zum Testbericht Professional Audio

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zum Testbericht Professional Audio
Musik&Equipment
3/März 2010 · www.professional-audio-magazin.de
5,60 €
Österreich 5,60 € Schweiz 11,20 sFr BeNeLux 5,60 €
Musik&Equipment
Test: Sonic Core Scope Xite-1
Das mächtigste
DSP-Interface der Welt
18 Sharc-DSPs an Bord
Highend-Performance zum
Report Stockfisch Records
Interview
mit Komponist
Russell Brower
Schnäppchenpreis
Lexicon goes Software
Sieben Original Lexicon
Algorithmen als Plug-ins
Klanglich auf dem Niveau
der Hardware
Test:
Equator Audio Research Q8
Koaxial-System mit Einmess-Computer löst
jedes Raumproblem
Test: PSI Audio
Standlautsprecher
Räumlichkeit,, Pr
Präzision,
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Alles vom Feinsten
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insttieg in
in Pro Tools –
Software inklusive
TEST | DSP-INTERFACE | Sonic Core Scope Xite-1
Es ist schon ein Kreuz
mit dem computerbasierten Recording und Mixing.
Selbst die stärkste CPU streicht bei exzessivem Gebrauch von Plug-ins
irgendwann die Segel. Rettung naht in Form der DSP-Plattform Scope Xite-1
von Sonic Core. Ein Audio-Interface gibt’s sogar obendrein noch dazu.
Was sich dahinter verbirgt und was damit alles machbar ist,
zeigt der wie immer ausführliche Test.
Das DSP-Kraftwerk
Von Georg Berger
S
onic Core? Kenn ich nicht. Und was
ist mit Creamware? Ah ja, da klingelt
was. Das ist doch das Unternehmen, das
seinerzeit mit einer Reihe von DSP-Karten mit integrierten Audio-Anschlüssen
erfolgreich am Markt agierte, eine opulente Auswahl an virtuellen Effekten und
2
Instrumenten offerierte und vielen Rechnern gehörig Dampf machte (siehe Firmen-Portrait in Heft 11/2006). Richtig.
Doch was hat das Eine mit dem Anderen
zu tun? Des Rätsels Lösung: Nachdem
Creamware 2007 Insolvenz anmelden
musste, übernahmen die ehemaligen
Creamware-Mitarbeiter Holger Drenkelfort und Jürgen Kindermann das Unter-
Sonderdruck für Sonic Core aus
Professional audio Musik & Equipment 3 / März 2010
nehmen und stellten es unter dem Namen Sonic Core neu auf. Besitzer älterer
Scope-Karten konnten also aufatmen,
ebenso wie die Besitzer der ASB-Hardware-Synthesizer, denn der Support für
ihre Produkte ist seitdem gesichert.
Schon kurz nach der Firmen-Übernahme
präsentierte Sonic Core auf der Musikmesse 2008 das erste Sonic Core-Eigen-
gewächs in Form des 19-Zoll DSP-Interfaces Scope Xite-1, das gleichzeitig das
Flaggschiff der Scope-Produktlinie und
den nächsten Schritt in der Evolution des
DSP-Audio-Systems markiert. Allerdings
vergingen von der Erstpräsentation bis
zur Serienreife noch einmal knapp zwei
Jahre. Seit kurzem ist das Scope Xite-1
endlich erhältlich und will die Nachfolge
der erfolgreichen Scope-PCI-Karten (früher Luna oder Pulsar genannt) antreten.
Wichtig: Zurzeit verträgt sich Sonic
Cores DSP-Interface ausschließlich mit
Windows-Rechnern. An einer Anpassung für Mac OS X wird aktuell noch gearbeitet. Auf Nachfrage konnte uns jedoch kein Zeitpunkt genannt werden, zu
dem sich das Xite-1 auch in Mac-Systeme einbinden lässt. Scope Xite-1 setzt
selbstverständlich ebenfalls auf der
Scope Fusion Platform genannten Software zur Steuerung des Systems auf, die
sowohl für die alten Karten wie auch im
Xite-1 nunmehr in Version 5 zum Einsatz
kommt. Anwender der älteren Karten
können also ohne Umschweife auch mit
einem Scope Xite-1 arbeiten. Standesgemäß hat Sonic Core seinem Flaggschiff
sämtliche Plug-ins eigener Herstellung
mitgegeben. Besitzer kleinerer Karten
wie Scope Home oder Project erhalten
bei Software-Updates nach wie vor ein
eingeschränktes Arsenal an Plug-ins,
das sich durch Zukauf weiterer Bundles
jedoch aufstocken lässt (siehe Kästen auf
Seite 52 und 54). Das Beste: Scope Xite-1
lässt sich mit sämtlichen CreamwarePCI-Karten kaskadieren und bietet eine
vorbildliche Abwärtskompatibilität. Neu
hingegen ist, dass Sonic Core das DSPSystem erstmals in ein externes 19-ZollGehäuse gepackt hat, was jedoch seinen
Grund hat. Denn die Entwickler haben
ihrem Neuling jetzt sage und schreibe 18
Sharc-DSPs des amerikanischen ChipHerstellers Analog Devices spendiert.
