Real Estate Strategies Immobilienmärkte in den USA

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Real Estate Strategies Immobilienmärkte in den USA
Real Estate Investment Management
Juli 2016
Real Estate Strategies
Immobilienmärkte in den USA und Kanada
Willkommen zur neuen Ausgabe von
«Real Estate Strategies»:
Zusammenfassung
1
Die USA sind der grösste und liquideste
Kapitalmarkt für Immobilien weltweit 2
Risiko- und Rendite-Merkmale von CoreImmobilien in den USA und in Kanada 2
Unser Ansatz: strategische und taktische
Primär- und Sekundärziele (Städte)
3
Primäre und sekundäre Märkte für
Büroimmobilien in den USA:
Preisgestaltung
3
Primäre und sekundäre Märkte für
Büroimmobilien in den USA: Mietmärkte
5
Primäre und sekundäre Märkte für
Büroimmobilien in den USA:
Risikobeurteilung und Ausblick
5
Kanada: Konjunktur und Mietmärkte für
Büroimmobilien
6
Zusammenfassung
Kanadische Märkte für Büroimmobilien:
Preisgestaltung und Bewertung
7
•
Impressum
8
Copyright
8
Ausgabe
8
Herausgeber
8
Autoren
8
•
•
•
•
Kommerzielle Immobilienanlagen in Nordamerika sind ein substantieller Bestandteil der
globalen Immobilienallokationen von Investoren mit einem durchschnittlichen
Transaktionsvolumen von rund USD 280 Mrd. p.a. in den USA und in Kanada während den
letzten 15 Jahren.
Langfristig haben diversifizierte Core-/Core+-Immobilienanlagen in Nordamerika solide
Renditen erzielt und die Entwicklung in den meisten anderen Industrieländern übertroffen.
Aufgrund der Heterogenität von lokalen wirtschaftlichen Entwicklungen bieten die USA und
Kanada zudem die Möglichkeit diversifizierter Immobilienportfolios aufzubauen.
Die kommerziellen Immobilienmärkte in den USA konnten in den vergangenen Jahren
zweistellige Renditen verzeichnen. Zwar erwarten wir eine Abschwächung der Renditen,
nichtsdestotrotz bieten kommerzielle Immobilien in den USA mit einem Renditevorteil
zwischen 300 und 400 Basispunkten auf 10-jährige US-Staatsanleihen nach wie vor ein
interessantes Leistungsversprechen.
Da der Abwärtstrend der Kapitalisierungssätze für US-Immobilien unseres Erachtens im
aktuellen Zyklus zu Ende ist, empfiehlt es sich, selektiv vorzugehen und fokussierte, auf
Research und Analyse basierende Anlagestrategien zu verfolgen. Wir haben strategische und
taktische Zielstädte in den USA ermittelt, in denen die Bewertungen nach wie vor attraktiv
sind und/oder von einem positiven Trend auf dem Mietmarkt gestützt werden.
In Kanada warten wir zunächst die weitere Entwicklung ab. Während das Renditeniveau in
Toronto niedrig und der Mietzyklus fortgeschritten ist, haben die Kapitalisierungssätze in den
rohstoffproduzierenden Standorten begonnen anzusteigen. Wir gehen davon aus, dass die
kanadischen Märkte erst in 6 bis 12 Monaten für Neuinvestitionen attraktiv werden und auf
längere Sicht vielversprechende Einstiegsmöglichkeiten bieten.
Real Estate Strategies
1
Abbildung 1: Volum en der Transaktionen m it kom m erz iellen
Im m obilien
Transaktionsvolumen in Mia USD
500
450
400
350
300
250
200
150
100
50
16Q1
15Q3
15Q1
14Q3
14Q1
13Q3
13Q1
12Q3
12Q1
11Q3
11Q1
10Q3
10Q1
09Q3
09Q1
08Q3
08Q1
0
US
Kanada
Quelle: Real Capital Analytics, Credit Suisse
Letzter Datenpunkt:Q1 2016
Die Transaktionsvolumen in Kanada weisen ein unterschiedliches
Muster auf, da typischerweise einige kanadische Städte stärker auf
die Rohstoffmärkte ausgerichtet sind als US-amerikanische. Die
Transaktionsvolumen im Zusammenhang mit Investitionen in Kanada
haben sich seit Anfang 2014 verringert und sind seither mit einem
Sowohl der US-amerikanische als auch der kanadische Markt haben
nicht nur seit ihrem Tiefpunkt im Jahr 2009 gute Renditen erzielt,
sondern sich auch auf lange Sicht und über Zyklen hinweg gut
entwickelt. Abbildung 2 zeigt die Rendite-Zeitreihe des MSCI-IPDIndex für beide Länder seit der Jahrtausendwende. Der Index basiert
auf institutionellen Beständen kommerzieller Immobilien und dient
deshalb als guter Indikator für diversifizierte Core/Core+-Renditen.
Abbildung 2: Entwicklung der Einkom m ensrenditen und des
Kapitalwertwachstum s
%
25
20
15
10
5
0
-5
-10
-15
-20
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
-25
2002
Das durchschnittliche Volumen der Immobilientransaktionen in den
USA und in Kanada belief sich in den vergangenen 15 Jahren auf
mehr als 280 Mrd. USD und Immobiliengeschäfte in diesen beiden
Staaten machen rund ein Drittel aller Transaktionen weltweit aus.
