Windsheimer Zeitung (pdf )
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Donnerstag, 14. März 2013 HWZ / Seite 5 K U LT U R Mehr als eine Ausstellung Höchst anspruchsvolle Umsetzung Maler Gerhard Rießbeck hält eine Lesung GUNZENHAUSEN – Seine Bilder in der Öffentlichkeit zu präsentieren, ist für den Bad Windsheimer Künstler Gerhard Rießbeck zwar immer wieder schön, bei der Ausstellung im Kunstforum in Gunzenhausen liest er nun auch noch eigene Texte aus seinem neuen Katalog „Grönlandnacht“ vor. „Das ist schon eine sehr besondere Situation“, sagt Rießbeck. Die Vernissage findet am Sonntag, 17. März, ab 11 Uhr im Kunstforum am Gunzenhausener Marktplatz statt. Rund 20 Bilder von Gerhard Rießbeck sind in den Ausstellungsräumen zu sehen, „in unterschiedlichen Größen“, sagt der Künstler. Die Einführung übernimmt bei der Vernissage Holger Pütz-von Fabeck, der Zweite Beim überzeugenden Auftritt von Wibraphon fehlten nur volle Zuschauer-Ränge Vorsitzende des Kunstforums Fränkisches Seenland. Die Ausstellung ist dann bis zum Sonntag, 7. April, jeweils am Samstag und am Sonntag von 11 bis 16 Uhr für Interessierte geöffnet, auch am Ostersonntag. Der Katalog „Grönlandnacht“, mit Bildern, Fotos und Tagebucheinträgen von Gerhard Rießbeck ist im Nürnberger Verlag für moderne Kunst erschienen, wir berichteten, und soll am Freitag, 22. März, ab 19 Uhr in den Ausstellungsräumen des Kunstforums mit einer Einführung und Lesung offiziell vorgestellt werden. „Als Maler bin ich es natürlich nicht gewohnt, nun auch noch eigene Texte vorzulesen“, sagt Rießbeck. So sei sein erster Auftritt als Literat schon etwas Außergewöhnliches. sb Schwanensee trifft Hip-Hop Dirigent Johann Mösenbichler (rechts) und Posaunensolist Wolfgang Strasser zeigten vollen Einsatz. Internationales Show-Gefühl, einen Hauch von Las Vegas, Broadway und Paris brachten 23 Profitänzer, Artisten und Akrobaten bei der Night Of The Dance in die volle NeustadtHalle. In rasanten, temperamentvollen Bühnenperformances begeisterten die Künstler das Publikum. Irischer Stepdance, eine fantastische Inszenierung des TschaikowskyBalletts Schwanensee, der farbenprächtige Cirque du Soleil (unser Bild) und eine kleine Prise Erotik. Zudem holte sich Mentalist Kurt Späth Frauen auf die Bühne, trieb FakirScherze und brachte Gläser zum Zerplatzen. Breakdance und Hip-Hop-Dance sowie Comedy-Einlagen waren auch dabei. hph/Foto: Hans-Peter Hahn BAD WINDSHEIM – Ein ganz besonderes musikalisches Hörerlebnis konnten die Konzertbesucher am Sonntagnachmittag im Kur- und Kongress-Center miterleben. Das Orchester Wibraphon war zu Gast. Unter der Leitung des Dirigenten Professor Johann Mösenbichler präsentierten 46 Berufsmusiker, Musikstudenten und talentierte Amateure ein Konzert der Spitzenklasse. die eingearbeiteten keltisch-irischen Klangfiguren. „Give Us This Day“, eine „Short Symphony For Winds“ des amerikanischen Komponisten David Maslanka, ist eine musikalische Umsetzung eines christlichen Gebetes. Die Basis bildet die Choralmelodie aus Johann Sebastian Bachs „Vater unser im Himmel“. Wibraphon, das ist präzises Zusammenspiel von Holzblasinstrumenten, von Blechblasinstrumenten mit Klavier und Schlagzeug zu einer musikalischen Einheit, die sich schon beim Entree – dem flott gespielten Konzertmarsch „Primus inter Pares“ von Manfred Spieß – in allen tonalen Nuancierungen offenbarte. Das weitere Repertoire hatte es ebenfalls in sich. Denn die offenkundigen musikalischen Qualitäten des Orchesters zeigten sich auch bei dem sehr heiter interpretierten britischen Folk-Stück „Molly On The Score“. Das Lied wurde 1907 von Percy Aldridge Grainger geschrieben und setzt sich zusammen aus zwei kontrastierenden irischen Reels. Von besonderem musikalischen Reiz sind dabei Ganz anders dagegen der „Florentiner Marsch“ des tschechischstämmigen Komponisten und Kapellmeisters Julius Fucik. Diesen bekanntesten Marsch des Komponisten gibt es für sinfonische Orchester und Blasorchester und er ist wohl einer der meist gespielten Märsche der Welt. Stark präsentierte sich auch der österreichische Gastsolist und Musikpädagoge Wolfgang Strasser mit seiner Posaune. Strasser ergänzte das konzertante Spiel trefflich mit seinen Soli. Er zeigte bei der Interpretation der frei gespielten, jazzig klingenden musikalischen Satire „Buster“ von Volker Rabe sein hervorragendes Können mit der Posaune. Das Zusammenspiel der 46 Musiker dokumentierte in hervorragender 20 40 / 41 8 09 Weise die absolute Kooperation der verschieden Blasinstrumente. Absolut fehlerfrei, mit enormer Freude am Spiel, dabei höchst konzentriert und mit viel Gespür für musikalische Zusammenhänge, setzten die Spieler ihre Akkordeinsätze und demonstrierten, dass sich hier kein zufälliges Zusammentreffen verschiedener Töne vollzieht, sondern eine präzise gearbeitete musikalische Gesetzmäßigkeit. Eine höchst anspruchsvolle und gelungene Umsetzung der von den Komponisten angestrebten Verstehbarkeit der Klänge. Leider hielt sich die Anzahl der Gäste in Grenzen. Nur rund 90 Musikliebhaber fanden den Weg ins KKC. Etwa im Sinne einer negativen Auslese: Je besser die Interpreten, umso weniger Zuhörer. Der Beifall jedenfalls reichte für mehrere Hundert und so gab es mit einem Volkstanz des russischen Komponisten Dimitri Schostakowitsch eine angemessene Zugabe. Das Konzert wurde auch von einem Team des Bayerischen Rundfunks aufgenommen, es ist am Sonntag, 7. April, um 11.30 Uhr im Programm des Radiosenders Bayern 2 noch einmal zu hören. HANS-PETER HAHN Schlagen, ohne weh zu tun ANZEIGE ! Jazzig klingende Musik-Satire Foto: Hans-Peter Hahn 6. 4. 13 Oswald Sattler und Gruppe Bergfeuer – KKC KULTUR-VERANSTALTUNGEN IN DER REGION IM ÜBERBLICK Donnerstag, 14. März Fürth: 20 Uhr Schauspiel „Der letzte Vorhang“ im Kulturforum. Erlangen: 10 Uhr Schauspiel „Faust. Der Tragödie erster Teil“ im Markgrafentheater. Erlangen: 20 Uhr Schauspiel „Genannt Gospodin“ in der Garage. Dehnberg: 20 Uhr Kabarett „Einfach reich“ mit Luise Kinseher im HofTheater. Würzburg: 20 Uhr Schauspiel „Warten auf Godot“ im MainfrankenTheater. Freitag, 15. März Ansbach: 