Leseprobe laden - Digital Engineering Magazin
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3/12 März/April Eine Publikation der WIN-Verlag GmbH & Co. KG D: Euro 14,40 CH: SFr 24,50 A: Euro 14,90 ISSN 1618-002X Innovative Lösungen für Konstrukteure, Entwickler und Ingenieure www.digital-engineering-magazin.de PROMOTION W e b fä h ig e D r u c k lö s u ng e n v on H P Reibungsloser Workflow über die Cloud Mechatronik Disziplinübergreifendes Systems Engineering S. 14 „Geheimwaffe“ Konfiguration S. 38 Wertschöpfungspotenzial noch viel zu wenig bekannt Neue Firmenadressen Sie benötigen neues Adressmaterial für Ihre Umsatzsteigerung? Sie wollen Ihre Produkte potentiellen Neukunden gezielt anbieten? Wir liefern Ihnen die passenden Firmen-Adressen nach Schlüsselworten wie z. B. SAP, Oracle, Java, C++, SQL, .NET, OOAD, CRM, Microsoft Office, Lexware, 3D-CAD, AutoCAD, Catia, CNC, CAE, CANalyser, CanOE, Design Patterns, UML oder, oder, oder … Nennen Sie uns einfach Ihre Schlüsselbegriffe. 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Während ich diese Zeilen schreibe, war die METAV allerdings noch in vollem Gange, weshalb sich an dieser Stelle natürlich auch noch kein Messeresümee ziehen lässt. Aber die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Messe waren gegeben. „Die Anmeldungen zur METAV haben in den beiden vergangenen Wochen noch einmal richtig an Schwung gewonnen“, teilte Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer beim METAV-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) kurz vor Messebeginn mit. Und zwei Wochen vor Messestart konnte der VDW Rekordergebnisse für die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie veröffentlichen. Die Produktion war 2011 um 33 Prozent gewachsen, das ist der höchste Wert, der jemals erreicht wurde. Und auch für 2012 erwartet die Branche einen Produktionsanstieg, und zwar um weitere fünf Prozent. Auch wenn es dieses Jahr wahrscheinlich keine neuen Umsatzrekorde geben dürfte, die Chancen für ein stabiles Geschäft auf einem gesunden Niveau stehen gut. Jetzt gilt es aber, sich nicht auf den Lorbeeren des Vorjahres auszuruhen, vielmehr muss noch stärker und konsequenter in Zukunftstechnologien investiert werden. Viele wichtige Proble- me sind nämlich noch nicht gelöst, etwa die Energie- und Ressourceneffizienz in der Produktion, neue Antriebskonzepte in der Automobilindustrie oder die Nutzung neuer Materialien in zahllosen Anwendungsbereichen. Unter dem Druck, innovative Produkte in hoher Qualität und zu geringeren Kosten zu entwickeln, haben viele Unternehmen in den letzten Jahren eine digitale Produktentwicklungsumgebung geschaffen. Durch den zunehmend hohen Wertschöpfungsanteil von Elektrik, Elektronik und Software kommt der interdisziplinären Produktentwicklung dabei eine immer höhere Bedeutung zu. Dabei stellt die Integration der unterschiedlichen Vorgehensweisen, Werkzeuge und auch Vorstellungen der beteiligten Akteure eine zentrale Herausforderung für die Produktentwicklung dar. Mechatronik und Systems Engineering heißen hier zwei wichtige Disziplinen, die in nächster Zeit sicherlich weiter an Bedeutung gewinnen werden. Was derzeit machbar ist und wohin die Reise künftig gehen wird, lesen Sie in unserem 12-seitigen Schwerpunkt „Mechatronik“ ab Seite 14. Eingeleitet wird die Strecke durch einen Fachbeitrag des Fraunhofer-Instituts für Produktionsanlagen und Konstruktionstechnik (IPK) in Berlin zum Thema „Modellbasiertes Systems Engineering“. Rainer Trummer, Chefredakteur rt@win-verlag.de 3/2012 3 4 Inhalt Disziplinübergreifende, modellbasierte Entwicklung soll helfen, den Entwurf komplexer mechatronischer Produkte in den Griff zu bekommen. Institute arbeiten deshalb daran, ein Instrumentarium für die integrative Entwicklung von Produkten und den zugehörigen Produktionssystemen aufzustellen. So können bereits in der frühen Phase der Produktentstehung Aussagen zu Entwicklungs- und Herstellkosten sowie der Robustheit von Produkt und Produktionssystem getroffen werden. (Seite 14). Titelstory: Webfähige Drucker und Software HP ePrint & Share bieten überall Zugriff auf Pläne für Konstrukteure und Bauunternehmen. 26 Aktuell Aktuelle Wirtschaftsmeldungen Menschen und Märkte 6 Aktuelle Technikmeldungen Trends und Technologien 9 Veranstaltungskalender 12 Mechatronik Modellbasiertes Systems Engineering: Durchgängige Entwicklung mit erlebbaren Prototypen. 14 Ganzheitliches Design komplexer verteilter Automatisierungssysteme – Blaupause für ein Entwurfsmuster. 18 Verbundprojekt VireS – Virtuelle Synchronisation von Produktentwicklung und Produktionssystementwicklung. Forschung: Künstliches neuronales Netz für die Merkmalserkennung beim Greifvorgang eines Handmodells. Großformatdrucker Webfähige HP-Drucklösungen für Architekten, Konstrukteure und Bauunternehmen. 3/2012 20 26 Hochvolumiger Schwarzweißdruck technischer Dokumentationen: Neues Drucksystem von Océ mit gesteigerter ökonomischer Flexibilität. 28 Antriebstechnik & Automation Antriebstechnik: Weniger Varianten und damit Kosten durch das Danfoss VLT FlexConcept Im Fokus Perspectix bietet 150-Prozent-Stücklisten und dynamische Modulkomposition aus einem Baukasten zur Konfiguration komplexer Produkte. 44 Hardware Praxisbericht: Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG setzt bei der Modellierung einer Schokoladenhohlfigur auf die ReverseEngineering-Software Rapidform-XOR. 48 Simulation & Visualisierung 30 Servoantriebe: Sicherheits-Funktionalitäten in die Antriebstechnik integriert. 32 Komplettangebot für Wireless Automation im Maschinen- und Anlagenbau: Zuverlässiger Datenfunk in allen Varianten. 34 Minimierung der MaschinenRüstzeiten durch intelligente Kompaktstellantriebe. 36 CONTACT Software und BETA CAE Systems: Durchgängige CAx-Prozessketten im PLM-Kontext. 50 Management Harmonisierung firmenspezifischer PLM-Ansätze erschließt kosten-, nutzenund risikobezogene Verbesserungspotenziale im Engineering. 51 Geometrische Ähnlichkeitssuche ermöglicht Nutzung des Konstruktions-IP und effizientere Entwicklung. 54 CAD & Design 24 Lino GmbH in Mainz vertreibt als Technologieberater und Lösungspartner die Konfigurationslösung Tacton. 46 Komplexe und verteilte Produktentstehung beherrschen – kollaboratives Projektmanagement in der Cloud. 56 Produktkonfiguration und CAD-Automation Einführung: Aufbau und Einsatzmöglichkeiten von Produktkonfiguratoren. 38 Wolfram Schäfer, Geschäftsführer der IT Engineering GmbH, über den Nutzen von Variantenmanagement und den neuen VDMA-Leitfaden. 42 Inhalt Ob Sicherheitsfunktionalitäten in der Antriebstechnik, Wireless Automation im Maschinen- und Anlagenbau, Minimierung der Maschinen-Rüstzeiten oder Automatisierung für komplexe Steuerungsaufgaben – finden Sie innovative und praxisgerechte Technologielösungen ab Seite 30. Die Beherrschung hoher Produktvarianz wird für viele Unternehmen bei marktseitig wachsendem Preisdruck und fertigungsseitig steigenden Kosten zu einer Herausforderung. Ein Produktkonfigurator kann helfen, diese Herausforderung zu meistern. Trotzdem sind Konfiguratoren immer noch eine Art „Geheimwaffe“, weil viele Unternehmen die Wertschöpfungspotenziale, die sich daraus ergeben, noch nicht erkannt haben (Seite 38). So genanntes Exoskelett bringt Hoffnung für Querschnittgelähmte – Roboter zum Anziehen. 64 Branche Medizintechnik Branchengespräch: Tobias Weiler, SPECTARIS-Geschäftsführer, erklärt Hintergründe des Dauerbooms und skizziert kommende Herausforderungen. 58 CAE-Werkzeuge können die Kosten für reale Tests medizintechnischer Geräte drastisch senken. 60 Mechanik in Reinraum und Labor: Gewindespindel der Eichenberger AG in automatisierten Bewegungsabläufen. 62 EDITORIAL 3 TITELBILD-HINWEIS 6 IMPRESSUM 65 VORSCHAU 66 DIGITAL ENGINEERING-Marktplatz 29 Titelthemen Redaktionell erwähnte Firmen in dieser Ausgabe Actano S. 56, Altair Engineering S. 6, 9, 60, BETA CAE Systems S. 6, Brinkop Consulting S. 38, Bull S. 8, Caterham Composites S. 6, ComputerKomplett Gruppe S. 8, CONTACT Software S. 6, 50, Danfoss S. 30, Ekso Bionics S. 64, HP S. 26, Eichenberger Gewinde S. 62, Fraunhofer IPK S. 14, IT Engineering S. 42, INUS Technology S. 48, KIP S. 11, Lino S. 46, MECADAT S.9, MSC Software S. 10, National Instruments S. 24, Océ S. 28, OPEN MIND S. 10, Perspektix S. 44, Wilhelm Rasch S. 48, Schildknecht S. 34, Schleicher Electronic S. 11, SIKO S. 36, SimuForm S. 54, SPECTARIS S. 58, TU München S. 18, Universität Bochum S. 51, Universität Paderborn S. 20, VDI S. 6, 7, VDMA S. 42, Pilz S. 7, Weidmüller S. 8, WJH Engineering Consultants S. 60, Yaskawa S. 32. PDM/PLM • Multi-CAD-Datenmanagement und PDM • Enterprise PLM • Zukunftssicher, offen, bewährt CIM DATABASE ist die erste Wahl für Unternehmen, um ihre CAD- und CAE-Systeme durch systematisches Produktdatenmanagement zu integrieren. CIM DATABASE bietet umfassende PLM-Funktionen und unterstützt die Entwicklung im regional oder weltweit verteilten Standort- und Partnerverbund. Seine offene Architektur eignet sich hervorragend, um die besonderen Anforderungen innovationsstarker Unternehmen abzubilden. www.contact.de/cimdatabase 5 6 Aktuell Macher und Märkte Titelbild: HewlettPackard GmbH Seit fast 70 Jahren unterstützt HP Menschen, Unternehmen und Organisationen weltweit bei der sinnvollen Nutzung von Technologie. Dazu entwickelt HP neue Konzepte und Ideen, um intuitiv bedienbare Produkte und zuverlässige Services bereitzustellen. Wir möchten, dass Menschen weniger Zeit brauchen, um sich mit Technologie zu befassen, und mehr Zeit haben, um sich mit den Dingen zu beschäftigen, die ihnen wichtig sind. HP eröffnet mit seiner Technologie Privatpersonen, Unternehmen, Behörden und der Gesellschaft insgesamt neue Möglichkeiten. Als weltweit größter Technologiekonzern bietet HP seinen Kunden ein Lösungsportfolio aus den Bereichen Drucken, Personal Computing, Software, Services und ITInfrastruktur. Hewlett-Packard GmbH Herrenberger Straße 140 71034 Böblingen Tel: +49 (0) 7031 14 0 Fax: +49 (0) 7031 14 29 99 www.hp.com/de C a t erham C o mp o si t es u n d A l t air E n g i n eeri n g Strategische Partnerschaft Die Altair Engineering GmbH, die deutsche Tochterfirma von Altair, und Caterham Composites, Spezialist für zukunftsorientierte Ingenieurdienstleistungen und Technologien im Bereich kohle- und glasfaserverstärkter Kunststoffe, kooperieren. Beide Unternehmen sollen dabei den Austausch zwischen Design und Simulation verstärken und zugleich den Wert des gemeinsamen Angebots für bestehende und künftige Kunden steigern. Das oberste Ziel der Partnerschaft zwischen Altair Engineering und Caterham Composites ist es, den Kunden beider Unternehmen den Zugriff auf innovative und qualitativ hochwertige Lösungen zu ermöglichen und die Erwartungen durch die Kombination der technischen Möglichkeiten und des Know-hows beider Unternehmen weiter auszubauen. 5 . V D I - Ta g u n g am 2 4 . u n d 2 5 . A pril 2 0 1 2 i n K arlsr u he Bild: VDI Wissensforum Optische Technologien in der Fahrzeugtechnik Auf der 5. VDI-Tagung „Optische Technologien in der Fahrzeugtechnik“ am 24. und 25. April 2012 in Karlsruhe diskutieren Experten aktuelle Entwicklungen aus der industriellen Automobilpraxis und Forschung. Veranstalter ist das VDI Wissensforum. Im Mittelpunkt des Programms stehen aktuelle Lichtkonzepte der Fahrzeugerzeugung und -beleuchtung sowie Möglichkeiten der Sichtunterstützung. Neben Aspekten zur optischen Sensorik und Kameratechnik diskutiert 3/2012 die Tagung Fragen zur Energieeffizienz und Systemoptimierung. Ergänzend werden innovative Ansätze und Trends behandelt.Mark Gonter von Volkswagen stellt Möglichkeiten und Grenzen zur Steigerung der Sicherheit durch aktive Lichtfunktionen dar. Experten von Audi präsentieren ein neues Lichtkonzept für automatische Scheinwerfer mit Online-Kalibrierung im Fahrbetrieb. Eine Untersuchung am lichttechnischen Institut Karlsruhe hat ergeben, dass sich die visuelle Wahrnehmung des Fahrers durch Warnsichtsysteme elementar beeinflussen lässt. Volkswagen zeigt aktuelle Ergebnisse zu Reaktionszeiten von Fernund Markierungslicht und die Auswirkungen, die sie auf das Fahrverhalten in der Praxis haben. Ebenso stellen Vertreter vom L-LAB der Hella KGaA, Daimler und BMW ihre neuesten Entwicklungen im Bereich der optischen Systeme vor. Anmeldung und Programm unter www.vdi. de/ot-auto oder über wissensforum@vdi.de. C o n t ac t S o f t ware u n d Beta Produktabsicherung in PLM einbinden Die virtuelle Simulation von Produkteigenschaften wie etwa Statik, Akustik, Vibration oder Crash- und Ermüdungsverhalten sind noch nicht ausreichend in die PLM-Prozesse der Unternehmen eingebettet. Die Änderungen zwischen Berechnung und Konstruktion müssen jedoch fortlaufend abgeglichen werden, sonst tauchen Fehlerquellen in der Übertragung der Information von einem System ins andere gleich mehrmals auf und nötige Anpassungen müssen manuell nachgepflegt werden. CONTACT und BETA wollen nun durch ihre eingegangene Entwicklungspartnerschaft eine inte grierte Systemlandschaft für Bauteiloptimierung von der Geometrie bis zur Absicherung schaffen, die diese Medienbrüche und die damit verbundenen Nachteile im Blick auf Zeit, Kosten und Qualität obsolet macht. Die Kooperation zielt darauf ab, die bisherige Lücke zwischen CAD- und Berechnungswelt durch ein integriertes Lösungsangebot zu schließen. Eine derartige disziplinübergreifende Unterstützung im PLM-Kontext wird besonders von den Automobilherstellern und ihren Zulieferern, aber auch aus anderen Branchen der Fertigungsindustrie nachgefragt, um den virtuellen Entwicklungsprozess zu beschleunigen und die Nachverfolgbarkeit von Absicherungsergebnissen zu verbessern. Im Einsatz 4 . V D I - F achk o n g ress „ E lek t r o m o bili t ä t “ am 1 8 . u n d 1 9 . A pril i n N ü r t i n g e n Anforderungen an Elektro- und Hybrid-Fahrzeuge neuen Herausforderungen an die Mobilität in Ballungsräumen und der Reaktion der Hersteller auf das veränderte Mobilitätsverhalten. Die Auswirkungen der Elek tromobilität auf das Fahrwerk sowie die Fahrdynamik präsentiert Pim van der Jagt, Geschäftsführer des Ford Forschungszentrums der Aachen GmbH. Werner Hufenbach vom Institut für Leichtbau und Kunststofftechnik der TU Dresden thematisiert die Potenziale des Leichtbaus für die Elektromobilität. Darüber hinaus präsentieren Experten vom Daimler, BMW und Bosch die Herausforderungen der Zertifizierung im Umfeld der Elektromobilität, die Chancen des Wasserstoffs als Range Extender für Elektrofahrzeuge sowie robuste Leistungsmodultechnologien. Am Vortag des Kongresses, dem 17. April 2012, findet das Spezialseminar „Kompaktwissen Elektrotechnik für Fahrzeugingenieure“ statt. Anmeldung und Programm unter www.vdi.de/elektromobilitaet oder wissensforum@vdi.de. Bild: VDI Wissensforum Die Elektromobilität steht vor vielen Herausforderungen: Wie kann die Lebensdauer von Batterien erhöht werden? Was sind die Herausforderungen bei der Zertifizierung unterschiedlicher Antriebstypen? Wie begegnet die Automobilindustrie den gesellschaftlichen Erwartungen? Diese und weitere Fragen diskutieren Experten bei dem 4. VDI-Fachkongress „Elektromobilität Zuverlässig – Effizient – Sicher“ am 18. und 19. April in Nürtingen bei Stuttgart. Veranstalter ist das VDI Wissensforum. Unter der Leitung von Karl E. Noreikat, NorCon Scientific Consulting, Esslingen, teilt sich der Kongress erstmalig in zwei parallele Veranstaltungssektionen. Der erste Kongresstag widmet sich den beiden Themen Infrastruktur und Energiespeicher. Die Antriebstechnologie sowie Elektronik stehen am zweiten Tag im Vordergrund. Andreas Knie, Geschäftsführer vom Innovationszentrum für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ), Berlin, berichtet über internationale Trends. Sein Schwerpunkt liegt vor allem auf den S ichere u n d wir t schaf t liche A u t o ma t isier u n g sl ö s u n g e n f ü r die S chie n e Pilz und Thales Deutschland stellen Weichen Mit dem Ziel, gemeinsam Produkte, Funktionen und Applikationen für die Signaltechnik zu ent- wickeln, haben Thales Deutschland und das Automatisierungsunternehmen Pilz eine Kooperation geschlossen. Momentan arbeiten beide Partner bereits an der gemeinSPS für die Schiene: Renate Pilz, geschäftsführende Gesamen Zulassung für eine Anwendung sellschafterin von Pilz, und der höchsten Sicherheitsanforderung Volker Schenk, Leiter des Geschäftsbereichs Transpor- (CENELEC SIL4) durch das EisenbahnBundesamt (EBA). Als technische Batation Systems bei Thales Deutschland, unterzeichnen sis der Lösungen für die Bahntechnik den Kooperationsvertrag. dient das Automatisierungssystem Bild: Pilz GmbH & Co. KG PSS 4000 von Pilz. n CB olutio P v e Th n Re sig Die De 7 Aktuell Macher und Märkte Dassault Systèmes hat in der Abteilung zur Entwicklung und Fertigung von Antriebssträngen bei PSA Peugeot Citroën seine Software DELMIA im Einsatz. Damit vergrößert Dassault Systèmes seinen Fußabdruck im Bereich digitaler Fertigung. DELMIA ersetzt bisher eingesetzte Wettbewerbslösungen und unterstützt jetzt die Simulation der Mon tage sowie die Bereiche Lackierung, Werksplanung, Stanzen und Antriebsstränge. PSA Peugeot Citroën arbeitet mit denselben Tools und Methoden in sämtlichen großen Abteilungen der Gruppe. MTU Aero Engines setzt HyperWorks von Altair Engineering als primäre strategische Lösung für CAE-Pre- und Postprocessing und für PBS Professional für HPC-Anwendungen ein. HyperWorks, die umfassende Simulationsplattform von Altair, ermöglicht schnelle Designstudien und erleichtert so Entscheidungsfindungen. MTU hat sich nach einem einjährigen unternehmensweiten Benchmark, im Rahmen dessen alle maßgeblichen kommerziellen CAE-Werkzeuge detailliert untersucht wurden, für HyperWorks entschieden. Maplesoft hat den Einsatz seiner Produkte beim Jet Propulsion Laboratory (JPL) der NASA bekannt gegeben. Das JPL wird Maple, MapleSim und MapleNet bei seinen verschiedenen Projekten einsetzen. Vom ersten amerikanischen Satelliten, dem Explorer 1, über das erste Roboterfahrzeug auf dem Mond bis zur Erforschung der äußersten Bereiche unseres Sonnensystems war das JPL von jeher wesentlich daran beteiligt, die Grenzen des bisher Erforschten weiter auszudehnen. CR-8000 the View vid eo weltweit erste Multiboard PCB-Design-Lösung auf Systemebene Three dimensions Two hands Für weitere Informationen besuchen Sie uns unter: zuken.com/revolution-cr8000 One environment 8 Aktuell Macher und Märkte C o mp u t er K o mple t t Gr u ppe W eidm ü ller Neue Unternehmensstruktur Zu Beginn des Jahres 2012 richtet sich die Unternehmensgruppe ComputerKomplett, bestehend aus den etablierten Unternehmen ASCAD und SteinhilberSchwehr (mit den Tochterunternehmen ifax, MTC und StS Consulting) in ihrer Struktur stärker auf die strategischen Schwerpunkte PLM und ERP/IT aus. Ziel dabei ist es, die Voraussetzungen für weiteres Wachstum – auch durch Akquisitionen – zu schaffen, die bisherigen Kundenbeziehungen zu stärken und das Leistungsportfolio nochmals zu erweitern. Hierzu wurde im Januar 2012 die ComputerKomplett Holding GmbH gegründet, die als Beteiligungsgesellschaft die Gesellschaftsanteile der Unternehmen hält und Aufgaben in den Bereichen Marketing, Finanzen, Administration und Personal für die operativen Einheiten übernimmt. Darüber hinaus werden Unternehmensentwicklung und M&A in der Holding verantwortet. Geschäftsführer der neuen ComputerKomplett Holding GmbH und CEO der Vertriebsstandort in Hongkong Unternehmensgruppe ist Harald Scheuls, bisher Vorstand der SteinhilberSchwehr AG. Ihm zur Seite steht, als CFO für Finanzen verantwortlich, Dieter Stuch, bisher kaufmännischer Leiter. Der langjährige Vorstandsvorsitzende KarlHeinz Eberle wechselt in den Aufsichtsrat und wird die Unternehmensentwicklung von dort aus aktiv mitgestalten. Im Zuge dieser Veränderungen werden die bisherigen SteinhilberSchwehrFirmen (AG in Rottweil und GmbH in Mettmann) zu einer Gesellschaft verschmolzen. Geschäftsführer dieser neuen ComputerKomplett SteinhilberSchwehr GmbH wird neben Harald Scheuls der langjährige Bereichsleiter Athanasios Margaritis. Margaritis, der als ausgebildeter Informationstechniker neben der Berufstätigkeit ein Studium zum Businessmanager mit dem Schwerpunkt Unternehmensführung absolviert hat, ist bereits seit 2003 in verschiedenen Positionen in Unternehmen der ComputerKomplett-Gruppe tätig. Mit der Weidmuller (Hong Kong) Limited hat die Weidmüller Gruppe pünktlich zum Jahresstart 2012 ihr weltweites Vertriebsnetz in Asien erweitert. Die Vertriebstochter in der südchinesischen Metropole soll für weitere Umsatzimpulse in der Region sorgen. Seit 1994 bestehen intensive geschäftliche Beziehungen dorthin, zunächst im Rahmen eines Joint Ventures, wenig später mit ei- B u ll Veränderungen in der Geschäftsführung Michael Gerhards, langjähriger Geschäftsführer der Bull GmbH in Deutschland, übernimmt eine neue Position in der Bull-Gruppe. Ab sofort wird Gerhards weltweit die Verantwortung für die strategische Entwicklung des Produktgeschäfts steuern. In seiner Zeit als Geschäftsführer konnte sich Bull in Deutschland als erfolgreiches Technologie- und Serviceunternehmen deutlich entwickeln N eue r web - auft r i tt Übersichtliche Gestaltung Auf der Startseite finden Sie die Top-News sowie die Themen-Rubriken, in denen die Meldungen und Beiträge – zur besseren Übersichtlichkeit – einsortiert werden. Dies sind CAD/CAM/Design, PDM & PLM, Simulation, Visualisierung & VR, Digitale Fabrik, Rapid Prototyping, Hardware, Dienstleistungen, Antriebstechnik, Automatisierung, Elektrotechnik, Fluidtechnik, Konstruktionselemente, Verbindungstechnik und Werkstoffe. Neuer HTML-Newsletter In unserem neuen, wöchentlichen HTML-Newsletter präsentiert Ihnen die Redaktion des DIGITAL ENGINEERING Magazins die interessantesten News aus den Bereichen CAD, CAM, PLM, Hardware, Veranstaltungen, Forschung, Konstruktionskomponenten und Werkstoffe. Unter der Rubrik „Newsletter“ können Sie den Newsletter schnell und unkompliziert abonnieren. 3/2012 ner eigenen Produktion und Entwicklungsabteilung. „Mit der Gründung unserer „Academy Asia“, einem Zentrum für Wissenstransfer und Netzwerkbildung, im vergangenen Herbst haben wir einen weiteren Meilenstein zum Ausbau eines nachhaltigen und weltweiten Entwicklungs-, Produktionsund Vertriebsnetzwerkes geschaffen“, so Vorstandssprecher Dr. Peter. und im Jahre 2011 den Umsatz im zweistelligen Prozentbereich steigern. Als seinen Nachfolger konnte Bull GerdLothar Leonhart gewinnen, der aus seiner Zeit als Ma nager bei IBM über langjährige Erfahrung im Aufbau von Outsourcing Business Units, in der Markteinführung von komplexen Produkten und Services sowie im Management von großen Projekten verfügt. Trends und Technologien M E C A D A T C A D / C A M C o mp u t ers y s t eme PEPS Drahtschneidelösung in VISI V19 Die Langenbacher MECADAT CAD/CAM Computersysteme GmbH hat VISI PEPSWire vorgestellt, das in der neuen Version 19 die führende PEPS-Drahtschneidelösung mit der speziell für den Werkzeugund Formenbau entwickelten CAD/CAMLösung VISI vereint. Vollständig Feature-basierend liefert die automatische Erkennung von erodierbarer Geometrie in VISI PEPS-Wire zuverlässige Ergebnisse für Drahtschneide-Features. Die speziell für das Drahtschneiden entwickelte Feature-Erkennung findet Bohrungen, offene und geschlossene Matrizen und Stempel, konstante und variable Koniken, Vier-Achsen-Geometrien und neu in V19 auch Koniken mit fixem oder variablem Bund direkt vom Volumenmodell. Wenn 2D-Geometrien zur Verfügung stehen, kann der Anwender per Definition ein Feature erzeugen. Den in einer Baumstruktur dargestellten Features weist der Nutzer die gewünschten Bearbeitungsoperationen zu. Mit Hilfe der grafischen Tools von VISI ist es sehr einfach, komplexe Features zu editieren. Variable Koniken beispielsweise können durch einfaches Ziehen mit dem Cursor am gewünschten Face grafisch editiert werden. Einem Vier-AchsenFeature lassen sich Zwangsbedingungen Fachmesse und Anwendertagung für Rapid-Technologie Automatische Feature-Erkennung für alle Geometrien, die erodierbar sind. Bild: t oder Synchronisationslinien zufügen, das Ergebnis wird dynamisch angezeigt. Durch das intuitive Benutzer-Interface bieten alle Zwei- und Vier-Achsen-Operationen von VISI PEPS-Wire dem Benutzer eine Auswahl an Parametern wie Bearbeitungsrichtung, Offset, Ein- und Ausfahrstrategie usw. an, wobei jedem Parameter ein Symbol zugewiesen ist, das sofort die Auswirkung der gewählten Einstellung auf den Werkzeugweg grafisch anzeigt. VISI PEPS-Wire bietet vordefinierte und frei konfigurierbare Bearbeitungsmethoden mit festgelegter Reihenfolge für Schrupp-, Schlicht- und Trennschnitte. Damit werden die gängigen Bearbeitungsfolgen für die beaufsichtigte und die mannlose Bearbeitung zur Verfügung gestellt, die Programmierung vereinfacht und die Programmierzeit verkürzt. 8.+9. Mai 2012 Der jährliche Treffpunkt für Praktiker, Entwickler und Visionäre mit: · Anwendertagung · Konstrukteurstag · Fachforum „CAD/CAM und Rapid Prototyping in der Zahntechnik“ · Fachforum „Medizintechnik“ · Fachforum „Luftfahrt“ A l t air E n g i n eeri n g Weiterentwicklung im High Performance Computing Altair Engineering hat mit den neuen Produkten Compute Manager und PBS Desktop zwei wichtige Weiterentwicklungen im Bereich des High Performance Computing angekündigt. Der Compute Manager ist Altairs erster strategischer Schritt zum Aufbau einer modernen, webbasierenden und kosteneffizienten Simulationsplattform zur Steigerung der Produktivität von HPCAufgaben. Als Modul der neuen HyperWorks Enterprise Software – auf Basis einer serviceorientierten Architektur (SOA) – versteht der Compute Manager die spezifischen Charakteristika der verwendeten HPC-Applikationen und ermöglicht den Anwendern das Starten und Überwachen ihrer Simulationsaufgaben sowie die Ausführung komplexer Analysen mit einigen wenigen MausKlicks. Nutzer können ihre Jobs über eine webbasierende Schnittstelle abschicken, überwachen und die Resultate sofort überprüfen. Ebenso lassen sich die Ergebnisse grafisch aufbereiten und darstellen, ohne dass ein vorheriges Herunterladen der Daten erforderlich wäre. Der Compute Manager erkennt die verwendeten Anwendungen mittels hinterlegter Applikationsdefinitionen. Auf diese Weise können praktisch beliebige Solverformate auf einfache Weise implementiert werden. www.rapidtech.de Aktuell Trends und Technologien M S C S o f t ware Neue Versionen von Patran und MSC Fatigue MSC Software hat eine neue Version 2012 ihrer Software Patran und MSC Fatigue auf den Markt gebracht. Seit Februar stehen diese zum Download bereit. Verbessert wurden vor allem Funktionen für Modellierung sowie nichtlineare Simulationen und die Berechnung von Versagenskriterien. Zudem wurden die Funktionen für die Lebensdauerprognose von Produkten optimiert. Die neue Struktur des Modellbrowsers von Patran 2012 bietet eine effizientere Menünavigation. Anwender können so besser auf die verschiedenen Komponenten ihrer Modelle zugreifen und diese ändern. Die Struktur ist intuitiv und bedienerfreundlich und lässt sich individuellen Arbeitsabläufen anpassen. Datenbankentitäten sind sich über die Modellstruktur mühelos visualisier-, aufruf- und bearbeitbar. Das verkürzt den Lernprozess, erhöht die Produktivität und trägt dazu bei, dass sich Patran noch intuitiver nutzen lässt. Die Modell browser-Struktur ist für Windows und Linux verfügbar. Mit der Einführung des neuen Solvers von MSC Fatigue 2012 wurde die Berechnung von Haltbarkeit und Betriebsfestigkeit vereinfacht. MSC Fatigue berechnet die Lebensdauer von Produkten auf Basis von Spannungs- oder Dehnungsergebnissen von FE-Modellen, Wechsellasten und Materialeigenschaften. Neben der herkömmlichen spannungsbasierten Analyse (S-N oder Gesamtlebensdauer) ist auch eine dehnungsbasierte Analyse (E-N, lokale Dehnung oder Riss initiierung) möglich. Damit können nun selbst Anwender mit geringen Kenntnissen auf dem Gebiet der Lebensdaueranalyse Berechnungen in der ihnen vertrauten FE-Modellierungsumgebung durchführen. Dank der intuitiven Oberfläche und der hohen Analysegeschwindigkeit ist dem Aspekt der Produkthaltbar- Bild: MSC Software 10 keit ein wesentlich größerer Stellenwert innerhalb des Entwicklungsprozesses einräumbar. Mithilfe der neuen Funktion „MSC Fatigue Shaker“ lässt sich die Lebensdauer von Komponenten berechnen, die einer aus einer einzelnen Quelle stammenden willkürlichen Schwingung ausgesetzt sind. MSC Fatigue 2012 beinhaltet zudem ein neues Modul für Nahtschweißverbindungen, das auf struktureller Spannung aufbaut und die gängigen Klassifizierungsstandards zur Entwicklung von Schweißverbindungen mit langer Haltbarkeit erfüllt. Zusätzlich lassen sich mit „MSC Fatigue 2012 Spot Weld“ Punktschweißverbindungen überprüfen. O P E N M I N D Tech n o l o g ies Postprozessoren als integraler Bestandteil der CAM-Lösung Um die exzellenten Werkzeugbahnen aus hyperMILL sicher auf die Maschine zu bringen, aber auch um jegliche Störung in der Nutzung zu vermeiden, erstellt OPEN MIND Technologies alle Postprozessoren für seine Kunden selbst. Diese sind damit integraler Bestandteil einer hochqualitativen CAM-PostprozessorLösung, die in Sachen Performance und Sicherheit weit über generalisierte Standardlösungen hinausgeht. OPEN MIND entwickelt Postprozessoren für verschiedene Maschinen. Bild: OPEN MIND 3/2012 Die Entwicklung im Bereich der Zerspannungsmaschinen verläuft rasant. Mittlerweile können viele Fräsmaschinen zusätzlich auch drehen, und die Fräsfähigkeiten von Drehmaschinen werden jedes Jahr weiter ausgebaut. Eine Komplettbearbeitung von Werkstücken ist Programm bei den Anwendern – drehen, bohren und fräsen – 2,5D, 3D, 5Achs. OPEN MIND Technologies hat diese Entwicklung auf dem Maschinensektor von Anfang an progressiv begleitet und versteht darum die Schnittstelle zu den Werkzeugmaschinen, den Postprozessor, als integralen Bestandteil seines hochqualitativen CAM-Pakets. Aus diesem Grund erstellt OPEN MIND beinahe 100 Prozent aller Postprozessoren selbst. Dadurch gelingt es, zwei Kernpunkte dieser Dienstleistung erfolgreich miteinander zu verbinden: spezifische Kundenanforderungen und Performance einschließlich der unbedingten Sicherheit. Basierend auf dem Teilespektrum der jeweiligen Firma und den dortigen Er- fahrungen, hat jeder Anwender konkrete Vorstellungen zum NC-Programmformat. Breites Anwendungsspektrum Die Postprozessoren der OPEN MIND Technologies AG zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie die Funktionalität der jeweiligen Steuerungen optimal nutzen können. Die wichtigsten Merkmale im Überblick: • Steuerungszyklen – für das Bohren, Fräsen und Drehen • Weitere 2D-Funktionen • Parameter, zum Beispiel für Vorschubwerte • NC-Programmstrukturen, zum Beispiel Hauptprogramm und Unterprogramme • Programmteil-Wiederholungen • Geschwenkte Arbeitsebene • 5-Achs-Simultanbearbeitungen 11 Aktuell Trends und Technologien KIP Produktives DIN-A0-Hybrid-Drucksystem auf Tonerbasis Der KIP C7800 CAD kann sowohl Standard- und Spezialpapiere, beispielsweise Recycling-Papiere, als auch Folien bedrucken. Ein 20-Blatt-Einzelblatteinzug komplettiert das Medienpaket. Vier Patronen mit je 1.000 Gramm sorgen dafür, dass die hohe Produktivität auch seitens der Tonerkapazität adäquat unterstützt wird. Wie alle KIP-Lösungen verfügt auch der neue KIP C7800 CAD über Ausstattungsmerkmale, die auf einfache Bedienung und hohe Produktivität im Netzwerk ausgelegt sind. Dazu zählen die vollautomatische Medienkalibrierung unabhängig von Papiersorte und -format, das neue Transportband sowie die Vorinstallation aller relevanten Programme, RIPs und Treiber für anspruchsvolle CAD-Anwendungen und A0-Drucke allgemein. Der in jedes bestehende Netzwerk integrierbare Hybriddrucker kann sowohl webbasierte Druckaufträge verarbeiten (KIP PrintNet) als auch Druckausgaben von mobilen Geräten per E-Mail generieren (Cloud Printing). Zudem verfügt er über zwei USB-2.0-Anschlüsse. Bedient wird das Gerät über das intuitive, vollfarbige KIPTouch-Display. S chleicher E lec t r o n ic Bild: KIP Seit kurzem präsentiert KIP mit dem neuen KIP C7800 CAD ein neues HybridDrucksystem auf Tonerbasis. Mit fünf Quadratmetern pro Minute in Farbe (CMYK) oder Schwarzweiß ist er nicht nur produktiv, sondern zugleich auch sehr günstig mit Klickkosten von weniger als 0,3 Euro je Quadratmeter einschließlich aller Nebenkosten. Dies macht Farbdrucke bei fünf Prozent Deckungsgrad so günstig wie S/W-Prints. Damit wird der neue KIP C7800 CAD eine attraktive Wahl für alle größeren Architekten- und Ingenieurbüros, Konstrukteure, Maschinenbauer, Behörden sowie technische und wissenschaftliche Institutionen. Je nachdem, ob farbig (CMYK) oder monochrom, der neue KIP C7800 CAD benötigt für den Druck von fünf Quadratmetern nur eine Minute. Bei einer Auflösung von 600 x 2400 dpi generiert das tonerbasierte LED-System eine brillante und originalgetreue Wiedergabe feinster Linien, Bögen und kleiner Bilder. Mithilfe der drei vollautomatischen Einzugsrollen mit neuer KIP-QuickSwitch-Technologie für schnellen Rollenzugriff kann das System mehrere Medien in verschiedenen Breiten (ab 297 Milli meter bis maximal 914 Millimeter) ohne Produktionsunterbrechung nutzen. Die maximale Drucklänge beträgt 40 Meter. Die neue KIP Cost Review Application ermöglicht ein exaktes Druckkostenma nagement: Farb- und Schwarzweißdrucke können getrennt bearbeitet und berechnet werden. Der KIP C7800 CAD lässt sich darüber hinaus um Auto-Stacker, OnlineFalter und KIP-High-End-CCD-Scanner mit 600 x 600 dpi zum exklusiven Multifunktionssystem erweitern. Das Gerät markiert als zweite Generation exklusiver KIP-Hybriddrucker auf Tonerbasis erneut einen Meilenstein im Bereich anspruchsvoller CAD-Anwendungen. So produktiv und vor allem so profitabel konnten brillante Farbprints in DIN A0 bisher nicht generiert werden. Das System kostet rund 60.000 Euro (UVP) und ermöglicht bei entsprechender Auflage eine schnelle Amortisation. 