Abbildung 1 zeigt die Entwicklung der Transaktionsvolumen in den
USA und in Kanada. Die Transaktionen haben sich von dem Tief
während der Finanzkrise erholt, während welcher Finanzierungen für
kommerzielle Immobilien kaum verfügbar waren und die
Transaktionsvolumen gesunken waren. Die gestiegenen ImmobilienTransaktionsvolumen spiegeln zwei Effekte wider: Erstens wurden
mehr Geschäftsabschlüsse getätigt, da Finanzierungen infolge der
Erholung der CMBS-Märkte und des Bankensektors wieder vermehrt
verfügbar sind. Zweitens ist der Anstieg auch auf das höhere
Preisniveau aufgrund der Erholung der Immobilienbewertungen
zurückzuführen. Transaktionsvolumen sind auf über USD 400 Mrd.
angestiegen und verharren da, obwohl sich die Transaktionsvolumen
in jüngster Vergangenheit erheblich abgekühlt haben. Unserer
Auffassung nach profitiert der US-Markt von dieser Abschwächung,
da dadurch eine weitere Überhitzung verhindert wird.
Risiko- und Rendite-Charakteristiken von Core-Immobilien in
den USA und in Kanada
2001
Die USA als grösster und liquidester Kapitalmarkt für
Immobilien weltweit
annualisierten Volumen von rund USD 20 Mrd. relativ stabil geblieben.
Auch wenn sich die leichte Abwertung des kanadischen Dollars auf
diese Zahlen auswirkt, ist der Abschwung auch in Lokalwährungen
spürbar
und
beruht
nicht
ausschliesslich
auf
Wechselkursschwankungen.
2000
Diese Ausgabe von «Real Estate Strategies» gibt einen Überblick über
die kommerziellen Immobilienmärkte in Nordamerika. Wir analysieren
die unterschiedlichen Märkte aus der Perspektive von Investoren, die
zurzeit eine Kapitalanlage in Immobilien planen. Wir zeigen auf, welche
Märkte für internationale Anleger attraktiv sein könnten. Dabei
konzentrieren wir uns auf erstklassige Büroimmobilien in den USA und
in Kanada. Im Gegensatz zu vielen internationalen Anlegern, die ihr
Augenmerk auf Toronto in Kanada und die «Gateway Cities» in den
USA richten, decken wir auch Städte in den USA und in Kanada ab,
da diese unseres Erachtens über gesunde Immobilienmarktcharakteristiken verfügen und häufig eine Partizipation an einer
starken lokalen Konjunktur ermöglichen.
US Einkommensrendite
US Kapitalzuwachs
Kanada Einkommensrendite
Kanada Kapitalzuwachs
Quelle: MSCI IPD, Credit Suisse
Letzter Datenpunkt: Dezember 2015. Historische Performanceangaben
und Finanzmarktszenarien sind keine verlässlichen Indikatoren für laufende
und zukünftige Ergebnisse.
Der Index bildet die beiden Komponenten der jährlichen
Gesamtrendite ab, d. h. Einkommensrendite und Kapitalzuwachs.
Während Einkommensrenditen auch in Krisenzeiten relativ stabil sind,
schwankt der Kapitalzuwachs stark und war die Hauptursache für die
Volatilität von Wertentwicklungen in der Vergangenheit.
Tabelle 1 zeigt auf, dass diversifizierte US-amerikanische
Immobilienportfolios im Zeitraum von 2000 bis 2015 eine jährliche
Gesamtrendite von ca. 8,8 % erwirtschaften konnten. Kanadische
Immobilien erzielten sogar eine durchschnittliche Gesamtrendite von
ca. 10,6 % p.a.. Wie erwartet stammt der Grossteil der Gesamtrendite aus der eher stabilen Einkommenskomponente.
Vergleicht man die USA mit Kanada, stellt man fest, dass der
Immobilienmarkt in Kanada während der weltweiten Finanzkrise keine
derart gravierenden Wertkorrekturen hinnehmen musste. Obwohl sich
die Kapitalzuwächse sowohl in den USA als auch in Kanada seit dem
Abschwung positiv entwickelt haben, zeigt sich zudem, dass die
Renditen in Kanada in den vergangenen drei Jahren zurückgegangen
sind und mit den hohen Renditen in den USA nicht Schritt halten
konnten.
Da die Rendite-Zeitreihe des MSCI-IPD-Index auf Bewertungen
basiert, haben wir anhand der Daten von PMA zudem eine
synthetische
Entwicklung
der
Gesamtrendite
erstklassiger
Büroimmobilien in den USA erstellt. Diese soll als Vergleich dienen
Real Estate Strategies 2
Tabelle1: Jährliche Rendite und Volatilität in den USA und in Kanada
Index
Zeitraum
Einkom m ens- Gesam trendite
rendite
Volatilität
IPD US
2000–2015
(basierend auf
Schätzungen)
6,6 %
8,8 %
9,6 %
PMA US:
1988–2015
Renditen für
erstklassige
Büroimmobilien
7,1 %
8,3 %
12,7 %
IPD CAN
2000–2015
(basierend auf
Schätzungen)
7,0 %
10,6 %
5,1 %
Quelle: MSCI IPD, PMA, Credit Suisse
Letzter Datenpunkt: Dezember 2015. Historische Performanceangaben
und Finanzmarktszenarien sind keine verlässlichen Indikatoren für laufende
und zukünftige Ergebnisse.
Unser Ansatz: strategische und taktische Primär- und
Sekundärstädte
Wie gehen ausländische Anleger bei der Auswahl nordamerikanischer
Städte vor, um ein strategisches Engagement in dieser Region
aufzubauen? In der Regel wählen die meisten ausländischen
Investoren als Anlageziel lediglich die grossen «Gateway Cities» oder
beschränken ihr Engagement sogar auf Orte, die sie selbst einmal
besucht haben, wie New York und Los Angeles in den USA oder
Toronto in Kanada.
