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Wien und „die schöne Leich“ Vienna and a “good send-off” Beruf: Bestatter Profession: Undertaker Man sagt den Wienerinnen und Wienern ein besonderes Verhältnis zum Tod nach. „Die schöne Leich“ ist nicht nur ein aufwändiges Leichenbegängnis. Sie ist auch Ausdruck einer Lebenshaltung: Der Tod ist unvermeidlich – also feiern wir ihn. Dieses Museum führt Sie durch die Wiener Bestattungs- und Friedhofskultur seit dem Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Mögen sich Lebensstil und Anforderungen einer modernen, pluralistischen Gesellschaft geändert haben, der Tod hat in Wien immer seinen Platz. Zunächst war es Pflicht der Familie, das Begräbnis auszurichten. Später übernahm die Kirche diese Aufgabe. Im 19. Jahrhundert entstanden private Unternehmen. Ab 1885 war dafür eine eigene Konzession erforderlich. Um sich ein würdiges Begräbnis leisten zu können, wurden Sparvereine gegründet. Der unwürdige Konkurrenzkampf auf dem Bestattungsmarkt wurde 1907 mit der Gründung der kommunalen „Städtischen Leichenbestattung” beendet. Seitdem hat die Bestattung Wien mehr als eine Millionen Wiener und Wienerinnen auf dem letzten Weg begleitet. Den Friedhöfen Wien obliegt die Verwaltung der letzten Ruhestätten. The Viennese are said to have a special relationship with death. A “good send-off” does not merely signify an extravagant funeral but also expresses an attitude to life. Death is unavoidable, so we might as well celebrate it. This museum gives you an insight into the tradition of funerals and cemeteries in Vienna from the end of the 18th century until the present. Even though lifestyle and the demands of a modern, pluralistic society have changed, death will always have a place in Vienna. Öffnungszeiten Opening hours Montag bis Freitag Monday to Friday Samstag/Sonntag/Feiertag Saturday/Sunday/Public Holiday 9:00–16:30 Uhr 9:00 a.m. – 04:30 p.m. geschlossen closed Preise Fees Erwachsene adults Kinder/Jugendliche bis zum 19. Lebensjahr Children/adolescents until the age of 19 Audioguide audioguide € 4,00 Eintritt frei Free admission € 6,00 Führungen Guided tours* für Erwachsene for adults für Schüler im Klassenverband for students as part of a class € 4,00 pro Person per person € 1,50 pro Person per person Medieninhaber: B&F Wien – Bestattung & Friedhöfe GmbH, 1110 Wien, Simmeringer Hauptstraße 339 | Hersteller: Druckerei Lischkar GmbH, 1120 Wien Verlagsort: Wien | Herstellungsort: Wien | Fotos: © Manfred Seidl, 2014 BE-Mat-Nr.-405000860-3.000-02/15-L 12626/15 Memento mori Memento mori Trauer kann sich in vielen Dingen ausdrücken, aber nirgends so schön wie in der passenden Mode. Wer es sich leisten konnte, trug nicht bloß Kleider in der traditionellen Trauerfarbe Schwarz. Die Damen präsentierten sich um die vorige Jahrhundertwende mit großer Robe und Accessoires. Im Verlauf des Trauerjahrs wurde Schwarz gegen dunkle und schließlich nur mehr gedeckte Farben, aber auch auffälliges Mauve (Farbe – blasses Violett), eingetauscht. Für all das gab es spezielle Kaufhäuser, in denen man sich im Trauerfall ausstatten konnte. Die Aufforderung: „Gedenke des Todes!“ erinnerte ab dem Mittelalter die Menschen an ihre Vergänglichkeit. Mit der Zeit verlor der religiöse Aspekt an Bedeutung. Das Gedenken an die Verstorbenen rückte in den Mittelpunkt. Abdrücke von Gesicht und Händen, Haarlocken oder Fotografien – zu Lebzeiten oder nach dem Tod aufgenommen – halfen, die Toten in Erinnerung zu behalten. Auch heute gibt es vom Fingerabdruck bis zum Erinnerungsdiamanten viele Möglichkeiten des Andenkens. Mourning can be expressed in many things, but nowhere more beautifully than in the appropriate attire. Those who could afford it did not merely wear clothes in the traditional mourning colour black. Around the turn of the century ladies wore extra-vagant robes and accessories. During the course of the mourning year black was exchanged for dark and finally only more subdued colours but also striking mauve (pale purple color). There were special stores for all this where people could fit themselves out in the case of a bereavement. From the Middle Ages the appeal “Commemorate death!” reminded people to reflect on their own transitoriness. As time went on the religious aspect lost its significance. Commemorating the dead became of central importance. Casts of the face and hands, locks of hair or photos – taken during the lifetime or after death – helped to remember the dead. Even today there are many possibilities of remembrance, from a fingerprint to a commemorative diamond. The rising middle class in no way wanted to be inferior to the nobility. This was expressed in the monumental buildings from the late 19th century on the Ringstrasse in Vienna and also in extravagant funerals. These were based on the Spanish Court Ceremony, even though this was long outdated. The laying out of the body, the cortège and the gravestone were all part of a dramatic presentation of the deceased’s own status. Wealth or lack of it determined what class of funeral could take place. Partezettel und Gedenkbildchen Death notice and commemorative pictures Uniformen für den letzten Weg Uniforms for the last journey Der Kondukt als letzte Inszenierung The cortège as the last staging Kaiserliche Trauerfeiern Imperial funerals Die Uniformen der Bestattungsbediensteten spiegeln den Geist der jeweiligen Zeit wider. Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Zwischenkriegszeit waren historisierende Uniformen en vogue. Für jede „Rolle“ im großen Kondukt vom Reiter über den Musiker bis zum Sargträger gab es die passende Ausstattung. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Stil schlichter. Ab den 1950er-Jahren hatte die historisierende Uniform ausgedient und schlichtere dunkelgraue Talare kamen zum Einsatz. Dem Kondukt kam als öffentlichem Teil einer Bestattung besondere Bedeutung zu. Der Weg vom Sterbehaus bis zur Pfarrkirche bzw. zum Friedhof bot die Möglichkeit, den Status des Verstorbenen und der Familie für alle sichtbar in den Straßen der Stadt darzustellen. Ab dem Ersten Weltkrieg fand die Aufbahrung immer öfter auf dem Friedhof statt. Der Kondukt verkürzte sich auf den Weg von der Aufbahrungshalle zum Grab und verlor einen Gutteil seiner Öffentlichkeitswirksamkeit. K.u.k. Staatsbegräbnisse waren ein Großereignis, bei dem sogar Fenster und Balkone mit guter Sicht vermietet wurden. Der 1914 in Sarajevo ermordete Thronfolger Franz Ferdinand war der erste Angehörige des Kaiserhauses, der von der Bestattung Wien zu Grabe getragen wurden – wenngleich nicht in Wien, sondern in Artstetten. Mit Zita und Otto begleitete die Bestattung Wien die letzten Habsburger aus der österreichischen Herrscherdynastie in die Kapuzinergruft. Und die Wiener und Wienerinnen kamen in Massen, um zu schauen. Mit dem Partezettel (französisch „faire part“ – bekannt geben) wird das Ableben des vor kurzem Verstorbenen sowie Zeit und Ort des Begräbnisses mitgeteilt. Die Parte, wie sie in Wien genannt wird, kam im 17. Jahrhundert auf und war mit Symbolen der Vergänglichkeit geschmückt. Im 19. Jahrhundert wurden die Bilder romantischer und sentimentaler. Sterbeoder Gedenkbilder werden als Andenken an den Toten bei der Seelenmesse ausgeteilt. Entsprechend finden sich religiöse Symbole oder ein Porträt des Verstorbenen. Kontakt Contact Impressum Imprint Das aufstrebende Bürgertum wollte dem Adel um nichts nachstehen. Dies kam in den monumentalen Bauten der Wiener Ringstraße des späten 19. Jahrhunderts zum Ausdruck, aber auch in aufwändigen Trauerfeiern, die sich am – eigentlich schon überholten – „Spanischen Hofzeremoniell“ orientierten. Von der Aufbahrung über den Kondukt bis zum Grabmal war alles eine dramatische Inszenierung des eigenen Status. Die „Ausführungsklasse“ bestimmte die Brieftasche. Trauermode Mourning dress Initially it was the duty of the family to organize the funeral. Later the church took on this task. Private companies were set up in the 19th century. From 1885 it was a licensed profession. Savings associations were founded so that people could afford a dignified funeral. In 1907 the founding of the Municipal Funeral Services Vienna put an end to the dishonourable competitiveness on the funeral market. Since then the Funeral Services Vienna have accompanied more than a million of Viennese on their final journey. The Vienna Cemeteries are responsible for the administration of the last resting places. *nur nach Voranmeldung only by prior arrangement Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof Zentralfriedhof Tor 2 Unter der Aufbahrungshalle 2 Simmeringer Hauptstrasse 234 1110 Wien bestattungsmuseum@bfwien.at +43 (0)1 76067 www.bestattungsmuseum.at Ein mehr als standesgemäßes Begräbnis A funeral more than appropriate for one’s status The death notice announces the passing away of a recently deceased person and also the time and location of the funeral. The death notice, known in Vienna as Parte, from the French faire part – announce, was introduced in the 17th century and decorated with symbols of transitoriness. In the 19th century the pictures became increasingly romantic and sentimental. Death or commemorative pictures are distributed in remembrance of the dead at the requiem mass. These contain religious symbols or a portrait of the deceased as appropriate. The undertakers’ uniforms reflect the spirit of the relevant period. From the end of the 19th century until the interwar years historicizing uniforms were fashionable. Each role in the grand cortège from the rider to the musicians up to the coffin bearer had an appropriate uniform. The style became simpler after the Second World War. By the 1950s the historicizing uniform was no longer in use and was replaced by simple dark grey gowns. As the public part of a funeral the cortège was of special importance. The route from the last residence to the parish church or to the cemetery was an opportunity for showing the status of the deceased person and the family for all to see in the city streets. From the First World War it became more customary for the laying out (and until 1955 the benediction) to take place at the cemetery. The cortège was reduced to the path from the funeral hall to the grave and lost much of its effectiveness in public. Imperial and royal state funerals were a major event, during which windows and balconies offering a good view were rented out. The heir apparent Franz Ferdinand, who was assassinated in Sarajevo in 1914, was the first member of the imperial family to be buried by the Funeral Services Vienna – even though he was not buried in Vienna but in Artstetten. The Vienna Undertakers accompanied the last Habsburgs from the Austrian ruling dynasty, Zita and later Otto, to the Imperial Crypt. The streets were crowded with Viennese men and women who wanted to watch the proceedings. Trauer im jüdischen Bürgertum Wiens Grief among Vienna’s Jewish Middle Class Im ausgehenden 19. Jahrhundert nahm das jüdische Großbürgertum