Krankenhaus-Report 1993 bis 2010
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Krankenhaus-Report 1993 bis 2010
Krankenhaus-Report 1993 – 2010 • Inhaltsverzeichnisse (1993 – 2010) • Zusammenfassungen (1997 – 2010) Schwerpunkthemen waren: 1993: Fallpauschale 1994: Krankenhaus im Umbruch 1995: Neue Versorgungsstrukturen 1996: Managed Care 1997: Sektorenübergreifende Versorgung 1998: Überkapazitäten im Krankenhaus 1999: Versorgung chronisch Kranker 2000: Vergütungsreform mit DRGs 2001: Personal 2002: Krankenhaus im Wettbewerb 2003: G-DRGs im Jahre 1 2004: Qualitätstransparenz 2005: Wege zur Integration 2006: Krankenhausmarkt im Umbruch 2007: Krankenhausvergütung – Ende der Konvergenzphase? 2008/2009: Versorgungszentren 2010: Krankenhausversorgung in der Krise Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report '93 Krankenhaus-Report '93 Schwerpunkt: Fallpauschale (hrsg. von Michael Arnold und Dieter Paffrath. Erschienen im Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena, 1993) 1 1.1 1.1.1 1.1.2 1.1.3 1.1.4 1.1.5 1.1.6 1.1.7 1.1.8 1.2 1.2.1 1.2.2 1.2.3 1.2.4 1.2.5 1.2.6 1.2.7 1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.3 1.3.4 1.3.5 1.3.6 1.3.7 1.3.8 1.3.9 1.3.10 1.4 1.4.1 1.4.2 1.4.3 Gesundheitsstrukturgesetz 1993 - Abschied vom Selbstkostendeckungsprinzip R. Grupp Reformschwerpunkte des Gesundheitsstrukturgesetzes Aufhebung des Selbstkostendeckungsprinzips Festes Krankenhausbudget 1993 bis 1994/1995 Neues Pflegesatzsystem ab 1995/1996 Begrenzte Zulassung der Krankenhäuser zur ambulanten Krankenhausbehandlung Schrittweise Einführung des monistischen Finanzierungssystem Mischfinanzierung bei Investitionen Pflegesatzentlastende Rationalisierungsinvestitionen Investiver Nachholbedarf in den neuen Bundesländern Schwieriger Übergang von der Selbstkostendeckung zum neuen Vergütungssystem Selbstkostendeckungsprinzip verdient keine Nostalgie Neues Pflegesatzsystem: Gestaltungsauftrag an die Selbstverwaltung Konkretisierung des Versorgungsauftrages Krankenhausvergleich statt Selbstkostendeckung Grundsatz der Beitragssatzstabilität gilt auch nach der Budgetierungszeit Schrittweise Einführung von Fallpauschalen und Sonderentgelten Ökonomisches Schwergewicht liegt zunächst noch bei den krankenhausindividuellen Pflegesätzen Budgetierungsphase 1993 bis 1995/1996: Bewährungszeit für den Neubeginn Das grundlohnorientierte Festbudget sichert die Leistungsfähigkeit der Krankenhäuser Anwendung von Fallpauschalen und Sonderentgelten ab 1995 (§ 17, Abs. 1a, Satz 4 KHG ) BAT-Ausgleich (§ 17, Abs. 1a, Satz 2, § 4a BPflV ) Mehrkosten aus Personal-Regelungen (§ 4, Abs. 3, Ziff. 2b BPflV ) Kosten krankenhausspezifischer Rechtsvorschriften (§ 4, Abs. 3, Ziff. 2c BPflV ) Veränderung des Leistungsangebots aufgrund der Krankenhausplanung (§ 4, Abs. 3, Ziffer 2f BPflV) Erstmalige Inbetriebnahme (§ 4, Abs. 2, Satz 7 BPflV ) Fallzahlen bei Sonderentgelten und Fallpauschalen (§§ 6, Abs. 3, 21 Abs. 2 BPflV ) Instandhaltungskosten in den neuen Bundesländern (§ 4, Abs. 3, Ziffer 2d BPflV) Revisionsklausel in den neuen Bundesländern (§ 4, Abs. 2, Ziffer 4 PBflV ) Krankenhausreform muß fortgeführt werden Pflegeabsicherung: krankenhausentlastende Infrastruktur Neubewertung des Bettenbedarfs in der stationären Versorgung Fallpauschalen sind der Einstieg in ein monistisches Finanzierungssystem Inhaltsverzeichnis 2 2.1 2.2 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 2.3.4 2.3.5 2.4 2.5 3 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 3.6 3.7 3.8 3.9 4 4.1 4.1.1 4.1.2 4.1.3 4.2 4.2.1 4.2.2 4.3 4.4 5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.5.1 Krankenhaus-Report '93 Wendepolitik im Krankenhaus: Abkehr von alten Zöpfen - Aufbruch zu neuen Ufern R. Reher Ausgangslage Grundsatzentscheidung Abschied vom Kostenmanagement Die Phase der Konsolidierung: Budgetierung 1993 bis 1995 Alternative Systeme versus Deckelung Handlungsoptionen der Krankenhäuser Die Hinwendung zum Preissystem Teilbudgets/Teilpflegesätze Kostenmanagement durch die Hintertür? Ausblick Krankenhausfinanzierung jenseits des Kostendeckungsprinzips: Die Fallpauschale F. Breyer Ausgangspunkt Eine Systematik von Fallpauschalen Der Anwendungsbereich der Fallpauschalierung Das Patienten-Klassifikationssystem Das Verfahren zur Preisbestimmung Der Geltungsbereich der Preise Maßstäbe für die Preishöhe Schlußfolgerungen für die Krankenhaus-Finanzierung im GSG '93 Literatur Entwicklung und Berechnung von Fallpauschalen: Preisbildungsprozeß nach der GSbG-Methodik H.-H. Rüschmann, C. J. Rotering, J. Förster Gegenstand und Zielsetzung Erfassung des Leistungsgeschehens Verarbeitung des Datenmaterials Nachweis homogener Patientengruppen Ergebnisse Cluster- und Diskriminanzanalysen Erfassung, Prüfung und Zuordnung aller Kosten- und Ertragsbestandteile Notwendigkeit des iterativen Vorgehens bei der Kostenzuordnung Übergang von DRG's auf PMC's Notwendigkeit eines EDV-gestützten System-Controlling Entwicklung und Berechnung von Fallpauschalen: Vorschlag der Arbeitsgruppe Entgeltsysteme G. Baugut Zielsetzung und Auftrag Vorgehensplan Auswahl und Abgrenzung der Fallkategorien Datenerhebung Kalkulationsmodell Kalkulationsbestandteile nach Kostenarten und -stellen Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report '93 5.5.2 5.6 5.7 5.8 5.9 Kalkulationslogik: Einsatzmenge x Faktorpreis Anwendungsbeispiel zum Kalkulationsmodell Von den Ist-Kosten zu den Empfehlungen für Fallpauschalen Chancen marktwirtschaftlicher Effekte von Fallpauschalen Literaturhinweise 6 Entwicklung und Berechnung von Fallpauschalen: Das ökonometrische Modell des WIdO M. Monka Einleitung Fallorientierte Leistungsmessung - Unterschiedliche Ansätze von Klassifikationssystemen Kosten als Grundlage der Preisbildung Analytische Kostenerfassung Synthetische Kostenermittlung Das WIdO-Modell - Ökonometrische Berechnung von Fallpauschalen Eine Analyse ökonometrisch berechneter Abteilungsfallpauschalen Ökonometrische Kostenermittlung versus analytische Kostenerfassung Möglichkeiten zur Preisbeeinflussung Flexibilität der Methoden zur Aktualisierung der Fallpauschalen Transparenz der Ergebnisse Simulation des "Marktgeschehens" Literatur 6.1 6.2 6.3 6.3.1 6.3.2 6.4 6.5 6.6 6.6.1 6.6.2 6.6.3 6.6.4 6.7 7 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 8 8.1 8.2 8.2.1 8.2.2 8.3 8.3.1 8.3.2 8.4 8.4.1 8.4.2 8.5 8.6 Das ambulante Operieren im Krankenhaus - ein Aufbruch verkrusteter Strukturen J. M. F. v. Stackelberg Das GSG stellt neue Weichen Die Selbstverwaltung ergreift die Initiative im Gesetzesverfahren Die Förderung des ambulanten Operierens im niedergelassenen Bereich Der dreiseitige Vertrag zum ambulanten Operieren im Krankenhaus Die Zukunft des ambulanten Operierens im Krankenhaus hat begonnen Wahlleistungen im Krankenhaus H. Imdahl Einleitung/Problemstellung Rechtliche Einordnung der Wahlleistungen Definition der Wahlleistungen nach der BPflV Arten von Wahlleistungen Die Vergütung von Wahlleistungen Wahlärztliche Leistungen Wahlleistung Unterkunft Die finanzielle Dimension der Wahlleistung Unterkunft Die Einnahmen der Krankenhäuser aus der Wahlleistung Unterkunft in 1990 Einnahmen der Krankenhäuser aus den Abgaben liquidationsberechtigter Chefärzte Ausblick Literatur Inhaltsverzeichnis 9 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 10 10.1 10.2 10.2.1 10.2.2 10.2.3 10.3 10.4 11 11.1 11.2 11.3 11.3.1 11.3.2 11.3.3 11.3.4 11.4 11.4.1 11.4.2 11.4.3 11.4.4 11.4.5 11.5 11.5.1 11.5.2 11.5.3 11.6 Krankenhaus-Report '93 Krankenhausbetriebsvergleiche als Instrument zur Überwachung der Wirtschaftlichkeit im Krankenhaus R. Hildebrand, M. Litsch Marktbesonderheiten Betriebsvergleiche in dynamischen Märkten Adressaten eines Krankenhausbetriebsvergleiches Der Betriebsvergleich der Spitzenverbände der GKV Welche Rolle hat der Betriebsvergleich unter den neuen Entgeltbedingungen? Konturen eines neuen Betriebsvergleiches Privatisierung von Krankenhäusern: Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und der Leistungsfähigkeit H. Imdahl Einleitung Privatisierung von Krankenhäusern Trägerschaft Formen und Stufen der Privatisierung Probleme bei der Privatisierung Die Privatisierung des Städtischen Krankenhauses Hürth Ausblick Konsequenzen des GSG für das Informationsmanagement im Krankenhaus R. Hildebrand Einleitung Informationsmanagement! Was bringt das GSG? Neue Berichtspflichten Neue Abrechnungsformen Krankenversichertenkarte Konsequenzen für die betriebliche Steuerung DV-Konsequenzen Schlüsselrolle der Informationstechnologie Problemlösungskategorien Zielbestimmung Systemgestaltung Prozeßabwicklung Systeme Wertschöpfung und Information Funktionen, Prozesse Technik Was tun? Inhaltsverzeichnis 12 12.1 12.2 12.3 12.3.1 12.3.2 12.3.3 12.3.4 12.4 12.4.1 12.4.1.1 12.4.1.2 12.4.1.3 12.4.1.4 12.4.1.5 12.4.2 12.4.2.1 12.4.2.2 12.4.2.3 12.4.3 12.5 12.5.1 12.5.1.2 12.5.1.3 12.5.1.4 12.5.1.5 12.5.2 12.5.2.1 12.5.2.2 12.6 12.6.1 12.7 12.7.1 12.7.2 12.7.3 12.7.4 12.7.5 12.7.6 12.7.7 12.8 Krankenhaus-Report '93 Statistische Analyse der Krankenhausdaten Zum Inhalt Methoden, Datengrundlagen, Präsentationskriterien der statistischen Daten Die Struktur der Krankenhauslandschaft, gegliedert nach Trägerschaft, Größe, Strukturgruppen und Regionen. M. Monka Krankenhäuser differenziert nach Trägerschaft und ärztlich-pflegerischer Zielsetzung Krankenhäuser differenziert nach Größenklassen Krankenhäuser differenziert nach Strukturgruppen Krankenhäuser differenziert nach Region Ressourcen im Krankenhaus C. H. R. Lankers Personal Regionen Trägerschaft Größe Versorgungsstufen Zusammenfassung Sachmittel Medizinischer Bedarf "Hotelkosten" Andere Sachmittelkosten Großgeräte Wirtschaftlichkeit im Krankenhaus: Kostenarten je Berechnungstag und je Fall D. Paffrath Personalkosten Ärztlicher Dienst Pflegedienst Medizinisch-techn. Dienst Weiteres Personal Sachkosten Medizinischer Bedarf Weitere Sachkosten Krankenhäuser in der ehemaligen DDR M. Arnold Literatur Die aktuelle Krankenhaussituation in den neuen Bundesländern S. Sollmann Statistischer Überblick Schließungen von Krankenhäusern Trägerschaft Krankenhäuser nach Größenklassen Versorgungsstufen Großgeräte Zusammenfassung Legenden und Erläuterung zu den Kennzahlen und Erhebungsmerkmalen KRANKENHAUS-DIRECTORY: Gewinner/ Verlierer nach dem WIdO-Fallpauschalenmodell Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report '94 Krankenhaus-Report '94 Schwerpunkt: Krankenhaus im Umbruch (hrsg. von Michael Arnold und Dieter Paffrath. Erschienen im Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena, 1994) 1 Das Krankenhaus als Schlagzeile - ein Überblick für 1993 Susanne Sollmann 2 Stationäre Versorgung im Internationalen Vergleich Jelastopulu/Arnold Einführung Möglichkeiten und Grenzen des Vergleichs Die Komponenten des Krankenhaussektors Allgemeines Strukturen Kapazitäten Finanzierung und Vergütung Das Leistungsgeschehen Zusammenfassende Bewertung Literatur 2.1 2.2 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 2.3.4 2.4 2.5 2.6 3 3.1 3.2 3.3 3.3.1 3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.5 3.5.1 3.6 3.7 3.8 3.9 3.10 3.10.1 3.10.2 3.10.3 3.11 Das Medicare-DRG-Krankenhausfinanzierungssystem: Warnende Hinweise für das deutsche Entgeltsystem Peter E. Schmidt Das amerikanische Medicare-Programm und sein Krankenhausfinanzierungssystem Das Medicare-DRG-Entgeltsystem Keine vollständige Kostenkontrolle durch DRGs Die Anreize des DRG-Entgeltsystems Krankenhäuser mieden Anreize zur Kostensenkung DRG-Entgeltsätze von vornherein zu hoch Krankenhäuser reduzierten anfangs die Kosten Erhöhte Einnahmen der Krankenhäuser von anderen Kostenträgern Anstieg des Medicare-Case-Mix "Upcoding" Varianzen im Ressourcenverbrauchs innerhalb der DRGs Anwendungsprüfung und Qualitätssicherung beim DRG-Entgeltsystem Verwaltungsaufwand des DRG-Systems Akzeptanz des DRG-Systems Warnende Hinweise für ein deutsches Entgeltsystem Einnahmeverschiebungen Qualitätssicherung Ständige Anpassung der relativen Wichtungen Danksagung Inhaltsverzeichnis 4 4.1 4.2 4.3 4.4 4.5 4.6 5 5.1 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 6 6.1 6.2 6.2.1 6.2.1.1 6.2.1.2 6.2.2 6.2.3 6.2.4 6.2.5 6.2.5.1 6.2.5.2 6.2.5.3 6.2.5.4 6.3 7 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 Krankenhaus-Report '94 Erfahrungsbericht über die Einführung und den Umgang mit Fallpauschalen am Beispiel der Paracelsus-Klinik Hemer Arno Kuge Zur historischen Entwicklung Theoretische Grundlagen Vorgehen Diskussion Fazit Anhang Leistungen im Krankenhaus: Weg von den Kosten - hin zur leistungsorientierten Vergütung Michael Monka Möglichkeiten des neuen Entgeltsystems Leistungen deutscher Krankenhäuser: ein erster Überblick Die Datengrundlage Datenauswahl Fragen zum Pflege- und Leistungsgeschehen in deutschen Krankenhäusern Auswirkungen des GSG auf die Krankenhäuser Horst Imdahl Einleitung Voraussetzungen, Überlegungen und Strategien für die Verhandlungen mit den Krankenkassen Strategien zur Vermeidung von Ergebnisverschlechterungen während der Deckelungsphase Risikobereiche während der Deckelungsphase Chancen während der Decklungsphase Verbesserung der Leistungskomponente Aufbau eines Berichts- und Informationssystems Auswertung der Diagnosestatistiken Flankierende Maßnahmen Ausbau des Rechnungswesen Qualitätssicherung Neue Märkte diskutieren Strategische Unternehmensplanung Ausblick Auswirkungen des GSG auf Kliniken der Maximalversorgung Markus Ziegler/A. Hirner Einführung Stationen und Behandlungskosten an der Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universität Bonn Untersuchungsmethode Ergebnisse Diskussion Lösungsvorschläge Inhaltsverzeichnis 8 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 9 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 10 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 11 11.1 11.2 11.3 11.4 12 12.1 12.2 12.3 12.4 12.5 12.6 13 13.1 13.2 13.3 13.3.1 13.3.2 Krankenhaus-Report '94 GSG und Pflegepersonal Walburga Armann/Michael Arnold Vorbemerkung Die leistungsverändernden Bestimmungen des GSG Die Konsequenzen für das Pflegepersonal Fazit Literatur Die "Sozialfunktion" des Psychiatrischen Krankenhauses und die Versorgung psychisch Kranker nach dem GSG Michael Arnold/Klaus Nouvertné Einleitung Die Versorgung psychisch Kranker Das Leistungsgeschehen im Krankenhaus nach dem GSG Wirtschaftlichkeitsreserven in der Krankenhaus-Psychiatrie Zusammenfassende Bewertung Schlußfolgerungen Literatur Strukturprobleme am Krankenhaus Heinrich Geisbe Einleitung Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung Krankenhäuser der Maximalversorgung Krankenhäuser der Zentralversorgung Was tun? Die stationär-ambulante Verzahnung: Kommunikationsdefizite in der poststationären Versorgung onkologischer Patienten Michael Clemens/Walburga Armann Einleitung Aktuelle Versorgungsdefizite Verbesserungsmöglichkeiten Ausblick Probleme bei der Umsetzung von Qualitätssicherung Christoph Straub Einleitung Wo liegen die Probleme bei der Umsetzung von Qualitätssicherung? Methodische Fragen Das Bild des Krankenhauses Eine Institution ändern Fazit Vergleichbarkeit der Krankenhäuser: Entwicklung eines leistungsorientierten Krankenhaus-Betriebsvergleichs Helmut Kehr Rechtliche Rahmenbedingungen Leistungsdarstellung und Klassifikation Case-Mix-Darstellung Absolute Häufigkeiten Relative Häufigkeiten Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report '94 13.3.3 13.4 13.4.1 13.4.2 13.4.3 13.4.4 13.4.5 13.5 13.6 13.7 Auffinden leistungsgleicher Einrichtungen Empirische Case-Mix-Analysen mit SPSS Informationsverdichtung durch die Faktoren-analyse Gruppenbildung durch die Clusteranalyse Prüfung der Qualität der Gruppenbildung: Diskriminanzanalyse Zusammenhang zwischen Leistungsspektrum und Krankenhaus-Charakteristika Die Überprüfung der Kostenrelevanz des Lei-stungsspektrums: Varianzanalyse Zahlenmäßige und grafische Aufberei-tungsmöglichkeiten Anwendungsvorschläge und Entwick-lungsperspektiven Literatur 14 Statistische Krankenhausdaten Carola Kühnen Datengrundlage Überblick Krankenhäuser differenziert nach Krankenhaustypen Krankenhausbetten Patientenstruktur Krankenhausausstattung Personal Kosten Krankenhäuser differenziert nach Bundesländern Regionale Versorgung Patientenstruktur Fachabteilungen Entbindungen Krankenhausausstattung Personal Kosten 14.1 14.2 14.3 14.3.1 14.3.2 14.3.3 14.3.4 14.3.5 14.4 14.4.1 14.4.2 14.4.3 14.4.4 14.4.5 14.4.6 14.4.7 15 15.1 15.2 15.3 15.4 15.5 16 Budgetverhandlungsergebnisse der Krankenhäuser 1993 Michael Monka Einleitung Datengrundlage Ermittlung des festen Budgets Krankenhausbudget 1993 um 7,1 Prozent gestiegen Fazit Krankenhaus-Directory: Benchmarking der Krankenhäuser – Personal- und Budgetkennziffern für rund 1.600 Krankenhäuser Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report '95 Krankenhaus-Report '95 Schwerpunkt: Neue Versorgungsstrukturen (hrsg. von Michael Arnold und Dieter Paffrath. Erschienen im Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, Jena, 1995) 1 Das Krankenhaus als Schlagzeile - ein Überblick für 1994 Susanne Sollmann Es wird ein kurzer Überblick gegeben darüber, wo und mit welchen Themenschwerpunkten sich die deutsche Presse mit dem Thema "Krankenhaus" im vergangenen Jahr beschäftigte. Für jeden Monat haben wir herausgearbeitet, welches das am häufigsten vorkommende "Topthema" war. 2 Die Zukunft der stationären Versorgung - Interview mit Ministerialdirektor Gerhard Schulte (BMG) Gerhard Schulte - Michael Arnold/Michael Monka/Dieter Paffrath Fragen an Herrn Ministerialdirektor Gerhard Schulte in seiner Funktion als Abteilungsleiter der Abteilung „Gesundheitsversorgung, Krankenversicherung, Arzneimittel“ im Bundesgesundheitsministerium zur gegenwärtigen und zukünftigen Situation im Krankenhausbereich 3 Die Krankenhausversorgung der Zukunft - Eine politische Standortbestimmung der Krankenkassen Franz Knieps 4 Ambulantes Operieren - Eine Zwischenbilanz Johann-Magnus von Stackelberg Verzahnung durch Wettbewerb Ambulantes Operieren im niedergelassenen Bereich Ambulantes Operieren im Krankenhaus Ausblick 4.1 4.2 4.3 4.4 5 5.1 5.2 5.3 6 6.1 6.2 6.2.1 6.2.2 6.2.3 6.2.4 6.2.5 6.2.6 6.3 6.3.1 6.3.2 6.3.3 6.3.4 Marktstrukturen im Krankenhausbereich Dieter Thomae Abschaffung des Selbstkostendeckungsprinzips durch das Gesundheitsstrukturgesetz Monistische Krankenhausfinanzierung Wie geht es weiter? Wunsch und Wirklichkeit: Über die Liberalisierung des Marktes im Gesundheitsbereich Christian M. Köck Einleitung Gesundheitspolitische Zielsetzungen Keine übermäßigen Zugangsbarrieren Technische Effizienz Ausreichendes Angebot Allokationseffizienz Hohe Qualität der Leistungen Begrenzung der Ausgaben öffentlicher Haushalte Die Ursachen für die Krise des Gesundheitssystems und der planwirtschaftlichen Ansätze Der epidemiologische Übergang Die demographischen Veränderungen Technologische Entwicklung der Medizin Veränderungen am Arbeitsmarkt Inhaltsverzeichnis 6.4 6.4.1 6.4.2 6.4.3 6.4.4 6.4.5 6.5 6.5.1 6.5.2 6.5.3 6.6 6.6.1 6.6.2 6.6.3 6.6.4 6.6.5 6.7 6.8 7 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 8 8.1 8.2 8.3 8.4 8.5 8.6 8.7 8.8 8.9 8.10 Krankenhaus-Report '95 Vollständiger Wettbewerb und freier Markt: Theoretische Grundlagen und Realität des Gesundheitsbereichs Vollständige Information Homogene Produkte Ausreichend große Zahl von Anbietern Keine Zugangs- und Austrittsbarrieren Keine Externalitäten Probleme eines Marktszenarios im Gesundheitsbereich Angebotsinduzierte Nachfrage Versorgungsauftrag und Zugang zu Einrichtungen Diffusion teurer Technologien Reformansätze für das Gesundheitssystem Trennung von Anbieter und Einkäufer und Globalbudgetierung auf der Ebene von Versorgungsregionen Ärztehonorierung durch Betreuungspauschalen („Capitation“) Qualitätsinformation zur Verbesserung der Wahlmöglichkeiten Selbstbehalt Flexibilisierung der Organisationsstrukturen: Auf dem Weg zur lernenden Organisation Zusammenfassung Literaturhinweise Leistungsorientierte Vergütung und Qualitätssicherung in Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe - Folgerungen aus der Novellierung des § 93 BSHG und aus dem PflegeVG Friedrich Breyer Einleitung Eine Systematik von Entgeltsystemen Kriterien zur Bewertung von Entgeltsystemen Wirkungen alternativer Entgeltsysteme Voraussetzungen für die praktische Einführung eines differenzierten Preissystems Maßnahmen zur Qualitätssicherung Literatur Hindernisse und deren Überwindung bei der Erbringung ambulanter Leistungen durch Hochleistungskrankenhäuser Rüdiger Strehl Vorbemerkung Vorgehensweise Vor- und nachstationäre Behandlung im Krankenhaus Ambulantes Operieren Ermächtigung von Krankenhausärzten und Einrichtungen der Krankenhäuser Universitätspolikliniken Erstes Ergebnis Zweites Ergebnis Drittes Ergebnis Sozialrechtliche und -politische Forderungen Inhaltsverzeichnis 9 9.1 9.1.1 9.1.2 9.1.3 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 9.8 10 10.1 10.2 10.3 10.3.1 10.3.2 10.3.3 11 11.1 11.2 11.3 11.4 11.5 12 12.1 12.2 12.3 12.4 12.5 12.6 12.7 12.8 Krankenhaus-Report '95 Neues Entgeltsystem - Bilanz nach einem halben Jahr Karl Josef Schmidt/Peter Pfaffenberger Die Ausgangssituation Kommunikative Veränderungen Finanzielle Veränderungen Strukturelle Veränderungen Planung und Realität bei der Umsetzung Analyse der BPflV 1995 und der interpretationsbedürftigen Regelungstatbestände Überleitung der hauseigenen Leistungskataloge in die neuen Entgeltformen Auswahl des Kalkulationsverfahrens sowie Durchführung der Budgetverhandlungen Ausrichtung der Krankenhausorganisation auf das neue Entgeltsystem Resümee Perspektiven Frührehabilitation und Anschlußheilbehandlung in einem abgestuften Leistungssystem unter besonderer Berücksichtigung der geriatrischen Versorgung Hans-Heinrich Rüschmann/Reinhold Thode Einführung Geriatrie in einer älter werdenden Gesellschaft Zusammenfassung der Ergebnisse des Geriatrieprojektes Schleswig-Holstein Untersuchungsgegenstand Konzeption und Vorgehensweise Ergebnisse der Untersuchung Die Ergebnisse der Pflegepersonalregelung - (auch) ein Instrument der Betriebssteuerung Maria Schwaiberger/Horst Imdahl Die Pflegepersonalregelung und der Betriebsvergleich - eine Bestandsaufnahme ICD Nr. 820 „Fraktura colli femuris“ ICD Nr. 174 „Bösartige Neubildung der weiblichen Brust“ ICD Nr. 413 "Angina Pectoris" Zusammenfassung Über die Vor- und Nachteile einer leistungsbezogenen Vergütung der stationären Versorgung Lehren aus den USA für das deutsche Krankenhaus Karl Lauterbach/Michael Arnold Einführung Begriff und Umfang der leistungsbezogenen Vergütung Auswirkungen auf die Qualität der Behandlung Auswirkungen auf die fachlichen Schwerpunkte im Krankenhaus Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Patientenkollektivs Auswirkungen auf die Struktur des Krankenhauswesens Zusammenfassung Literatur Inhaltsverzeichnis 13 13.1. 13.1.1 13.1.2 13.2. 13.2.1 13.2.2 13.3. 13.3.1 13.3.2 13.4. 13.4.1 13.4.2 13.4.3 13.5. 13.6 Qualitätsmanagement und Behandlungsleitlinien im Krankenhaus Hans-Konrad Selbmann Definition von Qualität und Qualitätsmanagement Definition der Qualität Definition des Qualitätsmanagements Der problemorientierte Qualitätsverbesserungszyklus und die Qualitätskontrolle Problemorientierter Qualitätsverbesserungszyklus Qualitätskontrolle Gesetzliche und professionelle Vorgaben und Stand ihrer Umsetzung Gesetzliche Vorgaben Professionelle Vorgaben Bedeutung der Behandlungsleitlinien Begriffsbestimmungen Nutzen und Grenzen von Richt- und Leitlinien Erfahrungen mit der Erstellung und Anwendung von Richt- und Leitlinien Schlußfolgerungen Literatur 14 Benchmarking im Krankenhausmarkt Nikolaus Henke/Jürgen Wettke/Dieter Paffrath 14.1. Wettbewerbselemente im neuen Pflegesatzrecht 14.1.1 Abschaffung des Selbstkostendeckungsprinzips 14.1.2 Preise für Krankenhausleistungen 14.1.3 Betriebsvergleich/Krankenhausvergleich 14.2. Benchmarking-Systematik und Beispiele aus der Praxis 14.2.1 Benchmarking-Systematik 14.2.2 Krankenhaus-Benchmarks - Beispiele aus der Praxis 14.2.2.1 Qualitätsbenchmarks 14.2.2.2 Wirtschaftlichkeitsbenchmarks 14.2.2.3 Wichtungsfaktoren 14.3. Implikationen für die Beteiligten im Gesundheitsmarkt 14.3.1 Krankenhäuser 14.3.2 Krankenkassen 14.3.3 Patienten 14.3.4 Politik 14.4 Literaturangaben 15 15.1 15.2 15.3 15.4 15.4.1 15.4.2 15.4.3 15.5 15.5.1 15.5.2 15.5.3 15.6 15.6.1 15.6.2 15.6.3 15.7 Krankenhaus-Report '95 Energieentwicklung im Krankenhaus - Verfolgen, Vergleichen, Steuern Doina Frunzetti/Kenneth Kuhl Einleitung Erläuterungen zur Methode Zugrundeliegende Datenbasis Ergebnisse Gesamtenergieverbräuche von 1994 Entwicklung der Gesamtenergieverbräuche des Hauses 6 Einzelverbräuche des Hauses 6 für 1991 bis 1994 Auswertungen Gesamtenergieverbräuche aller Häuser Gesamtenergieverbräuche des Hauses 6 Einzelverbräuche des Hauses 6 Schlußbetrachtungen Allgemeines Aus baulich-technischer Sicht Aus der Sicht des Controllers Berechnungsmethode Inhaltsverzeichnis 16 16.1 16.2 16.3 16.4 16.5 16.6 16.7 17 17.1 17.2 17.3 17.4 17.4.1 17.4.2 17.4.3 17.5 17.5.1 17.5.2 17.5.3 18 18.1 18.2 18.3 18.4 18.5 18.6 Krankenhaus-Report '95 Die Stellung der Abteilungen für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin im Krankenhaus Zur Integration der Psychosomatischen Medizin in der Krankenhausversorgung Paul L. Janssen/Gereon Heuft Problemstellung Bedarfsanalyse Modell einer Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin der Regelversorgung am Allgemeinkrankenhaus Funktion von Ambulanz, Konsiliar - und Liaisondiensten Bettenstation und Tagesklinik Schlußfolgerungen Literatur Statistische Krankenhausdaten Matthias Reister Vorbemerkungen Die neue Diagnosestatistik - erste Teilergebnisse Überblick über die Grunddaten und Kosten Grunddaten und Kosten der Krankenhäuser differenziert nach Krankenhaustypen und Krankenhausgrößenklassen Betten und Patienten Personal- und Sachausstattung Kosten der Krankenhäuser Grunddaten und Kosten der Krankenhäuser differenziert nach Bundesländern Betten und Patienten Personal- und Sachausstattung Kosten der Krankenhäuser Budgetverhandlungsergebnisse der Krankenhäuser 1994 Michael Monka Einleitung Datengrundlage Ermittlung des festen Budgets Krankenhausbudget 1994 um 8,6 Prozent gestiegen Vergleiche Fazit 19 Krankenhaus-Directory: Fallkosten und Pflegesätze Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report '96 Krankenhaus-Report '96 Schwerpunkt: Managed Care (hrsg. von Michael Arnold und Dieter Paffrath. Erschienen bei Gustav Fischer, Stuttgart, Jena, Lübeck, Ulm, 1996) 1 Das Krankenhaus als Schlagzeile - ein Überblick für 1995 Susanne Sollmann Überblick darüber, wo und mit welchen Themenschwerpunkten sich die deutschen Tageszeitungen (und einige Fachzeitschriften) mit dem Thema "Krankenhaus" im vergangenen Jahr beschäftigt haben Die zentrale Frage des Jahres 1995 lautete: Wie läßt sich der exorbitante Kostenanstieg im Krankenhausbereich bremsen? 2 Der Pressegastkommentar: Monopoly? - oder: Die unendliche Verzahnungsgeschichte Wolfgang Hoffmann Neben der Frage nach einer wirkungsvollen Bremsung der Krankenhauskosten wurde ein zweites Thema im letzten Jahr immer wieder diskutiert - das Thema der Verzahnung von ambulantem und stationärem Sektor. Der Krankenhaus-Report hat einen Vertreter der Printmedien um Stellungnahme gebeten. 3 Krankenhausreform - Chronik einer Reise ins Ungewisse Thomas Rath Die Notwendigkeit struktureller Reformen Die Vorgeschichte: Das Stabilisierungsgesetz 1996 Eine Sofortbremsung sollte Bedenkzeit schaffen Parteipolitische Machtproben verhindern Planungssicherheit Kompromiß für 1996 gelang erst im März Notbremse bringt Kostenzug kaum zum Halten Die Reformvorschläge von Regierung und SPD Erste Entwürfe liegen vor Zeitpunkt einer Kassenbeteiligung an der Planung ist umstritten Körperschaft oder freiwilliger Zusammenschluß - Streit um die Einbindung der Krankenhausgesellschaften Pläne zur sektoralen Deckelung sind noch unvollkommen Vergütung: Behutsamer Umbau oder radikaler Neubeginn? Verzahnung stagniert weiter Die Aussichten für das weitere Verfahren Fazit: Die vierte Reformstufe ist bereits in Sicht 3.1 3.2 3.3 3.4 3.5 4 Das Gesundheitswesen auf dem Prüfstand - Interview mit Anneli Peters von der Stiftung Warentest Anneli Peters - Bettina Gerste und Michael Monka In der jüngsten Vergangenheit gab es mehrere Versuche, das Leistungsangebot im Gesundheitswesen transparenter zu machen und der Öffentlichkeit vorzustellen. Krankenhaus-Hitlisten beispielsweise sollen interessierten Patienten die Entscheidung bei der Wahl einer Klinik erleichtern, aber auch Vergleichsmöglichkeiten für Kliniken untereinander bieten und so für mehr Wettbewerb sorgen. Auch die Stiftung Warentest hat damit begonnen, den Gesundheitsbereich und die dort erbrachten Dienstleistungen auf "Herz und Nieren" zu prüfen. Kosmetische Chirurgen beispielsweise sind im Hinblick auf die Qualität der von ihnen geleisteten Beratungen getestet worden. Inhaltsverzeichnis 5 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 6 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 7 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 Krankenhaus-Report '96 Die Domestizierung von Managed Care - Chancen und Perspektiven neuer Formen des Gesundheitsmanagements Franz Knieps Die Gesundheitsreform in der Sackgasse? Die Suche nach Alternativen im bestehenden System Der Blick über die Grenzen Erste Managed-Care-Ansätze in Deutschland Die AOK auf dem Weg zu einem umfassenden AOK-Gesundheitsmanagement Fazit: Die Chance einer Qualitätspartnerschaft Verzeichnis verwendeter und weiterführender Literatur Methoden zur Kostenkontrolle und zur Qualitätssicherung bei der integrierten Versorgung in den USA Karl W. Lauterbach Risikobeteiligung der Ärzte und Vernetzung in Managed Care Formen von Managed Care Kostenmanagement und Qualitätsmanagement in Managed Care Grenzen des Qualitätsmanagements in Managed Care Schlußfolgerungen Literaturhinweise Weiterentwicklung der Versorgung durch Medicare: Prototypen für die Reform eines staatlichen Versorgungssystems - Beispiel USA Brian S. Gould Hintergrund Zögerliche Reformen Mehr als nur Kostenkontrolle Qualitätssicherung über HMOs mit Medicare-Deckung Innovative Programme zur Medicare-Versorgung Die Perspektiven der Medicare-Reform 8 Die schwierige Suche nach neuen Versorgungsformen - Interview mit Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer Horst Seehofer - Michael Arnold 9 Das neue Entgeltsystem in der Praxis Ulrich Neumann Die Ausgangssituation Pflegesatzverhandlungen für 1996 Leistungsbudget-Verhandlungen für 1996 Erlösbudget 1996 Probleme bei der Umsetzung der neuen Entgeltarten Umsetzung des Gesetzes zur Stabilisierung der Krankenhausausgaben 1996 Legende 9.1 9.2 9.2.1 9.2.2 9.2.3 9.3 9.4 10 10.1 10.1.1 10.1.2 10.1.3 10.1.4 10.1.5 10.1.6 10.2 Leistungskennziffern für Krankenhäuser Exemplarische Darstellung an drei Fallpauschalen Nicolaus Henke und Nils Brüggemann Ansatz Input: Fallkosten Input: Zeiten Output: Qualität Output: Patientenzufriedenheit Wichtungsfaktoren Vorgehen Vergleich von Krankenhäusern Inhaltsverzeichnis 10.2.1 10.2.2 10.2.3 10.2.3.1 10.2.3.2 10.2.3.3 10.3 10.3.1 10.3.2 10.3.3 10.3.4 10.3.5 Umfang Ergebnis Detailergebnisse Operation einer Hernie Cholezystektomie, elektiv, laparoskopisch Cholezystektomie, elektiv, offen-chirurgisch Implikationen Krankenhäuser Kassen und Einweiser Patienten Politik Weitere Untersuchungen 11 Bildung von Krankenhausgruppen auf Fallmix-Basis Bettina Gerste Berechnungsverfahren Clusteranalyse Gruppenmittelwerte Ergebnisse Fazit 11.1 11.1.1 11.1.2 11.2 11.3 12 12.1 12.2 12.3 12.4 12.5 13 Krankenhaus-Report '96 Ausgabenwirksamkeit der stationären Versorgung im Alter und Verteilungskonflikte in einem budgetierten Gesundheitswesen Rückschlüsse aus dem diagnosebezogenen Fallpauschalensystem von Medicare Dominik Graf von Stillfried Beitragssatzstabilität ... ... und zukünftige Verteilungskonflikte Zum Zusammenhang zwischen Ausgabenanstieg und zunehmender Intensität der Versorgung - dargestellt am Beispiel des diagnosebezogenen Fallpauschalensystems von Medicare Schlußfolgerungen Literatur Qualitätssicherung in der Chirurgie Klaus Hupe 13.1 Krankengut 13.2 Organisation bei der Ärztekammer Westfalen-Lippe 13.3 Tracerdiagnosen 13.4 Organisation der Qualitätssicherung im Krankenhaus 13.5 Allgemeine Entwicklungen 13.6 Ergebnisse 13.6.1 Leistenhernie 13.6.1.1 Patienten 13.6.1.2 Operationstechnik 13.6.1.3 Postoperativer Verlauf und Komplikationen 13.6.2 Cholelithiasis 13.6.2.1 Patienten 13.6.2.2 Operationstechnik 13.6.2.3 Postoperativer Verlauf und Komplikationen 13.6.3 Schenkelhalsfraktur 13.6.3.1 Patienten 13.6.3.2 Operationstechnik 13.6.3.3 Postoperativer Verlauf und Komplikationen 13.7 Konsequenzen aus der Datenerfassung 13.8 Zukunftsaussichten der Qualitätssicherung 13.9 Literatur Inhaltsverzeichnis 14 14.1 14.2 14.3 14.4 15 15.1 15.2 15.2.1 15.2.2 15.2.3 15.2.4 15.2.5 15.3 16 16.1 16.2 16.3 16.4 16.5 16.6 16.7 17 17.1 17.2 17.2.1 17.2.2 17.2.3 17.2.4 17.2.5 17.3 17.4 Krankenhaus-Report '96 Die Pflege-Personalregelung 1993 - 1995: Vom Pflegenotstands- zum Leistungsindikator für den stationären Bereich Bettina Gerste und Michael Monka Der Anwendungsbereich der Pflege-PR: 70 Prozent aller Leistungen Das Prinzip der Pflegeeinstufung Die Analyse These 1: Es findet eine strukturelle Verschiebung hin zu einer pflegeintensiveren Eingruppierung der Fälle statt. These 2: Es kommt zu einer Verweildauerverkürzung bei Tracerdiagnosen. These 3: Der durchschnittliche Pflegeaufwand je Fall und ICD ist in einzelnen Kliniken sehr unterschiedlich. Fazit Die Pflegewissenschaft und ihre Bedeutung in Theorie und Praxis Robert Seitz Bedeutung der Pflegewissenschaft Präsentation der Denkschrift "Pflegewissenschaft - Grundlegung für Lehre, Forschung und Praxis" am 25.01.1996 in Bonn Entwicklung der Pflegewissenschaft in Deutschland Einordnung der Pflegewissenschaft Bezug der Pflegewissenschaft zu benachbarten Wissenschaften Gegenstände der Pflegeforschung Berufsfelder der Absolventinnen und Absolventen Ausblick Pflege auf dem Weg zur Wissenschaft? Ursula Wessling und Susanne Wirth Einleitung Die Problematik der Pflege Der Weg zur Akademisierung Die Situation in den USA Der momentane Stellenwert der Pflegestudiengänge in Deutschland Schlußbemerkungen Literaturliste Akademisierung der Pflege an allgemeinen Krankenhäusern? Eine Betrachtung der derzeitigen Situation und der Versuch, aufgrund eigener Erfahrungen eine Antwort zu finden Annette Franz und Thomas Frömmel Einleitung Qualitätssichernde Maßnahmen an einem Beispiel aus dem Bereich der Pflege Medizinische Situation Pflegerische Situation Experimenteller Teil Durchführung und Auswertung Ergebnisse und Diskussion Zusammenfassende Schlußbemerkungen Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis 18 18.1 18.2 18.3 18.4 18.5 18.6 18.7 18.8 19 19.1 19.2 19.3 19.3.1 19.3.2 19.4 19.4.1 19.4.2 19.4.3 19.5 19.5.1 19.5.2 19.5.3 19.6 20 20.1 20.2 20.2.1 20.2.2 20.2.2.1 20.2.2.2 20.2.2.3 20.2.3 20.2.3.1 20.2.3.2 20.3 20.3.1 20.3.2 20.4 Krankenhaus-Report '96 Leistungs- und Wirtschaftlichkeitsvergleich der Krankenhausversorgung Eleni Jelastopulu und Roland Kaiser Einleitung Anmerkungen zur Validität der für den Vergleich verwendeten Daten Entwicklung der Gesundheitsausgaben Ausgabenanteil, Struktur und Vergütung Kapazitäten und Leistungsgeschehen Beschäftigte im Gesundheitswesen Fazit Literaturhinweise Statistische Krankenhausdaten Ergebnisse aus der Erhebung der Grund- und Kostendaten für die Jahre 1991 bis 1994 Matthias Reister Vorbemerkungen Entwicklung der Grunddaten und Kosten von 1991 bis 1994 im Überblick Grunddaten: Krankenhäuser, Betten und Patienten - Entwicklung von 1991 bis 1994 Daten nach Krankenhaustypen - Verkürzung der Verweildauer und Bettenabbau Daten nach Ländern - Bettenabbau in den fünf neuen Bundesländern Kostendaten - Entwicklung von 1991 bis 1994 Kosten der Krankenhäuser nach Kostenarten - Kostenanstieg hat sich abgeschwächt Kosten je vollstationärer Patient nach Krankenhaustypen - Größe des Krankenhauses entscheidend Kosten je vollstationärer Patient nach Ländern - die fünf neuen Bundesländer haben aufgeholt Weitere Ergebnisse aus der Erhebung der Grunddaten Entwicklung der Fachabteilungen in Krankenhäusern von 1991 bis 1994 Zunahme nur in einzelnen Fachgebieten Entwicklung des Personals in Krankenhäusern nach Krankenhaustypen von 1991 bis 1994 das Betreuungsverhältnis hat sich erhöht Ausstattung der Krankenhäuser nach Krankenhaustypen 1994 - die großen Krankenhäuser sind besser ausgestattet Ausblick: Weitere Auswertungsmöglichkeiten der Krankenhausstatistik Krankenhausdiagnosestatistik 1993 Christopher Gräb Vorbemerkung Diagnosen der Krankenhauspatienten 1993 Anzahl und Verweildauer der Krankenhauspatienten Hauptdiagnosen der Krankenhauspatienten Die häufigsten Behandlungsanlässe Krankheiten nach dem Geschlecht der Patienten Krankheiten nach dem Alter der Patienten Wohnort und Behandlungsort der Patienten Länderübergreifende Patientenströme Behandelte Patienten je 10 000 Einwohner Diagnosen der Krankenhauspatienten nach Krankenhaustypen Patientenstruktur nach Krankenhaustypen Hauptdiagnosen der Patienten nach Krankenhaustypen Ausblick Inhaltsverzeichnis 21 21.1 21.2 21.2.1 21.2.2 21.2.3 21.2.4 21.3 Krankenhaus-Report '96 Struktur und Vergütung der vor- und nachstationären Behandlung im Krankenhaus Martin Litsch und Wolfgang Preuß Die Vergütung der vor- und nachstationären Leistungen Die Menge der vor- und nachstationär erbrachten Leistungen Gebührenziffern nach DKG-NT Die geplanten und durchgeführten Operationen Krankheitsarten Welche Abteilungen behandeln vor- und nachstationär? Ausblick: Möglichkeiten der Preisbildung auf der Basis der Erhebung Krankenhaus-Directory: Verweildauer Das Directory enthält fachabteilungsspezifische Informationen und stellt somit eine erste Anwendung der im Kapitel 11 vorgestellten fallmixbezogenen Gruppenbildung dar. Das hier ausgewertete Merkmal ist die Krankenhausverweildauer im Jahr 1995. Sie konnte für rund 1.800 Krankenhäuser berechnet werden. Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report '97 Krankenhaus-Report '97 Schwerpunkt: Sektorübergreifende Versorgung 1 Konsum, Gewinnstreben und Kostendämpfung: Konfligierende Ziele im Gesundheitswesen - Michael Arnold 2 Zu den Hintergründen des Themas "Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung" – Bestimmungsursachen der Schnittstellenproblematik Dominik Graf von Stillfried und Eleni Jelastopulu 3 Veränderungen im stationären und ambulanten Leistungsgeschehen: Psychiatrie Gerhard Buchkremer und Gerhard Längle 4 Leistungsentwicklung im stationären Bereich: Innere Medizin Jürgen vom Dahl, Alexander Sasse und Peter Hanrath 5 Chirurgie im Wandel: Die evolutionären Veränderungen im stationären Leistungsgeschehen - Heinrich Geisbe 6 Produktivität im Gesundheitswesen: Deutschland mit Nachholbedarf Josef M.E. Leiter 7 Substitutionspotentiale von stationären Leistungen - Renée Buck 8 Ambulante und stationäre Versorgung - Erfahrungen aus den Niederlanden Theo Dassen 9 Die Verbindung von stationärer und ambulanter Versorgung - Hans-Jürgen Firnkorn 10 Zur Überwindung der sektoralen Grenzen - Interview mit Staatsministerin Barbara Stamm - Barbara Stamm und Michael Arnold 11 Modell für eine personell integrierte ärztliche Versorgung - Die Erweiterung des Sicherstellungsauftrags für die ambulante ärztliche Versorgung auf den stationären Versorgungssektor - Jörg Hoppe 12 Disease Management - ein Überblick und Disease Management am Beispiel der Dialyse - eine Projektbeschreibung - Jürgen Tacke und Karl W. Lauterbach 13 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 1995 Christopher Gräb 14 Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1995 - Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik 1995, einschließlich neuer Ergebnisse aus der Auswertung der 10%Stichprobe Matthias Reister 15 Krankheitsbedingte Fehlzeiten in Krankenhäusern Christian Vetter 16 Verlagerungspotentiale im Krankenhaus - eine statistische Annäherung Bettina Gerste 17 Krankenhaus-Directory: Verlagerungspotentiale Zusammenfassung Krankenhaus-Report '97 Krankenhaus-Report '97 Schwerpunkt: Sektorübergreifende Versorgung (hrsg. von Michael Arnold und Dieter Paffrath. Erschienen bei Gustav Fischer, Stuttgart, Jena, Lübeck, Ulm, 1997) 1. Konsum, Gewinnstreben und Kostendämpfung: Konfligierende Ziele im Gesundheitswesen Michael Arnold Im heutigen Gesundheitswesen gilt die Norm, im Falle einer Erkrankung allen Patienten alles medizinisch Notwendige zu gewähren. Der Ausbau des medizinischen Versorgungssystems in diese Richtung fand in Zeiten scheinbar unerschöpflicher Mittel nach dem zweiten Weltkrieg die Unterstützung der Politiker. An die Stelle einer utilitaristischen trat eine Gerechtigkeitsethik. Dies kam und kommt nicht nur dem Einzelinteresse jedes Patienten entgegen, sondern auch dem Interesse aller freiberuflichen, institutionellen und industriellen Leistungserbringer. In Zeiten knapper werdender Ressourcen - man denke an strukturelle Wirtschaftsschwäche, Massenarbeitslosigkeit oder Wiedervereinigungskosten - und immer aufwendigeren und teureren medizinischen Verfahren rückt dagegen die Kostendämpfung immer mehr in den Vordergrund. Reformversuche zur Dämpfung des Ausgabenanstiegs haben bisher jedoch wenig Erfolg. Warum? Gibt es systeminhärente Widerstände gegen eine Änderung des Status Quo? Die Eigeninteressen von Krankenkassen, Politikern oder Leistungserbringern, die sich einzelwirtschaftlich rational um eine Nutzenmaximierung bemühen, stehen im Widerspruch zum kollektiven Interesse einer Reduzierung der Gesamtausgaben. Nur die Arbeitgeber streben als einzige Gruppe im eigenen Interesse eine Ausgabendämpfung an. Einer Mobilisierung der im System vorhandenen Wirtschaftlichkeitsreserven stehen außer den verschiedenen Individualinteressen aber auch sachliche Schwierigkeiten (z.B. die eindeutige Bestimmung des medizinisch Notwendigen) und innere Widersprüche (z.B. Kollektivversus Individualinteresse) entgegen. Daher sollte die Praxis, allen alles zu gewähren, überdacht werden. Die Normen zur Umverteilung der Gesundheitsgüter müssen der wirtschaftlichen Lage angemessen sein und jetzt wieder an knappere Ressourcen angepaßt werden. Zusammenfassung 2 Krankenhaus-Report '97 Zu den Hintergründen des Themas „Verzahnung zwischen ambulanter und stationärer Versorgung“ Dominik von Stillfried und Eleni Jelastopulu Die Forderung nach einer besseren Verzahnung des ambulanten und stationären Versorgungsgeschehens ist ein gesundheitspolitisches Dauerthema in Deutschland. Mediziner erwarten eine verbesserte Versorgungsqualität von einer sektorübergreifenden Kommunikation, Koordination und Kooperation. Aus ökonomischer Sicht wären so zugleich enorme Wirtschaftlichkeitsreserven erschließbar. Angesichts dieser Erwartungen überrascht die Stabilität der überkommenen Versorgungsstrukturen. Der Beitrag untersucht die Gründe für diese Stabilität, um die Ansatzpunkte für einen möglichen Wandel herauszustellen. Anhand eines historischen Rückblicks und eines internationalen Vergleichs wird gezeigt, daß grundlegende Weichenstellungen zur Positionierung des Krankenhauses in der Versorgungskette jeweils aus einer spezifischen Interessenkonstellation von Ärzteschaft und sozialpolitischem Gesetzgeber erwachsen sind, deren Rationalität bis heute weitgehend Gültigkeit hat. Schnittstellenprobleme zwischen ambulanter und stationärer Versorgung entstehen dabei in jedem Fall. Der Vergleich mit dem Beispiel Großbritanniens verdeutlicht jedoch, daß die Eigenart der deutschen Verzahnungsproblematik vor allem aus den doppelt, ambulant und stationär, vorgehaltenen Facharztkapazitäten resultiert. Die damit verbundene besondere Konkurrenzsituation der Fachärzte mit den Hausärzten einerseits und den Krankenhäusern andererseits bietet zugleich den Schlüssel zu einer im internationalen Vergleich effizienten Lösung der allgemeinen Verzahnungsproblematik. Zur Integration der Versorgungsprozesse können dabei - erstaunlicherweise - die gleichen Wirkkräfte genutzt werden, die ursprünglich zu deren sektoraler Fragmentierung geführt haben. 3 Veränderungen im stationären und ambulanten Leistungsgeschehen: Psychiatrie Gerhard Buchkremer und Gerhard Längle Die Versorgung psychisch Kranker hat sich den vergangenen 25 Jahren grundlegend verändert. • Durch Enthospitalisierungsmaßnahmen und die Reduktion der Verweil-dauern konnte nahezu die Hälfte der psychiatrischen Klinikbetten abgebaut werden. • Neben die psychiatrischen Fachkliniken traten rund 100 psychiatrische Abteilungen an Allgemeinkrankenhäusern. • Die Zahl der niedergelassenen Psychiater und Neurologen hat sich vervierfacht. • Übergänge zwischen der ambulanten und vollstationären Behandlung wurden in Form von Tageskliniken geschaffen. • Die medizinischen Versorgungseinrichtungen wurden zur besseren Betreuung insbesondere der chronisch Kranken und Behinderten um ein breites Spektrum an ambulanten Diensten und teilstationären Einrichtungen ergänzt. Dies bedingt eine enge Kooperation aller an der Versorgung psychisch Kranker Beteiligten. Die Kliniken sind eingebunden in regionale Versorgungsstrukturen und übernehmen in der überwiegenden Mehrzahl die Vollversorgung für die Region. Die Gruppe der Suchtkranken stellt mittlerweile in vielen psychiatrischen Kliniken 30 - 40% der Gesamtaufnahmen. Stationäre Therapiekonzepte haben sich etabliert. Konzepte zur teilstationären und ambulanten Behandlung insbesondere der Alkoholabhängigen sind in Erprobung, regionale Versorgungsstrukturen im Aufbau. Zusammenfassung Krankenhaus-Report '97 4 Leistungsentwicklung im stationären Bereich: Innere Medizin Jürgen vom Dahl, Alexander Sasse und Peter Hanrath Der medizinische Fortschritt der letzten Jahrzehnte hat zu einer Verbesserung der Diagnostik und einer Spezialisierung in der Inneren Medizin geführt. Die Verlängerung der allgemeinen Lebenserwartung, aber auch die Kostenexplosion im Gesundheitswesen sind Folgen davon. Weil es immer mehr alte Menschen gibt, nimmt auch die Zahl der Patienten mit Herzkrankheiten in den Krankenhäusern zu. Die Herzinsuffizienz ist die häufigste Einweisungsdiagnose bei Patienten über 65 Jahren. Trotzdem ist die Verweildauer in den Krankenhäusern aufgrund der verbesserten Diagnostik und Therapie gesunken, und zwar in der Inneren Medizin von 1991 bis 1995 um 20%. Bei Patienten mit Myokardinfarkt sank die Verweildauer in den letzten 30 Jahren von über vier auf unter zwei Wochen. Die Krankenhaussterblichkeit nimmt stetig ab. Eine wichtige Rolle spielt auch die Zunahme der Herzkatheteruntersuchungen und Koronarinterventionen, deren Zahl sich in den letzten 15 bzw. 10 Jahren verzehnfacht hat. Bei beiden Maßnahmen liegt Deutschland im internationalen Vergleich weit an der Spitze. Katheteruntersuchungen werden auch immer mehr ambulant durchgeführt. Auffallend ist, daß die diagnostischen Maßnahmen immer häufiger ohne therapeutische Konsequenzen bleiben. Hier stellt sich die Frage, ob viele der diagnostischen Untersuchungen überhaupt notwendig waren. 5 Chirurgie im Wandel: Die evolutionären Veränderungen im stationären Leistungsgeschehen Heinrich Geisbe Auch in Zukunft dürften keine nennenswerten Einsparungen von einem Leistungstransfer aus der Klinik in ambulante Behandlungseinrichtungen zu erwarten sein, da insbesondere der medizintechnische Fortschritt zu höheren Anforderungen und Kosten im Krankenhaus führt. In den letzten 15 Jahren hat im hier untersuchten Krankenhaus eine Zunahme der Fallzahlen um 38% stattgefunden, das Durchschnittsalter der behandelten Patienten stieg um rund 10 Jahre und die Verweildauer sank um rund 4 Tage. Eine genaue Analyse zeigt, daß nicht nur mehr Patienten kürzer behandelt werden, sondern vielmehr andere Patienten, andere Krankheitsbilder und zum Teil auch die gleichen Krankheitsbilder anders behandelt werden. Als Folge des medizinischen Fortschritts hat sich das Leistungsspektrum in dieser Zeit grundlegend gewandelt. Zum Beispiel : • arterielle Rekonstruktion statt der früher üblichen Amputation • Gelenkprothetik mit Hüft- und Knieoperationen, die früher nicht möglich waren. Generell wird qualifizierter behandelt als noch vor rund einem Jahrzehnt, „banale“ chirurgische Leistungen sind fast völlig aus dem Krankenhaus verschwunden, so z.B. der Leistenbruch bei Kindern und jungen Erwachsenen. Zusammenfassung Krankenhaus-Report '97 6 Produktivität im Gesundheitswesen: Deutschland mit Nachholbedarf Josef M. E. Leiter Die vorliegende Studie vergleicht die Produktivität der Gesundheitssysteme dreier Länder (USA, Großbritannien und Deutschland). Sie setzt Input (z.B. Personalkapazität, Medikamente, usw.) in Beziehung zum Output (z.B. Gesundheitsresultat, Überlebensjahre, Lebensqualität). Werden zusätzlich die Rahmenbedingungen wie z.B. unterschiedliche Gesundheitssysteme berücksichtigt, so können Ursachen für Ausgabenunterschiede im Gesundheitswesen differenziert betrachtet werden. Exemplarisch wurde für einzelne ausgewählte Erkrankungen die durchschnittliche Produktivität errechnet und ein Ländervergleich durchgeführt. Für das deutsche Gesundheitssystem ergab sich gegenüber Großbritannien ein gemischtes Produktivitätsprofil: Es erreichte bei Gallensteinen und Lungenkrebs eine bessere und bei Brustkrebs eine schlechtere Position. Der Vergleich mit den USA fiel in allen untersuchten Bereichen negativ aus. Der Autor führt diese Unterschiede auf systemimmanente Faktoren wie der Wettbewerbssituation, Leistungsintegration, Trennung zwischen ambulantem und stationären Sektor, etc. zurück und zieht daraus Schlüsse für Reformen im deutschen Gesundheitswesen. 7 Substitutionspotentiale von stationären Leistungen Renée Buck In den jetzigen Zeiten knapperer Ressourcen und resultierender Diskussion um Wirtschaftlichkeitspotentiale im Gesundheitswesen wird offenbar, daß • epidemiologische Daten zur Krankheitslast der Bevölkerung fehlen, • eine Zurückhaltung seitens der Ärzteschaft in der Definition und Abgrenzung von „zumutbaren“ bis hin zu absolut behandlungsbedürftigen Krankheiten besteht, • eine ausreichende Versorgungsforschung bisher nicht etabliert und • die Frage einer optimalen Behandlung im gestuften Versorgungsangebot unter Kostenaspekten überhaupt nicht geklärt ist. Um Rationalisierungsreserven und Wirtschaftlichkeitspotentiale zu erarbeiten, rückt demzufolge immer mehr die Forderung in den Vordergrund, Maßnahmen und Leistungen im Gesundheitswesen an den Ergebnissen, der Wirksamkeit und dem Nutzen zu bemessen. Ziel des hier beschriebenen Modellvorhabens: Das vorgestellte Modellvorhaben (gem. § 275a SGB V) geht der Frage der medizinischen Notwendigkeit und Indikation zur vollstationären Behandlung und der Ermittlung von Substitutionspotentialen in der stationären Versorgung nach. Bei jeder Entscheidung zur Krankenhausaufnahme sind die gestuften Versorgungsmöglichkeiten der Krankenhausbehandlung zu berücksichtigen (ambulante vor der vor-, nach-, teil- und vollstationären Behandlung). Es flossen die von 40 Krankenhäusern aus 11 Bundesländern zur Verfügung gestellten, aggregierten und anonymisierten Daten von insgesamt 63.996 Patienten aus den Jahren 1994/1995 ein. Im Mittelpunkt der Erhebung standen die Fachgebiete Innere Medizin, Chirurgie und Gynäkologie. Ergebnis des Modellvorhabens: Bei mehr als 20 % aller evaluierten Patienten, die vollstationär behandelt wurden, hätte die Aufnahme zum Aufnahmezeitpunkt (die ersten drei stationären Tage) aus medizinischer Sicht vermieden werden können. Im Vordergrund der benannten alternativen Behandlungsmöglichkeiten stehen die weitere ambulante Diagnostik und Therapie, Überweisung zum Facharzt, Nutzung von prä- und teilstationären Behandlungsmöglichkeiten. Zusammenfassung Krankenhaus-Report '97 8 Ambulante und stationäre Versorgung Erfahrungen aus den Niederlanden Theo Dassen Die häusliche Versorgung war in den Niederlanden eine wichtige Grundbedingung für die Verschiebung von Leistungen aus der stationären in die ambulante Pflege und Behandlung. Veränderungen der Finanzierung der Gesundheitsversorgung und technologische Entwicklungen ermöglichten diese Verschiebung. Ein wichtiges Problem dabei ist jedoch die (Dis-)kontinuität, wobei es nicht nur um die richtige Abwägung von informeller und formeller Versorgung geht, sondern auch um eine gute zeitliche Abstimmung und um die Koordination der verschiedenen Disziplinen. Die Einrichtung von Transferstellen und die Entwicklung von Versorgungsprotokollen sind nötig, um die Diskontinuität zu verringern bzw. die Lebensqualität zu erhöhen. Die häusliche Versorgung ist dabei aber nicht nur das Ergebnis einer Verschiebung von Behandlung und Pflege, es beinhaltet auch eine neue Auffassung. Die Patienten werden dabei als pflegebedürftige Kunden angesehen, die selbst entscheiden, was für sie wichtig ist. 9 Die Verbindung von stationärer und ambulanter Versorgung Hans-Jürgen Firnkorn Das Gesetz bietet eine Reihe von Möglichkeiten der Verzahnung ambulanter und stationärer Versorgung, z.B. zu Belegarztwesen, Praxiskliniken, Notdienst, vor- und nachstationärer Behandlung und ambulantem Operieren im Krankenhaus. Bisher steht einigen erfolgreichen Beispielen der Umsetzung noch ein allgemeines Zögern gegenüber. Warum die neuen Kooperationsformen eher vorsichtig genutzt werden hat u.a. folgende Gründe: • Die dreiseitigen Verträge zwischen Krankenkasssen, Vertragsärzten und Krankenhäusern werden nicht von den unmittelbar Interessierten abgeschlossen, sondern von den jeweiligen Verbänden auf Landes- oder Bundesebene. Dies bedeutet, daß nicht die Interessen der unmittelbar Beteiligten, sondern die aller Vertragsärzte, Krankenhäuser und Krankenkassen einer Region, eines Landes oder in ganz Deutschland berücksichtigt werden. Das ergibt sich aus der öffentlich-rechtlichen Organisation der Vertragspartner. Man darf nicht erwarten, daß diese Form ständischer Organisation und Kooperation je die Effizienz aufweisen kann, die bei einer privatrechtlichen Organisationsform der Kooperation möglich wäre, die eben nur private Einzelinteressen, aber nicht das Interesse eines ganzen Standes befriedigt. • Krankenhäuser können das ambulante Operieren nur als „Anstattleistung“, nicht als zusätzliche Leistung anbieten: In dem Ausmaß, in dem sie ambulant operieren, müssen sie auf stationäre Operationsleistungen verzichten. Das ist nicht nur aus professioneller Sicht wenig attraktiv, sondern auch aus finanzieller. • Gute Modelle für den ärztlichen Notdienst sind vorhanden, aber hier liegt das Problem in der Sicherstellung der fachlichen Standards beteiligter Vertragsärzte und in der Wirtschaftlichkeit. Es ist zu erwarten, daß im Zuge eines schärfer werdenden Wettbewerbs die attraktiven Beispiele der Kooperation nachgeahmt werden. Zusammenfassung Krankenhaus-Report '97 10 Zur Überwindung der sektoralen Grenzen Interview mit Staatsministerin Barbara Stamm Barbara Stamm - Michael Arnold Bei der zunehmenden Mittelknappheit stellt sich die Frage, wie die scharfe Grenze zwischen stationärer und ambulanter Versorgung im deutschen Gesundheitswesen überwunden werden kann. Von der Verwirklichung des Grundsatzes „soviel ambulant wie möglich, soviel stationär wie nötig“ erwartet man hohe Einsparungen. In Folge des GSG ist es zu einer Zunahme nicht nur der ambulanten, sondern auch stationärer Leistungen gekommen. Hier ist zu fragen, ob das Folge des - durchaus gewollten - medizinischen Fortschritts ist, oder ob Patienten auch mit unnötigen Untersuchungen belastet werden. Krankenhäuser sollten nicht uneingeschränkt für ambulante Leistungen geöffnet werden, weil sie eher für spezialisierte Medizin zuständig sind. Ambulante Behandlung ist nicht grundsätzlich billiger. Wenn in Krankenhäusern mehr ambulante Leistungen erbracht würden, brächte das nur dann Einsparungen mit sich, wenn diese sich auf das medizinische Notwendige beschränken würden. Weil es hierfür noch keine klaren Handlungsmaximen gibt, ist diese Beschränkung schwierig zu erreichen. Hier ist auch die Wissenschaft gefragt. Eine Verzahnung kann sowohl durch einen Ausbau des Belegarztsystems als auch der Ermächtigung von Krankenhausärzten geschehen. Die Bereiche werden aber immer in großen Teilen getrennt bleiben. Diese sollen miteinander kooperieren. Der Freistaat Bayern ist nicht bereit, den Aufbau ambulanter Kapazitäten in Krankenhäusern finanziell zu unterstützen. Niedergelassene Ärzte erhalten ja auch keine staatliche Förderung. Die Krankenhauskapazitäten sind außer an ökonomischen auch an medizinischen Erfordernissen auszurichten. Soziale Härten (Zunahme des Anzahl der Alleinlebenden) müssen von ambulanten Pflegediensten und Nachbarschaftshilfe aufgefangen werden. 11 Modell für eine personell integrierte ärztlich Versorgung Jörg Hoppe Der bestehende Sicherstellungsauftrag an die ärztliche Selbstverwaltung für die ambulante ärztliche Versorgung sollte auf die ärztlichen Leistungen im stationären Sektor erweitert werden. Diesen Vorschlag stellt der Präsident der Ärztekammer Nordrhein, Prof. Dr. Jörg Hoppe, in seinem Beitrag zur Diskussion. Es geht ihm darum, einen neuen Anlauf zur Lösung des trotz jahrelanger Bemühungen um Reformen nur unzureichend gelösten Problems der besseren „Verzahnung“ der „Integration“ zwischen den Leistungssektoren zu initiieren. Eine Chance hierzu bietet das zum 1. Juni 1997 in Kraft getretene 2. NOG, das es erlaubt, neue Strukturen zu erproben. Dabei sieht Hoppe weder staatliche Eingriffe noch Wettbewerbslösungen als erfolgversprechend an. Vielmehr setzt er auf das bisher im deutschen Gesundheitswesen erfolgreiche Zusammenspiel der ärztlichen Selbstverwaltung mit der Selbstverwaltung der Krankenkassen. Zusammenfassung Krankenhaus-Report '97 12 Disease Management - ein Überblick und 13 Disease Management am Beispiel der Dialyse - eine Projektbeschreibung Karl W. Lauterbach und Jürgen Tacke Unter Disease Management versteht man den Ansatz, die Ergebnisse medizinischer Behandlung (genannt „Outcomes“) zu bewerten. Die drei entscheidenden Fragen sind: 1. Welches klinische Ergebnis wurde erzielt? (klinische Outcomes) 2. Wie ist die Lebensqualität des Patienten? (patientenorientierte Outcomes) 3. Welchen Kosten wurden verursacht? (ökonomische Outcomes) Die Auswertung der Daten bezieht sich jeweils auf eine einzelne Erkrankung. Die Bedeutung des Disease Management liegt darin, daß durch Quantifizierung der Outcomes ein steuernder Effekt auf das Gesundheitswesen ausgeübt wird. Hiermit sollen die Kosten der Behandlung gesenkt und ihre Qualität verbessert werden. Im deutschen Gesundheitswesen hat das Modell Disease Management allerdings mit der mangelnden Transparenz und mit den Einzelinteressen der Beteiligten zu kämpfen. Zur Methode: Die einzelnen Schritte sind Dokumentation beim Leistungserbringer automatischer Datentransfer - Statistische Analyse - Definition von Behandlungsleitlinien. Disease Management am Beispiel der Dialyse Am Beispiel der Dialyse beschreiben die Autoren in einem gesonderten Kapitel ein konkretes Projekt. Die Dialyse bietet sich an, weil die Rahmenbedingungen für das Disease Management erfüllt sind: Es liegt eine chronische Erkrankung vor (terminale Niereninsuffizienz) vor, die häufig vorkommt und hohe Kosten verursacht. Outcomes und Prozesse der Dialyse-Behandlung werden mittels Disease Management gemessen mit dem Ziel, die medizinische Versorgung der Patienten zu verbessern. Indikatoren sind z.B. Mortalität, Überlebenszeiten, Lebensqualität und Kosten. Studien dieser Art sind sehr aufwendig und bedürfen einer sorgfältigen Planung. Es ist zu hoffen, daß die zahlreichen methodischen Probleme überwunden werden können und am Ende die Patienten und die Partner im Gesundheitswesen von diesem Projekt profitieren können. 14 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 1995 Christopher Gräb In dem Beitrag werden Ergebnisse der amtlichen Krankenhausstatistik über die Grunddaten und Kosten der Krankenhäuser insbesondere im Vergleich zwischen den Bundesländern dargestellt. 1995 gab es in Deutschland 2 325 Krankenhäuser mit über 609 000 Betten. Dies waren 12 Krankenhäuser und 9 000 Betten weniger als 1994. Die Zahl der vollstationär behandelten Patienten nahm gegenüber dem Vorjahr um 2,6 % auf 15,0 Millionen zu. Gleichzeitig hat sich die durchschnittliche Verweildauer der Patienten auf 12,1 Tage verkürzt (-0,5 Tage). Trotz des erneuten Kapazitätsabbaus waren in den Krankenhäusern mit 1,16 Millionen Personen 15 000 oder 1,3 % mehr beschäftigt als im Jahr davor. Gegenüber 1994 sind 1995 die Gesamtkosten der Krankenhäuser um 5,5 % auf 101,7 Mrd. DM gestiegen. Die Zunahme betrifft sowohl die Personalkosten (+ 5.4 %) als auch die Sachkosten (+ 5,9 %). Die bereinigten Kosten je vollstationär behandeltem Fall betrugen durchschnittlich 6 238 DM und je Pflegetag 515 DM. Zusammenfassung Krankenhaus-Report '97 15 Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1995 Ergebnisse aus der Krankenhausdiagnosestatistik 1995, einschließlich neuer Ergebnisse aus der Auswertung der 10 %-Stichprobe Matthias Reister Im Beitrag „Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1995“ werden die Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik für das Berichtsjahr 1995 präsentiert. Der Beitrag enthält auch zusätzliche Auswertungen, die über die standardmäßig vorliegenden Ergebnisse hinausgehen. Bei 2,4 Millionen der insgesamt 14,8 Millionen Behandlungsfälle im Krankenhaus war eine Krankheit des Kreislaufsystems der Behandlungsanlaß. Die durchschnittliche Verweildauer aller Patienten betrug 12,5 Tage. Wie eine genaue Analyse der Verweildauer zeigt, verließen allerdings fast 1,3 Millionen Patienten bereits nach einem Tag das Krankenhaus. Erstmals werden die Behandlungsfälle differenziert nach Alter und Diagnosen für zwei einzelne Fachabteilungen dargestellt. Auch wird der Frage nachgegangen, in welchen Krankenhäusern bestimmte Diagnosen verstärkt behandelt werden. Des weiteren erfolgt eine Untersuchung der Patientenwanderungen zwischen den Ländern. 16 Krankheitsbedingte Fehlzeiten in Krankenhäusern Christian Vetter Der größte Kostenfaktor im Krankenhausbereich sind die Personalkosten. Daher sind Anstrengungen zur Senkung der Lohnnebenkosten in diesem Bereich von besonderer Bedeutung. Ein nicht unerheblicher Teil dieser Kosten entsteht durch krankheitsbedingte Fehlzeiten. Um ein umfassendes Bild von der gesundheitlichen Lage der Mitarbeiter in Krankenhäusern zu erhalten, hat das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) die Krankmeldungen von 1645 Krankenhäusern analysiert. Jeder Krankenhausmitarbeiter (AOK-Mitglieder) war 1996 im Durchschnitt drei Wochen (21,5 Kalendertage) krank. Die volkswirtschaftlichen Kosten der Arbeitsausfälle durch Arbeitsunfähigkeit in deutschen Krankenhäusern betrugen ca. 3,7 Milliarden DM. Im Vergleich zu den übrigen Branchen war der Krankenstand in den Krankenhäusern (5,9 %) überdurchschnittlich hoch. Erfahrungen aus von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) initiierten Modellprojekten zeigen, daß sich der Krankenstand in Krankenhäusern durch gezielte Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Organisationsentwicklung reduzieren läßt. Voraussetzung ist eine genaue Kenntnis der Gesundheitsrisiken und Krankheitsschwerpunkte. Die meisten Arbeitsunfähigkeitstage wurden durch Muskel- und Skeletterkrankungen verursacht. 1996 ging fast jeder dritte Ausfalltag (28,1%) auf diese Krankheitsart zurück. Bei den Muskel- und Skeletterkrankungen dominieren die Rückenerkrankungen (58 %). Der Anteil der Muskel- und Skeletterkrankungen und psychischer Erkrankungen am Krankenstand ist in den Krankenhäusern deutlich höher als in den übrigen Branchen. Forschungsergebnisse weisen darauf hin, daß dies auf arbeitsbedingte Belastungen zurückzuführen ist. Zusammenfassung Krankenhaus-Report '97 17 Verlagerungspotentiale im Krankenhaus - Eine statistische Annäherung Bettina Gerste In welchem Umfang könnten Fälle aus dem stationären in den ambulanten Bereich verlagert werden? Anhand unterschiedlicher Herangehensweisen oder Indikatoren wird versucht, Verlagerungspotentiale in Krankenhäusern im Jahr 1996 zu beziffern. Im Vordergrund stehen Verweildauerreduzierungen und die Bestimmung von Fehlaufnahmen. Verweildauer: Verlagerungspotential besteht besonders bei Patienten, die gegen Ende ihres Krankenhausaufenthaltes nur noch sehr wenig pflegerische Betreuung benötigen. Minimalen Pflegeaufwand in den letzten fünf Tagen des Klinikaufenthaltes verursachen 15,2% aller vollstationären Fälle. Seit 1993 ist deren Anteil um 8,9 Prozentpunkte zurückgegangen. Hierin ist gut zu erkennen, daß die Kliniken mit der Verweildauerreduzierung am Ende des Aufenthaltes angesetzt haben. Es findet sich aber auch der deutliche Hinweis, daß noch immer Potentiale zur weiteren Verkürzung stationärer Aufenthalte bestehen. Unter der Annahme, daß bei diesen Fällen die Entlassung um zwei Tage vorgezogen werden kann, ergäbe sich eine Reduzierung der Gesamtpflegetage um 2,9%. Patienten, die in den letzten Tagen ihres Klinikaufenthaltes kaum noch Pflege benötigen, sind besonders häufig in kleinen Kliniken zu finden. Kurzlieger: Der Kurzliegeranteil (1-3 Tage Verweildauer) mit minimalem Pflegeaufwand liegt bei 5,2% oder 0,9% aller Pflegetage und hat sich seit 1993 kaum verändert. Die häufigsten Krankheitsarten bei diesen Fällen sind z.B. Allgemeine Symptome wie Schwindel und Schlafstörung oder Sonstige Formen chronischer ischämischer Herzkrankheiten. Der Anteil an „pflege-leichten“ Kurzliegern steigt in einzelnen Kliniken auf über 50% aller Fälle. Ausgewählte Diagnosen: Bestimmte Diagnosen bergen ein höheres Substitutionspotential als andere, das zeigen Ergebnisse einer MDS-Studie, die in Kapitel 7 vorgestellt wird. Berechnungen, die an deren Ergebnisse anknüpfen, weisen - rein statistisch betrachtet jeden 10. Patienten in Chirurgie und Innerer Medizin als ambulant behandelbar aus. 18 Krankenhaus-Directory: Verlagerungspotentiale Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report '98 Krankenhaus-Report '98 Schwerpunkt: Überkapazitäten im Krankenhaus 1 Zur Entstehung von Überkapazitäten im stationären Bereich Jörg-Dietrich Hoppe 2 Hochschulpolitik: Ausbau der medizinischen Ausbildungsstätten und Qualität der Ausbildung Hermann Heimpel und Markus Gulich 3 Die historischen Wurzeln der Überkapazitäten in der ambulanten Versorgung Gerhard Brenner 4 Gibt es das: Bedarfsgerechtigkeit? Michael Arnold 5 Bedarf und Überkapazität im Gesundheitssystem Fritz Beske und Claus Michel 6 Anreize für den Abbau von Überkapazitäten Gerhard Knorr 7 Krankenhaus-Planung und Planungsgrundlagen Ernst Bruckenberger 8 Neuorientierung der Krankenhausplanung - Staatlicher Dirigismus versus Wettbewerbselemente im Finanzierungssystem Hans-Heinrich Rüschmann 9 Krankenhaus-Betriebsvergleiche - ein analytischer Ansatz Matthias Staat 10 Konzentration im Krankenhaussektor: Management muß umdenken Karl Krista und Matthias Berndt 11 Stationäre Überversorgungsstrukturen in Berlin Werner Spikofski 12 Mechanismen der Verlagerung von Kapazitäten einer psychiatrischen Großklinik in die Region Gwendolin Ropers, Jürgen Bongers, Karl-Peter Röhl, Elmar Spancken 13 Wer will schon im Krankenhaus sterben? Die Sterbekostendebatte anders gesehen Hilke Brockmann 14 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 1996 Christopher Gräb 15 Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1996 Matthias Reister 16 Operationshäufigkeit in Krankenhäusern Bettina Gerste 17 Krankenhaus-Directory: Preise der Fachabteilungen Zusammenfassung Krankenhaus-Report '98 Krankenhaus-Report '98 Schwerpunkt: Überkapazitäten im Krankenhaus (hrsg. von Michael Arnold und Dieter Paffrath. Erschienen bei Gustav Fischer, Stuttgart, Jena, Lübeck, Ulm, 1998) 1 Zur Entstehung der Überkapazitäten im stationären Bereich Jörg-Dietrich Hoppe Die Trennung des ambulanten und stationären Sektors im deutschen Gesundheitssystem ist historisch gewachsen. Die Krankenhäuser haben sich aus „Siechenheimen“ entwickelt, deren Aufgabe die Krankenpflege war, nicht etwa die Versorgung mit ärztlichen Leistungen. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts änderte sich dies, bedingt durch den medizinischen Fortschritt, und die ärztliche Versorgung trat in den Vordergrund. Die nach dem Zweiten Weltkrieg beginnende Krankenhausgesetzgebung ging noch immer davon aus, daß eine Rundum-Krankenhausversorgung für alle zur Verfügung stehen muß. Mechanismen wie das Selbstkostendeckungsprinzip führten zur Kostenexplosion. Die Zahl der Krankenhausärzte verdreifachte sich von 1960 bis 1980 innerhalb von 20 Jahren. Immer mehr Assistenzärzte wurden zu Spezialisten ausgebildet. Eine Ausbildung zum Allgemeinarzt gab es am Krankenhaus wegen der dortigen Abteilungsstruktur nicht, Dauerstellungen erhielten nur die Chefärzte, so daß sich immer mehr Fachärzte in freier Praxis niederließen. Diese rüsteten ihre Praxen mit der neuesten Medizintechnik hoch, was durch die Einzelleistungsvergütung unterstützt wurde. Der Gesetzgeber ermöglichte es 1976 schließlich, überversorgte Gebiete für die Niederlassung zu sperren. Die Kassenärztlichen Vereinigungen betrieben diese Politik, weil Gewerkschaften und Krankenkassen propagierten, die fachärztliche Versorgung mehr an die Krankenhäuser zu verlagern und damit die freie Arztwahl der Patienten einzuschränken. Versuche, die Krankenhausärzte ähnlich wie die Kassenärzte genossenschaftlich zu organisieren scheiterten jedoch, so daß sich die Situation bis heute verfestigen konnte: immer weniger nichtspezialistische ärztliche Versorgung, immer mehr Fachärzte sowohl im ambulanten Bereich als auch im Krankenhaus. Die kostenträchtige Konsequenz ist eine doppelte Ausrüstung mit Medizintechnik und nur zu oft einen doppelte Belastung der Patienten. 