Erfahrungsbericht - Akademisches Auslandsamt

Erfahrungsbericht
Name: M a r i u s, S t e f l b a u e r
Studiengang und -fach: Wirtschaftsingenieurwesen
Austauschjahr: WS 14/15
Gastuniversität: Universitat de Valencia
Stadt: Valencia
Land: Spanien
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Ankunft und Unterkunft
Mein Auslandssemester an der Universität in Valencia hat am 1. September 2014
begonnen. Ich bin allerdings schon Anfang August angereist. Ich habe einen Flug mit
Ryanair von München Memmingen nach Alicante gebucht. Von Alicante habe ich
einen Zug nach Valencia genommen. Da es keine Direktflüge von München nach
Valencia gibt, war dies die günstigste Anreisemöglichkeit. In Valencia habe ich in der
ersten Woche im Rednest Hostel gewohnt, da ich in Deutschland noch nicht nach
Wohnungen gesucht habe. Das Hostel kann ich nur empfehlen und man lernt sehr
schnell andere Erasmusstudenten kennen. Vorort habe ich dann verschiedene Zimmer besichtigt. Das Wohnungsangebot für Erasmusstudenten ist riesig. Hauptsächlich gibt es Wohngemeinschaften in denen verschiedene Austauschstudenten wohnen. Ich habe dann verschiedene Wohnungen über Erasmus Life besichtigt. Die
meisten Studenten wohnen am Blasco Ibanez oder in Viertel „Benimaclet“. Ich habe
mich dann für ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft am Blasco Ibanez entschieden. Meine Mitbewohner kamen aus Frankreich, Irland und Polen. Zur Unterkunft
muss man sagen dass es nicht den deutschen Standard entspricht. Preislich mit 240
Euro für das WG-Zimmer war es für deutsche Verhältnisse günstig. Allerdings hatte
das Zimmer bzw. die Wohnung keine festinstallierte Heizung für die Wintermonate
und eine sehr schlechte Isolierung (Wärme und Lärm).
Universität
In Valencia gibt es mehrere Universitäten z.B. Universität Politècnica de València
oder Universitat de València Die Universität Augsburg hat eine Kooperation mit der
Universitat de Valencia. Es gibt 3 Universitätsgelände in der Stadt. Der technische
Campus der Universitat de València befindet sich außerhalb von Valencia im Stadtteil Burjassot. Augsburger Wirtschaftsingenieure werden dem Studiengang „Industrial
Electronic Engineering“ zugeteilt. In Augsburg habe ich anrechenbare Fächer ausgewählt und das Learning Agreement mit dem Erasmuskoordinator an der Universität Augsburg erstellt. Da die Fahrzeiten zum Campus Burjassot sehr lang sind (ca.
halbe Stunde mit der Metro vom Campus Tarongers), habe ich mein Learning Ag-
reement mit meinem dortigen Erasmuskoordinator neu erstellt. Voraussetzung für die
Anerkennung der Fächer ist, dass man 50% am technischen und 50% am wirtschaftlichen Campus belegt. Daher habe ich mich für 3 Fächer am Campus Burjassot und
3 Fächer am wirtschaftlichen Campus Tarongers entschieden. Die Auswahl an möglichen Fächern an der UV ist sehr groß. Wenn man die „REM“ Spezialisierung im
Wirtschaftsingenieursstudium in Augsburg gewählt hat, stellt die Anrechnung wenige
Probleme dar. Der Studiengang des Wirtschaftsingenieurwesens hat sehr ähnliche
Fächer wie der Augsburger Studiengang. Ich wählte folgende Fächer: Energy Consultancy, Project Management, Production Planning and Organization, Microeconomics, Macroeconomics und International Finance. Allerdings gab es oft Überlappungen, da die Vorlesungs- und Übungszeiten von Burjassot nicht mit dem wirtschaftlichen Campus Tarongers abgestimmt waren. Die Qualität der Kurs an der Universität
in Valencia ist relativ hoch. Das Universitätssystem in Spanien ist etwas verschulter
als in Deutschland. Die Studentenanzahl in den jeweiligen Kursen ist nie mehr als
30. Die meisten wirtschaftlichen Kurse am Campus Tarongers werden auf Englisch
angeboten. Das Sprachniveau der Professoren ist allerdings in den meisten Fällen
nicht sehr hoch. Am Campus Burjassot wird auf Spanisch oder Valencianisch gelehrt. Zudem gibt es am Campus Burjassot bei den meisten Fächern eine verpflichtende Übung oder ein begleitendes Labor, das wöchentlich neben der Vorlesung besucht werden muss. Am Campus Tarongers gibt es Vorlesungen mit begleitenden oder inbegriffenen Übungen zum Großteil auf freiwilliger Basis. Allerdings gibt
es eine Mitarbeitsnote, die sich aus der aktiven Teilnahme an der Vorlesung und
dem Präsentieren von Hausarbeiten zusammensetzt.
