robin hood - Gestalte Deine eigene DSCHUNGEL

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robin hood - Gestalte Deine eigene DSCHUNGEL
Begleitmaterial zur Produktion
ROBIN HOOD
DSCHUNGEL WIEN
Schauspiel, Tanz / 75 Min. / Empfohlen von 6 bis 10 Jahren
Begleitinformationen erstellt von Julia Perschon und Christina Bierbaumer
Ansprechperson für Informationen, Anmeldung und Kartenreservierung
Mag. Christina Bierbaumer / Mo. – Fr. 09:00 - 17:00
Fon: +43.1.522 07 20 -18 / Fax: +43.1.522 07 20 -30
c.bierbaumer@dschungelwien.at / www.dschungelwien.at
INHALTSVERZEICHNIS
1. ZUR PRODUKTION .......................................................................... 3
2. ROBIN HOOD – MYTHOS & GESCHICHTE ............................................... 4
2.1 WANTED - ROBIN HOOD
2.2 MYTHOS & LITERARISCHE FIGUR
2.3 VOM WEGELAGERER ZUM NATIONALHELDEN
3. ZUR INSZENIERUNG ...................................................................... 10
4. TEXTAUSZUG .............................................................................. 10
6. DAS TEAM .................................................................................. 11
7. IMPULSE ZUR VOR-/NACHBEREITUNG DES THEATERBESUCHS ................... 16
8. WEITERFÜHRENDE EMPFEHLUNG ..................................................... 19
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1. ZUR PRODUKTION
Robin Hood
DSCHUNGEL WIEN
Schauspiel, Tanz
Dauer: 75 Min.
Alter: 6 – 10 Jahre
Eine etwas andere Heldengeschichte
Er ist der König der Diebe, die Legende von Sherwood Forest, der Rächer der Entmächtigten, der
Beschützer der Ausgestoßenen und auf jeden Fall der Waldigste des Waldes: Robin Hood. Seine
Mission ist es, von den Reichen zu nehmen und den Armen zu geben. Generationen haben in seinem
Kampf gegen Prinz John mitgezittert. Doch ist Robin Hood ein strahlender Held? Nicht in unserer
Geschichte. Mit viel Witz und Slapstick begleiten wir den Helden in Strumpfhosen und seine
Gefährten Little John, Bruder Tuck und Will Scarlet in den gar nicht so finsteren Sherwood Forest,
üben für die ersten Raubzüge und begegnen seiner großen Liebe Maid Marian, die auf jeden Fall die
Hosen anhat. Und ganz nebenbei erfahren wir, wie das so mit den Steuern und den Mächtigen ist.
Nach dem „Dschungelbuch“, „Odysseus am Sand“ und „Unterwegs mit Gulliver“ wagt sich Autor und
Regisseur Holger Schober erneut an einen bekannten Stoff und erzählt eine Geschichte über einen
etwas anderen Helden – mit zwei SchauspielerInnen und drei TänzerInnen.
Autor, Inszenierung: Holger Schober | Choreografie: Holger Schober & Ensemble | Ausstattung:
Christian „Etsch“ Elgner | Komposition: Sue-Alice Okukubo | Visual Artist: ENSCHA |
Regieassistenz: Corinna Pumm | Licht: Stefan Enderle | TänzerInnen: Steffi Jöris, Maartje
Pasman, Rino Indiono | SchauspielerInnen: Sophie Berger, Marcel Mohab
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1. ROBIN HOOD – MYTHOS & LITERARISCHE FIGUR
1.1 WANTED: Robin Hood
Also known as: Herrscher des Waldes
Kämpfer für Gerechtigkeit
Held in Strumpfhosen
Wohnort: Unter den Eichen des Sherwood Forest, Nottinghamshire,
England
Geburtstag: unbekannt, irgendwann im 12. Jahrhundert
Motto: Den Reichen nehmen, den Armen geben. Oder doch selbst
behalten?
Besondere Fähigkeiten: Wegelagern, Kämpfen, Rauben, Bogenschießen
Freunde: Little John, Bruder Tuck, Will Scarlett und die anderen Gesetzlosen
Feinde: Richard Löwenherz, der Sheriff von Nottingham und überhaupt alle Reichen, Mächtigen und
andere Obrigkeiten
Gerüchteküche: Verliebt in Maid Marian und/oder Little John
Umverteilung - ein Räuberabenteuer im Wald
Mit seinen Gefährten Little John, Bruder Tuck und Will Scarlett lebt Robin Hood als Wegelagerer im
Sherwood Forest. Als Rächer der Armen legt er sich mutig und unverschämt mit den Reichen und
Mächtigen an, seien es nun Könige, Sheriffs oder geistliche Würdenträger. Mit Pfeil und Bogen
bewaffnet, beschlagnahmen Robin Hood und seine Freunde Reichtümer dort, wo sie im Übermaß
vorhanden sind und verteilen sie nach ihren eigenen Gesetzen an die Armen. Nicht nur Wenige
sollen viel haben, sondern vor allem die Armen ein bisschen mehr. Abgesehen von Pfeil und Bogen
erkennt man Robin Hood an einem Filzhut, in dessen Band eine rote Feder steckt und seiner grünen
Jacke und Hose – ein waschechter Held in Strumpfhosen eben.
Um Robin Hood gibt es allerdings nicht eine, sondern viele Geschichten. Ob und wann er als
historische Figur gelebt hat, bleibt ein Rätsel. Seit Jahrhunderten ist Robin Hood eine
sagenumwobene Figur, die immer wieder anders in Erzählungen auftritt. Dabei ist gerade seine
Rolle als sozialer Rebell und Rächer der Armen nicht von Anfang an festgeschrieben. In den
Balladen, die in England um 1500 entstanden und als älteste Textquelle gelten, nimmt Robin Hood
zwar von den Reichen, verteilt die geraubten Reichtümer aber nicht an die Armen, sondern steckt
sie mitunter in die eigene Tasche.
Auch das Figureninventar hat sich im Laufe der Zeit verändert. Die Legende um die Räuber im Wald
wurde zusehends um neue Figuren erweitert. So war der Wald von Sherwood anfangs ausschließlich
ein Ort der Männer, erst später tauchte Maid Marian als Robin Hoods Geliebte auf. Zugleich gibt es
immer wieder Hinweise auf Robin Hoods zärtliche Beziehung zu seinem Gefährten Little John.
Auch der Bezug zu Richard Löwenherz ist eine – diesmal deutlich politisch motivierte - Ergänzung
aus Walter Scotts „Ivanhoe“ aus dem 19. Jahrhundert, die den germanischen Angelsachsen die
französischen Normannen als Feindbild gegenüberstellt.
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Gesetzloser und Rächer in Selbstjustiz, Homo und Hetero, strahlender Held und Großmaul,
Hutträger und Urheber des Hoodie-Kapuzenlooks – aus all diesen Charakteren setzt sich der Mythos
Robin Hood zusammen.