1 Zusammenfassung 2 Krankenhaus-Report '98 Hochschulpolitik: Ausbau der medizinischen Ausbildungskapazitäten Hermann Heimpel und Markus Gulich Angesichts der Entwicklung, der wissenschaftlichen Erkenntnis und der Wandlung der Anforderungen an heutige und zukünftige Ärzte ist es unzweifelhaft, daß sich die Struktur der medizinischen Ausbildungsstellen dem notwendigen Wandel der medizinischen Ausbildung anpassen muß. Angesichts der bereits heute hohen Zahl der Ärzte in Deutschland und den nach wie vor zu hohen Zahlen neu approbierter Ärztinnen und Ärzte ist kein quantitativer, sondern allein ein qualitativer Ausbau notwendig. Dabei sind Entwicklungen im Bereich der Kliniken und großen Krankenhäuser zu berücksichtigen, die Folge ökonomischer und struktureller Veränderungen der Gesunheitsversorgung sind. So lassen sich in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten einschneidende Veränderungen des Patientenspektrums , der Bettenzahl und der Liegezeit, sowie des Betriebsablaufs im stationären und ambulanten Bereich der Universitätskliniken feststellen. Sie müssen bei der Weiterentwicklung der Struktur der medizinischen Ausbildungstätten ebenso berücksichtigt werden wie die zukünftigen Anforderungen an die ärztliche Ausbildung selbst. In diesem Kapitel werden zwei grundlegende Modelle einer Strukturanpassung diskutiert, die „Medizinische Fakultät neuen Zuschnitts“ und die „Netzwerk-Fakultät“. Während im erstgenannten Modell die Universitätsklinik mit Strukturanpassungen , welche die effektive und effiziente Durchführung der medizinischen Ausbildung gewährleisten,weiterhin die Aufgaben der Lehre übernimmt, bildet sie im zweitgenannten Modell das Zentrum eines Netzwerkes einer größeren Anzahl von Institutionen, die regional und überregional an der medizinischen Ausbildung beteiligt werden. Zwischen diesen Polen eines Kontinuums werden die Fakultäten nach ihren eigenen Voraussetzungen und Schwerpunkten eigene realisierbare Wege suchen müssen. 3 Die historischen Wurzeln der Überkapazitäten in der ambulanten Versorgung Gerhard Brenner 1960: Das Bundesverfassungsgericht urteilt, die Zulassung von Kassenärzten nach festen Arzt/Einwohner-Richtzahlen sei verfassungswidrig. 1965-1975: Niederlassungsfreiheit und Beseitigung des vielerorts beklagten Ärztemangels sowie Einführung der Einzelleistungsvergütung. In der Folge ungeheures wirtschaftliches Wachstum der Arztpraxen. Die Gebührensätze werden jährlich an die Preisentwicklung angepaßt, neue Leistungen werden integriert, die Ärzte erbringen immer mehr Leistungen. 1975-1985: Die durch die Ölkrise verursachte wirtschaftliche Rezension löst eine kritische Diskussion der Ausgaben der Krankenkassen und der Ärzteeinkommen aus. Die ersten Kostendämpfungsgesetze werden verabschiedet. Die Kassen fordern eine einnahmenorientierte Ausgabenpolitik. 2 Zusammenfassung Krankenhaus-Report '98 Der Einheitliche Gebührenmaßstab (EBM) vereinheitlicht die Bewertung ärztlicher Leistungen. Sinkende Punktwerte durch wachsende Arztzahlen. Dennoch bleiben Niederlassungsfreiheit, Freiberuflichkeit und Selbstverwaltung. 80er Jahre: Es gibt immer mehr Spezialisten und dadurch mehr Überweisungen zu und Primärinanspruchnahme von Fachärzten und dadurch ein starkes Punktzahlwachstum durch steigende Leistungsmengen. Immer neue diagnostische Verfahren tragen zum überproportionalen Wachstum bei. Die Kostendämpfungspolitik soll eine Verlagerung vom stationären in den ambulanten Sektor bewirken, um Krankenhauskosten einzusparen. Dies gelingt aber nicht, weil nicht gleichzeitig Krankenhauskapazitäten abgebaut wurden und durch die Honoraranreizsysteme beide Bereiche Zuwächse haben. 1985-1995: Die Grundlohnsummenanbindung wird vertraglich vereinbart. Ärztliche Leistungen werden neu bewertet (EBM-Reform), die Beitragssatzstabilität der Kassen zum Gesetz (Gesundheitsreformgesetz), die Globalbudgetierung eingeführt (Gesundheitsstrukturgesetz). Das Probleme der Kapazitätsplanung und Angebotssteuerung bleibt ungelöst. 4 Gibt es das: Bedarfsgerechtigkeit? Michael Arnold Das Bemühen, im kollektiv finanzierten medizinischen Versorgungssystem eine hohe „Bedarfsgerechtigkeit“ zu erreichen, ist gerechtfertigt, wenn dadurch eine größere Effizienz zu erwarten ist. Die Besonderheiten bei der Finanzierung des Systems und bei den Modalitäten seiner machen es jedoch unmöglich, daß sich wie im üblichen Markt ein Bedarf konkretisiert, der sich aus der Nachfrage des Konsumenten ergibt. Als objektive – d.h. als eine von den Rahmenbedingungen unabhängige, nur von Patientenbedürfnissen und dem Stand der medizinischen Wissenschaft bestimmte – Größe ist der Bedarf nicht zu definieren. Entscheidend für sein Zustandekommen ist die Bedürftigkeit auf Seiten des Patienten, die durch das Urteil der Leistungserbringer festgestellt wird. Daraus entsteht wiederum eine Nachfrage, die sich als Bedarf konkretisiert. Das zur Deckung dieses Bedarfs erforderliche Angebot bildet sich je nach der Verfügbarkeit an finanziellen und personellen Ressourcen und ist mitbestimmt von den Wertvorstellungen einer Gesellschaft. Ob Nachfrage und Angebot im Gleichgewicht sind, kann nicht am Preis abgelesen werden, der ja im üblichen Markt die Knappheit eines Wirtschaftsgutes anzeigt. Im medizinischen Versorgungssystem können als Hinweis auf tendenziell bedarfsgerechte Kapazitäten einzig die Wartelisten und Wartezeiten gesehen werden, die unter dem Gesichtspunkt der Versorgungsgerechtigkeit allerdings höchst unerwünscht sind. 3 Zusammenfassung 5 Krankenhaus-Report '98 Bedarf und Überkapazität im Gesundheitssystem Fritz Beske und Claus Michel Der Zusammenhang zwischen Gesundheitsergebnissen und Ressourceneinsatz im Gesundheitssystem ist facettenreich und entzieht sich einer Nutzung für planerische Zwecke. Gleichwohl zeigt sich, daß der Ressourceneinsatz in Deutschland, trotz vergleichbarer Gesundheitsergebnisse, denjenigen in Vergleichsländern übersteigt. Das Netz ärztlicher Versorgung ist dichter geknüpft als in Dänemark, Frankreich, Kanada, den Niederlanden, Schweden, der Schweiz, Großbritannien und den USA. Die Zahl der Krankenhausbetten ist hoch. Verweildauervergleiche zeigen, daß Aufenthalte im Krankenhaus in Deutschland überdurchschnittlich lang sind. Der internationale Vergleich zeigt auch, daß der Anteil des stationären Sektors an den Gesundheitsausgaben in Deutschland niedriger ist als in den anderen Ländern. Auch zwischen den Bundesländern bestehen Disparitäten in der Versorgungsdichte. Die Bettenziffern und die Zahlen der Krankenhausärzte und niedergelassenen Ärzte variieren zwischen den Ländern. Überdurchschnittlich gut versorgt sind vor allem die Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg. Überlegungen zur Angebotskapazität setzen die Kenntnis der Struktur medizinischer Versorgung voraus. Der Anteil niedergelassener Fachärzte an der spezialärztlichen Versorgung in einigen besonders wichtigen Gebieten liegt in Deutschland bei mehr als 50 Prozent. Dabei ist offen, wie die fortschreitende medizinische Spezialisierung vor dem Hintergrund der starren Trennung in Versorgungssektoren organisatorisch bewältigt werden wird. 6 Anreize für den Abbau von Überkapazitäten Gerhard Knorr Der Beitrag stellt mögliche Handlungsinstrumente zum Abbau von Überkapazitäten im stationären Bereich aus der Sicht der obersten Krankenhausplanungsbehörde vor. Zunächst muß die Bedarfsnotwendigkeit und davon ausgehend der Umfang der Überkapazitäten festgestellt werden. Bedarfsnotwendig sind die Kapazitäten, die zur Versorgung krankenhausbehandlungsbedürftiger Fälle notwendig sind. Zu bedenken ist allerdings, daß ein Bettenabbau oder eine Reduzierung des Umfangs der Leistungen, d.h. der Verweildauer oft zu einer Leistungsverdichtung führen , was wiederum höhere Kosten bedeuten kann und damit das Gegenteil der gewünschten Kostenreduzierung erreicht. Die Planungsbehörde kann Kapazitätsanpassungen „zwangsweise“ durchsetzen. Hierzu muß das Leistungsgeschehen des jeweiligen Krankenhauses überprüft und in Hinblick auf einen Auslagerung in den ambulanten Bereich bewertet werden. Die Krankenkassen als Kostenträger können z.B. Versorgungsverträge kündigen oder nur bestimmte Leistungen erstatten. Ein freiwilliger Kapazitätsabbau muß durch Anreize gefördert werden. Möglich sind z.B. Ausgleichszahlungen für die Umwidmung von Betten in den Rehabereich oder den Abbau von Fehlbelegungen. Eine andere Möglichkeit wäre, mit den vorhandenen Kapazitäten mehr Patienten zu behandeln. Die Selbstverwaltung des Kranken4 Zusammenfassung Krankenhaus-Report '98 hauses kann Anreize setzen, bestimmte Leistungen ambulant statt stationär zu erbringen, z.B. das ambulante Operieren fördern und Räume dafür zur Verfügung stellen. Schließlich sollte der Gesetzgeber die Vernetzung des stationären mit dem ambulanten Bereich fördern. Krankenhausärzte könnten z.B. ermächtigt werden, vertragsärztlich tätig zu werden. Umgekehrt sollten niedergelassene Ärzte Einrichtungen des Krankenhauses mitbenutzen können. 7 Krankenhaus-Planung und Planungsgrundlagen Ernst Bruckenberger Die Gestaltungsfreiheit der Vertragsparteien über die Leistungsstruktur, die freie Mengendisposition der Krankenhäuser ab 1999 sowie die vorgesehenen künftigen Vergütungsregelungen reduzieren drastisch die Planungssicherheit der Länder für die von ihnen zu finanzierenden Baumaßnahmen. Die Steuerung von Krankenhausleistungen über eine angebotsorientierte Krankenhausplanung oder über Vergütungsregelungen sind zwei einander ausschließende Prinzipien. Die Gefahr von Fehlinvestitionen als Folge der dualistischen Finanzierung wird unter diesen Voraussetzungen zwangsläufig zunehmen. Ein Einzelleistungssystem in Form von Fallpauschalen nach dem Vereinbarungsprinzip bzw. nach dem „Einkaufsmodell„ steht tendenziell einer dualistischen Finanzierung entgegen.. Der Gesetzgeber wird dieser Tatsache Rechnung tragen müssen, will er eine Chaossituation vermeiden. Die derzeit feststellbare Entwicklung legt es deshalb nahe, die Finanzierungsverpflichtung der Länder auf die mittel- und langfristigen Investitionen – möglicherweise in Form einer Zuschußfinanzierung - zu begrenzen und die kurzfristigen Anlagegüter über die Vergütung, d.h. durch die Krankenkassen zu finanzieren. Der Zusammenhang zwischen der Leistungserbringung und dem dafür notwendigen Anlagegut ist dort am größten. Unter diesen Voraussetzungen wäre auch die notwendige Letztverantwortung der Länder für die Sicherstellung der stationären Krankenversorgung im Interesse der Daseinsvorsorge zu rechtfertigen. Während bei der gesetzlich vorgegebenen angebotsorientierten Krankenhausplanung der Länder nach wie vor der sektorenbezogene Ansatz Planungsgrundlage ist, beginnen sich unter dem Einfluß der Diskussion über neue Vergütungsformen bereits kurzfristig sektorenübergreifende Lösungen (z.B.Krankenhaus/Rehaeinrichtung) abzuzeichnen, ohne daß die rechtlichen Voraussetzungen der Leistungserbringung in den einzelnen Versorgungssektoren geändert wurden. Ebenso wurden bisher keine Planungskompetenzen der Länder für andere Versorgungssektoren geschaffen, obwohl die Neigung und die Forderung auch dort mitzugestalten, laufend zunimmt. . 5 Zusammenfassung 8 Krankenhaus-Report '98 Neuorientierung der Krankenhausplanung - Staatlicher Dirigismus im Planungssystem versus Wettbewerbselemente im Finanzierungssystem Hans-Heinrich Rüschmann Der Anbietermarkt für Krankenhausleistungen hat sich von einem kapazitätsorientierten und weitgehend starren System hin zu einem wettbewerbsorientierten Markt entwickelt. Diese Entwicklung ist maßgeblich durch die geänderte Gesetzgebung der Krankenhausfinanzierung sowie das Bemühen einzelner Marktteilnehmer zur Durchführung innovativer Modellvorhaben beeinflußt worden. Im Vergleich der Systeme zeigt sich, daß durch Wettbewerb Kräfte und Ideen von den Marktteilnehmern freigesetzt und zielgerichtet zum Wohle des Patienten umgesetzt werden. Dieser positiven Entwicklung darf sich die Politik nicht verschließen; sie wird daher die wichtigen Rahmenbedingungen für eine volkswirtschaftlich sinnvolle Entwicklung setzen. Dazu gehört, daß die Planung der Krankenhauskapazitäten leistungsorientiert mit der Maßgabe erfolgt, daß wettbewerbswirtschaftliche Elemente greifen können. Die Krankenhausplanung wird ihren Charakter von einer dirigistischen Planvorgabe hin zu einer indikativen Rahmenplanung ändern. Die konkrete Ausgestaltung der Kapazitäten an akutstationären Einrichtungen ist den Marktteilnehmern zu übertragen. Der Sicherstellungsauftrag verbleibt dagegen beim Land. 9 Krankenhaus-Betriebsvergleich – ein analytischer Ansatz Matthias Staat Die Analyse greift vorhandene Probleme bei der gesetzlich vorgeschriebenen Evaluation der relativen Effizienz von Krankenhäusern auf. Das verschiedentlich angewendete Benchmarking führten aus der Sicht von Vertretern der bewerteten Häuser zu Vergleichen von "Äpfeln mit Birnen". Zur Lösung dieser Evaluationsproblematik wird die Verwendung der Data Envelopment Analysis vorgeschlagen. Die bereits für verschiedene Studien über das Gesundheitswesen erfolgreich angewendete Methode läßt sich als verallgemeinerter Ansatz des Benchmarking interpretieren, der die Berücksichtigung von Besonderheiten einzelner Häuser, die für deren Produktivität und Kostenstruktur relevant sind, in flexibler Weise erlaubt. Die Untersuchung von Abteilungen der Inneren Medizin sowie der Chirurgie von Häusern der Grund- und Regelversorgung mit den in den Krankenhaus-Reports der Jahre 95 und 96 enthaltenen Daten ergibt eine durchschnittliche Effizienz von über 85% für die untersuchten Häuser, obwohl bei Verwendung isolierter Benchmarks Unterschiede von über 300% in den Daten nachweisbar sind. Dies läßt ein durchschnittliches Einsparpotential von gut 10% als realistisch erscheinen. Fallbeispiele für Häuser der Grundversorgung weisen lange Verweildauern im Bereich der Inneren Medizin als Grund für die Ineffizienz der Häuser nach. 6 Zusammenfassung Krankenhaus-Report '98 10 Konzentration in Krankenhaussektor: Management muß umdenken Karl Krista und Matthias Berndt Mit dem Wachstum überregionaler, professionell gemanagter Klinikketten geraten öffentlich-rechtliche Krankenhäuser zunehmend in Bedrängnis. Um sich in diesem wettbewerbsintensiven Umfeld erfolreich zu behaupten, brauchen diese Häuser einen regelrechten Leistungssprung: Aufbauend auf einem hohen operativen Leistungsniveau, müssen sie sich durch einzigartige Angebotsstrukturen ein Profil erarbeiten, mit dem sie sich auch gegenüber den großen Wettbewerbern behaupten können. Unabdingbare Voraussetzungen dafür sind • ein schlagkräftiges Führungsteam, dem es gelingt, die bisher so vielfältigen Interessen autonomer Einheiten innerhalb des Hauses hinter einer gemeinsamen Zielsetzung zu vereinen • ein hohes, aber nicht unerreichbares – und vor allem konkret quantifiziertes – Anspruchsniveau, das vorgibt, wo sich das Haus innerhalb einer festgelegten Zeitspanne in puncto medizinische Qualität und finanzielles Ergebnis positionieren will • sorgfältige ausgearbeitete Verbesserungsprogramme, die zu diesem Anspruchsniveau hinführen • interne "Spielregeln", welche unkooperatives oder gar blockierendes Verhalten Einzelner verhindern. • in Summe also ein tiefgreifender Kulturwandel. Die Träger öffentlich-rechtlicher Krankenhäuser stehen damit vor der wahrscheinlich größten Herausforderung ihrer jungen Geschichte. So mancher mag in dieser Situation versucht sein, größere Entscheidungen hinauszuzögern und auf bessere Zeiten zu hoffen. Doch nur wer sich umgehend der Herausforderung stellt, wird auch künftig seiner wichtigsten Aufgabe nachkommen können: den Patienten seiner Region eine medizinische Versorgung auf hohem Niveau zu bieten. 11 Stationäre Überversorgungsstrukturen in Berlin Werner Spikofski Die besonderen historischen Bedingungen haben in beiden Teilen Berlins dazu geführt, daß erhebliche Überkapazitäten entstehen konnten: Berlin war als Standort mehrerer Universitäten eine Medizin-Hochburg, wobei beim Aufbau des entsprechenden Hochleistungsangebots im Falle des Westteils Konzessionen gegenüber der „Frontstadt“ eine Rolle spielten. Ost-Berlin hatte als Hauptstadt der DDR ebenfalls eine herausragende Stellung. Durch diese Entwicklung ergab sich der Stand von heute: 7 Zusammenfassung Krankenhaus-Report '98 Die Berliner Krankenhausversorgung • • • • ist in den Spitzenangeboten unverhältnismäßig ausgeprägt behandelt Patienten überdurchschnittlich lange, weist dazu noch unverhältnismäßig hohe Kosten aus und wird in weitaus höherem Maße als in anderen Bundesländern von den Krankenversicherten in Anspruch genommen mit der Folge, daß die Krankenkassen durch die hohen Ausgaben unverhältnismäßig belastet werden. 75% der Krankenhäuser sind der Schwerpunkt- und Zentralversorgung zuzurechnen. 1996 betrug die Verweildauer in Berlin 14,5 Tage, das sind 3,1 Tage länger als der Bundesdurchschnitt. Mit 83,1 Betten je 10.000 Einwohner hatte Berlin beinahe 10 Betten mehr als der Durchschnitt, die Fallkosten lagen mit 9506 DM um 53% höher (Bund: 6209 DM). Auch die Personalausstattung ist in Berliner Krankenhäusern üppig: Das Berliner Personal betreut im Schnitt 11,4 Fälle, der Bundesdurchschnitt liegt bei 17,3 Fällen. Die gesetzlichen Krankenkassen haben gemeinsam mit dem Berliner Senat ein Sofortprogramm beschlossen, das durch Budgetabsenkungen in den nächsten zwei Jahren 429 Mio. DM einsparen und die Krankenkassenbeiträge mittelfristig stabil halten soll. 12 Mechanismen der Verlagerung von Kapazitäten einer psychiatrischen Großklinik in die Region Gwendolin Ropers, Jürgen Bongers, Karl-Peter Röhl, Elmar Spancken Am Beispiel der Rheinischen Kliniken Bedburg-Hau wird gezeigt, wie die Verlagerung von der stationären in die ambulante Versorgung erreicht werden kann, welche Anreize dazu geeignet sind, welche Mechanismen dabei greifen und welche Rolle die Mitarbeiter dabei spielen. Die Klinik hat sich innerhalb von 8 Jahren um 633 Betten verkleinert und durch die Schaffung von Außenwohngruppen und Tagesklinikplätze dezentralisiert. Auf dem Klinikgelände wurde Platz für differenzierte Betreuungs- und Behandlungsangebote geschaffen. Finanzieller Anreiz waren Investitionsmittel von 70,5 Millionen für die Rheinischen Kliniken für die Schaffung der baulichen Voraussetzungen. Organisatorisch und strukturell war es notwendig, geförderte Betten in nicht geförderte umzuwandeln. Wichtig war auch die enge Kooperation mit den freien Trägern und Anbietern in der Region. Durch die Enthospitalisierung konnten im Gegenzug Einsparungen erzielt werden. Außerdem mußten die Aufwendungen reduziert werden, indem freigewordenen Geländeteile vermarktet und die Gebäudenutzung optimiert wurden. Die Mitarbeiter erhielten mehr Entscheidungskompetenz und waren durch einen projektorientierten, hierarchieübergreifenden Führungsstil motivierter. Ein größerer Stellenabbau konnte bisher durch verschiedene Umschichtungen verhindert werden, allerdings ist für die Zukunft mit einem Personalabbau zu rechnen. Die Begleitforschung zur Qualitätssicherung zeigte, daß sich die Lebensqualität der Patienten durch die neuen Wohnformen deutlich gebessert hat, zumal bei der Enthospitalisierung das Prinzip der Freiwilligkeit eingehalten wurde. 8 Zusammenfassung Krankenhaus-Report '98 13 Wer will schon im Krankenhaus sterben? Die Sterbekostendebatte anders gesehen Hilke Brockmann Das letzte Lebensjahr produziert für Gesundheitsökonomen zu hohe und zu ineffektive Kosten, repräsentiert für Mediziner den verlorenen Kampf um einen Patienten und wird von dem Sterbenden oft als eine längere, schmerzhafte und von Hoffnungslosigkeit überschattete Zeit erfahren. Drei Akteure, drei unterschiedliche Perspektiven und drei Lösungsvorschläge. Die von Ökonomen lancierte Altersrationierung wird in diesem Beitrag verworfen. Denn Altersrationierungen untergraben das essentielle Vertrauen der Versicherten. Um wirklich Kosten einzusparen, müßten die teuren Leistungen bei den 60- und 70jährigen beschnitten werden, das sind aber gerade die schwerwiegenden Krankheitsfälle, gegen die sich Menschen versichern. Mittelfristig ist zu erwarten, daß eine Altersrationierung die Intensivierung von Behandlungen unterhalb der festgesetzten Altersgrenze auslöst. Alles andere widerspräche der ärztlichen Behandlungslogik. Einen Ausweg aus dem Dilemma eröffnen die Patienten selber. Ihr lange überhörter Wunsch nach einer individuell zugeschnittenen, flexiblen Behandlung und Betreuung kann nur durch ein integriertes Angebotssystem, das ambulante und stationäre Leistungen effizienter verzahnt und gleichzeitig den ambulanten Sektor stärkt, realisiert werden. Gleichzeitig muß aber auch dem Patienten die Chance gegeben werden, Verantwortung für sein Lebensende zu übernehmen. Damit hat er auch die Pflicht, sich über seine Krankheit zu informieren, seinen Willen zu artikulieren und Unsicherheit zu akzeptieren. Dem Arzt-Patient-Gespräch muß deshalb größere und damit auch monetär größere Bedeutung beigemessen werden. Niedergeschriebene Willenserklärungen und Verfügungen sollten nach eingehender Prüfung rechtlich verbindlich sein. 14 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 1996 Christopher Gräb In dem Beitrag werden Ergebnisse der amtlichen Krankenhausstatistik über die Grunddaten und Kosten der Krankenhäuser insbesondere im Vergleich zwischen den Bundesländern dargestellt. 1996 gab es in Deutschland 2 269 Krankenhäuser mit über 593 700 Betten. Dies waren 56 Krankenhäuser und 15 300 Betten weniger als 1995. Der im Vergleich zu den Vorjahren stärkere Rückgang bei der Zahl der Krankenhäuser und Betten ist zum größten Teil durch die Entwicklung in Berlin erklärbar, wo sich die Zahl der Krankenhäuser von 97 auf 68 und die Zahl der Betten von 33.800 auf 28.800 verringerte. Die Zahl der vollstationär behandelten Patienten nahm gegenüber dem Vorjahr um 1,5 % auf 15,2 Millionen zu. Gleichzeitig hat sich die durchschnittliche Verweildauer der Patienten auf 11,4 Tage verkürzt (-0,7 Tage). 1996 sank erstmals seit Ein9 Zusammenfassung Krankenhaus-Report '98 führung der neuen Krankenhausstatistik die Zahl der in den Krankenhäusern beschäftigten Personen um 11 000 oder 0,9 % auf 1,15 Millionen. Gegenüber 1995 sind 1996 die bereinigten Kosten der Krankenhäuser um 1,1 % auf 94,6 Mrd. DM gestiegen. Die Zunahme betrifft sowohl die Personalkosten (+ 5.4 %) als auch die Sachkosten (+ 5,9 %). Die bereinigten Kosten je vollstationär behandeltem Fall sind erstmals gesunken, und zwar um 0,5% auf durchschnittlich 6 210 DM. Die Kosten je Pflegetag stiegen durch die Verkürzung der Verweildauer und damit verbundenen Rückgang der Zahl der Pflegetage um 5,4% auf 543 DM. 15 Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1996 Matthias Reister Im Beitrag „Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1996“ werden die Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik für das Berichtsjahr 1996 präsentiert. Der Beitrag enthält auch eine Zeitreihe über die vier Jahre seit 1993. Bei 2,5 Millionen der insgesamt 15,2 Millionen Behandlungsfälle im Krankenhaus war eine Krankheit des Kreislaufsystems der Behandlungsanlaß. Die durchschnittliche Verweildauer aller Patienten betrug 12,1 Tage. Wie eine genaue Analyse der Verweildauer zeigt, verließen allerdings 1,36 Millionen Patienten bereits nach einem Tag das Krankenhaus. Der Anteil der Frauen betrug wie in den Vorjahren rund 56 %. Dies hängt mit den 1,1 Millionen schwangerschaftsbedingten Krankenhausaufenthalten zusammen sowie damit, daß es mehr Frauen in hohem Alter gibt und die Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten im Alter steigt. Die häufigste Einzeldiagnose war bei den Männern die chronische ischämische Herzkrankheit mit 366.000 Behandlungsfällen, gefolgt vom Leistenbruch mit 162.000 Fällen. Bei den Frauen war die Normale Entbindung mit 523.000 Fällen die häufigste Behandlungsursache. Die zweithäufigste war die bösartige Neubildung der weiblichen Brustdrüse mit 195.000 Fällen. Innerhalb der vier Berichtsjahre erfolgte eine Verschiebung der Alterszusammensetzung weg von jüngeren hin zu älteren Patienten. Der Anteil der über 65jährigen stieg von 29,8 % auf 32,7 %, während nur noch 9,4% unter 15 Jahren waren (1993: 10,7%). 10 Zusammenfassung Krankenhaus-Report '98 16 Operationshäufigkeit in Krankenhäusern Bettina Gerste Erstmalig werden Operationsdaten von rund 200 Krankenhäusern ausgewertet, auch differenziert nach Alter der Patienten und Fachabteilung, in der behandelt wird. Am häufigsten sind die Operationen an den Augenlinsen (3,6% aller Operationen), die überwiegend bei über 75jährigen Patienten vorgenommen werden. An zweiter Stelle stehen mit 2,8% Maßnahmen im Zusammenhang mit Knochenbrüchen: Wird der Bruch mit Hilfe von Platten und Schrauben zusammengefügt, muß dieses "Osteosynthesematerial" nach der Heilung wieder operativ entfernt werden. Es folgen die Leistenbruchoperationen (2,6%) und mit jeweils 2,2% die Gallenblasenentfernungen, die arthroskopischen Operationen am Gelenkknorpel und den Menisken sowie die Blinddarmoperationen. In den zehn häufigsten Operationsarten werden 23% aller Patienten behandelt. Aufgrund der großen Zahl möglicher Operationen - insgesamt können rund 15.000 Operationen und andere Maßnahmen kodiert werden - verteilt sich 1% aller Patienten auf 35% aller Operationen. Krankenhaus-Directory: Preise der Fachabteilungen 11 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report '99 Krankenhaus-Report '99 Schwerpunkt: Versorgung chronisch Kranker 1 Plädoyer für die Neuorientierung der medizinischen Prävention und Rehabilitation Michael Arnold, Antonius Helou und Friedrich Wilhelm Schwartz 2 Volkskrankheit Asthma Klaus Kenn 3 Behandlung von Schlaganfallpatienten Christof Kugler und Max Geraedts 4 Rehabilitation als zentrale Aufgabe der onkologischen Nachsorge Ulrich R. Kleeberg 5 Integrierte Versorgung – wie integriert eine Klinik akutstationäre und Reha-Angebote? Reiner Körfer und Nils Reiß 6 Wieviel chronisch Kranke gibt es? Bettina Gerste, Jörg Lauterberg und Martina Niemeyer 7 Ökonomisches Plädoyer für integrative Versorgung Andrea Roth und Hans-Heinrich Rüschmann 8 Pflegebedürftigkeit chronisch Kranker Klaus Leistner, Lothar Lürken und Alexander Wagner 9 Welche Behandlungsansätze und Verfahren sind verzichtbar? Friedrich Wilhelm Schwartz und Antonius Helou 10 Der Beitrag von Leitlinien zur Versorgung chronisch Kranker Antonius Helou und Friedrich Wilhelm Schwartz 11 Ärztliche und therapeutische Betreuung chronisch Kranker in stationären Pflegeeinrichtungen Susanne Mährlein-Bischoff, Harald Möhlmann und Günther Jonitz 12 Kann die Versorgung chronisch Kranker in den USA ein Vorbild für Deutschland sein? Jan Carels und Axel Wiest 13 Deutschland - Niederlande 2:1 bei den Krankenhausaufnahmen - ist der Grund dazu im niederländischen Hausarztsystem zu suchen? Jouke van der Zee 14 Gesucht: Ein Finanzierungsmodell für die Behandlung "chronisch Kranker" Thomas Rath und Michael Monka 15 Monistische Krankenhausfinanzierung Jurgen Wasem und Aurelio Vincenti 16 Zur Implementierung eines AP-DRG-basierten Entgeltsystems in Deutschland Christian Günster, Jürgen Klauber und Henner Schellschmidt 17 Entwicklung der Versorgungsstrukturen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen von 1991 bis 1997 Matthias Reister 18 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser Christopher Gräb 19 Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1994 bis 1997 Matthias Reister 20 Bundesweite Vereinbarungsdaten auf Basis der Leistungs- und Kalkulationsaufstellungen LKA Helga Sahlmüller und Maryan Schemken 21 Krankenhaus-Directory: Zusammensetzung der Krankenhauskosten Zusammenfassung Krankenhaus-Report '99 Krankenhaus-Report '99 Schwerpunkt: Versorgung chronisch Kranker (hrsg. von Michael Arnold, Martin Litsch und Friedrich Wilhelm Schwartz. Erschienen im Schattauer Verlag, Stuttgart, New York, 1999) 1 Plädoyer für die Neuorientierung der medizinischen Prävention und Rehabilitation Michael Arnold, Antonius Helou und Friedrich Wilhelm Schwartz Mit der demographischen Entwicklung hat sich das Krankheitsspektrum in Richtung "chronische Krankheiten" verschoben. Aufgrund des gültigen Krankheitsverständnisses sind die Versorgungsstrukturen jedoch stark auf die Behandlung akuter Erkrankungen ausgerichtet. Bei der Versorgung chronisch Kranker müssen präventive, kurative, rehabilitative Maßnahmen zur Anwendung kommen. Bisher sind diese Bereiche räumlich, rechtlich und zeitlich scharf getrennt, schwerer faßbare psychosoziale Aspekte der Krankheit kommen zu kurz. Die Krankheit wird häufig mit Hilfe von Arzneimitteln oder operativen Eingriffen zu "reparieren" versucht. Dies scheint vordergründig auch den Patienten entgegenzukommen. Eine Neuorientierung des Gesundheitswesens im Interesse der häufig multimorbiden chronisch Kranken bedeutet eine stärkere Integration der einzelnen Sektoren und deren Gleichstellung. Prävention und Rehabilitation sollten als Regelleistung nach medizinischer Notwendigkeit verordnet werden können und aus einer Hand finanziert werden. Dafür müssen die nötigen gesetzlichen Rahmenbedingungen und Strukturen geschaffen werden. Wichtig ist aber auch, die Eigenverantwortung der Patienten zu mobilisieren und ihre Selbstheilungskräfte – zum Beispiel mit Hilfe von Patientenschulungen – zu stärken, damit sie stabil genug sind, trotz der chronischen Krankheit ein möglichst normales Leben zu führen. Unspezifische Angebote mit schematischen Zeitvorgaben wie Kuren sollten zugunsten von wohnortnahen ambulanten Rehabilitationsangeboten neu definiert werden. Hierbei sollen evidenz-basierte Leitlinien helfen. 2 Volkskrankheit Asthma Klaus Kenn Das Asthma bronchiale stellt eine facettenreiche chronische Erkrankung der Atemwege mit zunehmender Prävalenz dar. Diese erfordert ein Mindestmaß an ärztlicher und patientenseitiger Kompetenz im Umgang mit der Erkrankung. Dies gilt vor allem für den pädiatrischen Bereich, da hier Weichen für die Zukunft gestellt werden. Prinzipiell gilt das Asthma mit den verfügbaren Möglichkeiten als gut behandelbar. Unterschätzung des Schweregrades und resultierende Untertherapie stellen ein gravierendes, hohe Kosten induzierendes Problem dar, welches dringend zu lösen ist. Für Zusammenfassung Krankenhaus-Report '99 ca. 5-10% schwer behandelbarer Asthmatiker, die einen großen Teil der Kosten produzieren, sind rasch verbesserte differentialdiagnostische und differentialtherapeutische Konzepte zu entwickeln, die von Asthmaexperten zu erbringen sind. Kostenseitig muß überlegt werden, ob die punktuelle Betrachtung verfügbarer Töpfe einer komplexen Problematik wie dem Asthma bronchiale gerecht werden kann. Die Finanzierbarkeit einer effektiven Therapie wird langfristig neben einem gesichert besseren medizinischen Outcome auch unter pekuniären Aspekten den sinnvollsten Weg darstellen. Die Rolle qualifizierter Rehabilitation bei der Versorgung von Asthmatikern ist neu zu definieren und es sind funktionsfähige Wege zu dem selektiert besten Behandler – ob ambulant oder stationär – zu schaffen. Stärker als bisher muß die Eigenverantwortlichkeit des Patienten bezüglich Lebensführung und Therapiesteuerung gefordert und gefördert werden. 3 Behandlung von Schlaganfallpatienten Christof Kugler und Max Geraedts Aktuell bestehen bei der Therapie von Schlaganfallpatienten in Deutschland verschiedene Defizite, die mit Hilfe einer Neuorientierung des Versorgungssystems zu beheben wären. Von diesen Mängel zu benennen sind insbesondere die unzulängliche Prävention des Schlaganfalles u. a. durch eine konsequente Behandlung des Bluthochdruckes, eine zu niedrige Rate frühzeitig einer spezialisierten Behandlung zugewiesener akut Erkrankter, der schwerfällige Transfer von therapeutischen Innovationen in die Routineversorgung und Schnittstellenprobleme bei der postakuten Behandlungsplanung. Da die Behandlung von Schlaganfallpatienten alle Sektoren unseres Gesundheitssystemes – Prävention, akute ambulante und stationäre sowie rehabilitative Versorgung umfasst – stellen sich hierbei besonders hohe Anforderungen an die Kommunikation zwischen allen Beteiligten und die Weitergabe von Informationen über alle Schnittstellen der Diagnostik und Therapie hinweg. International kristallisieren sich zwei Strategien heraus, mit denen die angesprochenen Probleme zu bewältigen sind. Zum einen verspricht die Einrichtung von Spezialstationen für die Behandlung von Schlaganfallpatienten eine Versorgungsoptimierung. Mit Hilfe von strukturiert arbeitenden, multidisziplinären Teams („Acute Stroke Units“ und „Rehabilitation Stroke Units“) konnten solche „Stroke Units“ auch außerhalb randomisierter klinischer Studien in der Regelversorgung gute Ergebnisse erzielen. Zum anderen bietet sich eine erkrankungsbezogene Versorgungssteuerung (Disease Management) an, um die Behandlung von Schlaganfallpatienten durch das multidisziplinäre Team aus Spezialisten und Primärversorgern besser zu koordinieren. Prospektiv und kontinuierlich werden bei diesem Konzept die an regional adaptierten Leitlinien orientierten Versorgungsleistungen und deren Erfolge beobachtet, wodurch bei absehbaren Problemen frühzeitig steuernd eingegriffen werden kann. Verbunden mit einer Gesamtverantwortung für die Ergebnisqualität sämtlicher in einer Region am Schlaganfall Erkrankten, kann ein solcher Ansatz die Konzentration der Partner im Gesundheitswesen auf ihre jeweiligen professionellen Fähigkeiten und Kernkompetenzen fördern. Langfristiges Ziel ist dabei die Optimierung einer an der Gesundheit und Lebensqualität der Schlaganfallpatienten ausgerichteten Versorgung. Zusammenfassung 4 Krankenhaus-Report '99 Rehabilitation als zentrale Aufgabe der onkologischen Nachsorge Ulrich R. Kleeberg Die wachsende Verknappung der von der Solidargemeinschaft dem deutschen Gesundheitswesen zur Verfügung gestellten Mittel muß zu einer grundlegenden Reform der onkologischen Nachsorge und Rehabilitation führen, soll nicht auch hier eine Rationierung mit Verminderung der Versorgungsqualität und eine Zweiklassen- Medizin resultieren. Zentrales Anliegen ist die Integration der Rehabilitation in die kurative Medizin – fachlich, strukturell und finanziell – mit Verzahnung von onkologischer Primärtherapie und Rehabilitation, stationärer und ambulanter Schwerpunkt-Versorgung, bedarfszentriertem Zugang zur akut- ggf. auch stationären Intensivrehabilitation in einem qualitätsgesicherten ganzheitlichen Versorgungskonzept. 5 Integrierte Versorgung – wie integriert eine Klinik akutstationäre und Reha-Angebote? Reiner Körfer und Nils Reiß Nach einem herzchirurgischen Eingriff kommt, und das in zunehmendem Maße, der akut-stationären Phase eine entscheidende Bedeutung bei der Rehabilitation zu. Die Bereitschaft des Patienten, seinen Lebensstil zu optimieren, ist zu diesem Zeitpunkt am größten. In den letzten Jahren ist die Tendenz erkennbar, daß die Patienten zunehmend aus der operierenden Klinik direkt nach Haus entlassen werden wollen. Damit fällt der operierenden Klinik die Aufgabe zu, die komplette Mobilisierung des Patienten zu übernehmen und alle erforderlichen Änderungen in der Lebensführung des Patienten einzuleiten. Die Mobilisation und Rehabilitation von Patienten mit Kreislaufunterstützungssystem und die von herztransplantierten Patienten erfolgt nahezu ausschließlich in der chirurgischen Klinik. Sie erfordert eine hochspezielle Ausbildung des betreuenden Personals, wie sie in der allgemeinen Rehabilitationsklinik häufig nicht gegeben ist. 6 Wieviel chronisch Kranke gibt es? Bettina Gerste, Martina Niemeyer und Jörg Lauterberg Sowohl Krankenhaus- als auch Arzneimitteldaten (ambulant) werden zur Abschätzung von „Chroniker-Anteilen“ genutzt. Die Studie zeigt, daß zwischen 40 und 50 Prozent der Krankenhaus- bzw. Arzneimittelpatienten chronisch krank sind. Deren Kostenanteil liegt in beiden Bereichen bei über 50 Prozent. Im einzelnen führten die Analysen zu folgenden Mengenabschätzungen: Krankenhausdaten • Anhand verschiedener Indikatoren wurde der Anteil chronisch Kranker im Krankenhaus bestimmt. Unabhängig von der Wahl des Indikators können rund die Hälfte aller Krankenhausfälle als chronisch krank gelten. An mindestens einer chronischen Krankheit leiden 52 Prozent, an zwei oder mehr chronischen Krankheiten 18 Prozent der Krankenhausfälle. Zusammenfassung • Krankenhaus-Report '99 Chronisch Kranke sind im Durchschnitt mindestens 10 Jahre älter als das restliche Klientel im Krankenhaus, liegen rund 3 Tage länger dort und weisen um mindestens 30 Prozent höhere Fallkosten auf. Insgesamt verursachen diese Patienten, je nach Indikator, bis zu 63 Prozent der Gesamtkosten in Krankenhäusern. Arzneimitteldaten • Unter der Annahme, daß eine langandauernde Arzneimittelversorgung ein Indikator zur Bestimmung von chronisch Kranken ist, zeigt sich, daß über 40 Prozent aller Arzneimittel-Patienten in mindestens 3 Quartalen Medikamente derselben Arzneimittelgruppe verordnet bekommen haben und somit per Definition als chronisch krank gelten. Dieser Anteil erhöht sich je älter die Patienten sind: 70 Prozent der über 65 Jährigen gelten als chronisch krank. • Für 14 untersuchte chronische Erkrankungen zeigen sich „Chroniker-Anteile“ zwischen 21 und 64 Prozent. Das dadurch erzeugte Kostenvolumen liegt bei 55 Prozent des Gesamtvolumens der Arzneimittelausgaben. 7 Ökonomisches Plädoyer für integrative Versorgung – Patientenkarrrieren chronisch Kranker in Schleswig-Holstein Andrea Roth und Hans-Heinrich Rüschmann Die Anzahl chronisch Kranker wird meist unterschätzt, da sie über typische ICDCodes wie z.B. Asthma bronchiale identifiziert werden. Chronisch Kranke können auch über ihr Verhalten, d. h. häufige und regelmäßige medizinische Leistungsinanspruchnahme unabhängig von der Grunderkrankung, beschrieben werden. Über definierte Erkrankungen mit stationärer Behandlung sind in Schleswig-Holstein 31.745 AOK-Versicherte (3,8 %) identifiziert; chronisch krank verhalten sich dagegen mindestens 152.098 AOK-Patienten (18,4 % der AOK-Versicherten SchleswigHolsteins). Die Beschreibung von Patienten in ihrer Leistungsinanspruchnahme im ambulanten und stationären Bereich – ihrer Patientenkarriere – mit dem zugehörigen Kostengeschehen ist auf der Grundlage von etwa 1 Mrd. Daten aus dem ambulanten Bereich (über die KVSH) und ca. 23 Mio. Daten aus dem stationären Bereich Daten (AOKSchleswig-Holstein) möglich. Die Versorgung chronisch Kranker wird über ihre Patientenkarriere transparent. Die vorliegende Untersuchung deckt den Zusammenhang zwischen ambulanter Betreuung und Komplikationen des Diabetes auf. Wenn die intensive ambulante Betreuung der Region Kiel für ganz Schleswig-Holstein zugrunde gelegt würde, könnten 24,3 Mio. DM Krankenhauskosten für die Krankenhausversorgung von Diabetikern mit Komplikationen eingespart werden. Eine grobe Hochrechnung auf das Bundesgebiet ergibt ein jährliches Einsparpotential von etwa 700 Mio DM im Krankenhausbereich. Dem stehen – gemessen an der Kieler Diabetikerversorgung - vergleichsweise geringe Kostensteigerungen für eine intensivierte vertragsärztliche und pharmakologische Betreuung gegenüber. Medizinische Forderungen nach regelmäßiger Betreuung sind ökonomisch hoch vernünftig und müssen im Sinne aller Patienten und eines rationalen Ressourcenverbrauchs umgesetzt werden. Zusammenfassung 8 Krankenhaus-Report '99 Pflegebedürftigkeit chronisch Kranker – Epidemiologische und nosologische Aspekte Klaus Leistner, Lothar Lürken und Alexander Wagner Ausgehend von der Statistik der Leistungsempfänger der sozialen Pflegeversicherung wurden aktuelle Prävalenzraten von Pflegebedürftigkeit nach SGB XI für die Bundesrepublik Deutschland ermittelt. 1998 waren 24 Promille der Versicherten pflegebedürftig , dies entspricht 1,7 Millionen Leistungsempfängern. Die Prävalenzraten für häusliche und stationäre Pflegebedürftigkeit betragen 16,9 bzw. 7,1 Promille. 80 % der Leistungsempfänger sind 65 Jahre und älter. Nach dem 75. kommt Pflegebedürftigkeit bei den weiblichen Versicherten wesentlich häufiger vor als bei den männlichen. Die Analyse von 339.258 Erstgutachten des Jahres 1998 im Rahmen der Pflegestatistik nach § 53 a SGB XI ergab, daß auf die Triade „Krankheiten des Kreislaufsystems + Krankheiten des Nervensystems + psychiatrische Erkrankungen“ ca. die Hälfte (Antragsteller auf häusliche Pflege) bzw. zwei Drittel (Antragsteller auf stationäre Pflege) des Gesamtspektrums pflegebegründender Diagnosen entfallen. Ein zweiter Schwerpunkt sind die muskuloskeletralen Erkrankungen, insbesondere bei weiblichen Antragstellern. Bliebe die mit Pflegebedürftigkeit einhergehende Morbidität des Jahres 1998 bei Hochbetagten (d. h. 80 Jahre und älter) mit ca. 30 % konstant, wäre im Jahre 2040 mit einem Bestand von 1,6 Millionen hochbetagten Pflegebedürftigen nach SGB XI zu rechnen. Der forcierte Auf- und Ausbau sowie die stärkere Nutzung von ambulanten rehabilitativen auf den Gebieten der Geriatrie, Kardiologie, Neurologie, Gerontopsychiatrie und Orthopädie/Rheumatologie sind wesentliche Aufgaben, um Pflegebedürftigkeit „zurückzudrängen“. 9 Welche Behandlungsansätze und Verfahren sind verzichtbar? Friedrich Wilhelm Schwartz und Antonius Helou Angesichts eines steigenden medizinischen Bedarfs bei wachsenden Finanzierungsproblemen rückt die Forderung nach einer Mobilisierung von Qualitäts- und Wirtschaftlichkeitsreserven im Gesundheitswesen durch den Verzicht auf medizinisch unwirksame und nicht indizierte Maßnahmen zunehmend in den Vordergrund der gesundheitspolitischen Debatte. Zur Disposition stehen veraltete Behandlungsansätze, insbesondere die alleinige kurative Versorgung chronisch Kranker, die auf dem überholten Modell eines sequentiellen Krankheitsverlaufs mit einer zeitlichen und räumlichen Trennung von Gesundheitsförderung, Prävention, Kuration und Rehabilitation beruht. Neu zu definieren ist aber auch die "Traditionsidee der Kur" mit geringer problemspezifischer Effizienz zugunsten zielgruppenspezifischer und bedarfsgerechter Ansätze der Prävention und Rehabilitation. Vor diesem Hintergrund wird seit einigen Jahren weltweit eine bedarfsgerechte, zeitnahe und effektive Regulation der Zulassung, Diffusion und Nutzung von medizinischen Verfahren (Technologien) auf der Basis eines systematischen Health Technology Assessments (HTA) gefordert. Zusammenfassung Krankenhaus-Report '99 10 Der Beitrag von Leitlinien zur Versorgung chronisch Kranker Antonius Helou und Friedrich Wilhelm Schwartz Leitlinien sind wirksame Instrumente für eine Verbesserung der Qualität und Wirtschaftlichkeit der Versorgung, deren Einsatz vor dem Hintergrund nachgewiesener Versorgungsdefizite gerade bei epidemiologisch und ökonomisch bedeutsamen chronischen Krankheiten aussichtsreich und daher geboten erscheint. In der Praxis wird allerdings die ex ante angenommene Nutzenerwartung von Leitlinien aufgrund von Defiziten im Bereich der Planung, Entwicklung und Implementation häufig nicht realisiert. Selbst optimal durchgeführte Leitlinienprogramme haben wenig Aussicht auf Erfolg, wenn die Entwicklung von Leitlinien und die Beseitigung systembedingter, anwenderseitiger und politischer Barrieren nicht Hand in Hand gehen. Auch wenn hierzu noch beträchtliche Anstrengungen notwendig sind, existieren in Deutschland bereits jetzt schon vielversprechende Initiativen, Projekte, Strukturen und Ressourcen, die den gezielten und effektiven Einsatz von Leitlinien zu prioritären Gesundheits- und Versorgungsproblemen ermöglichen. 11 Ärztliche und therapeutische Betreuung chronisch Kranker in stationären Pflegeeinrichtungen – Neue Steuerungsansätze für ein "altes" Berliner Modell Susanne Mährlein-Bischoff, Harald Möhlmann und Günther Jonitz Seit den 70 Jahren ergänzten in Berlin Krankenheime und Abteilungen für chronisch Kranke die Versorgungskette zwischen Akut-Krankenhäusern und konventionellen Alten- und Pflegeheimen (01.07.1996: 7.344 Patienten in 67 Einrichtungen). Dieses Angebot – bis dato eher Bestandteil der Krankenhausversorgung – wandelte sich 1996 im Rahmen der Einführung der Gesetzlichen Pflegeversicherung zu stationären Pflegeeinrichtungen. Offen blieb die Frage, wie die ambulante medizinische Betreuung der nach einhelliger ärztlicher Meinung hochmorbiden Patienten im Hinblick auf Ziele wie Versorgungsqualität, Humanität und Wirtschaftlichkeit zu sichern sei: • weiterhin durch festangestellte Ärzte und Therapeuten und damit in einer Form, deren Vorteilhaftigkeit hinsichtlich der Ziele – insbesondere auch geringer Krankenhauskosten – behauptet, nicht aber belegt wurde. • durch einen Übergang in die medizinische Betreuung der „normalen“ ambulanten Versorgung, wobei eine dauerhafte Betreuung der hochselektierten Patientengruppe auf dem bisherigen Niveau von ärztlicher Seite als – wenn überhaupt – nur schwer darstellbar und verbunden mit steigenden Krankenhaushäufigkeiten und –kosten beschrieben wurde. Der Artikel beschreibt die Ausgangslage und ihre Entwicklung am Beispiel der Krankenheime und stellt das Projekt, das nach Verhandlungen zwischen Kassenärztlicher Vereinigung Berlin, der Berliner Krankenhausgesellschaft, dem Verband der Privatkrankenanstalten und verschiedenen Krankenkassen im Frühjahr 1998 begonnen wurde, dar. Ziel des Projektes ist es, durch eine besonders dichte medizinische Betreuung in den stationären Pflegeeinrichtungen, d.h. mit besonderem Einsatz niedergelassener wie Zusammenfassung Krankenhaus-Report '99 festangestellter ärztlicher und therapeutischer Versorgungskapazitäten, eine Begrenzung bzw. Minderung der Ausgaben für den weiteren medizinischen Aufwand, insbesondere für Krankenhausaufenthalte und Transporte, zu erreichen. Weitere Stichworte zu diesem Ansatz sind: Ergebnisorientierung und Zielvereinbarung, Risikopartnerschaft und gemeinsame Steuerung, Controlling, Wettbewerb im Projekt. 12 Kann die Versorgung chronisch Kranker in den USA ein Vorbild für Deutschland sein? Jan Carels und Axel Wiest Die Notwendigkeit des Wandels von einer phasenbezogen-reaktiven und fragmentierten Akutmedizin zu einer kontinuierlichen und umfassenden Integrativversorgung für chronisch Kranke steht auch in Deutschland außer Frage. Das „Versuchslabor“ USA bietet Vorbilder für die ersten Schritte zu einer langfristig ausgerichteten, integrierten Versorgung chronisch Kranker. Aus diesen Ansätzen lassen sich – trotz der unterschiedlichen Rahmenbedingungen –allgemeingültige Erkenntnisse ableiten. a.) Es müssen Anreize für die Leistungserbringer geschaffen werden, integrierte Strukturen aufzubauen. Der finanzielle Anreiz stellt sich als der wirksamste heraus. Effizienzgekoppelte Vergütungsmechanismen, die das Risiko dem Arzt übertragen, wie z.B. die pauschalierte Verguetung, haben eine integrationsfördernde Wirkung. Ebenfalls als wirkungsvoll haben sich Anreize in Form der sogenannten “performance measurements” und die Verbesserung der Arbeits- bzw. Versorgungsbedingungen für Leistungserbringer und Patienten erwiesen. b) „You manage only what you measure“. Die Erhebung, Zusammenführung und Auswertung aller notwendigen Daten stellt eine unabdingbare Voraussetzung für ein effektives Versorgungsmanagement dar. c.) Es gibt Beispiele in den USA fuer die erfolgreiche Überwindung der personellen, organisatorischen und finanziellen Trennung von ambulanter, fachärztlicher, Krankenhausversorgung und Rehabilitation. In Deutschland muessen die strukturellen und institutionellen Voraussetzungen erst noch geschaffen werden, die eine verbesserte Kommunikation und Koordination der medizinischen und pflegerischen Versorgung chronisch Kranker zwischen den Sektoren ermöglicht. In den Vorschlägen zur Gesundheitsreform 2000 sind die ersten Ansätze in Richtung einer integrierten Versorgung chronisch Kranker erkennbar. Zusammenfassung Krankenhaus-Report '99 13 Deutschland - Niederlande 2:1 bei den Krankenhausaufnahmen - ist der Grund dazu im niederländischen Hausarztsystem zu suchen? Jouke van der Zee Weshalb ist die Anzahl der Aufnahmen in Krankenhäusern in Deutschland doppelt so hoch wie in den Niederlanden?" lautet die Frage, die in diesem Kapitel beantwortet wird. Sind die Deutschen und gesünder als die Niederländer? Ja, ein bisschen, und früher mehr als heute. Die Deutschen leiden mehr unter den (betreuungsintensiven) Herzkrankheiten und sterben auch eher daran als die Niederländer und finden, vor allem subjektiv, dass sie über eine schlechtere Gesundheit verfügen. Auch liegt der Alkoholkonsum höher und gibt es in Deutschland mehr Verkehrsunfälle. Die Niederländer hingegen (vor allem die niederländischen Frauen) rauchen mehr. Diese Unterschiede sind jedoch zu gering, als dass sie die Differenzen bei den Aufnahmen in Krankenhäusern erklären könnten. Sie sind überdies rückgängig, während die Unterschiede bei den Aufnahmezahlen weiter ansteigen. Liegt dies an den Unterschieden im Betreuungsangebot? Diese Unterschiede sind relevanter. In Deutschland gibt es doppelt so viele Haus- und Fachärzte und fast doppelt so viele Krankenhausbetten wie in den Niederlanden. In Deutschland wird der Hausarzt etwas häufiger als in den Niederlanden konsultiert, bei den Fachärzten sind die Besucherzahlen hingegen fast doppelt so hoch. Und schließlich sind organisatorische Gründe für die großen Unterschiede in den Aufnahmezahlen verantwortlich. In den Niederlanden ist nur der Hausarzt direkt für Patienten zugänglich, für ambulante und stationäre fachärztliche Betreuung benötigt man in den Niederlanden eine Verweisung. Ambulante medizinische fachärztliche Betreuung gibt es in den Niederlanden im Krankenhaus; in Deutschland erfolgt dies durch frei niedergelassene, nicht mit Krankenhäusern verbundene Fachärzte. Das Fehlen einer poliklinischen Betreuung in Krankenhäusern trägt wahrscheinlich dazu bei, dass eine Aufnahme die einzige Möglichkeit einer entsprechenden Behandlung darstellt. Darüber hinaus stellt das größere Angebot eine Ursache für die großen Unterschiede dar. 14 Gesucht: Ein Finanzierungsmodell für die Behandlung "chronisch Kranker" – Lösungsansätze zwischen Gewinn und Gewissen Thomas Rath und Michael Monka Die Diskussion um die Defizite in der Versorgung chronisch erkrankter Menschen darf die wirtschaftlichen Einflüsse nicht ignorieren. Die Autoren versuchen in einem ökonomischen Modell, die monetären Motive der institutionell Beteiligten zu isolieren und die Auswirkungen in Abhängigkeit von dem zu erwartenden Kostenverlauf zu beschreiben. Im Ergebnis wird deutlich, warum kaum eine sinnvolle Einigung zustande kommen kann, wenn allein das Geld entscheidet. Die notwendigen Korrektive werden beschrieben. Um die zu erwartenden Nachteile eines Preissystems möglichst gering zu halten, werden die Anreize verschiedener Vergütungssysteme zu übermäßiger Leistungsausweitung und Risikoselektion untersucht. Eine optimale Lösung existiert derzeit Zusammenfassung Krankenhaus-Report '99 nicht. Die „Second-best“-Lösung wäre ein pauschaliertes Vergütungssystem mit einer ausreichend scharfen Abgrenzung der Indikationsstellung. Ein sektorübergreifendes Budget für bestimmte Indikationen kann die Ausbildung medizinisch sinnvoller und ökonomisch effizienter Versorgungsstrukturen unterstützen. Tatsache ist, daß nur unter veränderten Rahmenbedingungen effektive Lösungen umsetzbar sind. Die Politik ist gefordert, geeignete institutionelle und wettbewerbliche Spielregeln zu schaffen. 15 Monistische Krankenhausfinanzierung – Vorstellungen des Gesetzgebers, Konsequenzen Jürgen Wasem und Aurelio Vincenti Mit dem Entwurf zur Gesundheitsreform 2000 beabsichtigen die Regierungsfraktionen, in der Krankenhausfinanzierung von der dualen Finanzierung auf eine sogenannte „monistische“ Finanzierung umzustellen. Der Beitrag skizziert die bisherige Entwicklung und das aktuelle System der dualen Krankenhausfinanzierung, analysiert die Steuerungsprobleme des dualen Systems und arbeitet die Monistik als ein mögliches Instrument zur Verbesserung von Wirtschaftlichkeitsanreizen heraus. Die Defizite der im Gesetzentwurf vorgesehenen Ausgestaltung der Monistik werden thematisiert und Verbesserungsvorschläge entwickelt. 16 Zur Implementierung eines AP-DRG-basierten Entgeltsystems in Deutschland – Regelungsbedarfe und erste empirische Hinweise für die Gewichtskalkulation Christian Günster, Jürgen Klauber und Henner Schellschmidt Der Gesetzgeber sieht für die Gesundheitsreform 2000 die Einführung eines komplett pauschalierenden Entgeltsystems für den Krankenhausbereich auf der Grundlage der Diagnosis Related Groups (DRGs) vor. Damit steht eine zentrale Richtungsentscheidung über die zukünftige Krankenhausvergütung in Deutschland an. Diese Entscheidung ist verbunden mit einer Vielzahl von begleitenden Strukturmaßnahmen und Grundfragen, die es zu klären gilt. Dieser Beitrag stellt diesen allgemeinen Regelungsbedarf detaillierter vor, fragt nach der Eignung des All Patient DRG Klassifikationssystems (AP DRGs) als eine mögliche Grundlage und liefert zudem erste empirische Analysen für eine der zentralen Fragen einer DRG-Implementierung in Deutschland: die Kalkulation von Kostengewichten. Verschiedene Herangehensweisen an diese zentrale Grundfrage werden vorgestellt. Zudem werden erste Ergebnisse einer Gewichtskalkulation auf der Basis von § 301-Daten zu AOK-Krankenhausfällen in Westfalen Lippe präsentiert. Die Ergebnisse zeigen, daß AP-DRGs als Klassifikationssystem in Deutschland zumindest global in gleicher Weise geeignet ist wie in den USA. Hinsichtlich der Gewichtskalkulation wird die Ermittlung von Gewichten auf breiter Datenbasis über die bisherigen Ist-Erlöse deutscher Krankenhäuser als eine mögliche Einstiegsoption diskutiert, die auf der Basis einer geeigneten Stichprobe von Krankenhäusern mit Kostenträgerechnung weiter entwickelt werden muß. Der Beitrag präsentiert damit erste Vorschläge für die Diskussion einer DRG-Adaption in Deutschland. Zusammenfassung Krankenhaus-Report '99 17 Entwicklung der Versorgungsstrukturen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen von 1991 bis 1997 inklusive vorläufigen Ergebnissen für 1998 Matthias Reister Daten über Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen werden seit 1991 erhoben, jedoch anders als bei den Krankenhäusern keine Kosten- und Diagnosedaten. 1991 bis 1996 Die Zahl der Einrichtungen erhöhte sich zwischen 1991 und 1996 um 223 auf 1404, die Bettenzahl von 144.200 auf 189.900 (+31,7%). Die Zahl der Patienten stieg von knapp 1,5 auf 1,9 Millionen (+30%), die der Pflegetage um 26,6% auf 57,8 Millionen. Die Zahl der Beschäftigten stieg analog der allgemeinen Entwicklung: Die Zahl der Ärzte nahm um 37,9% auf 9.400 und die der nichtärztlichen Beschäftigten um 31,9% auf 107.400 zu. Den größten Zuwachs verzeichneten der Pflegedienst und der medizinisch-technische Dienst mit 50%. 1997 1997 sank aufgrund gesetzlicher Sparmaßnahmen die Zahl der Fälle auf 1,6 Millionen (-17,8%), die der Pflegetage auf 43 Millionen (-25,7%) und die Verweildauer von 30,2 (1996) auf 27,3 Tage. Den größten Rückgang gab es bei den privaten Einrichtungen. 1997 wurde Personal abgebaut, aber mit -10% weit weniger als zu erwarten gewesen wäre. 1998 Die Zahl der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen lag 1998 bei 1.391 mit 190.735 Betten. Darin wurden 1,7 Millionen Patienten an 46,1 Mio. Tagen betreut. Es waren gegenüber dem Vorjahr wieder deutliche Steigerungen zu verzeichnen, jedoch zeigt die geringe Bettenauslastung von 66,2%, daß der Einschnitt aus 1997 noch nicht überwunden ist. 18 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser Christopher Gräb In dem Beitrag werden Ergebnisse der amtlichen Krankenhausstatistik über die Grunddaten und Kosten der Krankenhäuser insbesondere im Vergleich zwischen den Bundesländern dargestellt. 1998 gab es in Deutschland 2 263 Krankenhäuser mit über 571 600 Betten. Dies waren 5 Krankenhäuser mehr als 1997, aber 6 weniger als 1996. Der leichte Anstieg 1998 ist auf neue kleinere Spezialkliniken zurückzuführen. Die Zahl der vollstationär behandelten Patienten nahm gegenüber dem Vorjahr um 400.000 (das sind 2,8 %) auf 15,95 Millionen zu. Gleichzeitig hat sich die durchschnittliche Verweildauer der Patienten auf 10,7 Tage verkürzt (1996 betrug sie 11,4 Tage, 1997 11,1 Tage). Zusammenfassung Krankenhaus-Report '99 Der Kapazitätsabbau der Krankenhäuser wirkte sich deutlich auf die Zahl der dort beschäftigten Personen aus: 1998 waren im Jahresdurchschnitt 850.000 Personen beschäftigt, 30.000 weniger als 1996. Gegenüber 1996 sind 1997 die bereinigten Kosten der Krankenhäuser um 0,6% auf 95,2 Mrd. DM gestiegen (die Kosten für 1998 lagen bei Redaktionsschluß noch nicht vor). Davon waren rund 67 % Personalkosten. Die bereinigten Kosten je vollstationär behandelter Fall sind erneut gesunken, und zwar um 1,1% auf durchschnittlich 6 139 DM. Die niedrigsten Kosten entstanden in Mecklenburg-Vorpommern mit 5202 DM und Brandenburg mit 5287 DM , die höchsten in Berlin (9122 DM) und Hamburg (8220 DM). 19 Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1994 bis 1997 Matthias Reister In diesem Beitrag werden die Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik für den Zeitraum 1994 bis 1997 vorgestellt. Insgesamt wurden 15,5 Millionen vollstationäre Krankenhausfälle erfaßt. Innerhalb der 5 Berichtsjahre gab es eine Altersverschiebung weg von jungen hin zu älteren Patienten: Der Anteil über 65jähriger Patienten stieg seit 1993 um 25%, während der Anteil der unter 15Jährigen um 13% abnahm. Der Anteil der Frauen betrug wie in den Vorjahren zwischen 55 und 56 %. Dies hängt mit den 1,1 Millionen schwangerschaftsbedingten Krankenhausaufenthalten zusammen sowie damit, daß es mehr Frauen in hohem Alter gibt und die Häufigkeit von Krankenhausaufenthalten im Alter steigt. Mit 2,6 Millionen war 1997 der häufigste Behandlungsanlaß eine Krankheit des Kreislaufsystems. Seit 1993 war hier eine überproportionale Fallzahlensteigerung um 12,8% zu verzeichnen. Bei den Männern war 1997 die chronische ischämische Herzkrankheit mit 381.000 Behandlungsfällen (29% mehr als 1994!) die häufigste Einzeldiagnose, gefolgt vom Leistenbruch mit 163.000 und der Alkoholabhängigkeit mit 138.000 Fällen. Bei den Frauen war 1997 die Normale Entbindung mit 532.000 Fällen (5,1% mehr als 1994) die häufigste Behandlungsursache. Die zweithäufigste war die Katarakt mit 191,000 Fällen, die dritthäufigste die bösartige Neubildung der weiblichen Brustdrüse mit 187.700 Fällen. 20 Bundesweite Vereinbarungsdaten auf Basis der Leistungs- und Kalkulationsaufstellungen (LKA) Helga Sahlmüller und Maryan Schemken Derzeit werden sowohl von Krankenhausseite als auch von Krankenkassenseite Betriebsvergleiche auf Basis unterschiedlicher Gruppenbildungsmethoden durchgeführt. Grundsätzlich lassen sich Krankenhäuser bzw. Fachabteilungen für einen Vergleich nach strukturellen oder leistungsbezogenen Merkmalen gruppieren. Der Vergleich beider Gruppierungsmethoden zeigt, dass eine reine Klassifikation der Krankenhäuser nach strukturellen Merkmalen wie die Fachabteilungsnummern, Krankenhausgruppen und Versorgungsstufen nicht notwendigerweise das Leistungsspektrum eines Krankenhauses bzw. einer Fachabteilung abbildet. Dies hat bei einem vom Gesetzge- Zusammenfassung Krankenhaus-Report '99 ber geforderten leistungsbezogenen Betriebsvergleich die Folge, dass Daten von Krankenhäusern bzw. Fachabteilungen gegenübergestellt werden, die aufgrund der tatsächlich erbrachten Leistungen nicht oder nur bedingt vergleichbar sind. Ein leistungsorientierter Vergleich kann nur unter Einbeziehung der Diagnosestatistiken der Fachabteilungen eines Krankenhauses beispielsweise durch Berechnung sogenannter Casemixgruppen nach Ausblendung von Sturkturinformationen durchgeführt werden. Eine Analyse der Basiskosten im Krankenhaus zeigt, dass die Basiskosten je Tag mit zunehmender Versorgungsstufe und Anzahl der Fachabteilungen im Krankenhaus steigen. Universitätskliniken weisen mit Abstand die höchsten Kosten je Tag im Basisbereich auf. Im Zusammenhang mit Größenvorteilen sowohl beim Einkauf als auch bei der Vorhaltung bestimmter Dienste (bspw. Verwaltung) sind diese hohen Kosten erklärungsbedürftig. Unterschiede in den Basiskosten pro Tag zwischen den alten und neuen Bundesländern sind weitestgehend auf die unterschiedlichen Tarifniveaus zurückzuführen. 21 Krankenhaus-Directory: Zusammensetzung der Krankenhauskosten Krankenhaus-Report 2000 Inhaltverzeichnis Vorwort Editorial Teil I: Schwerpunktthema Vergütungsreform mit DRGs 1 Die Zukunft des Akutkrankenhauses Michael Arnold 1.1 1.2 1.3 1.4 1.5 1.6 Einleitung Die Entwicklung des Status Quo Aktuelle Mängel im Krankenhaussektor Rationale Krankenhausversorgung Kräfte des Wandels zum Krankenhaus der Zukunft Ausblick 2 Grundzüge von DRG-Systemen Wolfram Fischer 2.1 2.2 2.3 2.4 2.5 2.6 2.7 2.8 2.9 2.10 2.11 2.12 2.13 2.14 2.15 Einleitung Grundzüge von DRG-Systemen Patientenklassifikationssysteme Aufbau von DRG-Systemen Kostengewichte und Case-Mix Grenzwerte und Ausreißer Der Ablauf der DRG-Zuweisung DRG-Systeme und DRG-Beispiele Die DRG-Familie Kurzcharakterisierungen ausgewählter DRG-Systeme DRG-Beispiele DRG-Verbreitung und –Probleme Zusammenfassende Schlussbemerkungen Ausgewählte Internetadressen Literaturverzeichnis 3 Fünfzehn Jahre DRG-basierte Krankenhausvergütung in den USA Rosanna M. Coffey und Daniel Z. Louis 3.1 3.2 3.2.1 3.2.2 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 Die Bühne für die Reform der Krankenhausvergütung Das prospektive Vergütungssystem Das Casemix-System Das Vergütungssystem Welche Auswirkungen hatte das PPS? Reaktionen der Krankenhäuser Reaktionen der Ärzte Kosten der Gesundheitsversorgung Inhaltverzeichnis 2000 3 Krankenhaus-Report Fünfzehn Jahre DRG-basierte Krankenhausvergütung in den USA Rosanna M. Coffey und Daniel Z. Louis 3.4 3.5 3.6 Schlussfolgerungen Schlussbemerkungen Literaturverzeichnis 4 DRG-basierte Entgeltsysteme in Europa Bernhard Rochell und Norbert Roeder 4.1 4.2 4.3 4.3.1 4.3.1.1 4.3.1.2 4.3.1.3 4.3.1.4 4.3.1.5 4.3.1.6 4.3.1.7 4.3.1.8 4.3.1.9 4.3.2 4.3.2.1 4.3.3 4.3.3.1 4.3.3.2 4.3.4 4.3.4.1 4.4 4.5 Einleitung Arten der DRG-Anwendung in Europa und eingesetzte Systeme im Überblick DRG-Anwendungen in ausgewählten europäischen Staaten Einsatz zur fortlaufenden Abrechnung von Krankenhausleistungen Skandinavien Finnland Schweden Norwegen Dänemark Italien Portugal Spanien Österreich DRG-Einsatz zur Budgetbemessung Frankreich DRG-Einsatz zur Verweildauersteuerung Belgien Irland DRG-Einsatz zur bedarfsbezogenen Leistungsallokation Großbritannien Erfahrungen europäischer Länder mit dem Einsatz von DRG-Systemen zur Abrechnung von Krankenhausleistungen Literaturverzeichnis 5 Das australische AR-DRG-Klassifikationssystem für den Krankenhausbereich Stephen J. Duckett 5.1 5.2 5.3 5.4 5.5 5.6 5.7 Hintergrund Die Entwicklung des australischen DRG-Klassifikationssystems Verantwortlichkeiten in der Systementwicklung Der Klassifikationsprozess Die Struktur der AR-DRGs Abschließende Anmerkungen Literaturverzeichnis Krankenhaus-Report 2000 6 Inhaltverzeichnis Die Einführung von DRGs in Deutschland – Erste Vereinbarungen der gemeinsamen Selbstverwaltung Wulf-Dietrich Leber, Nicole Schlottmann und Johann-Magnus v. Stackelberg 6.1 6.2 6.3 6.4 6.5 6.6 6.7 6.8 6.9 6.10 Einleitung Auswahl eines DRG-Klassifikationssystems Anpassung und Pflege der DRGs Verfahren zur Ermittlung und Pflege der Relativgewichte Abrechnungsgrundsätze und Abrechnung komplementärer Vergütungsbereiche Krankenhausbezogene Zu- und Abschläge Qualitätssicherung Institutionelle Anforderungen Ordnungspolitische Rahmenbedingungen Fazit 7 Begleitende Strukturmaßnahmen eines DRG-Vergütungssystems in Deutschland Oliver Sangha 7.1 7.2 7.3 7.4 7.5 7.6 7.7 7.8 Einleitung Verantwortlichkeiten sowie geeignete Entscheidungs- und Handlungsstrukturen Systempflege und Weiterentwicklung Kodierqualität Qualität der Versorgung Kontrolle von Missbrauch Schlussfolgerungen Literaturverzeichnis 8 Zum Konzept einer Gewichtskalkulation Tom Ackermann und Daniel Schmithausen 8.1 8.2 8.2.1 8.2.2 8.2.3 8.3 8.3.1 8.3.2 8.3.3 8.4 8.5 8.6 Einleitung Ermittlungsverfahren zur Bestimmung von Kostengewichten Ausgangslage Vor- und Nachteile unterschiedlicher Ermittlungsverfahren Komplettkalkulation als favorisiertes Verfahren Fallkostenermittlung als Basis der DRG-Bewertung Abgrenzung der DRG-Fallkostensumme Fallkostenermittlung als Grundlage der DRG-Bewertung Vorschlag eines Kalkulationsmodells Berechnung der Relativgewichte Vorschläge für ein System zur dauerhaften Pflege Literaturverzeichnis 9 Was hat die Vergütung mit der Qualität zu tun? Inhaltverzeichnis 2000 Krankenhaus-Report Karl W. Lauterbach und Markus Lüngen 9.1 9.2 9.3 9.4 9.5 9.6 9.7 Aufgaben der Qualitätssicherung unter einer DRG-basierten Vergütung Wirkungsmechanismen von Qualitätssicherungsmaßnahmen Gesetzliche Regulierung: Setzen von Mindeststandards Anreize über Märkte: Publizierung von Qualitätssicherungsdaten Institutionelle Umsetzung: Peer Reviewing Diskussion und Folgerungen Literaturverzeichnis 10 Strukturbezogene Zuschlagselemente in einem kompletten Fallpauschalensystem Jürgen Wasem und Aurelio Vincenti 10.1 10.2 10.2.1 10.2.2 10.3 10.4 10.4.1 10.4.2 10.5 10.5.1 10.5.2 10.6 Einführung Aktuelle Systeme von strukturbedingten Zu- und Abschlägen Das bisherige Fallpauschalensystem in Deutschland Zu- und Abschläge auf die DRG-Entgelte in den USA Betriebswirtschaftliche Verrechnung von Gemeinkosten im Krankenhaus Möglichkeiten zur Berücksichtigung individueller struktureller Merkmale über Zuschläge in einem Fallpauschalensystem Allgemeine Anforderungen Möglichkeiten zur Gestaltung der Zuschläge Diskussion Probleme bei der Anwendung investiver Zuschlagselemente Aufspaltung in Vorhalte- und Behandlungspauschalen als Alternative? Literaturverzeichnis 11 Ausreißerregelungen in DRG-Systemen Christian Günster 11.1 11.2 11.3 11.4 11.4.1 11.4.2 11.5 11.6 11.7 11.8 Einleitung Grundlagen der Vergütung von Ausreißern Anforderungen an eine angemessene Vergütung von Ausreißern Implementierung der Ausreißervergütung in den USA und Australien USA (Medicare) Australien (Victoria) Ergebnisse einer Simulation alternativer Verfahren für Langlieger Exkurs: Statistische Extremfälle und die Kalkulation des DRG-Fallwerts Fazit Literaturverzeichnis 12 Wie kommen Innovationen ins DRG–System? (Die Steuerungsfunktion der Bundesausschüsse) Michael Arnold und Rüdiger Strehl Krankenhaus-Report 2000 Inhaltverzeichnis 12.1 12.2 12.3 12.4 12.4.1 12.4.2 12.4.3 12.5 Einleitung Die derzeitigen rechtlichen Rahmenbedingungen Ambulante Versorgung Stationäre Versorgung Situation vor dem Gesundheitsreformgesetz 2000 Situation nach dem Gesundheitsreformgesetz 2000 Zu erwartende Schwierigkeiten Schlussbetrachtung 13 Auswirkungen der Reform des Krankenhausentgeltsystems auf die stationäre Versorgung und das Krankenhausmanagement Thomas Mansky 13.1 13.2 13.3 13.4 13.5 13.5.1 13.5.2 13.5.3 13.5.4 13.6 13.7 13.8 13.9 13.10 Fokus der Reform: Betriebswirtschaftliche Anreizwirkungen und die leistungsgerechte Verteilung der Mittel Derzeitiges Vergütungssystem Die Entwicklung der Leistungsstrukturen Skaleneffekte und Spezialisierung Ordnungspolitische Varianten der DRG-Einführung Variante 1: Festpreise ohne Budget- und Mengenbegrenzung Variante 2a: Festpreise mit festen Mengenbudgets Variante 2b: Verhandelte Mengen und Preise mit Erlösänderungen in Höhe der variablen Kosten Variante 3: Verhandelte Mengen und Preise mit asymmetrischen Ausgleichsmechanismen Strategien des Krankenhausmanagements Von der Vergütungssystematik unabhängige Vorbereitungsschritte des Managements Datentransparenz und die Zukunft des Krankenhausbetriebsvergleichs Zusammenfassung Literaturverzeichnis Inhaltverzeichnis 2000 14 Krankenhaus-Report Reform der Vergütung aus medizinisch-ärztlicher Sicht Jürgen Erik Schmitz 14.1 14.2 14.3 14.4 14.5 14.6 14.7 14.8 Einführung Aktuelle Situation Allgemeine Auswirkungen der Maßnahmen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen Einfluss der Ökonomie auf die Autonomie des Arztes Ausweich- und Abwehrmechanismen Forensische Aspekte Zusammenfassung Literaturverzeichnis 15 Die geriatrische Klinik im fallpauschalierten Entgeltsystem Werner Hofmann, Manfred Ramme und Ulrich Vetter 15.1 15.2 15.3 15.4 15.5 15.6 15.7 15.8 15.9 Einleitung Strukturen geriatrischer Versorgung Entwicklung der Geriatrie in Deutschland Der ältere Patient in der geriatrischen Klinik Wie wird ein geriatrischer Klinikpatient identifiziert? DRG – Herausforderung für die Geriatrie Drei Jahre AP-DRG im Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) Hamburg Fazit Literaturverzeichnis 16 Die Anwendung des australischen AR-DRG-Systems auf Behandlungsfälle der Inneren Medizin / Kardiologie in Deutschland Eckart Frantz 16.1 16.1.1 16.1.2 16.2 16.2.1 16.2.2 16.2.3 16.3 16.3.1 16.3.2 16.3.3 16.4 16.4.1 16.4.2 16.4.3 16.5 16.5.1 Anwendung von DRGs in der Inneren Medizin / Kardiologie Spezifika der Inneren Medizin Struktur der Leistungen in der Kardiologie Eigenheiten des australischen AR-DRG-Systems Systeme des "prospective payment" Spezifische Fragen prozeduraler DRGs Schweregrad-Zuordnung als Spezifikum des australischen Systems Untersuchte Behandlungsfälle Patientenkollektiv Datenbestände, Kodierung, Gruppierung Auswertung der Zuordnungsergebnisse AR-DRG-Zuordnung des untersuchten Kollektivs Besetzte DRGs Medizinische versus prozedurale DRGs Sonderfall: Schrittmacher- und Defibrillatoren-Fälle Schweregrad-Zuordnung Zuordnung zu medizinischen und ökonomischen Schweregraden Krankenhaus-Report 2000 16 Inhaltverzeichnis Die Anwendung des australischen AR-DRG-Systems auf Behandlungsfälle der Inneren Medizin / Kardiologie in Deutschland Eckart Frantz 16.5.2 16.6 16.6.1 16.6.2 16.6.3 16.6.4 16.7 16.7.1 16.7.2 16.7.3 16.7.4 16.8 16.9 Behandlung von speziellen Fallgruppen Analyse der Einflussfaktoren auf das Gruppierungsergebnis Einflussfaktoren auf den „medizinischen Schweregrad“ PCCL in der Gesamtgruppe Einflussfaktoren auf den „ökonomischen Schweregrad“ A / B in der Gesamtgruppe Der Einfluss der Komorbidität in häufigen Diagnosegruppen Abbildung medizinischer Gegebenheiten durch das Gruppierungsergebnis Bewertung der Ergebnisse Besetzung nur weniger AR-DRGs Betonung der prozeduralen DRGs Bewertung der gebildeten Schweregrade Bewertung der Schrittmacher- und Defibrillatoren-Fälle Schlussfolgerungen Literaturverzeichnis 17 Vom ICD-Mix zum Fallgruppen-Mix – Ein konzeptioneller Vorschlag zur Weiterentwicklung des Betriebsvergleichs unter Einbezug der DRGs Helga Sahlmüller 17.1 17.2 17.2.1 17.2.2 17.2.3 17.2.3.1 17.2.3.2 17.2.3.3 17.2.3.4 17.2.4 17.2.4.1 17.2.4.2 17.3 17.3.1 17.3.2 17.3.3 17.3.4 17.4 17.5 Einleitung Konzeption eines Fallgruppen-Vergleichs Methodische Vorgehensweise derzeitiger Krankenhausvergleiche Verfahren zur Bildung leistungsähnlicher Gruppen unter Einbezug der Fallschwere Exemplarische Überprüfung der Methodik Datengrundlage Clusterverfahren Ergebnisse der Fachdisziplin Innere Medizin Ergebnisse der Fachdiziplin Chirurgie Vergleich der Clusterung nach ICD und DRG Verfahren Ergebnisse Voraussetzungen für die Durchführung des Betriebsvergleichs auf Basis der Fallgruppen Krankenhaus- versus Fachabteilungsbezug beim Vergleich Interne Verlegungen Intensivabteilungen Datentechnische Voraussetzungen Fazit Literaturverzeichnis Inhaltverzeichnis 2000 18 Krankenhaus-Report Wie können wettbewerbliche Anreize bei der DRG-Weiterentwicklung implementiert werden? Dieter Paffrath 18.1 18.2 18.3 18.4 18.4.1 18.4.2 18.4.3 18.4.4 18.5 18.5.1 18.5.2 18.6 18.6.1 18.6.2 18.6.2.1 18.6.2.2 18.6.2.3 18.6.3 18.7 Einleitung Eckpunkte des neuen Entgeltsystems Anforderungen an eine wettbewerbliche Weiterentwicklung Praxis der Preisfindung heute und Lehren daraus für das DRG-System Findung der Punktzahlen bei Fallpauschalen und Sonderentgelten Findung der Punktwerte bei Fallpauschalen und Sonderentgelten Bedeutung der Betriebsvergleiche als Marktsimulation Fazit zur Preisfindung heute und Lehren für das DRG-System Können und sollen DRG-Bewertungsrelationen kostenrechnerisch ermittelt und gepflegt werden? Preise sind nicht Kosten! Probleme der Kostenermittlung Schlussfolgerungen für die Umsetzung des DRG-Systems Drei Umsetzungsmodelle Bewertung der Modelle Modell "Budgetfreiheit" Modell "Krankenhaus-Budget" Modell "Verhandlungspunktzahlen" Fazit Literaturverzeichnis 19 Instrumente zur Sicherstellung der stationären Versorgung nach Einführung von DRGs Stefan Dudey und Wilhelm F. Schräder 19.1 19.2 19.3 19.3.1 19.3.2 19.4 Einleitung Krankenhausplanung bei partiell konkurrierenden Steuerungssystemen Informationsinstrumente des Staates zur Sicherstellung der stationären Versorgung Orientierungsdaten zur mittelfristigen Entwicklung der stationären Versorgung Kurzfristig angelegte Berichterstattung und Intervention Bedeutung von DRGs zur Verbesserung der Informationsgrundlagen 20 Leistungsvergütung in der integrierten Versorgung als Sonderfall des Grundsatzes „Geld folgt Leistung“ Dominik von Stillfried 20.1 20.2 20.3 20.3.1 20.3.2 20.3.3 20.3.3.1 Einführung Integrierte Versorgung als Ausgangspunkt einer sektorübergreifenden Versorgung Vergütung im Außenverhältnis Versichertenpauschalen nach RSA-Normkostenprofil Versichertenpauschalen auf Basis historischer Kosten Morbiditätsbezogene Risikopauschalen Risikoschätzung auf Basis stationärer Behandlungsdiagnosen Krankenhaus-Report 2000 20 Inhaltverzeichnis Leistungsvergütung in der integrierten Versorgung als Sonderfall des Grundsatzes „Geld folgt Leistung“ Dominik von Stillfried 20.3.3.2 20.3.3.3 20.3.3.4 20.4 20.4.1 20.4.2 20.4.3 20.5 20.6 20.7 Risikoschätzung auf Basis ambulanter Behandlungsdiagnosen Risikoschätzung aufgrund stationärer und ambulanter Diagnosen Anwendung in Deutschland Vergütung im Innenverhältnis Erweiterungen bestehender Vergütungssystematiken Erfahrungen aus den USA Einheitliches Bewertungssystem Verknüpfung der externen und internen Vergütungssystematik Schlussbemerkung Literaturverzeichnis Teil II: Zur Diskussion 21 Fallzahlentwicklung im stationären Sektor – Determinanten im Spiegel von AOKProzessdaten Enno Swart, Grit Braeseke und Bernt-Peter Robra 21.1 21.2 21.3 21.3.1 21.3.2 21.3.3 21.3.4 21.3.5 21.4 21.5 21.6 21.7 Einleitung Material und Methode Ergebnisse der Krankenhausfallanalyse Fälle, Tage, Verweildauer und Fallkosten Aufnahmeanlass Wiedereinweisungen Diagnose- und Leistungsspektrum Substitutionspotenziale Kassenartenübergreifender Vergleich Ambulanter Sektor Diskussion Literaturverzeichnis 22 Wie lässt sich die Qualität der Krankenhausversorgung messen? Nikolas Matthes und Axel Wiest 22.1 22.2 22.3 22.4 22.4.1 22.4.2 Einführung Performance measurement in den USA Hospital performance measurement als Treiber der internen Qualitätsverbesserung Core measures als Voraussetzung für den externen Qualitätsvergleich von Krankenhäusern Datenerhebung Datenqualität Inhaltverzeichnis 2000 22 Krankenhaus-Report Wie lässt sich die Qualität der Krankenhausversorgung messen? Nikolas Matthes und Axel Wiest 22.4.3 22.4.4 22.4.5 22.4.6 22.4.7 22.5 22.6 22.6.1 22.6.2 22.7 22.8 22.8.1 22.8.2 22.8.3 23 Risiko-Adjustierung Spezifische Populationen Vertraulichkeit von Daten Kosten Reaktionen der Krankenhäuser Die Veröffentlichung von Qualitätsbewertungen Zukünftige Entwicklungen in den USA Funktioneller Status Patientenerwartungen Schlussfolgerungen für die USA Erkenntnisse für Deutschland Bedarf an Leistungs- und Qualitätsmessung in Deutschland? Aktueller Stand der Leistungs- und Qualitätsmessung in Deutschland Welche Erfahrungen aus den USA sind für Deutschland relevant? Ambulante Fallpauschalen: Ergebnisse eines Modellversuchs in Schleswig-Holstein Ines Gerber und Christian Rotering 23.1 23.2 23.3 23.4 23.5 23.6 23.7 23.7.1 23.7.2 23.8 23.8.1 23.8.2 23.8.3 23.9 23.10 Einleitung Ausgangssituation Betriebswirtschaftliche Kalkulation ambulanter Fallpauschalen Vereinbartes Leistungsspektrum und Preise der Modellleistungen Finanzielle Bewertung des Modellvorhabens Darstellung der Mengengerüste: Auswahl von relevanten Modellleistungen Gesamtergebnis des Modells: Fallzahlen und Kosten Gesamtergebnis der 20 Modellleistungen: Fallzahlen Gesamtergebnis der 11 relevanten Modellleistungen: Fallzahl und Kosten Einzelergebnisse Ergebnisgruppe I: Modellleistungen mit Fallzahl-Substitution Ergebnisgruppe II: Modellleistungen ohne Substitutionswirkung Ergebnisgruppe III: Krankenhaus-dominierte Leistungen Zusammenfassung und Ausblick Literaturverzeichnis Krankenhaus-Report 2000 Inhaltverzeichnis Teil III: Daten und Analysen 24 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser Rita Berning und Christiane Rosenow 24.1 24.2 24.3 24.3.1 24.3.2 24.3.3 24.3.4 24.4 24.5 Vorbemerkung Eckdaten der stationären Versorgung Krankenhausdaten 1998 im Ländervergleich Krankenhausbetten und Auslastung Personal der Krankenhäuser im Ländervergleich Kosten der Krankenhäuser nach Kostenart Krankenhauskosten im Ländervergleich Krankenhäuser nach Krankenhaustypen 1998 Entwicklung der Fachabteilungen in den Krankenhäusern 25 Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1998 Rita Berning und Christiane Rosenow 25.1 25.2 25.3 25.8 Vorbemerkungen Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik seit 1993 Hauptdiagnosen der Krankenhauspatienten nach Alter und Geschlecht im Vergleich 1994 und 1998 Änderung der Verweildauer 1994 bis 1998 Entwicklung der Krankenhaushäufigkeit und der Patientenzahl nach dem Alter und dem Geschlecht 1998 Krankenhauspatienten nach Fachabteilungen (Fachabteilung mit der längsten Verweildauer) 1998 In Krankenhäusern behandelte Patienten nach Bundesländern (Wohnort) und Hauptdiagnosen 1998 Ausblick 26 Operationshäufigkeit in Krankenhäusern 1996 bis 1999 25.4 25.5 25.6 25.7 Bettina Gerste 26.1 26.2 26.3 Einführung Operationszahlen nach dreistelligem OPS Operationszahlen nach vierstelligem OPS Teil IV: Krankenhaus-Directory 27 Krankenhaus-Directory – vereinbarte Belegungsdaten im Drei-Jahres-Vergleich Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Die Zukunft des Akutkrankenhauses Michael Arnold Das Krankenhauswesen hat im Laufe seiner Entwicklung immer wieder Wandlungen in der Zweckbestimmung erfahren. Das ursprüngliche "Hospital" war ein Gästehaus, in dem vor allem Arme, Kranke, Fremde und Reisende betreut wurde. Später wurden sie vorwiegend Krankenstationen von Klöstern. Krankenbetreuung bedeutete damals hauptsächlich Pflege, Ärzte waren nur vereinzelt verfügbar. Mit der Industrialisierung und der damit einhergehenden Verstädterung waren große und kompakte Krankenhäuser gefragt. Mit dem wissenschaftlichen Fortschritt und den immer größeren Möglichkeiten der Medizin wurden die Krankenhäuser zu effektiven Institutionen, die unter Einsatz aller denkbaren Techniken auf die Heilung der Patienten ausgerichtet waren. In Zukunft wird die Gestalt des Krankenhauses immer mehr durch den Zwang zu möglichst hoher Wirtschaftlichkeit bestimmt werden, seine Sozialfunktion ist nachrangig. Es hat den Zweck, solche Patienten mittels moderner Behandlungsverfahren zu behandeln, bei denen eine ambulante Versorgung wegen der Schwere der Krankheit, der Kompliziertheit des Verfahrens oder anderer Faktoren nicht möglich ist. Der Vorrang der medizinischen Behandlung vor der Pflege geht mit einer Intensivierung des Leistungsgeschehens einher, die sich in der immer kürzeren Verweildauer niederschlägt. Sie führt aber auch zu immer höheren Fallkosten. Ein daraus folgender Kapazitätsabbau bei den Kliniken muss mit der flankierenden Einrichtung von Pflegeheimen oder Hospizen einhergehen, die die Sozialfunktion des Krankenhauses teilweise übernehmen. Die Einführung von leistungsbezogenen DRGs werden diese Entwicklung noch verstärken, nicht alle Krankenhäuser werden überleben. Das einzelne Krankenhaus muss sich im Wettbewerb positionieren. Bestehen wird am ehesten, wer Leistungen in hoher Qualität erbringt, für die eine Nachfrage besteht. 