Sprachkurse vor Ort:
Die Universitat de Valencia hat eine Kooperation mit dem Centre Idiomes. Für Erasmus Studenten bietet das Spracheninstitut für 260 Euro einen dreiwöchigen Spanischintensivkurs vor dem Semester an. Ich habe ein A1 Intensivkurs belegt, da ich
ohne Spanisch Vorkenntnisse nach Valencia gekommen bin. Danach habe ich für
65 Euro einen Sprachkurs für das ganze Semester belegt. Der Sprachkurs fand an
zwei Tagen während des Semesters mit jeweils 2 Stunden statt. Ich habe das Auslandssemester mit einem A2 Zertifikat abgeschlossen.
Lebenshaltungskosten und Klima:
Grundsätzlich sind die Lebenshaltungskosten im Vergleich zu Deutschland deutlich
günstiger. Obst, Gemüse und regionale Lebensmittel, die an so genannten „Frutas y
Verduras“ Läden, die es zahlreich in jeder Ecke von Valencia gibt, kann man günstig
und gut einkaufen. Es gibt verschiedene Supermärkte z.B. Mercadona, Dia oder
Consum mit einer großen und günstigen Auswahl an Lebensmitteln. Der Hafen und
die Altstadt sind typische Touristenplätze und dementsprechend sind die Restaurants
sehr teuer.
Zum Klima im Wintersemester kann man sagen, dass es in den Monaten August,
September und Oktober sehr hohe Temperaturen gibt. Ab November wird es dann
deutlich kühler bis Ende März.
Leben in der Stadt, Umgebung, Freizeitmöglichkeiten:
Valencia hat vieles zu bieten. Es gibt einen riesigen Stadtstrand, ein begrüntes 8km
langes ausgetrocknetes Flussbett zum Joggen (Turia), viele Clubs und Bars, eine
Segel- und Surfschule, Museen, einen riesigen Zoo (Bioparc), Ciudad de las Artes
und ein gigantisches Aquarium (Oceanografic). Es ist zudem sehr sinnvoll sich eine
Valenbisi –Karte zuzulegen. Sie kostet 27 Euro im Jahr und man kann die Valenbisi
Fahrräder frei benutzen. Es gibt über hundert Fahrradstationen in der Stadt. Die
Fahrt mit einem Valenbisi ist die erste halbe Stunde umsonst, danach kostet jede
Minute. Alle Erasmusstudenten benutzen die Valenbisi Fahrräder, da man beispielsweise sehr bequem in die Innenstadt oder zum Strand fahren kann. Die Valenbisi
Karte kann man auch gleichzeitig als Metro- und S-Bahnkarte benutzen.