1.2 Mythos & literarische Figuer
Er ist eine unvergessene Figur aus Kindheitstagen: Robin Hood, der edle englische Räuber, der
nahe Nottingham inmitten einer Schar von Getreuen lebt und auf seine Weise für Gerechtigkeit
sorgt. Doch hat es den ehrenhaften Schützen, der mit Pfeil und Bogen unterwegs war und seine
Beute stets mit den Armen teilte, wirklich gegeben? Immerhin war „Robin Hood“ im England des
13. Jahrhunderts ein Spitzname für Gauner aller Art.
Es gibt wohl kaum ein Kind, das den Namen „Robin Hood“ noch nie gehört hat – die Legende um ihn
und Little John, Friar Tuck und Will Scarlett ist auch im neuen Jahrtausend sehr präsent. Angeblich
haben er und seine Mannen im Sherwood Forest und anderen Wäldern gelebt, wo sie mit Pfeil und
Bogen reiche weltliche und geistliche Herren ausraubten, um ihre übermäßigen Güter an die Armen
zu verteilen. Gegenspieler ist der Sheriff von Nottingham, jener Stadt, die bis heute untrennbar mit
dem Namen Robin Hood verbunden ist. Als besondere Spezialität von Robin Hood galt das
Bogenschießen, in dem er es zu besonderer Perfektion gebracht haben soll.
Wer sich auf die literarischen Spuren von Robin Hood begibt, sieht sich schnell mit einigen
Schwierigkeiten konfrontiert. Zum einen gibt es keine feststehende Erzählung, sondern ein ganzes
Bündel von Balladen, das über die Jahrhunderte immer wieder aufgegriffen und verändert worden
ist. Grundsätzlich gilt Robin Hood als eine Figur aus dem 13. Jahrhundert, wobei man nicht
vergessen darf, dass in dieser Zeit vor allem mündlich erzählt wurde. Die erste vollständig erhaltene
Ballade erschien erst zu Beginn des 16. Jahrhunderts und trägt den Titel The Gest of Robyn Hod –
Die Geschichte von Robin Hood. Doch hier hat der Bogenschütze noch nicht die Gestalt, die wir
heute mit ihm verbinden. Speziell die Rolle des sozialen Revolutionärs kam erst später hinzu; die
gilt auch für einige Figuren wie Richard Löwenherz und Maid Marian. Große Wirkung zeigt bis heute
das Kinderbuch von Howard Pyle, das 1883 veröffentlicht wurde. Es festigte Robin Hoods
Erscheinung als Menschenfreund, der mit Pfeil und Bogen für Gerechtigkeit sorgt.
http://www.wissen.de/robin-hood-der-held-von-sherwood-forest
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1.3 Vom Wegelagerer zum Nationalhelden
von Kevin Carpenter
Die im Mittelalter entstandene englische Legende von Robin Hood hat in jeder neuen Generation
zum Teil drastische Veränderungen erfahren. Vor allem die Figur des Robin Hood wurde mehrfach
umgedichtet. Aus dem gefährlichen Wegelagerer der ältesten Balladen wurde ein enterbter
Adeliger, danach ein gegen die Normannen kämpfender angelsächsischer Patriot und in der Neuzeit
ein Vorkämpfer für gesellschaftliche Freiheit und Gerechtigkeit. Die zahlreichen Robin HoodBücher und -Filme der letzten Jahre belegen, dass die Legende nichts von ihrer weltweiten
Popularität und nichts von ihrem enormen Darstellungs- und Deutungspotential eingebüßt hat. Das
zeigt auch eine Ausstellung über Robin Hood, die vom Autor dieses Berichtes konzipiert und nach
ihrer Präsentation in Oldenburg (November/Dezember 1995) und Berlin auch in England, Holland,
der Schweiz, Dänemark und Polen gezeigt wird.
Dokumentarisch konnte bis heute nicht nachgewiesen werden, dass Robin Hood als historische Figur
wirklich existierte. Genaueres ist jedoch über die Frühform der Legende festgehalten. Die ältesten
überlieferten Quellentexte - Balladen und Balladenfragmente - stammen jedoch erst aus der Zeit
zwischen 1450-1500. In diesen spätmittelalterlichen Balladen trat Robin Hood als kühner Räuber
auf, der ständig in blutige Auseinandersetzungen mit den mächtigen habgierigen Äbten und
Bischöfen verwickelt war. Zu diesem Zeitpunkt wurde er keineswegs als Beschützer der Armen und
Unterdrückten dargestellt (auf diese Rolle musste er einige Jahrhunderte warten), auch nicht als
enterbter Edelmann (eine Erfindung des Renaissancedramatikers Anthony Munday). Die Orte der
Handlung waren ursprünglich nicht Sherwood und Nottingham, sondern Barnsdale und Umgebung in
der Grafschaft Yorkshire. Weiteres auch die schwer zu überwachende Heer- und Handelsstraße, die
durch dieses damals als extrem gefährlich geltendes Gebiet nach Nordengland und Schottland
führte. Der Sheriff von Nottingham kam später hinzu, möglicherweise durch die Verschmelzung
zweier Balladenzyklen. Einige von Robins Kumpanen wie Little John, Will Scarlet und der
Müllerssohn Much waren von Anfang an Teil der Legende, es fehlten jedoch Robins Gefährtin Marian,
die der mittelalterlichen französischen Pastoraldichtung entstammt, sowie der lebenslustige Bruder
Tuck. Diese beiden Figuren traten zunächst als Tänzer in den englischen Maispielen auf, bevor sie
von der Legende absorbiert wurden. So formten sich langsam die Konturen der Robin Hood-Legende,
die Jahrhunderte lang von Balladensängern zur Unterhaltung breiter Bevölkerungsschichten
vorgetragen wurde.
VON BALLADEN UND BALLADENSAMMLERN
Viele Eigenschaften, die das populäre Bild Robin Hoods bis heute prägen, werden ihm schon in den
ältesten erhaltenen Balladen zugeschrieben oder sind zumindest ansatzweise vorhanden. Er lebt als
Räuberhauptmann mit seinen Gefährten Little John, Will Scarlet und Much, dem Müllersohn als
Geächteter unter anderem im Sherwood Forest (Nottinghamshire); häufiger werden seine
Handlungen jedoch anfangs in Barnsdale (South Yorkshire) angesiedelt. Er widersetzt sich dem
repressiven Jagdverbot in den königlichen Forsten und ist Feind der als korrupt und habgierig
beschriebenen weltlichen und geistlichen Oberschicht, aus der seine bevorzugten Opfer stammen.
