programm, abgerufen am 29.07.2015 Vgl. Gespräch mit Fred Iutzi, Illinois Biomass Working Group, am 13.05.2015 Vgl. The Plant Chicago- What is the plant?, abgerufen am 15.06.2015 34 Center for Advanced BioEnergy Research – University of Illinois at Urbana-Champaign Das Center for Advanced BioEnergy Research fungiert als Dachorganisation von verschiedenen Colleges der University of Illinois sowie dem Institute of Genomic Biology. Center for Advanced BioEnergy Research Professor Hans Blaschek, Director 1207 W. Gregory Drive, MC-630 Urbana, Illinois, 61801 +1-217-244-9270 blaschek@illinois.edu www.bioenergy.illinois.edu Illinois Department of Commerce and Economic Opportunity Das Illinois Department of Commerce and Economic Opportunity vermarktet Illinois als attraktiven Wirtschaftsstandort. Dies erfolgt über die Anwerbung und Bindung von Unternehmen, den Aufbau der Infrastruktur, die Schaffung von Trainings- und Ausbildungsangeboten und die Verwaltung von nationalen und bundesstaatlichen Förderprogrammen. Illinois Department of Commerce and Economic Opportunity Andria Winters, Acting Director 100 W. Randolph St. Chicago, Illinois, 60601 +1-312-814-7179 www.ildceo.net/dceo Illinois Energy Association Die Illinois Energy Association ist ein Verband von Stromversorgern in Illinois. Seit 1994 unterstützt er seine Mitglieder bei der Koordination von Aktivitäten vor der Illinois General Assembly und dem US-Kongress. Zudem ist der Verband gemeinsam mit nationalen und bundesstaatlichen Regulatoren an verschiedenen Initiativen der Stromversorgungsindustrie beteiligt. Illinois Energy Association James R. Monk, President 1 West Old State Capitol Plaza, Suite 509 Springfield, Illinois, 62701 +1-217-523-7348 jmonk@ilenergyassn.org www.ilenergyassn.org Illinois Environmental Protection Agency (EPA) Die Illinois EPA ist die Umweltschutzbehörde von Illinois, die u. a. die Luft- und Wasserqualität des Staates reguliert und kontrolliert. Illinois Environmental Protection Agency 1021 North Grand Avenue East P.O. Box 19276 Springfield, Illinois, 62794-9276 +1-217-782-3397 www.epa.illinois.gov 35 Illinois Institute for Rural Affairs Das Illinois Institute for Rural Affairs der Western Illinois University setzt sich für die Verbesserung der Lebensqualität in ländlichen Gegenden ein. Ziel ist es, mit Hilfe von Public-Private-Partnerships, Geschäftsgründungen und erneuerbare Energie bzw. Windenergie Projekte der Gemeinden zu fördern. Die Finanzierung ist verbunden mit ILDCEO. Illinois Institute for Rural Affairs Christophe Merrett, Director/Professor 518 Stipes Hall 1 University Circle Macomb, Illinois, 61455 +1-309-298-2237 iira@wiu.edu www.illinoiswind.org Innovation Center for US Dairy Das von dem US Department of Agriculture finanzierte Innovation Center for US Dairy ist ein Forum der Milchindustrie zur Entwicklung von Innovationen und neuen Absatzwegen. Innovation Center for US Dairy Barbara O’Brien, Präsidentin 10255 West Higgins Road, Suite 900 Rosemont, Illinois, 60018 +1-315-472-9143 innovationcenter@usdairy.com www.usdairy.com US Department of Agriculture (USDA) - Rural Development Das USDA Rural Development unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. US Department of Agriculture - Rural Development Colleen Callahan, State Director 2118 West Park Court, Suite A Champaign, Illinois, 61821 Colleen Callahan, State Director Illinois +1-217-403-6200 www.rurdev.usda.gov/il/ 36 3.4.2. Ausgewählte Unternehmen Abengoa Bioenergy of Illinois Abengoa Bioenergy ist ein führendes Unternehmen in der Entwicklung von neuen Technologien für die Produktion von Biokraftstoffen und die Förderung der Nachhaltigkeit von Rohstoffen. Hauptsitze des Unternehmens sind Madrid und Sevilla, Spanien. Abengoa Bioenergy of Illinois 395 Bissell St. Madison, Illinois, 63060 +1-618-451-4420 abengoabioenergy@abengoa.com www.abengoabioenergy.com/bioetanol/illinois Acciona Energy Acciona Energy ist eine spanische Firma für Energieinfrastruktur mit US-Hauptsitz in Chicago. Acciona Energy Dirk Ruitenberg, Procurement Manager 55 East Monroe Street Chicago, IL 60603 +1-312-673-3000 www.acciona-na.com AMP CNG AMP CNG ist ein Anbieter von komprimiertem Erdgas und Erdgastankstellen. Das Unternehmen baut Tankstellen, verkauft komprimiertes Erdgas, least erdgasbetriebene Trucks und bezieht Biomethan. Anfang 2014 waren bereits 25 Tankstellen in Betrieb. AMP CNG Grant Zimmerman, Senior Vice President – Business Development 1130 W Monroe Avenue Chicago, Illinois, 60607 +1-312-300-6700 info@ampcng.com http://ampcng.com Archer Daniels Midland Company Archer Daniels Midland ist einer der führenden Hersteller von Maisprodukten. In mehr als 265 Fabriken wird Mais in Produkte für die Tierfütterung, für die Industrie und für den Energiesektor verarbeitet. Archer Daniels Midland Company 77 West Wacker Drive, Suite 4600 Chicago, Illinois 60601 +1-312-634-8100 37 ARI Environmental, Inc. Das US-weit tätige Unternehmen ARI Environmental, Inc. testet Emissionen von Industriekunden zur Erfüllung von Luftreinheitsgesetzen der EPA und regionalen Staatsämtern. Zu den Dienstleistungen gehören u. a. die Messung von Emissionen an der Emissionsquelle, Dichtigkeitsprüfungen, FELDAR21 Data Management Software, vor-Ort OSHAArbeitssicherheitskontrollen und Laboranalysen. ARI Environmental, Inc. Larry Goldfine, President 951 Old Rand Road Unit 106 Wauconda, Illinois, 60084 +1-847-487-1580 lgoldfine@arienv.com www.arienv.com Caterpillar, Inc. Caterpillar ist ein weltweit führender Hersteller von Bau und Bergbaumaschinen, Diesel- und Gasmotoren und industriell genutzten Gasturbinen und Strom/Dieselloks. Caterpillar, Inc. 100 North East Adams St Peoria, Illinois, 61629 +1-309-675-1000 www.cat.com CST Storage CST Storage ist ein führender Anbieter von Silos und Silozubehör. CST Storage Sherry Stephens, Marketing Coordinator 345 Harvestore Drive DeKalb, Illinois, 60115 sstephens@cst-storage.com www.cstindustries.com Eisenmann Corporation USA Deutscher Anlagenbauer und Anbieter von Umwelttechnologien mit Sitz in Crystal Lake, IL. Als führender Lieferant von regenerativen thermischen Nachverbrennungsanlagen (RNVs), hat es sein Portfolio um vielfältige Produkte für den Bereich der erneuerbaren Energien und der Energieerzeugung aus Müll (Waste to Energy) erweitert. Eisenmann Corporation USA 150 E. Dartmoor Drive Crystal Lake, Illinois, 60014 +1-815-455-4100 info@Eisenmann.com www.eisenmann.us.com 38 Honeywell’s UOP UOP LLC, ehemals als Universal Oil Products bekannt, ist ein multinationales Unternehmen, das Technologien für die Erdöl-, Gas-, Petrochemie-Produktion und andere wichtige Branchen entwickelt und bereitstellt. UOP World Corporate Offices 25 E. Algonquin Road (Bldg A) P.O. Box 5017 Des Plaines, IL 60017-5017 +1-847-391-2000 www.uop.com Indeck Energy Services, Inc. Indeck Energy Services, Inc. entwickelt Energieanalgen, die diverse Ressourcen nutzen, um Biokraftstoffe und Strom zu erzeugen. Indeck Energy Services, Inc. David N. Hicks Vice President, Development 600 N Buffalo Grove Rd # 300 Buffalo Grove, Illinois, 60089 +1-847-520-3212 info@indeckenergy.com www.indeckenergy.com Mainstream Renewable Power Mainstream Renewable Power entwickelt, baut und betreibt weltweit Anlagen zur Erzeugung von Strom durch erneuerbare Energien. Mainstream Renewable Power 190 S. LaSalle, Suite 1120 Chicago, Illinois, 60603 +1-312-445-3700 Info-US@mainstreamrp.com www.mainstreamrp.com SUMA America, Inc. Deutscher Hersteller von Rührwerken für Wasser- und Abwasseranwendungen sowie für Biogasanlagen. Sitz des Unternehmens ist Glenview, IL. SUMA America Inc. 855 N Wood Dale Rd, Suite A Wood Dale, IL 60191 +1-847-427-7800 Gene@gosuma.com www.gosuma.com 39 Walker Process Equipment Hersteller von Wasser- und Abwasserbehandlungsequipment. Hierzu gehören energieeffiziente Rührsysteme für Biogasanlagen basierend auf dem Stamo Maskin AB agitator design. Die kostengünstigen Rührsysteme kommen weltweit in mehreren hundert Biogasanlagen zur Anwendung; zunehmend auch in den USA. Walker Process Equipment Arn Johnson, Manager of Project Development 840 North Russell Ave Aurora, Illinois, 60506 +1-630-264-5406 arn.johnson@walker-process.com www.walker-process.com 40 4. Staatenprofil Indiana Abbildung 7: Geographische Lage und Kurzüberblick Indiana Übersicht82, 83, 84, 85 Installierte Gesamtleistung (2013) 30.819 MW Installierte EE-Leistung (ohne >1.745 MW Wasserkraft) (2014) >3% Anteil EE an der Stromerzeugung (2014) Marktpotenzial Bioenergie Mittel Marktpotenzial EE Mittel Anreize (Stand 2015)86 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 6.596.855 Einwohner (2014)89 Fläche: 936.099 km2 Hauptstadt: Indianapolis Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)87 Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal 10% bis 2025 Staatliche Richtlinien (Stand 2015)88 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note B Note B Quelle: Eigene Darstellung Indiana verfügt, abgesehen von einigen Kohlevorkommen, kaum über fossile Energieressourcen. Obwohl sich Indiana im Jahr 2011 mit der Verabschiedung eines Renewable Energy Goalszur Förderung von erneuerbaren Energien verpflichtet hat, schreitet nach Einschätzung der AHK USA-Chicago die Entwicklung in diesem Bereich nur langsam voran. Das Wirtschaftsklima Indianas wird als unternehmerfreundlich eingestuft. Dies liegt unter anderem an den im Vergleich zu anderen US-Bundesstaaten niedrigen Unternehmenssteuern. Die größten Unternehmen in Indiana sind Wellpoint, Eli Lilly Pharma, Cummins, Steel Dynamics und NiSource.90 4.1. Energiemarkt In Indiana wurde im Jahr 2013 84% des Stroms durch Kohlekraftwerke erzeugt (siehe Tabelle 7). Über die Jahre hinweg ist dieser Anteil jedoch stetig gesunken (2002: 96,06%), wobei sich der Anteil von Erdgas an der Stromproduktion von 2002 bis 2013 mehr als verdoppelt hat. Wind und andere erneuerbare Energieressourcen trugen zusammen rund 3% zur Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 83 Vgl. AWEA - Wind State Facts (2015), abgerufen am 02.06.2015 84 Vgl. SEIA - State Solar Policy (2015),abgerufen am 15.06.2015 85 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 86 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 87 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 88 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 89 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 90 Vgl. FunCityFinder- 50 Largest Indiana Public Companies (2009), abgerufen am 05.08.2015 82 41 Stromproduktion in Indiana bei. Die Nutzung von Wasserkraft zur Stromerzeugung bewegte sich in den letzten zehn Jahren konstant auf einem vernachlässigbaren Niveau von unter 1%. 91 Tabelle 7: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Indiana (2013) Anteil in Anteil in Stromerzeugung Energiequelle Prozent Prozent in MWh (2013) (2013) (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 8,18% 9.032.236 3,09% 3.782.451 138,79% Erdöl 1,42% 1.572.309 0,50% 617.132 154,78% Kohle 83,94% 92.671.942 96,06% 117.659.700 -21,24% Konventionelle Wasserkraft 0,35% 386.928 0,34% 411.270 -5,92% Wind 3,15% 3.481.093 k. A. k. A. k. A. Andere 0,40% 442.465 0,01% 15.642 2728,70% Solarthermie und Photovoltaik 0,03% 30.540 k. A. k. A. k. A. Sonstige Biomasse 0,34% 376.303 k. A. k. A. k. A. Holz/Holzabfälle/Pellets 0,00% 0 k. A. k. A. k. A. Andere Gase 2,18% 2.409.662 k. A. k. A. k. A. Total 100,00% 110.403.477 100,00% 122,486,195 -9,86% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Indiana weist im landesweiten Vergleich unterdurchschnittliche Strompreise über alle Sektoren hinweg, auf (vgl. Tabelle 8). Die Brutto-Strompreise für Privathaushalte (residential electricity rates) lagen in 2014 bei 11,25 US-Cent/kWh. Die Preise für industrielle (industrial electricity rates) Abnehmer lagen bei 6,87 US-Cent/kWh (US-amerikanischer Durchschnitt: 7,01 US-Cent/kWh) und für gewerbliche Kunden (commercial electricity rates) bei 9,83 US-Cent/kWh bei einem landesweiten Durchschnitt von 10,75 US-Cent/kWh.92 Tabelle 8: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Indiana (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Indiana 11,25 9,83 6,87 10,19 8,97 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Indiana für Erdgas für den Handel betrug 8,23 USD/1000 ft3 im Jahr 2014.93 Abbildung 8 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Indiana zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 93 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015. 1000 ft3 entsprechen 28,3168m³. 91 92 42 Abbildung 8: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Indiana, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Indiana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Indiana wurde im Jahr 2013 mit 60,2% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 28,7%, Flüssiggas mit 7,1% und Heizöl mit 0,8%. In 3,2% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.94 4.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Indiana hat im November 2005 Interconnection Standards95 und im Jahr 2004 Gesetze zum Net-Metering96 eingeführt. Zudem gibt es in Indiana eine nicht bindende Norm, die festlegt, dass die Stromanbieter Indianas zwischen 2013 und 2018 durchschnittlich 4% und bis 2025 durchschnittlich 10% ihres Stroms aus sogenannten sauberen Ressourcen erzeugen sollen. Anreize erhalten Stromanbieter hierzu aus der sogenannten Comprehensive Hoosier Option to Incentivize Cleaner Energy (CHOICE), die vom Indiana Office of Energy Development verwaltet wird.97 Zu den zulässigen Energien zählen Solar, Windkraft und Biomasse, aber auch andere, nicht regenerative alternative Energien. Das von der Indiana Regulatory Commission verwaltete Programm betrifft nur private Stromversorger. Stadtwerke und andere Stromgenossenschaften sind befreit. Da der RPS nicht bindend ist, trägt er nicht maßgeblich zum Ausbau erneuerbarer Energien in Indiana bei.98 Dennoch sind die meisten Stromversorger in der einen oder anderen Form bereits in der Erzeugung und Distribution von erneuerbarer Energie (vor allem Wind) involviert. Etwa 70-80% des in Indiana erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien wird in Form von Renewable Energy Credits an andere Bundesstaaten, in denen strengere RPS existieren, verkauft.99 Insgesamt bezieht sich die Förderung von alternativen Energietechnologien zu großen Teilen auf Biokraftstoffe und die Entwicklung von schadstoffärmeren Kohletechnologien. Kohle und Erdgas werden in den nächsten Jahren laut Marktexperten die dominanten Energielieferanten in Indiana bleiben.100 Indiana bietet eine Reihe von Förderprogrammen für Bioenergie oder allgemein erneuerbare Energieprojekte, die auch für Bioenergie gelten, an, die in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet sind. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Indiana State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Vgl. DSIRE, Indiana, Interconnection Standards (2014), abgerufen am 30.04.2015 Vgl. DSIRE, Indiana, Net Metering (2014), abgerufen am 30.04.2015 97 Vgl. Indiana Office of Energy Development - CHOICE Program ( kein Datum), abgerufen am 12.08.2015 98 Vgl. DSIRE, Indiana, Clean Energy Portfolio Goal (2014), abgerufen am 14.03.2014 99 Gespräch mit Laura Arnold, President of the Indiana Distributed Energy Alliance am 08.05.2015 100 Vgl. ebd. 94 95 96 43 Tabelle 9: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Indiana101 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms General Information Freiwilliges Ziel, bis 2025 10% des Indiana Utility Regulatory Stroms aus sauberen Energien zu Commission erzeugen; beinhaltet auch Quellen wie Clean Energy Renewables 101 West Washington Street Energie aus MüllverbrennungsPortfolio Goal Portfolio Standard Suite 1500 E anlagen und bis zu 30% aus Indianapolis, IN 46204 „sauberer“ Kohle, Kernkraft und Tel: +1 317 232 2701 Erdgas, daher nur beschränkt förderlich für erneuerbare Energien. Brad Borum Ermöglicht i. d. R. kleinen, Indiana Utility Regulatory dezentralen Energieerzeugern, Commission überschüssigen Strom ins Netz Electricity Division einzuspeisen. Bei Stromentnahme Indiana - NetNet-Metering 101 West Washington Street läuft der Zähler vorwärts, bei Metering Suite 1500E Stromeinspeisung rückwärts. Indianapolis, IN 46204 Eingespeister Strom wird in der Regel Tel: +1 317 232 2304 auf der Stromrechnung als Guthaben E-Mail: bborum@urc.in.gov für den nächsten Monat verbucht. Brad Borum Indiana Utility Regulatory Mit Interconnection bezeichnet man Commission die Verbindung einer dezentralen Electricity Division Energieanlage zum Stromnetz des Interconnection Netzanschluss 101 West Washington Street lokalen Stromanbieters. Die Standards Suite 1500E Interconnection Standards definieren Indianapolis, IN 46204 einheitliche Richtlinien für Prozesse Tel: +1 317 232 2304 und technische Bedingungen. E-Mail: bborum@urc.in.gov Sales and Use Tax Exemption for Electrical Generating Equipment Umsatzsteueranreiz Sales Tax Contact Indiana Department of Revenue Tel: +1 317 233 4015 Maschinen, Materialien und Werkzeuge, die für die Erbauung einer energieherstellenden Anlage verwendet werden, sind von der Umsatz- und Gebrauchssteuer befreit. 4.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Wie die folgende Abbildung zeigt, fällt vor allem im Norden und Westen Indianas die größte Menge an Biomasse in Indiana an. Das Biomassepotential beläuft sich nach der Abbildung 6 und dem NREL Atlas auf insgesamt etwa 13 Mio. t. pro Jahr. Nach Einschätzung der AHK USA-Chicago ist diese Biomassepotential im Vergleich mit den anderen Staaten des Mittleren Westens als mittelmäßig zu bewerten. Ernteabfälle machen davon die größte Menge aus (9 Mio. t). Dies stellt grundsätzlich ein Potenzial für die zukünftige Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation und für die energetische Nutzung von Biomasse dar. 101 Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. 44 Abbildung 9: Biomassevorkommen in Indiana(1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Indiana Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Bioethanol und Biodiesel Der Bioenergiemarkt in Indiana wird von der Ethanolproduktion dominiert. Wie in vielen anderen Staaten des mittleren Westens, lässt sich dies durch die extensive landwirtschaftliche Produktion von Mais und Soja erklären und realisieren.102 Bezogen auf die Kapazität liegt Indiana 2015 bundesweit auf Rang vier in der Produktion von Bioethanol. Weitere Anlagen sind jedoch nicht geplant.103 Die jährliche Produktionsleistung von Biodiesel lag im März 2015 bei 120 Mio. gal. (ca. 454 Mio. l), was US-Rang fünf entsprach.104 Marktexperten weisen aber bereits darauf hin, dass die Produktion von Bioethanol auf Maisbasis voraussichtlich nicht mehr stark steigen wird und die Marktkapazität weitestgehend erschöpft ist.105 Vgl. Gespräch mit Chad Martin, Purdue University- Department of Agricultural & Biological Engineering am 26.05.2015 Vgl. RFA - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 11.06.2015 104 Vgl. EIA - Monthly Biodiesel Production Report (2015), abgerufen am 11.06.2015 105 Vgl. Gespräch mit Chad Martin, Purdue University- Department of Agricultural & Biological Engineering am 26.05.2015 102 103 45 Kraftstoffe der zweiten Generation Insgesamt könnten in Indiana laut einer Studie aus dem Jahr 2008106 der Purdue University jährlich 6,7 Mio. t/an Trockenmasse von Maisstroh gesammelt werden und damit, unter entsprechenden technologischen Bedingungen, mehr als 600 Mio. gal. (ca. 2.271 Mio. l) an Zelluloseethanol produziert werden.107 Nach Aussagen eines Marktexperten investiert Indiana, im Vergleich zu Staaten wie Iowa, aber nur in geringem Maße in die Weiterentwicklung des Marktes für Biokraftstoffe der zweiten Generation.108 Generell wird Indiana eher in der Rolle des Zulieferers von Rohstoffen durch die starke Präsenz der landwirtschaftlichen Produktion von Soja und Mais gesehen.109 Biogas und Deponiegas Im Bereich Biogas ist das Potenzial, gemessen an den verfügbaren Ressourcen, relativ hoch.110 Vor allem die stark vertretene Schweineindustrie kann in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Laut AgStar, sind mindestens 296 Schweinebetriebe in Indiana für den Einsatz von Biogasanlagen geeignet. Weitere Schätzungen von Ag Star aus dem Jahr 2002 besagen, dass durch die 296 Schweinebetriebe etwa 296.000 MWh Elektrizität pro Jahr produziert werden könnten111. Insgesamt sind in Indiana im Jahr 2015 aber erst neun landwirtschaftlich genutzte Biogasanlagen in Betrieb.112 Dies deutet darauf hin, dass es in Indiana Barrieren für die Installation von Biogasanlagen gibt. Die meisten Biogasanlagen Indianas befinden sich in Klärwerken und auf Mülldeponien. Im Vergleich mit den anderen US-Bundesstaaten weist Indiana recht große Deponiegasaktivitäten auf. Deponiegas wird in 23 Deponien gewonnen und 14 weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen, d. h. diese haben laut der US Environmental Protection Agency geeignete technische Voraussetzungen zur Gewinnung von Deponiegas.113 Laut NREL Biopower Atlas gibt es ebenfalls nur eine kommunale Verbrennungsanlage, die aus kommunalen Abfällen im Landkreis Marion, Strom produziert (wasteto energy). Diese Anlage gehört dem Unternehmen Convanta Idiananapolis Energy und produziert jährlich etwa 40.000 MWh.114 Feste Biomasse Wie die Abbildung 6 deutlich macht, gibt es ein relativ großes Biomassevorkommen in Indiana. Die tatsächliche Produktion von Strom oder Wärme aus fester Biomasse spielt nach Erfahrungen der AHK USA-Chicago in Indiana 2015 bisher allerdings keine signifikante Rolle. Erneuerbare Energien zur Stromerzeugung werden in Indiana vor allem durch Windenergietechnologien dominiert.115 Auf der Landkarte der Biomass Power Association lassen sich so keine Biomasse-Anlagen in Indiana finden, die durch die Verbrennung von Holz (z. B. Holzpellets) Strom gewinnen. In Indiana gibt es lediglich zwei Firmen, die Pellets aus Holz herstellen. Dies ist zum einen die Inferno Wood Pellet Company in Huntingurg (Hartholz), zum anderen die Northeast Wood Products LLC (Hartholz) in Ligoner.116 117. Aufgrund dieser Ausführungen kommt die AHK USA-Chicago zu dem Schluss, dass die energetische Nutzung von Biomasse bisher in dem Staat noch keine große Rolle spielt, obwohl ein durchschnittlich gutes Biomassepotential vorliegt. Aktuellere Daten bzgl. anderer Biomasseformen gibt nach Kenntnisstand der AHK nicht Vgl. Purdue University- The economics of renewable energy: Corn stover and switchgrass (2008), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 11.06.2015 108 Konkrete Daten die Investitionsvolumina in verschiedenen Staaten vergleichen lassen gibt es nach Kenntnisstand der AHK nicht. 109 Vgl. Gespräch mit Chad Martin, Purdue University- Department of Agricultural & Biological Engineering am 26.05.2015 110 Vgl. NREL - BioFuels Atlas (2013). Bitte “Methane-Manure Management” anklicken, abgerufen am 11.06.2015 111 Vgl. AgStar (o.J.) - Market Opportunities for Biogas Recovery Systems , zuletzt erhobene Daten aus dem Jahr 2002, abgerufen am 05.08.2015 112 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015),abgerufen am 11.06.2015 113 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 11.06.2015 114 Vgl. NREL (2015) Biopower Plants, zuletzt abgerufen am 08.04. 2015 115 Vgl. EIA –Indiana - State Profile and Energy Estimate (2015), abgerufen am 05.08.2015 116 Vgl. Biomass Magazin (2015) - Pellet Plants, abgerufen am 08.04.2015 117 Vgl. NREL (2015) Biopower Plants, zuletzt abgerufen am 08.04. 2015 106 107 46 Laut eines Marktexperten gibt es für deutsche Firmen ein großes Marktpotenzial im Bereich von Konversionstechnologien, die in der Lage sind, unterschiedliche Rohstoffe energetisch zu nutzen (z. B. Lebensmittelabfälle und Gülle von Schweinen oder Kühen). Einen weiteren Fokus sollten deutsche Firmen darauf legen, einfache bzw. einfach verständliche Technologien zu produzieren, die auch von Nichtexperten gehandhabt werden können. Für viele Landwirte stellt die Komplexität der Technik eine große Barriere dar, wenn es darum geht, eine Biogasanlage auf ihrem Hof zu errichten. Alles in allem wird das Investitionsklima als sehr offen und positiv gegenüber deutschen Firmen beschrieben. 118 Referenzprojekte Green Cow Power- Energie aus Kuhmist Green Cow Power steht für ein 7 Mio. USD-Projekt in Goshen, Indiana, welches zum Ziel hat, die Treibhausgasemissionen und weitere umweltbedingte Probleme in Zusammenhang mit Milchviehbetrieben zu verringern. Wie auch bei anderen Projekten dieser Art, soll in Zukunft Gülle in Elektrizität umgewandelt werden. Der Entwickler des Projekts, Brian Furrer, hat bereits Erfahrungen mit der Entwicklung ähnlicher Projekte in der Vergangenheit sammeln können. Furrer hat mit seiner Firma Bio Town Ag eine ähnliche Anlage in Reynolds Indiana entwickelt und produziert damit 49.000 MWh pro Jahr. Damit konnten 2012119 ungefähr 6.000 Haushalte mit Strom versorgt werden.120 4.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 4.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Indiana Department of Environmental Management Das Indiana Department of Environmental Management wurde 1986 gegründet und bietet Dienstleistungen im Bereich der Umweltaufsicht und der technischen Unterstützung in Indiana an. Hier arbeiten Ingenieure, Wissenschaftler und Projektmanager im Bereich Umwelt eng zusammen, um Vorschriften auf staatlicher und nationaler Ebene zu verfassen. Indiana Department of Environmental Management Indiana Government Center North Kayla Werbianskyj, Environmental Manager 100 N. Senate Ave. Indianapolis, Indiana, 42604 +1-913-299-4474 www.in.gov/idem Vgl. Gespräch mit Chad Martin, Purdue University- Department of Agricultural & Biological Engineering am 26.05.2015 Aktuellere Daten liegen der AHK bisher nicht vor. 120 Vgl. Biomass Magazine – Developers construct 3 MW digester project in rural Indiana (2014), abgerufen am 11.06.2015 118 119 47 Indiana Economic Development Corporation Die Indiana Economic Development Corporation ist die wichtigste Agentur für wirtschaftliche Entwicklung in Indiana. Sie wurde im Februar 2005 gegründet, um das damalige Department of Commerce zu ersetzen. Um schnell auf die Trends in Industrie und Unternehmen reagieren zu können, ist die Agentur selbst als Unternehmen in Form einer öffentlich-privaten Partnerschaft aufgebaut. Indiana Economic Development Corporation Erin Schneider, Business Development Director One North Capitol, Suite 700 Indianapolis, Indiana, 46204 +1-317-232-8800 www.in.gov/iedc Indiana Energy Association Die Indiana Energy Association ist ein Wirtschaftsverband, der aus 14 privaten Gas- und Stromanbietern und einem staatlichen Gasunternehmen besteht. Der Verband fokussiert die Verbreitung und Verbesserung von Indianas Energiepolitik. Insgesamt befinden sich ca. vier Mio. Verbraucher unter dem Schirm der IEA Unternehmen. Indiana Energy Association 1600 One American Square Box 82065 Indianapolis, Indiana, 46282 +1-317-632-4406 www.indianaenergy.org Indiana Office of Energy Development Unter der Führung von Governor Sue Ellspermann beeinflusst das Office of Energy Development maßgeblich die Energiepolitik in Indiana. Regulierungen und Gesetze basieren auf dem Strategieplan für Energie, dem sogenannten Comprehensive Hoosier Option to Incentivize Cleaner Energy (CHOICE), der zur Erreichung des freiwilligen Renewable Energy Goals beitragen soll. Indiana Office of Energy Development Cary Aubrey, Program Director for Alternative Vehicle Fuels and Bioenergy caubrey@oed.in.gov Megan Ottesen, Program Director for Energy Efficiency, Renewables, EVs, and Nuclear mottesen@oed.in.gov +1-317-232-8939 www.in.gov/oed 1 North Capitol Suite 600 Indianapolis, Indiana, 46204 www.in.gov/oed 48 4.4.2. Ausgewählte Unternehmen Abengoa Bioenergy Abengoa Bioenergy ist ein führendes Unternehmen in der Entwicklung von neuen Technologien für die Produktion von Biokraftstoffen und die Förderung der Nachhaltigkeit von Rohstoffen. Die Hauptsitze des Unternehmens befinden sich in Madrid und Sevilla, Spanien. Abengoa Bioenergy of Indiana 8999 West Franklin Road Mount Vernon, Indiana, 47620 +1-812-985-4032 abengoabioenergy@abengoa.com www.abengoabioenergy.com/web/en/index.html Duke Energy Indiana Duke Energy ist mit ca. 7,2 Mio. Kunden einer der größten Energiekonzerne der USA und gehört zu den Fortune 250 Unternehmen. Im Mittleren Westen, den Carolina Staaten und Florida hat Duke eine Gesamtkapazität zur Stromerzeugung von 57,7 GW. Zudem versorgt Duke Kunden in Colorado, Ohio und Kentucky mit Erdgas. Duke Energy Indiana Misty McCammack, Economic Development Manager 1000 E Main Street, Mail Drop WP 890 Plainfield, Indiana, 46168 www.duke-energy.com/indiana.asp Energy Systems Group Das Energiedienstleistungsunternehmen entwickelt, finanziert und betreibt erneuerbare Energieanlagen im Bereich Biogas, Deponiegas, Wind, Solar und Geothermie. Das Kerngeschäft ist fokussiert auf Energieleistungsverträge und ein Netzwerk aus Partnerschaften mit Energieversorgern. Energy Systems Group 4655 Rosebud Lane Newburgh, Indiana, 47630 +1-812-471-5000 esg@energysystemsgroup.com www.energysystemsgroup.com/renewable-energy.html Entec Biogas USA Das österreichische Unternehmen Entec Biogas USA entwickelt und baut Biogasanlagen für u. a. folgende Kundengruppen: Landwirtschaft, Industrie, Handel und Gemeinden. Das Unternehmen mit über 30 Referenzanlagen in den USA arbeitet mit dem amerikanischen EPC-Partner Layne zusammen, der den Bau der Anlagen übernimmt. Layne, i.A. Entec Biogas USA 4520 North State Road 37 Orleans, Indiana, 47452 +1-812-865-3232 www.layne.com/en/divisions/heavy-civil 49 Fair Oaks Farms Fair Oaks Farms betreibt eine Biogasanlage in der Dung von über 10.500 Kühen verwendet wird. Das Biogas wird aufbereitet und zur Betankung der Milchfahrzeugflotte verwendet. Fair Oaks Farms 5431 East 600 North Fair Oaks, Indiana, 47943 +1-219-394-2025 info@fofarms.com www.fofarms.com FBi Buildings, Inc. FBi Buildings, Inc. ist eine Full-Service EPC-Firma, spezialisiert auf landwirtschaftliche Gebäude inkl. Scheunen, Milchvieh- und Rinderställen, Biogastanks, Maschinenschuppen und mehr. FBi Buildings, Inc. 3823 W. 1800 S. Remington, Indiana, 47977 +1-219-261-2157 info@fbibuildings.com www.fbibuildings.com Greencycle Hersteller von Mulch und Kompost aus Garten-, Holz-, und Lebensmittelabfällen. Greencycle 1103 West Troy Avenue Indianapolis, Indiana, 46225 +1-317-780-8175 info@GreenCycleIndy.com www.greencycleindy.com Northern Indiana Public Service Company (NIPSCO) NIPSCO mit Hauptsitz in Merrillville, Indiana ist eines von sieben Tochterunternehmen der NiSource Inc. (NYSE: NI). Mit 468.000 Stromkunden und 821.000 Gaskunden ist NIPSCO der zweitgrößte Stromversorger und größte Gasversorger Indianas. NIPSCO 801 E 86th Ave Merrillville, IN 46410 +1-800-464-7726 SaveEnergy@nisource.com www.nipsco.com 50 5. Staatenprofil Iowa Abbildung 10: Geographische Lage und Kurzüberblick Iowa Übersicht121, 122, 123, 124 Installierte Gesamtleistung (2013) 17.170 MW Installierte EE-Leistung (ohne >5.708 MW Wasserkraft) (2014) >28% Anteil EE an der Stromerzeugung (2014) Marktpotenzial Bioenergie Hoch Marktpotenzial EE Hoch Anreize (Stand 2015)125 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 3.107.126 Einwohner (2014)128 Fläche: 142.449 km2 Hauptstadt: Des Moines Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)126 Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal k. A. 105 MW Staatliche Richtlinien (Stand 2015)127 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note B Note B Quelle: Eigene Darstellung Iowa liegt im Korngürtel (corn belt) der USA und wird oft als Herzstück Amerikas („American Heartland“) bezeichnet. Entsprechend der weiten Landflächen ist Iowa führend im nationalen Getreideanbau. Im Bereich Bioethanol ist Iowa der größte Hersteller der USA und trägt etwa ein Viertel zu der gesamten Ethanolproduktion der USA bei. Damit wird in Iowa doppelt so viel Ethanol produziert wie im Bundesstaat Illinois, welcher hinter Iowa und Nebraska an dritter Stelle liegt. 5.1. Energiemarkt Iowa ist bekannt für seinen hohen Anteil an Windkraft im Stromerzeugungsmix. Dieser lag im Jahr 2014 bei rund 28%, womit Iowa im Staatenvergleich des Mittleren Westens, vor South Dakota mit 25%, den ersten Platz einnimmt. Der Großteil der Elektrizität (ca. 60%) wird jedoch weiterhin durch Kohlekraftwerke erzeugt (siehe Tabelle 10), wobei dieser Anteil nachlässt (2002: 83%). An dritter Stelle schließt sich mit ca. 9% die Stromproduktion durch Kernenergie an, gefolgt von Erdgas mit rund 3%.129 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 122 Vgl. AWEA - Wind State Facts (2015), abgerufen am 02.06.2015 123 Vgl. IREC- US Solar Market Trends 2013 (2014), abgerufen am 05.06.2015 124 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 125 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 126 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 127 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 128 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 129 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 121 51 Tabelle 10: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Iowa (2013)130 Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 2,52% 1.430.012 1,30% 554.719 157,79% Erdöl 0,25% 141.456 0,15% 63.864 121,50% Kernenergie 9,39% 5.320.785 10,76% 4.573.958 16,33% Kohle 58,76% 33.302.345 83,17% 35.372.058 -5,85% Konventionelle Wasserkraft 1,32% 749.122 2,23% 946.383 -20,84% Wind 27,47% 15.568.406 2,16% 918.835 1594,36% Andere 0,00% 0 0,232% 98.567 -100,00% Sonstige Biomasse 0,28% 158.630 k. A. k. A. k. A. Holz/Holzabfälle/Pellets 0,00% 0 k. A. k. A. k. A. Total 100,00% 56.670.757 100,00% 42.528.384 33,25% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Im Vergleich zu 2013 sind die Strompreise in Iowa leicht gestiegen, verbleiben jedoch weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Sie betrugen im Dezember 2014 für Haushalte 11,35 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 12,50 US-Cent/kWh), für gewerbliche Kunden 8,74 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 10,75 US-Cent/kWh) und für industrielle Abnehmer 5,77 USCent/kWh (US-Durchschnitt: 7,01 US-Cent/kWh). Tabelle 11: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Iowa (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Iowa 11,35 8,74 5,77 k. A. 8,24 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Iowa für Erdgas für den Handel betrug 8,15 USD/1000 ft 3 im Jahr 2014.131 5.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen In Iowa wurde als Renewable Portfolio Standard (RPS) 132 das Alternative Energy Law festgeschrieben. Durch seine geringen Anforderungen ist es für den Ausbau von erneuerbaren Energien mittlerweile bedeutungslos. Das Gesetz verpflichtet Iowas private Stromversorgungsunternehmen lediglich dazu, gemeinsam über eine Erzeugungskapazität für erneuerbare Energie von mindestens 105 MW zu verfügen. Mit über 5 GW an installierter Windleistung in Iowa ist dieses Ziel längst erreicht. Ein spezieller Mindestanteil für Bioenergie existiert nicht.133 Der Staat hat jedoch Gesetze zum NetMetering134 und Interconnection Standards135 implementiert. In der Tabelle sind nur Energiequellen aufgeführt, die mindestens 0,01% zur Stromerzeugung des Staates beitragen. Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015. 1000 ft3 entsprechen 28,3168 m³. Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Strom zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 133 Vgl. DSIRE, Iowa, Alternative Energy Law (2014), abgerufen am 30.04.2015 134 Vgl. DSIRE, Iowa, Net Metering (2014), abgerufen am 30.04.2015 135 Vgl. DSIRE, Iowa, Interconnection Standards (2014), abgerufen am 30.04.2015 130 131 132 52 Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Förderprogramme in Iowa. Fördermittel und Anreize werden, wie dargestellt, nicht nur auf Bundesstaatsebene und von Regierungsbehörden vergeben, sondern auch auf lokaler Ebene und oft von einzelnen Stadtwerken angeboten. Abbildung 11 zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Iowa zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Abbildung 11: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Iowa, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Iowa State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Iowa wurde im Jahr 2013 mit 62,7% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 13,2%, Flüssiggas mit 13,2% und Heizöl mit 0,6%. In 3,3% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.136 Tabelle 12: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Iowa137 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Customer Care Alliant Energy Alliant Energy Distributed Resources and Biomasse- und Biogasanlagen, Interstate Power Renewable Energy Rabattprogramme die für den betriebseigenen and Light 222 West Washington Avenue von Bedarf produzieren, können eine Business and P.O. Box 192 Stromversorgern Rückvergütung vom Farm Renewable Madison, IA 53701-0192 Stromversorger bekommen. Energy Rebates Tel: +1 800 255 4268 E-Mail: customercare@alliantenergy.com Bill Haman Iowa State University Iowa Energy Center Alternate Energy Staatliches 2521 University Drive Staatlich finanziertes Darlehen Revolving Loan Darlehen Suite 124 für erneuerbare Energieanlagen. Program Ames, IA 50010-8629 Tel: +1 515 294 8819 E-Mail: iec@energy.iastate.edu 136 137 Vgl. US Energy Information Administration (2015): Iowa State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen aus den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. 