In den Sommermonaten zu Beginn des Semesters verbrachte ich meinen Alltag wie
alle anderen Erasmusstudenten hauptsächlich am Strand. Zudem ging ich ins Fitnessstudio „McFit“ in Valencia. Das Sportangebot in Valencia ist riesig. An der Universität kann man verschiedene Sportkurse wählen. Ich war oft Beachvolleyball spielen am Strand und Fußball spielen mit Freunden. Valencia hat auch ein großes kulturelles Angebot. Die Altstadt und die Viertel „El Carmen“, „Benimaclet“ und „Ruzafa“
sind sehr empfehlenswert. Da ich ein Fußballfan bin, war ich auch oft im Mestalla
Stadion um die Heimspiele des CF Valencia anzuschauen. Die Tickets sind im Vergleich zu Deutschland sehr günstig. Ich hatte somit die Möglichkeit die großen Fußballvereine wie Real Madrid oder Barcelona live zu sehen. Ein Besuch in der Basketballarena ist auch empfehlenswert. Wie bei allen Austauschstudenten waren Partys
für mich ein wichtiger Bestandteil der Freizeitgestaltung. In Valencia gibt es unglaublich viele verschiedene Diskotheken mit allen möglichen Musikrichtungen.
Bekannteste Clubs sind Mya Umbracle, Las Animas, Akuarela, La3, Rumbo und Radio City. Es ist also für jeden etwas dabei. Die meisten Diskotheken lassen sich in
der Nähe des Hafens/Strands und in der Avenida de Blasco Ibanez finden. Es gibt
allerdings auch zahlreiche kleinere Clubs in der Innenstadt. Tausende Studenten
zieht es für ein Auslandsstudium oder Semester nach Valencia. Die ganze Stadt ist
entsprechend ausgerichtet und es gibt mehrere Veranstalter, die Tagesausflüge,
Trips auf die umliegenden Inseln, Partys etc. anbieten. Jeden Abend trifft man sich in
anliegenden Parks oder Bars, um seine Spanischkenntnisse zu verbessern oder
neue Leute kennen zu lernen. Es ist sinnvoll sich bei den verschiedenen Erasmus
Organisationen anzumelden, um die aktuellen angebotenen Events und Ausflüge zu
erfahren. Ich habe an sehr vielen verschiedenen Trips mit verschiedenen Erasmus
Organisationen teilgenommen. Erasmus Life und Happy Erasmus bieten zahlreiche
preiswerte Trips um Valencia, in andere spanische Städte oder außerhalb von Spanien an. Zusätzlich gibt es ESN Erasmus für UV/UPV. Ich kann Trips nach Marokko,
Norden von Spanien, Andalusien, Barcelona, Madrid oder Tagesausflüge nach Peniscola, Montanejos, Alicante nur empfehlen. Zudem habe ich auch öfters mit anderen Austauschstudenten private Ausflüge organisiert z.B. Surfurlaub in Cadiz.
Fazit
Zusammenfassend war dieses halbe Jahr einfach unglaublich und ich bin sehr froh,
dass ich die Möglichkeit hatte in Valencia zu leben. Die Spanier sind sehr hilfsbereit
und gastfreundlich und ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt.
Meiner Meinung ist Valencia der ideale Ort um als Erasmusstudent zu studieren. Die
Stadt hat genau die richtige Größe, sie ist weder zu klein noch zu groß. Zudem hat
Valencia alles zu bieten was man benötigt. Valencia ist nicht ganz so groß und chao-
tisch wie Barcelona und Madrid und hat mit dem warmen Klima und dem Strand die
idealen Bedingungen für ein Auslandssemester. Man verbessert seine SpanischSprachkenntnisse und lernt die spanische Kultur und Bevölkerung kennen.
Valencia ist die größte ERASMUS-Stadt in Spanien. Ich habe dadurch Studenten
aus aller Welt kennengelernt und Freundschaften knüpfen können. Für mich ist das
Kennenlernen andere Austauschstudenten aus der ganzen Welt die beste und
schönste Erfahrung meines Semesters in Spanien.