in Wien einen prominenten Platz ein. Die politische und religiöse Gleichstellung war erreicht, der Weg in öffentliche Ämter nicht mehr versperrt. Der wirtschaftliche Erfolg war zumindest theoretisch für jeden möglich. Wie alle Aufsteiger dieser Epoche legten die (assimilierten) jüdischen Familien Wert auf Repräsentanz, auch im Tod. Trauerfeiern wurden – unter Berücksichtigung jüdischer Riten – so ausgerichtet, wie es allgemein der jeweiligen Gesellschaftsschicht entsprach. Die beeindruckenden Grabstätten auf dem Alten Israelitischen Friedhof bei Tor 1 zeugen davon. Towards the end of the 19th century the Jewish middle class occupied a prominent position in Vienna. Political and religious equality had been achieved. The path to public office was no longer barred. Economic success was possible for everyone, at least theoretically. Like all social climbers in this period the assimilated Jewish families attached great importance to keeping up appearances, even in death. Taking account of Jewish rituals, funerals were arranged according to what was generally expected of the relevant social class. The impressive burial grounds in the Old Jewish Cemetery at Tor 1 testify to this. Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof Museum of Funeral History at the Vienna Central Cemetery Joseph II. Joseph II Von der Kutsche zum Auto Joseph II., ein Vertreter der Aufklärung, erließ 1784 eine Begräbnisordnung: Verstorbene seien ohne Kleider und ohne Sarg, nur in einen Sack eingenäht, zu beerdigen. So wurden Ressourcen geschont, die Leichen konnten schneller verwesen und bei der Neubelegung der Gräber gab es keine hygienischen Probleme. Der Gemeindesarg entließ die Leiche über einen Klappmechanismus ins Grab und war wiederverwendbar. Nach einem Jahr nahm der Kaiser die Begräbnisordnung zurück – wegen des großen Widerstands in der Bevölkerung. Leichenwägen hatten ursprünglich nur den Zweck, die Toten von der Kirche zum Friedhof zu transportieren. Im 19. Jahrhundert übertrumpften die privaten Bestattungsunternehmen einander mit aufwändigen Wägen und großen Gespannen. Automobile als Transport- und Konduktwägen setzten sich ab den 1920er-Jahren durch. Das Design der Wagen war zunächst noch den Kutschen nachempfunden. Ab den 1930er-Jahren ging man zu Formen über, die den Automodellen der jeweiligen Zeit entsprachen. In den Weltkriegen kamen als Notlösung Straßenbahnen zum Einsatz, da es an Pferden bzw. Benzin fehlte. In 1784, Joseph II, a representative of the Enlightenment, passed a decree concerning a funeral order: the deceased were to be buried without clothes and without a coffin, only sewn into a sack. This was to save resources; the corpses decayed faster and when the graves were newly occupied there were no problems of hygiene. The corpse was dropped from the municipal coffin by means of a hinge mechanism into the grave so that the coffin could be used again. After one year the Emperor rescinded the funeral order because it was massively rejected by the people. Die Entwicklung der Grabformen The evolution of grave forms Ende des 19. Jahrhunderts gab es drei Arten von Gräbern: das Schachtgrab für bis zu 20 Tote, Einzelgräber und Grüfte. In der Gestaltung gab es für die meisten nur ein Kreuz oder eine Steinstele. Das Großbürgertum inszenierte seine Grabstätten mit klassizistischen und neugotischen Stilelementen, die es in Serienanfertigung zur Konfektion gab. Im 20. Jahrhundert wurde das Familiengrab zum Standard. Die quaderförmigen Grabsteine kamen aus der Massenproduktion. Aktuell zeigt sich ein Trend zur Individualisierung neben den klassisch-schlichten Grabmonumenten. At the end of the 19th century there were three kinds of graves: the shaft grave for up to 20 deceased, single graves and crypts. As regards the design most had only a cross or a stone stele. The middle classes decorated their burial sites with classicistic and neo-Gothic stylistic elements which were produced in series and ready to use. In the 20th century the family grave became standard. Rectangular gravestones were mass produced. At present there is a trend towards more individual design besides the classic and simple grave monuments. From the carriage to the car The original purpose of hearses was to transport the dead from the church to the cemetery. In the 19th century the private undertakers outdid each other with extravagant hearses pulled by many pairs of horses. From the 1920s cars were used as transport and cortège vehicles. The design of the cars was initially modelled on the horsedrawn carriages. From the 1930s designs became customary that corresponded to the car models of the relevant period. During the two world wars trams were used as an emergency measure because there were not enough horses or a shortage of fuel. Die Feuerbestattung Cremation Der Sarg In vorchristlicher Zeit war die Feuerbestattung in Europa üblich. Karl der Große verbot sie. Ab dem 19. Jahrhundert wurde die Kremation wieder diskutiert. Der Vatikan sprach sich 1886 dagegen aus, liberale Kreise und die Arbeiterbewegung dafür. In Wien verhinderte der ideologische Kampf jahrzehntelang die Errichtung eines Krematoriums. Man musste z.B. nach Gotha in Deutschland ausweichen. 1922 wurde die Feuerhalle in Simmering eröffnet. 