„Synth to sound“-Skript - carbon

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„Synth to sound“-Skript - carbon
„Synth to sound“-Skript
(Mai 2005)
Version 2.0
Darstellung der vollständigen Produktion und
des Mastering eines modernen Dance-Titels
Tipps und Tricks zum Sounddesign
By Michel Pougin und Manuel Schleis
Sponsor von diesem Skript:
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Inhaltsverzeichnis
1.
DIE DEMONSTRATOR
1.1. Manuel Schleis
1.2. Michel Pougin alias Carbon
2.
PRODUKTION EINES MODERNEN DANCE-TITELS
2.1. Sequencing: MIDI / Audio
2.1.1. MIDI und Audio
2.1.2. Ordner und Gruppen
2.2. Effekte: Insert oder Send?
2.3. Richtiges Equalizing: Differenzierung der Soundelemente im Frequenzspektrum
2.4. Soundsynthese:
2.4.1. Hardware vs. Software
2.4.2. Fusion von Hardware und Software
2.5. Druck ohne Ende: Sidechain-Methode [Bsp. Benni Benassie - Satisfaction]
2.5.1. Sidechaining
2.5.2. Kompressoreinstellung
2.6. Beliebter Effekt: Triggergate (Slicer) bei Pads und Vocals
2.7. Pitch Bass [Bsp. Cosmic Gate]
2.8. Korrekter Einsatz von Vocals: Main Vocal, Dopplung, Terz, Oktave, Subgruppen,
Effekte [Bsp. Cascada - Miracle]
2.9. Automatisierung von PlugIns
2.10. Mastering: Welche PlugIns in welcher Reihenfolge?
[Bsp. Partypimpz - Baby give it up (Club Mix)]
2.10.1. Rückblick
2.10.2. Mastering-Kette
3.
ZUSAMMENFASSUNG
4.
ANHANG
4.1. Glossar
4.2. Quellenverzeichnis: Literatur, Links und weitere Informationen
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1.
DIE DEMONSTRATOR
1.1.
Manuel Schleis
Produktion:
- Zahlreiche Veröffentlichungen im
Trance-/Techno-Bereich
- Remixes unter anderem für Groove
Coverage, 4Strings, Pulsedriver,
Blank & Jones, Yakooza
Sound Design:
- Access, Waldorf, reFX, Roland
- Eigenes online Soundportal / Forum
- Online Masteringservice
- Soundsets für viele aktuelle Synthesizer
- Hochqualitative Sample CDs
Kontakt:
info@vengeance-sound.com
www.vengeance-music.de, www.vengeance-sound.de
www.vengeance-forum.de1, www.vengeance-mastering.com2
Soon released:
Partypimpz - Baby Give it Up
Manuel Schleis / Manuel Reuter
Label: Aqualoop
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2
Hier und auf www.carbon-music.de wird das Skript zum Download bereitgestellt.
Dieses online Mastering-Angebot erlaubt das Senden von eigenen Songs, die gegen Gebühr professionell
gemastert werden.
3
1.2.
Michel Pougin alias Carbon
Produktion / Sound Design:
- Veröffentlichung im Trance-/Techno-Bereich
- Roland: Patterns, Patches, Rhythm Sets.
Workshops / Demonstrating:
- Mehrere Roland MC-909 Workshops 2002 / 2003
- Zahlreiche Veranstaltungen im Groove Bereich: DJ
Meeting 2001 bis 2005, Techno-Technik-Tour
2000 bis 2002, Frankfurter Musikmesse 2001 bis
2005, Musik-Produktiv Housemesse 2001 bis
2002, uvm.
Produktentwicklung:
- Roland MC-909 Funktions- und Designentwürfe
- Skriptautor
Kontakt:
mail@carbon-music.de
www.carbon-music.de3, www.roland-auf-tour.de4,
www.carbon-sport.de5, www.sport-koblenz.de5.
Soon released:
Carbon - Simitar
Michel Pougin
Label: Cero-Music
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5
Hier werden demnächst Veröffentlichungen und Sounddesign-Projekte vorgestellt und das Skript zum
Download bereitgestellt.
Fotogalerie Homepage: Fotos von Messen / Workshops / Special Events. Die Fotos der Synth to soundWorkshop-Tour werden hier ebenfalls zum Download bereitstehen.
Tae Kwon Do des AHS-Koblenz und der Sportschule Chung.
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2.
Produktion eines modernen Dance Titels
Im Rahmen dieses Seminars wird nur ein Bruchteil vom Equipment eines durchschnittlichen
Tonstudios verwendet. Die von uns vorgestellte Hard- und Software liefert exzellente
Resultate und eignet sich hervorragend zur Produktion eines modernen Dance Titels. An
dieser Stelle sei ausdrücklich erwähnt, dass Equipment anderer Firmen dafür genauso gut
geeignet sein kann.
2.1.
Sequencing
Der Sequenzer ist der zentrale Kern einer jeden Produktion. Hier werden alle MIDI- und
Audio-Daten verwaltet. Das Sequenzerprogramm leitet die entsprechenden Daten an die
Peripherie weiter z.B. externe Komponenten, wie Synthesizer und Sampler oder
entsprechende Software-Analoga. Die einzelnen im Sequenzer eingegebenen MIDI- und
Audio-Elemente werden zu einem kompletten Song arrangiert. Die beiden beliebtesten
Softwaresequenzer sind „Steinberg - Cubase“ (Abb. 1) und „Apple - Logic“ .
Abb. 1: Arrangementfenster „Steinberg - Cubase SX 2“
vom Track „Carbon - Simitar (Club Mix)“.
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2.1.1.
MIDI und Audio
Es existiert ein großer Unterschied zwischen MIDI und Audio: MIDI ist ein reines
Steuersignal, während bei Audio ein digital gespeichertes Abbild einer Wellenform zugrunde
liegt. Da MIDI ein Steuersignal ist, wird ein Maximum an Flexibilität in einer Komposition
erreicht, da kein Originalmaterial in Form eines Samples existiert, von dem man abhängig
wäre. Es ist somit kein Problem nachträglich die Tonhöhe, Tonlänge, Anschlagstärke oder
andere Parameter zu ändern. Man ist beispielsweise sogar in der Lage eine Bass-Spur (wenn
diese im Offbeat gesetzt wurde) zu kopieren und sie dann als Open Hihat-Spur zu verwenden.