3D-DRUCKEN MIT THERMOPLAST damit Ihre Ideen Form annehmen Innovative CNC-Steuerung Schleicher Electronic erweitert seinen Systembaukasten für durchgängige Automatisierungslösungen mit seiner neuen High-End-Steuerung aus der XCx-Baureihe und einem robusten Touchscreen in Edelstahlausführung, optimiert für eine werkstattorientierte Bedienung (WOB). Die Modelle der XCxBaureihe zeichnen sich durch eine gute Synchronisation der integrierten SPS- und CNC-Einheiten aus, die durch einen gemeinsamen Variablenspeicher der logischen Einheiten erreicht wird. Für den Einsatz von beliebiger CAD/CAM-Software bietet das integrierte Windows-XP-Betriebssystem optimalen Raum. Das SERCOS-III-Protokoll steuert einerseits die CNC-Achsen und bietet gleichzeitig auch das gute Achens-Monitoring der ebenfalls von Schleicher Electronic vertriebenen Bosch-Rexroth-Servoverstärker und -motore. CNC-Steuerung von Schleicher. Bild: Schleicher Electronic Prototypen • Produkt Mock-ups • Werkzeugbau Konzeptmodelle • Funktionsmuster • Formenbau Halle 6 Stand 6839 Am Helgenhaus 15-19 35510 Butzbach Tel. +49 6033 74888-0 info@medacom.de www.medacom.de www.3ddrucker.de 3/2012 12 Aktuell Veranstaltungskalender Wenn Sie in diesem Bereich eine Ihrer Veranstaltungen platzieren möchten, wenden Sie sich bitte an Frau Maike Gundermann, Tel. 0 63 41/3 89 10 21 (PLZ 46000-79999), Frau Martina Summer, Tel. 0 81 06/3 06-1 64 (PLZ 00000-45999, 80000-99999 + Ausland). 00000-99999 00000-99999 00000-99999 Anbieter Firma/Anschrift Schwerpunkte Termine Schwindt CAD/CAMTechnologie GmbH Callenberger Str. 8 96450 Coburg Tel.: 0 95 61 - 55 60-0 Fax: 0 95 61 - 55 60-10 E-Mail: info@schwindt.eu Internet: www.schwindt.eu Ihr Dienstleister für CATIA und PLM Aktuelle Termine und Orte finden Sie unter www.schwindt.eu DriveConcepts GmbH Wettiner Platz 10 01067 Dresden Tel.: +49 (0)351 / 4858-310 Fax: +49 (0)351 / 4858-400 contact@driveconcepts.com www.driveconcepts.com Mit unserer aktuellen Software MDESIGN 2010 bietet DriveConcepts das vollständige Paket zur Auslegung, Nachrechnung und Optimierung von Getrieben, Lager und Wellen bis hin zur Lastverteilungsberechnung der Verzahnungen. Nie war die Berechnung ganzer Getriebe einfacher! Transcat PLM GmbH Am Sandfeld 11c 76149 Karlsruhe Tel.: +49 7 21 - 9 70 43 - 0 Fax: +49 7 21 - 9 70 43 - 9 71 events@transcat-plm.com www.transcat-plm.com 25 Jahre Transcat: Innovation, Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit Anlässlich des Jubiläums lädt Transcat zu der Veranstaltungsreihe „Open House Day“ ein. Sie werden über die aktuellen Trends im Product-Lifecycle-Management informiert. •19.04.2012 in Unterschleißheim •28.06.2012 in Dortmund •13.09.2012 in Hannover •25.09.2012 in Stuttgart Infos und Anmeldung unter www.transcat-plm.com/openhouse Hier die nächsten CATIA Kurse: CATIA V5 Flächenkurse CATIA V5 Assembly Design Expert Kostenlose CATIA Thementage: Werkzeugbau und NC-Manufacturing Automation und Knowledgeware Im Rahmen des TEDATA Wissensupdate veranstaltet DriveConcepts in 2012 die bewährten Kurse zur Getriebe-, Wellen- und Schraubenberechnung. Weiterhin werden spezielle Kurse zu Windenergieanlagen und Verzahnungsberechnung angeboten. oder auf Anfrage unter Freecall: 0800-CATIAV6 13.3. Schraubenberechnung 14.3. Wellenberechnung 15./16.3. Getriebe berechnen 13.6. Verzahnung nach Norm 14.6. Windturbinen Knowhow 15.6. MDESIGN author Infos & Anmeldung: www.driveconcepts.com/ event.html kostenfreie Webseminare zu wichtigen Themen rund um CATIA, ENOVIA, SIMULIA, 3DVIA Composer Infos und Anmeldung unter www.transcat-plm.com/vera Eröffnungsangebot Ausbildung Schulungszentrum Hannover Infos und Anmeldung unter www.transcat-plm.com/kurse 00000-99999 CADFEM GmbH ANSYS Competence Center FEM Marktplatz 2 85567 Grafing b. München Tel.: +49 (0)8092-7005-0 Fax: +49 (0)8092-7005-77 E-Mail: info@cadfem.de Internet: www.cadfem.de 00000-99999+A+CH Comsol Multiphysics GmbH Berliner Straße 4 37073 Göttingen Tel.: +49-(0)551-99721-0 Fax: +49-(0)551-99721-29 E-Mail: info@comsol.de Internet: w ww.comsol.de Technische Informationstage ANSYS Strukturmechanik statisch/dynamisch – linear/nichtlinear – implizit/explizit on Ingenieur zu Ingenieur und anhand von Beispielen aus V der Praxis vermitteln die Veranstaltungen einen technischen Überblick über die Simulationsmöglichkeiten des Programms ANSYS in verschiedenen strukturmechanischen Anwendungsbereichen. Die Teilnahme ist kostenfrei. www.cadfem.de/strukturmechanik COMSOL Multiphysics ist ein Werkzeug für virtuelle Produktentwicklung basierend auf der Finite-Elemente-Methode. In unseren Veranstaltungen erlernen Sie verschiedene Modellierungstechniken und erstellen selbständig Simulationsmodelle. Wir zeigen Ihnen, wie Sie COMSOL Multiphysics effektiv und produktiv für Ihr eigenes Aufgabengebiet einsetzen können. Im Mittelpunkt stehen die vielfältigen Möglichkeiten, physikalische Phänomene miteinander zu koppeln. 00000+80000 00000+59999 Die Teilnahme an unseren Workshops ist kostenfrei. 10000-80000 +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ PLZ 3/2012 • 28.03.12 in Kassel • 19.04.12 in Nürnberg • 09.05.12 in Hamburg • 15.05.12 in Berlin • 22.05.12 in Aachen • 14.06.12 in Wels (A) • 26.06.12 in Dortmund Weitere Termine und Themen: www.cadfem.de/infotage COMSOL Multiphysik Workshops: www.comsol.de/events Trainingskurse: www.comsol.de/training Anwenderkonferenz: www.comsol.de/ conference2012/europe SPI GmbH Kurt-Fischer-Straße 30a 22926 Ahrensburg Tel.: 04102 / 70 60 E-Mail: info@spi.de Internet: w ww.spi.de AfterWorks Seminarreihe der SPI GmbH Jahrelange Erfahrung mit SolidWorks, mit Konstruktionsprüfungs- und Analysetools, Datenmanagementlösungen und Technischer Dokumentation machen uns zum Experten bei der Beratung und Auswahl Ihrer Lösung. Unsere AfterWorks Seminarreihe wendet sich an Entscheider und zeigt neue Wege und Lösungsansätze. Die ca. 2stündigen Termine in unseren Niederlassungen beginnen jeweils um 17:00 Uhr. Details und Anmeldung per Telefon oder unter www.spi.de/de/1077/afterworks AfterWorks 18.04.2012 in Herne Nachhaltig Konstruieren: Mehr als der Grüne Anstrich 08.05.2012 in Ahrensburg Maschinenrichtl. u. Produktsicherheitsgesetz i.d. Praxis 09.05.2012 in Greifswald Wenn Datenverwaltung im Kopf nicht ausreicht: EPDM CFturbo® Software & Engineering GmbH Unterer Kreuzweg 1 01097 Dresden Tel.: 0351 / 40 79 04 - 79 Fax: 0351 / 40 79 04 - 80 E-Mail: info@cfturbo.de Internet: w ww.cfturbo.de Die CFturbo® Software & Engineering GmbH ist ein Dienstleistungs- und Softwareunternehmen mit Hauptsitz in Dresden und einem Büro in München. Tätigkeitsschwerpunkte sind CAEBerechnungs- und Entwicklungsdienstleistungen auf dem Gebiet der Turbomaschinen. Dazu gehören Auslegung, Entwurf, Simulation - insbesondere CFD und FEM, Optimierung, Prototypenbau und Konstruktion von Turboladern, Turbinen, Verdichtern, Ventilatoren, Gebläsen und Pumpen. Die Firma entwickelt und vermarktet das Turbomaschinen-Entwurfsprogramm CFturbo® und führt kundenspezifische Softwareentwicklungen durch. CFturbo®-Schulungen 14.03.2012, Dresden 18.04.2012, Dresden 09.05.2012, Dresden 13.06.2012, Dresden 11.07.2012, Dresden 15.08.2012, Dresden CENIT Akademie Industriestraße 52-54 70565 Stuttgart Tel.: +49 711 7825-3393 Fax: +49 711 782544-4393 E-Mail: training@cenit.de www.cenit.de/akademie Die CENIT Akademie unterstütz Anwender, Führungskräfte und Administratoren im Produkt Lifecycle Management (PLM). Das Angebot umfasst Kurse in den Bereichen CATIA, PDM, NC, DELMIA, FEM sowie Systemadministration. Aber auch Branchenkurse für Automobil und Luftfahrt gehören zum Portfolio. www.cenit.de/ akademie Kostenlose Web-Seminare zu aktuellen PLM-Themen und Produkten. Beispielsweise zu Dymola, 3D VIA Composer uvm. http://www.cfturbo.de/ training.html www.cenit.de/ webseminare Schwerpunkte Termine GOM - Gesellschaft für Optische Messtechnik mbH Mittelweg 7-8 38106 Braunschweig Tel.: +49 531 39029 0 Fax: +49 531 39029 15 E-Mail: info@gom.com Internet: www.gom.com GOM Inspect Einführungsseminare Netzbearbeitung und Inspektion von 3D-Punktwolken GOM Inspect Einführungsseminare Netzbearbeitung & Inspektion in Braunschweig MSC.Software GmbH Am Moosfeld 13 81829 München Tel.: 089 / 431 987 0 Fax: 089 / 436 17 16 E-Mail: info.de@mscsoftware.com Internet: www.mscsoftware.com Nastran, Adams & Marc User Meetings Software Factory GmbH Parkring 4 85748 Garching bei München Tel.: 089 / 323 501-10 Fax: 089 / 323 501-53 E-Mail: cad@sf.com Internet: www.sf.com Workshops, Seminare und Consulting zu folgenden Themen: Die kostenlose GOM Inspect Software eröffnet den freien Zugang zur 3D Datenbearbeitung für alle. Anwender aus den Bereichen RP, CAD/CAM, CAE und CAQ erlernen in diesem Seminar den Umgang mit GOM Inspect. Die eintägigen GOM Inspect Einführungsseminare bieten praktische Übungen zu Datenimport, Netzbearbeitung, 3D-Inspektion, 2D-Inspektion, GD&T, Prüfberichte, Daten-Export, etc. MSC Software lädt alle Anwender zu deutschsprachigen User Meetings für Nastran, Adams und Marc ein. Sie erwarten interessante Anwendervorträge und themenbezogene Diskussionsgruppen. Nutzen Sie diese Gelegenheit für den fachlichen Dialog und die Diskussion mit Referenten, Anwendern und Entwicklern. Mehr Informationen unter http://pages.mscsoftware.com/UserMeetings.html • Software-Entwicklung mit Pro/TOOLKIT und J-Link für Creo Parametric (Pro/ENGINEER) • Anpassungen von Windchill • Migration von Pro/INTRALINK 3.x Datenbanken • Wanddickenprüfung in Creo Parametric (Pro/ENGINEER) mit PE-WALLCHECK 80000 90000 40000 00000-99999 CH Software Factory – die TOOLKIT | EXPERTEN für Creo und Windchill • 19.03.2012 • 21.05.2012 • 16.07.2012 www.gom.com/de/ 3d-software.html Nastran User Meeting 8. - 9. Mai 2012 Adams User Meeting 9. - 10. Mai 2012 Marc User Meeting 10. - 11. Oktober 2012 Veranstaltungsort: Hotel und Konferenzz. Dolce Andreas-Danzer-Weg 1 85716 M.-Unterschleissheim • Entwicklerworkshop Pro/ TOOLKIT auf Anfrage • JLink Entwicklerworkshop auf Anfrage • Workshop Windchill Customization auf Anfrage • Inhouse Workshops auf Anfrage Infos auf www.sf.com oder per Email an cad@sf.com KISSsoft AG Uetzikon 4 8634 Hombrechtikon Switzerland Tel.: +41 55 254 20 50 Fax: +41 55 254 20 51 E-Mail: info@KISSsoft.AG Internet: www.KISSsoft.AG Die KISSsoft AG stellt Maschinenbau-Berechnungsprogramme für die Nachrechnung, Optimierung und Auslegung von Maschinenelementen (Zahnräder, Wellen, Lager, Schrauben, Federn, Passfedern, Presssitze und andere) her. KISSsoft bietet auf der Grundlage von internationalen Berechnungsstandards (ISO, DIN, AGMA, FKM, VDI etc.) weitgehende Optimierungsmöglichkeiten. Die Anwendung erstreckt sich vom einfachen Maschinenelement bis zur automatischen Auslegung von kompletten Getrieben. Schnittstellen zu allen wichtigen CADs runden dieses Angebot ab. 20.-22.03. Zahnrad Vertiefungsschulung DSC Software AG Am Sandfeld 17 76149 Karlsruhe Tel.: 07 21/ 97 74-1 00 Fax: 07 21/ 97 74-1 01 E-Mail: info@dscsag.com Internet: www.dscsag.com DSC Lösungen erweitern den Leistungsumfang von SAP in den Bereichen Product Lifecycle Management und DokumentenManagement um: • eine intuitive und effiziente Bedienoberfläche mit intelligenter Prozessunterstützung • die Integration von Produktentwicklung und Fertigungsplanung • zahlreiche praxisnahe Zusatzlösungen, Integrationen für CAx, Office und vieles mehr Aktuelle Veranstaltungen finden Sie auf www.dscsag.de AutoForm Engineering Deutschland GmbH Emil-Figge-Str. 76-80 44227 Dortmund Tel.: +49 231 9742-320 Fax: +49 231 9742-322 E-Mail: info@autoform.de www.autoform.com AutoForm bietet Softwarelösungen für den Werkzeugbau und die Blechumformung an. Deren Einsatz verbessert die Zuverlässigkeit in der Planung, reduziert die Anzahl der Werkzeugerprobungen und verkürzt die Tryout-Zeiten. Dies führt zu höchster Qualität bei der Bauteil- und Werkzeugkonstruktion und maximaler Verlässlichkeit in der Fertigung. Zudem werden Pressenausfallzeiten und die Ausschussrate in der Fertigung erheblich reduziert. Das Lieferspektrum wird abgerundet durch maßgeschneiderte Trainings, Fortbildungen, konkreten Implementierungsprojekten und Consultingaktivitäten. Softwaretrainings: www.autoform.com/training Fortbildung: www.autoform.com/ fundamental-training Consulting: www.autoform.com/ consulting Veranstaltungen: www.autoform.com/events CD-adapco Nürnberg Office Nordostpark 3-5 90411 Nürnberg Tel.: +49-911-94643-3 Fax: +49-911-94643-99 info-de@cd-adapco.com www.cd-adapco.com STAR Global Conference 2012 STAR Global Conference 2012 19. – 21. März 2012 NAFEMS Deutschland, Österreich, Schweiz GmbH Osterham 23, 83233 Bernau Tel.: 0 80 51 - 96 59 3 49 Fax: 0 80 51 - 96 74 3 37 E-Mail: roger.oswald@nafems.org Internet: www.nafems.org NAFEMS deutschsprachige Konferenz 2012 NAFEMS ist eine internationale, neutrale und unabhängige Interessenvertretung der Anwender numerischer Simulationsmethoden (FEM, CFD, MKS, …) mit weltweit über 1.000 Mitgliedsorganisationen. Die erste deutschsprachige NAFEMS Konferenz bietet eine Plattform, auf der neue Techniken und Tools präsentiert werden und Teilnehmern die Möglichkeit geboten wird, auf breiter Basis erfolgreiche Anwendungen und Trends mit Spezialisten aus Industrie und Forschung zu diskutieren. Keynote-Vorträge von Dr.-Ing. Ralph Sundermeier, Volkswagen AG, und Prof. Peter Wriggers, Universität Hannover. Mehr als 50 führenden Industrieexperten tragen die Geheimnisse ihres Erfolgs vor, erläutern ihre CAE Techniken und legen detailliert die Vorteile dar, die sie durch die Anwendung von technischer Simulation bei den schwierigsten Problemen gewonnen haben. Erfahren Sie mehr über die Best Practices für Wärmeübertragung und Turbulenz, Gittererzeugung und Geometrieaufbereitung, bzw. über die Simulation von Verbrennung, Chemie, Füllprozesse oder Elektrisierung in den kostenlosen Trainings. +++ Seminare & Schulungen +++ Seminare & Schulungen +++ Firma/Anschrift 10.-11.04. Zahnrad & Welle Einsteigerschulung 08.05. Schraubenschulung Sonderseminar Info und Anmeldung auf www.KISSsoft.AG Call for Papers und Ankündigung: NAFEMS deutschsprachige Konferenz 2012 Berechnung und Simulation – Anwendungen, Entwicklungen, Trends 8. - 9. Mai 2012, Bamberg, Deutschland www.nafems.org/dach2012 3/2012 +++ Roadshows & Marketing +++ Roadshows & Marketing +++ Anbieter Usergroups & Messen 80000 80000 30000 PLZ 13 Aktuell Veranstaltungskalender 14 Im Fokus Mechatronik M odellbas i e r tes S y stems E ng i nee r i ng Durchgängige Entwicklung mit erlebbaren Prototypen V on G rischa B eier , U we R othenburg , R obert W oll , R ainer S tark Moderne Produktentwicklungsphilosophien sollten den gesamten Lebenszyklus eines Produkts sowie alle daran beteiligten Prozesse und Akteure berücksichtigen. Um dies zu ermöglichen, müssen Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen wie Konstrukteure, Elektrotechniker, Informatiker und Produktionstechniker ihre Anforderungen an das Produkt formulieren, in dessen Entwicklung eingebunden werden und sich dabei abstimmen. Die bekannten Vorgehensmodelle VDI 2221 und V-Modell bieten dafür in vielen Branchen eine gute Orientierung, lassen aber den direkten Zuschnitt auf die Entwicklungsaktivitäten mit digitalen Produktund Produktionssystemmodellen vermissen. D ie Integration der unterschiedlichen Vorgehensweisen, Werkzeuge und auch Vorstellungen der beteiligten Akteure stellt heutzutage eine zentrale Herausforderung für die Produktentwicklung dar. Darüber hinaus besteht ein wachsender Bedarf, auch die technischen und interaktiven Zusammenhänge von produktübergreifenden Intelli- genzen und Funktionalitäten (Produkt zu Nutzer, Produkt zu Produkt, Produkt zu Umwelt) während der Entwicklung zu beschreiben, zu erproben und abzusichern. Bild 1 stellt den Zusammenhang zwischen den – nur sehr bedingt mit durchgängig modellbasierten Lösungen unterstützten – frühen Systementwurfs- und -absicherungsphasen und den späteren Ausgestaltungsphasen der Produktgewerke (Bauteile, Softwaremodule, Elektronikmodule usw.) dar. Für die späteren Ausgestaltungsphasen existiert bereits eine starke Unterstützung durch CAx-Werkzeuge. Künftige Lösungen der virtuellen Produktentstehung müssen stärker auf die frühen Phasen der disziplinenübergreifenden Systementwicklung fokussieren. Dieser Artikel stellt innovative Forschungsansätze für das Systems Engineering vor. Ziel der Ansätze ist es, die Entwicklung informationstechnisch und methodisch robuster zu gestalten, um ihren Einsatz auch in Industrien mit schnell aufeinanderfolgenden Entwicklungszyklen zu ermöglichen. Grundlagen des Systems Engineering Bild 1: Erweiterter Systems-Engineering-Prozess. 3/2012 Systems Engineering ist ein interdisziplinärer Ansatz, der existierende und etablierte Vorgehensweisen aus den unterschiedlichen Fachdisziplinen ergänzt und integriert. Der Systems-EngineeringAnsatz stellt Tools bereit, mit deren Hilfe Daten aus unterschiedlichen Werkzeugen verknüpft werden können. Er sieht Im Fokus Mechatronik Beschreibungssprachen vor, die die disziplinenübergreifende Verständigung über die zentralen Artefakte eines Produkts ermöglicht – wie etwa die Anforderungen, die es erfüllen muss, die Funktionen, die es bereitstellen muss, und die Komponenten, aus denen es besteht. Systems Engineering ist ein umfassender, strukturierter und iterativer Problemlösungsprozess, der aufgrund dieser Charakteristika für die Entwicklung mechatronischer Produkte gut geeignet ist. Im Gegensatz zu den in der Mechatronik etablierten Vorgehensmodellen fokussiert Systems Engineering nicht nur auf das Produkt, sondern betrachtet das gesamte System. Moderne Systems-Engineering-Ansätze berücksichtigen zudem die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit: Wirtschaftlichkeit, Ökologie und soziale Verträglichkeit. Methodische Unterstützung des Systems Engineering Im Folgenden werden aktuelle Lösungen aus der Forschung vorgestellt, die sowohl darauf abzielen, die methodische Anwendbarkeit des Systems Engineering als auch dessen Simulations- und Analysekompetenz zu verbessern. Die Sicht des Systems Engineering auf das Produkt als System erlaubt eine nachhaltigkeitsorientierte Produktgestaltung. Häufig ist eine Produktoptimierung im Hinblick auf eine einzelne Lebensphase, etwa die Produktion, für andere Lebensphasen nicht optimal. Daher müssen die Anforderungen, die sich aus den unterschiedlichen Betrachtungsweisen ergeben, nicht isoliert betrachtet, sondern in Einklang gebracht werden. Zu diesem Zweck hat das Fraunhofer IPK zusammen mit der TU Berlin eine methodische Vorgehensweise entwickelt, wie ein Produkt, bezogen auf seinen gesamten Lebenszyklus, möglichst nachhaltig gestaltet werden kann. Dabei spielt die enge Zusammenarbeit zwischen Produktentwicklern, Produktionsplanern und Experten des Life Cycle Assessment (LCA) eine wichtige Rolle. Ein einzelner Produktentwickler kann nur schwer beurteilen, wie sich ein Produkt in seinen unterschiedlichen Lebensphasen unter dem sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Aspekt verhält. Wie die Fertigung einzelner Komponenten abläuft, ist häufig nur dem entsprechenden Produktionsverantwortlichen bekannt. Welche Bild 2: Abhängigkeiten zwischen den Datenartefakten der Produktentwicklung. Kennzahlen dabei für eine Nachhaltigkeitsbewertung erfasst werden müssen, kann nur ein LCA-Experte umfassend beurteilen. Um die entwickelte Vorgehensweise zu unterstützen, wurde die werkzeuggestützte Methode House of Sustain ability entwickelt. Ein Team, bestehend aus einem Produktentwickler, einem Produktionsplaner und einem LCA-Experten, erarbeitet dabei gemeinsam ein Modell, das die Zusammenhänge zwischen Produktcharakteristika und vordefinierten Indikatoren für die Nachhaltigkeitsbewertung beschreibt. Dieses Wechselwirkungsmodell ermöglicht die automatische Bewertung von Gestaltungsalternativen eines Produkts im Hinblick auf ihre soziale, ökonomische und ökologische Nachhaltigkeit. Die Bewertungsergebnisse werden anschließend mit Hilfe des Visualisierungswerkzeugs Sustainability Dashboard grafisch aufbereitet, um die Auswahl der Gestaltungsalternativen zu unterstützen. Bei der beispielhaften Evaluierung der Methode wurde deutlich, dass eine nachhaltigkeitsorientierte Produktgestaltung ein ausreichendes Wissen über alle der Entwicklung nachgelagerten Lebensphasen des Produkts voraussetzt. Da dieses Prozesswissen derzeit häufig nicht ausreichend dokumentiert ist, ist eine enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Experten angezeigt. Kernbestandteil des Systems Engineering ist neben der horizontalen auch die vertikale Lebenszyklusbetrachtung, wobei eine Durchgängigkeit zwischen unterschiedlichen Datenartefakten der Produktentwicklung angestrebt wird. Die Methode der durchgängigen Nach- verfolgbarkeit (Traceability) ist eine gute und vergleichsweise schlanke Vorgehensweise, um isolierte Entwicklungsmodelle und -werkzeuge verknüpfen zu können. Abhängigkeiten zwischen den entwickelten Modellen (zum Beispiel Anforderungen, Funktionen, Produktstrukturen), die bisher nur implizit durch das Wissen der Entwickler repräsentiert sind, werden dabei mit Hilfe von Verknüpfungen explizit abgebildet (siehe Bild 2). Ihr Dienstleister für CATIA und PLM Effizienter Einsatz von CATIA und ICEM GetReady für V6 PLM on Demand mit ENOVIA V6, CATIA V5 und NX CATIA Architektur mit GEHRY Technologies Wissensmanagement mit EXALEAD www.schwindt.eu 3/2012 SWI_11201_Az_44x132_eco_2.indd07.02.2012 1 8:43:33 Uhr 15 16 Im Fokus Mechatronik Entwicklungsbegleitende Bewertung der Produkt-Abhängigkeiten Der vom Fraunhofer IPK entwickelte Prototyp ModelTracer zielt auf die entwicklungsbegleitende Modellierung und Auswertung der Abhängigkeiten zwischen den verschiedenen Artefakten der System entwicklung. Eine große Herausforderung liegt dabei in der effizienten Modellierung der Abhängigkeiten. Daher stellt der ModelTracer einen Wizard zur Steigerung der Effizienz bei der Identifikation der Abhängigkeiten bereit, mit dessen Hilfe es gelingt, den dafür notwendigen Aufwand um bis zu 80 Prozent zu reduzieren. Die Vorteile der entwickelten Methode offenbaren sich insbesondere in Bezug auf das domänenübergreifende Änderungsmanagement: Änderungen werden nachverfolgbar und somit Eingriffe in Entwicklungsbereiche anderer Entwickler leichter identifizierbar. Darüber hinaus können verschiedene Änderungsvarianten im Hinblick auf den dadurch entstehenden Aufwand frühzeitig bewertet werden, was der Entscheidungsunterstützung dient. Um die Potenziale des Ansatzes möglichst effizient zu nutzen, setzt der ModelTracer das Visualisierungswerkzeug Ariadne’s Eye ein (siehe Bild 3), um die gespeicherten Informationen möglichst gewinnbringend auszuwerten und systemübergreifende Sichten kontextsensitiv bereitzustellen. Zusätzlich bietet der ModelTracer für die Anwendung im Unternehmen zahlreiche Möglichkeiten der Prozessunterstützung. Auf Basis der Verknüpfungsin- Bild 3: TraceabilityVisualisierungswerkzeug Ariadne’s Eye. 3/2012 formationen ist es möglich, automatisch FMEA-Formblätter zu erstellen, StatusInformationen werkzeugübergreifend zu aggregieren sowie Change Requests anzustoßen. Darüber hinaus kann die Zulieferer-Integration bedeutend vereinfacht werden, indem mithilfe der Verknüpfungen relevante Teilmodelle identifiziert und ausschließlich diese in Spezifikationen weitergegeben werden. Geistiges Eigentum bleibt somit geschützt, während sich der Aufwand für das Erstellen von Spezifikationen minimiert und Zulieferern deren Analyse erheblich erleichtert wird. Neue Simulations- und Analysekompetenz für das Systems Engineering In der industriellen Anwendung besteht ein sehr hoher Bedarf an Methoden zur frühzeitigen funktionalen Integration virtueller mechatronischer Produkte, deren Verhalten sich durch die Kombination und Wechselwirkung des Verhaltens der Teilsysteme definiert. Die Erweiterung des Digital Mockup (DMU) um funktionale Aspekte sowie die Unterstützung der Zusammenarbeit der Disziplinen Mechanik, Elektronik und Software-Entwicklung ist daher zwingend notwendig. Am Fraunhofer IPK entwickelte Technologien des Smart Hybrid Prototyping zielen darauf ab, eine effiziente bedarfsund aufgabenorientierte Lösung zur Evaluation mechatronischer Produkte verfügbar zu machen. Smart Hybrid Prototyping stellt somit eine innovative Form des Entwickelns entlang des Produktent- wicklungsprozesses von der Idee bis zur Freigabe von mechanischen und mechatronischen Systemen dar, bei der die jeweils digital verfügbaren Partialmodelle zweckmäßig – im Sinne von Korrektheit, funktionaler Verhältnismäßigkeit und Kostenaufwand – mit Labor-Hardware physikalisch adäquat kombiniert werden. Ziel ist es, die spätere Produktfunktion für Entwickler und Kunden gleichermaßen erlebbar in Echtzeit abzubilden. Der Begriff „Smart“ kann sowohl auf die Prototypen selbst als auch auf den Prototyping-Prozess bezogen werden. Smarte funktionale virtuelle Prototypen lassen sich nicht nur in ihrer Geometrie, sondern auch in Eigenschaften wie Funktionalität, Bedienbarkeit, Verhalten und Ästhetik an Am Geschäftsfeld Virtuelle Produktentstehung des Fraunhofer IPK… …entwickeln Fachleute zukunftsorientierte Technologien und Methoden für die Produktentstehung und passen diese für die Kunden bedarfsgerecht an. Ziel ist es, bei effektiver und effizienter Entwicklung die Qualität und den Innovationsgrad industrieller Produkte zu steigern, um damit deren Erfolgspotenzial zu erhöhen. Hierzu unterstützt das Geschäftsfeld die durchgängige Digitalisierung des Produktentstehungsprozesses. Zudem stellen die Ingenieure Anforderungen an die Nachhaltigkeit von Produkten und Prozessen ebenso in den Fokus der virtuellen Produktentstehung wie IT-Lösungen für die Planung und Unterstützung von Wartungs- und Reparaturarbeiten. In diesem Kontext entwickeln die Mitarbeiter organisatorische, informationstechnische und methodische Engineering-Lösungen. Für die Projektbearbeitung verfügt das Geschäftsfeld Virtuelle Produkt entstehung über marktgängige CAx-, PDM/PLM- und Simulationswerkzeuge sowie moderne Virtual-Reality-Einrichtungen, 3D-Scanner und RapidPrototyping-Möglichkeiten. Mehr unter: www.ipk.fraunhofer.de/ geschaeftsfelder/virtuelle-produktentstehung Im Fokus Mechatronik 17 das künftige Produkt annähern. Diese Prototypen können flexibel aus bereits bestehenden physischen wie auch aus virtuellen Komponenten zusammengesetzt werden. Die Smart-Hybrid-PrototypingTechnologie kombiniert unter anderem Methoden aus den Bereichen CAD, DMU, Multiphysik- und Mechatronik-Simulation, haptische Interaktion sowie Mixed Reality und erweitert diese um Techniken, die das realistische Erleben von nichtvisuellen Produkteigenschaften ermöglichen. Hierzu dienen mechatronische Systeme als Brücke zwischen physischer Realität und digitaler Virtualität. Sie ermöglichen das Erfahren von schwer oder gar nicht visualisierbaren Produkteigenschaften wie Gewicht, Trägheit, Dämpfung sowie haptischer Produkteigenschaften. Zusammenfassung und Ausblick Die vorgestellten Lösungen aus der Forschung sind ein erster Schritt hin zu einer erleichterten Anwendbarkeit des Systems-Engineering-Ansatzes. Im Speziellen werden dadurch methodische Kernanforderungen erfüllt: die Orientierung auf die Nachhaltigkeit des zu entwickelnden Produkts sowie eine durchgängige Nachverfolgbarkeit zwischen den vormals isolierten Artefakten der Produktentwicklung. Insgesamt besteht der Anspruch darin, die traditionell gewachsenen Differenzen zwischen den Disziplinen durch eine integrierende Entwicklungsumgebung zu verringern. Im Hinblick auf die Simulations- und Testaktivitäten wurde eine Lösung vorgestellt, die erlebbare hybride Prototypen in die Entwicklung einbettet. Allen beschriebenen Ansätzen ist gemeinsam, dass sie das modellbasierte Systems Engineering besonders in den wenig elaborierten frühen Phasen unterstützen. Künftige Forschungsschwerpunkte des Fraunhofer IPK liegen auf der intuitiven Interaktion und Erlebbarkeit zwischen Entwickler und Produkt, der verbesserten Integration von Entwicklungsdaten und -prozessen über den gesamten Lebenszyklus hinweg sowie auf der funktionalen Absicherung komplexer mechatronischer Produkte in den frühen to Phasen ihrer Entwicklung. Die Autoren arbeiten unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Rainer Stark im Geschäftsfeld Virtuelle Produktentstehung des FraunhoferInstituts für Produktionsanlagen und Kon struktionstechnik (IPK) in Berlin. Bild 4: Smart Hybrid Prototyping zur visuellen und haptischen Nachempfindung des Schließverhaltens einer Heckklappe. Bilder: Fraunhofer IPK www.innomateria.de Innovative Werkstoffe von heute für die Produkte von morgen Interdisziplinäre Kongressmesse für innovative Werkstoffe Köln, 22.–23. Mai 2012 Koelnmesse GmbH Messeplatz 1 50679 Köln, Germany Tel. +49 221 821-3878 Fax +49 221 821-3719 innomateria@koelnmesse.de iMateria_AZ_Digital_Engineering_90x130_D .indd 1 Mitveranstalter: 3/2012 09.02.12 09:39 18 Im Fokus Mechatronik G anzhe i tl i ches D es i gn komplexe r ve r te i lte r A utomat i s i e r ungss y steme Blaupause für ein Entwurfsmuster V on T imo F rank , D aniel S chüt z , B irgit V ogel - H euser Im Forschungsprojekt FAVA (Funktionaler Anwendungsentwurf für verteilte Automatisierungssysteme) wird derzeit an Beschreibungsmitteln, Methoden und Werkzeugen zur Unterstützung der Planung verteilter Automatisierungssysteme gearbeitet. An ein verteiltes Automatisierungssystem werden über ein zentrales Automatisierungssystem hinaus spezifische funktionale und nicht-funktionale Anforderungen gestellt, was seine Komponenten, deren Verhalten, die Funktionsverteilung der Gesamtanwendung auf die Komponenten und die dazwischen stattfindende Kommunikation angeht. Die Planung und Realisierung solcher Systeme stellt immer noch eine große Herausforderung dar. A utomatisierte Produktionsanlagen müssen auch bei wechselnden Randbedingungen optimal betrieben werden können. Dazu sollten eine Vielzahl von Informationen erfasst und im Automatisierungssystem berücksichtigt werden, zum Beispiel bei Produkten mit unterschiedlichen Eigenschaften bei kleinen Losgrößen, wechselnde Qualitäten der Rohmaterialien usw. Die früher getrennten Regelungs- und Steuerungsaufgaben sind aus diesem Grund immer weiter zu vernetzen. Ein Beispiel ist die Auftragsfertigung mit modernen Interlocking-Verfahren und Wiedereinspeisung zur Qualitätssteigerung mit Einzelstückgutverfolgung durch die gesamte Fertigung. Dafür müs- sen Steuerungen mit in der Produktion eingesetzten PCs und Datenbanksystemen vernetzt werden und zuverlässig kommunizieren. Je mehr zusätzliche Aspekte dabei einbezogen werden – wie etwa Bearbeitungszustand, Testergebnisse und Durchlaufzeit – desto dichter kann die Produktionsanlage am Optimum „gefahren“ werden. Die Architektur der Automatisierungstechnik wird so immer komplexer. Der Entwurfsprozess dieser Anlagen wird deshalb aufwändiger und schwerer zu beherrschen. Entwurfsmethoden für Automatisierungssysteme fokussieren derzeit auf zentrale Strukturen. Es existieren seit über zehn Jahren Ansätze wie die IEC61499, für die jetzt industriell einsetzbare Werkzeuge verfügbar sind. Es fehlt aber ein ganzheitlicher Ansatz für den systematischen Entwurf verteilter Automatisierungssysteme. Im Forschungsprojekt FAVA wird eine solche Methode entwickelt. Im Forschungsprojekt FAVA wird derzeit an Beschreibungsmitteln, Methoden und Werkzeugen zur Unterstützung der Planung verteilter Automatisierungssysteme gearbeitet. 