1 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Grundzüge von DRG-Systemen Wolfram Fischer Patientenklassifikationssysteme Aus der Idee, die stationären Behandlungsfälle des Akutkrankenhauses aufgrund von Diagnose- und Prozedurencodes zu klassifizieren, haben sich eine ganze Reihe von DRGSystemen entwickelt, die in den Anfangszeiten auch mit anderen interessanten Ansätzen wie „Disease Staging" (D.S.) und „Patient Management Categories" (PMC) konkurrierten. Verfeinerungsmodelle Die etablierten DRG-Systeme unterscheiden sich hauptsächlich in der Art der Berücksichtigung von Begleiterkrankungen und Alter. Es sind zwei Verfeinerungsmodelle erkennbar: 1. Es sind Basisfallgruppen definiert und durchgehend in eine bestimmte Anzahl von Schweregrad-Kategorien unterteilt (RDRG, APR-DRG, IAP-DRG). 2. Nur ausgewählte Basisfallgruppen sind nach Schweregrad-Kategorien und/oder Alter unterteilt (HCFA-DRG, AP-DRG, GHM, AR-DRG, HRG, LDF). Anzahl Behandlungsfallgruppen Demzufolge weisen die betrachteten Systeme Behandlungsfallgruppen auf: zwischen ca. 500 und 1400. auch unterschiedlich viele Verbesserung der Homogenität Trotz der diversen Methoden zur Verfeinerungen der Klassifikationen ist die Homogenität bezüglich der Krankenhauskosten bis heute noch mangelhaft geblieben. Ein konsequenterer modularer Aufbau, ausgehend von einer durchgehenden Unterteilung von Basisfallgruppen, kombiniert mit der Möglichkeit, Mehrfachleistungen abzubilden, und der Verwendung weiterer kostenrelevanter Klassifikationsdimensionen wie Notfallaufnahme, Aufenthaltsart („stationär„, „teilstationär„, „ambulant„), IPS-Aufenthalt, Entlassungsdestination, sekundäre Gesundheitsprobleme (u.a. gewisse Pflegeprobleme) und einer präziseren zeitlichen Strukturierung wird einem derart adaptierten Patientenklassifikationssystem zu einer besseren Homogenität und einer größeren Akzeptanz verhelfen. Entscheidend bleibt die Aggregierbarkeit eines solchen Systems in unterschiedlichen Detaillierungsgraden, denn die aus klinischer Sicht erforderliche Differenzierung deckt sich nicht mit den Bedürfnissen der Ökonomen, die für Tarifierung und Kostenrechnung eine angemessen kleine Anzahl Behandlungsfallgruppen erwarten. 2 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Fünfzehn Jahre DRG-basierte Krankenhausfinanzierung in den USA Rosanna M. Coffey und Daniel Z. Louis Wegen unkontrollierter Zuwächse bei den Medicare-Ausgaben entschlossen sich die USamerikanischen Gesetzgeber in den 80er Jahren dazu, das Kostenerstattungssystem zugunsten einer fallbezogenen Krankenhausfinanzierung aufzugeben. Zur Definition der verschiedenen Patientengruppen wurden Diagnosis Related Groups (DRGs) eingesetzt, und für Medicare-Versicherte wurden feste bundesweite Entgelte definiert, um für die Krankenhäuser ökonomische Anreize für mehr Wirtschaftlichkeit zu setzen. Inzwischen werden in den US-Krankenhäusern nur noch schwerkranke Patienten behandelt, weniger komplexe Leistungen werden außerhalb des Krankenhausbereichs erbracht. Die Pflege wird mehr und mehr in Pflegeeinrichtungen und in die häusliche Krankenpflege verlagert. Die Rekonvaleszenz findet außerhalb der Klinik statt, wobei die Patienten und ihre Familien mehr Verantwortung für den Genesungsprozess tragen. Dieser Beitrag schildert die Erfahrungen der USA mit DRGs, wie Kliniken und Ärzte die Funktion der Krankenhäuser veränderten, die Erfolge und Misserfolge dieser Erfahrung sowie Lektionen, die andere Länder daraus lernen können, wenn sie ihre eigene Krankenhausfinanzierung auf ein ähnliches System umstellen. 3 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 DRG-basierte Entgeltsysteme in Europa Bernhard Rochell und Norbert Roeder Nachdem sich insbesondere Frankreich, Belgien, Finnland, Schweden, Norwegen und Portugal schon seit den achziger Jahren mit z. T. verschiedenen DRG-Systemen beschäftigt haben, setzen derzeit acht europäische Länder (Finnland, Norwegen, Schweden, Lettland, Dänemark, Portugal, Spanien und Italien) DRGs landesweit oder regional einheitlich zur Abrechnung von stationären Krankenhausleistungen ein. Ein Land (Frankreich) benutzt sein DRG-basiertes Fallgruppensystem zur Budgetbemessung, zwei Länder (Belgien und Irland) wenden DRGs zur abrechnungswirksamen Verweildauersteuerung an und ein Land (Großbritannien) benutzt sein DRG-angelehntes Patientenklassifikationssystem zur bedarfsassoziierten Leistungssteuerung und nur in Ausnahmefällen zur Abrechnung. Österreich und Deutschland wenden derzeit eigenständig entwickelte Fallpauschalensysteme in der Krankenhausfinanzierung an. Die Niederlande verfolgen mit den noch nicht abschließend entwickelten Diagnose Behandeling Combinatie (DBC) einen versorgungsbereichsübergreifenden Ansatz zur bedarfsorientierten Leistungssteuerung und –finanzierung im Gesundheitswesen. Nachdem sich bis zum Ende der neunziger Jahre auch die meisten osteuropäischen Staaten zur Erprobung von DRG-Systemen entschlossen haben, sind einzig Albanien, Luxemburg und Teile des früheren Jugoslawiens noch nicht für die Anwendungen von Patientenklassifikationssystemen erschlossen. Studien aus betroffenen europäischen Ländern ergeben, dass die Einführung eines DRG-Systems zur Abrechnung von Krankenhausleistungen im Vergleich mit dem vorherigen Zeitraum insbesondere in der Einführungsphase zu • • • • Signifikanten Rückgängen der stationären Verweildauern, einem Anstieg des Casemix-Index (Ø ökonomische Fallschwere), einer Steigerung der Produktivität (Fallzahl/Fallkosten) der Krankenhäuser sowie einer Erhöhung der Kosten je Behandlungstag führte Nachdem DRG-Systeme mit Ausnahme der USA in vielen Ländern erst ab 1996 abrechnungswirksam wurden, zeigt der Vergleich der auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) bezogenen Gesundheits- und Krankenhausausgaben zwischen 1995 und 1997 bei den Anwenderländern pauschalierender stationärer Vergütungssysteme einen Rückgang der Krankenhausausgaben um 0,16 % BIP, welcher deutlich höher ausfällt als bei den Nichtanwendern mit 0,04 % BIP. Dieses kann als Eindruck einer durch den abrechnungsrelevanten DRG-Einsatz geförderten Verlagerung von Leistungen in andere Versorgungsbereiche gewertet werden. Da bezogen auf die Gesamtausgaben für das Gesundheitswesen weiterhin kein kostendämpfender Effekt festgestellt werden kann, wird künftig jedoch - z. B. im Rahmen versorgungsbereichsübergreifender Fallstudien - zu hinterfragen sein, inwieweit es sich bei den durch DRG-Systeme im Krankenhausbereich geförderten Kosteneinsparungen um tatsächliche Rationalisierungseffekte oder um diesbezüglich weitgehend wirkungslose Leistungs-/Kostenverlagerungen in andere Versorgungsbereiche handelt. 4 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Das australische AR-DRG-Klassifikationssystem für den Krankenhausbereich Stephen J. Duckett Australien begann Mitte der 80er Jahre mit der Erforschung und Entwicklung von DRGSystemen zur Klassifikation von Krankenhausleistungen. Nachdem zunächst ein amerikanisches DRG-System verwendet wurde, das sich wegen der Unterschiede in der klinischen Praxis zwischen den USA und Australien als unzureichend erwies, wurde bis 1992 das erste australische DRG-System (Australian National DRGs; AN-DRGs) entwickelt und später immer wieder verfeinert. Das AR-DRG- (Australian Refined DRG) Klassifikationssystem schließlich ist seit 1998 im Einsatz. Es beruht auf einer ICD-10Kodierung und hat 661 Gruppen. Die Klassifikation geschieht in einem mehrstufigen Prozess. Die Patientendaten werden in eine bundesweite Datenbank eingespeist. Danach werden die Fälle einer der 23 Hauptdiagnosegruppen (Major Diagnostic Categories; MDCs) zugeordnet. Jede MDC ist in Basis-DRGs unterteilt. Dies sind Cluster verwandter Prozeduren und Diagnosen. Die BasisDRGs wiederum werden in Einzel-DRGs unterteilt, indem klinische und andere Faktoren – meist Komorbiditäten und Komplikationen, die zu einer höheren Inanspruchnahme der Klinikressourcen führen – analysiert werden. Jeder Diagnose wird eine Komorbiditäts- und Komplikationsstufe von 0 bis 3 bzw. 4 (je nach Fachabteilung) zugeteilt, der die Schwere bezeichnet. Eine AR-DRG wird mit einem vierstelligen alphanumerischen Kode bezeichnet, wobei die erste Stelle für die Hauptgruppe steht, die zweite und dritte für die Basis-DRG und die vierte für die Einzel-DRG. Diese vierte Stelle ist ein Buchstabe, der auch den Ressourcenverbrauch anzeigt, wobei A für den höchsten Verbrauch steht. Durch Leitlinien wird sichergestellt, dass das DRG-System auf homogenen Datenquellen beruht. Eine neue DRG kann geschaffen werden, indem eine existierende gesplittet wird. Dabei ist Bedingung, dass es in der neuen DRG bundesweit mindesten 250 Fälle gibt, wovon mindestens 10 Prozent aus der ursprünglichen Gruppe stammen müssen. Außerdem muss eine verbesserte Homogenität nachgewiesen werden. Der Prozess wird von klinischen Kommissionen überprüft, damit neue DRGs auch klinisch sinnvoll sind. 5 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Die Einführung von DRGs in Deutschland – Erste Vereinbarungen der gemeinsamen Selbstverwaltung Wulf Leber, Nicole Schlottmann, Johann-Magnus von Stackelberg Die Entwicklung und Einführung eines Vergütungssystems mit DRGs bedeutet für die gemeinsame Selbstverwaltung eine enorme Herausforderung. Die inhaltliche Ausgestaltung des Vergütungssystems liegt in ihrer Hand. Am 27.6.2000 einigten sich die Vertragspartner auf die australischen AR-DRGs. Für dieses System spricht, dass es durch seine Ausdifferenzierung sehr transparent, leistungsgerecht und weniger anfällig für Manipulationen ist. Dagegen sprach der hohe Aufwand bei der Übertragung auf deutsche Verhältnisse sowie der erst kurze Einsatz seit 1999 in der neuesten Version. Die Klassifikation muss auf Basis empirischer Daten angepasst werden, was streng regelgebunden vonstatten gehen muss. Z.B. müssen bei Neudefinitionen von DRGs Mindestfallzahlen erfüllt werden. Das System wird auf maximal 800 Fallgruppen und drei abrechenbare Pauschalen pro Basis-DRG begrenzt. Die Kalkulation der DRG-Wertigkeit soll • mit deutschen Ist-Daten geschehen, • wobei die DRG-fähigen Gesamtkosten eines Hauses auf sämtliche Fälle verteilt werden, • mittelfristig alle Krankenhäuser einbeziehen • nach einem einheitlichen Schema geschehen, für das eine unterstützende EDV-Lösung in Auftrag gegeben wird. Die ersten Gewichte sollen bis Ende 2001 bestimmt werden, ab 2003 soll das System voll funktionsfähig sein. Um den Zeitplan des Gesetzgebers einzuhalten, müssen frühzeitig Regelungen für die Abrechnung getroffen werden, z.B. zur Handhabung von Verlegungen zwischen Kliniken, Kurz- und Langliegern, vor- und nachstationären Leistungen, Wiederaufnahmen und belegärztlichen Leistungen sowie Regelungen für Zu- und Abschläge für Ausbildung, Notfallversorgung etc. Die Bundespflegesatzverordnung wurde im Rahmen der Gesundheitsreform 2000 nicht hinreichend auf das neue System angepasst. Sie sollte daher durch eine neue KrankenhausEntgeltverordnung ersetzt werden. Auch das Krankenhausfinanzierungsgesetz und das SGB V sind anzupassen. Z.B. ist die zentrale Sammlung der Daten zu regeln, um die Weiterentwicklung des Klassifikationssystems durch die Selbstverwaltung zu gewährleisten. 6 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Begleitende Strukturmaßnahmen eines DRG-Vergütungssystems in Deutschland Oliver Sangha Die geplante Einführung eines prospektiven Entgeltsystems in Deutschland stellt alle Beteiligten des Gesundheitswesen vor große Herausforderungen. Der vorgesehene Zeitplan mit einer Einführung zum 1.1.2003 darf durchaus als ehrgeizig bezeichnet werden, weil die noch zu erledigenden Aufgaben nicht unerheblich sind. Zunächst gilt es, ein international bewährtes DRG-System auf die deutschen Verhältnisse anzupassen und dabei insbesondere einen nationalen Bewertungsmaßstab für die Vergütung zu entwickeln. Gleichmassen ist es erforderlich, flankierende strukturelle Maßnamen zu implementieren, die mittelfristig für einen Erfolg des Systems maßgeblich sind. Hierzu zählen insbesondere • • • • die Vorbereitung und intensive Schulung der Leistungsanbieter in Hinblick auf die Dokumentationsanforderungen (Stichwort Kodierqualität), die adäquate Ausstattung mit Informationstechnologie, die Einrichtung von Organisationen zur Kontrolle und Qualitätssicherung sowie die Schaffung einer institutionellen Einrichtung, die eine kontinuierliche Anpassung des Systems an den medizinischen Fortschritt sowie an Veränderungen der politischen Rahmenbedingungen durchführt. • Es ist offensichtlich, dass künftige Weiterentwicklungen des Entgeltsystems datenbasiert erfolgen müssen, was wiederum die Bereitschaft voraussetzt, dass Leistungsanbieter und Krankenversicherungen eine umfassende Transparenz ihrer Daten zulassen. In Anbetracht eines heterogenen Krankenhaus- und Krankenversicherungsmarktes in Deutschland liegt hierin vermutlich eine der größten Herausforderungen. Wahrscheinlich muss in diesem Bereich der Gesetzgeber regulativ tätig werden. 7 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Zum Konzept der Gewichtskalkulation Tom Ackermann und Daniel Schmithausen Ab dem Jahr 2003 werden bis auf wenige Bereiche sämtliche stationären Krankenhausbehandlungen durch ein DRG-basiertes Entgeltsystem pauschal vergütet, so dass der Qualität und Repräsentativität der Gewichtskalkulation erhebliche Bedeutung zukommt, wenn der Anspruch an ein leistungsgerechtes und steuerungswirksames Finanzierungsinstrumentarium erfüllt werden soll. Die Kalkulation der sich an der Aufwandsschwere orientierenden Relativgewichte je Fallgruppe ist neben der Festlegung der Zu- und Abschläge der wichtigste Schritt zur Berechnung der zukünftigen Fallpreise und Krankenhausbudgets. Hierzu wurden die zur Auswahl stehenden Ermittlungsverfahren zur Kalkulation der Fallkosten und der Relativgewichte auf ihren Beitrag zur Sicherstellung eines repräsentativen und kontinuierlich zu pflegenden Verfahrens diskutiert und im Ergebnis eine Komplettkalkulation aller Behandlungsfälle im Rahmen einer automatisierten Kostenträgerrechnung favorisiert. Voraussetzung für die Fallkostenkalkulation ist zunächst die übergeordnete Entscheidung, welche Kostenbestandteile für Relativgewichte oder für Zuschläge relevant sind. Auf dieser Basis ist dann eine verursachungsgerechte Kostenzuordnung möglich, die für viele Krankenhäuser aufgrund der beispielhaft skizzierten Probleme noch eine große Herausforderung darstellt. Als zentrales Kriterium für die Teilnahme an einer Fallkostenermittlung nach dem favorisierten Verfahren ist eine fallbezogene Leistungserfassung herauszustellen, die schrittweise, bei einem Mindestanforderungsniveau beginnend, optimiert werden muss. Zur Absicherung der Kalkulationsmethodik im Hinblick auf die Ermittlung der Relativgewichte und der praktischen Anwendung bei der Berechnung der Fallkosten wird ein zweischichtiges Zertifizierungsverfahren vorgeschlagen. Die auf diesem Wege validierten Ergebnisse münden in einen jährlichen Pflegeprozess des Entgeltsystems, der die Anpassung der Relativgewichte und die Revision des Klassifikationssystems umfasst. 8 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Was hat die Vergütung mit der Qualität zu tun? Karl W. Lauterbach und Markus Lüngen Aufgrund seiner Anreizstruktur erfordert ein DRG basiertes Vergütungssystem intensivere Qualitätssicherungsmaßnahmen als ein an Pflegetagen orientiertes Vergütungssystem. Die Qualitätssicherungsmaßnahmen lassen sich in die Bereiche Behandlungsqualität, Kodierqualität und Ressourcenverbrauch gliedern. Ein internationaler Vergleich zeigt, dass die institutionelle Umsetzung der Qualitätssicherungsmaßnahmen ebenso Variabilitäten aufweist wie die methodische Umsetzung. In Bezug auf die Methodik rückt die Messung der Fallschwere, beispielsweise durch den Casemix-Index, stark ins Blickfeld. Eine Kostenffektivitäts –Abschätzung der verschiedenen Alternativen wird durchgeführt. 9 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Strukturbezogene Zuschlagselemente in einem kompletten Fallpauschalensystem Jürgen Wasem und Aurelio Vincenti Das DRG-System sieht zunächst keine Bewertung krankenausindividueller Faktoren vor. Bei wirtschaftlicher Betriebsführung ist es für ein Krankenhaus u.U. nicht sinnvoll, solche Leistungen ohne Honorierung anzubieten, führt dies doch zu Wettbewerbsnachteilen. Der Beitrag diskutiert Lösungsmöglichkeiten für diese Problematik anhand ihrer Vor- und Nachteile. Das bisherige Fallpauschalensystem sah Zuschläge für besondere bauliche Gegebenheiten, Maßnahmen zur Qualitätssicherung, Ausbildungsstätten, Investitionskosten nicht öffentlich geförderter Krankenhäuser und Sicherstellung der bedarfsgerechten Versorgung vor. Abschläge können für Nichtteilnahme an der Notfallversorgung, Einschränkung auf wenige Leistungsarten und wahlärztliche Leistungen vereinbart werden. Es gibt folgende Möglichkeiten zu Gestaltung der Zuschläge in einem DRG-System: • • • • Abhängig von der einzelnen Fallpauschale: Eine einheitliche Verteilung der Kosten für strukturelle Eigenheiten der Klinik auf alle Fälle kann ungerecht sein, wenn z. B. Kosten für operative Einrichtung auch auf nicht-operativen Fälle umgelegt werden. Fallkostenfixe oder prozentuale Zuschläge. Dafür spricht, dass nicht verursachungsgemäß zurechenbare Kosten gerecht verteilt werden. Dagegen spricht, dass dies dazu führen könnte, dass die Krankenhäuser verstärkt "teure" DRGs abrechnen. Regional einheitliche Zuschläge können Nachteile für einzelne Häuser beinhalten. Die Festlegung der Zuschlagshöhen ist aber einfacher. Krankenhausindividuelle Zuschläge haben dieselben Schwächen wie das ehemalige Selbstkostendeckungsprinzip. Es werden keine Wirtschaftlichkeitsanreize geboten. Zu klären ist noch, inwieweit Zuschüsse für Investitionsmaßnahmen, Rationalisierungsinvestitionen und "Privatinvestitionen" nicht öffentlich geförderter Krankenhäuser in das zukünftige System integriert werden sollen. Außerdem muss über den Vorschlag der DKDG, zwischen Vorhalte- und Behandlungspauschalen zu unterscheiden, diskutiert werden. 10 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Ausreißerregelungen in DRG-Systemen Christian Günster DRG-Systeme versuchen Krankenhausfälle in medizinisch und kostenmäßig aufwandshomogene Gruppen zusammenzufassen. Ausreißer sind solche Fälle einer DRG, die durch extrem lange Krankenhausverweildauern oder außergewöhnlich hohe Kosten gegenüber dem Durchschnitt der Fallgruppe abweichen. Für ein einzelnes Krankenhaus stellen Fälle, deren Behandlungskosten den Fallwert extrem übersteigen, ein betriebswirtschaftliches Risiko dar. Zu dessen Begrenzung ist in DRG-basierten Entgeltsystemen eine additive Ausreißervergütung durch Zuschläge vorgesehen. Die Regelung der Zuschlagsfähigkeit und der Zuschlagshöhe wird dabei so ausgestaltet, dass dem Krankenhaus ein Verlustschutz gewährt wird und gleichzeitig Fehlanreize bei der Behandlung von Ausreißerfällen vermieden werden. Der Beitrag informiert über bestehende Ausreißerregelungen in DRG-basierten Fallpauschalsystemen und gibt Kriterien für eine adäquate Ausreißervergütung an. An den Beispielen der Entgeltsysteme in den USA und in Australien wird detailliert dargestellt, wie die Vergütung von Ausreißern strikt regelgebunden implementiert werden kann. Diese Regelungen werden in einer Simulation auf Basis deutscher Krankenhausfalldaten gemäß § 301 eingesetzt. Vorzüge und Fehlwirkungen der betrachteten Regelwerke werden diskutiert und bewertet. Abschließend sind einige Thesen zur weiteren Diskussion in Deutschland formuliert. 11 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Wie kommen Innovationen ins DRG-System? (Die Steuerungsfunktion der Bundesausschüsse) Michael Arnold und Rüdiger Strehl Neben Leitlinien, Qualitätserfassungen und finanziellen Regelmechanismen können die Bundesausschüsse ergänzend zur Formulierung notwendiger Leistungskataloge beitragen. Das träfe noch mehr zu, wenn ihnen mehr Mittel zur Verfügung stünden, z.B. um eigene Studien zu kommissionieren oder Technologiebewertungen vorzunehmen. Angesichts der Höhe der Mittel für die medizinische Versorgung sind die Mittel, die von den BA beansprucht werden, vernachlässigbar gering. Nicht nur ihr Nutzen und ihre Notwendigkeit sind daher unstrittig, sondern es ist auch die Wirtschaftlichkeit gegeben: Wenn nur einige wenige Verfahren aus dem Leistungspaket ausgeschlossen oder darin nicht aufgenommen werden, zahlen sich die Bundesausschüsse bereits aus. Sie werden aber scheitern, wenn sie als Instrument der totalen und alleinigen Zugangskontrolle missverstanden oder missbraucht werden. Insoweit setzten die ursprünglichen Konzepte der Gesundheitsreform 2000 sehr viel realitätsnaher und pragmatischer an: Hätte man Universitätsklinika und klinische Studien und Erprobungen aus dem Zuständigkeitskatalog des BA herausgenommen, wären seine Aufgaben eher zu bewältigen. Nicht unberücksichtigt bleiben sollte, dass viele weitere Krankenhäuser (sei es wegen ihrer Leistungsspezialitäten, sei es wegen ihrer besonders ausgewiesenen Chefärzte in einzelnen Fachabteilungen) ebenfalls als maßgebliche Transporteure medizinischer Innovationen zu beachten sind. Eine Gesundheitsreform hätte diese Fälle mit Ausnahmeregelungen ansteuern sollen. Nach der derzeitigen Gesetzeslage muss damit gerechnet werden, dass sich der neue Bundesausschuss in unzähligen Streitereien mit Tausenden von Medizinischen Hochschullehrern an Universitätsklinika und in herausragenden Chefarztpositionen verzetteln wird. 12 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Auswirkungen der Reform des Krankenhausentgeltsystems auf die stationäre Versorgung und das Krankenhausmanagement Thomas Mansky In dem Beitrag werden drei Varianten einer DRG-Einführung erörtert. • • • • Variante 1 geht wie beim Vorbild USA von festen Preisen für alle Häuser ohne individuelle Mengen- und Budgetgrenzen aus. Das Modell führt zum Überleben effizienter, preiswerter Häuser und zum Ausscheiden zu teurer Häuser. Das System hätte die umfassendste Wirkung auf den Krankenhaussektor und würde zu einem "Effizienzwettlauf" führen. Variante 2a sieht Festpreise und hausindividuell verhandelte Mengengrenzen vor. Ein dadurch entstehender Kapazitätsrückgang würde durch Umverteilung auf verbleibende Anbieter zu Mengen- und Budgetsteigerungen führen und ist derzeit in Deutschland wegen festegefahrener Verhandlungsmechanismen nicht steuerbar. Variante 2b hat prospektiv vereinbarte Leistungsmengen und Budgets kombiniert mit Ausgleichen, aufgrund derer sich das Budget nur bei den variablen Kosten ändert. Sie unterscheidet sich nur wenig vom derzeitigen Entgeltsystem. Die Preise werden aufgrund des gegenwärtigen Niveaus festgelegt. Mittelfristig scheiden preiswerte Anbieter aus, weil sie keine Möglichkeit zu Zuwächsen haben, teure überleben durch eine Gewinnabsicherung. Variante 3 sieht verhandelte Mengen und Preise mit asymmetrischen Ausgleichsmechanismen in Abhängigkeit von der relativen Höhe der Ausgangspreise vor. Teure Häuser können ihre Mengen nur budgetneutral ausdehnen, müssten dann ihre Preise senken. Preiswerte können dagegen budgetwirksam wachsen. Mittelfristig finanzieren jedoch die preiswerten die Ineffizienzen der teuren Krankenhäuser. Insgesamt stellt sich bei allen Varianten die Frage, ob gute Leistungen belohnt werden und damit Anreize zu wirtschaftlichem Arbeiten bestehen. Eine sinnvolle Management-Strategie der Krankenhäuser in Hinblick auf die Systemumstellung kann derzeit nicht empfohlen werden. Sicher ist nur, dass der Kostendruck nicht abnehmen wird. Zunächst ist es wichtig, die Kodierqualität zu verbessern und leistungsstarke EDV-Systeme einzuführen. 13 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Reform der Vergütung aus medizinisch-ärztlicher Sicht Jürgen Erik Schmitz Die Einführung von DRGs in Deutschland wird nach Meinung des Autors zur Folge haben, dass Ärzte ihre diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen zunehmend unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten treffen müssen. Zusätzlich wird ihr Entscheidungsspielraum durch Leitlinien, EBM-Standards und qualitätssichernde Maßnahmen eingeschränkt. Den Patienten wird eine optimale Versorgung vorgegaukelt, während sie nicht mehr als das medizinisch Notwendige erhalten. Dies würde das Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient belasten und zu vermehrten juristischen Auseinandersetzungen führen. Die DRG-Einführung birgt aber auch Chancen, insbesondere für Krankenhäuser mit großer Flexibilität, verlässlichem Datenmaterial und leistungsfähiger EDV, die bereits jetzt wirtschaftlich arbeiten. Die zu erwartende Morbiditätssteigerung durch die demografische Entwicklung lässt jedoch Skepsis aufkommen, ob mit dem DRG-System eine Kostenersparnis zu erzielen ist. Das Beispiel USA zeigt, dass vornehmlich Kosten vom stationären in den ambulanten Bereich verschoben wurden. Der ambulante Sektor ist in Deutschland jedoch derzeit weder qualitativ noch quantitativ darauf ausgerichtet, die Patienten mit dem notwendigen Standard zu versorgen. Werden Patienten zu früh aus dem Krankenhaus entlassen, ist zu befürchten, dass der Heilungsprozess verlängert wird und es nicht nur zu Kostenverschiebungen, sondern besonders bei alten, multimorbiden und chronisch Kranken zu steigenden Kosten kommt. Damit es nicht soweit kommt, sollte die Ärzteschaft ihren medizinischen Sachverstand in den Ausgestaltungsprozess bei den DRGs einbringen, damit leistungs- und aufwandgerechte Entgelte zustande kommen. Das System muss Anreize setzen, damit weder Aus- und Fortbildung des medizinischen Nachwuchses noch der medizinische Fortschritt zu kurz kommen und Patienten mit hohem wirtschaftlichem Risikoprofil nicht ins Abseits geraten. Eine qualifizierte medizinische Behandlung kann und darf nicht zum Luxusgut werden, das nur denen vorbehalten bleibt, die es sich in Zukunft noch leisten können. 14 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Die geriatrische Klinik im fallpauschalierten Entgeltsystem Werner Hofmann, Manfred Ramme und Ulrich Vetter Die stürmische Entwicklung der deutschen Geriatrie im Laufe der letzten Jahre wird in die seit den 30-er Jahren bestehende internationale Entwicklung des Fachs eingeordnet sowie eine Beschreibung des „Geriatrischen Krankenhauspatienten“ im Jahr 2000 gegeben. Das DRG-System festigt die Position der Geriatrie im Krankenhaus; andererseits sind die für die Geriatrie spezifischen rehabilitativen Leistungen in keinem der verfügbaren DRG-Systeme abgebildet. Es wird daher vorgeschlagen, den Einsatz des „geriatrischen Behandlungsteams“ als Prozedur so in den Algorithmus des Systems einzufügen, wie z.B. auch die Prozedur einer Endoskopie oder eines operativen Eingriffs. 15 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Die Anwendung des australischen AR-DRG-Systems auf Behandlungsfälle der Inneren Medizin/Kardiologie in Deutschland Eckart Frantz Im Zusammenhang der Einführung eines Patientenklassifikationssystems mit DRGs stellt sich die Frage, ob seine Anwendung bei Fällen der Inneren Medizin/Kardiologie sinnvoll ist, da diese Fälle anders als chirurgische durch eine Vielfalt von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen gekennzeichnet sind und daher vermutet wurde, dass sie sich der Bildung homogener Behandlungsgruppen entziehen. Der Beitrag kommt zu folgenden Ergebnissen: • • • • • • • • Über alle Fälle betrachtet wird das AR-DRG-System in der Inneren Medizin / Kardiologie keine echte Schweregradzuordnung bewirken, sondern eine Aufteilung in prozedural definierte DRG, die weitgehend schweregradunabhängig gruppiert werden, und in diagnostisch definierte DRG, für die ein hoher Anreiz der Leistungserbringer bestehen wird, Komorbidität möglichst umfassend zu dokumentieren und zu kodieren. Gegen die Klassifizierung internistischer Behandlungsfälle keine Bedenken abzuleiten. Auch bei Anwendung des AR-DRG-Systems können Anreize gesetzt werden, Prozeduren nur zu erbringen, um eine höhere Bewertung eines Falles zu erreichen. Als Merkmale zur Höherstufung eines Falles auf der Schweregradskala wurde für die (kleinere) Gruppe der nicht prozedural zugeordneten Fälle die Diagnosenanzahl, die Verweildauer und die Vornahme bestimmter Interventionen identifiziert, wobei die Verweildauer und die Anzahl der Prozeduren Ausdruck der Nebendiagnosen waren. Die Schweregrad-Zuordnung lässt zwar erwarten, dass auch der Casemix einer Klinik mit breitem Spektrum leichter und schwerer Fälle abgebildet wird, würde jedoch nicht zu einer entsprechenden ökonomischen Abstufung führen Bei der Kalkulation deutscher Kostengewichte sollten die medizinischen Schweregrade der in Australien ökonomisch nicht gesplitteten, häufig prozeduralen Z-DRGs der Hauptdiagnosegruppe F berücksichtigt werden, um eine der Indikation gemäße differenzierte Behandlung mit entsprechenden ökonomischen Konsequenzen zu erreichen und einer prozedural orientierten Behandlung aufgrund wirtschaftlicher Anreize entgegenzuwirken. Im Bereich der Schrittmacher- und Defibrillatoren-AR-DRGs sind Anpassungen notwendig, die den absoluten Vorrang dieser Prozeduren indikationsgerecht begrenzen. Die dargestellten Anreizbildungen lassen Einflüsse auf die Fallauswahl durch beteiligte Leistungserbringer erwarten. In jedem Fall wird die Notwendigkeit zum vollständigen Beleg gruppierungsrelevanter Kriterien und Komorbidität einen starken Anreiz auf die Intensivierung der klinischen Dokumentation ausüben, ohne damit schon eine sachgerechte Schweregradzuordnung aller Fälle sicherzustellen. 16 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Vom ICD-Mix zum Fallgruppen-Mix – ein konzeptioneller Vorschlag zur Weiterentwicklung des Betriebsvergleichs unter Einbezug der DRGs Helga Sahlmüller Derzeitige Betriebsvergleiche bauen zur Bildung leistungshomogener Gruppen auf den Diagnose- bzw. Operationsstatistiken der LKA (Leistungs- und Kalkulationsaufstellung) auf. Dieses bislang etablierte System der Budgetverhandlungen wird zumindest bis 2003 weiter angewendet werden. Aufgrund der Daten, die von den Krankenhäusern an die Kassen zur Budgetverhandlung geliefert werden, ist es derzeit jedoch nicht möglich, die Fallschwere adäquat im Betriebsvergleich abzubilden. Es ist damit zu rechnen, dass insbesondere im Blick auf diese Fallschwereproblematik die Etablierung des DRG-Systems bereits jetzt auf die Verhandlungsprozesse und die Methodik des Betriebsvergleichs einwirken wird. Übergangslösungen sind wahrscheinlich. Dieser Beitrag beschreibt eine mögliche Übergangslösung bis zur vollständigen Einführung des DRG-Systems im Jahr 2003. Da dort jeder Fall eines Krankenhauses einer Fallgruppe (DRG) zugeordnet werden kann, wird es möglich sein, sowohl mehrere Diagnosen als auch die Prozeduren eines Falles und das Alter des Patienten zu berücksichtigen. Auch die Fallschwere wird implizit in einer DRG mit abgebildet. Diese Daten könnten zur Weiterentwicklung des Betriebsvergleichs genutzt werden, so lange das Entgeltsystem nicht vollständig eingeführt ist. Die exemplarische Analyse solcher Einzelfalldaten zeigt, dass eine Gruppierung der nach DRGs kodierten Fälle einer Abteilung zu leistungshomogenen Gruppen führt. Im Vergleich mit der momentanen Gruppenbildung nach der Hauptdiagnose treten zwar Unterschiede auf, der Zusammenhang zwischen beiden Clusterverfahren ist jedoch sehr hoch. Daraus sind zwei Schlussfolgerungen zu ziehen: • • Die Gruppierung der Abteilungen zu leistungshomogenen Gruppen nach der Hauptdiagnose (ICD-Mix) führt jetzt schon zu validen Ergebnissen. Mit der Berücksichtigung der DRGs kann in Einzelfällen das Leistungsspektrum einer Abteilung noch genauer beschrieben und eine spezifischere Einteilung in leistungshomogene Gruppen vorgenommen werden – dies betrifft vor allem die schneidenden Fächer. • Die Verwendung von DRGs für den Betriebsvergleich setzt einige Änderungen der bisherigen LKA voraus, die sowohl die Aspekte der Kostenzuweisung bei internen Verlegungen und Intensivabteilungen als auch die Datenlieferung betreffen. Diese müssten entweder durch den Gesetzgeber oder durch eine Vereinbarung zwischen den Spitzenverbänden der Krankenkassen und den Kliniken geregelt werden. 17 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Wie können wettbewerbliche Anreize bei der DRG-Weiterentwicklung implementiert werden? Dieter Paffrath Der Beitrag befasst sich mit der Frage, wie in einem DRG-System zukünftig die Entgeltfindung vonstatten gehen soll. Die Bewahrung der medizinischen Qualität muss trotz der Betonung des Wettbewerbs im Vordergrund stehen. Produktive, kostengünstige Anbieter sollen positive Anreize erfahren und unwirtschaftliche Krankenhäuser Disincentives spüren. Die Anreizstrukturen müssen einfach und transparent sein, Gewinne sollten gefördert werden. Drei Umsetzungsmodelle werden vorgestellt: • • • Modell "Budgetfreiheit": Punktzahlen und Punktwerte werden auf Bundesebene determiniert, alle anderen Parameter können sich frei entfalten. Vorteil: Die Krankenhäuser können die Leistungsmengen ohne ökonomische Grenzen an die vorgegebenen Preise anpassen. Nachteil: Es ist ein starkes Wachstum der Fallzahlen und ein großer Verdrängungswettbewerb zu befürchten. Modell "Krankenhaus-Budget": Das neue Entgeltsystem wird mit der heutigen Rechtslage verbunden, wonach krankenhausindividuelle Budgets vereinbart werden. Das Modell konserviert das Selbstkostendenken und bietet geringe Anreize zur Strukturveränderung. Modell "Verhandlungspunktzahlen": DRG-Punktzahlen werden zumindest partiell auf der krankenhausindividuellen Verhandlungsebene determiniert, dazu kommen landesweite Obergrenzen. DRGs dienen vorwiegend zur Klassifikation, die initial festgesetzten Bewertungsrelationen können zwar Orientierungswerte sein, die tatsächlichen Entgelte können sich aber frei entfalten. Der Autor plädiert für das dritte Modell, weil es den Preis als zentralen Parameter für die Entscheidungen von Anbietern und Nachfragern bewahrt und sich von der Vorstellung löst, Bewertungsrelationen könnten deutschlandweit kalkuliert werden. Der Punktwert wird nicht mehr durch die Verbände bestimmt, sondern gewährleistet, dass landesweite Obergrenzen eingehalten werden. Es bleibt zu überprüfen, inwieweit ein solches Modell mit der derzeitigen Rechtslage vereinbar ist. Bei der DRG-Einführung ist der ordnungspolitische Rahmen entscheidend. Elemente wie Kalkulation der Punktwerte durch die Verbände, Erlösausgleiche und die Tätigkeit Schiedsstellen würden bestehende Mängel konservieren. Bei der Erarbeitung Nachfolgeregelung der Bundespflegesatzverordung sind noch Handlungsspielräume gegeben. 18 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Instrumente zur Sicherstellung der stationären Versorgung nach Einführung von DRGs Wilhelm F. Schräder und Stefan Dudey Mit der Einführung eines vollpauschalierten Vergütungssystems stellt sich die Frage, welche Aufgaben der Staat (oder die Länder) in einem stärker wettbewerblich ausgerichteten Gesundheitssystem zur Sicherstellung der Versorgung einnehmen wird und welche Bedeutung die DRGs für die staatliche Krankenhausplanung haben. Bisher ist die Krankenhausplanung Aufgabe der Länder. Für definierte Träger werden differenziert nach Standorten und medizinischen Gebieten Angebotskapazitäten festgelegt. Die Krankenkassen sind verpflichtet, die in den Plankrankenhäusern erbrachten Leistungen zu vergüten. Die Investitionskosten der Krankenhäuser werden von den Ländern übernommen. Die Entgelte werden zwischen Kliniken und Krankenkassen verhandelt. Nach dem Systemwandel stehen dem Staat zur Sicherstellung der stationären Versorgung folgende Informationsinstrumente zu Verfügung: • • die Bereitstellung von Orientierungsdaten zur mittelfristigen Entwicklung der stationären Versorgung in Form eines regelmäßigen Berichts über die Entwicklung der Bevölkerung, Behandlungsanlässe und -methoden, Formen, Kosten und Finanzierung der Versorgung; die kurzfristige Kontrolle und Intervention im Fall nachgewiesener Versorgungsdefizite hinsichtlich Erreichbarkeit des Angebots, Kapazitätsprobleme (Wartelisten), Qualität, medizinisch unbegründeter Leistungen, soziale Ungleichheit. Durch DRGs verbessern sich die Informationsgrundlagen: Die Leistungen der Krankenhäuser werden durch die Fallgruppen transparenter, die Vergütung orientiert sich ökonomisch sachgerechter am Ressourcenverbrauch, und die Leistungen der Kliniken können untereinander anhand des differenzierteren Casemix besser beschrieben werden. Statt mit Versorgungsstufen wird die Angebotsstruktur nach folgenden Kriterien beurteilt: • • • Leistungen der allgemeinen Versorgung, Leistungen in Versorgungsschwerpunkten für Fallgruppen, die eine spezielle Ausstattung mit Sachwerten oder Personal erfordern Leistungen der extrem spezialisierten Versorgung, die mit extrem hohen Ausstattungskosten verbunden sind oder bei extrem seltenen Fällen, wo höchstspezialisiertes Wissen gefragt. Ist. Zur Bewertung der Versorgung benötigt das Land einen gesicherten Zugang zu Daten über die von den Krankenhäusern erbrachten und die von den Kassen finanzierten Leistungen. 19 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Leistungsvergütung in der integrierten Versorgung als Sonderfall der Grundsatzes "Geld folgt Leistung" Dominik von Stillfried Der Gesetzgeber hat im letzten Gesundheitsreformgesetz die Voraussetzungen für integrierte Verbünde von Leistungserbringern geschaffen. Die Reglungen bedürfen noch der konkreten Ausgestaltung durch die Vertragspartner. Der Beitrag analysiert, • • welche Aspekte der sektorübergreifenden Vergütungsregelungen einen Nachweis verbesserter Effizienz durch sektorübergreifende Versorgung erlauben und welche Aspekte sich als Vorbilder für eine integrationsfördernde Gestaltung der allgemeinen Finanzierungsbedingungen im ambulanten und stationären Sektor eignen. Der Autor kommt zu folgenden Schlussfolgerungen: • • • • • • Voraussetzung für sektorübergreifende Vergütung ist eine integrierte, d.h. gemeinsame Vertrags- und Führungsstruktur der Leistungserbringer, wobei das Spektrum ambulanter und stationärer Versorgung für die Regelversorgung größerer Bevölkerungsgruppen ausreichen muss. Vorbild sind Health Maintenance Organizations (HMOs) aus den USA. Die sinnvollste Form der integrierten Pauschalvergütung ist eine morbiditätsgewichtete Versichertenpauschale, weil der Verbund die wirtschaftliche Verantwortung für sämtliche Leistungen nach dem Versorgungsvertrag hat. Zudem verbleiben Vorteile durch effizientes Arbeiten beim Verbund, was als Wirtschaftlichkeitsanreiz wirkt. Die Verteilung der Gelder innerhalb des Verbundes bedarf noch der Ausgestaltung. Bei den HMOs erfolgt die Steuerung das Leistungsgeschehen innerhalb des Verbundes über ein einheitliches ärztliches Vergütungsschema, die Steuerung der Kapazitäten über pauschalierende Einzelfallvergütung oder Volumenverträge. Die Vergütung Krankenhausleistungen über DRGs würde es Verbünden erleichtern, Krankenhausleistungen frei einzukaufen. Möglich ist auch ein "Betten-Leasing". Eine einheitliches Vergütungssystematik bedarf eines bisher kaum verfügbaren Controllingsystems. Die daraus gewonnenen Daten dienen der internen Steuerung, können mittelfristig jedoch auch die Verhandlungsgrundlage der Verbünde gegenüber den Kostenträgern stärken. Die Erfahrungen von HMOs bestätigen: Versorgungsverbünde dürfen nicht nur durch Einsparerfolge von sich reden machen – wichtig ist auch die Versorgungsqualität. Sonst droht die Gefahr, dass die Versicherten andere Anbieter bevorzugen. 20 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Fallzahlenentwicklung im stationären Sektor – Determinanten im Spiegel von AOK-Prozessdaten Enno Swart, Grit Braesecke und Bernt-Peter Robra Anhaltende Fallzahlsteigerungen im Krankenhaus verlangen nach einer Analyse ihrer Determinanten. Im Auftrag des AOK-Bundesverbandes wurden die Krankenhausfälle aus 1995 bis 1998 von AOK-Patienten aus fünf Ländern – das sind rund 9 Millionen Versicherte – auf folgende Fragen hin analysiert: • • • • • • Inwieweit ist der Fallzahlanstieg durch die demografische Entwicklung erklärbar? Werden die Patienten vermehrt von niedergelassenen Ärzten ins Krankenhaus eingewiesen oder weisen sie sich häufiger selbst ein? Geht die durchschnittliche Verweildauerverkürzung mit verstärktem "Drehtüreffekt" (vermehrte Wiedereinweisungen) einher? Kann ein Teil des Fallzahlanstiegs mit der Einführung neuer Entgeltformen (Fallpauschalen und Sonderentgelte) erklärt werden? Ist es durch die Einführung der Pflegeversicherung zu einem Rückgang von "Fehlbelegungen" im Krankenhaus gekommen? Wir groß ist das Substitutionspotenzial stationärer durch ambulante Versorgung? Folgende Ergebnisse konnten festgestellt werden: • • • • • Die Zahl der Krankenhaustage stieg bei Hochbetagten über 80 Jahre und bei unter 15Jährigen um 2,2 bzw. 3,4 Prozent, bei den übrigen Altersgruppen gab es hier einen Rückgang. Die Verweildauerverkürzung kommt durch eine Abnahme von Langliegern und eine Zunahme der Kurzlieger (bis 3 Tage) zustande. Dies wird als Indiz dafür gewertet, dass immer mehr leichtere Fälle ins Krankenhaus kommen. Die Einweisungen durch Vertragsärzte sind leicht rückläufig, die durch Krankenhausärzte stabil. Verlegungen aus anderen Krankenhäusern sind dagegen um 21 Prozent und die Notfallaufnahmen sogar um fast 60 Prozent gestiegen. Bei den Wiedereinweisungen gab es keine auffälligen Steigerungen. Der Fallzahlanstieg ist mit rund 10 Prozent bei Fallpauschalen und 20 Prozent bei Sonderentgelten sehr viel stärker ausgeprägt als insgesamt. Die Pflegeversicherung hat nicht zu der erhofften Reduzierung der Krankenhausaufenthalte geführt. Rund 20 Prozent der Krankenhaus-Berechnungstage wurden als medizinisch nicht indiziert geschätzt. Allerdings bedeuten Einsparungspotenziale bei den Krankenhaustagen nicht entsprechende Einsparungen bei den Gesundheitskosten insgesamt. 21 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Die Qualität der Krankenhausversorgung – eine messbare Größe? Eine Übersicht über Hospital Performance Measurement in den USA Nikolas Matthes und Axel Wiest Während in den USA der externe Leistungsvergleich von Krankenhäusern ab 2002 möglich sein wird, steht in Deutschland die Entwicklung von Messmethoden für den Krankenhausvergleich noch am Anfang. Die Vielzahl von Initiativen und Qualitätssicherungsgremien auf Bundes- und Länderebene mit unterschiedlichen Schwerpunkten trägt zur Verunsicherung der Krankenhäuser bei. Welche Erfahrungen und Erkenntnisse aus den USA sind für Deutschland relevant? • Eine ausgewogene Kombination aus Prozess- und Ergebnis-, sowie unspezifischen und spezifischen Indikatoren kann die Versorgungsleistung am besten erfassen. Die einseitige Betonung von Prozessindikatoren lässt die Frage offen, ob die Versorgungsprozesse tatsächlich die klinischen Ergebnisse beeinflussen. Andererseits sind Ergebnisindikatoren häufig so weit von den konkreten Versorgungsprozessen entfernt und von externen Einflüssen beeinflusst, dass Rückschlüsse auf die Prozesse problematisch sind. Die Kombination von Prozess- und Ergebnisindikatoren ermöglicht zumindest eine begrenzte Korrelation von beiden, die zusätzliche Aufschlüsse zur Beziehung von Prozesscharakteristika und Ergebnissen eröffnen. • Von der internen Leistungsmessung und Qualitätsverbesserung zum externen Qualitätsvergleich. Die aktuelle Entwicklung in den USA hin zum externen Leistungsvergleich wäre ohne die vorherige Erfahrung mit ORYX-Indikatoren und interner Leistungsmessung nicht vorstellbar. Auch für Deutschland gelten die schrittweise Bildung von Akzeptanz unter Leistungserbringern, Kostenträgern und Patienten sowie die Entwicklung von Messmethoden, patientenbezogenen Risiko-Adjustierungsverfahren, wie auch Methoden zur Datenerhebung als Voraussetzungen für den angestrebten externen Qualitätsvergleich. • Die Standardisierung der Methoden und die adequate Risiko-Adjustierung der Daten sind unabdingbare Voraussetzungen für die externe Vergleichbarkeit der Messergebnisse. Nur durch die Vereinheitlichung der Indikatoren konnte die Joint Commission on the Accreditation of Health Care Organizations Leistungsmessung in ihr Akkreditierungsverfahren integrieren. Der externe Qualitätsvergleich wird methodisch erst möglich, wenn die Zusammensetzung des Patientenguts eines Krankenhauses bezüglich der unterschiedlichen Risikoprofile berücksichtigt wird. In Deutschland stehen die Standardisierung der Methoden und die flächendeckende patientenbezogene Risiko-Adjustierung der Daten noch aus. • Die breite Einführung von Leistungsmessung und Qualitätsverbesserung erfordert die Institutionalisierung eines Akkreditierungsverfahrens und eine de jure - oder besser de facto - Verpflichtung. In den USA hat sich die nicht-staatliche Joint Commission zu einer übergeordneten Akkreditierungsinstanz entwickelt. In Deutschland fehlt eine vergleichbare neutrale Einrichtung (noch). Es bleibt ab zu warten, in wie weit die Zentralisierung nach dem neuen § 137 des SGB V zu einer ähnlichen übergeordneten Institution führt oder ob Initiativen, die sich heute noch im Pilotstadium befinden (z.B. Kooperation für Transparenz und Qualität im Krankenhaus; KTQ, 2000), sich zu ernst zu nehmenden Alternativen entwickeln. 22 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Ambulante Fallpauschalen: Ergebnisse eines Modellversuchs in Schleswig-Holstein Ines Gerber und Christian Rotering Nach einer Studie des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen hätte jeder 10. Patient in Schleswig-Holstein kein Krankenhausbett in Anspruch nehmen müssen. Um das "Substitutionspotenzial" von stationären Krankenhausbehandlungen zu erschließen, schloss die AOK mit der KV Schleswig-Holstein einen Modellvertrag zur Förderung des ambulanten Operierens durch Vertragsärzte ab. Hierbei wurden Fallpauschalen vereinbart. Der Modellversuch lief von Mitte 1998 bis Mitte 1999. Die Begleitforschung durch die Gesellschaft für Systemberatung im Gesundheitswesen (GSbG) kam zu folgenden Ergebnissen: Finanzielle Anreize über Komplexpauschalen führten zu einer Erhöhung der vertragsärztlichen Leistungen um 13,5 Prozent. Die Zahl der Krankenhausfälle aller geförderten Leistungen insgesamt nahm um nur 2,6 Prozent ab. Nur bei drei von insgesamt 20 geförderten Leistungen wurde ein Substitutionseffekt festgestellt: Abrasio der Gebärmutter, Katarakt-OP und Entfernung von Schrauben. Die Gesamtkosten konnten nicht vermindert werden. Vielmehr stiegen die Kosten im vertragsärztlichen Bereich bei den geförderten Leistungen um 57 Prozent, während die Krankenhauskosten nur um 2 Prozent abnahmen. Immerhin konnte festgestellt werden, dass lediglich 15 Patienten nach einer ambulanten Operation innerhalb eines halben Jahres wegen derselben Diagnose im Krankenhaus behandelt werden mussten. Schlussfolgerung ist, dass die Trennung zwischen dem ambulanten und dem stationären Sektor sich dahingehend ausgewirkt hat, als die Krankenhäuser Gegenstrategien entwickelten, um ihre Patienten nicht zu verlieren. Bei weiteren Vereinbarungen muss deshalb der Krankenhaussektor in den Modellversuch einbezogen werden. Zudem müssen integrierte Versorgungskonzepte entwickelt werden. Nicht zu vergessen ist außerdem, dass nicht die Diagnose, sondern das familiäre und soziale Umfeld der Patienten das entscheidende Kriterium dafür ist, ob eine Operation ambulant oder stationär erbracht wird. Deshalb sollten mit den integrierten Leistungserbringern sowohl ambulante als auch stationäre Versorgungsanteile vereinbart werden können. Schließlich sollte die Qualität der ambulanten Operationen durch ein Qualitätsmanagement gesichert werden, was gleichzeitig als Wettbewerbsanreiz dienen kann. 23 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser Rita Berning und Christiane Rosenow Das Statistische Bundesamt berichtet jährlich über die Struktur- und Kostendaten der Krankenhäuser und der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen. Grundlage hierfür ist eine Totalerhebung, die nach der Krankenhaus-Statistikverordnung jährlich durchgeführt wird. Die Daten bilden die Grundlage für viele gesundheitspolitische Entscheidungen des Bundes und der Länder. 1998 gab es in Deutschland 2263 Krankenhäuser mit 571629 Betten. Dies waren fünf Krankenhäuser mehr als 1997, aber sechs weniger als 1996. Die Zahl der vollstationär behandelten Patienten nahm gegenüber 1997 um 2,8 Prozent auf 15,95 Millionen zu. Die durchschnittliche Verweildauer hat sich gleichzeitig auf 10,7 Tage verkürzt (1996 betrug sie 11,4 Tage, 1997 11,1 Tage). Der Kapazitätsabbau der Krankenhäuser hatte deutliche Auswirkungen auf die Zahl der Beschäftigten: 1998 waren im Jahresdurchschnitt 850.000 Vollkräfte beschäftigt, 30.000 weniger als 1997. Die bereinigten Kosten der Krankenhäuser sind von 1997 auf 1998 um 1,9 Prozent gestiegen. Sie lagen 1998 bei 97,1 Mrd. DM. Dabei sind die bereinigten Kosten je vollstationären Fall von 6139 DM auf 6087 DM um 0,9 Prozent gesunken, die Kosten je vollstationären Pflegetag aber um 2,0 Prozent auf 568 DM gestiegen. Dies liegt an der seit Anfang der 90er Jahre zu beobachtenden Verkürzung der durchschnittlichen Verweildauer und dem damit verbundenen Rückgang der Zahl der Pflegetage. Die niedrigsten Kosten entstanden mit 5330 DM je vollstationären Fall in MecklenburgVorpommern, die höchsten Kosten verursachte ein Krankenhausaufenthalt in den Stadtstaaten Berlin (8938 DM), Hamburg (8056 DM) und Bremen (6971 DM). Die Zahl der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen nahm 1998 um 0,6 Prozent auf 1395 zu, 1,75 Millionen Patienten wurden hier behandelt. Die Verweildauer betrug im Durchschnitt 26,4 Tage. Mit 91.588 Personen waren 0,6 Prozent weniger als im Jahr 1997 beschäftigt. 24 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1998 Rita Berning und Christiane Rosenow In diesem Beitrag werden die Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik für das Berichtsjahr 1998 dargestellt. Darüber hinaus wird in Teilbereichen die Entwicklung zwischen 1993 und 1998 betrachtet. Erhoben werden folgende Merkmale: Geschlecht, Geburtsmonat und -jahr, Zugangs- und Abgangsdatum, Sterbefall ja/nein, Hauptdiagnose nach IVD-9Schlüssel, Operationen im Zusammenhang mit der Hauptdiagnose, Fachabteilung mit längster Verweildauer, Wohnort. Insgesamt wurden über 15,9 Millionen vollstationäre Krankenhausfälle erfasst, davon 7,1 Millionen Männer und 8,8 Millionen Frauen. Der Vorsprung der Frauen hängt mit den 1,1 Millionen schwangerschaftsbedingten Krankenhausaufenthalten sowie mit dem höheren Frauenanteil bei den Hochbetagten zusammen. Der Anteil der über 65-jährigen Patienten stieg weiter: Er betrug 34,2 Prozent (1993: 29,8), der Anteil der unter 15-Jährigen sank dagegen auf 9 Prozent (1993: 10,7). Am häufigsten waren Krankenhausaufenthalte wegen Krankheiten des Kreislaufsystems: 2,7 Millionen Patienten wurden deswegen behandelt, gefolgt von Neubildungen mit 1,85 Millionen und Verletzungen/Vergiftungen mit 1,6 Millionen Patienten. Die häufigste Einzeldiagnose war 1998 bei den Frauen die Normale Entbindung (510.011 Fälle), die zweithäufigste war die Bösartige Neubildung der Brustdrüse (195.392 Fälle), die dritthäufigsten der Katarakt (185.281). Die beiden letzteren Diagnosen haben damit die Plätze getauscht. Bei den Männern waren die Sonstigen Formen der chronischen ischämischen Herzkrankheit mit 395.961 Fälle am häufigsten, gefolgt vom Leistenbruch (163.390) und der Alkoholanhängigkeit (133.870). 25 Zusammenfassung – Krankenhaus-Report 2002 Operationshäufigkeit in Krankenhäusern 1996 bis 1999 Bettina Gerste Es werden Operationsdaten aus dem Jahr 1998 ausgewertet. Insgesamt sind mit 1.053 Krankenhäusern 47% aller Kliniken in die Auswertung eingegangen, in diesen befinden sich 59% aller Betten. Dort werden 1998 4,76 Mio. Operationen (als leitender Eingriff) erbracht. Am häufigsten sind Kataraktoperationen (4,0% aller Operationen), Leistenbruchoperationen (2,8%) und Gallenblasenentfernungen (2,7%). Die Entfernung von Osteosynthesematerial – dies sind Platten und Schrauben, die nach der Heilung von Knochenbrüchen operativ wieder entfernt werden – folgt mit 2,6%, Arthroskopische Operationen an Gelenkknorpel und Menisken machen 2,4% aller Operationen aus. In einer Zeitreihe (1997 bis 1999), in der 258 Kliniken ausgewertet werden konnten, ergeben sich starke Abnahmen bei den Kataraktoperationen (-8,8%), starke Zunahmen z.B. bei den Arthroskopischen Operationen (+15,8%). Ein Vergleich mit den Veränderungsraten bei ambulanten Operationen durch Ärzte in freier Praxis zeigt, daß eine Substitution stationärer durch ambulante Operationen eher selten geschieht. 26 Krankenhaus-Report 2001 Inhaltsverzeichnis Teil I Schwerpunktthema: Personal 1 Krankenhaus- und Personalmanagement unter DRGs Heinz Lohmann 1.1 Rahmenbedingungen für Gesundheitsdienstleister in Deutschland 1.2 Krankenhausmanagement unter DRGs 1.3 Personalmanagement und DRGs 1.4 Exkurs: Demografische Entwicklung und Auswirkungen auf die Beschäftigung in der Gesundheitsbranche 1.5 Zusammenfassung 2 Personal im Krankenhaus: Entwicklungen 1991 bis 1999 Bettina Gerste, Henner Schellschmidt und Christiane Rosenow 2.1 Einleitung 2.2 Allgemeine Entwicklung 2.3 Ärztliches Personal 2.4 Nichtärztliches Personal 2.4.1 Pflegepersonal 2.4.2 Medizinisch-technischer Dienst 2.4.3 Funktionsdienst 2.4.4 Sonstige Dienste 2.5 Relation ärztliches zu nichtärztlichem Personal 2.6 Ausbildung im Krankenhaus 2.6.1 Ärztliches Personal in Weiterbildung 2.6.2 Ausbildung Pflegekräfte 2.6.3 Ausbildung Funktionspersonal und medizinisch-technisches Personal 2.7 Teilzeitbeschäftigung 2.8 Frauenerwerbsanteile 2.9 Personalkosten nach Krankenhaustyp 2.10 Indikatoren der Ressourcenauslastung und regionalen Ausstattung 2.11 Fazit 1 Krankenhaus-Report 2001 3 Inhaltsverzeichnis Demographische Entwicklung, veränderte Morbiditätsstrukturen und Personalbedarf im Krankenhaus Ekkehard Kappler und Engelbert Theurl 3.1 Problemaufriss 3.2. Ein Denkraster zur Einordnung der aufgeworfenen Fragen 3.3. Veränderungen der demographischen Struktur, Gesundheitszustand und Nachfrage nach Gesundheitsleistungen 3.4 Veränderungen der demographischen Struktur und die Inanspruchnahme von Leistungen des Gesundheitssystems 3.5 Veränderungen in der demographischen Struktur und deren Auswirkungen auf die Personalstruktur 3.6 Veränderungen in der demographischen Struktur und deren Auswirkungen auf die Personalqualifizierung 3.7 Literaturverzeichnis 4 Anforderungen an das Personalmanagement im Krankenhaus Barbara Schmidt-Rettig 4.1 Rahmenbedingungen für Krankenhäuser und Managementstrukturen 4.2 Schwerpunkte des Personalmanagements 4.3 Bedeutung des Personalmanagements im Rahmen zukünftiger Managementstrukturen 4.3.1 Paradigmenwechsel des Managements und Perspektiven des Personalmanagements 4.3.2 Anforderungen an das zukünftige Personalmanagement 4.3.3 Rahmenbedingungen für das zukünftige Personalmanagement 4.4 Fazit 2 Krankenhaus-Report 2001 5 Inhaltsverzeichnis Zur Interdependenz von Krankenhausstrukturen und Personalkosten der Verwaltung in deutschen Krankenhäusern Karl W. Lauterbach und Markus Lüngen 5.1 Personalkosten und Krankenhausstruktur 5.2 Empirische Untersuchung der Kosten und Organisation der Krankenhausverwaltung 5.3 Verwaltungskosten über alle Krankenhäuser 5-4 Verwaltungskosten nach Krankenhausgröße 5.5 Verwaltungskosten nach Trägerschaft 5.6 Folgerungen 6 Restrukturierung als personalpolitische Herausforderung Martin Siess 6.1 Einleitung 6.2 Anlass und Bedeutung der Restrukturierung 6.3 Grundanforderungen an die Restrukturierung 6.4 Personalpolitik und -management bei Restrukturierungen 6.5 Zusammenfassung 6.6 Literaturverzeichnis 7 Innovative Lösungen bei der sektorübergreifenden Kooperation Jörg-Dietrich Hoppe (keine Unterpunkte) 3 Krankenhaus-Report 2001 8 Inhaltsverzeichnis Neue Berufe im Krankenhaus Dagmar M. David und Robert D. Schäfer 8.1 Grundlagen der ärztlichen Aus-, Weiter- und Fortbildung 8.2 Ärztliche Berufsausübung 8.2.1 Ausbildung und Arbeitsmarkt 8.2.2 Politische Zuständigkeit für Ausbildung 8.3 Neue Berufsfelder 8.3.1 Gesundheitsverwaltung 8.3.2 Vom verwalteten zum gemanagten Gesundheitswesen 8.3.3 Wandel der Arztrolle 8.3.4 Qualitätssicherung 8.3.5 Weiterentwicklung der Finanzierungssysteme 8.3.6 Controlling 8.3.7 Medizinische Informatik 8.4 Kritische Reflektion zu diesen Ansätzen 9 Professionalisierung der ärztlichen Tätigkeit: Der Beitrag von Leitlinien Franz Porzsolt und Hermann Heimpel 9.1 Einleitung 9.2 Weiterbildung im Krankenhaus: Eine entscheidende Phase der Professionalisierung 9.3 Die Messung der Professionalität 9.4 Voraussetzungen zur Professionalisierung 9.5 Überlegungen zur Bedeutung von Leitlinien 9.6 Leitlinien und ärztliche Professionalität 9.7 Schlussfolgerungen 9.8 Literaturverzeichnis 4 Krankenhaus-Report 2001 10 Inhaltsverzeichnis Reformbedarf bei der Chefarzt- und Hochschullehrervergütung in Krankenhäusern und Universitätsklinika Rüdiger Strehl 10.1 10.2 10.3 10.4 10.5 10.6 10.7 10.8 Der Chefarzt – Aufgaben und Anforderungen Dienst- und vergütungsrechtliche Ausgangssituation Probleme und Reformbedarf Grundzüge des vertraglichen Komponentenmodells Einzelprobleme bei der Verwirklichung des neuen Vergütungsmodells Exkurs: Klinische Hochschullehrer Fazit Literaturverzeichnis 11 Vergütung im Krankenhaus Leistungsorientierte Vergütung statt BAT – Gesichtspunkte einer Reform Rudolf Hartwig 11.1 11.4 11.5 11.6 Einleitung Eckdaten eines Krankenhaustarifs Perspektive Literaturverzeichnis 12 Aufgaben und Perspektiven der Pflege Jutta Kirchner 12.1 Einleitung 12.2 Aktuelle Herausforderungen 12.3 Problemfelder 12.4 Krankenhäuser im Wandel 12.4.1 Organisation in den Krankenhäusern 12.4.2 Anforderungen an die Krankenhäuser 12.4.3 Auswirkungen auf die Krankenpflege 12.4.3.1 Pflegerische Organisationsformen 12.4.3.2 Neue Arbeitsfelder und veränderte Leistungsangebote 12.4.3.3 Pflegemanagement 12.5 Berufsbildungsaspekte 12.5.1 Ausbildung 12.5.2 Weiter- und Fortbildung 12.6 Perspektiven 12.7 Literaturverzeichnis 5 Krankenhaus-Report 2001 13 Inhaltsverzeichnis Mitarbeiterzufriedenheit und Pflegequalität Thorsten Körner und Reinhard Busse 13.1 Einführung 13.2 Methodik des Hospital-Reform-Outcomes-Projektes in Deutschland 13.2.1 Krankenhauscharakteristika 13.2.2 Klinische Patientendaten 13.2.3 Pflegebefragung 13.2.3.1 Nurse Work Index 13.2.3.2 Maslach Burnout Inventory 13.3 Ergebnisse zu Mitarbeiterzufriedenheit und Pflegequalität im internationalen Vergleich 13.4 Schlussfolgerungen 13.5 Literaturverzeichnis 14 Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren im Krankenhaus Dieter Bonitz 14.1 Zielsetzung 14.2 Datenbasis und Methode 14.3 Ergebnisse 14.3.1 Berufsgruppen 14.3.2 Krankenschwestern und -pfleger 14.3.3 Diagnosegruppen 14.4 Diskussion 14.4.1 Methodische Aspekte 14.4.2 Präventionsansätze 14.5 Literaturverzeichnis 6 Krankenhaus-Report 2001 Inhaltsverzeichnis Teil II Zur Diskussion 15 Fünf Jahre Erfahrung mit der Leistungsorientierten Krankenanstaltenfinanzierung (LKF) in Österreich Karl P. Pfeiffer 15.1 Einleitung 15.2 Die Fallpauschalen 15.2.1 Die Entwicklung der Fallpauschalen 15.2.2 Grundzüge der fallpauschalierten Finanzierung 15.2.3 Intentionen des Finanzierungsmodells 15.3 Fünf Jahre Erfahrung 15.4 Weiterentwicklung der fallpauschalierten Finanzierung 15.5 Auswirkungen der LKF 15.6 Zusammenfassung 16 Behandlungsprozess-darstellung und -steuerung als Antwort auf Anforderungen zukünftiger DRG-Vergütungen – Das ››mipp› –Modell aus der Schweiz Thomas Holler, Felix Rehder und Erwin Rieben 16.1 Anforderungen an die Prozess- und Ressourcensteuerung durch fallpauschalierte Entgelte (DRGs) 16.2 ››mipp› als Instrument zur Steuerung von Prozessqualität und Ressourceneinsatz 16.3 Wesentliche Merkmale des Modells ››mipp› und ihre Bedeutung im Zusammenhang mit DRGs 16.3.1 Hauseigene Standards auf Basis von fachlichen Leitlinien und Evidence based Medicine 16.3.2 Interdisziplinäre Konstruktion und Implementierung von Patientenpfaden mit Ableitung von Optimierungspotenzialen 16.3.3 Transparenz des Personal- und Sachmitteleinsatz durch Visualisierung und Leistungskataloge 16.3.4 Ableitung von Kosten unter Berücksichtigung von DRG-Kostenrechnungsregeln 16.3.5 Controlling und Benchmarking von Patientenpfaden 16.3.6 Patientenpfadorientiertes Wissensmanagement durch Nutzung des Internets 16.4 Literaturverzeichnis 7 Krankenhaus-Report 2001 17 Inhaltsverzeichnis Das “Qualitätsmodell Krankenhaus” – ein Ansatz zur Messung der Ergebnisqualität Astrid Eichenlaub, Oliver Sangha Schneeweiß , Henner Schellschmidt und Sebastian 17.1 Einleitung 17.2 “Ergebnisse zählen” –Bedeutung einer ergebnisorientierten Qualitätsmessung im Krankenhaus 17.3 QMK – Ziel, Instrumente und Ablauf 17.3.1 Ziel des QMK 17.3.2 Instrumente des QMK 17.3.3 Entwicklung und Pilotierung des QMK-Instrumentariums 17.3.4 Methodische Anforderungen an die Ergebnismessung 17.3.4.1 Indikatoren 17.3.4.2 Vergleichbarkeit von Patienten 17.3.4.3 Darstellung der Ergebnisqualität 17.4 Integration von QMK in bestehende Konzepte des Qualitätsmanagements in Deutschland 17.5 Internetadressen 17.6 Literatur Teil III Daten und Analysen 18 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser Rita Berning und Christiane Rosenow 18.1 Vorbemerkung 18.2 Eckdaten der stationären Versorgung 18.3 Krankenhausdaten 1999 im Ländervergleich 18.3.1 Krankenhausbetten und Auslastung 18.3.2 Personal der Krankenhäuser im Ländervergleich 18.3.3 Kosten der Krankenhäuser nach Kostenart 18.3.4 Krankenhauskosten im Ländervergleich 18.3.5 Krankenhäuser nach Krankenhaustypen 1999 18.3.6 Entwicklung der Fachabteilungen in den Krankenhäusern 8 Krankenhaus-Report 2001 19 Inhaltsverzeichnis Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1999 Rita Berning und Christiane Rosenow 19.1 Vorbemerkung 19.2 Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik seit 1993 19.3 Hauptdiagnosen der Krankenhauspatienten nach Alter und Geschlecht im Vergleich 1994 und 1999 19.4 Veränderung der Verweildauer 1994 bis 1999 19.5 Entwicklung der Krankenhaushäufigkeit und der Patientenzahl nach dem Alter und dem Geschlecht 1999 19.6 Krankenhauspatienten nach Fachabteilungen (Fachabteilung mit der längsten Verweildauer) 1999 19.7 In Krankenhäusern behandelte Patienten nach Bundesländern (Wohnort) und Hauptdiagnosen 1999 19.8 Ausblick Teil IV 20 Krankenhaus-Directory Krankenhaus-Directory – Struktur der Personalkosten in deutschen Krankenhäusern 9 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 1 Krankenhaus- und Personalmanagement unter DRGs Heinz Lohmann Die Mittelknappheit im solidarischen Krankenversicherungssystem hat in den letzten Jahren zu einem zunehmenden finanziellen Druck auf die Anbieter von Gesundheitsleitungen geführt, der auch zukünftig anhalten wird. Einzig realistische Strategie für die Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen ist deshalb die Ausschöpfung aller Rationalisierungsreserven, um die Wettbewerbsfähigkeit über Leistung, Qualität und Preis zu erlangen. Bereits 1996 wurde daher im LBK Hamburg das DRG-System eingeführt. Es dient seit dieser Zeit der leistungsbezogenen Steuerung der Krankenhäuser des Konzerns. Durch die Gegenüberstellung der Standardfallpreise und der ermittelten gewichteten Fallkosten konnte eine Bewertung vorgenommen werden. So wurden Handlungsbedarfe in den Krankenhäusern lokalisiert und darauf basierend Gestaltungsmaßnahmen ergriffen. Diese fanden Ausdruck im FIT-Programm des Unternehmens. Mit dem sich in drei Komplexe teilenden Transformationsprozess konnten in der ersten Stufe, FIT 1, über rund 250 Einzelmaßnahmen 15 % Kosten abgebaut werden. Im Rahmen von FIT 2 erfolgte eine Konzentration der Krankenhäuser auf die Tätigkeiten, die um "den Patienten herum" von medizinischem, krankenpflegerischem und sonstigem therapeutischen Personal geleistet werden. Es wurden alle nicht patientenorientierten Serviceleistungen aus den Krankenhäusern herausgenommen und entweder externen Dienstleistern übergeben oder als neues Kerngeschäft in Betrieben der Unternehmensgruppe zusammengefasst. Mehr als 5 % Kosten konnten damit bisher reduziert werden. Die dritte Stufe, FIT 3, hat die Umgestaltung der Medizinprozesse zum Gegenstand. Parallel zur Umsetzung der Modernisierungsprogramme zur Erreichung der Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns wurde das Personalmanagement im LBK Hamburg professionalisiert, da es unter DRGs mehr denn je darauf ankommt, die Personalressourcen bedarfsgerecht einzusetzen. 