53 Name des Förderprogramms Energy Replacement Generation Tax Exemption Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Steuerbefreiung für Unternehmen Public Information - Revenue Iowa Department of Revenue Hoover State Office Building 1305 E. Walnut Des Moines, IA 50319 Tel: +1 800 367 3388 Gasgewinnung aus Mülldeponien ist von der staatlichen Produktionssteuer auf stromerzeugende Anlagen befreit. Iowa Energy Bank Staatliches Darlehen Mandatory Utility Green Power Option Stromversorger müssen Kunden eine ÖkostromOption anbieten Methane Gas Conversion Property Tax Exemption Net-Metering Renewable Energy Production Tax Credit (Personal) Renewable Energy Production Tax Credits (Corporate) 54 Ausschluss von Grundsteuer Net-Metering Private Steuergutschrift Steuergutschrift für Unternehmen Bruce Nuzum Iowa Area Development Group Iowa Energy Bank 2700 Westown Parkway West Des Moines, IA 50266 Tel: +1 515 223 4817 E-Mail: bnuzum@iadg.com Janet McGurk Iowa Utilities Board 1375 E. Court Avenue Des Moines, IA 50319 Tel: +1 515 725 7301 E-Mail: janet.mcgurk@iub.iowa.gov Energy Team Iowa Economic Development Authority 200 East Grand Avenue Des Moines, IA 50309 Phone 2: +1 515 725 0434 Ellen Shaw Iowa Utilities Board 1375 E. Court Avenue Des Moines, IA 50319 Tel: +1 515 725 7348 ellen.shaw@iub.iowa.gov Brenda Biddle Iowa Utilities Board 1375 E. Court Avenue Des Moines, IA 50319 Tel: +1 515 725 7305 Brenda.biddle@iub.iowa.gov Brenda Biddle Iowa Utilities Board 1375 E. Court Avenue Des Moines, IA 50319 Tel: +1 515 725 7305 Brenda.biddle@iub.iowa.gov Institution, die Niedrigzinsdarlehen für öffentliche Institutionen bereitstellt, um erneuerbare Energieanlagen zu installieren. Alle Stromversorgungsunternehmen müssen eine Option für die Kunden gewährleisten, die die Nutzung von erneuerbaren Energien unterstützt. Anlagen, die zur Umwandlung von Abfall in Methan dienen, fließen nicht mit in die Berechnung der Grundstückssteuer ein. Ermöglicht i. d. R. kleinen, dezentralen Energieerzeugern, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. Bei Stromentnahme läuft der Zähler vorwärts, bei Stromeinspeisung rückwärts. Eingespeister Strom wird in der Regel auf der Stromrechnung als Guthaben für den nächsten Monat verbucht. Iowa bietet Steuergutschriften von 1,0 Cent/kWh bzw. 1,5 Cent/kWh für Strom aus erneuerbare Energieanlagen an. Laufzeit: zehn Jahre. Iowa bietet Steuergutschriften von 1,0 Cent/kWh bzw. 1,5 Cent/kWh für Strom aus erneuerbare Energieanlagen an. Laufzeit: zehn Jahre. 5.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Die Bürger und die Regierung Iowas sind nach Erfahrungen der AHK USA-Chicago erneuerbaren Energien gegenüber sehr aufgeschlossen. Laut Aussagen eines Marktexperten ist Bioethanol, gefolgt von Biodiesel und Windenergie, das wichtigste Marktsegment in Bezug auf erneuerbare Energien. Gerade deutsche Firmen treffen auf gute geschäftliche Bedingungen, da sich die Menschen in Iowa durch das deutsche kulturelle Erbe des Staates mit Deutschland identifizieren.138 Biomasse spielt wie Solarenergie nach der EIA eher eine geringe Rolle.139 Auch die folgende Abbildung verdeutlicht, dass zunächst ein hohes Biomassevorkommen und damit ein großes Bioenergiepotenzial vorliegen. Das jährliche Biomassevorkommen in Iowa beläuft sich nach der folgenden Abbildung und dem NREL Atlas auf ca. 27 Mio. t. Nach Einschätzung der AHK USA-Chicago ist dieses Biomassepotenzial im Vergleich mit den anderen Staaten des Mittleren Westens als sehr gut einzustufen.140 Bei genauerer Betrachtungen fällt aber auf, dass alleine schon 20. Mio. t aus landwirtschaftlichen Produktion bzw. Resten stammen.141 Durch den hohen Anteil von Biomasseressourcen aus der landwirtschaftlichen Produktion wie z. B. Soja und Mais, lässt sich u. a. erklären, dass Iowa der führende Staat in der Ethanol-Produktion ist und bei der Produktion von Biodiesel auf Platz 2 liegt. Abbildung 12: Biomassevorkommen in Iowa (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Iowa Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Bioethanol und Biodiesel 138Vgl. Gespräch mit Grant Kimberly, Iowa Biodiesel Board am 15.05.2015 EIA –IOWA - State Profile and Energy Estimate (2015), abgerufen am 05.08..2015 140 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in IOWA, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 141 Dazu wurde auf der Webseite eine Custom Shape Query durchgeführt (Daten können per Excel exportiert werden) 139Vgl. 55 Mit einer jährlichen Produktionsmenge von 4,020 Mio. gal. (ca. 15.217 Mio. l) Bioethanol (Stand Januar 2015), hauptsächlich aus Mais, ist der Bundesstaat Iowa, wie bereits erwähnt, der führende Staat in der Produktion von Bioethanol mit ca. 30% des gesamt produzierten US-Ethanols.142 Iowa nimmt nicht nur im Bereich Bioethanol, sondern auch im Bereich Biodiesel eine Vorreiterrolle ein. In der Produktion von Biodiesel liegt Iowa mit einer jährlichen Produktionsmenge von 270 Mio. gal. (ca. 1.022 Mio. l) im Jahr 2015 auf Rang 2.143 Biodiesel wird in Iowa hauptsächlich aus Mais und Soja, aber auch aus Tier- und Altspeisefetten gewonnen. Insgesamt befinden sich 2015 auch etwa 43 Bioraffinerien in Iowa. In keinem anderen Staat der USA lassen sich so viele Bioraffinieren auffinden.144 Wachstum besteht im Markt zur Nutzung von Beiprodukten der konventionellen Bioethanolproduktion. Neben relativ etablierten Beiprodukten wie Trockenschlempe (Dried Distillers Grains with Solubles) wird auch intensiv an der Entwicklung von Chemieprodukten aus Pflanzenfasern geforscht. Führend in diesem Bereich sind die Biomass Energy Conversion (BECON) Facility der Iowa State University 145 sowie das Zentrum für Biocatalysis and Bioprocessing (CBB) der University of Iowa.146 Ebenfalls geforscht wird laut einem Vertreter des BECON Centers am Einsatz von Ammoniak in Verbrennungsmaschinen. Kraftstoffe der zweiten und dritten Generation Die Firma DuPont Cellulosic Ethanol in Kooperation mit Lincolnway Energy baut seit Ende 2012 an einer 25 Mio. gal. (ca. 95 Mio. l) Zelluloseethanolanlage in Nevada, Iowa.147 Im Laufe dieses Jahres (2015) soll diese fertiggestellt werden.148 Die Firma Fiberight arbeitet des Weiteren an der Herstellung von Zelluloseethanol aus Abfall. Derzeit wird eine Anlage in Blairstown, Iowa für die Herstellung von Zelluloseethanol aufgebaut.149 Auch in der Produktion von Bioenergie aus Algen ist Iowa ein Vorreiter: BioProcess Algae LLC und Green Plains Renewable Energy, Inc. begannen Anfang 2012 mit dem Bau einer Produktionsanlage für Algenkraftstoff in Shenandoah, Iowa. Der Bau der Anlage war im Frühjahr 2013 weitgehend abgeschlossen. Die Anlage bezieht CO 2 und Wärme einer nahegelegenen Bioethanolanlage zur Produktion der Algen und ist die erste ihrer Art in den USA.150 Zudem sind schon seit 2013 etwa 16 weitere namhafte Biotechfirmen im „Biorenewables Industry Cluster“ von Iowa angesiedelt, hierunter zum Beispiel ADM, Bunge, Valero, Wacker und Koch.151 Hieraus abgeleitet besteht großes Potenzial für deutsche Firmen vor allem in Bereichen der Ingenieursdienstleistungen und dem Anlagenbau zur Ausstattung von Zelluloseethanolanlagen und anderen Biotech- und Bioprocessinganlagen. Biogas und Deponiegas Das Marktpotenzial für Biogasanlagen zur Stromerzeugung wird von der AHK USA-Chicago als gering eingeschätzt und es sind keine größeren Firmen im Bereich Biogas bzw. Deponiegas in Iowa vertreten. Die meisten Biogasanlagen Iowas befinden sich in Klärwerken und auf Mülldeponien. Deponiegas wird in 15 Deponien gewonnen und fünf weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen.152 Laut AgStar waren im Dezember 2014 zudem fünf landwirtschaftlich genutzte Biogasanlagen in Betrieb.153 Vgl. RFA - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 11.05.2015 Vgl. EIA - Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 11.05.2015 144 Vgl. RFA- 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 11.05.2015 145 Vgl. Iowa State University – BECON Center (2013), abgerufen am 11.05.2015 146 Vgl. Iowa – University of Iowa - Center for Biocatalysis and Bioprocessing (2013), abgerufen am 11.05.2015 147 Vgl. DuPont - Nevada Site Cellulosic Ethanol Facility (2013), abgerufen am 11.05.2015 148 Vgl. Chemicals Technology - DuPont's Commercial-Scale Cellulosic Ethanol Facility, Nevada, Iowa, United States of America 149 Vgl. Fiberight - Fiberight still working at MSW Plant in Iowa, abgerufen am 11.05.2015 150 Vgl. Iowa - Algenkraftstoffanlage (2013), abgerufen am 11.05.2015 151 Vgl. Iowa - Biorenewables Industry Cluster (2013) abgerufen am 11.05.2015. 152 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 11.05.2015 153 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015), abgerufen am 11.05.2015 142 143 56 In der Region von Cedar Rapids im Nordosten Iowas befindet sich eine der größten Ansiedlungen von lebensmittelverarbeitenden Unternehmen der USA.154 Zu den ansässigen Unternehmen gehören unter anderem Cargill, Archer Daniels Midland, Heinz, Bionade, General Mills und eine der vier großen Quaker Oats-Mühlen, die die Nordseite der Innenstadt dominiert. Die hier anfallenden Abfallstoffe eignen sich hervorragend zur Produktion von Biogas. Das Potenzial wird jedoch, z. B. wegen mangelnden staatlichen Anreizen und fehlendem Know-how im Biogasbereich kaum genutzt. Feste Biomasse Wie bereits zu Beginn des Kapitels erwähnt, spielt die Gewinnung von Energie aus Biomasse in Iowa im Jahr 2015 noch keine große Rolle. Biomasseanlagen, die auf Basis von Holzverbrennung Strom oder Wärme produzieren, gibt es in Iowa nicht. Ebenso gibt es keine kommunale Verbrennungsanlage. 155 In Iowa gibt es 2015 beispielsweise nur 2 Unternehmen die Holzpellets herstellen. Dies ist zum einen Phoenix Renewable Resources in Des Moines (urbane Holzabfälle) und zum anderen Pelleting Solution Sciences in Kilduff (Maisstroh). Zu Beginn des Kapitels wurde bereits erwähnt, dass nach Angaben der EIA Biomasse nur einen kleinen Teil der erneuerbaren Energien bzw. der Stromproduktion aus erneuerbaren Ressourcen, in Iowa darstellt. Demgegenüber besteht aber insbesondere in der Forschung ein Interesse das Biomassepotential zu erforschen. Das Iowa Energie Center hat so beispielsweise das Biomass Energy CONversion Facility (Becon)156 gegründet und unterstützt damit Projekte zu Themen wie anaerobe Vergärung, thermische Vergasung oder Biodiesel-Produktion. 157 158 Nach Einschätzung der AHK USA-Chicago lässt sich das Bioenergiepotential allgemein als gut einstufen. In dem Fall von Iowa liegt dies vor allem an der starken Bioethanol-Produktion. Im Bereich des Strom- und Wärmemarktes besteht in dem Staat noch Nachholbedarf. Biogasprojekte Maisabfälle zu Biokraftstoff: Erste kommerzielle Anlage in Iowa eröffnet Nach zehn Jahren Forschung und Entwicklung und drei Jahren Konstruktionszeit wurde das gemeinsame Projekt des amerikanischen Unternehmens Poet und des Niederländischen Unternehmens DSM 2014 feierlich in Emmetsburg, Iowa eröffnet. Die Anlage ist die erste ihrer Art in Iowa und ist in der Lage Ethanol auf Zellulosebasis auch ökonomisch rentabel herzustellen. Etwa 20 Mio. gal. (ca. 75 Mio. l) Biotreibstoff können so jährlich aus landwirtschaftlichen Abfällen wie Stroh, Blättern oder Hülsen produziert werden. Bereitgestellt werden die landwirtschaftlichen Abfälle durch ca. 450 Landwirte in einem Umkreis von 40-50 km. Insgesamt dauert es etwa acht Tage, bis aus Biomasse (z. B. Stroh) ZelluloseEthanol wird.159 Vgl. Iowa - Industry Clusters (2013), abgerufen am 11.05.2015 Vgl. NREL –Biopower Atlas -Daten wurden zuletzt 2010 erhoben, abgerufen am 04.08.2015 Vgl. Becon (o.J.) –Allgemeine Informationen, abgerufen am 05.08.2015 157 Vgl. EIA –Iowa - State Profile and Energy Estimate (2015), abgerufen am 05.08.2015 158 Vgl. Im Rahmen einer eingängigen Recherche konnte nicht herausgefunden werden, wann dieses Zentrum gebaut wurde. Weitere Informationen zu dem Hintergrund des Instituts finden sich in dem Flyer des Instituts. 159 Vgl. Biomass Magazine – Poet-DSM Project Liberty marks an energy milestone (2014), abgerufen am 11.05.2015 154 155 156 57 5.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 5.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Biomass Energy Conversion (BECON) Facility of Iowa State University BECON bietet eine Plattform für Forscher zum Austausch von Ideen und Informationen. Das BECON Center ist dabei offen für Forscher aus den verschiedensten Sektoren: Universitäten, Community Colleges, privaten gemeinnützigen Organisationen und Unternehmen. Das Institut steht als Informationsquelle für verschiedene Biomassetechnologien und ihre Anwendungen zur Verfügung. Das BECON Center veranstaltet regelmäßig Besichtigungen, Vorführungen und Trainingssessions. Biomass Energy Conversion (BECON) Facility of Iowa State University Norm Olson, BECON Facility Manager 2521 University Blvd, Suite 124 Ames, Iowa, 50010-8629 +1-515-294-8819 iec@iastate.edu www.iowaenergycenter.org City of Des Moines Wastewater Die Des Moines Metropolitan Wastewater Reclamation Authority setzt sich aus 17 Gemeinden, Landkreisen und Abwasserdistrikten im Großraum Des Moines zusammen. In den Klärgasanlagen wird unter anderem energieintensiver Abfall vergärt. City of Des Moines Wastewater 3000 Vandalia Road Des Moines, Iowa, 50317 +1-515-323-8000 www.dmmwra.org Iowa Corn Promotion Board & Iowa Corn Growers Association Zu den Aufgaben der Iowa Corn Promotion Board gehören die Entwicklung und Verteidigung von Absatzmärkten, die finanzielle Unterstützung von Forschungsprojekten sowie die Aufklärung der Öffentlichkeit über Mais und Maisprodukte. Die Iowa Corn Growers Assocation ist im Namen der 7.000 Mitglieder als Lobbyist in landwirtschaftlichen Angelegenheiten aktiv. Iowa Corn Promotion Board & Iowa Corn Growers Association Shannon Textor, Director of Marketing and Communications 5505 NW 88th Street Johnston, Iowa, 50131 +1-515-225-9242 corninfo@iowacorn.org www.iowacorn.org 58 Iowa Department of Economic Development Das Iowa Department of Economic Development ist das Wirtschaftsentwicklungsbüro Iowas. Iowa Department of Economic Development Brian Selinger, Energy Team Leader 200 East Grand Avenue Des Moines, Iowa, 50309 +1-515-725-3118 www.iowaeconomicdevelopment.com Iowa Department of Natural Resources (DNR) Das Iowa DNR ist für den Umweltschutz, das Energiemanagement und den Schutz der Land- bzw. Wasserressourcen verantwortlich. Iowa Department of Natural Resources Chuck Gipp, Director 502 E. 9th Street Des Moines, Iowa, 50319 +1-515-281-5742 www.iowadnr.gov Iowa Office of Energy Independence Das Iowa Office of Energy Independence gibt die strategische Zielsetzung für Iowas Zukunft in Sachen erneuerbare Energien vor. Iowa Office of Energy Independence Debi Durham, Director 200 East Grand Avenue Des Moines, Iowa, 50309 +1-151-725-3022 www.energy.iowa.gov Iowa Renewable Energy Association Die Iowa Renewable Energy Association wurde 1992 mit dem Ziel gegründet, die Einwohner Iowas über den nachhaltigen und sinnvollen Einsatz von erneuerbaren Energieressourcen zu informieren. Iowa Renewable Energy Association Eric Foresman, President 120 North Dubuque Street, #208 Iowa City, Iowa, 52245 +1-319-338-1076 eric-foresman@uiowa.edu www.irenew.org 59 Iowa Renewable Fuels Association (RFA) Die Iowa RFA vereint Iowas Produzenten von Ethanol und Biodiesel, um die Entwicklung und das Wachstum der Industrie durch den Aufbau der Infrastruktur und Bildung zu unterstützen. Iowa Renewable Fuels Association Kimberly Dickey, President 5505 NW 88th Street Johnston, Iowa, 50131 +1-515-252-6249 mshaw@iowarfa.org www.iowarfa.org Iowa Soybean Association Die Iowa Soybean Association entwickelt Programme und Initiativen, die die Gewinnmöglichkeiten von Bauern erweitern und gleichzeitig einen sensiblen Umgang mit der Umwelt bei der Produktion stärken. Die Iowa Soybean Association wird von einem Rat, gewählt aus 21 Landwirten, geführt und hat ungefähr 6.000 Mitglieder im ganzen Bundesstaat. Iowa Soybean Association 1255 SW Prairie Trail Pkwy Ankeny, Iowa, 50023 +1-515-251-8640 ksimon@iasoybeans.com www.iasoybeans.com Iowa Utilities Board Das Iowa Utilities Board ist für die Regulierung der Energieversorger in Iowa zuständig. Sie stellt damit sicher, dass alle Bewohner des Staates Zugang zu verlässlichen und umweltfreundlichen Energieressourcen zu fairen Preisen haben. Iowa Utilities Board 350 Maple Street Des Moines, Iowa, 50319 +1-515-725-7321 iub@iub.iowa.gov www.state.ia.us/iub 60 The University of Iowa - Center for Biocatalysis and Bioprocessing (CBB) CBB ist ein wachsendes Forschungszentrum mit mehr als 50 Fakultätsmitgliedern und mehr als 300 Forschern. Das CBB konzentriert sich auf die Erforschung der fundamentalen Eigenschaften von Biokatalysatoren, der Entdeckung von neuen Biokatalysatoren und der weiteren Untersuchung von biologischen Prozessen und der Biosanierung. Zudem arbeitet das CBB hat der Entwicklung von neuen Anwendungen von Biokatalysatoren, von Technologien in der Biosensorik, und von Reaktionsmitteln. The University of Iowa - Center for Biocatalysis and Bioprocessing Mani Subramanian, Ph.D., Director University of Iowa Research Park 2501 Crosspark Road, Suite C100 Coralville, Iowa, 52241-3210 +1-319-335-4900 mani-subramanian@uiowa.edu www.uiowa.edu/~biocat/index.html US Department of Agriculture (USDA) - Rural Development USDA Rural Development unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. US Department of Agriculture - Rural Development William Joseph Menner, State Director 210 Walnut Street, Room 873 Des Moines, Iowa, 50309 +1-515-284-4663 www.rurdev.usda.gov/ia 5.4.2. Ausgewählte Unternehmen BFC Gas & Electric Companies BFC wurde 1995 zum Zweck der Herstellung erneuerbarer Brennstoffe (v. a. Biogas) aus einer Vielzahl von landwirtschaftlichen Reststoffen, Energiepflanzen und anderen Biomassematerialien zur Umwandlung in Strom gegründet. Die von BFC betriebene Anlage verarbeitet ca. 150 Tonnen an Biomasse pro Tag, die von Agrar-, Biotech- und anderen Industrien als organische Abfälle verworfen werden. BFC Gas & Electric Companies 110 SE Grant, Suite 205 Ankeny, Iowa, 50021 +1-515-964-6787 info@biofuels.com www.biofuels.com 61 EcoEngineers EcoEngineers ist eine unabhängige Ingenieurs- und Softwarefirma mit Hauptsitz in Des Moines, IA. Der Schwerpunkt liegt beim Management von Renewable Identification Number (RINs) und der Beratung zu amerikanischer Gesetzgebung. Täglich werden etwa 2 Mio. RINs über die Softwareplattform des Unternehmens überwiesen. EcoEngineers Teresa Zilk Marketing & Communications Coordinator 300 E. Locust, Ste 313 Des Moines, Iowa, 50312 +1-515-309-1279 info@EcoEngineers.us www.ecoengineers.us Fiberight LLC Fiberight ist ein Unternehmen in Privatbesitz, welches 2007 gegründet wurde und laufende Betriebe in Virginia, Maryland und Iowa besitzt. Als Produzent von Zelluloseethanol (Kernprodukt) aus Industrie- und Haushaltsmüll sowie als führendes Technologieunternehmen zielt Fiberight darauf ab, Siedlungsabfälle und andere organische Rohstoffe in erneuerbare Biokraftstoffe der nächsten Generation umzuwandeln. Fiberight LLC +1-800-728-9886 info@fiberight.com www.fiberight.com Frontline BioEnergy, LLC Frontline BioEnergy spezialisiert sich auf die Entwicklung kundenspezifischer Systeme und proprietärer Geräte zur Umwandlung von Biomasse in Gas. Frontline BioEnergy, LLC Jerod Smeenk, Director of Project Engineering 1421 S. Bell Avenue, Suite 105 Ames, Iowa, 50010 +1-515-292-1200 www.frontlinebioenergy.com Iowa Northern Railway Company Neben dem Besitz von zwei Eisenbahnwagon-Produktionsanlagen, welche Wagons für den Transport von Biokraftstoffen und deren Nebenprodukten herstellen, ist die Iowa Northern Railway Company auch ein Partner bei der Entwicklung des „Manly Terminal“, welches den Transport von Ethanol erleichtert. Iowa Northern Railway Company 305 Second St. Southeast, Suite 400 Cedar Rapids, Iowa, 52401 +1-319-297-6000 www.iowanorthern.com 62 RUD Chains, Inc. RUD Chains, Inc. ist ein deutscher Produzent von Ketten- und Förderanlagen. Die CRATOS-Förderanlagen des Unternehmens sind speziell für den Umgang mit Kraftstoffen (z. B. Kohleförderanlagen) und Anwendungen zur Entaschung konzipiert. RUD Chains, Inc. 840 North 20th Avenue Hiawatha, Iowa, 52233 +1-319-294-0001 www.rudchain.com Vermeer Vermeer ist ein Hersteller von Anlagen zur Verkleinerung von Büschen und Bäumen sowie anderen organischen Abfallstoffen. Vermeer 1210 Vermeer Rd East Pella, Iowa, 50219 Jay Van Roekel, Biomass Business Manager salesinfo@vermeer.com www.vermeer.com 63 6. Staatenprofil Kansas Abbildung 13: Geographische Lage und Kurzüberblick Kansas Übersicht160, 161, 162, 163 Installierte Gesamtleistung (2013) 15.350 MW Installierte EE-Leistung (ohne >2.967 MW Wasserkraft) (2014) >21% Anteil EE an der Stromerzeugung (2014) Marktpotenzial Bioenergie Mittel Marktpotenzial EE Mittel Anreize (Stand 2015)164 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 2.904.021 Einwohner (2014)167 Fläche: 2.893.957 km2 Hauptstadt: Topeka Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)165 Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal k. A. 20% bis 2020 Staatliche Richtlinien (Stand 2015)166 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note B k. A. (Guideline) Quelle: Eigene Darstellung Kansas hat sich zu einem der führenden US-Bundesstaaten im Bereich erneuerbare Energien entwickelt.168 Vor allem in der Windenergiegewinnung besitzt Kansas großes Potenzial, da es im Herzen des US-amerikanischen Windkorridors liegt. Innerhalb der USA liegt Kansas bezüglich seines natürlichen Windenergiepotenzials (gemessen an der Windstärke) nach Texas auf dem zweiten Platz. Zudem bieten die zahlreichen Kornfelder des Bundesstaates einen guten Ausgangspunkt für die Produktion von Ethanol. Im landesweiten Vergleich belegt Kansas den vierten Platz in Bezug auf die Produktion von Biomasse. 6.1. Energiemarkt In Kansas wurde in 2013 rund 60% des Stroms in Kohlekraftwerken produziert. Dieser Anteil nimmt, wie in Tabelle 13 zu sehen ist, kontinuierlich ab. Etwa 15% des Stroms wurden 2013 durch Nuklearenergie und 4% durch Erdgaskraftwerke erzeugt.169 Der Anteil an Windkraft hat in den vergangenen 5 Jahren stark zugenommen. Mehr als 20% des in Kansas erzeugten Stroms stammte in 2014 aus Windkraftanlagen.170 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 161 Vgl. AWEA - Wind State Facts (2015), abgerufen am 02.06.2015 162 Vgl. IREC- U.S. Solar Market Trends 2013 (2014), abgerufen am 05.06.2015 163 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 164 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 165 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 166 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 167 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 168 Vgl. Kansas Department of Commerce (2014): Economy abgerufen am 10.04.2015 169 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 170 Vgl. AWEA - Wind State Facts (2015), abgerufen am 02.06.2015 160 64 Tabelle 13: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Kansas (2013)171 Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 4,09% 1.980.179 3,79% 1.789.052 10,68% Erdöl 0,11% 51.123 1,08% 509.078 -89,96% Kernenergie 14,79% 7.168.301 19,16% 9.041.702 -20,72% Kohle 61,41% 29.767.262 74,95% 35.369.189 -15,84% Konventionelle Wasserkraft 0,03% 14.518 0,03% 12.746 13,90% Sonstige Biomasse 0,12% 58.002 k. A. k. A. k. A. Wind 19,46% 9.433.196 0,99% 466.679 1921,35% Total 100,00% 48.472.581 100,00% 47.188.446 2,72% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 In Kansas beliefen sich die Stromkosten der privaten Haushalte im Jahr 2014 auf 12,13 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 12,50 US-Cent/kWh). Die Stromkosten für den Handel lagen mit 10,03 US-Cent/kWh ebenfalls unter dem landesweiten Durchschnitt von 10,75 US-Cent/kWh, wohingegen der Preis für die Industrie von 7,47 US-Cent/kWh über dem USDurchschnitt (7,01 US-Cent/kWh) lag (siehe Tabelle 14).172 Tabelle 14: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Kansas (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Kansas 12,13 10,03 7,47 k. A. 10,04 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Kansas für Erdgas für den Handel betrug 9,55 USD/1000 ft3 im Jahr 2014.173 Abbildung 14 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Kansas zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. In der Tabelle sind nur Energiequellen aufgeführt, die mindestens 0,01% zur Stromerzeugung des Staates beitragen. Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 173 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015. 1000 ft3 entsprechen 28,3168m³. 171 172 65 Abbildung 14: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Kansas, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Kansas State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Kansas wurde im Jahr 2013 mit 66% vorrangig mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 23.3%, Flüssiggas mit 7,8% und Heizöl mit 0,2%. In 2,6% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.174 6.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Der Renewable Portfolio Standard (RPS) 175 wurde im Mai 2009 in Kansas eingeführt und wird von der Kansas Corporation Commission umgesetzt. Ab dem Jahr 2020 muss 20% des abgesetzten Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Hierzu zählen Windkraft, Solar, Biomasse und Wasserkraft. Dieser RPS betrifft ausschließlich privatwirtschaftlich geführte Stromversorgungsunternehmen.176 Des Weiteren besteht für die Energieversorger die Möglichkeit, Strom aus erneuerbaren Energien in Form von Renewable Energy Credit aus anderen Staaten einzukaufen, was den Bau neuer Projekte in Kansas behindert.177 Im März 2014 wurde von den Organisationen Americans For Prosperity, der Kansas Chamber of Commerce und der Kohlelobby ein Vorschlag zur Abschaffung des RPS in den Senat und das House of Representatives eingebracht. Während der Senat diesem Vorschlag zustimmte, wies das House of Representatives den Vorschlag binnen 24 Stunden ab. 178 Es wird erwartet, dass im Laufe des Jahres 2016 der RPS in ein nicht bindendes erneuerbare-Energien-Ziel umgewandelt wird. Dies führt zu Unsicherheit in der Erneuerbaren-Energien-Branche in Kansas.179 Kansas hat im Mai 2009 Net-Metering180 und Interconnection-Richtlinien zum Anschluss dezentraler Generatoren eingeführt. Für Privatverbraucher gilt seit Juli 2014 eine reduzierte, maximale Einspeiseleistung von 15 kW, für gewerbliche Kunden eine Obergrenze von 100 kW. 181 Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über Förderprogramme in Kansas. Fördermittel und Anreize werden, wie dargestellt, bisher nur auf Bundesstaatsebene und von Regierungsbehörden vergeben. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Kansas State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Stroms eines Staates zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 176 Vgl. DSIRE, Kansas, Renewable Energy Standards (2015), abgerufen am 01.05.2015 177 Vgl. DSIRE, Kansas, Renewable Energy Standards (2015), abgerufen am 01.05.2015 178 Vgl. The Wichita Eagle - House refuses to repeal renewable energy standards (2014), abgerufen am 01.05.2015 179 Gespräch mit Craig Wolfe, President, Heartland Renewable Energy Society am 21.05.2015 180 Vgl. DSIRE, Kansas, Net Metering (2014), abgerufen am 01.05.2015 181 Vgl. DSIRE, Kansas, Interconnection Guidelines (2014), abgerufen am 01.05.2015 174 175 66 Tabelle 15: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Kansas182 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer Kansas Corporation Commission dezentralen Energieanlage zum Energy Division Stromnetz des lokalen Interconnection 1500 SW Arrowhead Road Netzanschluss Stromanbieters. Die Guidelines Topeka, KS 66604-4027 Interconnection Standards Tel: +1 785 271 3170 definieren einheitliche Fax: +1 785 271 3268 Richtlinien für Prozesse und technische Bedingungen. Ermöglicht i. d. R. kleinen, dezentralen Energieerzeugern, Kansas Corporation Commission überschüssigen Strom ins Netz Energy Division einzuspeisen. Bei Kansas - Net1500 SW Arrowhead Road Stromentnahme läuft der Zähler Net-Metering Metering Topeka, KS 66604-4027 vorwärts, bei Stromeinspeisung Tel: +1 785 271 3170 rückwärts. Eingespeister Strom Fax: +1 785 271 3268 wird in der Regel auf der Stromrechnung als Guthaben für den nächsten Monat verbucht. Kansas Department of Revenue Division of Property Valuation Docking State Office Building Die Besteuerung privater Renewable Ausschluss von 915 SW Harrison St. Grundstücke bleibt durch den Energy Property Grundsteuer Room 400N Wertzuwachs durch erneuerbare Tax Exemption Topeka, KS 66625-8000 Energieanlagen unberührt. Tel: +1 785 296 2365 Fax: +1 785 296 2322 Kansas Corporation Commission Energy Division Stromversorgungsunternehmen Renewables Renewables Energy 1500 SW Arrowhead Road müssen bis 2020 20% des Stroms Portfolio Standards Topeka, KS 66604-4027 aus erneuerbaren Energiequellen Standard Tel: +1 785 271 3170 erzeugen. Fax: +1 785 271 3268 6.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Nach Einschätzung der AHK USA-Chicago ist das Biomassepotenzial in Kansas als gut zu bewerten. Der Abbildung 10 und dem RE Atlas der NREL zufolge sind in Kansas ca. 14 Mio. t Biomasse jährlich vorzufinden.183 Letztendlich stellt es sich aber so dar, dass in der Realität vorrangig die Bioethanolproduktion stark in Kansas ist. Deswegen wird das Marktpotenzial für Bioenergie insgesamt durch die AHK USA-Chicago nur als mittelmäßig eingestuft. 182 183 67 Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Kansas, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 Abbildung 15: Biomassevorkommen in Kansas (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Kansas Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Bioethanol und Biodiesel Der Bioenergiemarkt in Kansas wird, wie in den meisten Staaten des Mittleren Westens, von Bioethanol dominiert. 184Die jährliche Produktionskapazität der 13 Bioethanolanlagen beträgt im Jahr 2015 rund 529 Mio. gal. (ca. 2.002 Mio. l). Nach dem letzten Stand (Januar 2015) liegt Kansas damit bundesweit auf Rang sieben in der Produktion von Bioethanol. 185 Biodiesel ist dagegen kaum relevant in Kansas. Die Produktionsmenge an Biodiesel lag im März 2015 bei 3 Mio. gal. (ca. 11 Mio. l) pro Jahr, die von zwei Produzenten hergestellt werden.186 Biokraftstoffe der zweiten Generation Durch die großen landwirtschaftlichen Flächen fällt vor allem im westlichen Teil von Kansas Biomasse in Form von Ernteabfällen an, was ein großes Potenzial für die zukünftige Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation darstellt. Eine der führenden Institutionen in der Entwicklung von neuen Bioenergiequellen ist die Kansas State University.187 Durch Angebote wie das „National Science Foundation Integrative Graduate Education and Research Traineeship (IGERT) Program“, unterstützt die Universität z. B. Studierende bei ihrem Doktorvorhaben im Bereich Bioenergie und Biokraftstoffe. Vgl. Gespräch mit Steve Kelly, Kansas Department of Commerce am 27.05.2015 Vgl. Renewable Fuels Association - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 15.06.2015 186 Vgl. EIA - Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 15.06.2015 187 Vgl. Kansas State University - National Science Foundation Integrative Graduate Education and Research Traineeship (IGERT) Program, abgerufen am 15.06.2015 184 185 68 Biogas und Deponiegas Im Bereich Biogas ist das Potenzial, gemessen an verfügbaren Ressourcen und der starken landwirtschaftlichen Produktion, nach Einschätzungen der AHK USA-Chicago im Jahr 2015 prinzipiell hoch. Gleichzeitig sind die Vorteile von Biogasanlagen unter Landwirten weitgehend unbekannt. Im Januar 2015 waren laut EPA in Kansas keine landwirtschaftlich genutzten Biogasanlagen in Betrieb.188 Laut Aussagen eines lokalen Marktexperten gibt es wohl aber doch mehrere kleine Biogasanlagen in Kansas. Besonders im westlichen Teil von Kansas besteht ein größeres Potenzial für landwirtschaftlich genutzte Biogasanlagen, da dort viele Rindervieh- bzw. Milchviehbetriebe ansässig sind.189. Es befinden sich ebenfalls einige Biogasanlagen in Klärwerken und auf Mülldeponien. Deponiegas wird derzeit in fünf Deponien gewonnen und neun weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen. Zuletzt begann eine Mülldeponie im Jahr 2010 mit der Nutzung von Deponiegas.190. Feste Biomasse Die Gewinnung von Energie aus Biomasse in Kansas spielt im Jahr 2015 noch keine signifikante Rolle. Biomasseanlagen, die auf Basis von Holz Strom oder Wärme produzieren, gibt es in Iowa nicht. Ebenso gibt es keine Verbrennungsanlage für Siedlungsabfälle. Auch Unternehmen, die Pellets aus Holz herstellen gibt es in Kansas nicht.191192 Referenzprojekte Abengoa Bioenergy Biomass of Kansas (ABBK)- Enzymatische Hydrolyse für die Produktion von Zellulose-Ethanol Abengoa Bioenergie gilt als eines der führenden Unternehmen im Bereich Zellulose-Bioraffinerien. Das international operierende Unternehmen zählt zu einem der größten Ethanol-Produzenten in den USA und Brasilien und der größte Produzent in Europa. Abengoa Bioenergy Biomass of Kansas (ABBK), ein Sub-Unternehmen des Konzerns, stellte im Jahr 2014 nun die zweite kommerzielle Bioraffinerie in Kansas fertig, welches Bioethanol der zweiten Generation kommerziell herstellen kann. Die jährliche Produktionskapazität beläuft sich auf ca. 25 Mio. gal. (ca. 95 Mio. l) Zelluloseethanol. Gleichzeitig hat die Anlage eine elektrische Leistung von 21 MW. Der Strom wird aus landwirtschaftlichen Reststoffen, nicht essbaren Energiegewächsen und Holzabfällen erzeugt.193 Dies ist ausreichend Energie, um die Anlage selbst und die Gemeinde Stevens Country mit erneuerbarer Elektrizität zu versorgen. Die Anlage in Hugoton verarbeitet bei voller Auslastung 1.ooo t Biomasse am Tag. Der Großteil der Biomasse wird innerhalb eines Radius von 50 Meilen geerntet, wodurch für die regionalen Bauern ein zusätzliches Einkommen von rund 17 Mio. USD generiert wird. Aus Nachhaltigkeitsperspektive ist es ebenfalls von großem Vorteil, dass nur landwirtschaftliche Abfälle für die Produktion verwendet werden und damit keine Konkurrenz zu der Nahrungs- und Futtermittelproduktion entsteht.194 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015), abgerufen am 15.06.2015 Vgl. Gespräch mit Steve Kelly, Kansas Department of Commerce am 27.05.2015 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 15.06.2015 191 Vgl. Biomass Magazin (2015) - Pellet Plants, abgerufen am 08.04.2015 192 Vgl. NREL (2015) Biopower Plants, zuletzt abgerufen am 08.04. 2015 193 Vgl. Kansas, Abengoa ABBK Projekt (2014), abgerufen am 15.06.2015 194 Vgl. Abengoa - Abengoa celebrates grand opening of its first commercial-scale next generation biofuels plant (2014), abgerufen am 15.06.2015 188 189 190 69 6.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 6.