Es gibt aber auch Vorteile von Audio: Während man bei MIDI abhängig von den HardwareEffekten ist, können beim Audiomaterial Effekt-PlugIns verwendet werden (z.B. Filter,
Reverb, Delay, Chorus, Flanger, Phaser, Trigger Gate, Equalizer, Limiter, Kompressor uvm.).
Dies ist meist komfortabler speziell im Hinblick auf die Parametereinstellungen und den
grafischen Automatisierungsfunktionen.
2.1.2.
Ordner und Gruppen
Ordnung ist das halbe Leben. Ein weiser Spruch, der auch beim Produzieren gilt.
Insbesondere
bei
aufwendigen
Produktionen
mit
vielen
Automationsspuren
und
Gesangselementen ist es wichtig den Überblick zu behalten. Dabei sind Ordner- und
Gruppenspuren sehr hilfreich.
Beispielsweise können alle Percussioninstrumente wie Clap, Closed Hihat, Open Hihat,
Cymbal
usw.
in
eine
Ordnerspur
“Percussion”
zusammengefasst
werden.
Diese
Strukturierung spart bei geschlossener Spur Platz im Arrangementfenster und man kann viel
angenehmer arbeiten.
Gruppenspuren erleichtern den Umgang mit Songelementen, die zusammengehören, wie
beispielsweise Vocals. Eine fünfspurige Gesangsphrase mit Main, Dopplung, Terz up, Terz
down und Octave up kann zu einer Gruppe zusammengefasst werden. Wird nun die
Lautstärke der Gruppe geändert, bleibt das Volumeverhältnis der einzelnen Spuren davon
unberührt. Es ist analog sinnvoll Effekte auf die Gruppenspur zu setzten, anstatt jede Spur
einzeln mit PlugIns zu versehen.
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2.2.
Effekte: Insert oder Send?
Anhand des Cubase-Mixers sollen die beiden Effekttypen erklärt werden. Der hier
beschriebene Send Effekt lässt sich bei konventionellen Mischpulten mit dem AUXweg (send
und return) realisieren.
Die beiden Signalwege der Insert und Send Effekte sind in der folgenden Grafik dargestellt
(Abb. 2). In der oberen Grafik ist der Signalweg eines Insert Effektes verdeutlicht. Das
Eingangssignal durchläuft den Effektprozessor (hier als blaues Kästchen dargestellt) und
verlässt den Prozessor mit dem entsprechenden Effekt. Das Originalsignal wurde durch das
„effektierte“ Signal ersetzt. Gehört ein dry/wet-Regler zu den Effektparametern, kann der
Effektanteil beliebig variiert werden (0-100%). Insert Effekte können nur für einen einzigen
Mixerkanal verwendet werden. Typische Vertreter sind z.B. Limiter, Kompressor, Equalizer
und Distortion.
Die untere Grafik beschreibt den Signalfluss eines Send Effektes. Das Eingangssignal wird
gesplittet, wobei ein Teil den Effektprozessor (hier als grünes Kästchen dargestellt)
durchläuft. Das Eingangssignal wird aber auch ohne Einfluss des Effektprozessors
weitergeleitet. Der Vorteil einen Effekt als Send Effekt zu verwenden ist, dass man das
Effektsignal zum Originalsignal auf mehreren Mixerkanälen zumischen kann. Der
Effektanteil ist hierbei volumevariabel (0-100%). Diese Methode der Effektverwendung spart
CPU-Leistung, da der Effekt nur einmal geöffnet werden muss und er auf beliebig vielen
Spuren verwendet werden kann. Typische Send Effekte sind Reverb, Delay und Chorus.
Abb. 2: Oben: Signalweg „Insert Effekt“. Unten: Signalweg „Send Effekt“.
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2.3.
Richtiges Equalizing:
Differenzierung der Soundelemente im Frequenzspektrum
Der Equalizer (Abb. 3) ist eines der wichtigsten Werkzeuge beim Produzieren. Um einen
Song „sauber“ und druckvoll abzumischen, ist es notwendig die einzelnen Soundelemente
eines Songs (Bassdrum, Bass, Leadsound, Flächen usw.) im Frequenzspektrum zu separieren.
Abb. 3: „Waves - Renaissance Equalizer REQ 2 band“
mit Lowcut bei 150 Hz und Absenkung bei 500 Hz.
Dies wird durch Wegschneiden von Frequenzen erreicht, die sich mit anderen
Soundelementen überschneiden. Auf diesem Weg schafft man für jedes Soundelement einen
ganz spezifischen Bereich im Frequenzspektrum, so dass es sich im Mix besser entfalten
kann.
Eine mögliche Differenzierung der Sounds im Frequenzspektrum (Abb. 4) ist in der folgenden
Tabelle dargestellt (Tab. 1). Die angegebenen Grenzwerte sind Richtwerte für den TranceBereich, die nach eigenem Geschmack und für andere Musikrichtungen beliebig variiert
werden können.
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Abb. 4: Oben: „Waves - PAZ Analyzer“, Unten: „Steinberg WaveLab - Spektrum-Analyzer“.
Auf der Abszisse ist die Frequenz in Hz aufgetragen, auf der Ordinate die Intensität in db.
Frequenzbereich
Instrument / Filter
< 20 Hz
Lowcut
20 Hz -
150 Hz
Bassdrum
60 Hz -
250 Hz
Bass
200 Hz - 10000 Hz
Vocals
250 Hz -
650 Hz
Percussion
250 Hz - 12000 Hz
Leadsound
250 Hz - 2500 Hz
Pad / Background
400 Hz - 16000 Hz
OHH / CHH / Crash / Ride
> 20000 Hz
Highcut
Tab. 1: Differenzierung der Soundelemente im Frequenzspektrum (Trance-Bereich).
