Campus News 01-2012
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Campus News 01-2012
s w e N s u p m a C 2 1 0 2 1 0 e t a d Up Vorwort Liebe Leser, in dieser Ausgabe der Campus News Update berichten wir über die Berufung von Dr. Maja Hartung zur Professorin. Wir haben Sven Mückenheim und Dr. Mike Schallehn zu ihren Aufgaben an der CBS befragt und stellen Ihnen weitere neue Mitarbeiter des CBSTeams vor. Wenn Sie auch eine Idee oder eine interessante Geschichte haben, die Sie gern publik machen möchten, melden Sie sich einfach bei uns. In der Rubrik „Event“ erfahren Sie alles über die Gewinner der diesjährigen ITB in Berlin und über die Netzwerkveranstaltung „University2Business“ auf unserem Campus. Ihr PR-Team Wir berichten im Campusteil über die Unternehmensgründungen von Jonas Braun und Marc Rexroth und schauen im Studium generale über den Tellerrand. Wir reisen mit Ihnen nach Hong Kong, Bali, Vancouver Island und Saalbach-Hinterglemm und begleiten das SIFE Team zum Lufthansa Experience Day nach Frankfurt am Main. Wir freuen uns über Ihr Feedback und wünschen wieder viel Vergnügen beim Updaten! So erreichen Sie uns: Renate Kraft: 0221 / 931809866 r.kraft@cbs-edu.de Christin Ernst: 02232 / 5673416, c.ernst@cbs-edu.de Inhalt Campus Insight CBs 4 Psychologie mit Frau Prof. Hartung 34 Welcome to Hong Kong! 6 ICM Spezialisierung East Asia Management 37 CBS-Student gründet Kaffee-labeling Unternehmen 10 Ein Interview mit Sven Mückenheim 12 Dr. Mike Schallehn im Campus News Gespräch 15 Neue Mitarbeiter 17 Janine Steitz wird „Assistant International Office“ 18 Daniela Wellens sagt leise Servus 41 Marc Rexroth baut DesignerMöbel mit Vorleben 45 Studenten der CBS starten Charity Projekt 47 Studium generale Workshop 48 Insiderwissen rund um die Bundesregierung Event on Tour 19 U2B 2012 51 Dr. Dirk Reiser am anderen Ende der Welt 24 U2B Präsentation: Enterprise Rent-A-Car 26 Best Exhibitor Award-Verleihung der CBS setzt neue Maßstäbe 53 Ein Auslandssemester in Kanada 30 Blumige Aktion des CI-Teams zum Valentinstag 32 Traditionelle Party in neuer Location 33 CBS Gründerabend 56 Anne Steinbach über ihr Semester auf Bali 61 SIFE Team beim Lufthansa Experience Day 63 Studium generale Exkursion 65 Skispaß mit jeder Menge Schneeund Feiergarantie Campus News Update 67 3 Impressum insight CBS Berufung zur Professorin an der CBS Psychologie mit Frau Prof. Hartung Campus News Update Seit Januar 2011 ist Frau Dr. Maja Hartung an der CBS als Dozentin tätig. Kürzlich stimmte das Ministerium für Wissenschaft und Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen ihrer Berufung zur Professorin für International Culture and Management zu. „Über die Berufung habe ich mich natürlich riesig gefreut“, so Prof. Dr. Maja Hartung. “Es ist eine sehr schöne Aufgabe, junge Menschen bei ihren ersten Schritten ins Management zu begleiten. Die internationale Ausrichtung der Hochschule macht meine Arbeit besonders spannend, weil nicht wenige unserer Absolventen nach dem Studium ins Ausland gehen werden. Zudem sprechen mich die neuen Spezialisierungen in Wirtschaftspsychologie an. Die Studierenden mit „psychologischen Tools“ auf Ihre zukünftigen Tätigkeiten in der Wirtschaft vorzubereiten, macht mir sehr viel Freude.” 4 Die frisch berufene Professorin leitet die englischsprachige Bachelorspezialisierung „Business Psychology“ im International Culture and Management Studiengang. Sie hält verschiedene Vorlesungen im Bereich der Wirtschaftspsychologie (Organizational Behavior) sowie zu Themen wie beispielsweise interkulturelles Management und Organisationsentwicklung. Das Thema Organisationspsychologie hat Prof. Hartung schon immer sehr interessiert. Deshalb absolvierte sie auch im Jahr 2002 ein gleichnamiges Masterstudium an der London School of Economics (LSE) in England. Frau Prof. Hartung hat an der European Business School (EBS) in Oestrich-Winkel in Betriebswirtschaftslehre promoviert und war dort später auch in der Lehre im Einsatz. Sie bringt aber auch eine Men- insight CBS ge Praxiserfahrung mit, u.a. durch ihre Tätigkeit in einem international agierenden, mittelständischen HighTech-Unternehmen (Precitec) sowie durch ihre Arbeit bei der Konzernrevision der Deutschen Lufthansa AG. Als Revisorin prüfte sie Themen wie Verkauf, Personal und Prozesse an verschiedenen Lufthansastandorten im In- und Ausland. Warum ist Wirtschaftspsychologie wichtig? Frau Prof. Hartung ist der Überzeugung, dass ein Grundlagenwissen über Denk- und Wahrnehmungsprozesse der Psyche für jeden Wirtschaftsbereich, in dem es um den Umgang mit Menschen geht, hilfreich ist. CBS-Präsident Jürgen Weischer überreichte die Berufungsurkunde Campus News Update Ziel der Vertiefung Wirtschaftspsychologie ist es, den Studenten einerseits einen Überblick über die gängigen Ansätze der Wirtschaftspsychologie zu vermitteln, und ihnen andererseits praktische Tipps und Tools für Ihre spätere Tätigkeit im Unternehmen mitzugeben. Studenten lernen, psychologische Problemsituationen in Organisationen zu analysieren und zu lösen. Dies reicht vom Anleiten und Führen von einzelnen Mitarbeitern über die Bildung effektiver Teams bis hin zum Begleiten von organisationalen Veränderungsprozessen (z.B. Change Management). Die Beurteilung von Persönlichkeiten sowie die Entwicklung und das Training von Mitarbeitern gehören zum Standardrepertoire der Wirtschaftspsychologie. Zudem lernen die Studenten, das Kaufverhalten von Konsumenten zu analysieren und zu beeinflussen, sowie Werbewirkungen abzuschätzen. In der Spezialisierung „Wirtschaftspsychologie“ sollen daher die Studenten hauptsächlich für den Personal- und Marketingbereich sowie für Führungs- und Beratungspositionen ausgebildet werden. 5 Frau Prof. Hartung genießt Ihre Arbeit an der CBS. Die interaktive Arbeit, die durch das Kleingruppenprinzip der CBS ermöglicht wird, sei für den Wirtschaftspsychologieunterricht wichtig. Die Studenten hätten so einen größeren Lerneffekt, wenn sie die Modelle nicht einfach nur übernehmen, sondern im Unterricht anwenden und kontrovers diskutieren könnten. „Besonders viel Spaß macht es mir, wenn ich den Studenten ein psychologisches Experiment oder neues Beispiel vorführe, und dann in viele erstaunte Gesichter blicke. Es freut mich immer wieder, dass die CBS-Studenten so gerne mitdiskutieren.“ Die Zukunftschancen der Studierenden schätzt die frisch berufene Professorin sehr positiv ein. Die CBS biete durch ihre internationale Ausrichtung, ihre vielfältigen Spezialisierungen und durch das fest ins Studium integrierte Auslandssemester eine ausgezeichnete Vorbereitung für eine Berufstätigkeit in internationalen Unternehmen. // Renate Kraft insight CBS Neuer Schwerpunkt ICM Spezialisierung East Asia Management Seit dem letzten Jahr ist die Volksrepublik China die zweitgrößte Volkswirtschaft hinter den USA und hat damit die langjährige Nummer zwei Japan auf Platz drei dieser Rangliste verdrängt. Südkorea befindet sich auf der Liste auf Platz fünfzehn inmitten großer Länder wie Indien, Russland, Kanada und Australien. Angesichts dieser Situation stellt sich eigentlich nicht die Frage, warum sich Studierende international ausgerichteter Wirtschaftsstudiengänge mit Ostasien befassen sollten, sondern warum Ostasien nicht sowieso integraler Bestandteil eines jeden dieser Studiengänge ist. Dies hängt wiederum damit zusammen, dass der Aufstieg der Region eine relativ neue Entwicklung ist. Campus News Update In den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts kam erstmals das Schlagwort vom 21. Jahrhundert als dem „asiatischen Jahrhundert“ auf. Damals war Japan nach einer rasanten Hochwachstumsphase in den 6 1960er und 1970er Jahren die wirtschaftlich stärkste Exportnation in Ostasien, der die sogenannten Tigerstaaten Südkorea, Taiwan, Hongkong und Singapur nacheiferten. Nach dem Ende der sozialistischen Planwirtschaft in der Volksrepublik China und der Öffnung für ausländische Investitionen begann dann in den 1980er und 1990er Jahren der wirtschaftlich Aufstieg des Landes, das sich nun anschickt über kurz oder lang den USA den Spitzenplatz streitig zu machen. Vor diesem Hintergrund wird der ostasiatische Wirtschaftsraum bald ein so selbstverständlicher Bestandteil des Curriculums wirtschaftswissenschaftlicher Studiengänge sein, wie es heute bereits z.B. die USA sind. Ein Studiengang, der diese Entwicklung bereits heute abbildet, ist die Spezialisierung auf East Asia Management im Studienprogramm International Culture and insight CBS Management. Hier ist die Beschäftigung mit Ostasien eingebettet in ein Programm, in dem einerseits die betriebswirtschaftlichen und volkswirtschaftlichen Grundkenntnisse vermittelt werden, die dazu befähigen, in international agierenden Unternehmen und Institutionen zu arbeiten. Andererseits enthält der Studiengang aber auch Lehrveranstaltungen, die die Studierenden auf dem Umgang mit anderen Kulturen vorbereiten. Dies ist besonders wichtig im Umgang mit Ostasien, da hier neben der offensichtlichen Sprachbarriere auch sehr viele geschichtlich gewachsene Unterschiede in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft eine große Rolle spielen. Campus News Update Viele Geschäftsleute, die mit Ostasien zu tun haben oder sogar temporär dort leben, lassen sich von der offensichtlich modernen westlichen Fassade und der Benutzung von Englisch als internationaler Verkehrssprache im Business dazu verleiten anzunehmen, dass die persönliche Interaktion bei Verhandlungen und am Arbeitsplatz nach den gleichen Regeln funktioniert wie sie das aus ihrer Heimatkultur gewohnt 7 sind.Wenn sie dann feststellen, dass sie oft anecken oder ihre Ziele im Business nicht erreichen können, setzt häufig ein Kulturschock ein, der im schlimmsten Fall dazu führen kann, dass der Geschäftskontakt zur Region abgebrochen wird. Um diese Entwicklung zu vermeiden und Kontakte mit Ostasien so vorzubereiten, dass sie positive und nachhaltige Ergebnisse erzielen, empfiehlt sich schon im Studium eine vertiefte Auseinandersetzung mit Sprache, Kultur, Gesellschaft, Politik und natürlich der Wirtschaft in China, Japan und Korea. Vermittelt werden diese Studieninhalte in der Spezialisierung East Asia Management im Studiengang International Culture and Management in mehreren Stufen. Wenn gewünscht, können Studierende ab dem ersten Semester eine ostasiatische Fremdsprache erlernen. Viele wählen dabei die meistgesprochene Sprache der Welt, nämlich Chinesisch, aber auch die Japanischkurse erfreuen sich immer großer Beliebtheit. Koreanisch wird derzeit aufgrund der etwas geringeren Nachfrage noch als eine freiwillige Fremdsprache außerhalb des Curriculums zusätzlich angeboten. insight CBS Ab dem zweiten Semester beginnen dann die ostasienspezifischen Kurse. Im ersten Modul werden die Grundlagen für die Beschäftigung mit der Region gelegt, indem einerseits die ostasiatische Geschichte mit Schwerpunkt auf der modernen Geschichte gelehrt wird. Andererseits enthält das erste Ostasienmodul eine Einführung in alle landeskundlichen Fragen wie Bevölkerungsentwicklung, Wirtschaftsgeographie, generelle gesellschaftliche Fragen und aktuelle Energie- und Umweltprobleme. Studenten bekommen ein Gefühl dafür, wie die Region historisch gewachsen und wie sie heutzutage im globalen Wirtschaftszusammenhang aufgestellt ist. Campus News Update Im dritten Semester wird dann konkret die wirtschaftliche Entwicklung der Region gelehrt, damit Studierende die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und die in den Volkswirtschaft agierenden Institutionen kennen- und verstehen lernen. Parallel dazu vermittelt der Kurs „Cultures and Societies in East Asia“ die Hintergründe, die man braucht, um sich in der Region kulturell kompetent zu bewegen. Thematisiert 8 werden die jeweiligen Wertesysteme und Umgangsformen in China, Japan und Korea, damit der bereits erwähnte Kulturschock abgemindert werden kann und keine nachhaltigen Folgen hat. Ausgerüstet mit diesem Grundwissen widmen sich Studierende im vierten Semester dann der Analyse der politischen Verhältnisse in Ostasien, um zu verstehen, wie politische Entwicklungen die wirtschaftlichen Gegebenheiten beeinflussen und damit letztendlich auch das Agieren ausländischer Geschäftsleute in der Region bestimmen. Im gleichen Semester führt der Kurs „East Asian Business and Management“ alle bislang erlernten Kompetenzen zusammen, um an konkreten Fallbeispielen zu untersuchen, wie man am besten den chinesischen, japanischen oder koreanischen Markt bedienen oder wie man in den Ländern der Region investieren und produzieren kann. Das vierte Semester schließt – nicht nur in den Spezialisierungsfächern – die Grundausbildung der Studierenden ab. Deshalb ist es auch sinnvoll, dass sie insight CBS Im Abschlusssemester bereiten sich die Studierenden dann hauptsächlich auf die Erstellung der Bachelorarbeit vor. In der ersten Semesterhälfte finden noch Lehrveranstaltungen statt, in denen sich die Teilnehmer in einer Seminarveranstaltung über neueste Entwicklungen in Ostasien thematische Anregungen für die Abschlussarbeit holen und in einer weiteren Veranstaltung zu Südostasien und Indien ihren Horizont erweitern können. In der zweiten Semesterhälfte erstellen die Studierenden dann ihre Bachelorarbeit zu einem von ihnen selbst gewählten Thema. Campus News Update ihr verpflichtendes Praktikum in den Sommer zwischen dem vierten und fünften Semester einbauen. Da das anschließende Semester für ein Auslandsstudium vorgesehen ist, bietet sich hier zudem an, das Praktikum dort zu machen, wo dann auch das Auslandsstudium stattfindet. Viele Studierende mit einer Ostasienspezialisierung verbringen Praktikum und Auslandssemester in der Region, zum Beispiel an einer Partneruniversitäten der CBS in Taiwan, China, Korea oder Japan. Dort können sich die Studierenden in der Regel aus einer Auswahl englischsprachiger Businesskurse die Kurse aussuchen, die ihren Interessen entsprechen und wenn gewünscht vorhandene Sprachkenntnisse in der Landessprache vertiefen oder eine neue ostasiatische Sprache erlernen. 