Die größte Pulsar-Karte, die seinerzeit
mit 15 DSPs aufwartete, erforderte aufgrund ihrer Länge entsprechend groß dimensionierte PC-Gehäuse. Ein Aufstocken mit weiteren DSPs wäre für eine
Kartenlösung also nicht mehr praktikabel gewesen. Zusätzlich wartet das
Scope Xite-1 jetzt auch mit einem internen, 512 Megabyte großen, Arbeitsspeicher auf, der aufgrund der externen Lösung zum Puffern der Datenströme benötigt wird. Diese verschwenderische
Ausstattung hat allerdings ihren Preis,
der mit knapp 3.400 Euro zwar gerechtfertigt ist, aber nicht gerade Sparbuchfreundlich ausfällt.
Die geballte Kraft von
18 DSPs
Markenzeichen und großer Vorteil der
Creamware/Sonic Core Produkte ist ihre
Musik&Equipment
Sonic Core
C Xi
Xite-11
Sehr guter Klang des Audio-Interface
Exzellenter Klang der meisten Plug-ins
Minimale Latenzen
Äußerst flexible Routing-Möglichkeiten
Direkter Einsatz der Plug-ins
in VST-Sequenzer
Möglichkeit Plug-ins gezielt von einzelnen
DSPs berechnen zu lassen
Abwärtskompatibel zu älteren Scope-Karten
Exquisites Angebot an Drittanbieter-Plug-ins
Zurzeit nur unter Windows lauffähig
Abtastraten von 88,2 Kilohertz nicht
einstellbar
Nicht alle Plug-ins im VST-Modus ladbar
Antiquierte Ausstattung und Bedienung der
STS-Sampler-Plug-in
Summary
Sonic Core Scope Xite-1 liefert Plug-ins und
Rechenpower satt und lässt den Kauf eines
neuen Musik-PCs in weite Ferne rücken.
Wer einmal damit gearbeitet hat, will es
garantiert nicht mehr missen.
Sonderdruck für Sonic Core aus
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TEST | DSP-INTERFACE | Sonic Core Scope Xite-1
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Xite-11 hält einige
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Übertragen des Datenstroms zwischen Xite-1 und Rechner. Die beiden Firewire-Schnittstellen führen ebenfalls ein proprietäres Datensignal und dienen ausschließlich zum Kaskadieren
mit weiteren Xite-1 oder Pulsar/Luna-Karten.
Die Frontplatte wartet mit einem regelbaren Kopfhöreranschluss und zwei analogen Eingängen inklusive schaltbarer
Phantomspannung, Pad-Funktion und schaltbarer Hi-Z-Empfindlichkeit zum Aufnehmen elektrischer Instrumente auf.
Kombination aus DSP-Plattform und Audio-Wandler-System. Das Wandeln, Routen und Verarbeiten von Audioströmen
mit Effekten erfolgt sozusagen direkt unter einem Dach, wird gleichfalls von den
DSPs erledigt und sorgt für zusätzliche
Entlastung des Datenverkehrs mit dem
Host-Rechner, was schließlich zum Minimieren von Latenzen beiträgt. Damit
wartet auch das Scope Xite-1 auf und ist
den direkten Konkurrenten Powercore
von TC Electronic, der UAD-Plattform
von Universal Audio und dem DuendeSystem von SSL eine Nasenlänge voraus,
die sich ausschließlich auf das Berechnen von Plug-ins konzentrieren. So finden sich an der Xite-1-Hardware vier
analoge Ein- und zwei analoge Ausgänge, ausgelegt als XLR-, respektive Combo-Buchsen. Die mit XTDM bezeichnete
Sub-D-Buchse ist zurzeit ohne Funktion.
Sie soll künftig als Kaskadier-Schnittstelle fungieren. An digitalen Anschlüssen
ist das Xite-1 mit AES-Ein- und Ausgängen und zwei Adat-Schnittstellen ausgestattet. Eine Schnittstelle kann dabei
auch wahlweise zum Senden und Empfangen von S/PDIF-Signalen eingesetzt
werden. Ein MIDI-Buchsen-Trio und
Wordclock-Anschlüsse lassen schließlich
keine Wünsche offen. Mit dieser Ausstattung kann das Scope Xite-1 problemlos mit Audio-Interfaces der Oberklasse
mithalten. Abtastraten zwischen 32 bis
96 Kilohertz, wahlweise in Wortbreiten
von 16 oder 24 Bit sind einstellbar. Was
allerdings fehlt, ist eine einstellbare
Samplerate von 88,2 Kilohertz. Die beiden Firewire 400-Buchsen führen beim
oberflächlichen Betrachten jedoch in die
Irre und lassen den Schluss zu, dass das
Scope Xite-1 darüber mit dem Rechner in
Kontakt tritt. Doch weit gefehlt. Die
Schnittstellen, zur besseren Unterscheidung „Z-Link“ genannt, dienen ausschließlich zum Verbinden und Kaskadieren mit weiteren Xite-1-Geräten oder
älteren Scope-/Pulsar-Karten und führen
ein proprietäres Datenformat. Besonderheit: 16 Audiokanäle sind darüber ohne
Verluste in 32 Bit Fließkomma zwischen
den einzelnen Geräten/Karten austauschbar. Genial: Durch Anschluss des
immer noch erhältlichen AD-DA-Wandlers A 16 an die Z-Link-Buchsen lässt
sich das Scope Xite-1 übrigens um – wen
wundert’s – 16 Hardware-Kanäle erwei-
Das Herz des Xite-1: Die Hauptplatine mit den 18 SharcDSPs. Die zwölf größeren Chips warten mit einer Geschwindigkeit von 333 Megahertz auf und dienen primär
zum Berechnen der Plug-ins. Die sechs kleineren Modelle
besitzen eine Taktfrequenz von 60 Megahertz und sind in
erster Linie zum Berechnen der Mixer und Routings gedacht.