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Heartland Renewable Energy Society Das Ziel der Heartland Renewable Energy Society ist es, den Einsatz von erneuerbaren Energien zu verbreiten und Technologien und Wissenschaften in diesem Bereich zu fördern und zu unterstützen. Die Heartland Renewable Energy Society ist außerdem der Ortsverband der American Solar Energy Society. Heartland Renewable Energy Society Craig Wolfe, President 9844 Georgia Avenue Kansas City, Kansas, 66109 +1-913-299-4474 info@HeartlandRenewable.org www.heartlandrenewable.org Kansas Corporation Commission Die Kansas Corporation Commission reguliert den Erdgas- und Strommarkt und das Informations- und Transportwesen in Kansas. Alle Anbieter müssen zuverlässige Dienstleistungen zu einem akzeptablen Preis anbieten. Die Kommission verpflichtet auch Öl- und Gasproduzenten, die Umweltrichtlinien des Staates einzuhalten. Kansas Corporation Commission Sloan-Ramos, Director of Communications 1500 SW Arrowhead Road Topeka, Kansas, 66604-4027 +1-785-271-3100 c.sloan-ramos@kcc.ks.gov www.kcc.state.ks.us Kansas Department of Commerce Das Kansas Department of Commerce ist Kansas führende Wirtschaftsförderungsgesellschaft, die sich für die wirtschaftliche Entwicklung in Kansas einsetzt und Firmen bei Investitionen im Bundesstaat durch Beratung und finanzielle Anreize unterstützt. Kansas Department of Commerce Randi Tveitaraas Jack, International Development Manager 1000 S.W. Jackson St., Suite 100 Topeka, Kansas, 66612-1354 +1-178-296-7868 rjack@kansascommerce.com www.kansascommerce.com 70 Kansas Department of Health and the Environment - Bureau of Air Das Bureau of Air überwacht und prüft die Luftqualität des Staates zum Schutz der Öffentlichkeit und Umwelt vor Luftverschmutzung. Kansas Department of Health and the Environment - Bureau of Air Rick Brunetti, Director 1000 SW Jackson, Suite 420 Topeka, Kansas, 66612-1366 +1-785-961-1551 rjack@kansascommerce.com www.kdheks.gov Kansas Department of Health and the Environment - Bureau of Water Das Bureau of Water koordiniert verschiedene Projekte zu den Themen Wasserversorgung, Abwasserreinigungssysteme und Abwasserlagerung. Die Programme sollen zu sauberem Trinkwasser führen, Wasserverschmutzung verhindern und sicherstellen, dass Gesetze und Regulationen befolgt werden. Kansas Department of Health and the Environment - Bureau of Water Mike Tate, Director 1000 SW Jackson, Suite 420 Topeka, Kansas, 66612-1367 +1-178-296-5500 info@kdheks.gov www.kdheks.gov/water US Department of Agriculture (USDA) - Rural Development Das USDA Rural Development unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. US Department of Agriculture - Rural Development Patricia Clark, State Director 1303 SW First American Place, Suite 100 Topeka, Kansas, 66604-4040 +1-785-271-2700 www.rurdev.usda.gov/ks 71 6.4.2. Ausgewählte Unternehmen Abengoa Bioenergy Corporation - Colwich Plant Abengoa Bioenergy ist ein führendes Unternehmen in der Entwicklung von neuen Technologien für die Produktion von Biokraftstoffen und die Förderung der Nachhaltigkeit von Rohstoffen. Die Hauptsitze des Unternehmens befinden sich in Madrid und Sevilla, Spanien. Abengoa Bioenergy Corporation - Colwich Plant P.O. Box 427 523 East Union Ave. Colwich, Kansas, 67030 +1-316-796-1234 abengoabioenergy@abengoa.com www.abengoabioenergy.com Black & Veatch Black & Veatch Corporation ist ein führendes Unternehmen, welches sich auf die Infrastrukturentwicklung in den Bereichen Energie, Wasser, Telekommunikation, Management Consulting und Umwelt spezialisiert hat und verschiedene Ingenieursdienstleistungen, wie Beratung und Konstruktion anbietet. Black & Veatch 11401 Lamar Avenue Overland Park, Kansas, 66211 +1-913-458-2000 Corporateinfo@bv.com www.bv.com/renewables Edenspace Systems Corporation Edenspace Systems Corporation ist ein Biotechnologieunternehmen, welches sich auf die Entwicklung innovativer Systemlösungen für Kunden im Bereich erneuerbare Brennstoffe, der Landwirtschaft und Chemikalien spezialisiert hat. Die Edenspace Integrated Sugars Platform ("ISPtm") kombiniert die zu verarbeitende Ernte mit einer Enzymproduktion zur Zersetzung der Biomasse. Edenspace Systems Corporation Dr. Michael J. Blaylock President and CEO 1500 Hayes Dr Manhattan, Kansas, 66502 +1-877-961-8777 ferns@edenspace.com www.edenspace.com 72 ICM, Inc. ICM, Inc. entwirft und baut Ethanolanlagen. Dabei plant, baut und installiert das Unternehmen gasbefeuerte Wäschespinnen, Dampfschlauchtrockner, thermische Oxidationsmittel, Gülleverfeinerer und indirekt und direkt befeuerte Trommeltrockner. Weiterhin plant, baut, installiert und betreibt das Unternehmen die gesamten Systeme der Kunden. ICMs Nahrungs- und Brennstofftechnologien beinhalten unter anderem die trockene Fraktionierung von Mais, die Verbrennung von festen Brennstoffen, die Keimöl-Gewinnung, die Protein-Extraktion, Single-Cell-Protein-Feed von Sirup und die Gewinnung von Ethanol aus Fasern (Zelluloseethanol). ICM, Inc. Brock Beach Vice President of Sales and Marketing P.O. Box 397 310 N. First Street Colwich, Kansas, 67030-0397 +1-877-456-8588 www.icminc.com M-E-C Company M-E-C ist ein Entwickler und Hersteller von Trocknungssystemen für faserförmige und andere Materialien. Zum Produktportfolio gehören u. a. Drehtrommeltrockner, Trocknungsfließbänder und Luftdrucksysteme. M-E-C Company Stephen Rice, Vice President/COO P O Box 330 Neodesha, Kansas, 66757 +1-162-325-2673 srice@m-e-c.com www.m-e-c.com 73 7. Staatenprofil Kentucky Abbildung 16: Geographische Lage und Kurzüberblick Kentucky Übersicht195, 196, 197 Installierte Gesamtleistung (2013) 24.987 MW Installierte EE-Leistung (ohne >115 MW Wasserkraft) (2012) >1% Anteil EE an der Stromerzeugung (2012) Marktpotenzial Bioenergie Niedrig Marktpotenzial EE Niedrig Anreize (Stand 2015)198 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 4.413.457 Einwohner (2014)201 Verkaufssteuerbefreiungen Fläche: 102.269 km2 Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)199 Hauptstadt: Frankfort Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal Staatliche Richtlinien (Stand Net-Metering Auflagen Interconnection Standards k. A. 2015)200 Note B Note D Quelle: Eigene Darstellung Als drittgrößter Kohleproduzent in den USA ist Kentucky im Bereich der erneuerbaren Energien noch wenig aktiv. Neben der energieintensiven fertigenden und verarbeitenden Industrie ist die Wirtschaft Kentuckys durch die Viehzucht, den Getreide- und den Sojabohnenbau geprägt. Von daher liegt das größte Potenzial für erneuerbare Energien in der Herstellung von Bioethanol und anderen Biotreibstoffen. Um das Energiegewinnungsportfolio zu diversifizieren und Alternativen zu veralteten Kohlekraftwerken zu schaffen, wurden von der Regierung Steuergutschriften im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien eingeführt, die Ende 2015 jedoch schon wieder auslaufen sollen.202,203 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Southeastern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 196 Vgl. IREC- U.S. Solar Market Trends 2013 (2014), abgerufen am 05.06.2015 197 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 198 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 199 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 200 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 201 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 202 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Southeastern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 203 Gespräch mit Kenya Stump, Assistant Director for Renewable Energy, Kentucky Department of Energy Independence am 21.05.2015 195 74 7.1. Energiemarkt Die dominierende Quelle für die Elektrizitätserzeugung in Kentucky ist nach wie vor Kohle, die zum Zeitpunkt der letzten Messung im Jahr 2013 einen Anteil von 93% am insgesamt produzierten Strom aufwies (Tabelle 16). Erneuerbare Energieressourcen liefern derzeit noch unter 1% des Stroms in Kentucky. 204 Jedoch wird auch in Kentucky ein Rückgang der Stromproduktion aus Kohle und ein Bedeutungszuwachs von Erdgas und erneuerbaren Energien (vor allem PV) erwartet.205. Tabelle 16: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Kentucky (2013)206 Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Erdgas 1,58% 1.418.346 1,49% 1.373.710 Änderung 20022013 in Prozent 3,25% Erdöl 1,57% 1.408.935 3,33% 3.068.498 -54,08% Holz/Holzabfälle/Pellets 0,25% 228.189 0,40% 365.465 -37,56% Kohle 92,83% 83.303.260 90,41% 83.274.246 0,03% Andere 0,01% 8.585 4370% 4.024.749 -99,79% Sonstige Biomasse 0,11% 98.492 k. A. k. A. k. A. Konventionelle Wasserkraft 3,65% 3.275.214 k. A. k. A. k. A. Total 100,00% 89.741.021 100,00% 92.106.668 -2,57% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Private Haushalte zahlten in Kentucky in 2014 durchschnittlich 10,05 US-Cent/kWh, gewerbliche Abnehmer 9,34 USCent/kWh und industrielle Abnehmer 5,67 US-Cent/kWh für Strom. Damit lagen die Stromkosten in 2014 über alle Sektoren hinweg unter dem US-Durchschnitt (siehe Tabelle 17).207 Tabelle 17: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Kentucky (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Kentucky 10,05 9,34 5,67 k. A. 8,13 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Kentucky für Erdgas für den Handel betrug 9,06 USD/1000 ft 3 im Jahr 2014.208 Abbildung 17 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Kentucky zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 Gespräch mit Kenya Stump, Asst. Director, Kentucky Energy and Environment Cabinet am 21.05.2015 206 In der Tabelle sind nur Energiequellen aufgeführt, die mindestens 0,01% zur Stromerzeugung des Staates beitragen. 207 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 208 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015. 1000 ft3 entsprechen 28,3168 m³. 204 205 75 Abbildung 17: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Kentucky, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Kentucky State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Kentucky wurde im Jahr 2013 mit 50,9% an erster Stelle mit Elektrizität geheizt, gefolgt von Erdgas mit 37,9%, Flüssiggas mit 6,3% und Heizöl mit 0,9%. In 3,9% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.209 7.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Kentucky zählt zu den Bundesstaaten, die bis jetzt keinen Renewable Portfolio Standard (RPS) 210 eingeführt haben, weder in freiwilliger noch in bindender Form. Der vom Kohleabbau geprägte Staat steht noch immer stark unter dem Einfluss der Kohlelobby, denn an dieser Branche hängen in Kentucky viele Arbeitsplätze. Staatliche Förderprogramme konzentrieren sich auf den Landwirtschaftssektor und Initiativen zur Steigerung von Energieeffizienz, z. B. durch KraftWärme-Kopplung in Industrieprozessen.211 Das vielversprechendste Programm in Kentucky war laut dem Kentucky Department for Energy Development and Independence bislang das TVA Renewable Standard Offer für mittelgroße erneuerbare Energieanlagen (Projektgröße 50 kW bis 20 MW).212 Projekte im Zuständigkeitsbereich der Tennessee Valley Authority (TVA) haben laut lokalen Branchenkennern aufgrund der besten erhältlichen Förderung (siehe Vgl.US Energy Information Administration (2015): Kentucky State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Stroms eines Staates zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 211 Gespräch mit Kenya Stump, Assistant Director for Renewable Energy, Kentucky Department of Energy Independence am 21.05.2015 212 Vgl. Kentucky - TVA Standard Offer (2014). abgerufen am 01.05.2015 209 210 76 Tabelle 18) die besten Aussichten auf Erfolg.213 213 77 Gespräch mit Kenya Stump, Assistant Director for Renewable Energy, Kentucky Department of Energy Independence am 21.05.2015 Tabelle 18 gibt einen Überblick über Förderprogramme in Kentucky. Fördermittel und Anreize werden, wie dargestellt, nicht nur auf Bundesstaatsebene und von Regierungsbehörden vergeben, sondern auch auf lokaler Ebene und durch Stromversorger angeboten. 78 Tabelle 18: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Kentucky214 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms John Shupp Mit Interconnection bezeichnet Kentucky Public Service man die Verbindung einer Commission dezentralen Energieanlage zum 211 Sower Blvd. Stromnetz des lokalen Interconnection Netzanschluss P.O. Box 615 Stromanbieters. Die Standards Frankfort, KY 40602 Interconnection Standards Tel: +1 502 564 3940 definieren einheitliche Fax: +1 502 564 1582 Richtlinien für Prozesse und E-Mail: john.shupp@ky.gov technische Bedingungen. Kentucky - NetMetering Mountain Association for Community Economic Development Energy Efficient Enterprise Loan Program TVA - Green Power Providers 214 79 Net-Metering John Shupp Kentucky Public Service Commission 211 Sower Blvd. P.O. Box 615 Frankfort, KY 40602 Tel: +1 502 564 3940 Fax: +1 502 564 1582 E-Mail: john.shupp@ky.gov Ermöglicht i. d. R. kleinen, dezentralen Energieerzeugern, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. Bei Stromentnahme läuft der Zähler vorwärts, bei Stromeinspeisung rückwärts. Eingespeister Strom wird in der Regel auf der Stromrechnung als Guthaben für den nächsten Monat verbucht. Kommunal vergebenes Darlehen Elizabeth Graves Mountain Association for Community Economic Development Energy Efficient Enterprises 433 Chestnut Street Berea, KY 40403 Tel: +1 859 986 2373 Fax: +1 859 986 1299 E-Mail: egraves@MACED.org Mikrodarlehen, Darlehen für Start-up-Unternehmen und andere Darlehen von 1.000600.000 USD für Energieaufrüstungen, die in vier oder mehr Jahren zurückgezahlt werden. Tennessee Valley Authority 400 West Summit Hill Drive Knoxville, TN 37902 Tel: +1 865 632 2101 E-Mail: tvainfo@tva.gov TVA Kunden erhalten für eingespeisten Strom aus erneuerbaren Energieanlagen 0,03 USD/kWh mehr als die Standardrate. Laufzeit: 10-20 Jahre. Zudem wird die Installation mit 1.000 USD gefördert. Leistungsabhängige Anreize Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. Name des Förderprogramms TVA - Mid-Sized Renewable Standard Offer Program Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Leistungsabhängige Anreize TVA Renewable Standard Offer Contact Tennessee Valley Authority Renewable Standard Offer 1101 Market Street, SP 6A Chattanooga, TN 37402-2801 Tel: +1 423 751 2372 E-Mail: renewablestandardoffer@tva.gov Finanzieller Anreiz für elektrische erneuerbare Energieanlagen zwischen 50 kW-20 MW die mit dem TVA-Netz verbunden sind. Programmlimit: 100 MW. Höhe wird regelmäßig neu festgesetzt, abhängig von der Nachfrage. Max. Vertragslänge beträgt 20 Jahre. Kentucky hat 2008 Interconnection Standards215 und Gesetze zum Net-Metering216 implementiert, die sich jedoch nur auf Anlagen bis zu 30 kW beziehen. Der Netzanschluss größerer Anlagen muss individuell vereinbart werden. 7.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die Biomassevorkommen in Kentucky. Der Abbildung 10 und dem RE Atlas der NREL zufolge sind in Kentucky ca. 6,5 Mio. t Biomasse jährlich vorzufinden. 217Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens, ist das Biomassepotenzial nach Einschätzung der AHK USA-Chicago eher als gering zu bewerten. Abbildung 18: Biomassevorkommen in Kentucky (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Kentucky Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Vgl. DSIRE, Kentucky, Interconnection Standards (2014), abgerufen am 01.05.2015 Vgl. DSIRE, Kentucky, Net Metering (2014), abgerufen am 01.05.2015 217 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Kentucky, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 215 216 80 Kentucky ist einer der Bundesstaaten mit den niedrigsten Energiepreisen der USA. Die Bestrebungen der Regierung sind stark, die Energiekosten tief zu halten, um für die energieintensive Industrie ein attraktiver Standort zu bleiben. Dies spiegelt sich beispielsweise in dem Fehlen von einem Renewable Portfolio Standards wider. Das Marktpotenzial für Bioenergie (Strom,- und Wärmemarkt) ist daher nach Einschätzung der AHK USA-Chicago im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens eher gering. Bioethanol und Biodiesel Die jährliche Produktionskapazität für Ethanol betrug im Januar 2015 ca. 36 Mio. gal. (ca. 136 Mio. l), aufgeteilt auf zwei Bioethanolanlagen.218 Im US-weiten Vergleich ist Kentuckys Ethanol-Produktionskapazität unbedeutend. Im Vergleich ist die Produktionskapazität von Biodiesel 2015 45 Mio. gal. (ca. 170 Mio. l), produziert in zwei Biodieselanlagen, überdurchschnittlich hoch (Platz 14 von 50 Bundesstaaten).219 Biogas und Deponiegas Im Bereich Biogas ist der Markt im Jahr 2015 wenig entwickelt, da es z. B. laut AgSTAR in Kentucky keine landwirtschaftlich genutzten Biogasanlagen gibt.220 Mehrere Biogasanlagen befinden sich dagegen in Klärwerken und auf Mülldeponien. Deponiegas wird in sieben Deponien gewonnen und 17 weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen.221 Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens wie z. B. Illinois (33 operierende und 22 Kandidaten) liegen die Deponiegasaktivitäten im Mittelfeld. Insgesamt lässt sich das Marktpotenzial für Biogas in Kentucky deshalb auch eher als mittel bis gering einschätzen. Feste Biomasse In dem jährlichen Bericht des Department for Energy Development and Independence wird darauf hingewiesen, dass Kentuckys Landwirte ihr Einkommen immer mehr durch erneuerbare Energien aufbessern. Diese Entwicklung wurde unter anderem durch bundesstaatliche und nationale Förderprogramme und das On Farm Energy Program unterstützt. Etwa 400.000 USD wurden innerhalb der ersten zwei Finanzierungsrunden des On Farm Energy Programms in Energieprojekte auf landwirtschaftlichen Betrieben gesteckt. Im Jahr 2014 wurden beispielsweise auch Biomasseheizkessel als förderungswürdige Technologie anerkannt.222 Diese Ausführungen verdeutlichen, dass in Kentucky ein Potenzial für die energetische Nutzung von Biomasse besteht und auch von staatlicher Seite gefördert wird. Dennoch muss allgemein angemerkt werden, dass die tatsächliche energetische Nutzung von Biomasse in Kentucky gering ausfällt. Weniger als 1% der Netto-Energieproduktion wird im Jahr 2015 durch Biomasse abgedeckt223. Laut einem Bericht des Department for Energy Development and Independence (DEDI), sind auch Kraft-Wärmeanlagen (combined heat and power, CHP) für den kohledominierten Staates von Interesse.224 Das DEDI hat beispielsweise zwei Subventionen erhalten, um gemeinsam mit anderen Stakeholdern politische Strategien und Programme zu entwickeln, um einen Markt für Kraft-Wärme-Kopplung zu etablieren. Bei den Subventionen handelt es sich um einen vier-Jahres Zuschuss über 95.ooo USD der Southeast CHP Technical Assistance Partnership und ein zwei- Jahres Abkommen mit der US DOE über 100.000 USD. Im Jahr 2014 wurde so bereits begonnen, mit verschiedenen Stakeholdern Workshops durchzuführen. Es wurden außerdem Konferenzen abgehalten, oder KWK-Anlagen besichtigt. In Kentucky gibt es des Weiteren 2015 zwei Unternehmen welche die Pellets aus holzartiger Biomasse herstellen. Dies ist zum einen BioMaxx Inc. (Hartholz), in Somerset und Pelleting Solutions Sciences, Inc. (Hartholz) in Galamiel.225226 Vgl. RFA - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015)abgerufen am 15.06.2015 Vgl. EIA - Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 15.06.2015 220 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015), abgerufen am 15.06.2015 221 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 15.06.2015 222 Vgl. DEDI- 2014 Annual Summary (2014), abgerufen am 15.06.2015 223 Vgl. EIA –Kentucky - State Profile and Energy Estimate (2015), abgerufen am 05.08.2015 224 Vgl. Department for Energy Development and Independence (DEDI) - 2014 Annual Summary (2014), abgerufen am 15.06.2015 225 Vgl. Biomass Magazin (2015) - Pellet Plants, abgerufen am 08.04.2015 226 Vgl. NREL (2015) Biopower Plants, zuletzt abgerufen am 08.04. 2015 218 219 81 Referenzprojekte Toyota Kentucky- Reduktion von Treibhausgasen durch Behandlung von Deponiegasen Toyota Motor Manufacturing Kentucky hat bereits 2014 mit Hilfe des Unternehmens “Waste Services of the Bluegrass” ein Projekt begonnen, mit dem Ziel, Methan in erneuerbare Energien umzuwandeln, um Toyotas Montagewerk in Georgetown mit Strom zu versorgen. Durch die Verwendung von Deponiegas wird nach eigenen Angaben genug Strom erzeugt, um 10.000 Fahrzeuge jedes Jahr zu produzieren und die lokale Luftverschmutzung zu reduzieren. Laut verschiedenen Presseberichten sollte die Anlage bereits Anfang 2015 ans Netz angeschlossen werden, allerdings ließen sich zu diesem Zeitpunkt keine aktuelleren Informationen diesbezüglich finden.227 7.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 7.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Kentucky Cabinet for Economic Development Das Kentucky Cabinet for Economic Development ist Kentuckys führende Behörde für die Anwerbung von neuen Unternehmen, der Förderung von bereits etablierten Unternehmen sowie der allgemeinen Unterstützung von Gemeinden bei ihrer wirtschaftlichen Entwicklung. Kentucky Cabinet for Economic Development Larry Hayes, Secretary Old Capitol Annex, 300 West Broadway Frankfort, Kentucky, 40601 +1-502-564-7140 econdev@ky.gov www.thinkkentucky.com Kentucky Department for Energy Development and Independence Das Kentucky Department for Energy Development and Independence entwickelt ökonomisch und ökologisch nachhaltige Energiestrategien für Kentucky. Kentucky Department for Energy Development and Independence Tim Hughes, Director (Division of Biofuels) 500 Mero Street, 12th Floor Frankfort, Kentucky, 40601 +1-502-564-7192 TimD.Hughes@ky.gov energy.ky.gov 227 82 Vgl. Toyota to power Kentucky manufacturing facility with landfill gas (2014), abgerufen am 15.06.2015 Kentucky Department for Natural Resources (DNR) Das Kentucky DNR unterstützt Landbesitzer, Institutionen, Gemeinden und die Industrie technisch und finanziell bei Maßnahmen zum Umweltschutz und zum Schutz von natürlichen Ressourcen. Kentucky Department for Natural Resources Linda Potter 2 Hudson Hollow Frankfort, Kentucky, 40601 +1-502-564-6940 Linda.Potter@ky.gov dnr.ky.gov Kentucky Division of Biofuels Die Division of Biofuels bietet der Biotreibstoff- und Biomasseindustrie Kentuckys politische Unterstützung bei der Forschung, Entwicklung und Vermarktung von Bioressourcen. Kentucky Division of Biofuels Tim Hughes, Director 500 Mero Street, 6th Floor Frankfurt, Kentucky, 40601 +1-502-564-7192 TimD.Hughes@KY.Gov www.energy.ky.gov/biofuels Kentucky Energy and Environment Cabinet Das Kentucky Energy and Environment Cabinet koordiniert die Initiativen von folgenden Abteilungen: Department for Environmental Protection, Department for Natural Resources und Department for Energy Development and Independence. Kentucky Energy and Environment Cabinet Cynthia Schafer, Editor 500 Mero Street , 5th Floor, Capital Plaza Tower Frankfort, Kentucky, 40601 +1-502-564-5525 Cynthia.Schafer@ky.gov www.eec.ky.gov Start-Up Kentucky Der Kentucky Enterprise Fund, der Rural Innovation Fund und Kentucky New Energy Ventures versorgen Start-Up Unternehmen der Hightechbranche mit Startkapital. Start-Up Kentucky Rick Johnson, Associate Vice President 200 W. Vine Street, Ste. 420 Lexington, KY 40507 +1-859-246-3231 rjohnson@kstc.com www.startupkentucky.com 83 US Department of Agriculture (USDA)- Rural Development USDA Rural Development unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen mit Darlehen und Zuschüssen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. US Department of Agriculture - Rural Development Thomas G. Fern, State Director 771 Corporate Drive, Suite 200 Lexington, Kentucky, 40503 +1-859-224-7300 www.rurdev.usda.gov/ky 7.4.2. Ausgewählte Unternehmen Bluegrass BioDiesel Das Hauptprodukt von Bluegrass Biodiesel ist B100, ein hundertprozentiges Biodieselprodukt, welches aus einer Vielzahl von Rohstoffen nach den entsprechenden Normen hergestellt wird. Neben der Herstellung von hochwertigem Biodiesel B100 produziert Bluegrass BioDiesel ebenfalls auf Anfrage bestimmte Beimischungen des B100 (mit regulärem Dieselkraftstoff). Bluegrass BioDiesel Jim Johnson, Managing Member 175 David Pribble Drive Falmouth, Kentucky, 41040 +1-859-654-8888 www.bluegrass-biodiesel.com East Kentucky Power Cooperative Die Mitgliedsgenossenschaften haben East Kentucky Power Cooperative als gemeinnützige Versorgungsgesellschaft zur Erzeugung und Übertragung von Strom gegründet. Hauptziel des Unternehmens ist es, Strom zu erzeugen und diesen an Genossenschaften zu übertragen, sodass diese den Strom an die Endkunden liefern können. East Kentucky Power Cooperative Brad Thomas, Economic Development 4775 Lexington Road, PO Box 707 Winchester, Kentucky, 40392-0707 +1-859-744-4812 contactEKPC@ekpc.coop www.ekpc.coop 84 ecoPower Generation, LLC Entwickler einer durch Holz betriebenen 50 MW-Bioenergieanlage im östlichen Kentucky (Perry County). Die Anlage wird etwa 30.000 Haushalte als erstes Kraftwerk seiner Art beliefern und versorgen. ecoPower Generation, LLC Gary T. Crawford ecoPower’s Chief Executive Officer 1256 Manchester Street Lexington, Kentucky, 40504 Grant Curry, +1-160-568-8127 info@ecopg.com www.ecopg.com Kentucky Bioprocessing LLC Kentucky Bioprocessing ist ein Dienstleister in der Biotechnologie-Branche und spezialisiert auf die Expression, Extraktion und Reinigung von Proteinen und anderen hochwertigen Produkten aus Pflanzen. Das Unternehmen arbeitet eng mit Kunden zusammen, um skalierbare und gesetzeskonforme Produktionsverfahren zu entwickeln und umzusetzen, die als Endprodukt wirtschaftlich lebensfähige Rohstoffe produzieren, die u. a. für die Produktion von Zelluloseethanol verwendet werden können. Kentucky Bioprocessing LLC 3700 Airpark Drive Owensboro, Kentucky, 42301 +1-270-689-2570 info@kbpllc.com www.kbpllc.com Mayes Coatings & Insulation, Inc. Mayes Coatings & Insulation, Inc. ist ein Hersteller von wartungsarmen, kosteneffektiven Isoliersystemen für am Boden stehende Lagerbehälter. Das RIDGLOK™ Vertical Standing Seam Panel Insulation System isoliert Metalltanks, Betontanks und Tanks aus anderen Materialien. Mayes Coatings & Insulation, Inc. Rebecca Mayes, Business Manager 6082 Peters London Road Reed, Kentucky, 42451 +1-270-826-8584 rmayes@mayescoatings.com www.RIDGLOK.com 85 8. Staatenprofil Michigan Abbildung 19: Geographische Lage und Kurzüberblick Michigan Übersicht228, 229, 230, 231 Installierte Gesamtleistung (2013) 33.399 MW Installierte EE-Leistung (ohne >1.531 MW Wasserkraft) (2014) >4% Anteil EE an der Stromerzeugung (2014) Marktpotenzial Bioenergie Hoch Marktpotenzial EE Mittel Anreize (Stand 2015)232 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 9.909.877 Einwohner Fläche: 146.435 km2 Hauptstadt: Lansing (2014)235 Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)233 Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal k. A. 10% bis 2015 Staatliche Richtlinien (Stand 2015)234 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note B Note C Quelle: Eigene Darstellung Michigan ist insbesondere für seine Automobilbranche bekannt. Große Unternehmen wie General Motors, Ford Motor Company, Dow Chemical Company, und die Chrysler Group haben in Michigan ihre Konzernzentralen. In den letzten Jahren haben sich viele traditionelle Zulieferer der Automobilindustrie auf die Produktion von erneuerbaren Energieanlagen, insbesondere Windenergie-, aber auch Solarenergiekomponenten diversifiziert. 8.1. Energiemarkt In Michigan wurde zum Zeitpunkt der letzten Messung im Jahr 2013 ca. die Hälfte des gesamten Stroms aus Kohle, 27,4% aus Kernenergie und 11,7% aus Erdgas produziert (siehe Tabelle 19). Die Stromgewinnung aus Kohle hat seit 2002 um 20% abgenommen, wohingegen Erdgas um ca. 30% zugenommen hat. Erneuerbare Energieressourcen tragen nur geringfügig (ca. 4%) zur Stromerzeugung in Michigan bei. 236 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 229 Vgl. AWEA - Wind State Facts (2015), abgerufen am 02.06.2015 230 Vgl. SEIA - State Solar Policy (2015), abgerufen am 04.08.2015 231 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 232 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 233 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 234 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 235 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 236 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 228 86 Tabelle 19: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Michigan (2013)237 Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 11,71% 12.341.392 13,45% 15.853.418 -22,15% Erdöl 0,51% 532.481 0,94% 1.103.485 -51,75% Holz/Holzabfälle/Pellets 1,64% 1.727.072 1,25% 1.474.552 17,13% Kernenergie 27,43% 28.920.823 26,37% 31.087.454 -6,97% Kohle 53,40% 56.291.453 56,58% 66.699.508 -15,60% Konventionelle Wasserkraft 1,35% 1.419.049 1,42% 1.669.252 -14,99% Pumpspeicher -0,83% -870.822 0,88% -1.035.560 -15,91% Sonstige Biomasse 0,94% 987.688 0,63% 745.124 32,55% Wind 2,66% 2.799.624 0,00% 329 850849,54% Sonstige Gase 0,91% 956.665 0,01% 10.108 9364,43% Andere 0,30% 312.375 0,24% 281.417 11,00% Total 100,00% 105.417.801 100,00% 117.889.087 -10,58% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Aus Tabelle 20 geht hervor, dass die Strompreise in 2014 in Michigan über alle Sektoren hinweg über den landesweiten Durchschnitten lagen. Michigan zählt damit zu den Staaten des Mittleren Westens mit den höchsten Stromkosten. Für private Haushalte beliefen sich diese auf 14,50 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 12,50 US-Cent/kWh), für den Handel auf 10,94 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 10,75 US-Cent/kWh), für industrielle Abnehmer auf 7,71 US-Cent/kWh (USDurchschnitt: 7,01 US-Cent/kWh) und Unternehmen im Transportwesen zahlten 12,97 US-Cent/kWh für ihren Strom (US-Durchschnitt: 10,27 US-Cent/kWh).238 Tabelle 20: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Michigan (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Michigan 14,50 10,94 7,71 12,97 11,10 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Michigan für Erdgas für den Handel betrug 8,25 USD/1000 ft 3 im Jahr 2014.239 Abbildung 20 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Michigan zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. In der Tabelle sind nur Energiequellen aufgeführt, die mindestens 0,01% zur Stromerzeugung des Staates beitragen. Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 239 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015. 1000 ft3 entsprechen 28,3168m³. 237 238 87 Abbildung 20: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Michigan, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Michigan State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Michigan wurde im Jahr 2013 mit 76,5% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 8,9%, Flüssiggas mit 8,3% und Heizöl mit 1,3%. In 5% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.240 8.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Michigans Renewable Portfolio Standard (RPS),241 besser bekannt als Renewable Energy Standard, wurde im Oktober 2008 mit dem Clean, Renewable and Efficient Energy Act eingeführt. Dieser verpflichtet alle privaten Stromversorger, Elektrizitätsgenossenschaften und Stadtwerke dazu, ab dem Jahr 2015 mindestens 10% des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen zu gewinnen. Zu den sich qualifizierenden Quellen zählen Windkraft, Solar, Biomasse, Deponiegas, Geothermie und Wasserkraft.242 Laut Auskunft der Michigan Public Service Commission hat Michigan, auch wenn eine offizielle Bestätigung bislang ausblieb, das RPS-Ziel von 10% erneuerbarer Energie im Jahr 2015 erreicht. Vermutlich wird ein Teil des RPS durch den Zukauf von RECs aus anderen Staaten erreicht. Zurzeit werden unterschiedliche Gesetzesvorschläge erörtert, während es auf der einen Seite Vorschläge für eine Erweiterung des RPS gibt, wird auf der anderen Seite auch eine komplette Abschaffung des RPS erörtert. Zum jetzigen Zeitpunkt (2015) ist noch nicht absehbar, welche Seite sich durchsetzen wird.243 Michigan hat wie die meisten Staaten Interconnection Standards 244 und Gesetze zum Net-Metering245 implementiert. Nähere Informationen und Regelungen können in diesem Zusammenhang unter DSIRE Search abgefragt werden. Wie auch in vielen anderen US-Staaten wurden die Förderprogramme in Michigan auf staatlicher Seite stark zurückgefahren. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Michigan State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Stroms eines Staates zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 242 Vgl. DSIRE, Michigan, Renewable Energy Standard (2014), abgerufen am 01.05.2015 243 Vgl. Gespräch mit Julie Baldwin, Manager, Renewable Energy Section, Michigan Public Service Commission am 14.05.2015 244 Vgl. DSIRE, Michigan, Interconnection Standards (2014), abgerufen am 01.05.2015 245 Vgl. DSIRE, Michigan, Net Metering (2014), abgerufen am 01.05.2015 240 241 88 Tabelle 21 zeigt den Trend, dass viele Stromversorger Michigans Förderprogramme und Anreize selbst entwickeln. 89 Tabelle 21: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Michigan246 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Michelle Crook Biomass Michigan Department of Gasification and Agriculture Landwirte, die Energie durch Methane Ausschluss von 525 W. Allegan eine Biogasanlage produzieren, Digester Grundsteuer P.O. Box 30017 müssen für diese keine Property Tax Lansing, MI 48909 Grundsteuer zahlen. Exemption Tel: +1 517 335 2487 E-Mail: crookmi@michigan.gov City of Grand Rapids - Green Power Purchasing Policy City of Lansing Green Power Purchasing Policy Energy Efficiency in State Buildings Energy Revolving Loan Fund - Farm Energy Energy Revolving Loan Fund - Public Entities 246 90 Ökostromeinkauf Ökostromeinkauf Energiestandards für öffentliche Gebäude Haris Alibasic Grand Rapids Office of Energy and Sustainability 300 Monroe Avenue NW Grand Rapids, MI 49503-2206 Tel: +1 616 456 3497 E-Mail: halibasic@grcity.us Taylor Heins Greater Lansing Go Green Initiative 9th Floor, City Hall 124 W. Michigan Ave. Lansing, MI 48933 Tel: +1 517 483 4597 Fax: +1 517 483 6066 E-Mail: GoGreen@lansingmi.gov Michigan Department of Management and Budget Building Operations 530 W. Allegan P.O. Box 30026 Lansing, MI 48909 Tel: +1 517 373 0185 Keith Paasch E-Mail: PaaschK@michigan.gov Regierungsgebäude in Grand Rapids müssen bis 2020 100% ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen einkaufen. Regierungsgebäude in Lansing müssen 20% ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen einkaufen. Die Staatsregierung muss 25% weniger herkömmlichen Strom als in 2002 nutzen. Sie dürfen dabei alle Technologiebereiche nutzen, um das zu erreichen. Staatliches Darlehen Robert Jackson Michigan Energy Office 611 W. Ottawa Ave. Lansing, MI 48909 Tel: +1 517 373 2731 E-Mail: jacksonr1@michigan.gov Ein Darlehen für energieeffiziente erneuerbare Energieprojekte über maximal 350.000 USD für private Agrarbetriebe, 150.000 USD maximal, 64% fixe Zinsraten, maximal 46 Jahre Laufzeit. Staatliches Darlehen Robert Jackson Michigan Energy Office 611 W. Ottawa Ave. Lansing, MI 48909 Tel: +1 517 373 2731 E-Mail: jacksonr1@michigan.gov Ein Darlehen für kommunale Regierungen, 100.000 - 2,5 Mio. USD maximal mit 3% Zinsen und 6 Jahren Laufzeit. Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. Name des Förderprogramms Interconnection Standards Michigan - NetMetering Nonrefundable Business Activity Tax Credit Refundable Payroll Tax Credit Renewable Energy Renaissance Zones Renewable Energy Standard 91 Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Netzanschluss Julie Baldwin Michigan Public Service Commission Electric Reliability Division, Renewable Energy Section P.O. Box 30221 Lansing, MI 48909 Tel: +1 517 241 6115 E-Mail: baldwinj2@michigan.gov Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage zum Stromnetz des lokalen Stromanbieters. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische Bedingungen. Net-Metering Julie Baldwin Michigan Public Service Commission Electric Reliability Division, Renewable Energy Section P.O. Box 30221 Lansing, MI 48909 Tel: +1 517 241 6115 E-Mail: baldwinj2@michigan.gov Ermöglicht i. d. R. kleinen, dezentralen Energieerzeugern, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. Bei Stromentnahme läuft der Zähler vorwärts, bei Stromeinspeisung rückwärts. Eingespeister Strom wird in der Regel auf der Stromrechnung als Guthaben für den nächsten Monat verbucht. Industrieanwerbung General Information - MEDC Michigan Economic Development Corporation 300 North Washington Square Lansing, MI 48913 Tel: +1 888 522 0103 E-Mail: MEDCservices@michigan.org Nicht erstattungspflichtige Steuererleichterung von Unternehmenssteuern für Firmen, die im Bereich erneuerbare Energie forschen und entwickeln. Industrieanwerbung Michigan Department of Treasury Lansing, MI 48922 Tel: +1 517 373 3200 Industrieanwerbung General Information - MEDC Michigan Economic Development Corporation 300 North Washington Square Lansing, MI 48913 Tel: +1 888 522 0103 E-Mail: MEDCservices@michigan.org Renewables Portfolio Standard Julie Baldwin Michigan Public Service Commission Electric Reliability Division, Renewable Energy Section P.O. Box 30221 Lansing, MI 48909 Tel: +1 517 241 6115 E-Mail: baldwinj2@michigan.gov Unternehmen im Bereich Forschung, Entwicklung und Herstellung von erneuerbare Energieanlagen, die ihren Sitz in der NextEnergy Zone haben, haben das Recht auf einen Kredit in der Höhe der Lohnsumme der Mitarbeiter multipliziert mit der Einkommenssteuerrate. Biomasse-Unternehmen, die in einer Renaissance-Zone angesiedelt sind, sind zu 15jährigen Steuererleichterungen bzgl. der staatlichen Unternehmenssteuer, Bildungssteuer, Grundsteuer und kommunalen Einkommenssteuern berechtigt. Alle Stromversorgungsunternehmen müssen bis 2015 10% ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen erzeugen. 