9 Erfahrungsgemäß finden die meisten Absolventen des Ostasien-Studienganges im Anschluss an ihr Studium dann schnell einen Arbeitsplatz, an dem sie ihre Kenntnisse gut einsetzen können, sei es im Bereich der Geschäftskontakte mit Ostasien oder sogar im Einsatz in der Region selbst. Ein nicht geringer Anteil der Absolventen entscheidet sich auch für ein weiterführendes Masterstudium, häufig auch im englischsprachigen Ausland. Über die letzten zehn Jahre ist aus dem ehemaligen Geheimtipp East Asia Management an der CBS ein Studiengang geworden, in dem mehr und mehr Absolventen den Grundstein für ihre spätere Karriere legen konnten. // Prof. Dr. Anke Scherer Insight CBS Der Jurist mit „Biss“ Ein Interview mit Sven Mückenheim i Sven Mückenheim arbeitet seit dem 1. Februar 2012 als Referent für Hochschulund IT-Recht für die gesamte Bildungsgruppe. Das heißt, er ist für die CBS zuständig und zum Beispiel auch für die EUFH in Brühl. Herr Mückenheim, was haben Sie gemacht, bevor Sie an die CBS gekommen sind? Ich habe in Göttingen und Köln Jura studiert und im letzten Jahr mein zweites Staatsexamen abgeschlossen. Während meines Referendariats in Köln und Aachen habe ich in verschiedenen Kanzleien und daneben auch noch für einen regionalen Internet- und Telekommunikationsanbieter gearbeitet. Schon während meines Jurastudiums war ich in Wirtschafts- und Strafrechtskanzleien tätig und habe mich außerdem freiberuflich im redaktionellen und im Internet-Bereich engagiert. Ich habe also einige Fußstapfen in der Internet- und Medienwelt hinterlassen. Und wie sind Sie dann an der CBS gelandet? Ich habe mich hier ganz regulär beworben. Allerdings war die Position zunächst anders beschrieben und in den Gesprächen mit der Geschäftsführung stellte sich dann heraus, dass die jetzige Stelle viel besser zu mir passt. Campus News Update Sie sind zwar erst seit zwei Wochen an der CBS, aber wie gefällt es Ihnen bisher? Die ersten Eindrücke, die ich gesammelt habe, sind durchweg positiv. Es herrscht ein sehr kollegialer Umgang und die Atmosphäre ist sehr freundlich. 10 Was macht ein Referent für Hochschul- und IT-Recht? Womit müssen Sie sich herumschlagen? Ich beschäftige mich viel mit den Vertragswerken mit den technischen Anbietern, also den Internetdienstleistern und den Softwareanbietern. Das heißt, ich muss Verträge vorbereiten und abwickeln. Ich stelle den Kontakt zu den Dienstleistern her und bin sozusagen das Bindeglied zwischen den Anbietern und der Geschäftsführung. Außerdem ist meine Stelle eng mit den anderen Abteilungen verzahnt. Besonders die Zusammenarbeit mit der IT-Abteilung macht mir großen Spaß. Insight CBS Ich bin ebenfalls als Referent für Hochschulrecht tätig. Die Hochschullandschaft ist seit einiger Zeit im Umbruch, immer mehr private Hochschulen werden gegründet. Da ist die rechtliche Ausformung sehr interessant, denn das Recht verändert sich in dem Bereich sehr stark. Die Kultusminister- und Länderkonferenzen bringen immer wieder neue Vorgaben, die wir dann natürlich auch anpassen und umsetzen müssen. Zudem werde ich auch in die Akkreditierungsverfahren von Studiengängen involviert oder beschäftige mich mit der Bewertung von Rankinggesellschaften. Was wäre denn so ein typischer IT-Rechtsfall? Ein typisches Beispiel ist die Nutzung von Software. Manchmal wird die Software speziell für das Unternehmen programmiert. Dann muss natürlich gewährleistet werden, dass das Unternehmen die Software auch nutzen kann, wenn es mit dem Anbieter Probleme gibt. Streitigkeiten mit den Internet- und Telefonanbietern kommen auch immer mal wieder vor. Das klingt für den Laien ehrlich gesagt ein bisschen trocken. Macht Ihnen die Arbeit Spaß? Natürlich, sonst säße ich ja nicht hier. Das Jura so trocken ist, ist ein gängiges Vorurteil. Viele verbinden es immer nur mit Büchern und Paragraphen. Aber man hat täglich auf der Straße damit zu tun. Jeder Brötchenkauf ist ein juristisches Konstrukt. Campus News Update Besonders der Medien- und IT-Sektor ist ein sehr spannendes Feld. Dort gibt es noch sehr viel Hand- 11 lungs- und Verhandlungsbedarf. Da noch nicht alles in festen rechtlichen Strukturen ist, kommt es oft zu Urheberrechtsklagen. Sie kommen nicht gebürtig aus Köln. Wie stehen Sie denn zum Kölner Karneval? Wenn man in Köln wohnt, muss man auch „karnevalistisch“ irgendwann hier ankommen. Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit? Ich bin Triathlet und laufe auch Marathon. Das Training dafür frisst natürlich sehr viel Zeit. Aber ich lese auch sehr gern und gehe gern ins Kino. Allgemein bin ich sehr kulturinteressiert und besuche so oft es geht Museen, Ausstellungen usw. Was ist das faszinierende am Marathon-Laufen? Warum tut man sich das an? Der Marathon und der Triathlon sind immer auch ein Stück weit ein Kampf gegen sich selbst. Man muss gegen die Distanz und gegen sich selbst kämpfen. Man braucht einen gesunden „Biss“, der trainiert und abverlangt wird. Außerdem finde ich es schön, dass das Training in der Gruppe stattfindet. Auch wenn Triathlon eigentlich eine Individualsportart ist, ist das Miteinander beim Training ganz wichtig. Die größte Motivation ist natürlich, irgendwann ins Ziel zu kommen underreicht zu haben, worauf man so lange trainiert hat. Vielen Dank, Herr Mückenheim, für das interessante Gespräch und viel Erfolg für ihren nächsten Marathon! // Das Interview führte Christin Ernst Insight CBS „Mein Herz schlägt für Marketing!“ Dr. Mike Schallehn im Campus News Gespräch i Im Sommersemester 2010 lehrte Dr. Mike Schallehn bereits als selbstständiger Dozent an der CBS. Seit dem 1. Februar ist er nun festangestellt und beginnt ab Herbst seine Professur im Bereich Marketing und Entrepreneurship. Herr Dr. Schallehn, was haben Sie gemacht, bevor Sie an die CBS gekommen sind? Ich bin in Frankfurt am Main geboren und dann für mein BWL Studium nach Köln gezogen. Meine Vertiefungsfächer waren Marketing, Handel und Distribution und Wirtschaftspsychologie. Parallel zu meinem Studium habe ich den CEMS Master's in International Management absolviert und in dessen Rahmen ein Semester in Barcelona verbracht. Später habe ich noch ein Semester an der Pennsylvania State University und an der UCLA studiert. Campus News Update Ich habe mich außerdem bereits während des Studiums selbstständig gemacht und einen Onlinevertrieb für Absinth aufgebaut. Darauf gekommen bin ich durch meine frühen Ambitionen, im Handel tätig zu sein und durch meine Leidenschaft für das Medium „Internet“. Wenn ich im Ausland war, habe ich mich immer nach potentiellen Geschäftsideen umgeschaut. Als ich dann im Jahr 2001 einen Sprachkurs in Salamanca belegte, habe ich dort die „Chupiteria“ besucht – eine Studentenbar, in der hauptsächlich verschiedene Spirituosen als Shots („Chupitos“) ausgeschenkt werden. Dort kam ich auf die Idee, einen Internethandel für Absinth aufzubauen. Absinth war damals in Deutschland gerade legalisiert worden. In Spanien 12 war er allerdings nie verboten, deswegen gab es hier einige Bars, die Absinth anboten. Die Nachfrage unter den Studenten war groß, also habe ich mir gedacht: „Ok, es gibt eine Nachfrage nach Absinth aber nur ein begrenztes Angebot in Deutschland, das Problem gilt es zu lösen!“ Ich habe mich daraufhin informiert, wie ich Absinth am besten importieren kann. Während meines Auslandssemesters in Barcelona habe ich dann angefangen, Kontakte zu knüpfen und das Geschäft nach und nach aufzubauen. Das begann dann auch relativ schnell zu florieren. Denn wie das im Inter- Insight CBS net so läuft, fanden viele internationale Konsumenten meinen Onlineshop. Besonders die Amerikaner waren sehr an Absinth interessiert. Diese sind auch heute noch meine Hauptkunden. Das Projekt habe ich die ganze Zeit neben dem Studium betreut und es ist ständig gewachsen, nicht zuletzt dadurch, dass ich relativ schnell angefangen habe unter der Dachmarke ALANDIA verschiedene Eigenmarken und Absinthzubehör herzustellen. Nach dem Studium habe ich dann eine Promotion begonnen. Da ich ja ein Einkommen durch meine Selbstständigkeit hatte, war das auch finanziell gut umzusetzen. Ich habe in Bremen im Bereich strategische Markenführung promoviert. Meine Arbeit habe ich über die Authentizität von Marken geschrieben. Auf die Idee bin ich ebenfalls über meine unternehmerischen Erfahrungen gekommen, da Authentizität bei der Vermarktung eines historischen Produkts, wie es „Absinth“ darstellt, eine wichtige Rolle spielt. Und wie sind Sie dann an der CBS gelandet? Im Dezember letzten Jahres habe ich meine Promotion abgeschlossen und mich dann nach einer neuen Herausforderung umgeschaut. Die CBS kannte ich ja schon durch meine frühere Dozententätigkeit. Außerdem habe ich hier einen guten Freund, Prof. Skibicki, der mich über die Ereignisse an der CBS auf dem Laufenden gehalten hat. Er hat mir dann auch Bescheid gegeben, als die Stelle für die Professur im Marketing und Entrepreneurship ausgeschrieben wurde. Also habe ich mich beworben und erfreulicherweise sitze ich jetzt hier! Arbeiten Sie in Voll- oder Teilzeit an der CBS? Momentan ist es noch eine 25% Stelle, aber ab Herbst, mit der Professur, werden es 51%. Parallel kümmere ich mich weiterhin um mein Unternehmen. Auf diese Weise kann ich viel frische Praxiserfahrung mit in den Unterricht bringen. Die Tatsache, dass ich mich als Student selbstständig gemacht habe, ist zudem für viele CBS-Studenten interessant, da sich ja auch einige CBS-Studierende während des Studiums selbstständig machen bzw. machen wollen. Campus News Update Darüber hinaus läuft der größte Anteil meiner Distribution über das Internet. Da die CBS in Punkto Social Media sehr gut aufgestellt ist, ist das eine interessante Schnittstelle. 13 Insight CBS Lehren Sie außer Entrepreneurship weitere Veranstaltungen? Momentan lehre ich nur Entrepreneurship. Das Fach wird in der Vertiefungsrichtung Consulting im Studiengang International Business angeboten. Die Professur wird aber im Bereich Marketing und Entrepreneurship sein. Was sich dann für weitere Kurse ergeben, weiß ich aber noch nicht. Was ist für Sie das Spannende am Marketing? Mein Herz schlägt für Marketing! Ich finde es unheimlich spannend, aus der Perspektive des Konsumenten Produkte zu entwickeln. Letztendlich ist es ja der Konsument, der die Produkte kauft. Dessen Bedürfnisse zu antizipieren und Produkte zu entwickeln, die einen Schritt voraus sind, sind die besonderen Herausforderungen des Marketings. Ich habe ja auch Wirtschaftspsychologie studiert. Gerade diese Schnittstelle zwischen Sozialpsychologie und Wirtschaftswissenschaften finde ich so interessant. Man beschäftigt sich mit dem Konsumenten, also mit dem Menschen. Dadurch ist die Arbeit sehr lebendig. Man hantiert nicht nur mit Zahlen, sondern hat einen ganz klaren Bezug zur Realität. Campus News Update Warum wollten Sie in die Lehre? Durch meine Selbstständigkeit habe ich viel Praxiserfahrung gesammelt und merke ständig, wie wichtig die Theorie ist. Durch sie versteht man die Praxis einfach viel besser, man erkennt die Zusammenhänge. Ich halte eine profunde Ausbildung für sehr wichtig. Außerdem möchte ich dem Vorurteil entgegenwirken, dass Marketing jeder kann. Denn Marketing ist ein richtiges Handwerk. Das finde ich wichtig zu vermitteln. Ich habe in der Praxis gemerkt, dass ich 14 aufgrund meiner Ausbildung einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern habe, weil ich strategisch an die Dinge herangehe. Durch meine Tätigkeit in der Lehre kann ich Brücken zwischen Theorie und Praxis schlagen. Wie gefällt es Ihnen an der CBS? Ich bin ja nicht mehr ganz neu und meine bisherigen Erfahrungen sind durchweg positiv. Ich erlebe hier ein sehr dynamisches Umfeld was die interne Unternehmenskultur sowie die Studierenden angeht. Sie sind sehr aktiv und interessiert. Mein Kurs ist außerdem sehr international, fast die Hälfte der Teilnehmer kommt aus dem Ausland. Das gefällt mir sehr, denn durch die Erfahrungen, die die Studierenden aus ihren Heimatländern mitbringen, treffen ganz verschiedene Blickwinkel und Meinungen zusammen. Gerade in einem Kurs wie Entrepreneurship, wo man sich ja oft von Geschäftsmodellen aus anderen Ländern inspirieren lässt, ist das auf jeden Fall eine Bereicherung. Mir gefällt es insgesamt sehr gut hier! Was machen Sie gern in Ihrer Freizeit? Ich bin sehr sportlich und laufe viel, auch Marathon. Im Winter findet man mich auf der Skipiste, soweit es die Zeit zulässt. Im Sommer spiele ich Tennis. Außerdem koche ich gern. Mir gefällt besonders der kreative Part des Kochens. Meine Gerichte würde ich als „Fusion-Küche“ bezeichnen. Ich kombiniere aus jeglichen Regionen Zutaten und Gewürze. Ich bin kein Mensch, der nach Rezept kocht! Vielen Dank für das interessante Gespräch! // Das Interview führte Christin Ernst Insight CBS Neue Mitarbeiter Verstärkung für die CBS Studium sammelte sie Unterrichtspraxis als Fremdsprachenlehrerin für Kinder, was ihre Erfahrungen im theoretischen Bereich um den praktischen Bildungsbereich ergänzt hat. Marlene Strauch Seit dem 15. Januar 2012 ist Marlene Strauch die stellvertretende Leiterin des Prüfungsamtes an der CBS. In den letzten zwei Jahren hat sie in England gelebt und gearbeitet. Dort war sie zuerst im Hochschulbereich in der akademischen Sachbearbeitung in Südengland tätig. Zuletzt hat sie in Bristol als Beraterin für Klienten mit verschiedenen sozialen und kulturellen Hintergründen gearbeitet. Campus News Update Sie ist Erziehungswissenschaftlerin und hat ihr Magisterstudium mit den Nebenfächern Psychologie und Volkskunde an der Rheinischen Friedrich-WilhelmsUniversität Bonn absolviert. Während und nach dem 15 Zu ihren Aufgaben an der CBS gehört die Koordination von Prüfungsabläufen, die Administration und Verwaltung von studentischen Arbeiten, Prüfungsakten und Noten, das Erstellen von Leistungsnachweisen, Urkunden und Zeugnissen, die Überprüfung von Praktikums- und Ausbildungsnachweisen sowie die Bearbeitung von Anträgen zu Bachelor- und Masterarbeiten. „Die Betreuung und Beratung, die Bereitstellung von Informationsmaterial sowie die Entwicklung von passenden Möglichkeiten für Studenten ist für mich insgesamt ein sehr interessantes Arbeitsgebiet. Besonders gefällt mir auch die Zusammenarbeit mit den internationalen Studierenden. Die Arbeit an der CBS macht mir großen Spaß und ich freue mich, ein Teil des CBS-Teams zu sein und durch meine Tätigkeit zur Qualität unserer Hochschule beizutragen. Denn Qualität ist für mich das wichtigste Kriterium im Bildungsbereich.