Charakterisiert wird er als lustig, tollkühn, listig sowie als ausgezeichneter Kämpfer und
Bogenschütze. Obwohl er der Feind der Kleriker ist, erscheint er als sehr fromm, insbesondere als
Verehrer der Jungfrau Maria. Seine größten Gegner sind der Sheriff von Nottingham und der Abt des
Benediktinerklosters St. Mary’s in York. Das Bild des englischen Königs wird jedoch (typisch für
Volkserzählungen) im Gegensatz zu dem des Adels positiv gezeichnet.
Robin Hood behandelt die einfachen Leute, insbesondere die Frauen, freundlich, doch fehlt in den
frühen Balladen noch das heute so bekannte Motiv, dass er seine Räubereien zugunsten der
Verteilung seiner Beute an die arme Landbevölkerung begeht. Auseinandersetzungen wurden immer
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wieder als sehr gewalttätig beschrieben. Durch die Unzugänglichkeit der Verstecke in den Wäldern,
den gekonnten Umgang mit Waffen, Listenreichtum und geschickte Verkleidung können die ihrem
Anführer treu verbundenen Geächteten den Kampf mit der Obrigkeit bestehen. Nach einem
vorübergehenden Dasein in königlichen Diensten endet Robin Hoods Abenteuerleben durch den
Verrat einer Frau, der Priorin von Kirklees, die ihn während eines Aderlasses heimtückisch verbluten
lässt. In Kirklees soll er auch begraben sein.
Der wichtigste Quellentext ist sicherlich der Gest of Robyn Hood (etwa: Bericht über die Taten des
Robin Hood), ein Versepos in 456 Strophen zu jeweils 4 Zeilen. Drei gedruckte Fassungen (um151015, 1515 und 1560) sind in der Universitätsbibliothek Cambridge sowie in den Nationalbibliotheken
in London und Edinburgh erhalten. Ferner sind einige Balladen aus dem späten Mittelalter
überliefert, teilweise nur in Fragmenten. Robin Hood and the Monk (Robin Hood und der Mönch) in
der Manuskriptform von ca. 1450 ist leider unvollständig. Das älteste vollständig erhaltene
Balladenmanuskript aus dem späten Mittelalter, Robin Hood and the Potter (Robin Hood und der
Töpfer), ca. 1500 niedergeschrieben, befindet sich ebenfalls in der Universitätsbibliothek in
Cambridge. Bis etwa 1700 wurden neue Abenteuer hinzugedichtet, bis der Gesamtkorpus schließlich
40 Balladentitel umfasste. Vor genau zweihundert Jahren trug der Folkloreforscher Joseph Ritson
alle ihm bekannten Balladen und Balladenfragmente zusammen und veröffentlichte sie in
einemgroßartigen Werk, von dem die Universitätsbibliothek Oldenburg ein Exemplar der Erstausgabe
besitzt. Danach gab es weitere Versuche, die alten Balladen in möglichst korrekter und vollständiger
Form wiederzugeben. Erwähnenswert ist vor allem die achtbändige Sammlung der englischen und
schottischen Volksballaden (1882-98), zusammengestellt von dem Harvard-Folkloristen Francis
J.Child, die immer noch als die Standardausgabe gilt. Zwar genügt Ritsons Anthologie von 1795
heutigen editorischen Ansprüchen nicht mehr. Er prägte jedoch das Bild für mehrere Generationen
mit der Lebensgeschichte von Robin Hood, wo er zum Sozialrebellen stilisierte.
DIE UMFORMUNG UND NEUENTDECKUNG DER LEGENDE IM 19. JAHRHUNDERT
Bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts wurden zu den ursprünglichen Balladen immer weitere
hinzugedichtet, bis der Gesamtzyklus auf etwa 40 Balladen angewachsen war. Seit dem 16.
Jahrhundert fanden sie in sogenannten broadsides, einseitig bedruckten Flugschriften, als neuem
Medium Verbreitung. Erst im 18. Jahrhundert wurde beispielsweise erfunden, dass Robin Hood noch
im Sterben einen Pfeil abschoss, um so die Stelle zu markieren, an der er begraben werden sollte.
Die neuzeitliche Legende enthält im Vergleich zu den frühen Quellen eine Reihe von
Veränderungen: So tauchen in den frühen Balladen weder Richard Löwenherz noch dessen Bruder
Prinz John, eigentlich Johann Ohneland, auf, als deren Zeitgenosse Robin Hood in den meisten
Bearbeitungen seit dem späten 16. Jahrhundert erscheint. Ferner wird Robin Hoods sozialer Status
ursprünglich als bäuerlich beschrieben. Demnach ist er yeoman (Freisasse), während er später
häufig – zuerst vom Antiquar John Leland in der Mitte des 16. Jahrhunderts – als Adliger geschildert
wird. Zunehmend erscheint er auch als edler Held. Schließlich trugen wohl die zuerst 1425 in Exeter
bezeugten Robin-Hood-Spiele, die bis in die frühe Neuzeit Teil des englischen Maifestes waren, zu
Robin Hoods im 16. und 17. Jahrhundert erfolgter Wandlung zum Sozialrevolutionär bei. Im Rahmen
dieser Spiele führten als Robin Hood und dessen Gefährten verkleidete Schauspieler mancherorts
Wohltätigkeitssammlungen durch, so dass sie – kirchlich sanktioniert – den Reichen nahmen und die
Armen beschenkten. Dieses Bild wurde später weiterentwickelt. Städtische Autoritäten verboten
aber im 16. Jahrhundert bisweilen auch die Robin-Hood-Spiele, weil befürchtet wurde, dass diese
Volksfeste aus dem Ruder laufen könnten.
Ein Bestandteil des Maifestes war auch eine Art von volkstümlichem Tanztheater. Dabei kamen zu
Robin Hoods Bande weitere Charaktere hinzu, so zum Beispiel seine Geliebte Maid Marian, die in
den frühen Balladen noch nicht auftaucht. Der 1. Mai wurde bisweilen als Robin Hood’s Day
bezeichnet. Robin und Marian verkörperten im 16. Jahrhundert häufig die beiden Hauptdarsteller
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(Maikönig und Maikönigin). Vorbild war hier wohl die französische Hirtenromanze Jeu de Robin et
Marion, verfasst um das Jahr 1283 von Adam de la Halle. Die Erzählung wurde in England durch
fahrende Sänger bekannt gemacht. Um das Jahr 1500 erscheint Maid Marian erstmals in der
englischen Literatur, als sie – ebenso wie Robin Hood – als Motiv fröhlicher Lieder im Ship of Fools
des englischen Dichters Alexander Barclay erwähnt wird.