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2.4.
Soundsynthese: Hardware vs. Software
Was ist besser: Hardware oder Software? Beide Möglichkeiten haben ihre Vor- und
Nachteile, die nun kurz erläutert werden.
2.4.1.
Hardware vs. Software
Die Hardware bietet ein Gehäuse mit vielen Dreh- und Schiebereglern. So lassen sich mit
schnellem Zugriff auf die wichtigsten Parameter mit viel Spaß Sounds designen. Für Musiker
die auf Tastinstrumenten gelernt haben ist eine Keyboardversion unentbehrlich. Ferner läuft
Hardware sehr zuverlässig im Gegensatz zu den nervenaufreibenden Abstürzen beim
Computer auf dem eventuell noch Spiele gezockt werden und Internetzugang vorhanden ist.
Beliebte Hardware Synthesizer im Trance-Bereich: Access - Virus C, Roland - JP 8080,
Waldorf - Q Rack (Abb. 5).
Abb. 5: Beliebte Hardware Synthesizer im Trance-Bereich:
Links: Access - Virus C, mitte: Roland - JP 8080, rechts: Waldorf - Q Rack.
Aber auch die Software hat Vorteile. Sie ist meist kostengünstiger und Speicherplatzprobleme
gehören der Vergangenheit an, denn die Festplatte dient als Patch- und Sample-Speicher.
VST-Instrumente lassen sich perfekt in Softwaresequenzer einbinden, so dass alle PlugIns
und Automatisierungen spielend leicht einsetzbar sind. Es existiert auch kein Qualitätsverlust
durch Wandlung, da Software nicht verkabelt werden muss. Beliebter Software Synthesizer
im Trance-Bereich: reFX - Vanguard (Abb. 6).
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Abb. 6: Beliebter Software Synthesizer im Trance-Bereich: reFX - Vanguard.
2.4.2.
Fusion von Hardware und Software
Der neue Trend ist nun, die Vorteile beider Systeme zu nutzen. Eine Hardware, via Software
gesteuert, die sich gleichzeitig auch als VST-Instrument in Softwaresequenzern einbinden
lässt. Beispielsweise Access - Virus TI, Access - Virus Powercore, Roland - VariOS (Abb. 7).
Abb. 7: Hardware via Software gesteuert: Mitte: Roland – VariOS..
Zusätzlich als VST-Instrument verwendbar: Links: Access - Virus TI, rechts: Access - Virus Powercore.
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2.5.
Druck ohne Ende: Sidechain-Methode
[Bsp. Benni Benassie - Satisfaction]
Wie bekommt man eigentlich die Bassdrum/Kick so richtig druckvoll und knackig? Dies ist
einer der häufigsten Fragen im Trance-Bereich. Ob ein Track von einem Label veröffentlicht
wird hat nicht nur mit künstlerischem, sowie musikalischem Geschick und Ideenreichtum zu
tun, in erster Linie muss die Produktion qualitativ einwandfrei sein. Druck und Brillanz sind
dabei zwei der wichtigsten Aspekte.
2.5.1.
Sidechaining
Im Kapitel 2.3 wurde der Equalizer als ein essentielles Werkzeug vorgestellt, um einzelne
Soundelemente eines Songs wie z.B. die Bassdrum im Frequenzspektrum zu separieren, um
ihr mehr Raum zu geben, damit sie sich optimal entfalten kann.
Um die Bassdrum in einem Track noch präsenter zu bekommen bedient man sich des
Sidechainings. Sidechaining ist
DIE
Methode um der Kick den nötigen Druck zu verpassen.
Anders als beim EQing, bei dem die Kick durch Wegschneiden von Frequenzen anderer
Songelemente einen definierten Bereich im Frequenzspektrum erhält und sich dadurch besser
entfalten kann, wird beim Sidechaining Raum für die Kick geschaffen indem das Volume
aller anderen Songelemente des Tracks im Millisekundenbereich herabgesetzt wird, wenn die
Kick erklingt. Man bezeichnet dies auch als „Pumpen“. Wenn die Kick einsetzt, werden alle
anderen
Songelemente
praktisch
weggepumpt
(je
nach
Parametereinstellung
des
Kompressors).
Sidechaining zusammen mit richtigem Equalizing verleiht dem Track den nötigen Druck.
Anhand des Tracks „Benassi - Satisfaction“
Pumpen vorgestellt werden.
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soll das Sidechaining mit dem typischen
2.5.2.
Kompressoreinstellung
Sidechain wird mit zwei Kompressoren, die eine send- und receive-Funktion besitzen müssen,
realisiert. Wir verwenden den „db - Dynamics Processor“ (Abb. 8).
Abb. 8: Kompressor „db - Dynamics Processor“ mit send- und receive-Funktion.
Links: send A, rechts: receive A.
Der „db - Dynamics Processor“ wird auf die Kick-Spur gelegt. Dieser wird allerdings neutral
eingestellt (alle Regler auf 0), da die Kick lediglich als Trigger benutzt werden soll, um den
zweiten Kompressor auf der Pad-Spur (Flächen-Spur) anzusteuern . Das Einzige was deshalb
im Kick-Kompressor eingestellt sein soll, ist „Send A“ (Abb. 7, links).
Im Kompressor der Pad-Spur muss dementsprechend „Receive A“ stehen (Abb. 7, rechts).
Der Threshold-Regler (Schwellwert), steuert nun die Intensität des Wegdrückens durch die
Kick. Dieser Parameter kann entweder extrem eingestellt werden, um ein absichtliches
Pumpen des Pads zu erzeugen oder weniger stark, um der Kick mehr Wirkungsraum zu
geben, da die Lautstärke des Pads, während die Kick läuft, heruntergedrückt wird.
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2.6.
Beliebter Effekt: Triggergate (Slicer) bei Pads und Vocals
Im Rahmen des Seminars verwenden wir das Freeware Effekt-PlugIn „MG Audio Triggergate“ (Abb. 9).