1964 erlaubte der Vatikan Gläubigen die Feuerbestattung. In Wien werden bei steigender Tendenz aktuell ca. 30% der Verstorbenen eingeäschert, was unter dem österreichischen Durchschnitt liegt. In früheren Zeiten war es üblich, die Toten in Leintücher gewickelt oder in Leinensäcke eingenäht zu begraben. Erst ab dem 17. Jahrhundert begann sich die Beerdigung in Särgen durchzusetzen. Für breitere Bevölkerungsschichten wurde der Sarg erst durch die maschinelle Holzverarbeitung und industrielle Massenproduktion im 19. Jahrhundert erschwinglich. Särge in Holz oder Metall konnten in Katalogen ausgesucht und bestellt werden, die Ausführung variierte nach Mode bzw. Kosten. Klassische Designs sind auch heute noch gefragt, extravagante Formen und Farben eher die Ausnahme. Cremation was customary in Europe in the pre-Christian era. It was forbidden by Charlemagne. From the 19th century cremation again came under discussion. In 1886 the Vatican opposed it, liberal circles and the labour movement were in favour. For decades the ideological conflict in Vienna prevented the building of a crematorium. For instance it was necessary to travel to Gotha in Germany instead. The crematorium in Simmering was opened in 1922. From 1964 the Vatican allowed believers to be cremated. At present with tendency to rise about 30% of the deceased in Vienna are cremated; this is below the average for the rest of Austria. The coffin In earlier times it was customary to bury the dead wrapped up in sheets or sewn up in linen sacks. It was not until the 17th century that burials in coffins became customary. The wider public was only able to afford coffins when machines were introduced to process wood and industrial mass production took over in the 19th century. Coffins in wood or metal could be selected in catalogues and ordered; the form varied according to taste or expense. Classic designs are still in demand nowadays, extravagant forms and colours are rather the exception. Die Ehrengräber Honorary graves Mikrokosmos Friedhof The cemetery as a microcosm Nekropolis Wiener Zentralfriedhof Necropolis Vienna Central Cemetery Ehrengräber stellen eine hohe Auszeichnung dar, welche die Stadt Wien über den Tod hinaus an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu vergeben hat. In ganz Wien gibt es rund 1540 Ehrengräber oder ehrenhalber in Obhut genommene Grabstätten. In den Anfangszeiten des Wiener Zentralfriedhofs sollten Gräber von Prominenten den neuen Friedhof für die Wiener Bevölkerung attraktiv machen. In der Medienstation neben dem Ausgang werden einige Ehrengräber vorgestellt. Der Friedhof ist mittlerweile mehr als nur die letzte Ruhestätte. Historische Friedhofsbauten, Grabmäler und Ehrengräber sind Kulturgut und spiegeln die Entwicklung Wiens wider. Gerade in der Stadt sind Friedhöfe als Grünflächen auch Erholungsraum und Rückzugsgebiet für Tiere. Nachhaltigkeit und Naturschutz gehören zu einer zeitgemäßen Bewirtschaftung. Und natürlich sind die Wiener Friedhöfe auch Arbeitsplatz für Hunderte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Friedhöfe Wien GmbH. Honorary graves represent a high distinction which the city of Vienna can award beyond death to persons from public life. In the whole of Vienna there are about 1,540 honorary graves or honorary burial sites which are taken care of. In the early years of the Vienna Central Cemetery the graves of eminent personalities were intended to make the new cemetery attractive for the population of Vienna. In the media station beside the exit some honorary graves are presented. In the meantime the cemetery has long become more than merely the last place of rest. Historic gravestones and honorary graves are part of the cultural heritage and reflect the development of Vienna. Especially in town cemeteries as green spaces are areas of tranquillity and refugium for animals. Sustainability and nature conservation are taken for granted in contemporary cultivation. And of course the Vienna Cemeteries are also a workplace for hundreds of employees of the Vienna Cemeteries Ltd. Mit 2,5 Millionen Quadratmetern, 300.000 Grabstätten und 3 Millionen Verstorbenen gehört der Wiener Zentralfriedhof zu den größten Friedhöfen Europas. Die Eröffnung fand 1874 statt, die großen Bauten – Portal, Friedhofskirche sowie Aufbahrungshallen 1 und 2 – wurden zwischen 1900 und 1911 nach Plänen des Architekten Max Hegele errichtet. Der Wiener Zentralfriedhof ist interkonfessionell. Die Evangelischen Gemeinden und die Israelitische Kultusgemeinde haben angrenzend eigene Begräbnisstätten. The Vienna Central Cemetery covers an area of 2.5 million square metres, has 300,000 graves and 3 million deceased are buried there, making it Europe’s second largest cemetery. It was opened in 1874. The largest buildings – portal, cemetery church as well as the funeral parlours 1 and 2 – were built between 1900 and 1911 according to plans by the architect Max Hegele. The Vienna Central Cemetery is interdenominational. The Protestant communities and the Jewish religious community have their own burial sites in the immediate vicinity. Totengedenken in Wien Commemorating the dead in Vienna Der 1. und 2. November, Allerheiligen und Allerseelen, sind katholische Feiertage, an denen traditionell der Toten gedacht wird. Man besucht die Gräber von verstorbenen Angehörigen, schmückt sie mit Blumen und zündet kleine Gedenkkerzen an. Allein der Wiener Zentralfriedhof verzeichnet an diesen Tagen rund 300.000 Besucher. In anderen Kulturkreisen gibt es auch Totengedenktage (z.B. am 40. Tag nach der Bestattung), wo Totenspeisen gereicht und kleine Gaben für den Verstorbenen beim Grab hinterlassen werden. 