Technik Technik Mit gemütlichem Touring haben die Sporttourer wie
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Technik Technik Mit gemütlichem Touring haben die Sporttourer wie
Technik Technik Kawasaki Z 1000 SX vs. Honda VFR 800 Kawasaki Z 1000 SX vs. Honda VFR 800 Reisen, aber dalli! Sporttourer im Sauseschritt: Die neue Kawasaki Z 1000 SX macht Dampf. Doch die Ikone Honda VFR 800 gehört noch lange nicht zum Alteisen! Text: Daniel Riesen Bilder: Erik Tanghe 8 | Moto sport schweiz 03/2011 Mit gemütlichem Touring haben die Sporttourer wie die Honda VFR 800 und die Kawasaki Z 1000 SX wenig am Hut. Sie könnens auch, aber sie wollen was anderes. Ein Generationentreffen. Nizza, Côte d’Azur im Januar. Fürs Flanieren an der meilenlangen Promenade des Anglais ist es an diesem Januarabend zu ungemütlich. Dafür trotten eifrige Joggerinnen und Jogger in Scharen dem Meer entlang. Viele drehen die Köpfe nach unseren zwei Motorrädern, einige stoppen für einen kurzen Schwatz. Ihnen gefällt, was sie sehen. Dabei fotografieren wir hier an exklusiver Lage – vor dem 5-Stern-Hotel Negresco – keine exotischen Schönheiten, sondern einfach zwei Sporttourer. Ansonsten der Typ Motorrad, der eher durch Funktionalität denn durch Design auffällt. Die Honda VFR 800 und die Kawasaki Z 1000 SX sind anders, gefallen, fallen auf. Stark der optische Auftritt der neuen Kawa: eine Verkleidung praktisch ohne Flächen, überall Kanten, Rundun- gen, Schlitze. Den Designern ist es gelungen, die sportliche Aggressivität des Naked Bike Z 1000, dessen breitschultrige Raubkatzen-Erscheinung, in den Sporttourer hinüberzuretten. Classy wiederum die Erscheinung der VFR. Sieht seit acht Jahren so aus und hat Moto sport schweiz 03/2011 | 9 Technik Technik Kawasaki Z 1000 SX vs. Honda VFR 800 Kawasaki Z 1000 SX vs. Honda VFR 800 Die Schalldämpfer unter dem Heck sind etwas aus der Mode gekommen. Sie legen aber dank Einarmschwinge das Hinterrad schön frei. Scharfkantig die Frontpartie ... könnte man auch als Eisbrecher einsetzen. Dual-ABS: Standard seit einem Jahrzehnt und immer noch voll auf der Höhe der Zeit. dennoch kaum gealtert: «Wenn die heute noch so aktuell aussieht, müssen die Designer damals einen ausgezeichneten Job gemacht haben», folgert Kollege Bart aus Belgien. In der weissschwarzen 2010er-Lackierung ist die 800er ein besonderer Leckerbissen und weckt Assoziationen, denn schon die erste VFR 750 war vor 25 Jahren in Weiss erhältlich. Mit der im Preis von einst 20 000 Franken deutlich heruntergekommenen VFR würde man sich ja eine gros se Portion Töff-Geschichte in die Garage stellen. Freddie Spencer und andere wilde Hunde auf der OvalkolbenNR 500 kommen einem in den Sinn (ab 1979), die VF 750 (ab 1982) als erster Honda-Serientöff mit V4-Triebwerk und natürlich die erste VFR 750 von 1986. Lange blieb die VFR in Verbindung zum Rennsport, die VFR 750 R und die RVF 750R, besser bekannt als RC 30 und RC 45, gewannen Superbike-Rennen im Dutzend. Diese Erinnerungen leben in der VFR 800 weiter, und das ist mehr als nur geschickte Imagepflege, wie der Test noch zeigen wird. 10 | Moto sport schweiz 03/2011 SX: Z 1000 mit Massanzug Natürlich findet man auch in der Kawasaki-Geschichte Motorräder, die der neuen Z 1000 SX im Geiste verwandt sind. Zum Beispiel die 1984 lancierte