Jetzt "zur privaten Nutzung" downloaden

Transcription

Jetzt "zur privaten Nutzung" downloaden
GESUNDHEIT: SOHLEN
Conformable-Sohlen: Unterschiedlich harte Materialen
an entscheidenden Stellen
bringen dem Fuß Unterstützung und mehr Komfort.
92
SANFTE
UNTERSTÜTZUNG
Geeignete Schuhe und spezielle Einlegesohlen bringen den
Füßen mehr Komfort und Stabilität beim Fahrradfahren.
ARMIN HERB ❘ text
DANIEL SIMON ❘ fotos
Alle Füße sind verschieden – eine simple
Feststellung mit wichtiger Aussage. So wie
sich die Gesichter der Menschen unterscheiden, so unterscheiden sich deren Füße,
selbst der rechte Fuß gleicht nicht dem
linken. Normalfuß, Senkfuß, Hohlfuß usw.,
es gibt enorm viele Varianten verschiedener
Formen. Nur eines ist meistens gleich: Er
besteht aus 28 Knochen, 27 Muskeln und
33 Gelenken. Der Fuß muss tragen, stützen, dämpfen. Je nach Belastung ermüdet
er, verliert an Stabilität und verformt sich,
kann sich sogar über einen Zentimeter
ausweiten.
Es ist dabei kaum vorstellbar, dass ein
Schuh aus der Massenproduktion für die
unterschiedlichsten Fußformen genau passen sollte. Noch schwieriger wird die Situation, wenn ein und derselbe Schuh für recht
unterschiedliche Bewegungsformen verwendet wird, das heißt etwa zum Wandern und
Radfahren. Eigentlich wurde der Fuß ja vor
allem zum Gehen und Laufen geschaffen.
Beim Radfahren muss er relativ ungewohnte
Bewegungen anhaltend absolvieren.
Genau aus diesem Grund bietet der Fachhandel seit geraumer Zeit spezielle Einlegesohlen für Fahrradfahrer. Diese nicht ganz
billigen Accessoires – sie kosten zwischen
30 und 45 Euro – versprechen Kraftersparnis, eine Unterstützung des Fußgewölbes
und einen runderen Tritt aufgrund spezieller Form, Materialien und Dämpfungselementen. Das klingt schon fast so, als
ob jeder gewissenhafte Radler bei diesem
Angebot unbedingt zugreifen müsste. Dazu
meint Dr. Volker Smasal, Orthopäde und
Olympia-Arzt (siehe Interview): „Der normale Radler mit gesunden Füßen braucht
keine speziellen Einlagen. Anders ist die
Situation bei Radsportlern und auch gerade
bei Personen, die mit einem Allroundschuh
sowohl lange Strecken Rad fahren als auch
zu Fuß gehen. Spezielle Einlagen unterstützen dann die Fuß- und Beinmuskulatur und
wirken gleichzeitig dämpfend.“
Vorgefertigte Bike-Einlegesohlen, wie etwa
von den Firmen Specialized und SQ Lab,
bestehen in der Regel aus diversen Kunststoffen und synthetischem Gummi und
werden in drei Varianten angeboten für
Hohlfuß, Normalfuß und Senkfuß. Zur
Ermittlung der persönlichen Fußform stehen im Radshop oder Sportfachhandel
entsprechende Geräte bereit. Bei Specialized
nennt sich das Arch-O-Meter, „der Bogenmesser“. Ganz wichtig: Die Einlegesohle
muss passen. Dabei gilt: lieber etwas zu
Für Hohlfuß, Normalfuß
und Senkfuß: die drei
Sohlenvarianten aus
dem Specialized BodyGeometry-Programm.
LEXIKON
NORMALFUSS: Fuß ohne Knick, mit keiner
allzu starken Absenkung im Fußlängsgewölbe
und nur geringer Spreizung im Fußquergewölbe. Der Fußabdruck macht Vor-, Mittelund Rückfußbereich sichtbar.