1 and 2 November, All Saints’ and All Souls’, are Catholic holidays on which by tradition the dead are commemorated. People visit the graves of deceased relatives, decorate them with flowers and light small commemorative candles. On these two days alone about 300,000 people visit the Vienna Central Cemetery. In other cultures there are also days for remembering the dead (e.g. on the 40th day after burial), when food for the dead and small gifts for the deceased are left behind at the grave of the deceased. Die Geschichte der Wiener Friedhöfe The history of the Viennese cemeteries Die ersten Wiener Friedhöfe waren rund um die Pfarrkirchen angelegt. Joseph II. befahl ihre Schließung aus hygienischen Gründen und aus Platzmangel. Außerhalb des Linienwalls (heute: „der Gürtel“) wurden 1784 fünf katholische Friedhöfe angelegt. Wien wuchs weiter durch Eingemeindungen und Zuzug. Der Wiener Zentralfriedhof wurde am 1. November 1874 eröffnet. Die existierenden katholischen Friedhöfe wurden von der Gemeinde Wien übernommen. Heute verwaltet die Friedhöfe Wien GmbH 46 Friedhöfe. The first cemeteries in Vienna were located around the parish churches. Joseph II ordered them to be closed for hygienic reasons and also due to lack of space. In 1784 five Catholic cemeteries were set up outside the city limits (now the Gürtel). Vienna continued to grow as suburbs were incorporated and because people migrated to the city. The Vienna Central Cemetery was opened on 1 November 1874. The existing Catholic cemeteries were taken over by the Municipality of Vienna. Nowadays the Vienna Cemeteries Ltd administers 46 cemeteries. Karl Lueger und die „Luegerkirche“ Karl Lueger and the Lueger Church Friedhofskirche zum Heiligen Karl Borromäus Cemetery Church of St. Charles Borromeo Die Friedhofskirche am Wiener Zentralfriedhof hat den Beinamen „Dr.-Karl-LuegerGedächtniskirche“. Karl Lueger war 1897–1910 Bürgermeister von Wien und wurde 1911 in der Friedhofskirche beigesetzt. In seiner Amtszeit wurden wichtige Bereiche kommunalisiert, z.B. das Bestattungswesen mit der „Städtischen Leichenbestattung”. Karl Lueger setzte aber auch den Antisemitismus als politisches Mittel ein. Seine Person wird heute trotz aller Verdienste kritisch betrachtet. Die Friedhofskirche zum Heiligen Karl Borromäus ist neben Otto Wagners Kirche am Steinhof der bedeutendste Kirchenbau des Jugendstils in Wien. Nach einer Bauzeit von rund drei Jahren wurde die Kirche nach den Entwürfen des Architekten Max Hegele 1911 eingeweiht. Im Zweiten Weltkrieg verursachten Bombentreffer große Schäden. Ein Großteil der Jugendstilausstattung blieb aber vollständig erhalten. 1995–2000 wurde die Kirche komplett saniert und erstrahlt wieder im alten Glanz, insbesondere ihre Kuppel mit 999 goldenen Blattgold-Sternen auf blauem Grund. The cemetery church at the Vienna Central Cemetery is known as the Karl Lueger Memorial Church. From 1897 to 1910 Karl Lueger was the mayor of Vienna and he was buried in 1911 in the cemetery church. During his term of office important spheres of life were communalized, for instance with the introduction of the Municipal Funeral Services Vienna. However, Karl Lueger used antiSemitism as a political weapon. Despite his merits a critical view is taken of him nowadays. Besides Otto Wagner’s church at Steinhof, the Cemetery Church of St. Charles Borromeo is the most important example of an art nouveau church building in Vienna. The church was designed according to plans by the architect Max Hegele and after a building period of about three years was consecrated in 1911. In the Second World War it was severely damaged in bombing raids. Nevertheless, a large part of the art nouveau décor was preserved intact. From 1995 to 2000 the church was completely renovated and is now resplendent in its former glory, particularly its dome with 999 leaf gilded stars on the blue background. Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof • Unternehmensmuseum der B&F Wien – Bestattung und Friedhöfe GmbH • Bestattung Wien und Friedhöfe Wien = Tochterunternehmen der B&F Wien • Standort des Museums 1967‐2013: Wien 4, Goldeggasse 19 Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof • Öffnungszeiten: Mo – Fr 9 – 16.30 Uhr (außer Ftg) • Eintritt: 4 Euro • Kinder/Jugendliche bis 19 Jahre gratis • Keine Ermäßigungen Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof • Führungen: Mitarbeiter Museum bzw. B&F Wien • Lehrer dürfen ihre Klassen führen • FremdenführerInnen: keine Akkreditierung • Ideale Führungsgröße: < 15 Personen Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof • Max. 55 Personen • Daher: Anmeldung – zeitgleich nur 1 Führung, Stundentakt • Tel. (01) 76 0 67 Erich Kirchstorfer, Erich Traxler • bestattungsmuseum@bfwien.at • www.bestattungsmuseum.at Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof • Gratisfolder Bestattungsmuseum bzw. Wiener Zentralfriedhof Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof • • • • • Pressetext D, E Text Audioguide D, E Objekte Bestattungsmuseum Architekturtext D, E Grundriss + Storyline Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof Not‐ ausgang www.bestattungsmuseum.at Neues Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof eröffnet Alles Wissenswerte zur Wiener Bestattungs- und Friedhofskultur ab 13. Oktober Wien (OTS) - Am Mittwoch, 8. Oktober 2014, wurde das neue Bestattungsmuseums am Wiener Zentralfriedhof durch Vizebürgermeisterin Renate Brauner feierlich eröffnet. Das Museum zeigt in einer spannend inszenierten Dauerausstellung alles Wissenswerte