“ Insight CBS Rahman Mona Abder- Nach ihrem Studium des Wirtschaftsingenieurwesens mit Schwerpunkt Marketing und Vertrieb an der Fachhochschule Gelsenkirchen, Abt. Bocholt, hat Mona Abder-Rahman drei Jahre an der German Jordanian University (GJU) in Amman, Jordanien unter anderem auch als Dozentin für Deutsch als Fremdsprache gearbeitet. Zuvor war sie in Amman am Goethe Institut beschäftigt. Campus News Update Sie unterstützt seit Anfang Januar den Leiter der Abteilung Resource Planning & Scheduling, Herrn Robert Meusel, an der Cologne Business School. 16 In den Verantwortungsbereich der Abteilung Resource Planning & Scheduling fällt der reibungslose organisationstechnische Ablauf der jeweiligen Semester. Dies erfordert eine umfangreiche Planung und Organisation verfügbarer Kapazitäten und vorhandener Rahmenbedingungen. Ein wichtiger Bestandteil ihrer Funktion ist deshalb auch das Dozentenmanagement, wobei der kontinuierliche Kontakt zu den Dozenten wichtig ist. „Das Mitwirken an der Planung der Semester und das Erstellen konkreter Stundenpläne für die Studenten und Dozenten empfinde ich als spannende und herausfordernde Aufgabe. Außerdem mag ich die internationale und freundliche Atmosphäre an der CBS sowie den ständigen Kontakt sowohl zu den Studenten als auch den Dozenten“, meint Mona Abder-Rahman. llt das Janine Steitz gefä insight CBS International Office bekommt Zuwachs Janine Steitz wird „Assistant International Office“ Janine Steitz absolvierte seit Juli 2009 eine Ausbildung zur Bürokauffrau an der CBS und hat diese am 31. Januar 2012 mit ihrer letzten Abschlussprüfung erfolgreich bestanden. Campus News Update Nachdem sie vorher im Rahmen Ihrer Ausbildung die Möglichkeit hatte, in andere Abteilungen hineinzuschnuppern, unterstützte Frau Steitz bereits seit Juni 2011 das International Office. Zum 1. Februar 2012 wurde sie nun übernommen und wird sich in erster Linie um die Wohnheime für die internationalen Studierenden kümmern. Ihr neuer Arbeitstitel „Assistant International Office“ verrät aber, dass dies nicht ihre einzige Aufgabe sein wird, sondern dass sie Frau Bochow und Frau Heuck weiterhin tatkräftig unter die Arme greifen wird. Da sich die Zahl der internationalen Studierenden im letzten Jahr nahezu verdoppelt hat und Frau Steitz zudem bereits durch ihr hohes Engagement und interkulturelles Geschick mit den vie- 17 len unterschiedlichen Nationen aufgefallen ist, freuen sich Frau Bochow und Frau Heuck ganz besonders über die Übernahme. Am 10. Februar fand in der Aula der CBS eine kleine Geschenkübergabe mit anschließendem Kaffee und Kuchen Buffet statt, das Frau Steitz mit einigen dankenden Worten eröffnete. Ihr hat die Ausbildung an der CBS nach eigener Aussage immer sehr viel Freude bereitet und sie schaut nun mit großer Erwartung auf die vor ihr liegenden Aufgaben und ist gespannt, was das nächste Jahr an Tätigkeiten und Erlebnissen mit sich bringen wird. Wir begrüßen Frau Steitz nun als „vollwertiges“ Mitglied im International Office und wünschen ihr alles Gute für den Start. // Friederike Heuck insight CBS Goodbye and good luck! Daniela Wellens sagt leise Servus Auch wenn das Team der CBS stetig wächst, so verlässt doch hin und wieder der eine oder andere Mitarbeiter das Nest. Im März verabschiedete sich Daniela Wellens nach langjähriger Mitarbeit von der CBS. Nachdem Frau Wellens ihre Ausbildung als International Office Manager an der EWS Aachen absolviert hatte, startete sie ihre CBS Laufbahn im Jahr 2005 als Assistentin des Dekans und Admissions Officer. Seit 2009 war Frau Wellens als Bachelor-Studienberaterin an der CBS tätig und war auf Messen immer die erste Ansprechpartnerin bei Fragen rund ums Studium. Berufsbegleitend hat sie an der CBS ihren Bachelorstudium in International Office Management (TopUp) gemacht. Wir wünschen Frau Wellens für ihre Zukunft alles Gute! Campus News Update // Christin Ernst 18 Event Nachhaltigkeit unter die Lupe genommen U2B 2012 Die von Studierenden ins Leben gerufene Netzwerkund Recruiting-Veranstaltung University 2 Business (U2B) fand dieses Jahr unter dem Motto „Sustainable Growth“ statt. Am 28. und 29. Februar wurde der CBS Campus zur Plattform für Wissensaustausch. Zahlreiche Unternehmen, darunter die Deutsche Post DHL, Fraport AG, Microsoft und Google, stellten den Studierenden in Präsentationen und Workshops ihre Unternehmen und jeweiligen Strategien zum nachhaltigen Wachstum vor. Für die Studenten eine gute Gelegenheit, Einblicke aus erster Hand zu gewinnen, Kontakte zu knüpfen und das Thema Nachhaltigkeit aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Campus News Update Organisiert wurde das Event, das in diesem Jahr zum zweiten Mal stattfand, von den CBS-Studenten Marle- 19 ne Mühlbacher, Gereon Schumacher und Christopher Twardokus, die von einem Team aus weiteren CBSStudierenden tatkräftig unterstützt wurden. Die wissenschaftliche Leitung von U2B übernahmen Prof. Dr. Anja Karlshaus und Prof. Dr. habil. Elisabeth Fröhlich, die auch schon das CBS Sustainability Symposium betreut hatte. „Das Thema nachhaltiges Wachstum liegt mir sehr am Herzen. Für uns an der CBS ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Modewort, wir wollen ernsthaft über das Thema diskutieren, mit dem Ziel, wirklich etwas zu verändern und die Nachhaltigkeitsdebatte positiv zu beeinflussen.“ Die Hauptattraktion der Veranstaltung stellte der Case Study Wettbewerb unter der Schirmherrschaft des diesjährigen Premiumpartners Deutsche Post DHL Event (DPDHL) dar. Fünf studentische Teams aus den internationalen Partnerhochschulen der CBS, der Fontys Hogeschool Eindhoven, der Maastricht School of Management, der ESB Business School, der Cracow University und der CBS selbst, hatten die Aufgabe, das GoGreen-Programm der DPDHL unter Vorgabe eines bestimmten Budgets und Zeitrahmens zu optimieren. Überschrift der Fallstudie: „Sustainable Growth Through Green Logistics.“ Alle fünf Teams lieferten hervorragende Ergebnisse, so dass es den Vertretern der DPDHL sichtlich schwer fiel, einen Gewinner zu bestimmen. „Mit so vielen tollen Ideen hätten wir wirklich nicht gerechnet. Wir nehmen eine Menge neuer Impulse mit ins Unternehmen und werden sicherlich vieles davon umsetzen“, so Michael Lohmeier, Senior Expert im GoGreen Department der DPDHL. Den ersten und zweiten Platz räumten schließlich die Maastricht School of Management (Platz 2) und das Team der CBS (Platz 1) mit ihrem „GoGreen-Blog“ ab. In den beeindruckenden Räumlichkeiten der Kölner Wolkenburg nahmen die Gewinner am zweiten Abend ihre Preise entgegen. Zusätzlich dürfen die beiden Erstplatzierten ihre Case Study im Hauptquartier der DPDHL noch einmal vorstellen. Campus News Update Neben dem Wettbewerb hatten die teilnehmenden Unternehmensvertreter, Wissenschaftler, Politiker und deutschen wie internationalen Studierenden die Gelegenheit, in Workshops, Präsentationen und Panel-Diskussionen ihre Ansätze und Gedanken rund um das Thema „Nachhaltiges Wachstum“ auszutau- 20 Event So gehöre auch der wertschätzende Umgang mit dem Personal ebenso zum nachhaltigen Handeln eines Unternehmens wie die Verringerung ihres CO2 Ausstoßes. Darüber hinaus erklärte Prof. Welfens, dass auch die Internationalisierung an Hochschulen zur weltweiten nachhaltigen Entwicklung beitrage. Die viele asiatischen Studierenden in Nordrhein-Westfalen zum Beispiel können das Bewusstsein für Nachhaltigkeit in ihre Heimatländer „importieren.“ Campus News Update schen. Die erste Panel-Diskussion am Morgen des ersten Veranstaltungstages wurde von Prof. Dr. habil. Matthias Fifka moderiert und trug den Namen „Challenge Sustainability.“ Dr. Günther Horzeztky, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes NRW, Moritz Delbrück Geschäftsführender Partner der Beratungsgesellschaft concern, Dr. Mahammad Mahammadzadeh vom Instituts der deutschen Wirtschaft in Köln, Rüdiger Wilkens, Vorstand der Dr. Jürgen Meyer Stiftung sowie der Makroökonom Prof. Dr. Paul Welfens der Universität Wuppertal diskutierten die Rolle und die Herausforderungen für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft bei der Gestaltung einer nachhaltigen Entwicklung. 21 Am Mittwochmorgen folgte die zweite Panel-Diskussion zum Thema „Eco Efficiency“, die von Prof. Dr. Anja Karlshaus moderiert wurde. Während Dr. Susanne Stark von den Stadtwerken Düsseldorf über ihr Projekt - den Ausbau von Elektroautos und entsprechender Infrastruktur - sprach, präsentierte der britische Mitarbeiter der RWE Effizienz GmbH, Edmund Barrett, das neue RWE Hausautomatisierungs-Produkt Smart Home. Beim „intelligenten Wohnen“ wird der Energieverbrauch langfristig gesenkt und Wohnkomfort, Flexibilität und Sicherheit parallel erhöht. Dr. Chris- Event toph Grobbel von South Pole Carbon stellte die Projekte seiner Firma zur Reduzierung von CO2Emission in Entwicklungsländern vor und Dr. Jochen Gassner von First Climate sprach über das Projekt „Biogas for India.“ des „Ethics and Sustainability Award“, den ihnen die Dr. Jürgen Meyer Stiftung im letzten Jahr verlieh. Überschüssige Mittel spenden die Organisatoren an den Verein KIVA, der Menschen aus Entwicklungsländern mit Mikrodarlehen unterstützt. Zwischen den einzelnen Veranstaltungen hatten die Studierenden in lockerer Atmosphäre in der CBS-Cafeteria Gelegenheit, Kontakte zu den Unternehmensvertretern zu knüpfen. „Es ist wirklich beeindruckend, was unsere Studenten hier auf die Beine gestellt haben. Wir sind stolz auf sie!“ kommentierte CBS-Präsident Jürgen Weischer das Event. // Christin Ernst Campus News Update Gesponsert wurde University2Business 2012 von ALDI Süd, das die Teilnehmer zwei Tage lang mit Speisen und Getränken versorgte. Darüber hinaus finanzierte das U2B-Team die Veranstaltung mit dem Preisgeld 22 Event Premium Partner Campus News Update weitere Sponsoren 23 Hauptsponsor Event Kann ein Autoverleiher nachhaltig sein? U2B Präsentation: Enterprise rent-A-Car Campus News Update Diese Frage beantwortete Tino Kastilan, General Manager NRW bei Enterprise Rent-A-Car, in seiner U2B-Präsentation mit einem ziemlich klaren „Ja“. Denn bei Enterprise gehört nachhaltiges Handeln zum Geschäftsmodell. Seit der Gründung im Jahr 1957 bemüht sich das Unternehmen darum, nachhaltig sowohl mit Umwelt und Ressourcen als auch mit seinen Mitarbeitern, Kunden und Gemeinden an seinen Standorten umzugehen. Zumindest im Hinblick auf die Flottengröße scheint dieses Bemühen im ersten Moment fraglich. „Als größter Flottenbetreiber weltweit sind wir uns unserer Verantwortung sehr bewusst. Daraus ergibt sich auf der anderen Seite aber auch ein großes Potenzial, da wir darauf achten, ver- 24 brauchsarme Autos zu kaufen und ebenfalls alternative Antriebe unterstützen. So können wir emissionsarme Fahrzeuge weiter beim Verbraucher etablieren und einen Beitrag zur Verringerung des CO2-Ausstoßes leisten“, erklärte Tino Kastilan. Enterprise tut allerdings noch weitaus mehr für die Nachhaltigkeit. So integrierte das Unternehmen beispielsweise Hybrid- und Elektroautos in seine Flotte, errichtete ein großes Forschungscenter, das ohne Druck aus der Industrie oder Politik nach erneuerbaren Kraftstoffen forscht und rief das Projekt „50 Million Tree Pledge“ ins Leben. Ziel ist es, innerhalb der nächsten 50 Jahre, 50 Millionen Bäume zu pflan- Event zen. Anschauen kann man sich die nachhaltige Entwicklung und den Schlüsselweg von Enterprise auf www.drivingfutures.com. Die Richtlinien für sein zukünftiges nachhaltiges Handeln legte Enterprise unter anderem mit dem Konzept „20/20 Vision“ fest. Geplant ist eine Reduktion der Kosten und der Verbrauchsstoffe um jeweils 20%, die durch Investitionen in energieeffiziente Technologien erreicht werden soll. Auch verschiedene Car Sharing Projekte sind geplant und teilweise schon umgesetzt. Zudem werden weltweit alle Enterprise Filialen nach Energiespar-Standards umgebaut. Das Unternehmen investierte bereits rund 150 Millionen Dollar allein in den Umbau der Filialen, um seinen „Carbon footprint“ zu reduzieren. Campus News Update „Take care of your employees“ Ein weiteres Motto, das sich Enterprise auf die Fahne geschrieben hat, heißt „Take care of your employees.“ Denn zum nachhaltigen Handeln gehöre für das Unternehmen neben exzellentem Kundenservice auch der faire Umgang mit seinen Mitarbeitern. Neben regelmäßigen Zufriedenheitsumfragen bei Mitarbeitern biete das Unternehmen sehr gute Entwicklungs- und Fördermöglichkeiten und leistungsgerechte Entlohnung, so Tino Kastilan. Darüber hinaus engagiert sich Enterprise in vielen sozialen Projekte, die wiederum den Gemeinden und somit den Kunden und Mitarbeitern zugutekommen. Der Aufbau von Kindergärten oder Armenküchen, Hilfe für Katastrophengebiete oder Spenden an Pflanzenforschungsinstitute sind nur einige Beispiele. 