HOHLFUSS: Das Fußlängsgewölbe ist
überhöht. Die Abrollbewegung findet fast
ausschließlich über den Außenfuß statt
(Unterpronation).
SENKFUSS: Das Fußlängsgewölbe ist abgeflacht, dadurch wird der Fußabdruck großflächig. Senkfüßler knicken beim Abrollen nach
innen (Überpronation).
VORFUSS: Bereich der Ballen und Zehen
MITTELFUSS: Fußgewölbe und äußerer Rist
zwischen Ballen und Ferse
RÜCKFUSS: Bereich der Ferse
MEDIAL: Innenseite des Schuhs
LATERAL: Außenseite des Schuhs
PRONATION (Überpronation): Als Pronation
bezeichnet man das natürliche Einknicken
des Fußes nach innen beim Aufsetzen des
Fußes. Überpronation bedeutet ein übermäßig starkes Einknicken.
SUPINATION (Unterpronation): Der Fuß
knickt nach dem Aufsetzen nicht nach innen,
sondern nach außen.
METATARSALKNOCHEN: Bezeichnung für die
fünf Mittelfußknochen
VARUS-FEHLSTELLUNG: Die Varus-Fehlstellung beschreibt eine nach außen hin verbogene Fehlstellung der Beinachse, umgangssprachlich auch als „O-Beine“ bekannt.
VALGUS-FEHLSTELLUNG: Die Valgus-Fehlstellung bedeutet in der Medizin eine
nach innen verbogene Fehlstellung
der Beinachse und wird auch gemeinhin als „X-Beine“ bezeichnet.
POLYURETHAN (PU): Eine Art synthetisches Gummi, das oft bei Einlegesohlen
Verwendung findet.
ETHYLENVINYLACETAT (EVA): Leichtes
Kunststoffmaterial, das gerne für Einlegesohlen verwendet wird.
93
HIKING &
BIKING
Von Standard bis Hightech: Orthopädische Schuheinlagen gibt’s in den unterschiedlichsten Versionen.
INTERVIEW
groß als zu klein, ggf. wird nachgeschnitten.
Einfach die neue Einlage auf die bisherige
Innensohle legen und die Konturen angleichen. Gereinigt werden die Sohlen am
schonendsten mit kaltem Wasser und milder
Seife. Dazu noch ein Orthopäden-Tipp: Wer
auch neue Schuhe braucht, sollte am besten
am Nachmittag einkaufen gehen. Der Fuß
dehnt sich nämlich im Laufe des Tages aus,
was bis zu einer Schuhnummer Unterschied
bedeuten kann.
Sehr individuell verläuft die Anpassung
der Produkte des Einlagen-Spezialisten Conformable, der unter anderem auch das
Team Telekom betreut. Nach Anfertigung
eines Fußabdruckes wird mit dessen Hilfe
der Sohlenrohling durch eine Wärmebehandlung angepasst. Je nach Sportart stehen bestimmte Grundsohlen zur Verfügung.
Das neue Schuhmodel Spring
Boost B-Walk wird mit zwei
unterschiedlichen Innensohlen
geliefert und wendet sich in
erster Linie an Wanderer und Walker.
Und im Grunde genommen auch an Trekkingbiker, allerdings nur mit der Normalsohle.
Die „Negativsohle“ der sogenannten DorsiflexionTechnologie, d. h. die Ferse liegt niedriger als der Vorfuß, wird nämlich bei Orthopäden noch kontrovers diskutiert. Mit Null-Level-Sohle zeigt der wasserdichte, robuste
B-Walk jedoch seine Qualitäten: verschleißarme Profilsohle, bequemes Fußbett und
stabilen Halt für den gesamten Fuß. www.springboost.com
Für sportliche Radfahrer empfiehlt sich
das Modell „Step-in+Bike“, während nach
Orthopäden-Meinung der Trekkingbiker
eher die Version „Trek“ wählen sollte.
Tourenradler sollten darauf achten, dass
die neuen Einlegesohlen geeignet sind für
alle Radschuhe sowie für normale Schuhe,
die zum Radfahren und für andere Einsatzbereiche verwendet werden.