1 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 2 Personal im Krankenhaus: Entwicklungen 1991 bis 1999 Bettina Gerste, Henner Schellschmidt und Christiane Rosenow 2,2 Millionen Personen oder 6,5% aller Beschäftigten sind in Deutschland im Gesundheitssektor beschäftigt, davon rund die Hälfte in Krankenhäusern. Zwei Drittel der Krankenhauskosten sind Personalkosten. Die Personalstruktur hat sich von 1991 bis 1999 parallel zur Intensivierung des Leistungsgeschehens verändert: die Anzahl der Ärzte ist um 12% gestiegen, während das nichtärztliche Personal leicht (-0,5%) abgenommen hat. Von den im Jahre 1999 105 304 hauptamtlich beschäftigten Ärzten waren 67,9% Assistenzärzte, 21% Oberärzte und 11,1% Leitende Ärzte. Während 1991 die Hälfte aller Ärzte ohne Weiterbildung arbeiteten, waren dies 1999 nur noch 44,5%. Die höchsten prozentualen Zuwächse bei den Fachärzten gab es zwischen 1991 und 1999 bei den Kardiologen (+64,1%), Gefäßchirurgen (+62,2%), Gastroenterologen (+50,2%), Neurochirurgen (+49,8%) und Anästhesiologen (+45,5%). Letztere stellen mit einem Anstieg um 3 411 Personen über ein Viertel des Gesamtzuwachses, was mit der Ausweitung der Intensivmedizin in Zusammenhang gebracht werden kann. Auch bei der Struktur der nichtärztlichen Beschäftigten hat es 1991–1999 einen Wandel gegeben: In den Bereichen Pflege (+9%), medizinisch-technischer Dienst (+7,9%) und Funktionsdienst (+10,8%) gab es Zuwächse, in allen anderen Bereichen sind die Personalzahlen um bis zu 38% gesunken. Einzige Ausnahme ist die Verwaltung, wo die Zahlen stagnieren. In der Pflege hat es eine Qualifizierungsschub gegeben: Die Zahl der Pflegehelferinnen (-21,4%) und Personen ohne staatliche Prüfung (-23,5%) nahm deutlich ab, die der examinierten Kräfte stieg um 16,9%. Die Verdichtung der medizinischen versorgung – mehr Fälle in kürzerer Zeit – wirkt sich besonders auf den Funktionsdienst aus: In sämtlichen Bereichen gab es deutliche Anstiege. Eine Zunahme beim Anästhesiepersonal um 23,5% spiegelt die wachsende Bedeutung dieses Bereichs wider. Die Auslagerung von Funktionen (Outsourcing) zeigt sich im Rückgang des Klinischen Hauspersonals (-37,6%) und des Wirtschafts- und Versorgungsdienstes (-20,1%). Das Wäschereipersonal ging sogar um 50,7% zurück. Der Frauenanteil ist noch immer beim nichtärztlichen Personal mit 81,1% sehr hoch und beim ärztlichen Personal mit 32,3% unterdurchschnittlich. Die geschlechtsspezifischen Unterschiede haben sich im Vergleich zu 1991 jedoch leicht abgeschwächt. Im Ländervergleich werden große Unterschiede bei den Betreuungsrelationen sichtbar: Die Pflegetage je Vollkraft sind in den Stadtstaaten sowie Baden-Württemberg am niedrigsten, d. h. die Personalausstattung ist dort am höchsten. Die meisten Pflegetage je Vollkraft fielen in Brandenburg und Thüringen an. Auch bei den Fällen je Vollkraft fielen in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg die niedrigsten Zahlen an, während Brandenburg, Thüringen und Rheinland-Pfalz überdurchschnittlich viele Fälle je Vollkraft aufwiesen. 2 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 3 Demographische Entwicklung, veränderte Morbiditätsstrukturen und Personalbedarf im Krankenhaus Ekkehard Kappler und Engelbert Theurl Veränderungen im demographischen Aufbau der Bevölkerung (Verlängerung der Lebensspanne, steigender Anteil der Altengeneration (Rentnergeneration) in Relation zur Gesamtbevölkerung (und zur Generation der Erwerbstätigen)) und Veränderungen in den Morbiditätsstrukturen stellen eine der zentralen Herausforderungen für das Gesundheitswesen dar. Die veränderten Morbiditätsstrukturen sind dabei Mitursache der Verschiebung der demographischen Struktur, Folge der Verschiebung und Begleiterscheinung derselben, deren Koinzidenz in anderen Faktoren (z. B. in den Entwicklungspfaden des medizinischtechnischen Fortschritts) begründet liegt. Diese Entwicklungen haben vielfältige Auswirkungen auf das Gesundheitswesen. Sie drohen u. a. die bestehende finanzielle Basis und damit die gesellschaftlichen Kontrakte über die Finanzierungsmodalitäten zu sprengen. Eine spezielle Folge werden Veränderungsnotwendigkeiten im Stellenwert des Faktors Arbeit im Gesundheitswesen bzw. im Krankenhaus sein. Das wird den Bedarf an Personal und die Personalstruktur wie die Personalqualifizierung betreffen. Zahlreiche Veränderungsbeispiele lassen sich angeben. Fatalerweise gehen ihre personellen Folgen in unterschiedliche Richtungen, so dass kein klarer Saldo erkennbar ist. Deutlich zunehmen wird der Pflegebedarf. Schließlich lässt sich sagen, dass die Veränderung der demographischen Struktur im Grunde überwiegend nicht neue Probleme für die Struktur und bei der Qualifizierung des Personals im Krankenhaus aufwirft, dass sich vielmehr eine große Zahl bereits seit langem anstehender Probleme des Umgangs miteinander, der Zusammenarbeit im Krankenhaus, des Überwindens von Statusgrenzen, aber auch der Zusammenarbeit mit allen Personen und Einrichtungen des Versorgungsumfeldes eines Hauses mit der demographischen Veränderung verschärft stellen. Vermutlich wird zusätzlicher Organisationsberatungsbedarf (Change Management) entstehen, da viele internalisierte Routinen ohne externe Moderation und Supervision kaum anzuschauen oder gar aufzubrechen und abzuändern sein dürften. 3 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 4 Anforderungen an das Personalmanagement im Krankenhaus Barbara Schmidt-Rettig Das Management von Krankenhäusern unterliegt mit der Krankenhausplanung der Länder und dem Kontrahierungszwang der Krankenkassen stabilen Rahmenbedingungen. Krankenhäuser sind dezentral organisierte Expertenorganisationen; die Leistungs- und Organisationsverantwortung liegt bei den Fachabteilungen, die Finanzverantwortung hingegen bei der Krankenhausleitung. Das Management muss das Kostenbudget der Fachabteilungen überwachen und die "Kunden-Lieferanten-Beziehungen" zwischen den Abteilungen koordinieren. Die für 2003/2004 geplante Einführung eines DRG-basierten Vergütungssystems bringt für das Personalmanagement neue Anforderungen mit sich. 1. Berücksichtigung der Besonderheiten von Expertenorganisationen Die Interessen der Fachabteilungen und ihrer Leitenden Ärzte müssen an den Unternehmensziel ausgerichtet werden. Dennoch soll die Autonomie der Leitenden Ärzte weitgehend erhalten bleiben. 2. Berücksichtigung der veränderten Managementanforderungen an Ärzte und Pflegende Mit der Verlagerung der Finanzverantwortung auf die Fachabteilungsebene müssen neue Kompetenzen geklärt und die Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter dafür qualifiziert werden. Hierfür ist ein schlüssiges Fort- und Weiterbildungskonzept erforderlich. 3. Berücksichtigung der veränderten Anforderungen an den administrativen Bereich Der Schwerpunkt des Managements liegt künftig in einer effektiven und effizienten Fallsteuerung zwischen den einzelnen Leistungsbereichen und in der Positionierung des Krankenhauses am Markt anhand seiner Leistungsschwerpunkte. Auch hier ist eine Qualifizierung der Mitarbeiter erforderlich. 4. Berücksichtigung von Bedürfnissen und Anreizmechanismen der verschiedenen Berufsgruppen, insbesondere der Personalentwicklung Um qualifizierte Mitarbeiter zu gewinnen bzw. zu binden, muss das Personalmanagement ein Anreizsystem entwickeln. Dabei spielen neben monetären Anreizen die Arbeitssituation sowie die Personalentwicklungsplanung eine Rolle. Dabei müssen die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Berufsgruppen berücksichtigt werden. 5. Berücksichtigung der erforderlichen Sozial- und Kommunikationskompetenz für die Dienstleistungen eines Krankenhauses Der bisherige Schwerpunkt bei der Personalauswahl auf Expertenwissen muss durch die "weichen" Aspekte wie Sozial- und Kommunikationskompetenz ergänzt werden. Es ist zu prüfen, ob das Assessment Center ein geeignetes Personalauswahlverfahren ist. 6. Berücksichtigung der veränderten Wahrnehmung personalpolitischer Fragestellungen: Vom Personal zum Mitarbeiter Neben der Personalverwaltung und -bedarfsermittlung muss es Aufgabe des Managements sein, berufs- und hierarchieübergreifende Führungskonzepte zu gestalten. 4 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 5 Zur Interdependenz von Krankenhausstrukturen und Personalkosten der Verwaltung in deutschen Krankenhäusern Karl W. Lauterbach und Markus Lüngen Da sich die Anforderungen an die Verwaltung bei der DRG-Umsetzung stark verändern werden, wurde eine Untersuchung ihrer Strukturen und Kosten in 126 deutschen Krankenhäusern durchgeführt. Es wurde geprüft, ob es je nach Größe des Hauses signifikante Unterschiede bei Personalkosten und Strukturen der Verwaltungen gibt, weil strukturelle Eigenschaften für einige Häuser bei Einführung der pauschalierten Vergütung zu gravierenden Nachteilen führen können. Die 126 Krankenhäuser hatten im Durchschnitt 7,4 Verwaltungsmitarbeiter, die Personalkosten je Kraft betrugen 80 343 DM. Dies entspricht 218,51 DM je Fall (3,6% der Fallkosten). • • • • • • • Entgegen den Vermutungen haben nicht große Krankenhäuser mit über 500 Betten die höchsten Verwaltungskosten pro Fall, sondern die mittleren mit 300–500 Betten. Große Häuser haben Kostennachteile durch Bereiche, die kleinere nicht haben, z. B. Betreuung der Rezeption oder technische Leitfunktionen, so dass sie in der Summe dennoch die höchsten Verwaltungskostenanteile haben. Kleine Krankenhäuser haben Nachteile in personalschwachen Bereichen. Diese können durch Verbünde gemildert werden, indem eine Kraft in Bereichen wie Öffentlichkeitsarbeit oder Controlling für mehrere Häuser zuständig ist. Häuser mittlerer Größe scheinen die beste Ausgangsposition für die DRG-Einführung zu haben. Bei Krankenhäusern in öffentlicher Trägerschaft liegen die Personalkosten in der Verwaltung insgesamt über dem Durchschnitt. Zudem gibt es hier eine hohe Arbeitsplatzdichte. Private Kliniken haben in Bereichen wie Finanzwesen, EDV und Materialwirtschaft die höchsten Personalkosten, Freigemeinnützige Krankenhäuser haben in den meisten Bereichen die niedrigsten. Letztere haben überdies durch eine "schlanke" Personalausstattung Kostenvorteile. Bei einer einheitlichen Vergütungshöhe wären demnach Krankenhäuser mittlerer Größe und solche in freigemeinnütziger Trägerschaft die Gewinner. Grund ist häufig, dass kleinere Häuser ihre Größenvorteile noch nicht ausschöpfen und große Häuser mit über 500 Betten steigende Ineffizienzen aufweisen. Flexibilität bei Lieferverträgen, das Mitspracherecht von Aufsichtsratsgremien, organisatorische Gestaltungsfreiheit, die Motivationsmöglichkeit von Mitarbeitern und historisch gewachsene Strukturen spielen häufig eine Rolle. 5 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 6 Restrukturierung als personalpolitische Herausforderung Martin Siess Nahezu alle Kliniken werden wegen der Einführung der DRGs Restrukturierungen durchführen müssen, wenn auch in unterschiedlicher Intensität und Tiefe. Die Ausgestaltung und Umsetzung einer auf die Zielsetzung der jeweiligen Klinik abgestimmten Personalpolitik ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für Restrukturierungen. Restrukturierungen erfordern einen Paradigmenwechsel in der Personalpolitik und im Personalmanagement der Krankenhäuser. Kliniken, die das Potenzial ihrer Mitarbeiter ungenutzt lassen, verlieren im neuen Entgeltsystem nicht nur Erlöse, sondern mindern auch ihre Chancen sich auf neue Gegebenheiten entsprechend einstellen zu können. Die Abkehr vom Verwaltungshandeln und die Etablierung einer modernen Personalführung und förderung dürfte eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Kliniken zu werden. Im Mittelpunkt der Personalpolitik bei Restrukturierungen sollte eine offene Kommunikationspolitik und eine an die Zielsetzung der Klinik angepasste, bewusst geförderte offene Betriebskultur stehen. Moderne Kliniken benötigen ein deutlich größeres Maß an Flexibilität und Freiheit in der Betriebsführung als dies heute vor allem bei öffentlichen Krankenhäusern gegeben ist. Wichtige personalpolitische Steuerungsinstrumente wie z. B. Vergütung, Anreiz- oder ergebnisbezogene Prämiensysteme haben Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft nicht in der Hand. Hinzu kommt, dass das Tarifrecht eine Beschäftigung gerade für besonders qualifiziertes Personal im öffentlichen Sektor wenig attraktiv macht und die Kliniken dadurch bei der Auswahl hoch qualifizierter Mitarbeiter enge Grenzen gesetzt bekommen (Creutzburg 2001). 6 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 7 Innovative Lösungen bei der sektorübergeifenden Kooperation Jörg-Dietrich Hoppe Die scharfe Grenze zwischen dem ambulanten und dem stationären Versorgungsbereich ist seit Jahren Thema der gesundheitspolitischen Diskussion und Gegenstand zahlreicher Reformvorschläge. Die Nachteile der Trennung beider Sektoren treten besonders in der Versorgung der Patienten außerhalb der Sprechstundenzeiten der niedergelassenen Ärzte zu Tage. Die Patienten suchen von sich aus ein Krankenhaus auf und werden dort häufig stationär aufgenommen, obwohl sie ambulant behandelt werden könnten; es werden zu viele Untersuchungen vorgenommen. Andere Mängel sind das Abschieben von Patienten, die hohe Kosten verursachen, in den jeweils anderen Sektor, eine hohe Einweisungsquote und lange Verweildauern im Krankenhaus. Die Tatsache, dass es getrennte Ausschüsse gibt, die festlegen, welche Leistungen auf Kosten der GKV erbracht werden dürfen, schreibt die bestehenden Strukturen fort. Bei der Kooperation beider Sektoren gibt es rechtliche und abrechnungstechnische Schwierigkeiten, die eine Integration erschweren: Der ambulante Arzt steht in einer Rechtsbeziehung zu seinen Patienten, der Krankenhausarzt zu der Institution Krankenhaus. Ansätze zur Überwindung der Grenze gibt es dennoch. Einige Kliniken haben, z. T. im Rahmen von Modellversuchen, auf ihrem Gelände Notfallpraxen eingerichtet, wo die Versorgung der (Notfall-) Patienten auch außerhalb der Sprechzeiten durch niedergelassene Ärzte erfolgt. In einigen hochspezialisierten Gebieten kooperieren Krankenhäuser und niedergelassene Ärzte, weil z. B. hohe Investitionskosten oder Auslastungsgründe eine Zusammenarbeit nahe legen. Beispiele hierfür sind die Radiologie, die Laboratoriumsmedizin und die Pathologie. Für die Ärzte hat dies zudem den Vorteil, dass sie jeweils das Spektrum des anderen Sektors aus eigener Anschauung miterleben. Voraussetzung ist nicht nur die Kooperationsbereitschaft der Ärzte, sondern auch eine hohe Flexibilität und Innovationsbereitschaft der Verwaltung. Die Einführung der DRGs kann dazu beitragen, solche Lösungen weiterzuentwickeln und allmählich den Graben zwischen den Sektoren überwinden helfen, vorausgesetzt, für beide Bereiche gelten die gleichen Vergütungsmodalitäten und ein gemeinsames Budget. 7 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 8 Neue Berufe im Krankenhaus Dagmar M. David und Robert D. Schäfer Trotz Numerus clausus hat die Kapazitätsverordnung in Deutschland zu einer Zunahme der Arztzahlen mit einer temporären Überproduktion geführt, die sich in einem Anstieg der Zahl arbeitsloser Ärztinnen und Ärzte ab Mitte der 80er Jahre niederschlägt. In der Folge erwies es sich als notwendig, über alternative Beschäftigungsmöglichkeiten von Ärztinnen und Ärzten nachzudenken, um ihnen das Schicksal der Arbeitslosigkeit zu ersparen. Darüber hinaus ergab die Situationsanalyse des ärztlichen Berufs deutliche Hinweise darauf, dass geänderte wirtschaftliche, strukturelle, technische und soziale Rahmenbedingungen Anpassungen im Bereich der ärztlichen Aus-, Weiter- und Fortbildung erfordern. Die Ärztekammer Nordrhein hat mit der Aufbereitung neuer Tätigkeitsfelder für Ärztinnen und Ärzte und der Konzeption neuer Bildungswege Lösungen zu schaffen versucht, die sowohl die Situation von Ärztinnen und Ärzten auf dem Arbeitsmarkt verbessern helfen, als auch dem Anpassungsbedarf der ärztlichen Aus-, Weiter- und Fortbildung an die geänderten wirtschaftlichen, strukturellen, technischen und sozialen Rahmenbedingungen Rechnung tragen. 8 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 9 Professionalisierung der Ärztlichen Tätigkeit: Der Beitrag von Leitlinien Franz Porzsolt und Hermann Heimpel Um die Bedeutung von Leitlinien bei der Professionalisierung ärztlichen Handelns zu verstehen, ist zu bedenken, dass die entscheidende Phase dieses Prozesses während der Weiterbildung im Krankenhaus stattfindet. Der Erfolg hängt ebenso wie in der Ausbildung vom Inhalt, dessen Vermittlung und der Struktur eines Weiterbildungs-Curriculums ab, das nicht immer den Erwartungen entspricht. Das ist nicht erstaunlich, weil die Ermächtigung zur Weiterbildung die Strukturqualität des Hauses, jedoch nicht die unter der Verantwortung des ermächtigten Arztes stehende Prozessqualität berücksichtigt. Dieser Mangel wird künftig noch deutlicher zu spüren sein, weil mit zunehmendem Wissen eine Verlagerung früherer Ausbildungsinhalte in die Weiterbildung unumgänglich wird. Professionalität ist messbar, auch wenn die dazu notwendigen Methoden noch jung sind. Zunehmend scheint sich durchzusetzen, dass der Erwerb von Professionalität zwei Komponenten enthält. Eine begrenzte Menge inhaltlichen Fachwissens kann relativ rasch erworben werden; der Prozess zum Erwerb des strukturellen Wissens – wie mit der Informationsflut umzugehen ist, wie Daten zu finden, zu bewerten und in das bestehende Wissen zu integrieren sind – ist langwieriger. Dieser Prozess ist in der Ausbildung einzuleiten und in der Weiterbildung weiterzuentwickeln. Leitlinien spielen bei diesem Prozess eine entscheidende Rolle. In der von Fachgesellschaften oder anderen nationalen oder internationalen Gremien vorgelegten Form beschreiben sie den Handlungsspielraum zur Lösung eines definierten Problems. Aus der Sicht des für eine Institution verantwortlichen und damit im Konfliktfall haftenden Arztes gewähren sie die erwünschte Handlungstransparenz indem sie jene Optionen innerhalb des Handlungsspielraums nennen, die von dem verantwortlichen Arzt als die angemessene Option gesehen wird. Damit wird die notwendige Kopplung ärztlicher Handlungsfreiheit mit der ärztlichen Haftungspflicht erhalten. Ein erster Schritt zur Professionalität ist mit der Erkenntnis getan, dass Leitlinien die Fähigkeit reflektieren sollten, mit großen Informationsmengen umzugehen und daraus angemessene Entscheidungen abzuleiten. Die Beachtung von Leitlinien kann nicht für andere, sondern nur für den eignen Verantwortungsbereich vorgeschrieben werden. In einer Institution entwickelte oder explizit implementierte Leitlinien dienen der eigenen Kontrolle, nicht der Kontrolle anderer. Es gibt indirekte Hinweise, dass solche Leitlinien den Prozess der Entwicklung und Erhaltung allgemeiner ärztlicher und fachspezifischer Kompetenz fördern. 9 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 10 Reformbedarf bei der Chefarzt- und Hochschullehrervergütung in Krankenhäusern und Universitätsklinika Rüdiger Strehl Chefärzte gehören zwar nicht zur Leitungsebene eines Krankenhauses, prägen als Abteilungsdirektoren aber die medizinische Qualität, den Leistungsgrad und die Wirtschaftlichkeit ihrer Klinikeinheit. Zu ihren Aufgaben gehören unter anderem: • • • • • Gewährleistung von höchster ärztlicher Ergebnisqualität und hohen Leistungsmengen in der Patientenversorgung Organisatorische und wirtschaftliche Leitung ihrer Abteilung Führung insbesondere der ärztlichen Mitarbeiter der Abteilung Kommunikation und Koordination mit anderen Abteilungen/Einrichtungen des Krankenhauses sowie mit einweisenden und abnehmenden Ärzten und Kliniken Als Hochschullehrer Forschung und Lehre sowie Heranbildung wissenschaftlichen Nachwuchses Das vorherrschende Muster der Chefarztvergütung ist der gering dotierte Einheitsvertrag mit dem Recht auf lukrative Privatliquidation bei Privatpatienten und persönliche Ermächtigungen bei der ambulanten Behandlung gesetzlich versicherter Patienten. Im Regelfall übersteigen die Einkünfte aus Privatliquidation das Grundgehalt um ein Vielfaches. Probleme dieses Vergütungsmodells sind: • Es knüpft nur an die ärztliche Tätigkeit an und vernachlässigt die anderen Aufgaben. • Es bewertet PKV-und GKV-Patienten extrem unterschiedlich. • Die Grundvergütung hat keinen Bezug zur Leistungsqualität und -menge. • Das Krankenhaus hat durch die niedrige Grundvergütung kaum Einfluss auf die Ausgestaltung und das Ausmaß der privatärztlichen Aktivitäten der Chefärzte. • Die Ermittlung der Abzüge ist nur unscharf zu leisten, was zum Nährboden für Neid, politischen Druck und ständige Prüfungen durch die Rechnungshöfe führt. Mittelfristig können nur Krankenhäuser im Wettbewerb überleben, die die Vergütungspolitik funktional auf das Unternehmensziel hin ausrichten, Chefarztegoismen stehen dem entgegen. Daher ist eine Reform der Chefarztvergütung zwingend notwendig. Eine Reform sollte alle Aufgaben des Chefarztes vertraglich zusammenfassen. Verträge sollten fixe und variable Vergütungskomponenten enthalten, wobei die feste Vergütung auf das gesamte Aufgabenprofil bezogen werden sollte. Darüber hinaus sollten Variablen vereinbart werden, an denen das Leistungsergebnis gemessen werden kann, z. B. wirtschaftlicher Erfolg oder medizinische Qualität der Abteilung, Lehre und Weiterbildung. Klinische Hochschullehrer erhalten neben dem Beamtenverhältnis für Forschung und Lehre einen zweiten Arbeitsvertrag für die Krankenversorgung und Managementaufgaben. 10 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 11 Vergütung im Krankenhaus: Leistungsorientierte Vergütung statt BAT – Gesichtspunkte einer Reform Rudolf Hartwig Die Mehrzahl der Krankenhäuser bezahlt ihre Mitarbeiter nach dem BAT oder verwandten Tarifen. Die Struktur des BAT richtet sich nach den Belangen des öffentlichen Dienstes und kann deswegen nicht der Situation des Dienstleistungsunternehmens Krankenhaus gerecht werden. Die starren Regelungen und fehlende Leistungsanreize des BAT erwiesen sich dabei zunehmend als Hindernis bei einer wettbewerbsorientierten Steuerung des Krankenhausbetriebs. Viele Krankenhausleistungen suchen Auswege aus dem wirtschaftlichen Druck, indem sie Teilleistungen des Krankenhauses durch Outsourcing an externe Dienstleister übergeben, die ihre Beschäftigen nicht nach BAT bezahlen. Ein anderer Ansatz zur Personalkostenreduktion ist die sogenannte Tarifflucht. Wegen der erkennbaren Unzufriedenheit im BAT hat der Verband Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (VKD) eine Studie erstellen lassen, empirisches Material über die Tarifwirklichkeit in den deutschen Krankenhäusern gewinnen und den Veränderungsbedarf aus Sicht des Krankenhausmanagement erfassen. der um zu zu Als Ergebnis der Studie ergibt sich, dass die überwiegende Mehrheit der Krankenhäuser den BAT in seiner jetzigen Form ablehnt. Aufgrund vorliegender Erfahrungen mit bereits im Krankenhaus angewendeten eigenständigen Tarifen wird abgeleitet, dass ein aus dem BAT heraus entwickelter spezieller Krankenhaustarif die richtige Lösung ist. Die Krankenhäuser sind vermehrt dem Wettbewerb ausgesetzt und müssen leistungsorientiert arbeiten. Wenn das Krankenhaus als Arbeitsplatz attraktiv bleiben will, ist eine Vergütungsstruktur zu entwickeln, mit der die Erfüllung übertragener Aufgaben leistungsgerechter vergütet wird. Das bedeutet durch Umschichtungen einen anderen Einsatz der bisherigen Personalaufwendungen, nicht jedoch unbedingt eine Verminderung der eingesetzten Mittel. 11 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 12 Aufgaben und Perspektiven der Pflege Jutta Kirchner Das Gesundheitswesen in Deutschland befindet sich in einem Umbruch. Dies bringt auch erhebliche Konsequenzen für die Krankenhäuser mit sich und betrifft auch hier alle Berufsgruppen. Der Krankenpflege kommt alleine schon deshalb, weil sie die zahlenmäßig größte Berufsgruppe im Krankenhaus darstellt, eine überragende Bedeutung zu. Tatsächlich haben z.B. der steigende Bedarf an differenzierten Pflegeleistungen, die wachsenden Bedürfnisse der Patienten und der mit dem medizinisch-technischen Fortschritt hohe Pflegebedarf sowie die Ansätze von interaktiven Gesundheitsmodellen ein neues Berufsbild geprägt: "Der Schwerpunkt liegt nicht mehr ausschließlich auf fachlichem Handeln, sondern auch in menschlicher Begegnung, Begleiten und Beraten" (Robert-Bosch-Stiftung, S. 29 ). Zu den aktuellen Herausforderungen des Gesundheitswesens zählen u. a. die Finanzierung der Krankenhausleistungen über feste Preise, die angestrebte Reduzierung der Bettenkapazität bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität der Versorgung. Zugleich wird eine ganzheitliche Versorgung gefordert, d.h. die Trennung ambulant/stationär soll verschwinden und die Behandlung berufsgruppenübergreifend erfolgen. Das berührt das Krankenpflegepersonal in besonderer Weise, das bisher weit überwiegend im stationären Bereich als dem wichtigsten Arbeitsfeld der Krankenpflege tätig war und mit spezifisch ambulanten Versorgungsaufgaben nicht vertraut ist. Die einzelnen Krankenhäuser werden unterschiedliche Strategien wählen müssen, um auf die mit den letzten Reformen verbundenen Anforderungen zu reagieren und die letztlich gleichen Ziele zu erreichen. Das Unternehmen Krankenhaus muss sich zukünftig durch unverwechselbare Leistungen und eine starke Kundenorientierung auszeichnen, denn auf dem Gesundheitsmarkt werden Marktmechanismen wirksam werden: Auf der anderen Seite werden Krankenhäuser geschlossen werden, die Kommunen ziehen sich als Träger zurück, private Träger kaufen Krankenhäuser auf, um so ihre Marktposition zu stärken. Unter den beschriebenen Veränderungen werden sich die Arbeitsfelder des Pflegepersonals erweitern und neue entstehen. So wird der Bedarf an Fachpersonal im Operations- bzw. Anästhesiedienst steigen. Auch in den neuen Dienstleistungsbereichen kann die Krankenpflege neue Arbeitsfelder finden, so im Rahmen des Gesundheitszentrums Leistungsangebote für besondere Zielgruppen. Aber auch in Kommunikationszentralen und Call Center. Inhaltlich steht die Krankenpflege zudem vor der Herausforderung alternativer Pflegemethoden. Demgegenüber erwächst Krankenpflege auch eine Konkurrenz aus anderen Berufsgruppen. 12 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 13 Mitarbeiterzufriedenheit und Pflegequalität Thorsten Körner und Reinhard Busse Durch die Einführung des neuen Entgeltsystems im Krankenhaus ist eine Intensivierung des Wettbewerbs unter den Krankenhäusern mit Kapazitätsabbau und einer Verdichtung der Arbeitsabläufe zu erwarten. Dieser Prozess muss kritisch auf seine Effekte auf Patienten und Mitarbeiter begleitet werden. Auch angesichts des bisher nicht geklärten Beitrags der Pflege am Heilungserfolg der Patienten ist es von Interesse, Methoden zur Versachlichung der Diskussion zu entwickeln. Ein internationaler Vergleich bietet sich dabei an, da in anderen Ländern derartige Veränderungen der Rahmenbedingungen der stationären Versorgung weiter fortgeschritten sind. Im deutschen Teil einer international vergleichenden Studie zu „Hospital Reform Outcomes“ mit den USA, Kanada, Schottland und England wurden bundesweit über 2700 Pflegefachkräfte in Krankenhäusern befragt. In diesen Häusern wurden gleichzeitig klinische Daten aus der Patientendokumentation extrahiert und Strukturdaten der Krankenhäuser erfasst. Die Auswertung der Befragungsdaten wies für die deutschen Pflegefachkräfte einige interessante Besonderheiten auf. So hielten 95 % der Befragten die eigene Berufsgruppe für kompetent in der Pflegepraxis. Dies liegt deutlich über dem Ergebnis der Befragten in Großbritannien und den USA, obwohl dort die formale Qualifikation der Pflegefachkräfte höher ist. Allerdings bescheinigten nur 12% ihrer eigenen Station eine exzellente Versorgungsqualität – und damit dreimal weniger als in den anderen Ländern. Die deutschen Pflegefachkräfte waren zufriedener mit ihrem Beruf und gaben weniger psychosoziale Belastungserscheinungen als ihre KollegInnen in den USA, Kanada und Großbritannien an. Auch berichteten die deutschen Pflegefachkräfte von weniger unerwünschten Ereignissen in der Pflege wie fehlerhafte Medikation (5% vs. 19% in Kanada), Patientenstürze (15% vs. 28% in Kanada) und im Krankenhaus erworbene Infektionen bei Patienten (28% vs. 35% in den USA). Ob dies an einer weniger systematischen Erfassung solcher unerwünschter Ereignisse in deutschen Krankenhäusern liegt, kann aus den vorliegenden Daten nicht geklärt werden. Die Ergebnisse der Pflegebefragung bestätigen Studien aus den frühen 1990er Jahren. Die deutschen Pflegefachkräfte haben nach dem Pflegenotstand der 1980er Jahre unter anderem durch die Pflegepersonalregelung und bessere Tarifverträge seit 1989 eine Aufwertung ihrer Berufsgruppe erfahren. Die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland seit der Wiedervereinigung und die höhere Arbeitslosigkeit tragen sicher auch dazu bei, daß Pflegefachkräfte eher an ihrer Beschäftigung hängen. Der Anteil der Pflegehilfen ist stark zurückgegangen, so dass das generelle Ausbildungsniveau in der stationären Pflege trotz der fehlenden Akademisierung im internationalen Vergleich gut ist. 13 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 14 Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren im Krankenhaus Dieter Bonitz Im Integrationsprogramm Arbeit und Gesundheit von Unfallversicherung und Krankenkassen (IPAG), das von Juli 1998 bis Juni 2001 unter Leitung des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG) gemeinsam von allen Spitzenverbänden der Träger der gesetzlichen Unfallversicherung und der Krankenkassen durchgeführt und vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung (BMA) finanziell gefördert wurde, ist unter anderem eine Studie zum Arbeitsunfähigkeitsgeschehen und den arbeitsbedingten Belastungen in deutschen Krankenhäusern und Altenheimen durchgeführt worden, um besonders belastete oder gefährdete Beschäftigtengruppen zu erkennen und Ansatzpunkte für geeignete Maßnahmen zur Verhütung arbeitsbedingter Erkrankungen zu gewinnen. Damit wurden zugleich die methodischen Voraussetzungen geschaffen, branchenbezogene Gesundheitsberichte auf der Basis einer Krankenkassenarten übergreifenden Datenbasis zu erstellen. Von sechs Ortskrankenkassen, drei Ersatzkassen und sechs Betriebskrankenkassen wurden die Arbeitsunfähigkeitsdaten für die Kalenderjahre 1997 und 1998 bereitgestellt und ein Studienkollektiv mit insgesamt 66.695 Personen und einem Versicherungszeitvolumen von 99.478 Versichertenjahren zusammengestellt. Der Beitrag schildert die demografischen Besonderheiten verschiedener Berufsgruppen im Krankenhaus und vergleicht sie insbesondere hinsichtlich der arbeitsbedingten Fehlzeiten miteinander. Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass insbesondere im Versorgungsbereich der Krankenhäuser, also im Reinigungsdienst und in der Wäscherei, sowie im Bereich der Pflegehilfe ein überdurchschnittliches Arbeitsunfähigkeitsgeschehen zu beobachten ist. Im Vergleich verschiedener Fachkliniken und stationären Einrichtungen der Altenpflege waren besonders Altenpflegeeinrichtungen und Psychiatrien auffällig. Einzelne Pilotprojekte weisen darauf hin, dass eine Zusammenarbeit von Unfall- und Krankenversicherung zur Verhütung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren erfolgreich ist. Dabei spielen neue Formen der Arbeitsorganisation in Richtung einer ganzheitlichen Pflege ebenso eine Rolle wie innovative Ansätze der Arbeitszeitorganisation. 14 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 15 Fünf Jahre Erfahrung mit der leistungsorientierten Krankenanstalten-finanzierung (LKF) in Österreich Karl-Peter Pfeiffer Aufgrund der kontinuierlichen Zunahme der Kosten der Krankenanstalten in Österreich, wurde in den 90iger Jahren beschlossen, von der bisherigen belagstagsabhängigen Finanzierung abzugehen und ein neues leistungsorientiertes Finanzierungssystem einzuführen. Da Pilotversuche zeigten, dass vorhandene System, wie das amerikanische DRG-System nicht geeignet sind, die Spezifika der Leistungserbringung in österreichischen Krankenanstalten abzubilden, wurde auf der Basis von 500.000 Datensätzen bestehend aus dem Minimum Basic Data Set und groben Kosten pro Patient ein eigenes System, die sogenannte „Leistungsorientierte Krankenanstaltenfinanzierung (LKF)“ entwickelt. Dieses sehr flexible und transparente System ist nun in Österreich seit 1997 erfolgreich in Verwendung. Wesentlich für die Akzeptanz des Systems ist, dass es auf einem sehr transparenten Klassifikationsverfahren beruht und so eine kontinuierliche Weiterentwicklung möglich ist und dass vor Einführung eines modifizierten Systems in einer Simulationsrechnung die Auswirkungen für jede einzelne Krankenanstalt dargestellt werden. Da ein datenbasiertes Finanzierungsmodell nur so gut sein kann, wie die zugrunde liegenden Daten, kommt der kontinuierlichen Überprüfung und Verbesserung der Datenqualität eine besondere Bedeutung bei. Daher wurden verschiedene Strategien beginnend mit einer automatischen weitgefassten Plausibilitätskontrolle bis hin zu komplexen Stichprobenauswahlverfahren entwickelt. Die Granularität des Modells (derzeit ca. 900 verschiedene Fallpauschalen) ist ein Kompromiss aus notwendiger Mindestpräzision für die Fallpauschalen und Datenqualität. Ein von Beginn des Modells an geplanter sog. Steuerungsbereich für gesundheitspolitische und qualitätsfördernde Maßnahmen wurde bisher eher als Ausgleichstopf für eine sanfte Einführung des Modells und für die Berücksichtigung eines sog. Krankenhausfaktors, z.B. für Schwerpunktkrankenhäuser verwendet. Wie zu erwarten waren die ersten Effekte nach der Einführung des neuen Finanzierungssystems eine systematische Verkürzung der Verweildauern. Gleichzeitig kam es zu einer Vermehrung der stationären Aufnahmen bedingt durch Verschiebungen aus dem ambulanten Bereich oder auch durch die Aufteilung eines Falles in mehrere Aufenthalte, z.B. für Diagnose und Therapie. Beeinträchtigungen der Versorgungsqualität oder der Kapazität aufgrund einer Limitierung des Gesamtbudgets für alle Krankenhäuser konnten bisher nicht nachgewiesen werden. 15 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 16 Behandlungsprozessdarstellung und -steuerung als Antwort auf Anforderungen künftiger DRG-Vergütungen – Das >>mipp>-Modell Felix Rehder, Thomas Holler und Erwin Rieben Vor dem Hintergrund der DRG-Einführung ist >>mipp> ist ein wirkungsvolles Führungsinstrument, das sich in der Schweiz bereits bewährt hat und in Deutschland an verschiedenen Krankenhäusern angewandt wird. Es hilft dabei, die Schlüsselpositionen Prozesse, Kosten und Qualität transparent zu machen und diese aktiv umzugestalten. >>mipp> verbindet die beiden Säulen einer Krankenhaus-organisation, Medizin und Betriebswirtschaft, durch Erstellung von modular aufgebauten Standardleistungs/Kostenbeschreibungen bzw. Behandlungspfaden. Die durch ein interdisziplinäres Team erstellte Pfadkonstruktion legt den Grundstein für eine neue Unternehmenskultur mit Schwerpunkten in der Kommunikation und teamorientiertem Arbeiten. Ausgehend von definierten Fallgruppen werden Algorithmen zur Beschreibung der Behandlungsabläufe erstellt, Behandlungsschritte gebildet und Einzelleistungen anhand von standardisierten Leistungskatalogen für die klinischen Berufsgruppen definiert. Unterschiede zwischen DRG- und >>mipp>-Kalkulation bestehen in der Festlegung von Standardzeiten für klinische Leistungen anhand von Leistungskatalogen, für die es in Krankenhäusern in der Regel keine belastbaren Leistungserfassungssysteme gibt (z. B. Arztdienst (auch für Stationsdienst und konservative Disziplinen), Pflege, Hebammen). Schrittweise erfolgt dann die Pfadimplementierung. Die Pfade werden überprüft, Ergebnisse bewertet und Lösungsvorschläge ausgearbeitet. Das Pfad- Controlling ist für die Sicherstellung der Pfad- Anwendung und die regelmäßige Aktualisierung verantwortlich. Das Pfad- Benchmarking ermöglicht Vergleiche mit Partnerkrankenhäusern hinsichtlich Leistungen und Kosten, um eigene Stärken und Schwächen zu erkennen. Die Schilderungen über >>mipp> beruhen auf konkreten Erfahrungen in mehreren Schweizer Spitälern, einem deutschen Krankenhaus sowie einer deutschen Universitätsklinik. Über 100 Pfade wurden bereits entwickelt und eine Anpassung der Kostenarten an das DRG- System vorgenommen. Im Kantonsspital Aarau werden im Routinebetrieb durch Einbindung von >>mipp behandlungspfadbezogene Soll-Ist-Vergleiche für folgende Bereiche monatlich erstellt: • Verweildauern • Schnitt-Nahtzeiten • Produktive Pflegeminuten an Patienten nach LEP®(Leistungserfassung in der Pflege) • Labor- und Radiologieleistungen und sonstige Leistungen von medizinischen Instituten nach Art und Verrechnungspunktwerten • Verbrauch teurer Medikamente und medizinischen Bedarfs In regelmäßigen Abständen werden auf dieser Datenbasis und der laufenden klinischen Erfahrung die Behandlungspfade revidiert. Veränderungen können gezielt anhand der beschriebenen Pfadbeschreibungen und Einzelleistungen vorgenommen werden. Schließlich werden für zahlreiche Behandlungspfade webbasierte Dokumentationen zum Qualitätsmanagement allen Spitalmitarbeitern und ausgewählten externen Kooperationspartnern (Einweisern) kontextbezogenen zur Verfügung gestellt. 16 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 17 Das „Qualitätsmodell Krankenhaus“– ein Ansatz zur Messung der Ergebnisqualität Astrid Eichenlaub, Oliver Sangha, Henner Schellschmidt, Sebastian Schneeweiss In Deutschland gibt es derzeit einen breitgespannten Markt von Qualitätssicherungsverfahren und -ansätzen. Trotz der Bedeutung einer ergebnisorientierten Sichtweise im Qualitätsmanagement fokussieren die meisten davon auf die Strukturund/oder Prozessqualität. Das ‘Qualitätsmodell Krankenhaus’ (QMK) bietet eine wichtige Ergänzung, indem diagnosespezifische medizinische und patientenbezogene Ergebnisse standardisiert gemessen werden. QMK kann und will dabei nicht die Qualitätsbewertung eines ganzen Krankenhauses ermöglichen. Vielmehr geht es darum, stichprobenhaft die Ergebnisse der klinischen Versorgung anhand ausgewählter Diagnosen darzustellen. Ziel des QMK-Projekts ist es, ein Instrumentarium zu entwickeln und testen, das die Qualität der stationären Behandlung anhand aussagekräftiger Ergebnis-Indikatoren messbar und vergleichbar macht. Die Ergebnismessung erfolgt anhand ausgewählter Diagnosen (Tracer), die aufgrund ihrer Häufigkeit und ökonomischen Bedeutung für Patienten, Leistungserbringer und Kostenträger relevant sind. QMK konzentriert sich auf Diagnosen aus der Inneren Medizin. Berücksichtigt werden nicht nur medizinische Qualitätsindikatoren. Auch die Sichtweise der Patienten und die der nachbehandelnden Ärzte werden einbezogen, um ein umfassendes Bild über den stationären Aufenthalt und den Übergang in die nachfolgende Versorgung zu erhalten. Ein klinik-übergreifender Vergleich der Ergebnisse anhand ausgewählter Indikatoren ermöglicht es, die Behandlungsqualität zu beurteilen. Durch eine differenzierte Darstellung von klinikspezifischen Stärken und Verbesserungspotenzialen kann das interne Qualitätsmanagement sinnvoll unterstützt und langfristig an den Ergebnissen ausgerichtet werden. Ein solcher Vergleich muss jedoch berücksichtigen, dass Patienten sich hinsichtlich Alter, Geschlecht, Hauptdiagnose, Schweregrad, Begleiterkrankung(en) und einer Vielzahl weiterer Faktoren unterscheiden, die das Behandlungsergebnis beeinflussen. Zugrunde liegt daher eine statistische Risikoadjustierung mit dem Ziel, nur Patienten mit ähnlichem Risikoprofil, bzw. nur Krankenhäuser mit ähnlicher Patientenzusammensetzung („Case Mix“) zu verglichen. Um die Behandlungsqualität aus den verschiedenen Perspektiven zu erfassen, werden im QMK pro Patient mehrere Fragebögen eingesetzt: In den Organ-Modulen, die jeweils mehrere Tracerdiagnosen umfassen, werden von den behandelnden Klinikärzten bei Aufnahme und bei Entlassung diagnosebezogene Daten eingetragen. Pflegekräfte füllen zu Beginn der Behandlung einen diagnoseübergreifenden Fragebogen – das Allgemein-Modul – aus. Patienten nehmen an einer zwei-stufigen Befragung teil: Fragebogen Teil 1 wird kurz nach der Aufnahme ausgefüllt, Teil 2 etwa 3 bis 4 Wochen nach Entlassung. Nachbehandelnde Ärzte erhalten einen Kurz-Fragebogen, der Aspekte behandelt, die beim Übergang von der stationären in die nachfolgende Behandlung bedeutsam sind. In einem ersten Projektschritt wurden ab Beginn 1999 die Instrumente und ein standardisiertes Verfahren der Datenerhebung entwickelt. Zwischen August und Oktober 1999 setzten 4 Kliniken der beiden Träger die QMK-Instrumente in einem ersten Pilottest ein (Testphase). Im September 2000 startete die QMK-Feldphase, an der sich mehr als 20 Kliniken über mindestens 6 Monate beteiligten. Ziel dieser Erprobung ist, die Praktikabilität des Verfahrens und die Eignung der Ergebnisindikatoren zu prüfen. Insgesamt ist auf der Basis der Erprobungsergebnisse zu klären, wie das QMK-Verfahren im Hinblick auf einen späteren Routine-Einsatz weiterentwickelt werden kann. Ergebnisse aus der Erprobung werden für Ende 2001 erwartet. 17 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 18 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser Rita Berning und Christiane Rosenow Das Statistische Bundesamt berichtet jährlich über die Struktur- und Kostendaten der Krankenhäuser und der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen. Grundlage hierfür ist eine Totalerhebung, die nach der Krankenhaus-Statistikverordnung jährlich durchgeführt wird. Die Daten bilden die Grundlage für viele gesundheitspolitische Entscheidungen des Bundes und der Länder. 1999 gab es in Deutschland 2 252 Krankenhäuser, 11 weniger als 1998. Die Zahl der Betten ging um 1,1% auf 565 268 zurück. Die Zahl der vollstationär behandelten Patienten nahm gegenüber 1998 um 1,9 Prozent oder 309 000 auf 16,26 Millionen zu. Die durchschnittliche Verweildauer hat sich auf 10,4 Tage weiter verkürzt (1997 11,1 Tage, 1998 11,7). Der Kapazitätsabbau der Krankenhäuser hat weiterhin Auswirkungen auf die Zahl der Beschäftigten: 1999 waren im Jahresdurchschnitt 843 452 Vollkräfte beschäftigt, 1,9% weniger als 1998. Die bereinigten Kosten der Krankenhäuser sind von 1998 auf 1999 um 2 % gestiegen. Sie lagen 1999 bei 98,96 Mrd. DM. Dabei sind die bereinigten Kosten je vollstationärer Fall mit 6 086 DM etwa gleich geblieben, die Kosten je vollstationärer Pflegetag aber um 3,2 % auf 586 DM gestiegen. Dies liegt an der seit Anfang der 90er Jahre zu beobachtenden Verkürzung der durchschnittlichen Verweildauer und dem damit verbundenen Rückgang der Zahl der Pflegetage. Die niedrigsten Kosten entstanden 1999 mit 5 295 DM je vollstationärer Fall in Brandenburg, die höchsten Kosten verursachte ein Krankenhausaufenthalt in den Stadtstaaten Berlin (8 764 DM), Hamburg (8 083 DM) und Bremen (7 191 DM). Die Zahl der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen nahm 1999 um 0,2 % auf 1 398 zu, 1,9 Millionen Patienten wurden hier behandelt, das sind 9,7 % mehr als 1998. Die Verweildauer betrug im Durchschnitt 26 Tage. Mit 94 598 Vollkräften waren 3,3 Prozent mehr Personen als im Jahr 1998 beschäftigt. 18 Krankenhaus-Report 2001 - Zusammenfassungen 19 Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 1999 Rita Berning und Christiane Rosenow In diesem Beitrag werden die Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik für das Berichtsjahr 1999 dargestellt. Darüber hinaus wird in Teilbereichen die Entwicklung seit 1993 betrachtet. Erhoben werden folgende Merkmale: Geschlecht, Geburtsmonat und -jahr, Zugangs- und Abgangsdatum, Sterbefall ja/nein, Hauptdiagnose nach IVD-9-Schlüssel, Operationen im Zusammenhang mit der Hauptdiagnose, Fachabteilung mit längster Verweildauer, Wohnort. Insgesamt wurden 16,2 Millionen vollstationäre Krankenhausfälle erfasst, davon 45 % Männer und 55% Frauen. Der Vorsprung der Frauen resultiert zum einem aus den 1,0 Millionen schwangerschaftsbedingten Krankenhausaufenthalten und zum anderen aus dem höheren Frauenanteil in hohem Alter, da mit dem Alter die Wahrscheinlichkeit steigt, ein Krankenhaus aufsuche zu müssen. Der Anteil der über 65-jährigen Patienten stieg weiter: Er betrug 35,1 Prozent (1993: 29,8), der Anteil der unter 15-Jährigen sank dagegen auf 8,6 Prozent (1993: 10,7). Am häufigsten waren Krankenhausaufenthalte wegen Krankheiten des Kreislaufsystems: 2,76 Millionen Patienten wurden deswegen behandelt, gefolgt von Neubildungen mit 1,64 Millionen und Verletzungen/Vergiftungen mit 1,56 Millionen Patienten. Die häufigste Einzeldiagnose war 1999 bei den Frauen die Normale Entbindung (493 416 Fälle), die zweithäufigste war die Bösartige Neubildung der Brustdrüse (200 099 Fälle), die dritthäufigsten der Katarakt (185 571). Bei den Männern waren die Sonstigen Formen der chronischen ischämischen Herzkrankheit mit 384 678 Fälle am häufigsten, gefolgt vom Leistenbruch (166 989) und der Alkoholanhängigkeit (130 393). 19 Arnold n Klauber n Schellschmidt Krankenhaus-Report 2002 Schwerpunkt: Krankenhaus im Wettbewerb mit CD-ROM Krankenhaus-Report 2002 Inhaltsverzeichnis Vorwort Editorial Henner Schellschmidt 10 Jahre Krankenhaus-Report — Eine Bilanz Michael Arnold TEIL I Schwerpunktthema: Krankenhaus im Wettbewerb Kapitel 1 Wettbewerb in der Gesundheitsversorgung: Funktionsbedingungen, Wirkungsweise und Gestaltungsbedarf Dieter Cassel 1.1 Wettbewerb als Reformoption 1.2 Leistungswettbewerb als ordnungspolitisches Leitbild 1.3 Krankenversicherung – ein wettbewerblicher Ausnahmebereich? 1.4 GKV zwischen Dirigismus und Wettbewerb 1.5 Principal-Agent-Beziehungen im Gesundheitswesen 1.6 Wettbewerb auf dem Versicherungs- und Behandlungsmarkt 1.7 Wettbewerb auf dem GKV-Leistungsmarkt 1.8 Wettbewerbliche Verbändestrukturen 1.9 Fazit: Mehr Wettbewerb wagen! 1.10 Literaturverzeichnis Kapitel 2 Marktorientierung von Krankenhäusern: Ein Überblick über Reformen im europäischen Vergleich Reinhard Busse und Markus Wörz 2.1 Krankenhäuser im Spannungsfeld von Markt und Staat 2.2 Eine Typologie europäischer Krankenhäuser 2.2.1 Typen öffentlicher Krankenhäuser 2.2.2 Öffentliche und private not-for-profit Krankenhäuser 2.2.3 Private for-profit Krankenhäuser 2.3 Neue Rahmenbedingungen: Die Umwandlung von Krankenhäusern in autonomere Akteure 2.3.1 Staaten mit einem Nationalen Gesundheitsdienst (Beveridge-Staaten) 2.3.2 Sozialversicherungsstaaten (Bismarck-Staaten) 2.4 Diskussion 2.5 Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis Kapitel 3 Krankenhaus-Report 2002 Das Krankenhaus als Unternehmen Peter Eichhorn und Dorothea Greiling 3.1 Krankenhäuser im Transformationsprozess 3.2 Unternehmenseigenschaften von Krankenhäusern 3.3 Veränderungen im Krankenhausmanagement 3.4 Einführung von Managementinstrumenten 3.5 Krankenhäuser als Teil von Netzwerken 3.6 Literaturverzeichnis Kapitel 4 Perspektiven des Wettbewerbs im Krankenhaussektor Bernt-Peter Robra, Enno Swart, Stefan Felder 4.1 Einleitung 4.2 Parameter des Wettbewerbs: Preis, Qualität und Menge 4.3 Horizontale und vertikale Konkurrenz 4.4 Regulierung 4.5 Folgerungen 4.6 Literaturverzeichnis Kapitel 5 Der Patient im Wettbewerb der Krankenhäuser Michael Arnold und Heinrich Geisbe 5.1 Zum Wettbewerb im Gesundheitswesen 5.2 Patientenautonomie und Wettbewerb 5.3 Leistungsumfang und Patientenpräferenzen 5.4 Qualität als Wettbewerbsparameter 5.5 Fazit 5.6 Literaturverzeichnis Kapitel 6 Zur Zukunft der dualen Finanzierung unter Wettbewerbsbedingungen Günter Neubauer 6.1 Problemstellung und Vorgehensweise 6.2 Die duale Finanzierung als Teil staatlicher Angebotsplanung 6.2.1 Das gegenwärtige System der Krankenhausfinanzierung 6.2.2 Ausgestaltung der dualen Krankenhausfinanzierung 6.2.3 Volumen der Investitionsförderung 6.3 Die Rolle von Investitionen in einer Wettbewerbswirtschaft 6.3.1 Investitionen aus betriebswirtschaftlicher Sicht 6.3.2 Investitionen aus volkswirtschaftlicher Sicht Krankenhaus-Report 2002 6.4 Die Krankenhäuser in einem sich intensivierenden Wettbewerbsumfeld 6.4.1 Überkapazitäten als Anstoß 6.4.2 Gewinner und Verlierer im Wettbewerbsprozess 6.4.3 Fallpauschalen als Akzeleratoren 6.5 Monistische Finanzierung: eine erste Antwort 6.5.1 Grundzüge einer monistischen Finanzierung 6.5.2 Zusätzliche Finanzierungslast der Krankenversicherungen 6.5.3 Reduktion der Planungshoheit der Länder 6.6 Die Zukunft: wettbewerbliche Nachfragesteuerung 6.7 Ausblick – Die nächsten Gesundheits- und Krankenhausreformen 6.8 Literatur Kapitel 7 Wettbewerb und Planung Inhaltsverzeichnis Ernst Bruckenberger 7.1 Ordnungspolitischer Wettstreit 7.2 Die sozial- und gesundheitspolitische Strategie der EU 7.2.1 Der Regelfall in der EU ist Wettbewerb 7.2.2 Zunehmende Bedeutung des Vergaberechts 7.2.3 Zentralstaatlich gelenkte Selbstverwaltung 7.3 Krankenhausplanung ohne ordnungspolitische Klarheit 7.4 Was wird eigentlich geplant? 7.4.1 Planungsmaßstab ist der tatsächliche Bedarf 7.4.2 Wandel des Planungsgegenstands 7.4.3 Rahmenplanung bzw. Leistungsplanung 7.5 Wettbewerbsverzerrungen durch den Investitionsstau 7.6 Zusammenfassung 7.7 Literaturverzeichnis Kapitel 8 Wettbewerb als Motor der Integration? Klaus Jacobs und Wilhelm F. Schräder 8.1 Einleitung 8.2 Integrierte Versorgung als neues Dienstleistungsprodukt 8.2.1 Ausgangspunkt: Segmentierte Versorgungslandschaft 8.2.2 Patientenorientierte Produktdefinition 8.3 Aktuelle Integrationstendenzen 8.3.1 Arztnetze als Ansätze der horizontalen Integration 8.3.2 Kooperationen zwischen Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten als Ansätze der vertikalen Integration 8.3.3 Zwischenfazit 8.4 Weitere Voraussetzungen für integrierte Versorgung 8.5 Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis Kapitel 9 Krankenhaus-Report 2002 Privatisierungswelle im deutschen Krankenhauswesen? Rüdiger Strehl 9.1 Einleitung 9.2 Der Mythos einer Privatisierungswelle im deutschen Krankenhausbereich 9.3 Aktuelle Herausforderungen für die Unternehmensformen von Krankenhäusern 9.4 Anforderungen an ein strategiefähiges Krankenhaus 9.5 Eigenschaftsfelder moderner Krankenhausunternehmen 9.5.1 Trägerschaft 9.5.2 Leitungsorganisation 9.5.3 Mitbestimmung 9.5.4 Innere Organisation 9.5.5 Öffentlich-rechtliche Tarifbindung 9.5.6 Einkauf und Vergaberecht 9.5.7 Investitionsfinanzierung und -abwicklung 9.5.8 Externe Kooperationen und Allianzfähigkeit 9.6 Zusammenfassung und Schlussfolgerungen 9.7 Literaturhinweise Kapitel 10 Freigemeinnützigkeit im Wettbewerb der Krankenhausträger Markus Müschenich 10.1 Einführung 10.2 Zur Bedeutung freigemeinnützig getragener Einrichtungen in der Gesundheits- und Sozialversorgung 10.3 Stellung und Wandel freigemeinnütziger Trägerschaft 10.4 Strategien im Wettbewerb 10.5 Schlussbemerkung 10.6 Literaturverzeichnis Kapitel 11 Universitätsklinika im Wettbewerb Martin Siess 11.1 Einleitung 11.2 Ordnungspolitischer Wandel 11.3 Universitätsklinika stehen auf allen Ebenen im Wettbewerb 11.3.1 Wettbewerb in der Krankenversorgung 11.3.2 Wettbewerb in der Forschung 11.3.3 Wettbewerb in der Lehre 11.4 Handlungsstrategien für Universitätsklinika 11.4.1 Rechtsstellung und Leitungsstrukturen in den Universitätsklinika und den Medizinischen Fakultäten Krankenhaus-Report 2002 Inhaltsverzeichnis 11.4.2 Kooperation zwischen Universitätsklinikum, Medizinischer Fakultät und Universität 11.4.3 11.4.3.1 11.4.3.2 Strategische Ausrichtung in Krankenversorgung, Forschung und Lehre Krankheitsorientierte Versorgungsstrukturen Zusammenspiel von Krankenversorgung und Forschung als Wettbewerbsvorteil 11.5 Literaturverzeichnis Kapitel 12 Der Klinikmarkt für Rehabilitation – Wettbewerbsdynamik und Entwicklungstendenzen Jochen Messemer undVerena Margreiter 12.1 Einleitung 12.2 Nachfrageeinbruch im Reha-Markt Mitte der 90er Jahre 12.3 Vordergründige Erholung des Reha-Markts seit 1998 12.4 Entwicklungstendenzen: bevorstehender Strukturwandel im Reha-Markt 12.4.1 Herausforderungen und strukturelle Bedrohungen für klassische Kurkliniken 12.4.2 Wettbewerb auch um die Direktzuweiser, vor allem um die Krankenhäuser 12.4.3 Aufbau eigener Reha-Kapazitäten durch Klinikgruppen und -verbünde 12.5 Literaturverzeichnis Kapitel 13 Qualität im Krankenhaus – Überlegungen zu Begriffen und Methoden der Leistungsbewertung Nikolas Matthes und Axel Wiest 13.1 Einleitung 13.2 Die Trias Stuktur-Prozess-Ergebnis 13.3 Reliabilität, Validität, und Risikoadjustierung 13.4 Datenquellen und Dateninterpretation 13.5 Die Zukunft der Qualitätsverbesserung im Krankenhaus 13.6 Literaturverzeichnis Kapitel 14 Kann Qualität ein Wettbewerbsparameter im Gesundheitswesen sein? Gérard de Pouvourville 14.1 Einleitung 14.2 Was wird gemessen? 14.2.1 Verfahren zur Qualitätsmessung – ein kurzer Überblick 14.2.2 Wie zuverlässig sind Verfahren zur Qualitätsmessung? 14.3 Auswirkungen von Qualitätsindikatoren auf die verschiedenen Interessengruppen 14.3.1 Auswirkungen auf die Leistungsempfänger 14.3.2 Auswirkungen auf die Leistungserbringer 14.3.3 Auswirkungen auf die Kostenträger 14.4 Schlussfolgerungen 14.4.1 Bedeutung der Informationssysteme Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2002 14.4.2 Partnerschaft mit den Ärzten 14.4.3 Kommunikation mit den Patienten 14.4.4 Der Zusammenhang zwischen Qualität und Kosten 14.5 Literaturverzeichnis Kapitel 15 Mindestmengen in der stationären Versorgung Bundesweite Analyse ausgewählter Interventionen und Forschungsbedarf Afschin Gandjour, Christian Günster, Jürgen Klauber und Karl Wilhelm Lauterbach 15.1 Einleitung 15.2 Leistungsmengen deutscher Krankenhäuser 15.2.1 Methodik 15.2.2 Datenquellen 15.2.3 Verteilung der Leistungsmengen 15.3 Erreichung von Mindestmengen 15.3.1 Auswahl der Referenzstudien 15.3.2 Ergebnisse 15.4 Aussagekraft der Referenzstudien zum Zusammenhang von Menge und Qualität 15.5 Handlungskonsequenzen 15.6 Forschungsbedarf 15.7 Fazit 15.8 Literatur Kapitel 16 Klinische Audits als Verfahren der Qualitätsentwicklung Karl Blum 16.1 Einleitung 16.2 Ablauf des klinischen Audits 16.3 Grundlagen des klinischen Audits 16.3.1 Bottom-up-Ansatz 16.3.2 No-Blame-Ansatz 16.3.3 Nebenamtlichkeit der Auditoren-Tätigkeit 16.3.4 Fachgleichheit der Audit-Partner 16.3.5 Verzicht auf Zertifizierung 16.4 Evaluation des klinischen Audits 16.4.1 Visitationsvorbereitung und Visitation 16.4.2 Handlungsempfehlungen und Verbesserungsmaßnahmen 16.4.3 Gesamtbewertung 16.5 Literaturverzeichnis Krankenhaus-Report 2002 Inhaltsverzeichnis TEIL II Zur Diskussion Kapitel 17 Krankenhausvergleich in der Psychiatrie – der gemeinsame Vergleich nach § 5 BPflV und Diskussion eines alternativen Ansatzes Jörg Friedrich und Frank Reinermann 17.1 Ausgangslage 17.2 Teil I: Die Psychiatrie-Personalverordnung 17.3 Teil II: Der gemeinsame Krankenhausbetriebsvergleich nach § 5 BPflV für psychiatrische Einrichtungen 17.3.1 Datenbasis 17.3.2 Bildung vom Vergleichsgruppen 17.3.3 Ermittlung von Orientierungswerten 17.4 Teil III: Ein alternativer Ansatz: Psychiatrievergleich anhand gewichteter Minutenwerte 17.4.1 Datenbasis 17.4.2 Gewichtungstabelle für Minutenwerte nach Psych-PV anstatt Gruppenbildung 17.4.3 Ermittlung von Orientierungswerten 17.5 Teil IV: Überprüfung 17.5.1 Beschreibung des Datensatzes 17.5.2 Berechnung nach gemeinsamem Vergleich 17.5.3 Berechnung anhand gewichteter Minutenwerte 17.5.4 Darstellung und Bewertung der Ergebnisse 17.6 Fazit 17.7 Literaturverzeichnis Kapitel 18 Der DRG-Methoden-Pretest: Startschuss mit (Neben-) Wirkungen Claudia Conrad und Michael Monka 18.1 Einleitung 18.2 Kostenmanagement 18.2.1 Erfahrungen aus dem Pretest: Schwachstellenanalyse in der Kostenarten- und Kostenstellenrechnung 18.2.1.1 Schlussfolgerung: Optimierung der Kostenstellenstruktur 18.2.2 Erfahrungen aus dem Pretest: Der Aufbau einer Kostenträgerrechnung für Kalkulationszwecke ist mit Hilfe des Kalkulationshandbuchs möglich 18.2.2.1 Schlussfolgerung 1: Aufbau einer „integrierten“ Kostenträgerrechnung für Kalkulation und Steuerung Schlussfolgerung 2: Aufbau einer Prozesskostenrechnung 18.2.2.2 18.2.3 Erfahrungen aus dem Pretest: Datenauswertung und Datenvergleich teilweise gewünscht 18.2.3.1 Schlussfolgerung: Teilnahme an Benchmark-Projekten 18.3 Leistungsmanagement 18.3.1 Erfahrungen aus dem Pretest: Die Leistungserfassung detaillierter Daten muss verbessert werden 18.3.1.1 Schlussfolgerung: Ausbau der DV-technischen Leistungsdokumentation 18.3.2 Codierung und Gruppierung Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2002 18.4 Fazit und Ausblick 18.5 Literaturverzeichnis TEIL III Daten und Analysen Kapitel 19 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser Christiane Rosenow und Anke Steinberg 19.1 Vorbemerkung 19.2 Eckdaten der stationären Versorgung 19.3 Krankenhausdaten 2000 im Ländervergleich 19.3.1 Krankenhausbetten und Auslastung 19.3.2 Personal der Krankenhäuser im Ländervergleich 19.3.3 Kosten der Krankenhäuser nach Kostenarten 19.3.4 Krankenhauskosten im Ländervergleich 19.4 Krankenhäuser nach Krankenhaustypen 2000 19.5 Entwicklung der Fachabteilungen in den Krankenhäusern 19.6 Psychiatrische Krankenhäuser Kapitel 20 Krankenhausdiagnosestatistik 1999 Rita Berning und Christiane Rosenow 20.1 Vorbemerkungen 20.2 Repräsentativität der Ergebnisse 20.3 Patientenbewegungen allgemein 20.4 Patientenzugänge nach Fachabteilungen 20.5 Patientenzugänge nach ausgewählten Diagnosegruppen 20.6 Zusammenfassung Kapitel 21 Veränderungen der Trägerschaft von Krankenhäusern seit 1992 Bettina Gerste 21.1 Einleitung 21.2 Bundesweite Entwicklung 21.3 Entwicklungen in den Bundesländern 21.4 Ergänzender Untersuchungsansatz: Wandel in ausgewählten Bundesländern 21.5 Anhang 21.5.1 Methodik und Datenaufbereitung 21.5.2 Veränderungsprozesse in den Ländern Krankenhaus-Report 2002 Inhaltsverzeichnis TEIL IV Krankenhaus-Directory Kapitel 22 Krankenhaus-Directory – Mengenverschiebungen bei Fallpauschalen/Sonderentgelten im Drei-Jahres-Vergleich Krankenhaus-Report 2002 Zusammenfassung Zusammenfassungen Krankenhaus-Report 2002 1 Wettbewerb in der Gesundheitsversorgung: Funktionsbedingungen, Wirkungsweise und Gestaltungsbedarf Dieter Cassel Das deutsche Gesundheitswesen krankt seit längerem an gravierenden Versorgungsmängeln, Qualitätsdefiziten und Finanzierungsproblemen. Sie machen eine durchgreifende Strukturreform unumgänglich. Kern einer solchen Strukturreform muss es sein, den derzeitigen „Steuerungswirrwarr“ zugunsten eines intensiven Leistungswettbewerbs in allen Bereichen zu überwinden, ohne die als unverzichtbar geltenden Solidarprinzipien in Frage zu stellen. Dies ist eine genuine ordnungspolitische Aufgabe, nämlich die mit dem GSG von 1992 ansatzweise etablierte „solidarische Wettbewerbsordnung“ konsequent weiter auszubauen und damit das korporatistisch geprägte GKV-System weitestgehend der Selbststeuerung zu überantworten. Im vorliegenden Beitrag wird begründet, warum es einer derartigen wettbewerbsorientierten Strukturreform bedarf, welche Funktionen dem Leistungswettbewerb im Dreiecksverhältnis von Versicherten / Patienten, Krankenkassen und Leistungserbringern im GKV-System zukommt und welche Rahmenbedingungen auf dem Versicherungs-, Behandlungs- und Leistungsmarkt als vordringliche gesundheitspolitische Reformaufgabe zu realisieren sind. 2 Marktorientierung von Krankenhäusern: Ein Überblick über Reformen im europäischen Vergleich Reinhard Busse und Markus Wörz Wettbewerb zwischen Krankenhäusern setzt ein gewisses Maß an Handlungsfreiheit des einzelnen Krankenhauses voraus. Im internationalen Vergleich lassen sich öffentliche Krankenhäuser typologisch danach unterscheiden, wie autonom sie über Ressourcen und Leistungserbringung bestimmen können. Den größten Beschränkungen unterliegen Budgetkrankenhäuser. Manager eines solchen Krankenhauses sind im Wesentlichen Verwalter, die an zentraler Stelle festgelegte Vorgaben vollziehen. In autonomisierten Krankenhäusern sind die Entscheidungskompetenzen dezentralisierter. Das Krankenhausmanagement agiert nicht mehr so sehr als Verwaltung und trifft mehr Entscheidungen allein, z. B. bei der Verteilung des Krankenhausbudgets oder bei den Einnahmen des Krankenhauses. Den größten Grad an Unabhängigkeit erreichen verselbständigte Krankenhäuser, in denen das Management des Krankenhauses, das meist eine rechtlich eigenständige Einheit bildet, weitgehend unabhängig entscheiden kann. Der europäische Vergleich, unterteilt nach Ländern mit einem Nationalen Gesundheitsdienst (Beveridge-Staaten) und Ländern mit einem Sozialversicherungssystem (Bismarck-Staaten), zeigt unterschiedliche Reformpfade entlang der oben genannten Typologie. Zwar ist in beiden Arrangements eine Tendenz zur Dezentralisierung der Entscheidungskompetenzen zu beobachten, diese ist jedoch in Beveridge-Staaten, allerdings vom Ausgangsniveau der Budgetkrankenhäuser, stärker ausgeprägt. Diese wurden in großem Umfang in autonomisierte oder verselbständigte Krankenhäuser umgewandelt und eine Trennung zwischen Käufern von Gesundheitsleistungen und Leistungserbringern eingeführt. In den Bismarck-Staaten mit traditioneller Käufer-LeistungserbringerTrennung ist die Richtung der Reform weniger eindeutig. So ist unklar, ob die in Bismarck-Staaten eingeführten Reformen tatsächlich zu einer größeren Autonomie der Häuser in Bezug auf Leistungserbringung oder Personalplanung geführt haben. Zusammenfassung 3 Krankenhaus-Report 2002 Das Krankenhaus als Unternehmen Peter Eichhorn und Dorothea Greiling Mit der Abschaffung des Selbstkostendeckungsprinzips begann vor fast einem Jahrzehnt ein deutlicher Wandel in den Rahmenbedingungen für Krankenhäuser, der durch den Umstieg auf ein DRG-basiertes Vergütungssystem ab dem Jahr 2003 einen weiteren Impuls in Richtung einer wettbewerblichen Ausrichtung und damit eines unternehmerischen Handels erfährt. Im Hinblick auf externe und interne Stakeholdergruppen hat sich ein deutlicher Einstellungswandel vollzogen, es wird zunehmend unternehmerisches Handeln eingefordert. Hinsichtlich der Unternehmenstypen finden sich heute im Krankenhaussektor bedarfs- und erwerbswirtschaftliche Krankenhäuser, wobei bei Ersteren die Formalziele Rentabilität, Liquidität und Sekurität neben den Sachzielen zunehmend gleichberechtigt sind. Trägerunabhängig hat sich das unternehmerische Risiko deutlich erhöht. In einem auf Wettbewerb ausgerichteten Markt können nur diejenigen Krankenhäuser überleben, die mit dem durch die Fallpauschalen vorgegebenen Vergütungsrahmen auskommen und denen es gelingt, sich im Wettbewerb um Patienten strategisch zu positionieren. Für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Krankenhäuser sind neue Managementstrukturen unverzichtbar. Es gilt verstärkt betriebswirtschaftliche Managementinstrumente einzuführen. Die Modernisierungsbereitschaft und -fähigkeit hin zu wirtschaftlichen und qualitativ leistungsfähigen Dienstleistungen werden zunehmend über das Bestehen am Markt entscheiden. 4 Perspektiven des Wettbewerbs im Krankenhaussektor Bernt-Peter Robra, Enno Swart und Stefan Felder Wettbewerb im Krankenhaussektor soll dazu beitragen, das Leistungsangebot stärker an den Präferenzen der Patienten auszurichten, die Integration und die Qualität der Leistungen zu erhöhen, die Kosten zu senken und die Mittelzuteilung fairer zu gestalten. Die Rollen des Staates, der Versicherungswirtschaft und der Leistungserbringer ändern sich. Erwartungen an die Wirkungen des Wettbewerbs im Krankenhaus-Sektor werden relativiert, wenn man Art und Umfang der Wettbewerbsparameter, Voraussetzungen und Nebenwirkungen marktlicher Orientierung im Gesundheitswesen betrachtet. Insgesamt fehlen für einen wirksamen flächendeckenden Wettbewerb mit seinen Parametern Preis, Qualität und Menge noch wichtige Voraussetzungen. Preiswettbewerb kann unter dem Festpreissystem der DRGs systematisch kaum stattfinden. Die Einführung der DRGs kann bisher latente Überkapazitäten offen legen und damit einen Wettbewerb um Mengen (Marktanteile) fördern oder starten. Ein flexibler Markteintritt umgewidmeter oder neuer Kapazitäten ist aber nach der bisherigen Bettenplanung nicht vorgesehen. Die staatliche Kapazitätsplanung ist ein Wettbewerbshindernis. Allerdings wird Wettbewerb um Mengen schon wegen des regionalen Bezugs vieler Krankenhäuser begrenzt bleiben. Einer Mengenausweitung steht die Budgetierung entgegen. Für einen Qualitätswettbewerb müssen wirksame Transparenz-Instrumente möglichst auf der Basis von GKV-Routinedaten noch geschaffen werden. Es ist offen, ob Wettbewerb im stationären Sektor die alten Zielkonflikte besser lösen kann als das bisherige System. Wettbewerb scheint aber nicht weniger mit Patienten- und Mitarbeiterorientierung vereinbar als das herkömmliche Experten-Klienten-Paradigma medizinischer Leistungen. Auch ein voraussetzungsreicher, begrenzter, nicht notwendig bereits selbststeuernder oder nebenwirkungsfreier Wettbewerb signalisiert Chancen. Krankenhaus-Report 2002 5 Zusammenfassung Der Patient im Wettbewerb der Krankenhäuser Michael Arnold und Heinrich Geisbe Von verschiedenen Seiten wird mit zunehmender Dringlichkeit eine Stärkung der Autonomie des Patienten gefordert. Er soll nicht länger Objekt eines wohlwollenden ärztlichen Paternalismus sein, sondern ein grundsätzlich gleichberechtigtes Subjekt in einem partnerschaftlichen Arzt-PatientenVerhältnis. Dies lässt sich einen inneren Zusammenhang stellen mit einer neuerdings ebenfalls angestrebten wettbewerblichen Orientierung auf der Leistungserbringerseite. Vor allem dort sind die nach aller Erfahrung mit dem Wettbewerb erzielbaren Effizienzgewinne zu erwarten: Durch ein professionelles Management, durch qualitätsfördernde Vergütungsformen, durch den Ausbau von möglichst sektorübergreifenden Versorgungsnetzen, durch Hochspezialisierung des Leistungsangebotes, durch eine explizite Berücksichtigung von Patientenpräferenzen u.a.m. Der Patient kann aber nur dann eine „Stellgröße“ im Wettbewerb eines solidarisch finanzierten Versorgungssystems sein, wenn die Behandlungsqualität zum entscheidenden Wettbewerbsparameter wird. Dazu muss sie möglichst objektiv erhoben und in einer auch dem Laien verständlichen Form fassbar gemacht werden. Beides stößt auf teilweise grundsätzliche Schwierigkeiten, wie in dem Beitrag zum einen allgemein und zum anderen an Fallbeispielen deutlich gemacht wird. Es sind daher Zweifel angebracht, ob es selbst beim besten Willen, d. h. durch eine umfassende Aufklärung, die Einrichtung von Patientenfürsprechern, eine hohe Transparenz des Leistungsgeschehens usw., gelingt, den Patienten zu einem autonomen Wirtschaftssubjekt zu machen und so Patientenströme mit Hilfe von Qualitätskriterien im Krankenhaussektor zu lenken sowie die beklagte Anbieterdominanz zu beseitigen, ohne das für den Behandlungserfolg wesentliche Vertrauensverhältnis zwischen Arzt und Patient zu zerstören. 