25 Natürlich sind es nicht nur philanthropische Gründe, die das Unternehmen motivieren, nachhaltig zu handeln, sondern auch wirtschaftliche. „Wir festigen dadurch unsere derzeitige Führungsposition und können gleichzeitig Impulse für andere Unternehmen liefern, ebenso nachhaltig zu handeln“, meinte Tino Kastilan. Auch der verantwortungsvolle Umgang mit den Finanzen gehört dazu. 80% der Gewinne gehen zurück ins Unternehmen. Denn „Business is a marathon, not a 100 yard dash“, zitierte Tino Kastilan resümierend die Philosophie von Enterprise. // Christin Ernst i Weitere Präsentationen Dieser Artikel ist ein repräsentativer Auszug aus dem U2B Event 2012. Natürlich gab es noch viele andere Vorträge und Workshops, über die wir in diesem Heft aus Platzgründen leider nicht mehr berichten können. Auch Rödl& Partner, DB Schenker, Sthree, Microsoft, Deutsche Post DHL, Prof. Dr. Welfens, Collective Leadership Institute, ASI Wirtschaftsberatung, globeone, Horbach, OSCAR, Concern, Bombardier, Google, Fraport und RLE International präsentierten den Studierenden ihre Nachhaltigkeitsstrategien. Allen Unternehmen danken wir herzlich für ihre Teilnahme! Event ITB 2012 Best Exhibitor Award-Verleihung der CBS setzt neue MaSSstäbe Die Bilder geben einen wunderbaren Eindruck der erst gespannten und danach höchst fröhlichen Zeremonie der Verleihung der diesjährigen Best Exhibitor Awards. Vom 7. bis zum 9. März besuchten 40 Studenten der CBS alle 11.000 Aussteller der ITB, trennten die Spreu vom Weizen und entschieden danach in einem zweiten Durchgang unter den jeweils zehn besten Ausstellern, wer mit den ersten drei Plätzen ausgezeichnet werden sollte. Die Show selbst fand mit 600 geladenen Gästen im traditionsreichen Marshall-Haus statt. Campus News Update Obwohl die Messeleitung nach Inaugenscheinnahme der gewaltigen Holztrommeln der Sieger aus Burundi 26 wahrscheinlich aus Angst um die Baustatik des Marshall-Hauses das Trommeln untersagt hatte, gab es nach dieser Auszeichnung kein Halten mehr. Alle Gäste erlebten eine beeindruckende Show, die dem Motto der Best Exhibitor Awards „Travellingconnects People“ alle Ehre machte. Auf der Homepage der CBS stehen weitere Bilder und ein Video zum Download bereit. // Fritz Tänzer Event Ausgezeichnet wurden in den Kategorien Europa 1. Kanarische Inseln 2. Österreich 3. Polen Deutschland 1. Sachsen 2. Bayern 3. Bremen und Bremerhaven Carrier 1. Lufthansa 2. Air Berlin 3. Hertz Autovermietung Afrika Campus News Update 1. Burundi 2. Marokko 3. Uganda 27 Event Amerika und Karibik 1. Costa Rica 2. Kolumbien 3. Peru Hotel 1. Lindner 2. AJA Hotels 3. Kempinski Naher und Mittlerer Osten 1. Sharjah 2. Israel 3. Abu Dhabi NGOs Non-Profit Institutions Campus News Update 1. Berliner AIDS-Hilfe e.V. 2. Bildungsstätte Jugendhof Knivsberg 3. Alte Schule 28 Event Reiseorganisation 1. L TUR 2. Gebeco 3. STA Travel Travel Support & Media 1. Globetrotter 2. Groupon 3. Ray Sono Campus News Update In der Sonderkategorie „Best of Best“ wurde Burundi als bester Aussteller 2012 ausgezeichnet. 29 Event „Für Euch soll's rote Rosen regnen...” Charity Brings Smiles – Rosen sprechen für sich Blumige Aktion des CI-Teams zum Valentinstag Campus News Update Die Valentinstagsaktion 2012 des CI-Teams war ein voller Erfolg! 140 verteilte Rosen in kurzer Zeit sprechen schließlich für sich. 140 mal zwei Euro brachte der Verkauf der Blumen am 14. Februar an der CBS. Hinzu kamen noch zahlreiche Spenden von CBSlern, die keine Rose gekauft haben. Alle Studenten und Hochschulmitarbeiter, die bei der Aktion mitmachten, nahmen automatisch an einem Gewinnspiel teil und hatten die Chance, einen Hotelgutschein von HRS für das Designerhotel Stage 47 in Düsseldorf oder einen Tisch im Flamingo Royal zu Weiberfastnacht zu gewinnen. Flamingo stellte für den Abend zusätzlich auch noch Freigetränke für alle „Rosenkäufer“ zur Verfügung. Die Gutscheine hierfür hingen an jeder 30 Rose. Die glücklichen Gewinner der Hauptpreise waren Judith Imholt und Mario Torrojon Aquino. Der Erlös der Aktion unseres CI-Teams wird am Ende des Semesters, zusammen mit weiteren Einnahmen von noch folgenden Aktionen, an den AKO e.V. überwiesen. Der Aktionskreis Ostafrika (AKO e.V.) unterstützt bereits seit 1987 verschiedene Projekte in Tansania und wurde von einer CBS-Masterstudentin, die selbst aus Tansania kommt, vorgeschlagen. Die Rosenaktion der engagierten CBS-Studierenden lief unter dem Motto „Charity Brings Smiles“. Den Mitgliedern des CI-Teams ist bewusst, dass CBS- Event Campus News Update Studenten das Privileg haben, von einem gut ausgebauten Hochschulsystem zu profitieren, was ihnen sehr gut hilft, sich auf die kommenden Aufgaben im beruflichen und sozialen Alltag vorzubereiten. Einer Vielzahl von Menschen stehen solch hervorragende Möglichkeiten nicht zur Verfügung. Dazu gehören beispielsweise auch die Schulkinder in der Region zwischen Moshi und Arusha im Norden von Tansania. Bisher gibt es dort nur eine überdachte Kochgelegenheit, in der jeden Tag Suppe auf offenem Feuer zubereitet wird. Auch wenn die 140 Rosen dieses Problem nicht direkt lösen können, so ist es auf jeden Fall ein tol- 31 ler Beitrag, der in die richtige Richtung weist. Und wie wir das CI-Team kennen, werden schon bald weitere phantasievolle Aktionen folgen. Unser Dank geht an alle, die an der Aktion teilgenommen haben und auf diese Weise für Freude an der CBS gesorgt haben. Denn genau das war das Ziel des CITeams: Charity Brings Smiles. // Manuela Twrsnick und Renate Kraft Event Put your hands up ...! Chaos Campus Party 2012 Traditionelle Party in neuer Location Anfang Februar feierten die Studierenden der CBS den Semesterauftakt zum Sommersemester 2012. In den letzten Jahren wurde die von Christian Kracht organisierte Chaos Campus Party in der „Private Mansion“ oder im „Flamingo Royal“ veranstaltet. In diesem Jahr verlegten die Veranstalter die Party ins „Starz“ (ehemals bekannt unter „Tiefenrausch“). Der Locationwechsel kam bei einheimischen und internationalen Studenten gut an. Kurz vor Mitternacht strömten die ersten Tanzbegeisterten auf den Dancefloor und schon eine halbe Stunde später hatte sich eine lange Schlange vor dem Eingang gebildet. Campus News Update Um kurz vor eins war die Tanzfläche dann prall gefüllt, was besonders an der abwechslungsreichen Playlist des DJs, Julian Yogeshwar (CBS Student), lag. Von Techno und House über klassische Popmusik bis hin zu Superhits aus den 90ern war alles dabei. Bis in die frühen Morgenstunden rockten die Studierenden die Tanzfläche. Für die CBSler gab es ja auch allen Grund, 32 das kommende Semester zu feiern. Denn was für die einen grade mal das zweite Semester bedeutet, ist für andere das letzte Halbjahr vor dem lang ersehnten Auslandssemester. Für die an diesem Abend wohl meist beneideten Studenten, war die Chaos Campus sogar der Auftakt zum allerletzten Semester ihres Studiums an der CBS. Dies gilt sowohl für den Bachelorstudiengang BA09 als auch für den Masterstudiengang MA10. Die gute Organisation und der reibungslose Verlauf der Chaos Campus kam auch bei den internationalen Studierenden gut an. Der Abend lässt sich am besten mit den Worten des Austauschstudenten Guillaume aus Frankreich zusammenfassen: „Top Party!“. // Kely Brunner Event Set up your start-Up CBS Gründerabend Campus News Update Zum ersten Mal fand am 20. März der CBS Gründer Abend statt. Eine enge Kooperation zwischen dem CBS Finance Club sowie dem hochschulgründernetz cologne machte dieses Highlight für Kölner Jungunternehmer und Gründerinteressierte am Campus der Cologne Business School (CBS) möglich. 33 Mit dem Thema „Set up your Start-up“ stand an diesem Abend besonders die Phase vor der eigentlichen Gründung im Vordergrund. Um den bestmöglichen Einblick in diese spannende Phase sicherzustellen, stellten sich sieben Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen der Existenzgründung vor und teilten mit den Teilnehmern ihre Erfahrungen bei der Begleitung von Gründern und mit eigenen Gründungsprojekten. Abgerundet wurde das auch ideal zum Netzwerken geeignete Event durch frische Kaltgetränke und dem von steps2startup e.V. organisierten Gründerstammtisch, der im Anschluss stattfand. i Kirsten Weber studiert an der CBS International Business mit Schwerpunkt International Trade. Über ihr Auslandspraktikum bei dem internationalen Logistikdienstleister DB Schenker in der asiatischen Metropole Hong Kong berichtet sie exklusiv. Campus 香港歡迎您! HEUNGGONG FUNYIHNG NEIH! WELCOME TO HONG KONG! Vor der Wahl meiner Praktikumsstelle stellte ich mir die elementare Frage: Welche ist die beste Möglichkeit, um bereits während meines Studiums die Theorie effektiv mit der Praxis zu verbinden? Die Antwort auf diese Frage war für mich schnell klar: Ein Praktikum bei dem Logistikdienstleister DB Schenker. Campus News Update Schon sehr lange interessiere ich mich für die Logistikbranche, eine Branche, die nicht nur zukunftsorientiert, sondern auch sehr abwechslungsreich ist. Mit fortschreitender Globalisierung und stetig steigender Transportnachfrage hat sich die Logistikindustrie zu einer der wichtigsten Säulen der globalen Wirtschaft entwickelt. 34 In den Sommermonaten 2011 absolvierte ich mein Praktikum bei DB Schenker und konnte viele praktische Erfahrungen im Bereich Logistik sammeln. Besonders die Vielfalt und Internationalität beeindruckten mich sehr. DB Schenker ist einer der international führenden Anbieter von Logistikdienstleistungen für Landverkehre, Luft- und Seefracht, Messen/Spezialverkehre, Kontraktlogistik/SCM sowie Schienenlogistik und beschäftigt an über 2.000 Standorten in 130 Ländern rund 91.000 Mitarbeiter. DB Schenker legt besonderen Wert auf die Förderung und Unterstützung von Nachwuchskräften und ermöglichte mir so ein international ausgerichtetes Praktikum. Campus Mein dreimonatiges Praktikum absolvierte ich in der Millionenstadt Hong Kong. Gründe für diese Standortentscheidung gibt es viele. Der asiatische Markt repräsentiert gegenwärtig eines der wichtigsten Drehkreuze der Logistikindustrie, in dem auch die Hafenstadt Hong Kong eine essentielle Rolle spielt. Die Metropole verbindet Multikulturalität mit asiatischer Geschichte, eine Mischung die ganz besonderes Interesse in mir weckte. Schon während der Vorbereitungsphase wurde mir die enge innerbetriebliche Vernetzung bewusst. Ich wurde sowohl von deutscher als auch von chinesischer Seite bei allen wichtigen Vorbereitungen unterstützt. In den darauffolgenden drei Monaten konnte ich in vier verschiedenen Bereichen von DB Schenker in Hong Kong mitwirken. Ich absolvierte mein Praktikum in den Bereichen Seefracht, Finance, Corporate Services und im Sales & Key Account Management und war in verschiedenste Projektbereiche involviert. Nicht nur die Abwicklung von Frachtanfragen und die Erstellung von Offerten waren Teil meiner Tätigkeiten vor Ort, sondern auch die Recherche, Analyse und Evaluation diverser Projekte. Hierzu gehörte unter anderem die Erstellung eines Reports basierend auf Volumen und Sendungsanzahl im Seefrachtbereich, die Evaluation eines Luftfracht-Volumenprojektes für den Bereich Sales und die Analyse der Ertragskraft verschiedener DB Schenker-Kunden. Um auch Kundenkontakt zu haben, konnte ich ebenso in primär beobachtender Funktion an diversen Meetings teilnehmen. Campus News Update Offenheit, Engagement und Motivation sind wesentliche Grundsätze von DB Schenker, charakterstarke Persönlichkeiten und effiziente Organisation sind herausragende 35 Campus Merkmale. Da ich mich schnell in das Team integrieren konnte und alle Mitarbeiter sehr freundlich waren, fühlte ich mich im Arbeitsalltag sehr wohl. Offene Kommunikation und gegenseitige Unterstützung hat mein Praktikum zu einer lehrreichen und interessanten Zeit werden lassen, die mich nicht nur persönlich prägte, sondern auch durch Perspektivenwechsel beruflich weiterführte. Ich konnte an neuen Herausforderungen wachsen, selbstständig arbeiten und meine Fähigkeiten erweitern. Aufgrund meiner positiven Erfahrungen hat mich das Praktikum bei dem internationalen Logistikdienstleister DB Schenker weiterhin darin bestärkt, zukünftig in diesem Bereich zu arbeiten. Darüber hinaus eröffneten sich nach Beendigung meines Praktikums neue Wege und Möglichkeiten, um weiterhin mit DB Schenker in Kontakt zu bleiben. In den kommenden Monaten werde ich meine Bachelorarbeit schreiben und freue mich auf weitere Herausforderungen, neue Erfahrungen und zukünftige Perspektiven. Campus News Update // Kirsten Weber 36 i Weitere Informationen Die Schenker Deutschland AG ist führender Anbieter für integrierte Logistik im deutschen Markt und gehört zu DB Schenker, dem Ressort Transport und Logistik der Deutschen Bahn. DB Schenker bietet Landverkehr auf Straße und Schiene, Luft- und Seefracht, Messen/ Spezialverkehre sowie umfassende Kontraktlogistiklösungen und weltweites Supply ChainManagement aus einer Hand. Sie interessieren sich für einen Einstieg in die Logistikbranche, sind aufgeschlossen, dynamisch, wollen Ihr Organisationstalent einbringen und selbstständig arbeiten? Dann bewerben Sie sich. Es erwarten Sie interessante Aufgaben in einem erfolgreichen Unternehmen. Für Anfragen wenden Sie sich bitte vorab per Mail an Prof. Dr. Elisabeth Fröhlich unter e.froehlich@cbs-edu.de. Campus „HeiSS wie die Hölle, schwarz wie der Teufel ...“ CBS-Student gründet Kaffee-labeling Unternehmen i Jonas Braun studiert an der CBS International Business mit Schwerpunkt International Trade. Neben seinem Studium hat er das Unternehmen „Label my Coffee“ gegründet. Was macht Label my Coffee? Label my Coffee bietet Kaffee in individuellen Verpackungsdesigns an. Dabei verwenden wir ausschließlich hochwertige Kaffees, welche im schonenden Langzeitverfahren bei niedriger Temperatur geröstet werden. Für wen ist dieses Angebot attraktiv, wer sind Deine Kunden? Unser Angebot richtet sich in erster Linie an Unternehmen, die mithilfe einer eigenen Kaffee-Marke ein Alleinstellungsmerkmal etablieren wollen. In welcher Form und welchem Design dies stattfindet ist natürlich dem Kunden überlassen. So ermöglichen wir es beispielsweise Bäckereiketten, deren Sortiment normalerweise aus konventionellem Industriekaffee besteht, ihre eigene, völlig individuelle Hausmarke anzubieten. Campus News Update Weiterhin lässt sich ein unternehmenseigenes Kaffeebranding hervorragend als zusätzliches Marketinginstrument einsetzen. Insbesondere in Form von 37 individuellen Kundenpräsenten und Merchandise Artikeln haben wir hier bereits einige sehr positive Referenzen. Ein schönes Beispiel für solche sogenannten Fundraising Produkte ist etwa unser Projekt mit dem Handball Bundesligisten TV Großwallstadt (TVG). Mit dem Kauf des TVG-Kaffees können Fans und Partner des Vereins ihren TVG nun unterstützen und zugleich ein tolles Produkt genießen. Für jedes verkaufte Kilogramm Kaffee kommen dem Verein 2€ Campus zugute. Gerade für regional ansässige Unternehmen und langjährige Partner des Vereins bietet dieses Projekt eine tolle Alternative zu herkömmlichem Sponsoring: Support eines Lokalmatadors und zudem ein klarer Imagegewinn. Eine klassische Win-Win-Situation für alle Beteiligten. Wie ist die Idee überhaupt entstanden? Vor 25 Jahren eröffnete mein Vater eine kleine Kaffeerösterei in der Nähe von Aschaffenburg und legte damit den Grundstein der Firma Kaffee Braun – eine klassisches Familienunternehmen. Kaum verwunderlich also, dass ich mit dem Thema Kaffee bereits in Kindertagen sehr vertraut war. Als ich vor etwa fünf Jahren begann, für die Kunden meines Vaters BaristaSchulungen und Kaffee-Seminare anzubieten, war für mich klar, dass mein Weg ebenfalls in die KaffeeBranche führen sollte. Im Zuge meines Studiums, den familiären Gegebenheiten sowie zahlreicher Reisen und Begegnungen meines Lebens entstanden