Abb. 9: Freeware Effekt-PlugIn „MG Audio - Triggergate“.
Der Triggergate-Effekt oder auch Slicer genannt, wurde bekannt z.B. durch Trance-Klassiker
wie „Legend B - Lost in Love“ von 1994 oder „Push - Universal Nation“ von 1998. Hier
wurde die berühmteste Triggergate/Slicer-Sequenz eingesetzt: Die “Sequence A“. Der
Triggergate/Slicer-Effekt stammt aus den Anfängen der Technozeit und wurde damals nur
durch MIDI-Volume-Befehle (0 und 127) realisiert. Heutzutage übernehmen PlugIns, wie der
„MG Audio - Triggergate“ diese MIDI-Volume-Befehle und erlösen uns vom dem
Controlchange-Chaos.
Selbstverständlich können Sequenzen wie die Sequence A auch durch setzten vieler
Note on-/off-Befehle realisiert werden. Doch oft knacksen Synthesizer dabei aufgrund der
Hüllkurvenparameter. Besser ist es die entsprechenden im Sequenzer gespeicherten MIDISpuren als Audio-Spuren aufzunehmen und den gewünschten Triggergate/Slicer-Effekt mit
PlugIns zu erzeugen. Auf diesem Wege lässt sich auch das Filterknacksen des Roland JP 8080
umgehen.
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2.7.
Pitch Bass [Bsp. Cosmic Gate]
Cosmic Gate hat ihn berühmt gemacht: Den Pitch Bass. In online Foren taucht immer wieder
die Frage auf, wie ein solcher Bass programmiert wird. Meist sind die einfachen Lösungen die
Besten: Der Pitch Bass wird mit einem einfachen MIDI-Pitchbend-Controlchange-Befehl
realisiert. Man wählt im Softwaresequenzer den entsprechenden MIDI-PB-CC-Befehl und
zeichnet wie unten dargestellt zwei Linien bis -1 Octave (Abb. 10).
Abb. 10: Pitch Bass mittels MIDI-Pitchbend-Controlchange-Befehl.
15
2.8.
Korrekter Einsatz von Vocals: Main Vocal, Dopplung, Terz,
Octave, Subgruppen, Effekte
[Bsp. Cascada - Miracle]
Wichtig bei Vocals ist die Qualität der Aufnahmen. Hier sollte man wirklich nur hochwertige
Komponenten (Vorverstärker, Mikrofon, eventuell Gesangskabine) verwenden. Es sollten
immer mehrere Spuren von ein und derselben Phrase aufgenommen werden (Dopplung)
sowie Harmonische Spuren dieser Phrase (Terz, Oktave etc.) (Abb. 11). Der beste Take der
Originalspur wird üblicherweise als das Mainvocal verwendet. Das Mainvocal wird lauter
eingestellt als die restlichen Spuren, diese dienen lediglich zum Füllen bzw. Ausschmücken.
Durch Verteilung im Panorama erhält man zusätzlich einen Stereoeffekt.
Abb. 11: Mehrere Vocal-Spuren
(Main Vocal, Dopplung, Terz up, Terz down, Oktave).
Um ein übersichtlicheres Arrangement zu erstellen, bietet es sich an, alle Vocals in eine
Ordnerspur abzulegen und die Vocals zusätzlich zu gruppieren. Ändert man nun die
Lautstärke der erstellten Subgruppe, bleibt das Volumeverhältnis der einzelnen Spuren
untereinander davon unberührt. Es ist analog sinnvoll Effekte auf die Gruppenspur zu setzten,
anstatt jede Spur einzeln mit PlugIns zu versehen.
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Mit Effekten, wie Reverb und Delay erzeugt man mehr Atmosphäre. Beim Reverb zählt:
„Weniger ist mehr“. Einem etwas kleineren, gut klingenden Raum ist hier den Vorzug zu
geben, wobei der Send-Pegel nur ca. 1/5 ausgesteuert werden sollte. An EQ-Einstellungen
sollte ein Lowcut, eine Höhenanhebung, sowie kleinere Korrekturen im Mittenbereich
stattfinden. Wichtig ist auch die Vocals stark zu komprimieren, um die Sprachverständlichkeit
zu erhöhen.
Um den Vocals mehr Würze zu verleihen kann man bei lang gezogenen Vokalen bevorzugt
am Ende des Vocals den schon im Kapitel 2.6. vorgestellten „MG Audio: Triggergate“
(Abb. 9) verwenden. Dieser wird dann automatisiert (siehe 2.9.).
2.9.
Automatisierung von PlugIns
Sämtliche Effektparameter können automatisiert werden. Zur Erzeugung der Automationsspur
muss das PlugIn auf W (write) und die Spur im Sequenzer auf rec (record) eingestellt sein.
Nun werden alle Reglerbewegungen aufgezeichnet. Die Wiedergabe erfolgt bei der
Einstellung R (read) des PlugIns. Die erzeugten Kurven / Linienverläufe (Abb. 12) der
Automationsspur können nachträglich beliebig verändert werden.
Abb. 12: Kurven / Linienverläufe der Automatisierung von PlugIns.
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2.10.
Mastering: Welche PlugIns in welcher Reihenfolge?
[Bsp. Partypimpz - Baby give it up (Club Mix)]
2.10.1.
Rückblick
Am Beispiel “Partypimpz - Baby give it up (Club Mix)” (Abb. 13) werden noch einmal alle
vorher besprochenen Elemente (2.1 bis 2.9) verdeutlicht und im Anschluss die MasteringKette analysiert.
Abb. 13: Arrangement von “Partypimpz - Baby give it up (Club Mix)”.
2.10.2.
Mastering-Kette
Beim Mastering ist die Reihenfolge der einzelnen PlugIn-Bausteine von essentieller
Bedeutung. Im Rahmen des Seminars verwenden wir das „UAD-1 Studio Pack“ (Abb. 14).