20 Uhr Musikkabarett „d’ Würfel san rund“ mit Da Huawa da Meier und I in den Kammerspielen. Feuchtwangen: 20 Uhr Lieder von Heinrich Heine „Das bisschen Liebe“ mit der Württembergischen Landesbühne in der Stadthalle Kasten. Fürth: 20 Uhr Schauspiel „Der letzte Vorhang“ im Kulturforum. Nürnberg: 20 Uhr Musik-Kabarett „Jedes zehnte Getränk gratis“ mit Martina Brandl im Burgtheater. Dehnberg: 20 Uhr Krimilesung mit Musik „Unterholz“ mit Jörg Maurer im Hof-Theater. Würzburg: 19.30 Uhr Musikalisches Projekt „Süden“ mit Schmidbauer & Pollina & Kälberer im Mainfranken-Theater. Samstag, 16. März Bad Windsheim: 19 Uhr Freilandtheater: Dramolett „Nur heute Nacht, Marlene“ im Kuhstall – Wirtshaus am Freilandmuseum. Burgbernheim: 20 Uhr Frühlingskonzert der Stadtkapelle in der Sporthalle. Neustadt: 20 Uhr St. Patricks Day mit Fiddlers Green und Tänzen der Gruppe Celtic Fire in der Bühne im Torhaus. Rothenburg: 20 Uhr Kabarett „Immer is’ was. Und jetzt ist auch noch Klaus weg“ mit Margret Gilgenreiner im Städtischen Musiksaal. Ansbach: 19.30 Uhr Frühjahrskonzert der Städtischen Musikschule im Tagungszentrum Onoldia. Fürth: 19.30 Uhr Premiere der Monstertragödie „Lulu“ im Stadttheater. Erlangen: 19.30 Uhr Schauspiel „Der Prozess“ im Markgrafentheater. Erlangen: 20 Uhr Live-Hörspiel „Spiel mir das Lied vom Tod“ in der Garage. Nürnberg: 20 Uhr Solo-Kabarett „Ganz fest loslassen“ mit Holger Paetz im Burgtheater. Dehnberg: 20 Uhr Volkstheater „Der Fränkische Jedermann“ im HofTheater. Würzburg: 19.30 Uhr Premiere des Schauspiels „Immer noch Sturm“, 20 Uhr Ballett „Der Besuch der alten Dame“ im MainfrankenTheater. Sonntag, 17. März Bad Windsheim: 20 Uhr Motetten und Sonaten, Passionskonzert mit der Kantorei St. Kilian in der Seekapelle. Obernzenn: 14 Uhr Frühlingskonzert des Musikvereins unter Mitwirkung von Gotthilf Fischer und Chor sowie Trompeter Walter Scholz in der Zenngrundhalle. Neustadt: 14 und 15.30 Uhr Autorenlesung: Sabine Fink liest aus „Judasbrut“ im Mehrgenerationenhaus der Caritas. Ansbach: 11 Uhr Freilandtheater: Dramolett „Nur heute Nacht, Marlene“ im Kunsthaus Reitbahn. Erlangen: 18 Uhr Schauspiel „Der Prozess“ im Markgrafentheater. Erlangen: 20 Uhr Live-Hörspiel „Spiel mir das Lied vom Tod“ in der Garage. Nürnberg: 20 Uhr Kabarett nach Versmaß „Dumm nickt gut“ mit Mi- chael Feindler im Burgtheater. Dehnberg: 17 Uhr ValentinKarlstadtTheater „Die Orchesterprobe“ und andere Katastrophen von Karl Valentin im Hof-Theater. Würzburg: 19.30 Uhr Oper „Des Teufels Lustschloss“, 20 Uhr Schauspiel „Warten auf Godot“ im Mainfranken-Theater. Montag, 18. März Erlangen: 19.30 Uhr Schauspiel „Der Prozess“ im Markgrafentheater. Würzburg: 11 Uhr Schauspiel „Warten auf Godot“ im MainfrankenTheater. Dienstag, 19. März Ansbach: 20 Uhr Kabarett „Das wollt ich noch sagen“ mit Michl Müller in den Kammerspielen. Fürth: 19.30 Uhr Monstertragödie „Lulu“ im Stadttheater. Fürth: 19.30 Uhr Schwank „Der keusche Lebemann“ mit Volker Heißmann, Martin Rassau und anderen in der Comödie. Fürth: 20 Uhr Kabarett „Tatsachen“ mit Rolf Miller in der Stadthalle. Erlangen: 20 Uhr Schauspiel „Anton Reiser“ in der Garage. Kurzversion der „Marlene“ am Wochenende zu sehen Vier Frauen erzählen im Dramolett zum Freilandtheaterstück „Nur heute Nacht, Marlene“ am Wochenende die Geschichte von drei Berliner Revuedamen und einem Musiker, die in den 1920erJahren ein mittelfränkisches Dorf aufmischen. Eine davon ist Mechtild Falk, damals zuständig für die Produktion, die Kostüme und gleichzeitig Schauspielerin. Mit der Windsheimer Zeitung sprach die 51-Jährige über den Sommer 2006 und die Kurzversion des Stücks. Was war das Besondere an „Nur heute Nacht, Marlene“? Mechtild Falk: Es gab zum ersten mal eine richtige Tanzgruppe und Showelemente. Es war kostümmäßig aufwendig, manche Schauspieler hatten vier bis fünf verschiedene Kostüme. Das wurde normalerweise versucht, zu vermeiden. Ist in der Spielzeit mal eine Szene richtig schiefgegangen? Falk: Nichts ist so schiefgelaufen, dass das Publikum es mitbekommen hat. Man improvisiert dann einfach. Einmal hatte zum Beispiel eine Darstellerin ihre Steppschuhe nicht dort, wo sie diese anziehen musste. Das Problem war, dass die Garderobe weit weg war und sie die Schuhe nicht ungesehen holen konnte. Ich habe sie zwischen zwei Szenen geholt, in eine Handtasche gepackt und dann einfach eine Szene mit Tasche gespielt. Welche Szene hat Ihnen besonders viel Spaß gemacht? Falk: Die direkt vor der Pause, als sich das ganze Dorf geprügelt hat. Da durfte ich als Jüdin Leah den SA-Mann verhauen. Die Proben dazu waren sehr humorvoll. Da hat das ganze Ensemble trainiert, wie man jemanden schlägt, ohne ihm tatsächlich weh zu tun. Dazu gab es sogar eine Choreografie, dass es nicht einfach ein Gewimmel bleibt, sondern das Publikum auch sieht, was passiert. Was erwartet die Zuschauer beim Dramolett? Falk: Sie können die ganze Geschichte in komprimierter Form, gelesen von vier Frauen, in einem kleinen, exquisiten Rahmen kennenlernen. Es wird keine trockene Lesung, der Text wird ausgestaltet und es wird ein bisschen getanzt. Außerdem sorgen Ausschnitte von der von Verena Guido komponierten Musik für das Flair der 1920er-Jahre. Interview: SIMONE SCHINNERER i Das Dramolett „Nur heute Nacht, Marlene“ wird am Samstag, 16. März, ab 19 Uhr im Kuhstall im Wirtshaus am Freilandmuseum in Bad Windsheim sowie am Sonntag, 17. März, ab 11 Uhr im Kunsthaus Reitbahn in Ansbach gezeigt. Karten gibt es telefonisch unter 09106/92 44 47 sowie an der Abendkasse. Mittwoch, 20. März Fürth: 19.30 Uhr Monstertragödie „Lulu“ im Stadttheater. Fürth: 19.30 Uhr Schwank „Der keusche Lebemann“ mit Volker Heißmann, Martin Rassau und anderen in der Comödie. Erlangen: 20 Uhr Schauspiel „Anton Reiser“ in der Garage. Dehnberg: 20 Uhr Drum-Performance „One for the money, two for the show“ mit den Drumbassadors im Hof-Theater. Würzburg: 20 Uhr Schauspiel „Warten auf Godot“ im MainfrankenTheater. Drei Berliner Revuedamen sorgen in dem Dramolett „Nur heute Nacht, Marlene“ für Wirbel in einem mittelfränkischen Dorf. Archiv-Foto: Stefan Döring