GPZ 900 R, die erste Kawa mit flüssigkeitsgekühltem 16-Ventil-Motor – als Ninja war sie damals aber super- und nicht tourensportlich. Beim Reihenvierzylinder ists geblieben, doch sonst hat die SX wenig mit den Vorfahren gemein, denn sie basiert auf der 2010er Z 1000, und die war technisch ein rundum neuer Töff. Beim Motor hat sich Kawasaki nicht an das nur im Rennsport bedeutende Hubraumlimit von 1000 cm³ gehalten, sondern frank und frei einen potenten 1043er entwickelt, der in einem modernen Alu-Chassis steckt. Vor allem hat Kawasaki, die stets das Ziel im Auge haben, in der jeweiligen Töffsparte das ärgste Bike oder zumindest das gröbste Japan-Bike zu bauen, einen Kardinalfehler nicht begangen: Sie haben den knackigen, 138 PS starken Motor nicht weich gespült, wie bei anderen Herstellern oft gesehen. Technisch ist sie also bestens gewappnet für das Duell mit der Sporttourer- Ikone VFR. In Sachen Leistung spielt die Z 1000 SX sowieso in einer höheren Liga. Um den Hubraumvorteil in sein Gegenteil zu verkehren und auch die Spitzenleistung von 138 PS der Kawasaki zu toppen, müsste der Honda-Kunde zur neuen VFR 1200 F greifen. Doch die ist deutlich schwerer, um einiges teurer und im Komfortanspruch eigentlich über der Kawa angesiedelt. Der Kawa-Vierzylinder ist ein famoser Sporttourer-Motor, der fast alles kann. Mit ihr hat alles angefangen, und schon damals gab es sie in Weiss: Honda VFR 750 von 1986. Das Cockpit geflügelter Form passt hervorragend zur Marke mit dem Flügel-Logo. Tieftourig ein ausgeglichenes Wesen, in der Mitte ein kräftiger Schieber und obenaus ein pfundiger Sportmotor, der die SX wie besessen den Berg hochtreibt. Damit deckt der Kawa-Antrieb das ganze Einsatzspektrum ab. Schaltfaul touren, sportlich angreifen, das macht Freude, und selbst lästigen CityVerkehr erledigt er, kombiniert mit leichtgängiger Kupplung und präszisem Getriebe, geschmeidig. Gummipuffer an Lenker und Fussrasten filtern einiges von den Vibrationen weg, die Kawa dem Naked Bike Z 1000 als Charakterbeigabe absichtlich belässt. V4: Charakter, auch dank VTEC Mit dem Reihen-Vierzylinder der Kawa teilt der V-Vierzylinder der Honda leistungsfördernde Attribute wie Vier ventilkopf, Fallstrom-Ansaugwege, kurzhubige Zylinder und Drehfreudigkeit. In anderen Technikbelangen und vor allem im Charakter unterscheiden sich die Motoren aber massiv. Die Anordnung in 90-Grad-V-Formation erlaubt eine schmale, aber nicht besonders kurze Bauweise. Wohl bezeichnend, dass Honda den V4 in dessen 25-jähriger Geschichte trotz lauten Kundenrufen im Hubraum nur minimal aufgestockt hat, dann aber für die VFR 1200 F einen komplett neuen, anders konstruierten V4 entworfen hat. Item, Fahrer der kleinen VFR müssen sich mit 782 cm³ begnügen. Das ergibt einen im Vergleich zur SX und zu heutigen Erwartungen zurückhaltenden Auftritt in der unteren Drehzahlhälfte. Daran kann auch VTEC nichts ändern. Anders als bei Honda-Autos, wird beim Töff-VTEC nicht aufwendig die Ventilöffnung verändert. Je ein Ein- und Auslassventil werden schlicht lahmgelegt, es fehlt der Kraftschluss zwischen Tassenstössel und Ventilschaft. So ist der VFRMotor bis 6600/min de facto ein Zweiventiler. Die verkleinerte Einlassfläche fördert niedrigtourig die Strömungs geschwindigkeit im Einlasstrakt. In der Praxis ist vom zusätzlichen Druck von unten nicht allzu viel zu spüren. Hingegen wurde das 2002 eingeführte VTEC zu Recht für den harten Übergang beim Zuschalten des zweiten Ventilpaares gerügt. 