nach und nach Ideen, mich mit meinem kulinarischen Hobby selbstständig zu machen. Mein Hauptaugenmerk legte ich schon damals darauf, wie sich hochwertiger Kaffee kundenindividuell und überregional vertreiben lässt, ohne dass die Qualität leidet. Konkret geworden sind die Pläne während meines Auslandssemesters in London. Endgültig ausgearbeitet habe ich das Konzept anschließend zusammen mit meinem Kommilitonen Lorenz Illing, der jedoch inzwischen ausgestiegen ist, um sich anderen Projekten zu widmen. Woher beziehst Du den Kaffee? Label my Coffee ist nur für die Vermarktung des gelabelten Kaffees zuständig. Den fertig gerösteten und verpackten Kaffee erhalten wir von der Firma Kaffee Braun aus Mainaschaff bei Aschaffenburg. Die Rohware beziehen wir von Importeuren aus Hamburg. Wir legen dabei großen Wert auf fairen Handel. Zudem versuchen wir das Geschäft mit sozialen Projekten zu verbinden. So spenden wir zum Beispiel einen Teil unseres Jahresgewinnes an den Campus News Update Jonas Braun in Ecuador 38 Campus Verein Ojala e.V., der sich für eine Verbesserung des Schulangebots in Ecuador einsetzt. Gerade in der Kaffeebranche ist ein Grundvertrauen zu Geschäftspartnern im In- und Ausland von enormer Bedeutung. Daher pflegen wir selbst soziale Kontakte in die Herkunftsländer der Kaffeebohne, um unseren Kunden mit gutem Gewissen stets die Top Qualität zu garantieren, welche uns von den herkömmlichen Industriekaffees unverwechselbar absetzt. Du bietest auf Deiner Website auch eine eigene Kaffeemarke an. Ist das auch der Kaffee, den die Kunden bekommen? Unsere eigene Marke, „Lojo’s“ ist ein Espresso. Wenn den Kunden dieser Kaffee gefällt, können sie ihn selbstverständlich kaufen und die Packung mit ihrem eigenen Label versehen. Grundsätzlich können unsere Kunden aus circa 40 verschiedenen Kaffeesorten ihre eigene Mischung kreieren. Campus News Update Musst Du aktiv Akquise betreiben oder kommen die Kunden schon von allein auf Dich zu? Trotz des Kaffeebooms der vergangenen Jahre sind viele kleine und mittelständische Röstereien am Markt hauptsächlich handwerklich orientiert. Einen richtigen Spezialisten in Sachen „private-labeling“ Kaffee gab es vor der Gründung von Label my Coffee 39 schlichtweg nicht. Potentielle Interessenten für kleinere Abnahmemengen eines eigenen Brandings, wie etwa die oben genannten Bäckereien, hatten praktisch keine Chance ihre Idee problemlos in ihrem Kostenrahmen umzusetzen. Die Tatsache, dass nach wie vor eine Nachfrage mit Tendenz steigend besteht, ist der Grund für die Existenz von Label my Coffee. Bis dato sind wir die einzigen Spezialisten am Markt. Aus diesem Grund bekommen wir bereits zahlreiche Anfragen über Social Media Portale wie Facebook und Suchmaschinen wie Google. Dennoch bleibt aktive Kundenakquise natürlich nicht aus. Wir organisierst Du Arbeit und Studium? Hast Du so etwas wie einen Arbeitsalltag? Während der Vorlesungszeit ist leider kein geregelter Tagesablauf möglich. Da in den meisten Veranstaltungen Anwesenheitspflicht besteht, benötige ich ein gutes Time-Management, um die anfallenden Arbeiten zu erledigen und Termine zu planen. Zugegeben war und ist das für mich noch immer die größte Hürde, denn hier lernt man einfach nie aus! Während die meisten meiner Kommilitonen in den Semesterferien Praktika absolvieren oder Urlaub machen, nutze ich die Zeit, um neue Ziele und Konzepte für Label my Coffee zu formulieren. Sicherlich ist es in der vorlesungsfreien Zeit etwas einfacher eine gewisse Kontinuität in den Campus Arbeitsalltag zu bringen und damit wesentlich effizienter zu arbeiten – der Workload an sich verringert sich dadurch jedoch nicht wirklich. Hat Dich Dein Studium an der CBS gut auf Deine jetzige Tätigkeit vorbereitet? Das Studium an sich war und ist sicherlich sehr hilfreich für meine Persönlichkeitsentwicklung. Meine Schwerpunktwahl im Bereich Handel und die Praxisorientierung an der CBS haben mich hierbei definitiv enorm voran gebracht. Die Tatsache, alle Kurse in Englisch zu hören und die Möglichkeiten, zusätzliche Fremdsprachen wie Spanisch – in der Kaffeebranche unerlässlich- zu lernen, waren natürlich nur von Vorteil für mich. Als wesentlich wichtiger empfinde ich jedoch die aktive Mitarbeit in Studentischen Initiativen und Vereinen. Die CBS bietet hier viele Möglichkeiten für kreative Köpfe, die etwas bewegen wollen. Ein Beispiel hierfür ist der Finance Club, den ich ebenfalls zusammen mit meinem Kommilitonen Lorenz Illing gegründet habe. Alle Erfahrungen, die ich hierbei gemacht habe, kommen mir jetzt unmittelbar zugute. Im Prinzip war die Gründung des Finance Clubs ziemlich analog zu den Schritten, die nötig sind, um ein StartUp Unternehmen aufzubauen. Campus News Update Hast Du neben Studium und eigenem Unternehmen überhaupt noch Freizeit? Zugegeben hatte ich in diesem Semester so wenig Zeit wie nie zuvor in meinem Leben. Studieren und gleichzeitig ein Unternehmen aufzubauen ist wahnsinnig zeitintensiv. Leider macht sich das auch in der Prüfungsvorbereitung etwas bemerkbar. Dennoch bin ich der Meinung, dass eben diese Problematik, sich selbst zu organisieren und verschiedene Aufgaben in kurzer Zeit zuverlässig zu erledigen, ein wichtiger Lernprozess ist. Leider sind es oft diese Dinge, die nicht in Büchern stehen, sondern erst im Arbeitsleben – oftmals auch schmerzhaft- erlernt werden müssen. Je früher und spielerischer man sich also mit dieser Thematik auseinandersetzt desto besser. Es ist wichtig, wäh- 40 rend des Studiums niemals den Blick für die Realität und den unmittelbaren Bezug zur Praxis zu verlieren. Bereits ein gewisser Johann Wolfgang Goethe drückte das wiefolgt aus: „Ein Blick ins Buch und zwei ins Leben, das wird die rechte Form dem Geiste geben.“ Dem kann ich nichts hinzufügen. Wer designed die Kaffeepackungen und Deine Website? Für die Designs sind unter anderem mein Kommilitonen Michael Fröse und René Kohnen zuständig. Zwei unheimlich talentierte Designer, mit denen es viel Spaß macht zu arbeiten. ... rein wie ein Engel und süß wie die Liebe! // Das Interview führte Christin Ernst Campus Aus alt mach neu – Nachhaltigkeit im Fokus Marc Rexroth baut Designer-Möbel mit Vorleben i Marc Rexroth hat an der CBS International Business mit dem Schwerpunkt East Asia Management studiert und sein Studium in 2009 erfolgreich abgeschlossen. Nach seinem Abschluss gründete er das Unternehmen reditum I Möbel mit Vorleben. Campus News Update Marc, kannst Du uns ein bisschen darüber erzählen, was reditum genau ist? Ich widme mich den Recycling-Möbeln. Das heißt, ich designe und baue Möbel, die komplett aus Reststoffen bestehen. Alles, was wir für die Möbel verwenden, wäre sonst in der Verwertung gelandet. Momentan bieten wir zwei Produktlinien an, das Regalsystem „moveo.“ und den Sitzsack „sessio.“, die beide bereits sehr erfolgreich laufen. Ich bin aber dabei, die Firma weiter aufzubauen und ein breiteres Sortiment für den Wohnbereich anzubieten – natürlich alles aus direkt recycelten Materialen. 41 Wie bist Du auf die Idee gekommen? Das Thema Nachhaltigkeit spielt eine sehr wichtige Rolle für mich, also die Trias aus Ökologie, Ökonomie und Gesellschaft. Leider betreiben heutzutage viele Firmen sogenanntes „green washing“. Sie behaupten, nachhaltig zu wirtschaften, tun es aber gar nicht. Mit meiner Firma wollte ich Nachhaltigkeit abbilden. Also habe ich mir überlegt, was kann ich zu oder mit dem Thema Nachhaltigkeit machen und bin letztendlich bei den Möbeln gelandet. Da ich selbst schon immer gern handwerklich gearbeitet habe, hat es einfach gepasst. Ich habe dann in Heidelberg, wo ich gebürtig herkomme, ein Praktikum in der Schreinerei Grenzhof 15 gemacht. In dieser Zeit sind auch die beiden ersten Möbellinien entstanden. Ich hatte außerdem während meiner CBS Zeit schon einmal mit einem Kommilitonen eine Firma gegründet. casiam besteht auch immer noch. Wir importie- Campus ren aus China Replikate von der Terracotta Armee und vertreiben diese. Das war meine erste Praxiserfahrung, was ein eigenes Geschäft angeht. Ich habe das als Art „Spielwiese“ gesehen, um auszuprobieren, wie man die Theorie in die Praxis umsetzen kann. Als das Studium dann dem Ende zuging, habe ich mir noch einmal Gedanken darüber gemacht, wie es weitergehen soll. Ich wollte unbedingt in die Selbstständigkeit. Zunächst hatte ich dann die Idee, einen Onlineshop für Recycling-Möbel zu eröffnen. Das war mir aber letztendlich zu langweilig und so ist dann nach und nach die Geschäftsidee für reditum entstanden. Du vertreibst also speziell angefertigte Möbel. Denkst Du Dir die Designs komplett selber aus? Ich entwerfe die Möbel mit, arbeite aber in Kooperationen. In Zukunft möchte ich verstärkt mit Jungdesigner zusammenarbeiten. Gerade in Köln gibt es ein gutes Angebot und zusätzlich wird dieses Jahr auch ein Praktikant bei mir tätig sein. Es gibt gute Hochschulen, die sich mit Design beschäftigen. Manche davon befassen sich sogar mit Natur- und Ökodesign. Die Möbel biete ich dann derzeit noch hauptsächlich über meine Website www.reditum.de an. Du hast vorhin erwähnt, dass noch weitere Produkte geplant sind. Verrätst Du uns, welche Möbel es demnächst geben wird? Wir sind momentan in der Vorbereitungsphase, daher kann ich noch nicht mehr verraten. moveo. wird es aber demnächst auch noch in einer weißen Variante geben. Und ganz exklusiv kommt ab April auch noch eine auf 333 Stück limitierte Sonderedition aus einem afrikanischen Edelholz, das vorher für Versandboxen eines renommierten Formel-1 Rennstalls verwendet wurde. Campus News Update Wer sind Deine Kunden? Privatpersonen, Geschäftskunden oder Händler? Ein Mix aus allem. Derzeit sind es noch deutlich mehr Privatkunden. Ich habe im letzten Jahr allerdings zwei Läden ausgestattet, einen davon hier in Köln. Die 42 moveo. „green guerillas“ in der Roonstraße. Außerdem hat die Sportschuhmarke Asics viele Regalmodule gekauft, um damit ihren Messestand bei Sneakermessen zu gestalten. Im Februar war ich mit der amerikanischen Kosmetikfirma Dr. Bronner’s auf der Biofach-Messe in Nürnberg als Standausstatter vertreten. Ab Mitte des Jahres werden moveo.s dann auch auf Messen in den USA eingesetzt werden. Im Dezember 2011 und März 2012 habe ich außerdem einen Konzeptstore auf der Messe „THE MARKET“ für nachhaltigen Konsum aufgebaut. Mein stationäres Händlernetz ist momentan noch überschaubar, wird aber dieses Jahr kräftig ausgebaut. Warst Du auf der Internationalen Möbel Messe (IMM) mit einem Stand vertreten? Bist Du sonst auch selbst auf Messen als Aussteller? Auf der IMM war ich nicht, ich war aber auf den parallel laufenden Passagen (Interior Design Week) in Köln vertreten. Die gefallen mir persönlich auch besser als die IMM. Zurzeit stehen die Regale auch in einer Galerie in Berlin, wo sie für 2-3 Monate ausgestellt werden. Campus Wie bist Du bei der Unternehmensgründung vorgegangen? Am Anfang habe ich sehr viel recherchiert, ich wollte möglichst viel über Möbel allgemein herausfinden. Dann habe ich einen Businessplan erstellt. Ich habe in Köln am NUK-Businessplan-Wettbewerb teilgenommen. NUK, Neues Unternehmertum Rheinland e.V., hat einen Leitfaden für das Erstellen von Businessplänen herausgegeben, an dem man sich gut orientieren kann. Ich habe diesen Leitfaden einfach Schritt für Schritt durchgearbeitet. Dabei sind auch sehr viele weitere Ideen entstanden, wie zum Beispiel das Labeln oder die Vertriebswege. Ich wollte zunächst einen Gesamtüberblick bekommen, um dann meine Produkte darauf abzustimmen und eine Strategie zu entwickeln. Gibt es bestimmte Inspirationsquellen, die Du nutzt? Wo kommen Deine Ideen her? Bewusste Inspirationsquellen habe ich nicht. Es wäre schön, wenn ich das wüsste! Ideen zu entwickeln, braucht einfach Zeit. Ich finde es wichtig, dass man einfach mal die Muße haben kann, sich einen Tag hinzusetzen und nicht produktiv zu arbeiten, sondern die Gedanken schweifen lassen und überlegen kann. Ich verbringe auch gern einmal einen Tag in der Werk- statt, um zu experimentieren. Ansonsten hilft mir, wie gesagt, der Businessplan. Der gibt mir einen Rahmen und Leitlinien, an denen ich mich entlanghangeln kann. Man braucht einfach Grundstrukturen, auf denen man aufbauen kann. Hat Dich Dein Studium an der CBS gut auf die Selbstständigkeit vorbereitet? Hat Dir etwas gefehlt? Das Studium an der CBS ist natürlich viel praxisbezogener als das Studium an staatlichen Unis. Das war ein großer Vorteil für mich. Aber die Hochschule kann natürlich immer nur einen Teil abdecken. Was mir besonders geholfen hat, war die Tatsache, dass ich auf die Ressourcen der CBS zurückgreifen konnte, als wir casiam während des Studiums gegründet haben. Viele Dozenten waren extrem hilfsbereit und haben uns dabei unterstützt. Ich konnte jederzeit mit Fragen zu ihnen kommen. Ohne mein Studium hätte ich mich sicher nicht an die Selbstständigkeit gewagt. Wie sieht Dein Arbeitsalltag aus? Das ist schwer zusammenzufassen. Wenn Messen sind, bin ich viel unterwegs, um Kontakte zu knüpfen. Das letzte halbe Jahr war aber eher „schreibtischlastig“. Ich war damit beschäftigt, Marketing und Website aufzubauen und weiterzuentwickeln, Bestellungen abzuwickeln und Kontakte herzustellen. Also viel konzeptionelle Arbeit. Es waren aber auch immer wieder Tage dabei, an denen ich unterwegs war und zum Beispiel die Produktionen besucht habe. Ich arbeite ab und zu auch mal in einer Werkstatt mit, weil es mir wichtig ist, zu sehen, wie die Atmosphäre und der Umgang mit den Mitarbeitern ist. Diese Vielseitigkeit reizt mich sehr an dem Job, denn für mich wäre ein 9-5 Bürojob überhaupt nichts. Wer liefert das Material für Deine Möbel? Das müssen wir abholen, so kommen auch die Preise zustande. Ein Regalelement kostet um die 64-74€. Ich muss mir die Quellen suchen und das Material dann abholen lassen. Für das Holz sind das zum Beispiel Logistikbetriebe oder Baustoffhändler, die Einweg- Campus News Update sessio. 