In seinem Roman Ivanhoe (datiert 1820, aber bereits 1819 veröffentlicht) schuf Scott für Robin
Hood, eigentlich eine Randfigur im Werk, eine neue Rolle. Zur Regierungszeit des Königs Richard
Löwenherz wird er nun zum Anführer der besiegten Angelsachsen, der "echten" Engländer, die sich
gegen die normannischen Eindringlinge zur Wehr setzen. Jede historische Grundlage für ein solches
militärisch-politisches Szenario am Ende des 12. bzw. Anfang des 13. Jahrhunderts fehlt dabei. Wie
die adlige Herkunft Robins gehört jedoch seine Rolle als patriotischer Widerstandskämpfer zu den
langlebigsten Merkmalen der Legende. Scott war nicht der einzige Schriftsteller der Zeit, der sich
dem Mittelalter zuwandte. Die romantischen Dichter John Keats und J.R. Reynolds tauschten in
ihrem Briefwechsel Robin Hood-Gedichte aus, in denen sie ihre Sehnsucht nach einem freien Leben
in einem nostalgisch verklärten Mittelalter zum Ausdruck brachten. Auch Künstler fanden Inspiration
in neu entdeckten mittelalterlichen Stoffen. Dichter und Romanschriftsteller hatten am Anfang des
19. Jahrhunderts einen nachhaltigen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Legende, insbesondere
auf die Stilisierung Robins zum Nationalhelden. So ist es sicherlich kein Zufall, dass die ersten Robin
Hood-Kinderbücher aus dieser Zeit stammen.
DER "EDLE RÄUBER" IM KINDERZIMMER
Vereinzelte Prosafassungen der Legende für Kinder sind wohl noch vor der Wende zum 19.
Jahrhundert erschienen; sie sind zwar in Bibliographien verzeichnet, müssen aber mit ziemlicher
Sicherheit als verschollen gelten. Die Flut kam aber erst, nachdem die Romantik das Volkstümliche
salonfähig gemacht und die Volkskultur für erbaulich erklärt hatte. Danach wurde Robin Hood zum
Helden ungezählter Bilderbücher und Stories für Kinder bürgerlicher Familien. Auch die populäre
Jugendliteratur des 19. Jahrhunderts, jene bei Arbeiterkindern so beliebten, billigen und
schlechtgedruckten
Zeitschriften,
Heftromane
und
Heftchenreihen,
verbreiteten
die
spannungsreichen Abenteuer des Geächteten von Sherwood. Als die bekannteste dieser
Neufassungen muss der Roman The Merry Adventures of Robin Hood (1883) des Amerikaners Howard
Pyle hervorgehoben werden, ein Buch, das ein erstaunlich breites weltweites Publikum erreichte
und heute noch in deutscher Sprache in mehreren Ausgaben erhältlich ist. Im Großen und Ganzen
boten diese Kinderbücher ein weitgehend einheitliches Bild des englischen Mittelalters an, eines
"Merry England", indem Robin Hood nach seinem glorreichen Sieg über die Eroberer das feudale
Glück wiederherstellte. Die These, dass das Mittelalter in vielen Neufassungen der Legende - und
nicht nur in Kinderbüchern- als Projektionsfläche für Ängste, Spannungen und Träume der
Gegenwart dient, kann anhand vieler Texte und Filme belegt werden.
ROBIN HOOD UND DIE FORSCHUNG
Die Forschungslage lässt sich rasch umreißen, denn neben zahlreichen Aufsätzen zu der Thematik
gibt es lediglich drei bedeutende Monographien zur Robin Hood-Legende. Rymes of Robyn Hood,
eine kritische Ausgabe des wichtigsten Textes, des Gest, sowie einiger der Balladen und Texte aus
der späteren Tradition legten die Historiker Barrie Dobson und John Taylor 1976 vor
(Neuauflage1989). Nach zwanzigjähriger Forschungsarbeit veröffentlichte 1982 James C. Holt sein
Buch Robin Hood (Neuauflage 1989; deutsche Übersetzung 1991), in dem der Historiker einen
ganzen Köchervoll Robin Hood-Kandidaten untersuchte und darüber hinaus Hinweise auf den
Legendenursprung im Norden Englands in der Mitte des 13. Jahrhunderts zusammentrug. 1994
lieferte der Literaturwissenschaftler Stephen Knight mit seinem Robin Hood eine erste, fundierte
Übersicht über die Gesamtentwicklung der Legende aus soziokultureller Sicht.
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DER AUTOR
Dr. Kevin Carpenter (47) ist als Lektor im Fach Anglistik an der Universität tätig. Er studierte
Anglistik, Germanistik und vergleichende Literaturwissenschaft in Manchester und Kiel,
promovierte1983 in Oldenburg über den englischen Jugendroman des 19. Jahrhunderts. Die
Ausstellung Robin Hood, die er momentan in Zusammenarbeit mit Bianca Jung vorbereitet, folgt
seinen beiden bisherigen Ausstellungen über englische Jugendzeitschriften und Comics
(Wanderausstellung1981-84) und historische Abenteuerliteratur (Wanderausstellung 1984-86).
Artikel unter: http://www.presse.uni-oldenburg.de/25094.html
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3. ZUR INSZENIERUNG
Um unseren Grundansatz, nämlich die Geschichte von Robin Hood noch einmal neu zu erzählen, zu
überprüfen, beschäftigten wir uns am Anfang damit, was an dieser 700 Jahre alten Geschichte für
uns heute noch interessant sein könnte. Was bedeutet es heute noch ein Held zu sein? Was bedeutet
es heute noch für eine Sache ein zu stehen, vielleicht sogar mit seinem Leben? Kann man heute
noch von den Reichen nehmen, um es den Armen zu geben? Und wie funktioniert das überhaupt mit
der Steuer?
Es war schnell klar, dass Robin Hood im DSCHUNGEL WIEN eine etwas andere Heldengeschichte
werden sollte, eine Geschichte, die schnell und aktuell erzählt wird, mit viel Witz und Slapstick, die
sich aber auch mit unserer heutigen Steuerwirklichkeit beschäftigt. So ist Robin bei uns weniger ein
strahlender Held, sondern vielmehr ein „Nerd“, der sich nicht ganz so mit allem auskennt, wie er es
behauptet. Überhaupt scheint in dieser Version sowieso eher Maid Marian die Hosen an zu haben
und ihrem Robin zu zeigen, wo es lang geht. Robin ist bei uns jemand der eher reagiert als agiert,
was unter anderem in einem großen Schlusskampf mündet, in dem Robin alle Gegner ausknockt
ohne es selbst zu merken oder zu wollen.
Robin ist bei uns jemand der zweifelt und oft auch verzweifelt, wenn wieder keiner seiner Pläne
aufgehen will. Marian hingegen ist sehr selbstbewusst und weiß was sie will und ist sowieso
überzeugt davon, dass sie der viel bessere Robin Hood wäre.
Wir erzählen diese Geschichte mit sehr viel Humor, Slapstick und Physical Comedy, also Gags die auf
einer Körperebene funktionieren. Wir versuchen aber auch in einer Szene, das Thema Steuern für
Kinder gleichzeitig ernsthaft, verständlich und mit einem Augenzwinkern zu behandeln.