2006 besserte Honda nach, und tatsächlich wurde das Problem deutlich entschärft; in vielen Fahr situationen bemerkt man VTEC kaum, nur dass sich der V4 zwischen ca. 5500/min und den 6600/min unwillig zeigt und harsch ans Gas geht. Klug zudem der Schachzug, den Übergang zurück von 4 auf 2 Ventile bei tieferer Drehzahl, bei 6100/min, anzusiedeln. So muss das System nicht dauernd wechseln, wenn man grad in diesem Drehzahlbereich rumgondelt. VFR: das Heulen aus der Hölle Die Aussage, VTEC nicht zu bemerken, ist indes nur halbrichtig. Denn man hat ja noch Ohren. Und was sie hören, ist etwas vom schärfsten, was es von einem Se Die Formensprache wurde aggressiver, kantiger, in Sachen Ergonomie, Motorcharakter und selbst Spitzenleistung liegen Alt und Neu nahe beieinander. Die V-Form der Motor-Anordnung wurde der VFR ins Gesicht gezeichnet. Die Scheinwerfer machen die Nacht zum Tag. Top! Moto sport schweiz 03/2011 | 11 Technik Technik Kawasaki Z 1000 SX vs. Honda VFR 800 Kawasaki Z 1000 SX vs. Honda VFR 800 Mit Stil: integrierte Blinker. Die Windschutzscheibe lässt sich leicht von Hand im Anstellwinkel und damit in der Schutzwirkung einstellen. Nix billig: Wave-Bremsscheiben, Exzenter-Achsaufnahme, Endschalldämpfer sorgfältig verpackt. Sport macht Spass. Und dem Tester-Kollegen aus Belgien haben wir schon eingebläut, dass man bei uns nicht auf der Mittellinie um die Ecken wetzt ... rientöff zu hören gibt. Grummelt der V4 tieftourig noch einem V2 ähnlich, schnarrt und heult er nach dem Zuschalten der zusätzlichen Ventile wie ein Motor gewordener Derwisch, drehzahlgierig wie ein typischer Vierzylinder. Und die 100 PS am Hinterrad genügen in der Praxis, um mit den fast 130 Pferden der Z 1000 SX so gut wie überall mitzuhalten. Mit den knapp 800 cm³ für die 250 kg vollgetankt bewegt man die VFR ähnlich wie einen 600er-Sportler: zweistufig. Bis in den Bereich von 6000/min tourt man relaxt, um bei Bedarf zwei Gänge runter und auf Angriff zu schalten. Ob man diesen Charakter mag, ist Geschmackssache. Die Tausenden von VFR-Piloten störts wenig, ausser sie seien zu zweit unterwegs. Dann wünschen sich auch ruhigere Zeitgenossen zusätzliches Drehmoment für mehr Souveränität, so beim Überholen. Nachteile verbucht der VFR-Antrieb im Stadtverkehr. Wo sich der Kawa-Reihenvierer auch mit 1500/min souverän beschleunigen lässt, braucht der V4, auch diesbezüglich einem V2 nicht unähnlich, schon gut 2500/min für ordentlichen Rundlauf. Wenn dann noch, wie am fabrikneuen Testexemplar, das Ge12 | Moto sport schweiz 03/2011 triebe hakt, hält sich der Fahrkomfort in Grenzen. Im Schleichverkehr – und in Spitzkehren – gereicht der VFR ihre ausgesprochen sportliche Ergonomie zum Nachteil. Die Lenkerhälften sich tief angebracht, der Fahrer kauert, markant nach vorn orientiert, mit Druck auf den Handgelenken. Klar, als die VFR noch jung war, hatte auch der durchschnittliche SporttourerKäufer noch einige Jahre weniger auf dem Buckel. Heute montieren nicht wenige VFR-Fans einen Superbike-Lenker. Auf der Z 1000 SX sind die Lenkerhälften um einige entscheidende Zentimeter höher