43 Campus den von Hand in sozialen Werkstätten gefertigt, die Menschen mit psychischen oder körperlichen Behinderungen beschäftigen. Diese Menschen sind zwar zu Großem fähig, haben aber auf dem ersten Arbeitsmarkt keine Chance. Der Kunde bekommt die Regale dann „zerlegt“ geliefert. Das ist besonders für Messen und Umzüge sehr praktisch, da sie nicht viel Stauraum benötigen. Man kann die Regale dann ganz einfach und ohne Werkzeug selbst zusammenbauen. Die Winkel und Latten werden zusammengesteckt und später zieht man den Fahrradschlauch drum herum. Man kann das Regal also immer wieder auf und abbauen und so modellieren, wie man es braucht. paletten benutzen. Die werden sonst nach zwei bis drei Nutzungen weggeworfen. Die Winkel für das Regalelement bestehen aus Verschnittmaterialien aus Schlossereien. Wenn dort etwas zugeschnitten wird, bleibt immer ein Rest über. Den verwerten wir dann in den Möbeln. Die Schläuche, die um das Element gezogen werden, bekommen wir aus Fahrradwerkstätten. Das Material muss ich teilweise bezahlen, teilweise bekomme ich es umsonst. Lässt Du in Köln und Umgebung produzieren? Größtenteils ja. Die Schreinerei sitzt in Hürth, die Schlosserei in Bornheim, nur die Schneiderei befindet sich in der Nähe von Heidelberg. Campus News Update Wie lange dauert es, bis ein Regal fertig ist? Das dauert eine ganze Weile. Bis zur Fertigstellung sind sehr viele Arbeitsschritte nötig. Die Möbel wer- 44 Wie ist es, sein eigener Chef zu sein? Das ist ein zweischneidiges Schwert. Zum einen ist es toll, weil man Dinge genauso machen kann, wie man es möchte. Auf der anderen Seite bedeutet es auch sehr viel Disziplin. Man muss sich eine Organisationsstruktur aneignen und eigenverantwortlich arbeiten. Außerdem lernt man sehr viel über sich selbst. Man muss erst einmal herausfinden, wie man am besten funktioniert und wie man am besten arbeitet. Ob man zum Beispiel eher ein Morgen- oder ein Nachtmensch ist. Für mich ist es aber die beste Arbeitsform. Es ist schön, sein eigener Chef zu sein. Man muss aber natürlich alles im Blick haben. Wenn irgendwann Mitarbeiter kommen, hat man eine große Verantwortung. Neben meiner eigenen Firma arbeite ich aber nebenher aber auch noch unterstützend an anderen Projekten mit und bin übrigens vor Kurzem in den Vorstand von KölnDesign gewählt worden. Vielen Dank für das interessante Interview. Wir sind gespannt auf Deine weiteren Recycling-Möbel! // Das Interview führte Christin Ernst Campus „Work for Good“der Countdown läuft Studenten der Cologne Business School starten Charity Projekt Einen Tag lang arbeiten, ohne Geld zu verdienen? Kein nachhaltiges Business Modell für Wirtschaftsstudenten? Im Gegenteil: „Work for Good“ heißt das ungewöhnliche Projekt, bei dem CBS-Studenten für einen Tag ehrenamtlich in einem Unternehmen ihrer Wahl arbeiten. Im Gegenzug spenden teilnehmende Firmen aus ganz NRW an den gemeinnützigen Verein wünschdirwas e.V. Zahlreiche Unternehmen mit insgesamt über 100 Studenten stehen gemeinsam in den Startlöchern für den guten Zweck. Campus News Update wünschdirwas e.V. erfüllt seit 23 Jahren deutschlandweit schwerkranken Kindern und Jugendlichen Herzenswünsche. Ein unvergesslich schönes Erlebnis 45 soll dazu beitragen, neuen Lebensmut, Zuversicht und neue Lebensenergie zu schenken und die Krankheit einmal vergessen zu lassen. wünschdirwas e.V. arbeitet bundesweit mit Ärzten und Therapeuten von rund 70 Kinderkliniken zusammen. Erfüllt wurden bis heute bereits rund 7.000 verschiedene Herzenswünsche, wie einmal mit der Oma auf einem Elefanten reiten oder die deutsche Fußballnationalmannschaft treffen. „Wer das einmal hautnah miterlebt hat, kann sich nichts Schöneres mehr vorstellen“, so Sabine Grimm, die gemeinsam mit ihren Kommilitonen Katharina Günther und Andreas Müller die Initiative ins Leben gerufen hat. Dank der Unterstützung der Dr. Jürgen Meyer Stiftung kann das Projekt zu Gunsten wünsch- Campus R WORK FO GOOD dirwas e.V. in Kürze durchstarten. Vom 09. – 20. April 2012 werden die Studenten in den unterschiedlichsten Bereichen tätig sein: Von Lagerarbeiten bis hin zu Strategieprojekten ist alles mit dabei. fen. ‚Work for Good‘ setzt schon heute ein Zeichen für verantwortungsvolles Management von morgen – ein großes Kompliment von wünschdirwas an die Initiatoren und allen Beteiligten einen großen Erfolg!“ „Das Interesse der Studenten ist enorm und wir freuen uns, dass wir schon viele namhafte Unternehmen für unser Projekt begeistern konnten“, so Gründerin Katharina Günther. Innerhalb kürzester Zeit hatte das „Work for Good“-Team bereits über 100 Arbeitsplätze für den guten Zweck zusammen. Überzeugt von der Idee zeigten sich auch die Verantwortlichen der Dr. Jürgen Meyer Stiftung und zeichneten die Initiative schon im Vorfeld mit dem Award für „Ethik im Geschäftsleben“ aus. Am Freitag, den 20. April 2012, findet eine exklusive Abendveranstaltung für alle Mitwirkenden statt. Campus News Update „Eine ganz großartige Initiative“, erklärt Franz Stute vom wünschdirwas-Vorstand, „und nicht nur wegen der Spenden, auf die wir uns jetzt schon freuen dür- 46 wünschdirwas e.V., das Team von „Work for Good“ und alle Beteiligten freuen sich darauf, mit ihrem gemeinschaftlichen Engagement schon bald viele weitere Herzenswünsche erfüllen zu können. // Sabine Grimm, Katharina Günther und Andreas Müller Campus Christian Peters (rechts), Head of Market Development, Mercuri International Deutschland GmbH Sales Excellence – Die Erfolgstreiber im Vertrieb Studium generale Workshop Im Rahmen des Studium generale fand am 14. März ein Workshop zum Thema "Sales Excellence – Die Erfolgstreiber im Vertrieb" an der CBS statt. Im Workshop lernten die ca. 20 CBS-Studierenden viel Neues über die Bedeutung des Vertriebs und die entsprechenden Erfolgstreiber. Im Fokus des Workshops standen dabei Strategien zur Steigerung der Qualität und Effizienz sowie kundenorientiertes Denken und Handeln im operativen Geschäft. Campus News Update Geleitet wurde der Workshop von Christian Peters, selbst Absolvent der CBS. Nach seinem betriebswirtschaftlichen Studium mit Schwerpunkt European Business Administration war er als Berater für Marketing und Controlling bei der Firma DIMAG in Köln, als Kaufmännischer Leiter für Marketing, Controlling und Vertrieb bei der Firma Grabow in Bad Honnef und als Referent für Controlling, Prozessoptimierung für 47 den DHBV (Deutscher Holz- und Bautenschutz-Verband) in Köln tätig. Seit 2009 ist er bei Mercuri, eines der führenden Beratungs- und Trainingsinstitute in über 40 Ländern, als Leiter Market Development am Standort Meerbusch beschäftigt. Zu den Kunden von Mercuri zählen namhafte Unternehmen wie Atlas Copco, BASF, Hewlett Packard, PHILIPS oder BP. Aus dem Workshop konnten die CBSler wertvolle Tipps mit nach Hause nehmen, denn „Vertrieb ist nicht einfach nur Verkaufen. Um komplexe Lösungen erfolgreich zu platzieren, bedarf es einer professionellen Toolbox. Denn nicht nur der Wettbewerb nimmt stetig zu, auch der Einkauf wird immer professioneller“, erklärte Christian Peters. // Deniz Wilkens und Christin Ernst Campus Wo Kanzler kommen und gehen Insiderwissen rund um die Bundesregierung Campus News Update Zum dritten Mal besuchte Prof. Dr. Horst-Dieter Westerhoff die CBS und gab sein Insiderwissen rund um die „Chefetage“ unseres Landes während der ersten Veranstaltung des Studium generale im Jahr 2012 an die Studierenden weiter. Der langjährige Gruppenleiter im Bundeskanzleramt kennt sich mit den Abläufen in unserer Regierung bestens aus, denn in fast 20 Jahren hat er zwei Kanzler und eine Kanzlerin erlebt. Mit seinem Gastvortrag ermöglichte er seinen Zuhörern einen interessanten Einblick in die große Politik und in eine Institution mit staatsleitender Funktion, die im politischen Berlin eine ganz besondere Stellung einnimmt. 48 Prof. Dr. Horst-Dieter Westerhoff, der an der Uni Münster Volkswirtschaftslehre studiert hat und bis heute als Professor für Statistik in Duisburg-Essen und als Professor für Politische Ökonomie in Berlin lehrt, ist ein wirklicher Experte für alle institutionellen Fragen in Verbindung mit der Bundesregierung. Für enorm wichtige Fragen also, denn politische Vorgänge werden ja erst dadurch transparent, dass sie auf eine bestimmte festgelegte Art und Weise ablaufen. Für den geordneten Ablauf politischer Vorgänge ist unsere Regierung bekannt – ihre Organisation gilt als besonders effizient und gut. Ob das nun am Charakter der Deutschen liegt, sei einmal dahingestellt. Jedenfalls hat dieser gute Ruf im Jahr 2009 dazu geführt, dass unser Gast gemeinsam mit einem britischen und einem französischen Experten nach Syrien eingeladen war, wo die gesamte syrische Regierung an einem Seminar teilnahm, um dabei zu lernen, wie andere Staaten ihre Regierung organisieren. Doch wie ist denn unsere Regierung nun organisiert? Eigentlich ganz einfach – das Grundgesetz gibt dem Kanzler eine riesige Machtfülle. Mächtiger ist wahrscheinlich allein der amerikanische Präsident. Der Kanzler bestimmt die Richtlinien der Politik. Er oder sie bestimmt, kurz gesagt, wo’s langgeht. Der Kanzler Campus Insiderwissen rund um die „Chefetage” unseres Landes: Prof. Dr. Horst-Dieter Westerhoff ist nicht, wie in so vielen anderen Ländern, der Erste unter Gleichen. Es gilt das Kanzlerprinzip. Im scheinbaren Gegensatz dazu steht das Ressortprinzip. Aber natürlich nur scheinbar, denn die Minister der einzelnen Ressorts sind zwar frei in der Wahl ihrer Mittel, aber nur solange sie der Erfüllung von Zielen dienen, die den Richtlinien der Politik entsprechen. Campus News Update Das Bundeskanzleramt ist dabei im Grunde ein Instrument des Kanzlers ohne Ressortzuständigkeit zum Zweck der Durchsetzung des Kanzlerprinzips gegenüber den Ministerien. Manchmal kommt es aber auch vor, dass das Kanzleramt für wichtige politische Themen direkt verantwortlich ist. So war es zum Beispiel Anfang der 1970er Jahre eine äußerst strittige Frage, welches Ressort verantwortlich sein sollte für die Anerkennungsverträge, die Kanzler Willy Brandt mit der DDR geschlossen hatte. Nach DDR-Meinung war die Sache klar: Das Außenministerium war zuständig und sollte die diplomatischen Beziehungen vorantreiben. Genau das wollte die BRD, die die DDR völkerrechtlich keinesfalls anerkennen wollte, nicht und erklärte ein 49 innerdeutsches Ministerium für zuständig. Schließlich übernahm als Kompromisslösung das Kanzleramt die Verantwortung. Aus diesem Grund hat auch viel später Kanzleramtsminister Seiters anfangs die Wiedervereinigungsverhandlungen geleitet. In der Theorie ist der Spagat zwischen Selbstverantwortung der Minister und der Richtlinienkompetenz des Kanzlers nicht ganz unproblematisch, „aber in der Praxis ist es eigentlich ganz einfach“, weiß Prof. Dr. Westerhoff. „Ein erfolgreicher Minister übernimmt gerne seine Aufgaben, aber sobald es Probleme gibt, landet die Zuständigkeit ganz schnell beim Kanzler und damit im Kanzleramt.“ Heute arbeiten rund 500 Mitarbeiter im Bundeskanzleramt, von denen aber nur etwa 200 mit politischer Arbeit beschäftigt sind. 300 Mitarbeiter sind für Technik und Sicherheit zuständig. Wer einmal die Gelegenheit hat, das Bundeskanzleramt zu besuchen, der wundert sich vielleicht darüber, dass es dort ausgesprochen ruhig zugeht. Das liegt ganz einfach daran, dass die meisten Mitarbeiter kaum vor Ort sind, son- Campus dern sich sehr häufig in den Ministerien aufhalten, wo sie beobachten und Gespräche führen. Die meisten Abteilungen des Kanzleramts nämlich sind im Grunde Spiegel der Ministerien, die dafür sorgen sollen, dass der Kanzler stets über alles gut informiert ist. Der Chef des Kanzleramts entscheidet dann, was der Kanzler wissen muss und was nicht. Er muss eigentlich immer vor Ort präsent sein, denn er ist ein ganz wichtiges Scharnier zwischen Kanzleramt und Kanzler. Deshalb tritt der Kanzleramtschef relativ selten öffentlich in Erscheinung, obwohl er die wohl zweitwichtigste Person in der Bundesregierung ist. Campus News Update Jeder Kanzler ist in der Organisation des Hauses frei und kann die Abteilungen so gestalten, wie es seiner Arbeitsweise am besten entspricht. Und die Arbeitsweise ist von Kanzler zu Kanzler sehr unterschiedlich, wie Prof. Dr. Horst-Dieter Westerhoff aus Erfahrung weiß. Kanzler Kohl zum Beispiel landete morgens pünktlich um 7:45 Uhr mit dem Hubschrauber aus Ludwigshafen im Garten des Kanzleramts. Unterwegs hatte ihn sein Pressereferent über die aktuelle Lage in den Medien unterrichtet. Sobald er seine braune Weste und seine Pantoffeln angezogen hatte, begann der Kanzler, im Haus herumzutelefonieren. „Da waren die Mitarbeiter gut beraten, schon früh morgens auf dem neuesten Informationsstand zu sein“, lacht Prof. Westerhoff. Gerhard Schröder bot den Fachabteilun- 50 Foto: Bundesarchiv, B 145 Bild-00047366/ Bernd Kühler gen ein Kontrastprogramm. Die Arbeitsebene spielte keine große Rolle mehr. „Mich hat er während seiner Amtszeit genau zweimal angerufen.“ Mit Kanzlerin Merkel war diese Ruhe vorbei, denn sie greift wieder stärker auf die Fachabteilungen zurück, auch wenn sie, ähnlich wie Schröder, noch mit einer relativ großen Leitungsebene arbeitet. Spannend, verständlich und gespickt mit interessanten Anekdoten war diese Veranstaltung des Studium generale, das seit diesem Semester von Deniz Wilkens koordiniert wird. Die Studierenden können sich in den nächsten Monaten auf viele weitere attraktive Events freuen. // Renate Kraft on Tour Forschungstrip in Down Under Dr. Dirk Reiser am anderen Ende der Welt Campus News Update Von Ende Januar bis Mitte Februar war Dr. Dirk Reiser, Dozent für Sustainable Tourism Management an der CBS, in Down Under unterwegs, um seine Forschungsprojekte mit Partnern vor Ort voranzutreiben und Hochschulkontakte zu pflegen oder zu knüpfen. Für unseren Dozenten war das allerdings kein großes Reiseabenteuer, weil er mehr als fünf Jahre in Australien gelebt hat. Nur der 24-stündige Aufenthalt in Dubai während des Hinflugs hielt einen Hauch von Tourismus für den Tourismus-Experten bereit. "Für jemanden, der sich wie ich mit nachhaltigem Tourismus beschäftigt, ist Dubai extrem spannend", erklärt Dr. Reiser. "Mitten in der Wüste sieht man dort, wie extrem kreativ wir Menschen sind. Zugleich sieht man aber auch sehr deutlich, wie irrsinnig wir mit dieser Kreativität umgehen. Es gibt dort zum Beispiel eine große Skihalle, in die kürzlich zu allem Überfluss auch noch Pinguine aus der Antarktis gebracht wurden." 