Positives Votum der Studierenden

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Positives Votum der Studierenden
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MANNHEIM
Donnerstag, 26. Februar 2015
Rhein-Neckar-Zeitung / Nr. 47
LOKALREDAKTION MANNHEIM
Reißinsel wird
ab 1. März
gesperrt
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Die Reißinsel wird wieder vom
1. März bis 30. Juni gesperrt.
Spaziergänger müssen in dieser Zeit auf andere Routen ausweichen, um den geschützten
Tieren und Pflanzen eine Ruhepause zu ermöglichen. Auf
der Reißinsel sollen Tiere und
Pflanzen einen Lebensraum
finden, die es andernorts schwer
hätten. Dank der Ruhephase
können hier schützenswerte
Vogelarten ihren Nachwuchs
ungestört aufziehen. Doch nicht
nur die Tierwelt profitiert von
dieser Pause, sondern auch die
Pflanzen. „Illegal entstandene
Trampelpfade können wieder
zuwachsen, die Vegetation kann
sich ungestört entfalten“, betont Markus Roeingh, Leiter des
Fachbereichs Grünflächen und
Umwelt. Die Reißinsel ist eine
der letzten natürlich vorkommenden Rheinauen im Oberrheingebiet. Foto: vaf
Frauen für die
Jury gesucht
Kurzfilmwettbewerb „Girls go
movie“ nennt Voraussetzungen
RNZ. Für den Kurzfilmwettbewerb
„Girls go movie“ am 27. und 28. Juni im
Atlantis-Kino sucht das Festival drei
filmbegeisterte junge Frauen zwischen
zwölf und 27 Jahren, die den jeweils besten Film in den Alterskategorien zwölf bis
17 Jahre und 18 bis 27 Jahre prämieren.
Sie sollen Filmbeiträge für das Festival
sichten, mit anderen Jury-Mitgliedern
diskutieren und eine gemeinsame Entscheidung fällen. Die Bewerberinnen
sollten an folgenden Terminen teilnehmen können: Vorbesprechung am
23. April, 17 Uhr, im Jugendzentrum
„Forum“,
Girlsjury-Entscheid
am
21. Mai, 17 Uhr, im „Forum“, Preisverleihung am 28. Juni im Atlantis-Kino.
Bei Interesse sollte das Bewerbungsformular Girlsjury unter www.girlsgomovie.de/jury ausgefüllt (unter 18-Jährige mit Unterschrift eines Erziehungsberechtigten) und bis 1. April ans Filmbüro Mannheim, Telefon 0621 293182554, geschickt werden.
TAGESKALENDER
Nationaltheater, Tel.: 0621/1680-0: Schauspielhaus, 19.30 Uhr, Kurzeinführung (Unteres Foyer), 20 Uhr, „Pure“, Ballett. Schnawwl, 11 Uhr, „Schreimutter“.
Klapsmühl’ am Rathaus, D 6, 3, Tel.: 0621/
22488, 20 Uhr, Kabarett Dusche: „Zeitgeisterbahn“.
Schatzkistl, Augustaanlage 4-8, 20 Uhr, New
Jazz Voices mit Seyda Sibel.
Theater Oliv, Am Messplatz 7, 19 Uhr, „Homo Phober“, Schauspiel.
Studio Feuerwache, 10 Uhr, „lesen.hören 9“
für Kinder und Jugendliche: Sonja Kaiblinger liest aus „Scarry Harry - Meister aller Geister“.
Capitol, 20 Uhr, Meret Becker & Burry Sacher.
Kulturhaus Käfertal, Gartenstr. 8, 20 Uhr,
Tango Transit.
Maimarkthalle, 10-17 Uhr, „Jobs for Future“, Messe für Arbeitsplätze, Aus- und
Weiterbildung (täglich bis 28.2.).
Deutscher Naturkundeverein, 20 Uhr, Jahreshauptversammlung, (Abendakademie U
1, Raum 106/107).
Freireligiöse Gemeinde, L 10, 4-6, 19.30 Uhr,
„Der Humanismus des Eduard Baltzer“,
Gesprächskreis, Landespredigerin Ute Janz.
Barockschloss, geöffnet: Di-So 10-17 Uhr,
letzter Einlass 30 min. vor Schließung.
Städtische Kunsthalle, Friedrichsplatz 4,
Tel.: 0621/293-6413: „geöffnet: 11-18 Uhr.
