Es muss nicht immer Malle sein
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Es muss nicht immer Malle sein
26 REISEN www.blickamabend.ch Es muss nicht immer LA RIOJA → Die kleinste Provinz bietet alles, was man mit Spanien verbindet. Ausser nervige Touris. yvonne.eckert @ringier.ch I n Haro findet morgen die alljährliche «Batalla del vino» (deutsch Weinschlacht) statt. Statt den Rioja zu trinken, wird man sich gegenseitig mit Rotwein bespritzen. Bei zirka 280 Millionen Liter Jahresproduktion liegt das drin. Denn der strenge Kontrollrat der D.O.Ca Rioja legt auch die erlaubte Ertragsmenge pro Hektar fest. Ins zweitgrösste Weinanbaugebiet Europas führen viele Wege. Wir wählen den über Bilbao und bestaunen die über 60 000 Hektar Rebland zunächst aus der Ferne. Auf 1000 m ü. M. bietet der Balcón de la Rioja einen traumhaften Ausblick: Weinstöcke, so weit das Auge reicht. Bereits die Ureinwohner Spaniens kelterten hier Wein. Im Mittelalter machten Mönche den Weinanbau zum wichtigsten Wirtschaftsfaktor der Region. Heute gibt es über 600 Bodegas, von denen einige auch besucht werden können – darunter ehemalige Schlösser oder Klöster. Doch die Gegend bietet mehr als Wein. Sie lässt sich auch per Fahrrad oder wandernd erkunden, zum Beispiel durch die wunderschönen Wälder der Sierra de Cebollera. Dank dem günstigen Mikroklima wachsen in den Flusstälern des Ebro auch viele Gemüse. Die eingelegten Peperoni und die Spargeln sind ein Gedicht. Überzeugen Sie sich bei einer Tapastour durch die Bars der Calle Laurel in Logroño davon und probieren Sie auch weissen Rioja aus der ViuraTraube. Architektonische Kunstwerke: Unterwegs tauchen immer wieder Klöster und Kirchen auf oder Guardaviñas, igluförmige Steinhäuschen, die früher während der Lese als Wachtürme dienten. Einige Kellereien schmücken sich mit futuristischen Bauten. Die traditionalistische Bodega López de Heredia engagierte Stararchitektin Zaha Hadid für ihren Besucherpavillon. Marqués de Riscal liess den Erbauer des Guggenheim Museums in Bilbao, Frank Gehry, die Stadt des Weins entwerfen, inklusive Luxushotel. Das mittelalterliche Städtchen Laguardia lädt zum Stadtrundgang, und im Weinmuseum von Briones erfährt man alles über die Weinproduktion – man kann selbstverständlich auch degustieren. Wer nach so viel Genuss Busse tun will, dem sei gesagt: Auch der Jakobsweg führt eine kurze Strecke durchs Riojagebiet. z → REISETIPPS Hinkommen Fliegen Es gibt keine Direktflüge. Lufthansa fliegt über Frankfurt, Iberia und Air Berlin über Madrid. Weiter mit Mietauto. Zürich– Bilbao, ab 415 Franken mit Iberia. www.iberia.com Schlafen Kunstvoll schlafen Direkt gegenüber vom Guggenheim Museum. Designhotel Ihre Reiseleiterin Yvonne Eckert mit einem edlen Tropfen Wein. Domine, Frühstück auf dem Dach. DZ ab 150 Euro. www.hoteles-silken.com/ gran-hotel-domine-bilbao Geniessen Weindegustationen Unzählige Bodegas laden zur Besichtigung, z. B. im Barrio de la Estación in Haro. Uns hat es bei Marqués de Murrieta in Logroño sehr gut gefallen (voranmelden!). Am besten einfach fragen. www.haro.org/ingles/industria_bodegas.htm www.marquesdemurrieta.com mit seinem Reine Kunst Frank Gehry schaffte Museum ein Wahrzeichen Bilbaos. Ausflüge Wandern 141 km durch die Rioja, von Ezcaray nach Cornago auf dem Wanderweg GR-93. Natürlich können auch nur Teile der 8 Etappen absolviert werden. www.spain.info/de_ CH. www.lariojaturismo.com Essen Schlemmen Ob grilliertes Fleisch, eingelegtes Gemüse oder Wein: Taberna Herrerías, Calle Herrerías, 24, Logroño. www.tabernaherrerias.es Auf Rebholz gegrillt Nach den superfeinen Tapas gehts erst richtig los mit Essen. 27 Donnerstag, 28. Juni 2012 Malle sein Postcard from New York Designerin Nina Egli Erzählt jede Woche eine kleine Geschichte aus der grossen Stadt. New York liebt Hunde. Vom Berner Sennenhund bis zum Mops sind sie alle auf New Yorks Strassen präsent. Auch New Yorker Hunde haben einen vollen «Social Calendar». An einem Samstagnachmittag geht es in den Hundespa oder in die Spielgruppe, eventuell steht auch ein Besuch beim Psychologen oder Homöopathen auf dem Programm und als krönender Abschluss ein Schwumm mit den Kollegen im Hunde-Pool des schicken Chelsea Piers Gym. Ein wichtiger Teil des Hundealltags sind die Hundesitter. Jede Nachbarschaft kann auf mehrere, professionelle Hundesitter zugreifen. In unserer Nachbarschaft kenne ich den Hundesitter als den Mann mit den engsten Röhrlijeans und dem grössten Schlüsselbund. Oft tragen Hundesitter als Werbung T-Shirts mit ihrer Natelnummer und sind mit zehn Hunden und einem Vorrat an Plastiksäcken in der Gurtschlaufe unterwegs. In den Parks der Stadt gibt es immer einen Hundeteil, einen Ort, der meistens ein matschiger, grosser Kreis ist. Dort können alle Hunde zusammen rennen und spielen. Und die Hundehalter kommen sich – ob sie es wollen oder nicht – auch näher. Blick über die Reben Weinregion La Rioja. Tipp: www.barcshelter.org Ein super Tierheim in Williamsburg. Mein FerienSchnappschuss arf den BesuViña Tondonia Zaha Hadid entw Flasche. cherpavillon in Form einer liegenden h das Vor dem Apéro Stadtrundgang durc charmante Städtchen Laguardia. Amerikanisch oder französisch? Eichenfässer, in denen der Rioja reift. Fotos: VISUM, Nathalie Bissig, ZVG Grösste Zapfenziehersammlung der Welt Weinmuseum der Dinastía Vivanco in Briones. Eingespannt Diesen süssen Esel haben wir in der Medina in Marrakesch angetroffen. Wir mussten aufpassen, nicht überrannt zu werden. Viele Menschen im Shouk transportieren ihre Ware auf dem Eselrücken. Ein Bild von Ilan Ymar aus Zürich Schicken Sie Ihren Ferien-Schnappschuss hochaufgelöst zusammen mit einem kurzen Text an: redaktion@blickamabend.ch