Die Geschichte wird von zwei SchauspielerInnen und drei TänzerInnen erzählt. Die TänzerInnen
erfüllen teilweise eine erzählerische Funktion - wenn sie zum Beispiel am Anfang als Herolde
auftreten, oder wenn sie als Little John, Will Scarlett oder Bruder Tuck agieren. Auf der anderen
Seite vertiefen sie aber auch Geschichten oder Emotionen und gehen damit über die Grenzen der
Erzählung hinaus. Am deutlichsten wird das in der Liebesszene zwischen Robin und Marian, in der
auch noch eine dritte Komponente der Inszenierung dazu kommt, nämlich die Visuals. So läuft
einerseits eine relativ klassische Liebesszene auf der Ebene der SchauspielerInnen ab, gleichzeitig
visualisieren die TänzerInnen die Emotionen und setzen sie in Bewegungen um und auf der Leinwand
bereichert das Visual das Thema noch durch visuelle Assoziationen.
Die Musik wiederum greift auf einen historischen Kanon zurück und arbeitet mit Instrumenten, mit
denen man im 14. Jahrhundert gespielt hat. Sie setzt diese aber in einen zeitgenössischen Kontext
und unterlegt sie mit modernen Beats. So entsteht eine Musik, die klassisch und modern zugleich
klingt.
Auf der Bühne hängen 20 echte Bäume an Stahlseilen und stellen so den Sherwood Forrest dar. Diese
Baumstämme sind verschiebbar und können so unterschiedliche Raumsituationen herstellen, so gibt
es zum Beispiel beim großen Bogenschützenturnier am Schluss eine Art Spalier der Bäume hin zu der
großen Zielscheibe.
Die Visuals wiederum erfüllen mehrere Funktionen: Sie sind einerseits illustrierend und verlängern
zum Beispiel den Wald der sich auf der Bühne befindet auf die Leinwand. Andererseits erzählen sie
teilweise auch eigene Geschichten oder sind Teil der Handlung.
Zusammen bilden all diese Komponenten die Geschichte von Robin Hood, die alle wesentlichen und
bekannten Elemente aufweist (Begegnung mit Little John, das Kennen lernen von Marian und Robin,
Bogenturnier), sich aber auf der anderen Seite mit aktuellen Fragen beschäftigt und versucht, den
Menschen hinter der Legende zu sehen und jenseits jeglicher Räuberromantik eine heutige
Geschichte zu erzählen.
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4. TEXTAUSZUG
Robin
Also in unserer Geschichte geht es um mich. Um Robin Hood.
Marian
Hey!
Robin
Und natürlich auch um sie. (leise) Aber in erster Linie um mich. Robin Hood. Also zuerst einmal
muss man sagen. Es gibt unglaublich viele Legenden, die sich um mich ranken.
Marian
Und unglaublich viele Gerüche, die sich um ihn ranken, vor allem wenn er Bohnen gegessen hat.
Robin
Warum bist du immer so gemein zu mir? Solltest du nicht irgendwie lieb sein, und anschmiegsam
und ich weiß nicht, so frauenmäßig halt.
Marian
Aha, wie ist denn frauenmäßig?
Robin
Keine Ahnung, so … ich lasse mich retten, belohne den Helden für die Rettung mit einem Kuss und
ansonsten schaue ich hübsch aus und ich weiß auch nicht … rede nicht so viel.
Marian
Hübsch ausschauen und nicht so viel reden? Was ist denn das für ein Frauenbild. Das ist ja wie aus
dem 14.Jahrhundert.
Robin
Hey, ich komme aus dem 14. Jahrhundert.
Marian
Also schön die Füße still halten und nichts sagen, das wirst du von mir nicht bekommen. Klar?
Robin
Check. (Das ist meine Braut.) Also das ist jetzt die Geschichte von mir und ihr. Und es gibt eben
ganz viele Gerüche … äh Geschichten die sich um mich ranken, schau mal da rankt sich gerade eine,
egal … in einer war ich Bauer, in einer war ich Adeliger, in einer war ich Ritter, je nachdem wer das
wann wo erzählt. Was auf jeden Fall alle gemeinsam haben ist, dass es zu meiner Zeit dem Volk
wirklich schlecht ging. Also so richtig schlecht. Die hatten gar nichts. Also so überhaupt gar nichts.
Die hatten nicht mal Flöhe oder so. Die hatten nicht keinen Cent in der Tasche, nein, die hatten
nicht mal Taschen. Die hatten nicht nur das letzte Hemd, sondern gar kein Hemd. Die hatte nicht
nur … ich glaube, ihr habt das Prinzip verstanden. Und wenn es den Menschen schlecht geht, dann
brauchen sie einen Helden, zu dem sie aufblicken können. Und dieser Held war ich.
Marian
ZORRO!!!!
Robin
Mann, schau ich aus wie ZORRO. Ich bin grün. Zorro ist schwarz.
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Marian
Zorry.
Robin
Also und dieser Held war ich.
Marian
HULK.
Robin
Der andere Grüne.
Marian
Shreck.
Robin
Der andere Grüne.
Marian
Peter Pan.
Robin
Robin Hood. Robin Hood okay.
Marian
Ah, diese Geschichte.
Robin
Ja, diese Geschichte.
Marian
Robin Hood.
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6. DAS TEAM
HOLGER SCHOBER (Autor, Inszenierung)
geboren am 1.10.1976 in Graz
ein Sohn: Yannic, geboren am 9.2.2006
eine Tochter: Lina geboren am 14.8.2008
Ausbildung und beruflicher Werdegang
1996-2000 Schauspielstudium am Max Reinhardt Seminar in Wien
2000-2002 Kulturmanagementausbildung am Institut für Kulturkonzepte
2000-2005 künstlerischer Leiter von Theater KINETIS
2005-2007 im Leitungsteam des TAG (Theater an der Gumpendorfer Straße)
ab 2007 künstlerischer Leiter Guerilla Gorillas
2009-2013 künstlerischer Leiter Wiener Klassenzimmertheater
2009-2011 künstlerischer Leiter u\hof: Theater für junges Publikum am Landestheater Linz
Arbeiten als Schauspieler, Regisseur und Autor
Arbeiten als Schauspieler u.a. am Volkstheater Wien, Landestheater Linz, den Wiener Festwochen,
den Hamburger Kammerspielen, am Theater im Rabenhof, am Theater Drachengasse, für Film (u.a.
"Mein Russland" – Max Ophüls Preis 2002, "Die Fälscher" - Oscar 2008) und Fernsehen ("Polterabend",
"Vier Frauen und ein Todesfall", "Winzerkönig", etc.).
Arbeiten als Regisseur am Theater Oberzeiring, dem Theater an der Gumpendorfer Straße,
dem Landestheater Linz, dem Staatstheater Karlsruhe, dem Theater des Kindes Linz und
DSCHUNGEL WIEN.
