0545/0593/2009 Die aid-Ernährungspyramide im Kindergarten
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0545/0593/2009 Die aid-Ernährungspyramide im Kindergarten
Die aid-Ernährungspyramide im Kindergarten – Spiele, Übungen, Kopiervorlagen Herausgegeben vom aid infodienst Verbraucherschutz, Ernährung, Landwirtschaft e. V. Heilsbachstraße 16, 53123 Bonn Internet: www.aid.de E-Mail: aid@aid.de mit Förderung durch das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Konzeption und Text: Dr. Holger Hassel, Bamberg, www.Pro-Gesundheit.de Dr. Ingrid Brüggemann, aid Idee für die Pyramide: Sonja Mannhardt Redaktion: Dr. Ingrid Brüggemann, aid Illustrationen: Dorothea Tust, 50677 Köln Titelfoto: Jako-o Grafik: MIC GmbH, Aachener Str. 1, 50674 Köln Inhalt Liebe Erzieherin, lieber Erzieher, . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Arbeitsvorschläge/Spielideen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 Die Kinder lernen einige Lebensmittelgruppen, ihre Familiennamen und Symbole kennen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 1. Wir lernen Familie Durstig kennen – Stuhlkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 2. Zu Besuch bei Familie Frisch – Stuhlkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 3. Zu Besuch bei Familie Fruchtig – Stuhlkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 4. Wir lernen Familie Müller kennen – Stuhlkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 5. Alles über Milli Milch – Stuhlkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 6. Willi Wurstig – Stuhlkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 7. Frau Schleck – Stuhlkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 8. Die Familien im Pyramidenhaus – Kleines Rollenspiel z. B. für einen Eltern-Kind-Nachmittag . . . . . . . . . . . 7 Vertiefen der Lebensmittelgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 9. Da stimmt etwas nicht – Stuhlkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 10. Wie gut ist unser Kaufladen? – Entdeckerauftrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 11. Einkaufen auf dem Wochenmarkt – Einkaufsspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 12. Was passt zusammen? – Stuhlkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 13. Essen aus dem Rucksack – Gruppengespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 14. Unsere Pyramiden-Bauecke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 In der aid-Pyramide steckt auch Bewegung . . . . . . . . . . . . . . . . 10 15. Draußen toben ist wichtig und macht Spaß – Gruppengespräch . . . . . 10 16. Wo steckt meine Familie? – Bewegungsspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 17. Wo sind die Bausteine? – Bewegungsspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 18. Ein toller Tag zum Kuchenbacken – Bewegungs- und Entspannungsgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Nachdruck – auch auszugsweise – sowie Weitergabe mit Zusätzen, Aufdrucken oder Aufklebern nur mit Genehmigung des aid gestattet. Die Kinder lernen die Symbolik der Ampelfarben und die Portionsgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 19. Die Ampel zeigt den Weg – Stuhlkreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 20. Grün, gelb, rot – Würfelspiel für 8 – 10 Kinder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 21. Kommando pimperle – Fingerspiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 2., veränderte Auflage Von der Pyramide auf den Teller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 22. Was frühstückst du? – Gesprächskreis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 23. Gib mir fünf – Lied mit rhythmischer Begleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Kopiervorlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15 1. Familie Durstig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16 2. Familie Fruchtig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 3. Familie Frisch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18 4. Familie Müller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 5. Milli Milch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 6. Willi Wurstig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21 7. Olivia Öl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22 8. Frau Schleck . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 9. Pyramidensymbole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 10. Elternbrief (mit Elementen zum Ausmalen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 11. Hör zu und male . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 12. Ein toller Tag zum Kuchenbacken – Bewegungsgeschichte . . . . . . . . . . 30 13. Gib mir fünf – Lied . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32 2 aid-Medien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 Liebe Erzieherin, lieber Erzieher, mit der aid-Ernährungspyramide (Idee: Sonja Mannhardt) und den über 200 Lebensmittelkarten (s. S. 36) können sich Kinder leichter in unserem Schlaraffenland an Lebensmitteln zurechtfinden. Sie lernen selbstständig ein gesundes Essverhalten zu entwickeln. Dieses einfache, über viele Jahre erfolgreich erprobte Modell zeigt die Vielfalt unserer Lebensmittel, hilft bei der richtigen Auswahl, informiert über die richtige Anzahl und Größe von Portionen, betont die Bedeutung geregelter Mahlzeiten, erinnert an Sport, Spiel und Bewegung und lässt ausreichend Spielraum für individuelle Essensvorlieben und Abneigungen. Eine ausführliche Anleitung zum aid-Pyramidenmodell finden Sie in dem Heft 5-3899: „Die aid-Ernährungspyramide – Richtig essen lehren und lernen“. ro b e • • • • • • Wichtig: Für Kindergartenkinder sortieren Sie bitte folgende Karten aus: alkoholische Getränke, Kaffee, schwarzer Tee, Lebensmittel, die für Ihre Kinder nicht relevant sind (z. B. Lightgetränke). • • Idee: Sonja Mannhardt ep Tipp 1: Theorie erlebbar machen! Wenn Sie mit den Bildkarten arbeiten, stellen Sie möglichst einen direkten Bezug zum Essen der Kinder her: Bringen Sie z. B. echte Lebensmittel mit, die die Kinder mit allen Sinnen erfahren, bereiten Sie gemeinsam etwas zu, führen Sie kleine Experimente und Aktionen durch und planen Sie das gemeinsame Frühstück in der Gruppe mit der Pyramide. Tipp 2: Die Pyramide als Wandschmuck oder Bodenteppich präsent halten. Hängen Sie die Pyramide im Gruppenraum in der Nähe der Essecke auf. Füllen Sie das Tuch mit Leben, indem die Kinder dort solche Lebensmittelkarten anheften, die gerade „aktuell“ (im Zentrum des Lernens) stehen. An der Platzierung und den Ampelfarben erfassen die Kinder intuitiv, wovon sie viel und wovon sie wenig essen sollen. Daneben gibt es täglich viele andere Möglichkeiten, die Pyramide „lebendig“ zu halten, z. B. beim gemeinsamen Essen, bei Wanderungen durch Getreidefelder, an Gemüsefeldern entlang, wenn das Büffet für eine Feier geplant wird, damit hier die „grünen“ und nicht die „roten“ Karten dominieren, wenn der Zahnarzt in den Kindergarten kommt, um dann an die kariogene Wirkung von Süßigkeiten und Süßgetränken zu erinnern, wenn der Picknickkorb/-rucksack gepackt wird, beim Besuch eines Wochenmarktes oder Lebensmittelgeschäftes, bei Elterngesprächen. Le s • • • • • • • Tipp 3: Eltern zum Mitmachen motivieren. Auch die Eltern sollten das Pyramidenmodell kennen lernen. Ideal wäre ein Elternabend, ggf. mit fachlicher Unterstützung durch eine/n Ernährungsexpertin/-en, die/der das Modell erläutert. Für die Einladung können Sie die Rückseite von Kopiervorlage 11 verwenden; die Pyramide auf der Vorderseite können die Kinder selbst bunt ausmalen. Oder wie wäre es mit einer kleinen Präsentation im Rahmen eines Elternnachmittags, bei dem die Kinder die Lebensmittelfamilien selbst vorstellen (s. Übung 8)? Tipp 4: Schritt für Schritt! Beschränken Sie sich zunächst auf wenige Botschaften und wenige Lebensmittelkarten: Zehn Karten auf einmal dürften genügen! Wenn Sie erreichen, dass „Ihre“ Kinder in Zukunft mehr Obst und Gemüse essen und weniger stark gesüßte Getränke trinken, dann ist das bereits ein großer Erfolg. 3 ALLGEMEINE INFORMATIONEN Arbeitsvorschläge/Spielideen Die folgenden Spielideen sind Anregungen für den Einsatz der aid-Pyramide im Kindergarten. Bei einigen Aktionen wurde – zur Erinnerung – die Kernbotschaft als „Fazit“ ergänzt. Darüber hinaus gibt es noch 13 Kopiervorlagen. Le se pr ob Auch wenn Sie selbst keine Ernährungsexpertin sind, so können Sie trotzdem mit der aid-Ernährungspyramide arbeiten. Entdecken Sie gemeinsam mit den Kindern das Geheimnis der Pyramide und versuchen Sie, Ihren eigenen Essensfahrplan danach zu richten. Denn die Pyramide gilt für Kinder und Erwachsene. Werden Sie zum Mitlernenden und Partner Ihrer Kinder. e Kindergartenkinder sollen vor allem viele verschiedene Lebensmittel kennen lernen und zu Gruppen zusammenfassen können. Auf die Anzahl der Portionen (Anzahl der Portionsbausteine), die Portionsgrößen und die Planung von Mahlzeiten wird im Kindergarten nur am Rande eingegangen. Die Vertiefung dieser Botschaften findet im Grundschulalter statt. 