1 Tiina Lamminen Kortelahdenkatu 10 – 12 C 19, 33230 Tampere
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1 Tiina Lamminen Kortelahdenkatu 10 – 12 C 19, 33230 Tampere, Finnland +358 (0)50 364 6674 http://www.tiinalamminen.fi/ https://twitter.com/TiinaLamminen http://tiinalamminen.blogspot.com/ Projektskizze für meine Doktorarbeit Das Thema meiner Doktorarbeit ist die Landschaft in Ruovesi, Region Pirkanmaa, und die Anwendung von Farbe in der zeitgenössischen Plein Air -‐Malerei. Als künstlerische Doktorarbeit hat sie zwei Teile: einen theoretischen Teil über die kunstgeschichtlichen Zusammenhänge und einen Teil über die künstlerische Auseinandersetzung. Parallel dazu untersuche ich die Entwicklung des künstlerischen Umgangs mit der Landschaft in der für die kunstgeschichtliche Entwicklung Finnlands sehr bedeutsamen Malerkolonie in Ruovesi, die vor allem anfangs durch die beiden bekanntesten Maler Finnlands, Akseli Gallen-‐Kallela und Ellen Thesleff, die beide hier ihr Sommerhaus hatten, geprägt ist. Ausserdem zwei weiteren kunsthistorisch bedeutenden Malerkolonien Europas, einerseits in Murnau in Oberbayern, andererseits in Südungarn in Hódmezővásárhely. Wichtig dabei ist mir auch die Bedeutung der Hauptstädte der Kunst, die Akademien in München und Paris in der Zeit von 1860 bis 1910, die Hoch-‐Zeit der Plein Air -‐Malerei. Gleichzeitig wichtig ist die Bedeutung und Beeinflussung des geografischen Orts für die künstlerische Arbeit. Inwiefern wird die Arbeit eines Künstlers durch den Ort, an dem er lebt geprägt? Aus dieser Prägung sind inzwischen für die Kunstgeschichte und das kulturhistorische Verständnis des Ortes wichtige Ausstellungshäuser entstanden. In Deutschland gehört dazu das Gabriele Münter Haus in Murnau oder das Franz Marc Museum in Kochel, in Finnland das Nelimarkka Museum in Alajärvi und verschiedene Künstlerhäuser in Ruovesi und in Ungarn das János Tornyai Múzeum in Hódmezővásárhely. 2 Daraus folgt für meine Arbeit auch die Erforschung der künstlerischen Arbeit zeitgenössischer Künstler. Dies kann meiner Meinung nach am besten geschehen durch die Zusammenarbeit mit anderen Künstlern, das gemeinsame Arbeiten und den künstlerischen Austausch an diesen Orten. Für meine eigene künstlerische Arbeit bedeutet es, dass ich an diesen drei Orten und in drei Ländern auch male und mich durch meine künstlerische Arbeit mit diesen Orten auseinandersetze. Dies sind für mich die Landschaften in Ruovesi, Hódmezővásárhely und in Seehausen am Staffelsee, die ich schon seit vielen Jahren kenne und wo ich meine Sommerurlaube verbracht habe. Heute besuche ich sie regelmässig für meine künstlerische Auseinandersetzung. Ich interessiere mich für die Reduktion der linearen Struktur der Landschaft im Bild und besonders für die Reduktion der Farbe. Zum anderen bedeutet es, dass ich Workshops für Künstler und Symposien mit Vorträgen von Experten für Kunstgeschichte, Kunst und auch Kulturlandschaft zu diesbezüglichen Themen an diesen Orten anbieten möchte. Auf diese Weise können sich vor Ort einerseits Künstler gegenseitig austauschen und anregen, sich inhaltlich und praktisch mit diesen Themen auseinandersetzen und es wird auch durch eine öffentliche Diskussion sichtbar, wie wiederum der Ort die künstlerische Arbeit beeinflusst. Dafür folgt auch, dass zum dritten die Arbeiten der Künstlerinnen, die an diesen Orten gearbeitet haben, beziehungsweise die Ergebnisse der Workshops jeweils an diesen Orten in den dafür schon bekannten Museen präsentiert werden. Geplant habe ich dafür drei verschiedene Workshops mit finnischen Künstler(inne)n und deutschen und ungarischen Künstlerinnen in Ruovesi, von denen zwei in 2014 und 2015 schon mit Erfolg stattgefunden haben. Inzwischen haben in diesen beiden Sommern fast 20 Künstler aus Finnland, Deutschland und Ungarn ein bis drei Wochen lang in Gebäuden eines alten Gutshofs auf einer Halbinsel des Seengebiets von Ruovesi in einem teilweise noch landwirtschaftlich genutzten, teilweise der Natur überlassenen Landstrich zusammen gearbeitet. Am Ende der Zeitspanne fand ein Symposium statt. Die Themen waren: Bewertung von Kulturlandschaft (2014) und Vorträge zur Kunstgeschichte (2015). Dazu gehörten beispielsweise das Leben von Künstlerinnen aus diesen Orten zur Zeit der Jahrhundertwende und die Veränderung der Thematik in der 3 Landschaftsmalerei wie auch Auseinandersetzung und Vergleich mit der Arbeit zeitgenössischer Künstler. Es war auch jeweils eine Einladung für den Vortrag eines Wissenschaftlers aus dem Ausland damit verbunden. Ausserdem fand anschliessend die Präsentation der Arbeiten jeweils an einem lokalen Standort, einer kleinen Sommerausstellungshalle, statt. Geplant ist eine Fortführung in 2016 mit dem Thema Farbe in der Plein Air -‐Malerei in der zeitgenössischen Kunst. Als künstlerischen Teil werde ich im Verlauf meiner Doktorarbeit zur Dokumentation meiner Forschungen drei Ausstellungsprojekte durchführen. Die erste findet im Jahr 2016 im Museum Nelimarkka statt. Es sollen einerseits, auf der kunsthistorischen Ebene, drei Künstlerinnen präsentiert werden, die jeweils stellvertretend für eine bestimmte Region stehen, in der sie gearbeitet haben. Es sind Sigrid Aminoff, die Mitte des 20sten Jahrhunderts in Ruovesi tätig war, Aira Niemi-‐ Pynttäri, die in Alajärvi und Ruovesi lebte und Elga Sesemann, auch jahrzehntelang tätig in Ruovesi. Auf der zeitgenössischen Ebene sollen einerseits die Arbeiten von vier ausländischen Künstlerinnen aus Deutschland und Ungarn gezeigt werden, die an den Workshops in Ruovesi teilgenommen und/oder dem Residenz-‐ Ort des Künstlerhauses von Eero Nelimarkka gearbeitet haben. Sie vertreten die Auseinandersetzung mit dem Ort von der Seite des Fremden. Als Auseinandersetzung von der Seite der Arbeit des ortsansässigen Künstlers werde ich die Arbeiten einer in Alajärvi lebenden und arbeitenden Künstlerin zusammen mit meiner eigenen Arbeit zeigen. Diese Ausstellung ist in Vorbereitung und ist geplant, so stattzufinden. Neben dem Nelimarkka Museum / The regional Artmuseum of Southern Ostrobothnia sind weitere Partner z.B. Tampere Art Museum/ The Regional Art Museum of Pirkanmaa, Summer University of Tampere, das Goethe Institut Finnland, the University of Lapland, der Gutshof Pekkala und die Sigurd Frosterus Stiftung. Die Einladungen der deutschen Künstlerinnen fanden jeweils durch ein Austauschprogramm mit dem Künstlerinnenverband der Gedok München statt.