Mit über 70 Metropolen in den USA und über 20 Metropolen in
Kanada, welche jeweils Einwohnerzahlen von mehr als einer
Viertelmillion aufweisen, steht ihnen jedoch eine viel grössere Auswahl
zur Verfügung als lediglich diese «Gateway Cities». Von diesen 90
Städten haben wir 35 als potenzielle strategische Zielstädte für
Immobilienanlagen ermittelt. Wie in Abbildung 5 dargestellt, fassen wir
diese in primäre und sekundäre Städte zusammen. Primäre Städte
sind die sogenannten «Gateway Cities». Sie stellen in der Regel die
liquidesten Immobilienmärkte dar. In Kanada betrachten wir nur
Toronto als Primärmarkt, während wir in den USA neun «primäre
Städte» ausgemacht haben. Wir haben ferner zwanzig bzw. fünf
sekundäre Zielstädte in den USA bzw. in Kanada ausgewählt. Diese
sekundären Städte weisen niedrigere Transaktionsvolumen als
primäre Städte auf, verfügen jedoch über eine solide wirtschaftliche
Grundlage, die langfristig von einer voraussichtlich positiven
wirtschaftlichen und demografischen Entwicklung angetrieben wird.
Darüber hinaus werden sie von vielen attraktiven Tendenzen und
Themen, wie «Auslagerung an kostengünstigere Standorte» (RaleighDurham, Charlotte oder Denver) oder «neu entstehende
Technologiezentren», wie Austin, geprägt.
Diese 35 strategischen Zielstädte stellen attraktive Standorte für
Investoren dar, die ein Portfolio in Nordamerika aufbauen wollen.
Zusätzlich zu dieser strategischen Dimension untersuchen wir die
Marktpreise und insbesondere die Markttrends im aktuellen Zyklus.
Auf diese Weise bewerten wir nicht nur das mittel- bis langfristige
Potenzial, sondern auch den kurzfristigen Zeitrahmen. Taktische
Erwägungen werden anhand unseres Dreijahresausblicks und unserer
Bewertung der Rendite- und Risiko-Perspektiven für die einzelnen
Märkte festgelegt. Dies führt uns zu drei taktischen Einschätzungen,
wie in Tabelle 2 gezeigt. Taktische Zielstädte sind jene, denen wir
Priorität einräumen würden, wenn wir aktiv nach ImmobilienAkquisitionen Ausschau hielten. Würden sich jedoch in Städten mit
sekundärer Priorität attraktive Deals angeboten bekommen, würden
wir auch diese näher analysieren. Märkte, die nicht unseren primären
und sekundären taktischen Prioritäten entsprechen, würden wir
derzeit für eine Transaktionsauswahl nicht berücksichtigen. Wir sind
der Auffassung, dass sich ein besserer Zeitpunkt für den Einstieg in
diese Märkte bieten wird.
Primäre und sekundäre Märkte für Büroimmobilien in den
USA: Transaktionsmarkt
Unser Ausblick und unsere Einschätzung der lokalen Märkte hängen
von der Bewertung / dem Renditeniveau sowie unseren Erwartungen
hinsichtlich der künftigen Entwicklung der Konjunktur und des
Mietmarkts ab.
Abbildung 3 zeigt die Entwicklung von Renditen für Büroimmobilien für
unsere primären und sekundären strategischen Zielstädte in den
USA. Wir haben diese beiden Zeitreihen basierend auf den von Real
Capital
Analytics
zur
Verfügung
gestellten
CBDMarktkapitalisierungssätzen erstellt. Die Marktkapitalisierungssätze
sind sowohl in den primären als auch in den sekundären Städten
rückläufig und befinden sich damit im Einklang mit den deutlich
gesunkenen Anleiherenditen.
Abbildung 3 illustriert jedoch auch die Tatsache, dass Bürogebäude in
sekundären Städten nach wie vor wesentlich höhere Renditen
erwirtschaften als in primären Städten, obwohl sich die
Renditeabweichungen in den vergangenen Jahren verringert haben.
Die Grafik zeigt zudem, dass sich die Renditen auf dem
Sekundärmarkt zwischen 2001 und 2005 auf einem ähnlichen Niveau
bewegten wie die der primären Städte. Eine Erklärung hierfür ist, dass
die Preise während dieses Zeitraums eher auf der Entwicklung der
Mietmärkte
als
auf
internationalen
Kapitalströmen beruhten. Wir sind der Auffassung, dass das aktuelle
Bewertungsniveau mit einem Risikoaufschlag von über 400 Basispunkten attraktiv ist. Betrachtet man die spezifischen Renditeniveaus einiger primärer und sekundärer Städte in Tabelle 2, wird
deutlich, dass viele sekundäre Städte nach wie vor Renditeniveaus
zwischen 5,5 % und 6,5 % auf Nettobasis erzielen.
Abbildung 3: Renditen in den Prim är- und Sekundärstädten
10.0%
9.0%
8.0%
7.0%
6.0%
5.0%
4.0%
3.0%
2.0%
1.0%
0.0%
01Q4
02Q2
02Q4
03Q2
03Q4
04Q2
04Q4
05Q2
05Q4
06Q2
06Q4
07Q2
07Q4
08Q2
08Q4
09Q2
09Q4
10Q2
10Q4
11Q2
11Q4
12Q2
12Q4
13Q2
13Q4
14Q2
14Q4
15Q2
15Q4
und veranschaulichen, wie sich die Mark-to-Market-Volatilität auf das
Rendite- und Risikoprofil diversifizierter Portfolios auswirken würde.