6 Zur Zukunft der dualen Finanzierung unter Wettbewerbsbedingungen Günter Neubauer Die duale Krankenhausfinanzierung in Verbindung mit staatlicher Krankenhausplanung erweist sich immer mehr als ein Hindernis zur Einführung eines wettbewerblichen Vergütungssystems zur Steuerung der Krankenhausversorgung. Staatliche Angebotsplanung im Verbund mit einer staatlichen Investitionslenkung sind mit einer wettbewerblichen Vergütung grundsätzlich inkompatibel. Das System wendet sich heute immer mehr gegen jene Krankenhäuser, die ursprünglich dadurch gefördert werden sollten, nämlich die öffentlichen Krankenhäuser. Diese leiden unter den unzureichenden staatlichen Fördermitteln, während private Krankenhausträger die Defizite über den Kapitalmarkt ausgleichen und dadurch deutliche Wettbewerbsvorteile erreichen. Investitionen sind vor allem in Form von Rationalisierungsinvestitionen im Kostenwettbewerb und als Erweiterungsinvestitionen im Qualitätswettbewerb für die Krankenhäuser überlebenswichtig. Eine erste Antwort wäre die Einführung einer monistischen Finanzierung. Bei ihr werden die Investitionen über die Preise finanziert. Notwendige Konsequenz davon wäre die Reduktion der staatlichen Krankenhausplanung. Die Zukunft gehört jedoch der wettbewerblichen Nachfragesteuerung. Bei ihr steuern Versicherte und Patienten durch ihre Wahlentscheidungen das Angebot. Dies erfordert freilich PreisLeistungs-Transparenz und -verantwortung. Die Voraussetzungen hierfür muss die Politik schaffen, der allerdings der Mut fehlt. Zusammenfassung 7 Krankenhaus-Report 2002 Wettbewerb und Planung Ernst Bruckenberger In Deutschland gibt es nicht nur eine seit Jahren stereotyp beklagte doppelt besetzte Facharztschiene, sondern auch ein doppelt besetztes Ordnungssystem. Dabei werden von der Marktwirtschaft allerdings nur die wettbewerblichen Begriffe und Thesen entliehen, von der Daseinsvorsorge jedoch nach wie vor die ungebremste Neigung zur Reglementierung und das damit verbundene reale Verhalten übernommen. Im Ergebnis führt dies systemimmanent dazu, dass bei einem vorgegebenen Deckel (Beitragssatzstabilität) der Verwaltungsaufwand für das Gesundheitssystem zu Lasten der Beschäftigten (Leistungsverdichtung) bei dennoch steigenden Ausgaben und wachsendem Frust ununterbrochen zunimmt und für die Behandlung der Patienten selbst immer weniger Mittel übrig bleiben. Mit der angestrebten „Rahmenplanung“ wird der Verwaltungsaufwand ein weiteres Mal nicht reduziert, sondern sogar exponentiell gesteigert. Die völlig unzureichende öffentliche Investitionsförderung für die Krankenhäuser führt gleichzeitig zu einer drastisch abnehmenden Akzeptanz und Realisierungsmöglichkeit von staatlichen Planungsentscheidungen und zu einer sich beschleunigenden unstrukturierten Privatisierung, verbunden mit einer zunehmenden Zwei-Klassen-Medizin. Ohne eine mittelfristige Planungssicherheit und eine ausreichende Investitionsquote kann man weder, wie gefordert, die Angebots- und Ablaufstrukturen verbessern noch vorhandene Wirtschaftlichkeitsreserven wecken. Unter den gegebenen widersprüchlichen rechtlichen und (un)ordnungspolitischen Vorgaben ist eine zukunftsfähige Entwicklung des deutschen Krankenhauswesens als wesentlicher Teil eines funktionierenden Gesundheitssystems in Frage zu stellen. 8 Wettbewerb als Motor der Integration? Klaus Jacobs und Wilhelm F. Schräder Ein zentrales Kennzeichen des deutschen Gesundheitssystems – und zugleich eine zentrale Ursache für vielfältige Qualitäts- und Wirtschaftsdefizite der Gesundheitsversorgung – ist die starre Abschottung der einzelnen Versorgungssektoren. Dies betrifft sowohl die Organisation des Leistungsangebots als auch die jeweiligen Finanzierungsmodalitäten. Alle bisherigen Ansätze sektorübergreifender Integrationsmodelle der Gesundheitsversorgung sind letztlich gescheitert, weil die grundsätzliche Eigenständigkeit der einzelnen Versorgungssektoren und ihrer spezifischen Organisations- und Finanzierungsregularien nicht wirklich infrage gestellt wurden. Erforderlich ist deshalb eine patientenorientierte Produktdefinition von integrierter Versorgung, an der sich die Entwicklung geeigneter betriebswirtschaftlicher Folien – einschließlich integrierter Vergütungssysteme – orientieren muss. Vor dem Hintergrund einer solchen Definition des Dienstleistungsprodukts integrierte Versorgung kommt die Analyse aktueller Integrationstendenzen – Arztnetze (horizontale Integration) bzw. Krankenhaus-Ärzte-Kooperationen (vertikale Integration) – zu dem Ergebnis, dass bei einem zunehmenden Vertrags- und Anbieterwettbewerb zwar mit einer Intensivierung derartiger Entwicklungen zu rechnen ist, dass aber die Produktivitätspotenziale einer "echten" Integration damit nicht erschlossen werden können. Hierzu müssen vielmehr weitere Voraussetzungen geschaffen werden, zu denen neben der Beseitigung rechtlicher Barrieren insbesondere aufwendige betriebswirtschaftliche Aufgaben zur Entwicklung neuer Dienstleistungstechnologien zählen. Krankenhaus-Report 2002 9 Zusammenfassung Privatisierungswelle im deutschen Krankenhauswesen? Rüdiger Strehl Der Beitrag analysiert den gegenwärtigen Umfang der Privatisierung gegenüber den vielfach sehr optimistischen Prognosen und diskutiert die aktuellen Herausforderungen und strategischen Optionen für öffentlich-rechtliche Krankenhäuser. Anstelle einer isolierten gesellschafts- oder steuerrechtlichen Betrachtung ist eine Zusammenschau von wirtschaftlichen, rechtlichen, politischen und institutionellen Gesichtspunkten notwendig, um die Dimensionen der Privatisierungsfrage aufzuzeigen. Die Privatisierungsdebatte stellt sich für die öffentlichen Träger von Krankenhäusern für die Zukunft in einem sehr genau definierten Kontext. Der erforderliche Strukturwandel mit einem radikalen Kapazitätsab- und -umbau und die schärfere Ausrichtung an einheitlichen Wirtschaftlichkeitsstandards erfordern ein rigides, an strategischen Entscheidungen ausgerichtetes Krankenhausmanagement, das eine ausreichende Immunität gegen lokalpolitische Aspekte und die Sonderinteressen von Chefärzten, anderen Mitarbeitern und Gewerkschaften impliziert. Im Blick auf die verschiedenen Rechtsformen ergibt sich kein eindeutiger Vorteil für eine bestimmte Rechtsform. Strategische Entscheidungsfähigkeiten und eine effiziente Leitungsorganisation sind in einer rechtlich selbständigen Anstalt des Öffentlichen Rechts und in den Privatformen der AG und GmbH herstellbar, wenn nicht über persönliche Elemente diese Strukturen unterlaufen werden. Öffentlich getragene Krankenhäuser haben dann eine Zukunftsperspektive, wenn es ihnen gelingt, evolutionäre Entscheidungsfähigkeit in Strukturfragen zu demonstrieren, im Kostenwettbewerb mitzuhalten, Leistungsträger zu attrahieren und die notwendigen Investitionen zu finanzieren. Derartige Krankenhäuser können im Wettbewerb nicht durch unmoderne Tarifverträge gefesselt werden und sie müssen die Investitionsprobleme lösen, sei es durch die Bloßlegung interner Wirtschaftlichkeitsreserven, sei es durch den Zugang zu neuartigen Finanzierungsquellen. Diese „Zumutungen“ an öffentlich-rechtliche Träger stellen den eigentlichen Kern des Privatisierungsproblems dar und machen es so aktuell. 10 Freigemeinnützigkeit im Wettbewerb der Krankenhausträger Markus Müschenich Das deutsche Krankenhauswesen ist durch eine ausgeprägte Trägervielfalt gekennzeichnet. Im Rahmen der Diskussion um Konzentrationsbewegungen im Krankenhausbereich stellt sich die Frage, inwieweit Art und Selbstverständnis eines Trägers Rückschlüsse auf dessen Zukunftsfähigkeit zulassen. Der Beitrag erläutert die Entwicklung und heutige Stellung der Krankenhäuser in freigemeinnütziger Trägerschaft und beschäftigt sich insbesondere mit ihren spezifischen Möglichkeiten, Antwortstrategien auf zukünftige kritische Entwicklungen im Wettbewerb zu formulieren. Falsch ist ein Verständnis von Freigemeinnützigkeit als organisatorische Struktur zur Erbringung nichtmarktfähiger Leistungen. Eine solche Sichtweise ist weder für die Gegenwart haltbar noch für Zukunft tragfähig. Unter Bezug auf den Ansatz des Nonprofit-Governance-Ansatzes wird vielmehr die These vertreten, dass aus der strategischen Verbindung von ökonomischen und metaökonomischen Variablen besondere Wettbewerbsvorteile der freigemeinnützigen Trägerschaften erwachsen können. Potenzial liegt u. a. in den besonderen Investitionsmöglichkeiten oder in den guten Möglichkeiten zur Versorgungsintegration mit eigenen Einrichtungen und Diensten der ambulanten Pflege und Betreuung. Notwendig ist u. a eine Abstrukturierung des z. T. hohen Laienpotenzials unter den Führungskräften und die Etablierung eines professionellen Managements. Über die Neugestaltung der Rechtsformen müssen letztendlich international wettbewerbsfähige Holdingstrukturen entstehen. Zusammenfassung 11 Krankenhaus-Report 2002 Universitätsklinika im Wettbewerb Martin Siess Aufgrund ihrer dreigliedrigen Aufgabenstellung in Krankenversorgung, Forschung und Lehre unterscheiden sich die 35 Universitätsklinika hinsichtlich Organisation, Finanzierung und ihrer Stellung im Wettbewerb grundlegend von den anderen ca. 2 200 Kliniken in Deutschland. Charakteristisch ist vor allem das komplexe und komplizierte Zusammenspiel zwischen Universitätsklinika, medizinischen Fakultäten, Universitäten und staatlichem Träger. Die besondere Aufgabenstellung und Struktur hat großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit der Universitätsklinika im Wettbewerb, der in der Krankenversorgung regional, in der Lehre national und in der Forschung international ausgerichtet ist. Damit sich die Universitätsklinika in Zukunft den zahlreichen neuen Herausforderungen in Krankenversorgung, Forschung und Lehre erfolgreich stellen können, brauchen sie deutlich mehr Handlungsfreiheiten, um mit fachkompetenten, zügigen Entscheidungen die finanziellen Mittel auf die richtigen Themen, Aufgaben und Personen lenken zu können. In diesem Zusammenhang müssen die Leitungsstrukturen der Klinika und Fakultäten, das Verhältnis zum Träger und die Kooperation zwischen den Universitätsklinika, medizinischen Fakultäten und Universitäten grundlegend überdacht werden. Nur durch eine gemeinsame, strategische Ausrichtung von Krankenversorgung, Forschung und Lehre sowie Schwerpunktbildung können die Universitätsklinika in Zukunft mit ihrer dreigliedrigen Zielsetzung im Wettbewerb bestehen. 12 Der Klinikmarkt für Rehabilitation – Wettbewerbsdynamik und Entwicklungstendenzen Jochen Messemer und Verena Margreiter Die deutsche Reha-Landschaft steht nach den tief greifenden Veränderungen der Vergangenheit erneut vor erheblichen Umbrüchen. Die Autoren fassen die bisherigen Entwicklungen des RehaMarktes zusammen und erläutern die anstehenden Herausforderungen. Mitte der 90er Jahre bewirkten gesetzliche Beschränkungen einen dramatischen Nachfragerückgang, mit der Folge erheblicher Überkapazitäten. Seitdem hat sich der Markt Schritt für Schritt wieder erholt. Einige Fachbereiche konnten dabei einen überproportionalen Nachfrageanstieg verbuchen, andere Bereiche erlitten Einbußen. Nun aber steht erneut ein einschneidender Strukturwandel bevor. Auslöser sind unter anderem weitere gesetzliche Eingriffe wie die Einführung der Diagnosis Related Groups, die zunehmende Bedeutung von Anschlussheilbehandlungen sowie demographische und medizinische Entwicklungen. Insbesondere dürften dadurch die klassischen Kurkliniken unter erheblichen Druck geraten, und die Direktzuweiser werden im Kampf um die Belegung eine wichtigere Rolle spielen. Außerdem macht die fortschreitende Verzahnung zwischen Akut- und Reha-Versorgung den Aufbau eigener Reha-Kapazitäten durch Klinikgruppen und -verbünde in Ballungsraumnähe zunehmend attraktiv. Der Veränderungsprozess der Reha-Landschaft hat damit insgesamt an neuer Dynamik gewonnen. Krankenhaus-Report 2002 13 Zusammenfassung Qualität im Krankenhaus – Überlegungen zu Begriffen und Methoden der Leistungsbewertung Nikolas Matthes und Axel Wiest Der Beitrag definiert Grundbegriffe der Leistungsmessung im Krankenhaus, die zum Verständnis von Leistungsmesssystemen und Indikatoren unabdingbar sind. Die Autoren definieren zentrale Konzepte wie Donabedians Trias von Struktur, Prozess und Ergebnis und demonstrieren an Beispielen, wo die Möglichkeiten und Grenzen der Konzepte liegen. Darüber hinaus erläutern die Autoren wichtige technische Begriffe und Methoden der Leistungsmessung wie Reliabilität, Validität und Risikoadjustierung. Die Vorteile und Nachteile verschiedener Datenquellen wie Krankenhausakten, administrative Daten und Patientendaten werden kritisch besprochen und in Bezug zu gängigen Methoden der Datenanalyse gesetzt. Diese beinhalten die vergleichende und interne Datenanalyse wie auch die Analyse von Einzelereignissen. Abschließend diskutiert der Beitrag neueste Ansätze bei der Leistungsmessung im Krankenhaus, insbesondere die Systemanalyse und krankheitsspezifische Indikatoren. 14 Kann Qualität ein Wettbewerbsparameter im Gesundheitswesen sein? Gérard de Pouvourville Die Krankenhäuser sind mehr und mehr gefordert zu zeigen, dass sie nicht nur Kosten reduzieren, sondern auch hohe Qualität bieten können. In vielen entwickelten Ländern werden Leistungserbringer mit der Veröffentlichung von „Bestenlisten“ in den Medien konfrontiert, in denen Einrichtungen nach ihrer Leistung in zahlreichen Aspekten der Krankenbehandlung in eine Rangfolge gebracht werden: Mortalität, Komplikationsraten, Verweildauer etc. Der Gedanke, dass die Publikation solcher Informationen Patienten und Kostenträgern mehr Macht verschafft, indem ein Leistungswettbewerb unter den Krankenhäusern erzwungen wird, setzt sich immer mehr durch. Der Beitrag stellt zunächst die wichtigsten Instrumente zur Messung der Behandlungsqualität vor und diskutiert dann die Auswirkungen des Öffnens der Blackbox auf das Verhalten von Leistungsempfängern, Leistungserbringern und Kostenträgern. Bestenlisten liefern bei der Messung der Behandlungsqualität keine genauen Ergebnisse und die Rangordnung der Leistungserbringer können missverständlich sein. Darüber hinaus ist ihre Wirkung kurzlebig und die Bedeutung der gebotenen Informationen wird von den Patienten nicht immer verstanden. Die Kostenträger erhalten durch solche Tabellen ebenfalls keine vollständigen und genauen Informationen über die Krankenhausqualität, so dass zwischen Leistungsempfängern und Kostenträgern auf der einen Seite und Leistungserbringern auf der anderen Seite eine erhebliche Informationsasymmetrie herrscht. Diese Situation könnte u. a. durch den Einsatz eines Mediators verbessert werden, der zwischen Leistungsempfängern und Leistungserbringern vermittelt und Qualitätsinformationen „übersetzt“, damit diese den Patienten bei ihrer Entscheidungsfindung überhaupt etwas nutzen. Eine solche Rolle könnten auch Patientenvereinigungen oder einweisende Ärzte übernehmen. Die Kostenträger benötigen hingegen mehr detaillierte Informationen über Krankheiten und Prozeduren, wenn sie in der Lage sein wollen, mit den Leistungserbringern Entgelte und Qualitätsniveaus auszuhandeln. Zusammenfassung 15 Krankenhaus-Report 2002 Mindestmengen in der stationären Versorgung Afschin Gandjour, Christian Günster, Jürgen Klauber und Karl Lauterbach Mit dem Fallpauschalengesetz besteht in Deutschland der Auftrag an die gemeinsame Selbstverwaltung, Mindestmengen je Arzt oder Krankenhaus für Leistungen zu vereinbaren, bei denen die Qualität des Behandlungsergebnisses in besonderem Maße von der Menge der erbrachten Leistungen abhängig ist (§ 137 SGB V Abs. 1 Satz 3 Nr. 3). Die Mindestmenge postuliert einen Zusammenhang zwischen der Frequenz, mit der eine ärztliche Leistung erbracht wird, und dem Behandlungsergebnis für Patienten. In den USA sind Mindestmengen bereits heute Bestandteil der Regulierung des Krankenhausmarktes. Es gibt kaum deutsche Analysen zu diesem Zusammenhang, u. a. aufgrund der bisher unzureichenden Datenlage. Der Beitrag untersucht vor diesem Hintergrund erstmals die Verteilung der Jahresmengen für neun Interventionen in deutschen Krankenhäusern auf der Basis der Leistungs- und Kalkulationsaufstellungen der Krankenhäuser (LKA). Untersucht werden u. a. folgende Operationen: Herz- und Lebertransplantation, Kniegelenkersatz, Prostata- und Pankreatektomie. Internationale Studien zum Zusammenhang zwischen Leistungsmenge und Letalitätsrate werden herangezogen, um zu prüfen, wie solche Verteilungen für die Qualitätssicherung genutzt werden können. Der Anteil an Krankenhäusern, welche entsprechende Mindestmengen erreichen, wird berechnet. Dokumentiert werden mitunter deutliche Auffälligkeiten hinsichtlich der geleisteten Mengen in einzelnen Häuser gegenüber internationalen Mindeststandardwerten. Im Anschluss an die Diskussion der Ergebnisse und der Grenzen dieses Analyseansatzes werden die Handlungsrelevanz sowie der in Deutschland bestehende Forschungsbedarf skizziert. 16 Klinische Audits als Verfahren der Qualitätsentwicklung Karl Blum Der Beitrag berichtet über die Ergebnisse des vom Bundesministeriums für Gesundheit geförderten Projektes „Qualitätsverbesserung durch Einführung von Audits“. Das klinische Audit (peer review) ist eine strukturierte fachliche Beratung einer Krankenhausabteilung durch Fachkollegen aus anderen Krankenhäusern mit dem Ziel, die medizinisch-pflegerische Behandlungsqualität zu verbessern. Das klinische Audit ist prinzipiell geeignet, eine große Zahl von Handlungsempfehlungen von hohem praktischen Nutzen hervorzubringen. Falls Handlungsempfehlungen umgesetzt wurden, haben sie überwiegend zu nachhaltigen Verbesserungen geführt, schwerpunktmäßig mit Blick auf die Patienten- und Mitarbeiterorientierung. Das Audit-Verfahren hat Einstellungsänderungen zu Gunsten des Qualitätsmanagements in den teilnehmenden Krankenhäusern bewirkt. Der Audit-Ansatz als solcher traf bei den Projektbeteiligten auf eine außerordentlich hohe Akzeptanz. Trotz einiger Detailkritik bzw. Verbesserungspotenziale hat sich das klinische Audit im Rahmen des Modellprojektes weitgehend bewährt. Die Übertragbarkeit des Audit-Verfahrens auf andere Kliniken ist somit gewährleistet. Ein allgemeiner Leitfaden für das Audit-Wesen lag bei Projektende vor. Klinische Audits stellen, so das zentrale Ergebnis des Modellprojekts, eine sinnvolle Variante des Qualitätsmanagements dar. Mit dem Audit-Projekt ist es gelungen, die methodischen, inhaltlichen und praktischen Grundlagen für klinische Audits in Deutschland zu schaffen. Krankenhaus-Report 2002 17 Zusammenfassung Krankenhausvergleich in der Psychiatrie – der gemeinsame Vergleich nach 5 § BPflV und Diskussion eines alternativen Ansatzes Jörg Friedrich und Frank Reinermann Die Bestimmung von medizinisch leistungsgerechten Budgets ist die große Herausforderung der jährlich wiederkehrenden Verhandlungen zwischen Krankenhäusern und Kostenträgern. Die Bundespflegesatzverordnung (BPflV) sieht dazu die Berücksichtigung der Ergebnisse von Krankenhausbetriebsvergleichen vor. Das Thema Betriebsvergleich stellt sich zukünftig insbesondere für die Psychiatrie, weil die 750 Einrichtungen und Abteilungen, die bundesweit der PsychiatriePersonalverordnung (Psych-PV) unterliegen, von der Vergütung nach DRGs ausgenommen sind. Hier stehen neue Regelungen und eine entsprechende Vereinbarung der Selbstverwaltungspartner an. Der Beitrag führt in die bislang geltenden Regelungen zum gemeinsamen Vergleich in der Psychiatrie ein und stellt ein alternatives Gruppenbildungsverfahren zur Diskussion. Die Vergleichbarkeit von Einrichtungen wird dabei nicht über die Ähnlichkeit im Patientenprofil erreicht, sondern über die Gewichtung von Leistungsminuten nach Psych-PV anhand von relativen Personalkosten. Vorgelegt werden zudem vergleichende Analysen der beiden Verfahren auf der Basis vorliegender Daten. Eine zentrale Erkenntnis des Beitrages ist, dass die Gruppenbildungsmethode im gemeinsamen Vergleich nur für die Teilmenge der Einrichtungen sinnvolle Ergebnisse liefern wird, die ein relativ häufiges Patientenprofil aufweisen. Alle übrigen Einrichtungen bleiben außen vor. Das vorgestellte alternative Gruppenbildungsverfahren ist dagegen in der Lage, für alle Einrichtungen leistungsgerechte Orientierungswerte zu ermitteln. Somit stellt es einen konzeptionellen Vorschlag für die neu zu treffende Vereinbarung zum gemeinsamen Krankenhausvergleich in der Psychiatrie dar. 18 Der DRG-Methoden-Pretest: Startschuss mit (Neben-) Wirkungen Claudia Conrad und Michael Monka Die Krankenhäuser werden die Zeit bis zur vollständigen Einführung des DRG-Entgeltsystems für die Anpassung ihrer Controlling- und Steuerungsinstrumente nutzen müssen. Zu diesen Aufgaben gehören der Aufbau eines effektiven Kostenrechnungssystems, die weitere Verbesserung der DVtechnischen Leistungserfassung hinsichtlich der Analyse und Steuerung sowie die aktive Teilnahme an Benchmarkprojekten. Hinzu kommen eine mittel- und langfristige Strategieentwicklung, basierend auf den durchgeführten betriebsinternen Kennzahlenanalysen und der Benchmarkergebnisse sowie die Durchführung von Maßnahmen zur Senkung der Gemeinkosten, z. B. durch Outsourcing/Insourcing oder den Zusammenschluß kleinerer Häuser zur Steigerung der Fallzahlen. Die Implementierung eines umfassenden Kosten- und Leistungscontrollings eröffnet den Krankenhäusern verschiedene Möglichkeiten zur betrieblichen Steuerung. Diese Steuerungsmöglichkeiten gilt es für jedes Krankenhaus zu finden und zu nutzen. Zusammenfassung 19 Krankenhaus-Report 2002 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser Christiane Rosenow und Anke Steinberg Im Jahr 2000 gab es in Deutschland 2 242 Krankenhäuser, 10 weniger als 1999. Die Zahl der Betten ging um 1 % auf 559 651 zurück. Die Zahl der vollstationär behandelten Patienten nahm gegenüber 1998 um 1,4 % oder 225 887 auf 16,5 Millionen zu. Gleichzeitig gingen die Pflegetage um 2 Millionen auf 167 Mill. zurück. Dadurch sank die durchschnittliche Verweildauer von 10,4 Tagen im Jahr 1999 auf 10,1 im Jahr 2000. (1998: 11,7 Tage, 1999: 10,4). Der Kapazitätsabbau in den Krankenhäusern wirkt sich auch bei den Beschäftigten aus: Die Zahl der Vollkräfte sank um 1,1% auf 843 452. Die Zahl der Ärzte stieg dagegen um 14,1%, die der Pflegekräfte um 1,9%. Die bereinigten Kosten der Krankenhäuser sind von 1999 auf 2000 um 2,0 % gestiegen. Sie lagen 2000 bei 51,6 Mrd. €. Die bereinigten Kosten je vollstationärer Fall lagen bei 3216 € (+0,7%) , die Kosten je vollstationärer Pflegetag stiegen um 2,9% auf 317 €. Die niedrigsten Kosten entstanden 2000 mit 2 735 € je vollstationärer Fall in Brandenburg, die höchsten Kosten verursachte ein Krankenhausaufenthalt in den Stadtstaaten Berlin (4 444 €), Hamburg (3 976 €) und Bremen (3 731 €). Die Tendenz zum Bettenabbau ist seit 1991 auch auf Fachabteilungsebene zu beobachten. Den stärksten Rückgang gab es in diesem Zeitraum mit 35,1% bei den psychiatrischen Abteilungen. Zuwächse bei den Betten gab es seit 1991 nur in Bereichen mit neuen oder modernen Behandlungsbereichen. Hierzu gehören die Nuklearmedizin (+49,9%), die Neurochirurgie (+31,2%) und die Psychosomatik (+24,3%). Diese Entwicklung hat sich seit von 1999 auf 2000 jedoch stark verlangsamt. 20 Krankenhausdiagnosestatistik 1999 – Unterjährige Betrachtungen Rita Berning und Christiane Rosenow Durch die Umstellung auf den neuen ICD-10 Schlüssel liegen Diagnosedaten für das Jahr 2000 noch nicht vor. In diesem Beitrag werden deshalb erstmals in einer unterjährigen Betrachtung die Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik 1999 auf Basis einer 10-prozentigen Stichprobe analysiert. Der Wochentag mit den meisten Krankenhausaufnahmen ist der Montag: Hier werden im Durchschnitt 67 000 Patienten aufgenommen. Der Wochentag mit den wenigsten Aufnahmen (knapp 20 000) ist der Samstag. Die meisten Krankenhausentlassungen gab es mit 65 000 am Freitag, der Tag mit den wenigsten Entlassungen (13 500) war der Sonntag. Die Bewegungen nach Monaten verlaufen relativ konstant. Zugangsstärkster Monat ist der März mit knapp 1,5 Millionen Fällen gegenüber sonst ca. 1,3 Millionen. Bei den Entlassungen ist ebenfalls der März der Monat mit den höchsten Werten. Die wenigsten Entlassungen gab es im Januar und August mit unter 1,3 Millionen. Nach Kalenderwochen betrachtet fallen erwartungsgemäß Zeiträume im Umfeld von Ferien und Feiertagen (z.B. Ostern Pfingsten, Sommerferien) auf. Einbrüche bei den Patientenbewegungen vor Feiertagen lassen auf planbare Behandlungen schließen. Zu Weihnachten standen geringe Aufnahmezahlen hohe Entlassungszahlen (335 000) gegenüber. Bei den Stundenfällen bleiben die Zahlen hingegen das ganze Jahr über relativ konstant. Interessante Details hinsichtlich der zeitlichen Struktur des Behandlungsgeschehens ergeben sich bei der differenzierten Analyse nach Fachabteilungen und Diagnosegruppen. So zeigt sich die unterschiedliche Bedeutung von nicht planbaren Fällen im Aufnahmegeschehen der Fachabteilungen nach Wochentagen. Auch Sonderereignisse wie die Grippewelle zum Jahresbeginn 1999 lassen sich anhand der Einweisungsdaten nachvollziehen. Krankenhaus-Report 2002 21 Zusammenfassung Veränderungen der Trägerschaft von Krankenhäusern seit 1992 Bettina Gerste Verschiebungen zwischen öffentlicher, freigemeinnütziger und privater Trägerschaft sind ein Ausdruck eines sich ständig wandelnden Krankenhausmarkts in Deutschland. Der Beitrag analysiert die bundesweiten und länderspezifischen Veränderungen von 1992 bis 2000. Bundesweit lässt sich feststellen, dass der private Sektor ständig wächst und der öffentliche Sektor schrumpft: Im Jahr 2000 gab es 105 (+ 30,8%) private Häuser mehr und 215 (-22,4%) weniger öffentliche Häuser als 1992. Der Anteil privater Kliniken an den Allgemeinen Krankenhäusern stieg von 15,9% im Jahr 1992 auf 22,3% im Jahr 2000. Auch länderspezifisch gesehen gibt es hohe Zuwachsraten beim privaten Sektor, mit Ausnahme der Stadtstaaten Hamburg, Bremen und Berlin, wo ein umfassender Bettenabbau alle Sektoren gleichermaßen betraf. In öffentlichen Häusern gab es starke Bettenreduzierungen, während der Abbau in freigemeinnützigen Häusern eher moderat war. Die Marktanteile der Träger sind je nach Land verschieden. In Bayern und Sachsen-Anhalt sind drei Viertel aller Betten in öffentlichen Häusern. In Nordrhein-Westfalen finden sich dagegen drei Viertel aller Betten in freigemeinnützigen Häusern. Die meisten Privathäuser haben Thüringen und Schleswig-Holstein mit rund 20%; nur geringe Anteile privater Träger (unter 3%) gibt es dagegen in Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Hamburg, Bremen und im Saarland, Die Analysen werden ergänzt durch vertiefende Betrachtungen der drei Länder Berlin, Rheinland-Pfalz und Sachsen hinsichtlich Rechtsformwechsel und Dimensionen des Wandels, d. h. Fusionen, Schließungen, Umwidmungen oder Namenswechsel. 22 Krankenhaus-Directory – Mengenverschiebungen bei Fallpauschalen/Sonderentgelten im Drei-Jahres-Vergleich Im diesjährigen Directory wird für über 1100 deutsche Krankenhäuser die Mengenentwicklung für 10 ausgewählte Fallpauschalen und Sonderentgelte im Zeitraum 1998-2001 untersucht. Gefragt wird für besonders häufige und/oder besonders umsatzstarke Fallpauschalen (FP) und Sonderentgelte (SE), wie sich die entsprechenden Anteile am Gesamtbudget verändert haben und wie sich die Umsätze einzelner Positionen im jeweiligen Haus verändert haben. Die ausgewählten FP und SE sind im Einzelnen (Kurzbezeichnung): FP 7.01 (Chronische Tonsillitis); FP 9.021 (koronare Herzkrankheit) FP 10.01 (Stammvaricosis); FP 12.07 (Hernien); FP 15.02 (Uterus myomatosus); FP 16.041 (Schwangerschaft); FP 17.061 (Coxarthrose); FP 17.091 (Gonarthrose); SE 12.06 (Teilresektion des Kolons); SE 21.02 (Linksherzkatheteruntersuchung). Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2003 Schwerpunktthema: G-DRG im Jahre 1 Inhaltsverzeichnis Vorwort Editorial Henner Schellschmidt, Bernt-Peter Robra und Jürgen Klauber TEIL I Schwerpunktthema: Krankenhaus im Wettbewerb Kapitel 1 DRG-Entwicklungsperspektiven Wolfram Fischer 1.1 Einleitung 1.2 1.2.1 1.2.2 1.2.3 Bisherige DRG-Entwicklung Die wichtigsten DRG-Entwicklungsphasen DRG-„Baustellen“ Fazit: DRGs bleiben in Veränderung 1.3 Ungelöste Probleme 1.4 1.4.1 1.4.2 1.4.3 Lösungsansätze Mehrere Sets von Kostengewichten Modulare Pauschalen Falldefinition, Behandlungspfade und Behandlungsresultate 1.5 1.5.1 1.5.2 Anhang Ausgewählte Internetadressen Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 1 Inhaltsverzeichnis Kapitel 2 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Fallkostenkalkulation und Relativgewichte –entscheidende Faktoren der zukünftigen Krankenhausvergütung Clemens Platzköster und Harald Schmitz 2.1 Einführung 2.2 2.2.1 2.2.1.1 2.2.1.2 2.2.1.3 2.2.2 Das Kalkulationsverfahren der Selbstverwaltung Entwicklung der Kalkulationsmethodik Grundsätze zur Relativgewichtsermittlung in Deutschland Erarbeitung der Kalkulationsmethodik Kostenrechnerische Grundlagen Darstellung des Kalkulationsverfahrens 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.2.1 2.3.2.2 Durchführung der Fallkostenkalkulation Erstkalkulation in deutschen Krankenhäusern Ergebnisse der Erstkalkulation Darstellung der Ergebnisse Beurteilung der Ergebnisse 2.4 2.4.1 2.4.2 2.4.3 2.4.3.1 2.4.3.2 Kritische Analyse und Diskussion der Kalkulationsmethodik Problemfeld: Methodik der Kostenrechnung Problemfeld: Stand der Kosten- und Leistungsrechnung in deutschen Krankenhäusern Problemfeld: Homogenität innerhalb der DRG Homogenitätsbeeinflussende Faktoren Kalkulation der Relativgewichte 2.5 Fazit 2.6 Literaturverzeichnis Kapitel 3 Das deutsche DRG-Entgeltsystem Christian Günster, Thomas Mansky und Uwe Repschläger 3.1 Einleitung 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 3.2.5 3.2.6 3.2.7 3.2.8 3.2.9 Die Grundlagen der Abrechnung mit G-DRGs Abrechnung der Fallpauschalen Grenzverweildauer-Vergütung Verlegungen Wiederaufnahme bei Komplikationen Abrechnung belegärztlicher Leistungen Sonstige Entgelte Zusatzentgelte Fallzählung Psychiatrische Fachabteilungen Inhaltsverzeichnis Seite 2 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Kapitel 3 Inhaltsverzeichnis Das deutsche DRG-Entgeltsystem Christian Günster, Thomas Mansky und Uwe Repschläger 3.3 3.3.1 3.3.1.1 3.3.1.2 3.3.2 3.3.3 Der Übergang in das G-DRG-Entgeltsystem Fallzahlentwicklung Fallzahlüberleitung Mengenentwicklung CMI-Vereinbarung Konsequenzen der Fallzahl- und CMI-Veränderungen 3.4 3.4.1 3.4.2 3.4.3 3.4.4 3.4.5 3.4.6 3.4.7 3.4.8 3.4.9 3.4.10 Weitere Aspekte der DRG-Einführung Kompressionseffekt Berechnung der Ausgleiche bei unterjährigen Umsteigern Vorläufiger Basisfallwert Wirksamkeit des Beitragssatzsicherungsgesetzes bei Nichtabschluss der Verhandlungen Verweildauerverkürzung Untere Grenzverweildauer Ambulante versus stationäre Behandlung Weiterentwicklung des DRG-Systems und Zusatzentgelte Nicht-vereinbarte Leistungen Vereinbarte Basisfallwerte 3.5 Verhandlungssituation 2004 3.6 Fazit 3.7 Literaturverzeichnis Kapitel 4 G-DRG-System – Anpassungsnotwendigkeiten aus medizinischer Sicht Norbert Roeder und Bernhard Rochell 4.1 Ziel und Anspruch der DRG-Einführung 4.2 Begründung der Anpassungsnotwendigkeit 4.3 4.3.1 4.3.1.1 4.3.1.2 4.3.1.3 4.3.2 4.3.2.1 4.3.2.2 4.3.2.3 4.3.2.4 Anpassung und Weiterentwicklung der G-DRG-Systematik G-DRG Systempflege Institutionen, Verantwortlichkeiten Regelungen zur Systempflege Nutzung von Fallkostendaten Systempflege in der Praxis Pflege und Weiterentwicklung der Klassifikation Schweregraddifferenzierung nach Hauptdiagnose Schweregraddifferenzierung nach Komorbidität Reproduzierbarkeit der Gruppierung Inhaltsverzeichnis Seite 3 Inhaltsverzeichnis Kapitel 4 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM G-DRG-System – Anpassungsnotwendigkeiten aus medizinischer Sicht Norbert Roeder und Bernhard Rochell 4.4 4.4.1 4.4.2 4.4.3 Grenzen der Leistungsabbildung über G-DRGs 16 Zusatzentgelte für besondere Personal- und Sachleistungen, die nicht über G-DRGs abbildbar sind (§ 17 b Abs. 1 Satz 12 KHG sowie § 6 Abs. 1 KHEntgG) Gesonderte Finanzierung „besonderer Einrichtungen“ Berücksichtigung von medizinischen Innovationen 4.5 Fazit 4.6 Literaturverzeichnis Kapitel 5 Zur ökonomischen Steuerung der Krankenhausversorgung unter DRG-Fallpauschalen Günter Neubauer 5.1 Aufgabenstellung und Vorgehensweise 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 Ist-Analyse: Ökonomische Steuerung der Krankenhausversorgung im Jahre 2003/2004 Das gegenwärtige duale Steuerungssystem Die staatliche Krankenhausplanung als Steuerungsmodul Die fallbasierte Budgetierung als Steuerungsmodul Überkapazitäten und Budgetwettbewerb 5.3 5.3.1 5.3.2 5.3.3 5.3.4 Module eines preislichen DRG-Fallpauschalensystems Schritte zur Einführung eines DRG-Fallpauschalensystems Funktionen eines Preissystems Module eines preislichen Entgeltsystems Kennzeichen eines leistungsbezogenen Entgeltsystems 5.4 5.4.1 5.4.2 Wettbewerbliches Entgeltsystem und staatliche Budgetvorgabe Gründe für staatliche Budgetvorgaben Bedingungen für die Aufhebung staatlicher Budgetvorgaben 5.5 5.5.1 5.5.2 5.5.3 5.5.4 5.5.5 Skizze eines ab 2007 realisierbaren preislichen Steuerungssystems Preis- und Leistungstransparenz für Krankenversicherungen und Patienten Mengen- und Qualitätssteuerung über flexible Vertragspreise Opting-out-Rechte für Versicherte und Patienten Effiziente preisliche Steuerung und Ausgabenentwicklung Sozialpolitische Grenzen eines preislichen Steuerungssystems Inhaltsverzeichnis Seite 4 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Kapitel 5 Inhaltsverzeichnis Zur ökonomischen Steuerung der Krankenhausversorgung unter DRG-Fallpauschalen Günter Neubauer 5.6 Preisliche Steuerung und staatliche Krankenhausplanung 5.7 Ausblick: Europäische Union 5.8 Literaturverzeichnis Kapitel 6 Vertragswettbewerb und die Versorgung mit stationären Leistungen Stefan Greß, Klaus Jacobs, Sabine Schulze und Jürgen Wasem 6.1 Einleitung 6.2 6.2.1 6.2.2 DRGs und Wettbewerb Internationale Erfahrungen mit DRG-Anreizen und deutsche Spezifika Wettbewerbshindernisse in der Versorgung mit stationären Leistungen 6.3 6.3.1 6.3.2 6.3.3 6.3.4 6.3.5 Vertragswettbewerb um mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit Morbiditätsorientierter RSA und einheitlicher Leistungskatalog Sicherstellung eines ausreichenden Versorgungsangebots Anwendung von Wettbewerbs- und Vergaberecht Verbesserung der Markttransparenz durch Qualitätsindikatoren Überwindung sektorspezifischer Regelungen 6.4 6.4.1 6.4.2 6.4.3 Erste Schritte zur Umsetzung von Vertragswettbewerb in der Versorgung mit stationären Leistungen Einstiegsvariante 1: Vorgabe von Leistungsmengen Einstiegsvariante 2: Kassenindividuelle Vergütungsvereinbarungen Kombination der beiden Einstiegsvarianten 6.5 Fazit und Ausblick 6.6 Literaturverzeichnis Kapitel 7 Krankenhausplanung auf Grundlage von DRGs Bernt-Peter Robra, Uwe Deh, Enno Swart, Stefan Felder und Ralf Dralle 7.1 Einleitung 7.2 Versagen der bisherigen Krankenhausplanung 7.3 Subsidiarität des Staates 7.4 Von der Kapazitäts- zur Leistungsplanung Inhaltsverzeichnis Seite 5 Inhaltsverzeichnis Kapitel 8 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Instrumente des Operations Research in der praktischen Krankenhausplanung Thomas Fritz, Christian Gilow und Dieter Paffrath 8.1 8.1.1 8.1.2 8.1.3 Problemstellung DRGs machen Planung nicht überflüssig Krankenhausplanung stark von Emotionen und Einflusskanälen beeinflusst Rein rationaler Ansatz als Prüfstein wünschenswert 8.2 8.2.1 8.2.2 8.2.3 8.2.4 8.2.5 Stand der Krankenhausplanung in NRW Historie Derzeitige Versorgungsdichte der Krankenhaus-Fachabteilungen Chirurgie und Innere Medizin Vorgaben des KHG NRW Meilensteine und Stand der Planung heute Probleme in der Umsetzung 8.3 8.3.1 8.3.2 Operations Research zur Vorbereitung von Planungsentscheidungen OR-Entwicklung seit Dantzig „in a nutshell“ Softwaretechnische Lösungen 8.4 8.4.1 8.4.2 8.4.3 Probleme der Krankenhausplanung als OR-Problem Modellelemente Zielfunktion Constraints (Nebenbedingungen) 8.5 8.5.1 8.5.2 8.5.3 8.5.4 Das Krankenhausplanungsmodell der AOK Westfalen-Lippe Die Operationalisierung abstrakter politischer und rechtlicher Vorgaben Planungsparameter Wohnortnähe – verschiedene Operationalisierungen denkbar Iterative Lösung mit Overflow-Krankenhaus 8.6 Diskussion 8.7 Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 6 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Kapitel 9 Inhaltsverzeichnis Konsequenzen der DRG-Einführung für die ambulante Versorgung Markus Lüngen und Karl W. Lauterbach 9.1 Einleitung 9.2 Krankenhäuser auf der Verliererseite? 9.3 9.3.1 9.3.2 9.3.3 9.3.4 9.3.5 Ambulante Versorgungsformen im Krankenhaus Vor- und nachstationäre Behandlung Ambulantes Operieren Persönliche Ermächtigungen und Institutsermächtigungen Hochschulambulanzen (ehemals Polikliniken) Fazit: Defizite in Zugang, Qualität und Finanzierung 9.4 Auswirkungen der DRGs auf niedergelassene Vertragsärzte und Kooperationsformen 9.5 Führen DRGs zur Ausweitung der ambulanten Behandlung? 9.6 Veränderung der Anreize erforderlich 9.7 Organisatorische und institutionelle Neuausrichtung 9.8 Literaturverzeichnis Kapitel 10 Konsequenzen der DRG-Einführung für die angrenzenden Versorgungsbereiche Rehabilitation und Pflege Harry Fuchs 10.1 Einleitung 10.2 10.2.1 10.2.2 Medizinische Leistungen zur Rehabilitation – Zielorientierung und Bedarfsbezug Zielorientierung medizinischer Reha-Leistungen Bedarfsgerechtigkeit von Leistungen zur medizinischen Rehabilitation 10.3 Auswirkungen der DRG-Einführung auf die angrenzenden Versorgungsbereiche Rehabilitation und Pflege Quantitative Auswirkungen Veränderte Anforderungen im Bereich Pflege und Rehabilitation Konkrete Auswirkungen im Bereich der Pflege Konkrete Auswirkungen im Bereich der medizinischen Rehabilitation Medizinische Rehabilitation im Krankenhaus 10.3.1 10.3.2 10.3.3 10.3.4 10.3.5 Inhaltsverzeichnis Seite 7 Inhaltsverzeichnis Kapitel 10 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Konsequenzen der DRG-Einführung für die angrenzenden Versorgungsbereiche Rehabilitation und Pflege Harry Fuchs 10.4 Können DRGs die auf die Teilhabe ausgerichteten Leistungen von Pflege und Rehabilitation sachgerecht abbilden? 10.5 10.5.1 Einführung von Klassifikationssystemen im Bereich von Rehabilitation und Pflege Patientenklassifikationssteme als Steuerungs- und Managementgrundlage von Kostenträgern und Leistungserbringern Bisherige Entwicklung von Patientenklassifikationssystemen im Bereich der Pflege Bisherige Entwicklung von Patientenklassifikationssystemen im Bereich der Rehabilitation Internationale Systeme zur Patientenklassifikation in den Bereichen Rehabilitation und Pflege 10.5.2 10.5.3 10.5.4 10.6 Notwendige Entscheidungen in den Bereichen Reha und Pflege 10.7 Literaturverzeichnis Kapitel 11 Zukunft deutscher Universitätsklinika im DRG-System? Bente Rüschmann, Jan Zabel und Hans-Heinrich Rüschmann 11.1 Einleitung: Einführung der G-DRG bereitet den Universitätsklinika Probleme 11.2 Methodik: Fallkostenkalkulation und DRG-Erlössimulation 11.3 11.3.1 11.3.2 11.3.3 11.3.4 Ergebnisse: Datenbasierte Analysen bestätigen Handlungsbedarf Gesamtergebnis: Hohe Defizite und Quersubventionen über Forschung und Lehre Einzelergebnisse der Kliniken: durchschnittlicher Verlust von 1.468 € je DRG-Punkt Ergebnisse auf DRG-Ebene: Hohe Schweregrade erklären Defizite nicht Konkrete Maßnahmen durch DRG-bezogene Kalkulationsanalysen 11.4 Der Kompressionseffekt: Überbewertung „kleiner“ DRGs und Unterbewertung „großer“ DRGs 11.5 Notwendigkeit struktureller Veränderungen: Trägervielfalt und Wettbewerb der Systeme 11.6 Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 8 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Kapitel 12 Inhaltsverzeichnis Patientenpfade (Clinical Pathways) im DRG-Zeitalter Susanne Vogel und Michael Wilke 12.1 Einleitung 12.2 Patientenpfade – Definition und Ziele 12.3 DRGs und Patientenpfade 12.4 12.4.1 12.4.2 12.4.2.1 12.4.2.2 12.4.2.3 12.4.3 Patientenpfade – Aspekte und Essenzen eines Pilotprojekts Ziele Projektaufbau Modellierung Monitoring Reporting Ergebnisse 12.5 12.5.1 12.5.2 12.5.3 12.5.4 12.5.5 12.5.6 Allgemeine Aspekte der Planung, Anwendung und Auswertung von Patientenpfaden Ziel des Projekts Genehmigung, inhaltliche Verantwortung Verfügbare Ressourcen Auswahl und Festlegung der Patientenpfade Projektleitung Zusammensetzung der Projektgruppe 12.6 IT-Unterstützung von Patientenpfaden 12.7 Zusammenfassung 12.8 Literaturverzeichnis Kapitel 13 Folgen der DRGs für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Krankenhaus Jürgen Stausberg 13.1 Informationsmanagement und strategische Ziele der Krankenhäuser 13.2 13.2.1 13.2.2 Krankenhausinformationssysteme heute Definition Verbreitung 13.3 13.3.1 13.3.2 13.3.3 13.3.4 Informationslogistik im Zeitalter der German-DRGs (G-DRGs) Herausforderungen DRG-gerechte Basisdokumentation Leistungserfassung mit Einbindung in eine Kostenrechnung Integrierte Steuerung Inhaltsverzeichnis Seite 9 Inhaltsverzeichnis Kapitel 13 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Folgen der DRGs für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Krankenhaus Jürgen Stausberg 13.4 13.4.1 13.4.2 Folgen für IuKT Architektur von Krankenhausinformationssystemen Anwendungsfall Intensivmedizin 13.5 13.5.1 13.5.2 13.5.3 13.5.4 Einfluss der IuKT auf das Krankenhaus Veränderung der Abläufe Verlust an Flexibilität Neue Aufgabenverteilung Anforderungen an Aus-, Fort- und Weiterbildung 13.6 Schlussfolgerungen und Ausblick 13.7 Literaturverzeichnis TEIL II Zur Diskussion Kapitel 14 Qualitätsanalysen mit Routinedaten Ansatz und erste Analysen aus dem Gemeinschaftsprojekt „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) Günther Heller, Enno Swart und Thomas Mansky 14.1 14.1.1 14.1.2 Einleitung und Problemstellung Gründe für Qualitätssicherung mit Routinedaten in Deutschland Stand der Forschung 14.2 14.2.1 14.2.2 14.2.3 14.2.4 14.2.5 Material und Methoden AOK-Abrechnungsdatenbank Tracer Qualitätsindikatoren Risikostratifizierung Validierung der verwendeten Datengrundlagen 14.3 14.3.1 14.3.2 Ergebnisse Darstellung Bundesergebnisse am Beispiel Krankenhaussterblichkeit nach Kolonkarzinom-Operation Exkurs: Auffällige Krankenhaussterblichkeit in kleinen Kliniken 14.4 Diskussion und Ausblick 14.5 Literatur Inhaltsverzeichnis Seite 10 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Kapitel 15 Inhaltsverzeichnis Arbeitszeit-Innovation im ärztlichen Dienst Lars Herrmann 15.1 Einleitung 15.2 Ärztliche Arbeits(zeit)organisation im Umbruch 15.3 Rechtliche „Schocks“ als Katalysator des Erneuerungsprozesses 15.4 15.4.1 15.4.2 15.4.3 Handlungsoptionen, Prinzipien und Modelle flexibler ärztlicher Arbeitszeitsysteme Entlastung durch erhöhte Effizienz Entkopplung von Servicezeit und Arbeitszeit Flexi-Spielregeln 15.5 Fazit TEIL III Krankenhauspolitische Chronik Kapitel 16 Krankenhauspolitische Chronik: 2000 bis 2002 Andreas Lehr TEIL IV Daten und Analysen Kapitel 17 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2001 Sebastian Rolland und Christiane Rosenow 17.1 Vorbemerkung 17.2 Eckdaten der stationären Versorgung 17.3 17.3.1 17.3.2 17.3.3 17.3.4 Krankenhausdaten 2001 im Ländervergleich Krankenhausbetten und Auslastung Personal der Krankenhäuser im Ländervergleich Kosten der Krankenhäuser nach Kostenarten Krankenhauskosten im Ländervergleich 17.4 Krankenhäuser nach Krankenhaustypen 2001 17.5 Entwicklung der Fachabteilungen in den Krankenhäusern 17.6 Psychiatrische Krankenhäuser Inhaltsverzeichnis Seite 11 Inhaltsverzeichnis Kapitel 18 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Diagnosedaten der Krankenhauspatientinnen und -patienten 2000 Sebastian Rolland und Christiane Rosenow 18.1 Vorbemerkung 18.2 Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik seit 1993 18.3 Hauptdiagnosen der Krankenhauspatientinnen und patienten nach Alter und Geschlecht für 2000 18.4 Verweildauer 2000 18.5 Entwicklung der aus dem Krankenhaus entlassenen vollstationären Patientinnen und Patienten nach Alter und Geschlecht 2000 18.6 Krankenhauspatientinnen und -patienten nach Fachabteilungen (mit der längsten Verweildauer) 2000 18.7 In Krankenhäusern behandelte Patientinnen und Patienten nach Bundesländern (Wohnort) und Hauptdiagnosen 2000 18.8 18.8.1 18.8.2 Altersstandardisierung der Krankenhausdiagnosestatistik Zeitlicher Vergleich der Krankenhausfälle und -tage je 10 000Einwohner Regionaler Vergleich der Krankenhausfälle und -tage je 10 000Einwohner 18.9 Ausblick Kapitel 19 Operationshäufigkeit in deutschen Krankenhäusern 1998 bis 2001 Eine Auswertung unter Berücksichtigung regionaler Verteilungen, ambulanter Operationen und nichtoperativer Prozeduren Bettina Gerste 19.1 Einführung 19.2 Datenbasis und verwendeter Operationsschlüssel 19.3 19.3.1 19.3.2 Operationshäufigkeiten im Jahr 2001 Datenbasis und Repräsentativität Die häufigsten Operationen in Deutschland 2001 auf drei- und vierstelliger Ebene 19.4 19.4.1 19.4.2 19.4.3 19.4.4 Regionale Operationshäufigkeiten für ausgewählte Verfahren im Jahr 2001 Operationen an der weiblichen Brust Operationen an den Gaumen- und Rachenmandeln Kaiserschnitt Gallenblasenentfernung 19.5 19.5.1 19.5.2 Veränderungen von Operationshäufigkeiten 1998-2001 Datenbasis und Repräsentativität Veränderungen bei den häufigsten Operationen Inhaltsverzeichnis Seite 12 Krankenhaus-Report 2003 auf CD-ROM Kapitel 19 Inhaltsverzeichnis Operationshäufigkeit in deutschen Krankenhäusern 1998 bis 2001 Eine Auswertung unter Berücksichtigung regionaler Verteilungen, ambulanter Operationen und nichtoperativer Prozeduren Bettina Gerste 19.6 Veränderungen im ambulanten Sektor 19.7 Veränderungen der Häufigkeiten von ausgewählten minimal-invasiven Verfahren 1998–2001 19.8 Veränderungen des Kodierverhaltens 19.9 Häufigkeiten nichtoperativer Prozeduren im Jahr 2001 19.10 Literaturverzeichnis TEIL V Krankenhaus-Directory Kapitel 20 Krankenhaus-Directory – Mengenverschiebungen bei Fallpauschalen/Sonderentgelten im Drei-Jahres-Vergleich Inhaltsverzeichnis Seite 13 Wissenschaftliches Institut der AOK KrankenhausReport 2003 Schwerpunkt: G-DRGs im Jahre 1 Kernaussagen der Beiträge Wissenschaftliches Institut der AOK Bonn, November 2003 Wissenschaftliches Institut der AOK Kortrijker Straße 1 53177 Bonn Tel.: 0228 / 843 393 FAX: 0228 / 843 144 email: wido@wido.bv.aok.de Inhalt Editorial (H. Schellschmidt, Bernt-Peter Robra und Jürgen Klauber) 1 DRG-Entwicklungsperspektiven (Wolfram Fischer) 2 Fallkostenkalkulation und Relativgewichte –entscheidende Faktoren der zukünftigen Krankenhausvergütung (Clemens Platzköster und Harald Schmitz) 3 Das deutsche DRG-Entgeltsystem (Christian Günster, Thomas Mansky und Uwe Repschläger) 4 G-DRG-System – Anpassungsnotwendigkeiten aus medizinischer Sicht (Norbert Roeder und Bernhard Rochell) 5 Zur ökonomischen Steuerung der Krankenhausversorgung unter DRG-Fallpauschalen (Günter Neubauer) 6 Vertragswettbewerb und die Versorgung mit stationären Leistungen (Stefan Greß, Klaus Jacobs, Sabine Schulze und Jürgen Wasem) 7 Krankenhausplanung auf Grundlage von DRGs (Bernt-Peter Robra, Uwe Deh, Enno Swart, Stefan Felder und Ralf Dralle) 8 Instrumente des Operations Research in der praktischen Krankenhausplanung (Thomas Fritz, Christian Gilow und Dieter Paffrath) 9 Konsequenzen der DRG-Einführung für die ambulante Versorgung (Markus Lüngen und Karl W. Lauterbach) 10 Konsequenzen der DRG-Einführung für die angrenzenden Versorgungsbereiche Rehabilitation und Pflege (Harry Fuchs) 11 Zukunft deutscher Universitätsklinika im DRG-System? (Bente Rüschmann, Jan Zabel und Hans-Heinrich Rüschmann) 12 Patientenpfade (Clinical Pathways) im DRG-Zeitalter (Susanne Vogel und Michael Wilke) 13 Folgen der DRGs für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Krankenhaus (Jürgen Stausberg) 14 Qualitätsanalysen mit Routinedaten (Günther Heller, Enno Swart und Thomas Mansky) 15 Arbeitszeit-Innovation im ärztlichen Dienst (Lars Herrmann) 16 Krankenhauspolitische Chronik: 2000 bis 2002 (Andreas Lehr) 17 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2001 (Sebastian Rolland und Christiane Rosenow) 18 Diagnosedaten der Krankenhauspatientinnen und -patienten 2000 (Sebastian Rolland und Christiane Rosenow) 19 Operationshäufigkeit in deutschen Krankenhäusern 1998 bis 2001 (Bettina Gerste) 20 Krankenhaus-Directory – Optionshäuser 2003 Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra, Henner Schellschmidt (Hrsg.), Krankenhaus-Report 2003. Schattauer-Verlag, Stuttgart 2004. 488 Seiten, incl. CD-ROM € 49,95; ISBN 3-79452284-2 1 DRG-Entwicklungsperspektiven Wolfram Fischer Probleme mit der Adaptation von DRG-Systemen und mit der Homogenität von DRGs brachten viele der DRG-interessierten Länder dazu, eigene DRGVarianten oder neue DRG-ähnliche Patientenklassifikationssysteme aufzubauen. Auch in Deutschland steht man nun vor dieser Herausforderung, wenn man das übernommene AR-DRG-System in ein angepasstes G-DRG-System umwandeln wird. Besonderes Augenmerk ist dabei – neben der Analyse der einzelnen DRGs und deren Splits – auf die Frage der Falldefinition sowie der Gruppierung bei Mehrfachbehandlungen und Zusatzleistungen zu richten. Dabei ist u. a. auch zu überlegen, inwiefern sich mittels Aussagen der Pflege die Beschreibung der Fälle verbessern ließe, um so zu einer besseren Homogenität der Fallgruppen zu gelangen (Fischer 2002: 89 ff). Durch eine geschickte Definition von unterschiedlichen Sets von Kostengewichten und von modularen Fallpauschalen muss eine risikogerechtere Ausgestaltung eines DRG-Systems nicht zwingend zu einer immer größeren Anzahl von Fallgruppen führen. Ein derart gestaltetes System lässt sich außerdem leichter in Vergütungsmodelle für Behandlungsketten integrieren. Dieser Beitrag fasst die bisherige Entwicklung der internationalen DRG-Systeme in ihren Phasen zusammen, erläutert die wesentlichen Entwicklungsprobleme und stellt Lösungsmöglichkeiten für die weitere Ausgestaltung vor. 2 Fallkostenkalkulation und Relativgewichte – entscheidende Faktoren der zukünftigen Krankenhausvergütung Harald Schmitz und Clemens Platzköster Eine gerechte Leistungsvergütung im DRG-System bedingt, dass die Relativgewichte der einzelnen Fallgruppen die tatsächlichen durchschnittlichen Ressourcenverbräuche abbilden. Die Ermittlung der Relativgewichte in Deutschland gliedert sich in zwei Schritte: Zunächst sind jährlich in einer Auswahl von Krankenhäusern die Kosten je Fall für eine Periode zu kalkulieren. Darauf aufbauend werden aus den zusammengeführten Daten die Relativgewichte ermittelt bzw. der Entgeltkatalog weiterentwickelt. Der Beitrag befasst sich im Schwerpunkt mit der Kalkulation der Fallkosten in den Krankenhäusern. Darüber hinaus wird auf die anschließende Berechnung der Relativgewichte eingegangen. 3 Das deutsche DRG-Entgeltsystem Christian Günster, Thomas Mansky und Uwe Repschläger Die Einführung der G-DRGs hat die Abrechnung von Krankenhausleistungen in Deutschland stark verändert. Im Juli 2003 rechneten bereits rund 380 Krankenhäuser nach dem G-DRG-Entgeltsystem ab; weitere 900 Häuser haben erklärt, bis Ende des Jahres umzustellen. Mit der Abrechnung der DRG-Fallpauschalen und der weiteren Vergütungskomponenten ist eine geänderte Fallzählung verbunden. Eine Überleitung der Fallzahlen zum DRG-Einstieg ist erforderlich. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen im Optionsjahr 2003 haben grundsätzlich die Voraussetzungen für eine reibungslose DRG-Abrechnung geschaffen. Die systemimmanenten Anreize einer fallbezogenen Vergütung, mehr Fälle abzurechnen, werden durch das G-DRG-Entgeltsystem bei Verlegungen abgemildert; eine Regelung der kurzfristigen Wiederaufnahmen scheint darüber hinaus erforderlich. Bis zum Start der Konvergenzphase im Jahr 2005 bedarf es einer überschaubaren Anpassung der Entgeltsystematik und der Vorgaben für die Budgetverhandlungen unter DRG-Bedingungen. 4 G-DRG-System – Anpassungsnotwendigkeiten aus medizinischer Sicht Norbert Roeder und Bernhard Rochell Die wesentlichen Ziele der Einführung des neuen G-DRG-Krankenhausvergütungssystems sind die leistungsgerechte Finanzierung voll- und teilstationärer Leistungen sowie die für Planungszwecke, Qualitätssicherung und Gesundheitsberichterstattung nutzbare umfassende Transparenz über das medizinische Leistungsgeschehen im Krankenhaus. Das aus Australien übernommene AR-DRGSystem muss für den Einsatz in Deutschland unter Berücksichtigung der in beiden Ländern unterschiedlichen gesundheitlichen Versorgungsstrukturen und ordnungspolitischen Rahmenvorgaben angepasst werden. Dies gilt umso mehr, da eine G-DRGFallpauschale künftig möglichst sämtliche Leistungen des jeweiligen (teil-)stationären Aufenthaltes vergüten soll. Additive oder alternative Vergütungen sollen entweder nur in engen Ausnahmen, befristet oder via gesonderter Rechtsverordnung durch das BMGS zugelassen werden. Diese im Vergleich mit anderen internationalen DRG-Anwendungen sehr weitreichende Zielsetzung hat sich zwar durch das Fallpauschalenänderungs-gesetz (FPÄndG) bis zum Abschluss der Einführungsphase am Ende des Jahres 2006 schon relativiert, begründet aber dennoch einen hohen Anspruch an die Ausgestaltung des G-DRG-Systems: Je höher der Budgetanteil ausfällt, der über G-DRG-Fallpauschalen vergütet wird, desto differenzierter und realistischer muss dieses System spätestens mit Ablauf der budgetneutralen Einführungsphase die vielfältige Leistungswirklichkeit an deutschen Krankenhäusern abbilden, wenn die verfügbaren Mittel sachgerecht verteilt werden sollen. Dieser Beitrag stellt die Anpassungsnotwendigkeiten und optionen bezogen auf das G-DRG-Vergütungssystem und seiner Komponenten dar und erläutert diese anhand von Beispielen. 5 Zur ökonomischen Steuerung der Krankenhausversorgung unter DRG-Fallpauschalen Günter Neubauer Die beschlossene Einführung eines umfassenden Fallpauschalensystems auf DRG-Basis wird das ökonomische Steuerungssystem für die Krankenhäuser in Deutschland grundlegend ändern. Doch wird es auf die noch offene Ausgestaltung des Entgeltsystems nach 2006 ankommen, wenn man bestimmte Wirkungen erreichen will. Diese zielgerichtete Ausgestaltung steht im Mittelpunkt dieses Beitrages, nachdem eingangs das Steuerungssystem auf der Basis der Jahre 2003/04 beschrieben wird. Als Ziel definieren wir ein wettbewerbsorientiertes preisliches Steuerungssystem, das die knappen Ressourcen zu genau den Krankenhäusern lenkt, welche die Versorgung am effizientesten sicherstellen. Welche Module ein solches Steuerungssystem beinhalten muss, leiten wir im dritten Abschnitt ab. Schließlich zeigen wir, unter welchen Voraussetzungen staatliche Budgetvorgaben hinfällig werden und wie daraus die Mengensteuerung über flexible Vertragspreise unter Einbeziehung der Versicherten und Patienten erfolgen kann. Wo die sozialpolitischen Grenzen eines wettbewerblichen Steuerungssystems liegen und welche Veränderungen auf die Krankenhausplanung der Länder zukommt, wird abschließend diskutiert. Der Ausblick richtet sich auf die Europäische Union, die in der Gesundheitspolitik immer stärkere Konturen annimmt. 6 Vertragswettbewerb und die Versorgung mit stationären Leistungen Stefan Greß, Klaus Jacobs, Sabine Schulze und Jürgen Wasem Die Umstellung der Krankenhausvergütung auf DRGs verändert die Rahmenbedingungen der Leistungserbringung für Krankenhäuser. Allerdings wird diese Einzelmaßnahme nicht zu einer umfassenden wettbewerblichen Neuorientierung in der stationären Versorgung führen, sofern wesentliche Wettbewerbshemmnisse für die Versorgung mit stationären Leistungen bestehen bleiben. In diesem Beitrag wird daher ein Konzept für einen Vertragswettbewerb um mehr Qualität und Wirtschaftlichkeit in der (stationären) Gesundheitsversorgung entwickelt. Zum wettbewerblichen Gesamtkonzept gehören der Abbau von Regulierung, die Erweiterung von Freiheiten für (stationäre) Leistungsanbieter und Krankenkassen und eine für alle Beteiligten geltende Wettbewerbsordnung, die den Wettbewerb in angemessener Weise reguliert und unerwünschte Auswirkungen des Wettbewerbs verhindert. 7 Krankenhausplanung auf Grundlage von DRGs Bernt-Peter Robra, Uwe Deh, Enno Swart, Stefan Felder und Ralf Dralle Die Krankenhausvergütung durch DRGs ist auf Versorgungsleistungen (Output) bezogen, nicht auf die Auslastung vorgegebener Kapazitäten (Inputs). Eine Kapazitätsplanung im herkömmlichen Sinn (Bettenplanung) ist daher nicht mehr systemkonform. Sie hat im Übrigen auch keine hinreichende Versorgungsgerechtigkeit geschaffen, wie am Beispiel der heterogenen Betten- und Leistungsverteilung in Sachsen-Anhalt gezeigt wird. Zwischen einer residualen Aufsicht der Länder im Sinne der Daseinsvorsorge einerseits und gestaltenden Verträgen der Kostenträger und Leistungserbringer andererseits ist ein neues Gleichgewicht erforderlich. Die Basis einer leistungsorientierten Rahmenplanung sollten versicherten- und bevölkerungsbezogene Leistungsdichten bilden. Mengen und Struktur der stationären Leistungen werden zwischen Kostenträgern und Leistungserbringern durch periodisch zu erneuernde strategische Versorgungsverträge und konkretisierende Leistungsverträge vereinbart. Dabei sind stationsersetzende Leistungen anderer Sektoren zu berücksichtigen. Ein bevölkerungsbezogenes Monitoring der Versorgungsleistungen auf Basis von Abrechnungsdaten schließt die gestufte Leistungsplanung zum lernenden System. 8 Instrumente des Operations Research in der praktischen Krankenhausplanung Thomas Fritz, Christian Gilow und Dieter Paffrath Bei der Umsetzung landesweiter Vorgaben der Krankenhausplanung auf der örtlichen Ebene setzen die Krankenkassen Methoden des Operations Research ein. Mit der Krankenhausplanung werden in Nordrhein-Westfalen Kapazitäten in der Form von Krankenhausbetten, strukturiert nach Fachabteilungen, festgelegt. Die qualitativen und quantitativen Vorgaben der Planung sind auf der Landesebene verhandelt worden. Danach sollen landesweit 9.300 Betten abgebaut werden. Die differenzierten Leistungsstrukturen und Bettenzahlen in den einzelnen Krankenhäusern werden auf örtlicher Ebene verhandelt. Bei der Vorbereitung setzt die Arbeitsgemeinschaft der Verbände der Krankenkassen die Methode der "gemischt-ganzzahligen Programmierung" ein. Das Modell ermöglicht eine inimierung der Krankenhaus- und der Wegekosten unter Einhaltung einer Vielzahl von Voreinstellungen des Landes und der Vertragspartner. Die Autoren beschreiben den Stand der Planung und die Arbeitsweise des Modells. 9 Konsequenzen der DRG-Einführung für die ambulante Versorgung Markus Lüngen und Karl W. Lauterbach Hauptfolge der DRGs ist die Absenkung der Verweildauer. Diese wird unabhängig von den konkreten Ausgestaltungen (Budgetobergrenze, Festpreise, Direktverträge) eintreten. Fraglich ist jedoch, ob das Krankenhaus ausreichende Anreize hat, neben der Absenkung der Verweildauer auch ganze Krankheitsgebiete in den ambulanten Bereich zu verlegen. Ausreichende gesetzliche Grundlagen gibt es nur bei ambulanten Operationen. Andere Bereich würden überwiegend durch Vertragsärzte übernommen. Der Anreiz zur Suche und Umsetzung von ambulanten Potenzialen fehlt für Krankenhäuser in Deutschland derzeit weitgehend. Die daher weiterhin notwendigen Fehlbelegungskontrollen werden durch die Einführung von DRGs zwar strukturiert, nicht jedoch der aufwändigen Einzelfallprüfung entzogen. Auch die institutionelle Zusammenarbeit wird durch DRGs allein nicht wesentlich begünstigt. Zwar verbessern DRGs die Kalkulationsgrundlage für Komplexpauschalen, integrierte Budgets oder sonstige Kooperationen, sie beseitigen jedoch nicht das Dilemma des Krankenhauses, dass eine Zunahme der ambulanten Versorgung eine Abnahme der Versorgungsaufgaben des Krankenhauses bedeutet. Bereich Die Ursache liegt in der strikten Trennung von ambulanter und stationärer Versorgung. Vorgeschlagen wird daher, den Zugang zu ambulanter Versorgung an der Angemessenheit von Versorgungsstufen zu orientieren. Verbunden mit einer leistungsgerechten Vergütung wird so die Grundlage für eine Ausstrahlung der DRGs auf den ambulanten Bereich gelegt. Ohne diese Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen bleiben DRGs ein sehr gutes Steuerungsinstrument der Krankenhäuser, verschenken jedoch ihr eigentliches Potenzial. 10 Konsequenzen der DRG-Einführung für die angrenzenden Versorgungsbereiche Rehabilitation und Pflege Harry Fuchs Die DRG-Einführung im Krankenhaus hat in den angrenzenden Versorgungsbereichen Rehabilitation und Pflege eine breite Diskussion ausgelöst, die weit über das Fallpauschalensystem hinausgeht. Hierzu gehört zunächst die grundsätzliche Frage, ob die mit der DRG-Einführung im Krankenhaus verfolgten politischen und ökonomischen Ziele in den Bereichen Reha und Pflege überhaupt in gleicher Weise anzustreben sind. Diskutiert wird zudem, ob das DRG-System methodisch und inhaltlich auch für die angrenzenden Bereiche geeignet und übertragbar ist und ob eine gemeinsame Vergütung z. B. in Form von Komplexpauschalen an der Schnittstelle zwischen Krankenhaus und Rehabilitation gestaltet werden sollte. Mit Blick auf die gänzlich unter-schiedlichen Aufgaben und Ziele von Akutversorgung, medizinischer Rehabilitation und Pflege wird diskutiert, welche Auswirkungen sich für die Versorgungsinhalte, -strukturen und -qualität der Reha und der Pflege ergeben. Grundsätzlich wird die Meinung vertreten, dass für Rehabilitation und Pflege andere Rahmenbedingungen und Maßstäbe gelten müssen als für die Akutversorgung, mit entsprechenden Konsequenzen für die Verwendung von DRGs oder anderer Klassifikationssysteme als Vergütungsgrundlage. 11 Zukunft deutscher Universitätsklinika im DRG-System? Bente Rüschmann, Jan Zabel und Hans-Heinrich Rüschmann Die Kalkulationsergebnisse 2002 und DRG-Erlössimulationen für zwei Universitätsklinika mit über 40 Einzelkliniken zeigen neben den schon heute bestehenden Verlusten in Millionenhöhe zukünftig zu erwartende Defizite von jährlich rund 66,8 Mio. € im Durchschnitt dieser beiden Klinika. Die Bundesländer werden die Defizite aus dem allgemeinen Krankenhausbetrieb über Quersubventionierung nicht weiter tragen können. Im Sinne eines „lernenden Systems“ wird es im DRG-System zu zahlreichen Anpassungen kommen. Die Relativgewichte werden sich z. B. zugunsten der höherwertigen Leistungen verschieben. Bei den zu erwartenden Verlusten in der genannten Größenordnung spielt dies jedoch eine untergeordnete Rolle. Die untersuchten Universitätsklinika sind aus sich selbst heraus so nicht existenzfähig. Übliche Kosteneinsparungsmaßnahmen (Rationalisierung) und zeitnah zu realisierende Änderungen im Leistungsspektrum bieten keine Lösung mehr. Erforderlich sind Strukturveränderungen, die unterschiedliche Trägerschaftsmodelle für den Krankenhausbetrieb empfehlen lassen. Nur so kann universitäre Krankenhausversorgung mit Forschung und Lehre erhalten werden. 12 Patientenpfade (Clinical Pathways) im DRG-Zeitalter Susanne Vogel und Michael Wilke Patientenpfade sind klinikinterne diagnosegebundene berufsgruppenübergreifende Leitlinien, die vor allem durch die Einführung des DRG-Systems aktuell in Deutschland stark an Bedeutung zunehmen. Dabei ist ein breites Spektrum unterschiedlicher Definitionen, Ziele, Erstellungs- und Anwendungsformen zu beobachten, insbesondere im ITBereich. Nicht die Pfaderstellung, sondern deren Einführung ist für Krankenhäuser die eigentliche Herausforderung. Sie besteht darin, die Mitarbeiter von Sinn und Notwendigkeit zu überzeugen, mit und nach Pfaden zu arbeiten. Wenn der Nutzen – höhere Transparenz, auch gegenüber Patienten, Integration und Konsensfindung zwischen allen Berufsgruppen und Schnittstellen – den späteren Anwendern vermittelt werden kann, kann Motivation für Pfade geweckt und entwickelt werden. Die erfolgreiche Pfadeinführung wird allerdings auch stark vom Grad der durch den Pfad gebotenen Prozessunterstützung abhängen. 13 Folgen der DRGs für den Einsatz von Informations-und Kommunikationstechnologien im Krankenhaus Jürgen Stausberg Das Informationsmanagement der Krankenhäuser ist noch unzureichend auf die Einführung von Diagnosis Related Groups (DRGs) vorbereitet. Notwendig sind der Aufbau einer DRG-gerechten Basisdokumentation, die Einführung einer Leistungserfassung mit der zur Kalkulation erforderlichen Tiefe und die Bereitstellung von Funktionen zur integrierten Steuerung. Durch den Aufbau umfassender rechnergestützter Krankenhausinformationssysteme werden sich gewohnte Abläufe, Zuständigkeiten und Qualifikationsprofile ändern. Von den Mitarbeitern wird eine ausgeprägte Bereitschaft zur Veränderung verlangt. Die notwendigen Investitionen in Informations- und Kommunikationstechnologien müssen schrittweise, systematisch und orientiert an klinischen Prozessen getätigt werden. 14 Qualitätsanalysen mit Routinedaten Ansatz und erste Analysen aus dem Gemeinschaftsprojekt „Qualitätssicherung mit Routinedaten“ (QSR) Günther Heller, Enno Swart und Thomas Mansky „Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten (QSR)“1 ist ein gemeinsames Forschungsprojekt des AOK-Bundesverbandes, der HELIOS Kliniken GmbH, des Forschungs- und Entwicklungsinstituts für das Sozial- und Gesundheitswesen Sachsen-Anhalt (FEISA) und des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). QSR ist ausgerichtet auf die Unterstützung der Qualitätssicherung in der stationären Versorgung auf Basis von GKV-Routinedaten. Dabei steht die Ermittlung von Ergebnisqualität im Mittelpunkt der Projektbemühungen. Bislang gibt es in Deutschland trotz umfangreicher gesetzlicher Regelungen keine Qualitätssicherungsverfahren, die es Kostenträgern oder Versicherten erlauben, datenbasiert gute Leistungen bzw. Leistungserbringer zu identifizieren. Andererseits bieten die bisher in Deutschland etablierten Qualitätssicherungsverfahren auch den Leistungserbringern keine oder eine nur sehr eingeschränkte Bewertung der Ergebnisqualität. QSR ergänzt sowohl die in Deutschland etablierten Verfahren, die primär auf Struktur- und Prozessqualität abzielen (wie EFQM oder KTQ), als auch die gesetzlich verankerte externe Qualitätssicherung nach § 137 SGB V. In diesem Beitrag wird der Ansatz von QSR kurz dargelegt und mit Rekurs auf die internationale Literatur begründet (Abschnitt 14.1). Nach einer kurzen Darstellung von Datengrundlagen und Methodik (14.2) werden erste Ergebnisse aus dem Projekt am Beispiel des Qualitätsindikators Krankenhaussterblichkeit bei KolonkarzinomOperation dargestellt (14.3). Die im Benchmarking-Prozess notwendigerweise auftretenden Probleme werden dabei exemplarisch aufgezeigt, mögliche Lösungswege werden diskutiert (14.4). 15 Arbeitszeit-Innovation im ärztlichen Dienst Lars Herrmann Der Weg zu flexiblen Arbeitszeitsystemen im ärztlichen Dienst wird durch die Entkopplung von Servicezeit und Arbeitszeit, durch Flexi-Spielregeln, die einen sparsamen Umgang mit der Arbeitszeit fördern, und durch die konsequente Schaffung und Fortentwicklung prozeduraler und inhaltlicher Standards für die Ärzte geebnet. Weil damit gleichermaßen die Produktivität des Krankenhauses gefördert und die zeitliche Belastung der Mitarbeiter verringert werden kann, ist der erzielbare Nutzen besonders hoch. Dies gilt insbesondere, wenn unerwünschte Einkommenseffekte für die Ärzte weitestgehend vermieden werden, weil dann die Ablösung des in der Regel weder sachgerechten noch patientenorientierten Regeldienst-Bereitschaftsdienst-Schemas sozialverträglich gestaltbar ist. Hinter Überlastsituationen der Ärzte stecken meist arbeitsorganisatorische Schwachstellen. Dennoch ist das durchaus unbequeme Arbeitszeitmanagement als chefärztliche Führungsaufgabe bislang nicht etabliert. Nehmen die Krankenhäuser – auch getrieben durch arbeitsrechtliche und arbeitsmarktliche Entwicklungen – die sich mit flexiblen Arbeitszeiten eröffnende Chance zur kontinuierlichen Verbesserung ernst, kann aus der derzeitigen Belastungsgröße „Arbeitszeit“ (wieder) eine Gestaltungsgröße werden. 16 Krankenhauspolitische Chronik: 2000 bis 2002 Andreas Lehr Mit dem Krankenhaus-Report 2003 erscheint zum ersten Mal die krankenhauspolitische Chronik. Diese neue Rubrik soll die für die Krankenhauspolitik in Deutschland relevanten Ereignisse in einer übersichtlich strukturierten Form darstellen. Angestrebt ist ein informativer Service für diejenigen, die sich die wichtigen Prozesse und die sukzessiven Entscheidungen eines Jahres in Erinnerung rufen wollen. Auch Regelungstatbestände mit Einstrahlung in den stationären Sektor, z. B. DMPs, werden aufgenommen. Die Chronik folgt einer klaren Zeitschiene, nennt die relevanten Vorgänge, ordnet ihnen Leitbegriffe zu und erläutert den jeweiligen Inhalt. Dem Nutzer eröffnen sich damit drei strukturierte Zugänge zu bestimmten Inhalten. Als Beginn der Chronik wurde das Jahr 2000 mit dem GKV-Gesundheitsreformgesetz gewählt. Aus naheliegenden Gründen liegt hier eine Zäsur für die weitere krankenhauspolitische Entwicklung, an der sinnvoll angesetzt werden kann. Es ist beabsichtigt, die Chronik in jedem neuen Report fortzuschreiben. So soll ein möglichst umfassendes, zugleich sinnvoll verdichtetes Bild der Entwicklungen über die Zeit entstehen. Die Herausgeber des Krankenhaus-Reports freuen sich, dass sie mit Dr. Andreas Lehr einen kundigen Beobachter und erfahrenen Kommentator der Gesundheitspolitik in Deutschland für diese Chronik gewinnen konnten. Der Autor steht für eine fundierte und zugleich pointierte Darstellung, die auch zu Widerspruch reizen kann. Dies ist nicht unerwünscht. Bewertungen sind die des Autors und nicht die des Krankenhaus-Reports bzw. seiner Herausgeber. Wir hoffen, dass die Chronik Interesse bei den Lesern des Krankenhaus-Reports findet und freuen uns auch im Namen des Autors über Anregungen zu unserem neuen Angebot. 