8.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Die folgende Abbildung 14 gibt einen Überblick über die Biomassevorkommen in Michigan. Der Abbildung und dem RE Atlas der NREL zufolge sind in Michigan ca. 7,5 Mio. t Biomasse jährlich vorzufinden.247 Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens ist das Biomassepotenzial nach Einschätzung der AHK als um einiges geringer zu bewerten. Demgegenüber wird im Rahmen dieser Studie auch festgestellt, dass Michigan dieses Potenzial besser nutzt als andere Staaten. Beispielsweise hat der Staat hohe Deponiegasaktivitäten vorzuweisen und generiert in 7 Anlagen Strom aus holzartiger Biomasse. Diese Thematiken werden in den entsprechenden Unterkapiteln weiter erläutert. Abbildung 21: Biomassevorkommen in Michigan (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Michigan Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Bioethanol und Biodiesel Die jährliche Produktionskapazität für Bioethanol lag im Januar 2015 bei ca. 270 Mio. gal. (ca. 1.022Mio.l) (US-Rang 13, entspricht etwa 1% der US-Produktion) und ist im Vergleich zu 2014 leicht, um 2 Mio. gal. (ca. 8 Mio. l) gestiegen. Im Jahr 2015 lassen sich fünf Ethanolanlagen in Michigan vorfinden. Weitere Anlagen sind laut Ethanol Industry Outlook 2015 nicht geplant.248 Die Produktionskapazität für Biodiesel ist in den letzten Jahren stark eingebrochen. Während die Produktionskapazität im Januar 2012 noch bei 55 Mio. gal. (ca. 208 Mio. l), lag, waren es in 2014 nur noch eine Mio. gal. (ca. 4 Mio. l). Ein Jahr später ist die Produktionskapazität wieder leicht auf 10 Mio. gal. (ca. 38 Mio. l) gestiegen. 249 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Michigan, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 Vgl. Renewable Fuels Association - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 15.06.2015 249 Vgl. EIA - Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 15.06.2015 247 248 92 Biogas und Deponiegas Im Januar 2015 waren in Michigan acht landwirtschaftlich genutzte Biogasanlagen in Betrieb. Fünf dieser Anlagen befinden sich auf Milchviehbetrieben, eine Anlage auf einem Schweinebetrieb und zwei Anlagen auf Mischbetrieben. 250 Die meisten Biogasanlagen befinden sich allerdings in Klärwerken und auf Mülldeponien. Im Vergleich mit den anderen US-Bundesstaaten weist Michigan eine der größten Deponiegasaktivitäten auf. Deponiegas wird in 42 Deponien gewonnen und sieben weitere Deponien sind von der EPA als Kandidaten ausgewiesen, d.h. diese haben laut der US Environmental Protection Agency geeignete technische Voraussetzungen zur Gewinnung von Deponiegas.251 Allein in den Jahren 2013-2014 starteten drei Anlagen mit der Gewinnung von Deponiegas.252 Feste Biomasse Zu Beginn des Kapitels wurde bereits schon darauf hingewiesen, dass in 7 Anlagen Strom aus holzartiger Biomasse generiert wird. Diese Biomasse stammt hauptsächlich aus der 7 Mio. ha Waldfläche in Michigan. Etwa 35% der Stromproduktion konnte in diesem Staat durch Biomasse generiert werden253. Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens ist dies ein hoher Anteil. In Michigan gibt es des Weiteren 2015 fünf Unternehmen welche die Pellets aus fester Biomasse herstellen. Dies ist zum einen Maeder Bros. Inc. in Weidman (Hartholz), Dover Capital in Stockton (Hart und Weichholz), Equustock LLC in Clare (Hart und Weichholz), American Wood Fibers in Holland (Hartholz) und zum anderen Varn Wood Products in Vulcan (Hart und Weichholz).254255 Referenzprojekte Weiterverwertung von Tiermist im Detroiter Zoo Nach eigenen Angaben plant im Jahr 2015 der Detroiter Zoo eine Biogasanlage im Wert von einer Mio. USD zu bauen, die Tiermist zu Biogas und damit zu einer Stromquelle umwandeln kann. Etwa 100 kW sollen mit der Anlage pro Stunde produziert werden. Nach eigenen Angaben des Zoos kann damit das 18,000 qm2 „Ruth Roby Glancy Animal Health“ für 18 bis 20 Stunden am Tag mit Strom versorgt werden. Der Zoo-Direktor schätzt, dass somit etwa 70.000-80.000 USD an Kosten für Strom pro Jahr eingespart werden können. Dazu kämen noch Einsparungen zwischen 30.000-40.000 USD durch das Wegfallen von Entsorgungskosten. Die Anlage wird groß genug sein, um das jährliche Aufkommen von 400500 t tierischen Abfällen zu verwerten. Bisher wird der Tiermist zu einer Kompostierungsanalage nach Downtown Detroit gebracht, wodurch erhebliche Mengen an Methan an die Umwelt abgegeben werden. Mit dem Bau der Biogasanlage lassen sich demzufolge nicht nur erhebliche finanzielle Einsparungen für den Zoo realisieren, sondern auch einen Gewinn für die Umwelt. Ein wichtiger Partner für den Detroiter Zoo ist seit Beginn des Projektes die Michigan State University mit ihrem speziellem „Anaerobic Digestion Research and Education Center“.256 250 251 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015), abgerufen am 15.06.2015 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 15.06.2015 Vgl. EIA –Michigan - State Profile and Energy Estimate (2015), abgerufen am 05.08.2015 Vgl. Biomass Magazin (2015) - Pellet Plants, abgerufen am 08.04.2015 255 Vgl. NREL (2015) Biopower Plants, zuletzt abgerufen am 08.04. 2015 256 Vgl. Capital News Service - The Detroit Zoo’s million dollar manure (2015), abgerufen am 19.06.2015 253 254 93 8.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 8.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Department of Licensing and Regulatory Affairs LARA optimiert Regierungsverfahren, z. B. Genehmigungen und Firmengründungen, um Wirtschaftswachstum zu fördern und Arbeitsplätze zu schaffen. Department of Licensing and Regulatory Affairs (LARA) Mike Zimmer, Bureau Director P.O. Box 30004 Lansing, Michigan, 48909 +1-517-373-1820 www.michigan.gov/lara Great Lakes Bioenergy Research Center at Michigan State University Great Lakes Bioenergy Research Center ist einer der drei nationalen vom US Department of Energy finanzierten Zentren für die Erforschung von transformationellen Biotreibstoffen. Die anderen zwei Zentren sind das Joint BioEnergy Institute und das BioEnergy Science Center. Great Lakes Bioenergy Research Center at Michigan State University Eric Hegg, Associate Director 164 Food Safety and Toxicology Building Michigan State University East Lansing, Michigan, 48824 +1-517-353-7120 erichegg@msu.edu glbrc.msu.edu Great Lakes Renewable Energy Association Great Lakes Renewable Energy Association ist eine gemeinnützige Organisation, welche sich für Technologien im Bereich erneuerbare Energien einsetzt, sie fördert und über Technologien in diesem Bereich aufklärt. Great Lakes Renewable Energy Association PO Box 534 Rockford, Michigan, 49341 +1-248-701-3058 glrea.info@gmail.com www.2glrea.org 94 Michigan Department of Environmental Quality - Air Das Department of Environmental Quality – Air ist verantwortlich für die Luftqualität in Michigan, indem es Quellen der Luftverschmutzung reguliert. Die Ziele der Abteilung bestehen dabei in der Erhaltung von Qualitätsstandards, in der Limitierung von Emissionen und giftigen Stoffen, und in der Information der Öffentlichkeit über die Luftqualität. Michigan Department of Environmental Quality Dan Wyant, Director 3058 West Grand Boulevard, Cadillac Place, Suite 2-300 Detroit, Michigan, 48202 +1-517-284-6700 www.michigan.gov/air Michigan Department of Environmental Quality - Water Resources Division Die Aufgabe der Water Resources Division besteht in der Etablierung von Standards in Bezug auf Wasserqualität, in der regulativen Aufsicht von allen öffentlichen Wasserversorgern, in der Ausstellung von Lizenzen zur Abwassereinleitung, in der Kontrolle der allgemeinen Wasserqualität des Staates, und der Größe und Qualität des aquatischen Habitats und schließlich in der Überprüfung der Einhaltung von entsprechenden Gesetzen. Michigan Department of Environmental Quality - Water Resources Division William Creal, Director P.O. Box 30458 Lansing, Michigan, 48909-7958 +1-517-373-1170 www.michigan.gov/deq Michigan Economic Development Corporation Die Michigan Economic Development Corporation ist eine öffentlich-private Partnerschaft, die für Standortmarketing und Wirtschaftsförderung in Michigan zuständig ist. Die Michigan Economic Development Corporation bietet verschiedene Dienstleistungen und Programme an, um Investitionen, Unternehmertum, sowie Talente und Partnerschaften zu fördern und die Entwicklung von Gemeinden voranzutreiben. Michigan Economic Development Corporation Valerie Christofferson, Business Development Manager 300 N. Washington Square Lansing, Michigan, 48913 +1-888-522-0103 www.michiganadvantage.org 95 Michigan Electric & Gas Association Die Michigan Electric & Gas Association ist ein 1984 gegründeter Wirtschaftsverband, der die privaten Strom- und Gasversorgungsfirmen vor der Regierung Michigans repräsentiert. Die Michigan Electric & Gas Association arbeitet dabei mit der Legislative Michigans, verschiedenen nationalen und bundesstaatlichen Regulatoren und der gesamten Energiewirtschaft Michigans zusammen, um eine sichere, verlässliche und bezahlbare Versorgung zu garantieren. Michigan Electric & Gas Association 110 W. Michigan Avenue, Suite 1000 B Lansing, Michigan, 48933 +1-517-484-7730 www.gomega.org Michigan Public Service Commission Die Michigan Public Service Commission reguliert den Erdgas- und Strommarkt und das Informations- und Transportwesen. Alle Anbieter müssen zuverlässige Dienstleistungen zu einem akzeptablen Preis anbieten. Zudem sind Öl- und Gasproduzenten verpflichtet, bestimmte Umweltrichtlinien einzuhalten. Michigan Public Service Commission 4300 W. Saginaw Highway PO Box 30221 Lansing, Michigan, 48909 +1-517-284-8100 www.michigan.gov/mpsc Michigan State University Bioeconomy Network, Office of the Vice President for Research and Graduate Studies Das Michigan State University Bioeconomy Network koordiniert die verschiedenen Aktivitäten und Projekte im Bereich der Bioökonomie, wie zum Beispiel Forschung, Bildung, ökonomische Analyse und die Zusammenarbeit mit der Regierung. Michigan State University Bioeconomy Network, Office of the Vice President for Research and Graduate Studies Doug Gage, Director 3815 Technology Boulevard East Lansing, Michigan, 48910 +1-151-355-8461 gage@egr.msu.edu www.bioeconomy.msu.edu 96 Michigan State Energy Office Das Michigan State Energy Office ist ein Zweig des US Department of Energy und soll die Themen Energieeffizienz und erneuerbare Energien in Michigan fördern. Michigan State Energy Office Steve Bakkal, Director MEDC Building 300 N. Washington Square Lansing, Michigan, 48913 +1-517-241-6228 energyinfo@michigan.gov michigan.gov/Michigan_Energy_Office NextEnergy Next Energy ist eine gemeinnützige Organisation mit dem Ziel, Michigan im Bereich alternativer und erneuerbarer Energien besser zu positionieren. Next Energy fördert Forschung und Innovation, indem intellektuelles Kapital mit Michigans Industrie verbunden wird. NextEnergy Amanda Hughes Roraff, Director, Marketing & Communications 461 Burroughs Street Detroit, Michigan, 48202 +1-313-833-0100 www.nextenergy.org US Department of Agriculture (USDA)- Rural Development USDA Rural Development unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. US Department of Agriculture - Rural Development James Turner, State Director 3001 Coolidge Road, Suite 200 East Lansing, Michigan, 48823 +1-517-324-5190 www.rurdev.usda.gov/mi 97 8.4.2. Ausgewählte Unternehmen Consumers Energy Company Consumers Energy ist Michigans zweitgrößtes Versorgungsunternehmen, welches seine Energiedienstleistungen für mehr als 6 der 10 Mio. Einwohner Michigans aus allen 68 Landkreisen in der unteren Halbinsel des Bundesstaates bereitstellt. Das Unternehmen betreibt u. a. zwölf Kohle- und zwei Ölkraftwerke, 13 Wasserkraftwerke, ein Pumpspeicherkraftwerk sowie ein Kraftwerk auf Biomassebasis. Consumers Energy Company Michael Shanko, Executive Director Technology Strategy & Management 1 Energy Plaza Drive Jackson, Michigan, 49201 +1-517-768-3092 businesscenter@consumersenergy.com www.consumersenergy.com Plante Moran Plante Moran ist ein nach US-Recht zertifizierter Buchhalter und Berater mit Expertise im erneuerbare Energiebereich (Bio, Solar, Wind). Plante Moran unterstützt Projektentwickler in der Erstellung der Projektstruktur, der Befolgung rechtlicher Vorgaben und der Nutzung von staatlichen Förderungen. Plante Moran Jim Manning, Partner 634 Front Avenue NW Suite 400 Grand Rapids, Michigan, 49504 +1-616-643-4054 Jim.Manning@plantemoran.com www.plantemoran.com ProcessBio ProcessBio ist ein Hersteller von schlüsselfertigen Biomasse-Verarbeitungssystemen mit 25-jähriger Erfahrung. Zum Produktportfolio gehören u. a. Förderbänder, Schredder, Filtertechnik und Anlagen zur Handhabung von Biomasseballen. ProcessBio Jørgen Lyngsø, American Representative PO Box 34 Romeo, Michigan, 48065 +1-586-255-7075 jtn@processbio.com www.processbio.com 98 Scenic View Dairy, LLC Scenic View Dairy ist ein Milchviehbetrieb mit etwa 5.000 Milchkühen. Scenic View Dairy, LLC 186 W. 35th St Holland, Michigan, 49423 +1-616-994-8576 www.scenicviewdairy.com Specialty Concrete Construction Specialty Concrete Construction ist ein Betonbauunternehmen mit 40 Jahren Erfahrung. Unter anderem bietet das Unternehmen den Bau von landwirtschaftlich und industriell genutzten Biogasfermentern an. Specialty Concrete Construction 186 W 35th Street Holland, Michigan, 49423 +1-616-994-8334 www.specialtyconcreteconstructionllc.com 99 9. Staatenprofil Minnesota Abbildung 22: Geographische Lage und Kurzüberblick Minnesota Übersicht257, 258, 259 Installierte Gesamtleistung (2013) 17.481 MW Installierte EE-Leistung (ohne >3.489 MW Wasserkraft) (2012) >17% Anteil EE an der Stromerzeugung (2012) Marktpotenzial Bioenergie Hoch Marktpotenzial EE Hoch Anreize (Stand 2015)260 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 5.457.173 Einwohner Fläche: 206.232 km2 Hauptstadt: Saint Paul (2014)263 Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)261 Renewable Portfolio Standard 25-31,5% bis 2025, je nach Stromanbieter Renewable Energy Goal k. A. Staatliche Richtlinien (Stand 2015)262 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note B Note C Quelle: Eigene Darstellung Minnesota hat eine sehr diversifizierte Wirtschaft und gehört zu den führenden Staaten der USA in den Bereichen Biowissenschaften, Windenergie und Umwelttechnik. Die größten Unternehmen in Minnesota sind UnitedHealth Group, Target, Best Buy, General Mills und CHS Inc.264 9.1. Energiemarkt Die Elektrizitätserzeugung in Minnesota wurde Ende 2013 von Kohle mit ca. 46% angeführt, wobei dieser Anteil seit 2002 um etwa 30% abgenommen hat (siehe Tabelle 22). Zweitwichtigster Energielieferant war die Kernenergie mit rund 21%. Elektrizität wurde außerdem zu 12% aus Erdgas und 16% aus Windkraft erzeugt. 265 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 258 Vgl. SEIA - State Solar Policy (2015), abgerufen am 15.06.2015 259 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 260 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 261 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 262 Vgl. Freeing the Grid (2015), abgerufen am 03.08.2015 263 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 264 Vgl. FORTUNE 500 (2014): Fortune 500 abgerufen am 13.04.2015 265 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 257 100 Tabelle 22: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Minnesota (2013) Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 12,28% 6.301.053 3,02% 1.591.953 295,81% Erdöl 0,05% 27.167 1,24% 652.790 -95,84% Holz/Holzabfälle/Pellets 2,02% 1.035.585 0,72% 377.392 174,41% Kernenergie 20,87% 10.707.717 25,93% 13.684.824 -21,75% Kohle 45,85% 23.517.798 64,27% 33.920.209 -30,67% Konventionelle Wasserkraft 1,00% 511.112 1,53% 809.084 -36,83% Sonstige Biomasse 1,12% 574.246 0,95% 503.456 14,06% Wind 16,10% 8.258.751 1,72% 905.839 811,72% Andere 0,70% 360.853 0,63% 332.418 8,55% Solarthermie und Photovoltaik 0,01% 2.706 k. A. k. A. k. A. Total 100,00% 51.296.988 100,00% 52.777.965 -2,81% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Tabelle 23 zeigt die durchschnittlichen Stromkosten in Minnesota für das Jahr 2014. Diese setzten sich für die jeweiligen Sektoren wie folgt zusammen: Haushalte zahlten durchschnittlich 12,14 US-Cent/kWh, gewerbliche Abnehmer 9,61 USCent/kWh und industrielle Abnehmer 7,03 US-Cent/kWh für Strom. Dabei liegen alle Sektoren unter dem USDurchschnitt, bis auf die Industrie, welche mit 7,03 US-Cent/kWh marginal über den landesweiten Durchschnittskosten für Strom liegt.266 Tabelle 23: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Minnesota (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Minnesota 12,14 9,61 7,03 9,79 9,63 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Minnesota für Erdgas für den Handel betrug 6,86 USD/1000 ft3 im Jahr 2013.267 Abbildung 23 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Minnesota zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. 266 267 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015. 1000 ft3 entsprechen 28,3168 m³. 101 Abbildung 23: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Minnesota, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Minnesota State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Minnesota wurde im Jahr 2013 mit 66,0% vorrangig mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 16,8%, Flüssiggas mit 10,4% und Heizöl mit 2,4%. In 4,4% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.268 9.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Minnesota hat wie die meisten Staaten Interconnection Standards 269 und Gesetze zum Net-Metering270 implementiert. Minnesota bietet eine Reihe von Förderprogrammen für Bioenergie an, die in nachfolgender Tabelle aufgelistet sind. Tabelle 24: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Minnesota271 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Gary Blahosky Maximales Darlehen von Minnesota Department of 300.000 USD bzw. 45% des Agriculture Nennwertes (das jeweils niedrigere Agricultural Development & Agricultural gilt) für die Installation von Financial Assistance Division Improvement Staatliches Darlehen Biomasse- oder Biogasanlagen auf 625 Robert Street North Loan Program Grundstücken von St. Paul, MN 55155-2538 Landwirtschaftsbetrieben in Tel: +1 651 201 6666 Familienbesitz. Maximale Laufzeit Fax: +1 651 296 9388 10 Jahre. Gary.Blahosky@state.mn.us Vgl.US Energy Information Administration (2015): Minnesota State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Vgl. DSIRE, Minnesota, Interconnections Standards (2015), abgerufen am 01.05.2015 270 Vgl. DSIRE, Minnesota, Net Metering (2015), abgerufen am 01.05.2015 271 Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. 268 269 102 Name des Förderprogramms CommunityBased Energy Development (CBED) Tariff Interconnection Standards Methane Digester Loan Program Art des Förderprogramms Sonstige Richtlinien Netzanschluss Staatliches Darlehen Minnesota - NetMetering Net-Metering Minnesota Renewable Energy Production Incentive Leistungsabhängige Anreize 103 Kontakt Energy Information Minnesota Department of Commerce Division of Energy Resources 85 7th Place East Suite 500 St. Paul, MN 55101-2198 Tel: +1 800 657 3710 Fax: +1 651 297 7891 energy.info@state.mn.us Consumer Information Interconnection Minnesota Public Utilities Commission 121 7th Place East Suite 350 St. Paul, MN 55101-2147 Tel: +1 651 296 0406 consumer.puc@state.mn.us Ryan Roles 625 Robert Street North (651) Tel: +1 201-6666 Ryan.Roles@state.mn.us Energy Information Center Minnesota Department of Commerce Division of Energy Resources 85 7th Place East Suite 500 St. Paul, MN 55101-2198 Tel: +1 800 657 3710 Fax: +1 651 297 7891 energy.info@state.mn.us Energy Information Center Minnesota Department of Commerce Division of Energy Resources 85 7th Place East Suite 500 St. Paul, MN 55101-2198 Tel: +1 800 657 3710 Fax: +1 651 297 7891 energy.info@state.mn.us Beschreibung Erneuerbare-Energie-Projekte, die Gemeinden gehören, haben Anspruch, mit dem lokal zuständigen Stromversorger einen 20-Jahres-Stromabnahmevertrag abzuschließen. Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage zum Stromnetz des lokalen Stromanbieters. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische Bedingungen. Minnesotas Rural Finance Authority bietet Zuschüsse zu Darlehen von maximal 250.000 USD bzw. 45% des Nennwertes (das jeweils niedrigere gilt), die zinsfrei in maximal zehn Jahren zurückgezahlt werden müssen und die Installation von Biomasse- oder Biogasanlagen auf Agrarland unterstützen. Ermöglicht i. d. R. kleinen, dezentralen Energieerzeugern, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. Bei Stromentnahme läuft der Zähler vorwärts, bei Stromeinspeisung rückwärts. Eingespeister Strom wird in der Regel auf der Stromrechnung als Guthaben für den nächsten Monat verbucht. Landwirtschaftliche Biogasanlagen werden mit 0,015 USD/kWh gefördert. Laufzeit: 10 Jahre. Name des Förderprogramms Renewable Development Fund (RDF) Renewable Portfolio Standard Sustainable Agriculture Loan Program Value-Added Stock Loan Participation Program Xcel Energy Wind and Biomass Generation Mandate 104 Art des Förderprogramms Fond aus öffentlichen Beihilfen Renewables Portfolio Standard Staatliches Darlehen Staatliches Darlehen Renewables Portfolio Standard Kontakt RDF Staff Contact Xcel Energy 414 Nicollet Mall Minneapolis, MN 55401-1993 Tel: +1 800 354 3060 Fax: +1 612 330 7601 RDFstaff@xcelenergy.com Energy Information Center Minnesota Department of Commerce Division of Energy Resources 85 7th Place East Suite 500 St. Paul, MN 55101-2198 Tel: +1 800 657 3710 Fax: +1 651 297 7891 energy.info@state.mn.us Mary Hanks Minnesota Department of Agriculture 625 Robert Street North St. Paul, MN 55155-2538 Tel: +1 651 201 6277 Mary.Hanks@state.mn.us Gary Blahosky Minnesota Department of Agriculture Agricultural Development & Financial Assistance Division 625 Robert Street North St. Paul, MN 55155 Tel: +1 651 201 6666 Fax: +1 651 296 9388 Gary.Blahosky@state.mn.us Energy Information Center Minnesota Department of Commerce Division of Energy Resources 85 7th Place East, Suite 500 St. Paul, MN 55101 Tel: +1 800 657 3710 Fax: +1 651 297 7891 energy.info@state.mn.us Beschreibung Xcel finanziert, basierend auf seiner Nuklearabfallproduktion, einen Fond, der die Industrie der erneuerbaren Energien unterstützen soll. Je nach Stromanbieter muss der aus erneuerbaren Energien erzeugte Strom ab dem Jahr 2025 bzw. 2020 zwischen 25% und 31,5% des gesamten verkauften Stroms ausmachen. Maximales Darlehen von 40.000 USD mit einem Rückzahlungszeitraum von sieben Jahren zu einer 3%-Zinsrate, das an neue kommerzielle Landwirtschaftsbetriebe vergeben wird, um die Profitabilität durch eigene Energieerzeugung zu steigern. Darlehen, das teilweise durch die Mitglieder der Gemeinde finanziert wird, um Anteile an einem Unternehmen zu kaufen, das eine Biomasse- oder Biogasanlage für diese Gemeinde erbaut. Die Rural Finance Authority wird maximal 45% eines Projektes zu 4% Zinsen über eine Laufzeit von mehr als acht Jahren finanzieren. Xcel muss mindestens 110 MW Elektrizität aus Biomasseanlagen in Minnesota gewinnen. Diese Maßgabe wurde von Xcel bereits erreicht, wird jedoch weiterhin durch den Bundesstaat überwacht. Minnesota hat im Februar 2007 einen ambitionierten Renewable Portfolio Standard (RPS) 272 eingeführt, laut dem ab dem Jahr 2025 durch private Anbieter mindestens 25% und durch öffentliche Einrichtungen mindestens 26,5% des eingespeisten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen erzeugt werden müssen. Für das private Stromversorgungsunternehmen Xcel Energy gilt ein verschärfter RPS, nach dem bereits ab dem Jahr 2020 insgesamt 31,5% des Stroms aus erneuerbaren Energien stammen müssen. 273 Die Stromversorger können die RPS-Vorgaben sowohl durch Eigenerzeugung und Stromabnahmeverträge mit Dritten decken (PPA), als auch durch den Kauf von Energiezertifikaten (RECs), z. B. aus anderen Staaten. Ein Großteil des erneuerbaren Stroms wird innerhalb Minnesotas von Windturbinen erzeugt.274 9.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Minnesota ist nach Erfahrungen der AHK USA-Chicago erneuerbaren Energien bzw. Bioenergie gegenüber aufgeschlossen. Im nationalen Vergleich war Minnesota 2015 beispielsweise Vorreiter bei der Einführung von Beimischungsquoten für Ethanol in Biodiesel.275 Die folgende Abbildung 16 gibt einen Überblick über die Biomassevorkommen in Minnesota. Der Abbildung und dem RE Atlas der NREL zufolge sind in Minnesota ca. 18,5 Mio. t Biomasse jährlich vorzufinden. 276 Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens ist das Biomassepotenzial nach Einschätzung der AHK USA-Chicago als gut zu bewerten. Abbildung 24: Biomassevorkommen in Minnesota (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Minnesota Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Stroms eines Staates zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 273 Vgl. DSIRE, Minnesota, Renewables Portfolio Standard (2014), abgerufen am 01.05.2015 274 Vgl. U.S. Energy Information Administration, abgerufen am 05.08.2015 275 Vgl. NextGen Energy Board - 2015 Report to the Legislature (2015), abgerufen am 16.06.2015 276 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Minnesota, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 272 105 Die jährliche Produktionskapazität für Ethanol betrug im Januar 2015 1.147 Mio. gal. (ca. 4.342 Mio. l), die in insgesamt 22 Raffinerien hergestellt werden. Hiermit liegt Minnesota bundesweit auf Rang fünf in der Produktion von Bioethanol.277 Die Produktionskapazität von Biodiesel ist zudem vom März 2014 bis zum März 2015 um 15 Mio. gal. (ca. 57 Mio. l) auf 122 Mio. gal. (ca. 462 Mio. l) gestiegen.278 Ebenso ist hervorzuheben, dass Minnesota nach eigenen Angaben im nationalen Vergleich ein Spitzenreiter beim Ausbau einer E85 Infrastruktur, mit bereits vorhandenen 280 Tankstellen, ist. Diese bisherigen Ausführungen verdeutlichen, dass es um den Bioethanol- und Biodieselmarkt in Minnesota gut bestellt ist.279 Durch die Ethanolindustrie können beispielsweise auch 18.630 Vollzeitstellen besetzt werden. 280 Insgesamt ist die Ethanolindustrie auch ein großer Abnehmer der landwirtschaftlichen Erträge in Minnesota. 2014 sind 36% von der Getreideernte in die Produktion von Bioethanol geflossen. Biokraftstoffe der zweiten Generation Auch im Bereich von Kraftstoffen der zweiten Generation ist Minnesota nach Einschätzung der AHK USA-Chicago 2015 bestrebt, den Markt weiter zu entwickeln und auszubauen. Dennoch wird von Experten darauf hingewiesen, dass Kraftstoffe der zweiten Generation sich nach wie vor als ökonomisch rentabel beweisen müssen. 281 Einhergehend mit der starken landwirtschaftlichen Nutzung des Staates fällt vor allem im Süden Minnesotas Biomasse aus Ernteabfällen an (siehe Abbildung 24). Dies stellt ein großes Potenzial für die Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation dar. Biogas und Deponiegas Der Markt für landwirtschaftlich basierte Biogasanlagen ist in Minnesota noch recht wenig entwickelt. In 2015 gibt es im Bundesstaat sieben Milchviehbetriebe mit Biogasanlagen mit einer Gesamtkapazität von 7,6 MW. Die beiden größten Anlagen mit einer Nennleistung von je 2,13 MW liegen im Nordwesten des Staates und verarbeiten die Gülle von insgesamt etwa 15.000 Kühen.282 Der Markt zeichnet sich durch verhältnismäßig kleine Milchviehbetriebe (96% besitzen weniger als 200 Kühe) aus. 283 Laut Erfahrungen der AHK USA-Chicago sind Biogastechnologien in 2015 noch nicht weit verbreitet, da sich eine Biogasanlage erst ab einer Herde von 300 Kühen rentiert.284 Wie in vielen anderen Staaten des Mittleren Westens, gibt es deshalb einen großen Bedarf an Technologien, die auch für kleinere Betriebe geeignet sind. Minnesota verfügt nach Einschätzung der AHK USA-Chicago über ein gutes Potenzial zur Erzeugung von Biogas, wenn in Zukunft vermehrt Technologien für kleinere landwirtschaftliche Betriebe zur Verfügung stehen. An dieser Stelle eröffnen sich auch Marktchancen für deutsche Unternehmen, die entsprechende Technologien anbieten. Deponiegas wird momentan in sieben Deponien gewonnen und vier weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen, d. h., diese haben laut der US Environmental Protection Agency geeignete technische Voraussetzungen zur Gewinnung von Deponiegas.285 Vgl. RFA - 2014 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 16.06.201 Vgl. EIA - Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 16.06.2015 279 Vgl. NextGen Energy Board - 2015 Report to the Legislature (2015), abgerufen am 16.06.2015 280 Vgl. Agriculture and Biofuels Consulting (2015)Contribution of the Ethanol Industry to the Economy of Minnesota, abgerufen am 31.07.2015 281 Vgl. NextGen Energy Board - 2015 Report to the Legislature (2015), abgerufen am 16.06.2015 282 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015), abgerufen am 16.06.2015 283 Vgl. Minnesota Project - Energy: Anaerobic Digester Projects Information (2011), abgerufen am 16.06.2015 284 Vgl. NextGen Energy Board - 2015 Report to the Legislature (2015), abgerufen am 16.06.2015 285 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 11.02.2015 277 278 106 Feste Biomasse Im Norden bzw. Nordosten des Staates gibt es Holzvorkommen, die zur Produktion von Holzpellets genutzt werden können.286 In Minnesota gibt es 14 Anlagen, die aus Holz und landwirtschaftlichen Überresten sowie biologisch abbaubaren Siedlungsabfällen Strom generieren. Alleine vier der Biomasseanlagen sind in der Region rund um Minneapolis angesiedelt. Insgesamt weisen die Anlagen eine installierte Leistung von 850 MW und eine jährliche Stromproduktion von 1,6 Mio. MWh auf.287 Aus den Ausführungen schließt die AHK USA-Chicago, dass in Minnesota ein gutes Marktpotenzial für Bioenergie und vor allem auch für die Strom & Wärmeproduktion aus fester Biomasse vorliegt. Referenzprojekte Fond du Lac Band of Lake Superior Chippewa, Cloquet, Minnesota In der Gemeinde Fond Du Lac wird derzeit (2015) ein mit Holzhackschnitzeln befeuertes Fernwärmeprojekt umgesetzt. Das Projekt ist rentabel, da die Gemeinde nicht an das Erdgasnetz angeschlossen ist und die Anwohner daher bislang vor allem mit Propangas (Gasflaschen) heizen. Das Projekt soll 88% des Wärmebedarfs der Gemeinde decken und etwa 57.000 Liter an Propangas pro Heizsaison einsparen.288 9.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 9.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Department of Energy Resources, Minnesota Department of Commerce Die Arbeit des Departments of Energy Resources zielt darauf ab, Minnesota auf dem Weg in Richtung nachhaltiger Energiequellen zu fördern. Die Einrichtung steht Privatpersonen, gemeinnützigen Unternehmen, Geschäftsleuten und Politikern mit Informationen und Unterstützung zu den Themen finanzielle Beratung, energetische Gebäudesanierung erneuerbare Technologien, politische Initiativen und Regulierung der Energieversorger zur Seite. Department of Energy Resources, Minnesota Department of Commerce 85 7th Place East St. Paul, Minnesota, 55101 +1-651-539-1886 general.commerce@state.mn.us www.state.mn.us Vgl. NREL (2015) Biopower Plants, zuletzt abgerufen am 08.04. 