Spread Primäre Städte
Spread Sekundäre Städte
Yields Primäre Städte
Yields Sekundäre Städte
US 10J Staatsanleihe
Quelle: PMA, Credit Suisse
Letzter Datenpunkt: Dezember 2015. Historische Performanceangaben
und Finanzmarktszenarien sind keine verlässlichen Indikatoren für laufende
und zukünftige Ergebnisse.
Real Estate Strategies 3
Abbildung 4: Primäre und sekundäre Zielmärkte in den USA und in Kanada
Primäre Städte
Sekundäre Städte
Quelle: Credit Suisse
Tabelle 2: US-Kennzahlen für unsere strategischen und taktischen Zielstädte
Name
Stadt
MarktCBD Nettokategorie Bürorendite
Leerstands CBD
-quote
Büromieten
in USD psf
Mietpreiswachstum
2013–2015 p.a
Boston
Boston
Primär
4.3%
13.9%
34
4.4%
Washington DC
Washington DC
Primär
4.4%
12.3%
55
0.9%
Seattle-Bellevue
Seattle-Bellevue
Primär
4.5%
9.1%
35
Dallas
Dallas
Primär
5.7%
19.1%
Portland
Portland
Sekundär
5.3%
Austin
Austin
Sekundär
5.5%
San Diego
San Diego
Sekundär
5.3%
Atlanta
Atlanta
Sekundär
Denver
Denver
Raleigh-Durham
Erwarteter
Mietpreiswachstum
2016–2018 p.a.
Kommentar
Taktische Haltung
5.0%
Konsistentes Mietpreiswachstum wird erwartet
Taktisches Ziel
3.0%
Mietpreiswachstum sollte zunehmen, gute
Diversifikationsmöglichkeit dank staatlichen Institutionen
Taktisches Ziel
5.9%
2.5%
Teurere Bewertungen aber mit starkem Wirtschaftsmomentum
Taktisches Ziel
25
5.2%
2.6%
Günstige Bewertungen, Wirtschaft und Immobilienmarkt mit
Potential
Taktisches Ziel
8.3%
25
5.2%
4.0%
Starke Wirtschaft und Demographie, weiteres Potential
Taktisches Ziel
11.1%
34
5.5%
2.5%
Aufkommender Tech-sektor, demographisches Potential
Taktisches Ziel
13.5%
30
5.0%
3.5%
Positive Mietpreisaussichten mit weiterem Potential
Taktisches Ziel
5.7%
16.5%
33
6.2%
2.5%
Positive Mietpreisaussichten, tiefe Bautätigkeit, Markterholung
Taktisches Ziel
Sekundär
5.8%
13.7%
26
3.7%
2.5%
Gesunde Wirtschaft und starkes Mietmarktmomentum
Taktisches Ziel
Raleigh-Durham
Sekundär
6.5%
11.9%
21
2.2%
3.0%
Günstiger Auslagerungsstandort mit starken demographischen
Daten, aber erhöhte Bautätigkeit
Taktisches Ziel
Minneapolis
Minneapolis
Sekundär
7.0%
14.9%
25
1.3%
2.0%
Nachhinkende Wirtschaft, günstige Bewertungen, Markt mit
Potential
Taktisches Ziel
Los Angeles
Los Angeles
Primär
4.3%
15.0%
37
5.9%
2.0%
Teuer, solide Mietpreisaussichten
Sekundäre Priorität
Chicago (CBD)
Chicago (CBD)
Primär
5.3%
11.5%
37
3.4%
2.7%
Bewertungen ok, lokale Wirtschaft in Schwierigkeiten
Sekundäre Priorität
Miami
Miami
Sekundär
4.3%
13.3%
35
2.7%
2.9%
Teuer, aber Markt mit positven Mietpreismomentum
Sekundäre Priorität
Oakland
Oakland
Sekundär
5.0%
10.2%
41
17.4%
3.0%
Mietpreise sind um 33% angestiegen, teuer aber mit weiterem
Potential
Sekundäre Priorität
Orange County
Orange County
Sekundär
5.0%
11.8%
31
8.4%
2.0%
Teuer, solide Mietpreisaussichten
Sekundäre Priorität
Philadelphia
(CBD)
Philadelphia
(CBD)
Sekundär
5.5%
8.6%
29
2.3%
2.5%
Solide Mietpreisaussichten, lokale Wirtschaft in Schwierigkeiten
Sekundäre Priorität
Charlotte
Charlotte
Sekundär
5.8%
11.6%
23
3.9%
1.0%
Positive Wirtschaftsaktivität, hohe Neubauaktivität
Sekundäre Priorität
Tampa
Tampa
Sekundär
6.3%
14.6%
23
1.7%
2.0%
Kleiner Markt mit wenig überzeugenden Mietpreisaussichten
Sekundäre Priorität
New Jersey
Northern New
Jersey
Sekundär
6.5%
24.7%
25
1.7%
2.0%
Hohe Leerstandsquote
Sekundäre Priorität
Phoenix
Phoenix
Sekundär
6.3%
20.9%
24
5.1%
3.0%
Gesunde Wirtschafts- und Immobilienmarktaussichten, erhöhte
Bauaktivität, volatiler Markt
Sekundäre Priorität
Salt Lake City
Salt Lake City
Sekundär
6.8%
6.5%
21
1.8%
2.5%
Kleiner Markt mit wenig überzeugenden Mietpreisaussichten
Sekundäre Priorität
San Jose
San Jose
Sekundär
4.8%
17.0%
49
9.2%
4.0%
Teure Bewertung aber starke Wirtschafts, günstiger wie S.F.