Kunstverein, Augustaanlage 58, Tel.: 0621/
402208: geöffnet: 12-17 Uhr.
Reiss-Engelhorn-Museen, D 5 und C 5, Tel.:
0621/ 293-3150: 19 Uhr, Vortrag: „Langemarck – Mythos und Realität“ (D 5); geöffnet: Di-So 11-18 Uhr.
Technoseum,
Museumsstr.
1,
Tel.:
0621/4298-9: geöffnet: täglich 9-17 Uhr.
Planetarium, Tel.: 0621/415692: keine Vorstellungen.
FILMSPIEGEL
Atlantis, Tel. 0621/21200: Als wir träumten, 16.30, 19 Uhr; Selma, 14.30, 19 Uhr; Inherent Vice - Natürliche Mängel, 21.15 Uhr;
Wild Tales - Jeder dreht mal durch, 21.30
Uhr; The Imitation Game, 14.15 Uhr. - Cinema Quadrat, Tel. 0621/21242: Brandspuren an Stein und Seele, 19.30 Uhr; Der
letzte Mentsch, 21.30 Uhr. - CinemaxX, Tel.
01805/625466: 3 Türken & 1 Baby, 17.55 Uhr;
96 Hours - Taken 3, 22.50 Uhr; American
Sniper, 16.30, 20, 23 Uhr; American Sniper,
(Orig.), 19.30, 22.40 Uhr; Asterix im Land
der Götter, 3D, 15.20, 17.20, 19.20 Uhr;
Backstreet Boys - Show ’Em What You’re
Made Of, 20 Uhr; Baymax - Riesiges Robowabohu, 15.25 Uhr; Carsi Pazar, (Türk.
OmU), 20.10 Uhr; Der kleine Drache Kokosnuss, 15.40 Uhr; Die Frau in Schwarz 2.
Engel des Todes, 23 Uhr; Fifty Shades of
Grey, 16.40, 20.05, 21.30, 22.30 Uhr; Fünf
Freunde 4, 15.30 Uhr; Honig im Kopf, 16.20
Uhr; Interstellar, 22.35 Uhr; John Wick,
22.25 Uhr; Jupiter Ascending, 3D, 19.45 Uhr;
Kod Adi K.O.Z., (Türk. OmU), 20.15, 22.55
Uhr; Red Army - Legenden auf dem Eis, 17.40
Uhr; Sevimli Tehlikeli, (Türk. OmU), 16.50
Uhr; Spongebob Schwammkopf, 3D, 15.25,
17.45, 20.20 Uhr; Traumfrauen, 17 Uhr; Wild
Card, 17.50, 23 Uhr. - Cineplex, Tel. 01805/
625466: Asterix im Land der Götter, 14,
16.15, 18.30, 19.30 Uhr; Bibi & Tina - Voll
verhext, 14.45 Uhr; Birdman oder (Die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit),
20.50 Uhr; Fifty Shades of Grey, 15, 18, 21
Uhr; Frau Müller muss weg, 17.15 Uhr; Fünf
Freunde 4, 14 Uhr; Heute bin ich Samba,
16.35, 19.30 Uhr; Honig im Kopf, 14.10 Uhr;
Into the Woods, 14, 17, 20 Uhr; Paddington,
14.15 Uhr; Selma, 17.15 Uhr; Selma (Orig.),
19 Uhr; Spongebob Schwammkopf, 15.05,
17.35 Uhr; The Imitation Game - Ein streng
geheimes Leben, 20.20 Uhr; Traumfrauen,
16.20, 20 Uhr. - Odeon, Tel. 0621/1565509:
Shopping - Wie man die Welt anhält, 19 Uhr;
Whiplash, 21 Uhr; Birdman, 16.30 Uhr.
Positives Votum der Studierenden
Nach einer Umfrage können sich 61 Prozent Mannheim als zukünftigen Arbeitsort vorstellen
Von Jan Millenet
Hochqualifizierte Fachkräfte – jede Stadt
begehrt sie. Auch Mannheim, das sie als
den zentralen Schlüssel für einen starken Wirtschaftsstandort sieht und als die
Zukunft der Stadtgesellschaft. Bei rund
28 000 Studierenden könnte man meinen, dass dieses Begehren doch leicht gestillt werden könnte, stünde da nicht die
Frage im Raum: Bleiben die Hochqualifizierten überhaupt? Oder: Was muss man
tun, um sie zu halten? Und deshalb hat
die Wirtschaftsförderung der Quadratestadt das Spiegel Institut Mannheim
beauftragt, die Studenten sämtlicher
Mannheimer Hochschulen zu befragen,
was sie an Mannheim schätzen, was nicht
so toll ist und ob sie sich denn vorstellen
könnten zu bleiben.