2015 Vgl. Biomass Magazin (2015) - Pellet Plants, abgerufen am 08.04.2015 288 Vgl. Biomass Magazine - 5 Minnesota energy projects (2015), abgerufen am 12.08.2015 286 287 107 Great Plains Institute Das Great Plains Institute ist eine Non-profit-Organisation, die versucht führende Personen aus dem öffentlichen Sektor und aus der Privatwirtschaft zusammen zu bringen, um den Übergang zu einem erneuerbaren und kohlestoffarmen Energiesystem zu beschleunigen. Great Plains Institute Amanda Bilek, Government Affairs Manager 2801 21st Ave. S., Suite 220 Minneapolis, Minnesota, 55407 +1-612-278-7118 abilek@gpisd.net www.gpisd.net Midwest Energy Association Die Midwest Energy Association ist ein Konsortium von Energieversorgungsorganisationen, welches die Angestellten und das Management miteinander verbindet, um Betriebsabläufe zu fördern. Midwest Energy Association Patrick D. Van Beek, President 2119 Cliff Drive Eagan, Minnesota, 55122-3327 +1-651-289-9600 update@midwestenergy.org www.midwestenergy.org Minnesota Bio-fuels Association Die Minnesota Bio-Fuels Association ist der Verband der Biokraftstoffhersteller Minnesotas. Der Verband stellt unter anderem Informationen zu Minnesotas Biokraftstoffindustrie und zu deren positiven ökonomischen Auswirkungen auf den Staat bereit. Minnesota Bio-fuels Association Timothy Rudnicki, Executive Director 3033 Excelsior Blvd, Suite #10 Minneapolis, Minnesota, 55416 +1-612-924-6495 trudnicki@mnbiofuels.org www.mnbiofuels.org 108 Minnesota Department of Agriculture Die Aufgabe des Minnesota Department of Agriculture besteht darin, die Lebensmittelversorgung, die Erhaltung der Landwirtschaft und die Schonung der Umwelt sicherzustellen. Minnesota Department of Agriculture Mary Hanks, Ag Marketing & Development Division 625 Robert Street North St. Paul, Minnesota, 55155 +1-651-201-6277 Mary.Hanks@state.mn.us www.mda.state.mn.us Minnesota Department of Commerce Das Minnesota Department of Commerce wurde zur Sicherstellung fairer Geschäfts- bzw. Finanztransaktionen und einer verlässlichen Energieversorgung ins Leben gerufen. Hauptaugenmerk liegt auf der Regulierung und Lizensierung geschäftlicher Tätigkeiten, der Untersuchung und Lösung von Verbraucherbeschwerden, der Vertretung der Verbraucherinteressen vor der Public Utilities Commission und der Verwaltung diverser staatlicher Programme. Minnesota Department of Commerce Julia Dayton Klein, General Counsel 85 7th Place East, Suite 500 St. Paul, Minnesota, 55101 +1-651-296-5175 energy.info@state.mn.us www.commerce.state.mn.us Minnesota Pollution Control Agency Die Minnesota Pollution Control Agency prüft, ob Umweltstandards und Regulierungen eingehalten werden. Zudem bietet die MPCA den Gemeinden und Bürgern technische und finanzielle Unterstützung. Minnesota Pollution Control Agency 520 Lafayette Road North St. Paul, Minnesota, 55155 +1-651-296-6300 www.pca.state.mn.us Minnesota Renewable Energy Society Die Minnesota Renewable Energy Society wurde 1979 mit dem Ziel gegründet, den Gebrauch von erneuerbaren Energien zu fördern und zu unterstützen. Die Organisation erreicht dies vor allem durch Fortbildung und die Demonstration von Anwendungen. Minnesota Renewable Energy Society Laura (Cina) Burrington, Managing Director 2928 5th Avenue South Minneapolis, Minnesota, 55408 +1-612-963-4757 LauraC@mnRenewables.org www.mnrenewables.org 109 US Department of Agriculture (USDA) - Rural Development USDA Rural Development unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen, unter anderem für erneuerbare Energieanlagen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. US Department of Agriculture - Rural Development Mary Colleen Landkamer, State Director 410 Farm Credit Service Building, 375 Jackson Street St. Paul, Minnesota, 55101 +1-651-602-7800 www.rurdev.usda.gov/mn/ 9.4.2. Ausgewählte Unternehmen Advanced BioEnergy, LLC Advanced BioEnergy, LLC betreibt zwei Ethanolanlagen mit einer Gesamtkapazität von 85 Mio. gal./Jahr. Das Unternehmen wurde im Januar 2005 gegründet. Advanced BioEnergy, LLC Richard Peterson, Chief Executive Officer 8000 Norman Center Drive, Suite 610 Bloomington, Minnesota, 55437 +1-763-226-2701 info@advancedbioenergy.com www.advancedbioenergy.com Boerger, LLC Boerger ist ein Hersteller von Drehkolbenpumpen und Zerkleinerungstechnik für die abfallverarbeitende Industrie und die Biogasindustrie. Boerger, LLC Drew Vollbrecht, Regional Manager - Upper Midwest 2860 Water Tower Place Chanhassen, Minnesota, 55317 +1-612-435-7328 dvbweb@boerger.com www.boerger.com 110 Buhler Group Das Unternehmen ist ein globaler Marktführer im Bereich der Lieferung von Produktionsanlagen für Mehl, Produktionslinien für Nahrungsmittel, Futtermittel-Fertigungsanlagen und Aluminiumdruckguss-Systeme. Die Kerntechnologien des Konzerns befinden sich im Bereich der mechanischen und thermischen Verfahrenstechnik. So produziert der Schweizer Hersteller auch Maschinen zur Produktion von z. B. Holzpellets. Buhler Group 13105 12th Avenue North Plymouth, Minnesota, 55441-4509 +1-763-847-9900 buhler.minneapolis@buhlergroup.com www.buhlergroup.com DODA USA, Inc. Doda ist ein Anbieter von individuellen Lösungen zur Verarbeitung von organischen Abfällen. Hierzu gehören Abfalltrenntechnik, Biogasmixer, Schraubenvereinzelungsgeräte, Rotationsschlammeindicker etc.. DODA USA, Inc. 255 16th Street South Saint James, Minnesota, 56081 +1-507-375-5577 admin@dodausa.com www.dodausa.com LLJ Consulting& Business Development LLJ Consulting ist eine Beratungsfirma mit Spezialisierung auf die Entwicklung von Ethanolanlagen und der Bioprocessing-Industrie. LLJ Consulting& Business Development Larry Johnson, Owner 16675 Market Ave Cologne, Minnesota, 55322 +1-952-466-3363 ljethanol@aol.com www.lljconsulting.com Pinnacle Engineering Inc. Pinnacle Engineering Inc. ist eine Ingenieursfirma mit Spezialisierung in u .a. folgenden Bereichen: Energie, Schienenverkehr, Industrie und Umwelttechnik. Pinnacle Engineering Inc. Marley Ayres, Principal Scientist Corporate Office 11541 95th Ave N 55369 Minneapolis, Minnesota +1-507-280-5966 mayres@pineng.com www.pineng.com 111 Scott Equipment Company Scott Equipment Company ist ein Hersteller von Trenntechnologien, Mixern und Lagerbehältern für die Lebensmittelund Biogasindustrie. Scott Equipment Company Richard R. (Rich) Lucas, VP Engineering 605 4th Avenue NW New Prague, Minnesota, 56071 +1-800-264-9519 www.scottequipment.com SEH, Inc. SEH® ist eine Ingenieurs- und Beratungsfirma mit 25 Zweigstellen in den USA. In Zusammenarbeit mit dem Kunden werden Energiequellen, Produktionstechnologien und Stromübertragungsstrategien für konventionelle und ErneuerbareEnergie-Projekte erarbeitet. Expertise besteht unter anderem bei Wasser- und Luftreinheitsgesetzen, sowie beim Zugang zu staatlichen Förderprogrammen. Bereits Dutzende Biogasprojekte werden in den USA von SEH betreut. SEH, Inc. 3535 Vadnais Center Dr. St. Paul, Minnesota, 55110 +1-651-490-2000 sehinc.com Southern Minnesota Municipal Power Agency Die Southern Minnesota Municipal Power Agency erzeugt und verkauft Strom an Non-Profit-Organisationen und Gemeinden. Southern Minnesota Municipal Power Agency 500 1st Avenue Rochester, Minnesota, 55902 +1-507-285-0478 www.smmpa.org Western Petroleum Company Die Western Petroleum Company wurde 1969 gegründet und beliefert derzeit über 2.000 Kunden mit ca. 100.000 Barrel an raffinierten Kraftstoffen, Schmierstoffen und Propangas pro Tag. Mit einem Umsatz von 2,5 Mrd. USD wurde das Unternehmen in den Top 10 der sich im Privatbesitz befindenden Unternehmen Minnesotas gelistet. Western Petroleum Company Paul Oesterreich, Renewable Fuel 9531 W. 78th St. Eden Prairie, Minnesota, 55344 +1-800-972-3835 poesterreich@westernpetro.com www.westernpetro.com 112 10. Staatenprofil Missouri Abbildung 25: Geographische Lage und Kurzüberblick Missouri Übersicht289, 290, 291, 292 Installierte Gesamtleistung (2013) 23.909 MW Installierte EE-Leistung (ohne >459 MW Wasserkraft) (2014) >1% Anteil EE an der Stromerzeugung (2014) Marktpotenzial Bioenergie Mittel Marktpotenzial EE Mittel Anreize (Stand 2015)293 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 6.063.589 Einwohner (2014)296 Fläche: 178.039 km2 Hauptstadt: Jefferson City Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)294 Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal k. A. 15% bis 2021 Staatliche Richtlinien (Stand 2015)295 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards (Note B) (Guideline) Quelle: Eigene Darstellung Die wichtigsten erneuerbaren Energiequellen in Missouri sind Bioethanol und Biodiesel. Als einer der fünf führenden Staaten für die Schweinezucht verfügt Missouri zudem über gute Voraussetzungen für die Gewinnung von Biogas. Des Weiteren besteht in Missouri Potenzial für Wind- und Solarenergie. Der Ausbau dieser Energiequellen schreitet in Missouri durch mangelnde staatliche Förderung allerdings nur langsam voran.297 10.1. Energiemarkt In Missouri hat sich der Energiemix im Zeitraum von 2002 bis 2013 kaum verändert. Die wichtigste Energiequelle zur Stromerzeugung im Jahr 2013 war Kohle mit ca. 83% (siehe Tabelle 25). An zweiter Stelle lag Nuklearenergie mit etwa 9%, gefolgt von Erdgas mit ca. 5%. Wasserkraft, Biomasse und andere erneuerbare Energien erzeugten zusammen weniger als 2% des Stroms in Missouri.298 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 290 Vgl. AWEA - Wind State Facts (2015), abgerufen am 02.06.2015 291 Vgl. SEIA - State Solar Policy (2015), abgerufen am 15.06.2015 292 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 293 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 294 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 295 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 296 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 297 Vgl. Natural Resources Defense Council (2014): Renewable Energy for America abgerufen am 13.04.2015 298 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 289 113 Tabelle 25: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Missouri (2013)299 Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 4,80% 4.399.628 4,37% 3.543.938 24,15% Erdöl 0,07% 65.475 0,65% 529.395 -87,63% Kernenergie 9,13% 8.367.103 10,34% 8.389.629 -0,27% Kohle 83,06% 76.104.818 83,09% 67.434.967 12,86% Konventionelle Wasserkraft 1,24% 1.136.427 1,67% 1.356.928 -16,25% Pumpspeicher 0,32% 296.075 0,20% -159.004 -286,21% Sonstige Biomasse 0,07% 66.336 0,01% 8.560 674,95% Andere 0,02% 16.190 0,07% 57.785 -71,98% Holz/Holzabfälle/Pellets 0,01% 7.679 k. A. k. A. k. A. Wind 1,27% 1.166.862 k. A. k. A. k. A. Total 100,00% 91.626.593 100,00% 81.162.198 12,89% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Die Stromkosten in Missouri sind im letzten Jahr etwas angestiegen, bewegen sich jedoch nach wie vor auf einem niedrigen Niveau. Wie aus Tabelle 26 ersichtlich wird, lagen diese für Privathaushalte im Dezember 2014 bei 10,59 USCent/kWh (US-Durchschnitt: 12,50 US-Cent/kWh), für industrielle Abnehmer bei 6,19 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 7,01 US-Cent/kWh), für gewerbliche Kunden bei 8,82 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 10,75 US-Cent/kWh) und für Beförderungsunternehmen bei 7,58 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 10,27 US-Cent/kWh).300 Tabelle 26: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Missouri (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Missouri 10,59 8,82 6,19 7,58 9,06 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Missouri für Erdgas für den Handel betrug 8,94 USD/1000 ft3 im Jahr 2014.301 Abbildung 26 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Missouri zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. In der Tabelle sind nur Energiequellen aufgeführt, die mindestens 0,01% zur Stromerzeugung des Staates beitragen. Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 301 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015 299 300 114 Abbildung 26: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Missouri, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Missouri State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Missouri wurde im Jahr 2013 mit 51% an erster Stelle mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 34,8%, Flüssiggas mit 9,3% und Heizöl mit 0,2%. In 4,7% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.302 10.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Im November 2008 wurde in Missouri der nicht bindende Renewable Portfolio Standard (RPS) 303 für die vier privaten Stromversorger durch einen bindenden RPS ersetzt. Dieser zwingt die Unternehmen, bis zum Jahr 2021 mindestens 15% ihres jährlichen Elektrizitätsabsatzes aus erneuerbaren Energiequellen zu beziehen. 304 Zu den zugelassenen erneuerbaren Energiequellen zählen neben Wind, Solar und Biogasanlagen auch Wasserkraft und Strom aus Müllverbrennungsanlagen (waste-to-energy).305 Alternativ können Renewable Energy Credits (RECs) von Stromerzeugungsanlagen in anderen Staaten eingekauft werden. Die Stadt Columbia hat ihren eigenen RPS bereits 2004 eingeführt. Die Ziele sind hier relativ ähnlich angesetzt, mit 5% bis Ende 2012, 10% bis Ende 2017 und 15% bis Ende 2022. Missouri hat Interconnection Standards306 und Gesetze zum Net-Metering307 implementiert. Die im Rahmen des NetMeterings von einer Anlage maximale zum Stromnetz hinzufügbare Leistung beträgt 100 kW. Missouri bietet eine Reihe von Förderprogrammen für Bioenergie an, die in nachfolgender Tabelle aufgelistet sind. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Missouri State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Stroms eines Staates zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 304 Vgl. DSIRE, Missouri, Renewable Energy Standard (2014), abgerufen am 01.05.2015 305 Vgl. DSIRE, Missouri, Renewable Energy Standard (2014), abgerufen am 01.05.2015 306 Vgl. DSIRE, Missouri, Interconnection Standards (2014), abgerufen am 01.05.2015 307 Vgl. DSIRE, Missouri, Net Metering (2015), abgerufen am 01.05.2015 302 303 115 Tabelle 27: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Missouri 308 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Public Information - CWL Power Supply Task Force Das Columbia Water and Light Stromversorgungsunternehmen Columbia muss bis 2022 15% seiner Renewable Renewables Portfolio PO Box 6015 Energie aus erneuerbaren Portfolio Standard Columbia, MO 65205 Energieressourcen erzeugen Standard Tel: +1 573 874 7325 bzw. in Form von Credits E-Mail: einkaufen. wlmail@gocolumbiamo.com Mit Interconnection bezeichnet Dan Beck man die Verbindung einer Missouri Public Service dezentralen Energieanlage zum Commission Stromnetz des lokalen Interconnection P.O. Box 360 Netzanschluss Stromanbieters. Die Guidelines Jefferson City, MO 65102 Interconnection Standards Tel: +1 573 751 7522 definieren einheitliche Fax: +1 573 751 0429 Richtlinien für Prozesse und E-Mail: dan.beck@psc.mo.gov technische Bedingungen. Ermöglicht i. d. R. kleinen, dezentralen Energieerzeugern, Dan Beck überschüssigen Strom ins Netz Missouri Public Service einzuspeisen. Bei Commission Stromentnahme läuft der Zähler Missouri - NetP.O. Box 360 Net-Metering vorwärts, bei Stromeinspeisung Metering Jefferson City, MO 65102 rückwärts. Eingespeister Strom Tel: +1 573 751 7522 wird in der Regel auf der Fax: +1 573 751 0429 Stromrechnung als Guthaben E-Mail: dan.beck@psc.mo.gov für den nächsten Monat verbucht. Dan Beck Missouri Public Service Erneuerbare Energien müssen Commission bis 2021 einen Anteil von 15% Renewable Renewables Portfolio P.O. Box 360 des Stroms ausmachen, der von Energy Standard Standard Jefferson City, MO 65102 Stromversorgungsunternehmen Tel: +1 573 751 7522 verkauft wird. Fax: +1 573 751 0429 E-Mail: dan.beck@psc.mo.gov 10.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Die folgende Abbildung 18 gibt einen Überblick über die Biomassevorkommen in Missouri. Der Abbildung und dem RE Atlas der NREL zufolge sind in Missouri ca. 17,5 Mio. t Biomasse jährlich vorzufinden.309 Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens ist das Biomassepotenzial nach Einschätzung der AHK USA-Chicago als gut zu bewerten. 308 309 Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Missouri, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 116 Abbildung 27: Biomassevorkommen in Missouri (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Missouri Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Nach Angaben des American Council On Renewable Energy (Acore) besteht in Missouri ein hohes Potenzial für Bioenergie, auch wenn die Marktentwicklung im Vergleich zu anderen Staaten noch nicht so stark vorangeschritten ist. 310 Die traditionell republikanische Regierung Missouris gilt laut Aussagen von Marktkennern gegenüber der AHK USAChicago hingegen als Gegner von staatlich geförderten erneuerbaren Energien. Bioethanol und Biodiesel Der Fokus des Staates im Bereich erneuerbare Energien liegt bei Bio-Kraftstoffen. Die in 2015 wichtigsten Industrien sind hierbei die Ethanol- und Biodieselindustrie. Die jährliche Produktionskapazität für Ethanol betrug im Januar 2015 etwa 271 Mio. gal. (ca. 1.026 Mio. l). Hiermit liegt der Bundesstaat Missouri 2015 im nationalen Vergleich auf Rang 12 in der Produktion von Bioethanol, was etwa 1% der US-Gesamtproduktion entspricht.311 Die Produktionskapazität von Biodiesel liegt in Missouri bei 201 Mio. gal. (ca. 761 Mio. l) im Jahr 2015, was etwa 5% der US-Gesamtproduktion entspricht.312 Biogas und Deponiegas Im Bereich Biogas ist die Marktdynamik sehr gering. Aufgrund der niedrigen Preise für Strom und Erdgas rentieren sich Biogasanlagen in der Regel nicht. Im März 2015 waren in Missouri lediglich zwei landwirtschaftlich genutzte Biogasanlage in Betrieb.313 Die meisten Biogasanlagen befinden sich 2015 in Klärwerken und auf Mülldeponien. Deponiegas wird in 17 Deponien gewonnen und 12 weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen.314 Vgl. American Council On Renewable Energy (Acore) - Renewable Energy in Missouri (2013), abgerufen am 16.06.2015 Vgl. RFA - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 16.06.2015 312 Vgl. EIA - Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 16.06.2015 313 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015), abgerufen am 16.06.2015 314 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 16.06.2015 310 311 117 Feste Biomasse In Missouri lassen sich laut NREL Biomasse Power Atlas keine Anlagen finden, die aus fester Biomasse Strom oder Wärme produzieren. Referenzprojekte Fred Weber Inc. – Kostenloses Deponiegas für die Pattonville High School Eine interessante Kooperation im Bereich Deponiegas findet sich an der Pattonville High School in North St. Louis County, Missouri. Über eine nahe gelegene Mülldeponie wird die Schule mit Deponiegas versorgt und kann dadurch einen großen Teil ihrer Gebäude beheizen. Abhängig von den Preisen von Naturgas kann die Schule durch die Umstellung etwa 27.000 USD jährlich sparen. An dieser Stelle muss aber auch darauf hingewiesen werden, dass Fred Weber Inc. der Schule das Gas kostenlos zur Verfügung stellt. Nach Aussagen des Missouri Department of Natural Resources können weitere 16 Deponien so umgestaltet werden, dass sie zur Energieproduktion genutzt werden können. 315316 Die Mülldeponie wird von Fred Weber, Inc. betrieben und das Projekt wurde bereits 1997 ins Leben gerufen. Unterstützung erhielt das Projekt von dem Missouri Department of Natural Resources (150.000 USD Darlehen) und der St. Lous County Solid Waste Comission (25.000 USD Zuschuss). Fred Weber Inc. hat zusätzlich 220.ooo USD für die Pipeline Konstruktion investiert. 317 Roeslein Alternative Energy- Bioenergie aus Gülle Roeslein Alternative Energy ist ein Unternehmen, welches Treibstoffe aus Biogas produziert. Gemeinsam mit den Unternehmen Smithfield Foods und Murphy Brown arbeitet Roeslein Alternative Energy seit 2014 daran, Biogas aus der Gülle von zwei Millionen Schweinen zu gewinnen. In dem 80 Mio. USD-Projekt arbeiten die Unternehmen daran, spezielle Folien einzusetzen, um Güllelagunen auf einfache Weise in Vergärungsanlagen umzuwandeln. Durch undurchlässige Kunststofffolien, haben Mikroorganismen optimale Bedingungen, die Gülle in einer sauerstofffreien Umgebung in Biogas umzuwandeln. Das gewonnene Biogas soll aufbereitet und in das Gasnetz eingespeist werden. Die für die Mikroorganismen unverdaulichen festen Bestandteile der Gülle sollen von den Landwirten als natürlicher Dünger eingesetzt werden und das entstehende Wasser für die Bewässerung der Felder genutzt werden. 318 10.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 10.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Heartland Renewable Energy Society Das Ziel der Heartland Renewable Energy Society ist Technologien und Forschung im Bereich erneuerbare Energien zu fördern und zu unterstützen. Heartland Renewable Energy Society Craig Wolfe, President +1-913-299-4474 info@HeartlandRenewable.org www.heartlandrenewable.org Nach eingängiger Recherche konnte nicht herausgefunden werden, aus welchem Jahr diese Aussage stammt. Vgl. Missouri Department of Natural Resources (o.J.) - Biopower, abgerufen am 14.09.2015 317 Vgl. EPA (2010) - Fred Weber-Pattonville High School Landfill Gas Recovery Project, abgerufen am 15.09.2015 318 Vgl. Clean Technica – World’s Largest Biogas Project Stakes $80 Million on 88 Hog Manure Lagoons (2014), abgerufen am 16.06.2015 315 316 118 Missouri Department of Economic Development Das Missouri Department of Economic Development ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Missouri. Die Programme und Initiativen der Organisation sollen die wirtschaftliche Entwicklung durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Anwerbung von Investitionen fördern. Missouri Department of Economic Development Jason Archer, Business Development Manager 301 W. High Street P.O. Box 1157 Jefferson City, Missouri, 65102 +1-573-751-4962 ecodev@ded.mo.gov www.ded.mo.gov/businesses Missouri Department of Natural Resources, Division of Energy Das Ziel der Missouri Division of Energy, die 1974 gegründet wurde, ist es, Missouris natürliche und energetische Ressourcen zu schützen, zu erhalten und zu fördern. Hierbei geht es vor allem um Hilfe bei der Entwicklung von Mineralien auf eine umweltfreundliche Art und Weise, um den Schutz der Luft- und Wasserressourcen und um die Erhaltung der Parks und der historischen Sehenswürdigkeiten. Missouri Department of Natural Resources, Division of Energy Sarah Parker Pauley, Director P.O. Box 176 Jefferson City, Missouri, 65102 +1-573-751-3443 energy@dnr.mo.gov www.dnr.mo.gov/ University of Missouri - Food and Agricultural Policy Research Institute Das Food and Agricultural Policy Research Institute fördert effektive landwirtschaftliche Politik durch den Einsatz von Analysesystemen, welche den Einfluss auf die Wirtschaft und die Umwelt analysieren. University of Missouri - Food and Agricultural Policy Research Institute Jerrett Whistance, Program Leader Bio Fuel 101 Park DeVille Dr., Suite E Columbia, Missouri, 65203 +1-573-882-3576 www.fapri.missouri.edu 119 US Department of Agriculture (USDA) - Rural Development USDA Rural Development unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen bis zu 500.000 USD, u. a. für den Bau von Bioenergieanlagen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. US Department of Agriculture - Rural Development Anita J. Dunning, State Director 601 Business Loop 70 West Parkade Center, Suite 235 Columbia, Missouri, 65203 +1-573-876-0976 www.rurdev.usda.gov/mo 10.4.2. Ausgewählte Unternehmen AgriRecycle, Inc. AgriRecycle, Inc. ist ein Hersteller und Betreiber von Holzpelletherstellungsanlagen. AgriRecycle, Inc. Scott Jacobs, Vice President PO Box 478 Bolivar, Missouri, 65613 +1-141-872-9175 sjacobs1@agrirecycle.com www.agrirecycle.com Butler Milling, LLC Butler Milling ist ein strategischer Partner für die Beschaffung, Lagerung, Zerkleinerung, Mischung, Palettierung, Verpackung und Lieferung von Fasern und anderen Biomasseinhaltsstoffen. Butler Milling, LLC 707 Rice Road Butler, Missouri, 64730 +1-660-679-3900 www.butlermilling.com CLARCOR Industrial Air (ehem. GE Power & Water, Air Filtration) CLARCOR entwickelt und vertreibt Luftfiltersysteme für Gasturbinen und andere Industrieprozesse. CLARCOR Industrial Air Theresa Ghisalberti, Senior Sales Manager 11501 Outlook Street, Suite 100 Overland Park, Kansas 66211 +1-800-821-2222 filtration@clarcor.com www.ge-energy.com/filtration 120 Paul Mueller Company Paul Mueller Company ist ein weltweit tätiger Hersteller von Edelstahltanks, Verarbeitungssystemen und Ausrüstung für Molkereien. Paul Mueller Company Mike Angstadt, Sales Manager 1600 W. Phelps St. Springfield, Missouri, 65802 +1-417-841-7532 mangstadt@paulmueller.com www.paulmueller.com Roeslein Alternative Energy Entwickler des 80 Mio. USD Biogasprojektes in der Schweinezucht, siehe Referenzprojekt oben. Roeslein Alternative Energy Chris Roach, Director 9200 Watson Rd STE 200 Saint Louis, Missouri 63126 croach@roesleinae.com http://roesleinae.com Sachs Alternative Energy Sachs Alternative Energy ist eine Tochtergesellschaft von Sachs Electric Company. Das Engineering-ProcurementConstruction (EPC)-Unternehmen plant und baut Projekte im Bereich Biomasse, Photovoltaik, Solarthermie und Windenergie. Sachs Alternative Energy P.O. Box 96 St. Louis, Missouri, 63166 +1-636-532-2000 info@sachsco.com www.sachsae.com 121 11. Staatenprofil Nebraska Abbildung 28: Geographische Lage und Kurzüberblick Nebraska Übersicht319, 320, 321, 322 Installierte Gesamtleistung (2013) 8.926 Installierte EE-Leistung (ohne >812 MW Wasserkraft) (2014) >7% Anteil EE an der Stromerzeugung (2014) Marktpotenzial Bioenergie Mittel Marktpotenzial EE Mittel Anreize (Stand 2015)323 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 1.881.503 Einwohner (2014)326 Fläche: 198.973 km2 Hauptstadt: Lincoln Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)324 Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal k. A. Staatliche Richtlinien (Stand 2015)325 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note B (Guideline) Quelle: Eigene Darstellung Nebraska verfügt über hervorragende Wind- und Bioenergieressourcen und ist der zweitgrößte Ethanolproduzent der USA. Die Wirtschaftsstruktur von Nebraska ist recht diversifiziert. Wichtige Industrien in Nebraska umfassen Biowissenschaften, das Transportwesen, Logistik, Informationstechnologien, die verarbeitende Industrie und erneuerbare Energien. Die größten Unternehmen in Nebraska sind Berkshire Hathaway, Union Pacific Corporation, ConAgra Foods und Peter Kiewit Sons'.327 11.1. Energiemarkt Die Stromerzeugung in Nebraska wurde Ende 2013 mit einem Anteil von 72% von Kohlekraftwerken dominiert(siehe Tabelle 28). Im Gegensatz zu den anderen Staaten des Mittleren Westens ist dieser Anteil seit 2002 um 34% gestiegen. Des Weiteren wurden im Jahr 2013 ca. 19% des Stroms aus Kernenergie und 3% aus Wasserkraft erzeugt. Windenergie trug Ende 2013 zu 5% und Ende 2014 zu fast 7% zur Stromerzeugung in Nebraska bei. Der Anteil von Erdgas an der Elektrizitätserzeugung betrug 1% im Jahr 2013.328 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 320 Vgl. AWEA - Wind State Facts (2015), abgerufen am 02.06.2015 321 Vgl. IREC- U.S. Solar Market Trends 2013 (2014), abgerufen am 05.06.2015 322 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 323 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 324 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 325 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 326 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 319 328 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 122 Tabelle 28: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Nebraska (2013)329 Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 1,18% 436.645 1,31% 413.138 5,69% Erdöl 0,11% 42.561 0,06% 20.549 107,12% Kernenergie 18,50% 6.865.367 32,01% 10.122.242 -32,18% Kohle 72,14% 26.767.101 63,08% 19.943.907 34,21% Konventionelle Wasserkraft 3,03% 1.123.915 3,47% 1.097.486 2,41% Sonstige Biomasse 0,18% 67.279 0,04% 12.993 417,81% Wind 4,86% 1.801.760 0,03% 8.078 22204,53% Andere 0,00% 0 0,0003% 101 -100,00% Holz/Holzabfälle/Pellets 0,00% 0 k. A. k. A. k. A. Total 100,00% 37.104.628 100,00% 31.618.494 17,35% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Nebraskas Strompreise sind innerhalb der einzelnen Sektoren sehr verschieden (siehe Tabelle 29). Während im Dezember 2014 Privathaushalte und gewerbliche Kunden relativ niedrige Preise mit 10,44 US-Cent/kWh bzw. mit 8,74 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 12,50 US-Cent/kWh bzw. 10,75 US-Cent/kWh) zahlten, mussten Industrieabnehmer Strom zu einer überdurchschnittlichen Rate von 7,30 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 7,01 US-Cent/kWh) kaufen.330 Tabelle 29: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Nebraska (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Nebraska 10,44 8,74 7,30 k. A. 8,80 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Nebraska für Erdgas für den Handel betrug 6,49 USD/1000 ft3 im Jahr 2013.331 Abbildung 29 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Nebraska zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. In der Tabelle sind nur Energiequellen aufgeführt, die mindestens 0,01% zur Stromerzeugung des Staates beitragen. Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 331 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015 329 330 123 Abbildung 29: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Nebraska, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Nebraska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Nebraska wurde im Jahr 2013 mit 62,1% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 27,3%, Flüssiggas mit 7,9% und Heizöl mit 0,3%. In 2,4% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.332 11.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Nebraska gehört zu den wenigen Bundesstaaten, die bis heute keine Form des Renewable Portfolio Standards (RPS) 333 eingeführt haben. Die drei größten Stromversorger haben sich jedoch freiwillig dazu verpflichtet, bis zum Jahr 2020 10% oder mehr erneuerbare Energie in ihr Portfolio aufzunehmen.334 Im Jahr 2009 hat Nebraska zudem Interconnection Standards335 und Gesetze zum Net-Metering336 eingeführt. In Nebraska gibt es auf staatlicher Ebene relativ wenige Förderprogramme für erneuerbare Energien. Die wenigen Förderprogramme, die auf Bioenergie zutreffen, sind in Tabelle 30 aufgeführt. Tabelle 30: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Nebraska337 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Jeder außer den Jack Osterman Stromversorgungsunternehmen Nebraska Energy Office kann von diesem Programm, das P.O. Box 95085 für alle Arten von Erneuerbare1111 O Street Dollar and Energien-Projekten angeboten Suite 223 Energy Savings Staatliches Darlehen wird, Gebrauch machen. Lincoln, NE 68509-5085 Loans Maximale Darlehenssummen Tel: +1 402 471 2867 sind fallabhängig. Das Darlehen Fax: +1 402 471 3064 wird über einen Zeitraum von 5E-Mail: 15 Jahren zu einer Rate von 2,5John.Osterman@nebraska.gov 5% zurückgezahlt. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Nebraska State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Stroms eines Staates zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 334 Vgl. Nebraska Power Association - Wind Energy (2015), abgerufen am 02.06.2015 335 Vgl. DSIRE, Nebraska, Interconnection Standards (2014), abgerufen am 01.05.2015 336 Vgl. DSIRE, Nebraska, Net Metering (2014), abgerufen am 01.05.2015 337 Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. 332 333 124 Name des Förderprogramms Interconnection Guidelines Nebraska - NetMetering Sales and Use Tax Exemption for Renewable Energy Property Art des Förderprogramms Kontakt Netzanschluss Jerry Loos Nebraska Energy Office Executive Building 521 South 14th Street Suite 300 Lincoln, NE 68509 Tel: +1 402 471 2867 Fax: +1 402 471 3064 E-Mail: Jerry.Loos@nebraska.gov Net-Metering Jerry Loos Nebraska Energy Office Executive Building 521 South 14th Street Suite 300 Lincoln, NE 68509-5085 Tel: +1 402 471 2867 Fax: +1 402 471 3064 E-Mail: Jerry.Loos@nebraska.gov Sales Tax Incentive Taxpayer Assistance Nebraska Department of Revenue Nebraska State Office Building 301 Centennial Mall South Lincoln, NE 68509-4818 Tel: (800) 742-7474 Phone 2: (402) 471-5729 Website: www.revenue.ne.gov/ Beschreibung Alle Stromversorgungsunternehmen müssen für Netzzugänge sorgen, die den Kunden erlauben, bis zu 25 kW ins Stromnetz einzuspeisen. Ermöglicht i. d. R. kleinen, dezentralen Energieerzeugern, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. Bei Stromentnahme läuft der Zähler vorwärts, bei Stromeinspeisung rückwärts. Eingespeister Strom wird in der Regel auf der Stromrechnung als Guthaben für den nächsten Monat verbucht. Erneuerbare-Energie-Projekte mit Gesamtinvestitionswert über 20 Mio. USD, können die projektzugehörige Umsatzsteuer zurückfordern. Ausgeschlossen sind lokale Umsatzsteuern in der Höhe von bis zu 1,5%. Die Anlage muss an das öffentliche Stromnetz angeschlossen sein und Strom ins Netz einspeisen. Adam Smith TREES Heat Nebraska program Erstattung von Forschungs- und Projektkosten Forest Products Utilization Team Leader, 102 Forestry Hall, Lincoln, NE 68583 asmith11@unl.edu Durch das Programm sollen Biomasseheizsysteme in Baumschulen und Treibhausanlagen verstärkt eingesetzt werden Nebraska ist der einzige US-Bundesstaat, der zu 100% von öffentlichen Stromversorgern, wie Stadtwerken und Stromgenossenschaften, mit Strom bedient wird.338 Die größten Stromversorger sind Nebraska Public Power District, Omaha Public Power District und Lincoln Energy Systems 338 Vgl. Nebraska Department of Economic Development, Why Nebraska? (2015), abgerufen am 16.06.2015 125 11.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Während Nebraskas Portfolio für erneuerbare Energien insgesamt begrenzt ist, hat sich der Bundesstaat 2015 nach Erfahrungen der AHK USA-Chicago zu einem Marktführer in der Biokraftstoffindustrie entwickelt. Dies kann dadurch erklärt werden, dass Nebraska ein führender Staat im landwirtschaftlichen Sektor (bedingt durch hohe Soja-Erträge) ist.339 Die folgende Abbildung 20 gibt einen Überblick über die Biomassevorkommen in Nebraska. Der Abbildung und dem RE Atlas der NREL zufolge, sind in Nebraska ca. 14 Mio. t Biomasse jährlich vorzufinden.340 Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens, ist das Biomassepotenzial nach Einschätzung der AHK USA-Chicago als gut zu bewerten. Dieses hohe Biomassevorkommen lässt sich vor allem durch die Produktion von Energiepflanzen erklären und durch Gülle, die im Rahmen von der Tierhaltung anfällt. 341 Abbildung 30: Biomassevorkommen in Nebraska (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Nebraska Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Biodiesel und Bioethanol Nebraska ist nach Iowa der zweitgrößte Produzent von Bioethanol. Die jährliche Produktionskapazität für Ethanol betrug im Januar 2015 etwa 2.044 Mio. gal. (ca. 7.737 Mio. l) Ein Jahr zuvor waren es 1.992 Mio. gal. (ca. 7.541 Mio. l), was im Gegensatz zu den letzten 5 Jahren einem leichten Wachstum entspricht.342 Somit produzieren Nebraskas Raffinerien im Jahr 2015 etwa 14% des gesamten Ethanols der USA. Diese Menge wird durch insgesamt 24 Bioethanolanlagen Vgl. EIA – Nebraska (2015), abgerufen am 03.08.2015 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Nebraska, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 341 Vgl. NREL (2014) Methane Generation Potential from Animal Manure, abgerufen am 08.04.2015 (die Datenerhebung erfolgte zuletzt 2007) 342 Vgl. RFA - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 16.06.2015 339 340 126 produziert. Diese sind weit über den Staat verteilt, mit einer Konzentration im südlichen und östlichen Nebraska. Nebraska hat ebenfalls zwei kommerzielle Biodieselanlagen, obwohl diese derzeit ihre Produktion eingestellt haben. 343 Biokraftstoffe der zweiten Generation Im Jahr 2015 ist die Marktaktivität im Bereich Zelluloseethanol gering. Zelluloseethanolanlagen gibt es in Nebraska bislang nicht. Dies liegt nach Kenntnisstand der AHK USA-Chicago daran, dass Wald- und Holzvorkommen eher sporadisch in dem Bundesstaat vorkommen. In der Forschung besteht dagegen nach Erfahrung der AHK USA-Chicago ein reges Interesse an Kraftstoffen auf Zellulosebasis. Die Universität Nebraska-Lincoln hat z. B. in der Vergangenheit den Wirkungsgrad (net energy efficiency) von Rutenhirse erforscht und herausgefunden, dass dieses mehrjährige Gras ein hohes Potenzial hat, auch nach Abzug des Energieaufwands durch Produktion und Umwandlung, Energie in einem signifikanten Maße als Treibstoff zur Verfügung zu stellen. Grund dafür ist beispielsweise, dass bei dem Anbau dieser mehrjährigen Gräser der Ressourceneinsatz geringer ist, da z. B. weniger Dünger auf die Felder ausgebracht werden muss. Ein weiterer Vorteil dieser Pflanzenart ist, dass sie auch ideale Bedingungen auf ansonsten nicht relevanten landwirtschaftlichen Flächen, wie z. B. Seitenstreifen, vorfindet.344 Biogasanlagen und Deponiegas Aufgrund vieler Tierbetriebe sind potenziell gute Ressourcen für Biogasanlagen vorhanden. Insgesamt lassen sich 18.835 landwirtschaftliche Betriebe in Nebraska finden, die Tierhaltung betreiben (inkl. Aquakultur) (Stand 2012). Mit 12.871 Betrieben ist die Rinderhaltung, vor allem die Weidehaltung, dominant. Nur 1083 dieser Betriebe betreiben Stallhaltung. An letzter Stelle stehen Milchviehbetriebe mit 247 Betrieben.345 Im Januar 2015 war in Nebraska nur eine landwirtschaftlich genutzte Biogasanlage in Betrieb.346 An dieser Stelle lässt sich vermuten, dass auch in diesem Staat des Mittleren Westens, wie auch im Kapitel zum Staat Colorado bereits thematisiert, Probleme wie Finanzierbarkeit, Rentabilität und mangelndes Know-how bestehen. Eine Studie der Water Environment Research Foundation (WERF) über Biogasanwendungen in Kläranlagen aus dem Jahr 2012 weist z. B. auch darauf hin, dass vor allem ein mangelndes Kapital eine große Barriere darstellt. Weitere wichtige Barrieren sind Probleme mit Umweltauflagen und externen Akteuren wie Behörden oder mangelnde payback-rates.347 Deutsche Firmen sind auch hier nach Einschätzung der AHK USA-Chicago gefragt, Best-Practice Beispiele zu etablieren und Technologien anzubieten, die für kleinere Betriebe anwendbar und einfacher nachzuvollziehen sind. Die meisten Biogasanlagen befinden sich in Klärwerken und auf Mülldeponien. Deponiegas wird im Jahr 2015 in drei Deponien gewonnen, von denen eine Anfang 2014 in Betrieb genommen wurde. Fünf weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen.348 Im Jahr 2014 konnten insgesamt etwa 91. Mio. kWh Strom aus Methanvorkommen produziert werden (Steigerung von 25% von 2013 zu 2014).349 Feste Biomasse In Nebraska gibt es zwei Firmen, die Holzpellets herstellen. Dies ist zum einen die Anlage Pellet Technology USA in Gretna mit einer jährlichen Produktionskapazität von 2.267 t. Pellets aus landwirtschaftlichen Überresten und zum anderen Horizon Biofuels Inc. in Fremont mit einer jährlichen Produktionskapazität von 18.143 t Pellets aus Weich- und Hartholz. In Nebraska gibt es laut NREL Biopower Atlaskeine kommerziellen Anlagen, die aus holzartiger Biomasse Strom oder Wärme produzieren. Wie auch in anderen Staaten des Mittleren Westens ist der Forest Service auch in Nebraska aktiv Vgl. EIA – Nebraska (2015), abgerufen am 03.08.2015 Vgl. Schmer et al - Net energy of cellulosic ethanol from switchgrass (2008), abgerufen am 16.06.2015 Vgl. USDA (2012) - Census of Agriculture County Data, abgerufen am 15.09.2015 346 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015), abgerufen am 16.06.2015 347 Vgl. WERF (2012) - BARRIERS TO BIOGAS USEFOR RENEWABLE ENERGY, abgerufen am 15.09.2015 348 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 16.06.2015 349 Vgl. Official Nebraska Government Website (2015) - Biomass Energy Generation in Nebraska, abgerufen am 03.08.2015 343 344 345 127 dabei Strom- und Wärmeproduktion aus holzartiger Biomasse zu bewerben. Durch das sog. „TREES Heat Nebraska program” sollen in Baumschulen und Treibhausanlagen verstärkt Biomasseheizsysteme eingesetzt werden. Durch dieses Programm können beispielsweise Machbarkeitsstudien zu 100% finanziert und Kosten für die Installation (bis zu 350.000 USD) zur Hälfte zurückerstattet werden. Grund für dieses Programm ist, dass in 2015 in über 352 Treibhausgasanlagen Obst, Gemüse, Blumen und Bäume produziert werden. Betreiber solcher Treibhausgasanlagen sind häufig sehr saisonal schwankenden und nicht vorhersehbaren Heizkosten ausgesetzt. Biomasseheizsysteme sind daher häufig eine kostengünstigere Alternative und verringern zudem die Abhängigkeit von stark schwankenden Energiepreisen. 350 Referenzprojekte Lincoln's Bluff Road Landfill -Sammlung von Methan zur Erzeugung von Strom Die Stadt Lincoln hat gemeinsam mit Lincoln Electric System bei der Entwicklung der Bluff Road Mülldeponie zusammengearbeitet. Grundlegendes Prinzip ist, dass das entstehende Methangas abgefangen und zu Elektrizität umgewandelt wird. Die 4,8 MW-Stromerzeugungsanlage hat im Januar 2014 begonnen, Strom aus Methan zu generieren. Durch dieses Projekt können Treibhausgasemissionen äquivalent zu Emissionen von 24.000 Autos eingespart werden. Um die Anlage mit Ressourcen zu versorgen, wird das Unternehmen Lincoln Electric System etwa 300.000. Millionen Btu von der Stadt Lincoln erwerben und damit ca. 2.500 Haushalt mit Elektrizität versorgen. 