zur sehr speziellen Wiener Bestattungs- und Friedhofskultur. Der Öffentlichkeit präsentiert sich das Bestattungsmuseum erstmals am 13. Oktober 2014 Ab diesem Tag können sich die Besucherinnen und Besucher jeweils Montag bis Freitag, zwischen 9.00 und 16.30 Uhr, ein Bild von der Wiener Bestattungs- und Friedhofskultur machen. Das neue Bestattungsmuseum vermittelt mit seinen Originalobjekten und dem historischen Bildmaterial nicht nur Wissen über die Wiener Bestattungs- und Friedhofskultur. Es präsentiert auch die typisch wienerische Art, mit dem Tod umzugehen. „Die schöne Leich“ ist nicht nur ein aufwändiges Leichenbegängnis. Sie ist auch Ausdruck einer Lebenshaltung: Der Tod ist unvermeidlich – also setzen wir uns mit ihm auseinander. Die einzigartige Lage des Museums auf dem zweitgrößten Friedhof Europas, dem Wiener Zentralfriedhof, lädt zu einem anschließenden Rundgang ein. Vizebürgermeisterin Renate Brauner zeigt sich überzeugt, dass das neue Museum sowohl bei den WienerInnen als auch bei TouristInnen ein toller Erfolg wird: "Der Wiener Zentralfriedhof zieht bereits heute nicht nur WienerInnen an, sondern er ist wegen seiner historischen Schönheit auch Anziehungspunkt für viele tausende TouristInnen im Jahr. Mit dem neuen Museum bekommen diese jetzt wertvolle Einblicke in ein Stück der Wiener Geschichte, das vielen vielleicht nicht so bekannt ist." Der Generaldirektor der Wiener Stadtwerke, Martin Krajcsir, ergänzt: „Ich freue mich sehr, dass die Wiener Stadtwerke heuer – nach dem Öffimuseum – den interessierten Wienerinnen und Wienern ein weiteres neues Museum vorstellen dürfen. Es zeigt sich einmal mehr, dass die Wiener Stadtwerke ein nach wirtschaftlichen Grundsätzen geführtes Unternehmen sind, das aber gleichzeitig auch die Pflege des Kulturgutes nicht vernachlässigt.“ Nach knapp zehnmonatiger Bauzeit ist auf den 300 Quadratmetern unter der historischen Aufbahrungshalle 2 am Wiener Zentralfriedhof ein zeitgemäßes, modernes und interaktives Museum entstanden welches seine Besucherinnen und Besucher durch das Wiener Trauerzeremoniell, das Wiener Bestattungswesen, aber auch durch die Geschichte der Wiener Friedhöfen und die Eigenheiten des „Wiener Totenkults“ führt - von Ende des 18. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. „Das neue Museum ist durch seine multimedialen Elemente spannend und informativ zugleich und macht den Besuch für alle Besucherinnen und Besuchern – von Kindern, Jugendlichen und Familien bis hin zu Wien-Besucherinnen und Besuchern – zu einem unvergesslichen Erlebnis“ so Dr. Christian Fertinger, Konzernbereichsleiter der B&F Wien. Mehr als 250 Originalobjekte sowie Bildmaterial – vielfach zum ersten Mal ausgestellt – aus den Archiven der Bestattung und Friedhöfe Wien warten darauf entdeckt zu werden. Unter anderem ist ein originaler Fourgon (Kutsche für Leichentransporet) aus der Zeit um 1900 zu sehen. Zahlreiche Uniformen, von der üppigen Tracht nach dem Spanischen Hofzeremoniell bis zum schlichten Talar der Gegenwart, werden präsentiert. Ein Herzstichmesser und ein Rettungswecker sind als skurrile Relikte einer Zeit zu sehen, als man fürchtete, lebendig begraben zu werden. Ein Klappsarg von 1784 aus der Zeit Joseph II lässt ahnen, wie Mozart bestattet wurde. Als ein Stück Zeitgeschichte ist eine Rechnungsanweisung des kaiserlichen Hofs ausgestellt. Es handelt sich um die Kosten für die Überführung und Bestattung von Franz Ferdinand und seiner Gattin nach dem Attentat von Sarajevo. Interaktive und multimediale Inhalte prägen die Ausstellung, welche mit Hilfe von Audioguides selbstständig und ohne weiteren Erklärungsaufwand erlebbar ist. Auf 13 Monitoren sind Videos zu sehen, die größtenteils aus noch nie gezeigtem Material bestehen. Unter anderem werden Filmausschnitte aus dem Österreichischen Filmarchiv gezeigt mit neu entdecktem und restauriertem Material von dem Begräbnis Franz Josephs I und dem prächtigen Trauerzug für Albert Baron Rothschild. Die Videos ergänzen die ausgestellten Objekte und setzen sie in einen historischen Kontext. Eine Videoinstallation zeigt Partezettel aus verschiedenen Jahrhunderten. Zwei Guckkästen zeigen im Stil der Zeit die verschiedenen Begräbnisklassen. Eine perspektivische Darstellung, die aus Kulissenelementen, Lichtstimmungen und 3D-Videoeinblendungen entsteht, präsentiert die Pracht der Aufbahrungen in der High Society der vorigen Jahrhundertwende – und den Gegensatz zu den Leichenbegängnissen „Normalsterblicher“. Eine Audiostation ermöglicht dem Publikum, den zurzeit beliebtesten Liedern für Bestattungen zu lauschen. Der großzügig gestaltete Eingangsbereich beherbergt neben der Kassa und einer Garderobe auch einen interessanten Shop-Bereich. In diesem werden diverse Artikel, Bücher und Cd´s angeboten, aber auch Highlights wie die heiß begehrte Zigarettenhülle oder ein Modellsarg können in diesem erworben werden. Ein zusätzlicher Veranstaltungsbereich in der Größe von rund 60 m² ermöglicht themenbezogene Veranstaltungen wie Lesungen oder Buchpräsentationen. Aber auch Sonderausstellungen sind in diesem speziell adaptieren Bereich möglich. Der Zugang zum Museum ist barrierefrei und ist mit den Geburts- und Sterbedaten zahlreicher bekannter Persönlichkeiten sowie einer Mauer aus verschiedenen Grabsteinen gestaltet. Bestattungsmuseum Wien – Zahlen und Fakten: Das Museum hat eine Gesamtfläche von etwas mehr als 500m², 300m² davon werden für die Dauerausstellung genutzt. Es wurden rund 16 Tonnen Gussasphalt ausgebracht, 130,00 m³ Beton verbaut, 15km Kabel verlegt und 3km Lüftungs-, Heizungs-, und Wasserkanäle verbaut. Pro Stunden werden ca. 3600,00 m³ Luft umgewälzt um ein geeignetes Klima für die teils empfindlichen und historischen Ausstellungsstücke zu gewährleisten. Die Zeitspanne zwischen den Einreichungen und der Übergabe betrug 395 Tage gesamt und die Baukosten belaufen sich auf rund € 2,5 Millionen. Eine besondere Herausforderung stellte die Implementierung des hochmodernen Museums in den Keller eines historischen Gebäudes dar, mit allen Schwierigkeiten von der unsichtbaren Unterbringung einer enormen technischen Ausstattung bis hin zur Sanierung des Altbestandes. Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof Unter der Aufbahrungshalle 2 (Wiener Zentralfriedhof, Zufahrt über Tor 2, Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Wien) Telefon: +43 (01) 760 67 E-Mail: bestattungsmuseum@bfwien.at www.bestattungsmuseum.at New Funeral Museum opens at the Viennese Central Cemetery Everything worth knowing about the Viennese funeral and cemetery culture starting on 13 October Vienna – on Wednesday 8 October 2014 the new Funeral Museum at the Viennese Central Cemetery was officially inaugurated by the deputy mayor Renate Brauner. The Museum presents everything worth knowing about the quite particular Viennese funeral and cemetery culture in an excitingly showcased permanent exhibition. It will open its doors to the public for the first time on 13 October 2014. From that day on, visitors can get an idea of the Viennese funeral and cemetery culture Monday to Friday 09.00am to 4.30pm. Not only does the new Funeral Museum with its original objects and historical visual material impart knowledge about the Viennese funeral and cemetery culture but it also conveys the typical Viennese way of dealing with death. The quite morbidly called “schöne Leich” (literally translated “beautiful corpse”) is not solely an expression for an extravagant burial but also reveals a certain attitude towards life: death is inescapable – so let’s live with it. The unique location of the Museum on the property of Europe’s second largest cemetery, the Viennese Central Cemetery, invites to take a stroll after the visit. The deputy mayor, Renate Brauner, is convinced that the new Museum will be a great success and very well received both by Viennese and tourists: “The Central Cemetery already attracts many more than just the Viennese. Due to its historical flair, it is a major draw for thousands of tourists every year and the new Museum will give them a deeper insight into a widely unknown piece of Viennese history.” Martin Krajcsir, General Director of Wiener Stadtwerke, adds: “I am happy that this year Wiener Stadtwerke presents yet another museum after the opening of the Transport Museum to the interested public. This once again demonstrates that Wiener Stadtwerke is a company managed in accordance with economic principles but which at the same time does not neglect the safeguarding of cultural heritage.” During a 10 month construction period, a 300 square metres modern and interactive museum was created under the historical funeral parlour 2 at the Viennese Central Cemetery. It gives the visitors an idea about Viennese funeral ceremonies, the Viennese funeral business, the historical development of Viennese cemeteries and the peculiarities of the Viennese death cult reaching from the end of the 18th century to the present. “Through its multimedia-based elements, the Museum is exciting and informative at the same time and makes the visit an unforgettable experience for kids, teenagers, adults and families no matter if they are Viennese or tourists,” says Christian Fertinger, Group Division Manager at B&F Wien. More than 250 original objects and visual material from the archives of Bestattung und Friedhöfe Wien (Austria's leading funeral director), many of which are showcased for the first time, are waiting to be discovered. Among other things, a fourgon (horse-drawn closed carriage for the transportation of the deceased) from the time around 1900 can be seen. Also numerous uniforms reaching from the lush costumes under the Spanish court ceremonial to today’s simple robes are presented. Furthermore, bizarre relicts from a time when people feared to be buried alive, like a special sort of dagger or a life-saving clock for the seemingly dead, are showcased. A fold away coffin dated from 1784 during the reign of Joseph II gives an idea of how Mozart might have been buried. As a piece of contemporary history, a billing of the imperial court is on display – it comprises the costs for the repatriation and funeral of Franz Ferdinand and his wife after their assassination in Sarajevo. Interactive and multimedia-based content make up the exhibition which can easily be experienced without further explanations using the provided audio guides. Thirteen monitors play videos of which some have never been opened to the public before. Among them are newly discovered and restored film clips of the Austrian film archive that show the funeral of Emperor Franz Joseph I and the glorious funeral procession for Albert Baron Rothschild. The videos complement the showcased exhibits and put them in a historical context. One video shows death notices from different centuries. Two raree-shows illustrate different types of funerals in the stiles of different epochs and according to the social classes. A perspective view which is reached by scenery elements, lighting moods