Arbeiten als Autor für das Theater: 43 uraufgeführte Stücke, unzählige Inszenierungen seiner
Stücke, zahlreiche Auszeichnungen.
ARBEITEN ALS DREHBUCHAUTOR FÜR DEN ORF.
SOPHIE BERGER (Schauspiel, Rolle: Marian)
geboren 1985 in Wien
Schauspielausbildung an der Schauspielschule Krauss (Abschluss 2009). Engagements u.a. am
Rabenhof, Kosmos Theater, Stadtsaal, Theater Akzent, Waldviertler Hoftheater, Theater
Carambolage / Südtirol, aktionstheater ensemble und bei den Sommerschlossspielen Kobersdorf
(„Was ihr wollt“, Regie Werner Prinz). Sie produziert und spielt seit 2009 mit ihrem Verein
„Jugendstil“ Theaterstücke für Jugendliche, zuletzt „Hot Jobs“, Regie Christian Strasser. Derzeit ist
sie als Moderatorin von der Sendung „von MIA“ auf Servus TV zu sehen. Ihre letzte Produktion im
DSCHUNGEL WIEN war „Nelson der Pinguin“, Regie Hakon Hirzenberger.
Näheres unter www.sophie-berger.at
MARCEL MOHAB (Schauspiel, Rolle: Robin)
Marcel Mohab wurde 1979 in Graz geboren und hat in Linz und Paris Schauspiel studiert.
Engagements unter anderem am Landestheater Linz, bei den Wiener Festwochen, im Nestroyhof und
Garage X.
2012 hat er den Wiener Kabarettpreis „Kleinkunstnagel“ gewonnen und spielt sein Solo „Animal
Funk“ monatlich im Kabarett Niedermair.
2013 hat er den Nestroy als beste Off-Produktion für „Habe die Ehre“ bekommen.
Zurzeit ist er als Hauptrolle Daniel im Kinofilm „High Perfomance“ zu sehen.
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STEFFI JÖRIS (Tanz)
Geboren 1987 in Geldrop (Niederlande)
Sie begann im Alter von 3 Jahren in dem Tanzstudio „Starlights Asten“ mit Gymnastik. 2005
absolvierte sie die CKE Eindhoven und 2009 die Ausbildung zur zeitgenössischen Tänzerin an der
Fontys Tanzakademie Tilburg. 2009 ging sie nach LA für das TV-Programm „So you think you can
dance“ wo sie in den Debbie Allin Studios mit Choreografen wie Travis Payne, Kherington Payne und
Dan Karaty tanzte. Nach ihren Praktika bei United -c (Eindhoven, NL) und Meekers uitgesproken
dans (Rotterdam, NL) arbeitete sie als professionelle Tänzerin mit u.a. Annette Waterschoot, Nanda
van Alebeek und Kim leeuw.
Von 2010-2013 war sie bei der Tanzkompanie De dansers (Utrecht, NL) angestellt, wo sie das Stück
„Shifted“ von Jasper van Luijk aufführte und mit den Produktionen und Choreografien „Café ed
sanders“ von Wies Merkx und „Tetris“ von Erik Kaiel durch Europa tourte.
2012/2013 wirkte sie in „Closed Circuit“ der Dance Company „Dirty Feet“ (Windsor , GB), sowie im
dem Bewegungzirkus „Ich Tarzan, Du Jane“ am Schäxpir Festival (Linz, AT) mit. Weiters performte
sie in „I breath you in“ (Impulstanz, Wien) von Salim Gauwloos.
Seit dem Sommer 2013 ist sie als Tänzerin am DSCHUNGEL WIEN angestellt und wirkte bis jetzt in
den DSCHUNGEL WIEN Tanzproduktionen „Spiegelspiele“ (ab 2 Jahren), „Steffis Weihnachten“ (ab 6
Jahren) und „Mein kleines Meer“ (ab 2 Jahren) als Choreografin und Tänzerin mit.
RINO INDRAWAN INDIONO (Tanz)
Geboren 1987 in Depok, Indonesien
Studium der Zeitgenössischen Tanzpädagogik an der Konservatorium Wien Privatuniversität,
Dreifacher Preisträger des Fidelio-Wettbewerbs der Konservatorium Wien Privatuniversität (2010,
2012, 2013) sowie zahlreiche Tanz- und Performance-Projekte weltweit u. a. mit Wen Liu und
Marian Weger (Monster, ICMC Festival, Ljubljana 2012), Wiener Blut (Operettenfestival in
Fuzhou/China 2011), Lina Maria Venegas (How far to go, Kosmos Theater Festival 2012). Seit dem
Sommer 2013 ist er als Tänzer am DSCHUNGEL WIEN angestellt und wirkte bis jetzt in den
DSCHUNGEL WIEN Tanzproduktionen „Spiegelspiele“ (ab 2 Jahren), „Steffis Weihnachten“ (ab 6
Jahren) und „Mein kleines Meer“ (ab 2 Jahren) als Choreograf und Tänzer mit.
MAARTJE PASMAN (Tanz)
Geboren 1987 in Amsterdam
2010 absolvierte sie eine Moderne Tanzausbildung an der Amsterdamse Hogeschool voor de Kunsten.
Nach Praktika mit dem Unterwegstheater Heidelberg, De Meekers und Ballet van Leth, arbeitete sie
als professionelle Tänzerin u.a. mit Jagoda Bobrowska, Willi Dorner und Lonneke van Leth. Vor 2
Jahren tourte sie national und international mit der Produktion Couple Like #2 von Keren Levi & Ugo
Dehaes, die den niederländischen “Zilveren Krekel” – Preis für eine herausragende
Jugendvorstellung (2011) gewann.
Von 2011-2013 war sie engagiert bei De Dansers (Utrecht). Dort tanzte sie in Chroreografien von
Wies Merkx (ROSES), Josephine van Rheenen (Café Ed Sanders, Droomstad) und Erik Kaiel (Tetris)
und tourte damit durch Europa und Asien.
2013 gewann die Ko-Production ROSES von De Dansers und Theater Strahl Berlin, den Ikarus Preis für
das beste Jugendtheaterstück.
Seit dem Herbst 2013 ist sie als Tänzerin am DSCHUNGEL WIEN angestellt und wirkte bis jetzt in den
DSCHUNGEL WIEN Tanzproduktionen „Steffis Weihnachten“ (ab 6 Jahren) und „Mein kleines Meer“
(ab 2 Jahren) als Choreografin und Tänzerin mit.