Fazit: Wer intensiv Fahrrad fährt und auch
weite Strecken zu Fuß zurücklegt, tut seinen
Füßen Gutes, wenn er ihnen spezielle Einlegesohlen gönnt. Diese helfen tatsächlich
gegen Ermüdung und bringen mehr Komfort. Sie sollen und wollen jedoch nicht eine
Fehlstellung oder einen Defekt korrigieren.
Wer bereits Beschwerden in Muskeln oder
Gelenken hat, kommt damit um einen
Besuch beim Orthopäden nicht herum.
Was ist ein gesunder Fuß?
Der sogenannte Normalfuß
bedeutet: keinen Knick, keine
zu starke Absenkung im
Fußlängsgewölbe, und das
Quergewölbe ist nicht zu sehr
gespreizt.
Wie gesund sind die Füße der
Deutschen?
DR. VOLKER SMASAL, Orthopäde des OlympiaAufgrund von Übergewicht,
Stützpunktes Bayern und Olympia-Arzt für die
von zu vielem Sitzen und zu
jeweiligen Winterspiele. Er hat selbst schon Einlewenig Bewegung werden auch
gesohlen und Innenschuhe für Leistungssportler
die Füße immer schlechter.
entwickelt.
Weit mehr als die Hälfte der
Deutschen hat keinen Normalfuß. Nach Schätzungen bräuchten fast 20 Prozent
korrigierende Schuheinlagen.
Welche Belastungen treten beim Radfahren für die Füße auf?
Die Belastung für den Fuß hält sich beim Standardradler in Grenzen. Wer jedoch
einen Allroundschuh zum Radfahren sowie Gehen oder gar Wandern benutzt,
der sollte über eine unterstützende Einlegesohle nachdenken. Vor allem Übergewichtige benötigen eine Einlage mit guter Dämpfung zur Unterstützung der
Fuß- und Beinmuskulatur.
94
Hersteller von unterstützenden Einlegesohlen:
Conformable, über Salomon Deutschland, Tel. 08000-7256666,
www.salomon-sports.com, www.conform-able.com
Specialized, Tel. 0031/31/4676600, www.specialized.com
SQ Lab GmbH, Tel. 08170/99830, www.sq-lab.com
Professionelle Anfertigung eines Fußabdruckes für
die Einlegesohlen von Conformable.
Wie gut sind die Standardsohlen in Sportschuhen, z. B. Radschuhen?
Diese Sohlen haben oft nur eine Alibifunktion, d. h. sie sind sehr, sehr einfach.
Wann sollte ich einen Orthopäden konsultieren und mir ggf. spezielle
Schuheinlagen anpassen lassen?
Wer bereits über Schmerzen im Knie- oder Hüftgelenk klagt, sollte auf jeden Fall
zum Arzt gehen. Auch Personen, die nach langer Pause wieder mit dem Radfahren beginnen möchten.
Was kostet eine orthopädisch-medizinische Schuheinlage?
Angepasste orthopädische Einlagen kosten je nach Modell und Material zwischen 60 und 180 Euro. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen in der
Regel einen Anteil von 60 Euro.
Was bringen die im Handel angebotenen Bike-Schuheinlagen?
Die handelsüblichen Bike-Sohlen bringen dem Fuß sanfte Unterstützung und
dadurch mehr Komfort, d. h. sie wirken in der Regel wie ein gutes Fußbett. Die
Conformable-Sohle wird zwar genau an den Fuß angepasst, hat jedoch für den
Normalverbraucher eine etwas harte Schale für die Fersenführung. Für Trekkingbiker empfiehlt sich dabei eher das Modell „Trek“ als das spezielle „Stepin+Bike-Modell“.
Was sollte ich beim Kauf beachten?
Ganz wichtig: Schuhe mitnehmen zum Einkauf. Die Einlage muss passen und darf
nicht zu hart sein. Lieber etwas zu groß als zu klein wählen. Notfalls kann man
die Sohlen dann zum Einpassen nachschneiden.