Hier werden Equalizer, Multiband Kompressor, Limiter und Analyzer sukzessive aufgebaut
(Tab. 2). Oftmals wird die Funktion des Analyzers unterschätzt. Nach mehreren Stunden
Produktion ist das Ohr überanstrengt und die Konzentration lässt nach. Man neigt dann zur
inkorrekten Abmischung. Der Analyzer schafft da Abhilfe, denn seine Werte werden nicht
verfälscht. Um den Analyzer optimal zu nutzen empfiehlt es sich aktuelle Tracks mit dem
Analyzer zu studieren, um ein Gefühl für die richtige Kurve (Stichwort „Skisprungschanze“)
zu entwickeln.
Als Fazit kann festgehalten werden: Erst EQing und Kompression, dann Klangverstärkung
und zum Schluss der Analyzer.
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Abb. 14: „UAD-1 Studio Pack“ - DSP-Karte mit PlugIns.
Reihenfolge
PlugIn
Funktion
1.
Equalizer
2.
Multiband Kompressor
3.
Equalizer
4.
Limiter
5.
Analyzer
Grobes EQing: Lowcut bei ca.
25Hz, Highcut bei ca. 19kHz.
Kompression der einzelnen
Frequenzbänder.
Für die Feinheiten: Schmalbandige
Absenkung der Störfrequenzen.
Reduction -3db
Zur optischen Kontrolle:
„Waves - PAZ Analyzer”
Tab. 2: Sukzessiver Aufbau der einzelnen PlugIn-Bausteine.
19
3.
Zusammenfassung
Der Markt bietet ein zahlreiches, auf den ersten Blick beinahe undurchschaubares Angebot an
Tonstudioequipment. Der Hardware-, Software- und PlugIn-Dschungel hindert einen
regelrecht daran kreativ zu produzieren. Am Besten ist es, sich durch Sammeln von
Informationen per Musikfachzeitschriften, Internetrecherche, Besuchen von Seminaren oder
Gesprächen mit Produzenten einen Überblick zu verschaffen.
Das wichtigste Kriterium für den Kauf von Tonstudioequipment sollte sein: „Was brauche ich
wirklich, um mein Ziel zu erreichen.“ Qualität ist hierbei wichtiger als Quantität. Leger
ausgedrückt: Weniger ist mehr. Hard- und Software ist dann geeignet, wenn sie qualitativ gute
Ergebnisse erzielt und mit ihr schnell und flexibel gearbeitet werden kann.
Nicht immer sind die teuersten Instrumente mit entsprechender Peripherie die bessere Wahl.
Wer sich gründlich informiert wird feststellen, dass der Markt viele hochwertige Produkte
liefert, die günstiger sind als andere und dabei völlig gleichwertig oder manchmal sogar
besser sind. Der von uns vorgestellte „MG Audio - Triggergate“ ist sogar Freeware und ein
erstklassiges PlugIn.
„Viele Wege führen nach Rom“ - es ist wichtig beim Produzieren seinen eigenen Weg zu
finden. Was bei anderen hervorragend funktioniert, muss nicht zwingend der optimale Weg
für einen selbst darstellen. Die Devise heisst: Informieren, testen und dann nur die
persönlichen Favoriten verwenden, mit denen man schnell und flexibel zur eigenen
Produktion gelangt.
An dieser Stelle soll das allgemein bekannte Problem gecrackter Software angesprochen
werden. Oft hört man Sprüche, wie: „Ich kaufe mir die Software, wenn ich damit Geld
verdiene.“ Was ist denn mit Spielesoftware wie Far Cry, Unreal Tournament oder Counter
Strike? Kauft man die sich auch erst, wenn man damit Geld verdient? Generell ist ein
Antesten nachvollziehbar, aber bei Gefallen sollte die Software offiziell erworben werden.
Damit wird die Produktentwicklung unterstützt und bei genügend Nachfrage wird das Produkt
kostengünstiger.
20
Bei den heutigen technischen Möglichkeiten insbesondere durch die Entwicklung von
Computer und Software, ist es möglich allein mit dem Computer ohne zusätzliches
Equipment Songs in beachtlicher Qualität zu produzieren. Dadurch gibt es immer mehr Leute,
die Lust haben in die Materie Musikproduktion einzusteigen.
Durch die gigantische Vielfalt an Software und die Leichtigkeit kostengünstig
„music@home“ zu Produzieren, verlieren viele das Wesentliche an der Musik aus den
Augen - die Musik selbst. Melodien und Harmonien lassen sich mittlerweile zwar durch
Algorithmen via Software generieren aber viel besser ist es, wenn man versteht welche Noten
und Harmonien verwendet werden. Es ist wesentlich einfacher mit einer musikalischen
Grundausbildung Harmonien und Melodien korrekt einzusetzen anstatt durch Rumprobieren
ein passendes Thema zu finden.
Daher empfehlen wir klassischen Musikunterricht mit viel Harmonielehre (z.B. Klavier- oder
Keyboardunterricht) zu nehmen. Ein Instrument muss nicht perfekt beherrscht werden, um ein
guter Produzent zu sein aber gewisse musikalische Grundkenntnisse sollten vorhanden sein.
Musik soll eine Atmosphäre schaffen und beim Hörer etwas bewirken. Durch Musik können
Gefühle ausgedrückt bzw. hervorgebracht werden. Daher wird mit den verschiedensten
Stimmungen des Alltags auch ebenso unterschiedliche Musik gehört. Beispielsweise werden
bei Trauer andere Songs bevorzugt, als am Wochenende, wenn man gut drauf ist.
Durch den Einsatz von Dur und Moll (Major und Minor) können ganz bestimmte
Atmosphären und Stimmungen erzeugt werden. Diese lassen einen Song traurig oder fröhlich
erklingen. Durch entsprechenden Einsatz der Sounds und Effekte, sowie die Einspielweise der
Instrumente können weitere solcher Stimmungen geschaffen werden. Neben Talent,
Ideenreichtum und Knowhow, welches beim Produzieren erforderlich ist, sollte man dieses
fundamentale Grundwissen nie aus den Augen verlieren.
21
4.
Anhang
Dieses Skript unterliegt den Copyright-Bestimmungen. © 2005 by Michel Pougin.