and 3D-video insertion creates an image of the splendorous laying-out of the bodies of people who were part of the high society during the time of the turn of the last century in contrast to the funerals of the mere mortals at that time. An audio-station provides the visitors with the most popular songs recently played at funeral ceremonies. The spacious foyer accommodates not only the cash desk and cloakroom but also an interesting shop. There, the visitors can buy books and CDs as well as highlights like a coffin-shaped cigarette case or a coffin model. An additional event area of 60 square metres enables topic-related events like author readings or book launches. Moreover, special exhibitions are possible in this specially adapted area. The access to the Museum is barrier-free and the entrance area is designed with a wall of grave stones and the dates of birth and death of famous personalities. Funeral Museum Vienna – Facts and Figures: The Museum has a total surface area of slightly more than 500 square metres, of which 300 square metres are used for the permanent exhibition. 16 tonnes of mastic asphalt, 130 cubic metres of concrete as well as 15 kilometres of cable and 3 kilometres of air, heating and water ducts were used. 3600 cubic metres of air are circulated each hour to guarantee the right climate for the partly damageable and historical exhibits. The interval between the submission of the building application and the handover was 395 days and the total costs for the construction amount to 2.5 million euros. The primary challenge of this project was to implement this highly technical Museum into the basement of a historical building. In doing so, it was especially difficult to hide the enormous amount of technical equipment while at the same time reconstructing the existing building. Funeral Museum at the Viennese Central Cemetery Under the funeral parlour 2 (Central Cemetery, access via gate 2, Simmeringer Hauptstraße 234, 1110 Vienna) Phone: +43 (01) 760 67 E-Mail: bestattungsmuseum@bfwien.at www.bestattungsmuseum.at Zur Architektur des B estattungsmuseums am Wiener Zentralfriedhof Im Souterrain der 1905 nach Plänen von Max Hegele errichteten Aufbahrungshalle 2 wurde 2014 das neue Bestattungsmuseum am Wiener Zentralfriedhof errichtet. Der Museumszugang liegt seitlich zu der großen Treppenanlage und erfolgt über eine zur Bestandsrampe leicht verdrehte, gegenläufige Rampe und einen Treppenlauf. Beide Zugänge sind durch hohe, helle Stelen markiert. Unterschiedliche Beton- und Natursteinblöcke begrenzen die Rampe und betonen den nahezu 30 Meter langen Weg nach „Unten“. Die Konstruktion setzt ein klares Zeichen, ohne jedoch dem historischen Gebäude entgegen zu wirken. Aus der Bestandsrampe herausgeschoben, zugleich Durchgang und neues Tor, ist der Museumszugang als dunkler Rahmen akzentuiert. Die Eichenholztüren auf der neuen Ebene des Museums liegen einen halben Meter über der ursprünglichen historischen Souterrainfläche. Aus dem Niveau des Foyers entwickelt sich so im Museumsbereich ein Steg, der die Besucher über dem Bodenniveau durch die Ausstellung führt, so dass von hier aus Exponate, Vitrinen und Medienstationen betrachtet werden können. Während der Raum im Dunklen bleibt, sind die Exponate und Vitrinen in weißem Licht gehalten und der Steg in gelbliches warmes Licht getaucht. Die Besucher folgen auf der Erzählebene den Abschnitten eines Trauerfalls: Gestorben – Betrauert – Geführt – Bestattet – Erinnert. Projektdaten Project data Auftraggeber Client Totalunternehmer Contractor Planung Planning BFW Gebäudeerrichtungs- und Vermietungs GmbH & Co KG ARGE checkpointmedia Multimediaproduktionen AG OMS Objektmanagement Service GmbH Atelier Pichelman Pichelmann & Co GmbH. About the architecture of the Museum of Funeral History at the Vienna Central Cemetery On the lower ground floor of funeral hall number 2, which was built in 1905 according to plans by the architect Max Hegele, the new Museum of Funeral History at the Vienna Central Cemetery has been set up. Access to the museum is possible via a gently sweeping, dog-leg ramp – in relation to the existing ramp – as well as via a parallel flight of steps. Both access points are marked by high, bright columns. Different kinds of blocks of concrete and natural stone form the borders of the ramp and emphasize the almost 30-metrelong path downwards. The construction is clearly defined yet has no detrimental impact on the historic building. Emerging from the existing ramp the museum entrance is at the same time passage and new gateway accentuated as dark frame. The oak doors on the new level of the museum are located half a metre above the original historic surface of the lower ground floor. From the level of the foyer a bridge evolves in the museum area which takes visitors across the floor level through the exhibition so that from here the exhibits, display cases and media stations can be observed. While the surrounding space is in darkness the exhibits and display cases are illuminated in white light, and only the bridge is bathed in yellowish warm light. On the narrative level visitors can follow the chronology of a bereavement: deceased – mourned – transported – buried – remembered. Projektdaten Project data Auftraggeber Client Totalunternehmer Contractor Planung Planning BFW Gebäudeerrichtungs- und Vermietungs GmbH & Co KG ARGE checkpointmedia Multimediaproduktionen AG OMS Objektmanagement Service GmbH Atelier Pichelmann Pichelmann & Co GmbH