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Sonderdruck für Sonic Core aus
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tern. Doch zurück zum Testkandidaten.
Die tatsächliche Kommunikation mit
dem Rechner wird vielmehr über die für
Audio-Geräte exotisch anmutende HDMI-Schnittstelle realisiert, die eher im
TV- und Video-Bereich beheimatet ist.
Dazu muss zuvor die mitgelieferte PCIExpress-Karte in den Rechner eingebaut
werden. Vorteil: Durch die PCI-ExpressSchnittstelle erreichen die Xite-1 Daten
den Rechner-Prozessor und Arbeitsspeicher deutlich schneller und störungsfreier als über die Firewire- oder USBSchnittstelle. Das Berechnen der Plugins wird primär von den 12 größeren
Sharc-DSPs erledigt, die mit einer Taktfrequenz von 333 Megahertz arbeiten
(siehe Abbildung auf Seite 50). Die sechs
kleineren Sharc-Modelle sind mit jeweils
60 Megahertz getaktet und dienen in
erster Linie zum Berechnen des Signalroutings. Doch die Hardware macht erst
einmal die Hälfte des Gesamtpakets aus.
Die andere, nicht minder wichtige, Hälfte besteht aus der Scope Fusion Platform
Software und den Plug-ins, die wir uns
jetzt ein wenig näher anschauen wollen.
Audio-Wandlung und Plug-in
Berechnung unter einem Dach
Grundsätzlich gibt es zwei Modi in denen sich das Scope Xite-1 und die Plugins einsetzen lassen: Im Master-Modus
Die Scope Fusionn Plattform im Überblick
1 Das Routing-Fenster
1a Menüleiste zum Auswählen verschiedener
einsetzbarer Module, etwa Hardware Einund Ausgänge oder Plug-ins
1b Bereits eingesetzte Module; Signalverbindungen untereinander werden über die
Live-Bar (siehe 2) oder per Mausklick auf
die Module realisiert
1a
1
2
2 Die Live-Bar: Anzeige sämtlicher eingesetzter Module; Durchführen von Routings
per Aufruf von Ausklapp-Menüs in den
Modulen; Erzeugen und Speichern unterschiedlicher Routing-Ansichten über das
Screen Set-Menü
1b
4
3 Der DSP-Dialog: Anzeige der DSP-Prozessorlast
4 Der File-Browser: Zentraler Dialog zum Anzeigen und Auswählen von Projekt-, Preset- oder Sample-Dateien
Zur Kommunikation zwischen Xite-1
und Rechner ist der Einbau der
mitgelieferten PCI-Express-Karte
notwendig. Der Datentransfer erfolgt
über eine HDMI-Schnittstelle.
durch Aufruf
der Fusion-Software oder im sogenannten „VST Integration Mode“ (VSTIM),
wobei nur jeweils ein Modus aktiv sein kann. Den
VSTIM gibt es schon bei den
Pulsar-Karten unter der Bezeichnung XTC. In diesem Betriebszustand können in VST-fähige Sequenzer
sämtliche Sonic Core Effekte und Instrumente wie herkömmliche VST-Plug-ins
geladen und bedient werden. Ausweislich unseres Tests funktioniert das hervorragend mit sämtlichen Steinberg-Sequenzern und Cakewalk Sonar. Ein Erlernen der Fusion-Software ist daher nicht
zwingend nötig, möchte man die exzellent klingenden Instrumente und Effekte
in seinen Projekten nutzen. Sollen auch
die Anschlüsse der Wandler-Sektion im
VSTIM mit in den Sequenzer einbezogen
werden, muss, wie in unserem Test zusammen mit Cubase 5, der Xite-1-ASIOTreiber im Gerätemanager angegeben
werden. Ein Druck auf den Settings-Button im Gerätemanager lässt ein Sonic
Core Menü erscheinen, in dem wir je
nach Bedarf die verschiedenen Hardware-Ein- und Ausgänge für den ASIOBetrieb aktivieren und die Latenz
einstellen können. Die Hardware-Anschlüsse sind anschließend im VST-Verbindungs-Menü wählbar. Insoweit ver-
3
hält sich das Scope Xite-1 wie ein
herkömmliches Audio-Interface.
Einziger gewichtiger Unterschied: Das VST-Meter von
Cubase bleibt bei intensivem Einsatz der Sonic
Core
Instrumente
und Effekte erstaunlich gelassen und zuckt lediglich bis hinauf
auf die 20 Prozent
Marke. Dies wird umso
deutlicher, als wir ein Projekt,
das mit rein nativen Plug-ins bestückt,
die Rechner-CPU bis fast an den Kollaps bringt, gegen die Äquivalente
von Sonic Core austauschen. Wir
können sogar noch zusätzliche Sonic
Core Instrumente und Effekte einsetzen, was auf nativer Ebene schon längst
nicht mehr möglich wäre und schöpfen
immer noch aus dem Vollen. Sehr deutlich wird dies beispielsweise auch beim
Austausch des Minimoog V2 von Arturia
(Test in Heft 7/2009) gegen das MinimaxPlug-in von Sonic Core. Sorgt das Arturia-Instrument in Cubase für einen Ausschlag des VST-Meters bis circa 30 Prozent, bleibt bei Einsatz des Minimax
alles ruhig und es entsteht der Eindruck, als ob sich Cubase im
Ruhezustand
befände.