3/2012 Die Aufgabenstellung Zur optimalen Steuerung und Regelung technischer Prozesse müssen Informationen von verschiedenen, oft räumlich weit auseinander liegenden, aber doch funktional zusammengehörigen Informationsquellen (Sensoren, Bedieneingriffen usw.) verknüpft, gemeinsam verarbeitet und dann an verschiedene In- formationsempfänger (Aktoren, Schnittstellen zum Bediener usw.) übermittelt werden. Die dafür erforderlichen verteilten Automatisierungssysteme werden aus verschiedenen Komponenten zusammengesetzt, die jeweils aus Hard- und Software bestehen und hinsichtlich ihrer Funktionen anpassbar sind. Zu diesen Komponenten zählen nicht nur speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS), konfigurierbare Sicherheitsrelais und parametrierbare Buskoppler, sondern vermehrt auch so genannte „intelligente“ Sensoren und „intelligente“ Antriebe mit eigener Datenverarbeitungsfähigkeit. Häufig werden für bestimmte automatisierungstechnische Teilaufgaben bestimmte Technologien und Komponenten festlegt, zum Beispiel ein Kommunikationssystem (beispielsweise den Feldbus Profinet) oder bestimmte Sensoren und Aktoren. Erfahrungen aus vergangenen Projekten spielen eine große Rolle bei Entscheidungen. Es werden in neuen Projekten Produkte bestimmter Hersteller, bekannte Technologien oder andere, durchaus auch nichttechnische Vorgaben umgesetzt. Der Lösungsraum wird aufgrund dieser Vorgaben beschränkt, so dass man zu einer handhabbaren Menge von alternativen Lösungen kommt, aus der eine auswählt werden muss. Diese Lösung kann die Beste sein – möglicherweise gibt es aber andere, bessere Lösungen, die nicht in Betracht gezogen wurden. Im Fokus Mechatronik Systementscheidungen, die aufgrund von früheren Projekten getroffen wurden, könnten für ein neues Projekt mit anderen Anforderungen nicht mehr optimal sein. Ein reines Übernehmen wäre also ungünstig, genauso wie das Verharren bei zunehmend suboptimaler werdenden Lösungen (etwa PROFIBUS DP gegenüber Industrial-Ethernet-Lösungen). Es ist eine gezielte Unterstützung für den Planer von verteilter Automatisierungstechnik nötig, um auch einen größeren Lösungsraum bei der Planung berücksichtigen zu können. Das Konzept von FAVA Das in FAVA entwickelte Konzept umfasst zu dieser Unterstützung drei Bestandteile: • einen Workflow, der für verteilte Systeme entwickelt wurde und der auf dem verbreitet eingesetzten V-Modell basiert, • eine Beschreibungssprache, mit der verteilte Systeme gezielt entwickelt werden können und • Entwurfsmuster, die den Planer bei Systementscheidungen und konkurrierenden Anforderungen unterstützen. Sollen spätere Lösungen die gestellten Anforderungen erfüllen, müssen diese zunächst eindeutig formuliert werden. Bei einer „Spezifikation der Anforderungen an ein Automatisierungssystem“ denkt man im Allgemeinen an die Spezifikation der Funktion, die das System ausführen soll, also zum Beispiel „Regelung eines Füllstands“. Für die Spezifikation automatisierungstechnischer Funktionen gibt es eine Vielzahl von Beschreibungsmitteln, zum Beispiel Statecharts, Petrinetze, Taktzeitdiagramme usw. Bei dieser Spezifikation der Funktion soll die Festlegung auf eine Technologie oder auf bestimmte Komponenten der Realisierung zunächst vermieden werden. Dabei gilt es, die anderen Anforderungen zu berücksichtigen, die sich nicht auf das „WAS“ der automatisierungstechnischen Funktion beziehen, sondern auf das „WIE“ ihrer Umsetzung und ihres späteren Einsatzes. Diese so genannten nichtfunktionalen Anforderungen sind vielfältig und umfassen alles von der Sicherheit und Zuverlässigkeit bis hin zu Echtzeitanforderungen. Einen Eindruck davon gibt die VDI/VDE-Richtlinie 3694. Im Projekt FAVA wurden Konzepte erarbeitet, die unter Berücksichtigung spezifizierter nicht-funktionaler Anforderun- FAVA-Projekt (funktionaler Anwendungsentwurf für verteilte Automatisierungssysteme) der TU München. Bilder: TU München gen Lösungsmöglichkeiten und deren prinzipielle Realisierung aufzeigen. Es wird auf technische nichtfunktionale Anforderungen fokussiert, nichttechnische (zum Beispiel kommerzielle) Anforderungen werden nicht einbezogen. Es werden insbesondere diejenigen funktionalen und nichtfunktionalen Anforderungen betrachtet, die mit Hilfe der Verteilung der Komponenten erfüllt werden beziehungsweise daraus resultieren. Die Systemelemente „Komponente“, „Struktur“ und „Kommunikationssystem“ werden dafür durch Merkmale beschrieben, aus denen die Eigenschaften des verteilten Automatisierungssystems abzuleiten sind. Zum einen ergab sich daraus die Frage, welche Merkmale dafür sowohl geeignet als auch relevant sind. Zum anderen musste eine Möglichkeit gefunden werden, mit der die Planer die nichtfunktionalen Anforderungen (in Ergänzung zu den funktionalen Anforderungen) formulieren können. Hierfür wurden ein Beschreibungsmittel und ein Vorgehensmodell erarbeitet, die einen Zusammenhang zwischen den spezifizierten Anforderungen und den prinzipiellen Lösungen herstellen. Die Lösungen werden dem Planer in Form von automatisierungstechnischen „Entwurfsmustern“ zur Verfügung gestellt. Mit dem Begriff „Entwurfsmuster“ (engl. design pattern) werden in der SoftwareTechnik prinzipielle Lösungen für Entwurfsprobleme bezeichnet. Ein Entwurfsmuster unterstützt etwa die Auswahl des geeigneten Kommunikationssystems auf Grundlage der Echtzeitanforderungen. Der im Projekt entwickelte Ansatz wird an einer großen Probandenzahl evaluiert. Es wird erwartet, dass dieser Ansatz den Entwurfsprozess von verteilten Automatisierungssystemen deutlich unterstützt und verbessert. Ausblick Die erarbeitete Methode wird als Funktionsmuster in einem Software-Werkzeug implementiert und auf dieser Basis durch Anwender evaluiert werden. Das Projekt FAVA fokussiert auf die Besonderheiten verteilter Automatisierungssysteme, da nichtfunktionale Anforderungen in verteilten Systemen von besonderer Bedeutung sind. Sind diese Kategorien von Anforderungen identifiziert, kann zunächst exemplarisch erarbeitet werden, welche Merkmale Komponenten und Kommunikation in einem verteilten System haben müssen, um diesen Anforderungen zu entsprechen. Diese Erkenntnisse sollen dann verallgemeinert werden, um zu Mustern zu gelangen, die möglichst universell, das heißt nicht nur auf ein Teilanwendungsgebiet der Automatisierungstechnik beschränkt, eingesetzt werden to können. Timo Frank und Daniel Schütz arbeiten als wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für Automatisierung und Informationssysteme (AIS) der TU München von Prof. Dr.-Ing. Birgit Vogel-Heuser. 3/2012 19 20 Im Fokus Mechatronik Integ r at i ve K onzept i on von P r odukt und P r odukt i onss y stem Disziplinübergreifende, modellbasierte Entwicklung V on R in j e B randis Die Entwicklung komplexer mechatronischer Produkte bedarf eines disziplinübergreifenden Arbeitens der beteiligten Fachleute und einer frühzeitigen Integration der Produktionssystementwicklung. Vor diesem Hintergrund ist in der dreijährigen Projektlaufzeit des Verbundprojekts VireS ein Instrumentarium für die integrative Entwicklung von Produkten und den zugehörigen Produktionssystemen entstanden. Dieses ermöglicht eine disziplinübergreifende, modellbasierte Entwicklung und frühzeitige Analysen. So können bereits in der frühen Phase der Produktentstehung Aussagen zu Entwicklungs- und Herstellkosten sowie der Robustheit von Produkt und Produktionssystem getroffen werden. I m globalen Wettbewerb kann nur bestehen, wer Spitzenprodukte zu wettbewerbsfähigen Preisen rasch in den Markt bringt. Ferner kommt es darauf an, sich auf sich ändernde Einflüsse einzurichten, beispielsweise neue Fertigungstechnologien, Schwankungen in den Stückzahlen oder in der Variantenzahl. Weiterhin erhöht die Durchdringung der Produkte und Leistungserstellungsprozesse mit Informations- und Kommunikationstechnik die Komplexität der Produktentstehung. Im Zuge der Produktentstehung sind Abhängigkeiten der Disziplinen Mechanik, Elektronik/ Elektrik und Software sowie zwischen Produkt- und Produktionssystementwicklung zu beachten. Heute finden diese Abhängigkeiten nur unzureichend Berücksichtigung. Die Folge sind aufwändige Iterationsschleifen im Entwicklungsprozess. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt VireS – „Virtuelle Synchronisation von Produktentwicklung und Produktionssystementwicklung“ hat sich dieser Herausforderung gestellt. In der dreijährigen Projektlaufzeit (2008 bis 2011) entstand in Zusammenarbeit von Hochschulinstituten, Beratungs- 3/2012 unternehmen, Softwarehäusern und Industrieunternehmen ein Instrumentarium für die integrative Entwicklung des Produkts und des entsprechenden Produktionssystems. Integrativ bedeutet, dass Produkt- und Produktionssystem im Wechselspiel entwickelt werden. Das Instrumentarium besteht aus Vorgehensmodellen, einer Beschreibungssprache zur Spezifikation von Produkt und Produktionssystem sowie Bewertungsmethoden (Bild 1). Im Rahmen der virtuellen Synchronisation werden die Methoden in IT-Werkzeuge überführt und in eine IT-Architektur integriert. Das Instrumentarium befähigt die Entwicklerinnen und Entwickler, Produkt und Produktionssystem bereits in Bild 1: Struktur des entwickelten Instrumentariums. Im Fokus Mechatronik Einsatz einzelner Me- Hierdurch wird zum einen ein einheitlithoden und lassen sich ches Verständnis der beteiligten Fachbedarfsgerecht zusam- leute geschaffen, zum anderen enthalmenstellen. So können ten die spezifizierten Modelle die für eine gezielt einzelne Metho- frühzeitige Analyse von Kosten und Roden und Werkzeuge so- bustheit benötigten Informationen. Die wie das zugehörige Me- Herausforderung besteht darin, die einthodenwissen in einen zelnen Aspekte während der Konzipieunternehmensspezifi- rung zueinander konsistent zu halten. schen EntwicklungsproAuf Grundlage der Spezifikationstechzess integriert werden. nik wurde daher ein ModellierungswerkIm Projekt VireS wur- zeug prototypisch realisiert. Entstanden den die Vorgehens- ist ein intuitiv zu bedienendes und ergomodelle durch den so nomisches Werkzeug, der Mechatronic genannten VireS-Brow- Modeller (Bild 3). Dieser ist auf die Speziser umgesetzt (Bild 2). fikationstechnik CONSENS zugeschnitten Dieser wird branchen-, und unterstützt die zugrunde liegende unternehmensoder Vorgehensweise der Modellierung. Die produktspezifisch kon- einzelnen Partialmodelle werden über Bild 2: Der VireS-Browser zur Darstellung des Workflows in der figuriert und stellt die verschiedene Editoren modelliert und Entwicklung. zu durchlaufenden Ent- miteinander verknüpft. Durch den Einwicklungsschritte in ei- satz formaler Modelle ist der Mechatronic frühen Phasen (Konzeption beziehungs- nem Workflow dar. Der Entwickler „klickt“ Modeller weit mehr als eine Zeichenhilweise Vorentwicklung) integrativ zu ent- sich somit durch die einzelnen Prozess- fe für graphische Repräsentationen von wickeln und damit verbundene Analysen schritte. Jeder Prozessschritt wird in ei- Ideen und Konzepten. Der Entwicklungsdurchzuführen. Bewertet werden hier- ner einheitlichen und intuitiv bedienba- ingenieur wird bei der Modellerstellung bei die Entwicklungs- und Herstellkosten ren Benutzungsoberfläche dargestellt. bestmöglich unterstützt, beispielsweise sowie die Robustheit gegenüber Ände- Für den jeweiligen Prozessschritt sind die durch einen Modellierungsassistenten, rungen und nicht vorhersehbaren äuße- Eingangs- und Ausgangsinformationen automatische Konsistenzprüfungen oder ren Einflüssen. Durch den Einsatz des In sowie relevante Daten direkt verfügbar die Nachverfolgung von Querverweisen. strumentariums werden Unternehmen in (zum Beispiel Methodenwissen oder Pro- Dies ermöglicht eine Fokussierung auf die Lage versetzt, ihre Produkte robuster, jektdokumentationen). die eigentliche Entwurfstätigkeit. schneller und kostengünstiger zu entwiBewertung von Kosten ckeln. Zeit- und kostenaufwändige Itera- Spezifikation von Produkt und Robustheit tionsschleifen in späteren Entwicklungs- und Produktionssystem phasen werden vermieden, und die Zeit Die integrative Konzeption von Produkt Die mit der Spezifikationstechnik bebis zum Produktionsanlauf wird signifi- und Produktionssystem benötigt eine schriebenen Modelle enthalten die Inkant verkürzt. Im Folgenden werden die disziplinübergreifende Beschreibungs- formationen für die anschließende ganzBestandteile des Instrumentariums vor- sprache als Grundlage für die Kommuni- heitliche Bewertung von Produkt und kation und Kooperation der beteiligten Produktionssystem. Entwickelt wurden gestellt. Entwickler. Die im Rahmen des Projekts Methoden für die frühzeitige Bewertung Vorgehensmodelle VireS entwickelte Spezifikationstechnik der Entwicklungs- und Herstellkosten Die frühzeitige disziplinübergreifende CONSENS – „CONceptual design Specifi- sowie der Robustheit von Produkt und Entwicklung von Produkt und Produkti- cation technique for the ENgineering of Produktionssystem. Zur wirksamen Unonssystem erfordert Vorgehensmodelle, complex Systems“ ist die das Arbeiten der beteiligten Fachleu- eine solche Beschreite koordinieren und den Einsatz von Ent- bungssprache. Das Syswicklungsmethoden und IT-Werkzeugen tem wird über mehrere steuern. Auf Basis von branchen- und untereinander vernetzproduktklassenspezifischen Vorgehens- te Partialmodelle momodellen wurde ein Referenzprozess er- delliert, die disziplinAUCH BEIM DATENAUSTAUSCH arbeitet. Dieser lässt sich nach Maßgabe übergreifend einzelne einer konkreten Entwicklungsaufgabe Aspekte von Produkt VORNEWEG FAHREN. spezifisch ausprägen. Um die Integration und Produktionssysder im Projekt entwickelten Methoden tem beschreiben. BeiengDAX – eine Lösung der DAXware Produktfamilie. und IT-Werkzeuge in die Entwicklungs- spiele sind Umfeld, prozesse der Unternehmen zu unterstüt- Anforderungen, FunkDatenaustausch über OFTP, OFTP2, FTP und Internetportal mit ENGDAT und weiteren Zusatzmodulen zen, wurden parametrierbare Prozess- tionen, Gestalt oder bausteine erstellt. Diese beschreiben den Produktionsprozesse. www.huengsberg.com 3/2012 21 22 Im Fokus Mechatronik Bild 3: Benutzungsoberfläche des Mechatronic Modeller für die integrative Konzeption von Produkt und Produktionssystem am Beispiel eines Elektrofahrrads (Pedelec). Zu sehen ist die Modellierung des Systems in seinem Umfeld. Die Beziehungen zwischen den Elementen werden über Energie-, Stoff- und Informationsflüsse beschrieben. Bilder: Heinz Nixdorf Institut terstützung der Entwickler und Planer wurden die Methoden in Software-Werkzeuge überführt. Die Methode zur Entwicklungskostenbewertung ermöglicht bereits frühzeitig qualifizierte Aussagen zu den anfallenden Entwicklungskosten. Mit Hilfe stochastischer Simulationen werden die Entwicklungskosten berechnet, wobei Unsicherheiten über Verteilungsfunktionen Berücksichtigung finden, beispielsweise einer Dreiecksverteilung. Die Methode wurde als Software-Tool umgesetzt und in die IT-Architektur implementiert. Hierdurch stehen die Informationen aus dem projektspezifischen Entwicklungsprozess für die Berechnung zur Verfügung. Der Benutzer kann über den VireSBrowser den einzelnen Prozessschritten die erwarteten Kosten beziehungsweise Ressourcenverbräuche direkt zuweisen. Unsicherheiten lassen sich hierbei durch die Angabe von Intervallen beschreiben. Die Berechnung erfolgt direkt im VireSBrowser. Auf Basis der Konzeption von Produkt und Produktionssystem ermöglicht die Methode zur Herstellkostenbewertung valide Aussagen für den Vergleich von alternativen Produktionssystemkonzepten und unterstützt eine frühzeitige Angebotserstellung (Bild 4). Die Auswirkungen von Stückzahländerungen oder zusätzlichen Varianten können abgeschätzt und Aussagen getroffen werden, wie sich die Herstellkosten im Zuge einer Stückzahlerhöhung oder -senkung verhalten. Weiterhin lassen sich Wahrscheinlichkeitsbereiche angeben, mit denen die Herstellkosten unterhalb eines definierten Grenzwerts liegen. Zum Beispiel, dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 Prozent die Herstellkosten kleiner als 1.200 Euro sind. Berechnet werden die Herstellkosten über den Kapazitätsbedarf der Produktion und das Kapazitätsangebot der Maschinen in Abhängigkeit von Stück- und Variantenzahl. Die Methode wurde softwaretechnisch durch das Simulationstool F-One umgesetzt. Dieses ermöglicht die Simulation der Herstellkosten mittels stochastischer Simulationen. Dabei werden Unsicherheiten wie etwa schwankende Maschinenverfügbarkeiten über Verteilungen berücksichtigt. Genutzt wird das Simulationstool zentral über den VireSBrowser. Weiterhin kann direkt auf die Informationen der angebundenen Systeme zugegriffen werden. Das Simulationstool wurde auf diese Weise vollständig in die IT-Architektur integriert. Die Bewertung der Robustheit des Produktkonzepts ermöglicht die Minimierung künftiger Änderungsaufwände und der Auswirkung von Änderungen in komplexen Systemen. Die Entwicklungsingenieure werden bei der frühzeitigen Identifikation kritischer Elemente unterstützt, die im Fall von Änderungen einen großen Einfluss auf das Gesamtsystem haben. Die Abhängigkeiten der Systembestandteile werden abgebildet und die kritischen Elemente farbig hervorgehoben (Bild 5). Hierdurch lassen sich frühzeitig Maßnahmen festlegen, um die Auswirkungen der Änderungen zu reduzieren. Umgesetzt wurde die Bewertungsmethode mit dem Softwarewerkzeug Loomeo. Schnittstellen zum Mechatronic Modeller ermöglichen die direkte Verwendung der erstellten Modelle des zu entwickelnden Produkts und somit eine automatisierte Bewertung der Robustheit des Produktkonzepts. Weiterführende Informationen Die Projektergebnisse werden in einem Fachbuch veröffentlicht: Produkte und Produktionssysteme integrativ konzipieren – Modellbildung und Analyse in der frühen Phase der Produktentstehung (Carl Hanser Verlag). Bild 4: Vergleich der zu erwartenden Herstellkosten alternativer Produktionssystemkonzepte. Die Herstellkosten werden hierfür in Abhängigkeit von Varianten- und Stückzahl berechnet. Weitere Informationen und Forschungsergebnisse sind über das Internet-Fachportal www.transmechatronic.de verfügbar. 3/2012 D S Der Kongress von Stuttgart KOMPLEXE HERAUSFORDERUNGEN MEISTERN ��. AUTOMOBIL FORUM ���� Forum am Schlosspark, Ludwigsburg ��. und ��. Mai ���� Bild 5 : Identifikation kritischer Systembestandteile am Beispiel eines Elektrofahrrads (Pedelec). Mit der Software Loomeo werden die im Fall von Änderungen kritischen Systembestandteile identifiziert und visualisiert. Kritische Elemente werden rot, unkritische grün dargestellt. Die virtuelle Synchronisation bezeichnet die Abstimmung der einzelnen Bestandteile des Instrumentariums durch die Umsetzung der entwickelten Methoden in IT-Werkzeuge sowie die Integration der IT-Werkzeuge in eine moderne, auf serviceorientierten Architekturen (SOA) basierende IKT-Architektur. Für die Integration in eine moderne IT-Architektur wurde eine Referenz-IT-Systemlandschaft aufgesetzt, die die üblicherweise in der Produktentstehung eingesetzten Softwaretools enthält (etwa Microsoft Office, ERP usw.). Dies stellt sicher, dass sich das entwickelte Instrumentarium nahtlos in die gängige UnternehmensIT integrieren lässt. Anwendung in der Praxis Das Instrumentarium entstand im Zusammenhang mit der Durchführung von vier Produktinnovationen, die eine Vorreiterrolle bei der Entwicklung und Anwendung des Instrumentariums gespielt haben. Die Erarbeitung innovativer Produktkonzepte bei vier Industriepartnern lieferte die Anforderungen, Einsatz- und Evaluationsmöglichkeiten für das Instrumentarium. Bei den Unternehmen handelt es sich um mittelständische Zulieferer und größere Systemzulieferer der Automo- Beteiligte Partner des VireS-Projekts • Heinz Nixdorf Institut, Universität Paderborn, Prof. Dr.-Ing. J. Gausemeier • wbk Institut für Produktionstechnik, Karlsruher Institut für Technologie, Prof. Dr.-Ing. G. Lanza • Lehrstuhl für Produktentwicklung, Technische Universität München, Prof. Dr.-Ing. U. Lindemann • Behr GmbH & Co. KG • BizT@lk AG • itemis AG • Océ Printing Systems GmbH • Seuffer GmbH & Co. KG • UNITY AG • Wincor Nixdorf International GmbH bilindustrie sowie Maschinen- und Gerätehersteller. Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) innerhalb des Rahmenkonzeptes „Forschung für die Produktion von morgen“ gefördert und vom Projektträger to Karlsruhe (PTKA) betreut. Rinje Brandis ist Teamleiter in der Fachgruppe Produktentstehung am Heinz Nixdorf Institut der Universität Paderborn. Um im automobilen Wettbewerb bestehen zu können, ist globales Agieren unerlässlich. Nachhaltiges Wachstum kann nur durch eine langfristige globale Produktstrategie generiert werden. Mit der Anzahl der potenziellen Käufer aus verschiedenen Regionen, die unterschiedliche Ansprüche an ein Fahrzeug haben, wächst auch die Komplexität – sowohl in der Fertigung als auch in der Produktplanung. Top-Entscheider gewähren Einblicke in die erfolgsversprechenden Strategien der Automobil-Branche. cherFrühbu Aktion et sspak Busine hen azubuc is d s i t a r b g eldung bei Anm il 2012 16. Apr ANMELDUNG www.automobil-forum.de Für Rückfragen: Tina Drexler Tel.: �����/���-��� oder tina.drexler@sv-veranstaltungen.de ���� 24 Im Fokus Mechatronik N achb i ldung e i nes G r e i fp r ozesses m i t e i nem mechan i schen H andmodell Wie funktioniert Greifen? V on P rof . D r . - I ng . A lfred R o ż ek und D irk N apart y Die Hand gehört zu den wichtigsten Gliedmaßen des Menschen. Vor allem die Greif- und Haltefunktionen werden im Alltag am häufigsten genutzt. Im Rahmen des aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds geförderten Projekts Forschungsassistenz an der Beuth Hochschule für Technik Berlin wurden Lösungen erarbeitet, um den Greifprozess mit einem mechanischen Handmodell nachbilden zu können. F ür die Merkmalserkennung bei einem Greifvorgang eines Handmodells wurde an der Beuth Hochschule für Technik Berlin ein künstliches neuronales Netz entwickelt. Technisch realisiert hat man das Ganze mit LabVIEW für Single-Coreund Multi-Core-Prozessoren, sowie mit dem LabVIEW-FPGA-Modul für die NI-RIOPlattform. Dazu wurde ein Bildverarbeitungsalgorithmus geschaffen, der zum „visuellen Erfassen“ der Greifszene genutzt werden kann – ein Verfahren, das als Bericht mit dem Titel „Gestengesteuerte LabVIEW-Bedienung“ veröffentlicht wurde [2]. Im weiteren Verlauf des Greifvorgangs werden die Signale der an dem Handmodell befindlichen taktilen Sensoren mittels neuronaler Netzstrukturen mit LabVIEW ausgewertet. In Bild 1 ist der schematische Zusammenhang der beteiligten Komponenten dargestellt. Das biologische Vorbild Wie funktioniert Greifen? Zuerst sorgt ein visuelles Erfassen der Szene für eine grobe Vorpositionierung. Feinreguliert wird anschließend durch das vom Tastsinn erfasste Kontaktkraftprofil. Diesen Vorgang bezeichnet man als reaktives Greifen. Die taktile Rückkopplung ermöglicht ein „zerstörungsfreies“ Greifen [4]. Bild 1: Schematische Darstellung des Greifprozesses. Bilder: National Instruments 3/2012 Der Informationsfluss vom Tastsinn (Sensor) zur Informationsverarbeitung im Gehirn wird durch Neuronen geleitet. Im Gehirn erfolgt die Merkmalserkennung mittels neuronaler Netzstrukturen. Neuronale Netze bilden die Struktur und Informationsarchitektur von Gehirn und Nervensystem des Menschen. Die Neuronen sind in der Art eines Netzes miteinander verknüpft. Im Gehirn werden die Informationen mit geringer Geschwindigkeit verarbeitet, aber mit einer hochgradig parallelen Struktur der Neuronen [3] [6]. Die „Schaltungstechnik“ von Neuronen kennt üblicherweise mehrere Eingangssowie eine Ausgangsverbindung. Wenn die Summe der Eingangsreize einen gewissen Schwellenwert überschreitet, „feuert“ das Neuron. Verbunden sind die Neuronen untereinander von den Synapsen zu den Dendriten. Die Entfernung vom Soma, an der die Synapsen an den Dendriten ankoppeln, hat einen Einfluss auf das Summationsergebnis und wird als Bias bezeichnet. Übertragen wurde die Funktionsweise eines natürlichen Neurons auf ein technisches Modell durch McCulloch und Pitts (1943). Ihr Modell basiert auf einfachen logischen und arithmetischen Operationen [3]. Eine Struktur zur technischen Realisierung von neuronalen Netzen ist ein FeedForward-Netz. Dabei werden die Informationen nacheinander von der Eingangs- bis zur Ausgangsschicht verarbeitet. Wie beim biologischen Vorbild müssen auch technische neuronale Netze lernen. Dabei wird dem Netz eine Anzahl von Trainingsdaten übergeben, die sowohl die Eingangswerte als auch die entsprechend Im Fokus Mechatronik erwarteten Ausgangswerte enthalten. Das Lernen wird dann durch Anpassen der Wichtungen (weights) und Bias-Werte der einzelnen Neuronen initiiert. Sensoren, die den Fähigkeiten des menschlichen Tastsinns entsprechen, bezeichnet man als taktile Sensoren (lat. tactilis = berührend). Um Oberflächenstrukturen von Gegenständen vollständig erfassen zu können, ist es erforderlich, das Kontaktkraftprofil zu ermitteln. Dafür hat sich eine Anordnung in Form einer regelmäßigen Matrix als besonders geeignet erwiesen. Für die Simulation eines taktilen Sensors wurde eine Vierer-Tasten-Matrix als Modell verwendet. Angesteuert und ausgewertet wird das Tastenfeld durch einen Mikrocontroller (siehe Bild 2). Nach der Eingabe über vier verschiedene Tasten erfolgt die Merkmalserkennung durch ein trainiertes künstliches neuronales Netz mit LabVIEW im Rechner. Es sollen die Kombinationen „Reihe“, „Spalte“ und „Vierer-Block“ unterschieden werden. Bild 2: Vierer-Tasten-Matrix mit Mikrocon troller. Simulator „MemBrain“ MemBrain ist ein leistungsstarker grafischer Neuronale-Netze-Editor und -Simulator. Mit diesem Simulator wurden die Wichtungsfaktoren und die Bias-Werte der einzelnen Neuronen durch das überwachte Lernverfahren ermittelt. Für die ersten Versuche wurde ein Feed-ForwardNetz gewählt. Der Lernerfolg ist stark von den zufällig gewählten Anfangswerten abhängig. Der „Netzwerk-Fehler“ repräsentiert den Lernerfolg; wenn sich dieser Wert 0 nähert, ist der Lernvorgang erfolgreich abgeschlossen [1]. Realisierung in LabVIEW 2010 Für die Implementierung wurde mit LabVIEW eine Programmiersprache gewählt, die man sowohl für den PC-Einsatz als auch für einen Einsatz in digitaler Hardware, beispielsweise FPGA, nutzen kann. Die oben beschriebene Struktur des neuronalen Netzes mit den 16 Eingängen (Eingangs-Array) wurde in LabVIEW übertragen. Ebenso werden die Wichtungsfaktoren und die Bias-Werte eingelesen, die mit dem Simulator MemBrain ermittelt wurden (siehe Simulator „MemBrain“). Im mittleren Bereich kann man die verdeckten Neuronen erkennen. Die Ausgangsneuronen befinden sich auf der rechten Seite (siehe Bild 3). Die unterschiedlichen Farben repräsentieren unterschiedliche Datentypen. So stellt die orangene Farbe den Datentyp DOUBLE (Gleitkommazahl nach IEEE 754) dar. Die Sub-VIs „SUB-Neuron-Sigmoid_7-3. vi“ werden ablaufinvariant (reentrant) mit der Option „Kopie für jede Instanz vorbelegen“ ausgeführt. Damit kann die Abarbeitung beschleunigt werden, da so der Code „quasi-parallel“ ausführbar ist. Bild 3: Neuronale Netzstruktur in LabVIEW. System Ausführungszeit (ms) max. Jitter (ms) Single-Core PC 0,0137593 0,001981 Multi-Core PC 0,0180073 0,000573 FPGA 0,0021408 0 Tabelle 1: Benchmark. Realisierung in LabVIEW FPGA 2010 Ein Field Programmable Gate Array (FPGA) ist ein vom Anwender konfigurierbarer Hardware-Baustein, der die Funktionen parallel abarbeiten kann. Dadurch lassen sich die Strukturen des menschlichen Gehirns in diese Technik übertragen. Die Programmstruktur, die auf dem PC entwickelt wurde, kann für die Implementierung in einen FPGA übernommen werden. Allerdings steht in dem LabVIEW-FPGA-Modul nur ein eingeschränkter Funktionsumfang zur Verfügung. Bei der Übertragung des Block-Diagramm-Codes von LabVIEW zu LabVIEW FPGA sind folgende Hinweise zu beachten, um nur die benötigten Ressourcen des FPGAs zu nutzen [5]: Es steht nur das Fixed-Point-Datenformat zur Verfügung (Umwandlung von Double-Typ > Fixed-Point; nur mit der benötigten Genauigkeit: Weights ± 24,10 [24 Bit Datentyp mit 10 Bit Integeranteil]; Bias ± 16,6) Die Sub-VIs „SUB-Neuron-Sigmoid.vi“ können nicht reentrant ausgeführt werden. Benchmark-Vergleich Für den Benchmark hat das neuronale Netz VI 100 000 Iterationen durchlaufen. Pro Benchmark wurden 100 Durchläufe gestartet. Es wurden jeweils ein Mittelwert der Ausführungszeit und der maximale Jitter ermittelt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 1 dargestellt: Benchmark-Vergleich, mit folgenden Systemen durchgeführt: Multi-Core: PC mit Windows 7 Professional SP1 mit LabVIEW 2010 SP1; Intel Core i7 CPU 920@2,67 GHz (max. 2,8 GHz) Single-Core: Windows Virtual PC mit XP SP3 mit LabVIEW 2010 SP1; Intel Core i7 CPU 920@2,67 GHz (max. 2,93 GHz) FPGA: NI-cRIO-9104 mit Virtex-II FPGA Mit der leistungsfähigen LabVIEW-Programmierumgebung wurde eine neuronale Netzstruktur zur Merkmalserkennung implementiert. Der auf einem PC-System entworfene Programmcode konnte mit wenigen Änderungen auch auf einem bw FPGA ausgeführt werden. Literaturhinweise [1] Jetter, T. (2010): MemBrain Neuronale Netze Editor und Simulator; Version 03.08.00.00 vom 27. März 2011, http://www.membrain-nn.de/index.htm [30.06.2011] [2] Rożek, A.; Kantharia, M.; Naparty, D. (2010): Gestengesteuerte LabVIEW Bedienung, in: Jamal, R.; Heinze, R. (Hrsg.): Virtuelle Instrumente in der Praxis 2010, VDE Verlag GmbH, S. 552-556 [3] Schöneburg, E.; Hansen, N.; Gawelcyk, A. (1990): Neuronale Netzwerke, Markt & Technik Verlag [4] Weiß, K.(2006): Ein ortsauflösendes taktiles Sensorsystem für Mehrfinger-Greifer, Logos Verlag [5] Zwick, W. (2010): LabVIEW FPGA Under The Hood, in: Jamal, R.; Heinze, R. (Hrsg.): Virtuelle Instrumente in der Praxis 2010, VDE Verlag GmbH, S. 300-305 [6] Wikipedia : Neuronales Netz, http://de.wikipedia.org/wiki/Neuronale_Netze [30.06.2011] 3/2012 25 26 Hardware & Peripherie Publireportage: Webfähige Drucklösungen Ü be r all Z ug r i ff auf P läne fü r A r ch i tekten , K onst r ukteu r e . . . Einfacherer Workflow mit kinderleichten Funktionen Sind Sie ein vielbeschäftigter Architekt, Konstrukteur oder Projektleiter eines Bauunternehmens, bei dem der reibungslose Betriebsablauf und die Kommunikation von der technischen Infrastruktur abhängen? Und wie reibungslos funktioniert diese Infrastruktur? V ermutlich ist man zu der Überzeugung gekommen, dass auch die beste Technologie manchmal Unterbrechungen bei den normalen Arbeitsprozessen verursacht. Einige dieser Unterbrechungen können die zentralen Kreativphasen von Projekten beeinträchtigen, wenn die Kommunikation kritisch ist und die sofortige Verfügbarkeit der aktuellen Pläne den Unterschied zwischen Projektfortschritt und Däumchen drehen ausmacht. Viele dieser Probleme können gelöst werden, wenn die Software HP ePrint & Share und webfähige Drucker zum Einsatz kommen wie der HP Designjet T2300 eMFP. Damit lassen sich Arbeitsunterbrechungen verhindern und 3/2012 der Workflow reibungsloser und effizienter gestalten, ohne dass die Mitarbeiter ihre Arbeitsweise umstellen müssen. Was haben Architekten, Konstrukteure und Bauunternehmen gemeinsam? 