Sekundäre Priorität
San Francisco
San Francisco
Primär
3.6%
8.2%
72
10.6%
-0.5%
Teuer, negative Mietpreisaussichten
z.Z. nicht im Fokus
New York
New York
Primär
3.8%
10.0%
73
5.2%
3.0%
Teuer, positive Mietpreisaussichten
Houston
Houston
Primär
6.0%
16.5%
30
2.4%
-5.1%
Abschwung im Immobilien- und Kapitalmarkt
Nashville
Nashville
Sekundär
5.5%
6.3%
22
7.0%
-2.5%
Gesunde Wirtschaft und Nachfrage aber erhöhte Bauaktivität
Pittsburgh
Pittsburgh
Sekundär
6.5%
16.3%
23
2.7%
-2.0%
Hohe Leerstandsquote , Rohstoffpreise belasten den Markt
Stamford
Stamford
Sekundär
5.5%
24.0%
45
0.80%
0.5%
z.Z. nicht im Fokus
z.Z. nicht im Fokus
z.Z. nicht im Fokus
z.Z. nicht im Fokus
Schwaches Immobilienangebot, keine Markterholung
z.Z. nicht im Fokus
Quelle: JLL, PMA, RCA, Credit Suisse
Letzter Datenpunkt: Ende 1. Quartal 2016.
Historische Performanceangaben und Finanzmarktszenarien sind keine verlässlichen Indikatoren für aktuelle oder zukünftige Ergebnisse.
Real Estate Strategies 4
Primäre und sekundäre Märkte für Büroimmobilien in den
USA: Mietmärkte
Immobilienanlagen in den USA sind zurzeit nicht nur von sinkenden
Kapitalisierungssätzen, sondern auch von der Erholung an den
Mietmärkten gestützt. Parallel zur Erholung des US-amerikanischen
Arbeitsmarkts
ist
die
Nachfrage
nach
kommerziellen
Immobilienflächen in den letzten Jahren ebenfalls gestiegen. Aufgrund
der begrenzten Verfügbarkeit von Baufinanzierungen und hoher
Leerstandsquoten kam es am Markt nur begrenzt zu Neubauten. Dies
führte zu einem Rückgang der Leerstandsquoten auf breiter Basis.
Die Sekundärmärkte an der Westküste erlebten eine starke
Nachfrage, die auch von der florierenden Technologiebranche
angekurbelt wurde, wohingegen die Märkte im Nordosten, wie
beispielsweise im Norden von New Jersey und Stamford, hinter dieser
Entwicklung zurückbleiben.
Abbildung 6 zeigt die Entwicklung der Büromieten. Auf den
Primärmärkten war ein deutlicherer Anstieg zu verzeichnen, die
Erholung der Mieten erreichte jedoch auch die Sekundärmärkte. Das
starke Wachstum der Mieten im Segment primärer Städte entfällt zum
Grossteil auf San Francisco mit einem jährlichen Zuwachs der
Mietpreise um mehr als 10 % seit 2013. Die stärksten sekundären
Märkte befinden sich ebenfalls rund um die Bucht von San Francisco
mit einem annualisierten Anstieg der Mieten um 17 % in Oakland und
9 % im Silicon Valley in den vergangenen drei Jahren
(Gesamtentwicklung siehe Tabelle 2).
Abbildung 5: Die Leerstandsquoten sind rückläufig
25
23
21
19
17
15
13
11
9
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Primäre Städte Durchschnitt
Sekundäre Städte Durchschnitt W
Sekundäre Städte Durchschnitt SO
Sekundäre Städte Durchschnitt MW
Sekundäre Städte Durchschnitt SW
Sekundäre Städte Durchschnitt MA
Sekundäre Städte Durchschnitt NO
Abbildung 6: Die Bürom ieten steigen
Büromieten(Index 31.12.2007=100)
125
120
115
110
105
100
95
90
85
80
2007
2008
2009
2010
2011
Primäre Städte Durchschnitt
Sekundäre Städte Durchschnitt SO
Sekundäre Städte Durchschnitt SW
Sekundäre Städte Durchschnitt NO
2012
2013
2014
2015
2016
Sekundäre Städte Durchschnitt W
Sekundäre Städte Durchschnitt MW
Sekundäre Städte Durchschnitt MA
Quelle: JLL, Credit Suisse
Letzter Datenpunkt: Dezember 2015. Historische Performanceangaben
und Finanzmarktszenarien sind keine verlässlichen Indikatoren für laufende
und zukünftige Ergebnisse.
Angesichts dieser positiven Dynamik lautet die entscheidende Frage,
wie das Angebot auf den Märkten reagiert hat? Im Allgemeinen fiel
die Reaktion des Angebots geringer aus, als dies in ähnlichen Zyklen
in der Vergangenheit der Fall war, und wir erwarten, dass die
Leerstandsquoten auf dem aktuellen niedrigen Niveau bleiben werden
und auf einigen Märkten sogar noch weiter sinken. Ausnahmen sind
Märkte wie San Francisco, Seattle, Nashville und Charlotte. Dies wirkt
sich auf unsere Mietprognose (Tabelle 2) aus, und wir erwarten daher
eine weitere positive Entwicklung der Mieten in zahlreichen Märkten,
was auch die künftigen Renditeaussichten stützen dürfte. Wir
empfehlen ein selektives Vorgehen und eine Konzentration auf die
Städte, die wir als taktische Ziele einschätzen.