4.1.
Glossar
Amplifier
Verstärker. Ein Baustein, der die Lautstärke eines Klangs anhand des
Steuersignals verändert. Dieses Steuersignal wird meistens von einer
Hüllkurve erzeugt.
Arpeggiator
Ein Arpeggiator ist ein Gerät, das einen eingehenden MIDI-Akkord in
seine Einzeltöne zerlegt und rhythmisch wiederholt. Dabei lassen sich
meist verschiedene Wiederholmuster (z.B. Sequence A) vorgeben, um
einen weiten Anwendungsbereich zu erfassen. Typische Parameter eines
Arpeggiators
sind
Oktavbereich,
Richtung,
Geschwindigkeit
und
Notenlänge. Einige Arpeggiatoren bieten feste oder frei programmierbare
Rhythmusfiguren.
Attack
Parameter einer Hüllkurve. Attack ist ein Begriff für die Anstiegskurve
einer Hüllkurve von ihrem Startwert bis zur Maximalauslenkung. Die
Attackphase beginnt unmittelbar nach Eingang eines Triggersignals, z.B.
Betätigung einer Note auf der Tastatur.
AUXweg
AUX steht für Auxilliary Weg, und bedeutet Hilfs Weg, oder Zusatz Weg.
An jedem Mischpult hat man mindestens einen AUXweg. Im Signalrouting
sitzen diese hinter den Kanalfadern jedes Kanals, auch als "post"
bezeichnet. Die meisten Mischpulte haben auch die Möglichkeit, das
Signal vor den Kanalfadern abzugreifen. Das wird dann als "pre"
bezeichnet. Am Mischpult gibt es für jeden AUXweg einen send und einen
return, diese sind als symmetrische Klinken ausgelegt. Dazwischen wird
dann beispielsweise ein Effektprozessor angeschlossen. Der Anteil der
Zuleitung des AUX Signals wird dann durch die Drehregler bestimmt.
22
Bandpass-Filter
Ein Bandpassfilter lässt nur Frequenzen in der Umgebung seiner
Mittenfrequenz durch. Frequenzen darüber und darunter werden gedämpft.
Bypass
Einen Effektprozessor muten, so dass nur das unveränderte Original-Signal
wiedergegeben wird.
CC
Control Change. Mit Hilfe dieser wichtigen MIDI-Meldungen ist es
möglich, das Klangverhalten eines Tonerzeugers weit reichend zu
verändern. Die Meldung besteht im Wesentlichen aus zwei Teilen: 1. Die
Controller Nummer: Diese Nummer (0-127) bestimmt was beeinflusst wird
(z.B. Cutoff). 2. Der Controller Wert: Dieser Wert (0-127) bestimmt, wie
stark die Modifikation vorgenommen wird.
Cutoff
Filterfrequenz. Die Filterfrequenz ist eine wichtige Kenngröße von Filtern.
Ein Tiefpassfilter dämpft Signalanteile oberhalb dieser Frequenz.
Signalanteile, die darunter liegen werden unbearbeitet durchgelassen.
Decay
Parameter einer Hüllkurve. Decay bezeichnet die Absinkungskurve einer
Hüllkurve unmittelbar nach Erreichen des Maximalwertes. Die DecayPhase schließt sich unmittelbar an die Attack-Phase an. Sie endet, wenn die
Hüllkurve ihren mit Sustain eingestellten Haltepegel erreicht hat.
Dry
Trocken / ohne Effekt.
Dur
Bezeichnung des harten oder männlichen Tongeschlechts im Bereich der
tonalen Musik. Eine Dur-Tonart ist ausgehend vom Grundton durch die
Intervalle große Terz, große Sexte und große Septime charakterisiert. Der
auf dem Grundton einer Dur-Tonart stehende Dreiklang heißt DurDreiklang. Beispiel C-Dur-Akkord: c, e, g.
Envelope
Hüllkurve.
EQ
Equalizer.
23
Filter
Ein Filter ist ein Baustein, der Signalanteile je nach Frequenz durchlässt
oder sperrt. Seine wichtigste Kenngröße ist die Filterfrequenz. Die
wichtigsten Bauformen des Filters sind Lowpass (Tiefpass), Highpass
(Hochpass), Bandpass und Bandsperre. Ein Lowpass dämpft alle
Frequenzen oberhalb der Eckfrequenz. Ein Highpass entsprechend alle
darunter liegenden. Beim Bandpass werden nur Frequenzen im Bereich um
die Mittenfrequenz durchgelassen, alle anderen dämpft dieser Filtertyp. Die
Bandsperre arbeitet genau entgegengesetzt. Sie dämpft nur die Frequenzen
im Bereich der Mittenfrequenz. Der am häufigsten eingesetzte Filtertyp ist
der Lowpass.
Gate
Der Begriff Gate wird im Bereich der Tontechnik in verschiedenen
Zusammenhängen verwendet. In der deutschen Übersetzung „Tor“ lässt
sich die grundsätzliche Eigenschaft des Begriffs erkennen: Es kann offen
oder geschlossen sein, oder technisch ausgedrückt, aktiv oder inaktiv. Ein
Gate im Sinne eines Gerätes ist eine Baugruppe, die abhängig von
gewissen Randbedingungen ein Signal durchlässt oder es sperrt. Dies wird
beispielsweise in einem Noisegate so genutzt, dass ausschließlich Signale
mit einem definierten Mindestpegel durchgelassen werden, um ein
Rauschen in Signalpausen zu unterdrücken. Im Zusammenhang mit
analogen Synthesizern wird Gate als ein Steuersignal verstanden, das die
beiden Zustände aktiv oder inaktiv annehmen kann. Als Beispiel dient hier
die Tastatur eines solchen Synthesizers: Beim Betätigen einer Taste liefert
sie zwei getrennte Signale: CV und Gate. Die Steuerspannung CV
bestimmt die Tonhöhe der gedrückten Taste. Das Gate-Signal ist aktiv,
solange die Taste gehalten wird, danach wird es sofort wieder inaktiv. In
der Klangerzeugung kann dieses Gate-Signal z.B. dazu dienen eine
Hüllkurve auszulösen (triggern), die den VCA steuert.
