Interview mit Mirjam Böhm BLICKFANG Deutschlands beste

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Interview mit Mirjam Böhm BLICKFANG Deutschlands beste
Im Gespräch mit der
Agentin Mirjam Böhm (PAM)
Interview
Mirjam Böhm, woher stammt eigentlich Ihre Affinität zur Fotografie und wie ist es
zur Gründung Ihrer Repräsentanz gekommen?
Mit 17 kaufte ich mir meine erste Kamera (Minolta x 700) und fast zeitgleich mein
erstes Skateboard. Ich begann erst meine Umgebung und später meine Freunde
aus der Skateszene zu fotografieren. Aus dem Hobby sollte ein Beruf werden. Eine
Ausbildung im PPS Fachlabor brachte mir die ersten professionellen Grundlagen
und ich lernte was ein gutes Bild ausmacht (damaliger Inhaber F.C. Gundlach).
Es folgten Praktika bei Uwe Düttmann und Kai Degenhard. Anschließend machte
ich mich als Sport-Fotografin selbstständig – ausschließlich für Skate Magazine.
3 Jahre später wechselte ich in die Werbung bzw. ins Art Buying (Zum goldenen
Hirschen Hamburg, KNSK). 2003 gründete ich dann meine eigene Agentur „PAMMirjam Böhm“, hier an der Alster.
Aktuell vertreten Sie 12 Fotografen/-innen. Nach welchen Kriterien und wie erfolgt
bei Ihnen die Auswahl?
Das Portfolio muss eine eigenen Handschrift aufweisen und mich kreativ ansprechen: Ebenso wichtig ist die Persönlichkeit die dahinter steht.
Wie sieht ein typischer Tag im Leben von Mirjam Böhm aus?
Ich lese die Neuigkeiten des Tages oder gehe zum Sport, anschließend ein Glas
Milch und auf geht’s ins Büro.
E-Mails checken, Briefings lesen, Rücksprachen mit den Fotografen, Recherche,
interne Abstimmung „wer macht was“, Kalkulationen erstellen. Mittags ein Ausflug
in die Lange Reihe, an die Alster oder in unserer hauseigenen Kantine. Kundengespräche, Anpassung von Angeboten, Aufträge einholen, Shootings koordinieren
und organisieren. Nächste Werbemaßnahmen planen, Touren zusammenstellen,
neue Bilder sichten und auswählen. Zum Feierabend ans Wasser oder mit Freunden treffen, Ausreiten oder einfach aufs Sofa – Füße hoch.
der Werbefotografie vieles gezeigt was ich als „Überdosis“ bezeichnen würde. Ich
denke, hier wäre weniger oft mehr. Man sollte sich auf die Kernidee und das Wesentliche im Bild konzentrieren und dann nach einer bestmöglichen Umsetzung
suchen. Hier ist natürlich auch die Beratung und Erfahrung der Bildschaffenden,
also der Fotografen und Bildbearbeiter gefragt, die man in jedem Fall vorab einbeziehen sollte – nicht erst am Ende.
Was zeichnet Ihrer Meinung nach einen wirklich guten Fotografen bzw. eine gute
Fotografin aus?
Jeder Fachbereich bedarf hier sicher seinen eigenen und speziellen Anforderungen, aber allgemein: kreative Ideen, visuelle Vorstellungskraft, grafisches und technisches Verständnis, eine eigene Handschrift sowie Besessenheit für diesen Beruf.
Es reicht nicht aus, sich für Fotografie zu interessieren und gerne zu reisen.
Haben Sie Tipps für junge Talente?
Sicher ist ein Studium eine gute Sache für den Einstieg. Wichtiger finde ich jedoch
eine praxisnahe „Lehrzeit“, etwa bei einem oder mehreren guten Fotografen.
Sind die ersten Bilder in der eigenen Mappe, hol Dir Meinungen, Empfehlungen
und Kritik von verschiedenen Fachleuten zu Deinen Bildern ein (von Fotografen,
Bildredakteuren, Agenten, Art Buyern, Kreativen). Sicher wirst Du hier ganz unterschiedliches Feedback erhalten – jeder Mensch hat einen anderen Geschmack,
Hintergrund etc.
Dann sortiere aus, was für DICH und Deine Fotografie wichtig ist.
Man braucht nicht gleich am Anfang einen Agenten, sondern sollte seine ersten
Erfahrungen in der Praxis selbst gemacht und erlebt haben.
Was macht für Sie ein herausragendes Foto aus?
Es besticht durch seine Einzigartigkeit, ist grafisch ansprechend, einprägsam und
zeitlos.
Welcher Teil Ihrer Arbeit gefällt Ihnen am besten und auf welchen Part könnten Sie
auch gerne verzichten?
Rechnungen schreiben und Rechnungen schreiben.
Nein, mal im Ernst - ich liebe es mir Bilder anzuschauen. Ebenso interessieren
mich die Menschen und Geschichten hinter den Motiven. Natürlich gibt es auch
„trockenere“ Dinge wie Buchhaltung, die zu erledigen ist.
Ihre Basis ist in Hamburg. Weshalb und was schätzen Sie an der Stadt sowohl beruflich als auch privat?
Hamburg ist einer der wichtigsten Standorte für Werbung und Verlage. Die Stadt
ist groß und gleichzeitig beschaulich. Ich mag die kühle Brise, den trockenen
Hamburger Humor und die Nähe zum Wasser (Alster, Elbe, Nordsee, Ostsee).
Welche Trends und Entwicklungen spüren Sie aktuell in der Bildsprache und wie bewerten Sie diese?
Alles geht – im positiven wie auch im negativen Sinne. Der Look einer Kampagne
ist enorm wichtig. Er spiegelt den aktuellen Zeitgeist wieder. Momentan wird in
Abschließend noch eine Frage: Wie und wo sehen Sie Ihre Repräsentanz in ein paar
Jahren?
Vorne – mit einem anspruchsvollem Portfolio aus fotografischen Spezialisten, einzigartigen Künstlern, innovativen Allroundern und sehr modernen Handschriften.
Mirjam Böhm
Mirjam Böhm wurde als echtes Nordlicht in Reinbek bei Hamburg geboren. Irgendwann zwischen der Fußball-WM 1966 in Mexiko und
1974 in Deutschland. Als Teenagerin entwickelt sie gleich zwei Vorlieben, die sie beruflich noch lange begleiten werden: Das Fotografieren und das Skateboarden. Es dauert nicht lang, bis sie als Folge eine der beiden Professionen zum Beruf macht und trotzdem beiden
Bastionen treu bleibt: Nach einer Ausbildung im PPS Fachlabor von F.C. Gundlach und Assistenzen bei Uwe Düttmann und Kai Degenhard, führt der Weg in die Selbstständigkeit – nämlich als Sport-Fotografin für Skate Magazine.
Drei Jahre später wechselt die Hamburgerin die Seiten, wird Art Buyerin in diversen Agenturen, u.a. bei KNSK und Zum goldenen Hirschen. Als Konsequenz dieser Erfahrungen und Berufsjahre, gründet die passionierte Taucherin unter dem Titel „PAM – Mirjam Böhm“
im Jahr 2003 ihre eigene Fotografen-Repräsentanz und ist seither mit Laib und Seele dem „Personal Art Managment“ verschrieben.
www.pam-hamburg.de
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