Primäre und sekundäre Märkte für Büroimmobilien in den
USA: Risikobeurteilung und Ausblick
Unsere taktische Ansicht beruht sowohl auf unserer Einschätzung der
Anlagebewertungen als auch auf unserem Ausblick für den Mietmarkt
für die kommenden drei Jahre. Der Schlüsselfaktor für die Marktrenditen kommerzieller Immobilien ist sicherlich der Abwärtstrend bei
den Kapitalisierungssätzen kommerzieller Immobilien in Kombination
mit niedrigeren Anleiherenditen.
Seit Dezember 2015 hat die US-Notenbank (Fed) mit einer
Normalisierung der Zinsen begonnen. Da das allgemeine Konjunkturund Inflationsumfeld jedoch weit von einer Überhitzung entfernt ist,
gehen wir nicht davon aus, dass die Anleiherenditen in den
kommenden drei Jahren um mehr als 150 Basispunkte zunehmen
werden. Seit Dezember 2015 sind die Renditen sogar um 60
Basispunkte gesunken.
In Bezug auf die Konjunktur gehen wir künftig ebenfalls von einem
etwas schwächeren Wachstum zwischen 1,5 % und 2,0 % aus.
Sollte das Wirtschaftswachstum stärker als erwartet ausfallen und
sollten die Anleiherenditen zunehmen, müssten die Kapitalisierungssätze steigen. In diesem Falle würde der Anstieg im weiteren Verlauf
zum Teil auch ein höheres Mietwachstum implizieren. Bei einem
Rückfall in eine Rezession würden die aktuellen Niveaus der
Kapitalisierungssätze der Immobilien gestützt, das Mietwachstum und
damit die Gesamtrenditen würden jedoch mit Sicherheit negativ
beeinflusst werden. Dennoch sind wir der Ansicht, dass die
Immobilienbewertungen auch im Falle einer Rezession sich weniger
negativ als während des letzten Zyklus entwickeln würden, aufgrund
eines niedrigen Auftragsbestands im Bauwesen und eines
verhalteneren Kreditzyklus.
Die Abwärtstendenz der Kapitalisierungssätze dürfte allmählich zum
Stillstand kommen und sich nur in begrenztem Umfang auf einigen
Sekundärmärkten fortsetzen. Daher empfehlen wir, das Augenmerk
auf die Sekundärmärkte zu richten, wo die Kapitalisierungssätze höher
sind und/oder im weiteren Verlauf eine erhebliche Mietsteigerung
absehbar ist.
Boston ist unser bevorzugter Primärmarkt, da hier das Gleichgewicht
zwischen Angebot und Nachfrage auf ein weiteres Aufwärtspotenzial
bei den Mietpreisen schliessen lässt. Ein weiterer taktischer
Primärmarkt ist Washington D.C., wo der Mietzyklus hinter der
Entwicklung in anderen primären Städten hinterherhinkt. Ferner
könnte der District of Columbia von Portfoliomanagern dank des
abweichenden Segments sowie staatlicher Stellen, die als Mieter
auftreten, als interessant betrachtet werden, obwohl die Bewertungen
auch hier schon angestiegen sind. Darüber hinaus sind wir von dem
Wachstumspotenzial in Seattle sowie dem Aufwärtspotenzial der
Mietpreise in Dallas überzeugt.
Real Estate Strategies 5
Auf den Sekundärmärkten konzentrieren wir uns auf die unterschiedlichen regionalen Themen, die den entsprechenden Immobilienmarkt
bestimmen: Für Technologiestandorte betrachten wir Austin als
attraktive Alternative zu der überhitzten Halbinsel von San Francisco
und dem Gebiet rund um East Bay.
Denver hat sich aufgrund geeigneter staatlicher Massnahmen von
einem auf die Rohstofferzeugung ausgerichteten Standort in eine breit
gefächerte Adresse für Unternehmen aus den Bereichen Biotechnologie und Dienstleistungen diversifiziert.
Portland stützt sich bedingt durch den Klimawandel auf eine positive
demografische Entwicklung. Darüber hinaus rechnen wir damit, dass
Oregon in den kommenden Jahren von dem Abwanderungstrend aus
Kalifornien Richtung Norden profitieren wird. Zudem scheint das
Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage stabil zu sein, trotz
eines leichten Preisanstiegs in Portland.
Weitere wichtige Themen sind im Zyklus hinterherhinkende Märkte
und Angebotsknappheit, wie in Atlanta und San Diego, oder
kostengünstigere Standorte für Backoffice-Auslagerungen, wie
Minnesota oder Raleigh Durham.
Im Allgemeinen schätzen wir die Gesamtrenditen für unsere
taktischen Schwerpunktmärkte auf 5 % bis 7 % (siehe Tabelle 2).
Obwohl sie unter den Marktniveaus der letzten drei Jahre liegen,
weisen sie nach wie vor eine ausreichende Attraktivität auf, um die
Aussichten des US-amerikanischen Immobiliensektors vor dem
aktuellen Hintergrund eines geringen globalen Wachstums und
niedriger Zinsen zu stützen.
als 2,5 %. Starke Zuwanderungszahlen aus Asien und der florierende
Wohnungsmarkt untermauerten ein starkes Wirtschaftswachstum in
der Provinz British Columbia. Dort legten die Umsätze im Einzelhandel
letztes Jahr um nahezu 7 % zu und die realwirtschaftliche Aktivität
wuchs um 2,8 %. Andererseits erlebte die Provinz Alberta mit den
vom Energiesektor bestimmten Märkten für Büroimmobilien in Calgary
und Edmonton eine tiefe Rezession mit einem Rückgang der
realwirtschaftlichen Aktivität um schätzungsweise 1,8 %. Der östliche
Teil des Landes ist weniger vom Energiesektor abhängig. Die Provinz
Quebec mit Montreal als wichtigster wirtschaftlicher Drehscheibe war
jedoch ebenfalls mit Strukturproblemen konfrontiert und erzielte
lediglich ein Wirtschaftswachstum von rund 1 %.