Auffällig: Im Test verweigern einige Sonic
Core Plug-ins wie
etwa der Vinco-Kompressor den Dienst
und sind nicht ladbar. Den Sonic CoreEntwicklern ist dieser Umstand bekannt
und sie wollen dies in einem künftigen
Update beseitigen. Bis dahin behelfen
wir uns mit einem Trick: Wir laden zunächst das Multi-FX-Plug-in (siehe Kasten auf Seite 54) und betten anschließend die nicht direkt aufrufbaren Plugins dort ein, et Voilà: Wir erhalten Zugriff
auf die Plug-ins und können wie gewohnt damit arbeiten.
Zwei Betriebsmodi:
Stand-alone und VSTIM
So bequem und komfortabel das Arbeiten mit dem VSTIM auch ist, das Optimum lässt sich erst durch Einsatz der
Fusion-Software aus dem Xite-1 herausholen. Grund: Die Sonic Core Effekte und
Instrumente werden im VSTIM als herkömmliche VST-Plug-ins eingesetzt. Dies
hat zur Folge, dass das zu bearbeitende
Signal zunächst vom Rechner ans Interface gesendet werden muss, dort bearbeitet und wieder an den Rechner zurückgeschickt wird. Wenn beispielsweise drei Effekte in einem Kanal eingesetzt
sind, muss dieser Vorgang also dreimal
durchgeführt werden. Dasselbe Effekt-Setup wird in einem
Rutsch in der FusionSoftware berechnet
und erfordert nur
ein einmaliges
Seit kurzem für knapp 130
erhältlich: Eine
Express-Card, die auch
Laptops in die Lage
versetzt mit dem Xite-1 in
Verbindung zu treten.
Sonderdruck für Sonic Core aus
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TEST | DSP-INTERFACE | Sonic Core Scope Xite-1
23 virtuelle Instrumente im Lieferumfang
Das Prodyssey-Plug-in emuliert einen Arp Odyssey Synthesizer und ist dem gleichnamigen ASB-Hardware-Synthesizer
entlehnt (Test in Heft 12/2006).
Mit dem Arsenal an enthaltenen virtuellen Instrumenten hebt sich das
Scope Xite-1 deutlich von seinen Mitbewerbern ab, die sich ausschließlich auf das Berechnen von Effekten konzentrieren. Liebhabern elektronischer Klangerzeugung liefert Sonic Core dadurch einen zusätzlichen
Kaufanreiz. Dies wird zudem durch das einhellige Lob untermauert, mit
dem das Siegburger Unternehmen in der Vergangenheit immer wieder für
seine exzellent klingenden Instrumente überhäuft wurde. Die 23 mitgelieferten Instrumente decken dabei eine breite Palette verschiedener
Klangsynthese-Techniken ab, Sampling inklusive. Der Schwerpunkt liegt
auf Instrumenten mit subtraktiver Synthese, die zum einen in Form eigener Entwicklungen vorliegen und zum anderen legendäre Hardware-Originale nachahmen. Das vielleicht größte Lob hat hierbei das MinimaxInstrument verdient, das den legendären Minimoog emuliert. Relativ neu
ist noch das Prodyssey-Plug-in, das den Sound und die Bedienung des
Arp Odyssey authentisch emuliert. Beide Plug-ins, ebenso wie die Hammond-Emulation B-2003 sind übrigens auch in Form der gleichnamigen
ASB-Hardware-Instrumente erhältlich. Gleiches gilt auch für den Profit 5,
der das fast gleichnamige Instrument von Sequential Circuits emuliert.
Nomen est Omen: Das Modular-Plug-in emuliert ein Synthesizer-Modular-System mit
allen Schikanen.
Ein Schelm wer Böses
ahnt: Das U-Know
Instrument emuliert den
beliebten Roland Juno 106
und wartet mit einem
herrlich fetten
Analog-Sound auf.
Pate für den VectronSynthesizer ist die
Vector-Synthese des
Sequential Circuits
Prophet VS, der sehr
lebendige Klangverläufe
realisiert. Mittels Joystick
Funktion (nicht im Bild) ist
ein Überblenden
zwischen mehreren
Oszillator-Wellenformen
möglich.