angebracht. Man sitzt auf dem Bock, ein nicht ganz unpassender Begriff, denn sowohl Sitzbank wie (die einstellbaren) Federelemente liegen auf der straffen Seite. Die Übersicht, gerade im Stadtverkehr oder in engen Kehren von Vorteil, ist deutlich besser als auf der Honda. Dafür ist man nicht so gut in den Töff integriert wie auf der VFR, mit welcher der Fahrer richtiggehend verschmilzt. Im Lehnstuhl Asphalt aufreissen Wenn man dann, wie Kollege Bart und ich im Hinterland von Nizza, zum Berg- preis hochflitzt, ergeben sich deutlich unterschiedliche Fahrerlebnisse. Der VFR-Pilot betreibt Sport. Er schaltet oft, überdehnt in Spitzkehren beinahe den Nacken, nimmt schnelle Bögen mit leichter Gewichtsverlagerung nach innen, der Kopf und die innere Schulter wandern nach vorn. Immer den haarsträubenden Sound im Nacken, wenn sich der V4 gierig hochdreht. Der SXFahrer schaut dem sportlichen Treiben ohne den Drang zu dynamischer KörMuskulöse Vorderpartie, minimales Heck: Die SX hat die Formensprache des Naked Bike übernommen. Gut ablesbare Instrumente, keine Aussentemperatur- und Ganganzeige. persprache ungerührt zu – und gibt keinen Meter preis, auch wenn er nur halb so oft schaltet. Haarnadeln wickelt man im zweiten Gang ab. Schon fast dekadent, wenns dich mit fast 140 PS nach vorn reisst und du dasitzt, als ob du kein Wässerchen trüben könntest … Oben auf dem Col de Braus konsultieren wir den Zustand der Reifen. Der Bridgestone BT-020 ist kühl geblieben, der Dampf der Kawa hat den (sportlicheren) BT-016 immerhin handwarm massiert – bei null Grad Aussentemperatur notabene. Bei diesen Bedingungen – auch unten am Meer wurde es nie wärmer als acht Grad – haben Aussagen zum Fahrwerk beschränkte Aussagekraft. Die VFR ist klasse ausbalanciert, vermittelt viel Vertrauen, die konventionelle Telegabel und das Federbein harmonieren ausgezeichnet. Der Kompromiss SportlichkeitKomfort ist annähernd perfekt. Das Einlenken erfordert einen klaren Input, dann fällt sie mit praktisch null Effort weiter in Schräglage. Aufstellneigung beim Bremsen in Schräglage praktisch null. Auf welligem Belag bleibt die VFR unbeeindruckt auf Kurs. Ein homogenes Paket, auf kurviger Landstrasse nur schwer zu übertreffen. Die Z 1000 SX fühlt sich auf den ersten Metern handlicher an, sie kippt leichter aus der Nulllage, muss dafür mit etwas mehr Input in Schräglage gehalten werden. Wechselkurven wiederum gehen leichter von der Hand als mit der Honda. Auf perfektem Asphalt ist die Kawa eine Wucht, handlich, präzis, stabil. Schlägt der Teer Wellen, wird die Sache lebendiger. Der breitere Reifen und das sec abgestimmte Federbein leiten mehr Impulse ins Fahrwerk, der schnelle Ritt über ondulierten Teer erfordert mehr Konzentration als auf der VFR. Auch die dünn gepolsterte Sitzbank liegt im Spannungsfeld KomfortSportlichkeit auf der transparenten Seite. Aber wir wollen nicht klagen: Kawasaki wollte richtigerweise keinen weich gespülten Tourensportler auf den Markt werfen. Bremsen: problemlos und sicher Über ABS verfügen beide Motorräder. Honda setzte ihr Dual-ABS bei der VFR schon ein, als man bei Kawasaki den Begriff noch gar nicht buchstabieren konnte. Und gut ist die Kombi-Bremse Die Ausstattung im Vergleich Kawasaki Z1000SX Einstellbare Windschutzscheibe Zentralständer Seitenkoffer