Der im Rahmen des Seminars erwähnte Triggergate [MG Audio:
Triggergate] „zerhackt“ ein vorhandenes Signal (z.B. eine Fläche oder
einen Leadsound) rhythmisch. Die wohl bekannteste Triggergate-Sequenz
lautet: Sequence A.
24
Highpass-Filter
Ein Highpass-Filter (Hochpass-Filter) dämpft alle Signalteile unterhalb
seiner Filterfrequenz. Darüber liegende Anteile werden nicht beeinflusst.
Hüllkurve
Eine Hüllkurve erzeugt ein zeitlich veränderliches Steuersignal. Sie wird
verwendet, um einen klangformenden Baustein innerhalb eines bestimmten
Zeitraumes zu modulieren. Eine Hüllkurve kann zum Beispiel die
Filterfrequenz eines Tiefpass-Filters modulieren. Dadurch öffnet und
schließt sich das Filter in Abhängigkeit von der Hüllkurve, wodurch sich
die Charakteristik des gefilterten Klangs zeitlich ändert. Gestartet wird die
Hüllkurve durch ein Triggersignal, meist eine MIDI-Note. Die klassische
Form der Hüllkurve besteht aus vier getrennt einstellbaren Phasen: Attack,
Decay, Sustain und Release. Sie wird daher auch als ADSR-Hüllkurve
bezeichnet. Sobald ein Triggersignal eintrifft, durchläuft die Hüllkurve die
Attack- und Decay-Phase, bis sie den Sustain-Pegel erreicht. Dieser wird
dann solange gehalten, bis das Triggersignal beendet wird. Danach geht sie
in die Release-Phase über, die den Pegel bis zum Minimalwert absenkt.
Insert Effekt
bei einem Insert Effekt durchläuft das Eingangssignal den Effektprozessor
(Abb. 2) und verlässt den Prozessor mit dem entsprechenden Effekt. Das
original Signal wird durch das „effektierte“ Signal ersetzt. Gehört ein
dry/wet-Regler zu den Effektparametern, kann man den Effektanteil (0100%) beliebig variieren. Insert Effekte können nur für einen einzigen
Mixerkanal verwendet werden. Typische Vertreter sind z.B. Limiter,
Kompressor, Equalizer und Distortion.
LFO
Low Frequency Oszillator.
MIDI
MIDI ist die Abkürzung für „Musical Instrument Digital Interface“, was
soviel heißt, wie Digital-Schnittstelle für Musikinstrumente. Es wurde
Anfang der achtziger Jahre von Roland entwickelt, um elektronische
Musikinstrumente verschiedener Bauarten und Hersteller miteinander zu
verbinden. Gab es bis zu diesem Zeitpunkt keine einheitliche Norm für die
Verkopplung
mehrerer
Klangerzeuger,
so
stellte
MIDI
einen
entscheidenden Fortschritt dar. Von nun an war es möglich, mittels
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einfacher
und
immer
gleicher
Verbindungsleitungen
alle
Geräte
untereinander zu verbinden.
Die grundsätzliche Vorgehensweise ist dabei folgende: Es wird immer ein
Sender
mit
einem
oder
mehreren
Empfängern
verbunden.
Soll
beispielsweise ein Computer einen Synthesizer spielen, so ist der Computer
der Sender und der Synthesizer der Empfänger. Zu diesem Zweck besitzen
alle MIDI-Geräte, bis auf wenige Ausnahmen, zwei oder drei Anschlüsse:
MIDI In, MIDI Out und gegebenenfalls MIDI Thru. Das sendende Gerät
gibt die Informationen über seinen MIDI Out Anschluss an die Peripherie.
Über ein Kabel werden die Daten an den MIDI In Anschluss des
Empfängers weitergeleitet. Eine Sonderbedeutung hat der MIDI ThruAnschluss. Er ermöglicht es erst, dass ein Sender mehrere Empfänger
erreicht. Er arbeitet derart, dass er das eingehende Signal unverändert
wieder zur Verfügung stellt. Ein weiteres Empfangsgerät wird dann einfach
dort abgeschlossen. Durch dieses Verfahren ergibt sich eine Kette, mit der
ein Sender und mehrere Empfänger verbunden sind. Es ist natürlich
wünschenswert, dass der Sender jedes einzelne Gerät getrennt ansprechen
kann. Dazu müssen die MIDI-Kanäle (1-16) und alle zugehörige Parameter
korrekt einstellt sein.
MIDI Kanal
Wichtiger Bestandteil der meisten Meldungen. Ein Empfangsgerät reagiert
nur
dann
auf
eingehende
Meldungen,
wenn
sein
eingestellter
Empfangskanal identisch mit dem Sendekanal der Meldung ist. Dies
ermöglicht die gezielte Informationsübertragung an einen Empfänger. Der
MIDI-Kanal ist im Bereich 1 bis 16 wählbar. Darüber hinaus kann ein
Gerät auf Omni / All geschaltet werden. Dadurch empfängt es auf allen 16
Kanälen.
MIDI Clock
Die MIDI Clock-Meldung bestimmt durch ihr zeitliches Auftreten das
Tempo eines Stückes. Sie dient dazu, zeitabhängige Vorgänge zu
synchronisieren.
Moll
Bezeichnung für das weiche oder weibliche Tongeschlecht im Bereich der
tonalen Musik. Gegenüber dem Dur ist die Moll-Tonart ausgehend vom
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Grundton grundsätzlich durch die kleine Terz bestimmt (C-Moll: c-es, in
C-Dur: c-e). Der auf dem Grundton einer Moll-Tonart stehende Dreiklang
heißt Moll-Dreiklang. Beispiel C-Moll-Akkord: c, es, g.
Muten
Stummschalten.
Note on / off
Dies ist die wichtigste MIDI-Meldung. Sie bestimmt die Tonhöhe und die
Anschlaglautstärke des erzeugten Tons. Der Zeitpunkt ihres Eintreffens ist
zugleich der Startzeitpunkt des Tons. Die Tonhöhe ist das Resultat der
gesendeten
Notennummer.