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Sonderdruck für Sonic Core aus
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Mit dem U-Know 007 findet sich zudem auch
eine Reproduktion des beliebten Roland Juno
106. Doch auch die Eigenentwicklungen können sich sehen lassen, allen voran das Modular-Instrument, das – Nomen est Omen – einen
modularen Synthesizer mit allen Schikanen
nachbildet und dem Nord Modular von Clavia
gehörig Konkurrenz macht. Techno- und
Dancefloor-Freunde werden ihre Freude an
der monophonen Synthesizer-Step-Sequencer-Kombination SB 404 haben, der ebenso
wie die Instrumente Inferno und EZ Synth ein
hervorragender Lieferant für druckvolle BassSounds ist. Das Instrument Lightwave frönt
hingegen der Wavetable-Synthese à la PPG
und enthält die Wellensätze des Prophet VS,
dessen Klangformungsmöglichkeiten inklusive
Vector-Joystick wiederum fröhliche Urständ
im Vectron-Synthesizer feiern. Mit dem Poison
FM findet sich zudem auch ein Klangerzeuger
mit klassischer Frequenzmodulation. Die Palette wird abgerundet von je zwei Arpeggiatoren
und Drumcomputer-Instrumenten sowie dem
Six String-Instrument, das per Physical Modeling den Sound akustischer und elektrischer
Gitarren nachahmt. Einzige Schwachstelle in
der ansonsten exquisiten und hervorragend
musikalisch einsetzbaren Riege an Instrumenten sind die vier unterschiedlich ausgestatteten STS-Sampler-Plug-ins. Ihre Ausstattung
und Bedienung ist im Vergleich zu den aktuellen Sampler-Boliden deutlich angestaubt und
nicht mehr zeitgemäß. Zudem finden sich keine mitgelieferten Sounds und bis auf den Import von Wav- und Aiff-Dateien vermögen sie
ansonsten nur Samples im Akai- oder Soundfont-Format zu konvertieren, was deutlich zu
wenig ist. Sonic Core sollte sich überlegen die
STS-Instrumente zu modernisieren oder ganz
zu streichen.
Hin- und Herschicken des Audio-Signals,
was den Datenfluss erheblich reduziert.
Im Test mit dem VSTIM-Modus, also
ohne Fusion-Software, – wir bearbeiten
ein Projekt mit 30 Audio-Spuren und 18
eingesetzten Effekten und zwei Instrumenten – bemerken wir zwar keine Performance-Einbrüche. Doch sollte es bei
umfangreicheren Projekten eine Überlegung wert sein, anstelle des VSTIM auf
den Fusion-Modus zu setzen, um potenzielle Aussetzer zu vermeiden. Dabei ist
der Umgang mit der Fusion-Plattform
keine große Kunst und bereits nach dem
Studium der ersten einführenden Kapitel
des überaus informativen Handbuchs
verinnerlicht.
So kommt die Bedienoberfläche der
Fusion-Platform mit lediglich vier Dialogen aus (siehe Grafik auf Seite 51), die
sämtliche Funktionen übersichtlich und
nachvollziehbar bereitstellen. Der Clou:
Hinter dem unscheinbar wirkenden DSPMeter-Dialog verbirgt sich ein neues
Feature, mit dem das Scope Xite-1 sozusagen den Vogel abschießt. Die DSPs lassen sich jetzt gezielt auf die Berechnung
einzelner oder mehrerer Module routen,
was dem Anwender die Möglichkeit
gibt, die verfügbaren Rechen-Ressourcen nach eigenem Gusto und Priorität zu
verteilen. Dies bietet sich gerade bei den
rechenintensiven Synthesizern wie etwa
dem Prodyssey, Minimax oder dem Profit
5 an, für die wir ohne Umschweife einen
eigenen DSP reservieren. Die Meter-Anzeige gibt dabei anschaulich Auskunft
über die Auslastung der einzelnen Prozessoren. Für dieses ebenso pfiffige wie
geniale Feature gebührt Sonic Core ein
Sonderlob. So etwas würden wir uns
auch für den VSTIM wünschen.
Das Settings-Menü innerhalb der Fusion-Plattform erlaubt mannigfaltige Einstellmöglichkeiten, wie unter anderem das
Ändern der Samplerate und der Synchronisationsquelle, der Latenz, globaler Verhaltensweisen in der Bedienung sowie
das Definieren von Speicherorten für Projekt- und Preset-Dateien.
Haupt-Arbeitsfläche ist der RoutingDialog. Dort lassen sich nicht nur die Effekte und Instrumente in Form von Modulen einsetzen und ähnlich wie in einem
Schaltbild – bei Bedarf sogar automatisch
– miteinander verkabeln. Sämtliche Anschlüsse der Hardware sind ebenfalls als
Modul realisiert, die Verbindung zum
Computer/Sequenzer erfolgt dabei über
separate ASIO-Ein- und Ausgangs-Module, die bis zu 64 virtuelle Kanäle besitzen.
Zusätzlich finden sich eine Reihe von Helfer-Modulen wie etwa MIDI-Merger zum
Empfang mehrerer MIDI-Kanäle und Ausgabe auf einen Ausgangskanal. Der Rei-
gen wird von einer feinen Auswahl an virtuellen Mixern komplettiert. Die Palette
reicht von einem simplen Channelstrip
bis zu opulent ausgestatteten 48-Kanal
Konsolen mit sechs Aux-Wegen und vier
Inserts, wahlweise in stereo oder bis
8.1-Surround. Der Anwender erhält damit
völlige Freiheit beim Zusammenstellen
von Recording- und Mix-Szenarien. Bis
auf die Hardware-Anschlüsse und das
ASIO-Modul sind alle übrigen Module
nach Belieben mehrfach einsetzbar. Sie
lassen sich nach allen Regeln der Kunst
verknüpfen und eröffnen schier grenzenlose Möglichkeiten. Wer mag, kann etwa
einen Synthesizer laden und das AudioSignal direkt durch mehrere Effekte schicken, um es anschließend in einen Mixer
zu führen. Subgruppen sind durch Aufruf
mehrerer Mixer im Handumdrehen erstellt. Verglichen mit den virtuellen Mixumgebungen
von
Audio-Interfaces
schlägt das Scope Xite-1 sie in Sachen
Ausstattung und Flexibilität um Längen.