351 11.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 11.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Nebraska Department of Economic Development Das Nebraska Department of Economic Development ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft von Nebraska. Diese wurde 1967 gegründet und unterstützt die wirtschaftliche Entwicklung des Bundesstaates. Nebraska Department of Economic Development Dan Curran, Director of Business Development 301 Centennial Mall South P.O. Box 94666 Lincoln, Nebraska, 68509 +1-800-426-6505 dan.curran@nebraska.gov richard.baier@nebraska.gov www.neded.org/ 350 351 Vgl. Nebraska Forest Service (2015): Heating Greenhouses With Woody Biomass, abgerufen am 15.09.2015 Vgl. City of Lincoln (o.J.): Landfill Gas Collection and Control Project Phase 1, abgerufen am 11.08.2015 128 Nebraska Department of Environmental Quality (DEQ) Das Hauptaugenmerk des Nebraska DEQ liegt auf der Sicherung von Nebraskas natürlichen Ressourcen. Nebraska Department of Environmental Quality Jim Macy, Director 1200 "N" Street, Suite 400 P.O. Box 98922 Lincoln, Nebraska, 68509 +1-402-471-2186 ndeq.moreinfo@nebraska.gov www.deq.state.ne.us Nebraska Energy Office Das Ziel des Nebraska Energy Office ist es, die ökonomische und ökologisch effiziente Nutzung von Energie zu fördern und zu unterstützen. Nebraska Energy Office Jerry Loos, Public Information Officer 521 S 14th Street, suite 300, P.O. Box 95085 Lincoln, Nebraska, 68509 +1-140-471-3356 jerry.loos@nebraska.gov www.neo.ne.gov/ Nebraska Renewable Energy Association Die Nebraska Renewable Energy Association stellt für die Einwohner Nebraskas Informationen, Ressourcen und Fortbildungen im Bereich der erneuerbaren Energien bereit. Nebraska Renewable Energy Association Robert Byrnes, President 300 Main Street Lyons, Nebraska, 68038 rbyrnes@nebraskarea.org www.nebraskarea.org The Nebraska Power Association Die Nebraska Power Association vertritt die Akteure der Stromindustrie in Nebraska und setzt sich dabei für deren Probleme und Interessen ein. The Nebraska Power Association John Hoke, Secretary 1040 O St, Lincoln Nebraska, 68508 +1-402-473-3212 ALawton@les.com www.nepower.org 129 US Department of Agriculture (USDA)- Rural Development USDARD unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen, unter anderem für Bioenergieanlagen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. US Department of Agriculture - Rural Development Maxine Moul, State Director Federal Building, Room 152 100 Centennial Mall North Lincoln, Nebraska, 68508 +1-402-437-5551 www.rurdev.usda.gov/NEHome 11.4.2. Ausgewählte Unternehmen Abengoa Bioenergy of Nebraska Abengoa Bioenergy ist ein führendes Unternehmen in der Entwicklung von neuen Technologien für die Produktion von Biokraftstoffen und die Förderung der Nachhaltigkeit von Rohstoffen. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Madrid und Sevilla, Spanien. Abengoa Bioenergy of Nebraska 35955 Navaho Rd. Ravenna, Nebraska, 68869 +1-308-452-3900 abengoabioenergy@abengoa.com www.abengoabioenergy.com EBM Manufacturing EBM Manufacturing ist ein globaler Anbieter von Sortier- und Trenntechnik. Tiffany Palmer, Director of Sales & Marketing EBM Manufacturing 1014 Sherwood Rd Norfolk, Nebraska, 68701 +1-877-370-4948 tiffany@ebmmanufacturing.com Green Plains Renewable Energy Inc. Green Plains ist ein vertikal integrierter Ethanol-Produzent mit Sitz in Omaha, Nebraska. Das Unternehmen weist eine Ethanol-Produktion mit einer Kapazität von rund 480 Mio. gal. pro Jahr auf, die in sechs verschiedenen Anlagen produziert werden. Das Unternehmen betreibt weiterhin eine unabhängige dritte Partei, eine sogenannte EthanolMarketing-Firma (Green Plains Handel), für die pro Jahr rund 360 Mio. gal. produziert werden. Green Plains Renewable Energy Inc. 450 Regency Parkway, Suite 400 Omaha, Nebraska, 68114 +1-402-884-8700 info@gpreinc.com www.gpreinc.com 130 HDR, Inc. HDR ist eine global tätige Engineering Procurement Construction (EPC)-Firma. Das Unternehmen bedient eine Vielzahl von Branchen, inkl. Industrie, Öl- und Gas, Energie, Abfall und Wasser/Umwelt. HDR, Inc. 8404 Indian Hills Drive Omaha, Nebraska, 68114-4098 +1-402-399-1000 www.hdrinc.com Midwest Laboratories Midwest Laboratories führt seit über 38 Jahren analytische Tests für Kunden in allen 50 Bundesstaaten der USA durch. Zu den bedienten Branchen zählen die Landwirtschaft, Umwelt- und Gewässerschutz, Lebensmittelherstellung, Tiernahrungserzeugung und die Kraftstoffindustrie. Midwest Laboratories Brent Pohlman, Marketing Director 13611 B Street Omaha, Nebraska, 68144 +1-402-334-7770 bkp1@midwestlabs.com www.midwestlabs.com Nebraska Renewable Energy Systems Das Unternehmen Nebraska Renewable Energy Systems entwickelt und installiert erneuerbare Energiesysteme im Bereich Wind, Solar und Biodiesel. Nebraska Renewable Energy Systems Robert Byrnes, Owner of Renewable Energy Systems 300 Main St. Lyons, Nebraska, 68038 +1-402-307-0280 waterdog@nerenew.com www.nerenew.com/ 131 12. Staatenprofil North Dakota Abbildung 31: Geographische Lage und Kurzüberblick North Dakota Übersicht352, 353, 354, 355 Installierte Gesamtleistung (2013) 6.872 MW Installierte EE-Leistung (ohne >1.886 MW Wasserkraft) (2014) >17% Anteil EE an der Stromerzeugung (2014) Marktpotenzial Bioenergie Niedrig Marktpotenzial EE Niedrig Anreize (Stand 2015)356 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 739.482 Einwohner (2014)359 Verkaufssteuerbefreiungen Fläche: 178.711 km2 Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)357 Hauptstadt: Bismarck Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal 10% bis 2015 Staatliche Richtlinien (Stand 2015)358 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note D Quelle: Eigene Darstellung North Dakota ist einer der ländlichsten und am dünnsten besiedelten US-Bundesstaaten. North Dakota ist der USBundesstaat mit dem derzeit stärksten Wirtschaftswachstum(6,5% in 2014)360 und einer der niedrigsten Arbeitslosenquoten in den USA. Dies liegt vor allem an dem Fracking Boom. Die Arbeitslosenquote lag im letzten Quartal 2014 bei 2,8%.361 12.1. Energiemarkt Die Stromerzeugung in North Dakota setzt sich wie folgt zusammen (2013): 78% der Elektrizität wird durch Kohlekraftwerke, 16% durch Windenergie, 5% durch konventionelle Wasserkraft und >1% durch Erdgas, Erdöl, Biomasse sowie andere erneuerbare Energieressourcen erzeugt.362 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 353 Vgl. AWEA - Wind State Facts (2015), abgerufen am 02.06.2015 354 Vgl. IREC- U.S. Solar Market Trends 2013 (2014), abgerufen am 05.06.2015 355 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 356 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 357 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 358 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 359 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 360 Vgl. North Dakota Office of the Governor- North Dakota Ranks No. 1 in 2014 GDP Growth (2015), abgerufen am 05.08.2015 361 Vgl. Bureau of Labor Statistics (2015): Economy at a Glance abgerufen am 14.04.2015 362 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 352 132 Tabelle 31: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in North Dakota (2013)363 Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 0,15% 54.195 0,03% 8.042 573,90% Erdöl 0,09% 33.134 0,12% 38.576 -14,11% Kohle 78,46% 27.477.822 94,59% 29.611.524 -7,21% Konventionelle Wasserkraft 5,29% 1.852.421 5,09% 1.592.616 16,31% Sonstige Biomasse 0,02% 5.481 0,00% 410 1236.83% Wind 15,76% 5.518.958 k. A. k. A. k. A. Andere 0.11% 38.053 0,176% 55.144 -30.99% Sonstige Gase 0.12% 41.609 k. A. k. A. k. A. Total 100,00% 35.021.673 100,00% 31.306.312 11,87% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 In North Dakota beliefen sich die Stromkosten der privaten Haushalte in 2014 auf 9,25 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 12,50 US-Cent/kWh). Die Stromkosten für den Handel lagen mit 8,52 US-Cent/kWh ebenfalls unter dem landesweiten Durchschnitt von 10,75 US-Cent/kWh, wohingegen der Preis für industrielle Abnehmer von 7,80 US-Cent/kWh weit über dem US-Durchschnitt (7,01 US-Cent/kWh) lag (siehe Tabelle 32).364 Tabelle 32: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in North Dakota (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren North Dakota 9,25 8,52 7,80 k. A. 8,49 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in North Dakota für Erdgas für den Handel betrug 7,67 USD/1000 ft3 im Jahr 2014.365 Abbildung 32 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat North Dakota zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. In der Tabelle sind nur Energiequellen aufgeführt, die mindestens 0,01% zur Stromerzeugung des Staates beitragen. Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 365 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015 363 364 133 Abbildung 32: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in North Dakota, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): North Dakota State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat North Dakota wurde im Jahr 2013 mit 41,5% an erster Stelle mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 38,5%, Flüssiggas mit 13,4% und Heizöl mit 3,4%. In 3,2% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.366 12.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen North Dakota hat im Jahr 2007 ein mittlerweile erfülltes Renewable Energy Goal eingeführt, das besagt, dass bis zum Jahr 2015 mindestens 10% des verkauften Stroms aus erneuerbaren Energiequellen gewonnen werden sollen. Ressourcen, die sich für das Goal qualifizieren sind unter anderem Windkraft, Solar, Biomasse, Bio- und Deponiegas, Wasserkraft und Geothermie.367 North Dakota bietet eine Reihe von Förderprogrammen für Bioenergie an, die in Tabelle 33 aufgelistet sind. Tabelle 33: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in North Dakota 368 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Ermöglicht i. d. R. kleinen, Jerry Lein dezentralen Energieerzeugern, North Dakota Public Service überschüssigen Strom ins Netz Commission einzuspeisen. Bei 600 East Boulevard Avenue, Stromentnahme läuft der Zähler North Dakota Department 408 Net-Metering vorwärts, bei Stromeinspeisung Net-Metering Bismarck, ND 58505 rückwärts. Eingespeister Strom Tel: (701) 328-1035 wird in der Regel auf der Fax: (701) 328-2410 Stromrechnung als Guthaben E-Mail: jlein@nd.gov Website: für den nächsten Monat www.psc.state.nd.us verbucht. Vgl. US Energy Information Administration (2015): North Dakota State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Vgl. DSIRE, Incentives/Policies for Renewable Energy, North Dakota (2015), abgerufen am 01.05.2015 368 Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. 366 367 134 Name des Förderprogramms Renewable and Recycled Energy Objective Renewable Energy Property Tax Exemption Renewable Energy Tax Credit Sales and Use Tax Exemption for Electrical Generating Facilities Sales and Use Tax Exemption for Gas Processing Facilities 135 Art des Förderprogramms Kontakt Beschreibung Renewables Portfolio Standard Jerry Lein North Dakota Public Service Commission 600 East Boulevard Avenue, Department 408 Bismarck, ND 58505 Tel: (701) 328-1035 Fax: (701) 328-2410 E-Mail: jlein@nd.gov Website: www.psc.state.nd.us Freiwillige Zielsetzung, bis zum Jahr 2015 10% des im Staat verkauften Stroms aus erneuerbaren Energiequellen zu erzeugen bzw. in Form von Renewable Energy Credits einzukaufen. Ausschluss von Grundsteuer Public Information - State Tax Commissioner Office of the State Tax Commissioner State Capitol Bismarck, ND 58505-0599 Tel: (701) 328-2770 E-Mail: taxinfo@nd.gov Für die ersten 5 Jahre nach Erbauung sind erneuerbare Energieanlagen auf kommerziellem, landwirtschaftlichem oder industriellem Boden von der Grundsteuer befreit. Steuergutschrift für Unternehmen Umsatzsteueranreiz Umsatzsteueranreiz Public Information - State Tax Commissioner Office of the State Tax Commissioner State Capitol Bismarck, ND 58505-0599 Tel: (701) 328-2770 E-Mail: taxinfo@nd.gov General Information Office of the State Tax Commissioner 600 East Boulevard Ave. Dept. 127 Bismarck, ND 58505-0599 Tel: +1 701 328 7088 Fax: +1 701 328 3700 E-Mail: taxinfo@nd.gov General Information Office of the State Tax Commissioner 600 East Boulevard Ave. Dept. 127 Bismarck, ND 58505-0599 Tel: +1 701 328 7088 E-Mail: taxinfo@nd.gov Im Bereich Biomasse, Windkraft- und Solarenergie ist eine Steuererleichterung für Kunden gegeben, die 3% der Anschaffungs- und Installationskosten beträgt. Alle netzangeschlossenen Anlagen über 100 kW und Zubehör sind von der Umsatzsteuerbefreit. Alle Deponiegasanlagen sind für eine Umsatzsteuerbefreiung aller Materialien berechtigt, die die Effizienz der Anlage steigern. 12.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Die folgende Abbildung 22 gibt einen Überblick über die Biomassevorkommen in North Dakota. Der Abbildung und dem RE Atlas der NREL zufolge, sind in North Dakota ca. 17 Mio. t Biomasse jährlich vorzufinden. 369 Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens ist das Biomassepotenzial nach Einschätzung der AHK USA-Chicago als gut zu bewerten. Diese Einschätzung wird auch von anderen Wissenschaftlern bestätigt. North Dakota wird sogar häufig auch als der Staat mit dem größten Biomassepotential in den gesamten USA bezeichnet. 370 Abbildung 33: Biomassevorkommen in North Dakota (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, North Dakota Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 05.22.2015 Bioethanol und Biodiesel Zum derzeitigen Zeitpunkt ist North Dakotas wichtigster Markt für Bioenergie der Markt für Bioethanol. Die jährliche Produktionskapazität für Ethanol lag im Januar 2015 bei 447 Mio. gal. (ca. 1.692 Mio. l), ein Zuwachs von 22 Mio. gal. (83 Mio. l) gegenüber dem Vorjahr. Dieses Volumen wird durch aktuell fünf Ethanolanlagen produziert. 371 North Dakota ist damit auch im Jahr 2015 der zehntgrößte Ethanolproduzent in den USA.372 Biodiesel wird in North Dakota seit 2012 in einer Anlage mit einer Kapazität von 85 Mio. gal. (322 Mio. l) hergestellt.373 Der Markt für Biodiesel ist nicht so bedeutend wie der für Bioethanol, da die Nachfrage geringer ist. 374 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in North Dakota, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 Vgl. NDSU Extension Service (o.J.) - Biofuel Economics: North Dakota’s Relative Biomass Potential, abgerufen am 16.09.2015 Vgl. Gespräch mit Patrice Lahlum - Riverwind Consulting, am 18.05.2015 372 Vgl. Renewable Fuels Association - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 17.06.2015 373 Vgl. EIA Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2014), abgerufen am 17.06.2015 374 Vgl. Gespräch mit David Ripplinger, North Dakota State University –Department of Agribusiness and Applied Economics am 22.05.2015 369 370 371 136 Vor allem im Südosten North Dakotas fallen große Mengen an Biomasse aus Ernteabfällen an (siehe Abbildung 22). Laut dem NREL Biopower-Atlas, gehen etwa 11 Mio. t. auf das Konto von landwirtschaftlichen Abfällen und Energiepflanzen 375 Dies stellt auch ein großes Potenzial für die Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation dar. Nach Kenntnisstand der AHK USA-Chicago, gibt es auch im Jahr 2015 aktuell keine Anlagen, die Treibstoffe auf Zellulosebasis herstellen. Biogas und Deponiegas Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens belegt North Dakota den letzten Platz wenn die Gesamtzahl der Viehbetriebe betrachtet wird (Stand 2012). Im US-weiten Vergleich liegt North Dakota allerdings im guten Mittelfeld. Insgesamt befinden sich in dem Staat 7.703 Betriebe, inklusive Aquakultur. Wie auch in allen anderen Staaten des Mittleren Westens dominieren in North Dakota die Rinderfarmen (4.949 Betriebe).376 Im Dezember 2014 waren in North Dakota allerdings keine landwirtschaftlich genutzten Biogasanlagen in Betrieb.377 Aufgrund niedriger Gas- und Strompreise sind Biogasanlagen bisher nicht wirtschaftlich. In einer Studie des Natural Resource Defense Councils (NRDC) aus dem Jahr 2010 wird auch darauf hingewiesen, dass Biogasanlagen etwa 300.000 – 900.000 USD Investitionen benötigen. Gerade für kleinere Betriebe sind diese Kosten nicht alleine zu tragen und rentieren sich aufgrund einer zu kleinen Herde nicht. In der Studie wird aber auch darauf hingewiesen, dass kleinere landwirtschaftliche Betriebe von einer zentralisierten Biogasproduktion profitieren können, wie sie bereits in anderen Staaten der USA schon praktiziert wird. Hier bieten sich auch Chancen für deutsche Unternehmen solche zentralisierten Produktionssysteme in North Dakota anzubieten.378 Deponiegas wird in insgesamt zwei Mülldeponien gewonnen. Eine weitere Deponie ist vom US-Umweltamt als Kandidat ausgewiesen.379 Feste Biomasse Wie bereits in dem Abschnitt zum Thema Biokraftstoffe erwähnt, besteht ein hohes Biomassepotential in North Dakota. Wenn nur die Ernterückstände betrachtet werden, fallen etwa 6.5 Mio. t. Biomasse jährlich in dem Staat an.380 In der Studie des NRDCs wird auch darauf hingewiesen, dass potentiell 5 Mio. MWh Elektriztiät aus dieser Menge an Biomasse gewonnen werden kann.381 Wissenschaftler weisen allerdings auch darauf hin, dass vor allem weite Transportwege und hohe Transportkosten dieses Potential letztendlich wieder einschränken.382 In North Dakota gibt es beispielsweise im Jahr 2015 noch keine Unternehmen, die Holzpellets herstellen.383 Von der AHK USA-Chicago konnte darüber hinaus nur ein Unternehmen in North Dakota ausfindig gemacht werden, welches aus fester Biomasse Strom generiert. Die Anlage gehört zu der Archer Daniels Midland Company und hat eine Kapazität von 9,8 MW. Jährlich können so ca. 12.400 MWh durch landwirtschaftliche Nebenprodukte gewonnen werden. Steigende Heizkosten könnten in der Zukunft auch dazu führen, dass der Bedarf bzw. die Nachfrage nach Biomasseheizsystemen steigen wird. Gerade im mittleren Westen zahlen private Haushalte und Unternehmen hohe Kosten, da sie nicht an das Erdgasnetz angeschlossen sind. Etwa die Hälfte der Bevölkerung und der Wirtschaft muss in North Dakota deshalb mit Propan und Öl heizen und ist dadurch auch erheblichen Preisschwankungen ausgesetzt (Stand 2012).384 Letztendlich zeigen diese Ausführungen, dass in North Dakota ein gutes Biomassevorkommen vorliegt, dieses aber in erster Linie für die Produktion von Kraftstoffen verwendet wird. Marktchancen bestehen nach Einschätzung der AHK USA-Chicago deshalb hauptsächlich im Bereich der Anlagenausrüstung für Ethanol- und Biodieselanlagen. Die Strom oder Wärmegewinnung aus fester Biomasse oder Biogas spielt in 2015 bisher nur eine geringe bis keine Rolle. Vgl. NREL (o.J.)– North Dakota, zuletzt erhobene Daten 2012, abgerufen am 04.08.2015 Vgl. USDA (2012) - Census of Agriculture -State Data, abgerufen am 15.09.2015 377 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015), abgerufen am 17.06.2015 378 Vgl. NRDC (2010) - Analysis of the Rural Economic Development Potential of Renewable Resources, abgerufen am 16.09.2015 379 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 17.06.2015 380 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in North Dakota, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 381 Vgl. NRDC (2010) - Analysis of the Rural Economic Development Potential of Renewable Resources, abgerufen am 16.09.2015 382 Vgl. NDSU Extension Service (o.J.) - Biofuel Economics: North Dakota’s Relative Biomass Potential, abgerufen am 16.09.2015 383 Vgl. NREL (2015) Biopower Plants, zuletzt abgerufen am 08.04. 2015 384 Vgl. Heating the Midwest (o.J.) – Why Biomass?, abgerufen am 15.09.2015 375 376 137 Referenzprojekt North Dakota State University Agriculture Experiment Station Das Institut hat sich das Ziel gesetzt, eine “Biomaterial Industrie” in North Dakota zu etablieren. Um dies zu erreichen, soll eine 1,7 Mio. USD-Pilotanlage errichtet werden, welche die kommerzielle Technologie zur Produktion von Kraftstoffen und Energie aus Biomasse erforschen und demonstrieren soll. Leiter des Projekts ist Professor Larry Leistritz. Zur Hilfe bei der Durchführung des Vorhabens gewährte die North Dakota Industrial Commission im April 2015 eine Unterstützung über 800.000 USD.385 Dakota SpiritAgEnergy Die Dakota SpiritAgEnergy Anlage der Midwest AgEnergy Group ist eine Bioraffinerie, welche seit Juni 2015 Ethanol produziert. Jährlich können so ca. 65 Mio. gal. Ethanol auf Basis von Mais herstellt werden. Ebenso Maisöl für die Biodieselproduktion und E85 werden in dieser Anlage hergestellt. Interessant an dieser Anlage ist, dass sie mit der Great River Energy’s Spiritwood Station kooperiert. Die Great River Energy’s Spiritwood Station ist die erste Anlage ihrer Art in North Dakota. Östlich von Jameston gelegen, produziert die Kraft-Wärme-Kopplungsanlage aus Braunkohle zum einen Elektrizität für umliegende Wohnungen und zum anderen Dampf, der wiederum von Cargill Malt und der Dakota SpiritAgEnergy Raffinerie für die eigenen Produktionsprozesse gekauft wird.386 12.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 12.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Energy & Environmental Research Center Das Energy & Environmental Research Center gehört zur University of North Dakota und agiert aktiv in der Forschung und Entwicklung sowie der Demonstration und Kommerzialisierung von vielversprechenden Technologien im Bereich Energie und Umwelt. Energy & Environmental Research Center University of North Dakota Charles Gorecki, Deputy Associate Director 15 North 23rd Street, Stop 9018 Grand Forks, North Dakota, 58202 +1-701-777-5000 www.undeerc.org 385 386 Vgl. Biomass Magazine, abgerufen am 12.08.2015 Vgl. Midwest AgEnergy Group (o.J.) – About, abgerufen am 16.09.2015 138 North Dakota Alliance for Renewable Energy Die North Dakota Alliance for Renewable Energy ist ein gemeinnütziger Verband, der die Arbeit von der in 2007 aufgelösten North Dakota Renewable Energy Partnership fortsetzt. Die North Dakota Alliance for Renewable Energy repräsentiert die Interessen von Firmen und Privatpersonen, die die Nutzung und Produktion von Ethanol, Biodiesel, Windenergie und Biomasse weiter verbreiten möchten. Die North Dakota Alliance for Renewable Energy setzt sich so für die Ausweitung des Marktes für erneuerbare Energien und einer entsprechenden Erweiterung der Gesetzeslage ein. North Dakota Alliance for Renewable Energy Patrice Lahlum, NDARE Coordinator Po Box 50 Bismarck, North Dakota, 58502 patrice@riverwindconsulting.com www.ndare.org North Dakota Department of Commerce – Division of Community Services Die Division of Community Services ist u. a. für lokale und föderale Förderprogramme für Energieeffizienz und erneuerbare Energien zuständig. North Dakota Department of Commerce – Division of Community Services Mike Fladeland, Manager, Energy Development 1600 East Century Avenue, Suite 2, PO Box 2057 Bismarck, North Dakota, 58502 +1-170-328-5331 mfladeland@nd.gov www.communityservices.nd.gov North Dakota Department of Health - Division of Air Quality Die Division of Air Quality kontrolliert die Einhaltung von Gesetzen und Vorgaben im Bereich Umweltschutz. Dies erfolgt zum Beispiel über Inspektionen und Probenentnahmen. North Dakota Department of Health - Division of Air Quality Terry O'Clair, Director 918 East Divide Avenue, 2nd Floor Bismarck, North Dakota, 58501 +1-170-328-5188 toclair@state.nd.us www.ndhealth.gov 139 North Dakota Department of Health - Division of Water Quality Die Division of Water Quality ist für den Schutz und die Erhaltung der Wasserqualität North Dakotas verantwortlich und prüft u. a. durch Inspektionen und Probenentnahmen, ob die Gesetze des Bundesstaates und der Regierung eingehalten werden. North Dakota Department of Health - Division of Water Quality Karl Rockeman, Director 918 East Divide Avenue, 4th Floor Bismarck, North Dakota, 58501-1947 +1-170-328-5210 krockema@nd.gov www.ndhealth.gov North Dakota Ethanol Council Der North Dakota Ethanol Council wurde 2009 von der North Dakota State Legislature gegründet, um die Ethanolindustrie des Bundesstaates zu fördern. Der North Dakota Ethanol Council wird durch ein "check-off" Programm finanziert. North Dakota Ethanol Council Deana Wiese, Executive Director PO Box 1091 1605 East Capitol Avenue Bismarck, North Dakota, 58502 +1-701-355-4458 clearone@btinet.net www.ndethanol.org North Dakota Public Service Commission Die Aufgabe der North Dakota Public Service Commission ist es, das öffentliche Interesse zu vertreten, die Energieversorgungsunternehmen zu regulieren und eine gerechte, verlässliche Energieversorgung zu garantieren. North Dakota Public Service Commission Darrell Nitschke, Director of Administration/Executive Secretary 600 E. Boulevard, Dept. 408 Bismarck, North Dakota, 58505 +1-701-355-4458 ndpsc@nd.gov www.psc.state.nd.us 140 University of North Dakota Energy & Environmental Research Center Das Energy & Environmental Research Center ist ein modernes Forschungszentrum der University of North Dakota. Das Ziel des Energy & Environmental Research Center ist es neue Energie- und Umwelttechnologien auf den Markt zu bringen. University of North Dakota Energy & Environmental Research Center (EERC) Derek Walters, Communications and Outreach Manager 15 North 23rd Street, Stop 9018 Grand Forks, North Dakota, 58202 +1-701-777-5000 dwalters@undeerc.org www.undeerc.org US Department of Agriculture (USDA)- Rural Development USDA Rural Development unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. US Department of Agriculture - Rural Development Jasper Schneider, State Director Federal Building, Room 208 Post Office Box 1737 220 East Rosser Bismarck, North Dakota, 58502 +1-701-530-2037 www.rurdev.usda.gov 12.4.2. Ausgewählte Unternehmen Archer Daniels Midland Company – Corn Processing Archer Daniels Midland Company dient als Bindeglied zwischen Landwirten und Verbrauchern. Das Unternehmen verarbeitet Pflanzen zu Lebensmittel- und Tierfutterzutaten, zu erneuerbaren Energieträgern und zu natürlichen Alternativen zu industriellen Chemikalien. Archer Daniels Midland Company – Corn Processing Verschiedene lokale Produktionsstandorte www.adm.com Blue Flint Ethanol Blue Flint Ethanol ist ein Joint Venture zwischen den Unternehmen Great River Energy (GRE) und Headwaters Incorporated. Die Kooperation resultierte 2007 in der Inbetriebnahme einer der ersten Ethanolanlagen weltweit. Als interessantes Detail ist zu erwähnen, dass die Blue Flint-Anlage keinen Kessel besitzt, sondern stattdessen die Abwärme aus dem benachbarten Coal Creek Kraftwerk bezieht. Das Ergebnis ist eine der effizientesten Anlagen branchenweit. Blue Flint Ethanol 2841 Third Street Southwest Underwood, North Dakota, 58576 +1-701-442-7500 info@blueflintethanol.com www.blueflintethanol.com 141 Dakota SpiritAgEnergy Siehe Referenzprojekte für Textbeschreibung PO Box 66 3361 93rd Ave Se Spiritwood, ND 58481 701-251-3900 www.midwestagenergygroup.com/dakota-spirit-agenergy/ Equinox LLC Equinox LLC entwickelt finanzielle, betriebliche und strategische Lösungen für die Landwirtschaft, die Lebensmittelindustrie und die Energieindustrie. Zu den Dienstleistungen gehören Finanzplanung und -analyse, Projektentwicklung, neue Geschäftsformen und Start-Ups, Strategie- und Kapitalplanung und Beratung zur Betriebsführung. Das Unternehmen hat Referenzen in der Biodieselindustrie, Ethanolindustrie, Zelluloseethanolindustrie und bei Viehnahrungslieferketten. Equinox LLC Kyle Althoff, President 4255 43rd Ave S Fargo, North Dakota, 58104 +1-130-910-6052 kalthoff@equinox8.com www.equinox8.com Hankinson Renewable Energy, LLC Hankinson Renewable Energy, LLC stellt Ethanol aus Mais her. Murphy Oil Corporation kaufte die Anlage durch ihre Tochtergesellschaft im Jahr 2009. Hankinson Renewable Energy, LLC Neil Crocker, Plant Manager 9230 County Road 1 Hankinson, North Dakota, 58041 +1-170-242-9420 www.hankinsonre.com Red Trail Energy, LLC Red Trail Energy, LLC ist eine in North Dakota basierte Investorengruppe, die gegründet wurde, um den Bau und Betrieb einer maisbasierten Ethanol-Produktionsstätte in der Nähe von Richardton, North Dakota zu finanzieren. Die 100 Mio. USD-Produktionsanlage wurde 2007 in Betrieb genommen. Red Trail Energy, LLC 3682 North Dakota 8 PO Box 11 Richardton, North Dakota, 58652 +1-701-974-3308 www.redtrailenergyllc.com 142 Tharaldson Ethanol Inc. Tharaldson Ethanol betreibt eine Ethanolproduktionsanlage mit einer Produktionskapazität von 153 Mio. gal. pro Jahr. Die Anlage zählt zu den zehn größten Ethanolanlagen der USA. Tharaldson Ethanol Inc. 3549 153rd Avenue SE Casselton, ND 58012 www.tharaldsonethanol.com Wanzek Construction - Fargo Office Wanzek Construction ist ein Bauunternehmen, welches Baudienstleistungen für verschiedene Infrastrukturprojekte inkl. Erneuerbare-Energie-Projekte und die industrielle Landwirtschaft anbietet. Wanzek Construction - Fargo Office Matt Thompson, Electrical Estimator 16553 37R Street SE P.O. Box 2019 Fargo, North Dakota, 58107-2019 +1-701-282-6171 constructors@wanzek.com www.wanzek.com 143 13. Staatenprofil Ohio Abbildung 34: Geographische Lage und Kurzüberblick Ohio Übersicht387, 388, 389 Installierte Gesamtleistung (2013) 35.659 MW Installierte EE-Leistung (ohne >693 MW Wasserkraft) (2012) >1% Anteil EE an der Stromerzeugung (2012) Marktpotenzial Bioenergie Mittel Marktpotenzial EE Mittel Anreize (Stand 2015)390 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 11.594.163 Einwohner (2014)394 Verkaufssteuerbefreiungen Fläche: 105.828 km2 Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)391 Hauptstadt: Columbus Renewable Portfolio Standard* Renewable Energy Goal k. A. 12,5% bis 2026392 Staatliche Richtlinien (Stand 2015)393 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note A Note A Quelle: Eigene Darstellung. *Im Jahr 2014 wurde von Lobbygruppen durchgesetzt, den RPS bis zum Jahr 2017 einzufrieren. Ohio ist einer der am stärksten industrialisierten und bevölkerungsreichsten Staaten der USA. Als einer der EisengürtelStaaten („iron-belt“), sind die traditionellen Industriesektoren des Staates die Stahl- und Automobilindustrie. Viele Automobilzulieferer haben sich nach Einschätzung der AHK USA-Chicago in den letzten Jahren auf die Herstellung von Komponenten für die Wind- und Solarindustrie diversifiziert. 13.1. Energiemarkt Kohle ist für Ohio der wichtigste Energieträger und erzeugte im Jahr 2013 rund 69% des Stroms (siehe Tabelle 34). Der Anteil an Erdgas bei der Stromproduktion war und ist im Vergleich zu den anderen Staaten mit 16% recht stark ausgeprägt. Die Bedeutung von Kernenergie bei der Elektrizitätserzeugung hat sich im Zeitraum von 2002 bis 2013 verdoppelt und trug Ende 2013 12% zur Stromerzeugung in Ohio bei. Weitere Energiequellen sind Erdöl (1%), Wasserkraft (1%) und erneuerbare Energiequellen (1%).395 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 388 Vgl. SEIA - State Solar Policy (2015), abgerufen am 15.06.2015 389 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 390 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 391 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 392 Der RPS Ohios wurde im Jahr 2014 auf Beschluss der dortigen Landesregierung bis ins Jahr 2017 ausgesetzt 393 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 394 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 395 Vgl. US Energy Information Administration – Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 387 144 Tabelle 34: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in Ohio (2013) Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 15,84% 21.694.211 1,20% 1.766.654 1127,98% Erdöl 1,01% 1.385.888 0,26% 389.119 256,16% Kernenergie 11,77% 16.121.250 7,39% 10.864.902 48,38% Kohle 69,05% 94.563.885 90,40% 132.953.066 -28,87% Konventionelle Wasserkraft 0,40% 549.238 0,33% 488.329 12,47% Sonstige Biomasse 0,35% 474.466 0,02% 25.244 1779,52% Andere Gase 0,70% 952.834 0,14% 206.565 361,28% Andere 0,01% 7.624 0,17% 248.904 -96,94% Wind 0,84% 1.145.901 k. A. k. A. k. A. Solarthermie und Photovoltaik 0,03% 46.310 k. A. k. A. k. A. Total 100,00% 136.941.606 100,00% 146.942.783 -6,81% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Aus Tabelle 35 wird ersichtlich, dass die Stromkosten aller Sektoren in Ohio unter dem landesweiten Durchschnitt liegen. Privathaushalte kauften 2014 Strom für 12,38 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 12,50 US-Cent/kWh), industrielle Abnehmer für 6,62 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 7,01 US-Cent/kWh), gewerbliche Abnehmer für 9,80 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 10,75 US-Cent/kWh) und der Verkehrssektor für 7,74 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 10,27 USCent/kWh).396 Tabelle 35: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Ohio (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Ohio 12,38 9,80 6,62 7,74 9,67 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Ohio für Erdgas für den Handel betrug 6,20 USD/1000 ft3 im Jahr 2013.397 Abbildung 35 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Ohio zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. 396 397 Vgl. US Energy Information Administration – Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015 145 Abbildung 35: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Ohio, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Ohio State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Ohio wurde im Jahr 2013 mit 66,2% hauptsächlich mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 23%, Flüssiggas mit 5,2% und Heizöl mit 2,4%. In 3,2% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.398 13.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Ohios Renewable Portfolio Standard (RPS) 399 wurde im Mai 2008 im Zuge von größeren Umstrukturierungsmaßnahmen des Strommarktes eingeführt und erfordert, dass bis 2024 alle Stromanbieter mindestens 12,5% der verkauften Elektrizität aus erneuerbaren Energien erzeugen. Der RPS ist an den sogenannten Energy Efficiency Ressource Standard gekoppelt. Dieser besagt, dass Stromanbieter zwischen 2009 und 2027 durch Energieeffizienzprogramme für Verbraucher den Stromverbrauch um kumulativ 22% reduzieren müssen.400 Im Jahr 2014 wurde von Lobbygruppen durchgesetzt, den RPS bis zum Jahr 2017 einzufrieren. Ohio ist somit der erste US-Bundesstaat, der einen eingeführten RPS wiederrufen hat. Für die Erneuerbare-Energien-Industrie ist dies ein großer Rückschlag. Bereits beschlossene Projekte in Milliardenhöhe, vor allem im Bereich Windenergie, können in der Folge nicht umgesetzt werden.401 Ohio bietet dennoch weiterhin eine Reihe von Förderprogrammen für Bioenergie an, die in der nachfolgenden Tabelle aufgelistet sind. Vgl. US Energy Information Administration (2015): Ohio State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Vgl. Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Stroms eines Staates zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 400 Vgl. DSIRE, Incentives/Policies for Renewable Energy, Ohio (2015), abgerufen am 01.05.2015. In einer Tabelle ist die jährliche prozentuale Reduktion zum Vorjahr angegeben, welche kumulativ 22% ergeben. Da die Maßnahme 2015 und 2016 eingefroren wurde, wurde auch die Gesamtdauer des Programms von ursprünglich 2025 auf nun 2027 verlängert. 