51 Extrem unverhältnismäßig findet unser TourismusExperte auch ein Shopping-Center mit Eislaufbahn. "Es war gut, derartige Phänomene mal so ganz aus der Nähe zu sehen." Über Melbourne ging es schließlich nach Launceston. Dort hat Dr. Reiser früher an der University of Tasmania gearbeitet und traf jetzt seinen ehemaligen Kollegen Dr. Kim Lehmann, mit dem gemeinsam er zum Thema Museen und Tourismus forscht. Das ganz neue Museum of Old and New Art (MONA) in Hobart zum Beispiel dient den Beiden als Forschungsobjekt. Der private Träger hat eine riesige Menge Geld in Spielcasinos gewonnen und in dieses Museum investiert. An einem extrem konservativen Ort entstand auf diese Weise ein Kunstmuseum von Weltrang, wo internationale Besucher für den Eintritt bezahlen, während die lokale Bevölkerung das Museum dauerhaft kostenfrei on Tour genießen dürfen. Die beiden Tourismusforscher untersuchen nun zum Beispiel, wie sich dieses ungewöhnliche Modell auswirkt. Nach Launceston war Hobart die nächste Station der Reise, wo der CBS-Dozent Prof. Malcolm Wells traf, ebenfalls ein ehemaliger Kollege, mit dem gemeinsam er gerade eine Veröffentlichung zum Thema Dark Tourism fertiggestellt hat. Beim Dark Tourism geht es um Orte irgendwo auf der Welt, an denen irgendwann ein Desaster passiert ist, etwa Auschwitz oder Ground Zero. In Tasmanien ist die ehemalige Strafkolonie Port Arthur ein solcher Ort. An Wiederholungstätern wurden dort Methoden wie Solitary Confinement, eine ganz strenge Isolationshaft, erprobt. Dort ereignete sich Anfang der 1990er Jahre außerdem das größte Massaker, das Australien je gesehen hat, als ein Wahnsinniger 36 Menschen, unter ihnen auch viele Touristen, mit einem Maschinengewehr erschoss. Heute gehört Port Arthur zu den touristischen Top-Attraktionen Tasmaniens, auch weil die Lage einfach wunderschön ist. Dr. Reiser und sein Partner haben jetzt untersucht, aus welchen Gründen genau die Menschen eigentlich nach Port Arthur reisen. ells Prof Malcolm W AS s UT pu m Ca rt ba Ho Assoc. Prof C Business S hristof Pforr Curtin chool Perth Kim Dr Kim Lehmann AS Launceston Campus UT Internation al Perth Curtin officer Business S choola Weiter ging es für den Forscher von der CBS nach Perth in Westaustralien. Dort traf er den AssociateProfessor Christof Pforr, der erst kürzlich an unserer Hochschule zu Gast war. Beide beschäftigen sich damit, inwiefern es auf der ganz kleinen Pazifikinsel Niue jemals so etwas wie nachhaltigen Tourismus geben kann. 1.200 Menschen leben in dieser kleinsten unabhängigen Nation der Welt. Auf der sehr abgelegenen Insel irgendwo zwischen Samoa und den CookInseln landet einmal wöchentlich ein Flugzeug. In Perth verhandelte Dr. Reiser auch über die Möglichkeiten einer neuen internationalen Kooperation mit der Curtin Business School (CBS!!). Dabei ging es unter anderem um ein Agreement über den zukünftigen Austausch von Studierenden. Auch wenn momentan noch nichts entschieden ist, kann man sagen, dass es ganz gut aussieht. Melbourne war die letzte Station auf dem Forschungstripp in Down Under. Hier nahm Dr. Reiser an einer Konferenz mit dem schönen Namen CAUTHE (Council of Australian Universities Teaching in Tourism and Hospitality Education) teil. Dabei stand nicht nur eine Präsentation über sein Niue-Thema auf dem Programm, sondern der Jetzt-Kölner verbrachte auch viel Zeit mit Networking. Auf einer der größten Tourismus-Konferenzen im asiatisch-pazifischen Raum nutzte er natürlich die Gelegenheit, um alte Kontakte zu pflegen und viele neue zu knüpfen. Campus News Update // Renate Kraft 52 On Tour Whale Watching auf Vancouver Island Ein Auslandssemester mit skiurlaub in Kanada i Melisa Michel studiert an der CBS Tourismus. Von Januar bis Ende April 2011 verbrachte sie ihr Auslandssemester an der Vancouver Island University (VIU) in Nanaimo, British Co- Campus News Update Melisa, wie hat es Dir an der VIU gefallen? Super! Ich hatte eine wirklich tolle Zeit in Nanaimo. Die Natur auf Vancouver Island ist wunderschön und bestens geeignet für sämtliche Outdoor-Aktivitäten wie Skifahren, Wassersport, Caving oder Bootsausflüge zu den vorgelagerten Inseln. Außerdem gibt es auf der Insel sehr viele Parks. Wer allerdings eher an einem „Partysemester“ interessiert ist, für den ist die VIU vielleicht nicht unbedingt das Richtige, denn Nanaimo ist eine relativ kleine Stadt. Wir sind aber auch 53 ab und zu an den Wochenenden nach Vancouver gefahren, um dort auszugehen. Die Überfahrt mit der Fähre dauert circa 3 Stunden. War es leicht, Kontakte zu einheimischen Studenten zu knüpfen? Es war überhaupt nicht schwer, kanadische Studenten kennen zu lernen. Im Gegenteil. Die Kanadier waren sehr neugierig und interessiert, uns „Internationale“ kennen zu lernen. Außerdem wollten sie die deutschen Studierenden bei Gruppenarbeiten immer in ihren Teams haben, da wir dort den Ruf haben, sehr fleißig und strebsam zu sein! Ich habe an der VIU in einem Studentenwohnheim gewohnt. Dort hatte man ebenfalls viel Gelegenheit, einheimische Studierende zu treffen. On Tour Ich hatte aber auch viel mit anderen internationalen Studenten zu tun, darunter waren zum Beispiel Mexikaner, Skandinavier, viele Asiaten und Inder. Mit vielen von ihnen habe ich auch jetzt noch Kontakt. Gibt es zwischen Kanada und Deutschland kulturelle Unterschiede, die Dir besonders aufgefallen sind? Ich habe die Kanadier als sehr offene und zugängliche Menschen kennen gelernt. Außerdem sind sie alle total sportverrückt. Das Sportangebot und die Ausstattung der VIU mit riesigen Turnhallen, Fitnessstudios und Außenanlagen sind beeindruckend. Es gibt auch ständig irgendwelche hochschulinternen Wettkämpfe und Spiele, die dann extrem zelebriert werden. Das Licht in der Halle wird gedämmt, alle Spieler werden einzeln aufgerufen, Musik läuft und das Maskottchen hüpft übers Spielfeld. Man fühlt sich eher, als würde man einem Spiel der Nationalmannschaft zuschauen. Welche Kurse hast Du an der VIU belegt? Ich habe fünf verschiedene Kursen besucht, unter anderem Destination Management, einen Event Management Kurs und Spanisch. Gab es Unterschiede zum Studium in Deutschland und speziell an der CBS? Während des Semesters gab es wesentlich mehr Assignments. Die Endnote setzt sich aus sehr vielen kleinen Teilnoten zusammen. Ich musste viele Tests, Essays, Hausarbeiten usw. schreiben. Man ist also ständig beschäftigt. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass der zu lernende Stoff einfacher ist, als bei uns. Das Niveau ist etwas niedriger, würde ich sagen. Dafür hat man auf der anderen Seite aber auch sehr viel zu tun. Die Klausuren sind zudem meist multiple choice Tests, das gibt es so bei uns auch nicht Campus News Update Unterschiedlich zum Studium in Deutschland ist auch der Umgang mit den Dozenten. Zwischen Studierenden und Dozenten herrscht ein sehr lockerer Umgangston. Man nennt sich beim Vornamen und es gibt keine offiziellen Sprechzeiten. Die Studenten können einfach vorbeikommen, wann sie möchten. Insgesamt ist die Atmosphäre sehr familiär. 54 On Tour Welches System gefällt Dir persönlich besser? Viele kleine Arbeiten während des Semesters oder eine große Prüfung am Ende eines Semesters? Beide Systeme haben Vor- und Nachteile. Im kanadischen System hat man natürlich bessere Ausgleichsmöglichkeiten, wenn eine Prüfung oder eine Hausarbeit einmal daneben ging. Bei uns zählt in der Regel nur die eine Klausur, in der man dann gut sein muss. Andererseits ist man an kanadischen Hochschulen ständig beschäftigt und kann sich während des Semesters fast nie „zurücklehnen“. Campus News Update Wie haben sich Deine Fremdsprachenkenntnisse entwickelt? Da ich an der CBS ja auch auf Englisch studiere, war mein Englisch ohnehin schon recht gut. Ich kann gar nicht genau sagen, ob und wie sich meine Kenntnisse verbessert haben. Sicherlich hat sich mein umgangssprachlicher Wortschatz weiterentwickelt. 55 Hast Du während Deines Studiums an der VIU auch Praxiserfahrung sammeln können? Ja! Einer der Kurse beinhaltete ein großes Praxisprojekt. In Tofino, ein Ort an der Westküste von Vancouver Island, findet jedes Jahr ein großes Festival statt, das sogenannten „Pacific Rim Whale Festival“. Die Menschen feiern den Beginn der “whale watching season”, denn die Wale kehren in dieser Zeit von den Gewässern rund um Mexiko zurück ins Beringmeer. Ein Bestandteil des Festivals ist jedes Jahr eine bunte Parade, bei der viele ortsansässige Unternehmen mit einem individuell gestalteten Wagen teilnehmen. In 2011 feierte das Festival sein 25jähriges Jubiläum und zum ersten Mal wurde die Organisation der Parade als Studentenprojekt angelegt, an dem ich beteiligt war. Zwei Kommilitonen und ich haben die komplette Parade organisiert. Wir mussten also Firmen, Hotels, Whale Watching Anbieter oder Surfschulen ansprechen, ob sie Lust hätten, bei der Parade mitzumachen. Die schönste Idee wurde am Ende mit einem Preis prämiert. Dieses Projekt hat mir unheimlich viel Spaß gemacht und ich habe sehr viel organisatorisches Know-how daraus mitgenommen und Kontakte knüpfen können. Wie lautet Dein Fazit über Dein Semester abroad? Ich kann nur jedem raten, ein Auslandssemester zu machen! Es erweitert den eigenen Horizont ungemein. Ich würde allerdings empfehlen, eher im Sommer nach Nanaimo zu gehen. Dann kann man die Natur noch viel mehr genießen. Vielen Dank, Melisa, für das informative Gespräch! // Das Interview führte Christin Ernst On Tour Mehr Indo als Touri Anne Steinbach über ihr Auslandssemester auf Bali i Anne Steinbach studiert an der CBS International Business mit Schwerpunkt Tourism Event and Hospitality Management. Von März bis September 2011 verbrachte sie ihr Auslandssemester am European Overseas Campus (EOC) der Universität Flensburg auf Bali. Anne, wie hat es Dir auf Bali gefallen? Es hat mir so sehr gefallen, dass ich nach meiner Rückkehr sofort meine Koffer gepackt habe und wieder zurück nach Bali geflogen bin! Campus News Update Warst Du zufrieden mit dem Austauschprogramm? Das Studienprogramm des EOC war sehr gut organisiert. Wir haben vorab alle nötigen Infor-mationen zu Visum, Impfungen, Klima etc. erhalten und auch schon vor Beginn des Semesters eine Unterkunft zur Verfügung gestellt bekommen. Innerhalb der ersten 56 zwei Wochen konnten wir dann wählen, ob wir dort wohnen bleiben oder uns eine neue Unterkunft suchen wollten. Eine Freundin und ich sind da geblieben und hatten so für wenig Geld ein riesiges Haus in Uninähe ganz für uns alleine. Wir waren insgesamt nur neun Austauschstudenten in dem Programm, acht Deutsche und ein Österreicher. In dieser Gruppe hatten wir auch die ganze Zeit Unterricht. Wir haben zwar an der Udayana Universität studiert, eine riesengroße Uni mit verschiedenen Fakultäten, die über ganz Bali verteilt sind, hatten dort aber in einem separaten Gebäude eine Etage für uns allein. Das war einerseits auch wirklich nett, denn so war die Atmosphäre sehr familiär. Wir haben die Dozenten geduzt und nach den Veranstaltungen häufig Barbeques zusammen gemacht. On Tour Konntest Du denn überhaupt Kontakt zu einheimischen Studenten knüpfen? Das war leider extrem schwierig. Dadurch, dass wir die ganze Zeit in diesem einen Raum und Gebäude unterrichtet wurden und gar keine Kurse mit den indonesischen Studenten zusammen hatten, konnten wir auch kaum Kontakte knüpfen. Außerdem sind die indonesischen Studenten sehr schüchtern. Sie können zwar alle ganz gut Englisch, trauen sich aber nicht, es zu sprechen. Bali zu studieren, denn das Urlaubsgefühl bleibt die ganze Zeit da. Auch die Dozenten waren ein bisschen entspannter. Viele von ihnen kamen zum Beispiel aus Australien und Neuseeland. Trotzdem war es nicht nur Urlaub, die Hausarbeiten und Präsentationen mussten wir ja machen. Darüber hinaus bezogen sich viele Themen, die wir in dem Programm behandelt haben, direkt auf Bali. Da man ja in das Leben auf Bali involviert war, konnte man die Aufgaben auch recht problemlos lösen. Wie unterscheidet sich das Studium auf Bali zu dem in Deutschland und an der CBS? Wir hatten sieben oder acht Seminare, die jeweils zwei Wochen lang als Blockveranstaltung gelehrt wurden. Nach jedem Seminar hatten wir eine Woche frei, um Hausarbeitenund Präsentationen vorzubereiten. Es gab letztendlich nur eine einzige Klausur Campus News Update und zwar einen Test im Fach Indonesian Language and Culture und ein Open Book Exam. Das Studium ist insgesamt viel lockerer als an der CBS und wir hatten nicht den Klausurenstress an Ende des Semesters. Generell ist es ein bisschen komisch an einem Ort wie 57 Bali ist ja ein beliebtes Urlaubsziel für Surfer. Wie sieht es bei Dir aus, bist Du jetzt Profi-Surferin? Naja, Profi nicht. Aber ich habe mich gleich zu Beginn in einer Surfschule angemeldet. Die Wellen sind allerdings immer nur morgens gut und leider mussten wir ja morgens zur Uni. In den freien Wochen waren wir dafür aber jeden Morgen surfen. Man ist auf Bali permanent mit dem Surfen konfrontiert. Wer auf Bali nicht surft, kann dort gar nicht überleben! Es gibt Surferbars, Surfshops, Surfcamps, Surfschools ... alles ist dort im Surffieber. Es gibt die perfekten Beginnerwellen, aber auch Spots, die für Fortgeschrittene geeignet On Tour sind. Auf Bali kommt jeder auf seine Kosten. Da die Surfschulen aber auch nicht gerade billig sind, kann man stattdessen auch einfach bei den sogenannten „Beach Boys“ Unterricht nehmen. Die Beach Boys sind Einheimische, die fast am Strand wohnen und den ganzen Tag nichts ande-res machen als Surfen. Die sind die Besten Ansprechpartner. Sie vermieten Boards und geben für umgerechnet ca. 8€ die Stunde Unterricht. Ich finde, das ist eine wirklich gute Sache. Die Beach Boys können einem das Surfen wirklich beibringen und man unterstützt auf diese Weise die einheimische Bevölkerung. Ich kann das eher empfehlen als die Surfschulen. Campus News Update Wie kamst Du darauf, Dein Auslandssemester ausgerechnet auf Bali zu machen? Ich hatte schon immer den Drang, außergewöhnlichere Länder zu bereisen. Ich habe zum Beispiel ein Praktikum in Afrika gemacht. Und danach wollte ich nochmal in ein anderes Land, wo der Stand ähnlich ist. Für mich ist das Auslandssemester auch nicht dazu da, um an der perfekten Uni zu studieren und meinen Lebenslauf aufzupeppen, sondern eher um eine neue 58 Kultur kennen zu lernen und eine tolle Zeit mit neuen Leuten in einer komplett anderen Umgebung zu verbringen. Ich wollte einfach mal raus und eine völlig andere Kultur und Religion kennen lernen. Dennoch war das Auslandssemester auch eine Bereicherung für mein Studium. Denn das Programm am EOC war ein komplettes Tourismusprogramm. Jeder einzelne Kurs hat einen Bezug zum Tourismus. Durch die freien Wochen hat man außerdem die Möglichkeit, sehr viel zu reisen. Meine Mitbewohnerin und ich haben einen kompletten Südostasien Tripp gemacht. So konnten wir einen guten Eindruck von Bali und darüber gewinnen, was wichtig wäre, um den Tourismus auf Bali nachhaltiger zu gestalten. Diese Umfeld und die vielen Eindrücke machen Bali für ein Auslandssemester einfach perfekt. Für mich war das die beste Entscheidung! Gewöhnt man sich an das Leben auf Bali oder fällt es schwer, sich als Europäer zu integrieren? Meine Mitbewohnerin und ich haben das Leben auf Bali absolut ausgekostet. Wir waren sehr viel reisen, hatten nur wenig Schlaf und wollten neben dem Stu- On Tour dium möglichst viel von Bali mitbekommen. Als meine Mutter mich nach zwei Monaten besuchen kam, meinte sie, ich wäre schon ein richtiger Indo. Wir haben uns sehr schnell integriert, haben die Sprache schnell gelernt und versucht, so viele Einheimische wie möglich kennen zu lernen, die uns dann auch mit auf Märkte oder zu ihren Familien genommen haben. Irgendwann hatten wir nicht mehr den „Touri-Status“, den man sonst als Weißer dort hat, sondern die Einheimischen haben zu uns gesagt, dass wir schon mehr Indo als Deutsche seien. Man muss sich auf das Leben und die Kultur einfach einlassen. Viele andere aus unserer Gruppe hatten wirklich Schwierigkeiten. Die haben Bali gar nicht richtig kennen gelernt, weil sie den Fokus nur auf die Uni gelegt haben. Wir haben versucht, einen Mittelweg zu finden. Ich habe mich total daran gewöhnt, dort zu leben und hatte echte Schwierigkeiten als ich zurückkam. Deshalb bin ich ja auch sofort zurück nach Bali geflogen. Campus News Update Ist es schwer, Indonesisch zu lernen? Nicht wirklich, es gibt keine Grammatik und keine Konjugation. Man muss nur Wörter aneinander reihen und gucken, dass ein Satz dabei rauskommt. 