17 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2001 Sebastian Rolland und Christiane Rosenow Das Statistische Bundesamt berichtet jährlich über die Struktur- und Kostendaten der Krankenhäuser und der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen. Nachgewiesen werden Anzahl, sachliche und personelle Ausstattung sowie Kosten der Einrichtungen. Grundlage ist eine jährlich durchgeführte Totalerhebung. Die Daten bilden die Grundlage für gesundheitspolitische Entscheidungen von Bund und Ländern. 2001 gab es in Deutschland 2 240 Krankenhäuser. Die Zahl der Betten auf 552 680 zurück, das sind 1,2 % weniger als 2000 und 17% weniger als 1991. Die Zahl der vollstationär behandelten Patienten nahm gegenüber 2000 um 0,6 % auf 16,58 Millionen zu. Gleichzeitig gingen die Pflegetage um 2 Millionen auf 163 Mill. zurück. Dadurch sank die durchschnittliche Verweildauer von 10,1 Tagen im Jahr 2000 auf 9,8 im Jahr 2001. Im Vergleich zu 1991 wurde die Verweildauer um fast ein Drittel (32,9 %) kürzer. Die Zahl der Vollkräfte sank gegenüber 2000 um 0,2% auf 832 530, im Vergleich zu 1991 jedoch um 4,9%. Die Zahl der Ärzte stieg dagegen seit 1991 um 15,7% (2000: +1,3%) und lag 2001 bei 110 152, die der Pflegekräfte bei 331 472 (+1,7% gegenüber 1991, 2000: -0,2). Die bereinigten Kosten der Krankenhäuser sind seit 2000 um 2,6 % gestiegen und lagen 2000 bei 52,6 Mrd. €. Die bereinigten Kosten je vollstationärer Fall lagen bei 3280 € (+2%) , die Kosten je vollstationärer Pflegetag stiegen um 5,4% auf 334 €. Im Vergleich der Bundesländer entstanden 2001 die niedrigsten Kosten je vollstationärer Fall in den neuen Ländern Brandenburg (2 817 €), Mecklenburg-Vorpommern (2 825 €) und Thüringen (2 832 €), die höchsten Kosten wie schon in den Jahren davor in den Stadtstaaten Berlin (4 391 €), Hamburg (4 148 €) und Bremen (3 819 €). Die Bettenstruktur der Krankenhäuser bezogen auf die Fachabteilungen hat sich seit 1991 deutlich verändert: Den größten Rückgang gab es in diesem Zeitraum mit –45% bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie und mit 35,4% bei der Allgemeinen Psychiatrie. Auch bei der Augenheilkunde und der Frauenheilkunde und Geburtshilfe (jeweils 29,1%) sowie den Haut- und Geschlechtskrankheiten (-25,7%) gab es deutliche Betteneinbußen. Bettenzuwächse waren dagegen in neuen oder modernen Behandlungsbereichen zu beobachten. Hierzu zählen die Nuklearmedizin, die im Vergleich zu 1991 um +67,9% zunahm, die Neurochirurgie (+33,1%), die Psychosomatik (+30,4%) und die Neurologie (+8,9%). Von 2000 auf 2001 sind jedoch nur noch in der Nuklearmedizin mit +8,9% größere Zuwächse zu beobachten. 18 Diagnosedaten der Krankenhauspatientinnen und -patienten 2000 Sebastian Rolland und Christiane Rosenow In diesem Beitrag werden die Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik 2000 hochgerechnet aus einer repräsentativen 10-%-Stichprobe vorgestellt. Die Diagnosen werden seit dem 1. 1. 2000 nach der ICD-10 in der SGB-V-Ausgabe verschlüsselt. Erhoben werden folgende Merkmale: Geschlecht, Geburtsmonat und –jahr, Zugangsund Abgangsdatum, Sterbefall ja/nein, Hauptdiagnose, Operation ja/nein, Fachabteilung mit längster Verweildauer, Wohnort. Die häufigsten Diagnoseklassen waren 2000 die Krankheiten des Kreislaufsystems (2 685 500 PatientInnen) und die Neubildungen (1 891 350), gefolgt von den Krankheiten des Verdauungssystems (1 634 280) und den Verletzungen/Vergiftungen (1 614 890). Bei den Frauen waren die drei häufigsten Diagnosen die Normale Entbindung (474 990 Patientinnen; Durchschnittsalter: 28,7 Jahre), die Bösartige Neubildung der Brustdrüse (192 230; ∅ 59,9 Jahre) und die Chronische ischämische Herzkrankheit (174 960; ∅ 68,4 Jahre). Bei den Männern führten die Chronische ischämische Herzkrankheit (361 650; ∅ 63,7 Jahre), die Psychischen/Verhaltensstörungen durch Alkohol (193 110; ∅ 43,8) und die Hernia inguinalis (164 820; ∅ 51,9) die Diagnosestatistik an. Die mit Abstand höchsten Verweildauern gab es 2000 mit 25,1 Tagen bei den Psychischen und Verhaltensstörungen, die niedrigsten bei den Krankheiten des Auges (4,3 Tage) und bei Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett mit 5,6 Tagen. Die durchschnittliche Verweildauer betrug im Jahr 2000 10,1 Tage. 10,3% der Patienten und Patientinnen wurden nur einen Tag vollstationär behandelt, 28,7% verbrachten nicht mehr als drei Tage im Krankenhaus. 19 Operationshäufigkeit in deutschen Krankenhäusern1998 bis 2001 Eine Auswertung unter Berücksichtigung regionaler Verteilungen, ambulanter Operationen und nichtoperativer Prozeduren Bettina Gerste Die Untersuchung analysiert die Operationshäufigkeiten in deutschen Krankenhäusern auf Basis der Leistungs- und Kalkulationsaufstellungen (LKA) hochgerechnet für die Jahre 1998 und 2001. Dargestellt werden: • • • • regionale Unterschiede in der Häufigkeit ausgewählter Operationen Veränderungen der Operationshäufigkeiten von 1998 auf 2001 Entwicklungen im Vergleich des stationären Sektors mit dem ambulanten Bereich Anzahl offen-chirurgisch durchgeführter Operationen gegenüber minimalinvasiven Verfahren • Häufigkeiten nicht-operativer Prozeduren wie diagnostische und therapeutischen Maßnahmen, bildgebende Verfahren etc.). Mit den 30 häufigsten Operationen nach Schlüssel OPS-301 dreistellig sind bereits 75 % aller OPs abgedeckt. Die häufigsten Eingriffe sind: Operationen an Haut und Unterhaut (370 101 Fälle), die Reposition von Fraktur und Luxation (336 879), die Arthroskopische Gelenkoperation (327 383), die Operationen an anderen Knochen (306 174) und der Endoprothetische Gelenk- und Knochenersatz (304 943). Bei OPS-301 vierstellig werden mit den 10 häufigsten Positionen ein Viertel aller OPs abgedeckt. Ein Drittel aller Kategorien machen dagegen zusammen nur 1% aller OPs aus. Die häufigsten Eingriffe sind: Extrakapsuläre Extraktion der Linse (254 034 Fälle), Verschluss einer Hernia inguinalis (=Leistenbruch) (204 859), Arthroskopische OP an Gelenkknorpel/Menisken (192 487) , Cholezystektomien (=Gallenblasenentfernung) (180 601), Hüftendoprothesen-Implantation (171 298). Regional beträchtliche Unterschiede gab es z. B. bei den Mandeloperationen: Je 1000 Einwohner werden in Rheinland-Pfalz (4,3) und im Saarland (4,0) die häufigsten Mandeln-Ops durchgeführt, die wenigsten in Hamburg mit 1,8 je 1000 Einwohner. Tendenziell werden im Norden und Osten weniger Mandeln entfernt als im Süden und Westen. Die Anzahl der Kaiserschnittgeburten nimmt von Jahr zu Jahr zu und stieg von 1998 bis 2001 um 11,3%. Auf 1000 Lebendgeburten kommen in Bremen 337 Kaiserschnitte bzw im Saarland 335, in Brandenburg dagegen 153 und in Sachsen und Sachsen-Anhalt jeweils 166. 20 Krankenhaus-Directory – Optionshäuser 2003 Entsprechend dem Schwerpunktthema G-DRGs im Jahre 1 beleuchtet das diesjährige Directory erstmals deutsche Krankenhäuser unter dem Blickwinkel der DRGs. Datengrundlage bilden die Aufstellungen der Entgelte und Budgetermittlung (AEB) gemäß Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG). Mit Inkrafttreten dieses Gesetzes müssen Krankenhäuser, die an der Abrechnung von DRGs teilnehmen, zunächst ihre Ist- und Forderungsdaten an die Kostenträger übermitteln. Als Ergebnis der dann anschließenden Budgetverhandlungen steht eine Vereinbarungs-AEB, d. h. die konsentierten geplanten Leistungen nebst der zugehörigen Erlöse. Dokumentiert werden hier Daten aus den AEB-Vereinbarungen für das Budgetjahr 2003. Es sind – nota bene – keine tatsächlichen Leistungen des Jahres 2003, sondern die sich aus den Verhandlungen ergebenden vereinbarten DRG-Leistungsvolumina. Krankenhaus-Report 2004 Schwerpunkt: Qualitätstransparenz – Instrumente und Konsequenzen KrankenhausReport 2004 Schwerpunkt: Qualitätstransparenz – Instrumente und Konsequenzen Herausgegeben von Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra und Henner Schellschmidt Editorial Board Gerhard Brenner Hans-Jürgen Firnkorn Jörg-Dietrich Hoppe Hans-Helmut König Karl Lauterbach Michael Monka Günter Neubauer Dieter Paffrath Rüdiger Strehl Axel Wiest Eberhard Wille Wulf Leber Andreas Lehr Jürgen Lütticke Nikolas Matthes George Pink Bernt-Peter Robra Sebastian Rolland Christiane Rosenow Doris Schaeffer Henner Schellschmidt Frank Schieritz Matthias Schrappe Hermann Schulte-Sasse Fokko ter Haseborg Jens R. Thalau Gisela Unger Jeremy Veillard Axel Wiest Ralf Zastrau Mit Beiträgen von Gwyn Bevan Adalsteinn Brown François Champagne Marie-Luise Dierks Ann-Lise Guisset Christoph Heintze Günther Heller Markus Herrmann Rolf Hildebrand Evelyn Laue Mit 47 Abbildungen und 35 Tabellen Schattauer GmbH Krankenhaus-Report 2004 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2004 Schwerpunktthema: Qualitätstransparenz – Instrumente und Konsequenzen Inhaltsverzeichnis Vorwort Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra und Henner Schellschmidt TEIL I Schwerpunktthema: Qualitätstransparenz – Instrumente und Konsequenzen Kapitel 1 Qualitätstransparenz – von der Ebene der Individualmedizin zur Ebene des Gesundheitswesens Bernt-Peter Robra 1.1 Einführung 1.2 Das professionelle Modell der Qualitätssicherung 1.3 Das korporatistische Modell der Qualitätssicherung 1.4 1.4.1 1.4.2 Das System-Modell der Qualitätssicherung Das Individuum durch das bestehende System begleiten Das System entwickeln 1.5 1.5.1 1.5.2 Vertrauen und Qualitätsdarlegung im Gefüge von Individuum und Gesellschaft Verantwortung und Vertrauen Lernen am Erfolg durch Leistungs- und Qualitätsdarlegung 1.6 Ausblick 1.7 Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 1 Inhaltsverzeichnis Kapitel 2 Krankenhaus-Report 2004 Qualitätstransparenz – Qualitätsmanagement und Qualität im Wettbewerb Matthias Schrappe 2.1 Einführung 2.2 Qualität im Wettbewerb 2.3 Die Management-Perspektive: die lernende Organisation 2.4 Die professionelle Perspektive: Verbesserung und Fehlervermeidung 2.5 Instrumente des Qualitätsmanagements und der Qualitätsverbesserung 2.6 Aufgaben der Qualitätsforschung: funktioniert der Qualitätswettbewerb? 2.7 Literaturverzeichnis Kapitel 3 Qualitätsberichterstattung in Deutschland heute Rolf Hildebrand 3.1 Qualität fürs Geld? 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 3.2.5 3.2.6 Welche Ansätze sind einzubeziehen? Eingrenzung Kurzbeschreibung von BQS Kurzbeschreibung von KTQ® / pCC Kurzbeschreibung von JCAHO / JCI Kurzbeschreibung von QMK Kurzbeschreibung von QSR 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 3.3.4 3.3.5 3.3.6 Beiträge zur Qualitätsberichterstattung? Bewertungsaspekte Bewertung von BQS Bewertung von KTQ® / pCC Bewertung von JCAHO / JCI Bewertung von QMK Bewertung von QSR 3.4 Fazit: Auf dem richtigen Weg? 3.5 Internetadressen 3.6 Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 2 Krankenhaus-Report 2004 Kapitel 4 Inhaltsverzeichnis Veröffentlichung von Qualitätsdaten für Krankenhäuser in den USA Nikolas Matthes und Axel Wiest 4.1 Einleitung 4.2 4.2.1 4.2.6 4.2.7 4.2.8 4.2.9 Übersicht über Qualitätsinitiativen in den USA Die Statistik über Mortalitätsraten in Krankenhäusern, veröffentlicht von der Health Care Financing Administration (1986) Das New York State Cardiac Surgery Reporting System (1989) Das National Committee for Quality Assurance (1990) Die Centers for Medicare and Medicaid Services Die ORYX Core Measures der Joint Commission on Accreditation of Health Care Organizations Das National Quality Forum Die Rhode Island Initiative Die National Voluntary Hospital Reporting Initiative (NVHRI) Reporting Hospital Quality Data for Annual Payment Update (501B) 4.3 4.3.1 4.3.2 4.3.3 4.3.4 4.3.5 4.3.6 Diskussion Unabhängige „Dritte Institution“ Datenqualität Prozess- und Ergebnisindikatoren Risikoadjustierung Relevante Informationen und deren Darstellung Entscheidungsprozesse von Verbrauchern/Patienten 4.4 Ausblick – Leistungsmessung und Kostenerstattung – Pay for Performance 4.5 Schlussbemerkung 4.6 Literaturverzeichnis 4.2.2 4.2.3 4.2.4 4.2.5 Inhaltsverzeichnis Seite 3 Inhaltsverzeichnis Kapitel 5 Krankenhaus-Report 2004 Erfahrungen der Qualitätsberichterstattung von Krankenhäusern in Kanada Adalsteinn D. Brown, George H. Pink und Francois Champagne 5.1 5.2.1 5.2.2 5.2.3 Hintergrund Qualitätsbewertungssysteme im Gesundheitswesen Qualitätsberichterstattung im Gesundheitswesen Die „Hospital Reports“ 5.2 Lektionen aus der Qualitätsberichterstattung mit Balanced Scorecards in Kanada 5.3 Schlussbemerkungen 5.4 Literaturverzeichnis Kapitel 6 Qualitätsberichterstattung in England seit 1997 Gwyn Bevan 6.1 Einführung 6.2 Organisation und Finanzierung des NHS in England 6.3 Die Entwicklung der Qualitätsberichterstattung 6.4 6.4.1 6.4.2 6.4.3 Überprüfung der Einführung von Clinical Governance in Akutkrankenhäusern Ziele Methoden Ergebnisse und Auswirkungen 6.5 6.5.1 6.5.2 6.5.3 Leistungsbewertungen (Star Ratings) von Akutkrankenhäusern Ziele Methoden Ergebnisse und Auswirkungen 6.6 Ausblick 6.7 Literaturhinweise Inhaltsverzeichnis Seite 4 Krankenhaus-Report 2004 Kapitel 7 Inhaltsverzeichnis Überlegungen zur Krankenhausberichterstattung in Europa Ann-Lise Guisset und Jeremy Veillard 7.1 Einführung 7.2 Material und Methoden 7.3 7.3.3 7.3.3.1 7.3.3.1 Überblick über Ansätze zur öffentlichen Darlegung der Krankenhausqualität durch nationale oder regionale Institutionen Länderüberblick Die Hauptmerkmale der Systeme zur öffentlichen Qualitätsberichterstattung von Krankenhäusern Thematischer Überblick, Haupttrends und Erfahrungen Wahrnehmung durch die Fachkreise Anreize 7.4 7.4.1 7.4.1.1 7.4.1.2 7.4.2 7.4.2.1 7.4.2.2 Andere Initiativen Qualitätsregister Erläuterung Diskussion Initiativen der Medien Erläuterungen Diskussion 7.5 Zusammenfassung 7.6 Literaturverzeichnis Kapitel 8 Informationen über die Qualität der gesundheitlichen Versorgung – Erwartungen und Forderungen der Patienten 7.3.1 7.3.2 Marie-Luise Dierks und Doris Schaeffer 8.1 8.1.1 Hintergrund Wie informieren sich die Patienten bislang? 8.2 Transparenz – Forderungen an Informationen zur Qualität des Gesundheitswesens aus Nutzersicht 8.3 8.3.1 8.3.2 Welche Daten könnten für Qualitätsinformationen zur Verfügung gestellt werden? Qualitätsberichte und Ergebnisse der externen Qualitätssicherung Patientenurteile und Patientenmeinungen als Grundlage für Qualitätsinformationen 8.4 Der Stellenwert von Qualitätsinformationen für den einzelnen Patienten und das Gesundheitssystem 8.5 Wie kann die Informationsvermittlung über Qualitätsaspekte organisiert werden? 8.6 Fazit 8.7 Literatur Inhaltsverzeichnis Seite 5 Inhaltsverzeichnis Kapitel 9 Krankenhaus-Report 2004 Qualität, Markenbildung und Krankenhauswahlentscheidung – Implikationen der neuen Qualitätstransparenz für das Krankenhaus-Marketing Fokko ter Haseborg und Ralf Zastrau 9.1 Einführung 9.2 Erwartungen an Qualitätstransparenz – Euphorie und Ernüchterung 9.3 Marken, Markenbildung, Markenpersönlichkeit und Qualität 9.4 Markenbildung und Kaufentscheidungsprozesse im Krankenhaus-Markt 9.5 Qualitätstransparenz als Instrument der Markenbildung im Krankenhaus 9.6 Zusammenfassung 9.7 Literaturverzeichnis Kapitel 10 Qualitätssicherung in einem wettbewerblichen Umfeld Wulf-Dietrich Leber 10.1 Der Status quo: Qualitätssicherung ohne Wettbewerb und ohne Transparenz 10.2 Externe QS ohne Ergebnistransparenz 10.3 Vertragswettbewerb oder: Abschied von „gemeinsam und einheitlich“ 10.4 Ergebnismessung mit Routinedaten 10.5 QS-Transparenz oder eher QS-Marketing? 10.6 Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 6 Krankenhaus-Report 2004 Kapitel 11 Inhaltsverzeichnis Integration von Qualitätsdarlegung in die Arzt-PatientenBeziehung an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung Markus Herrmann, Christoph Heintze 11.1 Der Hausarzt an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung 11.2 11.2.1 11.2.2 Bedeutung der Qualitätsdarlegung stationärer Versorgungsleistung aus Sicht von Patienten und Hausärzten Der Hausarzt als Nutzer von Qualitätsdarlegung Der Patient als Nutzer externer Qualitätsdarlegung 11.3 11.3.1 11.3.2 11.3.3 Einfluss von Qualitätsdarlegung auf das Arzt-Patient-Verhältnis Erwartungen des (informierten) Patienten Selbstverständnis der Ärzte Wirkungen von Qualitätsinformationen auf das Arzt-Patient-Verhältnis 11.4 11.4.1 11.4.2 11.4.3 Konsequenz für zukünftige Qualitätsdarlegungen Aus Sicht der Hausärzte Aus Sicht der Patienten Strukturelle Voraussetzungen 11.5 Literaturverzeichnis Kapitel 12 Qualitätsberichte nach §137 SGB V – Bewertung und Vorschläge zur Erweiterung Jürgen Lütticke und Henner Schellschmidt 12.1 Einführung 12.2 12.2.1 12.2.2 Qualitätsberichte in Deutschland Definition Ziele 12.3 12.3.1 12.3.2 Strukturierte Qualitätsberichte nach § 137 SGB V – Ausgestaltung und Bewertung Ausgestaltung Bewertung 12.4 12.4.1 12.4.2 Qualitätsberichte mit sektorübergreifenden Routinedaten in Deutschland (QSR-II) Konzept und Idee Klinikbericht und Transparenzbericht als QSR-Qualitätsberichte 12.5 Fazit und Schluss 12.6 Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 7 Inhaltsverzeichnis Kapitel 13 Krankenhaus-Report 2004 Gibt es einen Zusammenhang zwischen Menge und Ergebnis bei operativen Routineeingriffen in Deutschland? Günther Heller 13.1 Einführung 13.2 13.2.1 13.2.2 13.2.3 13.2.4 Material und Methoden Datengrundlagen Ausgewählte Tracer Variablen zur Risikoadjustierung Statistische Methoden 13.3 13.3.1 13.3.2 Ergebnisse Häufigkeit der Dokumentation von Diagnosen Volume-Outcome-Zusammenhänge 13.4 13.4.1 13.4.2 13.4.3 Diskussion und weitergehende Analysen Krankenhaussterblichkeit als Qualitätsindikator? Adjustierung nach Case Mix bzw. Risikoadjustierung Güte des Vorhersagemodells 13.5 Zusammenfassung 13.6 Literaturverzeichnis TEIL II Zur Diskussion Kapitel 14 Vergleichende Qualitätsmessung in der medizinischen Rehabilitation – Das QS-Reha-Verfahren der GKV Jens R. Thalau 14.1 Einleitung 14.2 Rechtliche und politische Rahmenbedingungen 14.3 Qualitätsmessung und Vergleich durch Qualitätsprofile 14.4 Instrumente und Verfahren des Qualitätsprofils 14.5 Ergebnisse der Qualitätsprüfungen 14.6 Ergebnisdarstellung und Qualitätstransparenz 14.7 Qualitätsdiskurs und Handlungskonsequenzen 14.8 Ausblick 14.9 Literaturverzeichnis Inhaltsverzeichnis Seite 8 Krankenhaus-Report 2004 Kapitel 15 Inhaltsverzeichnis Steuerung der Krankenhausversorgung über Bedarfs- und Qualitätskriterien – ein Fallbeispiel Gisela Unger, Hermann Schulte-Sasse, Frank Schieritz 15.1 15.1.1 15.1.2 15.2 15.2.1 15.2.1.1 15.2.1.2 15.2.1.3 15.2.1.4 15.2.2 15.2.2.1 15.2.2.2 15.2.2.3 15.2.2.4 Neue Wege der Berliner Krankenhausplanung – wachsende Bedeutung von Transparenz und Qualität Krankenhausplanung seit der Wiedervereinigung in Berlin Erste Schritte zu einer Krankenhausrahmenplanung Neugestaltung der kardiologischen Versorgung Analyse der Berliner kardiologischen Versorgungssituation Übersicht über die Versorgungssituation von Patienten mit Herz-KreislaufErkrankungen Sicherstellung der Akut- und Notfallversorgung beim akuten Koronarsyndrom Versorgungssituation bei selteneren hochspezialisierten therapeutischen Verfahren Fazit Kardiologisches Versorgungskonzept Vorgehensweise Grundzüge des Konzepts Umsetzung des Konzepts Evaluierung des Konzepts – Analyse der Veränderungen in der kardiologischen Versorgung 15.3 Ausblick 15.4 Literaturverzeichnis TEIL III Krankenhauspolitische Chronik Kapitel 16 Krankenhauspolitische Chronik: 2000 bis 2004 (Juli) Andreas Lehr Inhaltsverzeichnis Seite 9 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2004 TEIL IV Daten und Analysen Kapitel 17 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2002 Sebastian Rolland und Christiane Rosenow 17.1 Vorbemerkung 17.2 17.2.1 17.2.2 17.2.3 Novellierung der Krankenhausstatistik-Verordnung Änderungen bei der Erhebung der Grunddaten Änderungen bei der Erhebung der Kostendaten Änderungen bei der Erhebung der Diagnosedaten 17.3 17.3.1 17.3.2 Eckdaten der stationären Versorgung 2002 Krankenhäuser Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 17.4 17.4.1 17.4.2 17.4.3 Krankenhausdaten 2002 im Ländervergleich Krankenhausbetten und Auslastung Personal der Krankenhäuser im Ländervergleich Kosten der Krankenhäuser nach Kostenarten 17.5 Krankenhäuser nach Krankenhaustypen 2002 Kapitel 18 Diagnosedaten der Krankenhauspatientinnen und -patienten 2002 Sebastian Rolland und Christiane Rosenow 18.1 Vorbemerkung 18.2 Eckzahlen der Krankenhausdiagnosestatistik 2002 18.3 Hauptdiagnosen der Krankenhauspatientinnen und -patienten nach Alter und Geschlecht 2002 18.4 Verweildauer 2002 18.5 Entwicklung der aus dem Krankenhaus entlassenen vollstationären Patientinnen und Patienten nach Alter und Geschlecht 2002 18.6 Krankenhauspatientinnen und -patienten nach Fachabteilungen (mit der längsten Verweildauer) 2002 18.7 18.7.1 18.7.2 In Krankenhäusern behandelte Patientinnen und Patienten nach Bundesländern (Wohnort) und Hauptdiagnosen 2002 Interregionaler Ländervergleich Intertemporaler Ländervergleich 18.8 Ausblick Inhaltsverzeichnis Seite 10 Krankenhaus-Report 2004 Kapitel 19 Inhaltsverzeichnis Die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei gesundheitlicher Beeinträchtigung geht zurück – Daten des Mikrozensus 1995–2003 Evelyn Laue 19.1 Vorbemerkung 19.2 Aktuelle Ergebnisse zum Gesundheitszustand – Mai 2003 19.3 Entwicklung von Krankheit und Unfallverletzung – 1995, 1999 und 2003 19.4 Inanspruchnahme von ambulanter und stationärer Behandlung – 1995, 1999 und 2003 TEIL V Krankenhaus-Directory Kapitel 20 Krankenhaus-Directory – DRG-Krankenhäuser 2003 und 2004 Inhaltsverzeichnis Seite 11 Krankenhaus-Report 2004 Zusammenfassung Zusammenfassungen Krankenhaus-Report 2004 1 Qualitätstransparenz – von der Ebene der Individualmedizin zur Ebene des Gesundheitswesens: Funktionsbedingungen, Wirkungsweise und Gestaltungsbedarf Bernt-Peter Robra Die folgende Ausarbeitung verbindet Qualitätssicherung auf Ebene der klinisch-individuellen Krankenversorgung mit Qualitätsdarlegung und Qualitätsentwicklung auf Ebene des Gesundheitswesens. Drei Modelle werden beschrieben: das herkömmliche „professionelle Modell“, die gemeinsame Verantwortung von Leistungserbringern und Kostenträgern im „korporatistischen Modell“ der Gesetzlichen Krankenversicherung und ein entwicklungsoffenes „Systemmodell“. Zentrale Elemente sind Autonomie, Leistung, Verantwortung und Vertrauen. Die These ist, dass kein Widerspruch zwischen Qualitätsbemühungen auf allen Ebenen besteht, vielmehr ergänzen und stabilisieren sie einander. 2 Qualitätstransparenz – Qualitätsmanagement und Qualität im Wettbewerb Matthias Schrappe Der Preiswettbewerb ist nur dann durch den Qualitätswettbewerb zu ergänzen, wenn Qualitätstransparenz im Sinne reliabler, zugänglicher und verständlicher Informationen verwirklicht ist. Der „health care consumerism“ steht im Mittelpunkt: die Nutzer des Gesundheitssystemes sollen auch anhand von Qualitätsinformationen ihre Wahl treffen. In Deutschland sind die Voraussetzungen durch gesetzliche Vorgaben und Aktivitäten auf der professionellen Ebene in den letzten Jahren besser geworden, zu den genutzten Indikatoren bleiben jedoch noch mehrere Fragen offen. Hierzu gehören Validierung und Risikoadjustierung, die Umsetzung des Qualitätsberichts, Area LevelIndikatoren, die die regionale Versorgung beschreiben, die Etablierung von Indikatoren, die eine eventuelle Unterversorgung im Rahmen von Managed-Care-ähnlichen Strukturen (z. B. bei Integrationsverträgen) erkennen können, und die Einführung von Indikatorensets. Die Organisationen brauchen innovative Führungskonzepte, um mit Qualitätsdaten steuern zu lernen; die Professionen müssen sich insbesondere mit dem Aufbau einer Fehlerkultur beschäftigen. Das große Thema der Qualitätsforschung, dem sie sich im Verbund mit der Versorgungsforschung anzunehmen haben, konzentriert sich auf die Frage, ob Qualitätstransparenz und Qualitätswettbewerb den Patienten tatsächlich erreichen und zu einer Verbesserung der Versorgung führen. 3 Qualitätsberichterstattung in Deutschland heute Rolf Hildebrand Dieser Text befasst sich nur am Rande mit den diversen Ansätzen auf dem Wege zu systematischen Qualitätsverbesserungen. Er konzentriert sich darauf, die wichtigsten Bemühungen um Qualitätstransparenz in Deutschland systematisch zusammenzustellen und auf ihren Nutzen für eine Qualitätsberichterstattung zu prüfen. Dabei wird offensichtlich, dass auf das Thema zwar viel Energie verwendet wird, Qualitätstransparenz aber – von hoffnungsvollen Einzelansätzen abgesehen – noch auf sich warten lässt. Das wichtigste, die (Ergebnis-)Qualität des deutschen Krankenhauses, bleibt bis auf Weiteres im Dunklen. Zusammenfassung 4 Krankenhaus-Report 2004 Veröffentlichung von Qualitätsdaten für Krankenhäuser in den USA Nikolas Matthes und Axel Wiest Der Beitrag bietet einen Überblick über die Veröffentlichung von Leistungsdaten im Gesundheitsbereich der USA mit Schwerpunkt auf Krankenhäusern ab Beginn der 1990er Jahre. Es folgt eine detaillierte Vorstellung aktueller Initiativen von Bundesstaaten, des Centers for Medicare and Medicaid Services, der Joint Commission und anderer Organisationen einschließlich erster Erfahrungen zur Erfassung und Veröffentlichung von patienten- und krankheitsspezifischen Leistungsdaten für Krankenhäuser. Anschließend werden die Rolle unabhängiger „dritter Institutionen“, Datenqualität, Prozess- und Ergebnisindikatoren, Risikoadjustierung, Datendarstellung, die Relevanz von Daten für Entscheidungsprozesse von Verbrauchern/Patienten und „Pay for Performance“ detailliert diskutiert. Die langjährigen Erfahrungen der USA im Bereich der Erhebung und Veröffentlichung von Leistungsdaten für Krankenhäuser ermöglichen es, im Hinblick auf die Entwicklung in Deutschland relevante Erfolgskriterien und Risiken zu definieren. 5 Erfahrungen der Qualitätsberichterstattung von Krankenhäusern in Kanada Adalsteinn Brown, George H. Pink und Francois Champagne In der Diskussion über öffentliche Dienstleistungen wird seitens der Politik immer häufiger gefordert, Leistungserbringer sollten öffentlich Verantwortung für die Art und Qualität ihrer Leistungen übernehmen. In Kanada gibt es auf nationaler Ebene inzwischen mehrere Qualitätssicherungsinitiativen im Gesundheitswesen, auf lokaler und regionaler Ebene ist die Qualitätsberichterstattung jedoch schon viel besser etabliert. Ein Beispiel sind die „Hospital Reports“ aus Ontario, Kanadas größter Provinz, die auf einer Adaption der standardisierten Balanced Scorecard (SBS) für die Krankenhausversorgung basieren. Der Erfolg der Hospital Reports wird vielleicht am besten dadurch illustriert, dass 90 % der Krankenhäuser Ontarios sich beteiligt haben, obwohl die Teilnahme freiwillig und für die Kliniken mit Kosten verbunden ist. Ebenso viele Häuser haben nach eigenen Angaben aufgrund der Ergebnisse der Hospital Reports Veränderungen bei internen Prozessen vorgenommen. Im ersten Jahr nach der Veröffentlichung von Daten auf Krankenhausebene haben zahlreiche Kliniken das Berichtssystem und viele seiner Indikatoren für ihr internes Berichtssystem übernommen. Obwohl sich die Hospital Reports vornehmlich an die Geschäftsführung der Krankenhäuser richtet, wird die Grundidee auch von der Öffentlichkeit unterstützt, die Patienten lassen sich bei der Auswahl eines Krankenhauses jedoch nicht von den Informationen leiten. Dieser Beitrag beschreibt einige grundsätzliche Lehren, die sich aus der Entwicklung der Hospital Reports ziehen lassen. Diese betreffen die sorgfältige Entwicklung und Verbreitung der Reports, die enge Zusammenarbeit mit Interessenvertretern sowie Datenqualität, Risikoadjustierung und Berichterstattungsmethoden. 6 Qualitätsberichterstattung in England seit 1997 Gwyn Bevan In diesem Kapitel werden sechs Initiativen zur Qualitätsberichterstattung von Akutkrankenhäusern vorgestellt, die in England in den letzten vier Jahren eingeführt wurden. Dabei werden zwei Initiativen der Commission for Health Improvement (CHI) näher beschrieben: Zum einem das Bewertungsverfahren im Rahmen des Programms zur Clinical Governance (das sicherzustellen soll, dass die Patienten im National Health Service bestmöglich versorgt werden) und zum anderen die Leistungsbewertungen durch Star Ratings, die auf einer Reihe von Indikatoren und Hauptzielen von Krankenhaus-Report 2004 Zusammenfassung Balanced Scorecards basieren. Dargestellt werden jeweils die Ziele, Methoden, Ergebnisse und Auswirkungen der Verfahren. 7 Überlegungen zur Krankenhausberichterstattung in Europa Ann-Lise Guisset und Jeremy Veillard Dieser Beitrag beschreibt wichtige Trends der öffentlichen Qualitätsdarlegung der Krankenhausversorgung in Europa. Hierbei konzentriert er sich auf die eindrucksvollsten Beispiele und hebt die erfolgreichsten Faktoren hervor. Er stützt sich dabei auf Interviews mit Berichterstattern in Schlüsselpositionen, einen Fragebogen, der an alle 25 Mitgliedstaaten der Europäischen Union gesandt wurde, und die Auswertung von grauer und wissenschaftlicher Literatur. In den meisten Ländern scheinen öffentliche Qualitätsberichte ein Nebenprodukt von größer angelegten Initiativen zur Qualitätsverbesserung und Übernahme von Verantwortung durch Leistungserbringer im Gesundheitswesen zu sein. Die Tendenz geht jedoch dahin, viel mehr Sorgfalt auf die Veröffentlichung von Ergebnissen zu verwenden, damit diese für die Bürger und für zukünftige Patienten aussagekräftig und nützlich sind. Dabei ist wichtig, welche Indikatoren für Krankenhausqualität dargestellt und wie diese für potenzielle Anwender aufbereitet werden. 8 Informationen über die Qualität der gesundheitlichen Versorgung – Erwartungen und Erfahrungen der Patienten Marie-Luise Dierks und Doris Schaeffer Patienten, Versicherte und Bürger erwarten, dass verständliche und leicht erreichbare Informationen über die Leistungsfähigkeit der Einrichtungen des Gesundheitssystems vorgehalten und Informationen über Qualitätsdefizite öffentlich gemacht werden. Entsprechende Angebote stehen allerdings bislang nur rudimentär zur Verfügung. Die aktuell entwickelten Konzepte zur Herstellung von mehr Transparenz im Gesundheitswesen (Qualitätsberichte, vergleichende Krankenhausbewertungen, Erfassung von Patientenurteilen) stellen erste, erfreuliche Schritte dar, sie sind allerdings vor allem von professionellen Akteuren für professionelle Akteure konzipiert und zur Zeit noch wenig nutzerfreundlich. Letzteres zu verbessern heißt, die Quantität der zugänglichen Informationen zu erhöhen, die Nutzer in die Entwicklung und Veröffentlichung der Qualitätsindikatoren einzubeziehen sowie niedrigschwellige Informations- und Beratungsangebote zu etablieren, die allen Interessierten einen leichten Zugang zu Qualitätsdaten ermöglichen und Hilfestellung bei der Interpretation der Qualitätsdaten geben. 9 Qualität, Markenbildung und Krankenhauswahlentscheidung – Implikationen der neuen Qualitätstransparenz für das Krankenhaus-Marketing Fokko Ter Haseborg und Ralf Zastrau Im vorliegenden Beitrag wird untersucht, ob und inwieweit Qualitätstransparenz – bspw. kommuniziert in einem Qualitätsbericht – geeignet ist, Eingang in das vom Krankenhausmanagement zu nutzende Marketing-Instrumentarium zu finden und die Wahrnehmung von Krankenhausmarken durch Patienten (bzw. andere Krankenhaus-Kundengruppen) zu beeinflussen. Hierfür werden zunächst die Erwartungen diskutiert, die insbes. im Rahmen der DRG-Einführung an die marktsteuernde Wirkung von Qualitätstransparenz gestellt werden, der Zusammenhang von Markenbildung und Qualität branchenunabhängig dargestellt sowie Markenbildungs- und Kaufentscheidungsprozesse im Krankenhaus-Markt untersucht. Schließlich werden Hypothesen formuliert, welche Implikationen Qualitätsberichterstattung für Markenbildungsprozesse im Krankenhaus haben und inwieweit sie als Instrument der Markenbildungspolitik Verwendung finden kann. Zusammenfassung 10 Krankenhaus-Report 2004 Qualitätssicherung in einem wettbewerblichen Umfeld Wulf-Dietrich Leber Trotz erheblicher Aufwendungen für Qualitätssicherung bekommt der Versicherte in Deutschland keine Antwort auf die Frage: „In welchem Krankenhaus werde ich am besten behandelt?“ Einem traditionellen Verständnis zufolge ist die Beantwortung dieser Frage gar nicht notwendig, weil Qualität durch entsprechende Instrumentarien überall gesichert wird. Insbesondere durch neue Möglichkeiten des selektiven Kontrahierens zwischen Krankenkassen und Krankenhäusern entwickelt sich derzeit ein dynamischer Qualitätsprozess, der durch Qualitätswettbewerb und Qualitätstransparenz gekennzeichnet ist und über die traditionelle Sicherung eines Mindeststandards hinausgeht. Für eine solche Einkaufssituation entwickeln der AOK-Bundesverband und die Helios GmbH ein Instrumentarium zur Messung der Ergebnisqualität durch Nutzung von Routinedaten. Bei der Darstellung möglicher Kassenstrategien im Wettbewerb wird gezeigt, dass der Qualitätswettbewerb zwar neue Instrumente der Qualitätsmessung hervorbringt und sich die Qualitätstransparenz zudem gegenüber dem Status quo signifikant erhöhen wird, dass aber nicht unbedingt eine umfassende Qualitätstransparenz für die Öffentlichkeit entstehen wird. 11 Integration von Qualitätsdarlegung in die Arzt-Patienten-Beziehung an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung Markus Herrmann und Christoph Heintze Qualitätsinformationen haben drei zentrale Zielgruppen: Leistungserbringer, Krankenkassen sowie Versicherte/Patienten. Aus der Perspektive von Hausärzten und Patienten werden Qualitätsinformationen mit unterschiedlichen Verwendungs- und Nutzungsabsichten wahrgenommen. Informationen zu Leistungszahlen stationärer Leistungserbringer können dazu beitragen, Patienten umfassender über unterschiedliche Behandlungs- und Betreuungsoptionen zu informieren. Aufgrund des zunehmenden Informationsbedarfs vieler Patienten verändern Qualitätsinformationen die ArztPatient-Kommunikation. Festgefügte institutionelle Strukturen und paternalistisch geprägte ArztPatient-Beziehungen erschweren die Einbeziehung von Qualitätsdarlegung. Da es im hausärztlichen Bereich für Entscheidungen an der Schnittstelle zwischen ambulanter und stationärer Versorgung bislang keine ausgewiesenen Qualitätsdarlegungen gibt, fehlen auch empirische Daten über Nutzen und Auswirkung von Qualitätsinformationen. Die Implementierung von Qualitätsinformationen in den ärztlichen Behandlungsalltag bedarf eines integrativen Konzeptes, das sich auf die Bereiche Verarbeitung, Transfer, Bewertung und Kommunikation bezieht. Erst eine patientenzentrierte Arzt-Patient-Beziehung im Sinne des „shared decision-making“ macht es möglich, Qualitätsdarlegung einzubeziehen. 12 Qualitätsberichte nach §137 SGB V – Bewertung und Vorschläge zur Erweiterung Jürgen Lütticke und Henner Schellschmidt Nach dem Willen des Gesetzgebers müssen in Deutschland ab September 2005 Qualitätsberichte von allen Krankenhäusern veröffentlicht werden. Dieser Einstieg in eine krankenhausbezogene Qualitätsberichterstattung ist grundsätzlich zu begrüßen. Doch noch ist die Aussagekraft des vereinbarten Berichtskonzepts sehr beschränkt. Insbesondere die Dimension der Ergebnisqualität bleibt unberührt. In diesem Beitrag werden die Qualitätsberichte nach §137 SGB V kritisch diskutiert und als Ergänzungsvorschlag zwei weitere Berichtskonzeptionen erläutert. Ausgehend vom Forschungsprojekt „Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten“ (QSR) wird dargestellt, wie auf Basis von GKV-Routinedaten sowohl Feedbackberichte für Leistungserbringer Krankenhaus-Report 2004 Zusammenfassung (Klinikberichte) als auch Transparenzberichte für die Öffentlichkeit erstellt werden können. Diese liefern Informationen zu risikoadjustierten, nachstationären Ergebnisindikatoren (z. B. Mortalität, Wiederaufnahmen) sowie bundesweite Vergleichsdaten für ein wirkliches Benchmarking. 13 Gibt es einen Zusammenhang zwischen Menge und Ergebnis bei operativen Routineeingriffen in Deutschland? Günther Heller Dieser Beitrag untersucht für verschiedene Niedrig-Risiko-Operationen, ob auch in Deutschland relevante Zusammenhänge zwischen Leistungsvolumen und Behandlungsergebnis existiert. Dazu wurden bundesweite Abrechungsdaten von vollstationären AOK-Patienten aus den Jahren 1999– 2002 analysiert. Für alle untersuchten Eingriffe (Operation bei Mammakarzinom, Hüft- bzw. Kniegelenks-Total-Endoprothese und Kolon-/Rektumkarzinom) wurden in risikoadjustierten Analysen höhere Krankenhaussterblichkeiten in Kliniken mit geringer Fallzahl beobachtet. Die Mortalitätsunterschiede sind vermutlich nicht ausschließlich durch einen ungünstigeren Fallmix und eine selektive Fehlklassifikation der Erkrankungsschwere zu erklären. Der Vergleich risikoadjustierter und nichtadjustierter Analysen zeigt zudem, dass für die hier untersuchten Tracer die Fallzahl allein eine deutlich geringere Vorhersagekraft für die Mortalität besitzt als ein adjustiertes Modell. Die Identifikation von Kliniken mit guter (oder schlechter) Qualität wird demnach anhand von validierten und risikoadjustierten Indikatoren der Ergebnisqualität mit größerer Treffgenauigkeit möglich sein als allein über die laut Gesetz vorgesehene (Mindest-)Fallzahl. 14 Vergleichende Qualitätsmessung in der medizinischen Rehabilitation Jens R. Thalau In diesem Artikel wird das Verfahren zur externen Qualitätssicherung in der medizinischen Rehabilitation („QS-Reha“-Verfahren) der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) vorgestellt, das die Spitzenverbände der Krankenkassen unter wissenschaftlicher Begleitung seit dem Jahr 2000 entwickelt haben und einsetzen. Es beinhaltet die umfassende und detaillierte Qualitätsmessung auf den Ebenen der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität sowie der Patientenzufriedenheit („Qualitätsprofil“). Das Instrumentarium wurde unter Beteiligung von Experten aus Wissenschaft und Praxis entwickelt und umfasst die Durchführung systematischer, risikoadjustierter Klinikvergleiche. 15 Steuerung der Krankenhausversorgung über Bedarfs- und Qualitätskriterien – ein Fallbeispiel Hermann Schulte-Sasse, Frank Schieritz und Gisela Unger Mit Einführung der DRG-Finanzierung wird die Verringerung staatlicher Planfestlegungen als zukunftsweisend angesehen. Die Beschränkung der Krankenhausplanung auf eine Rahmenplanung muss jedoch gewährleisten, dass die Länder ihren Auftrag zur Sicherstellung der Krankenhausversorgung erfüllen können. Innerhalb einer Rahmenplanung soll die Krankenhausversorgung über transparente Bedarfs- und Qualitätskriterien gesteuert werden. Beispielhaft wird anhand der kardiologischen Krankenhausversorgung in Berlin gezeigt, wie Steuerungswirkungen für eine qualitätsgesicherte und wirtschaftliche Versorgung erreicht werden können. 16 Krankenhauspolitische Chronik Andreas Lehr Zusammenfassung 17 Krankenhaus-Report 2004 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2002 Christiane Rolland und Sebastian Rosenow In dem Beitrag werden Ergebnisse der Grund- und Kostendaten der Krankenhausstatistik für das Berichtsjahr 2002 vorgestellt. Seit 1991 werden jährlich Daten über die Struktur- und Kostenentwicklung der Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen erhoben. Die Einrichtungen sind nach der Krankenhausstatistik-Verordnung auskunftspflichtig. Wichtige Eckzahlen werden dargestellt. Mit Wirkung ab dem Berichtsjahr 2002 wurde die Krankenhausstatistik-Verordnung novelliert, um die Statistik und ihre Merkmale an die veränderten Gegebenheiten in der stationären Versorgung anzupassen. Diese Änderungen werden ausführlich beschrieben, erste Ergebnisse werden veröffentlicht. 18 Diagnosedaten der Krankenhauspatientinnen und -patienten 2002 Christiane Rolland und Sebastian Rosenow Der Beitrag stellt die Ergebnisse der Krankenhausdiagnosestatistik 2002 vor. Diese jährlich von der amtlichen Statistik seit 1993 durchgeführte Totalerhebung mit Auskunftspflicht gibt einen Überblick über die vollstationäre Krankenhausbehandlung in deutschen Krankenhäusern. Neben einer differenzierten Darstellung der Hauptdiagnose der 16,6 Millionen Patientinnen und Patienten im Jahr 2002 stellen die Ergebnisse nach Fachabteilung, Verweildauer und Bundesländern weitere Schwerpunkte dieses Beitrags dar. Aufgrund der steigenden Bevölkerungsanteile hoher Altersgruppen in Deutschland stellt die Präsentation altersstandardisierter Raten, bei denen die Ergebnisse um demographische Effekte bereinigt werden, ein zentrales Element dieses Beitrags dar. 19 Die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen bei gesundheitlicher Beeinträchtigung geht zurück - Daten des Mikrozensus 1995 – 2003 Evelyn Laue Informationen zum allgemeinen Gesundheitszustand der Bevölkerung sowie zu gesundheitsrelevantem Verhalten liefert der Mikrozensus. Im Rahmen dieser jährlichen Haushaltsbefragung werden in mehrjährigen Abständen auch Fragen zum Gesundheitszustand gestellt. Aufgrund der gleichzeitig erhobenen sozio-ökonomischen Merkmale bieten sich vielfältige Auswertungsmöglichkeiten. Die aktuellen Ergebnisse der Befragung im Mai 2003 liefern Aussagen zu Krankheit und Unfallverletzung bezogen auf Alter, Geschlecht, Familienstand und Erwerbstätigkeit. Besonderes Interesse findet der Vergleich ausgewählter Ergebnisse aus dem Mikrozensus 1995, 1999 und 2003 bezüglich der Entwicklung der sozialen Struktur von Krankheit im zeitlichen Verlauf sowie der Veränderungen bei der Inanspruchnahme von ambulanter und stationärer Behandlung. 20 Krankenhaus-Directory – DRG-Krankenhäuser 2003 und 2004 KrankenhausReport 2005 Schwerpunkt: Wege zur Integration Herausgegeben von Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra und Henner Schellschmidt Editorial Board Brenner, Gerhard Firnkorn, Hans-Jürgen Hoberg, Rolf Hoppe, Jörg-Dietrich König, Hans-Helmut Lauterbach, Karl W Monka, Michael Neubauer, Günter Paffrath, Dieter Strehl, Rüdiger Wiest, Axel Wille, Eberhard Knieps, Franz Klauber, Jürgen Krauss, Christian Kuß, Oliver Lehr, Andreas Neubauer, Günter Oberender, Peter Robra, Bernt-Peter Rolland, Sebastian Roth, Andrea Rüschmann, Hans-Heinrich Schellschmidt, Henner Schmidt, Stephan Schönfisch, Katrin Schräder Wilhelm F. Schulte Sanda Schulze Sabine Schürt, Alexander Spangenberg, Martin Swart, Enno Visarius, Jutta Zich, Karsten Mit Beiträgen von Amelung, Volker Eric Flasbarth, Roland Francke, Robert Friedrich, Jörg Günster, Christian Hacker, Jan Heller, Günther Jacobs, Klaus Janus, Katharina Jasper, Marc Jendges, Thomas Kania, Helga Mit 71 Abbildungen und 65 Tabellen Schattauer GmbH Krankenhaus-Report 2005 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2005 Schwerpunktthema: Wege zur Integration Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra und Henner Schellschmidt Inhaltsverzeichnis TEIL I Schwerpunktthema: Wege zur Integration Kapitel 1 Wege zur Integration – Die deutsche Integrationsdebatte und ihre neuen Perspektiven Editorial Henner Schellschmidt, Jürgen Klauber und Bernt-Peter Robra Kapitel 2 Modelle der integrierten Versorgung im Spannungsfeld zwischen Management und Politik Volker Eric Amelung und Katharina Janus 2.1 Einleitung 2.2 Modelle und Konzepte der integrierten Versorgung 2.3 Integrationsansätze im Lichte unterschiedlicher Perspektiven 2.4 „Baustellen“ der integrierten Versorgung in Deutschland 2.5 Fazit 2.6 Literatur Seite 1 Inhaltsverzeichnis Kapitel 3 Krankenhaus-Report 2005 Perspektiven der Integrierten Versorgung in Deutschland – Der Ordnungsrahmen der GKV und die Aufgabe der Integration aus Sicht der Politik Franz Knieps 3.1 3.1.1 3.1.2 3.1.3 3.1.4 3.1.5 3.1.6 3.1.7 Die Integrationsversorgung als Paradigma einer flexiblen Versorgungssteuerung Der Rückbau der Regulierung Die Überwindung der Vetomacht der Kassenärztlichen Vereinigungen Vom Kontrahierungszwang zur Vertragsfreiheit Neue Vertragspartner als Hechte im Karpfenteich der Kollektivverträge Von normativen Detailregelungen zur individuellen Gestaltungsfreiheit Die Anschubhilfe – Starthilfe oder Bremse für die Integration Reformbedarf nach der Reform? 3.2 Die Wirkungen des neuen Ordnungsrahmens auf die Akteure 3.3 Die Fortentwicklung des Versorgungssystems zwischen individuellen Präferenzen und kollektiven Gewährleistungen 3.4 Fazit: Integration als Chance zur Kompetenzentwicklung und Identitätsstiftung Kapitel 4 Versorgungssteuerung über Vergütungsanreize: Braucht integrierte Versorgung integrierte Vergütung? Günter Neubauer 4.1 Einleitung 4.2 Situationsanalyse der integrierten Versorgung und der komplementären Vergütungsvereinbarungen in Deutschland 4.3 4.3.1 4.3.2 Spezialisierung und sektorale Budgetierung als Treiberfaktoren der Integrierten Versorgung Spezialisierung und Arbeitsteilung als Treiberfaktor Sektorale Budgetierung als systemspezifische Ursache 4.4 4.4.1 4.4.2 4.4.3 4.4.4 4.4.5 4.4.6 Formen der integrierten Vergütung Die Koordinationspauschale Komplexpauschalen als weiterführender Ansatz Episodenpauschale Pauschale für eingeschriebene Versicherte Kombinierte Budgets Pauschalvergütung an einen Generalunternehmer 4.5 4.5.1 4.5.2 Anpassungsbedarf der sektoralen Vergütungssysteme Vom sektoralen Leistungserbringer-Budget zum globalen Kassenbudget Anpassung der Vergütungssysteme 4.6 Ausblick: Integrierte Versorgung und Wettbewerb 4.7 Literatur Seite 2 Krankenhaus-Report 2005 Kapitel 5 Inhaltsverzeichnis Das Krankenhaus als Motor für Integration in der medizinischen Versorgung Wilhelm F. Schräder, Karsten Zich 5.1 Integrierte Versorgung: Arbeitsteilung und Integration 5.2 Exkurs: Einzelverträge 5.3 5.3.1 5.3.2 Voraussetzungen für die Organisation der Integration Einheit der Integration von Behandlungsprozess, betrieblicher Organisation und Vergütung Investitionsfähigkeit und -bereitschaft 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 Das Krankenhaus als Integrationsspezialist Potenzial der Krankenhäuser Krankenhauszentrierte Integrationsprojekte Einschätzung der Realentwicklung Voraussetzungen anderer Leistungserbringer 5.5 5.5.1 5.5.2 Integrierte Vollversorgung Umfassender Versorgungsauftrag Gesundheitsunternehmen als Vertragspartner 5.6 Literatur Kapitel 6 Integrierte Versorgung als Option in der räumlichen Versorgung Thomas Jendges, Peter Oberender, Marc Jasper und Jan Hacker 6.1 Einleitung 6.2 Das Konzept der integrierten regionalen Gesundheitsversorgung 6.3 6.3.1 6.3.2 Anwendbarkeit der integrierten regionalen Gesundheitsversorgung bei unterschiedlicher Versorgungslage Perspektive für unterversorgte Regionen Begrenzte Übertragbarkeit des Konzeptes auf Ballungsräume 6.4 Modellprojekt Südlicher Landkreis Dahme-Spreewald 6.5 Ausblick 6.6 Literatur Seite 3 Inhaltsverzeichnis Kapitel 7 Krankenhaus-Report 2005 Managed Care und Integrierte Versorgung in den USA – Erfahrungen und Lehren für die Diskussion in Deutschland Klaus Jacobs und Sabine Schulze 7.1 Einleitung: Die Diskussion in Deutschland und der Blick auf die USA 7.2 7.2.1 7.2.2 7.2.3 Zur Entwicklung von Managed Care und integrierter Versorgung in den USA Die Ausbreitung von Managed Care Der Backlash Evaluationsergebnisse zu Managed Care 7.3 7.3.1 7.3.2 Erklärungsansätze für die Entwicklungen in den USA Der Versorgungsmarkt: Wettbewerb der Leistungsanbieter Der Versicherungsmarkt: Eingeschränkter Wettbewerb der Versicherer durch die besondere Rolle der Arbeitgeber 7.4 Fazit und Ausblick: Welche Lehren können aus den Entwicklungen in den USA für die weitere Reformdiskussion in Deutschland gezogen werden? 7.5 Literatur TEIL II Zur Diskussion Kapitel 8 Integrative Versorgungsplanung Hans-Heinrich Rüschmann, Andrea Roth, Christian Krauss 8.1 8.1.1 8.1.2 8.1.3 Konzept einer integrativen Versorgungsplanung Defizite klassischer Krankenhausplanung Begründung für eine integrative Versorgungsplanung Umsetzung einer integrativen Versorgungsplanung im Kanton Bern/Schweiz 8.2 8.2.1 8.2.2 8.2.3 8.2.4 8.2.5 8.2.6 Methodik für eine integrative Versorgungsplanung Datenbasis und Datenmanagement Intersektorale Patientenkarrieren Benchmarking Szenario-Analyse für Versorgungsstrukturen Faktoren für Morbidität und Vorhaltung Kosten zukünftiger Gesundheitsversorgung 8.3 Prognoseergebnisse für den zukünftigen Leistungsbedarf am Beispiel des Kantons Bern 8.4 8.4.1 8.4.2 8.4.3 Interaktionen mit dem Kanton Bern zur integrativen Versorgungsplanung Struktur- und Standortentscheidungen im Kanton Bern Mindestmengendiskussion Verantwortung für Schlaganfall-Patientenkarrieren im Kanton Bern Seite 4 Krankenhaus-Report 2005 Inhaltsverzeichnis Fortsetzung Kapitel 8 Integrative Versorgungsplanung 8.4.4 8.4.5 Einbindung des Rettungsdienstes in die leistungsorientierte Versorgungsplanung des Kantons Bern Einführung AP-DRG im Kanton Bern 8.5 Fazit mit Diskussion 8.6 Gutachten der GSbG zum Thema Kapitel 9 Gleiche Erwartungen, unterschiedliche Dispositionen – niedergelassene Ärzte und Krankenhausärzte im Spiegel systematischer Fallvignetten Bernt-Peter Robra, Helga Kania, Oliver Kuß, Katrin Schönfisch und Enno Swart 9.1 Einführung 9.2 Material und Methoden 9.3 Ergebnis 9.4 Diskussion 9.5 Literatur Anhang 1 Anhang 2 Kapitel 10 Rechtliche Aspekte der Qualitätstransparenz im akutstationären Bereich – Möglichkeiten zur Schaffung von Instrumenten für mehr Informationen und Wissen Roland Flasbarth und Robert Francke 10.1 Einleitung 10.2 Von der Information zur Qualitätstransparenz 10.3 Systemfunktion der Qualitätstransparenz in der akutstationären Versorgung aus der juristischen Perspektive 10.4 Status quo der Qualitätstransparenz 10.5 10.5.1 10.5.2 10.5.3 Eingriff in die Berufsausübungsfreiheit durch QSR-Transparenzberichte? Verfassungsrechtliche Bedeutung der mittelbaren Grundrechtsbeeinträchtigung Die Glykol-Entscheidung Folgen für die Beurteilung von Qualitätstransparenzinstrumenten Seite 5 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2005 Fortsetzung Kapitel 10 Rechtliche Aspekte der Qualitätstransparenz im akutstationären Bereich – Möglichkeiten zur Schaffung von Instrumenten für mehr Informationen und Wissen 10.6 10.6.1 10.6.2 10.6.2.1 10.6.2.2 Einflüsse des Wettbewerbsrechts UWG trotz § 69 SGB V? Inhaltliche Anforderungen des UWG im Bereich vergleichender Werbung Objektiv, wesentlich, relevant und typisch Nachprüfbar 10.7 10.7.1 10.7.2 10.7.2.1 10.7.2.2 10.7.2.3 Datenschutzrecht Ausschluss des Personenbezugs Datenverfahren am Beispiel des QSR-Projektes Selektion Auswertung Weitergabe an Leistungserbringer und Öffentlichkeit 10.8 Nutzung durch das Krankenhaus - UWG 10.9 Zusammenfassung 10.10 Literatur Kapitel 11 Determinanten der Casemixentwicklung in Deutschland während der Einführung von DRGs (2002 bis 2004) Jörg Friedrich und Christian Günster 11.1 Einleitung 11.2 11.2.1 11.2.2 11.2.2.1 11.2.2.2 11.2.2.3 11.2.2.4 11.2.2.5 Methodik Ausgewählte Determinanten der Casemixentwicklung Komponenten der Casemixveränderung – Das Konzept der Komponentenzerlegung Differenzierung von Mengen- und Strukturkomponente Die effektive Bewertungsrelation einer DRG Strukturkomponenten in der Gliederung des G-DRG-Katalogs Zusammenfassende Darstellung der Komponenten Warenkorbveränderungen 11.3 Datengrundlage 11.4 11.4.1 11.4.2 11.4.3 11.4.3.1 11.4.3.2 Ergebnisse und Diskussion Casemix Fallzahl Casemix-Index Kodierung von Nebendiagnosen OPS-Kodierung Seite 6 Krankenhaus-Report 2005 Inhaltsverzeichnis Fortsetzung Kapitel 11 Determinanten der Casemixentwicklung in Deutschland während der Einführung von DRGs (2002 bis 2004) 11.4.3.3 11.4.3.4 11.4.3.5 11.4.3.6 11.4.3.7 11.4.3.8 11.4.4 11.4.4.1 11.4.4.2 11.4.4.3 11.4.4.4 11.4.5 Beatmungsstunden Aufnahmegewicht Alter Verweildauer und Verlegung Zeitpunkt des Umstiegs auf DRG-Abrechnung Weitere Einflussfaktoren Ergebnisse der Komponentenzerlegung Fallzahlrückgang nach MDCs Basisfallgruppen und Intra-ADRG-Index Partitionen und Intra-/Inter-Partitionen-Index MDCs und Inter-MDC-Index Strukturveränderung: Nominell oder reell? 11.5 Fazit 11.6 Literatur Anhang Aufbereitung von Fällen mit Abrechnung nach BPflV bzw. aus den Jahren 2002 und 2003 - Anwendung der Fallzusammenführungsregeln nach KFPV 2004 - Gesunde Neugeborene bei Abrechnung nach BPflV - Strahlen- und Chemotherapiefälle aus 2002 und 2003 - Beatmungsfälle Kapitel 12 Die Krankenhausversorgung in Deutschland unter Raumordnungsaspekten – Status quo und Szenarien Martin Spangenberg und Alexander Schürt 12.1 Einführung 12.2 Untersuchungsmethode 12.3 Status quo der Krankenhausversorgung 12.4 Szenarien zunehmender Konzentrationsprozesse 12.5 Schlussfolgerungen und Handlungsansätze 12.6 Zusammenfassung 12.7 Literatur Seite 7 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2005 TEIL III Krankenhauspolitische Chronik Kapitel 13 Krankenhauspolitische Chronik: 2004 (August) – 2005 (Juli) Jutta Visarius und Andreas Lehr TEIL IV Daten und Analysen Kapitel 14 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2003 Sebastian Rolland 14.1 Vorbemerkung 14.2 Kennzahlen der Krankenhäuser 14.3 14.3.1 14.3.2 14.3.3 Die Ressourcen der Krankenhäuser Sachliche Ausstattung Angebot nach Fachabteilungen Personal der Krankenhäuser 14.4 14.4.1 14.4.2 14.4.3 Die Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen Vollstationäre Behandlungen Teil-, vor- und nachstationäre Behandlungen Ambulante Operationen 14.5 Die Kosten der Krankenhäuser Kapitel 15 Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 2003 Sandra Schulte 15.1 Vorbemerkung 15.2 Kennzahlen der Krankenhauspatienten 15.3 15.3.1 15.3.2 15.3.3 Strukturdaten der Krankenhauspatienten Alters- und Geschlechtsstruktur der Patienten Verweildauer der Patienten Regionale Verteilung der Patienten 15.4 15.4.1 15.4.2 Struktur der Hauptdiagnosen der Krankenhauspatienten Diagnosen der Patienten Alters- und Geschlechtsstruktur der Patienten bei bestimmten Diagnosen Seite 8 Krankenhaus-Report 2005 Inhaltsverzeichnis Fortsetzung Kapitel 15 Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 2003 15.4.3 15.4.4 15.4.5 Verweildauer bei bestimmten Diagnosen Aufenthalt der Patienten in den Fachabteilungen Regionale Verteilung der Diagnosen 15.5 Entwicklung ausgewählter Diagnosen 2001 bis 2003 15.6 Ausblick Kapitel 16 Wodurch ist die Veränderung der geburtshilflichen Diagnosehäufigkeiten in der Krankenhausdiagnosestatistik zu erklären? Günther Heller und Stephan Schmidt Kapitel 17 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 2003 Sebastian Rolland 17.1 Vorbemerkung 17.2 Kennzahlen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 17.3 17.3.1 17.3.2 17.3.3 Das Angebot von Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Sachliche Ausstattung Angebot nach Fachabteilungen Personal der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 17.4 Die Inanspruchnahme von Leistungen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Vollstationäre Behandlungen (Grunddaten) Diagnosedaten der Patienten in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten 17.4.1 17.4.2 TEIL V Krankenhaus-Directory Kapitel 18 Krankenhaus-Directory – DRG-Krankenhäuser in 2004 Seite 9 Krankenhaus-Report 2005 Zusammenfassung Zusammenfassung Krankenhaus-Report 2005 – Wege zur Integration 1 Wege zur Integration – Die deutsche Integrationsdebatte und ihre neuen Perspektiven (Editorial) Henner Schellschmidt, Jürgen Klauber und Bernt-Peter Robra In immer neuen Anläufen versuchen Gesetzgeber, Krankenkassen und einzelne Leistungserbringer, die Grenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung sowie innerhalb der Sektoren aufzubrechen und zu einer verbesserten Re-Integration im Dienste der Patienten zu gelangen. Neue Hoffnungen knüpfen sich an die im Jahr 2004 mit dem GMG verabschiedeten §§ 140a-d SGB V, die mit weitgehender Vertragsfreiheit und einem definierten Budgetvolumen die integrierte Versorgung voranbringen sollen. Medizinische Versorgungszentren, neue Netzideen im ambulanten Bereich, Komplexpauschalen zur integrierten Vergütung von Krankenhaus und Reha lauten einige der Stichworte in der Diskussion. Mit seinem Schwerpunkt "Wege zur Integration" behandelt der Krankenhaus-Report 2005 Perspektiven und Schwierigkeiten der Integration im Gesundheitswesen. 2 Modelle der integrierten Versorgung im Spannungsfeld zwischen Management und Politik Volker Eric Amelung und Katharina Janus Nachdem der Gesetzgeber im Rahmen des Gesundheitsmodernisierungsgesetzes erhebliche finanzielle Anreize gesetzt hat und gleichzeitig eine Abkehr von kollektiv orientierten Verträgen ermöglicht hat, ist die integrierte Versorgung in Deutschland im zweiten Anlauf in Fahrt gekommen. Grundsätzlich lässt sich differenzieren zwischen Produktintegration und Institutionenintegration. Zur Produktintegration gehören sowohl Ansätze des Disease Managements als auch sektor- und/oder disziplinenübergreifende Komplexpauschalen. Institutionenintegration umfasst horizontale und vertikale Integration. Beide Integrationsformen können in unterschiedlichen institutionellen Arrangements organisiert werden. 3 Perspektiven der Integrierten Versorgung in Deutschland – Der Ordnungsrahmen der GKV und die Aufgabe der Integration aus Sicht der Politik Franz Knieps Durch die Gesundheitsreform 2000 hat der Gesetzgeber mit der integrierten Versorgung neben die kollektivvertraglich gestaltete Regelversorgung eine weitere Versorgungsform gestellt, die die historische Trennung unterschiedlicher Versorgungsbereiche überwinden soll. Der gute Wille blieb jedoch weitgehend folgenlos, da die Finanzierung neuer Versorgungsformen bürokratisch geregelt war und die Akteure nicht daran dachten, Finanzmittel für neue Versorgungsformen zur Verfügung zu stellen. Der Gesetzgeber sah sich deshalb erneut genötigt, den rechtlichen Rahmen für die integrierte Versorgung umzugestalten und zusätzliche ökonomische Anreize zu setzen. Dabei ist es zu eng, lediglich die mit dem GKV-Modernisierungsgesetz neu gefassten Vorschriften der §§ 140 a bis 140 d SGB V zu betrachten. Der Blick muss auf alle neuen Versorgungsformen ausgeweitet –1– Zusammenfassung Krankenhaus-Report 2005 und Änderungen im Vertragarztrecht, Krankenhausrecht und Kassenorganisationsrecht müssen in eine Gesamtbetrachtung einbezogen werden. 4 Versorgungssteuerung über Vergütungsanreize: Braucht integrierte Versorgung integrierte Vergütung? Günter Neubauer Das wohl entscheidende Hindernis für eine verbreitetere integrierte Versorgung liegt in der sektorspezifischen Vergütung. Da aber kein Sektor gerne Budgetmittel abgeben will, erfolgt keine systemoptimale, sondern lediglich eine sektoroptimale Leistungserstellung. Will man die sektorale Budgetierung als Integrationshindernis abbauen, so sollte den einzelnen Krankenkassen die Möglichkeit gegeben werden, globale Kassenbudgets zu bilden, innerhalb derer die Vergütung für Versorgungsketten integriert werden kann. Es bleibt das technische Problem, welche Formen der integrierten Vergütung am geeignetsten sind. Zur Auswahl stehen Koordinationspauschalen, Komplex- und Episodenpauschalen, Pauschalen für eingeschriebene Versicherte, kombinierte Budgets und Pauschalen für einen Generalunternehmer. Ein zusätzliches Hindernis für die Einführung integrierter Versorgungsformen ist, dass die Vergütungssysteme der einzelnen Sektoren sich grundlegend voneinander unterscheiden. 5 Das Krankenhaus als Motor für Integration in der medizinischen Versorgung Wilhelm F. Schräder und Karsten Zich Das Krankenhaus als Betrieb hat hervorragende Voraussetzungen dafür, den Prozess der Integration in der medizinischen Versorgung in Deutschland voranzutreiben. Eine zentrale Voraussetzung, um die Ziele der Integration zu erreichen, ist allerdings die synchrone Integration von Behandlung, betrieblicher Organisation und Vergütung. Diese Einheit kann nur ein Unternehmen erreichen, das die verschiedenen zu integrierenden Versorgungsbereiche in seiner Direktionshoheit umschließt. Dieses Unternehmen ist allerdings etwas anderes als ein Krankenhaus: ein "Gesundheitsunternehmen". Es verfolgt nicht die gleichen ökonomischen Interessen wie ein Krankenhaus. 6 Integrierte Versorgung als Option in der räumlichen Versorgung Thomas Jendges, Peter Oberender, Marc Jasper und Jan Hacker Besonders in strukturschwachen Teilen der neuen Bundesländer droht massive ärztliche Unterversorgung. Durch die Nutzung neuer Versorgungsformen des GMG im Sozialgesetzbuch V (Integrierte Versorgung, Medizinische Versorgungszentren) können Strukturen etabliert werden, die bei der Behebung dieses Defizits helfen. Ein konkretes Modell in Brandenburg sowie ein überregionales Modell des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen werden als Optionen gegenübergestellt. Beiden ist gemeinsam, dass hier nicht mehr nur einzelne Indikationen, sondern die weitgehende Vollversorgung der Bevölkerung einer Region im Mittelpunkt der Konzepte steht. –2– Krankenhaus-Report 2005 7 Zusammenfassung Managed Care und integrierte Versorgung in den USA – Erfahrungen und Lehren für die Diskussion in Deutschland Klaus Jacobs und Sabine Schulze Ziel dieses Beitrags ist die Darstellung der Entwicklungen von Managed Care und Ansätzen integrierter Versorgung in den USA sowie eine Analyse dieser Entwicklungen vor dem Hintergrund des US-amerikanischen Systemkontexts. Zum einen soll damit ein besseres Verständnis – vor allem der unterschiedlichen Dimensionen – von Managed Care und integrierter Versorgung an sich erreicht werden. Zum anderen sollen (mögliche) Kausalitäten zwischen US-Ergebnissen und Besonderheiten des US-Systems deutlich werden, sodass auf dieser Grundlage Rückschlüsse für die deutsche Diskussion über Managed Care – respektive „Wettbewerb“ und „Integration“ – gezogen werden können. Das methodische Vorgehen stützt sich dabei auf eine Review der aktuelleren US-amerikanischen und deutschen Literatur über Managed Care. 8 Integrative Versorgungsplanung Hans-Heinrich Rüschmann, Andrea Roth und Christian Krauss Die integrative Versorgungsplanung ist eine Weiterentwicklung der bisherigen Krankenhausplanungen in vier Bereichen: (1) Leistungsorientierung: Der zukünftige Leistungsbedarf wird über DRG-bezogene Fallzahlen bestimmt und ist damit kompatibel mit der leistungsorientierten DRGFinanzierung. (2) Integrierte Patientenkarrieren: Patientenkarrieren zeigen den Weg durch das System der Krankenhäuser und auch der vor und nach einem Krankenhausaufenthalt erfolgten Behandlungen. Kooperations- und Strukturdefizite der Versorgung können so aufgedeckt werden. (3) Ausgaben/Kosten: Die zu erwartenden Ausgaben/Kosten der zukünftigen Krankenhausversorgung sowie der zugehörigen Investitionskosten können kalkuliert werden – die finanzielle Umsetzbarkeit der Planung ist zu prüfen. (4) Interaktion: Die Analysen zur integrativen Versorgungsplanung können nur gemeinsam mit dem Auftraggeber durchgeführt werden. Politische Entscheidungen aufgrund zukünftiger Bedarfzahlen (Prognose) können in ihren Auswirkungen für alle Beteiligten simuliert werden. Über einen Gutachtenauftrag im Kanton Bern/Schweiz können wesentliche Aspekte einer integrativen Versorgungsplanung umgesetzt werden. Methodik, Prognose- und Simulationsergebnisse können einen Beitrag zur Neuorientierung der Krankenhausplanung in Deutschland leisten. 9 Gleiche Erwartungen, unterschiedliche Dispositionen – niedergelassene Ärzte und Krankenhausärzte im Spiegel systematischer Fallvignetten Bernt-Peter Robra, Helga Kania, Oliver Kuß, Katrin Schönfisch und Enno Swart Niedergelassene Ärzte und Krankenhausärzte sollten über die Notwendigkeit von Krankenhausaufenthalten keine stark unterschiedlichen Ansichten haben. Mit dem Ziel, Determinanten ärztlicher Einweisungs- bzw. Aufnahmeentscheidungen an der ambulantstationären Schnittstelle genauer zu beschreiben, wurden typisierte Fallbeschreibungen (Vignetten) für zwei exemplarische Versorgungsprobleme entwickelt: Oberbauch- und UnterbauchBeschwerden. Die Einweisungsdringlichkeiten wurden mit Hilfe von klinischen Scores und Leitlinien abgestuft. Eine regionale Stichprobe niedergelassener Ärzte und Krankenhausärzte wurde schriftlich gebeten, je zehn Oberbauch- und Unterbauch-Vignetten zu beurteilen. Der Rücklauf lag bei 27,1 %; 7.069 Oberbauch- und 7.026 Unterbauch-Vignetten waren auswertbar. –3– Zusammenfassung Krankenhaus-Report 2005 Niedergelassene Ärzte und Krankenhausärzte schätzten Krankheitswahrscheinlichkeiten, die in hohem Maße übereinstimmten. Wachsende erwartete Krankheitswahrscheinlichkeiten gingen mit höheren Einweisungs- bzw. Aufnahmeraten ins Krankenhaus einher. Das Muster der Merkmale, die als entscheidungserheblich angegeben wurden, war in beiden Arztgruppen ähnlich. Die Häufigkeit veranlasster Krankenhausaufenthalte reproduzierte die vorgegebenen Vignettenstufen. Allerdings war die Wahrscheinlichkeit, einen Krankenhausaufenthalt zu veranlassen, bei den Krankenhausärzten ceteris paribus deutlich höher als bei den niedergelassenen Ärzten. Fallvignetten sind eine praktikable Sonde, um Versorgungsentscheidungen experimentell zu untersuchen. § 39 SGB V ordnet den Krankenhausärzten die letzte Entscheidung für die Notwendigkeit eines Krankenhausaufenthalts zu. Da Krankenhausaufenthalte im ambulanten Sektor zurückhaltender veranlasst werden als im stationären, lässt diese Regelung kaum steuernde Wirksamkeit im Hinblick auf primäre Fehlbelegung erwarten. 10 Rechtliche Aspekte der Qualitätstransparenz im stationären Bereich – Möglichkeiten zur Schaffung von Instrumenten für mehr Informationen und Wissen Roland Flasbarth und Robert Francke Das „gläserne Krankenhaus“ ist der Traum der Krankenkassen, die sich fundierte Entscheidungen bei der Auswahl ihrer Vertragspartner erhoffen – und der Albtraum einiger Krankenhausträger, die öffentliche Diskussionen über ihre qualitative Leistungsfähigkeit befürchten. Der Beitrag stellt die rechtlichen Positionen der Beteiligten dar. Es wird die Frage untersucht, ob und unter welchen Voraussetzungen Qualitätstransparenz außerhalb der aktuell normierten Instrumente etwa durch die Kassen selbst geschaffen werden kann. Die rechtlichen Möglichkeiten, die Krankenhäuserträger ausschöpfen können, wenn sie von Kassen erstellte Qualitätsvergleiche als MarketingInstrument nutzen wollen, werden dargestellt. 11 Determinanten der Casemixentwicklung in Deutschland während der Einführung von DRGs (2002 bis 2004) Jörg Friedrich und Christian Günster Mit der DRG-Vergütungsreform in Deutschland ist die Zielsetzung verbunden, die Leistungs- und Kostentransparenz der stationären Versorgung deutlich zu verbessern. Die im Gesetz formulierte Verpflichtung zur Evaluation der DRG-Einführung wurde bislang noch nicht eingelöst. In diesem Beitrag wird das stationäre Leistungsgeschehen für AOK-Versicherte vor und während der DRGEinführung 2002 bis 2004 analysiert. Auf Basis von ca. 16,8 Millionen Fälle werden die Effekte relevanter Einflussfaktoren auf zentrale Kenngrößen wie Fallzahl, DRG-Leistungsvolumen (Casemix) und gemittelter Fallschwere (Casemix-Index) herausgestellt. Die Analyse basiert zum einen auf der Zeitreihenbetrachtung ausgewählter Einflussfaktoren unter besonderer Würdigung der Kodierung. Zum anderen erfolgt eine Strukturanalyse durch die Anwendung der für den Arzneimittelmarkt etablierten Methode der Komponentenzerlegung, die hier erstmals unter Verwendung der DRG-Systematik für den stationären Leistungssektor eingesetzt wurde. Die Komponentenzerlegung entspricht dem Konzept der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (Indexanalyse) und untergliedert durch Bildung einzelner Indexwerte die Casemixveränderung in Teileffekte. Im Ergebnis liegen mit diesem Beitrag erstmals weitergehende, auf breiter Datengrundlage stehende Erkenntnisse zur Entwicklung des Casemix und seiner Determinanten in Deutschland unter DRGs vor. –4– Krankenhaus-Report 2005 12 Zusammenfassung Die Krankenhausversorgung in Deutschland unter Raumordnungsaspekten – Status quo und Szenarien Martin Spangenberg und Alexander Schürt Der Beitrag befasst sich mit raumordnerischen Aspekten der stationären medizinischen Versorgung als wichtigen Bereich der Daseinsvorsorge. Im Mittelpunkt stehen Ergebniskarten von Erreichbarkeitsanalysen, die regionale Unterschiede in der Krankenhausversorgung sowie mögliche Auswirkungen von räumlichen Konzentrationsprozessen in der deutschen Krankenhauslandschaft modellhaft untersuchen. Die vorgestellten Analysen sind auf die regionale Bedeutung von Krankenhausstandorten und die Bereitstellung von Sicherstellungszuschlägen im Zusammenhang mit der Einführung der DRG-Fallpauschalen ausgerichtet. Aus raumordnerischer Sicht nimmt die Ebene der Mittelzentren innerhalb des Zentrale-Orte-Konzepts für die wohnortnahe Versorgung mit Krankenhäusern der Grundversorgung eine Schlüsselrolle ein. 13 Krankenhauspolitische Chronik: 2004 (August) bis 2005 (Juli) Jutta Visarius und Andreas Lehr Die krankenhauspolitische Chronik wird bis zum Juli 2005 weitergeführt. Auf der CD-ROM setzt die Chronik im Jahr 2000 ein. Zu den Ereignissen ab dem Jahr 2004 stehen Dokumente zum Herunterladen zur Verfügung. 14 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2003 Sebastian Rolland Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse der Krankenhausstatistik für das Berichtsjahr 2003 zusammen. Die Krankenhausstatistik ist eine jährliche Vollerhebung, die seit 1991 bundeseinheitlich durchgeführt wird. Befragt werden Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, die im Rahmen dieser Erhebung auskunftspflichtig sind. Dargestellt werden die Ergebnisse zu den Grunddaten (z. B. Betten, Fachabteilungen, Personal) und den Kostendaten (Sach- und Personalkosten) der Krankenhäuser. Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen werden erstmals in einem eigenen Kapitel betrachtet (siehe Kapitel 15). 