401 Vgl. Gespräch mit Bill Spratly, Executive Director, Green Energy Ohio am 19.05.2015 398 399 146 Tabelle 36: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Ohio402 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Qualifizierte Projekte inkl. Biomasseprojekte, die durch Ohio Air Quality Development verringerte Emissionen die Authority (OAQDA) Luftqualität verbessern, sind 50 W Broad Street von der Grundsteuer sowie von Air-Quality Suite 1718 verschiedenen Improvement Sonstige Anreize Columbus, OH 43215 Unternehmenssteuern befreit. Tax Incentives Tel: (800) 225-5051 Zudem kann OAQDA als Website: Finanzier dieser Projekte http://www.ohioairquality.org/ auftreten. Hiermit verbundene Zinseinkünfte sind von der Besteuerung befreit. Stuart Siegfried Nationaler Standard, der Ohio Public Utilities Energieversorgungsunternehme Commission n dazu verpflichtet, einen Alternative 180 East Broad Street Renewables Portfolio Mindestanteil des Stroms aus Energy Portfolio Columbus, OH 43215-3793 Standard erneuerbaren Energien zu Standard Tel: +1 614 466 7536 erzeugen. In Ohio sind dies Fax: +1 614 466 8352 12,5% aus erneuerbaren E-Mail: Energien bis 2027. Stuart.Siegfried@puc.state.oh.us Die Renewable and Advanced Energy Project Property Tax Exemption befreit qualifizierte403 ErneuerbareEnergie-Projekte von der für Stromversorger geltenden Grundsteuer. Vor Einführung Qualified Energy dieser Regelung galten Betreiber Property Tax von erneuerbaren Exemption for Business Response Line Energieanlagen, die Strom an Dritte verkaufen, steuerrechtlich Projects 250 kW Ohio Development Services als Stromversorger. Qualifizierte or Less Agency Energieanlagen unter 250 kW und 77 South High Street sind von der Grundsteuer Qualified Energy Grundsteueranreiz P.O. Box 1001 befreit. Property Tax Columbus, OH 43216 Qualifizierte Anlagen über Exemption for Tel: +1 800 848-1300 250 kW zahlen einmalig Projects over http://development.ohio.gov/co zwischen 6.000 USD und 8.000 250 kW ntactus/ContactInfo.aspx USD/MW. (Payment in Qualifizierte Energieanlagen Lieu) unter 250 kW sind von der Grundsteuer befreit. Qualifizierte Anlagen über 250 kW zahlen einmalig zwischen 6.000 USD und 8.000 USD/MW. Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. Um sich zu qualifizieren muss eine Bewerbung vor dem 31.12.2015 eingereicht werden und durch das Komitee angenommen werden. Ohio Development Services Agency, abgerufen am 30.07.2015 402 403 147 13.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Abbildung 36 gibt einen Überblick über die Biomassevorkommen in Ohio. Der Abbildung und dem RE Atlas der NREL zufolge sind in Ohio ca. 10 Mio. t Biomasse jährlich vorzufinden.404 Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens ist das Biomassepotenzial nach Einschätzung der AHK USA-Chicago als mittelmäßig zu bewerten. Abbildung 36: Biomassevorkommen in Ohio (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Ohio Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Bioethanol und Biodiesel Im Bereich Bioenergie besteht 2015 vor allem in Bezug auf Bioethanol und Biodiesel moderate Marktaktivität. Im Mai 2015 lag die Produktionskapazität von Bioethanol in Ohio bei 528 Mio. gal. (ca. 1.999 Mio. l), die sich insgesamt auf sieben Ethanolproduktionsanlagen aufteilt.405 Mit dieser Produktionskapazität liegt Ohio auf Rang acht der 50 Bundesstaaten. Weiterhin werden in zwei Biodieselanlagen etwa 69 Mio. gal. (ca. 261 Mio. l)) Biodiesel produziert. 406 Biotreibstoffe der zweiten Generation Einhergehend mit den Aktivitäten in der Landwirtschaft, fällt vor allem im Westen Ohios Biomasse aus Ernteabfällen an, wodurch sich ein Potenzial für die Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation ergibt. Im Osten des Staates gibt es ebenfalls Holzvorkommen. Bislang gibt es in Ohio allerdings noch keine wirtschaftlich arbeitenden Zelluloseethanolanlagen. An der Ohio State University wird dennoch im Bereich Biomasse, Biokraftstoffe und Biochemikalien geforscht.407 Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Ohio, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 Vgl. Renewable Fuels Association – 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 17.06.2015 406 Vgl. EIA Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 17.06.2015 407 Vgl. Ohio state University – Bioproducts and Bioenergy Research Laboratory (o. J.), abgerufen am 17.06.2015 404 405 148 Biogas und Deponiegas Die meisten Biogasanlagen in Ohio befinden sich in Klärwerken oder auf Mülldeponien. Deponiegas wird in 21 Deponien gewonnen und 19 weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen.408 Jährlich werden so etwa 264.000 MWh an Strom generiert. Die installierte Kapazität beläuft sich auf 41 MW. 409 Im landwirtschaftlichen Bereich ist das Potenzial, gemessen an verfügbaren Ressourcen nach Einschätzungen der AHK USA-Chicago hoch.410 Ca. 27.774 Nutztierbetriebe befinden sich in Ohio (inkl. Aquakultur). Einen großen Bestandteil der Betriebe machen Rinderfarmen aus (ca. 12.000). 411Gleichzeitig sind die Vorteile von Biogasanlagen unter Landwirten wenig bekannt. Im Dezember 2014 waren in Ohio neun landwirtschaftlich genutzte Biogasanlagen in Betrieb. 412 Der Marktführer von Biogasanlagen in Ohio ist Quasar Energy Group. Das Unternehmen betreibt unter anderem eine mit Nahrungsmittelabfälle verarbeitende Biogasanlage auf dem Campus der Ohio State University.413 Laut dem Bioproducts and Bioenergy Research Laboratory der Ohio State University wird hier auch an der wirtschaftlich sinnvollen Nutzung von Biogas geforscht. Feste Biomasse In Ohio gibt es im Jahr 2015 zwei Unternehmen die Holzpellets herstellen. Dies ist zum einen die Northeast Wood Products LLC (Hart- und Weichholz) in Peebles und zum anderen die American Wood Fibers (Hart- und Weichholz) in Circleville. Dagegen gibt es drei Unternehmen die aus Holz Strom erzeugen. Dies sind die Sauder Power Plant mit einer installierten Kapazität von 7,2 MW (ca. 28. 000 MWh pro Jahr), die Stone Container Coshocton Mill mit einer installierten Kapazität vom 16,50 MW (117.441 MWh pro Jahr) und die P.H Glatfelter Co. Mit einer installierten Kapazität von 92,8 MW (510.175 MWh).414 Auch in Ohio besteht das Problem, dass etwa 33% der Bevölkerung und der ansässigen Unternehmen nicht an das Erdgasnetz angeschlossen sind. Steigende Heizkosten könnten auch in Ohio dazu führen, dass der Bedarf bzw. die Nachfrage nach Biomasseheizsystemen zukünftig steigen wird. Gerade im mittleren Westen zahlen private Haushalte und Unternehmen hohe Kosten, wenn sie nicht an das Erdgasnetz angeschlossen sind (Stand 2012).415 Letztendlich zeigen diese Ausführungen, dass in Ohio ein mittelmäßiges Biomassevorkommen vorliegt und dieses aber in erster Linie für die Produktion von Kraftstoffen und die Produktion von Strom (vor allem aus Holz und Deponiegas) verwendet wird. Vor allem im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens kann Ohio relativ mittelmäßige bis gute Stromproduktion durch Biomasse vorweisen. Marktchancen bestehen nach Einschätzung der AHK USA-Chicago deshalb hauptsächlich im Bereich der Anlagenausrüstung für Ethanol- und Biodieselanlagen und Verbrennungsanlagen die Biomasse in Strom und Wärme umwandeln können. Referenzprojekte Akron Biogas Anlage zur Behandlung von Klärschlamm Zum Jahresende 2013 hat die Stadtregierung von Akron eine Biogasanlage in Betrieb genommen. Die 32 Mio. USDAnlage wurde von dem Projektentwickler KB-BioEnergy entwickelt und basiert auf der Technologie von Schmack Biogas. Verarbeitet wird Klärschlamm aus dem lokalen Abwasserwerk. Die 1,8 MW-KWK-Anlage wurde zu etwa einem Drittel aus Bundesgeldern (9.6 Mio. USD) finanziert. 416 Vgl. EPA – Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 17.06.2015 Vgl. NREL (o.J.) Biopower Atlas, zuletzt abgerufen am 08.04. 2015 410 Vgl. NREL – BioFuels Atlas (2013), abgerufen am 17.06.2015 411 Vgl. USDA (2012) – Census of Agriculture –State Data, abgerufen am 15.09.2015 412 Vgl. EPA – AgStar Project Map (2015), abgerufen am 17.06.2015 413 Vgl. Quasar – private public partnership (2011), abgerufen am 17.06.2015 414 Vgl. NREL (o.J.) Biopower Atlas, zuletzt abgerufen am 08.04. 2015 415 Vgl. Heating the Midwest (o.J.) – Why Biomass?, abgerufen am 15.09.2015 416 Vgl. Akron Biogas Anlage zur Behandlung von Klärschlamm (2013), abgerufen am 04.02.2015 408 409 149 Mahoning Abfalldeponie – Waste Management Im Mai 2012 gab das US-Abfallmanagement Unternehmen Waste Management den Bau einer Deponiegasgewinnungsanlage auf der Mahoning Abfalldeponie in New Springfield, Ohio bekannt. Die Anlage hat eine installierte Leistung von 4,8 MW. 13.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 13.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Green Energy Ohio Diese gemeinnützige Organisation hat das Ziel, umweltschonende und wirtschaftlich nachhaltige Energierichtlinien und Praktiken in Ohio zu fördern. Green Energy Ohio Jim Gravelle, President 7870 Olentangy River Road, Suite 304 Columbus, Ohio, 43235 +1-614-985-6131 geo@greenenergyohio.org www.greenenergyohio.org Ohio Environmental Protection Agency (EPA) Die Aufgabe der Ohio EPA besteht im Schutz und der Bewahrung der öffentlichen Gesundheit und der Umwelt durch regulative Maßnahmen. Ohio Environmental Protection Agency 50 West Town Street Columbus, Ohio, 43215 +1-614-644-3020 webmanager@epa.state.oh.us www.epa.state.oh.us Ohio State University, Bioproducts and Bioenergy Research Laboratory Das Bioproducts and Bioenergy Research Laboratory ist ein Forschungszentrum der Ohio State University. Das Labor konzentriert seine Forschungsaktivitäten auf fortgeschrittene Technologien in den Bereichen der Bioenergieproduktion, welche von Industriepartnern vermarktet werden können. Derzeit deckt das Labor folgende Bereiche ab: Anaerobe Gärung, Biopolyolen (u. a. aus Raps und Soja), Algenkulturen und die Gewinnung von Biokraftstoff aus Zellulosebiomasse. Ohio State University, Bioproducts and Bioenergy Research Laboratory (BBRL) Mary Wicks, Coordinator 1680 Madison Ave Wooster, Ohio, 44691 +1-330-202-3533 www.oardc.ohio-state.edu/bioenergy 150 University Clean Energy Alliance of Ohio Die University Clean Energy Alliance of Ohio ist eine Vereinigung von 15 großen Instituten und Universitäten, die im Bereich saubere Energien forschen. University Clean Energy Alliance of Ohio Jane Harf, Director 2200M R1 - Mail Stop 218 The University of Toledo 2801 W. Bancroft St. Toledo, Ohio, 43606 Jane.Harf@utoledo.edu www.uceao.org 13.4.2. Ausgewählte Unternehmen Carbon Vision Carbon Vision ist ein Projektentwickler von erneuerbaren Energieanlagen mit Fokus auf Projektfinanzierung, Genehmigungen und Power Purchase Agreements. Das Hauptgeschäft liegt im Bereich Photovoltaik, allerdings werden auch Technologien wie Biogas, Wind und LED-Nachrüstungen bedient. Carbon Vision 20600 Chagrin Blvd. Suite 1100 Shaker Heights, Ohio, 44122 +1-216-455-0652 info@carbonvision.com www.carbonvision.com FirstEnergy Corporation Die FirstEnergy Corporation ist ein Energieunternehmen mit Hauptsitz in Akron, Ohio. Die Corporation umfasst insgesamt 10 Energieversorgungsunternehmen und damit die landesweit größten privaten elektrischen Anlagen mit einer Kapazität von mehr als 20 GW. Damit werden etwa sechs Mio. Kunden im Gebiet des Mittleren Westens und der MidAtlantik-Region versorgt (2015). FirstEnergy Corporation 341 White Pond Dr. Akron, Ohio, 44320 +1-888-254-6359 www.firstenergycorp.com 151 Garick Corporation Garick ist ein Projektentwickler von organischen Abfallverwertungsanlagen und Betreiber von vier Komposteinrichtungen. Zwei dieser Anlagen verarbeiten neben Gartenabfällen auch Lebensmittelabfälle. Die Komposterde wird als hochwertige Pflanzenerde verkauft. Garick Corporation John Gundlach- Sr. Vice President of Operations & Business Development 13600 Broadway Ave Cleveland, Ohio, 44125 +1-800-242-7425 www.garicksolutions.com Organic Waste Systems, Inc. Organic Waste Systems ist ein belgischer Hersteller von Biogasanlagen für Abfallströme aus der Landwirtschaft, Industrie, Handel und Siedlungsabfällen. Das Unternehmen bietet Beratung zu Substraten und Abfallströmen sowie Labordienstleistungen und Betriebsüberwachung an. Etwa 25 Nass- und Trockenfermenter wurden seit der Unternehmensgründung 1983 gebaut. Organic Waste Systems, Inc. Norma McDonald, North America Sales Manager 497 Carthage Drive Dayton, Ohio, 45434 +1-513-535-6760 norma.mcdonald@ows.be www.ows.be Quasar Energy Group Quasar ist einer der amerikanischen Marktführer von schlüsselfertigen Biogasanlagen. Das Unternehmen hieß ehemals Schmack BioEnergy. Quasar Energy Group 7624 Riverview Road Cleveland, Ohio, 44141 +1-216-986-9999 info@quasarenergygroup.com www.quasarenergygroup.com Vogelsang USA Vogelsang ist ein internationaler Anbieter von effizienter Pump, Trenn-, Streu-, und Aufbereitungstechnik für schlammige Abfälle wie Dung und Klärschlamm. Vogelsang USA 7966 State Route 44, PO Box 751 Ravenna, Ohio, 44614 +1-800-984-9400 sales@vogelsangusa.com www.vogelsangusa.com 152 14. Staatenprofil South Dakota Abbildung 37: Geographische Lage und Kurzüberblick South Dakota Übersicht417, 418, 419, 420 Installierte Gesamtleistung (2013) 24.939 MW Installierte EE-Leistung (ohne >882 MW Wasserkraft) (2014) >25% Anteil EE an der Stromerzeugung (2014) Marktpotenzial Bioenergie Niedrig Marktpotenzial EE Niedrig Anreize (Stand 2015)421 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 853.175 Einwohner (2014)424 Fläche: 196.349 km2 Hauptstadt: Pierre Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)422 Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal Staatliche Richtlinien (Stand Net-Metering Auflagen Interconnection Standards 10% bis 2015 2015)423 Note C Quelle: Eigene Darstellung South Dakota verfügt über bemerkenswerte Windenergieressourcen und Windenergie trägt im Jahr 2015 maßgeblich zur Stromerzeugung in South Dakota bei. Auch das Potenzial zur Erzeugung von Bioenergie ist vielversprechend. So ist South Dakota ein führender Produzent von Ethanol, was auf die hohe Maisproduktion des Bundesstaates zurückzuführen ist. Mit einem US-Marktanteil von 6,8% an der Ethanolproduktion (2014), liegt South Dakota US-weit auf Rang sechs. 14.1. Energiemarkt South Dakota weist im Vergleich zu den anderen Staaten des Mittleren Westens den höchsten Anteil an konventioneller Wasserkraft im Energiemix auf. Dieser beläuft sich auf 40%. Außerdem ist die Windkraft ein großer Stromerzeuger (knapp 27%). Etwa gleichauf mit der Windkraft, produzieren Kohlekraftwerke etwa 28% des Stroms in South Dakota. Erdgas und Erdöl erzeugen weniger als 1% des Stroms. 425 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 418 Vgl. AWEA – Wind State Facts (2015), abgerufen am 02.06.2015 419 Vgl. IREC- U.S. Solar Market Trends 2013 (2014), abgerufen am 05.06.2015 420 Vgl. US Energy Information Administration – Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 421 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 422 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 423 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 424 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 425 Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 417 153 Tabelle 37: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen in South Dakota (2013)426 Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Änderung 2002-2013 in Prozent Erdgas 4,97% 502.201 1,11% 85.778 485,47% Erdöl 0,07% 6.994 0,06% 4.961 40,98% Kohle 28,19% 2.849.383 42,37% 3.271.523 -12,90% Konventionelle Wasserkraft 40,19% 4.062.609 56,38% 4.353.653 -6,69% Wind 26,59% 2.687.699 0,08% 6.043 44376,24% Total 100,00% 10.108.887 100,00% 7.721.958 30,91% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Tabelle 38 zeigt, dass private Haushalte in South Dakota in 2014 landesweit unterdurchschnittliche Strompreise von 10,51 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 12,50 US-Cent/kWh) zahlten. Ebenso mussten gewerbliche Kunden nur 8,74 USCent/kWh (US-Durchschnitt: 10,75 US-Cent/kWh) zahlen, wohingegen industrielle Kunden marginal höhere Stromkosten von 7,05 US- Cent/kWh (US-Durchschnitt: 7,01 US-Cent/kWh) als der Rest der USA hatten. Tabelle 38: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in South Dakota (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren South Dakota 10,51 8,74 7,05 k. A. 9,06 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in South Dakota für Erdgas für den Handel betrug 7,76 USD/1000 ft3 im Jahr 2014.427 426 427 In der Tabelle sind nur Energiequellen aufgeführt, die mindestens 0,01% zur Stromerzeugung des Staates beitragen. Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015 154 Abbildung 38 zeigt des Weiteren die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat South Dakota zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. 155 Abbildung 38: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in South Dakota, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): South Dakota State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat South Dakota wurde im Jahr 2013 mit 47,2% an erster Stelle mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 30,2%, Flüssiggas mit 15,8% und Heizöl mit 2,4%. In 4,4% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.428 14.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Im Februar 2008 hat South Dakota einen Renewable Portfolio Standard (RPS) 429 eingeführt. Dieser legt fest, dass bis zum Jahr 2015 mindestens zehn Prozent der Elektrizität aus erneuerbaren Energiequellen bzw. aus wieder verwertbaren Quellen stammen sollen. Ressourcen, die sich für South Dakotas RPS qualifizieren, sind neben Windkraft, Solarenergie und Biomasse auch Wasserkraft, Geothermie sowie Elektrizität aus Müllverbrennungsanlagen.430 Allein durch die Wasserkraft sind diese Zielvorgaben seit langem erreicht und der RPS trägt somit nicht weiter zum Wachstum der Erneuerbaren-Energien-Branche in South Dakota bei.431 South Dakota bietet auf staatlicher Ebene nur wenige Förderprogramme für erneuerbare Energien an. Die Förderprogramme South Dakotas werden in der nachfolgenden Tabelle aufgeführt. Vgl. US Energy Information Administration (2015): South Dakota State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Vgl. Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Stroms eines Staates zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 430 Vgl. DSIRE, Incentives/Policies for Renewable Energy, South Dakota, abgerufen am 01.05.2015 431 Vgl. U.S. Energy Information Administration, abgerufen am 05.08.2015 428 429 156 Tabelle 39: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in South Dakota432 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Brian Rounds S.D. Public Utilities Commission Capitol Building, 1st Floor Privatwirtschaftlich geführte 500 East Capitol Avenue Stromversorger müssen Interconnection Netzanschluss Pierre, SD 57501 erneuerbaren Energieanlagen Standards Tel: (605) 773-3201 bis zu 10 MW den Anschluss an Fax: (866) 757-6031 das öffentliche Netz gewähren. brian.rounds@state.sd.us http://puc.sd.gov Renewable Energy System Exemption Renewable, Recycled and Conserved Energy Objective Grundsteueranreiz Wendy Semmler South Dakota Department of Revenue and Regula 445 East Capitol Avenue Pierre, SD 57501 Tel: (605) 773-4923 E-Mail: Wendy.semmler@state.sd.us Grundsteueranreiz für erneuerbare Energieanlagen unter 5 MW. Renewables Portfolio Standard Brian Rounds S.D. Public Utilities Commission Capitol Building, 1st Floor 500 East Capitol Avenue Pierre, SD 57501 Tel: (605) 773-3201 Fax: (866) 757-6031 brian.rounds@state.sd.us http://puc.sd.gov Nicht-bindendes RPS-Ziel South Dakotas in Höhe von 10% erneuerbarer Energie am Strommix bis zum Jahr 2015. 14.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Die folgende Abbildung 26 gibt einen Überblick über die Biomassevorkommen in South Dakota. Der Abbildung und dem RE Atlas der NREL zufolge, sind in South Dakota ca. 10 Mio. t Biomasse jährlich vorzufinden.433 Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens, ist das Biomassepotenzial nach Einschätzung der AHK USA-Chicago als mittelmäßig zu bewerten. Landwirtschaft ist die wichtigste Industrie in South Dakota. In dem Staat leben sogar mehr Nutztiere als Menschen. Wie der folgende Abschnitt zeigen wird, spielt vorrangig die Bioethanolproduktion eine wichtige Rolle in South Dakota. Nach Angaben der EIA hat der Staat darüber hinaus keine nennenswerte Stromproduktion aus Biomasse.434 Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in South Dakota, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 434 Vgl. EIA – South Dakota State Profile (2014), abgerufen am 19.06.2015 432 433 157 Abbildung 39: Biomassevorkommen in South Dakota (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, South Dakota Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Bioethanol und Biodiesel Der US-Bundesstaat South Dakota ist einer der größten Ethanol-Produzenten der USA. Mais ist im Bundesstaat die Hauptquelle zur Herstellung von Biokraftstoffen. Die jährliche Produktionskapazität für Ethanol betrug im Januar 2015 ca. 1.024 Mio. gal. (ca. 3.876 Mio. l). Laut der Renewable Fuels Association liegt South Dakota 2015 damit auf Rang sechs im nationalen Vergleich der Produktion von Bioethanol.435 Die Produktionskapazität von Biodiesel in South Dakota lag bis ins Jahr 2013 bei zwei Mio. gal. (ca. 8 Mio. l) pro Jahr, welche in einer Biodieselanlage generiert wurden.436 Seit Januar 2014 wird in South Dakota jedoch kein Biodiesel mehr produziert. Nach Aussage von Marktexperten liegt dies unter anderem auch an dem schlechten Ruf von Biodiesel. Als Biodiesel in 2006 auf dem Markt kam, hatten viele Verbraucher Probleme mit ihren Automotoren und Filtern aufgrund eines zu hohen Glyceringehaltes im Diesel.437 Biogas und Deponiegas Im Bereich Biogas ist der Markt sehr wenig entwickelt. Im Januar 2015 waren in South Dakota lediglich zwei landwirtschaftlich genutzte Biogasanlagen in Betrieb.438 Deponiegas wird im dünn besiedelten Staat in einer Deponie gewonnen und eine weitere Deponie ist als Kandidat ausgewiesen, d. h. diese hat laut der US Environmental Protection Agency geeignete technische Voraussetzungen zur Gewinnung von Deponiegas.439 Vgl. Renewable Fuels Association - 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 18.06.2015 Vgl. EIA Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 18.06.2015 437 Vgl. Gespräch mit einem lokalen Marktexperten am 20.05.2015 438 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015), abgerufen am 18.06.2015 439 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 18.06.2015 435 436 158 Die größten Marktbarrieren für die Entwicklung von erneuerbaren Energieressourcen sind laut Branchenkennern niedrige bzw. volatile Strom- und Erdgaspreise. Auch Unsicherheiten in der Gesetzgebung und in der Fortsetzung von Förderprogrammen erschweren nach Erfahrungen der AHK USA-Chicago die Berechnungen zur Wirtschaftlichkeit von Anlagen und somit den Zugang zu Kapital. Feste Biomasse In South Dakota gibt es nach dem NREL Biopoweratlas keine Anlagen die aus fester Biomasse Strom oder Wärme produzieren. Steigende Heizkosten werden voraussichtlich aber auch dazu führen, dass der Bedarf bzw. die Nachfrage nach Biomasseheizsystemen zukünftig steigen wird. Gerade im mittleren Westen zahlen private Haushalte und Unternehmen hohe Kosten, da sie nicht an das Erdgasnetz angeschlossen sind. Etwa die Hälfte der Bevölkerung und der Unternehmen müssen in South Dakota deshalb mit Propan und Öl heizen und sind dadurch auch erheblichen Preisschwankungen ausgesetzt (Stand 2012).440 Referenzprojekte POET Ethanol Plant Das Großunternehmen POET betreibt in Chancellor, South Dakota, seit 2003 eine der effizientesten Ethanolproduktionsstätten der Welt. Die Besonderheit dieser Ethanolanlage mit einer Kapazität von 105 Mio. gal. (314.008,8 t) pro Jahr ist die Verbrennung von Holzhackschnitzeln und Methangas aus der nahegelegenen Sioux Falls Regional Sanitary Landfill (Mülldeponie) zur Energiegewinnung für die Anlage. Die Holzhackschnitzel werden von dem Unternehmen Mueller Pallets geliefert. Mit dem Unternehmen wurde 2007 eine Abnahmemenge von 150-350 Tonnen pro Tag vertraglich festgelegt.441 Das Deponiegas wird über eine 10-Meilen-Pipeline von der Deponie zur Ethanolanlage transportiert.442 14.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 14.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Energy Management Office Das Energy Management Office koordiniert die Beschaffung und den effizienten Gebrauch von Energie in South Dakota. So steht die Einrichtung beispielsweise beratend zur Seite, wenn es um Energiesparmaßnahmen von Unternehmen geht. Energy Management Office Michele Farris, P.E., CEM, Statewide Energy Manager 523 E. Capitol Avenue Pierre, South Dakota, 57501 +1-605-773-3899 BOAGeneralInformation@state.sd.us www.state.sd.us Vgl. Heating the Midwest (o.J.) – Why Biomass?, abgerufen am 15.09.2015 Vgl. GRAINNET (2007): POET to Power Chancellor, SD Ethanol Plant With Wood Waste to Produce Steam, Saving Up to 60% in Natural Gas, abgerufen am 08.04.2015 442 Vgl. South Dakota - POET Anlage (2015), abgerufen am 04.02.2015 440 441 159 Governor's Office of Economic Development Das Governor's Office of Economic Development ist das Wirtschaftsentwicklungsbüro South Dakotas. Governor's Office of Economic Development Jeff Haverly, Energy Policy Director 711 E. Wells Ave Pierre, South Dakota, 57501 +1-605-773-5656 jeff.haverly@state.sd.us www.sdreadytowork.com Public Utilities Commission Die zentrale Aufgabe der Public Utilities Commission South Dakota ist die Regulierung der Strom- und Gasversorgungsunternehmen und der Telefonanbieter. Die Commission stellt sicher, dass die Stromversorger einen verlässlichen Service zu gerechten Preisen anbieten. Public Utilities Commission Capitol Building, 1st floor 500 E. Capitol Ave. Pierre, South Dakota, 57501-5070 +1-605-773-3201 www.puc.sd.gov South Dakota Biotech Association Die South Dakota Biotech Association ist ein Verband der Biotechnology Industry Organization, welche sich an Mitgliedsorganisationen, SD Universitäten und Wirtschaftsförderungsgesellschaften wendet. South Dakota Biotech Association Joni Johnson, Executive Director 2329 N. Career Ave., Ste 115 Sioux Falls, South Dakota, 57107 +1-605-274-3714 jjohnson@sdbio.org www.sdbio.org South Dakota Department of Environment and Natural Resources Das South Dakota Department of Environment and Natural Resources führt Umweltkontrollen und Begutachtungen von natürlichen Ressourcen durch und bietet technische und finanzielle Unterstützung für Projekte im Bereich Umweltschutz an. South Dakota Department of Environment and Natural Resources Vicki Murray, Executive Assistant Joe Foss Building 523 E Capitol Pierre, South Dakota, 57501 +1-605-773-5559 denrinternet@state.sd.us www.denr.sd.gov 160 South Dakota Farmers Union Die South Dakota Farmers Union setzt sich für die Interessen von Landwirten und der Förderung der Landwirtschaft ein. South Dakota Farmers Union Doug Sombke, President 1410 Dakota Ave. S. Huron, South Dakota, 57350 +1-605-350-4211 dsombke@sdfu.org www.sdfu.org South Dakota State University – Biofuels Lab Das Biofuels Lab der South Dakota State University erforscht die Erzeugung flüssiger Kraftstoffe aus Biomasse. Es handelt sich hauptsächlich um Pyrolyze Lignin, welches einen niedrigeren Sauerstoffanteil hat. South Dakota State University – Biofuels Lab Kurt Bassett, Department Head Crothers Engineering Hall Box 216 Brookings, SD 57007 +1-605-688-5426 www.sdstate.edu/me/research/bio-fuels/biofuels-lab.cfm US Department of Agriculture (USDA)- Rural Development USDA Rural Development unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen, unter anderem für den Bau von Bioenergieanlagen. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. US Department of Agriculture - Rural Development Elsie May Meeks, State Director Federal Building, Room 210 200 Fourth Street, SW Huron, South Dakota, 57350 +1-605-352-1100 www.rurdev.usda.gov 161 14.4.2. Ausgewählte Unternehmen Direct Automation Direct Automation bietet plattformunabhängige Prozessautomatisierungslösungen für DCS und PLC an. Zu den Kunden zählen unter anderem Emerson, Rockwell, Siemens, ABB und Foxoboro. Direct Automation Carson Merkwan, Business Development Manager 408 N Highway 77 Dell Rapids, South Dakota, 57022 +1-605-368-1731 Carsonm@direct-automation.com www.Direct-Automation.com Glacial Lakes Energy, LLC Das Unternehmen Glacial Lakes Energy betreibt eine Produktionsstätte für Bioethanol in der Nähe von Watertown in South Dakota. Dort werden nach Stand 2014 pro Jahr mehr als 230 Mio. gal. Ethanol hergestellt. Glacial Lakes Energy, LLC Marcy Kohl, Manager of Corporate Administration 301 20th Avenue SE PO Box 1323 Watertown, South Dakota, 57201 +1-605-882-8480 MKohl@glaciallakesenergy.com www.glaciallakesenergy.com NuGen Energy, LLC Das Unternehmen NuGen Energy ist eine Tochtergesellschaft der Central Farmers Cooperative und hat sich auf die Verarbeitung von Mais zu Biokraftstoffen spezialisiert. NuGen Energy, LLC 27283 447th Ave. Marion, South Dakota, 57043 +1-605-648-2100 www.nugenmarion.com POET, LLC POET ist ein vielfältiges Unternehmen im Bereich der Ethanolproduktion. POET besitzt im Jahr 2015 ein Netzwerk von 27 Ethanol-Produktionsanlagen, welche mehr als 1, 6 Billionen gal. Ethanol pro Jahr produzieren. Das Unternehmen gilt außerdem als Technologieführer im Bereich Zelluloseethanol. POET, LLC 4615 North Lewis Avenue Sioux Falls, South Dakota, 57104 +1-605-652-2200 www.poet.com 162 15. Staatenprofil Wisconsin Abbildung 40: Geographische Lage und Kurzüberblick Wisconsin Übersicht443, 444, 445 Installierte Gesamtleistung (2013) 19.571 MW Installierte EE-Leistung (ohne >1.027 MW Wasserkraft) (2012) >5% Anteil EE an der Stromerzeugung (2012) Marktpotenzial Bioenergie Mittel Marktpotenzial EE Niedrig Anreize (Stand 2015)446 Leistungsabhängige Zahlungen Staatliche Rabatte Steuergutschriften Grundsteuerbefreiungen Bevölkerung: 5.757.564 Einwohner (2014)449 Fläche: 140.265 km2 Hauptstadt: Madison Verkaufssteuerbefreiungen Energieversorger-Richtlinien (Stand 2015)447 Renewable Portfolio Standard Renewable Energy Goal k. A. 10% bis 2015 Staatliche Richtlinien (Stand 2015)448 Net-Metering Auflagen Interconnection Standards Note D Note D Quelle: Eigene Darstellung Der US-Bundesstaat Wisconsin ist im nördlichen Teil des Mittleren Westens gelegen und grenzt mit seiner Landfläche direkt an den Lake Michigan und Lake Superior an. Der seenreiche Staat (über 15.000 Seen) ist von langen, kalten, schneereichen Wintern und warmen, schwülen Sommern geprägt. Die Hauptstadt des Bundesstaates ist Madison (243.344 Einwohner). Zahlenmäßig ist Milwaukee die größte Stadt Wisconsins mit 599.164 Einwohnern. Insgesamt hat der Staat im Jahr 2014 etwa 5,7 Mio. Einwohner und liegt damit auf Platz 20 der größten Staaten der USA.450 Haupterwerbszweig und wichtigster wirtschaftlicher Sektor ist nach wie vor die Landwirtschaft. Wisconsin, auch bekannt als „The Dairy State“, ist der größte Käseproduzent der USA. Die große Anzahl an Viehbetrieben und Molkereien sowie eine starke Lebensmittel- und Papierindustrie, machen den Staat insbesondere für die Biogasindustrie interessant. 451 Wisconsin verfügt auch über einen starken industriellen Wirtschaftssektor, der hauptsächlich von der verarbeitenden und fertigenden Industrie sowie dem Gesundheitswesen geprägt wird. Zunehmend spielen Sektoren wie Biotechnologie, Medizintechnik und die Informationstechnologie eine wichtige Rolle.452 Zu den größten Unternehmen gehören Johnson Controls, Northwestern Mutual, Manpower Group, Kohl’s, Oshkosh, Rockwell Automation und Harley-Davidson.453 Vgl. American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 28.01.2015 444 Vgl. SEIA - State Solar Policy (2015), abgerufen am 15.06.2015 445 Vgl. US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015), abgerufen am 10.09.2015 446 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 447 Vgl. DSIRE, Policies & Incentives by State (2015), abgerufen am 04.08.2015 448 Vgl. Notenvergabe durch Freeing the Grid (2015), A=am besten ,F=am schlechtesten, abgerufen am 03.08.2015 449 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 450 Vgl. United States Census Bureau (2014): State Quick Facts, abgerufen am 23.01.2015 451 Vgl. Wisconsin Energy Institute (2012), Wisconsin Bioenergy Initiative 2012 Annual Report, zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 02.06.2015 452 Vgl.: Forward Wisconsin, Industry clusters (2015), abgerufen am 02.06.2015 453 Vgl.: CNN Money - Fortune 500 (2014), abgerufen am 02.06.2015 443 163 15.1. Energiemarkt Wisconsin hat ein geringes Vorkommen an fossilen Brennstoffen. Strom wurde im Jahr 2013 zu 62% aus importierter Kohle erzeugt, gefolgt von Nuklearenergie mit ca. 18% und Erdgas mit 12% (siehe Tabelle 40). Die Nutzung von Erdgas zur Stromerzeugung ist von 2002 bis 2013 um 290% angestiegen. Wind trug 2,3%, konventionelle Wasserkraft 3% und Biomasse weniger als 1% zum insgesamt produzierten Strom bei.454 Tabelle 40: Netto-Stromerzeugung nach Energiequellen Wisconsin (2013)455 Energiequelle Anteil in Prozent (2013) Stromerzeugung in MWh (2013) Anteil in Prozent (2002) Stromerzeugung in MWh (2002) Erdgas 12,28% 8.102.491 3,55% 2.076.314 Änderung 20022013 in Prozent 290.23% Erdöl 0,46% 303.055 0,72% 422.677 -28.30% Holz/Holzabfälle/Pellets 1,74% 1.149.717 1,10% 644.947 78.27% Kernenergie 17,70% 11.675.194 21,30% 12.448.813 -6.21% Kohle 61,62% 40.645.181 68,13% 39.807.484 2,10% Konventionelle Wasserkraft 3,00% 1.978.872 4,30% 2.515.017 -21,32% Sonstige Biomasse 0,73% 484.340 0,56% 324.466 49,27% Wind 2,36% 1.557.924 0,08% 46.180 3273,59% Andere 0,10% 66.017 0,25% 145.540 -54,64% Total 100,00% 65.962.792 100,00% 58.431.438 12,89% Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Electricity – Detailed State Data, abgerufen am 30.07.2015 Die Strompreise in Wisconsin lagen im Jahr 2014 über dem US-Durchschnitt (siehe Tabelle 41). Die Preise für industrielle Kunden beliefen sich im Dezember 2014 auf 7,65 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 7,01 US-Cent/kWh), für gewerbliche Kunden auf 10,90 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 10,75 US-Cent/kWh) und für Privathaushalte auf 13,89 US-Cent/kWh (US-Durchschnitt: 12,50 US-Cent/kWh). Tabelle 41: Durchschnittliche Brutto-Strompreise nach Sektoren in Wisconsin (US-Cent/kWh), 2014 Haushalte Handel Industrie Verkehr Alle Sektoren Wisconsin 13,89 10,90 7,65 k. A. 10,73 USDurchschnitt 12,50 10,75 7,01 10,27 10,45 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration - Electric Power Monthly (2015) abgerufen am 13.03.2015 Der durchschnittliche Preis in Wisconsin für Erdgas für den Handel betrug 7,07 USD/1000 ft3 im Jahr 2013.456 Abbildung x zeigt die prozentuale Verteilung der Energiequellen, die im Bundesstaat Wisconsin zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten im Jahr 2013 herangezogen wurden. Vgl. US Energy Information Administration - Electricity Detailed State Data (2013), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 04.03.2015 In der Tabelle sind nur Energiequellen aufgeführt, die mindestens 0,01% zur Stromerzeugung des Staates beitragen. 456 Vgl. U.S. Energy Information Administration, Natural Gas Prices, abgerufen am 11.08.2015 454 455 164 Abbildung 41: Verteilung der Energiequellen zur Wärmeerzeugung in Privathaushalten in Wisconsin, 2013 Quelle: Eigene Darstellung nach US Energy Information Administration (2015): Wisconsin State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Im Bundesstaat Wisconsin wurde im Jahr 2013 mit 64,4% an erster Stelle mit Erdgas geheizt, gefolgt von Elektrizität mit 15,2%, Flüssiggas mit 11,5% und Heizöl mit 2,8%. In 6,2% der Privathaushalte wurden alternative Energiequellen zum Heizen herangezogen bzw. gar nicht geheizt.457 15.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen Wisconsins Renewable Portfolio Standard (RPS) 458 besagt, dass bis zum Jahr 2015 mindestens 10% des Stroms in Wisconsin aus erneuerbaren Energien erzeugt werden muss. Die einzelnen Stromanbieter haben hierbei unterschiedliche individuelle Ziele, die zu dem Gesamtziel beisteuern. Ressourcen, die sich für den RPS qualifizieren, sind neben Windkraft, Solarenergie, Biomasse und Biogas auch Wasserkraft, Geothermie und Müllverbrennungsanlagen.459 Das RPS-Ziel von 10% Strom aus erneuerbaren Energiequellen wurde bereits erfüllt, weshalb der RPS in seiner jetzigen Form nicht zum Bau von weiteren erneuerbare Energieanlagen führen wird. Der größte Teil des RPS-Ziels wird durch Windenergie erfüllt. Ein großer Teil der Windenergie wird dabei in Form von sogenannten Renewable Energy Credits (erneuerbare Energiezertifikate) aus den Nachbarstaaten eingekauft. Die in Wisconsin derzeit erhältlichen Förderprogramme für Bioenergie sind in Vgl. US Energy Information Administration (2015): Wisconsin State Profile and Energy Estimates, abgerufen am 18.09.2015 Vgl. Als RPS werden die Richtlinien eines Staates bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien bezeichnet. Meist sind darin die Formen bzw. Quellen der erneuerbaren Energien sowie deren angestrebter prozentualer Anteil am im Staat abgesetzten Stroms eines Staates zu einem bestimmten Zeitpunkt festgelegt. 459Vgl. DSIRE, Incentives/Policies for Renewable Energy, Wisconsin (2015), abgerufen am 01.05.2015 457 458 165 Tabelle 42 aufgeführt. 