59 Kannst Du noch ein bisschen mehr darüber erzählen, wie das Leben auf Bali so läuft? Was ist anders, wie schmeckt das Essen usw.? Vor allem die Religion ist anders. Bali ist die einzige Region in Indonesien, wo der Hinduismus die Hauptreligion ist. Circa 92% der Balinesen sind Hindus. Und es gibt an jeder Ecke kleine Tempel. Das sind meistens nicht die prunkvollen Tempel, die man von Bildern kennt, sondern man findet überall kleine Schreine mit Opfergaben davor. Der Flughafen wirkt allerdings wirklich wie ein richtiger Tempel. Die Gerüche und Geräusche sind dort auch ganz anders. Überall brennen Räucherstäbchen und man hat ständig das Geklimper der Gamelan Musik im Ohr. Außerdem besitzt, glaube ich, jeder Balinese ein Roller oder ein Moped! Besonders auffällig ist auch die Freundlichkeit der Leute. Sie fragen dich zum Beispiel nicht nur wie es dir geht, sondern auch gleich wo du hingehst und ob sie mitkommen können. Das ist erst einmal gewöhnungsbedürftig, aber nach einiger Zeit merkt man, dass das die freundlichsten Menschen der Welt sind! On Tour Und das Essen ist der Hammer! Besonders das, was auf der Straße verkauft wird. Morgens und abends fahren die Balinesen mit ihrem Rollern herum und verkaufen traditionelle Leckereien. Man kann das wirklich essen und man gewöhnt sich auch daran, auf Märkten und Straßen zu essen. Schlecht geworden ist mir nur nach Restaurantbesuchen. Was ist nicht so toll fand ist, dass es auf Bali generell ziemlich dreckig ist. Außerdem gibt es einfach viel zu viele Touristen. Manchmal fragt man sich dann, wo das „Paradies“ eigentlich abgeblieben ist. Hast Du während Deines Studiums auf Bali auch Praxiserfahrung sammeln können? Innerhalb des Studiums haben wir field researches gemacht. Wir sind auf umliegende Inseln gefahren und haben dort eine Woche gewohnt, um das Tourismuspotential zu analysieren. Eigentlich wollte ich im Anschluss noch ein Praktikum machen, aber das hat zeitlich leider nicht geklappt. Campus News Update Kannst Du Dir vorstellen, später auf Bali zu arbeiten? Ich würde schon gerne nach Bali auswandern, aber es ist sehr schwierig dort einen Job zu finden, der den Fähigkeiten von deutschen Hochschulabsolventen gerecht wird und wo man adäquat verdient. Man muss seine Erwartungen auf jeden Fall herunterschrauben, wenn man dort hingeht. Die Karrierechancen sind relativ gering. Ich würde vielleicht später auf Bali arbeiten, wenn ich bereits in Deutschland oder im euro- 60 päischen Ausland genug Berufserfahrung gesammelt habe, um ein Back-up zu haben. Wenn ich direkt nach dem Studium hingehen würde, würde ich wahrscheinlich nicht mehr zurückkommen. Das einzige, was mich an Bali stört, sind, wie gesagt, die vielen Touristen. Der nachhaltige Tourismus ist auf Bali leider noch nicht angekommen. Abgesehen davon ist Bali aber eine wunderschöne Insel und die Menschen dort mit ihrer enormen Gastfreundlichkeit sind mir sehr ans Herz gewachsen. Deshalb will ich auch irgendwann zurück. Vielen Dank, liebe Anne, für das wirklich interessante Gespräch! Meine Urlaubsplanung für dieses Jahr muss ich wohl noch einmal überdenken! // Das Interview führte Christin Ernst On Tour Mit voller Kraft voraus! SIFE Team beim Lufthansa Experience Day Das SIFE Team der Cologne Business School ist voller Elan und mit vielen neuen Ideen in das neue Semester gestartet. Anfang Februar hatten mehrere Mitglieder des SIFE Teams die Möglichkeit, am Lufthansa Experience Day teilzunehmen. Lufthansa hat zu einem näheren Kennenlernen des Unternehmens nach Frankfurt eingeladen. Die Studenten hatten hier die Gelegenheit, nicht nur Interessantes über das Unternehmen und seine Karrierechancen zu erfahren, sondern auch an einer Werftführung teilzunehmen. Innerhalb dieser Werftführung hatten sie die Möglichkeit, das Innenleben der A340-600 und der Boeing 747-400 zu erkunden und Technikern sowie einem Kapitän Fragen zu stellen. Campus News Update In der darauf folgenen Woche fand ein Teambuilding in Form eines Bowling Events statt. Dies 61 On Tour stärkte nicht nur den Gemeinschaftsgeist innerhalb des CBS SIFE Teams, sondern diente auch zum näheren Kennenlernen und zum aktiven Austausch mit den SIFE Teams der Kölner FH und der Kölner Universität. Während auf drei Bahnen die Kugeln rollten, floss zugleich das Kölsch und die SIFEler verbrachten einen netten Abend, der sich positiv auf die Entwicklung des Teams auswirkte. Für das Projekt „Taste the Fruits“ gab es den offziellen Startschuss. Dieses Projekt verfolgt das Ziel, eine nachhaltige Kooperation zwischen lokalen Obsthändlern und Kindergärten herzustellen, so dass die Kinder Zugang zu frischem Obst haben und früh die Wichtigkeit gesunder Ernährung erfahren. Im Rahmen des U2B (University to Business) Events an der CBS hatte sich die Möglichkeit ergeben, die überschüssigen Lebensmittel, die von ALDI Süd gesponsert worden waren, an drei Kindergärten, Happa Happa e.V und die Tafel zu liefern. Dadurch wurden viele leere Mägen mit Leckereien gefüllt und das CBS SIFE Team konnte sich über einen ersten Erfolg des Projektes erfreuen. „Taste the Fruits“ wird aktiv in naher Zukunft fortgesetzt. Zudem gibt es ein anderes Projekt, bei dem ein Sponsorenlauf organisiert wird. Dieser Lauf soll durch zahlreiche Spenden Geld für einen wohltätigen Zweck einbringen und gleichzeitig einen gesunden und spaßigen Tag für die Kinder bringen. Campus News Update // Vivian Wedemann und Alessa Claus 62 On Tour Von der lackierten Karosse zum kompletten Fahrzeug Studium generale Exkursion zur Ford Fiesta Fertigung Im Rahmen des Studium generale besichtigte eine Gruppe CBS-Studierender unter der Leitung von Deniz Wilkens Anfang März die Ford Werke in Köln Niehl. Die Ford Mitarbeiterin Maria Mazur führte die Studierenden durch die Y-Halle und erklärte die vielen verschiedenen Arbeitsschritte auf dem Weg zum fertigen Fiesta, wie zum Beispiel die „Hochzeit“, dem Moment, in dem der Motor unter die Haube kommt. Campus News Update Am Standort Köln wurden seit 1979 rund 5,3 Millionen Ford Fiestas produziert. Entwickelt wird der Fiesta, derzeit in der 7. Generation, im Ford Werk Merkenich und wird, neben dem Werk in Köln Niehl, in sieben weiteren Ländern hergestellt. Allein in Köln beschäftigt Ford zurzeit circa 17.300 Mitarbeiter. 63 In der riesigen Halle muss man aufpassen wie im Straßenverkehr. Ständig rollen kleine Gabelstapler, Transportwagen und sogar Fahrräder durch die unzähligen Gänge und Kreuzungen. Über den Köpfen schweben Motoren, Türen und halbfertige Karossen. An jeder Ecke hängen digitale Zähler, auf denen angezeigt wird, wie viele Fahrzeuge in der Schicht produziert werden müssen, welches Team bereits über der geplanten Stückzahl liegt, wo gerade Not am Mann ist usw. Immer wieder ertönen verschiedene Melodien. Denn jedes etwa sechsköpfige Team hat eine eigene Erkennungsmelodie. Gibt es an einer Stelle Probleme, ist zum Beispiel ein Teil defekt oder muss ein Mitarbeiterauf die Toilette, kann er diese Melodie betätigen, um seinen Teamcoach zu rufen. In der Fertigung muss On Tour jeder Mitarbeiter täglich acht Stunden Höchstleistung erbringen. Wer zu langsam ist oder Fehler macht, läuft Gefahr, das Band zum Stillstand zu bringen. In den Teams arbeiten auffällig viele junge Leute. „Fast jeder, der hier arbeitet, hat bei uns auch eine Ausbildung abgeschlossen oder befindet sich gerade in der Ausbildung“, erklärt Maria Mazur. „Früher war das nicht so, aber inzwischen wird sehr darauf geachtet, dass jeder Mitarbeiter auch eine Ausbildung erhält.“ Gearbeitet wird im Dreischichtsystem. Die Nachtschicht ist dabei allerdings eine Dauernachtschicht ohne Rotation. Wer gern nachts arbeitet, kann dies tun, solange ermöchte. Campus News Update Besonders faszinierend am Fertigungsprozess ist die logistische Präzisionsarbeit. Zu jeder Karosse müs- 64 sen die richtigen Sitze, die passenden Türen in der korrekten Farbe und im gewünschten Komfort an die richtige Stelle am Band geliefert werden. Auch der allererste Start der Fahrzeuge und die Qualitätssicherung, die fast ein bisschen „martialisch“ wirkt, sind interessant anzusehen. Denn Türen, Kofferraumklappen und Fenster, die noch nicht richtig sitzen, werden hier mit Gummihammern in Form geklopft. Die Studierenden zeigten sich sichtlich beeindruckt und vielleicht wird Maria Mazur, die die vielen Fragen der Studierenden geduldig und ausführlich beantwortete, den einen oder anderen CBSler bald im PraxisEinsatz im Ford Werk wiedersehen. // Christin Ernst On Tour Hüttengaudi 2012 SkispaSS mit jeder Menge Schnee-und Feiergarantie Auch in diesem Winter hieß es in der letzten Januarwoche fast schon traditionsgemäß „Ski Heil“ für die motiviertesten Wintersportler an der CBS und wir starteten in die weißen Berge von Saalbach-Hinterglemm. Nachdem im Vorfeld ordentlich die Werbetrommel gerührt worden war, starteten wir am Freitagabend, den 20. Januar, in freudiger Erwartung auf viel Schnee, perfekte Pisten und eine feucht-fröhliche Zeit in Richtung Saalbach. Campus News Update Besonders die bunte Mischung aus Studenten verschiedenster Studiengänge, Jahrgänge, Altersklassen, Studienschwerpunkte und Nationalitäten versprach die gemeinsame Woche in diesem Jahr be- 65 sonders interessant werden zu lassen. Dabei freuten wir uns sehr, dass erstmals auch internationale Studenten und die Masterstudenten der CBS dabei sein konnten! Auch die hohe Teilnehmerzahl von über 40 Ski-und Snowboardfahrern sorgte dafür, dass die Woche im Schnee bereits schon stimmungsvoll auf der Busfahrt durch den ein oder anderen Après-Ski-Hit eingeleitet wurde und gemeinsam freute man sich auf eine tolle Zeit in einem der wohl bekanntesten Wintersportgebiete Österreichs. On Tour In Saalbach angekommen, bezogen wir erst einmal unsere vertraute Unterkunft „Kendlhof“ und erhielten die wichtigsten Informationen für die Woche von dem erfahrenen Skilehrer und Ansprechpartner vor Ort: Andi. Am Ende des Tages sprachen dann Augenringe und müde Blicke Bände und nur wenige zogen an diesem Tag noch los auf die Piste. Man war sich einig: Dies wird eine erholsame erste Nacht! Mit viel Freude auf jede Menge Neuschnee traf man sich am nächsten Morgen zum Frühstück und startete gemeinsam die erste Liftfahrt, um anschließend erste Abfahrten zu meistern und den frischen Pulverschnee zu genießen. Nach den anfänglichen Anstrengungen lud am Ende die bekannte Après-Ski-Location „Goaßstall“ zum Feiern ein, wo sich jeder bei Jagatee oder Lumumba von den Strapazen des ersten Skitages erholen konnte(?!) Die nächsten Tagen waren besonders wettermäßig sehr wechselhaft: Während man in den ersten Tagen noch keinen Unterschied zwischen Himmel und Pisten erkennen konnte, zeigte sich gegen Ende der Woche sogar die Sonne. Diese sorgte dann neben perfekten Pisten dafür, dass alle Kriterien erfüllt waren, um ein Skifahrerherz glücklich zu machen. Doch auch in diesem Jahr standen über das Skifahren hinaus wieder viele gemeinsame Events an, wie der Hütten- und Rodelabend oder gemeinsame Partyabende im „London Pub“ oder dem „Tanzhimmel“. Auch das Team des Kendlhofs hatte mit Kicker-Turnieren oder Kinoabenden einiges zu bieten. Traurig waren die meisten als es dann am Samstagmorgen wieder Richtung Heimat ging. Der Urlaub hatte doch gerade erst begonnen! Aber glücklicherweise geht es schon bald wieder in die Planungen für die nächste Skifreizeit, die schönsten Tage im Jahr eines Wintersport-begeisterten CBS-Studenten, an denen es wieder heißen wird: Schneespaß in Saalbach-Hinterglemm mit Feiergarantie! Campus News Update // Anika Heinz 66 i Impressum Herausgeber Cologne Business School (CBS) Hardefuststraße 1 50677 Köln Tel.: (0221) 93 18 09 - 31 Fax: (0221) 93 18 09 - 30 E-Mail: campus-news@cbs-edu.de Web: www.cbs-edu.de Redaktion Renate Kraft Christin Ernst Weitere Autoren dieser Ausgabe Kely Brunner Alessa Claus Sabine Grimm Katharina Günther Anika Heinz Friederike Heuck Andreas Müller Prof. Dr. Anke Scherer Fritz Tänzer Manuela Twrsnick Kirsten Weber Vivian Wedemann Deniz Wilkens Layout Simone Fritzen Bilder: CBS, iStockphoto Beiträge und Fotos von Professoren, Studierenden und Mitarbeitern sind jederzeit herzlich willkommen. Campus News Update Bitte schicken Sie einfach eine E-Mail an campus-news@cbs-edu.de. 67