Topcase Heizgriffe Handbremshebel einstellbar Kupplungshebel einstellbar Wer grinst da so breit? Flächige Scheinwerfer, funktionieren gut, kommen aber nicht an die Flutlichtanlage von Honda heran. Die Öffnungen oberhalb der Blinker versorgen die Airbox mit kühler Luft – aber nicht mit Staudruck (Ram Air). Ganganzeige Zeituhr Aussentemperaturanzeige ✓ ✘ ✓ ✓ ✓ ✓ ✘ ✘ ✓ ✘ Honda VFR 800 ✘ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✓ ✘ ✓ ✓ ✓ als Standard ✓ als Originalzubehör ✘ nicht erhältlich Moto sport schweiz 03/2011 | 13 Technik Kawasaki Z 1000 SX vs. Honda VFR 800 Für eine kurze Strecke begleiteten wir auf der Corniche bei Nizza einen Apnoe-Profitaucher beim Training seiner Lungen. Gut zu sehen die unterschiedliche Sitzhaltung. Deutlich nach vorn geneigt auf der Honda, aufrecht auf der Kawa. Technische Daten Motorrad Kawasaki Z 1000 SX Honda VFR 800 Preis inkl. ABS CHF 17 990.– CHF 17 120.– Motor, Hubraum 4-Zyl. Reihe, 1043 cm³ 90°-V4, 782 cm³ Bohrung × Hub 77 × 56 mm 72 × 48 mm Leistung 138 PS bei 9600/min 109 PS bei 10 500/min Drehmoment 110 Nm bei 7800/min 80 Nm bei 8750/min Rahmenbauart Alu-Brückenrahmen Alu-Brückenrahmen Federelemente vorn USB-Telegabel, Ø 41 mm Telegabel, Ø 43 mm Federelemente hinten Zentralfederbein Zentralfederbein Reifendimensionen v/h 120/70-17 – 190/50-17 120/70-17 – 180/55-17 Radstand 1445 mm 1460 mm Lenkkopf/Nachlauf 65,5° / 102 mm 64,5° / 95 mm Gewicht vollgetankt 231 kg 249 kg Zuladung 195 kg 195 kg Tankinhalt 19 l 22 l Farben Grün-Schwarz, Schwarz Weiss, Rot Summe ihrer Funktionen unterliegen, doch ist sie ein famoser Charakterdarsteller mit vielen nach wie vor aktuellen Qualitäten. Kein Wunder also, dass Honda – trotz VFR 1200 F – die 800er auf absehbare Zeit nicht aus dem Programm streicht. nach wie vor. Bei leichtem Druck auf den Fusshebel fühlt man nur hinten eine Verzögerung, drückt man stärker, wird vorn spürbar mitverzögert. Für vie- le Anpassungsbremsen reicht das schon mal bestens. Der Vorderbremse mag der knackige Druckpunkt abgehen, sie ist dennoch ohne grossen Dynojet Research Leistung und drehmoment Daten gemessen auf: Rollenprüfstand Dynojet 250 Exclusive Imports Maag, 8427 Rorbas 125 100 Leistung (PS) Werte am Hinterrad, nach DIN •Kawasaki Z 1000 SX 128 PS (94 kW) bei 9900/min 102 Nm (10,4 mkg) bei 7900/min •Honda VFR 800 101 PS (74 kW) bei 10 500/min 75 Nm (7,6 mkg) bei 8700/min 150 50 25 0 Auf der Rolle 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 125 Drehmoment (Nm) Wenig überraschend fördert der Prüfstandslauf zutage: Die Kawasaki schöpft ihren 33-prozentigen Hubraumvorteil voll aus. Für die Höchstleistung von 128 PS am Hinterrad sind noch nicht einmal hohe Drehzahlen erforderlich. Das kleinere Honda-Triebwerk dreht erwartungsgemäss höher. Die Drehmomentkurve verläuft äusserst homogen, ausser im Bereich des Übergangs von 2 auf 4 Ventile bei 6600/min. Ab 7000/min legt der V4 dann aber los wie besessen! 