1. Arbeit mit Papierplänen 2. Oft Arbeit fern von der Zentrale 3.Senden und Empfangen von Änderungen an Plänen und Blaupausen ist schwierig und langwierig 4.Digitalisierung von Papierplänen ist kompliziert und zeitaufwendig 5.Drucker, die vor Ort Dokumente im Format A0 ausgeben können, sind nur selten verfügbar 6.Das Anschließen der Kabel und das Installieren der Treiber für die Verbindung zum Drucker kostet Zeit 7.Das Abrufen neuer Pläne oder das Genehmigen von Änderungen in der Zentrale oder vor Ort kann zu Projektverzögerungen führen 8.Es ist schwierig sicherzustellen, dass alle Betroffenen die aktuellen Pläne gesehen haben 9.Das Erzeugen einer PDF-Datei eines großen Plans ist zeitraubend 10. Arbeiten unter ständigem Zeitdruck, um Termine einzuhalten Wenn nur einige der genannten Punkte zutreffen, lässt sich der Workflow optimieren und neue Arbeitsweisen können eingeführt werden, die die herkömmlichen Prozesse nicht verändern, sondern beschleunigen. Es ist einfacher und preiswerter, als es scheint (1) und es ergeben sich viele neue Möglichkeiten, wovon alle an dem Projekt Beteiligten profitieren können. Hardware & Peripherie Publireportage: Webfähige Drucklösungen Stellt man sich vor... Papierskizzen, Entwürfe, Pläne und Blaupausen sind ganz einfach in Digitaldateien inklusive PDF- oder TIF-Dateien umwandelbar; es ist sogar eine Umwandlung in vektorisierte AutoCAD-PLT-Dateien möglich. Nach dem Digitalisieren können diese Dateien in Minutenschnelle mit wenigen Mausklicks anderen Benutzern zugänglich gemacht werden. Zusätzlich zum schnellen GroßformatScannen ist das Kopieren von Plänen möglich, wodurch die aktuellsten Entwürfe für die Weiterentwicklung oder für die Arbeit im Büro beziehungsweise vor Ort zur Verfügung stehen. Die Möglichkeit des Scannens und Weitergebens von Plänen verleiht dem Prozess Effizienz und Einfachheit für alle Beteiligten. Übersichtliche, aktuelle Dateien erreichen die Entscheidungsträger überall und ermöglichen schnellere Reaktionen und weniger Verzögerungen vor Ort. Dateien können in einer „Cloud“-Bibliothek gespeichert werden, und im Gegensatz zur Verbreitung per FTP ist es auch nachvollziehbar, ob die Personen, die die neuen Dateien zur Kenntnis nehmen sollen, dies getan haben. Wie oft werden externe Standorte besucht oder Besucher kommen mit einem Plan auf dem Notebook? Das theoretisch einfache Anschließen des Notebooks an den Drucker für die Ausgabe kann sehr aufwendig und schwierig werden, jedoch gestaltet sich dieses mit der neuen HP Technologie relativ einfach. Über ein Standard-USB-Kabel lassen sich die Notebooks direkt an den treiberlosen Drucker anschließen oder es können Dateien direkt von einem USB-Stick geladen werden, was Kabel komplett überflüssig macht. Professionell und einfach zu handhaben Es gibt zwar viele Lösungen für den gemeinsamen Dateizugriff, aber es kann schwer bis unmöglich sein, festzustellen, ob die Betreffenden die Dateien zur Kenntnis genommen haben oder auch nur von ihnen wissen. Beim Hochladen auf einen FTPServer ist etwa eine unabhängige Bestätigung erforderlich, dass die Daten empfangen und gelesen wurden. Ein System, das sicherstellt, dass eine neue Datei abgerufen und geöffnet wurde, bietet eine zusätzliche Sicherheit, dass alle Beteiligten Systemvoraussetzungen für die Anwendung von HP ePrint & Share Komponente Voraussetzung Computer-Hardware Eine einfache Hardware-Konfiguration, unter der Sie das Betriebssystem und Anwendungen (AutoCAD, MS Office) ausführen können, reicht aus. Zusätzliche CPU-Leistung und zusätzlicher RAM sind nicht erforderlich. Betriebssystem •M icrosoft Windows XP (32-Bit) mit Service Pack 3 •M icrosoft Windows Vista (32- oder 64-Bit*) mit Service Pack 2 •M icrosoft Windows 7 (32- oder 64-Bit*) mit den aktuellen Windows-Updates Microsoft .NET Framework .NET Framework 2.0 oder eine höhere Version muss vorhanden sein, bevor Sie HP ePrint & Share installieren. Während der Installation wird automatisch auf .NET Framework 3.5 mit Service Pack 1 aktualisiert. Empfohlene Webbrowser •M icrosoft Internet Explorer 7 oder 8 •M ozilla Firefox 3.6 oder höher •G oogle Chrome 5.x oder höher •A ndere Browser sind möglicherweise kompatibel AutoCAD und AutoCAD Architecture (sofern verwendet) •A utoCAD 2007, 2008, 2009 mit Adobe PDF-Treiber •A utoCAD 2010, 2011, 2012 mit Adobe PDF-Treiber •A utoCAD 2010, 2011, 2012 mit AutoCAD DWGtoPDF Adobe Acrobat (optional für Adobe Acrobat 8.x oder höher AutoCAD 2010, 2011, 2012) Microsoft Office (sofern verwendet) •M icrosoft Office 2007 oder 2010 ** •M icrosoft Office 2007 Add-In: Microsoft – Speichern als PDF und Microsoft – Speichern als XPS (kostenloser Download) * Das Plug-in für das Kontextmenü in Windows Explorer funktioniert nur bei 32-Bit-Versionen von Windows. ** Microsoft Outlook 2010 wird derzeit nicht unterstützt und das Microsoft-Excel-2010-Plug-in funktioniert nur bei den 32-Bit-Versionen von Microsoft Office. dieselbe Version benutzen. Architekten, Konstrukteure und Bauunternehmen arbeiten an komplexen, unternehmenskritischen und hochgradig kostenintensiven Projekten mit engen Terminen, bei denen Verzögerungen nicht nur teuer sind, sondern Auswirkungen weit über das Einzelprojekt hinaus haben können. Funktionalität, Zuverlässigkeit und ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis sind wichtige Faktoren bei der Auswahl neuer Hard- und Software. Mit HP ePrint & Share und HP-Designjet-Druckern verfügen Sie über eine In frastruktur, die speziell für Ihre Anforderungen und mit einem Verständnis für Ihre Arbeitsweise entwickelt wurde – mit einem beispielhaften Support und einem Ruf für hervorragendes technisches Know-how. Architekten, Konstrukteure und Bauunternehmen haben also durch den Zugriff auf die Cloud eine zuverlässige, einfache Möglichkeit zum Scannen, Kopieren und Weitergeben von Entwürfen, Plänen und Blaupausen. Ihre Arbeit kann in gewohn- ter Weise, aber unterbrechungsfreier, mobiler und besser integriert ausgeführt werden – unter Vermeidung von Verzögerungen und Problemen. Um jedoch HP ePrint & Share verwenden zu können, wird ein HP ePrint & ShareBenutzerkonto benötigt, um Inhalte in die genutzte Bibliothek hochzuladen. Auf diese Weise werden die Nutzer identifiziert, und es ist gewährleistet, dass die Dokumente sicher gespeichert werden. Die Einrichtung eines Kontos kostet nichts und nimmt nur wenige Minuten in Anspruch. Sobald das Konto angelegt wurde, stehen 5 GByte Speicherplatz zur Verfügung, sodass Dokumente hochgeladen und für Teammitglieder freigegeben werden können. Ein weiterer Vorteil, der mit einem internetbasierten Drucker genutzt werden kann, besteht darin, dass jeder der registrierten Benutzer auf seine eigenen Dokumente über den Touchscreen des Druckers zugreifen kann. Weitere Informationen finden Sie unter www.hp.com/ bw go/eprintandshare. 3/2012 27 Hardware & Peripherie Großformatdrucker O c é P lot W ave 9 0 0 löst O c é T D S 8 6 0 ab Erfolgreicher Nachfolger Bereits vor der offiziellen Vorstellung am 8. Februar 2012 im niederländischen Venlo wurde sie schon erfolgreich platziert: Die neue Océ PlotWave 900 setzt die Erfolgsgeschichte von Océ auf dem Markt des hochvolumigen Schwarzweißdrucks technischer Dokumentationen fort. Der Nachfolger der TDS860 zeichnet sich durch viele neue Funktionalitäten, Optimierungen und eine gesteigerte ökonomische Flexibilität aus. Z ur Vorbereitung der Markteinführung der Océ PlotWave 900 hat die OcéDeutschland GmbH internationale Kundenstudien begleitet. „Der Customer Trial hat gezeigt, dass das neue System hervorragend angenommen wird“, sagt Thomas Haep, Geschäftsbereichsleiter Wide Format Printing Océ-Deutschland GmbH. „Bis heute konnten wir sechs Océ PlotWave 900 verkaufen, vier davon sind bereits installiert und laufen zur vollsten Zufriedenheit der Kunden.“ Zu den Pilotanwendern gehören Unternehmen des Baugewerbes sowie des Maschinen- und Anlagenbaus. Die weltweit erste Océ PlotWave 900 ist bei Sebastian Wochner im Einsatz. Das Unternehmen mit Stammsitz in Dormettingen zählt zu den führenden deutschen Anbietern komplexer Bauleistungen. 300 Mitarbeiter produzieren an vier Standorten modernste Betonfertigteile, Bauwerke, Baustoffe für Haus und Garten sowie Outdoor-Möbel – für gewerbliche und industrielle Investoren, Bauträger, die öffentliche Hand und private Bauherren. Die WOCHNER-Gruppe verfügt über ein eigenes Ingenieur- und Architekturbüro sowie eine eigene Bauleitung und 3/2012 Projektsteuerung und legt Wert auf detailgetreue Planung. Das ideale Umfeld also für ein leistungsstarkes Großformatsystem wie die Océ PlotWave 900: Bei WOCHNER kommt es auf Geschwindigkeit und Materialflexibilität ebenso an wie auf die Druckqualität. Hier kann die Océ PlotWave 900 als Sechsrollensystem mit neuem 600-dpi-Druckkopf und optimiertem Interface besonders punkten. Das System für den hochvolumigen Schwarzweißdruck technischer Dokumentationen bis DIN A0 beziehungsweise 36 Zoll ist ein wichtiger Baustein im Océ-Produktportfolio für den Großformatdruck. Thomas Haep: „Mit den neuen Funktionalitäten und Optimierungen der Océ PlotWave 900 können Druckdienstleister nun auch problemlos höchste Auflagen produzieren, um die Marktanforderungen zu erfüllen und jeden Auftrag zuverlässig abzuwickeln.“ Herauszuhebende Features der Océ PlotWave 900 sind die verbesserte Druckqualität mit neuem 600-dpi-Druckkopf und einstellbarer Belichtungsintensität sowie die höhere Benutzerfreundlichkeit mit Online-Interface, Signallampe, größeren Tonerflaschen und zweitem Offline-Schalter. Bei der Entwicklung der Océ PlotWave 900 konnte das Unternehmen von seiner langen Erfahrung im hochvolumigen Druck profitieren. Das Drucksystem produziert bis zu zehn Drucke im DIN-A0-Format pro Minute, auch bei gemischten Druckläufen, sodass Druckdienstleister selbst engste Termine einhalten können. Der kurze Papierweg der Océ-Copy-Press-Technologie senkt den Wartungsaufwand und erhöht die Betriebsbereitschaft, da Papierstaus entfallen. Über sechs Papierrollen können Anwender auf Material unterschiedlicher Größe bei gleichbleibender Geschwindigkeit drucken. Die automatische Rollenumschaltung ermöglicht dabei einen ununterbrochenen Druck. Mit der optionalen und voll integrierten Falteinheit lässt sich der Zeitaufwand durch eine optimale Automatisierung weiter senken. Das produktive System wurde für eine lange Lebensdauer mit einem Druckvolumen von vielen Millionen Metern entwickelt und eignet sich dadurch für den Einsatz in hochvolumigen Umfeldern. Auf Basis der Océ-Kerntechnologien ist es möglich, auf jeden Kundenwunsch flexibel reagieren zu können und somit die Investitionskosten variabel zu halten. Die Océ PlotWave 900 wird von intelligenten Druckmanagement-Anwendungen aus der Océ Repro Desk Suite unterstützt, die einen reibungslosen und effizienten Ablauf vereinfachen. Über eine webbasierte Schnittstelle können Anwender Druckaufträge flexibel kon trollieren. Komfortable Warnfunktionen und das Nachfüllen von Toner während der Produktion verhindern unnötige Unbw terbrechungen. Bilder: Océ 28 Markt Digital Engineering-Marktplatz KOMPAS-3D Maximilianstraße 11-15, 80539 München Tel.: +49-(0)89-216 82 35 www.ascon.net / contact@ascon.net KOMPAS-3D, die preisgekrönte Lösung für Mechanik-CAD von ASCON, bietet die effektive Entwicklung von Industrieprodukten, die Konstruktion und die Erstellung der Dokumentation für einen angemessenen Preis. KOMPAS-3D vereinigt in sich alle Grundfunktionen für die professionelle, parametrische 3D-Modellierung, die Möglichkeiten der 2D-Zeichnungserstellung und des Entwurfs, spezielle Applikationen für die Oberflächenmodellierung, das Photorendering, für die Bewegungssimulation, für die dynamische und kinematische Analyse, den Export und den Import aus anderen CAD/AEC/PLM-Lösungen. KOMPAS ist eine kosteneffektive Lösung. Sie bietet professionelle Funktionalität, die Handhabung großer Baugruppen, einfache Erlernbarkeit, schnellen technischen Support und, was das Wichtigste ist, – sie schont das Budget. Mit KOMPAS-3D verschwenden Sie keine Ressourcen und zahlen nur den Effektivwert! Laden Sie die kostenlose Version von KOMPAS-3D von www.ascon.net/de herunter. SolidLine AG Am Eichelgarten 1 65396 Walluf Tel.: +49 6123 9950-0 Ein Unternehmen der Bechtle Gruppe Fax: +49 6123 73031 E-Mail: info@solidline.de Internet: www.solidline.de Ganzheitlich und transparent - mit innovativen SolidWorks Lösungen! SolidLine bietet individuell zugeschnittene Lösungen für konstruktionsnahe Branchen. Wir unterstützen den gesamten Produktentwicklungsprozess vom ersten Entwurf bis zur Fertigung und liefern alle Komponenten für eine lückenlose Prozesskette. Mit unseren Lösungen bringen Sie Ihre Produkte schneller zur Marktreife und profitieren von höherer Qualität und optimierten Prozessen. Wir setzen auf langfristige, partnerschaftliche Kundenbeziehungen. InterCAM-Deutschland GmbH Am Vorderflöß 24a 33175 Bad Lippspringe Tel.: 0 52 52 / 98 999 0 E-Mail: info@mastercam.de Internet: www.mastercam.de Mastercam: Perfektion für schnelles, effizientes und produktives Arbeiten! Die InterCAM-Deutschland GmbH ist der deutsche Distributor von Mastercam, der leistungsstarken CAD/CAM-Lösung des US-amerikanischen Herstellers CNC Software. Mastercam bietet Fräsen in 2 bis 5 Achsen, Drehen, Drahten, künstlerische Reliefbearbeitung, 2D- und 3D-Design, Flächen- und Solidmodeling und somit alles für den Werkzeug-, Formen- und Maschinenbau sowie für die Holz-, Stein- und Kunststoffbearbeitung. Der Vertrieb erfolgt über ein Netz qualifizierter Partner, die ihren Kunden von kompetenter Beratung über Hilfestellung bei Installation und Inbetriebnahme des CAD/ CAM-Systems hinaus mit umfangreichen Schulungsangeboten zur Seite stehen. Mit aktuell über 157.000 Installationen ist Mastercam das weltweit meisteingesetzte System auf dem Markt PC-basierter CAM-Software. Camtek GmbH CAD/CAM-Systeme Werkstraße 24 71384 Weinstadt Tel.: 071 51 / 97 92-02 E-Mail: info@Camtek.de Internet: www.Camtek.de CAD/CAM-System OPTICAM Drahterodiersystem integriert in SolidWorks CAD/CAM-System PEPS Version 7.0 PEPS Bearbeitungsmodule: 2,5 D Fräsen, 3 D Fräsen, 5 Achsen simultan Fräsen, Drahterodieren, 2-50 Achsen Drehen, 6 Achsen 3D simultan Laser- und Wasserstrahlschneiden, DNC-Systeme, Direktschnittstellen zu allen gängigen CAD-Systemen und eine Auftragsund Programmverwaltung inklusive Anbindung an SAP-und ERP-Systeme. DeltaCAD PTRO, Rue les rives de l‘Oise F-60280 Venette Tel.: +33 (0)3 44 90 78 40 Internet: www.gpure.net DeltaCAD ist ein Anbieter für CAD, PLM, CAE und Workflow Strategien im Ingenieursbereich. GPure ist die optimale Lösung, um DMU-Modelle (Digital Mockup) für ProjektAbläufe, Konzept-Überprüfung, Bewerbungsanfragen, 3D Dokumentation, CAE und Web-Visualisierungen anzupassen. GPure kann sehr große DMUs für den Schiffsbau, Anlagen-Design, Luftfahrt-, Eisenbahn- und Automobil-Industrie händeln. Dank der AutomatisierungsMaschine reduziert es die DMU-Adaptierungskosten wesentlich und sichert die Reproduzierbarkeit. Durch die zahlreichen anwendbaren CAD- und Visualisierungs-Import/ Export-Formate und durch die Integrations-Features kann GPure in vielen PLM/CAD-Systemen genutzt werden. TAROX Systems & Services GmbH Stellenbachstr. 49-51, 44536 Lünen Tel: 0231/98980-300 E-Mail: vertrieb@tarox.de Internet: www.tarox.de Sie wollen auf allerhöchstem Niveau arbeiten und müssen immer erstklassige Ergebnisse liefern? TAROX Workstations werden nicht nur diesen Anforderungen gerecht, sondern sind je nach Konfiguration in der Lage ein hohes Maß an 3DEffekten, Echtzeit-Animationen, 3D-Modellierungen oder architektonischen Darstellungen zu generieren. Dem Anwender wird mit dem „Arbeitswerkzeug“ – TAROX Workstation – ermöglicht, diese Ergebnisse in einer möglichst ruhigen Umgebung und schnell zu erzielen. Der Grafik kommt hier eine besondere Rolle zu; daher setzt TAROX ausschließlich zertifizierte ATI FirePro oder NVIDIA® Quadro® Grafikkarten und zugehörige Treiber ein. Diese sind für fast alle professionellen Anwendungen verfügbar und garantieren eine durchgängig hohe Performance, womit eine klare Abgrenzung zu herkömmlichen PC-Systemen geschaffen wird. Lino GmbH Erthalstraße 1, 55118 Mainz Tel: +49 (0)6131 90 64 480 E-Mail: info@lino.de Internet: www.lino.de invenio Virtual Technologies GmbH Schleißheimer Straße 373 80935 München Tel.: 0176 / 11 89 92 01 E-Mail: vt@invenio.net Internet: www.invenio.net Wir liefern die entscheidenden Schlüsseltechnologien der Zukunft! Der innovative Produktkonfigurator Tacton Configurator erschließt Unternehmen gigantische Optimierungspotenziale in Konstruktion und Vertrieb. Die Tacton Engine ist heute auf Pole Position und schlägt den Mitbewerb bei den TCO um Faktor 2 bis 4. Lino ist seit 2008 zertifizierter Tacton Service Partner. Erfahren Sie mehr über die Produktkonfiguration mit Tacton Configurator auf der Design Automation Konferenz am 14. Juni 2012 in Frankfurt. www.design-automation.de 100% digitaler Prototyp (Digital Mockup) Dienstleitung, Beratung und Software (Virtuelles Fahrzeug, geometrische Absicherung, Montage, virtueller Service , Verkaufspräsentation, usw.) Technologielieferant für Softwarehersteller (CAD, PDM, usw.). Embedded Systems – AUTOSAR-Lösungen aus einer Hand Individuelle Softwarelösungen auf Basis unseres AUTOSAR-konformen Frameworks. Als Entwicklungsplattform für eigene Produkte, oder als OEMKomplettlösung (Hard- und Software) für Fahrzeugsteuergeräte. 6/201 02 9 3 29 30 Antriebstechnik Vereinfachte Planung und Ersatzteilhaltung bei Transporteurantrieben D anfoss V L T F lex C oncept Weniger Varianten für einfachere Planung V on H annes L eichtfried Hohe Verfügbarkeit und Energieeffizienz, einheitliches Systemdesign bei zentralen und dezentralen Anlagekonzepten, reduzierte Lagerhaltung für Ersatzteile und niedrige Lebenszykluskosten – das sind Forderungen, die die Indus trie heute an moderne Antriebssysteme stellt. Im ständig stärker werdenden Wettbewerb suchen produzierende Unternehmen, aber auch Maschinen- und Anlagenbauer immer neue Möglichkeiten, Kosten zu reduzieren, weniger Energie zu verbrauchen und daneben noch die Umweltverträglichkeit der Prozesse und Anlagen zu verbessern. D ie elektrische Antriebstechnik ist eine der Schlüsseltechnologien, wenn es darum geht, den Energieverbrauch deutlich zu senken. Ihre Motorkonzepte – seien es Standard-, Getriebe-, Hocheffizienz- oder heute auch in vielen Fällen Permanentmagnetmotoren (PM-Motoren) – tragen dazu bei, dieses Ziel zu erreichen. Ebenso unterstützt die moderne Drehzahlregelung mit Frequenzumrichtern die Bemühungen, die Wirtschaftlichkeit weiter zu optimieren und die Kosten für Energie in den Anlagen zu senken. Dies hat zur Folge, dass sich auf dem Markt ein nahezu unüberschaubares Angebot an verschiedenen Motorherstellern und -typen, Frequenzumrichtern für allgemeine und Spezialanwendungen sowie Lösungen für zentrale und dezentrale Anlagenkonzepte etabliert hat. Für nahezu jede Applikation benötigt der Anwender jeweils andere Geräteserien. Unterschiedliche Anforderungen verlangen viele Varianten Die einzelnen Industriebereiche benötigen unterschiedliche Applikationslösungen. Standardapplikationen erfordern andere Gerätetypen und Serien wie beispielsweise Anlagen in der Nahrungs- und Geträn- 3/2012 ke-Industrie oder auch der chemischen und pharmazeutischen Industrie, die aufgrund der geforderten Hygiene einen besonderen Schutz gegen Reinigungs- und Desinfektionsmittel oder eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Feuchtigkeit und andere Verunreinigungen brauchen. Die Anforderungen an die elektrischen Antriebe reichen vom trockenen Bereich über Nassbereiche bis hin zu hygienekritischen Bereichen, in denen teilweise sogar aseptische Bedingungen herrschen. Letztlich führt dies in manchen Anlagen zu bis zu 30 und mehr unterschiedlichen Varianten oder Konzepten – teilweise sogar mit unterschiedlicher Bedienung, Inbetriebnahmeroutinen und -tools. Dies bedeutet sowohl für die Konstrukteure, den Anlagenbauer wie auch später den Betreiber deutlich erhöhten Aufwand aufgrund der Vielzahl von Planungsunterlagen, zugehöriger Dokumentation, unterschiedlicher Bedienung und großen Lagern für Baugruppen und Ersatzteile. Dazu kommt die Notwendigkeit, auf die unterschiedlichen Geräte zu schulen und das gesamte Personal für einen sicheren und effizienten Umgang mit den Geräten fit zu halten. Um diesen Aufwand zu verringern, sind neue Lösungsansätze gefragt, die Kosten und Aufwand drastisch reduzieren. Dabei sollten sie aber sowohl dem Betreiber als auch dem Maschinen- und Anlagenbauer die Flexibilität bieten, neueste Technologien einzusetzen, die Energieeffizienz in den Anlagen zu erhöhen und nicht zuletzt auch Wartungs- und Servicekosten durch Einsparungen beim Personal, aber auch kürzere Stillstandszeiten zu erzielen. Denn nur so lässt sich die Verfügbarkeit der Anlagen weiter steigern und die Wirtschaftlichkeit an die Marktbedingungen anpassen. Das VLT FlexConcept Genau hier setzt das VLT FlexConcept von Danfoss an. Es bietet Anlagenbauern und Betreibern eine sehr große Flexibilität, was die Auswahl von Antriebskomponenten und Anlagenstrukturen anbelangt. Gleichgültig, ob die Anlage mit einem zentralen oder dezentralen Antriebskonzept realisiert ist, ob die Antriebe im Trocken-, Nass- oder AseptikBereich zum Einsatz kommen: Das VLT FlexConcept bietet Komponenten für jeden Einsatzbereich. Durch gut ausgewählte Motor- und Getriebeabstufungen und optimale Anpassung der Frequenzumrichter, durch die Kombination optimierter Bauteile sowie den Einsatz hoch- Antriebstechnik Vereinfachte Planung und Ersatzteilhaltung bei Transporteurantrieben effizienter PM-Motore lassen sich selbst in großen Anlagen alle Transporteurlösungen mit einigen wenigen Varianten realisieren. Insgesamt sorgt die Auswahl für einen Reduzierung der Varianten bei Antrieben für Transporteure um bis zu 70 Prozent. Gerade in großen Anlagen ist die starke Verminderung der Variantenvielfalt für die Ersatzteilhaltung vorteilhaft und senkt zusätzlich Aufwand und Kosten im Vergleich zu derzeit gängigen Lösungen. Zusätzlich vereinfacht sich der Planungs-, Montage- und Installationsaufwand durch die identischen mechanischen Abmessungen. Mit dem VLT FlexConcept erhalten Anlagenbauer und Betreiber eine durchgängige Lösung. Aufgrund nur einer Gehäuseausführung des Motors und gleicher Bedienung aller Frequenzumrichter reduziert sich der Aufwand bei der Erstellung der Planungsunterlagen, die Schulung der Mitarbeiter und die Lagerhaltung für Ersatzteile. Die Einhaltung aller aktuell gültigen wie künftiger Standards im Blick auf die neuen Effizienzklassen garantiert eine hohe Investitionssicherheit. So erfüllen die Produkte bereits heute die Anforderungen der MEPS ab 2017. Das Danfoss FlexConcept erreicht einen Gesamtwirkungsgrad von 89 Prozent. Gemäß der offenen Systemarchitektur des VLT FlexConcept können Anwender die Komponenten auch mit den vorhandenen Lösungen anderer Hersteller einfach und sicher kombinieren, so dass jeder die für ihn optimale Konfiguration auch bei Retrofit-Projekten umsetzen kann. Hohe Flexibilität bei optimaler Kostenstruktur ist damit gegeben. Das Konzept setzt auf eine Kostenoptimierung im Bereich der Transporteurantriebe durch • hohe Flexibilität • hohen Wirkungsgrad • Reduzierung der Variantenvielfalt • ein intelligentes Bedienkonzept Beim FCD 302 sorgen bis zu 10 LED für eine schnelle Erkennbarkeit des Status. Für weitergehende Programmierung und Konfiguration lässt sich eine grafische Bedieneinheit mit identischer Bedienung zu den Displays der FC-Serie anschließen. Speziell für den Einsatz dezentraler Technik in aseptischen und hygienekritischen Bereichen entwickelt und optimiert: Die Kombination aus VLT OneGearDrive und VLT Decentral Drive FDC 302, die mittels der eingesetzten Technik optimale Energieeffizienz bei gleichzeitig höchster Widerstandsfähigkeit gegen Reinigungsmedien bieten. Bei besonderen Ansprüchen an die Hygiene Insbesondere in Produktionsbereichen für Lebensmittel und Getränke, aber auch in Produktionsanlagen der Pharma- und Kosmetikindustrie, sind Hygienevorschriften in sensiblen Bereichen besonders anspruchsvoll. Neben den gültigen Normen und Richtlinien der EU müssen die Betreiber zunehmend die Regeln der European Hygienic Engineering & Design Group (EHEDG) berücksichtigen. Die EHEDG entwickelt Vorgaben und Richtlinien für einen umfassenden, vorbeugenden Schutz der Lebensmittel und Produkte vor Kontamination mit Bakterien, Pilzen und Hefen während der Verarbeitung. Das Ergebnis lässt sich unter dem Begriff „Hygienisches Design“ zusammenfassen. Die Verantwortung zur Implementierung und zum Erreichen dieser Ziele liegt bei den Maschinenherstellern und Bedienern. Das hygienische Design von Prozessausrüstung und -komponenten sollte daher auf einer sinnvollen Kombination aus Prozesstechnik und Mechanik sowie mikrobiologischen Kenntnissen basieren. Üblicherweise erfordern beispielsweise Getränkeanlagen bis zu 30 verschiedene Antriebslösungen innerhalb einer Anlage. Das neue VLT FlexConcept kann diese Variantenvielfalt um bis zu 70 Prozent senken, was die Kosten für Ersatzteillager, aber auch für die Schulung von Mitarbeitern durch ein durchgängiges Bedienkonzept sowohl bei zentraler als auch dezentraler Anlagenstruktur senkt. Bilder: Danfoss Bei der Entwicklung der Komponenten des Danfoss VLT FlexConcept standen im Falle der direkt in den Anlagen einzusetzenden Komponenten wie dem VLT OneGearDrive „Hygienic“ und dem VLT Decentral Drive FCD 302 von Anfang an hohe Hygienestandards im Vordergrund, da die Nachrüstung in vorhandenen Prozessanlagen zur Erfüllung von Hygieneanforderungen meist kostspielig ist und häufig erfolglos verläuft. So sind beide Antriebskomponenten als einzige auf dem Markt von der Technischen Universität München, Weihenstephan, gemäß EHEDG (European Hygienic Engineering & Design Group) zertifiziert und resistent gegen alle gängigen Reinigungs- und Desinfektionsmittel im Bereich pH 2 bis 12. Der Anschluss des Motors erfolgt mit einem bewährten Edelstahlrundsteckersystem, das auch bei Wartungsarbeiten den Austausch erleichtert. Aufgrund des Steckers reicht zum Austausch ein Mechaniker, wo vorher ein Elektriker zusätzlich benötigt wurde. Offenes System bringt Vorteile Das abgestimmte Gesamtkonzept bietet eine sehr hohe Investitions- und Planungssicherheit. So sinkt durch die reduzierte Typenvielfalt des Gesamtsystems die Lagerhaltung, vereinfacht sich die Planung und Konstruktion von Anlagen, und die einheitliche Bedienung reduziert den Schulungsaufwand für Installation, Inbetriebnahme und Bedienung. Daneben ist der Anwender weiterhin frei in der Auswahl seines bevorzugten Lieferanten von Motor oder Umrichtertechnik, sofern er nicht auf das Gesamtkonzept VLT FlexConcept setzen will. r t 3/2012 31 32 Antriebstechnik Servoantriebe S afet y - F unkt i onal i täten i n d i e A nt r i ebstechn i k i nteg r i e r t Bedienerfreundliche Sicherheit im Maschinenbau V O N E lmar L ohkampff , Yaskawa , und E llen - C hristine R eiff , R edaktionsbüro S tutensee Von den Bewegungen praktisch jeder im industriellen Umfeld eingesetzten Maschine gehen Gefahren für das Bedien- und Wartungspersonal aus. Typische Situationen, die sichere Maschinenzustände erfordern, sind die Inbetriebnahme, das Einrichten, die Störungsbehebung oder prinzipiell, wenn sich Menschen in der Nähe des Produktionsprozesses aufhalten. Servoantriebe mit entsprechend zugelassenen und zertifizierten Verstärkern vereinfachen dem Maschinenbauer das Einhalten der geltenden Sicherheitsbestimmungen. In die Antriebstechnik integrierte Safety-Funktionalitäten sorgen für bestmöglichen Schutz der Mitarbeiter in kritischen Situationen und entlasten obendrein noch die Steuerung. Kompakte Portal-Schneidmaschine aus dem Hause ESAB. Bei seinen Maschinen hat das Unternehmen schon immer großen Wert auf Personen- und Sachschutz gelegt und sieht sich in der Branche als Vorreiter der „inte grierten Safety-Technologie“. Foto: ESAB D ie ESAB GmbH mit Stammsitz in Solingen und weltweit etwa 30 Produktionsstätten stellt Schweiß-Ausrüstungen und -Zusätze sowie Schneidanlagen für nahezu jeden Schweiß- und Schneidprozess her und erreicht mit ihrem breiten Produktprogramm praktisch den gesamten Bereich der Stahl herstellenden und verarbeitenden Industrie. Der Ge- 3/2012 schäftsbereich Schneidanlagen hat seinen Hauptsitz in Karben bei Frankfurt am Main. Die Portalmaschinen mit verfahrbarer Brücke gibt es für Laser-, Autogen und Plasma-Schneiden. Je nach Auslegung eignen sie sich für unterschiedlichste Bleche insbesondere aus den Bereichen Baustahl, Edelstahl und Aluminium. Die Brennschneidmaschinen werden sehr präzise auf die jeweiligen Anforderungen abgestimmt; in der Regel legt ESAB anhand von Probenmaterial des Anwenders sämtliche Schneidparameter fest, also das passende Schneidverfahren ebenso wie die Bearbeitungsgeschwindigkeit, den Düsentyp, die Prozessgase usw. Bei seinen Maschinen hat das Unternehmen schon immer großen Wert auf Personen- und Sachschutz gelegt und sieht sich in der Branche als Vorreiter der „Integrierten Safety-Technologie“. Dazu tragen auch die in den Brennschneidmaschinen eingesetzten Servoantriebe bei. Hier arbeiten die Karbener schon seit über zehn Jahren erfolgreich mit den Antriebsspezialisten aus dem Hause Yaskawa zusammen, und das soll auch in Zukunft so bleiben. Die Antriebslösungen haben bis heute nicht nur in puncto Zuverlässigkeit und Langlebigkeit überzeugt, die Antriebe der jüngsten Generation bieten vielmehr durch ihre integrierten SafetyFunktionen ein Höchstmaß an Sicherheit, Antriebstechnik Servoantriebe ohne die Bedienerfreundlichkeit einzuschränken. Aufgrund der veränderten Rahmenbedingungen durch die neue Maschinenrichtlinie haben sich zwar die sicherheitstechnischen Anforderungen geändert, das Plus an Sicherheit soll aber dem Maschinenanwender das Handling nicht verkomplizieren. Gleichzeitig wird die Steuerung von allen antriebsspezifischen Sicherheitsaufgaben entlastet, denn die Yaskawa-Sigma-5-Antriebe haben alle Eigenschaften, die die einschlägigen Sicherheitsnomen fordern (Bild 3) und wurden vom TÜV Süd entsprechend zertifiziert. 33 Sigma-5-Baureihe bereits standardmäßig an Bord. Die Sicherheitsfunktionen SS1 und SLS lassen sich durch eine Optionskarte integrieren. Letzteres trifft auch auf SS2 zu (Safe Stop 2, sicherer Stopp mit Lageüberwa- Bild 3: Die Sigma-5-Servoverstärker sind vom TÜV Süd zertifiziert und erchung), was beispielswei- füllen die in der Tabelle angeführten Sicherheitsstandards. Bild: Yaskawa se bei Pressen und Stanzen unerlässlich ist. Das Werkzeug muss hier in Richtung der x- Achse und ein weiterer im Fall der Fälle nicht nur sicher gestoppt, zum Verfahren des Schneidwerkzeugs in sondern auch sicher in Position gehalten Richtung der y-Achse. Die verwendeten werden, um Sach- oder Personenschä- Motoren müssen in der beschriebenen den auszuschließen. Anwendung bei kleinen BrennschneidWie man bei den maschinen jeweils 400 Watt Leistung lieBrennschneidmaschi- fern. Sie sind, um größere Massenträgnen ganz konkret von heitsmomente zu überwinden, jedoch der integrierten Sicher- für eine Maximalleistung von 800 Watt heitstechnik profitiert, ausgelegt. Prinzipiell sind für die Sigmazeigt am besten ein 5-Servoantriebe, aber auch andere LeisBeispiel (Bild 4): Wird tungsbereiche kein Problem; die komfür Einricht- oder War- plette Serie deckt Motorleistungen von tungsarbeiten eine Si- 50 Watt bis 15 Kilowatt ab, so dass auch cherheitstür geöffnet, die für große Brennschneidmaschinen begrenzt der im Servo- erforderlichen Leistungen problemlos verstärker integrierte übernommen werden können. Für eine Motion Controller die einfache Anbindung in übergeordnete Verfahrgeschwindig- Steuerungsnetzwerke stehen alle üblikeit auf eine sichere chen Bussysteme zur Auswahl. Dazu geGeschwindigkeit. Das hören beispielsweise Ethernet/IP, EtherSigma-5-Sicherheits- Cat, Powerlink und CANopen. PROFINET modul überwacht dann wird ab Frühjahr 2012 verfügbar sein. DaServoantriebe mit integrierten Safety-Funktionalitäten. Sie bieten die Einhaltung der vor- durch fügt sich die Antriebstechnik nahtein Höchstmaß an Sicherheit, ohne die Bedienerfreundlichkeit gegebenen Drehzahl los in die moderne Automatisierungsumeinzuschränken. Foto: Yaskawa (SLS = sicher begrenz- gebung des Anwenders ein. Dem te Geschwindigkeit). Maschinenbau erschließen sich dadurch rt Die bei der Konstruktion von sicheren Bei Überschreitung der sicher begrenz- interessante Möglichkeiten. Maschinen verwendeten Steuerungs- ten Geschwindigkeit wird der Antrieb komponenten werden mit Inkrafttreten direkt, zum Beispiel mittels STO (sicher der Norm EN ISO 13489- 1:2008 „Sicher- abgeschaltetes Moment), abgeschaltet. heit von Maschinen – sicherheitsbezoge- Ähnliches passiert, wenn beispielsweine Teile von Steuerungen“ nun entweder se aufgrund eines Lichtschrankensignals gemäß Performance Level (PL a – e) oder oder durch Betätigen eines NotausschalSafety Integrity Level (SIL 1 – 4) beurteilt. ters die Maschine stillgesetzt wird. Die Die sicherheitstechnischen Funktionen Sicherheitsfunktion SS1 überwacht das für drehzahlveränderbare Antriebe sind kontrollierte Herunterfahren. Dank der in der IEC 61800-5-2 definiert. Funktion STO lässt sich die Bestromung der Antriebe sicher trennen und das Sichere Abläufe im Wartungs- oder Einrichtpersonal kann praktischen Betrieb gefahrlos an der Maschine arbeiten. All ESAB nutzt bei den Brennschneidmaschi- diese sicherheitsrelevanten Funktionen nen zwei dieser erweiterten Safety-Funk- übernimmt der Sigma-5-Servoregler; die tionen: SLS (Safely Limited Speed, das übergeordnete Steuerung der Maschine heißt sicher reduzierte Geschwindigkeit) ist davon nicht betroffen. und SS1 (Safe Stop 1, das heißt sicherer Insgesamt sind je nach Größe der jeStopp nach Stoppkategorie 1). STO (Safe weiligen Brennschneidmaschine mindesTorque Off, also sicheres Stromlosschal- tens drei Servoantriebe eingesetzt, zwei Bild 4: Ein Beispiel aus der Praxis: Überwachung einer Bild: Yaskawa ten) ist bei allen Servoverstärkern der zum Verfahren der beweglichen Brücke Sicherheitstür. 3/2012 34 Automatisierung Wireless Automation K omplettangebot fü r den M asch i nen - und A nlagenbau Zuverlässiger Datenfunk in allen Varianten V O N D ipl . - I ng . T homas S childknecht ( S childknecht A G ) und D ipl . - I ng . ( F H ) N ora C rocoll , R edaktionsbüro S tutensee Datenfunkkommunikation ist in der Automatisierungsbranche längst kein exotisches Thema mehr, sondern hat sich in der Praxis etabliert. So vielseitig wie die einzelnen Automatisierungsaufgaben selbst müssen aber auch die Lösungen für die Datenübertragung per Funk sein. Oft werden beispielsweise Anforderungen an die Verfügbarkeit gestellt, die sich längst nicht mit allen Datenfunklösungen realisieren lassen. Da ist es von Vorteil, wenn ein Hersteller von Datenfunklösungen nicht nur auf langjährige Praxiserfahrung zurückblicken kann, sondern auch mit einem breiten Produktportfolio für nahezu jede Kommunikationsaufgabe eine passende Lösung anbietet. A ngefangen hat die Schildknecht AG aus Murr im Landkreis Ludwigsburg bereits 1993 mit Datenfunklösungen für SPS-Steuerungen. Inzwischen hat das in 18 Jahren angesammelte Know-how Eingang in eine breite Produktpalette gefunden. Bei allen Produkten liegt ein Schwerpunkt darauf, die technisch höchstmögliche Verfügbarkeit der Funkstrecke zu realisieren und somit eine maximale Anlagenverfügbarkeit zu gewährleisten. Ob es drei Meter oder drei Kilometer zu überbrücken gilt, hohe Datenraten, kurze Übertragungszeiten oder extreme Verfügbarkeit gefordert sind, die Datenfunkexperten haben eine passende Lösung parat. Dabei werden selbstverständlich verschiedene Funktechnologien ebenso unterstützt wie zahlreiche der am Markt etablierten Kommunika- Bild 1: Bei einem Personenschrägaufzug am Montmartre, Paris, wurde innerhalb eines Jahres in über 100.000 Liftfahrten mit rund drei Millionen Passagieren kein einziger Busfehler registriert. 