15 Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 2003 Sandra Schulte Die Diagnosen der Krankenhauspatienten bilden das gesamte vollstationäre Geschehen in den deutschen Krankenhäusern ab. Dieser Beitrag beschreibt die Ergebnisse der Diagnosedaten der Krankenhauspatienten. Diese amtliche Statistik wird seit 1993 jährlich als Totalerhebung durchgeführt. Alle Krankenhäuser in Deutschland sind auskunftspflichtig. Erfasst werden alle Patienten, die im Berichtsjahr aus der vollstationären Behandlung eines Krankenhauses entlassen werden. Im Jahr 2003 waren dies insgesamt 17,3 Mio. Patienten. Erstmals seit Beginn der bundeseinheitlichen Diagnosestatistik ist damit die Fallzahl im Vorjahresvergleich gesunken. Die Daten werden nach Hauptdiagnosen, Alter, Geschlecht, Verweildauer und Fachabteilungen dargestellt. Aufgrund geschlechts- und altersspezifischer Morbiditätshäufigkeiten werden die Ergebnisse teilweise standardisiert und so um den demographischen Effekt bereinigt. –5– Zusammenfassung 16 Krankenhaus-Report 2005 Wodurch ist die Veränderung der geburtshilflichen Diagnosehäufigkeiten in der Krankenhausdiagnosestatistik zu erklären? Günther Heller und Stephan Schmidt Die im Kapitel 15 vorgestellten Statistiken der Entlassdiagnosen von (vollstationären) Krankenhauspatienten zeigen zum Teil überaus deutliche Veränderungen im Zeitraum 2001 – 2003. Sowohl relativ als auch absolut finden sich dabei die stärksten Veränderungen im geburtshilflichen Bereich (O-Diagnosen), während sich im (medizinisch) benachbarten Bereich der „Zustände, die ihren Ursprung in der Perinatalperiode haben“ (P-Diagnosen) vergleichsweise geringe Veränderungen der kodierten Hauptdiagnosen zeigen. 17 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Diagnosedaten der Vorsorgeoder Rehabilitationseinrichtungen 2003 Sebastian Rolland In diesem Beitrag werden Ergebnisse für 2003 zu Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland dargestellt. Sie gehören neben den Krankenhäusern zum Berichtskreis der amtlichen Krankenhausstatistik. Das Angebot der Einrichtungen wird durch eine sachliche, personelle und fachlich-medizinische Komponente bestimmt. Informationen über diese Leistungskomponenten sowie zur Inanspruchnahme der Leistungen liefern die Grunddaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Darüber hinaus stehen ab 2003 differenziertere Ergebnisse zur Diagnose- und Patientenstruktur in Einrichtungen mit mehr als 100 Betten zur Verfügung, denn mit der ersten Novellierung der Krankenhausstatistik-Verordnung wurde die Berichtspflicht im Rahmen der Diagnosestatistik auf die genannten Einrichtungen ausgedehnt. Dem zunehmenden Informationsbedürfnis und steigenden Informationsumfang im Bereich der Vorsorge und Rehabilitation wird hiermit durch einen eigenen Beitrag Rechnung getragen. 18 Krankenhaus-Directory – DRG-Krankenhäuser 2004 Das Directory deutscher Krankenhäuser basiert auf der Aufstellung der Entgelte und Budgetermittlung (AEB) gemäß Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG). Der Darstellung liegen Vereinbarungsdaten aus dem Budgetjahr 2004 zugrunde. Es handelt sich also nicht um die tatsächlich erbrachten Leistungen der jeweiligen Einrichtung. Der Datenstichtag ist der 8.8.2005. Insgesamt werden 1.694 Krankenhäuser vorgestellt. Zur DRG-Klassifizierung wurde der Katalog 2004 verwendet. Die Darstellung erfolgt nach Bundesländern und innerhalb der Länder nach Ortsnamen. Dies folgt der Logik landesweiter Basisfallwerte und erlaubt entsprechende Sichten und Vergleiche auf Landesebene. Für jedes Bundesland werden in einer Zeile entsprechend die gewichteten Mittelwerte zu BFW, CMI, Anteile der Partitionen an Gesamtfällen, Leistungsdichte Basis-DRG und Top MDC dargestellt. –6– Krankenhaus-Report 2006 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2006 Schwerpunkt: Krankenhausmarkt im Umbruch Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra und Henner Schellschmidt Inhaltsverzeichnis TEIL I Schwerpunktthema: Krankenhaus im Umbruch Kapitel 1 Katalysatoren des Wandels Christian Schmidt und Johannes Möller 1.1 Einführung 1.2 1.2.1 1.2.2 1.2.3 1.2.4 Ursachen des Wandels Demographie und Wandel des Krankheitspanoramas Technischer Fortschritt Kapazitätspolitik Krankenhausfinanzierung 1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.3 Wirkungen des Wandels Integration der Sektoren Aggregatbildung bei Krankenhäusern Arbeitsverdichtung und Effizienzbemühungen 1.4 Zusammenfassung und Ausblick 1.5 Literatur Seite 1 Inhaltsverzeichnis Kapitel 2 Krankenhaus-Report 2006 Deutscher Krankenhausmarkt im europäischen/internationalen Umfeld Jürgen Wettke 2.1 Stationäre Gesundheitsversorgung – immer noch vorwiegend national bzw. regional ausgerichtet 2.2 2.2.1 2.2.2 2.2.3 Marktwirtschaftliche Wende in der stationären Versorgung in Deutschland Vielfältige Reformbemühungen des Gesetzgebers in Deutschland Anhaltende Konsolidierungs- und Konzentrationsprozesse Herausbildung neuer Erfolgsmodelle für die stationäre Versorgung 2.3 2.3.1 2.3.2 2.3.3 Szenarien für die Entwicklung des transnationalen Leistungstransfers im deutschen Krankenhausmarkt Attraktivität des Marktes für ausländische Investoren Attraktivität des Marktes für ausländische Leistungserbringer Gesundheitstourismus von und nach Deutschland 2.4 Fazit Kapitel 3 Der Markt für Krankenhausleistungen aus Sicht des Bundeskartellamts Ulf Böge 3.1 Einführung 3.2 3.2.1 3.2.2 Zur Anwendbarkeit der Fusionskontrolle im Krankenhaussektor Kein Ausschluss der Fusionskontrolle aufgrund § 69 SGB V Kein Ausschluss der Fusionskontrolle wegen vermeintlich fehlender wettbewerblicher Verhaltensspielräume Kein Ausschluss der Fusionskontrolle wegen vermeintlichen Widerspruchs zwischen gesundheits- und wettbewerbspolitischen Zielen 3.2.3 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 Entscheidungspraxis des Bundeskartellamtes bei Zusammenschlussvorhaben im Krankenhausbereich Kontrollpflichtigkeit eines Zusammenschlussvorhabens Prüfung der wettbewerblichen Auswirkungen eines Zusammenschlussvorhabens Vom Bundeskartellamt geprüfte Zusammenschlussvorhaben im Krankenhausbereich 3.4 Kooperationsmöglichkeiten für Krankenhäuser 3.5 Fazit Seite 2 Krankenhaus-Report 2006 Kapitel 4 Inhaltsverzeichnis Die Entwicklung des Krankenhausmarktes in den USA Martina Eckardt 4.1 Problemstellung 4.2 Der amerikanische Krankenhausmarkt im Überblick 4.3 Die Struktur des amerikanischen Krankenhausmarktes 4.4 Die Reaktion der amerikanischen Wettbewerbsbehörden 4.5 Folgen aus Fusionen für Kosten, Preis und Qualität von Krankenhausleistungen 4.6 Schlussfolgerungen für den deutschen Krankenhausmarkt 4.7 Literatur Kapitel 5 Marktwandel und Sicherstellung der regionalen Krankenhausversorgung Günter Neubauer, Andreas Beivers und Christof Minartz 5.1 Ländliche Krankenhausversorgung in Gefahr? 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 Flächendeckende Krankenhausversorgung, Wirtschaftlichkeit und medizinische Spezialisierung als Zieldreieck Ziel der regionalen, flächendeckenden Krankenhausversorgung Konflikt zwischen Wirtschaftlichkeit und Erreichbarkeit Erhöhung der Standortattraktivität durch Spezialisierung 5.3 5.3.1 5.3.2 5.3.3 Handlungsoptionen Option 1: Vorrang für die regionalwirtschaftliche Zielsetzung Option 2: Preissteuerung zu Gunsten ländlicher Krankenhäuser Option 3: Das Portalklinikkonzept 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.4 5.4.5 Integriertes fachärztliches Versorgungszentrum (IVZ) als Optimallösung Medizinisch-organisatorische Grundkonzeption Attraktivität und Qualität durch hohe Fachkompetenz Finanzierung durch Budgetumwandlung Vergütung über fachärztliche DRGs Umsetzungsperspektive 5.5 Zusammenfassung 5.6 Literaturverzeichnis Seite 3 Inhaltsverzeichnis Kapitel 6 Krankenhaus-Report 2006 Krankenhausplanung unter Bedingungen der German Diagnosis Related Groups Axel Kortevoß 6.1 Einleitung: Paradigmenwechsel in der Krankenhausplanung 6.2 Dynamisierung des Krankenhausmarktes zwingt zu ständiger Planung 6.3 Zugang zur Krankenhausversorgung als Planungsparameter 6.4 Bausteine für ein Monitoringsystem zur Krankenhausplanung 6.5 Datenzugang und -qualität als Voraussetzung für die Krankenhausplanung 6.6 Perspektiven und Herausforderungen für die Bundesländer 6.7 Literatur Kapitel 7 Monistik ante portas – Notwendigkeiten und Wege des Umstiegs auf eine effizienzorientierte Krankenhausfinanzierung Christopher Hermann 7.1 Einleitung: Reformresistenz versus Problemhaushalt 7.2 7.2.1 7.2.2 7.2.3 7.2.4 Reale Dual-Welt: Krankenhausfinanzierung als Effizienzbremse Normativer Ist-Zustand Politische Abgrenzungsabstinenz Materieller Ist-Zustand Kompakter Problemhaushalt 7.3 Lösungswege zur Monistik: Grundsätzliche Reformvarianten und Sackgassen 7.4 7.4.1 7.4.2 7.4.3 Horizont 2015 I: Monistik als operativer Gestaltungsauftrag Taugliche Vorarbeiten Notwendige Konkretisierungen Ein finanzielles (Minimal-) Szenario 7.5 7.5.1 7.5.2 Horizont 2015 II: Monistik als Element konsistenter Rahmengestaltung Alte Akteure – neue Aufgaben Rechtliche versus finanzielle Realitäten 7.6 Fazit: Reformresistenz versus Versorgungseffizienz 7.7 Literaturverzeichnis Seite 4 Krankenhaus-Report 2006 Kapitel 8 Inhaltsverzeichnis Perspektiven der Krankenhausplanung in einem gewandelten Markt und einem föderalen Gefüge Ingwer Ebsen 8.1 Unverträglichkeiten zwischen Krankenhausplanung und GKVKrankenhausversorgung 8.2 Krankenhausplanung als Kompetenz- und Verfahrensthema zwischen Bund und Ländern 8.3 Einige Überlegungen zur Sicherstellung der Krankenhausversorgung in einem markt- und wettbewerbsorientierten System der GKV-Leistungserbringung 8.4 Literatur Kapitel 9 Einsparpotenziale im medizinfernen Bereich deutscher Krankenhäuser – eine regionale Effizienzfront-Analyse Andreas Werblow und Bernt-Peter Robra 9.1 Einleitung – Problemstellung 9.2 9.2.1 9.2.2 Datengrundlage und Methoden Daten des Statistischen Bundesamtes Effizienzfrontanalyse (DEA) 9.3 9.3.1 9.3.2 9.3.3 9.3.3.1 9.3.3.2 Ergebnisse Kennzahlen der Krankenhäuser nach Bundesländern Kennzahlen nach Krankenhausträgern Effizienzfrontanalyse Effizienzfrontanalyse auf Länderebene Effizienzfrontanalyse mit Unterteilung nach Krankenhausträgern 9.4 9.4.1 9.4.2 9.4.3 Sensitivitätsanalysen Zusätzliche Berücksichtigung der medizinnahen Kosten Getrennte Effizienzfrontanalyse für die alten Bundesländer Getrennte Effizienzfrontanalysen für die drei Trägergruppen 9.5 9.5.1 9.5.2 Diskussion Daten Methodik und Störgrößen 9.6 Schlussfolgerungen 9.7 Literatur Seite 5 Inhaltsverzeichnis Kapitel 10 Krankenhaus-Report 2006 ConceptHospital – Strategien für das Krankenhaus der Zukunft Markus Müschenich, Pascal Scher und Dirk Richter 10.1 Einführung – das strategische Dilemma des Krankenhausmanagements 10.2 Strategieentwicklung als Antwort auf die Zukunft 10.3 10.3.1 10.3.2 ConceptHospital – Ziele und Methodik Brainpool ConceptHospital ConceptUnits als virtuelles Planspiel 10.4 10.4.1 10.4.2 10.4.3 10.4.4 10.4.5 10.4.6 10.4.7 10.4.8 10.4.9 ConceptHospital – mission statement für das Krankenhaus der Zukunft ConceptUnit Yield Management ConceptUnit Disease Broking ConceptUnit ConceptHospital Club ConceptUnit Doc-in-Shop ConceptUnit Alliance against Noxa ConceptUnit Cut ´n Cruise ConceptUnit Take Away ConceptUnit Leibarzt ConceptUnit Generic Doctor 10.5 Ausblick 10.6 Literatur Kapitel 11 Probleme und Perspektiven öffentlicher Krankenhäuser Erwin Jordan 11.1 Einleitung 11.2 Öffentliche Krankenhäuser: Unternehmen ohne UnternehmerInnen? 11.3 Hausgemachtes kann man ändern 11.4 Vom Krankenhaus zum Krankenhausunternehmen 11.5 Allein ist es einsam 11.6 Das Kartellamt auf Entdeckungsreise 11.7 Den schnellen Wandel finanzieren 11.8 Kommunale Krankenhausunternehmen: wie Schafe zur (Tarif-) Schlachtbank? 11.9 Mehr Probleme als Lösungen? 11.10 Literatur Seite 6 Krankenhaus-Report 2006 Kapitel 12 Inhaltsverzeichnis Wandel der Berufsbilder im Krankenhaus: neues Umfeld, neue Aufgaben Matthias Schrappe 12.1 Die Entwicklung des Gesundheitssystems 12.2 Demographie, Multimorbidität, Innovationen 12.3 Krankenhaus, ambulante Versorgung: Organisationen unter Stress 12.4 Das derzeitige Selbstverständnis der Gesundheitsberufe 12.5 Andere Zeiten, andere Anforderungen 12.6 Umsetzung: das Delegationsdilemma und andere Fallstricke 12.7 Literatur Kapitel 13 Auswirkungen von Qualitätsregulierungen auf das Angebot von Krankenhausleistungen Max Geraedts 13.1 Einleitung 13.2 13.2.1 13.2.2 13.2.3 13.2.4 13.2.5 Aktuelle Qualitätsregulierungen von Krankenhausleistungen Teilnahme an externer Qualitätssicherung Verpflichtung zu internem Qualitätsmanagement Anfertigung eines Qualitätsberichts Erfüllung von Mindestmengen Erfüllung anderer Strukturanforderungen 13.3 13.3.1 13.3.2 13.3.3 13.3.4 13.3.4.1 13.3.4.2 13.3.4.3 13.3.5 Auswirkungen der Qualitätsregulierungen Effekte der externen Qualitätssicherung Effekte der Verpflichtung zu internem Qualitätsmanagement Effekte der gesetzlichen Qualitätsberichte Effekte der Mindestmengen Material und Methodik der Analysen Ergebnisse der Qualitätsberichtanalyse Fazit der Qualitätsberichtanalyse Effekte anderer Strukturanforderungen 13.4 Fazit 13.5 Literatur Seite 7 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2006 TEIL II Zur Diskussion Kapitel 14 Qualitätsberichte gemäß § 137 SGB V und ihre Darstellung im Internet – eine vergleichende Analyse Saskia E. Drösler 14.1 Einleitung 14.2 14.2.1 14.2.2 14.2.2.1 14.2.2.2 14.2.2.3 14.2.3 Basisteil Fallzahlen Leistungsstatistiken Prozedurenstatistiken Diagnosestatistiken DRG-Statistiken Mindestmengen 14.3 14.3.1 14.3.2 Systemteil Externe Qualitätssicherung gemäß § 137 SGB V Qualitätsindikatoren in der universitären Krankenversorgung (QUK) 14.4 14.4.1 14.4.2 14.4.3 Diskussion Optimierung der Informationsaufbereitung im Basisteil Gestaltung des Systemteils Internet-Recherchetools der Krankenversicherungen 14.5 Fazit 14.6 Literatur TEIL III Krankenhauspolitische Chronik Kapitel 15 Krankenhauspolitische Chronik: 2005 (August) bis 2006 (Juli) Jutta Visarius und Andreas Lehr Seite 8 Krankenhaus-Report 2006 Inhaltsverzeichnis TEIL IV Daten und Analysen Kapitel 16 Häufigkeiten von Operationen und nichtoperativen Prozeduren in deutschen Krankenhäusern 2002 bis 2004 Bettina Gerste 16.1 Einführung 16.2 Datenbasis und Methodik 16.3 Überblick nach OPS-Kapiteln 16.4 16.4.1 16.4.2 Die häufigsten Operationen 2004 Dreistellige Ebene Vierstellige Ebene 16.5 Veränderungen bei den häufigsten Operationen 16.6 Veränderungen im ambulanten Sektor 16.7 Häufigkeiten nichtoperativer Prozeduren 2004 16.8 Veränderungen des Kodierverhaltens bei nichtoperativen Prozeduren Kapitel 17 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2004 Ute Bölt 17.1 Vorbemerkung 17.2 Kennzahlen der Krankenhäuser 17.3 17.3.1 17.3.2 17.3.3 Die Ressourcen der Krankenhäuser Sachliche Ausstattung Angebot nach Fachabteilungen Personal der Krankenhäuser 17.4 17.4.1 17.4.2 17.4.3 Die Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen Vollstationäre Behandlungen Teil-, vor- und nachstationäre Behandlungen Ambulante Operationen 17.5 Kosten der Krankenhäuser Seite 9 Inhaltsverzeichnis Kapitel 18 Krankenhaus-Report 2006 Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 2004 Torsten Schelhase 18.1 Vorbemerkung 18.2 Kennzahlen der Krankenhauspatienten 18.3 18.3.1 18.3.2 18.3.3 Strukturdaten der Krankenhauspatienten Alters- und Geschlechtsstruktur der Patienten Verweildauer der Patienten Regionale Verteilung der Patienten 18.4 18.4.1 18.4.2 18.4.3 18.4.4 18.4.5 Struktur der Hauptdiagnosen der Krankenhauspatienten Diagnosen der Patienten Alters- und Geschlechtsstruktur der Patienten Verweildauer bei bestimmten Diagnosen Aufenthalt der Patienten in den Fachabteilungen Regionale Verteilung der Diagnosen 18.5 Entwicklung ausgewählter Diagnosen 2001 bis 2004 18.6 Ausblick Kapitel 19 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 2004 Thomas Graf 19.1 Vorbemerkung 19.2 Kennzahlen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 19.3 19.3.1 19.3.2 19.3.3 Das Angebot von Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Sachliche Ausstattung Personelle Ausstattung Fachlich-medizinische Ausstattung 19.4 19.4.1 19.4.2 Die Inanspruchnahme von Leistungen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Vollstationäre Behandlungen (Grunddaten) Diagnosedaten der Patienten in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten Seite 10 Krankenhaus-Report 2006 Inhaltsverzeichnis TEIL V Krankenhaus-Directory Kapitel 20 Krankenhaus-Directory – DRG-Krankenhäuser in 2005 Seite 11 Krankenhaus-Report 2006 Zusammenfassung Krankenhaus-Report 2006 Schwerpunkt: Krankenhausmarkt im Umbruch Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra und Henner Schellschmidt Zusammenfassung Kapitel 1 Katalysatoren des Wandels Christian Schmidt und Johannes Möller Der deutsche Krankenhausmarkt befindet sich im Wandel. Die Katalysatoren des Wandels können in Ursachen und Wirkungen eingeteilt werden. Bei den Ursachen sind nicht bewusst politisch gestaltete Faktoren wie Demographie und technischer Fortschritt sowie bewusst politisch gestaltete Faktoren wie Planung, Investitionsfinanzierung und DRG-Einführung zu unterscheiden. Wichtige Wirkungen des Marktwandels drücken sich in der Ablösung fragmentierter Versorgungsformen durch integrierte Angebote, der zunehmenden Transparenz des Leistungsgeschehens, der Verschärfung des Wettbewerbs der Krankenhäuser untereinander und im gestiegenen Finanzierungsbedarf sowie des steigenden Anteils von Akutkrankenhäusern in privater Trägerschaft aus. Eine entscheidende Konsequenz des Marktwandels ist jedoch der Funktionswandel der Krankenhäuser im Versorgungssystem. Kapitel 2 Deutscher Krankenhausmarkt im europäischen/internationalen Umfeld Jürgen Wettke Die stationäre Versorgung steht nicht nur in Deutschland, sondern auch in vielen anderen Ländern unter enormem Kosten- und Reformdruck. Als Folge wächst weltweit der Anteil privater Anbieter an der Leistungserbringung in den nationalen Systemen. Dies gilt für Staaten mit Gesundheitsversorgung nach dem "Beveridge-Modell" ebenso wie für Staaten, die nach dem "Bismarck-Modell" organisiert sind. In Deutschland hat sich der Gesetzgeber mit der Einführung der G-DRGs und den neuen Angeboten in der integrierten Versorgung zu einer marktwirtschaftlichen Erneuerung des bestehenden Systems entschlossen. Damit erweitern sich für alle Marktteilnehmer die Spielräume und Handlungsmöglichkeiten. Tendenziell gewinnt der neue Krankenhausmarkt auch an Attraktivität für ausländische Anbieter – vor allem für Finanzinvestoren; weniger klar sind die Einstiegschancen für ausländische Leistungserbringer. Dagegen werden Formen des so genannten Gesundheitstourismus – von und nach Deutschland – auch künftig, soweit absehbar, auf wenige Indikationen und eher kleine Patientengruppen beschränkt bleiben. Seite 1 Krankenhaus-Report 2006 Zusammenfassung Kapitel 3 Der Markt für Krankenhausleistungen aus Sicht des Bundeskartellamts Ulf Böge In den letzten Monaten hat das Bundeskartellamt eine Vielzahl von Zusammenschlüssen zwischen Krankenhäusern fusionskontrollrechtlich geprüft. Die weit überwiegende Zahl war bisher unbedenklich, eine Untersagung die Ausnahme. Da der Konzentrationsgrad im Krankenhaussektor zugenommen hat, könnten Fusionen in der Zukunft aber problematischer werden. Ziel der Fusionskontrolle ist es, wettbewerblich organisierte Märkte zu erhalten und vermachtete Marktstrukturen zu verhindern. Sie ist – entgegen zahlreicher Einwände – auch im Krankenhausbereich anwendbar. Wettbewerbspolitische und gesundheitspolitische Ziele widersprechen sich nicht, sondern sind miteinander vereinbar. Gerade vor dem Hintergrund, dass im Gesundheitssektor insgesamt mehr Wettbewerb gefordert wird, ist die Anwendung der Fusionskontrolle zum Schutz der „Institution“ Wettbewerb unerlässlich. Denn bei vermachteten oder gar monopolisierten Marktstrukturen würde die Forderung nach mehr Wettbewerb von vornherein ins Leere laufen. Kooperationen zwischen Krankenhäusern sind innerhalb des kartellrechtlich zulässigen Rahmens möglich. Kapitel 4 Die Entwicklung des Krankenhausmarktes in den USA Martina Eckardt Dieser Beitrag stellt die wesentlichen Entwicklungen im amerikanischen Krankenhausmarkt der letzten Jahre dar. Er war insbesondere in den 1990er Jahre durch eine starke Fusionswelle gekennzeichnet, die zu einem starken Anstieg der Marktkonzentration führte. Die amerikanischen Wettbewerbsbehörden konnten diese Entwicklung nicht verhindern. Empirische Studien kommen zu dem Ergebnis, dass Fusionen zu Kostensenkungen führen können, diese aber i. d. R. nicht mit Preissenkungen, sondern im Gegenteil mit Preiserhöhungen aufgrund größerer Marktmacht verbunden sind. Ausgehend hiervon werden einige Schlussfolgerungen für die weitere Entwicklung des deutschen Krankenhaussektors abgeleitet. Kapitel 5 Marktwandel und Sicherstellung der regionalen Krankenhausversorgung Günter Neubauer, Andreas Beivers und Christof Minartz Dieser Beitrag befasst sich mit dem Zielkonflikt zwischen der Sicherstellung einer angemessenen, flächendeckenden Krankenhausversorgung der Bevölkerung einerseits und der wirtschaftlichen Leistungserbringung andererseits. Der durch die DRG-Einführung beschleunigte strukturelle Umbruch in der deutschen Krankenhauslandschaft wirkt sich direkt auf die regionale Krankenhausversorgung aus. Knappe Mittel und steigender Kostendruck verlangen von den Krankenhäusern Spezialisierung und Konzentration – und somit auch eine Vergrößerung des jeweiligen Einzugsbereichs. Es wird untersucht, inwieweit die Patienten bereit sind, diese weiteren Wege in Kauf zu nehmen und welche Präferenzstrukturen die Nachfrageseite hauptsächlich prägen. Abschließend wird mit dem Integrierten Versorgungszentrum (IVZ) ein neues Betriebskonzept vorgeschlagen, um das Problem der regionalen Krankenhausversorgung zu überwinden. Seite 2 Krankenhaus-Report 2006 Kapitel 6 Zusammenfassung Krankenhausplanung unter Bedingungen der German Diagnosis Related Groups Axel Kortevoß Die Krankenhausplanung der Bundesländer steht seit Einführung des G-DRG-Systems unter einem erheblichen Veränderungsdruck, da die angestrebte wettbewerbliche Dynamisierung des Krankenhausbereichs nur mit einer Aufgabe der bisherigen Kapazitätsplanung erreicht werden kann. In diesem Zusammenhang gewinnt die Planungskategorie des räumlichen Zugangs zur Versorgung an Bedeutung. Eine Berücksichtigung des Zugangs kann durch eine Verknüpfung der räumlichen Bezüge der Angebots- und der Nachfragestruktur in einem kontinuierlichen Berichtsinstrument auf der Basis von Angebotsprofilen erfolgen. Dadurch können zukünftig die Unterschiede in den regionalen Versorgungsstrukturen besser abgebildet und in Planungskonzepte umgesetzt werden. Kapitel 7 Monistik ante portas – Notwendigkeiten und Wege des Umstiegs auf eine effizienzorientierte Krankenhausfinanzierung Christopher Hermann Auch wenn die Ablösung der dualen Krankenhausfinanzierung in Deutschland gegenwärtig politisch nicht auf der Agenda steht, führt – wie der Beitrag zeigt – an der Einführung der monistischen Finanzierung aus Gründen der ökonomischen Rationalität und der nachhaltigen Versorgungssicherheit kein Weg vorbei. Der mittlerweile eklatante investive Nachholbedarf bei den Krankenhäusern, die Umstellung auf die DRGVergütung und die Flexibilisierung der Versorgung sind wesentliche Gründe, die einen möglichst baldigen Übergang zur Monistik als dringlich aufzeigen. Der Beitrag zeigt grundsätzliche Lösungsoptionen auf. Er stellt eine umsetzungsorientierte Konzeption zum Übergang zur Monistik vor und diskutiert wesentliche Problembereiche, die im Kontext zu lösen sind. Schließlich wird aufgezeigt, wie die Einführung der Monistik systematisch mit der grundlegenden Neuordnung der Rahmenbedingungen für Krankenkassen, Krankenhäuser und Länder verbunden werden kann. Kapitel 8 Perspektiven der Krankenhausplanung in einem gewandelten Markt und einem föderalen Gefüge Ingwer Ebsen Die Krankenhausplanung nach dem KHG und wesentliche Elemente der Krankenhausversorgung in der GKV passen immer weniger zusammen. Während die Krankenhausplanung noch auf dem Ansatz staatlicher Daseinsvorsorge beruht, bewegt sich das Leistungserbringungs-recht der GKV immer mehr hin zu einer marktlichen Steuerung durch den Wettbewerb. Integrierte Versorgung und andere Formen selektiven Kontrahierens sowie die zunehmende Auflösung der Sektorgrenzen zwischen ambulanter und stationärer Versorgung in der GKV unterlaufen ebenso die Krankenhausplanung wie der Krankenhauswettbewerb unter DRGBedingungen bei bundesweit einheitlichen Qualitätskriterien und Transparenzanforderungen. Eine Reform der Krankenhausplanung liegt insofern nahe. Da die Krankenhausplanung Ländersache ist, berührt eine Än- Seite 3 Krankenhaus-Report 2006 Zusammenfassung derung die Interessen der Länder. Allerdings hat der Bund aufgrund seiner Gesetzgebungskompetenz für die Sozialversicherung, gestützt durch die Gesetzgebungskompetenz für die wirtschaftliche Sicherung der Krankenhäuser, einen weiten Reformspielraum. Nach der Verfassungsreform des Jahres 2006 bedarf es keiner Zustimmung des Bundesrates, sofern nicht das Gesetz den Ländern finanzielle Pflichten gegenüber Dritten (etwa Krankenhausträgern) auferlegt. Eine Reform von Krankenhausplanung und Investitionsfinanzierung müsste an deren Funktionen ansetzen. Das sind einmal die „Schutzzaunfunktion” durch das Exklusivität bewirkende Zulassungssystem zur GKV-Versorgung, verbunden mit selektiver Investitionsfinanzierung. Sie soll durch hohe Auslastung und Subventionierung der begünstigten Krankenhäuser günstige Preise bewirken. Und es ist zum anderen die Sicherstellung der regionalen Versorgung durch die mit der Aufnahme in den Krankenhausplan begünstigten Einrichtungen. Die Schutzzaunfunktion ist in einem auf Wettbewerb basierenden Versorgungssystem überflüssig. Deshalb könnte das Zulassungswesen von der Bedarfsplanung befreit und allein auf Qualitätssicherung orientiert werden. Die Sicherstellungsfunktion könnte erfüllt werden, indem auf der Basis bundeseinheitlicher Standards für eine mindestens sicherzustellende Versorgungsinfrastruktur Versorgungslücken durch finanzielle Anreize geschlossen würden. Die Angebote derartiger Subventionen wären auszuschreiben, die Kosten der Sicherstellung könnten auf alle Anbieter von Krankenhausleistungen umgelegt werden. Die staatliche Investitionsförderung würde entfallen, was zu einer die Investitionen einbeziehenden Preisbildung führte. Kapitel 9 Einsparpotenziale im medizinfernen Bereich deutscher Krankenhäuser – eine regionale Effizienzfront-Analyse Andreas Werblow und Bernt-Peter Robra Einsparpotenziale im stationären Sektor sollten zuerst in medizinfernen Bereichen gesucht werden. Zu den medizinfernen Kosten der Krankenhäuser werden die Sach- und Personalkosten gezählt, die nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit der medizinischen Leistungserbringung stehen. Zur empirischen Bestimmung medizinferner Einsparpotenziale werden Kostennachweise der Krankenhäuser aus dem Jahr 2004 ausgewertet, die das Statistische Bundesamt gegliedert nach Bundesländern und Trägergruppen bereitstellt. Eine Effizienzfrontanalyse (Data Envelopment Analysis – DEA) zeigt erhebliche Effizienzunterschiede zwischen Bundesländern und Krankenhausträgern. Wenn alle betrachteten Einheiten mit medizinfernen Kostenarten so effizient wie empirisch möglich umgingen, wären im stationären Sektor zwischen 2,5 und 3,7 Mrd. Euro pro Jahr einzusparen, ohne dass medizinische Leistungen im engeren Sinne tangiert würden. Das absolut größte Einsparvolumen liegt in Nordrhein-Westfalen. Die geringste relative Effizienz hat Berlin. Die hier durchgeführte Regional- und Trägeranalyse kann den Landesverbänden der Krankenkassen, den regionalen Krankenhausgesellschaften und den Schiedsstellen nützliche Hinweise zur Wirtschaftlichkeit der regionalen Krankenversorgung geben. Seite 4 Krankenhaus-Report 2006 Kapitel 10 Zusammenfassung ConceptHospital – Strategien für das Krankenhaus der Zukunft Markus Müschenich, Dirk Richter und Pascal Scher Die Änderungen der kompetitiven Rahmenbedingungen in der deutschen Gesundheitswirtschaft erfordern von vielen Krankenhäusern eine strategischen Neudefinition ihrer Wettbewerbsposition. Die Formulierung von Antwortstrategien auf zukünftige Herausforderungen erfolgt häufig eher gegenwartsbezogen und bietet wenig Raum zur Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen. Der vorliegende Beitrag versucht hierzu Denkanstösse zu geben und stellt mögliche Szenarien für das Krankenhaus der Zukunft vor, die der Brainpool ConceptHospital vor dem Hintergrund langfristiger Trends entwickelt hat. ConceptHospital ist ein interdisziplinärer Zusammenschluss von Experten, der seine Produkt- und Unternehmensideen zum Krankenhaus der Zukunft in Form von ConceptUnits präsentiert. Kapitel 11 Totgesagte leben länger Probleme und Perspektiven von Krankenhäusern in öffentlich-rechtlicher Trägerschaft Erwin Jordan Die Zukunftsaussichten kommunaler Krankenhäuser werden allgemein als düster bewertet. Bei den sich ständig verschärfenden ökonomischen Anforderungen gelten sowohl die unterschiedlich starke Einbindung in Regularien und Traditionen des öffentlichen Dienstes als auch ihr häufiger Marktauftritt als Einzelunternehmen gegenüber privaten Krankenhausketten als gewichtige Nachteile von öffentlichen Krankenhäusern. Prognosen verschiedener Institute sagen ein Schrumpfen des Marktanteils von heute noch über 30 % auf unter 10 % voraus. Neben den strukturellen Schwierigkeiten führen auch politische Motive (Privatisierung als politisches Ziel) zu Verkäufen; zusätzlich zu den aus wirtschaftlichen Gründen erfolgenden. Die strukturellen Vor- und Nachteile öffentlicher Häuser im aufkommenden Wettbewerb werden benannt, Handlungsmöglichkeiten und –Notwendigkeiten aufgezeigt. Die Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft müssen sich rasch stärker als Unternehmen organisieren, brauchen in Ablösung von Strukturen des öffentlichen Dienstes ein echtes Management und müssen mit den Instrumenten moderner Unternehmenssteuerung arbeiten. Die wirtschaftlichen Vorteile durch Standardisierungen bei Prozessen, durch zentralere Verwaltungsstrukturen u. a., die von privaten Krankenhausketten relativ einfach erzielt werden können, müssen sich öffentliche Krankenhäuser durch Verbundlösungen organisieren. Besonders problematisch ist die Investitionsfähigkeit öffentlicher Häuser. Hier wird die Forderung nach einer Ablösung des seine Aufgabe nicht mehr erfüllenden dualen Systems der Krankenhausfinanzierung zugunsten einer Anbindung der Investitionsförderung an die DRGs erhoben. Die Chance öffentlicher Häuser, die laufenden Herausforderungen als relevanter Marktteilnehmer zu überleben, hängen auch mit einer verbesserten Handlungsfähigkeit als organisierte Gruppe zusammen. Sowohl die Vertretungsstrukturen über die kommunalen Spitzenverbände als auch die Einbindung in das Tarifgeschehen des kommunalen öffentlichen Dienstes erweisen sich zunehmend als erheblicher Nachteil. Seite 5 Krankenhaus-Report 2006 Zusammenfassung Kapitel 12 Wandel der Berufsbilder im Krankenhaus: neues Umfeld, neue Aufgaben Matthias Schrappe Effizienz, Patientenautonomie und Outcome-Orientierung kennzeichnen die Phase des value of care; für die Berufsgruppen im Gesundheitswesen ist die Bestandssicherheit der Kostendeckungs- und Kostendämpfungsphase nicht mehr gegeben. Demographische Entwicklung, Krankheitsspektrum und Innovationen, die externen Anforderungen an die Leistungserbringer und die derzeitige Unzufriedenheit der Berufsgruppen markieren die veränderten Anforderungen auf der Leistungsebene. Die Organisationen des Gesundheitswesens sind zu unflexibel, können ihre Koordinationsdefizite nicht beherrschen und weisen Mängel in Mitarbeiterorientierung, Teambildung und Sicherheit auf. Alle diese Entwicklungen machen es unausweichlich, über einen Neuzuschnitt der Berufsgruppen im Gesundheitswesen nachzudenken, vor allem hinsichtlich Prozessorientierung, Case Management, multiprofessionelle Teambildung und Fehlerprävention. Im Rahmen des Disease Managements, der Integrierten Versorgung und der DRG-Einführung sind bereits erste Schritte unternommen worden. Die Verkürzung der Thematik auf die Delegation ärztlicher Tätigkeiten führt nicht weiter, in Zukunft wird die Erweiterung und Substitution von Zuständigkeiten einem ständigen Wechsel unterworfen sein, wobei vor allem die jeweiligen lokalen Bedürfnisse im Vordergrund stehen. Die kleinräumige Optimierung im Segment der Berufsgruppe, der Fachdisziplin und des Versorgungssektors kann das Problem nicht lösen. Notwendig ist stattdessen die Orientierung am Behandlungsablauf der Patienten und an der reibungslosen Funktion der Gesamtorganisation. In der vorliegenden Darstellung werden die künftigen Anforderungen an die Gesundheitsberufe hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Gesundheitssystems und aus der Managementsicht diskutiert. Weiterhin werden die Elemente des Selbstverständnisses der Berufe im Gesundheitswesen in ihrer spezifischen Gewichtung dargestellt und Vorschläge zur Erweiterung der Berufsbilder abgeleitet. Kapitel 13 Auswirkungen von Qualitätsregulierungen auf das Angebot von Krankenhausleistungen Max Geraedts Seit dem Jahr 1989 hat der Gesetzgeber mit jeder größeren Gesundheitsreform Regelungen implementiert, die die Qualität der stationären Versorgung sichern und verbessern sollen. So müssen Krankenhäuser im Jahr 2006 externe Qualitätsvergleiche, einrichtungsinternes Qualitätsmanagement und Qualitätsberichte vorweisen sowie verschiedene Strukturanforderungen wie zum Beispiel Mindestmengen für bestimmte Leistungen erfüllen. Da die Einführung dieser Qualitätsregulierungen nicht systematisch evaluiert wurde, lassen sich deren Effekte – etwa auf die Qualität der medizinischen Versorgung oder das Angebot an Krankenhausleistungen – nur schwer abschätzen. Vor allem die Strukturanforderungen besitzen ein hohes Potenzial zur Angebotsveränderung. Die bisher vorliegenden, wenig umfassenden Studien deuten jedoch darauf hin, dass sich das Angebot an Krankenhausleistungen bis jetzt nur für wenige Patienten verändert hat. Seite 6 Krankenhaus-Report 2006 Kapitel 14 Zusammenfassung Qualitätsberichte gemäß § 137 SGB V und ihre Darstellung im Internet – eine vergleichende Analyse Saskia E. Drösler Qualitätsberichte haben den Zweck, Informationen zum Leistungsprofil und zur Qualität deutscher Krankenhäuser in einheitlicher Form bereitzustellen. Die hier exemplarisch untersuchten ersten Qualitätsberichte deutscher Universitätskliniken variieren in ihrer Darstellung der Struktur und Leistungsinformationen. Dies ist einerseits auf unspezifische externe Vorgaben zur Gestaltung zurückzuführen, andererseits auf 2004 geänderte Abrechnungsmodalitäten, die die Ausweisung der Hauptdiagnose beeinflussen. Daher sind derzeit fundierte systematische Vergleiche, insbesondere auf der Basis von Zahlenverhältnissen, praktisch nicht möglich. Ein Viertel der deutschen Universitätskliniken veröffentlicht im Qualitätsbericht selektierte ausgewählte Indikatoren zur medizinischen Ergebnisqualität. Dieser Anteil entspricht etwa dem aller deutschen Krankenhäuser mit Ergebnisdarstellung. Wird langfristig auf der Basis von Qualitätsberichten eine vergleichende Leistungs- und Ergebnisanalyse deutscher Krankenhäuser auf der Basis von Qualitätsberichten gewünscht, müssen dafür klarere Vorgaben formuliert und einheitlich umgesetzt werden Kapitel 16 Häufigkeiten von Operationen und nichtoperativen Prozeduren in deutschen Krankenhäusern 2002 bis 2004 Bettina Gerste In dem Beitrag werden die Operationshäufigkeiten sowie die Frequenzen der bei vollstationären Krankenhausfällen durchgeführten nichtoperativen Prozeduren in deutschen Krankenhäusern für das Jahr 2004 beschrieben und Veränderungen im Vergleich zum Jahr 2002 für drei- und vierstellige OPS-Schlüsselnummern diskutiert. Außerdem werden für ausgewählte Operationen mögliche Substitutionseffekte durch ambulantes Operieren im niedergelassenen ärztlichen Bereich dargestellt. Grundlage der Auswertungen bilden die Daten nach § 21 des Krankenhausentgeltgesetz. Kapitel 17 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2004 Ute Bölt Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse der Krankenhausstatistik für das Berichtsjahr 2004 zusammen. Seit 1991 ist die Krankenhausstatistik eine bundeseinheitlich durchgeführte jährliche Vollerhebung. Auskunftspflichtig sind die Träger der Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Dargestellt werden die Ergebnisse zu den Grunddaten (z. B. Betten, Fachabteilungen, Personal, Patientenbewegungen) und den Kostendaten (Personal- und Sachkosten) der Krankenhäuser. Die Diagnosedaten der Krankenhauspatienten werden in einem eigenen Kapitel betrachtet, ebenso die Grund- und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Seite 7 Krankenhaus-Report 2006 Zusammenfassung Kapitel 18 Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 2004 Torsten Schelhase Die Diagnosen der Krankenhauspatienten bilden das gesamte vollstationäre Geschehen in den deutschen Krankenhäusern ab. Dieser Beitrag beschreibt die Ergebnisse der Diagnosedaten der Krankenhauspatienten. Diese amtliche Statistik wird seit 1993 jährlich als Vollerhebung durchgeführt. Alle Krankenhäuser in Deutschland sind auskunftspflichtig. Erfasst werden alle Patienten, die im Berichtsjahr aus der vollstationären Behandlung eines Krankenhauses entlassen werden. Im Jahr 2004 waren dies insgesamt 17,25 Millionen Patienten. Damit ist die Fallzahl im Vorjahresvergleich erneut gesunken. Die Ergebnisse der Diagnosen werden nach wichtigen Indikatoren wie Hauptdiagnosen, Alter, Geschlecht, Verweildauer und Fachabteilungen dargestellt. Aufgrund geschlechts- und altersspezifischer Morbiditätshäufigkeiten werden die Ergebnisse teilweise standardisiert und so um den demographischen Effekt bereinigt. Dadurch sind bevölkerungsunabhängige Aussagen möglich. Kapitel 19 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 2004 Thomas Graf In diesem Beitrag werden die Ergebnisse zum Angebot und zur Inanspruchnahme der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland für das Berichtsjahr 2004 dargestellt. Neben den Krankenhäusern gehören sie ebenfalls zum Berichtskreis der amtlichen Krankenhausstatistik. Das Angebot der Vorsorgeoder Rehabilitationseinrichtungen wird durch eine sachliche, personelle und fachlich-medizinische Komponente bestimmt. Informationen über diese Leistungskomponenten liefern die Grunddaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Aussagen über den Umfang der Inanspruchnahme von stationären Vorsorgeoder Rehabilitationsleistungen können ebenfalls anhand der Grunddaten getroffen werden. Darüber hinaus stehen ab 2003 differenziertere Ergebnisse zur Diagnose- und Patientenstruktur in den Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten zur Verfügung, denn mit der ersten Novellierung der Krankenhausstatistik-Verordnung wurde die Berichtspflicht im Rahmen der Diagnosestatistik auf die genannten Einrichtungen ausgedehnt. Seite 8 Krankenhaus-Report 2007 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2007 Schwerpunkt: Krankenhausvergütung – Ende der Konvergenzphase? Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra und Henner Schellschmidt Inhaltsverzeichnis Einführung Gregor Leclerque und Bernt-Peter Robra TEIL I Zwischenbilanz der DRG-Einführung Kapitel 1 Die DRG-Einführung aus gesundheitspolitischer Sicht. Eine Zwischenbilanz Thomas Braun, Ferdinand Rau und Karl-Heinz Tuschen 1.1 1.1.1 1.1.1.1 1.1.1.2 1.1.2 1.1.2.1 1.1.2.2 1.1.3 Zwischenbilanz Zielsetzungen Inhaltliche Ziele Ziele zur Ausgestaltung des G-DRG-Systems Zielerreichung Bisherige Auswirkungen auf die Krankenhäuser Weiterentwicklung des DRG-Systems Beteiligung der Akteure 1.2 Zielsetzungen für die Krankenhausfinanzierung ab 2009 1.3 Fazit und Ausblick 1.4 Literatur Seite 1 Inhaltsverzeichnis Kapitel 2 Krankenhaus-Report 2007 Ein lernendes Vergütungssystem Vom Budgetierungsinstrument zum deutschen Preissystem Norbert Roeder, Holger Bunzemeier und Wolfgang Fiori 2.1 Ausgangssituation 2.2 2.2.1 2.2.1 2.2.1 Datengrundlage für die G-DRG-Systementwicklung Kalkulationsmodell Kalkulation von Zu- und Abschlägen Kostenausreißer 2.3 2.3.1 2.3.1.1 2.3.1.2 2.3.1.3 2.3.1.4 2.3.1.5 2.3.2 2.3.3 2.3.4 Kernelemente der Klassifikationsänderungen Entwicklung des G-DRG-Klassifikationssystem Abbildung spezialisierter Behandlungsstrukturen und -inhalte über Komplexbehandlungen Abbildung von Mehrfachleistungen Abbildung von besonderen Schwerpunkten Weiterentwicklung der Schweregradbewertung Änderungen in der Abfragehierarchie Teilstationäre Leistungen Zusatzentgelte (ZE) Innovationsfinanzierung unter DRG-Bedingungen 2.4 2.4.1 2.4.2 Systemreife und zukünftige Entwicklung Systemreife Zukünftige Entwicklung 2.5 Literatur Kapitel 3 Verändertes Kodierverhalten als eine der ungeklärten Herausforderungen der DRGEinführung Jürgen Wasem, Isabelle Rotter, Axel Focke, Gerhard Igl 3.1 Leistungsorientierte Vergütung der Krankenhäuser und verändertes Kodierverhalten 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 3.2.4 Der rechtliche Rahmen Die gesetzliche „vereinfachte Ermittlung“ Was ist unter „kodierbedingte Veränderung“ zu verstehen? Wer trägt die Beweislast? Anwendung des durch das GKV-WSG geänderten § 4 Abs. 4 Satz 3 KHEntgG auf noch laufende bzw. beklagte Budgetverfahren für das Jahr 2006? Seite 2 Krankenhaus-Report 2007 Inhaltsverzeichnis 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 Modelle zur Messung von Upcoding Das „Nüßle-Modell“: Nebendiagnosen-Effizienz Krankenhauszweckverband Köln, Bonn und Region: Differenzierter Erlösbericht Komponentenzerlegung des WIdO 3.4 Schlussfolgerungen und Empfehlungen 3.5 Literatur TEIL II Nach der Konvergenzphase Kapitel 4 Ende der Konvergenzphase und Neuordnung der Krankenhaussteuerung: Zum Stand der ordnungspolitischen Diskussion Günter Neubauer und Andreas Beivers 4.1 Ende der Konvergenzphase 4.2 4.2.1 4.2.2 4.2.3 4.2.4 4.2.5 Welche Fragen stehen zur Lösung an? Wie viel staatliche Krankenhausplanung? Staatliche Investitionsförderung Wie viel Steuerung über die Krankenkassen ist möglich? Wie viel Mitwirkung der Versicherten und Patienten ist zumutbar? Sektorübergreifende Koordination der Patientenversorgung 4.3 4.3.1 4.3.2 4.3.3 4.3.3.1 4.3.3.2 4.3.3.3 4.3.4 Welche Vorschläge werden gemacht? Staatliche Krankenhausplanung Staatliche Investitionsförderung Neuordnung des Verhältnisses von Krankenhäusern und Krankenkassen Neuordnung der vertraglichen Beziehungen Preiswettbewerb oder Qualitätswettbewerb Sicherstellung der Notfallversorgung Mitwirkung der Versicherten und Patienten 4.4 Sektorübergreifende Aspekte 4.5 Ordnungspolitische Bewertung 4.6 Ausblick: Kommt die Neuordnung vor 2009? 4.7 Literatur Seite 3 Inhaltsverzeichnis Kapitel 5 Krankenhaus-Report 2007 Elektiv wird selektiv Grundzüge eines wettbewerbsorientierten, nach Leistungen differenzierenden Ordnungsrahmens für Krankenhäuser ab dem Jahr 2009 Wulf-Dietrich Leber, Jürgen Malzahn und Johannes Wolff 5.1 5.1.1 5.1.2 5.1.3 5.1.4 5.1.5 Ordnungspolitischer Handlungsbedarf Vollendung der Konvergenzphase Ende der Sicherstellung Erosion der dualen Finanzierung Kassenwettbewerb Öffnung für ambulante Leistungen 5.2 5.2.1 5.2.2 5.2.3 5.2.4 5.2.5 5.2.6 Qualitäts- und Preiswettbewerb für elektive Krankenhausleistungen Abschied vom monolithischen Budget Ausschreibung von elektiven Krankenhausleistungen Optionsmodell für Ausschreibungen Abgrenzung des elektiven Fallspektrums Qualitätssicherung der selektiven Leistungen Andere ordnungspolitische Konzepte 5.3 5.3.1 5.3.2 5.3.3 5.3.4 5.3.5 Grundzüge eines nach Leistungen differenzierenden Ordnungsrahmens Vollendung der Konvergenz und kontinuierliche DRG-Weiterentwicklung Landes- oder Bundesbasisfallwert Traditionelle Sicherstellung der Notfallversorgung Die Rolle der Bundesländer Vereinbarungsprinzip für ambulante Krankenhausleistungen 5.4 Der Ordnungsrahmen im Überblick 5.5 Literatur Kapitel 6 Selektive flexible Budgets für den Übergang vom Kollektiv- zum Selektivvertrag Desdemona Hucke, Ludwig Kuntz und Rainer Wuttke 6.1 Einführung 6.2 Flexibles Budget und Budgetverhandlungen – Aktuelle Situation 6.3 Flexibles Budget und Budgetverhandlungen – Vor- und Nachteile 6.4 Selektives flexibles Budget 6.5 Wirkungsanalyse des „selektiven flexiblen Budgets“ am Beispiel eines Krankenhausverbundes 6.6 Umsetzung 6.7 Fazit 6.8 Literatur Seite 4 Krankenhaus-Report 2007 Kapitel 7 Inhaltsverzeichnis Die Rolle der Universitätsklinika und ihrer Ambulanzen in der zukünftigen Versorgung Rüdiger Strehl 7.1 7.1.1 7.1.2 7.1.3 7.1.4 Grunddaten Aufgaben, Leistungen, Kapazitäten Erträge, Kosten, Ergebnisse Investitionen Internationaler Rang 7.2 7.2.1 7.2.2 7.2.3 Gegenwärtige Situation der Hochschulmedizin in Deutschland Rahmenbedingungen Gesundheitspolitik Rahmenbedingungen Wissenschaftspolitik Rahmenbedingungen Finanzpolitik 7.3 7.3.1 7.3.2 7.3.3 7.3.4 7.3.5 Perspektivische Entwicklungsoptionen Quantitative Reaktionen Strukturelle Strategien Dritter Sektor Innovationen Strategische Handlungsfähigkeit der Hochschulmedizin 7.4 Literatur Kapitel 8 „Was vorbei ist, ist vorbei“: Zum Übergang in die monistische Krankenhausfinanzierung Stefan Felder, Stefan Fetzer und Jürgen Wasem 8.1 Einleitung 8.2 Die Webfehler einer dualistischen Krankenhausfinanzierung 8.3 8.3.1 8.3.2 Unüberwindbare Übergangsprobleme? Investitionsstau Ungleiche Startchancen 8.4 8.4.1 8.4.2 8.4.2.1 8.4.2.2 Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung Ausschreibung des Angebots in strukturschwachen Regionen Verantwortungsträger der Sicherstellung Sicherstellung durch die Kassen Sicherstellung durch die Kommunen 8.5 Fazit 8.6 Literatur Seite 5 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2007 TEIL III Zur Diskussion Kapitel 9 Pay-for-Performance: Neue Impulse für den Wettbewerb zwischen Krankenhäusern? Markus Lüngen, Andreas Gerber und Karl W. Lauterbach 9.1 9.1.1 9.1.2 9.1.3 Pay-for-Performance als Neudefinition des Wettbewerbs Definition und Entwicklung des Begriffs Formale Wirkungen von PfP Indirekte Formen von PfP 9.2 9.2.1 9.2.2 9.2.3 Anfänge und Erfahrungen im Ausland Reviews über PfP in der Literatur Centers for Medicare & Medicaid Services (CMS) Großbritannien 9.3 9.3.1 9.3.2 Probleme des PfP und mögliche Übertragung auf das deutsche Gesundheitswesen Kritik an PfP Relevante Fragen bei einer Übertragung nach Deutschland 9.4 Fazit 9.5 Literatur Kapitel 10 Perspektiven der Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) Günther Heller, Christian Günster und Enno Swart 10.1 Einführung 10.2 Stand des Projekts Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten (QSR) 10.3 Weiterentwicklung von QSR 10.4 Perspektiven der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung mit Routinedaten 10.5 Fazit 10.6 Literatur Seite 6 Krankenhaus-Report 2007 Kapitel 11 Inhaltsverzeichnis Komponentenzerlegung und Warenkorbänderungen Christian Günster 11.1 Einleitung 11.2 Anwendung der Komponentenzerlegung auf AEB-Daten 11.3 Warenkorbänderungen 11.4 Marktzugangs- und -abgangskomponente 11.5 Fazit 11.6 Literatur Kapitel 12 Stichprobenprüfungen nach § 17c KHG: Methodik, praktische Erfahrungen und Ergebnisse in BadenWürttemberg Peter Dirschedl und Matthias Mohrmann 12.1 Einleitung 12.2 Rechtsgrundlagen 12.3 12.3.1 12.3.2 Methodische Aspekte des Prüfverfahrens Gemeinsame Empfehlungen zum Prüfverfahren nach § 17c KHG auf Bundesebene Vereinbarung zum Prüfverfahren in Baden-Württemberg 12.4 Praktische Erfahrungen 12.5 Ergebnisse 12.6 12.6.1 12.6.2 Diskussion Diskussion der Methodik Diskussion der Ergebnisse 12.7 Fazit 12.8 Literatur Kapitel 13 Perspektiven der Palliativversorgung Hermann Ewald, Bernd-Oliver Maier, Volker E. Amelung, Thomas Schindler und Nils Schneider 13.1 13.1.1 13.1.2 13.1.3 13.1.4 Stand der Palliativversorgung in Deutschland und Meilensteine aus der jüngeren Vergangenheit Problemstellung Grundlagen und Definitionen Angebote der spezialisierten Palliativversorgung Gutachten und Expertisen zur Palliativversorgung aus der jüngeren Vergangenheit Seite 7 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2007 13.2 13.2.1 13.2.2 13.2.3 13.2.4 13.2.5 Die Versorgung von Palliativpatienten im Krankenhaus unter DRG-Bedingungen Spezifische Versorgungsaspekte bei Palliativpatienten Der Faktor Zeit in der Palliativversorgung Ausdifferenzierung von Strukturen Ansätze aus Australien Lösungsmöglichkeiten 13.3 13.3.1 13.3.2 Palliativversorgung im Fokus der Gesundheitspolitik: Auswirkungen des GKVWettbewerbsstärkungsgesetzes Risiken durch die aktuelle Gesetzgebung Strukturkomponenten einer zukunftsfähigen Palliativversorgung 13.4 Literatur TEIL IV Krankenhauspolitische Chronik Kapitel 14 Krankenhauspolitische Chronik: 2006 (August) bis 2007 (Juli) Jutta Visarius und Andreas Lehr TEIL V Daten und Analysen Kapitel 15 Die Krankenhausbudgets 2004 bis 2006 unter dem Einfluss der Konvergenz Jörg Friedrich, Gregor Leclerque und Katrin Paschen 15.1 Einführung 15.2 Der Mechanismus der Budgetkonvergenz 15.3 15.3.1 15.3.2 15.3.3 15.3.4 15.3.5 Auswirkungen der Konvergenz auf die Krankenhausbudgets Datenbasis Gewinner und Verlierer der Konvergenz Abstand zum LBFW Statuswechsler Annäherung an den Landesbasisfallwert 2006 15.4 15.4.1 15.4.2 15.4.3 15.4.4 Allgemeine Budgetentwicklung Budget aus DRGs, Sonstigen Entgelten und Zusatzentgelten Budgetbereinigungstatbestände Leistungsveränderungen Budgetverteilung 15.5 Entwicklung der Basisfallwerte 15.6 Fazit 15.7 Literatur Seite 8 Krankenhaus-Report 2007 Kapitel 16 Inhaltsverzeichnis Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2005 Ute Bölt 16.1 Vorbemerkung 16.2 Kennzahlen der Krankenhäuser 16.3 16.3.1 16.3.2 16.3.3 Die Ressourcen der Krankenhäuser Sachliche Ausstattung Angebot nach Fachabteilungen Personal der Krankenhäuser 16.4 16.4.1 16.4.2 16.4.3 Die Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen Vollstationäre Behandlungen Teil-, vor- und nachstationäre Behandlungen Ambulante Operationen 16.5 Kosten der Krankenhäuser 16.6 Exkurs: Psychiatrische Krankenhäuser Kapitel 17 Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhäuser 2005 Torsten Schelhase 17.1 Vorbemerkung 17.2 Kennzahlen der Krankenhauspatienten 17.3 17.3.1 17.3.2 17.3.3 Strukturdaten der Krankenhauspatienten Alters- und Geschlechtsstruktur der Patienten Verweildauer der Patienten Regionale Verteilung der Patienten 17.4 17.4.1 17.4.2 17.4.3 17.4.4 Struktur der Hauptdiagnosen der Krankenhauspatienten Diagnosen der Patienten Diagnosen nach Alter und Geschlecht Verweildauer bei bestimmten Diagnosen Regionale Verteilung der Diagnosen 17.5 Entwicklung ausgewählter Diagnosen 2001 bis 2005 17.6 Ausblick Seite 9 Inhaltsverzeichnis Kapitel 18 Krankenhaus-Report 2007 Fallzahlbezogene Krankenhausstatistik: Diagnosen und Prozeduren der Patienten auf Basis der Daten nach § 21 Krankenhausentgeltgesetz Jutta Spindler 18.1 Vorbemerkungen 18.2 Erläuterungen zur Datenbasis 18.3 Eckdaten der vollstationär behandelten Krankenhauspatientinnen und -patienten 18.4 Ausgewählte Hauptdiagnosen mit den wichtigsten Nebendiagnosen der Behandelten 18.5 Operationen und medizinische Prozeduren 18.6 Behandlungsspektrum bei den Patientinnen und Patienten in den Fachabteilungen 18.7 Ausblick Kapitel 19 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Thomas Graf 19.1 Vorbemerkung 19.2 Kennzahlen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 19.3 19.3.1 19.3.2 19.3.3 Das Angebot von Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Sachliche Ausstattung Personelle Ausstattung Fachlich-medizinische Ausstattung 19.4 Die Inanspruchnahme von Leistungen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Vollstationäre Behandlungen (Grunddaten) Diagnosedaten der Patienten in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten 19.4.1 19.4.2 TEIL VI Krankenhaus-Directory Kapitel 20 Krankenhaus-Directory – DRG-Krankenhäuser 2006 Seite 10 Krankenhaus-Report 2007 Zusammenfassung Krankenhaus-Report 2007 Schwerpunkt: Krankenhausvergütung – Ende der Konvergenzphase Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra und Henner Schellschmidt Zusammenfassung Kapitel 1 Die DRG-Einführung aus gesundheitspolitischer Sicht. Eine Zwischenbilanz Thomas Braun, Ferdinand Rau und Karl-Heinz Tuschen Wesentliches inhaltliches Ziel der DRG-Einführung ist die Etablierung eines leistungsorientierten Entgeltsystems, das die Wirtschaftlichkeit, Transparenz und Qualität im Krankenhausbereich fördert. Die Systemziele stellen auf ein möglichst umfassendes, handhabbares deutsches DRG-System ab, das regelgebunden und transparent weiterentwickelt wird. Die gesetzlich vorgeschriebene Begleitforschung wurde bisher von den Selbstverwaltungspartnern nicht durchgeführt. Mit Blick auf das bevorstehende Gesetzgebungsverfahren zum ordnungspolitischen Rahmen ist es erforderlich, eine Zwischenbilanz zu ziehen. In diesem Beitrag werden bisher vorliegende relevante Ergebnisse und Entwicklungen aufgezeigt. Kapitel 2 Ein lernendes Vergütungssystem Vom Budgetierungsinstrument zum deutschen Preissystem Norbert Roeder, Holger Bunzemeier und Wolfgang Fiori Das G-DRG-System 2007 weist nur noch wenige Gemeinsamkeiten mit seinem australischen Ursprung auf. Grund sind die notwendig gewordenen Anpassungen, um aus einem Budgetierungsinstrument ein Preissystem zu formen. Neben den tief greifenden strukturellen Veränderungen des DRG-Klassifikationssystems stellen die verbesserte Methodik der Kostenkalkulation, Zusatzentgelte und weiterentwickelte Rahmenbedingen wichtige Meilensteine auf dem Weg zu einem gerechten DRG-Vergütungssystems dar. Erkauft wurde die differenziertere Abbildung mit einer deutlich gestiegenen Komplexität, die effiziente Abrechnung und Verhandlungen zunehmend belastet. Ob ab 2009 mit einem G-DRG-Preissystem abgerechnet werden kann, hängt insbesondere davon ab, ob für die Finanzierung von schwer pauschalierbaren Spezialleistungen Lösungen gefunden werden können. Seite 1 Zusammenfassung Kapitel 3 Krankenhaus-Report 2007 Verändertes Kodierverhalten als eine der ungeklärten Herausforderungen der DRG-Einführung Jürgen Wasem, Isabelle Rotter, Axel Focke, Gerhard Igl Im DRG-System ist die Höhe der Erlöse des Krankenhauses von der Menge und Wertigkeit der dokumentierten Leistungen abhängig. Dies löst Anreize für die Krankenhäuser aus, ihr Kodierverhalten zu verändern. Da hiermit keine reale Steigerung des Ressourcenverbrauchs bewirkt ist, regelt der Gesetzgeber, dass Mehrerlöse des Krankenhauses gegenüber dem vereinbarten Erlösbudget, die durch veränderte Kodierung entstehen, vollständig an die Krankenkassen zurückgezahlt werden müssen. Verschiedene Modelle sind entwickelt worden, die an die Stelle einer vereinfachenden gesetzlichen Regelung, wie verändertes Kodierverhalten zu messen ist, treten sollen. Isoliert kann bislang keines dieser Modelle überzeugen. Möglichkeiten der Weiterentwicklung werden diskutiert. Insbesondere erweist sich das Modell der „Komponentenzerlegung“ bei geeigneter Weiterentwicklung als Instrument, um reale von lediglich nominellen Effekten auf den Case Mix Index eines Krankenhauses zu trennen. Kapitel 4 Ende der Konvergenzphase und Neuordnung der Krankenhaussteuerung: Zum Stand der ordnungspolitischen Diskussion Günter Neubauer und Andreas Beivers Mit dem Ende der DRG-Konvergenzphase ist von der Bundesregierung eine Neuordnung der Finanzierung und Vergütung der Krankenhäuser vorgesehen. In dem Artikel werden zunächst die grundsätzlichen Fragen erörtert, die es im Bereich der Krankenhausfinanzierung zu lösen gilt. Danach werden dann die verschiedenen Vorschläge der einzelnen Akteure zur Neuordnung der Krankenhausversorgung systematisch zusammen- und auch gegenüberstellt und aus ordnungspolitischer Sicht bewertet. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass sich in der Krankenhausversorgung inzwischen der Wettbewerb als ein Steuerungsinstrument angesehen wird, und dies von allen Parteien akzeptiert wird. Jedoch die Interpretationen, was unter Wettbewerb zu verstehen ist, klaffen noch weit auseinander. Zum Abschluss des Artikels wird erörtert, ob die Krankenhausreform noch vor dem Bundestagswahljahr 2009 Chancen hat oder ob sie doch eher von einer neuen Bundesregierung nach dem Jahr 2009 durchzuführen sein. Kapitel 5 Elektiv wird selektiv — Grundzüge eines wettbewerbsorientierten, nach Leistungen differenzierenden Ordnungsrahmens für Krankenhäuser ab dem Jahr 2009 Wulf-Dietrich Leber, Jürgen Malzahn und Johannes Wolff Im Krankenhausbereich besteht ordnungspolitischer Handlungsbedarf, weil neben den klassischen Finanzierungsfragen ein Rechtsrahmen für den Kassenwettbewerb zwecks Begrenzung der kollektivvertraglichen Krankenhausbudgets zugunsten wettbewerbskonformer selektiver Seite 2 Krankenhaus-Report 2007 Zusammenfassung Verträge gestaltet werden muss. Die Neuordnung sollte berücksichtigen, dass Krankenhausleistungen unterschiedlich sind. Während für Notfallleistungen traditionelle planerische Instrumente der Sicherstellung adäquat sind, sollten für elektive Krankenhausleistungen kassenspezifische Verträge vorgesehen werden. Die Auswahl der Häuser erfolgt in einem geordneten Ausschreibungsverfahren. Behandlungsqualität muss Gegenstand der Ausschreibung sein. Wollen Versicherte Leistungen in einem Haus in Anspruch nehmen, mit dem ihre Kasse keinen Vertrag hat, so haben sie einen gesonderten Tarif zu wählen oder aber die Kostendifferenz selber zu tragen. Analoge Ausschreibungsoptionen existieren schon jetzt im Bereich der besonderen ambulanten Versorgung und bei Arzneimittelrabattverträgen. Kapitel 6 Selektive flexible Budgets für den Übergang vom Kollektivzum Selektivvertrag Desdemona Hucke, Ludwig Kuntz und Rainer Wuttke Ab dem Jahr 2009 ist die Konvergenzphase für die DRG-Einführung in deutschen Krankenhäusern abgeschlossen, jedoch ist der ordnungspolitische Rahmen noch nicht geklärt. Im folgenden Beitrag wird der Aspekt des flexiblen Budgets und der Budgetverhandlung näher betrachtet. Der Beitrag gelangt zu dem Ergebnis, dass eine vorsichtige Öffnung der Budgetverhandlungen für selektive Verträge, unter Beibehaltung des Prinzips des flexiblen Budgets, eine ausbalancierte Lösung ist. Allerdings können „selektive flexible Budgets“ nur unter spezifischen Bedingungen ausgehandelt werden: Die Krankenkasse muss bei einem Krankenhaus einen bestimmten Mindestumsatz übertreffen und das auszugliedernde Budget darf einen bestimmten Anteil am gesamten Leistungsvolumen des Krankenhauses nicht überschreiten. Die Auswirkungen eines „selektiven flexiblen Budgets“ werden am Beispiel eines Krankenhausverbundes veranschaulicht. Kapitel 7 Die Rolle der Universitätsklinika und ihrer Ambulanzen in der zukünftigen Versorgung Rüdiger Strehl Die Universitätsmedizin organisiert einen komplizierten Aufgabenverbund. Die Finanzierung der Krankenversorgung ist begrenzt. Finanzzuschüsse aus den öffentlichen Haushalten für Forschung, Lehre und Krankenversorgung stagnieren oder sinken. Um im Wettbewerb bestehen zu können, sind neue Aufgabenprofile und Governance-Reformen unerlässlich. Der Zugang zu Innovationen und deren Finanzierung ist eines der zentralen Zukunftsprobleme für die Universitätsmedizin. Seite 3 Zusammenfassung Kapitel 8 Krankenhaus-Report 2007 „Was vorbei ist, ist vorbei“: Zum Übergang in die monistische Krankenhausfinanzierung Stefan Felder, Stefan Fetzer und Jürgen Wasem Nur in einem monistischen Finanzierungssystem sind effiziente Innovationsentscheidungen im Krankenhaus möglich. Gegen einen zügigen Übergang in die Monistik wird oftmals eingewendet, dass zunächst der bestehende Investitionsstau abgebaut und gleiche Startchancen für die Krankenhäuser gewährleistet werden müssten. Bei dieser Argumentation wird aber übersehen, dass Investitionsentscheidungen grundsätzlich in die Zukunft gerichtet sind. Eine monistische Finanzierung führt zu höheren Fallpauschalen und schafft so hinreichende Voraussetzungen für neue Investitionen. Die Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung sollte in einem monistischen Finanzierungsregime entweder an die Kommunen oder die Krankenkassen übertragen werden. Das Angebot der erforderlichen Krankenhausleistungen kann in einer Region ausgeschrieben werden, falls der Markt dieses nicht erzeugt. Kapitel 9 Pay-for-Performance: Neue Impulse für den Wettbewerb zwischen Krankenhäusern? Markus Lüngen, Andreas Gerber und Karl W. Lauterbach Pay-for-Performance (PfP) bezeichnet im allgemeinen die Verknüpfung der Qualität einer medizinischen Leistung mit der Höhe der Vergütung. Im Ausland existieren bereits vielfältige PfPProgramme. Jedoch bleibt die Evidenz für eine erreichbare Effektivität und Kosteneffektivität bisher gering. Offen bleibt bisher, ob in einem ersten Schritt bereits die krankenhausspezifische Publikation von aussagekräftigen vorhandenen Qualitätsdaten ausreichen würde, um einen Qualitätswettbewerb zu entfachen. Eine Einführung von PfP in Deutschland könnte auf die Daten der externen Qualitätssicherung nach § 137 SGB V aufbauen. Kapitel 10 Perspektiven der Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) Günther Heller, Christian Günster und Enno Swart Während international aufwandsarme, auf Routinedaten gestützte Berichts- und Qualitätssicherungssysteme seit langem implementiert sind, wird in Deutschland bis heute – bei der gesetzlich geregelten Beurteilung der Behandlungsqualität im stationären Bereich nach § 137 SGB V – auf spezielle Datenerhebungen gesetzt, die mit erheblichem Zusatzaufwand für die Leistungserbringer verbunden sind. Daher wurde im Jahr 2002 das Projekt Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten (QSR) mit dem Ziel gestartet, Möglichkeiten der Qualitätsmessung auf Basis von GKV-Routinedaten zu prüfen. In diesem Beitrag soll einerseits der Stand des Projektes mit aktuellen Entwicklungen dargelegt werden, sowie andererseits weitere Perspektiven einer Qualitätssicherung mit Routinedaten in Deutschland aufgezeigt werden. Seite 4 Krankenhaus-Report 2007 Kapitel 11 Zusammenfassung Komponentenzerlegung und Warenkorbänderungen Christian Günster Die Komponentenzerlegung ist eine Analysemethode zur Marktberichterstattung für Krankenhausleistungen. Sie unterstützt bei der Kategorisierung von nominellen und reellen Leistungsstrukturänderungen, wie sie im Mehrerlösausgleich der Krankenhausbudgetvereinbarung von Bedeutung sind. Die Indexanalyse lässt sich zur Bewertung der Casemixentwicklung im Zeitverlauf, aber auch zum Abgleich von vereinbartem und realisiertem Casemix durchführen. Wird die Indexanalyse für einzelne Kliniken durchgeführt, müssen Strukturänderungen aufgrund von solchen DRG-Leistungen berücksichtigt werden, die nur in einer der beiden Vergleichsperioden erbracht bzw. vereinbart, jedoch nicht realisiert oder ohne Vereinbarung realisiert wurden. Der Beitrag zeigt, wie das Konzept der Komponentenzerlegung zu diesem Zweck durch eine Marktzugangs- und eine Marktabgangskomponente ergänzt werden kann, mit deren Hilfe sich der Einfluss von solchen Warenkorbänderungen quantifizieren lässt. Kapitel 12 Stichprobenprüfungen nach § 17c KHG: Methodik, praktische Erfahrungen und Ergebnisse in BadenWürttemberg Peter Dirschedl und Matthias Mohrmann Seit der verpflichtenden Einführung des G-DRG-Systems als Basis der Vergütung von Krankenhausleistungen im Jahr 2004 werden in zunehmendem Umfang Krankenhausfälle durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) im Auftrag der Krankenkassen geprüft. Während die Möglichkeit verdachtsabhängiger Einzelfallprüfungen nach § 275 SGB V bereits vor Einführung des G-DRG-Systems bestand, wurde die Möglichkeit verdachtsunabhängiger Stichprobenprüfungen im Rahmen der Systemeinführung durch den Gesetzgeber neu geschaffen (§ 17c KHG). Diese Stichprobenprüfungen werden bislang in deutlich geringerem Umfang als die Einzelfallprüfungen durchgeführt. In Baden-Württemberg wurde – als erstem Bundesland – bereits im Jahr 2003 eine Vereinbarung zum Verfahren der Stichprobenprüfungen getroffen und ab dem Jahr 2004 entsprechende Prüfungen durchgeführt. Der Beitrag berichtet über die bisherigen praktischen Erfahrungen und Ergebnisse. Kapitel 13 Perspektiven der Palliativversorgung Hermann Ewald, Bernd-Oliver Maier, Volker E. Amelung, Thomas Schindler und Nils Schneider Trotz enormer Forschritte der Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit in den letzten Jahren weist die Versorgung unheilbar kranker und sterbender Menschen in Deutschland nach wie vor erhebliche Defizite auf. Auf Ebene des Gesundheitssystems stellt sich beispielsweise die Frage des bedarfsgerechten Angebots allgemeiner und spezialisierter palliativer Versorgungsleistungen. Dieser Beitrag stellt neben den Grundlagen der Palliativversorgung den aktuellen Seite 5 Zusammenfassung Krankenhaus-Report 2007 Stand zum Themengebiet vor, wobei besonders auf gesundheitspolitisch initiierte Gutachten und Expertisen aus der jüngeren Vergangenheit eingegangen wird. Im Mittelpunkt des Beitrages steht die Diskussion der Versorgung von Palliativpatienten im Krankenhaus unter DRGBedingungen, bevor abschließend die Auswirkungen der aktuellen gesundheitspolitischen Reformen für die Palliativversorgung beleuchtet werden. Kapitel 15 Die Krankenhausbudgets 2004 bis 2006 unter dem Einfluss der Konvergenz Jörg Friedrich, Gregor Leclerque und Katrin Paschen Im Rahmen der G-DRG-Einführung wurde mit der sogenannte Konvergenzphase eine Übergangsperiode vorgesehen, an deren Ende idealtypischerweise eine landeseinheitliche Vergütungshöhe für DRG-Entgelte umgesetzt ist. Als Folge einer Budgetumverteilung zwischen den Krankenhäusern eines Bundeslandes nähern sich die hausinternen Basisfallwerte der Krankenhäuser kontinuierlich an den jeweiligen Landesbasisfallwert an. Der vorliegende Beitrag untersucht ausgehend vom Basisjahr 2004, wie weit dieser Konvergenzprozess bis 2006 bereits fortgeschritten ist und ob die tatsächliche Entwicklung der idealtypischen Vorstellung entsprochen hat. Tatsächlich ist festzustellen, dass die Konvergenz der hausindividuellen BFW gegen die LBFW vorangeschritten ist. Allerdings folgt die Annäherung auf der Ebene des Einzelhauses nicht notwendigerweise der idealtypischen Vorgabe, sondern unterliegt auch anderen Einflussfaktoren, wie z. B. den jährlichen G-DRG-Katalogrevisionen. Dabei überwiegt die Zahl der Krankenhäuser, die im Lauf der Zeit von der BFW-Angleichung profitieren. Zudem lässt sich für das Jahr 2006 zeigen, dass der Konvergenzprozess nicht aufkommensneutral erfolgt ist. Kapitel 16 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2005 Ute Bölt Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse der Krankenhausstatistik für das Berichtsjahr 2005 zusammen. Die Krankenhausstatistik ist eine seit 1991 bundeseinheitlich durchgeführte jährliche Vollerhebung. Auskunftspflichtig sind die Träger der Krankenhäuser und Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Dargestellt werden die Ergebnisse zu den Grunddaten (z. B. Betten, Fachabteilungen, Personal, Patientenbewegungen) und den Kostendaten (Personal- und Sachkosten) der Krankenhäuser. Die erstmalig für das Berichtsjahr 2005 veröffentlichte fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) wird, wie die Diagnosedaten der Krankenhauspatienten sowie die Grund und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen, in einem gesonderten Beitrag behandelt (siehe Kapitel 17–19). Seite 6 Krankenhaus-Report 2007 Kapitel 17 Zusammenfassung Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhäuser 2005 Torsten Schelhase Die Diagnosen der Krankenhauspatienten bilden das gesamte vollstationäre Geschehen in den deutschen Krankenhäusern ab. Dieser Beitrag beschreibt die Ergebnisse der Diagnosedaten der Krankenhauspatienten für das Jahr 2005. Diese amtliche Statistik wird seit 1993 jährlich als Vollerhebung durchgeführt. Alle Krankenhäuser in Deutschland sind auskunftspflichtig. Erfasst werden alle Patienten, die im Berichtsjahr aus der vollstationären Behandlung eines Krankenhauses entlassen werden. Im Jahr 2005 waren dies insgesamt 17,03 Millionen Patienten. Damit ist die Fallzahl im Vorjahresvergleich wiederholt gesunken. Die Ergebnisse der Diagnosen werden nach wichtigen Indikatoren wie Hauptdiagnosen, Alter, Geschlecht Verweildauer und Fachabteilungen dargestellt. Aufgrund geschlechts- und altersspezifischer Morbiditätshäufigkeiten werden die Ergebnisse teilweise standardisiert und so um den demographischen Effekt bereinigt. Dadurch sind bevölkerungsunabhängige Aussagen möglich. Kapitel 18 Fallzahlbezogene Krankenhausstatistik: Diagnosen und Prozeduren der Patienten auf Basis der Daten nach § 21 Krankenhausentgeltgesetz Jutta Spindler Mit den DRG-Daten nach § 21 Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) ist es gelungen, eine weitere wichtige Datenquelle für das Statistische Bundesamt zu erschließen und die neue Fachserienreihe Fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) einzurichten. Zentrale Ergebnisse zur stationären Versorgung des Jahres 2005, die das Informationsspektrum der bisherigen amtlichen Krankenhausstatistik ergänzen und erweitern, sind Gegenstand des Beitrags. Im Vordergrund stehen die Art und Häufigkeit durchgeführter Operationen und medizinischer Prozeduren sowie die Darstellung wichtiger Hauptdiagnosen ergänzt um ihre jeweiligen Nebendiagnosen auch unter fachabteilungsspezifischen Gesichtspunkten der vollstationär behandelten Krankenhauspatientinnen und -patienten. Kapitel 19 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Thomas Graf In diesem Beitrag werden die Ergebnisse zum Angebot und zur Inanspruchnahme der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland für das Berichtsjahr 2005 dargestellt. Neben den Krankenhäusern gehören sie ebenfalls zum Berichtskreis der amtlichen Krankenhausstatistik. Das Angebot der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen wird durch eine sachliche, personelle und fachlich-medizinische Komponente bestimmt. Informationen über Seite 7 Zusammenfassung Krankenhaus-Report 2007 diese Leistungskomponenten liefern die Grunddaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Aussagen über den Umfang der Inanspruchnahme von stationären Vorsorge- oder Rehabilitationsleistungen können ebenfalls anhand der Grunddaten getroffen werden. Darüber hinaus stehen ab 2003 differenziertere Ergebnisse zur Diagnose- und Patientenstruktur in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten zur Verfügung, denn mit der ersten Novellierung der Krankenhausstatistik-Verordnung wurde die Berichtspflicht im Rahmen der Diagnosestatistik auf die genannten Einrichtungen ausgedehnt. Seite 8 Seite 1 Die Einführung der Fallpauschalen für fast alle stationären Leistungen ist mehr als eine bloße Neuordnung der Krankenhausvergütung. Sie hat Auswirkungen auf das System der stationären Versorgung insgesamt. Für ihre volle Umsetzung braucht sie Zeit. Im Jahre 2003 begann eine Übergangsphase, der sogenannte Konvergenzprozess. An dessen Ende soll 2009 das neue Vergütungssystem stehen. Bis dahin sind allerdings zahlreiche Aspekte der ordnungspolitischen Ausgestaltung noch im Detail auszuarbeiten. Der Krankenhaus-Report 2007 fasst einerseits die bisher gemachten Erfahrungen zusammen: Bilanz der bisherigen »lernenden« G-DRG-Einführung Erreichung der ursprünglichen politischen Intentionen Weiterentwicklung des G-DRG-Katalogs offene Fragen bezüglich des sogenannten UpCodings Andererseits beleuchtet der Krankenhaus-Report 2007 die Perspektiven des entstehenden Vergütungssystems: Preisgestaltung, Budgetfindung, wettbewerbliche Ausrichtung, Krankenhausplanung Übergang zur monistischen Krankenhausfinanzierung Möglichkeiten selektiver statt kollektiver Vertragsabschlüsse Zur Diskussion stehen außerdem: Aussichten zur Einführung von Pay-for-Performance-Programmen Perspektiven der Qualitätssicherung mit Routinedaten Rolle der Palliativmedizin Der Datenteil umfasst die Grund-, Kosten- und Diagnosedaten des Statistischen Bundesamtes sowohl für Krankenhäuser als auch für Rehabilitationseinrichtungen. Ergänzt werden diese Daten durch das Krankenhaus-Directory und die bewährte »Krankenhauspolitische Chronik«, die Neuerungen im Bereich der Krankenhäuser – z.B. den Weg zum GKV-WSG – nachzeichnet. Im Internetportal zum Krankenhausreport finden sich alle Abbildungen und Tabellen sowie die komplette Krankenhauspolitische Chronik ab dem Jahr 2000 mit Dokumenten zum Herunterladen ab 2004. Klauber Robra Schellschmidt 2008/2009 Krankenhaus-Report 11:35 Uhr Klauber Robra Schellschmidt 02.09.2008 2008 2009 US_Klauber_08_09_Vers_2:US_Klauber_08_09 Krankenhaus-Report Schwerpunkt: Versorgungszentren ISBN 978-3-7945-2609-3 ▲ 9 783794 526093 mit Online-Zugang Krankenhaus-Report 2008/2009 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2008/2009 Schwerpunkt: Versorgungszentren Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra und Henner Schellschmidt Inhaltsverzeichnis Einführung Gregor Leclerque und Bernt-Peter Robra TEIL I Schwerpunktthema: Versorgungszentren Kapitel 1 Zentrierte Versorgung – Ziele und Optionen Günter Neubauer und Christof Minartz 1.1 Problemstellung 1.2 1.2.1 1.2.2 1.2.3 Theoretische Erklärungsansätze Economies of Scale Spezialisierung und Qualität Reduktion der Transaktionskosten 1.3 1.3.1 1.3.2 1.3.3 1.3.4 Ausprägungsformen der zentrierten Versorgung Veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen Zentrumsbildung in einem Betrieb Versorgungszentrierung in einer Unternehmensgruppe (Sektorübergreifende) Versorgungszentrierung in einer Region 1.4 Weiterentwicklung 1.5 Europäische Perspektive 1.6 Literatur Seite 1 Inhaltsverzeichnis Kapitel 2 Krankenhaus-Report 2008/2009 Zentrenbildung in Deutschland – eine Bestandsaufnahme auf Basis der Qualitätsberichte Bettina Gerste 2.1 Hintergrund und Ziel 2.2 Qualitätsberichte als Datengrundlage 2.3 Empirische Analyse der Zentrenbildung 2.4 Fazit 2.5 Literatur Kapitel 3 Eine empirische Analyse der MVZ am Krankenhaus Leonhard Hansen 3.1 Einleitung 3.2 3.2.1 3.2.2 3.2.3 Entwicklung der Medizinischen Versorgungszentren 2004 bis 2008 Anzahl und Rechtsform In MVZ tätige Ärzte und vertretene Fachgruppen Räumliche Verbreitung der MVZ 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 Medizinische Versorgungszentren mit Krankenhausbeteiligung Anzahl und Rechtsform In MVZ mit Krankenhausbeteiligung tätige Ärzte und vertretene Fachgruppen Räumliche Verbreitung der MVZ mit Krankenhausbeteiligung 3.4 Fazit 3.5 Literatur Seite 2 Krankenhaus-Report 2008/2009 Kapitel 4 Inhaltsverzeichnis Ausländische Erfahrungen mit ambulanten Leistungen am Krankenhaus Reinhard Busse und Markus Wörz 4.1 Einleitung 4.2 Typen von Gesundheitssystemen 4.3 Ambulantes Operieren im internationalen Vergleich 4.4 4.4.1 4.4.2 Gegebenheiten und Entwicklungstrends in ausgewählten Ländern Österreich England 4.5 Schlussfolgerungen für Deutschland 4.6 Literatur Kapitel 5 Zentrenbildung im Krankenhaus – ein ungesteuerter Großversuch Uwe Deh und Ralf Dralle 5.1 Überblick 5.2 Medizinisch-inhaltliches vs. vergütungsrechtlich-allokatives Primat – Das Henne-Ei-Problem der Zentrenbildung 5.3 Medizinisch-inhaltliche Zentrenbildung – Versorgungspolitischer Aspekt 5.4 Vergütungsrechtliche Zentrenbildung – ökonomischer Aspekt 5.5 Der versorgungspolitische Aspekt als inhaltliche Füllung für die leere Hülle des Vergütungstatbestandes – ein Ausweg für die Zentrumsbildung 5.6 Fazit Kapitel 6 Zentrierte Versorgungsformen als Antwort auf die Bevölkerungsentwicklung Matthias Schäg, Markus Herrmann, Andreas Klement, Thomas Lichte und Bernt-Peter Robra 6.1 Einführung 6.2 Regionale Versorgungszentren in Regionen mit drohender Unterversorgung 6.3 Personalentwicklung durch ein regionales MVZ 6.4 Mobile medizinische Teams 6.5 Möglichkeiten für die Krankenhäuser einschließlich der Universitätsklinika 6.6 Ausblick 6.7 Literatur Seite 3 Inhaltsverzeichnis Kapitel 7 Krankenhaus-Report 2008/2009 Zentrenbildung zur Verbesserung von Qualität und Effizienz – Evidenz am Beispiel der Universitätsklinik Köln Ludwig Kuntz und Michael Wittland 7.1 Einleitung 7.2 7.2.1 7.2.2 Das Zentrum als Organisationsform der Wahl Zentrenstrukturen an Universitätskliniken und Krankenhäusern Potenziale der Zentrenbildung 7.3 7.3.1 7.3.2 Zentrenbildung an der Universitätsklinik Köln Ziele Erfahrungen 7.4 Diskussion 7.5 Fazit 7.6 Literatur Kapitel 8 Psychosoziale Interaktionsqualität aus Patientenperspektive in den NRW-Brustzentren Petra Steffen, Oliver Ommen, Nicole Ernstmann und Holger Pfaff 8.1 Einleitung 8.2 8.2.1 8.2.2 8.2.3 Methode Stichprobe Messinstrument Analysen 8.3 Ergebnisse 8.4 Diskussion 8.5 Implikationen und weiterer Forschungsbedarf 8.6 Literatur Seite 4 Krankenhaus-Report 2008/2009 Kapitel 9 Inhaltsverzeichnis Die Bildung von Versorgungszentren und Leistungsnetzen im Praxistest am Beispiel der Rhön-Klinikum AG Wolfgang Pföhler 9.1 Der Ansatz der Rhön-Klinikum AG als privatem Gesundheitsdienstleister 9.2 Die Bedeutung von Informations- und Kommunikationstechnologien für die standortübergreifende Zusammenarbeit von Krankenhäusern 9.3 Die Bildung von Kompetenzzentren und Netzwerken am Beispiel onkologischer Behandlungen 9.4 Beispiele für die konzerninterne und trägerübergreifende Vernetzung von Kliniken 9.5 Schlussfolgerungen und Zusammenfassung TEIL II Zur Diskussion Kapitel 10 Wirtschaftliche Steuerung von Krankenhäusern in Zeiten der G-DRGs Markus Lüngen, Christina Hochhuth und Christian Ernst 10.1 Hintergrund 10.2 Zielsetzung und Methode 10.3 10.3.1 10.3.2 10.3.3 10.3.4 10.3.5 Instrumente der wirtschaftlichen Steuerung im stationären Bereich Kostenträgerrechnung Prozesskostenrechnung Behandlungspfade (Clinical Pathways) Balanced Scorecard SWOT- Analyse (Strengths, Weaknesses, Opportunities, Threats)/ Portfolioanalyse 10.4 Kritik/Diskussion 10.5 Literatur Seite 5 Inhaltsverzeichnis Kapitel 11 Krankenhaus-Report 2008/2009 Neue Wege der Krankenhausfinanzierung – leistungsbezogene Investitionsförderung in NRW Arndt Winterer 11.1 Einleitung 11.2 Bisherige Investitionsförderung der Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen 11.3 Wesentliche Kritikpunkte am Status Quo 11.4 Eckwerte des neuen Ordnungs- und Finanzierungsrahmens 11.5 Flexible Verwendung und verwaltungsarmes Verfahren für die Baupauschale 11.6 Die Baupauschale in der Diskussion 11.7 Erste Zwischenbilanz 11.8 Literatur Kapitel 12 Patientenwege ins Krankenhaus: Räumliche Mobilität bei Elektiv- und Notfallleistungen am Beispiel von Hüftendoprothesen Jörg Friedrich und Andreas Beivers 12.1 Ausgangslage: Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung bei zunehmender Patientensouveränität 12.2 Zielsetzung: Empirische Validierung der Patientenwege 12.3 12.3.1 12.3.2 12.3.3 12.3.4 12.3.5 Untersuchungsmethodik Datengrundlage Geokodierung der Krankenhausstandorte Geokodierung der Patientenwohnorte Distanzmessung Bestandsaufnahme: Patientenwege in Deutschland 12.4 12.4.1 12.4.2 12.4.3 12.4.4 12.4.5. 