Wird das Scope Xite-1 im VST-Integration-Modus
eingesetzt, offeriert das Einstellungen-Menü das
Aktivieren der Hardware-Ein- und Ausgänge sowie das
Einstellen der Latenz über das „ULLI“-Menü.
TEST | DSP-INTERFACE | Sonic Core Scope Xite-1
Effekt-Plug-ins satt
Das Masterverb-Plug-in offeriert opulente Einstellmöglichkeiten von Early Reflexion und Nachhallzeit und besitzt
Highend-Qualitäten.
Das MultiFX-Plug-in ist ein simpler Container zur
Aufnahme mehrerer Plug-ins und zum raschen Erzeugen
von Multieffekten. Vorteil: Das Plug-in sorgt für Übersichtlichkeit im Routing-Fenster und spart wertvolle
Insert-Plätze im Sequenzer.
Der Vinco (Vintage Compressor) ist eines der Effekt-Highlights der Fusion Plattform. Der Kompressor emuliert einen
Urei 1176 Limiter und liefert einen herrlich schön klingenden Vintage-Sound.
Mit knapp 60 Effekt-Plug-ins legt Sonic Core
seinem DSP-Interface den, im Vergleich zu den
Mitbewerbern, wohl größten Umfang an Effekten bei. Allerdings schwankt die Klangqualität
zwischen guter Mittelklasse und Spitzenklasse. Zumeist ordentliche Ergebnisse erzielt man
dabei mit den Plug-ins, die sich im schlichten
Einheitslook mit dunklem Rahmen und grauer
Bedienoberfläche zeigen. Dazu zählen die Verzerrer-Plug-ins, Equalizer/Filter und DynamikEffekte wie Kompressoren, Limiter und Deesser, ebenso wie die überdurchschnittlich hohe
Zahl an Delay-Plug-ins, die allerdings durch
ihre flexiblen Einsatz- und Gestaltungsmöglichkeiten überzeugen können. Die Modulationseffekte (Chorus, Flanger, Phaser) stechen
jedoch heraus und wissen rein subjektiv
durchaus zu gefallen, allen voran die SSB-Vari-
anten, die ihren Sound durch Frequenzverschiebung realisieren. Exoten wie ein Ringmodulator,
der Kammfilter-Effekt Resonator oder das modulierbare Filter Midipole dürfte ambitionierte
Klangschrauber ansprechen. Ein Highlight ist jedoch das Masterverb Pro Plug-in. Der algorithmisch erzeugte Hall-Effekt klingt herrlich dicht,
organisch und schafft es, Signale eindrucksvoll
mit Räumlichkeit zu versehen. Opulente Einstellmöglichkeiten bei den Erstreflexionen und der
Nachhallphase, inklusive Modulation der Hallfahne lassen keine Wünsche offen. Mit seiner
Klangqualität reicht das Plug-in problemlos an
die Spitzenklasse heran. Eine pfiffige Lösung
bietet sich mit dem Multi-FX-Plug-in, das als reiner Plug-in Container das Erstellen von Effektketten erlaubt und mehrere Effekte in sich vereinigen kann. Im VSTIM spart es wertvolle InsertSlots und sorgt in der
Fusion-Software für
Übersicht im Routing-
Relativ neu ist das
SL9000 Plug-in, das die
Channelstrip-Effekte
einer SSL-Konsole
emuliert und anliegende
Signale nachhaltig und
wirkungsvoll verbiegt.
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Sonderdruck für Sonic Core aus
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Dialog. Weitere exzellent klingende Highlights
finden sich im Optimaster, einem kombinierten
Multiband-Kompressor/Expander/Limiter-Ensemble. Der Mastering-Effekt geht subtil aber
dennoch nachhaltig ans Werk und veredelt Signale auf eindrucksvolle Art. Mit dem Vocodizer offeriert Sonic Core schließlich auch einen
waschechten Vocoder, der mit einer überbordenden Fülle an Einstellmöglichkeiten aufwartet, inklusive einstellbarer Filter-Matrix. In Sachen Ausstattung und Gestaltungsmöglichkeiten überflügelt es den Matrix-Vocoder von
Virsyn (Test in Heft 2/2008). Ebenso wie bei den
Instrumenten findet sich auch eine feine Auswahl an authentisch klingenden Emulationen
legendärer Studio-Hardware, wie unter anderem der Vinco (Vintage Compressor), ein Urei
1176 Klon, der Schlagzeug- und Gesangsaufnahmen in unnachahmlicher Art zu mehr Charakter verhilft. Das SL9000-Plug-in offeriert hingegen die Effektsektion eines SSL-KonsolenChannelstrips, bestehend aus Equalizer und
Dynamiksektion (Kompressor, Gate, Expander),
der auf kraftvolle Art ein markantes Sounddesign gestattet und im Vergleich zu den mittelklassigen Effekten deutlich besser punktet.
Das Beste: Wer mit dem beigelegten Repertoire an Effekten nicht zufrieden ist, kann sich
sein Plug-in Sortiment durch Zukauf von Drittanbieter-Plug-ins entsprechend aufstocken.