3/2012 tionsprotokolle, zum Beispiel Profibus, Profinet, Modbus oder CAN-Bus. Auch für den aktuellen Trend der vollautomatisierten M2M-Kommunikation (Machine to Machine) per Mobilfunk stehen Lösungen parat. Profibus über Funk – mit hoher Verfügbarkeit und Reichweite Zur Profibuskommunikation per Datenfunk beispielsweise hat sich die Serie Dataeagle 3000 über die Jahre in zahlreichen Anwendungen bewährt. Während viele Anbieter von industriellen Funklösungen äußerst zurückhaltend sind mit Angaben zur Verfügbarkeit, liegen zu diesem System konkrete Daten vor, denn in allen Geräten der Serie sind Tools zur Diagnose und Langzeitüberwachung integriert. Damit kann die zentrale Steuerung direkt auf Informationen der Funkstrecke zugreifen, beispielsweise Datenaustauschzeit über die Funkstrecke, die Anzahl der Funktelegramme, Funkwiederholungen oder Status und Restarts der Slaves. So wurde in Paris bei einem Personenschrägaufzug am Montmartre innerhalb eines Jahres in über 100.000 Liftfahrten mit rund drei Millio- Automatisierung Wireless Automation währt hat, wird sie kontinuierlich weiterentwickelt. Neu dazu gekommen ist ein Profinet-I/O-Interface, mit dem sich das Funkmodul als Profinet-Device an eine Steuerung anbinden lässt. Die Variante Dataeagle Compact 2000 wurde zudem um ein Modul mit digitalen und analogen E/As erweitert. Generell werden die Funktechnologien WLAN im 2.4 GHzund 5 GHz-Band, SRD bei 869 MHz, Zeitschlitztechnik (459 und 448 MHz), GPRS Mobilfunk und Bluetooth unterstützt. Bild 2: Dataeagle 4000: Ethernet über Funk auch über größere Entfernungen. nen Passagieren kein einziger Busfehler durch eine Unterbrechung der Funkstrecke registriert (Bild 1). Je nach Anwendungsfall nutzt die Serie Standard-Funktechnologien wie Bluetooth oder WLAN 802.11b/h für die Profibus-Funkübertragung. Für Anwendungen, in denen eine hohe Reichweite gefordert ist, gibt es zudem eine proprietäre Lösung im 869-MHz-Band mit bis zu 500 mW Sendeleistung sowie im 400-MHz-Band mit bis zu 6 Watt ERP-Sendeleistung. Bluetooth ist die robusteste auf dem Markt befindliche Funktechnologie mit einer um Faktor 100 höheren Verfügbarkeit im Vergleich zu WLAN 802.11g bei Reichweiten in der Praxis von bis zu 500 Metern. Als einziges Datenfunksystem auf dem Markt unterstützt Dataeagle zudem auch Profibus Master nach der Funkstrecke, also SPS, Operator Panel oder Programmiergeräte. Mit der Variante Dataeagle 3702 lässt sich zudem Profisafe über Profibus realisieren. Die Funkstrecke ist so schnell und hochverfügbar, dass auch Failsafe-Anwendungen wie Notstopp über Funk darüber bereits erfolgreich umgesetzt wurden. Das Starterkit Dataeagle 3700 erleichtert den praktischen Einstieg in die Technologie. Das System mit der Variante DEC 3000 gibt es jetzt in kompakter Bauform, die nur noch 30 Prozent des bisherigen Platzbedarfs beansprucht. Flexibles Datenfunksystem unterstützt eine Vielzahl an Feldbusschnittstellen Sollen Steuerungen mit verschiedenen Schnittstellen per Funk verbunden werden, eignet sich die langjährig praxiserprobte Serie Dataeagle 2000. Sie unterstützt eine ganze Reihe von Schnittstellen: Profibus DP bis 12 Mbit, MPI/PPI für Siemens S7 200/300/400, Profinet IO, L1 für S5, 3964R für Kommunikationsbaugruppe CP 341, CAN, Modbus RTU und TCP sowie Dataeagle Compact mit E/AModulen. Mit dem System lassen sich sowohl Punkt-zu-Punkt- als auch MasterSlave-Netzwerke aufbauen, jeweils mit beliebig gemischten Steuerungsschnittstellen. In Master-Slave-Funknetzen können bis zu 99 Dataeagle Slaves eingebunden werden. Obwohl sich die Serie Dataeagle 2000 bereits über Jahre be- Bild 3: Mit Dataeagle Compact 2530 lassen sich E/As direkt und vollautomatisiert über Internet- beziehungsweise Mobilfunk-Verbindungen von Außenstationen wie Brunnen, Hochbehältern, Kläranlagen, Rückhaltebecken oder Pumpstationen an eine Leitstelle übertragen. Alle Bilder: Schildknecht AG CAN-Bus und Ethernet transparent per Funk übertragen Wer Ethernet per Funk übertragen will, findet mit Dataeagle 4000 die passende Lösung (Bild 2). Das Gerät übernimmt bei der Ethernet-Übertragung die Rolle des Accesspoints. Unterschiedliche Funktechnologien ermöglichen die besonders robuste Übertragung für kurze Distanzen oder das Übermitteln kleinerer Datenmengen über Entfernungen von bis zu fünf Kilometern. Für die transparente CAN-Bus-Funkübertragung haben die Datenfunkexperten neuerdings Data eagle 6000 im Angebot. Ein Trend in der Wireless Automation sind derzeit vollautomatisierte Machineto-Machine-Lösungen über Mobilfunk. Während bislang von Seiten der Netzbetreiber noch die notwendige Infrastruktur fehlte, um zuverlässige Aussagen zur Verfügbarkeit zu treffen, ist hier momentan einiges in Bewegung. Waren bisher nur Anwendungen mit großen Stückzahlen sinnvoll realisierbar, sind nun auch Einzellösungen mit Datenübertragung per Mobilfunk machbar. Die Schildknecht AG hat mit Dataeagle Compact 2530 eine passende Lösung parat (Bild 3). Damit lassen sich E/As direkt und vollautomatisiert über Internet- beziehungsweise Mobilfunk-Verbindungen von Außenstationen wie Brunnen, Hochbehälter, Kläranlagen, Rückhaltebecken oder Pumpstationen an eine SPS in der Leitstelle übertragen. Klar ist, jede Funkanwendung stellt andere Anforderungen an Übertragungsdis tanzen, Verfügbarkeit oder Datenraten und benötigt damit unterschiedliche Kommunikationsprotokolle und Funktechnologien. Hier ist bei der Auswahl Know-how gefragt. Die Schildknecht AG kann dies den Kunden aufgrund ihrer Erfahrungen aus der langjährigen Praxis rt bieten. 3/2012 35 36 Automatisierung Stellantriebe M i n i m i e r ung de r Rüstze i ten du r ch i ntell i gente K ompaktstellant r i ebe Neue Möglichkeiten der Automatisierung V on M ichael S chwab Manuelle Stellelemente an Spindeln und Verstellachsen durch vernetzte Stellantriebe zu ersetzen, bedeutet eine signifikante Kostenreduktion durch Zeitoptimierung und Steigerung von Produktqualität. Aber für so manche Maschine mit beengten Platzverhältnissen waren die verfügbaren Antriebe bislang derart groß gebaut, dass der Austausch nicht in Frage kam. Mit dem neuen AG05 aus der DriveLine-Familie bringt SIKO jetzt einen Stellantrieb auf den Markt, der nicht nur durch sein schickes schwarzes Kunststoffkleid dem Konstrukteur und Anwender ins Auge sticht, sondern auch durch seine Funktionalität und Kompaktheit punkten kann. D as Potenzial, das hinter der Automatisierung mit Stellantrieben steckt, belegt eindrucksvoll eine einfache Abschätzung: Eine typische Verarbeitungsmaschine verfügt, um sich flexibel an die variierenden Größen der einzelnen Produkte anzupassen, über zahlreiche Achsen, Anschläge und Einstellmöglichkeiten. Michael Schwab, Produktmanager DriveLine bei der SIKO GmbH in Buchenbach, rechnet vor: „Hat die Maschine insgesamt 14 Verstellmöglichkeiten, die zum Teil schwer zugänglich sind, dann benötigen zwei Mann zur manuellen Einrichtung rund 10 Minuten für einen kompletten Formatwechsel. Wenn nun sämtliche Achsen mit einem Stellantrieb automatisiert werden und einmal in der Stunde das Produkt wechselt, ergibt sich damit eine Minimierung der Rüstzeit und eine Leistungssteigerung von fast 15 Prozent.“ Oder anders ausgedrückt: „Je mehr Achsen an einer Maschine zu verstellen sind, und je öfter dies zu geschehen hat, desto schneller amortisieren sich die höheren Kosten für die Automatisierung.“ Der Markterfolg der DriveLine-Stellantriebe von SIKO bestätigt, dass immer mehr Anwender diesen Zusammenhängen Rechnung tragen. Jetzt stellt das Schwarzwälder Unternehmen mit dem AG05 ein weiteres Mitglied dieser Antriebsfamilie vor, das durch seine kompakten Abmessungen ganz neue Möglichkeiten der Automatisierung bietet. Produktlinienportrait der DriveLine-Stellantriebe Die Familie der Stellantriebe aus der Produktlinie DiveLine. Das erste Mitglied der Produktlinie, der Stellantrieb AG01, kam bereits 2002 auf den Markt, 2003 folgte der AG02, der dann ein Jahr später mit einem integrierten Profibus-DP-/CANopen-Interface ausgestattet wurde. Das AG01 ist mit einem 70-W- und das AG02 mit einem 150-W-24V-DC-Hochleistungsmotor ausgestattet. Pluspunkte verbuchen die Antriebe durch das gute Preis-Leistungsverhältnis, das einfache Regelverhalten, die lange Lebensdauer und nicht zuletzt auch durch das hohe Anlaufmoment, 3/2012 Das neuste Familienmitglied, der AG05, eröffnet durch seine kompakten Abmessungen neue Möglichkeiten, Verstellvorgänge an Produktionsmaschinen zu automatisieren. Bilder: SIKO das es ermöglicht, durch Verschmutzung festgesetzte Spindeln loszubrechen. Je nach gewählter Übersetzung steht ein Abtriebsnennmoment von 1,1 bis 9 Nm bei Nenndrehzahlen von 100 bis 500 min-1 zur Verfügung – und damit genug, um die Arbeit von manuellen Verstellgliedern zu übernehmen. Durch die innovativen DriveLine-Kompaktstellantriebe lassen sich Standby-Zeiten von Maschinen und Anlagen deutlich reduzieren. Das verringert auf der einen Seite wertschöpfungsfreie Stillstandzeiten, auf der anderen Seite wird mit der Energieeinsparung (Druckluft- und Wärme- beziehungsweise Kälteleistung) ein Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Automatisierung Stellantriebe Benötigt der AG01 noch eine separate Endstufe, besitzt der AG02 einen integrierten Motorregler. Bei allen Unterschieden bestehen aber auch Gemeinsamkeiten. Die durchgehende Hohlwelle mit einem maximalen Wellendurchmesser von 14 Millimtern ist allen Antrieben, vom AG01 bis zum AG03, zu eigen. Durch die Hohlwellenkonstruktion des Getriebes gelingt nicht nur die Montage und Inbetriebnahme ohne größere Probleme, sondern auch der Eins-zu-Eins-Austausch von manuellen Verstellelementen nach dem Motto: Handrad oder Positionsanzeige von der Spindel entfernen, Antrieb aufstecken, arretieren, fertig. Der AG04B ist mit einem Drehmoment von 14 Nm und einer Drehzahl von maximal 375 min-1 der leistungsstärkste Antrieb im Portfolio der Stellantriebe. Der AG04B wartet mit einem maximalen Hohlwellendurchmesser von 20 Millimetern und einer optionalen Federkraftbremse auf. SIKO geht in der strategischen Produkt auslegung noch weiter und bietet durch das hauseigene Portfolio seinen Kunden eine Bandbreite für die Formatverstellung von Spindeln und Achsen, wie sie kein anderer Anbieter aktuell offerieren kann. So bietet SIKO vom mechanischen Handrad oder der klassischen, mechanisch-digitalen Positionsanzeige bis hin zur halbautomatisierten elektronischen Positionsanzeige mit Soll-/Istwert-Abgleich und Bus-Anbindung auch Kompaktstellantriebe wie das neue AG05 zur Vollautomatisierung an. Bei den Schwarzwäldern steht maximale Flexibilität für den Maschinenbauer wie für den Endanwender im Vordergrund. „Bei der Positionierung von Maschinenachsen und -spindeln bleibt es dem Endanwender überlassen, welchen Weg er geht. So kann er für jede einzelne Achse die beste Verstellmethode auswählen und dank der Holwellenkonstruktion zum Beispiel das Handrad durch einen kompakten Stellantrieb wie den AG05 ersetzen“, erläutert Michael Schwab. Klein wie eine 0,33-Liter-Getränkedose Der Verstellantrieb AG05 ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Stellantriebe und übertrifft diese in puncto Funktionalität um ein Vielfaches. So erfolgt die Inbetriebnahme entweder am Antrieb selbst oder über die Buskommunikation. Für die Montage ist kein zusätzliches Material erforderlich. Der Programmierauf- wand sowie die Rüst- und Einstellzeiten sind minimal, so dass eine schnelle Aktivierung möglich ist. Der Anwender wird bei der einfachen Inbetriebnahme durch ein zweizeiliges Display perfekt unterstützt. Zudem ermöglicht es im Betrieb die Beobachtung von Soll- und Istwert. In dem schwarzen Kunststoffgehäuse befindet sich ein bürstenloser 24-VDC-Motor mit einem Planetengetriebe, Controller, Leistungselektronik und in- steht. Ein Stellantrieb dagegen sorgt zu jeder Zeit für eine exakte Positionierung mit einer hohen Reproduzierbarkeit. Das Messsystem überwacht die 360 Grad einer Umdrehung mit 1.600 Schritten, was einer Auflösung von 0,225 Grad entspricht. Je nach Steigung und Güte der Spindel ergibt das eine Positioniergenauigkeit, die manuell nur schwer erreichbar ist. Die verschleißfreie Magnettechnik des LPC-Messsystems reagiert außer- „Anwender der DriveLine-Antriebe sprechen von einer gesteigerten Produktionsleistung von bis zu 30 Prozent bei einem erhöhten Anschaffungspreis von lediglich 10 Prozent.“ Michael Schwab, Produktmanager DriveLine bei der SIKO GmbH tegriertem Feldbus-Interface. Die große Laufruhe mit einer hervorragenden Leistungsdichte von 30 W/dm³ zeichnen den innovativen Antrieb aus. Die Einbindung in verschiedene Sicherheitskonzepte ist sehr einfach zu realisieren, da die Steuer- und Leistungselektronik getrennt mit Strom versorgt werden. Die übergeordnete SPS wird durch die integrierte Regelelektronik maßgeblich entlastet. Außerdem sind Überwachungsfunktionen für Temperatur-, Strom- und Schleppfehler bereits im Antrieb integriert. Der Ladezustand der Batterie wird kontinuierlich überwacht, so dass ein notwendiger Batteriewechsel, der durch den Anwender durchgeführt werden kann, frühzeitig angezeigt beziehungsweise gemeldet wird. Durch die Batteriepufferung des Low-Power-Consumption-Messsystems werden auch Positionsabweichungen im stromlosen Zustand erfasst und eine erneute Referenzierung erübrigt sich. Exakt positioniert, exakt reproduziert Stellantriebe mit Busanbindung minimieren, wie bereits ausgeführt, die Rüstzeiten einer Maschine. Durch die Möglichkeit der Positionsüberwachung ergeben sich weitere positive Effekte. Bei der Produktion kommt es oft darauf an, mit hoher Positioniergenauigkeit zu arbeiten und die Positionseinstellung immer von der Referenzseite her vorzunehmen. Durch eine manuelle Einstellung der Achsen lassen sich diese Vorgaben nur sehr schwer einhalten, worunter die Qualität in der Produktion leidet und mehr Ausschuss ent- dem unempfindlich auf Verschmutzung, Feuchtigkeit, Schocks und Vibrationen. Ein magnetisierter Ferritring sitzt spielfrei auf der Abtriebswelle und überträgt deren Drehbewegung über einen Sensor an die Auswerteelektronik. Diese wandelt die Zahl der bei der Drehbewegung detektierten Nord-Süd-Pole in Impulse um und ermittelt daraus den Drehwinkel und somit die angefahrene Position. Automatisierung bringt Zeit- und Kostenvorteile Ständige Produktwechsel und stark variierende Produktgrößen sind Alltag in vielen Branchen und bedingen zahlreiche Einstell- und Justage-Arbeiten an Vorschub- und Hilfsachsen. Als Beispiele lassen sich Produktionsmaschinen aus den Bereichen Metall-, Verpackungs-, Holz-, Glas-, Druck- und Kunststoffindustrie sowie Werkzeugmaschinen anführen. Die Minimierung der Nebenzeiten der Maschinen und des produzierten Ausschusses nimmt starken Einfluss auf die Effizienz und Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens. Die mechanische Entwicklung der Maschinen ist soweit ausgereift, dass sich nur noch durch verstärkte Automatisierung Zeit- und Kostenvorteile ergeben. Das erklärt auch die zunehmende Nachfrage bei Stellantrieben. Die Verstellung geschieht rund viermal schneller und wesentlich präziser als manuell. Mit dem neuen AG05 gelingt dies künftig auch bei Maschinen, an die bislang aufgrund der beengten Platzverhältnisse kein Antrieb bw angebaut werden konnte. 3/2012 37 38 CAD & Design Produktkonfiguration und CAD-Automation A ufbau und E i nsatzmögl i chke i ten von P r oduktkonf i gu r ato r en Lukratives Spiel mit Produktvarianten V on D r . A x el B rinkop In Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus, jedoch nicht nur dort, findet man häufig die Situation, dass die Varianz der Produkte im Laufe der Jahre aufgrund der Kundenanforderungen stark gewachsen ist. Die Beherrschung dieser Varianz wird für viele Unternehmen bei marktseitig wachsendem Preisdruck und fertigungsseitig steigenden Kosten zu einer Herausforderung. Ein Produktkonfigurator kann helfen, diese Herausforderung zu meistern. E in Produktkonfigurator wird typischerweise durch Produktexperten im Stammwerk erstellt und gepflegt und den im Vertriebsprozess beteiligten Gruppen zur Verfügung gestellt. Dies betrifft Innendienst, Außendienst, Niederlassungen und Vertriebspartner. Mit steigender räumlicher Distanz zum Stammwerk nimmt erfahrungsgemäß das Produkt-Know-how ab. Durch den Einsatz eines Produktkonfigurators wird das Produkt-Knowhow vom Stammwerk bis zu den Vertriebspartnern transferiert, angebotene Produkte werden fehlerfrei und vollständig spezifiziert und der Preis korrekt kalkuliert. Durch das Hinterlegen des entsprechenden Produktregelwissens ist es möglich, die äußere Varianz des Produktspektrums für den Markt aufrechtzuerhalten und die innere Varianz für die Fertigung zu reduzieren. Bild 1 zeigt den „Trichter“: die Kundenanforderungen werden mit weniger und standardisierten Baugruppen eines Baukastens realisiert. Häufig wird ein Projekt zur Produktkonfiguration von einem Projekt zur Analyse und Bereinigung der Produktvarianz begleitet. Bearbeitete Aufgaben Die Schwierigkeit bei Konfigurationsproblemen liegt darin, dass die einzelnen Komponenten nicht unabhängig von- Bild 1: Realisierung der Kundenanforderungen mit standardisierten Baugruppen eines Baukastens. Bilder: Brinkop Consulting 3/2012 einander gewählt werden können, sondern in vielfältigen Abhängigkeiten zueinander stehen. Zur Charakterisierung der Komplexität des Konfigurationsproblems werden gerne die folgenden Klassifikationen zur Hilfe genommen. • „Pick to Order“ (PTO): Die einzelnen Komponenten des Produkts (Angebots) werden unabhängig voneinander, ohne Unterstützung durch den Produktkonfigurator, ausgewählt. Eventuelle Abhängigkeiten zwischen den Komponenten werden durch den Benutzer berücksichtigt. • „Configure to Order“ (CTO): Die Komponenten des Produkts können nicht unabhängig voneinander gewählt werden, Abhängigkeiten sind zu berücksichtigen. • „Assemble to Order“ (ATO): Unterklasse von CTO-Problemen, die Abhängigkeiten sind jedoch eher einfacher Natur, Komponenten des Produkts sind in allen Details definiert und liegen eventuell bereits vorgefertigt auf Lager. • „Make to Order“ (MTO): Unterklasse von CTO-Problemen, die Abhängigkeiten sind im Vergleich zu ATO komplexer, Komponenten werden bei Bedarf gefertigt. • „Engineer to Order“ (ETO): Die zum Einsatz kommenden Komponenten sind nicht notwendigerweise alle vorher CAD & Design Produktkonfiguration und CAD-Automation 39 ell integriert. Eine vollständige Neukonstruktion einer Produktvariante kann nicht mit Mitteln der Produktkonfiguration unterstützt werden. Bild 2: Zunehmende Produktindividualisierung von „Standard“ bis „Sonder“. bekannt. Aufgrund der Abhängigkeiten lassen sich ihre charakterisierenden Eigenschaften bestimmen, so dass sie im Auftragsfall konstruiert werden können. Die Stärke von Produktkonfiguratoren liegt in der Bearbeitung von Problemen der CTO-Klasse. Sie können jedoch auch bei der Bearbeitung von Aufgaben helfen, bei denen die Produktdefinition unvollständig ist. Bild 2 illustriert die Zusammenhänge. • „Standard“: Das typische Einsatzgebiet von Produktkonfiguratoren. Die Produktvariante ist ausdefiniert, vollständig konstruiert und kalkuliert, Stückliste und Arbeitsplan sind definiert. • „Erweiterter Standard“: Eine technisch sinnvolle und machbare Produktvariante, jedoch mit unvollständiger Produktdefinition (Konstruktion, Fertigungsunterlagen, Approbationen usw.). Die Produktkonfiguration wird zur Angebotserstellung genutzt, im Auftragsfall kann die Produktdefinition durch Routinearbeiten komplettiert werden. • „Sonder“: Eine Teilfunktion der Produktvariante erfordert eine konstruktiv kreative Lösungsfindung inklusive Kalkulation. Die Produktkonfiguration wird für die „bekannten“ Produktteile genutzt, die „neuen“ Teile werden manu- Unterstützte Geschäftsprozesse Bei der Produktkonfiguration lässt sich generell zwischen drei Themen unterscheiden: Produktfindung, vertriebliche und produktionsorientierte Produktkonfiguration. Bild 3 zeigt die einzelnen Themen mit ihren jeweiligen Ergebnissen. Bei der Produktfindung wird – ausgehend von den Anforderungen des Kunden – das geeignete Produkt oder die geeignete Produktgruppe bestimmt. Bei dieser Aufgabe kommen typischerweise elektronische Produktkataloge mit Suchmöglichkeiten und so genannte „Produktratgeber“ zum Einsatz. Die Unterstützung in der Produktfindung ist besonders für Nicht-Produkt experten wie neue Vertriebsmitarbeiter oder Endkunden von Interesse. Im ver- Bild 3: Einsatzgebiete für die Produktkonfiguration: Produktfindung, vertriebliche und produktionsorientierte Produktkonfiguration. SmartEnergyMarket SEM© 2012 1. Internationale Fachmesse und Kongress für intelligente Netze, Energie-Speicher und Energie-IKT 22. – 24. Mai 2012 Messe Frankfurt Move New Energy Messeschwerpunkte Intelligente Energie-Netze Energie-Speicher Energie-InformationsKommunikations-Technik (IKT) www.sem-expo.de Ver le Sm ihung d Aw art En es ard e Hes s 2 rgy sis 0 12 ch f ür i nte er Sta llig a ent tspre eN i etz s e Schirmherrschaft 40 CAD & Design Produktkonfiguration und CAD-Automation durch einen Konfigurator spezifiziert ist. Die Konfiguration wird aus dem Katalog aufgerufen. Umgekehrt kann auch der Katalog aus der Konfiguration aufgerufen werden, um dem Nutzer einen Teilbereich zur Auswahl anzubieten. Das Ergebnis wird grundsätzlich im Warenkorb abgelegt. Dort erfolgen die inhaltliche Zusammenstellung und die kaufmännische Kalkulation. Das Modul Dokumentengenerierung erzeugt daraus die Dokumente. Der Nutzer entscheidet über die Art des Dokuments, gegebenenfalls werden Layout und Inhalt über zusätzliche Druckoptionen variiert. Bild 4: Innerhalb des gestrichelt gezeichneten Rechtecks: Funktionsmodule eines „erweiterten Produktkonfigurators“. trieblichen Einsatz reduziert eine gute Produktfindung die Einarbeitungszeit neuer Mitarbeiter und ebenso die Markteinführungszeit für neue Produkte. Das Ergebnis der vertrieblichen Produktkonfiguration ist ein Angebotsdokument, das an den Kunden geschickt werden kann. Inhaltlich müssen dazu folgende Aufgaben bearbeitet werden: • technisch korrekte und vollständige Produktspezifikation • kaufmännische Angebotskalkulation • Angebotsdokumenterstellung • technische Dokumentation • Produktvisualisierung Der Einsatz der vertrieblichen Produktkonfiguration wirkt sich primär auf die Performanz des Vertriebs (geringere Bearbeitungszeit, höherer Durchsatz) und die Fehlerreduktion (technisch korrekte und vollständige Spezifikation mit richtigem Preis) aus. Die fertigungsorientierte Produktkonfiguration unterstützt die Mitarbeiter bei der Auftragserfassung. Wird sie losgelöst vom Vertrieb betrieben, so übernimmt sie auch die Aufgabe der Auftragsklärung, bei einer Kopplung wird diese Aufgabe von der vertrieblichen Produktkonfiguration bereits bearbeitet. Ergebnis 3/2012 der fertigungsorientierten Produktkonfiguration sind alle fertigungsrelevanten Informationen. Das Vermeiden von Fehlern durch den Einsatz eines Produktkonfigurators zur Erzeugung der fertigungsrelevanten Informationen kann die Auftragsbearbeitungszeit deutlich reduzieren, da zeitraubende Rückfragen beim Kunden sich im Vorfeld erübrigen können. Funktionsmodule Neben der „reinen“ Produktkonfiguration werden für den industriellen Einsatz die Funktionalitäten eines „erweiterten Produktkonfigurators“ benötigt. Bild 4 zeigt innerhalb des gestrichelt gezeichneten Rechtecks die Aufgaben eines erweiterten Produktkonfigurators unter funktionalen Gesichtspunkten. Ein Produktkatalog unterstützt bei der Zusammenstellung der Angebots- oder Auftragspositionen. Bei einer PTO-Aufgabenstellung kann sogar das Modul „Produktkonfigurator“ ganz entfallen; es wird dem Nutzer überlassen, welche Positionen er zusammenstellt. Häufig findet man auch eine enge Kopplung zwischen den Modulen Katalog und Konfigurator. Der Katalog hilft bei der Bestimmung einer Produktgruppe, die Integration in die bestehende Systemlandschaft Für eine durchgängige Unterstützung der Vertriebsprozesse sollte ein Produktkonfigurator nicht als Insellösung betrieben, sondern in die bestehende Systemlandschaft integriert werden. Die technischen Rahmenbedingungen entscheiden, ob es günstiger ist, die Funktionsmodule einzeln oder als eine geschlossene Anwendung zu integrieren. Ist ein CRM-System im Einsatz, so werden dort die Informationen über Kunden und Vertriebsprojekte verwaltet. Über der mit 1 gekennzeichneten Schnittstelle werden dem Produktkonfigurator alle relevanten Informationen zur Verfügung gestellt. Dies umfasst typischerweise Kontakt- und Adressdaten, kundenspezifische Rabattsätze usw. Zur Einbindung in ein ERP-System wird zwischen zwei verschiedenen Schnittstellen unterschieden. Die mit 2 Literatur [Brinkop 99] Axel Brinkop: „Variantenkonstruktion durch Auswertung der Abhängigkeiten zwischen den Konstruktionsbauteilen“, Dissertationen zur Künstlichen Intelligenz, Band 204, Infix, St.-Augustin, 1999 [Brinkop 12] Axel Brinkop: „Marktführer Produktkonfiguration“, www.brinkop-consulting.de In der KI („künstliche Intelligenz“) versteht man unter einem Konfigurierungsproblem „die Erstellung einer Struktur mit vorgegebenen Eigenschaften durch die Kombination einer bestimmten Menge von Objekten“ [Brinkop 99]. Übertragen auf die Bestimmung eines Produkts wird nach dieser Definition bei der Produktkonfiguration das Produkt allein durch eine Kombination von bereits bekannten Komponenten festgelegt. Davon unterschieden wird die Produktparametrierung, bei der bestimmte Eigenschaften des Produkts geeignet parametriert werden müssen, und die Produktauslegung, bei der häufig komplexe Berechnungen zur Bestimmung der erforderlichen Produktstruktur und deren Eigenschaften herangezogen werden. Diese Unterscheidungen sind wichtig bei der Betrachtung von Softwaremethoden zur Lösung derartiger Aufgabenstellungen. In der Praxis wird aus Sicht der Anwender nicht zwischen diesen Aufgabenstellungen unterschieden, daher kann ein Produktkonfigurator wie folgt definiert werden: Ein Werkzeug, das hilft, ein Produkt so zu bestimmen, dass es vorgegebenen Anforderungen genügt. Ein Produktkonfigurator lässt sich auf verschiedene Weise erstellen, er kann speziell programmiert oder es kann ein Werkzeug zu seiner Erstellung benutzt werden. Die Software zum Erstellen eines Produktkonfigurators wird als Konfigurationssoftware bezeichnet. gekennzeichnete Schnittstelle dient zur Übergabe von Auftragsdaten. In Szenarien ohne CRM-System erfolgt manchmal die Angebotsverwaltung ebenfalls im ERP-System, dann werden zusätzlich die Angebotsdaten über diese Schnittstelle übertragen. Schnittstelle 3 ist wichtig für die Modellierung. Über sie werden Artikelstammdaten aus dem ERP-System mit dem Produktkonfigurator synchronisiert. Über diese Schnittstelle kann auch der Katalog mit Artikelstammdaten aus dem ERP System gefüllt werden. Eine Schnittstelle zum CAD-System (Ziffer 4) lässt sich ein- oder zweiseitig betreiben. Oftmals ist eine Visualisierung der Konfigurationsergebnisse in einer 2D- oder auch 3D-Darstellung sinnvoll. Dazu werden die Daten der Konfiguration – entweder am Ende des Konfigurationsprozesses oder auch mitlaufend – an das CAD-System übermittelt, wo die entsprechende Darstellung generiert wird. Als zusätzlicher Service können die so erzeugten 2D- oder 3DModelle dem Kunden mitgeliefert werden. Eine noch engere Kopplung kann bei ETO-Aufgabestellungen sinnvoll sein; dort lässt sich das CAD-System als Eingabeoberfläche für den Konfigurator nutzen. Je nach Einsatzszenario werden weitere Schnittstellen benötigt. Verbreitet ist beispielsweise die Verzahnung mit einem Content-Management-System, um Texte und Grafiken für Katalog und Konfiguration zu integrieren oder die Einbindung in ein PLM-System. Für einen konkreten Anwendungsfall müssen nicht alle dargestellten Module voll ausgeprägt sein. Soll beispielsweise ausschließlich der Innendienst bei der Auftragsbearbeitung unterstützt werden, so können viele der beschriebenen Funktionen von Modulen des ERP-Systems übernommen werden. Foto: © nyul - Fotolia.com Begriffe: Produktkonfiguration, Produktparametrierung, Produktauslegung Fachkräfte sucht man in Fachmagazinen! Zusammenfassung Der Einsatz von Produktkonfiguratoren ist ein geeignetes Mittel, die Effizienz des Vertriebs zu steigern. Neben der Fehlerreduktion durch technisch und kaufmännisch korrekte und vollständige Angebote erreicht man einen Knowhow-Transfer vom Stammwerk bis zu den Vertriebspartnern. Produktkonfiguratoren können nicht nur bei Aufgaben mit vollständiger Produktdefinition helfen, ihr Einsatz ist auch sinnvoll bei Aufgaben mit Engineering-Anteil. Sie unterstützen bei der Produktfindung, der vertrieblichen und der fertigungsorientierten Konfiguration. Eingebettet in die Systemlandschaft des Unternehmens stellen sie eine effiziente Unterstützung der Vertriebsprozesse dar. Auf dem deutschen Markt ist eine Vielzahl Anbieter von Konfigurationssoftware vertreten. Eine ständig aktualisierte Übersicht finden Interessierte im „Marktführer Produktkonfiguration“ to [Brinkop 12]. Stellenanzeigen-Hotline: Martina Summer (PLZ 00000-45999, 80000-99999+ Ausland) Tel.: 08106/306-164 ms@win-verlag.de Maike Gundermann (PLZ 46000-79999) Tel.: 07272/7709510 mgs@win-verlag.de www.digital-engineering-magazin.de 42 CAD & Design Variantenmanagement N utzen des V a r i antenmanagements i m Ü be r bl i ck Angebotsvielfalt beherrschen Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine derartig große Angebotsvielfalt wie im deutschen Maschinenbau – gut für den Kunden. Jedoch steigt mit zunehmender Vielfalt der Produktvarianten auch der Aufwand in Entwicklung, Engineering und der Konstruktion, was für zahlreiche Unternehmen eine erhebliche Belastung darstellt, weil sie ihre Varianten nicht beherrschen. Einen detaillierten Überblick über die Methoden des Variantenmanagements bietet der aktuelle VDMA-Leitfaden „Variantenmanagement“, den der VDMA auf einer Veranstaltung im Februar vorgestellt hat. Wolfram Schäfer, Geschäftsführer der IT Engineering GmbH aus Pliezhausen, hat an dem 20-seitigen Band mitgewirkt und die Fragen des Digital Engineering Magazins hierzu beantwortet. DIGITAL ENGINEERING Magazin: Herr Schäfer, was zeichnet ein leistungsfähiges Variantenmanagement aus? Wolfram Schäfer: Das kommt auf das Einsatzgebiet an. Ganz allgemein geht es darum, Vielfalt beherrschbar zu machen. Ein gutes Variantenmanagement besteht darin, dem Kunden eine größtmögliche Vielfalt zu bieten, den Aufwand in der Entwicklung hingegen möglichst gering zu halten. DEM: Welche Arten von Variantenma nagement gibt es? Wolfram Schäfer: Das Grundprinzip besteht darin, nicht länger den Einzelfall, die einzelne Maschine zu betrachten, sondern Regeln zu formulieren. Dann muss man das Rad nicht immer wieder neu erfinden, sondern setzt konkrete Anforderungen im Rahmen einer bewährten Systematik um. DEM: …und in welche Bereiche lassen sich diese untergliedern? Wolfram Schäfer: Prinzipien und Softwarelösungen zur Komplexitätsreduktion können im Grunde in allen Unternehmensbereichen eingeführt und angewendet werden – angefangen vom Vertrieb über Entwicklung und Produktion bis hin zum Service. IT Engineering befasst sich mit der Maschinenentwicklung. Wir setzen Konzepte für Steuerungssoftware um, die sich in modular aufgebaute Produkte integrieren lässt. DEM: Können Sie uns etwas zur Motivation sagen bei der Erstellung dieses Leitfadens über die Methoden des Variantenmanagements? Wolfram Schäfer: Als Mitglied des Industriearbeitskreises Variantenmanagement im VDMA waren wir eingeladen, an dem Leitfaden mitzuwirken. Gerne haben wir unsere Position und unser Thema eingebracht. Allerdings kann ich weder für den VDMA noch für den Kreis der Autoren sprechen. In einem ersten Schritt geht es sicher darum, einen Überblick zu bieten und es Unternehmen zu ermöglichen, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wie wichtig das Thema für sie ist und inwiefern sie es bereits umgesetzt haben. Die Softwareentwicklung wird dabei nur am Rande gestreift. DEM: An wen richtet sich dieser Leitfaden speziell? Wolfram Schäfer: Je kleiner die Losgröße, desto drängender stellt sich die Frage, wie sich der Aufwand in Entwicklung und Fertigung reduzieren lässt. Der Maschinen- und Anlagenbau ist da sicher in besonderer Weise angesprochen. In den einzelnen Unternehmen – das haben wir ja bereits angesprochen – profitieren fast alle Bereiche von einem klugen Variantenmanagement. DEM: Wie lassen sich funktional unterschiedliche Bauteile oder -gruppen konkret in der Steuerungssoftware als Va- 3/2012 CAD & Design Variantenmanagement rianten abbilden? Können Sie uns hier einige Beispiele nennen? Wolfram Schäfer: Das ist ein sehr komplexer Prozess. Dabei spielt das Schnittstellenmanagement für die Synchronisation der Bewegungsabläufe in der Maschine eine wichtige Rolle. Die Funktionalitäten müssen in der Entwicklung gekapselt werden und die Schnittstellen sauber definiert sein. So fasst die objekt orientierte Programmierung Codes und Daten in logische Einheiten zusammen, die sich in einer auf Wiederverwendbarkeit angelegten Architektur beliebig miteinander kombinieren lassen. Auf diese Weise sind mechanische Komponenten wie Motoren, Getriebe, Bearbeitungsgruppen oder Antriebsstränge eins zu eins in Softwarekomponenten abbildbar. DEM: Warum wird der Nutzen von Variantenmanagement in der Softwareentwicklung erst in Ansätzen ausgeschöpft? Wolfram Schäfer: Die von uns entwickelte Software für Maschinen und Anlagen ist so ausgelegt, dass sie Varianz beherrscht. Es ist allerdings heute leider noch nicht selbstverständlich, dass die Grenzen mechatronischer Module auch in der Software eingehalten werden. Auf diese Weise können einzelne Module individuell getestet und unabhängig voneinander in Betrieb genommen werden. Wenn das nicht der Fall ist, gerät das Variantenmanagement schnell an seine Grenzen. Die Standardisierung von Bauteilen reduziert nur dann Komplexität und vereinfacht die Produktentwicklung, wenn die Software das abbilden kann. In diesem Bereich steckt das Variantenmanagement noch in den Kinderschuhen. Das spiegelt sich auch im Industriearbeitskreis Variantenmanagement: Ent- wickler von Steuerungssoftware sind da eine kleine Randgruppe. DEM: Was kostet ein Variantenmanagement-System und wie sieht es mit der Amortisation aus? Wolfram Schäfer: Da wir kein System vertreiben, sondern Steuerungssoftware individuell entwickeln, kann ich Ihnen dazu leider nichts sagen. Je stärker die Software auf Wiederverwendbarkeit angelegt ist, desto günstiger wird sie allerdings. 