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ENSCHA (Visual Artist)
Silvia Kopilovitsch wurde 1986 in der Steiermark geboren. Sie studierte Theater-, Film- und
Medienwissenschaften an der Universität Wien. Ihre Diplomarbeit "Visual Jockeying" wurde im AV
Akademikerverlag publiziert. Seit 2007 ist sie als Visualistin unter dem Namen ENSCHA tätig. In
ihren Visuals zeigt sich ihre Leidenschaft für Tanz, Bewegung, Licht & Natur. Auftritte auf mehreren
internationalen Festivals (Urban Art Forms, Wilsonic usw.) sowie Performances für das spanische
Technolabel Playground forcierten ihre Passion zu den verschiedensten Musikrichtungen. In den
letzten Jahren widmete sie sich vermehrt der TV (Puls4, Austria9) & Theaterproduktion
(DSCHUNGEL WIEN, Salzburger Landestheater).
SUE-ALICE OKUKUBO (Komposition)
Studium der Angewandten Komposition an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien;
Kompositionen und Arrangements für Theater, TV und Film, für Instrumental- und Vokalensembles
und Kabarett
Theater: u.a. Volkstheater Wien, Theater St. Gallen, Staatstheater Hannover, Dschungel Wien,
Landestheater Linz, Rabenhof, Kaserne Basel, TAG, Waldviertler Stiftskonzerte, Shaolin-Mönche,
Chinesischer Staatszirkus, Lifeball
Film: The Wounded Brick, Silent Circle, Red begins, Weisse Lilien,
Musiken für TV Formate bei ORF und ATV
CHRISTIAN „ETSCH“ ELGNER (Ausstattung)
Christian Etsch Elgner ist seit 2009 Vater eines Sohnes und lebt mit seiner Familie in Wien. Geboren
in Judenburg (Steiermark), studierte er Architektur in Wien und absolvierte eine Schauspiel- und
Regieausbildung. Seit 2000 ist er als freischaffender Künstler für Theater, Film und Fernsehen tätig.
Arbeiten u.a. für die Hamburger Kammerspiele, das Staatstheater Karlsruhe, das Theater in der
Josefstadt, das Theater Drachengasse Wien, das Rabenhof Theater, Theater Oberzeiring und für das
Landestheater Linz, sowie Studiodesign und Ausstattung für zahlreiche Fernseh-Produktionen (ARD,
ZDF, 3sat, ORF, ATV).
CORINNA PUMM (Regieassistenz)
Schauspielausbildung an der Schauspielakademie Elfriede Ott; Arbeiten als Schauspielerin u.a. am
Theater in der Josefstadt, Nestroyfestspiele Maria Enzersdorf, Neue Bühne Villach, Bühne im Hof St.
Pölten, DSCHUNGEL WIEN. Zusammenarbeit mit Holger Schober bei „Werther – The Playlist“ (2013)
und „Unterwegs mit Gulliver“ (2013).
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7. IMPULSE ZUR VOR-/NACHBEREITUNG DES THEATERBESUCHS
Vor- und Nachbereitung
Im folgenden Abschnitt geht es nicht darum, den Kindern das Theaterstück vorher schon zu
„erklären“ oder später etwas „abzufragen“. Die Theaterrezeption ist genau wie die Produktion von
Theaterstücken ein kreativer Prozess. Jede/r ZuschauerIn nimmt Theater anders wahr, es gibt dabei
kein Richtig und kein Falsch.
Es geht vielmehr darum, vor dem Theaterbesuch Neugier zu wecken, sich den Themen rund um das
Stück anzunähern und die Sinne zu schärfen, sowie sich nach dem Theaterbesuch über das Gesehene
auszutauschen.
Allgemeine Vorbereitungsspiele für einen Theaterbesuch
1.) Sehübung mit Fernrohr
Die SchülerInnen bilden mit ihren Händen vor dem einen Auge ein Fernrohr und schließen das zweite
Auge. Nacheinander sollen sie nun beschreiben, was sie sehen. Die Kinder können auf ihren Plätzen
sitzen bleiben, wer möchte kann sich auch hinstellen. Bei diesem Spiel übt man gezieltes Schauen
und lernt Details wahrzunehmen.
2.) Beobachtungsspiel
Vier SchülerInnen kommen auf die „Bühne“. Diese kann vor der Tafel sein, besser ist es jedoch,
einen Sesselkreis zu bilden und die „Bühne“ in der Mitte einzurichten.
Drei der vier ausgewählten SchülerInnen legen/stellen/setzen sich in einer selbst gewählten Position
hin und bewegen sich nicht mehr. Die Klasse schaut sich dieses Arrangement genau an und schließt
dann die Augen. Die vierte Person verändert nun drei kleine Details an den MitschülerInnen auf der
Bühne (z.B. Körperstellung / Kleidung / Mimik).
Die SchülerInnen dürfen nun die Augen wieder öffnen. Wer hat genau beobachtet und bemerkt die
kleinen Unterschiede?
Ziel dieser Übung ist es, sich auf das Theaterschauen einzustimmen und aufmerksam zu beobachten.
3.) Theater-Detektive
Teilen Sie Ihre SchülerInnen vor dem Theaterbesuch in Gruppen auf.
Jede Detektiv-Gruppe bekommt einen Auftrag, worauf sie besonders achten soll:
- auf die Herzklopfmomente
- auf die Gänsehautmomente
- auf die leisen Moment
- auf die lauten Momente
- auf die traurigen Momente
- auf die lustigen Momente
Bei der Nachbereitung stellen die einzelnen Gruppen dann ihre Ergebnisse vor.
Ziel dieser Übung ist es, die Wahrnehmung während des Theaterbesuchs auf verschiedene
Schwerpunkte zu lenken.
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Vor- und Nachbereitung zum Stück „Robin Hood“
1.) Freund - Feind (Vorbereitung)
Robin Hood schafft sich natürlich durch seine „Raubzüge“, um den Reichen zu geben und den Armen
zu geben, auch viele Feinde, besonders Prinz John, den damaligen Herrscher. Ohne seine Freunde
und Verbündete wie Little John, Will Scarlett und Bruder Tuck hätte er es schwer.
Dieses Konzentrationsspiel eignet sich gut für den Anfang. Die Gruppe geht im Raum umher.
Variante 1) Jede/r sucht sich zunächst einen „Freund“ in der Gruppe, von dem er/sie immer
beobachtet (ohne dass diese/r das merkt) und somit weiß, wo er ist. Später können noch mehr
Freunde hinzugenommen werden.
Variante 2) Jede/r sucht sich zwei „Freunde“ und versucht immer zwischen beiden im Raum zu sein.
Variante 3) Jede/r sucht sich einen „Freund“ und einen „Freund“. Man muss dem „Freund“
möglichst nah und dem „Feind“ möglichst fern sein.
2.) Kreisspiel im Sherwood Forest (Vorbereitung)
Dieses Spiel aktiviert die Gruppendynamik. Die Gruppe steht im Kreis.