4 ALLGEMEINE INFORMATIONEN e pr ob se Le Familie Frisch Kopiervorlage 3 e pr ob se Le Kopiervorlage 9.1 Ein toller Tag zum Kuchenbacken – Teil 1 Bewegungs- und Entspannungsgeschichte für den Stuhlkreis entwickelt von Bettina Kowalsky, Übungsleiterin für Fitness und Gesundheit Du hüpfst (4) aufgeregt aus dem Bett und weckst (5) erst einmal deine Eltern. Dann wäschst (6) du dich, ziehst dich an (7) und nachdem alle zusammen gemütlich gefrühstückt haben, geht es endlich los! (1)Abwechselnd das rechte und das linke Auge zukneifen (Koordination). (2)Wie’s geht, ist klar. Bringt gerade am Anfang Spaß in die Sache – löst Hemmungen. (3)Je nach Platz im Liegen, Sitzen oder Stehen. (4)Jedes Kind hüpft 1x, so hoch es kann. (5)Jedes Kind schüttelt vorsichtig seinen nächsten Nachbarn und umgekehrt. (6)Waschen ohne Wasser (Anregung der Meridiane). (7)Die Kinder spielen das morgendliche Anziehritual nach. pr ob Jeder marschiert (8) mit einem kleinen Rucksack bepackt über die Wiesen. Es ist schon so warm, dass du barfuß (9) laufen kannst. Das Gras ist vom Tau noch ganz feucht und du hebst die Füße richtig hoch (10) – das macht Spaß!!! Übungen: e Es ist Sonntagmorgen und du wirst von der Sonne geweckt. Du blinzelst (1) verschlafen aus der Wäsche, gähnst genüsslich (2) und streckst dich (3). Ein toller Tag, um draußen zu toben und nachmittags vielleicht einen leckeren Kuchen zu backen. (8)Auf der Stelle gehen – aber mit Armeinsatz. Noch ist von dem Baum aber weit und breit nichts zu sehen. Dafür liegt vor dir eine große Wiese voll bunter Blumen: Große, Kleine, Dicke, Dünne (13), Blaue, Rote, Gelbe und Orange (14) – und eine Blüte schöner als die andere. (12)Dem rechten und dem linken Nachbarn die Hand schütteln. Du gehst über die Wiese und pflückst dir einen Strauß Blumen (15). Dann schließt du die Augen und atmest ganz tief ein und aus (16). Kannst du den Duft der Blumen riechen? Atme noch ein paar Mal mit geschlossenen Augen und stelle dir deinen Blumenstrauß vor. Wie schön er ist …! (14)Die Kinder deuten an ihrer Kleidung auf die einzelnen Farben. se Huch, da hoppelt (11) dein Freund Kasimir, ein fröhlicher und schlauer Hase, vor dir über den Weg. Du begrüßt ihn (12): „Hallo Kasimir, wie geht´s?“ Kasimir wird euch jetzt ein Stück begleiten. Er weiß, wie ihr zu einem tollen Apfelbaum kommt, von dem ihr pflücken dürft. Du machst die Augen wieder auf und siehst, dass dir ein Wanderer entgegenkommt. Er sieht schon ziemlich müde aus – und könnte eine Aufmunterung gebrauchen. Deshalb schenkst (17) du ihm deinen Blumenstrauß. Nur eine Blume behältst du für dich und steckst sie dir in den Pulli. Le Ihr fasst euch alle an den Händen (18) und marschiert (19) weiter. Die Wiese wird ganz schön hügelig und du musst aufpassen, musst über kleine Stöcke oder Löcher springen. Und dann geht es plötzlich bergab!!! Du rollst dich (20) oder hüpfst (20) den Abhang hinunter – wie du Lust hast und was du dir zutraust. Unten angekommen, stehst du direkt vor dem Apfelbaum, von dem Kasimir erzählt hat. Er ist riesig groß und hat wunderschöne, rote Früchte. Du fängst an, sie zu pflücken und machst dich dabei richtig groß (21), um auch an die Äpfel zu kommen, die weiter oben im Baum hängen. Mit Kasimir zusammen setzt du dich ins Gras (22) und ihr teilt euch einen von den wundervollen Äpfeln. Du machst die Augen zu und genießt den fruchtigen Geschmack. Und wie der Apfel knackt, wenn du hineinbeißt. Du isst den Apfel ganz langsam (23) und kaust jeden Bissen gut durch, um die Süße des Apfels auszukosten. Wie fühlt sich das an? Die restlichen Äpfel packt ihr in euren Rucksack, verabschiedet euch von Kasimir und geht Hand in Hand nach Hause (24). (9)Wenn möglich, Kinder wirklich Schuhe und Strümpfe ausziehen lassen. (10)Erklärt sich von selbst! (11)Erklärt sich auch von selbst! (13)Die Kinder können mit Armbewegungen die Blumen nachzeichnen. (15)Während die Kinder weitergehen, pflücken sie im Wechsel mit der rechten und der linken Hand imaginäre Blumen von der Wiese. Die Hand, die gerade nicht pflückt, liegt gefaustet direkt vor dem Brustbein, der Ellenbogen liegt horizontal auf gleicher Ebene wie die Faust. (16)Erklärt sich von selbst! Kleine Entspannungseinheit zwischendurch, die die Vorstellung des Blumenstraußes und des Duftes mit Konzentration und Vorstellungsvermögen verknüpft. (17)Eine tiefe Verbeugung machen. (18)Erklärt sich von selbst (Kontaktaufnahme). (19)Siehe Übung (8). (20)Sich rollen oder hüpfen: ungedingt beide Alternativen anbieten. Beim Rollen liegt das Kind mit dem Rücken auf dem Boden, die Arme über dem Kopf, hebt den Kopf und kullert seitlich – kein Purzelbaum! (21)Auf die Zehenspitzen steigen, sich richtig groß machen, Arme über den Kopf und mit den Armen in der Luft ganz hoch nach etwas greifen. (22) Kinder setzen sich im Schneidersitz auf den Boden. (23) Den Kindern genügend Zeit geben, mit geschlossenen Augen ca. ein Viertel Apfel zu essen. Kinder, die eher fertig sind als andere, bleiben mit geschlossenen Augen still sitzen, bis alle fertig sind. (24) Kinder winken in die Runde und fassen sich an den Händen. Kopiervorlage 12a