Wirtschaftsbürgermeister
Michael
Grötsch freute sich über das Ergebnis
dieser bereits zweiten Befragung, in deren Fokus wirtschaftliche Aspekte standen. „Sie zeigt, dass Mannheim ein attraktiver Ort ist.“ Auf die faule Haut legen, ist dennoch nicht angesagt. Nicht alles ist bei den über 1200 im November 2014
Befragten mit einem Durchschnittsalter
von 22,5 Jahren im grünen Bereich. Und
so nehme die Stadt die Studie als Grundlage für weitere Verbesserungsbestrebungen, um den Absolventen das Bleiben zu erleichtern, betonte Grötsch.
Das bedarfsgerechte Wohnangebot ist
es, das die Befragten nur als mittelmäßig
empfinden. Ziemlich hohe Preise spielen
dabei eine Rolle, aber auch die Angebotsauswahl an sich kommt bei den Studis nicht so gut an. Allerdings, so Dirk
Obermeier vom Spiegel Institut, müsse
man die Ergebnisse interpretieren. „Wie
objektiv kann man so etwas bewerten?“,
stellte er die Frage in den Raum. Immerhin empfinden viele die Wohnungssuche an sich oft als stressig. Auch im Bereich Kinderbetreuung sehen die Studierenden noch Handlungsbedarf. Doch
dieses Ergebnis sei mit Vorsicht zu betrachten. Letztlich hatten beispielsweise
nur acht der Befragten selbst Kinder.
Zur Wohnsituation meinte Grötsch,
dass die Stadt drauf und dran sei, etwas
zur Verbesserung zu tun. Dabei nannte
er die Gestaltung der Konversionsflächen, die zukünftig Wohnen und Arbeiten geschickt miteinander verbinden sollen. Und auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie habe die Stadt bereits in
ihrer Talent- und Fachkräftestrategie fest
verankert. Der Wirtschaftsbürgermeister
erwähnte das erst letztes Jahr abgeschlossene Krippenausbauprogramm als
Beispiel oder das Handlungskonzept
„Wohn.Raum.Stadt II“ zur künftigen
Wohnungsmarktentwicklung.
Aus der Befragung, so Christiane Ram,
Leiterin des Fachbereichs Wirtschaftsund Strukturförderung, ginge auch hervor, dass die zukünftigen Arbeitnehmer
zwar die großen Firmen kennen, kleinere
und
mittelständische
Unternehmen
(KMU) diesen Bekanntheitsgrad jedoch
nicht so genießen. „Es gibt weiterhin einen Bedarf, KMU und Hochschulen besser miteinander zu vernetzen“
Alles in allem überwiegt eine positive
Sicht der Befragten auf Mannheim, das
von den meisten als lebendig, tolerant,
vielseitig, weltoffen und aktiv wahrgenommen wird. 61 Prozent könnten sich
die Stadt als ihren zukünftigen Arbeitsort vorstellen. Das kulturelle und Ausgehangebot sowie die Einkaufsmöglichkeiten schnitten gut ab. Glamourös sei
Mannheim hingegen nicht. „Aber damit
kann ich gut leben“, sagte Grötsch augenzwinkernd. Das sind wahrscheinlich
auch nicht die ausschlaggebenden Punkte für eine gelungene Standortbindung.
Ein ganz neues Gefühl von Urbanität
Aus den ehemaligen Turley Barracks im Stadtteil Neckarstadt-Ost wird ein buntes Viertel
jami. Noch rauschen Lastwagen über das und drei große Bauflächen. NamensgeGelände, transportieren Schutt ab oder ber und Chef ist Tom Bock. Er kennt die
liefern Material an. Handwerker in stau- Herausforderungen, die das neue Stadtbiger Arbeitskluft kommen aus Gebäu- quartier mit sich bringt: „Das Turley-Geden heraus und verschwinden darin. Es lände befindet sich in unmittelbarer Näist noch einiges zu tun auf dem Turley he der Innenstadt. Es ist die urbanste und
Areal, dem ehemaligen Kasernengelände kleinste der Konversionsflächen. Drumin der Neckarstadt-Ost. Sie ist mögli- herum ist im Lauf der Jahre viel gecherweise die spannendste Konversi- wachsen, was integriert werden muss.“
onsfläche Mannheims, der nach dem Ab- Turley sei eine Stadt in der Stadt, die aber
zug der US-Streitkräfte neues Leben ein- von der Peripherie aufgenommen werde.