TREKKINGBIKE 2/2007
© Foto: Daniel Simon
www.trekkingbike.com
TESTABO
JETZT 2 × TREKKINGBIKE
TESTEN + GESCHENK
NUR 6,50 € (statt 9,80 €)
TREKKINGBIKE-TRINKFLASCHE
n passt in alle gängigen Flaschenhalter
n Füllmenge: 750ml
AUCH E
IV
INKLUS
l
ita
dig
R
FÜR NU
1 EMUEHRR! O
TREKKINGBIKE-GLASBECHER-SET
n aus gefrostetem Glas
HIER DIREKT BESTELLEN:
abo.trekkingbike.com/5071b
qJa, ich teste die nächsten 2 Ausgaben TREKKINGBIKE für € 6,50
qzusätzlich bestelle ich das Digital-Abo für nur € 1,– mehr.
Wenn ich bis 10 Tage nach Erhalt der zweiten Ausgabe nichts Gegenteiliges von mir hören lasse, bin
ich damit einverstanden, TREKKINGBIKE für mindestens ein Jahr (6 Ausgaben) zum derzeit gültigen
Preis von € 27,– (Deutschland), € 36,30 (sonstiges Ausland), inklusive Porto und Versandkosten zu
erhalten. Nach diesem Jahr kann ich die Lieferung jederzeit stoppen. Wichtig: Kurzabo-Angebote sind
zum persönlichen Kennenlernen der Zeitschrift und können daher nur ein Mal pro Haushalt genutzt
werden (Geschenkabos sind ausgeschlossen).
Als Geschenk erhalte ich (bitte nur ein Geschenk ankreuzen):
das TREKKINGBIKE-Glasbecher-Set (ZTR11)
die TREKKINGBIKE-Trinkflasche (ZTR13)
der TREKKINGBIKE-Sattelschutz (ZTR05)
das TREKKINGBIKE-Buff-Tuch (ZTR18)
Anschrift des Auftraggebers
*Lieferung solange der Vorrat reicht.
BUFF-TUCH
TREKKINGBIKE-SATTELSCHUTZ
n bei jedem Wetter sicherer Witterungsschutz
n wasserdicht
n mit patentierter Befestigung zum Schutz gegen Diebstahl
n 12 verschiedene Arten zum Tragen
n dient bei Bedarf blitzschnell als Mund- und
Nasenschutz
n die atmungsaktiven Materialien schützen vor Wind
und Wasser
n hoher Tragekomfort
Aktion: P-5071/B-5072
1 HEFT GRATIS
Ich zahle per:
Bankeinzug (nur mit deutscher Bankverbindung möglich)
IBAN D
(bei Bankeinzug/Kreditkarte)
E
BIC
MASTERCARD
VISA Card
Gültig bis:
Card-Nr.
Rechnung
Einzugsermächtigung/SEPA-Lastschriftmandat: Ich ermächtige die Delius Klasing Verlag GmbH (DK) widerruflich, den
Betrag bei Fälligkeit durch Lastschrift von meinem Konto einzuziehen. Ich ermächtige DK, Zahlungen von meinem Konto
mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die von DK auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen. Hinweis: Innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, kann ich die Erstattung
des Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit DK vereinbarten AGB. Gläubiger-ID: DE03ZZZ00000369776
Name, Vorname
Datum und Unterschrift
Straße, Nr.
Wichtig: Kurzabo-Angebote sind zum persönlichen Kennenlernen der Zeitschrift und können daher nur einmal pro
Haushalt genutzt werden (Geschenkabos sind ausgeschlossen).
PLZ, Ort
Telefon
Geburtsdatum
E-Mail
abo.trekkingbike.com/5071b +49 (0)521- 55 99 22 abo.trekkingbike@delius-klasing.de
Delius Klasing Verlag, Postfach 10 16 71, D-33516 Bielefeld
+49 (0)521-55 98 88 13