75 100 75 50 25 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Motordrehzahl (UPMx1000) 14 | Moto sport schweiz 03/2011 Krafteinsatz fein dosierbar. Die hochgerüstete (Radialpumpe, radial montierte Bremssättel) vordere Bremsanlage der Kawasaki Z 1000 SX erstaunt mit eher mattem Anfangsbiss, doch auch sie lässt sich danach gut dosierbar und mit geringem Kraftaufwand bis in den Regelbereich betätigen. Auch langstreckentauglich sind die Motorräder, wenn auch nicht im luxuriösen Sinn einer Yamaha FJR oder einer BMW RT. Die schmal geschnittenen Schalen halten das Gröbste von Beinen und Oberkörper ab, die Scheiben lassen den Kopf des Fahrers im Wind. Die breitere Honda-Scheibe belässt auch Winddruck auf dem Oberkörper, was aber angesichts der tiefen Lenkerstummel durchaus willkommen sein kann. Kawasaki bietet eine dreifache Einstellmöglichkeit der schmalen Windschutzscheibe von Hand: Durch eine Änderung des Anstellwinkels kann man für etwas mehr Deckung sorgen. Das eigenwillig geformte Scheibchen ist viel wirkungsvoller, als es aussieht. Die Motor-Vibrationen bleiben bei beiden Motorrädern in der problemlosen Zone. So kann man die ausreichend grossen Tanks locker leer fahren, was vor allem bei der VFR schneller geschieht als erhofft. Trotz VTEC-HighTech gehört der V4 zu den durstigen Brüdern. Auf der eher kurzen, nicht hundertprozentig aussagekräftigen Testfahrt schluckte der nur mittelgrosse V4-Motor 7,5 Liter, während sich das Zudem hat Honda die Herausforderung einer älteren, vielleicht etwas runderen und weniger gelenkigen Kundschaft ebenfalls erkannt: Im Frühling folgt die Crossrunner mit dem V4-Wirbelwind, aber einer ganz anderen, geräumigeren Ergonomie. ■ 1000er-Kraftwerk der Kawa mit gut einem Liter weniger begnügte. Etwas Zweifel beschleicht uns beim Blick in die zweite Reihe. Die Soziussitzbank der Honda bietet zwar fast alles, was ein Beifahrer wünscht: gut gepolsterte Sitzbank, gute Handgriffe, passabler Kniewinkel. Doch die stark nach vorn geneigte Haltung des Piloten schafft eine ungünstig grosse Lücke zwischen dem Paar. Dieser Kontakt ist auf der Kawasaki viel besser, doch ein schmales, hartes Sitzkissen und tiefe Handgriffe beschränken den Komfort aufs Nötigste. VFR: günstiges Koffer-Set Unsere Sporttourer eignen sich also wohl eher für Solisten, die mit den Zubehör-Koffersets den nötigen Stauraum anbieten. Bei Kawasaki kann man sich gleich für die Version Z 1000 SX GT entscheiden. Für einen Aufpreis von 1150 Franken sind Seitenkoffer in Fahrzeugfarbe inbegriffen. Honda bietet für die VFR ein Travel Pack, in dem für nur 1090 Franken Seitenkoffer und ein (sehr hoch montiertes) Topcase enthalten sind. Ich gebe zu: Als ich mich für den Vergleichstest der neuen Kawasaki mit der schon etwas älteren Honda entschied, tippte ich auf einen klaren Triumph des Neuen über das Alte. In diesem Fall hätte ich einen freundlichen Abgesang auf die legendäre VFR formuliert. Doch ich lag falsch. Erstens mag die VFR 800 der Z 1000 SX in der bMw Motorrad bmw-motorrad.ch Freude am Fahren Die Ferienplanung beginnt an Der SwiSS-Moto. Gran Turismo, grosse Reise. Der weltweit kompakteste Reihensechszylinder setzt Massstäbe punkto Durchzugsstärke und Laufkultur. Als Weltneuheit bei den Motorrädern sorgt das adaptive Xenon-Kurvenlicht für Sicherheit, wie man sie noch nie gesehen hat. Diese und weitere Premieren erlebst du an der SWISS-MOTO am BMW Stand, Halle 1. erlebe Die neuen bMw 6-ZylinDer tourer voM 17. biS 20. Februar 2011. Die bMw preMieren an Der SwiSS-Moto 2011: bMw r 1200 r abS/acS bMw r 1200 r abS/aSc claSSic bMw r 1200 gS abS triple black bMw k 1600 gtl abS bMw k 1600 gt abS bMw g 650 gS abS