gehaucht wird. Mit dem Ziel, eine hochUnter dem Namen „SoHo Turley“, in
wertige, urbane Mischung aus besonde- Anlehnung an den New Yorker Stadtteil
rem Wohnen, Arbeiten, Gemeinbedarf SoHo, möchte er das Areal zu einem einund Stadtteilkultur
maligen Stadtquartier
zu entwickeln.
entwickeln. „New York
Ob das gelingt,
ist eigentlich eine eurokann noch niemand
päische Stadt“, sagt
sagen.
Immerhin
Bock. Und das Eurotreffen auf Turley
päische auf das Turleymit einer GesamtGelände zu bringen, sei
fläche von knapp
sein Ziel. Europäisch
130 000
Quadratsetzt er mit Zusammetern viele untermensein in Verbindung.
schiedliche
Men„Man geht aus der Tür
heraus und bleibt irschen und Einrichgendwo, zum Beispiel in
tungen aufeinander.
einem Restaurant, hänNeben einer begen“, beschreibt der Artreuten Wohnanlage
chitekt seine Vorstelder Theodor-Fliedlungen. Außerdem soll
ner-Stiftung
entdas Turley Areal auch für
stehen auf dem Gelände zum Beispiel Hauptinvestor auf dem Turley Barracks- die Menschen von „außerhalb“ sein, also kein
ein internationaler Gelände ist Tom Bock. Foto: vaf
in sich geschlossenes
Kindergarten, Eigentums- und Mietwohnungen ver- Gelände. Ein zentraler Park, Kunst und
schiedener Preisklassen, Firmensitze, Kultur, die Möglichkeiten zum Ausgehen
Büros, Kunst- und Kulturstätten, Res- zählen zu den Attraktionen, die Nichttaurants, Einkaufsgelegenheiten sowie Turley-Bewohner anziehen sollen. 2017,
Bildungseinrichtungen und ein Hotel mit so Tom Bock, sollen die Vorhaben im AltKino. Unterschiedliche Gruppen schaf- baubereich der Unternehmensgruppe
fen sich auf dem Turley-Gelände Raum fertiggestellt sein. Die Neubauten benöfür gemeinschaftliche, solidarisch fi- tigen eventuell mehr Zeit.
Ob das auch bei den verschiedenen
nanzierte Wohnprojekte.
Hauptinvestor ist die Tom Bock Wohngruppen der Fall sein wird, hängt
Group. Sie hat zwölf der 14 um 1900 er- wahrscheinlich von den Fortschritten in
richteten Sandsteingebäude der dama- der Finanzierung ab. Während die Grupligen Kaiser-Wilhelm-Kaserne erworben pe „13 ha Freiheit“ eines der histori-
schen Gebäude aufgekauft hat und zu solidarischem Wohnraum umbaut (wir berichteten), plant SWK (Solidarischer
Wohn- und Kulturraum Mannheim) den
Neubau eines Mehrfamilienhauses in
Form eines gemeinschaftlichen Wohnprojekts. Der Verein „umBAU² Turley“
plant ebenfalls einen Neubau, der auch
offen für Menschen mit niedrigen Einkommen ist. Die Mannheimer Wohnwerte lassen mit dem Projekt „Homerun“ Häuser und Wohnungen unterschiedlicher Größen, Arten und Zimmerzahlen entstehen.
Die Architekten „Kaupp + Franck“
errichten einen sogenannten Turley Cube, ein viereinhalbgeschossiges, Energie
sparendes Wohngebäude mit einem
Grundriss in Kubusform. Und die Johannes Diakonie plant gemeinsam mit der
städtischen
Wohnungsbaugesellschaft
Tagesthema
GBG Mannheim ein Projekt für 24 Wohnplätze und Angebote im Bereich der Tagesstruktur für Menschen mit einer
schweren Behinderung und Senioren.