Abbildung 7 zeigt, wie unterschiedlich sich diese wirtschaftlichen
Unterschiede auf die Netto-Nachfrage nach Büroflächen auswirkten.
Toronto verzeichnete während der letzten Jahre die robusteste
Nachfrage, gefolgt von Vancouver, das im vergangenen Jahr stark
aufholen konnte. Ottawa, Montreal und insbesondere die beiden
Märkte in Alberta stehen jedoch weiterhin vor Herausforderungen.
Abbildung 8 bestätigt das Bild, dass der Immobilienmarkt von Toronto
eine gesunde Nachfrage und ein nachhaltiges Angebot aufweist. Die
Leerstandsquoten sind in den letzten Jahren stabil geblieben und
schwanken lediglich um die 6%-Marke. Infolgedessen sind die
Mietpreise seit Ende 2012 jährlich um 4 % gestiegen.
Abbildung 8: Leerstandsquoten ausserha lb von Toronto haben
z ugenom m en
CBD Büroleerstandsquoten in %
Kanada: Konjunkturaussichten und Mietmärkte für
Büroimmobilien
18
16
14
Während die US-Märkte von einer breiten positiven Dynamik geprägt
sind, haben sich die kanadischen Städte in den letzten Jahren
uneinheitlicher entwickelt.
12
10
8
6
4
Abbildung 7: Netto-Nachfrage nach Büroflächen in
kanadischen Städten
2
0
2006
Netto-Flächenabsorption in squarefoot
3'000'000
2007
Calgary
Vancouver
Ottawa
2'000'000
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016 Q1
Toronto
Montreal
Edmonton
Quelle: JLL, Credit Suisse
Letzter Datenpunkt: März 2016.
1'000'000
0
-1'000'000
-2'000'000
-3'000'000
2006
Calgary
Vancouver
Ottawa
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Q1
Toronto
Montreal
Edmonton
Quelle: JLL, Credit Suisse
Letzter Datenpunkt: März 2016.
Dies ist teilweise auch auf die unterschiedliche wirtschaftliche
Entwicklung in den verschiedenen Regionen Kanadas zurückzuführen.
Das reale BIP wuchs in Kanada im Jahr 2015 nur um 1,2 %. Hinter
dem Landesdurchschnitt verbergen sich jedoch unterschiedliche
regionale Trends. Ontario – mit dem wirtschaftlichen Finanz- und
Dienstleistungszentrum des Landes, Toronto – schnitt überdurchschnittlich ab und verzeichnete einen Anstieg des realen BIP um mehr
Die weiteren Immobilienmärkte in Kanada meldeten in den letzten
Jahren einen Anstieg der Leerstandsquoten.
In Vancouver herrschte trotz gestiegener Nachfrage eine zu hohe
Bautätigkeit, was zu einem Anstieg der Leerstandsquote und einem
geringfügigen Rückgang der Mietpreise führte. Es wird jedoch
angenommen, dass die Mietpreise die Talsohle bereits durchschritten
haben und sich der Immobilienmarkt in Vancouver aufgrund des
soliden Wachstums in British Columbiain in Kürze wieder erholen wird.
Die Korrektur in stärker von der Rohstofferzeugung abhängigen
Städten wie Calgary und Edmonton hält an. Wir gehen davon aus,
dass die Leerstandsquote von Büroimmobilien in Calgary 2016 auf
über 20 % zulegen wird, mit einem anhaltenden Abwärtsdruck auf die
Marktmieten. Unter den erwähnten kanadischen Städten ist der
Markt in Calgary jener mit der höchsten Volatilität. Die Mieten in
Calgary sind seit 2012 um 65 % gefallenund dürften ihren Tiefststand
nicht vor 2017 erreichen, da wir in diesem Jahr einen
Konjunkturabschwung in Alberta erwarten.
Real Estate Strategies 6
Kanadische Märkte für Büroimmobilien: Kapitalmarkt
Die etwas schwächere Entwicklung der kanadischen Wirtschaft zwang
die Bank of Canada 2015 zu einer Senkung der Zinssätze von 1,0 %
auf 0,5 %. Im Zuge dessen verstärkte sich auch das Niedrigzinsumfeld für kanadische Staatsanleihen. Kanada verfügt über eine gute
Basis institutioneller Anleger, wie Versicherungsgesellschaften und
Pensionskassen, und beide Segmente legen mangels festverzinslicher
Alternativen mit höheren Renditen weiterhin Kapital in Immobilien an.
Abbildung 9 zeigt, dass dies in den vergangenen Jahren zu einer
geteilten Entwicklung der Preise für Büroimmobilien geführt hat. In
Vancouver und Toronto sind die Bürorenditen im Laufe des
vergangenen Jahres auf durchschnittlich unter 4,5 % gefallen. Auf
beiden Märkten konnten wir sogar auch Transaktionen mit
Kapitalisierungssätzen von unter 4 % beobachten. Auf der anderen
Seite belaufen sich die Netto-Renditen in den anderen Städten auf 6
%. Dies bedeutet einen Anstieg der Renditen in Calgary und Ottawa
um rund 50 Basispunkte seit Mitte 2013.
Wenn man bedenkt, wie schwierig sich die Situation auf den
Mietmärkten in Calgary und Edmonton darstellt, vermeiden wir einen
Einstieg in diese Märkte zu den derzeitigen Kapitalisierungssätzen. Wir
gehen davon aus, dass es aufgrund der anhaltend schwierigen
konjunkturellen Lage möglicherweise einige Verkäufer geben wird und
die Kapitalisierungssätze weiter ansteigen sollten.