Unternehmen wie Brainworx, Digital Audio
Soft, Algorithmix, Softube oder SPL bieten ihre
Plug-ins auch in speziellen für die Fusion Plattform programmierten Versionen an.
Das FFT-Spektrum für die Mikrofonpegel zeigt einen völlig glatten Noisefloor bei
-100 Dezibel, ein exzellenter Wert. Gleiches gilt auch für den Hi-Z-Betrieb.
Die Gleichtaktunterdrückung ist ebenfalls hervorragend. Im relevanten Bereich liegt die
Verlaufskurve unterhalb -80 Dezibel und steigt lediglich im Bass auf immer noch sehr gute
-70 Dezibel.
Bis hinab auf -108 Dezibel ist die Verlaufskurve für die Wandlerlinearität wie mit dem
Lineal gezogen. Leise Signale werden akkurat eingefangen.
Ohne Zutun der ASIO-Schnittstelle herrscht eine Latenz von einer Millisekunde zwischen
Xite-1 und Rechner. Ein fantastischer Wert, der die Konkurrenz in den Schatten stellt.
März 2010
Professional audio Musik & Equipment
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Steckbrief
TEST
| NATIVESScope
HALL-PLUG-IN-BUNDLE
| Lexicon PCM
Native Reverb
Modell
Xite-1
sonstige Anschlüsse
1 x XTDM (25-pol Sub-D)
Hersteller
Vertrieb
Preis [UVP, Euro]
Typ
Abmessungen
B x T x H [mm]
Gewicht [kg]
Sonic Core
Sonic Core Gmbh
Siegdamm 32
53721 Siegburg
Tel.: 02241 3019595
Fax: 02241 3019596
info@soniccore.de
www.soniccore.de
3.390
DSP-Interface
445 x 192 x 45
Phantomspannung
Pad
Kopfhöreranschluss/
regelbar
Stromversorgung
Anzeigen
Anzahl virtuelle
23
Instrumente
Anzahl virtuelle Effekte 4 x Hall, 8 x Dynamic
(Kompressor, Limiter, Gate,
Deesser, Expander, Ducker),
7 x Filter/EQ, 15 x
Modulation (Chorus,
Flanger, Phaser), 7 x Delay,
5 x Distortion, 10 x sonstige
Effekte (u.a. Tremolo, Auto
Wah, Ringmodulator,
Vocoder, Pitch Shifter),
4 x Mastering (Dither
Shaper, Stereo-Expander,
Softclip, Meter-Bridge)
Virtuelle Mixer
9 (Channelstrip bis 48-KanalKonsole, Stereo- und/oder
Surround)
Sonstige Plug-ins
Multi FX (virtuelles
Effektrack/Plug-in
Container), MIDI-Keyboard,
Aux-Rack
3,1
Plattform
PC
Mindestanforderungen Windows XP SP2 (32 Bit),
(Herstellerangabe)
Vista (32 Bit), Windows 7;
Pentium/Athlon ab 1,2 GHz;
512 MB RAM
Treiber-Unterstützung ASIO 1 und 2
Abtastraten
16/24 Bit; 44,1 bis 96 kHz
Plug-in Formate
proprietär, via VSTiMModus in VST-Sequenzer
direkt integrierbar
Anzahl virtuelle Kanäle max. 64 via ASIO
Ausstattung Hardware
Analog-Eingänge
Analog-Ausgänge
Audio-Digital-Ein-/
Ausgänge
Word Clock Ein-/
Ausgänge
MIDI
ComputerSchnittstellen
12 x Sharc (333 MHz),
6 x Sharc (60 MHz)
2 x Combo, 2 x XLR
2 x XLR
je 1 x XLR (AES/EBU),
je 2 x Adat/S/PDIF
•/•
10
Zubehör
PCI-Express-Karte, HDMI-Kabel, Netzgerät,
Installations-DVD
Besonderheiten
Datenübertragung via HDMI-Schnittstelle (proprietär),
Firewire-Schnittstellen führen ein proprietäres
Datensignal und dienen zum Kaskadieren mit
weiteren Sonic Core-Geräten, gezielte Adressierung
und Berechnung von Plug-ins auf einzelne DSPs
In, Out, Thru
1 x HDMI, 2 x Firewire 400
Einzig die MIO Console der Metric Halo
Interfaces (Tests in Heft 9/2009 und
5/2008) bietet ähnliche Features. Das
Handling und die Bedienung im RoutingDialog ist, einmal verinnerlicht, kinderleicht. Neue Module sind wahlweise über
die Live Bar, die Menüleiste des RoutingDialogs oder den Preset-Browser eingefügt. Manuelle Verkabelungen lassen sich
wahlweise in der Live Bar oder durch
Klick mit der Maus auf die gewünschten
Ein- und Ausgänge der Module rasch vornehmen. Die Einbindung des Sequenzers
in das Fusion-Routing erfolgt dabei über
das ASIO-Modul dessen Ein- und Ausgänge als Scope-ASIO-Kanäle im VST-Verbindungs-Fenster von Cubase erscheinen. Der Sequenzer wird somit zu einem
weiteren Modul innerhalb der FusionPlattform umgewidmet. Das Editieren der
Effekte, Mixer und Instrumente geschieht
durch simplen Doppelklick auf die Module, woraufhin sich die jeweiligen GUIs im
Routing-Fenster zeigen.