166 Tabelle 42: Förderprogramme & gesetzliche Regelungen für Bioenergie in Wisconsin460 Name des Art des Kontakt Beschreibung Förderprogramms Förderprogramms Niedrigzinskredite in Höhe von maximal 1 Mio. USD für Maßnahmen: • zur Vermeidung oder Reduktion von Abfallstoffen durch Verwertung der Stoffe zur Energieproduktion • für Energieeffizienzmaßnahmen. Hierbei insbesondere: • Biogasprojekte • andere kosteneffektive Clean David Jenkins Energy- und EnergieeffizienzClean Energy Wisconsin State Energy Office projekte. Manufacturing 101 East Wilson Street, 6th Floor Finanzierungsmittel werden Revolving Loan Revolving Loan Madison, WI 53703 über AusschreibungswettFund (State Tel.: +1-608-264-7651 bewerbe vergeben. Die Energy E-Mail: Finanzierung von Anlagenteilen Program) davidj.jenkins@wisconsin.gov steht dabei im Vordergrund. Bis zu 80% der verfügbaren Mittel zielen auf die Lebensmittel- und Getränkeindustrie ab. In diesen Schlüsselindustrien sieht der Staat überdurchschnittliches Potenzial für kosteneffektive Waste-to-energy-Projekte. Maximale Laufzeit sind 7 Jahre bzw. die zu erwartende Laufzeit der finanzierten Teile (das jeweils niedrigere gilt). Interconnection Standards Net-Metering 460 Netzanschluss Public Service Commission of Wisconsin 610 North Whitney Way P.O. Box 7854 Madison, WI 53707 Tel.: +1-608-266-5481 Fax: +1-608-266-3957 Webseite: http://psc.wi.gov/ Mit Interconnection bezeichnet man die Verbindung einer dezentralen Energieanlage (in Wisconsin bis zu 15 MW) ans öffentliche Stromnetz. Die Interconnection Standards definieren einheitliche Richtlinien für Prozesse und technische Bedingungen. Net-Metering Public Information Public Service Commission of Wisconsin 610 North Whitney Way P.O. Box 7854 Madison, WI 53707 Tel.: +1-608-266-5481 Tel. 2: +1 -888-816-3831 Fax: +1-608-266-3957 Ermöglicht kleinen, dezentralen Energieerzeugern, überschüssigen Strom ins Netz einzuspeisen. Bei Stromentnahme läuft der Zähler vorwärts, bei Stromeinspeisung rückwärts. Eingespeister Strom wird in der Regel auf der Stromrechnung als Guthaben für den nächsten Monat verbucht. Eigene Zusammenstellung basierend auf den Informationen von den in der Tabelle verlinkten Dokumenten. 167 Name des Förderprogramms Renewable Energy Competitive Incentive Program Renewable Energy Sales Tax Exemptions Renewable Portfolio Standard Woody Biomass Harvesting and Processing Tax Credit (Corporate) Art des Förderprogramms Fonds Kontakt Focus on Energy 1 S Pinckney St., Suite 340 Madison, WI 53703 Tel.: +1-800-762-7077 E-Mail: RECIP@focusonenergy.com Umsatzsteueranreiz Public Assistance - Sales Tax Wisconsin Department of Revenue P.O. Box 8949 Madison, WI 53708-8949 Tel.: +1-608-266-2776 Fax: +1-608-267-1030 E-Mail: sales10@revenue.wi.gov Renewables Portfolio Standard Public Information Public Service Commission of Wisconsin 610 North Whitney Way P.O. Box 7854 Madison, WI 53707-7854 Tel.: +1-608-266-5481 Fax: +1-608-266-3957 Steuergutschrift für Unternehmen Mike Bandli Department of Agriculture, Trade and Consumer Protection Madison, WI 53708-8911 Tel.: +1-608-224-5136 E-Mail: mike.bandli@wisconsin.gov Beschreibung Fonds mit einem Volumen von zehn Mio. USD/Jahr. Gelder werden über Ausschreibungswettbewerbe461 an verschiedene ErneuerbareEnergie-Projekte vergeben. Die Wirtschaftlichkeit der Projekte steht dabei im Vordergrund. Verschiedene Bioenergieprojekte wurden durch dieses Programm bereits gefördert. Der Förderhöchstbetrag für Bioenergieanlagen (Biomasse oder –gas), deren Projektkosten 5 Mio. USD nicht übersteigen dürfen, liegt bei 500.000 USD bzw. maximal 50% der Projektkosten (das jeweils niedrigere gilt). Erneuerbare Energiekomponenten sind von der staatlichen Umsatz- und Verbrauchssteuer befreit. Standard, der Energieversorgungsunternehme n dazu verpflichtet, einen Mindestanteil des Stroms aus erneuerbaren Energien zu erzeugen. Variiert von Staat zu Staat. In Wisconsin müssen ab dem Jahr 2015 mindestens 10% des Stroms aus erneuerbaren Energien erzeugt werden. Unternehmenssteuererleichteru ng auf alle Ausgaben, die mit dem Ernten oder Verarbeiten von holzartiger Biomasse zur Verwendung als Brennstoff oder Brennstoffkomponente zusammenhängen. Es müssen Bewerbungen eingereicht werden, die u. a. die zu erwartenden Projektkosten (möglichst mit bereits eingeholten Angeboten) sowie eine genaue Beschreibung des Projekts mit dessen Bedeutung für die Umwelt beinhalten. Renewable Energy Competitive Incentive Program , abgerufen am 03.08.2015. 461 168 15.3. Marktstruktur und Marktchancen für deutsche Unternehmen Die folgende Abbildung 26 gibt einen Überblick über die Biomassevorkommen in Wisconsin. Der Abbildung und dem RE Atlas der NREL zufolge sind in Wisconsin ca. 12 Mio. t Biomasse jährlich vorzufinden.462 Im Vergleich zu anderen Staaten des Mittleren Westens ist das Biomassepotenzial nach Einschätzung der AHK USA-Chicago als mittelmäßig bis gut zu bewerten. Da Wisconsin nicht über eigene fossile Ressourcen verfügt, versucht der Staat schon seit einigen Jahren die Erneuerbare Energien Industrie auszubauen. So wurde beispielsweise im Jahr 2007 das Office of Energy Independence eingerichtet um Aktivitäten in diesem Bereich zu koordinieren. 463 Abbildung 42: Biomassevorkommen in Wisconsin (1000 t/a) Berücksichtigt ist das Biomassepotenzial aus den folgenden Rohstoffkategorien: - Rückstände aus der Landwirtschaft - Rückstände aus der Forstwirtschaft - Kommunale Abfälle - Energiepflanzen Quelle: US Department of Energy, Wisconsin Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 Insbesondere Aspekte wie Energieunabhängigkeit und lokaler Umweltschutz (z. B. Güllemanagement durch Biogasanlagen) sind nach den Aussagen eines lokalen Marktexperten wichtige Motivationsfaktoren für den Ausbau von Bioenergie.464 Dennoch herrscht im Jahr 2015 unter Stakeholdern der Bioenergie-Branche auch eine große Frustration aufgrund der derzeitigen politischen Lage (sehr polarisiert zwischen Demokraten und Republikanern) in Wisconsin.465 Insbesondere Landwirte, die Biogasanlagen betreiben und Elektrizität ins öffentliche Netz einspeisen, sind, laut Erkenntnissen der AHK USA-Chicago, davon betroffen, dass auslaufende Stromabnahmeverträge von den Stromanbietern oft nur zu sehr niedrigen Raten (2-4 US-Cent/kWh) verlängert werden. Daher wird die Marktattraktivität trotz der sehr guten natürlichen Bedingungen nach Einschätzung der AHK USA-Chicago im Jahr 2015 als mittelmäßig eingestuft. Bioethanol und Biodiesel Die aktuelle jährliche Produktionsleistung von Bioethanol in Wisconsin liegt bei 521 Mio. gal. (ca. 1.972 Mio. l) pro Jahr für 2015, verteilt auf neun Anlagen. Bezüglich der Produktionsleistung liegt Wisconsin auf Rang neun der 50 Bundesstaaten.466 Nach Angaben der EIA wird neben Mais auch Käsemolke zur Produktion von Bioethanol eingesetzt. Vgl. NREL (o.J.)– Biomass in Wisconsin, zuletzt erhobene Daten 2004, abgerufen am 04.08.2015 Vgl. EIA - Wisconsin State Profile (2015), abgerufen am 19.06.2015 464 Vgl. RENEW Wisconsin Policy Brief - Bioenergy (2014), abgerufen am 19.06.2015 465 Vgl. Gespräch mit einem lokalen Marktexperten am 29.05.2015 466 Vgl. EIA - Wisconsin State Profile (2015), abgerufen am 19.06.2015 462 463 169 Die meisten Bioethanolanlagen befinden sich im südlichen Wisconsin.467 Biodiesel wird in zwei Raffinerien hergestellt und die Produktionsleistung liegt bei 26 Mio. gal. (ca. 98 Mio. l) pro Jahr.468 Kraftstoffe der zweiten Generation Während es im nord-westlichen Teil Wisconsins große Holzvorkommen gibt (ca. 3 Mio. t. jährlich), fallen im südlichen und zentral westlichen Teil Wisconsins vermehrt Biomasse aus Ernteabfällen an (3,6 Mio. t jährlich) was u. a. ein großes Potential für die Herstellung von Biokraftstoffen der zweiten Generation darstellt. 469 Abbildung 28 zeigt ebenfalls, dass in den meisten Landkreisen (Counties) jährlich zwischen 50.000 und 500.000 t Biomasse anfallen.470 Biogas und Deponiegas Im US-weiten Vergleich ist Wisconsin im Jahr 2015 der zweitgrößte Milchproduzent in den USA. 471 Biomasse wird in etwa 150 Biogasanlagen verwertet (Stand 2014). Die Biogasanlagen verteilen sich auf große Milchviehbetriebe, Lebensmittelverarbeitungsbetriebe, Abwasserwerke und Deponien.472 In der US-Landwirtschaft und in der Industrie werden Biogasanlagen in erster Linie als Mittel zur Dungverarbeitung bzw. zur Behandlung von energiereichen Abwässern (high strength wastewater) eingesetzt.473 Mit 35 landwirtschaftlich genutzten Biogasanlagen ist Wisconsin im Jahr 2015 innerhalb der USA führend.474 Nach Angaben der EIA wird Gülle von ca. 1. Mio. Kühe zu Biogas verarbeitet. 475Zudem weist Wisconsin im Vergleich zu den anderen US-Bundesstaaten eine der größten Deponiegasaktivitäten auf. Im Jahr 2015 wird Deponiegas in 29 Deponien gewonnen und fünf weitere Deponien sind als Kandidaten ausgewiesen.476 Wie zu Beginn des Kapitels bereits thematisiert, herrscht derzeit eine große Frustration bei Akteuren der Bioenergiebranche. Dies liegt u. a. daran, dass es sehr teuer ist, eine Biogasanlage ans öffentliche Netz anzuschließen. Ebenso sind die Rückzahlungsraten (pay-back rates) in Wisconsin derzeit mit unter 5 US-Cent/kWh (wird individuell mit Stromversorger verhandelt) sehr gering477. Für Landwirte, die Strom ins Netz einspeisen möchten, stellen diese Umstände eine große Schwierigkeit dar. Das investitionshemmende Klima ist auch der Grund, warum sich derzeit weniger Landwirte für Biogastechnologien interessieren und eher nach alternativen Technologien suchen, um ein sekundäres Einkommen zu generieren. Ein Beispiel dafür ist die Extraktion von Phosphor aus Gülle aus der Tierhaltung oder Gärresten aus Biogasanlagen.478 Da in Wisconsin laut lokalen Fachleuten die Gewässerüberdüngung zu 80% der Landwirtschaft zuzuschreiben ist, wird in Wisconsin seit geraumer Zeit auch die Möglichkeit eines NährstoffZertifikathandels zwischen Landwirten und Abwasserwerken erörtert (nutrient trading system).479 Marktchancen für deutsche Unternehmen gibt es vor allem dann, wenn sie in der Lage sind, Technologien bereitzustellen, die auch für kleinere Betriebe (ca. 500 Kühe) anwendbar sind. Eine Hürde für kleinere Betriebe ist z. B., dass Biogasanlagen so konstruiert sind, dass sie permanent in Betrieb sein müssen. Trotz der schwierigen politischen Lage für erneuerbare Energien in Wisconsin, ist nach Einschätzungen von Marktexperten gerade die landwirtschaftliche Nutzung von Biogasanlagen eine Zukunftstechnologie für Wisconsin. Ebenfalls sei es durchaus möglich, dass sich die politische Lage schnell wieder ändern kann.480 Vgl. EIA - Wisconsin State Profile (2015), abgerufen am 19.06.2015 Vgl. EIA - Biodiesel Producers and Production Capacity by State (2015), abgerufen am 19.06.2015 Vgl. RFA- 2015 Ethanol Industry Outlook (2015), abgerufen am 19.06.2015 470 Vgl. US Department of Energy, Wisconsin Renewable Energy Resource Map (2007), zuletzt erhobene Daten, abgerufen am 22.05.2015 471 Vgl. EIA - Wisconsin State Profile (2015), abgerufen am 19.06.2015 472 Vgl. RENEW Wisconsin Policy Brief - Bioenergy (2014), abgerufen am 19.06.2015 473 Vgl. Heinrich Böll Stiftung - Harvesting Renewable Energy in the Midwest (2011), abgerufen am 19.06.2015 474 Vgl. EPA - AgStar Project Map (2015), abgerufen am 19.06.2015 475 Vgl. EIA - Wisconsin State Profile (2015), abgerufen am 19.06.2015 476 Vgl. EPA - Deponiegasprojekte (2015), abgerufen am 19.06.2015 477 Vgl. Xconomy- Despite Benefits, Biogas Systems Face Challenges at Wisconsin Dairies (2014), abgerufen am 19.06.2015 478 Vgl. Gespräch mit einem lokalen Marktexperten am 29.05.2015 479 Vgl. RENEW Wisconsin Policy Brief - Bioenergy (2014), abgerufen am 19.06.2015 480 Vgl. Gespräch mit einem lokalen Marktexperten am 29.05.2015 467 468 469 170 Feste Biomasse In Wisconsin gibt es laut NREL Atlas 10 Anlagen die aus Holz Strom generieren. Die installierte Kapazität beläuft sich auf 515 MW im Jahr 2010. Steigende Heizkosten werden möglicherweise auch in Wisconsin dazu führen, dass der Bedarf bzw. die Nachfrage nach Biomasseheizsystemen zukünftig steigen wird. Wie bereits auch schon in anderen Staatenprofilen erwähnt, zahlen gerade im Mittleren Westen private Haushalte und Unternehmen hohe Kosten, da sie nicht an das Erdgasnetz angeschlossen sind. Etwa 34% der Bevölkerung und der Unternehmen müssen in Wisconsin deshalb mit Propan und Öl heizen und sind dadurch auch erheblichen Preisschwankungen ausgesetzt (Stand 2012).481 Referenzprojekte Gundersen Health System und US Biogas LLC- Beseitigung von Phosphor aus tierischen und kommunalen Abfällen Die Biogasanlage in Springfield, welche dem Unternehmen Gundersen Health System angehöhrt und von dem Unternehmen US Biogas LLC betrieben wird, ist bereits die zweite ihrer Art in Wisconsin. Mit der Konstruktion wurde im Jahr 2012 begonnen. In der Vergärungsanlage können tierische Exkremente bzw. Gülle und kommunale Abfälle zu Elektrizität umgewandelt werden. Die Ausgangsstoffe stammen von drei verschiedenen landwirtschaftlichen Betrieben namentlich “Blue Star Dairy Farms“, „Hensen Brothers Dairy“ und „Ziegler Dairy Farms“ Im Jahr 2015 werden so bereits etwa 16.000 MWh Elektrizität generiert, wodurch ungefähr 2.500 Haushalte mit Strom versorgt werden können. Zusätzlich zu der Produktion von Strom könnte die Biogasanlage auch zukünftig Gülle zu 90% von Phosphor befreien. Dies ist insbesondere für Wisconsin von großer Relevanz, da die lokalen Gewässer durch einen hohen Phosphoreintrag, stark durch ein hohes Algenwachstum belastet sind. Wärme kann die Anlage wiederum nicht erzeugen. Dane County plant diesbezüglich 1,3 Mio. USD in eine technologische Aufrüstung zu investieren, die diese Neuausrichtung der Anlage ermöglicht. Aktueller Stand des Projekts ist, dass Vertreter des County vier verschiedene Angebote auswerten, um ein sogenanntes „Nährstoff-Konzentrations-System“ im Jahr 2015 zu installieren.482 Dass das Projekt eine sinnvolle Investition in die Zukunft ist, zeigt sich auch dadurch, dass alleine in Dane County 400 Milchviehbetriebe mit etwa 50.000 Milchkühen ansässig sind und dadurch die Belieferung mit ausreichend Ressourcen langfristig gesichert ist.483 15.4. Profile Marktakteure Aus datenschutzrechtlichen Gründen können nicht für jede Organisation Ansprechpartner genannt werden. 15.4.1. Organisationen, Verbände und Forschungseinrichtungen Dane County Department of Public Works, Highway and Transportation Die Behörde des Bezirks Dane County im Bundesstaat Wisconsin ist für lokales Gewässer-, Entsorgungs- und Recycling-, Entwicklungs- und Transportmanagement zuständig. Dane County Department of Public Works, Highway and Transportation James H. Matzinger, Administrative Manager 2302 Fish Hatchery Rd Madison, WI 53713 +1-608-266-4018 matzinger@countyofdane.com www.countyofdane.com/pwht/ Vgl. Heating the Midwest (o.J.) – Why Biomass?, abgerufen am 15.09.2015 Vgl. Waunakee Tribune - County has plans for Springfield manure digester (2015), abgerufen am 19.06.2015 483 Vgl. US Biogas LLC-Springfield Community Digester Nutrient Concentration System Feasibility Report (2013), abgerufen am 19.06.2015 481 482 171 Department of Administration, Division of Energy Services Die Division of Energy Services bietet Programme zur Energieberatung für Haushalte mit niedrigen Einkommen und Beratung bezüglich der Bezahlung von Strom- und Heizkosten an. Department of Administration, Division of Energy Services Kevin Vesperman, Administrator 101 E. Wilson St. Madison, WI 53703 +1-608-266-8234 doaweb@doa.state.wi.us www.doa.state.wi.us/divisions/energy-services Energy Center of Wisconsin Das Energy Center of Wisconsin ist der Programmverwalter des Environmental and Economic Research and Development Program. Energy Center of Wisconsin Andrea Minniear Cherney, Senior Project Manager 749 University Row, Suite 320 Madison, WI 53705 +1-608-210-7126 aminniear@ecw.org www.ecw.org Environmental Research & Innovation Center at University of Wisconsin Oshkosh Das Environmental Research & Innovation Center betreibt die landesweit erste Biogasanlage die mit Trockenfermentation betrieben wird. Die Testanlage für Mensaabfälle ist eine Kollaboration zwischen Universität und Industrie. Der Trockenfermenter wurde von der Firma Bioferm geliefert. Environmental Research & Innovation Center at University of Wisconsin Oshkosh 800 Algoma Blvd Oshkosh, WI 54901 +1-920-424-3148 eric@uwosh.edu www.uwosh.edu/eric/ Focus on Energy Die Organisation Focus on Energy unterstützt Bewohner und Unternehmen in Wisconsin dabei, Energiekosten zu sparen, fördert die Wirtschaftsentwicklung und Umweltschutz und kontrolliert die wachsende Nachfrage nach Strom und Erdgas. Focus on Energy 8383 Greenway Blvd., Suite 600 Middleton, WI 53597 +1-800-762-7077 Focusinfo@focusonenergy.com www.focusonenergy.com 172 Midwest Renewable Energy Association Midwest Renewable Energy Association ist eine gemeinnützige Organisation deren Aufgabe die Förderung von erneuerbaren Energien, Energieeffizienz und Nachhaltigkeit ist. Midwest Renewable Energy Association Clay Sterling, Regional Training Officer 7558 Deer Road Custer, WI 54423 +1-715-592-6595 ext. 110 www.midwestrenew.org Public Service Commission of Wisconsin Die Public Service Commission of Wisconsin ist für die Regulierung der Energieversorgungsunternehmen innerhalb Wisconsins zuständig und vertritt in diesem Zusammenhang das öffentliche Interesse. Public Service Commission of Wisconsin Teri Hatchell, Executive Assistant PO Box 7854 Madison, WI 53707-7854 +1-608-266-5481 psc.wi.gov RENEW Wisconsin RENEW Wisconsin setzt sich für die politische Förderung von erneuerbaren Energien in Wisconsin durch Bildungsprogramme und verschiedene andere Initiativen ein. RENEW Wisconsin repräsentiert 115 Unternehmen in diesem Bereich sowie 300 Organisationen und Privatpersonen, die in diesem Bereich aktiv sind. RENEW Wisconsin Michael J. Vickerman, Program & Policy Director 222 South Hamilton Street Madison, WI, 53703 +1-608-255-4044 ext. 2 mvickerman@renewwisconsin.org www.renewwisconsin.org U.S. Department of Agriculture - Rural Development Die Rural Development-Abteilung des US-Landwirtschaftsministeriums unterstützt Privatpersonen, Gemeinden und Unternehmen in ländlichen Regionen in Form von Darlehen und Zuschüssen, unter anderem für Bioenergie. Ziel ist es, landwirtschaftliche Regionen nachhaltig wirtschaftlich zu stärken. U.S. Department of Agriculture - Rural Development Stan Gruszynski, State Director 4949 Kirschling Court Stevens Point, WI 54481 +1-715-345-7600 www.rurdev.usda.gov/WI_RDHome.html 173 Wisconsin Bioenergy Initiative Das Wisconsin Bioenergy Initiative wurde 2007 von der University of Wisconsin-Madison, College of Agricultural and Life Sciences gegründet. Ziel ist es, eine Plattform für Fachwissen im Bereich Bioenergie zu formen, um die Forschung und Entwicklung in Wisconsin voranzutreiben und zu festigen. Im Jahr 2011 organisierte die Initiative eine Delegationsreise nach Deutschland, bei der eine Reihe von Biogasanlagen besichtigt wurden. Wisconsin Bioenergy Initiative Mary Blanchard, Associate Director 1552 University Avenue Madison, WI 53706 +1-608-890-3828 mblanchard@energy.wisc.edu www.wbi.wisc.edu Wisconsin Department of Natural Resources (DNR) Die Aufgabe des Wisconsin DNR besteht im Schutz von natürlichen Ressourcen und in der Erhaltung der Umwelt. Das Department sensibilisiert und bildet die Bevölkerung in den Bereichen Wasserressourcen, Umweltschutz und Waldmanagement. Wisconsin Department of Natural Resources 101 S. Webster Street PO Box 7921 Madison, WI 53707-7921 +1-888-936-7463 dnr.wi.gov Wisconsin Energy Conservation Corporation Die Wisconsin Energy Conservation Corporation setzt sich für innovative Energieinitiativen ein, welche dem Konsumenten sowohl kurzfristig, als auch langfristig wirtschaftliche und ökologische Vorteile bieten. Es handelt sich hierbei außerdem um den Administrator des Focus on Energy Programs (siehe Kapitel Förderprogramme). Wisconsin Energy Conservation Corporation Monica Curtis, Executive Vice President - Energy Operations 431 Charmany Drive Madison, WI 53719 +1-608-249-9322 weccinfo@weccusa.org www.weccusa.org 174 Wisconsin Office of Energy Independence Die Aufgabe des Wisconsin Office of Energy Independence ist es Wisconsins 25x25 Plan zu unterstützen und voranzubringen. Das Ziel des Staates ist es 25% seines Stroms und Benzins bis 2025 aus erneuerbaren Energieressourcen zu gewinnen. Durch intensive Forschung sollen erneuerbare Energien finanzierbarer und kosteneffektiver gestaltet werden und somit u. a. neue Arbeitsplätze schaffen. Wisconsin Office of Energy Independence 101 East Wilson Street, 6th Floor Madison, WI 53703 Amanda Mott, Energy Projects Specialist +1-608-261-8404 amanda.mott@wisconsin.gov www.energyindependence.wi.gov 15.4.2. Ausgewählte Unternehmen A&B Process Systems A&B Process Systems ist ein Anbieter von Verfahrenstechnik für eine Vielzahl von Industrien inkl. Lebensmittelindustrie, Pharmaindustrie und Papierindustrie. Das Portfolio beinhaltet u. a. schlüsselfertige Biogasanlagen und Gasaufbereitungssysteme. Diese bestehen aus einem zweistufigen System welches insbesondere für Substrate mit hohem Flüssigkeitsanteil (Käsemolke und Dünnschlempe) geeignet ist. A&B Process Systems 201 S. Wisconsin Ave Stratford, WI 54484 +1-715-687-4332 contactus@abprocess.com www.abprocess.com Advanced Detection Systems Advanced Detection Systems ist ein Hersteller von Industriemetalldetektoren, die besonders in der Energie-, Bergbauund Recyclingindustrie eingesetzt werden. Advanced Detection Systems Dave Smith, National Sales Manager 4740 W. Electric Avenue Milwaukee, WI 53219 +1-414-672-0553 sales@adsdetection.com www.adsdetection.com 175 ANGI Energy Systems, Inc. ANGI Energy Systems ist ein Anbieter von Gaskompressionstechnik und Betankungsanlagen für mit Erdgas betriebene Fahrzeugflotten. ANGI Energy Systems, Inc. 305 W. Delavan Dr. Janesville, WI 53546 +1-608-563-2800 sales@angienergy.com www.angienergy.com Apache Stainless Steel Equipment Corporation Die Apache Stainless Steel Equipment Corporation ist ein Hersteller von großen Stahlbehältern, Destillationskolonnen und Verdampfern für die Biokraftstoffindustrie. Die Firma betreibt zwei Produktionsstätten in Plover und Beaver Dam und ist ASME akkreditiert. Apache Stainless Steel Equipment Corporation Mike Peterson, Sales Manager 200 W. Industrial Drive P.O. Box 538 Beaver Dam, WI 53916-0538 +1-920-356-7337 mike.peterson@apachestainless.com www.apachestainless.com Badger Farmrail, LLC Badger Farmrail ist ein Logistikunternehmen aus dem Bundestaat Wisconsin. Es ist auf den Transport von land- und forstwirtschaftlichen Erzeugnissen via Eisenbahn spezialisiert. Badger Farmrail, LLC John Light, Director of Corporate Business Development 412 North Park St. Reedsburg, WI 53953 +1-270-274-0454 johnlight.badgerfarmrail@gmail.com www.badgerfarmrail.com Baker Tilly Baker Tilly ist ein Anbieter von Finanzierungslösungen für Erneuerbare-Energie-Projekte und hat bereits 200 Mio. USD Finanzierung für über 15 Biogasprojekte zur Verfügung gestellt. Baker Tilly Kevin Heppner, Regional Managing Partner -Greater Wisconsin 10 Terrace Court Madison, WI 53718 +1-608-249-6622 www.bakertilly.com 176 Big Ox Energy Big Ox Energy ist ein Anbieter von Biogaslösungen v. a. für die Lebensmittelabfallindustrie. Das Unternehmen ist die Mutterfirma vom Projektentwickler Green Energy Partners. Big Ox Energy 6601 County Road Denmark, WI 54208 +1-920-863-3043 info@bigoxenergy.com www.bigoxenergy.com BioCNG, LLC BioCNG ist ein Anbieter von Gaskompressionstechnologien für Biomethan. Vier Fahrzeugflotten wurden durch BioCNGs Technologien bereits ausgestattet (Stand: 2013). BioCNG, LLC Kay Turgeson, Assistant Business Manager 8413 Excelsior Drive Suite 160 Madison, WI 53717 +1-630-410-7202 biocnginfo@biocng.us www.biocng.us BIOFerm Energy Systems BIOFerm Energy Systems ist ein Anbieter von Trockenfermenter-Biogasanlagen. Das deutsche Unternehmen ist Teil der Viessmann Gruppe. BIOFerm Energy Systems 440 Science Drive, Ste 300 Madison, WI 53711 +1-608-467-5523 info@biofermenergy.com www.biofermenergy.com Caleffi Hydronic Solutions Das italienische Unternehmen vertreibt Heizungs- und Klimatechnik in über 50 Ländern. Caleffi Hydronic Solutions 3883 West Milwaukee Rd Milwaukee, WI 53208 +1-414-238-2360 sales@caleffi.com www.caleffi.us/caleffi/en_US/index.sdo 177 Clean Energy North America, LLC Clean Energy North America ist ein Projektentwickler bestehend aus einem Team aus Finanzexperten, Management Consultants, ehemaligen Haustechnikern und Ingenieuren. Clean Energy North America entwickelt private und kommerzielle Bioenergie- und Biogasprojekte sowie Projekte, die beides kombinieren. Neben der Produktion von Energie ist die Verringerung von Abfällen ein weiterer Vorteil der Anlagen. Clean Energy North America arbeitet mit einer Vielzahl von Anlagenherstellern zusammen. Clean Energy North America 2404 N 88th Street Suite 200 Milwaukee, WI 53226 Murray Sim, Vice President www.cenallc.com Clear Horizons, LLC Clear Horizons ist ein Entwickler von Biogassystemen und bietet technische Dienstleistungen und Schulungen zur Bedienung und Wartung des Systems für den Kunden an. Clear Horizons LLC Leo Maney 5070 N. 35th Street Milwaukee, WI 53209 +1-414-831-1264 www.clearhorizonsllc.com Dairyland Power Cooperative Der Stromversorger Dairyland Power Cooperative produziert Strom aus konventionellen und erneuerbaren Energieressourcen. Das Produktionsportfolio enthält sowohl Kohle- und Erdgaskraftwerke, als auch Wasserkraft, Strom aus Deponiegas, Windkraft und Biogas aus der landwirtschaftlichen Produktion. Dairyland Power Cooperative P.O. Box 817 La Crosse, WI 54602 +1-608-788-4000 info@dairynet.com www.dairynet.com Dings Company Magnetic Group Dings Company Magnetic Group stellt Magnetscheider, Trommelscheider, Magnetkopftrommeln und Wirbelstromscheider her. Sitz der Firma ist in Milwaukee im Bundestaat Wisconsin. Die Produkte werden u. a. in der Biomasse-, Holz-, und Lebensmittelindustrie eingesetzt. Dings Company Magnetic Group Harold Bolstad, Sales Manager 4740 W. Electric Avenue Milwaukee, WI 53219 +1-414-672-7830 www.dingsmagnets.com 178 DVO, Inc. DVO ist US-Marktführer für Biogasanlagen. Die Besonderheit von DVOs Fermentern ist, dass sie im Boden eingelassen sind, um die Temperatur in Wisconsins kalten Wintern und heißen Sommern leichter konstant zu halten. DVO bewirbt seine Anlagen als skalierbar, automatisch und wartungsarm, weshalb die Anlagen sowohl in landwirtschaftlichen als auch industriellen Bereichen Anwendung finden. DVO, Inc. PO Box 69 Chilton, WI 53014 +1-920-849-9797 info@dvoinc.net www.dvoinc.net Global Infrastructure Global Infrastructure stellt langfristiges Fremdkapital zur Finanzierung von Infrastrukturprojekten zur Verfügung. Global Infrastructure Clay Norrbom, Managing Director and Business Development 9525 Silverstone Lane Madison, WI 53593 www.globalinfrastructurellc.com Guenther Supply, Inc. Guenther Supply bietet eine Palette an Produkten und Dienstleistungen, hinsichtlich Rohrleitungen, Armaturen und Beschlägen im Bereich Biogasanlagen. Guenther Supply, Inc. Karen Kraus, Vice President/Secretary 429 W. 11th Street P.O. Box 867 Fond du Lac, WI 54936-0867 +1-920-921-0821 bobz@guenthersupply.com www.guenthersupply.com Honda Motorwerks Honda Motorwerks verkauft u. a. erdgasbetriebene Fahrzeuge und bietet auch die Umrüstung konventioneller Fahrzeuge auf Erdgasbetrieb an. Honda Motorwerks Chris Schneider, President 500 4th Street South La Crosse, WI 54601 + 1 608 784-9280 www.hondamotorwerks.com 179 Northern Biogas Northern Biogas ist ein Anbieter von Biogasanlagen inkl. Design- und Konstruktionsdienstleistungen. Ziel ist die Umwandlung von Dung, Lebens- und Futtermittelabfall und anderen energetischen Stoffen in Biogas, Biomasse und Biodünger. Das Unternehmen hat bereits mehrere Projekte, hauptsächlich auf Milchfarmen, umgesetzt. Northern Biogas P.O. Box 643 Fond du Lac, WI 54936 +1-920-948-3216 info@northernbiogas.com northernbiogas.com Organic Valley Unter der Marke Organic Valley werden Milchprodukte aus biologischem Anbau vertrieben. Die als Genossenschaft geführte Gesellschaft gehört den beteiligten Milchviehbauern. Organic Valley One Organic Way La Farge, WI 54639 +1-888-444-6455 organic@organicvalley.coop www.organicvalley.coop Pick Heaters, Inc. Pick Heaters ist ein Hersteller von Heizgeräten für Flüssigbrennstoff mit direkter Dampfeinspeisung. Produkte von Pick Heaters erhöhen die Prozesseffizienz und verringern die Betriebskosten in bestimmten Anwendungen, z. B. Biogasanlagen. Pick Heaters, Inc. 730 S. Indiana Ave. PO Box 516 West Bend, WI 53095 +1-262-338-1191 info1@pickheaters.com www.pickheaters.com Pieper Electric, Inc. Pieper Electric ist ein Hersteller von Photovoltaiksystemen, Windenergiesystemen, großen und kleinen Windturbinen und Windtürmen. Das Unternehmen entwickelt, installiert, baut und wartet die Systeme. In Zusammenarbeit mit Clear Horizons und Crave Brothers Farms in Waterloo, Wisconsin wurde eines der ersten anaeroben Vergärungssysteme im Bundesstaat installiert und in Betrieb genommen. Pieper Electric, Inc. 5070 North 35th Street Milwaukee, WI 53209-5302 +1-414-462-7700 www.pieperpower.com 180 Procorp Enterprises LLC Procorp liefert umweltverträgliche und betriebswirtschaftlich nachhaltige Wasser- und Abwasseraufbereitungslösungen. Procorp Enterprises 10200 Innovation Drive Suite 500 Milwaukee, WI 53226 +1-800-449-8777 eng@procorp.com www.procorp.com Titus Energy Titus Energy ist ein unabhängiger Energieberater zur Reduzierung von Energiekosten und zur finanziellen Risikominimierung. Titus Energy Bryan Johnson, Renewable/Sustainable Energy Team Leader 1200 N Mayfair Road Suite 270 Milwaukee, WI 53226 +1-877-300-4829 info@Titus-Energy.com www.titus-energy.com Twin Ports Testing, Inc. Twin Ports Testing ist ein unabhängiges Prüflabor. Es ist akkreditiert für das Testen von Biomasse nach ASTM und CEN/EN Standards. Twin Ports Testing Stephen Sundeen, Laboratory Manager 1301 North 3rd Street Superior, WI 54880 +1-800-373-2562 www.twinportstesting.com 181 16. Fazit Ausgehend von den natürlichen Ressourcen und klimatischen Bedingungen fällt im Mittleren Westen der USA im USVergleich die größte Menge an Biomasse an und es besteht ein dementsprechend hohes Potenzial für die Erzeugung von Bioenergie. Bioethanol- und Biodiesel sind im Mittleren Westen mit Abstand das bedeutendste Segment der Bioenergie. Biokraftstoffe werden in den USA durch den Renewable Fuel Standard gefördert und die Herstellung ist somit wirtschaftlich besonders attraktiv. In der Produktion von Biokraftstoffen ist der Mittlere Westen US-weit Spitzenreiter. Allein im Bundesstaat Iowa werden ca. 3% des in den USA hergestellten Ethanols produziert. Abgesehen von den natürlichen Ressourcen spielt die politische Fördersituation in den verschiedenen Bundesstaaten für den Erfolg von Bioenergieprojekten die wichtigste Rolle. Aufgrund von weniger umfassenden Fördermechanismen und den anhaltenden, niedrigen Gas- und Strompreisen, liegen andere Bioenergietechnologien (Biomasse-KWKs, Biogas zur Strom- und Wärmeerzeugung oder Einspeisung ins Gasnetz) noch hinter den Kraftstoffen zurück. Der Anteil von Biomasse an der Stromproduktion ist zwischen den Bundesstaaten sehr verschieden. Am höchsten ist der Anteil von Biomasse an der Stromproduktion in den waldreichen Bundesstaaten Minnesota (3,14%), Michigan (2,6%) und Wisconsin (2,47%). Etwa zwei Drittel der zur Stromerzeugung genutzten Biomasse ist in diesen Staaten holzartige Biomasse. In den anderen, in dieser Studie behandelten Staaten fällt Biomasse zur Stromerzeugung mit unter 0,4% kaum oder gar nicht ins Gewicht. Der Stellenwert von Biomasse als Energieträger für Wärmezwecke in Haushalten ist im Mittleren Westen mit durchschnittlich unter 3% ebenfalls noch sehr gering. Wie bereits im Executive Summary erläutert, liegt der Fokus dieser Studie bei Biogas, da deutsche Unternehmen in diesem Bereich weltweit den größten Technologievorsprung haben. Im Mittleren Westen liegt das größte Potenzial für Biogas in der Landwirtschaft und bei Abfällen aus der Lebensmittelindustrie. Viele der bereits installierten Anlagen verwenden nicht ausgereifte Technologien und arbeiten oft nicht effizient. Erfahrene deutsche Anbieter von Biogastechnik haben hier gegenüber ihren amerikanischen Konkurrenten einen Wettbewerbsvorteil. Auch in der Abwasserindustrie und Müllverwertung wird nach Lösungen gesucht, biogene Reststoffe gewinnbringend und umweltschonend zu verwerten. Die größte Deponiegasaktivität im Mittleren Westen befindet sich in den Bundestaaten Michigan, Illinois, Indiana und Ohio und Wisconsin. Die meisten Biogasanlagen befinden sich ebenfalls im Bundesstaat Wisconsin. Etwa 150 Biogasanlagen verteilen sich dort auf große Milchviehbetriebe, Lebensmittelverarbeitungsbetriebe, Abwasserwerke und Deponien. Insgesamt sehen Marktkenner aus Industrie und Forschung den amerikanischen Markt für die Energieerzeugung aus biogenen Reststoffen als einen Zukunftsmarkt mit großem Marktpotenzial. Die verschiedenen Faktoren kombinierend, ist das Potenzial für die Entwicklung von Biogas- und Biomasseprojekten nach Einschätzung der AHK USA-Chicago in den Bundesstaaten Iowa, Minnesota und Michigan am größten. Im Mittelfeld liegen die Bundesstaaten Illinois, Indiana, Kansas, Michigan, Missouri, Nebraska, Ohio und Wisconsin. In den Staaten Colorado, North Dakota und South Dakota ist wegen des trockeneren Klimas bzw. der geringen Bevölkerungsdichte das Marktpotenzial für Bioenergie am geringsten. Zusammenfassend empfiehlt die AHK USA, mit einem gezielten Kontaktaufbau zu US-Partnern die Grundlage für einen Markteinstieg zu schaffen und sich damit geschickt zu positionieren, um in den kommenden Jahren Marktanteile in der nordamerikanischen Bioenergiewirtschaft zu sichern. 182 17. Quellenverzeichnis 17.1. Interviews Gespräch mit Bill Spratly, Executive Director, Green Energy Ohio am 19.05.2015 Gespräch mit Chad Martin, Purdue University- Department of Agricultural & Biological Engineering am 26.05.2015 Gespräch mit David Ripplinger, North Dakota State University –Department of Agribusiness and Applied Economics am 22.05.2015 Gespräch mit Fred Iutzi, Illinois Biomass Working Group am 13.05. 2015 Gespräch mit Grant Kimberly, Iowa Biodiesel Board am 15.05.2015 Gespräch mit Julie Baldwin, Manager, Renewable Energy Section, Michigan Public Service Commission am 14.05.2015 Gespräch mit Patrice Lahlum - Riverwind Consulting am 18.05.2015 Gespräch mit Steve Kelly, Kansas Department of Commerce am 27.05.2015 17.2. Literatur American Council on Renewable Energy (2013): Renewable Energy in 50 States: Midwestern Region abgerufen am 29.04.2015: http://www.acore.org/images/documents/Midwestern_Region_Report.pdf American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Southeastern Region abgerufen am 28.01.2015: http://www.acore.org/files/pdfs/states/Kentucky.pdf American Council on Renewable Energy (2014): Renewable Energy in 50 States: Western Region abgerufen am 28.04.2015: http://www.acore.org/publications-category/3868-renewable-energy-in-the-50-states-western-region Govenor's Energy Office, Colorado Utilities Report (2010) abgerufen am 29.04.2015: http://www.colorado.gov/cs/Satellite/GovEnergyOffice/CBON/1251597774824 ELPC - Fix the Illinois RPS (2014) abgerufen am 02.06.2015: http://elpc.org/issues/clean-energy/fix-the-illinois-rps/ NRDC, Analysis of the Rural Economic Development Potential of Renewable Resources (2010), abgerufen am 16.09.2015 WERF, Barriers to Biogas Use for Renewable Energy (2012), abgerufen am 15.09.2015 USDA, Census of Agriculture -State Data (2012), abgerufen am 15.09.2015, http://www.agcensus.usda.gov/Publications/2012/Full_Report/Volume_1,_Chapter_2_US_State_Level/st99_2_044_ 044.pdf USDA, Census of Agriculture -County Data (2012), abgerufen am 15.09.2015 http://www.agcensus.usda.gov/Publications/2012/Full_Report/Volume_1,_Chapter_2_County_Level/Nebraska/st31_ 2_044_044.pdf 183 17.3. Internetartikel 10 states with the fastest growing economies abgerufen am 14.04.2015: http://www.usatoday.com/story/money/business/2014/06/14/states-fastest-growing-economies-new/10377735/ Ethanol Producer Magazine - EMS signs 2 agreements to provide plant management services (2014) abgerufen am 10.02.2015: http://ethanolproducer.com/articles/11415/ems-signs-2-agreements-to-provide-plant-management-services Heinrich Böll Stiftung - Harvesting Renewable Energy in the Midwest (2011) abgerufen am 19.06.2015: http://us.boell.org/2011/07/28/harvesting-renewable-energy-midwest Nebraska Forest Service, Heating Greenhouses with Woody Biomass (2015), abgerufen am 15.09.2015 http://nfs.unl.edu/documents/Marketing%20%26%20Utilization/GreenhouseBiomass.pdf NDSU Extension Service, North Dakota’s Relative Biomass Potential (o. 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