43 Wolfram Schäfer ist Geschäftsführer der IT Engineering GmbH. können, und kapseln die in der Lösung abzubildenden Funktionen. Damit jeder Mitarbeiter seine eigenen Aufgaben so gut wie möglich löst und dennoch das Ganze immer im Blick bleibt, arbeitet IT Engineering nach einem agilen Vorgehensmodell. Scrum-Projekte bestehen aus kurzen Arbeitszyklen, die „Sprints“ genannt werden. Zuvor formuliert der Projektverantwortliche die Aufgabenstellung, die es zu lösen gilt. Ein Sprint dauert zwischen zwei und vier Wochen. So können wir unsere Ent- DEM: Was müssen Unternehmen bei der Einführung eines Variantenmanagement-Systems beachten? Wolfram Schäfer: Hier kann ich nur als Entwickler wiederverwendbarer Softwarekomponenten sprechen. Wichtig ist, dass sowohl mechanische als auch elektronische und Software-Komponenten modular aufgebaut sind. Das Verfahren ist kostspielig und „Je kleiner die Losgröße, desto drängender stellt sich rechnet sich nur, wenn Teildie Frage, wie sich der Aufwand in Entwicklung und Fermodelle über den gesamten tigung reduzieren lässt. Der Maschinen- und AnlagenEntwicklungsprozess wiebau ist da sicher in besonderer Weise angesprochen. In derverwendet werden können. Die virtuelle, auf Simuden einzelnen Unternehmen … profitieren fast alle Belationsmodellen basierende reiche von einem klugen Variantenmanagement.“ Inbetriebnahme trägt dann zur effizienten Fertigung bei, wicklerteams rennen lassen und auf diewenn Produktlinien gefertigt werden. se Weise innerhalb kürzester Zeit TeilerDEM: Welche Trends sehen Sie im Varian- gebnisse erzielen. Variantenmanagement tenmanagement in den nächsten Jahren? bedeutet für viele Entwicklungsteams, vor Wolfram Schäfer: Als virtuelle Inbetrieb- allem in den Maschinenbauunternehmen nahme und Simultanous Engineering selbst ihre Arbeitsabläufe vollkommen wird sich Variantenmanagement auch in neu zu definieren. der Softwareentwicklung durchsetzen. Das wird die Zusammenarbeit in Entwick- DEM: Herr Schäfer, vielen Dank für dieses lungsteams verändern. Wir teilen schon Gespräch. heute Projekte in Arbeitspakete ein, die wir unabhängig voneinander erledigen Das Interview führte Birgit Wimmer. 8. - 9. Mai 2012, Bamberg, D unabhängig – neutral – übergreifend www.nafems.org/dach2012 Berechnung und Simulation – Anwendungen, Entwicklungen, Trends 44 CAD & Design Produktkonfiguration und CAD-Automation P r oduktva r i anten kundenge r echt m i t P r oduktkonf i gu r ato r en Komplexe Produkte im Griff V on P hilipp M ikschl Je mehr sich Maschinen- und Anlagenbauer an individuellen Kundenwünschen orientieren, desto größer wird der Bedarf an einem intelligenten Variantenmanagement. Unterstützung bieten Produktkonfiguratoren wie die Software P’X5 der Perspectix AG. Mit 150-Prozent-Stücklisten und dynamischer Modulkomposition aus einem Baukasten heraus lassen sich komplexe Produkte wissensbasiert und daher vollständig korrekt zusammenstellen. Gemeinsam mit einer CAD-unabhängigen 3D-Visualisierung im Vertrieb beschleunigen Hersteller Angebotserstellung sowie Auftragsklärung und erreichen geringere Durchlaufzeiten. Z u den Stärken des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus zählt ein umfassendes Variantenangebot. Modulare Produktstrukturen bieten ein gewisses Maß an Standardisierung und helfen, Kosten zu zügeln. Mit einer zunehmenden Produktvielfalt wächst aber zugleich die Komplexität der Angebotsund Fertigungsprozesse. So sieht beispielsweise der VDMA in einem effektiven Variantenmanagement momentan eine der zentralen Herausforderungen für den Maschinen- und Anlagenbau. Unternehmen müssen Strategien ergreifen, um diese Komplexität über den gesamten Leistungserbringungsprozess beherrschen zu können und das Angebots portfolio reduzieren, ohne die Vielfalt der kundenindividuellen Produktlösungen einzuschränken. Zur Komplexitätsbeherrschung dienen Softwerkzeuge, die die Schnittstelle zwischen Konstruktion und Vertrieb, das so genannte Sales Engineering, effizienter gestalten. Mit Produktkonfiguratoren wie P’X5 von Perspectix können Vertriebsmitarbeiter, unabhängig von der Konstruktion und Produktentwicklung, regelbasiert Produktvarianten auslegen, dreidimensional visualisierte Lösungen wirklichkeitsgetreu präsentieren sowie kundengerechte Angebote erzeugen. Diese interaktiven Werkzeuge senken die benötigte Zeit zwischen Anfrage und erstem Angebot. Weniger Korrekturschleifen und ein reduziertes Machbarkeitsrisiko senken die Prozesskosten und erhöhen den Angebotsdurchsatz. Die 3/2012 anderen Abteilungen werden nicht mehr mit der Ausarbeitung von Möglichkeiten belastet, sondern nur noch eingebunden, um Spezialfälle zu erfüllen. Verständliche Angebote erbringen bereits frühzeitig eine vollständige Leistungsklarheit, optimieren die Beratung und bieten das Maß an Kundenorientierung, das der heutige Wettbewerb verlangt. Regelwerk sichert Expertenwissen Eine Konfiguratorsoftware vereinheitlicht personenunabhängig das Expertenwissen, das eine korrekte Zusammenstellung modularer Produktsysteme benötigt. Ein definiertes Regelwerk beachtet alle Aspekte der Produktlogik, etwa Abhängigkeiten, Mindestabstän- de oder gesetzliche Bestimmungen. Dadurch entfällt von vornherein das Spezifikationsrisiko, da die technische Realisierbarkeit der Lösung bereits geklärt und abgesichert ist. Für die Konfigurationen kann das Unternehmen auf verschiedene Ansätze zurückgreifen. Die parametergesteuerte Top-Down-Konfiguration nutzt eine so genannte 150-Prozent-Stückliste, in der alle erdenklichen Optionen und Varianten vorgedacht sind. Durch die Auswahl der Merkmale entsteht die gewünschte Lösung mit ihrer 100-Prozent-Stücklisten-Ausprägung. Diese Vorgehensweise bietet sich an, wenn das Produkt über eine endliche Anzahl von Parametern vollständig beschrieben werden kann. Konfiguratoren unterstützen die Projektierung komplexer Produktsysteme. Bilder: Perspectix CAD & Design Produktkonfiguration und CAD-Automation Bei Anwendungsfällen mit einer unbegrenzten Lösungsvarianz, beispielsweise für Regelsysteme oder die Transfertechnik, kommt hingegen die Bottom-UpMethode zum Zuge. Hier wird aus einem modularen Baukasten heraus durch das dynamische Verbauen von Einzelteilen die Gesamtlösung Stück für Stück erstellt. Auf diese Weise lassen sich beliebig große Systeme ebenso regelbasiert beschreiben. Das integrierte Beziehungswissen sorgt für eine einwandfreie Projektierung. Während der Konfiguration berechnet die Software automatisch die Stücklisten mit sowohl kaufmännischen wie technischen Daten. Bei Änderungen im Layout gleicht das System selbstständig die Parameter an. Mehrere Alternativen sind flexibel und schnell entwickelt, so dass Kunden passgenaue Lösungen erhalten. Unabhängig von dem Konfigurationsansatz verlangen die Aufbereitung des Produktwissens und die Einpflege der Produktlogik einen gewissen Initialaufwand für das Unternehmen. Die Leistungsfähigkeit eines Konfigurators hängt stark von der Qualität der zugrundeliegenden Wissensbasis über Produktvarianten, Verbaulogik, Verfahrensvorgaben, Kosten- und Preiskalkulation ab. Als Standardsoftware ist P’X5 darauf ausgelegt, dass Unternehmen ihr Produktwissen eigenständig verwalten, bearbeiten und erweitern können. Die Pflegearbeit erleichtert ein kollaboratives Autorensystem, mit dem sich die Daten webbasiert über verschiedene Standorte hinweg synchronisieren lassen. Grafische Editoren unterstützen das Modellieren und Testen der komplexen Beziehungslogik. Mit dem Produktkonfigurator wird das Produktwissen zentral verwaltet und durch die automatische Update-Funktion arbeiten auch die Außendienstmitarbeiter mit dem offlinefähigen System auf dem aktuellen Datenstand. 3D-Visualisierung erleichtert Kommunikation Für Kunden ist es manchmal schwierig, die zu konfigurierenden Produkte genau zu definieren, insbesondere, wenn die Prioritäten und Präferenzen unklar sind oder sich auf der Suche nach einem Lösungsansatz verändern. Hersteller müssen daher ihr modulares Produkt- Per Parameterauswahl entstehen kundenindividuelle Lösungen. Wirklichkeitsgetreue 3D-Visualisierung unterstützt die Lösungskommunikation. portfolio auf eine intuitiv verständliche Art kommunizieren. Anhand von 3D-visualisierten Konfigurationen, die auf aktuellem Konstruktionswissen beruhen, kann der Vertrieb unabhängig von CADSystem und -Kenntnissen bereits im Kundengespräch umfassend beratend tätig werden. Im Gegensatz zu einer rein textbasierten Konfigurationsfunktionalität von ERP-Systemen bietet die vertriebsorientierte P’X5-Software zahlreiche Möglichkeiten für ein „Visual Product Selling“, also die dreidimensional aufbereitete Lösungskommunikation. Kunden sehen vom Einzelteil bis zum Gesamtprodukt detailliert, wie ihre spätere Lösung aussehen wird. Ebenso erleichtert die grafische Komponente den Vertriebsmitarbeitern den Einstieg in die softwaregestützte Konfiguration. Die Visualisierungen der Bauteile sind detailreduzierte Ableitungen der 3DCAD-Daten in den Standardformaten JT oder VRML. Die Verschlankung sichert die Lauffähigkeit des Konfigurators auf handelsüblichen Laptops und schützt das geistige Eigentum des Unternehmens bei Verlust oder Diebstahl von mobilen Geräten. Durch die Ausleitung aussagekräftiger Angebotsdokumente unterstützt der Produktkonfigurator die Verständigung über die letzten Details. Anstatt aufwändig Produktdokumentationen und die zugehörigen Zeichnungen manuell zu erstellen, erzeugt die Software die Unterlagen per Knopfdruck als PDF oder 3D-PDF. Unter dem Strich stärkt der 3D-Konfigurator die Eigenständigkeit des Vertriebs und beschleunigt durch die verbesserte Kommunikation die Angebotsphase. Die komplexen Prozesse, die durch ein variantenreiches Produktspektrum entstehen, werden weitestgehend automatisiert und dadurch auch im Kostensinne bw beherrscht. 3/2012 45 46 CAD & Design Produktkonfiguration und CAD-Automation L i no als S e r v i ce - P a r tne r fü r K onf i gu r at i onslösung T acton Einsatzszenarien und Geschäftsvorteile Die Lino GmbH in Mainz vertreibt als Technologieberater und Lösungspartner einen innovativen Produktkonfigurator für Konstruktion und Vertrieb. Digital Engineering hat Rüdiger Dehn, Geschäftsführer der Lino GmbH, zu den Geschäftsvorteilen befragt, die sich damit erzielen lassen. DIGITAL ENGINEERING Magazin: Herr Dehn, Lino ist im deutschsprachigen Europa der einzige zertifizierte ServicePartner für die Konfigurationslösung Tacton des schwedischen Anbieters Tacton Systems AB. Wie ist es dazu gekommen? Rüdiger Dehn: Wir haben uns ein sehr umfangreiches Know-how angeeignet, das auf vielen Mannjahrzehnten an Entwicklungs- und Projekterfahrung in den Bereichen Maschinenbau, Fahrzeugbau, Konstruktion, Simulation, Fertigungsplanung, IT, 3D-CAD, PDM und SAP-PLM basiert. Wir können noch 2D-Zeichnungen lesen, weil wir viele Jahre in der Industrie als Konstrukteur oder als Projekt- beziehungsweise Konstruktionsleiter gearbeitet haben. Nach den ersten erfolgreichen Kundenprojekten haben wir ein Team aus jungen, gut ausgebildeten Ingenieuren und erfahrenen Praktikern gebildet. Systemübergreifender Know-how-Transfer: Für einige Produktreihen erstellt Variantenfertiger Hilge mittels Tacton CAD-Daten für Kunden parallel zum Konfigurationsprozess bereits im Anfragestatus. Bilder: Hilge 3/2012 DEM: Und wie positionieren Sie sich als Service-Partner? Rüdiger Dehn: Unsere eigentliche Serviceleistung besteht darin, die Kundenaufgabe aufzunehmen, zu analysieren und gemeinsam mit dem Kunden ein Konfigurations- und ein 3D-CAD-Modell aufzubauen, dass ihn am Ende um Faktor 10 bis 100 schneller macht. Das haben wir in sehr vielen Projekten erfolgreich umgesetzt und sind deshalb zertifizierter Tacton Service-Partner. DEM: Sind Produktkonfigurationen immer noch eine Art „Geheimwaffe“, weil viele Unternehmen die Wertschöpfungspotenziale, die sich daraus ergeben, noch nicht erkannt haben? Rüdiger Dehn: „Geheimwaffe“ ist noch untertrieben. Der Kunde an sich möchte individuelle Produkte kaufen. Die herstellenden Firmen müssen aber versuchen, die Kombinationsvielfalt klein zu halten, um überhaupt Produkte auf den Markt bringen zu können. Sie können Küchenmöbel Rüdiger Dehn ist Geschäftsführer der Lino GmbH in Mainz. Bild: Lino nur in den Breiten 60 oder 80 Zentimeter bekommen. Was wäre denn, wenn Sie zum Preis eines 60-Zentimeter-Elements auch ein 73-Zentimeter-Element herstellen könnten? Das Geheimnis liegt im Zusammenstellen der Unterteile einer Baugruppe im Augenblick der Anfrage. DEM: Wo finden sich denn die „Schmerzen“ der Fertigungsunternehmen? Rüdiger Dehn: Die Konstruktionsabteilungen ersticken heute unter der Masse an Vertriebsanfragen. Die internen Antwortzeiten sind zu lang, und der Endkunde wartet schnell mal eine Woche auf sein Angebot. Mit einem sehr guten Konfigurator kann der Vertrieb ein Angebot mit Zeichnung innerhalb von fünf Minuten CAD & Design Produktkonfiguration und CAD-Automation haben – auch wenn die Kombinationsvielfalt weit über einer Million liegt. Weil nur aus 10 bis 30 Prozent aller Anfragen ein Auftrag wird, kann der Vertrieb jetzt 70 Prozent seiner Zeit auf Neukundenakquise verwenden. Im Vertrieb ist der Konfigurator eigentlich eine Gelddruckmaschine. In der Konstruktion liegt das Potenzial in den Zeitaufwänden für Maßblätter, Angebotszeichnungen, Layout-Erstellung, Änderungen und dem Anteil an Routinearbeiten. Leider wissen die wenigsten Konstruktionsabteilungen, wie viel zusätzliche Entwicklungszeit durch einen Konfigurator geschaffen werden könnte. DEM: Für welche Unternehmen oder Portfolios eignet sich Konfiguration besonders? Rüdiger Dehn: Konfiguration eignet sich insbesondere für Firmen, die auf individuelle Kundenanfragen mit kalkulationssicheren und technisch präzisen Angeboten möglichst schnell reagieren müssen. Jede Firma, die heute ein modulares Baukastensystem aufgebaut hat oder aufbauen möchte, ist prädestiniert für einen Konfigurator. Die Einsatzfälle ziehen sich durch alle Branchen. DEM: Wie berät Lino einen Kunden, der noch keine Erfahrung mit Produktkonfiguration hat, und führt ihn zu einer produktiven Lösung? Rüdiger Dehn: Wir erstellen sowohl das erste SolidWorks- als auch das erste Konfigurations-Modell. Dann schulen wir die Mitarbeiter des Kunden, so dass sie das Projekt intern – auch vor der Geschäftsleitung – vorstellen können. Das sorgt für den ersten Aha-Effekt, weil jedem die Performance der Lösung plastisch vor Augen geführt wird. Dann wird gemeinsam die endgültige Lösung erarbeitet und der Kunde an die selbständige Anwendung der Software-Werkzeuge herangeführt. DEM: Können Sie konkrete Produktivitätsgewinne bei Ihren Kunden belegen? Rüdiger Dehn: Natürlich! Hilge reduziert den Aufwand für Angebotszeichnungen von Tagen auf Minuten. HT Labor & Hospitaltechnik verkürzt die Auftragsbearbeitungszeit von 1 Stunde auf 10 Minuten und den Programmieraufwand von 20 auf 10 Minuten. Und das pro Auftrag! Maurer Söhne erzeugt Angebotszeichnungen in 2 Stunden statt in 2 bis 3 Tagen. Siemens in Leipzig setzt für die recht komplexe Ent- wicklung seiner neuen Stromschienenreihe TactonWorks ein, um die Komplexität überhaupt „im Griff“ behalten zu können. Für die Ausgangsdatenhaltung wurde ein neues Baustein-Tool entwickelt, das den SAP Configurator und Tacton mit gleichen Daten versorgt. DEM: Von mobilen Applikationen aus können Produktkonfigurationen erzeugt und bei Bedarf sofort als Fertigungsauftrag freigegeben werden. Wird es den Firmen schwindlig angesichts von so viel Tempo und Automation? Rüdiger Dehn: Ich glaube nicht, dass jemand mit konstruktivem Hintergrund möchte, dass der Vertrieb Teile freigibt! Man sollte eher von Vertriebsvorschlägen sprechen, die dann eine andere Abteilung auf Plausibilität prüft. Wenn bereits früh gegen ein Regelwerk geprüft wird, wird in der Folge wenig zu beanstanden sein. Die Prozessdurchlaufzeit reduziert sich dadurch dramatisch. Als Nebeneffekte haben Sie die Prozesssicherheit erhöht und Ihr Firmen-Know-how perfekt dokumentiert. DEM: Wo sehen Sie die Hürden bei der Implementierung einer Konfigurationslösung und wie unterstützt Lino die Kunden dabei? Rüdiger Dehn: Immer dann, wenn Sie vom zuständigen Management nicht mit genügend Zeit und schnellen Entscheidungen unterstützt werden, droht so ein Projekt zu scheitern. Oder auch wenn zu viele Sachen auf einmal gemacht werden sollen, etwa die parallele Einführung von CAD, ERP, PDM und des Konfigurators. Wir bei Lino gehen systematisch an die uns gestellte Aufgabe heran, erstellen erste Modelle, stellen erste Fragen und haben relativ schnell ein erstes Ergebnis. Bei der Erstellung und Verfeinerung der Modelle fallen Widersprüche auf, die von außen leichter zu sehen sind als von innen. Im Ergebnis haben wir dann pro Baureihe eine Baugruppendatei mit einem Konfigurationsmodell, die sowohl im Internet als auch im 3D-CAD-Tool SolidWorks benutzt werden kann. Es geht immer darum, ehrlich die Vor- und Nachteile verschiedener Lösungsansätze zu kommunizieren. Deshalb gehört sehr viel Vertrauen in die ausführende Firma dazu. DEM: Das Regelwerk eines Konfigurators ist oft alles andere als trivial, selbst bei Pro- dukten, die auf den ersten Blick nicht sehr komplex wirken. Wie können Implementierungskosten und Total Cost of Ownership (TCO) gering gehalten werden? Rüdiger Dehn: Indem das Modell mit so wenig Regeln wie nötig erstellt wird. Tacton-Kunde ABB Motor hat zum Beispiel sein Regelwerk von 507.500 Regeln auf 150 reduziert! Weniger und übersichtlichere Regeln vermindern den Pflegeaufwand „Konfiguration eignet sich insbesondere für Firmen, die auf individuelle Kundenanfragen mit kalkulationssicheren und technisch präzisen Angeboten möglichst schnell reagieren müssen.“ und werden von jedem Menschen auch verstanden. Die Tacton Engine bringt uns hier mit vielen Alleinstellungsmerkmalen in die Pole Position. Faktor 2 bis 4 sind wir dadurch besser als unsere Mitbewerber. DEM: Ingenieurmangel droht, die Weiterentwicklung der Unternehmen zu hemmen. Kann eine Konfigurationslösung da helfen? Rüdiger Dehn: Reduktion von Routinearbeit und Variantenvielfalt, Time to Market, Vertriebsschulung, Durchlaufzeitenverkürzung und Begrenzung beziehungsweise ein Entfallen der Nacharbeit sind Themen, bei denen der Konfigurator extrem helfen kann. Wir von Lino stellen uns auf vermehrte Nachfrage ein und haben deshalb schon drei neue Mitarbeiter hinzugewonnen, die bis April 2012 die Arbeit aufnehmen werden. DEM: 2011 haben Sie erfolgreich die Design-Automation-Konferenz mit zahlreichen Tacton-Anwenderbeiträgen veranstaltet. Wird es diese Veranstaltung 2012 wieder geben? Rüdiger Dehn: Ja, und zwar am 14. Juni 2012 in Frankfurt. Wir erwarten 80 bis 100 Personen. Die Thematik wird sich ein wenig ändern. Wir wollen mehr zu den Themenkreisen Vertriebskonfiguration und Speicherung von Konfigurationswissen präsentieren. Weitere Infos finden Interessierte unter www.design-automation.de. DEM: Herr Dehn, vielen Dank für dieses Gespräch. Das Interview führte Thomas Otto. 3/2012 47 48 CAD & Design Reverse Engineering B au von S onde r masch i nen dank e i nfachem Reve r se E ng i nee r i ng Meister Lampe nett verpackt Meister Lampe ist ein scheuer Zeitgenosse und wenn sich wieder mal die Hasen im Garten tummeln, sind sie in der Regel aus Schokolade und es ist Ostern. Doch wie kommt nun der Hase zu seinem Gewand? Die Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG mit Sitz in Köln ist ein bekannter Entwickler und Hersteller von Verpackungsmaschinen für Hohlkörper aus Schokolade. Als Modellierungsgrundlage für die Osterhasenfigur verwendet Rasch eine Hohlfigur-Doppelform, um dann den Aufbau eines CAD-Modells über NURBS mit der Reverse-EngineeringSoftwarelösung Rapidform-XOR nachzuahmen. D er Spezialmaschinenbau hat bei der Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG eine lange Tradition. Seit über 60 Jahren hat sich das Unternehmen Rasch mit Sitz in Köln durch die Entwicklung und Produktion technischer Innovationen im Segment der Verpackungsmaschinen zum Weltmarktführer bei der Verpackung von Hohlkörpern aus Schokolade entwickelt. Der Maschinenhersteller bietet maßgeschneiderte Speziallösungen und begleitet seine Kunden von der ersten Polygonalmodell, Vorder- und Rückseite. Produktskizze bis zur lauffertigen Maschine. Im Hohlfigurensegment bedient der Spezialmaschinenbauer weltweit sämtliche Branchenführer. Insbesondere bei der gesiegelten Wicklung von Sitzhasen und anderen Körpern mit spezieller Geometrie ist das Angebot von Rasch einmalig. Das Produktionsprogramm umfasst außer den Hohlkörperverpackungsmaschinen ebenfalls universelle und hochspezialisierte Wickelmaschinen. Dabei liegt das Augenmerk nicht nur auf der Verpackungsmaschine allein, sondern umfasst auch komplette Verpackungsanlagen mit den unterschiedlichsten Zuführ- und Abtransportsystemen. Hochgenaue Geometrie für die optimale Verpackung Das erzeugte 3D-Modell auf Basis der Hohlfigur-Doppelform ist ein vollwertiges Abbild der Schokoladenfigur. Die generierten Flächen liegen mit einer hohen Genauigkeit auf den Scandaten und spiegeln somit das reale Objekt präzise wider. Das Ergebnis ist ein NURBS-gene- 3/2012 CAD & Design Reverse Engineering riertes Oberflächenmodell. „Unsere Anforderungen bei der Verpackung einer Schokoladenhohlfigur erfordern ein präzises 3D-Modell auf Basis von Scandaten. Mit der angebotenen Lösung, Reverse Engineering Software Rapidform XO Redesign ist dieses optimal gelungen“, erklärt Jörg Rademacher, Konstrukteur bei der Wilhelm Rasch GmbH & Co. KG. Der Schokoladenhohlkörper besteht aus zwei separaten Formen, einer Vorder- und einer Rückseite. Eine HohlfigurDoppelform gibt die Form für die Schokolade-Hohlfiguren und ist Basis für die 3D-Scandaten. Das Messergebnis wird in zwei Polygonalmodellen ausgegeben. Vom 3D-Scan zu einer NURBS-generierten CAD-Datei Mit einem 3D-Scanner wird berührungslos eine Punktwolke von der Oberfläche der Hohlfigur-Doppelform gescannt. Aus den erzeugten Punktwolken werden zwei Polygonalmodelle generiert. Im ersten Schritt werden die beiden Polygonalmodelle (Vorder- und Rückseite) zu einem wasserdichten Polygonal modell als Abbild der Schokoladenfigur verschmolzen. Das Polygonalmodell ist die Grundlage für den folgenden Reverse-Engineering-Prozess. Hierfür generiert XOR ein Kurvennetzwerk über das Scanobjekt, aus dem die endgültigen Freiformflächen berechnet werden können. Die Schokoladenhohlfigur wird vollständig über die 3D-Scandaten modelliert. Für den Aufbau eines CAD-Modells über NURBS werden beide Polygonalmodelle in XOR importiert. Im ersten Schritt werden die beiden Polygonalmodelle (Vorder- und Rückseite) zu einem gesamten wasserdichten Polygonalmodell vereinigt. Hierfür müssen beide Modelle in ein Koordinatensystem transformiert werden. Um die Ausrichtung zu vereinfachen, werden die Polygonalmodelle mit der Funktion Re- gion Group in Teilbereiche mit zusammengehöriger Regelgeometrie segmentiert. Die Segmentierung lässt sich in Detailbereichen noch per Hand anpassen. Dies ermöglicht dem Konstrukteur, eine automatische Feature-Erkennung durchzuführen. Jede gewünschte Regelgeometrie kann bei diesem Prozess aus dem Polygonalmodell extrahiert werden. Nicht erkannte Bereiche werden als Freiformfläche gruppiert. Für die Ausrichtung in einem Koordinatensystem werden in jedem Modell Regelgeometrien (Punkte, Vektoren, Ebenen) definiert. Für die XY-Ebene wird aus dem Boden des Polygonal modells mit der Funktion Add.Ref.Plane und der Methode Extract eine Referenzebene erzeugt. Für die Trennebene der beiden Modelle wird zunächst über ein 3D-Sketch und die Funktion Boun dary die Berandungskurve erzeugt. Mit der Funktion Add.Ref.Plane und der Berandungskurve wird die Trenn ebene definiert. Der Ursprung lässt sich mit der Funktion Mesh Sketch Set up in einer Skizze auf der Trennebene als Schnittpunkt zweier Geraden festlegen. Die Funktion Interactive Alignment ermöglicht die optimale Ausrichtung der beiden Polygonalmodelle (Vorder- und Rückseite) in einem Koordinatensystem. Zur Erzeugung eines wasserdichten Polygonalmodells werden die beiden Seiten mit der Funktion Sew Boundary zu einem Modell vereinigt. Die Funktion Global Remesh optimiert und glättet den Übergang zwischen den beiden Formhälften. Freiformflächen beschreiben die Oberflächenstruktur der Hohlkörperfigur. Da die Oberflächenstruktur beibehalten werden soll, wird das CAD-Modell aus NURBS-Oberflächen generiert. Hierfür wird über die Holkörperfigur ein Kurvennetzwerk gelegt. Mit der Funktion Auto Surfacing und der Methode Feature Following Network wird ein Kur- vennetzwerk anhand der Oberflächenstruktur erzeugt. Die Funktion Deform bietet die Möglichkeit, das Kurvennetzwerk optimal an die Scan-Daten anzupassen. Im letzten Schritt werden die endgültigen Freiformflächen berechnet. Das Ergebnis ist ein NURBS-generiertes Oberflächenmodell der Schokoladenhohlfigur. Mit der Funktion Auto Surfacing lassen sich in kürzester Zeit NURBS-generierte CAD-Modelle erzeugen. Die erzeugten Flächen liegen mit einer hohen Genauigkeit auf den Scandaten und spiegeln auf diese Weise das reale Obbw jekt präzise wider. 3D-Drucker Die schnellste und preiswerteste Art, Prototypen mit 3D-Druckern zu erstellen ZCorporation Besuchen Sie r uns zu unsere SM20E12S(DSo/FrE) HAU ./11. Mai am 10 t nach oder jederzei inbarung. Vere telefonischer Horn Systemhaus GmbH Pestalozzistr. 2 · 95326 Kulmbach Telefon 09221/4031 · Fax 4033 www.3d-drucker.org 3/2012 49 50 Simulation & Visualisierung Lückenschluss zwischen CAD- und Berechnungswelt C O N T A C T S oftwa r e und B E T A C A E S y stems koope r i e r en Durchgängige Prozessketten V O N B arbara S cholvin CONTACT Software und BETA CAE Systems haben eine Entwicklungspartnerschaft gestartet, um den Bereich der Produktabsicherung in das Product Lifecycle Management (PLM) einzubinden. Damit bündeln zwei namhafte Softwarehersteller ihr Know-how, die zu den führenden in ihrer jeweiligen Domäne zählen: CONTACT im PLM-Umfeld und BETA auf dem Gebiet der Simulation. D ie Kooperation zwischen CONTACT Software und BETA CAE Systems zielt darauf ab, die bisherige Lücke zwischen CAD- und Berechnungswelt durch ein integriertes Lösungsangebot zu schließen. Eine derartige disziplinübergreifende Unterstützung im PLM-Kontext wird besonders von den Automobilherstellern und ihren Zulieferern, aber auch aus anderen Branchen der Fertigungsindustrie nachgefragt, um den virtuellen Entwicklungsprozess zu beschleunigen und die Nachverfolgbarkeit von Absicherungsergebnissen zu verbessern. Die virtuelle Simulation von Produkteigenschaften wie Statik, Akustik, Vibration oder Crash- und Ermüdungsverhalten ist heute nur unzureichend in die PLM-Prozesse der Unternehmen eingebettet. Da aber Änderungen zwischen Berechnung und Konstruktion fortlaufend abgeglichen werden müssen, tauchen Fehlerquellen in der Übertragung der Information von einem System ins andere gleich mehrmals auf und nötige Anpassungen müssen manuell nachgepflegt werden. CONTACT Software und BETA CAE Sys- tems wollen nun eine integrierte Systemlandschaft für Bauteiloptimierung von der Geometrie bis zur Absicherung schaffen, die diese Medienbrüche und die damit verbundenen Nachteile im Blick auf Zeit, Kosten und Qualität obsolet macht. Mit dem Kauf des Fast Concept Modeller (FCM) im Sommer 2011 erweiterte CONTACT Software sein Portfolio um Lösungen für effiziente Geometriemodellierung und durchgängige CAx-Prozessketten. FCM ist ein zentraler Baustein von CONTACT FAST/CA: ein Angebot, mit dem der PLM-Anbieter die durchgängige Nutzung der CAx-Daten über den gesamten Produktlebenszyklus hinweg adressiert. Ziel ist das zuverlässige Daten- und Datenflussmanagement entlang der Ein-/Ausgabeketten der Modellierungs- und Simulationswerkzeuge für das virtuelle Prototyping. Beide Bereiche sind auch Gegenstand der Entwicklungspartnerschaft zwischen CONTACT Software und BETA CAE Systems. Zuerst ist eine Schnittstelle zwischen FCM und BETAs ANSA Pre-Processor geplant, danach soll das CAE-Tool auch in die Datenmanagement-Lösungen von CONTACT Software eingebunden werden. Fast Concept Modeller als Drehscheibe Aufbereitung eines Automobil-Front-Moduls in einem CAE-Netz. Bild: CONTACT Software 3/2012 FCM ermöglicht eine schnelle, einfache Erstellung von Geometriemodellen und den automatischen Export von FEModellen für Crash-, NVH- und statische Analysen. Indem die CAD-Optimierungssoftware CAE-Tools und die dazugehörigen Prozesse mit den dafür benötigten Daten versorgt, unterstützt sie bereits in der Konzeptentwicklung die Simulation und Validierung des künftigen Pro- duktverhaltens. Dies versetzt Unternehmen in die Lage, schneller von der ersten Produktidee zu einem abgesicherten Konzept zu kommen. Doch erst die Einbindung der Produktabsicherung in das Product Lifecycle Management schafft die Voraussetzung dafür, dass sich der Übergang in die Serienentwicklung reibungslos gestalten lässt. „Indem wir Simulation und PLM zusammenbringen, können Konstruktionsund Absicherungsmethoden und damit die Schlüsselbereiche im Innovationsprozess durchgängig unterstützt werden“, benennt Dimitrios Angelis, Präsident von BETA CAE Systems, die Ziele der beiden Softwarehersteller. CONTACT-SoftwareGeschäftsführer Karl Heinz Zachries betont die hohen Synergieeffekte, die sich aus der Kooperation ergeben. Während CONTACT Software mit seiner PLM-Plattform CIM DATABASE, der CAD-Datenmanagementlösung Workspaces und dem Fast Concept Modeller die Produktentwicklung von der frühen Phase bis zum Serienanlauf abdeckt, ist BETA mit ANSA, μETA Post-Processor und anderen CAETools ein führender Anbieter im Bereich Simulation. „Wir haben Produkte, die sich perfekt ergänzen, einen großen gemeinsamen Kundenkreis und sprechen vor allem dieselbe Sprache“, so die Einschätzung von Zachries, die er durch die bisherige Zusammenarbeit bestätigt sieht. Anhand von Use Cases spezifizieren beide Unternehmen derzeit gemeinsam mit Kunden die Szenarien für das Simulationsdatenmanagement im PLMKontext und arbeiten an einem ersten Prototyp, der voraussichtlich schon Mitte Juni auf dem CONTACT User Meeting rt 2012 vorgestellt werden kann. Management Produktlebenszyklusmanagement (PLM) H a r mon i s i e r ung f i r menspez i f i sche r P L M - A nsätze Goldener Mittelweg zwischen Heterogenität und Homogenität V O N P rof . D r . - I ng . M ichael A bramovici und D ipl . - W irt . - I ng . Jens C hristian G ö bel , L ehrstuhl für M aschinenbauinformatik an der R uhr - U niversität B ochum Die Harmonisierung parallel existierender PLM-Ansätze ermöglicht vielen Unternehmen die Erschließung kosten-, nutzen- und risikobezogener Verbesserungspotenziale im Engineering. Das in diesem Beitrag vorgestellte PLM-Harmonisierungs-Entscheidungs-Framework unterstützt Projektteams und Entscheidungsträger methodisch bei der Bestimmung des optimalen Harmonisierungskonzepts. I n den beiden vergangenen Jahrzehnten hat die Product-Lifecycle-Management(PLM-)Durchdringung industrieller Unternehmen stetig zugenommen. Dies betrifft die verschiedenen EngineeringDisziplinen (Mechanik, Hydraulik, Elektrik, Software usw.) und immer stärker auch die der Produktentwicklung nachgelagerten Produktlebenszyklus-Phasen (Fertigungsplanung, Service usw.). Als ein Ergebnis der zunehmenden PLM-Durchdringung existieren heute in vielen Unternehmen mehrere, historisch parallel gewachsene PLM-Ansätze [ABR10]. Zusätzlich zu dieser organischen Entwicklung erhöhen Fusionen und Übernahmen von Unternehmen die PLM-Heterogenität sprunghaft. Diese Heterogenität der PLM-Ansätze kann neben PLM-IT-Lösungen gleichermaßen Komponenten der PLM-Strategie (zum Beispiel Anbieterstrategie), PLM-Prozesse (zum Beispiel Freigabeprozesse), PLMMethoden (beispielsweise Nummernsysteme) und PLM-Akteure (unter anderem Anwender Know-how) betreffen (siehe Bild 1). Demgegenüber stehen zunehmend global verteilte und sich permanent verändernde Engineering-Organisationsstrukturen [BLA11]. Besonders für bereichsübergreifende Kooperationen und Reorganisationsvorhaben können nicht aufeinander abgestimmte PLM-Ansätze drastische Produktivitäts- und Flexibili- tätshemmnisse darstellen. Mit PLM-Harmonisierungs-Initiativen verfolgen Unternehmen das Ziel, durch eine geeignete Abstimmung, Anpassung und Vereinheitlichung ihrer bestehenden PLM-Ansätze ihre heutige Situation zu verbessern. Herausforderung der PLM-Harmonisierung Für eine am unternehmensspezifischen Bedarf orientierte PLM-Harmonisierung bieten meist weder eine vollständige unternehmensweite PLM-Vereinheitlichung, noch die Beibehaltung des heterogenen Ist-Zustands die optimale Lösung. Vielmehr sollte man auf der Basis einer simultanen und daher komplexen Detailbetrachtung aller beteiligten PLMAnsätze ein an strategischen, organisatorischen und wirtschaftlichen Zielen ausgerichtetes Harmonisierungskonzept erarbeiten [ABR11]. Dieses Harmonisierungskonzept beschreibt, welche PLMKomponenten der betrachteten PLMAnsätze wie stark und in welcher Form harmonisiert werden sollen. Ausgehend von der meist großen Menge theoretisch möglicher Konzeptalternativen muss man hierbei entscheiden, welche Konzeptalternative im Rahmen des betreffenden PLM-Harmonisierungsprojekts zu verfolgen ist. Derartige Harmonisierungsentscheidungen determinieren unmittelbar das Ausmaß an Änderungen Bild 1: PLM-Verantwortliche als Bindeglied bereichsspezifischer PLM-Ansätze. 