In Toronto sind die Kapitalisierungssätze für Büroimmobilien niedrig
und der Mietzyklus befindet sich in einem fortgeschrittenen Stadium.
Obwohl wir der Meinung sind, dass dies für einkommensorientierte
Akteure ein interessanter Markt mit einer stabilen Mietentwicklung
bleiben wird, sind die Chancen in den USA gegenwärtig
überzeugender.
Abbildung 9: Entwicklung der Renditen von Büroim m obilien in
Kanada
Entwicklung fortlaufend beobachten und abwarten. Wir rechnen
damit, dass sich die Marktsituation innerhalb von sechs bis zwölf
Monaten so verändern könnte, dass sich entweder günstig bewertete
Anlagechancen ergeben oder die Mietmärkte Anzeichen für eine
Erholung aufweisen, sodass wir über einen glaubwürdigen Investment
Case verfügen.
Fazit: Opportunitäten sind weiterhin vorhanden, aber ein
selektiver Ansatz ist erforderlich
Wir sind überzeugt, dass Immobilienanlagen in Nordamerika ein
wesentlicher Bestandteil der Anlageportfolios von Investoren bleiben
werden, auch wenn der Zyklus fortgeschritten ist und die
Gesamtrenditen voraussichtlich von dem hohen Niveaus der
vergangenen Jahre normalisieren werden. Folgende Gründe sprechen
für einen Einstieg
Erstens bildet Nordamerika einen grossen Teil des globalen
Immobilienuniversums und mehr als ein Drittel des heutigen weltweiten Transaktionsvolumens wird in den USA und in Kanada
abgewickelt. Nach dem Brexit werden Investoren sicherlich nach
liquiden Alternativen zum Vereinigten Königreich umsehen und die
USA dürfte im Fokus bleiben.
Zweitens gehören die Märkte dieser beiden Staaten zu den
liquidesten und transparentesten und haben in den vergangenen
16 Jahren solide Jahresrenditen von ca. 8,8 % bzw. 10,6 % erzielt.
Damit haben die Anlagen in Nordamerika auf längere Sicht sämtliche
andere Regionen weltweit übertroffen, trotz der Tatsache, dass die
US-Märkte während der Finanzkrise den stärksten Rückgang seit den
1930er Jahren verkraften mussten.
Drittens befinden sich die Immobilienmärkte in den USA derzeit in
unterschiedlichen Stadien eines noch anhaltenden Aufschwungs und
bieten dank ihrer heterogenen fundamentalen Markteigenschaften
eine grössere Diversifikation. Obwohl die Preise in den letzten Jahren
deutlich angestiegen sind, bieten ausgewählte und sekundäre Städte
weiterhin
interessante
Einstiegsmöglichkeiten
mit
höheren
Renditespannen.
Viertens werden die kanadischen Immobilienmärkte in den
kommenden Quartalen voraussichtlich die Talsohle durchschritten
haben und den Investoren attraktiven Anlagechancen bieten. Darüber
hinaus bieten zyklische Unterschiede in den USA und in Kanada den
idealen Ausgangspunkt für die Diversifizierung eines Portfolios und
minimieren damit das unsystematische Risiko.
Quelle: Colliers Canada, Datastream, Credit Suisse
Letzter Datenpunkt: März 2016.
In Anbetracht einer Rendite von rund 6 % und der Tatsache, dass die
Mietmärkte in Kürze die Talsohle durchschritten haben werden,
betrachten wir Montreal und Ottawa als interessante Kandidaten. Vor
der Aufnahme dieser Städte als Zielobjekte empfehlen wir jedoch
abzuwarten, bis sich beim Abbau der Leerstände weitere Fortschritte
abzeichnen.
Kurz gesagt: Obwohl wir keine dieser strategischen kanadischen
Zielstädte als taktisches Zielobjekt ausgewählt haben, werden wir die
Schliesslich deuten eine diszipliniertere Fremdfinanzierung und die
nachhaltige Bautätigkeit im aktuellen Zyklus darauf hin, dass selbst im
Falle eines realisierten Abwärtspotenzials der aktuelle Zyklus weniger
dramatisch als der vorangegangene Abschwung verlaufen wird. Wir
sind durchaus der Auffassung, dass das allgemeine Makroumfeld aus
heutiger Sicht positiv bleibt. Das aktuelle Niveau der mit
kommerziellen Immobilien in Nordamerika erzielten Nettorenditen
bleibt damit ein interessantes Leistungsversprechen im Rahmen des
nach wie vor andauernden globalen Umfelds mit niedrigen Zinssätzen
und geringem Wachstums.
Real Estate Strategies 7
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Unternehmen. Die Bilder auf der Titelseite sind Immobilien eines
internationalen Fonds, der von der Credit Suisse verwaltet wird. Alle
Rechte vorbehalten.
Ausgabe
1. Ausgabe: Juli 2016
Autoren
Zoltan Szelyes, CAIA, CFA
Leiter Global Real Estate Strategy
Real Estate Investment Management
E-Mail: zoltan.szelyes@credit-suisse.com
Nicolas Voëlin
Real Estate Strategist
Real Estate Investment Management
E-Mail: nicolas.voelin@credit-suisse.com
Herausgeber
Ulrich Braun
Leiter Strategies and Advisory
Real Estate Investment Management
E-Mail: ulrich.braun@credit-suisse.com
Credit Suisse AG, Zürich
https://www.credit-suisse.com/ch/de/asset-management/solutions-capabilities/real-estate-ch.html
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