Letztendlich bringt sich auch die MWS
Projektentwicklungsgesellschaft
der
Stadt, die als Ansprechpartner für die Investoren fungiert und sich um die Erschließung der Konversionsflächen kümmert, mit ein und macht aus dem ehemaligen Kasino ein Gemeinschaftshaus,
das zum Herzstück des Areals werden soll.
Aus den ehemaligen Turley Barracks
wird also ein buntes Viertel, das, wenn
die Vorhaben Wirklichkeit werden, ein
ganz neues Gefühl gelebter Urbanität
bietet und zumindest innerhalb der Konversionsflächen seinesgleichen sucht.
Was sind die
Vereine wert?
Damit beschäftigt sich die erste
Mannheimer Vereinskonferenz
haz. Was sind 6000 Vereine für Mannheim wert? – Oder andersrum gefragt: Was
sind der Stadt ihre Vereine wert? Um Fragen wie diese ging es diese Woche bei der
1. Mannheimer Vereinskonferenz. Initiiert worden war sie von Jens Flammann,
Bürgervereinsvorsitzender
aus
dem
Stadtteil Lindenhof. „Viele Vereine stecken mitten im Generationenwechsel, einige haben schwer zu strampeln“, hat
Flammann beobachtet, dass die Schuhe
oftmals an sehr ähnlichen Punkten drücken: Engagierte Mitglieder gewinnen,
Vereinsprojekte finanzieren, mit Auflagen der Behörden klarkommen. Die Vereine seien für die Verwaltung wichtige
Ansprechpartner, betonte Bürgermeisterin Felicitas Kubala. Mannheim habe
sich zudem mit dem strategischen Ziel
Nummer sieben verpflichtet, bürgerschaftliches Engagement und Mitwirkung zu stärken.
Wie und ob man Vereine tatsächlich
in Euro beziffern kann, darüber referierte Christine Rupp von der Universität Mannheim. Als Vorstandsmitglied im
HC Heidelberg und Vereinsmensch halte
sie eine ökonomische Bewertung durchaus für sinnvoll, um Zählbares auch aufzuzeigen. Allein durch die Arbeit der Vorstände in den 90 000 Sportvereinen bundesweit werde – einen Stundenlohn von
20 Euro zugrunde gelegt – eine Wertschöpfung von 2,25 Milliarden Euro jährlich geschaffen. „Doch die Betrachtung
hinkt, weil eindimensional“, so Rupp,
dass ferner Werte vermittelt, Aufgaben im
sozialen oder kulturellen Bereich wahrgenommen oder ein Beitrag zur Prävention geleistet werden. Dementsprechend
stellte auch keiner der Vertreter von Verwaltung oder Gemeinderat die Bedeutung von Ehrenamt – ob im Verein oder
nicht vereinsgebunden – infrage. Manuela Baker-Kriebel nannte Vereine gar
„das Rückgrat der Demokratie“ und präsentierte mit der „Freiwilligenbörse“ ein
Angebot der Stadt, über das auch Vereine Ehrenamtliche gewinnen könnten.
„Rückgrat der Demokratie“
Neben diesen Kurzimpulsen ließ die
Vereinskonferenz vor allem Zeit fürs gegenseitige Kennenlernen. Viele Vereinsvertreter waren mit konkreten Erwartungen gekommen. „Ich möchte von den
Vertretern der Stadt hören, welche Stellenwert das Ehrenamt aus ihrer Sicht hat
und wie die Unterstützung dafür konkret aussehen kann“, so beispielsweise
Heike Becker, Mitorganisatorin des
Stadtteilfestes Neuhermsheim sowie in
Vertretung der Fechtabteilung des TSV
Mannheim gekommen.
Nach Einschätzung des Mannheimer
AfD-Fraktionsgeschäftsführers Stefan
Holder „bringen Vereine einen voran“. In
seinem Fall waren es die Themen Kunst
und Geschichte. „Vor dem Hintergrund
des demografischen Wandels und dass die
Interessen der Menschen sich ändern, bin
ich gespannt zu erfahren, wie Vereine sich
diesen Herausforderungen stellen.“
Eine der Fragen, die Peter Scharfenberger, Sportvorsitzender des TV Käfertal, anbringen will, ist, wie andere Vereine mit dem Thema „Ganztagesschule“
umgehen. Christel Hörr-Nusselt, Vorsitzende der Geschichtswerkstatt Käfertal, erhofft sich „noch ein paar Kontakte mehr“. Die Netzwerkarbeit in Sachen „Vereine“ soll fortgesetzt werden.