3/2012 51 52 Management Produktlebenszyklusmanagement (PLM) Bild 2: Übersicht über das Harmonisierungs-Entscheidungs-Framework. bestehender PLM-Ansätze und sind gekennzeichnet durch: • eine hohe Komplexität und unklare Strukturen, • divergierende Zielsetzungen, Einzelinteressen und Perspektiven der involvierten Akteure, • weitreichende und schwer vorhersagbare Konsequenzen für den Projektund Unternehmenserfolg. Heute trifft man diese Entscheidungen meist ohne methodische Unterstützung. PLM-Anwender, -Planer und -Entscheidungsträger werden bei der Vorbereitung und Lösung dieser Entscheidungsaufgaben vor schwer überwindbare Herausforderungen gestellt. Eine unzureichende Bewältigung dieser Herausforderungen führt zu wenig fundierten, subjektiv oder politisch geprägten Entscheidungen, die primär durch das informelle Machtgefüge und die Durchsetzungsfähigkeit einzelner Akteure determiniert werden. Die Folge sind PLM-Harmonisierungsmaßnahmen, deren Auswirkungen, zum Beispiel Kosten oder Risiken, den Entscheidungsträgern in vielen Fällen nur teilweise bewusst sind und die viele PLM-Akteure nicht akzeptieren und unterstützen [EIG06]. Methodisches Framework unterstützt PLM-Harmonisierungsentscheidungen Mit dem Ziel, Misserfolgen bei PLMHarmonisierungsentscheidungen präventiv entgegenzuwirken, wurde am Lehrstuhl für Maschinenbauinformatik der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen mehrerer industrieller PLM-Harmonisierungsprojekte ein methodisches 3/2012 Alle Bilder: Ruhr-Universität Bochum. PLM-Harmonisierungs-EntscheidungsFramework (HEF) entwickelt. Das HEF stellt ein anwendungsfallspezifisch ausprägbares Hilfsmittel zur objektivierten Bestimmung unternehmensspezifisch optimaler Harmonisierungs-Konzeptalternativen bereit. Dabei werden die Anforderungen, das Wissen und die Erfahrungen aller involvierten Unternehmensbereiche und Akteure berücksichtigt. Ausgehend von unternehmensweiten Zielsetzungen und unter Berücksichtigung der relevanten Randbedingungen des betreffenden Unternehmens erfasst man den Lösungsraum eines Harmonisierungs-Entscheidungsproblems formal und transparent und grenzt ihn systematisch ein. Hierzu lassen sich vier aufeinanderfolgende Phasen unterscheiden, die durchgängig mit Hilfe eines abgestimmten MethodenSets unterstützt werden (siehe Bild 2). Die Systematik zur Strukturierung der betrachteten PLM-Ansätze dient zur einheitlichen Beschreibung und Abgrenzung konkreter PLM-Komponenten, die direkt im Fokus der PLM-Harmonisierungsinitiative stehen oder aufgrund ihrer Wechselwirkungen mit fokussierten PLM-Komponenten passiv betroffen sind. Dabei werden Komponenten der PLM-Harmonisierungs-Dimensionen Strategie, Prozesse, Methoden, IT-Systeme und Akteure unterschieden und mit Hilfe projektneutraler Templates identifiziert und klassifiziert. Formulierung der Harmonisierungs-Konzeptalternativen Als Harmonisierungs-Konzeptalternativen werden Kombinationen von Ausprä- gungen der aktiv und passiv zu gestaltenden PLM-Komponenten bezeichnet, die jeweils eine Gesamtalternative für die Lösung der Harmonisierungsaufgabe beschreiben. Die Basis hierfür bilden verschiedene Harmonisierungsgrundstrategien, die unterschiedliche Harmonisierungsgrade repräsentieren und sich auf einzelne oder auf Gruppen von PLMKomponenten anwenden lassen. Durch die Kombination der definierten PLMKomponenten-Ausprägungen werden mehrere Konzeptalternativen in formal einheitlicher Struktur beschrieben. Durch eine Vorauswahl mit Hilfe eines Ausschlusskriterien-Katalogs lässt sich einerseits die Einhaltung wichtiger Vorgaben und Planungsrestriktionen sicherstellen und andererseits der Gesamtaufwand für die Entscheidungsfindung reduzieren, ohne dass man die Entscheidungsqualität beeinträchtigt. Bewertung und Auswahl der Harmonisierungs-Konzeptalternativen Eine holistische Methode zur Bewertung der Auswirkungen kon kurrierender Harmonisierungskonzepte unterstützt die Auswahl der für den vorliegenden Anwendungsfall am besten geeigneten Konzeptalternative. Die Basis hierfür bildet ein multikriterielles Zielsystem, das in Anlehnung an den methodischen Ansatz der Balanced Scorecard nach Kaplan und Norton [KAP97] entwickelt wurde. Die Bewertungsperspektiven spiegeln die fünf PLM-Harmonisierungs-Dimensionen „PLM-Strategie“, „PLM-Prozesse“, „PLMMethoden“, PLM-Systeme“ und „PLMAkteure“ wider und sind jeweils strukturiert in die Zielsystem-Bereiche Kosten, Nutzen und Risiken (Bild 3). Das Zielsystem umfasst neben direkt monetär quantifizierbaren auch nicht direkt monetär quantifizierbare Kriterien. Dabei erfolgt die Bewertung nicht direkt monetär quantifizierbarer Kriterien auf der Grundlage vordefinierter Maturity Levels. Jedes der etwa 100 Bewertungskriterien ist durch mindestens einen Key Performance Indicator (KPI) spezifiziert, der als Messgröße für das Kriterium dient. Das Bewertungsergebnis wird für jede Konzeptalternative verdichtet in einer PLM-Harmonisierungs-Scorecard dargestellt, die Zielkonflikte des Use-Case-spezifischen Zielsystems illustriert und Management Produktlebenszyklusmanagement (PLM) Aufschluss über direkt monetär und nicht direkt monetär quantifizierbare Auswirkungen der Konzeptalternative gibt. Zusammenfassung Die Harmonisierung bestehender PLMAnsätze ermöglicht vielen Unternehmen, kosten-, nutzen- und risikobezo gene Verbesserungspotenziale im Engineering zu erschließen. Das hier vorgestellte Harmonisierungs-Entscheidungs-Framework (HEF) unterstützt Pro- jektteams und Entscheider methodisch bei der Bestimmung des optimalen Harmonisierungskonzepts. Hierfür werden Konzeptalternativen unter Berücksichtigung übergreifender und bereichsspezifischer Restriktionen und Zielsetzungen formuliert und mit Hilfe direkt und nicht direkt monetär quantifizierbarer Kriterien ganzheitlich bewertet. Das HEF wurde im Rahmen mehrerer vom Lehrstuhl für Maschinenbauinformatik der RuhrUniversität Bochum durchgeführter PLM-Harmonisierungs-Projekte in Unter- nehmen der Automobilindustrie und des Maschinen- und Anlagenbaus entwickelt und innerhalb dieser Projekte spezifisch ausgeprägt und erfolgreich rt angewendet. Literaturhinweise [ABR10] Abramovici, M., Schindler, T.: Benefits of PLM in the Automotive Industry: results of a Benchmark Study. In: Proceedings of PLM10: The 7th International Conference on Product Lifecycle Management. BIBA, Bremen (2010). [ABR11] Abramovici, M., Göbel, J.: Methodischer Ansatz zur PLM-Harmonisierung in industriellen Unternehmen. In: ProduktDaten Journal, Nr. 2, 2011, S.50-54, ProSTEP iViP, Darmstadt (2011). [BLA11] Black, B.: Building the future of manufacturing. In: Proceedings of the World Manufacturing Forum 2011. CD-ROM. World Manufacturing Forum, Como (2011). [EIG06] Eigner, M., Schleidt, B.: Erfolgsfaktor „Mensch“ bei der PLM/PDM-Einführung. In: CADCAM Report, Nr. 9, 2006, S.46 – 49, Hoppenstedt, Darmstadt (2006). [KAP97] Kaplan, S., Norton, D.: Balanced Scorecard: Strategien erfolgreich umsetzen. SchäfferPoeschel, Stuttgart (1997). Bild 3: Bewertungsperspektiven und Zielsystem-Bereiche. 4. VDI-Fachkongress Prof. Dr.-Ing. Michael Abramovici und Dipl.Wirt.-Ing. Jens Christian Göbel arbeiten am Lehrstuhl für Maschinenbauinformatik an der Ruhr-Universität Bochum. n! nmelde a t z t e J i.de/ www.vd obilitaet m elektro Elektromobilität 18. und 19. April 2012 in Nürtingen bei Stuttgart Highlights dieser Veranstaltung: Ladeinfrastruktur: Welchen Weg beschreitet Deutschland zur Umsetzung einer Schnellladeinfrastruktur? Energiespeicher: Wie kann die vorzeitige Alterung von Lithium-IonenBatterien vorab simuliert und eingeschränkt werden? Elektronik: Wie wird die Zuverlässigkeit von IGBT’s und anderen HV-Komponenten verbessert? Thermomanagement: Wie sind Kühlkreisläufe intelligent und verbrauchsarm zu gestalten? Antriebstechnologie: Wie sind V- und E-Motoren in den unterschiedlichen Antriebstopologien auszulegen? Zertifizierung: Wie sind die Zertifizierungsunterschiede definiert und was sind die Herausforderungen bei der Sicherheitszertifizierung? + Quelle: Gereon Meyer, VDI/VDE-IT VDI-Spezialseminar: Kompaktwissen Elektrotechnik für Fahrzeugingenieure am 17. April 2012 Veranstaltung des VDI Wissensforums | www.vdi.de/elektromobilitaet | Telefon +49 211 6214-201 | Telefax +49 211 6214-154 53 54 Management Produkt- und Prozessentwicklung G eomet r i sche Ä hnl i chke i tssuche m i t G eo S ea r ch - S oftwa r e Effizienzzuwächse in der Fahrzeugentwicklung V on C esar L ope z Kostenplanung und Konstruktion sind eng miteinander verzahnt – Effizienz im Geschäft ist das Ziel, doppelte Konstruktionen sind teuer und erhöhen nicht nur den Aufwand der Ingenieure, sondern auch den IT-Aufwand, die Kosten für Qualitätssicherung, Test und Absicherung, Einkauf und Administration. Zwar bietet die Software-Industrie hochwertige Konstruktionsroutinen und -verfahren an, diese stellen jedoch kaum Funktionen zur Suche innerhalb bestehender Konstruktionsdatensätze bereit. Die Folge sind oftmals sehr ähnliche – ja sogar identische – Konstruktionen, die vermieden werden könnten. Mit der Software-Lösung von SimuForm startet die BMW Group ein Projekt zur nachhaltigen Nutzung bereits entwickelter Lösungen. D ie Dortmunder Ingenieure von Software-Hersteller SimuForm stellen im Rahmen einer GeoSearch-Suite ein umfassendes Softwarewerkzeug her, mit dem die CAD-Daten aus Bestandsprojekten nutzbar werden. Die Ähnlichkeitssuche über SimuForm Similia nutzt nicht nur die geometrische Ähnlichkeitssuche für schnellere Entwicklungen, sondern ermöglicht auch die Nutzung von Daten aus Kostenrechnung und Angebotsprozessen, um alle Effizienzeffekte rund um Konstruktion und Produktion nutzen zu können. Ob Antriebstechnik oder Karosseriebau – laufende Konstruktionen und Innovationen zeichnen den Hersteller aus, dabei fallen täglich CAD-Daten an, die einen immensen wirtschaftlichen Wert ausmachen und für weitere Entwicklungen wertvoll sind. In viele Bereiche des Engineering, etwa im Karosseriebau, finden sich vielfach sehr ähnliche Strukturbauteile, hinter denen oft ein doppelter Entwicklungsaufwand steht. In der gesamten Fahrzeugentwicklung werden bei den vielen Fahrzeugreihen und -varianten über die Jahre zahlreiche Bauteile entwickelt, getestet und geprüft, die durchaus in neuen Entwicklungen Wiederverwendung finden könnten – für einen Autohersteller 3/2012 wie die BMW Group eine wichtige Quelle für gesteigerte Effizienz. Eine gezielte Wiederverwendung schont zudem nicht nur die eigenen Ressourcen, sondern sorgt auch für höhere Profitabilität. In der Zulieferindustrie sorgt eine effiziente Konstruktion häufig für den entscheidenden Kalkulationsvorsprung im Angebotsprozess. Wer präzise rechnen kann, hat den Vorteil auf seiner Seite. Doch nur selten werden die Bestandsdaten aus Konstruktion, Produktion und Kostenrechnung nutzbar gemacht, um künftige Angebote oder Produktionskalkulationen zu erleichtern. Dabei bieten sich digitale Daten für eine Indizierung und Suche an, um Knowhow aus vergangenen Projekten nutzbar zu machen. Traditionell hängt dieses technische Wissen jedoch an einzelnen Mitarbeitern und der Erinnerung an Altprojekte – ein Unsicherheitsfaktor, der vermieden werden sollte und zudem wenig systematisch funktioniert. Mit der Software-Lösung von SimuForm startet die BMW Group ein Projekt zur nachhaltigen Nutzung bereits entwickelter Lösungen. Anders als eine Suche Management Produkt- und Prozessentwicklung 55 Ergebnis einer Bauteilsuche in SimuForm Similia zur Erfassung ähnlicher Bauteile im Datenbestand. Bilder: SimuForm per Hand in den Datensätzen indiziert die mit verschiedenen Modulen anpassbare Software-Lösung zunächst den Datenbestand des Unternehmens. Dabei ist nicht relevant, wo die Daten-Server oder Datenbanken stehen: Auch standortübergreifend und vernetzt arbeitende Firmen können die GeoSearch-Suite unternehmensweit einsetzen – die Modelldaten werden als 3D-Ansicht für den Ingenieur aufbereitet. Mit dem Anforderungskatalog an ein zu entwickelndes Bauteil lässt sich der Datenbestand in kurzer Zeit durchsuchen, alle relevanten Metainformationen und Dokumente aus Bereichen wie Kostenrechnung oder Produktion sind dabei verknüpft und stehen ebenso auf Knopfdruck zur Verfügung. Dabei beschränkt sich die geometrische Ähnlichkeitssuche durch die SimuFormGeoSearch-Suite nicht ausschließlich auf komplette Bauteile: Auch nach Segmenten einzelner CAD-Teile oder Baugruppen kann gesucht werden. So sind die Ingenieure in der Lage, sich im Tagesgeschäft auf das Wesentliche zu konzentrieren – kosteneffizient zu arbeiten und das geballte Konstruktionswissen des Unternehmens in der Hinterhand zu haben. Diese KnowledgeBase vergisst zudem das Wissen nicht, es ist auch nutzbar für Kollegen und nicht zuletzt für den Ingenieursnachwuchs. Bei einem Anwender wie der BMW Group fallen auf der einen Seite enorme Datenmengen an – bei zahlreichen Modellreihen aus allen Segmenten ist alleine der Karosseriebereich aufwendig in Datenspeicherung und -haltung. Die stetig kürzeren Innovationszyklen der Automobilindustrie fordern zudem ihren Tribut – waren vor Jahren noch Modellzyklen von zehn und mehr Jahren üblich, werden Modelle heute häufiger überarbeitet oder komplett erneuert. Der jeweilige Aufwand der einzelnen Abteilungen ist dabei immens. Schnellere Modellzyklen zeugen jedoch nicht nur von der Innovationsfähigkeit eines Herstellers – die Kostenseite steigt auch in ihrer Bedeutung. Kurze Zyklen erhöhen den Druck, Kosten zu kon trollieren und aktiv zu beeinflussen. Die Entscheidung für eine innovative geometrische Ähnlichkeitssuche in Konstruktion und Entwicklung liegt also für Unternehmen aus der Automobil- oder Zulieferindustrie nahe. Die Verknüpfung einer prozessintegrierten Software-Lösung mit einer automatisierten Zuordnung von Daten aus anderen Bereichen bietet eine schnell einseh- und bewertbare Hilfestellung zu ähnlichen oder sogar partiell oder komplett gleichen Projekten. „Wir können nahezu in Echtzeit ähnliche oder sogar identische Konstruktionen aus der Vergangenheit mithilfe der SimuForm-Lösung intuitiv auffinden. Dabei wird der Grad der Ähnlichkeit ebenso angegeben wie eine schnelle Voransicht – denn das Auge des Ingenieurs ist nach wie vor entscheidend im Konstruktionsprozess. Die zugrundeliegenden Geometrien und alle zusätzlichen Daten, die dazu verknüpft sind, liegen auf Mausklick vor“, beschreibt Dr. Christian Klimmek, Geschäftsführer des Software-Anbieters SimuForm. Die Anwendung bietet dabei den Komfort einer Online-Suchmaschine – was als Entwicklungsgrundlage auch das erklärte Ziel der Software-Architekten war. Die bequeme und extrem schnelle 3D-Ansicht ermöglicht eine sofortige optische Evaluation für den Ingenieur – die Ansicht generiert die SimuForm-Suite dabei automatisch aus den CAD-Daten. Das Vermeiden von teurer, doppelter Arbeit steht im Vordergrund der umfassenden Lösung der Dortmunder IT-Spezialisten. Eine Technologie wie die GeoSearch-Suite sorgt für mehr Geschwindigkeit und höhere Kostensicherheit – mit dem digitalen Erfahrungsschatz können Projekte deutlich besser kalkuliert und überblickt werden. Die Implementierung bei Projekten in mittelständischen Unternehmen ist in kurzer Zeit zu bewältigen: Die Schaffung einer Grundstruktur erfordert einen Zeitaufwand von wenigen Stunden, die Datenindizierung läuft im Hintergrund und braucht wenige Tage – je nach Datenmenge. Eine eintägige Schulung bringt die Anwender auf den nötigen Stand, die intuitive Software bedienen zu können. Selbst die Implementierung der Software in einer komplexen IT-Landschaft wie bei BMW ist mit einem überschaubaren Aufwand zu bewältigen. Dabei werden unterschiedliche Datenquellen aus unterschiedlichen Bereichen angebunden, um diese dann dem Entwicklungsprozess in nahezu Echtzeit zur Verfügung zu stellen. Die Nutzerschnittstelle bietet dabei ein hohes Akzeptanzniveau durch den Bedienkomfort: „Ziel der KnowledgeBase ist auch die Begeisterung der Mitarbeiter, denn der Einsatz erleichtert das Alltagsgeschäft immens. Damit fällt die Integration in den Workflow leicht“, so Dr. Christian Klimmek. Neben der Indizierung der CAD-Daten sind auch die Hintergrundprozesse zur Verknüpfung der relevanten Meta-Dokumente zu den Geometrien automatisiert. Die Struktur der Daten wird dabei nicht verändert, Redundanz vermieden. Über Fachbereichsgrenzen hinweg sorgt die GeoSearch-Suite für effiziente Produkt- und Prozessentwicklung, die Wirtschaftlichkeit des anwendenden Unternehmens wächst. Die Konstruktion und Entwicklung, das Projektmanagement und der technische Einkauf können somit verbunden werden. Dabei gliedert sich das System in kurzer Zeit in die bestehende Infrastruktur ein. Die Amortisation ist ebenfalls schnell erreicht– mit Zeiträumen von drei bis sechs Monaten rechnet das Dortmunder Unternehmen – unabhängig von der Projektgröße. bw Autor ist Cesar Lopez, zuständig für die Vertriebskoordination bei SimuForm. 3/2012 Management Kollaboratives Projektmanagement Bilder: Actano 56 K omplexe und ve r te i lte P r oduktentstehung behe r r schen Gemeinsam in der Cloud von D r . T homas W ö lfle Bevor ein neues Produkt die Marktreife erreicht, sorgen zahlreiche Teams, Zulieferer und Entwicklungspartner dafür, dass das Ganze mehr ist als die Summe seiner Teile. Produktinnovationen entstehen „kollaborativ“ aus der Integration verteilter Spezialisten in Entwicklungsnetzwerke. Der komplexen Aufgabe, parallele und dynamische Produktentstehungsprozesse unter engen Terminvorgaben zu synchronisieren, müssen sich Projektmanager heute mehr denn je stellen. Unter bestimmten Voraussetzungen erfüllt eine Cloud-basierte Projektmanagementplattform die steigenden Produktivitätsanforderungen am besten: Denn sie schafft eine hoch skalierbare Infrastruktur, die die Eintrittshürden in produktive Wertschöpfungsnetzwerke senkt und nicht an Unternehmens- oder Standortgrenzen endet. S traffe Time-to-Market-Vorgaben machen die ganzheitliche Planung und Steuerung von Entwicklungsprozessen zur Herausforderung im Projektmanagement. Gleichzeitig erfordern geringere Wertschöpfungstiefen einen effizienten und durchgängigen Informations- und Datenaustausch mit verteilten Partnern und Lieferanten über Unternehmensgrenzen hinweg. Projektverantwortliche und IT-Fachabteilungen sind gefordert, heterogene Systeme und Formate zu konsolidieren. Denn eine einheitliche Datenbasis ist Grundlage für eine erfolgreiche Synchronisation der Projektbeteiligten und vermeidet Mehraufwendungen durch Datenredundanz oder veraltete Datenstände. Kennzeichnend für die wachsenden Anforderungen an ein kollaboratives Projektmanagement ist neben der Einbindung verschiedener Fachbereiche die zunehmende Integ- 3/2012 ration von Lieferanten und gleichberechtigten Kooperationspartnern. Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen hängt auch davon ab, wie schnell kundengerechte Produkte auf den Markt gebracht werden. Verkürzte Entwicklungszyklen haben eine parallele Produktentwicklung, Fertigung und Erprobung etabliert. Damit „Simultaneous Engineering“ in der Praxis funktioniert, müssen im Unternehmen alle wichtigen Fachbereiche, auch standortübergreifend, von Anfang an in das Projekt eingebunden werden, um den erforderlichen Informationsaustausch reibungslos zu gewährleisten. Integration externer Fachkompetenz Fortschreitende Arbeitsteilung und Internationalisierung senken den Herstelleranteil an der Wertschöpfung zugunsten spezialisierter Lieferanten. Neben reinen Kosteneffekten spielen Qualitäts- und Know-how-Vorteile eine wachsende Rolle bei der Auswahl der Lieferanten und Dienstleister. Ihre durchgängige Integration ist entscheidend, damit das produktive, aber anspruchsvolle Simultaneous Engineering gelingt. Klassisches Projektmanagement entwickelt sich zum „Cross Company Project Management“. Kooperationsprojekte Ähnliches gilt für die steigende Zahl an Kooperationen (Joint Ventures). Neue Technologien – etwa Elektromobilität – führen verstärkt zu unternehmens- und teils branchenübergreifenden Entwicklungsprojekten. Eine Erfolgsvoraussetzung ist die zügige Bereitstellung einer homogenen Projektmanagementumgebung, damit die Partner ihre Termine, Quality Gates, Reifegradziele sowie das Risiko- und Maßnahmenmanagement effizient synchronisieren können. Management Kollaboratives Projektmanagement Egal, ob Kooperationen, Lieferantenintegration oder Einbindung verteilter Fachbereiche: Komplexe Produktentstehungsprozesse erfordern eine Projektplattform, die die Heterogenität von Daten und Informationen an den Grenzen zwischen Abteilungen, Unternehmen und Standorten überwindet. Zur Einrichtung einer homogenen und integrativen Projektplattform stehen heute moderne Cloud-Lösungen bereit. Die Projektmanagement-Cloud macht Unternehmen die Vorteile einer kollaborativen Infrastruktur mit niedrigen Eintrittshürden zugänglich. So entsteht eine „neutrale“ Zone für ein unternehmensübergreifendes Projektmanagement, das die Sicherheitsbedürfnisse der Partner erfüllt. Cloud-basiertes Projektmanagement vereinfacht die Aufgabe, verteilte Zulieferer und Partner ohne Vorleistungen zügig und vollwertig in Produktentstehungsprozesse einzubinden. Der betriebswirtschaftliche Nutzen der Cloud besteht neben einer geringeren Kapitalbindung in der Flexibilität bei Nutzungsdauer und -umfang sowie in der Kostentransparenz. Insbesondere Pay-per-Use-Modelle und Full-Hosted Services machen Investitionen in Hardware, Infrastruktur und Softwarelizenzen überflüssig, während die Bindung unternehmensinterner IT-Ressourcen für die Administration der Projektmanagementlösung nahezu entfällt. Zudem ist die Cloud hoch skalierbar, sodass die Zahl der User je nach Projektumfang beliebig herauf- und heruntergefahren werden kann. Cloud-Lösungsvarianten Wie ein kollaboratives Projektmanagement in der Cloud aufzusetzen ist, hängt unter anderem davon ab, wie viele und welche Partner (Zulieferer oder Kooperationspartner) eingebunden werden sollen. Der individuellen Ausgestaltung sind kaum Grenzen gesetzt: Aktuell kristallisieren sich jedoch drei Einsatzszenarien mit entsprechenden Cloud-Designs heraus. Um die Einhaltung von Termin-, Kosten- und Reifegradzielen sowie ein reibungsloses Arbeiten mit dem Auftraggeber zu gewährleisten, ist die Kompatibilität zu dessen Projektmanagementsystem entscheidend. Allerdings ist die auftragsabhängige Eigeninstallation eines Projektmanage- mentsystems für Lieferanten aufwändig und zeitintensiv. Ein Projekt-Hosting auf den Servern des Herstellers schafft Transparenz, ist aber nicht immer gewünscht. Die Cloud ermöglicht externen Partnern die zügige Verfügbarkeit der Projektmanagementsoftware des Auftraggebers – sobald und solange sie benötigt wird. Sie lässt sich zudem beliebig skalieren und jeweils an den Auftragsumfang anpassen. Die Lieferanten-Cloud Der steigende Wertschöpfungsanteil der Zulieferer erfordert ihre frühzeitige und standardisierte Integration in Produktentstehungsprozesse. Die Steuerung zahlreicher Lieferanten mit heterogenen Systemen führt in Projekten häufig zu erheblichen Ineffizienzen beim Datenaustausch. Verschiedene Planungsstandards und Systembrüche resultieren in asymmetrischer Informationsverteilung und erschweren die frühzeitige Identifikation von Risiken und Störungen im Gesamtsystem. Die Einrichtung einer RPLAN-e3-LieferantenCloud bringt Herstellern und Lieferanten dagegen mehrere Vorteile: • Erhöhte Transparenz und Realtime-Informationsverfügbarkeit • Unternehmensübergreifender Zugriff auf aktuelle Projektdaten und kollaborative Projekträume • Einheitlicher, verbindlicher Planungsstandard durch hoch effizienten Informationsaustausch • Vernetzungsmöglichkeit der Lieferanten untereinander • Gemeinsames Reifegrad-, Risiko- und Maßnahmenmanagement • Umfassende Archivierung von Projektinformationen Allerdings sollten die – teils im Wettbewerb zueinander stehenden – Lieferanten die Option haben, sensible Teilprojektdaten in geschützten CloudBereichen gegen unberechtigten Zugriff abzuschirmen. In Entwicklungskooperationen (Joint Ventures) ermöglicht eine neutrale Infrastrukturumgebung ein gleichberechtigtes, kollaboratives Projektmanagement. Damit kann ein Höchstmaß an Transparenz bei der integrierten Projektplanung und -steuerung verwirklicht werden. Die hohe Skalierbarkeit der Cloud erlaubt zudem, jederzeit weitere Kooperationspartner hinzuzufügen. Fazit In der komplexen Produktentstehung hat das Projektmanagement als Führungsprozess häufig eine Klammerfunktion bei der Einbindung von Fachabteilungen und externen Partnern. Eine isolierte, erst nachträglich und manuell zusammengeführte Projektplanung ist tendenziell ineffizient und fehlerbehaftet. Die Cloud dagegen, die eine Projektmanagementsoftware wie RPLAN e3 mit allen relevanten Daten an verteilten Standorten verfügbar macht, schafft Transparenz und die erforderliche Vernetzung von Information und Wissen. Diese Vernetzung ist Basis für eine ganzheitliche Planung und Steuerung von Entwicklungsprozessen und damit auch für eine verkürzte Produktentstehung bis zur Marktreife. Als stabile, hoch skalierbare und homogene Entwicklungsumgebung ermöglicht Cloud-basiertes Projektmanagement die zügige Einbindung von Zulieferern, internen Fachbereichen und Kooperationspartnern in ein kollaboratives Projektmabw nagement. Dr. Thomas Wölfle, VP Auto motive & Business Development, ACTANO GmbH. 3/2012 57 58 Branche Medizintechnik D eutsche M ed i z i ntechn i k i ndust r i e i m i nte r nat i onalen W ettbewe r b Risikominimierung und Optimierung des Produkts Die deutsche Medizintechnikbranche wächst seit Jahren – getrieben von günstigen äußeren Faktoren wie dem „demografischen Wandel“ in den Industrieländern und neuen Gesundheitsmärkten in den Schwellenländern. Tobias Weiler, Geschäftsführer des Branchenverbandes SPECTARIS, erklärt die Hintergründe des Dauerbooms und skizziert kommende Herausforderungen für die Branche. DIGITAL ENGINEERING Magazin: Herr schen aufgrund steigender Einkommen von behördlicher Seite überwacht. Sollte Weiler, wo sehen Sie die mächtigsten Gesundheit „leisten“ können. Daneben dennoch ein Vorkommnis aus dem Markt Wachstumstreiber der Medizintechnik- führt die demografische Entwicklung gemeldet werden, ist die anschließenbranche? dazu, dass die Menschen immer älter de Ursachenanalyse komplex. Liegt tatTobias Weiler: Intern spielen die Punkte und dadurch öfter und länger medizi- sächlich ein Produktfehler vor? Hat der Innovation, Zuverlässigkeit und Service- nisch versorgt werden. Anwender (etwa der Arzt) das Produkt qualität eine wichtige Rolle. So investieden Herstellerangaben entsprechend ren die deutschen Firmen beispielswei- DEM: Internationale Hersteller zum Bei- verwendet? Wie war der Verlauf und dase im Durchschnitt neun Prozent ihres spiel von Herzschrittmachern, künstli- mit der Einfluss der Operation selbst Umsatzes in die Forschung und Entwick- chen Hüftgelenken oder Silikonkissen usw. Aufgrund dieser Faktorenvielfalt ist lung neuer Produkte. Dieser das alleinige Verweisen auf ein hohe Innovationsgrad in VerProdukt als Fehlerquelle wenig bindung mit einem starken hilfreich auf dem Weg der Op„Jeder Hersteller ist verpflichtet, sein Produkt Qualitätsanspruch und einem timierung der Patientenversorüber den gesamten Produktlebenszyklus hinweg exzellenten Service hat dazu gung. zu überwachen und die daraus gewonnenen geführt, dass die Firmen national und international erfolgDEM: Gibt es nicht eine DiskreErkenntnisse in stete Risikominimierung und reich und wettbewerbsfähig panz in der Kontrolle der PharOptimierung des Produkts einfließen zu lassen.“ sind. Daneben profitieren sie maindustrie einerseits und der insbesondere von zwei exterMedizintechnik andererseits? nen Wachstumstreibern: Einem Wird die mögliche Gesundzunehmenden Gesundheitsdenken, das zur Brustvergrößerung gerieten jüngst heitsgefährdung von Kunden der Medidadurch verstärkt wird, dass sich auch in wegen mangelhafter Produktqualität in zintechnikbranche weniger beachtet? den Schwellenländern immer mehr Men- die Kritik. Wird die Qualität medizintech- Tobias Weiler: Auch bei den Medizinpronischer Produkte ausgerechnet im kon- dukten steht die Sicherheit der Patientrollsüchtigen Europa zu wenig kontrol- ten an erster Stelle, und das System der liert? Zulassung ist ebenso leistungsfähig. Nur Tobias Weiler: Durchaus nicht. Die Pa- ist dieses System den Charakteristika der Tobias Weiler, Getientensicherheit und die Qualität des Produkte entsprechend aufgebaut, da schäftsführer von Medizinprodukts stehen zu jedem Zeit- Medizinprodukte andere Eigenschaften SPECTARIS, dem Induspunkt der Produktentwicklung und der als Arzneimittel haben und somit auch trieverband für optische, medizinische und Lebenszeit des Produkts im Markt nach andere Risiken. Bei genauerem Hinsehen mechatronische Techgesetzlichen Vorgaben unter Beobach- lässt sich jedoch erkennen, dass die Elenologien in Berlin. tung und Kontrolle der Hersteller und der mente der Zulassung von MedizinproBild: SPECTARIS benannten Stellen. Die im Markt befind- dukten und Arzneimitteln sich sehr ähnlichen Produkte werden zugleich auch lich sind. 3/2012 Branche Medizintechnik Basisinfo zur deutschen Medizintechnikbranche In Deutschland gibt es rund 1.140 Hersteller von Medizintechnik, die mit fast 90.000 Beschäftigten einen Umsatz von mehr als 20 Milliarden Euro erwirtschaften – fast zwei Drittel davon im Ausland. Abgesehen von einer leichten Abkühlung im Jahr 2009 befindet sich die Industrie seit zehn Jahren auf einem kontinuierlichen Wachstumspfad. Regional starke Medizintechnik-Cluster sind dabei vor allem in Baden-Württemberg, insbesondere dort natürlich in Tuttlingen, in Bayern sowie in Hessen und Schleswig-Holstein zu finden. DEM: Können Sie das bitte erläutern? Tobias Weiler: Es gibt bei beiden Systemen gesetzliche Anforderungen, die durch klinische Daten belegt werden müssen. Auch bei Medizinprodukten werden bei höherem Risikopotenzial klinische Studien durchgeführt, die, wie bei den Arzneimitteln, behördlich genehmigt werden müssen. Die Zulassung erfolgt dann bei Arzneimitteln durch eine Behörde, bei Medizinprodukten durch eine benannte Stelle, die jedoch auch einer behördlichen Akkreditierung und Benennung unterliegt. Sind die Produkte auf dem Markt, ist bei beiden Systemen eine behördliche Überwachung vorgesehen, und Vorkommnisse beziehungsweise Arzneimittelrisiken müssen den zuständigen Behörden gemeldet werden. Und das ist bei Medizinprodukten wie auch Arzneimitteln das BfArM (Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte). DEM: Nach Angaben der Unternehmensberatung Bain & Company tritt künftig an die Seite des Markts für innovative Produkte ein großer so genannter „GutGenug-Sektor“ für medizinisch bewährte und nach Kosten-Nutzen-Aspekten entwickelte Produkte. Wer entscheidet, was gut genug ist? Tobias Weiler: Wir befassen uns nicht mit der Frage, was ist gerade noch gut genug, sondern was können wir für Patient und Anwender erreichen. Dabei ist sich die Branche des Kostendrucks im Gesundheitswesen durchaus bewusst. Viele Innovationen verbessern daher nicht nur die Behandlung, sondern ermöglichen zudem Einsparungen. DEM: Was wird nach Ihrer persönlichen Erfahrung in der Branche zurzeit am meisten diskutiert, was sind die heißen Themen? Tobias Weiler: Wie gesagt erwirtschaftet die Branche fast zwei Drittel ihres Umsatzes im Ausland, bei vielen Unternehmen sind es mehr als 80 Prozent. Daher könnte man leicht denken, dass der deutsche Markt für die Unternehmen gar nicht mehr so wichtig ist. Das Gegenteil ist jedoch der Fall. Wer im Ausland erfolgreich sein will, muss zunächst Erfolge in seinem Heimatmarkt vorweisen. Doch das wird immer schwieriger. Nicht nur die Vergütungen sind in Deutschland inzwischen viel schlechter als in anderen Ländern. Den Chinesen ist Qualität inzwischen mehr wert als den Deutschen. Auch die Regularien nehmen weiter zu. Besorgniserregend ist die oben angesprochene Diskussion, der Medizinproduktemarkt müsste exakt so geregelt werden wie der Arzneimittelmarkt. Prototyp einer gedankengesteuerten Prothese. Bild: Otto Bock HealthCare der an das Produkt. Nur so kann ein Produkt mit hoher Patientensicherheit und Wettbewerbsfähigkeit erfolgreich auf dem Markt bestehen. DEM: Herr Weiler, vielen Dank für dieses DEM: …und welche Bedeutung hat aktu- Gespräch. ell das Thema Product Lifecycle Management? Es müsste doch eigentlich ange- Das Interview führte Thomas Otto. sichts von zahlreichen Regularien, Compliance für internationale Märkte sowie Sicher12. EUROFORUM-Jahrestagung heits- und Produkt14. und 15. Mai 2012, Stuttgart haftungsfragen ganz oben stehen. Tobias Weiler: Und da steht es auch bei den Herstellern. Jeder Hersteller ist durch gesetzliche Vorgaben dazu verpflichtet, sein Produkt über den gesamten ProduktleDer Innovationstreiber im Auto benszyklus hinweg zu überwachen und die „Ist die Schaffung vertrauenswürdiger Software bei hoher daraus gewonnenen Systemkomplexität überhaupt realistisch?