Schicken Sie als SpielleiterIn verschiedene „Figuren“ in den Kreis (rechts bzw. links herum), die von
dem/der jeweiligen NAchbarspielerIn weitergeleitet werden müssen. Dies sind Robin Hood,
Wildschweine, Eulen, eine alte Oma, Räuber, Vögel etc. Je mehr SpielerInnen dabei sind, desto
leichter.
3.) Robin + Marian (Vorbereitung)
Marian und Robin verlieben sich auf den ersten Blick ineinander. Doch bevor Marian ihren Auftritt im
Stück hat sind die beiden alles andere als ein Paar im Einklang, das am gleichen Strang zieht. Sie
fallen einander ins Wort, besonders Marian Robin. Außerdem bessert sie ihn immer wieder aus oder
macht Witze über ihn und nimmt ihn als Helden nicht wirklich ernst.
Spiegeln „Über beide Ohren verliebt“ – Paarübung
Die SchülerInnen stehen sich gegenüber. Eine/r macht eine Reihe von Bewegungen vor, die andere
Person macht diese nach.
Spiegeln „Ich nehm dich nicht so ernst“ – Paarübung
Die SchülerInnen stehen einander wider gegenüber. Eine/r macht eine Reihe von Bewegungen vor,
die andere Person karikiert diese – übertreibt in den Bewegungen, verändert sich so dass sie komisch
wirken.
4.) Wir bewegen Little John, Will Scarlett und Bruder Tuck (Vorbereitung)
Little John: Er war stark wie ein Bär.
Will Scarlett: Er war listig wie ein Fuchs.
Bruder Tuck: Er war ein Mönch und sehr gemütlich und friedlich.
Die Gruppe geht im Raum umher. Alles sollen sich gut im Raum verteilen, auch in die Ecken gehen,
nicht im Kreis gehen, den Raum spüren, den Atmen spüren, die anderen wahrnehmen. Geben Sie
nun die erste Beschreibung von Little John als Angabe und die SchülerInnen versuchen als Little
John weiter durch den Raum zu gehen. Das gleiche können sie mit den anderen beiden Rollen
durchführen.
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5.) „Alle, die …“ (Vorbereitung)
Bei diesem Tanzspiel tanzen die SchülerInnen durch den Raum wie sie wollen. Zwischendurch
werden Kindern (manchmal mit bestimmten Merkmalen) kleine Aufgaben gestellt.
Beispiele:
„Alle Mädchen fassen sich an den Händen.“
„Alle Jungen, die braune Augen haben, machen eine Vorwärtsrolle.“
„Alle, die schon einmal im Theater waren, springen so hoch wie sie können.“
„Alle, die Robin Hood kennen, kriechen auf allen Vieren.“
„Alle, die etwas Grünes anhaben, gehen in die Hocke.“
„Alle, die schon einmal im Wald übernachtet haben, legen sich auf den Rücken.“
„Alle, die schon einmal verliebt waren, tanzen mit geschlossenen Augen.“
„Alle, die bei Dunkelheit keine Angst haben, hüpfen auf einem Bein.“
„Alle, die noch nie auf einen Baum geklettert sind, tanzen vor die Türe.“
6.) „Steuermaschine“ bauen (zur Vor- oder Nachbereitung)
Diese Übung fördert Körperbewusstsein, Kreativität, Vorstellungsvermögen und Rhythmusgefühl und
macht vor allem Spaß!
In „Robin Hood“ gibt es auch einen längeren Dialog zum Thema Steuern und Steuersystem. Egal was
sich die SchülerInnen darunter vorstellen. Wir machen eine Rhythmusübung und versuchen eine
„Steuermaschine“ zu bauen:
Das erste Kind tritt vor und bewegt sich rhythmisch auf der Stelle, wie ein Teil einer Maschine, und
stößt dazu passende Geräusche aus. Ein anderes tritt hinzu, mit einer anderen rhythmischen
Bewegung und einem anderen Geräusch. Ein drittes schließt sich an, bis alle sich zu einer riesigen
Maschine zusammengefügt haben, die sich rhythmisch synchron bewegt. Wenn das erste Kind den
Rhythmus beschleunigt, beschleunigen alle. Ebenso folgen sie, wenn das erste Kind den Rhythmus
verlangsamt, bis die Bewegung allmählich zum Stillstand kommt.
7.) Gespräch über Helden und Heldinnen (Nachbereitung)
„Robin Hood“ ist kein Stück über einen perfekten Helden, sondern über einen Mann mit
verschrobenen Eigenheiten, Artikulationsproblemen, Tollpatschigkeiten etc. Aber er sieht
Ungerechtigkeiten, ein leidendes Volk und die bereichernden Herrscher und möchte dagegen etwas
unternehmen – eben den Reichen nehmen und den Armen geben. Manchmal gelingt ihm das besser
manchmal schlechter. Frauen, also Marian, kann für ihn nicht wirklich eine Heldin sein, also auf
jeden Fall nicht so wie Robin Hood.
Wie stellen sich die SchülerInnen einen Helden oder eine Heldin eigentlich vor? Welche weiblichen
und männlichen HeldInnenfiguren kennen die SchülerInnen aus Filmen, Geschichten oder Büchern?
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Was verbinden sie mit dem Begriff „Held“ oder „Heldin“? Welche Eigenschaften hat eine solche
Figur? Welche Ängste?
Kreidestaffel:
Schreiben Sie den Begriff „Held/in“ in die Mitte der Tafel. Geben Sie einem/r SchülerIn die Kreide,
um Assoziationen oder Fragen anzuschreiben. Er/sie gibt die Kreide weiter an die nächste Person,
die wieder eine Assoziation oder Frage anschreibt. An der Tafel entsteht ein Cluster aus Begriffen,
Vermutungen, Fragen.
In einem zweiten Schritt unterhalten Sie sich mit Ihren SchülerInnen, wie sie die Figur des Robin
Hood dem Stück erlebt haben. Welche Eigenschaften würden sie ihm zuordnen? Fanden sie ihn
sympathisch oder nicht und warum?
8.) Assoziatives Erinnerungsspiel (zur Nachbereitung)
Momentaufnahme:
Die SchülerInnen schließen die Augen. Sie sollen sich an bestimmte Bilder, kleine Situationen, oder
auch Requisiten, Kostümteile, Farben, Töne, Stimmungen usw. aus dem Stück erinnern, die ihnen
aus irgendeinem Grund besonders im Gedächtnis geblieben sind. Es geht hierbei nicht um eine
Nacherzählung des Inhalts, sondern um eine Art Momentaufnahme von persönlichen Eindrücken.
Wenn jeder eine besondere Sache aus dem Stück vor Augen hat, öffnen die SchülerInnen die Augen
wieder und der Reihe nach schildert jeder dieses Detail.
7.
WEITERFÜHRENDE EMPFEHLUNG
Hörstück: Robin Hood Die Sage - Erinnerung an Geschichte
http://www.br.de/radio/bayern2/sendungen/radiowissen/robin-hood108.html
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