Insgesamt bietet sich dem Anwender
mit der Fusion-Software eine übersichtliche, leicht zu erlernende Arbeitsumgebung mit enormen Möglichkeiten, die im
Test geradezu inspirierend wirken. Die
Parameter sämtlicher Module sind übrigens auch per MIDI-Controller fernsteuerbar, die virtuellen Mixer selbstverständlich eingeschlossen, was somit Fader-Automationen erlaubt.
Netzgerät
4 Status-LED
Ausstattung Software
Technische Daten
Anzahl DSP-Chips
•
20 dB
1/•
Genial: Gezieltes Zuweisen
von DSP-Rechenpower
auf Plug-ins
Nicht außer Acht wollen wir auch die
Audio-Wandler-Funktionen des Scope
Xite-1 lassen. Den Parcour an Messungen durchläuft es mit hervorragenden
Noten, womit es sich nicht nur von der
Ausstattung, sondern auch messtechnisch in der Oberklasse einreiht. Der Noisefloor im FFT-Spektrum liegt bei exzellenten -100 Dezibel. Fremd- und Geräuschspannungsabstände sind an den
Mikrofon-Eingängen mit gemessenen
79,9 und 82,5 Dezibel sehr gut.
THD+N liegt bei 0,01 Prozent und ist
über den gesamten Frequenzbereich
konstant. Gleiches gilt auch für die
Gleichtaktunterdrückung, die lediglich
im Bass -70 Dezibel erreicht, im relevanten Bereich jedoch bei hervorragenden
-80 Dezibel liegt. Die Wandlerlinearität
steht dem in nichts nach. Bis -108 Dezibel ist die Verlaufskurve völlig linear, ein
sehr gutes Verhalten. Beim Messen der
Latenz mit aktivierter Fusion-Software
zeigt sich ein wiederum hervorragender
Wert von einer Millisekunde zwischen
Xite-1 und Rechner. Im VSTIM muss dieser Wert auf die im Cubase-Gerätemanager korrekt angezeigte Latenz aufaddiert
werden, was schlichtweg exzellent ist.
Sonderdruck
März
2010 für Sonic Core aus
Professional audio Musik & Equipment 3 / März 2010
möglich, integriertes Audio-Interface, VSTim-Modus
erlaubt direktes Laden der Sonic Core Plug-ins in
Sequenzer mit VST-Schnittstelle, System erlaubt das
Laden von im Soncicore-Format programmierten
Drittanbieter-Plug-ins, Kaskadieren mit Scope-und
Pulsar-Karten möglich,Software enthält sowohl
Effekt-Plug-ins, als auch virtuelle Mixer und
Instrumente.
Messwerte
Empfindlichkeit Mikrofoneingang [dBu]
Empfindlichkeit Lineeingang [dBu]
Empfindlichkeit Instrumenteneingang
[dBu]
maximaler Eingangspegel Mikrofon
[dBu]
maximaler Eingangspegel Line [dBu]
maximaler Eingangspegel Instr. [dBu]
maximaler Ausgangspegel [dBu]
Geräuschspannungsabstand [dB]
Fremdspannungsabstand [dB]
Verzerrungen über Frequenz max. %
-63,8/∞
-44,2/∞
-63,8/∞
∞
∞
∞
21,1
82,5 (Mic/
Instr.);
88,3 (Line)
79,9 (Mic/
Instr.);
84,4 (Line)
0,01
Bewertung
Ausstattung
Verarbeitung
Bedienung
Echtzeitfähigkeit
Messwerte
Klang
sehr gut
gut bis sehr gut
überragend
überragend
sehr gut
sehr gut
Gesamtnote
Spitzenklasse sehr gut bis
überragend
sehr gut
Preis/Leistung
Auch klanglich sortiert sich die AudioSektion des Scope Xite-1 in der Oberklasse ein. Signale fängt es akkurat ein und
löst sie detailliert nach oben auf. Einen
Sonderpreis für Neutralität gewinnt es allerdings nicht. Im Vergleich zu unserer
Referenz Lynx Aurora 8/Lake People MicAmp F355, aber auch dem teutonischnüchternen RME Fireface 400 besitzen
die Xite-1-Aufnahmen eine merkbare Betonung im unteren Mittenbereich, die Signale wohlig-weich erklingen lassen.
Gleichzeitig erklingen die Höhen dadurch
etwas verhaltener, was insgesamt dazu
führt, dass die Xite-1-Aufnahmen vordergründiger, voluminöser und nicht ganz so
plastisch daherkommen wie bei unserer
Referenz. Doch das ist kein Makel, sondern vielmehr eine Frage des Geschmacks
und viele Recordler werden den Xite-1
gerade wegen dieser Eigenschaften
schätzen. Denn als Ohrenschmeichler besitzt das Scope Xite-1 fraglos seine Qualitäten.
Fazit: Der Ruhm und die Vorzüge der
Creamware DSP-Karten feiern im Scope
Xite-1 mehr als nur eine glanzvolle Auferstehung. Sonic Core hebt mit dem
Scope Xite-1 die Kombination aus DSPPlattform und Audio-Interface auf eine
neue Performance-Stufe und läutet erfolgreich eine neue modernisierte Generation des Erfolgskonzepts ein.
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