12.4.5.1 12.4.5.2 12.4.6 12.4.7 Empirische Detailuntersuchungen am Beispiel der Hüftoperationen Auswahl der untersuchten Leistung und Identifikation der Erbringer Patientenwege bei Notfällen und elektiven Leistungen im Vergleich Wohnortnächste Versorgung und Zusatzdistanz Patientenwege und Alter Patientenwege und Siedlungsstruktur Nach siedlungsstrukturellen Kreistypen Nach den Regionstypen des BBR Krankenhauswahl wandernder Patienten Krankenhauswahl bei wohnortnächster Versorgung 12.5 Fazit 12.6 Literatur Seite 6 Krankenhaus-Report 2008/2009 Kapitel 13 Inhaltsverzeichnis Auswirkungen der Einführung von Mindestmengen in der Behandlung von sehr untergewichtigen Früh- und Neugeborenen (VLBWs) – Eine Simulation mit Echtdaten Günther Heller 13.1 Einführung 13.2 Material und Methoden 13.3 Ergebnisse 13.4 Diskussion 13.5 Zusammenfassung 13.6 Literatur TEIL III Krankenhauspolitische Chronik Kapitel 14 Krankenhauspolitische Chronik Jutta Visarius und Andreas Lehr TEIL IV Daten und Analysen Kapitel 15 Die Krankenhausbudgets 2005 bis 2007 unter dem Einfluss der Konvergenz Gregor Leclerque und Jörg Friedrich 15.1 Einführung 15.2 15.2.1 15.2.2 15.2.3 Auswirkungen der Konvergenz auf die Krankenhausbudgets Gewinner und Verlierer Abstand zum LBFW Annäherung an den LBFW 15.3 15.3.1 15.3.2 Allgemeine Budgetentwicklung Budget aus DRGs, sonstigen Entgelten und Zusatzentgelten Budgetverteilung 15.4 Entwicklung der Basisfallwerte 15.5 Fazit 15.6 Literatur Seite 7 Inhaltsverzeichnis Kapitel 16 Krankenhaus-Report 2008/2009 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2006 Ute Bölt 16.1 Vorbemerkung 16.2 Kennzahlen der Krankenhäuser 16.3 16.3.1 16.3.2 16.3.3 Die Ressourcen der Krankenhäuser Sachliche Ausstattung Angebot nach Fachabteilungen Personal der Krankenhäuser 16.4 16.4.1 16.4.2 16.4.3 Die Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen Vollstationäre Behandlungen Teil-, vor- und nachstationäre Behandlungen. Ambulante Operationen 16.5 Psychiatrische Krankenhäuser 16.6 Kosten der Krankenhäuser Kapitel 17 Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 2006 Torsten Schelhase 17.1 Vorbemerkung 17.2 Kennzahlen der Krankenhauspatienten 17.3 17.3.1 17.3.2 17.3.3 Strukturdaten der Krankenhauspatienten Alters- und Geschlechtsstruktur der Patienten Verweildauer der Patienten Regionale Verteilung der Patienten 17.4 17.4.1 17.4.2 17.4.3 17.4.4 Struktur der Hauptdiagnosen der Krankenhauspatienten Diagnosen der Patienten Diagnosen nach Alter und Geschlecht Verweildauer bei bestimmten Diagnosen Regionale Verteilung der Diagnosen 17.5 Entwicklung ausgewählter Diagnosen 2001 bis 2006 17.6 Ausblick Seite 8 Krankenhaus-Report 2008/2009 Kapitel 18 Inhaltsverzeichnis Fallzahlbezogene Krankenhausstatistik: Diagnosen und Prozeduren der Patienten auf Basis des § 21 Krankenhausentgeltgesetz Jutta Spindler 18.1 Vorbemerkung 18.2 Erläuterungen zur Datenbasis 18.3 Eckdaten der vollstationär behandelten Krankenhauspatientinnen und -patienten 18.4 Ausgewählte Hauptdiagnosen mit den wichtigsten Nebendiagnosen der Behandelten 18.5 Operationen und medizinische Prozeduren 18.6 Behandlungsspektrum bei den Patientinnen und Patienten in den Fachabteilungen Kapitel 19 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 2006 Thomas Graf 19.1 Vorbemerkung 19.2 Kennzahlen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 19.3 19.3.1 19.3.2 19.3.3 Das Angebot von Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Sachliche Ausstattung Personelle Ausstattung Fachlich-medizinische Ausstattung 19.4 Die Inanspruchnahme von Leistungen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Vollstationäre Behandlungen (Grunddaten) Diagnosedaten der Patienten in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten 19.4.1 19.4.2 TEIL V Krankenhaus-Directory Kapitel 20 Krankenhaus-Directory 2007: DRG-Krankenhäuser im dritten Jahr der Budgetkonvergenz Seite 9 Krankenhaus-Report 2008/2009 Zusammenfassung Krankenhaus-Report 2008/2009 Schwerpunkt: Versorgungszentren Jürgen Klauber, Bernt-Peter Robra und Henner Schellschmidt Zusammenfassung TEIL I Schwerpunktthema: Versorgungszentren Kapitel 1 Zentrierte Versorgung – Ziele und Optionen Günter Neubauer und Christof Minartz Der Beitrag befasst sich mit den Zielen und Optionen der Zentrierten Versorgung. Anhand von theoretischen Erklärungsansätzen wird dargelegt, welche Gründe für eine zentrierte Versorgung sprechen. Insbesondere wird hierbei auf Skaleneffekte, die Steigerung der Qualität durch Spezialisierung und die Reduktion von Transaktionskosten eingegangen. Bei der Darstellung von konkreten Ausprägungsformen konzentriert sich der Beitrag auf die folgenden drei Ebenen der Versorgungszentrierung: sektorübergreifende Zentrierung der Versorgung in einer Region, Versorgungszentrierung in einer Unternehmensgruppe und schließlich in einem einzelnen Krankenhausbetrieb. Abschließend wird gezeigt, inwieweit sich die Versorgungszentrierung in Deutschland weiterentwickeln wird und welche Rolle in diesem Kontext die Europäisierung spielt. Kapitel 2 Zentrenbildung in Deutschland – eine Bestandsaufnahme auf Basis der Qualitätsberichte Bettina Gerste Anhand einer Sekundärdatenanalyse soll die Zentrenlandschaft in deutschen Krankenhäusern im Jahr 2006 beschrieben werden. Dazu wurden die Qualitätsberichte der Krankenhäuser ausgewertet. Die Verteilung der Zentren nach Größe, Trägerschaft und Region sowie die an den Zentren beteiligten Fachabteilungen werden ebenso dargestellt wie die Strukturmerkmale der zentrenbildenden Krankenhäuser. Insgesamt werden 2 933 Zentrennennungen aus 889 Krankenhäusern ausgewertet. Die meisten Zentren befanden sich in Kliniken öffentlicher Trägerschaft und waren etwa gleich auf Häuser unterschiedlicher Größe verteilt. In der Regel waren ein bis drei Fachabteilungen an einem Zentrum beteiligt. Die häufigste Form war das Brustzentrum. Die ausgewerteten Qualitätsberichte geben jedoch nicht zu allen Fragen Aufschluss, da die Diversität der Einträge einen schnellen systematischen Überblick erschwert. Seite 1 Inhaltsverzeichnis Kapitel 3 Krankenhaus-Report 2008/2009 Eine empirische Analyse der MVZ am Krankenhaus Leonhard Hansen Seit zum Jahresbeginn 2004 die Möglichkeit zur Bildung Medizinischer Versorgungszentren (MVZ) geschaffen wurde, wurden mehr als tausend solcher Einrichtungen gegründet. An mehr als einem Drittel ist ein Krankenhaus beteiligt. Von den MVZ erwartet man unter anderem eine teilweise Durchbrechung der strikten Trennung zwischen stationärem und ambulantem Sektor. Der vorliegende Beitrag untersucht, inwiefern die MVZ unter Krankenhausbeteiligung besondere Charakteristika aufweisen. Hierzu wird bezüglich zentraler Aspekte wie Anzahl, Größe und vertretene Fachrichtungen deren Entwicklung von 2004 bis Anfang 2008 nachgezeichnet und der entsprechenden Entwicklung bei den übrigen MVZ gegenübergestellt. Dabei zeigen sich viele Übereinstimmungen, aber auch Unterschiede insbesondere bezüglich der gewählten Rechtsform und des starken Rückgriffs auf Ärzte im Angestelltenverhältnis. Kapitel 4 Ausländische Erfahrungen mit ambulanten Leistungen am Krankenhaus Reinhard Busse und Markus Wörz Schon seit einigen Jahren kann man im deutschen Gesundheitswesen eine zunehmende Aktivität der Krankenhäuser bei ambulanten Leistungen beobachten. Diese Tendenz wurde auch durch gesetzgeberische Maßnahmen befördert. Trotzdem und nach wie vor bieten deutsche Krankenhäuser im internationalen Vergleich eher wenige Leistungen ambulant an. Dieser Beitrag beleuchtet internationale Entwicklungen. Er stellt hierzu Typen von Gesundheitssystemen vor und beschreibt und analysiert die Stellung von ambulanten fachärztlichen Leistungen innerhalb und außerhalb des Krankenhauses. Er geht dann auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Verbreitung von ambulanten Operationen ein. Die Themen werden anhand von zwei Gesundheitssystemen – England und Österreich – vertieft, die gleichzeitig unterschiedliche Typen von Gesundheitssystemen repräsentieren. Unter anderem zeigt sich die Entstehung von hybriden Organisationsformen, die die Trennlinie zwischen ambulant und stationär verwischen. Kapitel 5 Zentrenbildung im Krankenhaus – ein ungesteuerter Großversuch Uwe Deh und Ralf Dralle In Ermangelung eines konsistenten Regelungsrahmens zur Bildung von zentrierten Versorgungsangeboten (Zentren) an Krankenhäusern vollzieht sich in der Realität eine Zentrenbildung ohne klare Zielstellung. Zwar wird i. d. R. die Notwendigkeit eines Zentrums vom einzelnen Krankenhaus medizinisch-inhaltlich begründet, doch herrscht bei genauerer Betrachtung regelmäßig die vergütungsrechtliche und damit ökonomische Motivation vor. Diese Entwicklung ist bedenklich, da sie den Beitrags- und Steuerzahlern als Finanziers der Zentrumsleistung keinen adäquaten Gegenwert bietet. Als Hauptursache für diesen „Wildwuchs“ werden die weitgehend Seite 2 Krankenhaus-Report 2008/2009 Zusammenfassung inhaltsfreien Vorgaben zur Vergütungsfindung für besondere Krankenhausleistungen identifiziert. Die Fixierung auf den Vergütungstatbestand bei gleichzeitiger weitester Interpretationsmöglichkeit desselben führt dazu, dass die Frage, ob eine Zentrumsleistung sinnvoll und/oder erforderlich ist, nicht beantwortet wird. Als Ausweg bietet sich an, die medizinisch-inhaltliche Definition zum Ausgangspunkt aller Überlegungen zur Zentrenbildung zu machen und den Vergütungstatbestand durch die Krankenhausplanung „inhaltlich aufzuladen“. Kapitel 6 Zentrierte Versorgungsformen als Antwort auf die Bevölkerungsentwicklung Matthias Schäg, Markus Herrmann, Andreas Klement, Thomas Lichte und Bernt-Peter Robra Mit der demographischen Alterung der Bevölkerung steigen die Anforderungen an eine altersgerechte, d. h. wohnortnahe und zugehende Versorgung. Dies gilt insbesondere für ländliche und strukturschwache Regionen. Gleichzeitig wird die hausärztliche Versorgung durch Mangel an Allgemeinärzten und Probleme bei der Wiederbesetzung von Praxen in der Fläche ausgedünnt. Zur Sicherstellung der flächendeckenden hausärztlichen Versorgung werden daher neue Formen der Zusammenarbeit regionaler Primärärzte untereinander sowie zwischen Primärärzten, sekundären Fachärzten, Krankenhäusern und Pflegediensten nötig. In Regionen mit drohender Unterversorgung wird ein vor allem allgemeinmedizinisch ausgerichtetes Medizinisches Versorgungszentrum vorgeschlagen. Es bietet Ärztinnen und Ärzten planungssichere und teilzeitgeeignete Arbeitsplätze mit reduzierter Investitionsbelastung. Eine zugehende Versorgung besonders der alten multimorbiden Patienten wird durch integriertes, mobil oder dezentral tätiges Fachpersonal arztentlastend unterstützt. Mit dem regionalen Krankenhaus und anderen Leistungserbringern werden sektorübergreifende Patientenpfade und eine gemeinsame Qualitätssicherung abgestimmt. Um die flächendeckende Versorgung nachhaltig zu sichern, werden sektorübergreifende Weiterbildungsstellen geschaffen. Bei heute schon hoher Wanderungsbereitschaft der Versicherten bei elektiven stationären Eingriffen sichert eine abgestimmte Integration in die regionale Versorgung auch die Krankenhäuser. Nicht zuletzt den Universitätsklinika eröffnet der Weg in eine gemeindebezogene Versorgung neue Chancen in Ausbildung, Weiterbildung und Versorgung. Kapitel 7 Zentrenbildung zur Verbesserung von Qualität und Effizienz – Evidenz am Beispiel der Universitätsklinik Köln Ludwig Kuntz und Michael Wittland Die Bildung von Zentren verspricht insbesondere für Universitätskliniken eine Reihe von Vorteilen. Zentren scheinen Fachabteilungs- und Sektorenüberbrückung, Spezialisierung sowie positive Skaleneffekte zu ermöglichen und beschreiben damit einen Weg zur Verbesserung von Qualität und Effizienz. Jedoch gilt es, eine Reihe von Faktoren und Details bei der Zentrenbildung zu beachten. Vor allem der Einbeziehung der beteiligten Mitarbeiter kommt dabei eine Schlüsselrolle zu. Seite 3 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2008/2009 Dieser Artikel zeigt auf, welchen Mehrwert insbesondere krankheits- bzw. problemorientierte Zentren für Universitätskliniken bedeuten können, diskutiert aber ebenso erfolgskritische Faktoren bei der Bildung dieser. Theoretische Potenziale werden dabei den Zielen und Erfahrungen der Universitätsklinik Köln gegenübergestellt. Kapitel 8 Psychosoziale Interaktionsqualität aus Patientenperspektive in den NRW-Brustzentren Petra Steffen, Oliver Ommen, Nicole Ernstmann und Holger Pfaff Die psychosoziale Interaktionsqualität zwischen Ärzten bzw. Pflegekräften und Patienten ist ein wichtiger Aspekt der Versorgungsqualität von Brustzentren. Anhand empirischer Befragungsdaten (Rücklauf 88%; n=3.285) wird aufgezeigt, dass die Patientinnen einzelne Bereiche der psychosozialen Interaktionsqualität in den NRW-Brustzentren wie die Unterstützung durch Ärzte oder Pflegekräfte insgesamt positiv bewerten. Ein Vergleich zwischen den Zentren auf aggregierter Ebene zeigt deutliche Unterschiede auf. Die psychosoziale Interaktionsqualität der NRWBrustzentren weist damit bereits einen hohen Standard auf, den es jedoch zu halten und ggf. durch eine Verringerung der Zentren-Unterschiede sowie eine gezielte Ursachen-Analyse weiter auszubauen gilt. Kapitel 9 Die Bildung von Versorgungszentren und Leistungsnetzen im Praxistest am Beispiel der Rhön-Klinikum AG Wolfgang Pföhler Die Bildung medizinischer Leistungsnetze und Kompetenzzentren kann maßgeblich zur Sicherstellung einer hochwertigen, wohnortnahen Versorgung der Bevölkerung beitragen. Die RhönKlinikum AG setzt hierfür auf die standortübergreifende Arbeitsteilung und Kooperation zwischen Kliniken der Grund- und Regelversorgung einerseits und Einrichtungen der Schwerpunktversorgung und universitären Maximalversorgung andererseits. Dabei ermöglicht insbesondere die informationstechnische und telemedizinische Verknüpfung der beteiligten Einrichtungen und die Nutzung einer webbasierten elektronischen Patientenakte eine reibungslose Kommunikation und verbesserte Zusammenarbeit zwischen den Leistungsträgern. Mit diesem innovativen, vielversprechenden Ansatz trägt das Unternehmen Spitzenexpertise wohnortnah in die Fläche, fördert den Wissenstransfer und setzt eine sich selbstverstärkende Leistungs- und Innovationsspirale zum Wohle der Bevölkerung und Patienten in Gang. Seite 4 Krankenhaus-Report 2008/2009 Zusammenfassung TEIL II Zur Diskussion Kapitel 10 Wirtschaftliche Steuerung von Krankenhäusern in Zeiten der G-DRGs Markus Lüngen, Christina Hochhuth und Christian Ernst Die Einführung von DRGs hat den Krankenhäusern wesentlich neue Möglichkeiten eröffnet, Managementinstrumente zur internen Steuerung (Controlling) einzusetzen. Dazu zählen insbesondere Interne Budgetierung, Balanced Scorecards, Pathways, Benchmarking und Portfolioanalysen (Kostenträgerrechnung). Der Beitrag soll klären, welche der Instrumente sich bisher zur Steigerung der Effizienz oder Erreichung anderer Ziele bewährt haben. Dazu wird systematisch die deutschsprachige und die englischsprachige Literatur ausgewertet. Im Ausblick wird untersucht, ob Krankenhäuser spezielle Steuerungsinstrumente benötigen, die bisher noch nicht entwickelt wurden, oder ob sich die internen Abläufe der Krankenhäuser so weitgehend wandeln, dass auch die Instrumente fortlaufend angepasst werden müssen. Kapitel 11 Neue Wege der Krankenhausfinanzierung – leistungsbezogene Investitionsförderung in NRW Arndt Winterer Nordrhein-Westfalen hat Ende 2007 einen Systemwechsel vorgenommen, der die gesamte Investitionsförderung der Krankenhäuser durch das Land auf leistungsbezogene Pauschalen umstellt. Im Kern verbindet diese Reform die Steuerungswirkungen der Monistik mit einer landespolitisch verantworteten Krankenhausplanung und zeigt damit einen möglichen „dritten Finanzierungsweg“ in der Diskussion um den künftigen Ordnungsrahmen der Krankenhäuser auf. Kapitel 12 Patientenwege ins Krankenhaus: Räumliche Mobilität bei Elektiv- und Notfallleistungen am Beispiel von Hüftendoprothesen Jörg Friedrich und Andreas Beivers Zwischen flächendeckender, wohnortnaher Versorgung und einer zentrierten und spezialisierten Form besteht zweifelsfrei ein Zielkonflikt. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie viele Patienten unabhängig von bereitgestellter, wohnortnaher Versorgung schon jetzt nicht das nächstgelegene Krankenhaus wählen, sondern entferntere Krankenhäuser aufsuchen, die aufgrund von Größe, Spezialisierung o.ä. geeigneter erscheinen. Die folgende Studie untersucht auf Basis von mehr als sechs Millionen Krankenhausfällen des Jahres 2006 von AOK-Versicherten, welchen Stellenwert das geographisch nächste Krankenhaus in der Patientenversorgung tatsächlich besitzt und welche zusätzlichen Wege für Patienten resultieren, wenn ein anderes Seite 5 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2008/2009 Krankenhaus die Leistung erbringt. Die zurückgelegten Patientenwege bei Elektiv- und Notfällen werden am Beispiel der Leistung „Implantation einer Endoprothese am Hüftgelenk“ verglichen. Die Ergebnisse liefern klare Indizien für eine bewusste Krankenhauswahl unter Inkaufnahme zusätzlicher Wege. Kapitel 13 Auswirkungen der Einführung von Mindestmengen in der Behandlung von sehr untergewichtigen Früh- und Neugeborenen (VLBWs) – Eine Simulation mit Echtdaten Günther Heller Vor dem Hintergrund der Einführung von Mindestmengen scheinen Studien, die deren Auswirkungen simulieren, von großer Bedeutung. Ziel dieser Arbeit war es daher, eine Simulationsstudie am Beispiel der Auswirkungen einer Einführung von Mindestmengen in der Behandlung von sehr untergewichtigen Früh- und Neugeborenen (VLBWs) durchzuführen. Dazu wurden stationäre AOK-Abrechnungsdaten von insgesamt 12.171 VLBWs genutzt und Umverteilungseffekte über verschiedene Schwellenwerte analysiert. Die Anzahl der potenziell vermiedenen Todesfälle nahm mit der Höhe der Mindestmenge zu. Darüber hinaus konnte die Zunahme der Entfernungen zur Klinik bei höheren Mindestmengen nachgezeichnet werden. Zusätzlich konnten – orientiert am tatsächlichen Bedarf – Regionen ausgewiesen werden, für die eine flächendeckende Versorgung nach Vereinbarung einer definierten Mindestmenge als gefährdet angesehen werden kann. TEIL III Krankenhauspolitische Chronik Kapitel 14 Krankenhauspolitische Chronik Jutta Visarius und Andreas Lehr TEIL IV Daten und Analysen Kapitel 15 Die Krankenhausbudgets 2005 bis 2007 unter dem Einfluss der Konvergenz Gregor Leclerque und Jörg Friedrich Im Rahmen der Einführung der G-DRGs soll die von Krankenhaus zu Krankenhaus noch sehr unterschiedliche Entlohnung für die einzelnen Leistungen auf ein landesweit einheitliches Niveau angepasst werden. Bereits im vergangenen Jahr wurde gezeigt, dass dieser sogenannte Konvergenzprozess nicht so abläuft, wie die gängige idealtypische Darstellung vermuten lässt. Seite 6 Krankenhaus-Report 2008/2009 Zusammenfassung Auf Grundlage neuer Daten werden diese Befunde bestätigt. Während bei der Betrachtung einzelner Krankenhäuser deutliche Abweichungen von der als stetig angenommenen Annäherung der krankenhausindividuellen Vergütungssätze an den Landesbasisfallwert feststellbar sind, gibt es dessen ungeachtet insgesamt dennoch eine klare Konvergenz. In diese Richtung wirkt auch der Umstand, dass sich die auf Ebene der Länder festgelegten Landesbasisfallwerte stärker aneinander angeglichen haben. Aus diesem Blickwinkel betrachtet verspricht der Konvergenzprozess, sein Ziel zu erreichen. Kapitel 16 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2006 Ute Bölt Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse der Krankenhausstatistik zu den Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser für das Berichtsjahr 2006 zusammen. Er gibt einen Überblick über die sachlichen und personellen Ressourcen (z. B. Betten, Fachabteilungen, Personal) sowie die Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen (Patientenbewegungen) und beziffert die Aufwendungen für Personal- und Sachkosten. Die Krankenhausstatistik ist eine seit 1991 bundeseinheitlich durchgeführte jährliche Vollerhebung. Auskunftspflichtig sind die Träger der Krankenhäuser und der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Die Diagnosedaten der Krankenhauspatienten werden wie die fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) und die Grund- und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen jeweils in einem gesonderten Beitrag behandelt (siehe Kapitel 17–19). Kapitel 17 Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 2006 Torsten Schelhase Die Diagnosen der Krankenhauspatienten bilden das gesamte vollstationäre Geschehen in den deutschen Krankenhäusern ab. Dieser Beitrag beschreibt die Ergebnisse der Diagnosedaten der Krankenhauspatienten für das Jahr 2006. Diese amtliche Statistik wird seit 1993 jährlich als Vollerhebung durchgeführt. Alle Krankenhäuser in Deutschland sind auskunftspflichtig. Erfasst werden alle Patienten, die im Berichtsjahr aus der vollstationären Behandlung eines Krankenhauses entlassen werden. Im Jahr 2006 waren dies insgesamt 17,14 Millionen Patienten. Damit ist die Fallzahl im Vorjahresvergleich leicht angestiegen. Die Ergebnisse der Diagnosen werden nach wichtigen Indikatoren wie Hauptdiagnosen, Alter, Geschlecht, Verweildauer und Fachabteilungen dargestellt. Aufgrund geschlechts- und altersspezifischer Morbiditätshäufigkeiten werden die Ergebnisse teilweise standardisiert und so um den demographischen Effekt bereinigt. Dadurch sind bevölkerungsunabhängige Aussagen möglich. Seite 7 Inhaltsverzeichnis Kapitel 18 Krankenhaus-Report 2008/2009 Fallzahlbezogene Krankenhausstatistik: Diagnosen und Prozeduren der Patienten auf Basis des § 21 Krankenhausentgeltgesetz Jutta Spindler Mit den DRG-Daten nach § 21 Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) steht seit dem Jahr 2005 eine weitere wichtige Datenquelle neben den Grund- und Kostendaten sowie den Diagnosedaten der Krankenhäuser für die Nutzerinnen und Nutzer im Rahmen des Angebots des Statistischen Bundesamtes zur Verfügung. Zentrale Ergebnisse zur stationären Versorgung des Jahres 1806, die das Informationsspektrum der herkömmlichen amtlichen Krankenhausstatistik ergänzen und erweitern, sind Gegenstand des Beitrags. Im Vordergrund stehen die Art und Häufigkeit durchgeführter Operationen und medizinischer Prozeduren sowie die Darstellung wichtiger Hauptdiagnosen ergänzt um ihre jeweiligen Nebendiagnosen auch unter fachabteilungsspezifischen Gesichtspunkten der vollstationär behandelten Krankenhauspatientinnen und -patienten. Kapitel 19 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 2006 Thomas Graf In diesem Beitrag werden die Ergebnisse zum Angebot und zur Inanspruchnahme der Vorsorgeoder Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland für das Berichtsjahr 2006 dargestellt. Neben den Krankenhäusern gehören sie ebenfalls zum Berichtskreis der amtlichen Krankenhausstatistik. Das Angebot der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen wird durch eine sachliche, eine personelle und eine fachlich-medizinische Komponente bestimmt. Informationen über diese Leistungskomponenten liefern die Grunddaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Aussagen über den Umfang der Inanspruchnahme von stationären Vorsorge- oder Rehabilitationsleistungen können ebenfalls anhand der Grunddaten getroffen werden. Darüber hinaus stehen ab 2003 differenziertere Ergebnisse zur Diagnose- und Patientenstruktur in Vorsorgeoder Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten zur Verfügung. Im Rahmen der ersten Novellierung der Krankenhausstatistik-Verordnung wurde die Berichtspflicht zur Diagnosestatistik auf die genannten Einrichtungen ausgedehnt. TEIL V Krankenhaus-Directory Kapitel 20 Krankenhaus-Directory 2007: DRG-Krankenhäuser im dritten Jahr der Budgetkonvergenz Seite 8 Krankenhaus-Report 2010 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2010 Schwerpunkt: Krankenhausversorgung in der Krise? Jürgen Klauber, Max Geraedts und Jörg Friedrich Inhaltsverzeichnis TEIL I Schwerpunktthema: Krankenhausversorgung in der Krise? Kapitel 1 Zur Situation der stationären Versorgung: Optimierung unter schwierigen Rahmenbedingungen Günter Neubauer und Andreas Beivers 1.1 Ausgangssituation – Effizienzsteigerungen der Krankenhäuser unter schwierigen Rahmenbedingungen 1.2 Suboptimale Strukturierung der Krankenhausversorgung im internationalen Vergleich 1.3 1.3.1 1.3.2 Defizite als Folge des ordnungspolitischen Rahmens? Defizitäre Investitionskostenfinanzierung Sektoralisierte Vergütung und Versorgung 1.4 Ausblick: Bieten die aktuellen Reformgesetze Ansätze zur Defizitüberwindung? 1,5 Literaturverzeichnis Seite 1 Inhaltsverzeichnis Kapitel 2 Krankenhaus-Report 2010 Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser Boris Augurzky, Sebastian Krolop und Christoph M. Schmidt 2.1 Einleitung 2.2 2.2.1 2.2.2 Erlöse und Kosten Status quo Projektionen 2.3 Datengrundlage und Methodik 2.4 2.4.1 2.4.2 Die wirtschaftliche Lage Status quo Projektionen 2.5 Fazit 2.6 Literatur Kapitel 3 Deutsche Krankenhauskapazitäten im internationalen Vergleich Alexander Geissler, Markus Wörz, Reinhard Busse 3.1 Einleitung 3.2 Indikatoren für Überkapazitäten 3.3 3.3.1 3.3.2 3.3.3 Krankenhauskapazitäten und deren Entwicklung im OECD-Vergleich Bettendichte und -nutzung Fallbezogene Krankenhausausgaben Personaleinsatz 3.4 Schlussfolgerungen und Diskussion 3.5 Literatur Kapitel 4 Effizienz, Wettbewerb und regionale Unterschiede in der stationären Versorgung Andreas Werblow, Alexander Karmann und Bernt-Peter Robra 4.1 Einleitung – Problemstellung 4.2 Methoden 4.3 Hypothesen 4.4 4.4.1 4.4.2 4.4.3 Datengrundlage und Vorabberechnungen Datengrundlage Vorabberechnungen Deskriptive Statistiken und Datenbereinigung Seite 2 Krankenhaus-Report 2010 Kapitel 4 Inhaltsverzeichnis Fortsetzung Andreas Werblow, Alexander Karmann und Bernt-Peter Robra 4.5 4.5.1 4.5.2 Ergebnisse Effizienzscores allgemeiner Krankenhäuser Determinanten der Effizienz 4.6 4.6.1 4.6.2 4.6.3 Sensitivitätsananlysen Regression mit VRS-Scores Effizienzanalyse ohne Schweregradgewichtung der Fälle Veränderung bei der Input- und Output-Wahl 4.7 Diskussion und Ausblick 4.8 Anhang 4.9 Literatur Kapitel 5 Entwicklung des Personalbestandes in allgemeinen Krankenhäusern Deutschlands 2002–2007 Andreas Werblow und Olaf Schoffer 5.1 Einleitung – Problemstellung 5.2 Datenbasis und Datenbereinigung 5.3 5.3.1 5.3.2 5.3.3 5.3.4 5.3.5 Allgemeine Entwicklung Ärztliches Personal Nichtärztliches Personal Relation ärztliches zu nichtärztlichem Personal Entwicklung der Relation der Personal- zu den Sachkosten Indikatoren der Ressourcenauslastung 5.4 5.4.1 5.4.2 5.4.3 5.4.3.1 5.4.3.2 5.4.2 Multivariate Analyse Modell der Arbeitsnachfrage in Krankenhäusern Deskriptive Statistiken des Samples Ergebnisse Panel-Regression Sensitivitätsanalysen Deskriptive Statistiken des Samples 5.4 Zusammenfassung 5.6 Literatur Seite 3 Inhaltsverzeichnis Kapitel 6 Krankenhaus-Report 2010 Einflussfaktoren auf eine notwendige und sinnvolle Krankenhausanzahl Max Geraedts 6.1 Einleitung 6.2 Rechtliche Rahmenbedingungen der Krankenhausanzahl 6.3 Erreichbarkeit von Krankenhäusern 6.4 Einflussfaktoren auf die Krankenhausanzahl 6.5 6.5.1 6.5.2 6.5.3 Effekte staatlicher Interventionen auf die Krankenhausstruktur – Brustkrebszentren in Nordrhein-Westfalen Hintergrund Methodik Ergebnisse 6.6 Fazit 6.7 Literatur Kapitel 7 Zur Lage der Investitionsfinanzierung der Krankenhäuser – Bestandsaufnahme und Bewertung Jürgen Malzahn und Christian Wehner 7.1 Einleitung 7.2 7.2.1 7.2.2 Rückblick auf die Krankenhausfinanzierung Entstehung und Entwicklung der dualen Krankenhausfinanzierung Rückgang der Fördermittel und Einschränkung der Planungskompetenz der Bundesländer 7.3 7.3.1 7.3.2 7.3.3 Systematik der Krankenhausinvestitionskostenförderung Investitionsmaßnahmen der Krankenhäuser Ansätze zur Ermittlung der notwendigen Höhe der Investitionsförderung Bewertung der Investitionsförderung 7.4 7.4.1 7.4.2 7.4.3 Einflussfaktoren auf die Investitionsvolumina der Krankenhäuser Investitionskostenförderung nach dem Krankenhausfinanzierungsreformgesetz (KHRG) Investitionen im Rahmen des Konjunkturpakets II Auswirkungen des Gesundheitsfonds 7.5 Fazit und Reformbedarf 7.6 Literatur Seite 4 Krankenhaus-Report 2010 Kapitel 8 Inhaltsverzeichnis Basisfallwerte – Zur Preis- und Produktivitätsentwicklung stationärer Leistungen Jörg Friedrich, Wulf-Dietrich Leber, Johannes Wolff 8.1 Einleitung 8.2 Basisfallwerte – die Preisbasis in DRG-Systemen 8.3 Price-Cap-Regulation der Basisfallwerte 8.4 Z-Bax – Die DRG-Preisentwicklung im Zeitverlauf 8.5 Produktivitätsorientierte Basisfallwertentwicklung 8.6 Fazit 8.7 Literatur Kapitel 9 Beurteilung des Krankenhauspotenzials aus Sicht einer privaten Klinikkette Jörg Reschke 9.1 Einführung in den Krankenhausmarkt 9.2 Private Krankenhausträger als wirtschaftlich führende Unternehmen 9.3 Vorteile der privaten Krankenhäuser gegenüber den öffentlichen und freigemeinnützigen Trägern 9.4 9.4.1 9.4.2 9.4.3 Krankenhauspotenziale erschließen und nutzen Einfluss durch transparente Qualität Zeit ist Geld MVZ als weitere Strategie der Markterschließung 9.5 Zusammenfassung 9.6 Literatur Seite 5 Inhaltsverzeichnis Krankenhaus-Report 2010 TEIL II Zur Diskussion Kapitel 10 Ambulante Öffnung der Krankenhäuser: Welchen Anteil können Krankenhäuser in der onkologischen Versorgung abdecken? Eine empirische Abschätzung Markus Lüngen und Thomas Rath 10.1 Hintergrund 10.2 Methode 10.3 10.3.2 10.3.3 Ergebnisse Auswertung der stationären Daten: Wie viele onkologische Fälle aus dem Krankenhaus könnten ambulant behandelt werden? Auswertung der ambulanten Daten: Wie viele Fälle aus dem ambulanten Sektor könnten am Krankenhaus ambulant behandelt werden? Abschätzung des gesamten ambulanten Potenzials 10.4 Diskussion 10.5 Anhang 10.6 Literatur Kapitel 11 Entgeltsystem für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen 10.3.1 Jürgen Fritze 11.1 Gesetzlicher Auftrag 11.2 Zweck des Beitrags 11.3 Bisheriges Entgeltsystem für psychische Krankheiten 11.4 Behandlungsbereiche der Psych-PV als Patientenklassifikationssystem 11.5 ICD- und OPS-Basierung der Systementwicklung 11.6 Kalkulationsverfahren 11.7 Begleitforschung 11.8 Fazit Seite 6 Krankenhaus-Report 2010 Kapitel 12 Inhaltsverzeichnis Zur Pflege im Krankenhaus: Ist-Situation und Sollvorstellungen Sabine Bartholomeyczik 12.1 Entwicklung der Personalstellen im Pflegedienst der Krankenhäuser 12.2 DRG und Pflege 12.3 Die Problematik der PPR als Maß für den Pflegebedarf 12.4 Soll-Vorstellungen zu Aufgaben Pflegender im Krankenhaus 12.5 Entwicklungen von Arbeitsinhalten und Arbeitsbedingungen 12.6 Personalausstattung des Pflegedienstes und Versorgungsqualität 12.7 Perspektive 12.8 Literatur Kapitel 13 Hygienefehler im Krankenhaus Annette Busley und Walter Popp 13.1 Einleitung 13.2 Rechtsvorgaben und ihre Umsetzung 13.3 Ursachen für Hygieneprobleme in Krankenhäusern 13.4 Hightech-Medizin und Hygieneprobleme 13.5 Nosokomiale Infektionen (NI) 13.6 Hygieneprobleme in Krankenhäusern: Hinweise aus Routinedaten 13.7 Ausblick und Forderungen 13.8 Literatur Kapitel 14 Qualitätssicherung mit Routinedaten – Aktueller Stand und Weiterentwicklung Günther Heller 14.1 Einführung – die Entwicklung von QSR 14.2 Das Prävalenz-Fallzahl-Problem bei der Messung von Ergebnisqualität 14.3 Qualitätsindizes zur Beurteilung der Ergebnisqualität 14.4 14.4.1 14.4.2 14.4.3 Weiterentwicklung der Qualitätssicherung mit Routinedaten Weiterentwicklung der Qualitätsindizes Statistische Analyseverfahren Weitere Tracer und sektorenübergreifende Qualitätssicherung 14.5 Fazit 14.6 Literatur Seite 7 Inhaltsverzeichnis Kapitel 15 Krankenhaus-Report 2010 Der Einfluss von strukturellen klinikspezifischen Variablen auf die Qualität der Krankenversorgung Günther Heller 15.1 Einführung 15.2 Material und Methoden 15.3 Ergebnisse 15.4 Diskussion 15.5 Zusammenfassung 15.6 Literatur TEIL III Krankenhauspolitische Chronik Kapitel 16 Krankenhauspolitische Chronik Jutta Visarius und Andreas Lehr TEIL IV Daten und Analysen Kapitel 17 Die Krankenhausbudgets 2006 bis 2008 unter dem Einfluss der Konvergenz Gregor Leclerque und Jörg Friedrich 17.1 Einführung 17.2 17.2.1 17.2.2 17.2.3 Auswirkung der Konvergenz auf die Krankenhausbudgets Gewinner und Verlierer Abstand zum LBFW Annäherung an den LBFW 17.3 17.3.1 17.3.2 17.3.3 Allgemeine Budgetentwicklung Budget aus DRGs, sonstigen Entgelten und Zusatzentgelten Budgetverteilung Ausgleiche für Vorjahre 17.4 Entwicklung der Basisfallwerte 17.5 Fazit 17.6 Literatur Seite 8 Krankenhaus-Report 2010 Kapitel 18 Inhaltsverzeichnis Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2007 Ute Bölt 18.1 Vorbemerkung 18.2 Kennzahlen der Krankenhäuser 18.3 18.3.1 18.3.2 18.3.3 Die Ressourcen der Krankenhäuser Sachliche Ausstattung Angebot nach Fachabteilungen Personal der Krankenhäuser 18.4 18.4.1 18.4.2 18.4.3 Die Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen Vollstationäre Behandlungen Teil-, vor- und nachstationäre Behandlungen. Ambulante Operationen 18.5 Psychiatrische Krankenhäuser 18.6 Kosten der Krankenhäuser Kapitel 19 Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 2007 Torsten Schelhase 19.1 Vorbemerkung 19.2 Kennzahlen der Krankenhauspatienten 19.3 19.3.1 19.3.2 19.3.3 Strukturdaten der Krankenhauspatienten Alters- und Geschlechtsstruktur der Patienten Verweildauer der Patienten Regionale Verteilung der Patienten 19.4 19.4.1 19.4.2 19.4.3 19.4.4 Struktur der Hauptdiagnosen der Krankenhauspatienten Diagnosen der Patienten Diagnosen nach Alter und Geschlecht Verweildauer bei bestimmten Diagnosen Regionale Verteilung der Diagnosen 19.5 Entwicklung ausgewählter Diagnosen 2001 bis 2007 19.6 Ausblick Seite 9 Inhaltsverzeichnis Kapitel 20 Krankenhaus-Report 2010 Fallzahlbezogene Krankenhausstatistik: Diagnosen und Prozeduren der Patienten auf Basis des § 21 Krankenhausentgeltgesetz Jutta Spindler 20.1 Vorbemerkung 20.2 Erläuterungen zur Datenbasis 20.3 Eckdaten der vollstationär behandelten Krankenhauspatientinnen und -patienten 20.4 Ausgewählte Hauptdiagnosen mit den wichtigsten Nebendiagnosen der Behandelten 20.5 Operationen und medizinische Prozeduren 20.6 Behandlungsspektrum bei den Patientinnen und Patienten in den Fachabteilungen 20.7 Fallzahlen und Erlöse nach DRGs Kapitel 21 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 2007 Thomas Graf 21.1 Vorbemerkung 21.2 Kennzahlen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 21.3 21.3.1 21.3.2 21.3.3 Das Angebot von Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Sachliche Ausstattung Personelle Ausstattung Fachlich-medizinische Ausstattung 21.4 Die Inanspruchnahme von Leistungen der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen Vollstationäre Behandlungen (Grunddaten) Diagnosedaten der Patienten in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten 21.4.1 21.4.2 TEIL V Krankenhaus-Directory Kapitel 22 Krankenhaus-Directory 2008: DRG-Krankenhäuser im vierten Jahr der Budgetkonvergenz Seite 10 Krankenhaus-Report 2010 Zusammenfassung Krankenhaus-Report 2010 Schwerpunkt: Krankenhausversorgung in der Krise? Jürgen Klauber, Max Geraedts und Jörg Friedrich Zusammenfassung TEIL I Schwerpunktthema: Krankenhausversorgung in der Krise? Kapitel 1 Zur Situation der stationären Versorgung: Optimierung unter schwierigen Rahmenbedingungen Günter Neubauer und Andreas Beivers Die deutschen Krankenhäuser haben in den letzten fünfzehn Jahren ihre Effizienz erheblich gesteigert. Dies geschah insbesondere vor dem Hintergrund schwieriger Rahmenvorgaben. Der Strukturwandel macht sich seit Beginn der 1990er Jahre durch die „Ökonomisierung“ des Gesundheitswesens bemerkbar und äußert sich im Bereich der Krankenhausversorgung u. a. in einer zunehmenden Marktkonzentration. Das seit dem Jahr 2000 schrittweise eingeführte DRG-Fallpauschalensystem wirkt hierbei als Akzelerator. Ein Vergleich mit anderen europäischen Ländern zeigt jedoch, dass die deutsche Krankenhausversorgung nur eine relative Optimierung aufweist. So werden in unseren europäischen Nachbarländern wesentlich weniger Patienten vollstationär – und mit einer kürzeren Verweildauer – behandelt. Dies hängt vor allem damit zusammen, dass viele Leistungen stationsersetzend erbracht werden. Um diese Effizienzvorteile auch in Deutschland zu generieren, müssen jedoch die schwierigen Rahmenbedingungen, wie beispielsweise die Investitions- und Kapazitätsplanung der Bundesländer, aber auch die strikte Trennung des stationären und ambulanten Vergütungssystems, angepasst und reformiert werden. Wie ein Blick auf die letzten Reformgesetze der Bundesregierung zeigt, sind dies nur kleine Schritte, die keinen wirklich neuen ordnungspolitischen Rahmen schaffen, der es den Krankenhäuser ermöglichen würde, sich an die veränderten Wettbewerbsbedingungen anzupassen. Seite 1 Zusammenfassung Kapitel 2 Krankenhaus-Report 2010 Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser Boris Augurzky, Sebastian Krolop und Christoph M. Schmidt Auf Basis einer Stichprobe von 546 Jahresabschlüssen aus den Jahren 2002 bis 2007 untersuchen wir die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser. Der Anteil der Häuser mit einer erhöhten Insolvenzgefahr lag 2006/2007 bei 16 %, 2008 dürfte er aufgrund stark gestiegener Kosten und einem nur geringen Budgetwachstum auf 27 % gestiegen sein und 2009 wegen zusätzlicher Mittel über das KHRG und das Konjunkturpaket II wieder auf 15 % sinken. Bis 2020 könnte er ohne Produktivitätsfortschritt oder Marktbereinigung sogar auf 29 % steigen. Kapitel 3 Deutsche Krankenhauskapazitäten im internationalen Vergleich Alexander Geissler, Markus Wörz, Reinhard Busse Bekanntermaßen verfügt Deutschland über eine im internationalen Vergleich hohe Anzahl von Betten. Dies wird immer wieder zum Anlass genommen, um den Abbau von Überkapazitäten zu fordern. Doch ist das Bett überhaupt der richtige Indikator und wie steht Deutschland tatsächlich in internationalen Vergleichen da, wenn auch andere kapazitätsbestimmende Faktoren wie das Personal berücksichtigt werden? Dieser Beitrag untersucht diese Fragen in einem Vergleich der deutschen Kapazitäten mit denen anderer Industrienationen auf Grundlage von aktuellen OECD-Gesundheitsdaten und zeigt dabei auch auf, welche Hürden einem internationalen Kapazitätsvergleich entgegenstehen. Als Ergebnis zeigt sich, dass Deutschland zwischen 1997 und 2007 Kapazitäten in Form von Betten abgebaut hat, allerdings weiterhin deutlich über dem Durchschnitt der OECDLänder liegt. Rationalisierungspotenziale zeigen sich im internationalen Vergleich insbesondere in Bezug auf eine Reduktion der stationären Fälle sowie im Verhältnis von qualifizierten Pflegekräften zu Ärzten. Kapitel 4 Effizienz, Wettbewerb und regionale Unterschiede in der stationären Versorgung Andreas Werblow, Alexander Karmann und Bernt-Peter Robra Der vorliegende Beitrag untersucht die Entwicklung der Effizienz deutscher Krankenhäuser auf Krankenhausebene für die Jahre 2002 bis 2007, d. h. für den Zeitraum der Einführung des DRGSystems. Als Datenbasis dienten die anonymisierten Krankenhausdaten des Forschungsdatenzentrums der Statistischen Landesämter. In einem ersten Schritt werden die Effizienzwerte der einzelnen Krankenhäuser in einer sog. Effizienzfrontanalyse (DEA) ermittelt. Als Output der Analyse wird die Anzahl der Fälle, die in einem Krankenhaus behandelt werden, verwendet. Die Fallschwere wird über den mittleren Case-Mix-Index (CMI) der wichtigsten Fachabteilungen berücksichtigt. Inputs sind die Zahl der Vollkräfte und die Sachkosten in konstanten Preisen (2005). In einem zweiten Schritt prüft eine Regression den Einfluss exogener Faktoren auf diese Effizienzwerte. Zu den exogenen Faktoren zählen Wettbewerbsindikatoren, die sowohl den Standort (Landkreis) als auch das Einzugsgebiet des Krankenhauses (90 % der Patienten) abbilden, wobei im letzteren Fall auch die durchschnittliche Entfernung der Patienten zum Krankenhaus berücksichtigt wird. Seite 2 Krankenhaus-Report 2010 Zusammenfassung Die durchschnittliche Effizienz der Krankenhäuser im Untersuchungssample ist zwischen den Jahren 2002 und 2007 um 8 Prozentpunkte angestiegen, am stärksten in 2004. Die Ineffizienz konnte entsprechend um 24,7 Prozent des Ausgangswertes reduziert werden. Betrachtet man die Effizienzscores der Häuser auf Bundeslandebene im Jahr 2007, wird deutlich, dass die besten beiden Bundesländer eine durchschnittliche Effizienz von über 80 Prozent ausweisen, das Schlusslicht jedoch nur 70 Prozent erreicht. Im Jahr 2002 dagegen konnte das beste Bundesland eine durchschnittliche Effizienz von knapp 74 Prozent erreichen, das Schlusslicht von 56 Prozent. Die größte Effizienzsteigerung hatten die Krankenhäuser in Berlin. Private Krankenhäuser sind signifikant effizienter als öffentliche und freigemeinnützige Krankenhäuser, Häuser in Ostdeutschland effizienter als Häuser im Westen. Die Anzahl der Fachabteilungen hat einen komplexen Zusammenhang mit der Effizienz der Krankenhäuser. Für kleine Krankenhäuser ist dieser Zusammenhang negativ, für größere (ab 10 Fachabteilungen) führt hingegen jede weitere Fachabteilung zu einer Steigerung der Effizienz. Ein Haus mit vielen Intensivbetten ist ineffizienter als ein Haus ohne oder mit wenigen Intensivbetten. Der Belegbettenanteil hat hingegen einen signifikant positiven Einfluss auf die Effizienz eines Hauses. Die Effizienz könnte durch Abbau von Skalen-Ineffizienz weiter gesteigert werden. Wettbewerb, gemessen über den Herfindahl-Hirschman-Index, und Effizienz stehen in einem positiven Zusammenhang. Die nachfrageseitige Marktabgrenzung über das Einzugsgebiet hat einen stärkeren Einfluss auf die Effizienz eines Krankenhauses als die geographische Standortabgrenzung. Damit sind die Bedeutung von Ärzten und Patienten bei der Krankenhauswahl betont. Kapitel 5 Entwicklung des Personalbestandes in allgemeinen Krankenhäusern Deutschlands 2002–2007 Andreas Werblow und Olaf Schoffer Eine deskriptive Analyse der Personalzahlen zwischen 2002 und 2007 in allg. Krankenhäusern Deutschlands zeigt zunächst, dass ein Rückgang der Beschäftigtenzahl zu verzeichnen ist. Die Veränderung der Beschäftigtenzahlen verlief dabei für einzelne Personalgruppen unterschiedlich. Beim ärztlichen Personal kam es zu einer Steigerung der Anzahl, auch nach Berücksichtigung der ebenfalls zunehmenden Teilzeitbeschäftigung durch Vollkräfteäquivalente (VKÄ). Die Beschäftigtenzahl beim nichtärztlichen Personal nahm hingegen ab. Aber die rein deskriptive Betrachtung hinaus wurde eine Modellanpassung des ärztlichen, pflegerischen und sonstigen nichtärztlichen Personals mittels Panel-Regression unter Berücksichtigung verschiedener erklärender Variablen vorgenommen. Nach Kontrolle für bestimmte Einflussfaktoren haben wir für alle Personalkategorien positive durchschnittliche Wachstumsraten pro Jahr für freigemeinnützige und öffentliche Krankenhäuser festgestellt. Nur im Pflegebereich bei den privaten Trägern gab es keine durchschnittlichen Steigerungen. Wichtig für dieses Ergebnis war die Berücksichtigung der Fallschwere in den Berechnungen. Diese konnten wir durch einen selbst berechneten Indikator der Fallschwere aus den veröffentlichten CMIs des Jahres 2007 ergänzen. Damit war es möglich, alle Fälle aller Krankenhäuser einheitlich zu bewerten. Ein Vergleich mit der Periode 1991 bis 1999 zeigt außerdem, dass sich die prinzipiellen Trends aus den 1990er Jahren fortgesetzt haben. Durch die Einführung der DRGs kam es teilweise zu einer Verstärkung von Effekten. Seite 3 Zusammenfassung Kapitel 6 Krankenhaus-Report 2010 Einflussfaktoren auf eine notwendige und sinnvolle Krankenhausanzahl Max Geraedts Knappe Kassen der öffentlichen Hand, technischer Fortschritt und zunehmender wirtschaftlicher Druck auf die Krankenhäuser bedingen, dass für Deutschland Krankenhausschließungen auf breiter Front vorausgesagt werden. Dem Staat und vor allem den Ländern obliegt trotzdem die Aufgabe, eine möglichst flächendeckende Krankenhausversorgung aufrecht zu erhalten, die gleichwertige Lebensverhältnisse und eine Trägervielfalt garantiert. Bisher verfügt Deutschland über eine im Durchschnitt gute geografische Erreichbarkeit der Krankenhäuser, die sich aber regional sehr unterschiedlich darstellt, sodass bei einer Reduktion der Krankenhausanzahl die Erreichbarkeit in einzelnen Regionen stark eingeschränkt sein dürfte. Die Krankenhausanzahl wird von einer Reihe nachfrage- und angebotsseitiger Faktoren beeinflusst: der Demografie, dem Wandel des Krankheitsspektrums, veränderten Indikationsstellungen, dem technischen Fortschritt, Reorganisationen sowie gesetzlichen Maßnahmen. Der gemeinsame Effekt der vielfältigen Einflussgrößen auf die zukünftige Krankenhausstruktur und -anzahl lässt sich ebenso wenig vorhersagen wie eine optimale Krankhausanzahl definiert werden kann. Um die Krankenhausversorgung der Bevölkerung dennoch sicherzustellen, müssen die Strukturen kontinuierlich beobachtet und die Effekte politischer Entscheidungen begleitend evaluiert werden. Kapitel 7 Zur Lage der Investitionsfinanzierung der Krankenhäuser – Bestandsaufnahme und Reformbedarf Jürgen Malzahn und Christian Wehner Vor ungefähr vierzig Jahren war schon einmal eine grundlegende Reform der Investitionsfinanzierung von Krankenhäusern erforderlich. Damals war das Ergebnis das Krankenhausfinanzierungsgesetz (KHG) mit der dualen Krankenhausfinanzierung als entscheidendem Kernstück. Der Artikel zeigt die Grundlagen und Fehlentwicklungen bei der Krankenhausfinanzierung auf und erörtert anschließend die Neuregelungen seit dem 2009 in Kraft getretenen Krankenhausfinanzierungsreformgesetz (KHRG). Abschließend werden mögliche Ansätze der zukünftigen Ausrichtung der Investitionskostenfinanzierung für Krankenhäuser diskutiert und der daraus resultierende Klärungsbedarf unter den neuen Rahmenbedingungen dargestellt. Kapitel 8 Basisfallwerte – Zur Preis- und Produktivitätsentwicklung stationärer Leitungen Jörg Friedrich, Wulf-Dietrich Leber, Johannes Wolff Krankenhausmärkte sind traditionell stark reguliert. Da das deutsche Finanzierungssystem mit DRG-Fallpauschalen keine Mengensteuerung kennt, ist der Basisfallwert der entscheidende Regulierungsparameter. In der ökonomischen Theorie entspricht dies dem Modell einer Price-CapRegulation. Als Beobachtungsinstrument für das tatsächliche Preisniveau wurde vom WIdO der Z-Bax entwickelt. Er zeigt starke Ausschläge am Jahresende seit 2003 und einen Ausgabensprung zum Jahresende 2009. Ursächlich hierfür sind die Regelungen des Krankenhausfinanzierungsreformgesetzes (KHRG). Dies sieht für die Zukunft eine einseitig kostenorientierte Weiterentwicklung der Basisfallwerte vor. Eine ergänzende produktivitätsorientierte Fortschreibung steht noch aus. Seite 4 Krankenhaus-Report 2010 Kapitel 9 Zusammenfassung Beurteilung des Krankenhauspotenzials aus Sicht einer privaten Klinikkette Jörg Reschke Das erfolgreiche Management eines Krankenhauses muss Marktveränderungen beachten, um dem starken Wettbewerbsdruck standhalten und sich gegen die Konkurrenz durchsetzen zu können. Dabei hängen die Erfolgschancen sicher nicht allein an der Trägerschaft des Krankenhauses, auch wenn private Träger strategische Vorteile haben. Zum einen verfügen sie über bessere Refinanzierungsmöglichkeiten, zum anderen sind sie in ihren Entscheidungen weitgehend unbeeinflusst von externen Interessen. Entscheidend ist letztlich die Nutzung strategischer Erfolgsfaktoren. Zu nennen sind hier vor allem ein konsequentes Qualitätsmanagement, die Nutzung von Qualität als Wettbewerbsparameter. Weiter die Durchführung eines konsequenten Kostenmanagements, d. h. das Tätigen der notwendigen Rationalisierungsinvestitionen und schließlich auch die Nutzung von Marktchancen an der Sektorgrenze, etwa durch Berücksichtigung der Kooperationspartner im Bereich der niedergelassenen Ärzteschaft (Medizinische Versorgungszentren). TEIL II Zur Diskussion Kapitel 10 Ambulante Öffnung der Krankenhäuser: Welchen Anteil können Krankenhäuser in der onkologischen Versorgung abdecken? Eine empirische Abschätzung Markus Lüngen und Thomas Rath Die ambulante Versorgung macht in Deutschland unter 5 % der Erlöse von Krankenhäusern aus. Im internationalen Vergleich erwirtschaften die Krankenhäuser sehr viel größere Budgetanteile über ambulante Behandlungen. Mit dem GKVWSG (GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz) wurde den Krankenhäusern die Möglichkeit eröffnet, ambulante hochspezialisierte Leistungen (§ 116b SGB V) zu erbringen. Die vorliegende Studie untersucht, welches Versorgungsvolumen Krankenhäuser auf dieser Basis in der onkologischen Versorgung abdecken können. Ausgewertet wurden anonymisierte aggregierte stationäre und ambulante Abrechnungsdaten aus 2006–2008 von rund 24 Mio. AOKVersicherten. Auf dieser Basis wurde auf die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Die Auswahl der Patienten erfolgte anhand der betreffenden onkologischen ICD-10-Diagnosen. Die Analyse für 2007 ergibt, dass sich potenziell 553 Tsd. Krankenhausfälle aus dem stationären Bereich in die ambulante Versorgung des Krankenhaus überführen ließen. Hinzu kommen rund 3,8 Mio. derzeit ambulant erbrachte Quartalsfälle, die für die ambulante hochspezialisierte Versorgung auch im Krankenhaus geeignet erscheinen. Insgesamt ergäbe sich somit ein Potenzial von rund 4,3 Millionen Fällen. Eine Verlagerung von Fällen ins Krankenhaus erfordert jedoch eine Berücksichtigung im Budget- und Abrechnungssystem zwischen Krankenkassen, Kassenärztlichen Vereinigungen und Krankenhäusern. Seite 5 Zusammenfassung Kapitel 11 Krankenhaus-Report 2010 Entgeltsystem für psychiatrische und psychosomatische Einrichtungen Jürgen Fritze Das Krankenhausfinanzierungsreformgesetz (KHRG) verlangt von der Selbstverwaltung die Entwicklung eines grundsätzlich gemeinsamen, einheitlichen Entgeltsystems von Tagespauschalen für teil- und vollstationäre Leistungen der psychiatrischen und psychosomatischen Einrichtungen, das den unterschiedlichen Aufwand der Behandlung bestimmter, medizinisch unterscheidbarer Patientengruppen abzubilden hat. Das System soll von den Behandlungsbereichen der PsychiatriePersonalverordnung (Psych-PV) ausgehen. Es soll im Jahr 2013 erstmals – unter dem Schutz der Budgetneutralität – anzuwenden sein. Für die Zeit nach 2013 bedarf es weiterer Vorgaben des Gesetzgebers. Die Systementwicklung muss Probleme bewältigen, die sich aus der hier dargestellten Variabilität von Krankenhaushäufigkeit, Verweildauern, Indikationsspektren und Pflegesätzen zwischen den Bundesländern und damit vermutlich Einrichtungen ergeben, außerdem mit der Variabilität, die sich aus den hier beleuchteten Unschärfen der Operationalisierungen der Psych-PVBehandlungsbereiche ergeben. Es wird vorgeschlagen, den Prozedurenschlüssel (OPS) sparsam nur um solche Codes zu ergänzen, die trennscharfe Deskriptoren von Patientengruppen mit voraussichtlich unterschiedlichem Ressourcenverbrauch liefern, und auf Komplexleistungscodes möglichst zu verzichten, damit das System möglichst durch Merkmale der Patienten und nicht der Einrichtungen bestimmt wird. Insbesondere müssen die wahrscheinlich höheren Aufwände, die aus Selbst- oder Fremdgefährdung sowie Pflegebedarf resultieren, trotz datenschutzrechtlicher Widerstände abbildbar werden. Die im Gesetz vorgeschriebene Begleitforschung sollte auf Patientendaten aufsetzen und unmittelbar starten. Kapitel 12 Zur Pflege im Krankenhaus: Ist-Situation und Sollvorstellungen Sabine Bartholomeyczik Zwischen 1995 und 2007 wurden in den Pflegediensten deutscher Krankenhäuser 15 % der Stellen abgebaut. Spezifische Pflegeaufgaben zur Förderung der Selbständigkeit und Krankheitsbewältigung gewinnen bei kürzer werdender Verweildauer im Krankenhaus an Bedeutung. Empirische Hinweise auf die derzeitige Arbeit Pflegender im Krankenhaus zeigen aber, dass eine bedarfsgerechte inhaltliche Weiterentwicklung weitgehend fehlt. Während nordamerikanische Studien nachweisen, dass eine schlechte Personalausstattung des Pflegedienstes ein hohes gesundheitliches Risiko für die Patienten enthält, gibt es bisher in Deutschland keine vergleichbaren Untersuchungen. Seite 6 Krankenhaus-Report 2010 Kapitel 13 Zusammenfassung Hygienefehler im Krankenhaus Annette Busley und Walter Popp In Deutschland treten im Jahr bis zu 800 000 im Krankenhaus erworbene Infektionen auf. Sie führen zu großem Leid für den Betroffenen und zu hohen Kosten für das Allgemeinwesen. Mindestens ein Drittel dieser Infektionen wären durch Hygienemaßnahmen zu verhindern. Hygieneprobleme resultieren aus menschlichem Fehlverhalten, Unwissen, technischen Problemen und strukturellen Mängeln. Beispiele hierfür: Zu wenig Hygienefachpersonal, veraltete Bauten mit Flurtoiletten, zu wenig Einzelzimmer, Abbau der Hausreinigung, ungenügende Aufbereitung von Medizinprodukten, ungenügende Schutzmaßnahmen beim Umgang mit multiresistenten Erregern. Verdachtshinweise auf Hygienemängel zeichnen sich in den Ergebnissen der externen Qualitätskontrolle ab und lassen sich durch die Auswertung von Abrechnungsdaten ermitteln, wie u. a. am Beispiel des Kindbettfiebers gezeigt wird. Neben Appellen an Einsicht und Vernunft bedarf es zur Verbesserung dieser Situation einheitlicher gesetzlicher Regelungen und wirkungsvoller Kontrollen. Versorgungsbrüche an den Sektorengrenzen müssen verhindert werden. Kapitel 14 Qualitätssicherung mit Routinedaten – Aktueller Stand und Weiterentwicklung Günther Heller Im vorliegenden Beitrag wird die bisherige Entwicklung des Projekts Qualitätssicherung mit Routinedaten (QSR) dargestellt. Darüber hinaus wird das Prävalenz-Fallzahl-Problem erläutert und gezeigt, dass eine sichere Beurteilung der Ergebnisqualität mit den etablierten Verfahren der Ergebnisqualitätsmessung aus einfachen statistischen Gründen bislang nur sehr eingeschränkt möglich war. Anschließend wird eine mögliche Lösung dieses Problems, die Verwendung von Qualitäts-Indizes nebst deren Konstruktion und Implementierung in QSR vorgestellt. Zusätzlich werden geplante methodisch wissenschaftliche Weiterentwicklungen von QSR skizziert. Sie beziehen sich auf Weiterentwicklungen der o. g. Qualitätsindizes, zusammen mit Patienten, Einweisern, medizinischen Fachexperten und Kliniken, aber auch auf mögliche Weiterentwicklungen methodischer und statistischer Verfahren, inklusive der Entwicklung weiterer sektorenübergreifender Tracer. Kapitel 15 Der Einfluss von strukturellen klinikspezifischen Variablen auf die Qualität der Krankenversorgung Günther Heller für das ATRäK-Projektteam Der Beitrag untersucht den Einfluss klinikspezifischer Strukturmerkmale auf die Versorgungsqualität der Krankenhäuser. Hierzu wurden erstmals zwei international bekannte und weit verbreitete globale Mortalitäts-Scores, der Charlson und der Elixhauser-Score, auf deutsche Massendaten adaptiert und angewendet. Dabei wurden Abrechnungsdaten aller vollstationären AOK-Krankenhausfälle mit Entlassdatum 2006 für multivariate Analysen genutzt. Bei bereits 2003 privatisierten Kliniken zeigten sich angedeutet niedrigere Sterblichkeiten, die allerdings für den Elixhauser-Score formal nicht signifikant waren. Deutlicher zeigte sich ein protektiver Effekt der Klinikgröße. Seite 7 Zusammenfassung Krankenhaus-Report 2010 TEIL III Krankenhauspolitische Chronik Kapitel 16 Krankenhauspolitische Chronik Jutta Visarius und Andreas Lehr TEIL IV Daten und Analysen Kapitel 17 Die Krankenhausbudgets 2006 bis 2008 unter dem Einfluss der Konvergenz Gregor Leclerque und Jörg Friedrich Die Budgetentwicklung bundesdeutscher DRG-Krankenhäuser ist zum Ende der Konvergenzphase deutlich positiver als in den Vorjahren. Basierend auf den Vereinbarungen von 1 461 Krankenhäusern ist für 2008 ein Budgetanstieg von mehr als 5 % gegenüber dem Vorjahr festzustellen. Dies entspricht allein für die untersuchten Einrichtungen einer Budgeterhöhung um fast 2,2 Mrd. € in einem Jahr, in dem die Diskussion über die finanzielle Situation der Krankenhäuser zu einer zusätzlichen und deutlichen Besserstellung durch das Krankenhausfinanzierungsreformgesetz ab 2009 führte. Ein Großteil dieses Budgetanstiegs geht auf die Vereinbarung von Leistungssteigerungen zurück, die sich im Zeitraum 2006 bis 2008 weiterhin außerordentlich dynamisch entwickelt. Unterdessen hat sich in den drei hier betrachteten Jahren die Konvergenz der hausindividuellen Preise fortgesetzt. Die Spannweite bezüglich der Abweichungen vom LBFW hat sich erneut deutlich verringert. Dies gilt ungeachtet der Tatsache, dass sich einzelne Häuser vom LBFW entfernen und ein Fünftel zwischen Verlierer- und Gewinnerstatus wechselt. Kapitel 18 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Kostendaten der Krankenhäuser 2007 Ute Bölt Dieser Beitrag fasst die Ergebnisse der Krankenhausstatistik zu den Grund und Kostendaten der Krankenhäuser für das Berichtsjahr 2007 zusammen. Er gibt einen Überblick über die sachlichen und personellen Ressourcen (z. B. Betten, Fachabteilungen, Personal) sowie die Inanspruchnahme von Krankenhausleistungen (Patientenbewegungen) und beziffert die Aufwendungen für Personal und Sachkosten. Die Krankenhausstatistik ist eine seit 1991 bundeseinheitlich durchgeführte jährliche Vollerhebung. Auskunftspflichtig sind die Träger der Krankenhäuser und der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Die Diagnosedaten der Krankenhauspatienten werden wie die fallpauschalenbezogene Krankenhausstatistik (DRG-Statistik) und die Grund und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen jeweils in einem gesonderten Beitrag behandelt (siehe Kapitel 20–22). Seite 8 Krankenhaus-Report 2010 Kapitel 19 Zusammenfassung Statistische Krankenhausdaten: Diagnosedaten der Krankenhauspatienten 2007 Torsten Schelhase Die Diagnosen der Krankenhauspatienten bilden das gesamte vollstationäre Geschehen in den deutschen Krankenhäusern ab. Dieser Beitrag beschreibt die Ergebnisse der Diagnosedaten der Krankenhauspatienten für das Jahr 2007. Diese amtliche Statistik wird seit 1993 jährlich als Vollerhebung durchgeführt. Alle Krankenhäuser in Deutschland sind auskunftspflichtig. Erfasst werden alle Patienten, die im Berichtsjahr aus der vollstationären Behandlung eines Krankenhauses entlassen werden. Im Jahr 2007 waren dies insgesamt 17,57 Millionen Patienten, damit ist die Fallzahl im Vorjahresvergleich erneut angestiegen. Die Ergebnisse der Diagnosen werden nach wichtigen Indikatoren wie Hauptdiagnosen, Alter, Geschlecht, Verweildauer und Fachabteilungen dargestellt. Aufgrund geschlechts- und altersspezifischer Morbiditätshäufigkeiten werden die Ergebnisse teilweise standardisiert und so um den demographischen Effekt bereinigt. Dadurch sind bevölkerungsunabhängige Aussagen möglich. Kapitel 20 Fallzahlbezogene Krankenhausstatistik: Diagnosen und Prozeduren der Patienten auf Basis des § 21 Krankenhausentgeltgesetz Jutta Spindler Mit den DRG-Daten nach § 21 Krankenhausentgeltgesetz (KHEntgG) steht seit dem Jahr 2005 neben den Grund- und Kostendaten und den Diagnosedaten der Krankenhäuser den Nutzerinnen und Nutzern im Rahmen des Angebots des Statistischen Bundesamtes eine weitere wichtige Datenquelle zur Verfügung. Gegenstand dieses Beitrags sind zentrale Ergebnisse zur stationären Versorgung des Jahres 2007, die das Informationsspektrum der herkömmlichen amtlichen Krankenhausstatistik ergänzen und erweitern. Im Vordergrund stehen die Art und Häufigkeit durchgeführter Operationen und medizinischer Prozeduren sowie die Darstellung wichtiger Hauptdiagnosen, ergänzt um ihre jeweiligen Nebendiagnosen auch unter fachabteilungsspezifischen Gesichtspunkten der vollstationär behandelten Krankenhauspatientinnen und -patienten. Erstmals veröffentlichte das Statistische Bundesamt für das Berichtsjahr 2007 differenzierte Informationen zum erbrachten Leistungsspektrum der Krankenhäuser, insbesondere zur Art und zum Umfang der abgerechneten Fallpauschalen (DRGs) und den Hauptdiagnosegruppen (MDCs). Ausgewählte Ergebnisse hierzu werden in diesem Beitrag ebenfalls dargestellt. Seite 9 Zusammenfassung Kapitel 21 Krankenhaus-Report 2010 Statistische Krankenhausdaten: Grund- und Diagnosedaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen 2007 Thomas Graf In diesem Beitrag werden die Ergebnisse zum Angebot und zur Inanspruchnahme der Vorsorgeoder Rehabilitationseinrichtungen in Deutschland für das Berichtsjahr 2007 dargestellt. Neben den Krankenhäusern gehören sie ebenfalls zum Berichtskreis der amtlichen Krankenhausstatistik. Das Angebot der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen wird durch eine sachliche, eine personelle und eine fachlich-medizinische Komponente bestimmt. Informationen über diese Leistungskomponenten liefern die Grunddaten der Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen. Aussagen über den Umfang der Inanspruchnahme von stationären Vorsorge- oder Rehabilitationsleistungen können ebenfalls anhand der Grunddaten getroffen werden. Darüber hinaus stehen ab 2003 differenziertere Ergebnisse zur Diagnose- und Patientenstruktur in Vorsorge- oder Rehabilitationseinrichtungen mit mehr als 100 Betten zur Verfügung. Im Rahmen der ersten Novellierung der KrankenhausstatistikVerordnung wurde die Berichtspflicht zur Diagnosestatistik auf die genannten Einrichtungen ausgedehnt. TEIL V Krankenhaus-Directory Kapitel 22 Krankenhaus-Directory 2008: DRG-Krankenhäuser im vierten Jahr der Budgetkonvergenz Seite 10