“ Erkenntnisse in ste- im Aut omobil te Risikominimierung und Optimierung des Produkts einfließen zu lassen. Dieses konstante Risikomanagement integriert auch die sich kontinuierlich ändernden Vorgaben aus dem regulatorischen Umfeld und die verändernden Anforderungen der Anwen- Antworten sowie weitere hochaktuelle Themen erfahren Sie u.a. von: Prof. Dr. Dr. h.c. Manfred Broy, Ordinarius Software & Systems Engineering, Institut für Informatik, Technische Universität München Dr. Matthias Klauda, Technischer Direktor, Zentralabteilung Automotive Systems Integration, Robert Bosch GmbH Dr.-Ing. Rainer König, Abteilungsleiter, Daimler AG Dr. Jan Pelzl, Geschäftsführer, ESCRYPT – Embedded Security w w w . e u r o f o r u m . d e / s o f t w a r e 3/2012 59 60 Branche Medizintechnik V i r tuelle A uslegung med i z i ntechn i sche r P r odukte Effiziente Prozesse in der CAE-Analyse V on E vel y n G ebhardt Neue medizintechnische Geräte unterliegen strengen Reglementierungen und müssen vor ihrem Einsatz und vor der Serienproduktion ausgiebig getestet und abschließend zertifiziert werden. Mit CAE-Werkzeugen lassen sich die Kosten für reale Tests medizintechnischer Geräte um bis zu 95 Prozent reduzieren. dischen Implantaten, Gelenkprothesen und Instrumenten. Jim Harrison, Präsident und Gründer des Unternehmens, arbeitet eng mit den Ingenieuren der Hersteller medizintechnischer Geräte und direkt mit Ärzten zusammen, um die klinische Anwendung der Produkte besser zu verstehen. Durch diese Zusammenarbeit erfährt er unter anderem, welche anatomischen Belastungen und Bewegungsabläufe beim Design des Geräts berücksichtigt werden müssen. Sein wichtigstes Ziel bei den Arbeiten ist es, sicherzustellen, dass die entwickelten Geräte den Lasten und Bewegungen, denen sie im Körper ausgesetzt sind, widerstehen können und den Testanforderungen der Food and Drug Administration (FDA) entsprechen. Einzelner Ring eines Herz-Stents, wie in der Materialvariationsstudie verwendet. D ie Medizintechnik ist ein schnell wachsender Markt. Um sich als Hersteller in diesem Markt behaupten zu können, müssen die Entwickler und Hersteller von medizintechnischem Gerät zügig auf die verschiedenen an sie herangetragenen Herausforderungen reagieren. Zum einen wächst der Bedarf an medizintechnischen Geräten wie Stents, Herzklappen oder auch Gelenkprothesen kontinuierlich, etwa durch die zunehmende Alterung der westlichen Gesellschaften, zum anderen müssen die Geräte oft immer kleiner und leistungsfähiger werden, denn schließlich hängen von der einwandfreien Funktion oft Menschenleben ab. Um mit neuen Geräten und innovativen Ideen trotzdem schnell genug am Markt zu sein, setzen die Hersteller in der 3/2012 Entwicklung neuer Produkte zunehmend CAE-Software ein, die sie dabei unterstützt, neue Geräte umfassender, schneller und gleichzeitig kostengünstiger zu entwickeln und zu testen. Dabei greifen viele Hersteller auch auf die Hilfe externer Dienstleister zurück. Ein bekannter Dienstleister in den USA ist WJH Engineering aus Chattanooga, Tennessee. Das Unternehmen führt Finite-Elemente-Analysen und Designdienstleistungen für einige der größten amerikanischen Hersteller medizintechnischer Geräte durch. Die Expertise des Unternehmens umfasst hochentwickelte Materialien, wie sie für implantierte Geräte verwendet werden, die Analyse und das Design von Stents, Filtern und Herzklappen sowie die Analyse und das Design von orthopä- Die Herausforderung: Kostenintensive reale Tests vermeiden In einigen Fällen sehen sich die Unternehmen, die medizintechnische Geräte entwerfen und herstellen, mit einer verwirrenden Menge an Produktversionen und Größen konfrontiert. So hat Harrison beispielsweise eine Studie zu einem interkorporellen Fusions-Cage für einen Studie über den Zusammenhang von Gelenkspalt und Fußgelenksinstabilität. Branche Medizintechnik Hersteller von Wirbelsäulen-Medizinprodukten durchgeführt, bei der sieben Produktlinien analysiert werden mussten. Zusammen umfassten die Produktlinien, basierend auf Höhe und Durchmesser, Geräte in 20 verschiedenen Größen. Alle Geräte mussten mit bereits freigegebenen Implantaten verglichen werden, um nachzuweisen, dass die neuen genauso gut oder besser als die bestehenden waren. Die zu testenden Kategorien werden von der FDA festgelegt und umfassen einen Axialtest, einen Torsionstest und einen kombinierten Axial-Torsionstest. „Das Unternehmen hatte bereits mit der Entwicklung des Prozesses begonnen. Dafür wurden reale Tests durchgeführt und es wurde versucht zu definieren, welche Tests ausgeschlossen werden können“, sagt Jim Harrison, „aber sie mussten für die Tests immer noch mit Kosten von über 100.000 US-Dollar rechnen.” Die Lösung: Finite-ElementeAnalyse mit HyperMesh Jim Harrison ist bei Herstellern von medizintechnischen Geräten wegen seines Könnens und seiner Erfahrung im Bereich Finite-Elemente-Analyse zur Modellierung von Produkten in der Design- und Analyse-Phase, mit der er eine deutliche Reduzierung der realen Tests erreichen kann, anerkannt. Dafür setzt er HyperMesh, das Pre-processing-Werkzeug der HyperWorks Suite, bereits seit über zehn Jahren ein. HyperMesh ist leicht erlernbar und einfach anzuwenden, es hat Schnittstellen zu allen wichtigen CAD-Systemen und -Formaten, bietet eine große Menge einfacher und hochentwickelter Funktionen und ist sehr gut erweiterbar. Die Kombination dieser Stärken ist für die Ingenieure von WJH Engineering sehr wichtig, denn sie ermöglicht es, HyperMesh den jeweiligen Bedürfnissen schnell und einfach anzupassen und die Software so in ihre jeweilige Simulations- und Entwicklungsumgebung zu integrieren. „Bevor ich mich für HyperMesh entschieden habe, habe ich mir sehr viele Softwarelösungen für das Pre-Processing angesehen; HyperWorks schien am besten zur Lösung unserer Aufgaben geeignet zu sein“, erinnert er sich. „Andere Lösungen eigneten sich nur für einen Solver und boten keine oder nur wenig Unterstützung für unsere Modellierungsanforderungen.“ 61 Studienziel: Verringerung des StentQuerschnitts, um das Einsetzen des Stents in die Arterie zu vereinfachen. Das Ergebnis: Genaue Analysen für ein Zwanzigstel der Kosten in einem Zehntel der Zeit Bilder: Altair/WJH Engineering Consultants Mit Blick auf die Studie des Wirbelsäulen-Medizinprodukts berichtet Harrison: Analyse der „Die von mir durchgeführte GelenkcharakAnalyse konnte im Vergleich teristik und zum Aufwand, der für reale Wirbelsäuleninstabilität. Test entstanden wäre, zu einem Zwanzigstel der Kosten und in einem Zehntel der Zeit erstellt werden. Nach meiner Analyse, für die ich HyperMesh zur schnellen und effizienten Modellerstellung verwendet habe, hat sich das Unternehmen alle Produkte noch einmal angesehen und drei potenziell kritische Fälle In die Zukunft blickend, bereitet sich Haridentifiziert, für die reale Tests durchge- rison zurzeit darauf vor, auch RADIOSS – führt wurden. Auch die Ergebnisse dieser den Finite-Elemente-Solver der HyperTests stimmten sehr gut mit den Analyse- Works Suite – zu evaluieren, um damit ergebnissen überein.“ gegebenenfalls den bisher verwendeten Zur Durchführung der realen Tests hät- Solver zu ersetzen. Im sehr innovativen te das Unternehmen seine Prüfstände je- und wettbewerbsintensiven Markt für des Mal vollständig umbauen müssen, Medizintechnik muss auch der Dienstum die verschiedenen Geräte auf Torsi- leister stets mögliche Vorteile im Blick on und Axialbewegung zu untersuchen behalten, was Zeit, Kosten und Tool-Inteto und zu bewerten. Mit HyperMesh konn- gration angeht. te Harrison die Randbedingungen ändern und dasselbe Modell Schall macht Messen für Märkte unter Berücksichtigung der geänderten Lasten und Verschiebungen immer wiederverwenden. „Diese Methode kostete uns nur ein wenig mehr an Berechnungszeit im Computer anstelle der Ausgaben für jeweils neue reale Tests“, bestätigt er. 26. Control Harrison gibt weiter Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung an, HyperMesh sei so effizient, dass er tatsächlich oft weniger 08.– 11. Mai 2012 . Stuttgart Zeit für die Bearbeitung eines Projekts benötige, als zuvor ange. Messtechnik . Optoelektronik nommen. Das liegt vor . Werkstoff-Prüfung . QS-Systeme allem daran, dass mit . Analysegeräte HyperMesh in relativ kurzer Zeit sehr saubew w w . c o n t r o l - m e s s e . d e re Netze erstellt werden können, die nur VERANSTALTER P. E. Schall GmbH & Co. KG . Gustav-Werner-Straße 6 . D-72636 Frickenhausen geringfügig manuell T +49 (0)7025 9206-0 . F +49 (0)7025 9206-620 . info@schall-messen.de . www.schall-messen.de bearbeitet oder bereiVERANSTALTUNGSORT Landesmesse Stuttgart GmbH . Messepiazza 1 . D-70629 Stuttgart nigt werden müssen. 3/2012 62 Branche Medizintechnik G ew i ndesp i ndel von E i chenbe r ge r i n automat i s i e r ten B ewegungsabläufen Mechanik in Laborautomation, Biotechnik und Miniaturisierung V on B ernhard T r ö sch „Elektronik ist in, Mechanik out“ – hat ein mechanisches Maschinenelement überhaupt noch eine Chance? Was hat ein „Eisenteil“ im Reinraum oder im medizinischen Bereich zu suchen? Wie sehen die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ein Nischenprodukt aus? D er Mensch setzt heute viele Annehmlichkeiten voraus. Das wird auch in Zukunft so bleiben. Aus diesem Grunde nehmen die automatisierten Bewegungsabläufe zu. Damit hat jedes Bewegungselement – mechanisch oder elektronisch – eine Zukunft. Eine „normale“ Anwendung wird es aber nicht geben. Denn im Grunde sind alle Einsatzarten, die ein Konstrukteur antrifft, auf irgendeine Art außergewöhnlich: Sei es in der Laborautomation, in der Zucht von Zellkulturen oder in Dialysegeräten. Wie breit der Fächer des mechanischen Bewegungselements „Kugelgewindetrieb“ selbst im medizinischen Umfeld ist, zeigen drei Einsatzfälle. Einsatz in der Laborautomation Früher führte man selbst Reihen-Untersuchungen von Hand durch, was für kleinere Labors heute noch gilt. Bei Analysen von hundert und mehr Proben ist das jedoch viel zu aufwendig. Meist werden dabei Flüssigkeiten oder gasförmige Stoffe untersucht, aber auch Lebensmittel gehören dazu. Genau für diese unterschiedlichen Zwecke dienen die Handhabungsgeräte. Zwar „nur“ Handlingsroboter, aber dafür die ganzen – also mit allem Zubehör. Die Analyse selbst erfolgt durch den Chemiker oder Mediziner. Der Ablauf einer Analyse ist in der Regel gleich: Eine Spritze (immer die glei- che!) gibt den zu untersuchenden Stoff in das Analysegerät. Bevor das erneute „Aufziehen“ erfolgt, muss die Spritze innen und außen gereinigt werden. Bei solchen Massenanalysen wird die Geschwindigkeit, also der Durchsatz an Proben, umso mehr zum Verkaufsargument, je länger solche Analysen dauern. Gesucht war also ein zuverlässiges und universelles Gerät (Bild 1), das für Flüssigkeiten wie für feste Stoffe geeignet – also umrüstbar – ist. Dies gilt besonders für die Software und das Zubehör. Beide müssen für die unterschiedlichsten Probenarten bei der gleichen Grundkon struktion adaptierbar sein. Der Hersteller der Handling-Geräte verkauft die Roboter nicht an Endkunden, sondern an den OEM der jeweiligen Analysegräte. Dazu gehören HP, Thermo oder Shimatsu. „Speedy“ im Dreierpack Die insgesamt drei eingesetzten Gewindespindeln vom Typ „Speedy“ sind ganz normale Teile aus dem Katalog von Eichenberger: Das Steilgewinde 5 x 20 Millimeter (Durchmesser x Steigung), erlaubt ein schnelles Verfahren. Die lange Gewindespindel ist für die Verschiebung in der Z-Achse – mit langem Hub – zuständig. Diese wird über einen Zahnriemen (Elektromotor) angetrieben. Bild 1: Vom aktuellen Analysegerät sind rund 2.000 Einheiten im Einsatz – umrüstbar und somit für Flüssigkeiten wie für feste Stoffe geeignet. Bild: CTC 3/2012 Branche Medizintechnik Eine zweite Gewindespindel zieht die Flüssigkeit in die Spritze: Sie bewegt den so genannten Plunger (Kolben) zum Aufziehen der Probe. Daran schließt sich das Einspritzen in einen Analysenbehälter (Glasröhrchen oder Ähnliches) an. Alles muss mit höchster Präszision und Reinheit erfolgen. Eine dritte„Speedy“-Spindel betätigt die Kupplung für den „Werkzeug“-Wechsel. Eine in Medizinanwendungen unabdingbare Voraussetzung ist ein absolut fettfreier Lauf (Tockenlauf ). Dennoch ist eine hohe Abriebfestigkeit und Wartungsfreiheit gefordert. Argumente, die immer noch für die mechanische Gewindespindel sprechen. Einsatz in der Biotechnologie Sei es im Biotech-Labor oder in der Forschungsabteilung eines Pharmaherstellers, Zellkulturen sind die Grundlage vieler Medikamente. Dazu werden solche Kulturen in sterilen Behältern angesetzt. Ein Problem bestand bisher darin, eine Verbindung von einem Behälter zum anderen herzustellen, die absolut steril bleiben muss. Mit dem Heranzüchten von Zellen, Bakterien oder Viren unter Laborbedingungen beginnt oft ein langwieriger Weg zu einem neuen Heilmittel. Auch in der Intensivstation wird zur schnellen Abklärung einer Krankheit damit gearbeitet. Diese Lösungen befinden sich in absolut sterilen Behältern (Bild 2), meist in einem klimatisierten Raum. Oft liegt das Ganze auf einem Wipptisch, dessen sanfte Kippbewegung die notwendige Durchmischung ergibt und damit die Kulturen wachsen lässt. Um die Zellen am Leben zu erhalten, benötigen sie von Zeit zu Zeit Nährlösung. Auch muss man periodisch Proben entnehmen. Reinraum und Roboter In der Regel wird die dazu nötige Schlauchverbindung in einem sterilen Reinraum hergestellt. Das ist zwar ein sicheres, aber umständliches und überaus teures Verfahren. Der „Bio Welder“ löst dieses Problem auf elegante Weise. Er stellt die Verbindung zwischen zwei sterilen Behältern innerhalb von Sekunden her: Die beiden Schläuche werden in die Halterung eingelegt. Sind die Schläuche in Position, werden die Matrizen geschlossen. Mit einem sauberen Senkrechtschnitt werden die Schläuche danach durchtrennt, wobei das Messer unten bleibt. Nun verschiebt ein Kugelgewindetrieb vom Typ „Carry ZYI 10 x 2“ (Bild 3) – entlang des heißen Messers – die beiden Matrizen so gegeneinander, dass die Schlauchenden eine genau passende Position einnehmen. Sobald die Schläuche aufeinander ausgerichtet sind, fährt das Messer aus den Schläuchen hoch. Danach werden die Schläuche zusammengepresst und eine sterile und dichte Schweißung ist abgeschlossen. Gewindespindel mit Vorteilen Bild 3: Eine Spindel vom Typ „Carry ZYI 10 x 2“ führt die senkrechte Bewegung des Messers (links) aus und die andere die waagrechte Verschiebung (rechts) der Schläuche. Bild: BT Bild 4: Die Medizinaltechnik ist bei der Dosierung und den Analysegeräten auf kleinste Abmessungen angewiesen: Kugelgewinde trieb mit Ø 4 x 1. Bild: Eichenberger Warum wird gerade hier ein Kugelgewindetrieb (KGT) eingesetzt? Dazu der Geschäftsführer des Herstellers: „Beim Verschweißen der Schläuche müssen wir – in der Toleranz von einem Hunderstellmillimeter – über lange Zeit einen gleichbleibenden Prozess garantieren! Um beides unter einen Hut zu bringen, bot sich der KGT vom Typ „Carry ZYI 10 x 2“ als ideale Lösung an.“ 63 Bild 2: Zwei Behälter mit Zellkulturen. In der Mitte der „Bio Welder“, das Gerät, das die sterile Verbindung der Schläuche herstellt. Bild: Reed fest montierte Installation gebunden. Heute ist es ein tragbares Gerät in der Größe einer Zündholzschachtel. Die Medizinaltechnik und Optik verlangen immer stärker – wegen des eigenen Miniaturisierungsdrucks – nach kleineren Einzelelementen, was auch für den eingebauten Kugelgewindetrieb gilt. Zuerst mussten die Ingenieure von Eichenberger die Herstellungsprobleme beim Rollen filigraner Durchmesser lösen. Es war aber diesmal nicht das Material oder das Werkzeug, es war schlicht und einfach die Kleinheit, ja die Feinheit des Teils, die es galt, fertigungstechnisch in den Griff zu bekommen. Der filigrane Kugelgewindetrieb vom Typ Ø 4 x 1 (Bild 4) findet breite Anwendung in der Medizinaltechnik wegen seiner Kleinheit, Robustheit und Zuverlässigkeit. Denn je kleiner die Spindeln, desto eher passen sie in die Miniaturgeräte. Eine spezielle Anwendung eines Kugelgewindetriebs findet sich beispielsweise im Bereich der Entnahme von Geweben (Biopsie) für die anschließende to Laboruntersuchung. Eichenberger Gewinde AG – „Swiss made“ im internationalen Markt Seit bald 60 Jahren beschäftigt sich die Eichenberger Gewinde AG mit der Herstellung von Gewinden. Im Zentrum steht das Rollen – also Kaltverformen – von Gewinden und die Fertigung von Gewindetrieben (Spindel und Mutter). Dies geschieht unter Einsatz modernster Produktionsmethoden. www.gewinde.ch Einsatz in der Miniaturisierung Es ist noch gar nicht so lange her, da war die Blutzuckerbestimmung eines Diabetikers beim Arzt an eine schwere, 3/2012 64 Branche Medizintechnik S o genanntes E xoskelett fü r Q ue r schn i ttgelähmte Roboter zum Anziehen V on B astian S chink Der intelligente, „anziehbare“ Roboter Ekso ermöglicht Querschnittgelähmten, erstmals wieder aufzustehen und zu gehen. Der kalifornische Hersteller Ekso Bionics setzte zur Verwirklichung des Roboters virtuelle Entwicklungstools ein. S eit Jahrhunderten nutzen Querschnittgelähmte und Menschen mit Einschränkungen der unteren Extremitäten Rollstühle zur Fortbewegung. Seither gab es zahlreiche Entwicklungen und Fortschritte, aber das Grundprinzip ist immer noch das gleiche: Der Benutzer sitzt und bewegt den Rollstuhl entweder aus eigener Kraft oder mit fremder Hilfe (sei es durch einen Motor oder einen anderen Menschen) vorwärts, dabei hat er – in der Interaktion mit anderen ohne derartige Einschränkungen – immer eine Perspektive von unten und selten „auf Augenhöhe“. Der technische Fortschritt forcierte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Vision von Exoskeletten, also einer Art „Roboter zum Anziehen“. Dabei stand zunächst eine militärische beziehugnsweise industrielle Nutzung im Blickpunkt, um große Gewichte leichter transportieren zu können. Doch die ersten realen Versuche im Jahre 1965 scheiterten an dem Problem, die Bewegungen kontrollieren zu können. Im beginnenden 21. Jahrhundert stehen nun Materialien und Technologien zur Verfügung, die die Vision Wirklichkeit werden lassen können und auch eine zivile, medizinische Nutzung ermöglichen. Im Jahr 2005 begannen Wissenschaftler der University of California in Berkeley 3/2012 mit der Entwicklung von Exoskeletten, die im aktuellen Modell „Ekso“ ihr Resultat findet. Der Gehroboter kann innerhalb weniger Minuten an nahezu alle Menschen angepasst werden, die zwischen 1,50 und 1,90 Meter groß sind, maximal 100 Kilogramm wiegen und in der Lage sind, selbstständig ihre Position zu wechseln. Dabei wird Ekso über Kleidung und Schuhe „angezogen“ und mit Bändern sicher fixiert. Das batteriebetriebene Gerät lässt sich über Handbewegungen steuern und erkennt mittels Sensoren computergestützt in Echtzeit die Absichten des Anwenders, berechnet die Bewegung und führt sie entsprechend aus. senden Datenbank wird dabei gleichzeitig deren Gewicht errechnet. Dies ist ein wesentlicher Punkt, an dem frühere Projekte gescheitert sind. Der Ekso hingegen wiegt insgesamt nur rund 20 Kilogramm und ist so konstruiert, dass seine Nutzer dieses Gewicht nicht wahrnehmen. Herausforderung natürliches Gangbild Umfassende Nutzung virtueller Entwicklungstools Besonderes Augenmerk wurde bei der Entwicklung auf die Kniebeugung gelegt, um das natürlichste Gangbild aller auf dem Markt befindlichen Exoskelette zu erzeugen. Gerade dieser Aspekt erfordert zusammen mit der besonderen Verantwortung für die Nutzer einen hohen Test- und Simulationsaufwand. Hierbei setzt Ekso Bionics verschiedene Lösun- Die Herausforderungen des Projekts lagen in den hohen Anforderungen an die Sicherheit der Benutzer (die Gefahr von Stürzen muss weitestgehend eliminiert werden), einer hohen Anpassungsfähigkeit und einem möglichst natürlichen Gangbild. Dabei sind die meisten Komponenten Eigenentwicklungen, etwa der Antrieb oder die zahlreichen Sensoren. Dies bedeutet einerseits einen großen Forschungsaufwand, andererseits wird auf diese Weise sichergestellt, dass jedes Bauteil für den entsprechenden Einsatz optimiert ist. Die Ingenieure benutzen dabei die CAD-Software SolidWorks, mit der die gesamte Konstruktion in 3D modelliert werden kann. Mithilfe der umfas- Patientin Amanda Boxtel im Oktober 2011 auf dem Münchner Karlsplatz bei der Präsentation des Exoskeletts. Bilder: Ekso Bionics Branche 65 Impressum gen für unterschiedliche Teilaspekte ein, etwa Kinematik- und Biomechanikstudien zur Validierung und Verbesserung des Designs. Hinzu kommt, dass sich das Standard-Gerät einfach an die Nutzer anpassen lassen muss. Durch die Konstruktions-Konfigurationsfunktionen der SolidWorks-Software kann ein breites Spektrum an unterschiedlichen Anatomien (in Bezug auf Größe, Gewicht und vor allem Proportionen) berücksichtigt werden. Darüber hinaus sparen die integrierten Tools zur Fehlersuche im Entwicklungsprozess viel Zeit und damit auch Kosten. Auf dem Weg zum Serienmodell konnte zwar durch den Einsatz von Testsoftware viel virtuell erprobt werden, dennoch mussten zahlreiche Prototypen gefertigt werden, da sich das Gefühl der Patienten für Sicherheit und ihr Vertrauen in das Gerät nicht ohne Weiteres simulieren lässt. Nach einem Entwicklungszeitraum von drei Jahren dauerte es ein weiteres Jahr, bis das Gerät zur Produktionsreife geführt werden konnte. Und auch jetzt, da die ersten Geräte bereits im Einsatz sind, steht die Entwicklung eher am Anfang als am Ende. Herausgeber und Geschäftsführer: Hans-J. Grohmann (hjg@win-verlag.de) DIGITAL ENGINEERING MAGAZIN im Internet: http://www.digital-engineering-magazin.de So erreichen Sie die Redaktion: Chefredaktion: Rainer Trummer (v.i.S.d.P.), rt@win-verlag.de, Tel.: 0 81 06 / 350-152, Fax: 0 81 06 / 350-190 Redaktion: Thomas Otto (ltd. Redakteur; -161, to@win-verlag.de), Birgit Wimmer (-160, bw@win-verlag.de) Textchef: Armin Krämer (-156; ak@win-verlag.de) Mitarbeiter dieser Ausgabe: Prof. Dr.-Ing. Michael Abramovici, Grischa Beier, Rinje Brandis, Dr. Axel Brinkop, Timo Frank, Evelyn Gebhardt, Jens Christian Göbel, Hannes Leichtfried, Elmar Lohkampff, Cesar Lopez, Philipp Mikschl, Prof. Dirk Naparty, Uwe Rothenburg, Dr.-Ing. Alfred Rożek, Rainer Stark, Ellen-Christine Reiff, Thomas Schildknecht, Bastian Schink, Barbara Scholvin, Daniel Schütz, Michael Schwab, Bernhard Trösch, Birgit VogelHeuser, Dr. Thomas Wölfel, Robert Woll. So erreichen Sie die Anzeigenabteilung: Anzeigenverkaufsleitung: Martina Summer (0 81 06 / 30 61 64, ms@win-verlag.de) Mediaberatung: Maike Gundermann (0 72 72 / 7 70 95 10, mgs@win-verlag.de) Anzeigendisposition: Chris Kerler (-220; cke@win-verlag.de) Ein neuer Gehroboter bringt Hoffnung für Querschnittgelähmte, wieder aufstehen und gehen zu können. So erreichen Sie den Abonnentenservice: A.B.O. Verlagsservice GmbH, Bildungscampus 3, 74072 Heilbronn Tel.: 0 7131/2707 283, Fax: 0 7131/2707 78616, win@csj.de ze auch auf andere Krankheitsbilder auszuweiten“, sagt Andy Hayes, Managing Director für EMEA bei Ekso Bionics. „Unsere Vision ist ein persönliches Gerät, das in den eigenen vier Wänden angewendet werden kann und eine Bereicherung des Alltagslebens und eine ideale Ergänzung zum Rollstuhl darstellt.“ Aktuell: Phase klinischer Tests Hilfe für etwa zehn Prozent aller Querschnittgelähmten Derzeit wird Ekso von zehn der US-amerikanischen Rehabilitationszentren und -kliniken intensiv getestet, um festzustellen, wie die neue Technologie in die Behandlungspläne integriert werden kann. In diesem Rahmen konnten bereits fast 100 Personen mit Hilfe von Ekso wieder gehen. „In den letzten 40 Jahren gab es kaum einen Fortschritt in der Entwicklung orthopädischer Geräte für Menschen mit kompletter Querschnittlähmung, die es ihnen erlaubt hätten, auch nur über kurze Strecken zu gehen“, erklärt Dr. Kristjan T. Ragnarsson, Leiter der Rehabilitationsmedizin-Abteilung des renommierten Mount Sinai Medical Center in New York. Der limitierende Faktor sei dabei stets der hohe Energieverbrauch, den solche Bewegungen verursachen. Doch als motorisiertes Exoskelett könne Ekso den Energieverbrauch reduzieren und es Menschen mit einer Querschnittlähmung ermöglichen, zum ersten Mal nach ihrer Verletzung wieder zu gehen. „In Europa wird das Gerät zunächst in Reha-Zentren für Wirbelsäulenverletzungen unter klinischer Aufsicht eingesetzt, aber wir hoffen, das Einsatzgebiet in Kür- Experten warnen jedoch vor zu hohen Erwartungen. Derartige Gehhilfen seien nicht für alle Patienten geeignet, sagt der Leiter der Abteilung für experimentelle Neurorehabilitation am Querschnittszentrum des Universitätsklinikums Heidelberg, Rüdiger Rupp. „Man muss sehr aufpassen mit Vorstellungen, dass das nun die Wunderheilung für alle Patienten sei – das ist es nicht.“ Weltweit gebe es mindestens vier andere Systeme, die ähnlich funktionierten wie Ekso, eines sei bereits im Handel, berichtet Sabine Dobel von der Presseagentur dpa. Insgesamt leben rund 60.000 querschnittgelähmte Patienten in Deutschland. „Davon kommen weniger als zehn Prozent dafür infrage“, sagte Dr. Rupp gegenüber dpa. Etwa dürften die Patienten keine zu starken Muskelkrämpfe haben, die mit Querschnittlähmungen einhergehen. Zudem müsse der Brust- und Lendenwirbelbereich ausreichend stabil und die Gelenke beweglich sein. An der Uniklinik in Heidelberg würden stationäre Exoskelette deshalb zunächst ausschließlich zum Training von Patienten und nicht als Gehhilfe eingesetzt. to Vertriebsleitung: Ulrich Abele, (ua@win-verlag.de), Tel.: 0 81 06 / 350-131, Fax: 0 81 06 / 350-190 Artdirection und Titelgestaltung: Saskia Kölliker Grafik, München Bildnachweis/Fotos: falls nicht gekennzeichnet: Werkfotos, aboutpixel.de, pixelio.de, PhotoDisc; MEV, fotolia.de Titelbild: Hewlett Packard Vorstufe + Druck: Hofmann infocom AG, Nürnberg Produktion und Herstellung: Jens Einloft (-172; je@win-verlag.de) Anschrift Anzeigen, Vertrieb und alle Verantwortlichen: WIN-Verlag GmbH & Co. KG, Johann-Sebastian-Bach-Straße 5, 85591 Vaterstetten, Tel.: 0 81 06 / 350-0, Fax: 0 81 06 / 350-190 Verlagsleitung: Bernd Heilmeier (-251; bh@win-verlag.de), anzeigenverantw. Objektleitung: Rainer Trummer (-152, rt@win-verlag.de) Bezugspreise: Einzelverkaufspreis Euro 14,40 Jahresabonnement (8 Ausgaben) im Inland Euro 115,20 frei Haus, im Ausland zuzüglich Versandkosten. Vorzugspreis Euro 78,40 (Inland) für Studenten, Schüler, Auszubildende und Wehrpflichtige – nur gegen Vorlage eines Nachweises, im Ausland zuzüglich Versandkosten. 15. Jahrgang Erscheinungsweise: achtmal jährlich Einsendungen: Redaktionelle Beiträge werden gerne von der Redaktion entgegen genommen. Die Zustimmung zum Abdruck und zur Vervielfältigung wird vorausgesetzt. Gleichzeitig versichert der Verfasser, dass die Einsendungen frei von Rechten Dritter sind und nicht bereits an anderer Stelle zur Veröffentlichung oder gewerblicher Nutzung angeboten wurden. Honorare nach Vereinbarung. Mit der Erfüllung der Honorarvereinbarung ist die gesamte, technisch mögliche Verwertung der umfassenden Nutzungsrechte durch den Verlag – auch wiederholt und in Zusammenfassungen – abgegolten. Eine Haftung für die Richtigkeit der Veröffentlichung kann trotz Prüfung durch die Redaktion vom Herausgeber nicht übernommen werden. Copyright © 2012 für alle Beiträge bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlages vervielfältigt oder verbreitet werden. Unter dieses Verbot fallen insbesondere der Nachdruck, die gewerbliche Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken und die Vervielfältigung auf CD-ROM und allen anderen elektronischen Datenträgern. ISSN 1618-002X, VKZ B 47697 Dieses Magazin ist umweltfreundlich auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Außerdem erscheinen bei der WIN-Verlag GmbH & Co. KG: Magazine: AUTOCAD & Inventor Magazin, DIGITAL MANUFACTURING, e-commerce Magazin, KMUplus Magazin, digitalbusiness, Virtual Reality Magazin Partnerkataloge: Autodesk Partnerlösungen, DIGITAL ENGINEERING SOLUTIONS, IBM Business Partner Katalog, Partnerlösungen für HP Systeme 3/2012 66 Vorschau Im nächsten Heft (erscheint am 17. April 2012) AKTUELL Special Vorschau auf Digital Factory und HANNOVER MESSE Rapid Prototyping und Rapid Manufacturing Zahntechnik-Anbieter Oratio B.V. hat mit einem Objet-3D-Drucker einen kompletten digitalen Arbeitsablauf für die hausinterne Herstellung von Zahnmodellen entwickelt. Damit hat das Unternehmen sein Arbeitsvolumen innerhalb der Implantologie wesentlich gesteigert – bei höherer Präzision und schnelleren Durchlaufzeiten. Nach der Installation des neuen 3D-Drucksystems hat Oratio den gesamten Konstruktions- und Herstellungsprozess für Zahnimplantate digitalisiert. Bilder: Objet Acht internationale Leitmessen unter dem Dach der Hannover Messe vom 23. bis 27. April. Eine davon ist die Digital Factory. Bilder: Deutsche Messe Zum ersten Mal finden die Besucher die Digital Factory – internationale Leitmesse für integrierte Prozesse und IT-Lösungen – dieses Jahr in der Halle 7. Bereits in die vierte Runde geht die MES-(Manufacturing-Execution-System-)Tagung im Convention Center auf dem Messegelände, die sich an Verantwortliche für Fertigungsplanung und -steuerung sowie für das Produktionsmanagement richtet. BRANCHE Praxisberichte Regenerative Energien „Die Energiewende wird nur dann gelingen, wenn die ohnehin knappen Ressourcen effizient verwendet werden und der „Markt als Entdeckungsverfahren“ genutzt wird“, warnt Norbert Schwieters, Leiter des Bereichs Energie bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Mehr zu den regenerativen Energien und effizienten Engineering-Strategien im nächsten Heft. Der Preisverfall bei Solarmodulen zwingt insbesondere deutsche Anbieter, ihren Herstellungsprozess massiv zu rationalisieren. Bild: RainerSturm/pixelio.de Weitere Themen: • Management: Lean Engineering • CAD & Design: Umweltbewusstes Konstruieren • Hardware: 3D-Laserscanner 3/2012 Innovative Baugruppen und Komponenten Lesen Sie in Anwender- und Praxisberichten, welche innovativen und kostensparenden Technologielösungen neu auf dem Markt sind. Im nächsten Heft berichten wir über Neuheiten, Trends und Technologien von den Messen Industrial Automation, Mobilitec, Energy und AUTOMATICA. n be ga us atis 2 A gr Zeitschrift für Produktentwicklung, CAx-Technologien, Datenmanagement und Integration Trends rechtzeitig erkennen mit einem persönlichen Abonnement www.digital-engineering-magazin.de/abo www.digital-engineering-magazin.de