Flyer Rittergut Schick-Enzen - Tour de Tolbiac

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Flyer Rittergut Schick-Enzen - Tour de Tolbiac
Sonntag
22.06.2008
BILDUNG - JUGEND - FREIZEIT - SPORT
5. Tour de Tolbiac
Zülpich
erFahren
Rittergut Schick—Bolten
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Das Rittergut Schick—Bolten
von Hans Gerd Dick, Stadt Zülpich
Das Rittergut Schick zählt zu den drei großen Hofgütern der
alten Ortschaft Enzen.
Das Dorf ist ein römischer Siedlungsplatz, der seit fränkischer Zeit als durchgängig bewohnt gilt. Abseits des Ortes
wurde östlich des Baches die Wasserburg Enzen errichtet.
Die Begrenzungen des eigentlichen Dorfkerns markierten
dieser gegenüber seit dem Mittelalter die Kirche St. Kunibert im Norden und das heutige Rittergut Schick im Süden.
Das heutige Gut war ein Herrenhof, der zwar vom 15. bis in
das 19. Jahrhundert in adeligem Besitz stand, jedoch nie zur
Burg ausgebaut wurde. Als Broichhof, später Bungart(s)hof,
bestand er bereits im Jahre 1370, als er urkundlich zum ersten Male Erwähnung fand. 1750 bewirtschaftete der Halfe
Berbeur das Gut, 1763 wurden die Bungartshalfen während
des Siebenjährigen Krieges von einquartierten Dragonern
schwer misshandelt. 1832 verkaufte Freifrau von Redingen,
geb. von Harff, den Bungarthof an den Güterhändler
Weckbecker aus Münstermaifeld, der ihn parzellierte und
Teile meistbietend veräußerte.
Von seinem Schwiegervater erbte Leonhard Schick 1882 das
Gut, das seit je her zu den drei großen landwirtschaftlichen
Betrieben am Ort zählte. Diese Höfe bewirtschafteten beträchtliche Flächen und beschäftigen als einzige über Jahre
hinweg zahlreiche Saisonarbeiter aus Brandenburg und Polen. 1859 hatte Vorbesitzer Althausen Scheune und Stallungen des Bungarthofes neu erbaut. 1898 errichtete Schick
dazu ein neues, noch heute bestehendes, repräsentatives
Wohnhaus. Gutsbesitzer Leonhard Schick stand zwischen
1885 und 1918 auch der Gemeinde Enzen als verdienter,
ehrenamtlicher Bürgermeister vor. Als einer der Ersten erhielt der Hof Telefonanschluß (1899), bei der Durchnummerierung der Häuser des Ortes Enzen im Jahre 1905 erhielt er
die Nr. 1.
1902 wurde die umbaute Fläche des Gutshofs erweitert:
Nach dem Neubau der Pfarrkirche erwarb Leonhard Schick
Abbruchsteine des alten Gotteshauses und gründete mit diesen die Fundamente für eine Ummauerung des zum Gut
gehörenden Parks. Zwischen 1892 und 1914 erwarb Schick
in Teilen auch das Gut Antonigartzem, das 1843 noch als
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landtagsfähiges Rittergut kategorisiert wurde.
Die letzte Nachfahrin der Eigentümerfamilie Schick heiratete
in die niederrheinische Familie Bolten ein, die durch eine
gleichnamige traditionsreiche Altbierbrauerei in Korschenbroich bekannt war. Unter Bezug auf die Geschichte des
Bungarthofes und des von Leonhard Schick mit diesem verbundenen Rittergut Antonigartzem prägten die neuen Eigentümer die Hofbezeichnung „Rittergut Schick“.
Die Eigentümerfamilie Bolten betrieb auf dem „Rittergut
Schick“ nicht nur Landwirtschaft, sondern widmete sich seit
1945 auch mit Erfolg der Pferdezucht. Die Nachfrage nach
Kaltblütern war in jenen Jahren angesichts der steigenden
Mechanisierung in der Landwirtschaft stetig gesunken. Daher
konzentrierten sich die Eigentümer des Rittergutes Schick
nach Kriegsende auf eine Gestütgründung mit Edelpferden.
Der Trakehnerverband vermittelte einen Kontakt zu dem mit
seinen Tieren aus Ostpreußen geflüchteten Züchter Fritz
Klein in Lüneburg. Mit dem Ankauf seiner Stuten begann die
Pferdezucht auf Rittergut Schick. Der seinerzeitige Besitzer
Carl Bolten gründete mit anderen Reitsportbegeisterten bereits 1948 den „Reiterverein Enzen-Euskirchen“.
Aus Park und Obstplantage am Gutshaus wurde bald schon
der erste Reitplatz. 1950 wurde die kleine, 1985 die große
Reithalle errichtet. Der Verein nahm einen beeindruckenden
Aufstieg, auch als Ausrichter zahlreicher Turniere in den
Euskirchener Erftauen. Nicht nur dort errangen seine Mitglieder zahlreiche Preise. Bis heute gehört er zu den renommiertesten Vereinigungen seiner Art in der Region.
1979 setzte Peter Bolten einen neuen Akzent durch Gründung
der rheinischen Pferdezucht.
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