Diese
liegt
im
Bereich
0-127.
Die
Anschlagstärke (Velocity) liegt im Bereich von 1-127. Der Wert 0 für die
Anschlagstärke bedeutet „Note Off“, d.h. die Note wird abgeschaltet.
Pan
Panning. Bezeichnet die Panoramaposition eines Klanges im Stereobild.
Part
Mixerspur / Mixerkanal
PC
Program Change. MIDI-Meldung zum Umschalten des Klangprogrammes.
Erlaubt ist die Auswahl zwischen Programmnummer 0-127.
PB
Pitchbend ist eine MIDI-Meldung. Obwohl die Pitchbend-Meldung
(Tonhöhenbeugung) funktionell den Control Change Meldungen sehr
ähnlich ist, stellt sie einen eigenen Meldungstyp dar. Die Begründung liegt
vor allem darin, dass die Pitchbend-Meldung mit wesentlich feinerer
Auflösung übertragen wird als „normale“ Controller. dabei wird dem
Umstand Rechnung getragen, dass das menschliche Gehör äußerst sensibel
für Änderungen der Tonhöhe ist.
Receive
Empfangen.
Release
Parameter einer Hüllkurve. Bezeichnet die Absinkgeschwindigkeit der
Hüllkurve auf ihren Minimalwert, nachdem das Triggersignal beendet
wird. Die Release-Phase beginnt dann unabhängig davon, an welcher Stelle
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die Hüllkurve sich zu diesem Zeitpunkt gerade befindet, also z.B. auch in
der Attack-Phase.
Resonanz
Die Resonanz ist ein wichtiger Filterparameter. Sie betont einen schmalen
Bereich um die Filtereckfrequenz herum, was eine Lautstärkeanhebung
aller Frequenzen in diesem Bereich bewirkt. Die Resonanz ist ein beliebtes
Mittel der Klangverfremdung. erhöht man die Resonanz sehr stark, so gerät
das Filter in Eigenschwingung und generiert eine relativ saubere
Sinusschwingung.
Send
Senden.
Send Effekt
Bei einem Send Effekt wird das Eingangssignal gesplittet, wobei ein Teil
den Effektprozessor (Abb. 2) durchläuft. Das Eingangssignal wird aber
auch ohne Einfluss des Effektprozessors weitergeleitet. Der Vorteil einen
Effekt als Send-Effekt zu verwenden ist, dass man das Effekt-Signal zum
Original-Signal auf mehreren Mixer-Kanälen zumischen kann. Der
Effektanteil ist hierbei volumevariabel (0-100%). Diese Methode der
Effektverwendung spart CPU-Leistung, da der Effekt nur einmal geöffnet
werden muss und man ihn auf beliebig vielen Spuren verwenden kann.
Typische Send Effekte sind Reverb, Delay und Chorus. Siehe auch
AUXweg.
Sustain
Parameter einer Hüllkurve. Sustain bezeichnet den Haltepegel einer
Hüllkurve, der nach Durchlaufen der Attack- und Decay-Phase erreicht
wird. Er wird solange gehalten, bis das Triggersiganl beendet wird.
SysEx
Systemexklusive Daten. Diese Daten stellen den Zugang zum Innersten
eines MIDI-Gerätes dar. Sie ermöglichen den Zugriff auf Daten und
Funktionen, die sonst durch keine andere MIDI-Meldung repräsentiert
werden. „Exklusiv“ heißt auch, dass die hier genannten Daten nur für einen
einzigen Gerätetyp gelten. Jedes Gerät hat also seine eigenen
systemexklusiven Daten. Die häufigsten Einsatzgebiete für diesen
Datentyp sind das Übertragen kompletter Speicherinhalte (Backups /
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Updates) und die vollständige Gerätesteuerung durch einen Computer.
Ältere Synthesizer wie z.B. der Roland JD800 empfangen und senden
keine Control Change-Daten (CC-Daten) wie beispielsweise den CutoffFilter. Um aber dennoch nicht auf automatisierte Controllerbewegungen
verzichten zu müssen, ist es möglich die gewünschten CC-Meldungen per
SysEx an das jeweilige MIDI-Gerät (in unserem Beispiel der JD800) zu
senden. Da SysEx-Meldungen aber große Datenpakete sind, zwingen sie
das System in die Knie. Es empfiehlt sich daher die im Sequenzer
gespeicherte
MIDI-Spur
entsprechenden
Effekte
als
wie
Audio-Spur
beispielsweise
aufzunehmen
den
und
die
Cutoff-Filter
mit
entsprechenden PlugIns zu realisieren.
Sidechain
Seitenweg zum Ansteuern eines Kompressors mit einem externen Signal.
Die Sidechain ist ein unhörbarer Kanal eines Dynamikprozessors, der nur
zur Steuerung dient. Der Dynamikprozessor regelt mit seinem VCA
(Voltage Controlled Amplifier, spannungsgesteuerte Vertärker) das
Eingangssignal, allerdings nicht in Abhängigkeit des Eingangssignals
selbst, sondern in Abhängigkeit des Signals in der Sidechain. Wenn das
Signal der Sidechain eines Gates den Threshold unterschreitet, schließt das
Gate, unabhängig vom Pegel des Eingangssignals. Bei vielen Gates können
in den Seitenwegen beliebige andere Signalprozessoren insertiert
(eingeschleift) werden, beispielsweise Filter. Viele Gates besitzen in der
Sidechain bereits integrierte Filter.
Threshhold
Schwellwert beim Kompressor. Der Threshold-Regler, steuert die Intensität
des Kompressors.
Tiefpass-Filter
Ein Tiefpassfilter ist eine oft in Synthesizern benutze Filterbauform. Es
dämpft alle Signalanteile oberhalb seiner Filtereckfrequenz. Darunter
liegende Anteile werden nicht beeinflusst.
Trigger
Steuern / ansteuern / auslösen. Ein Trigger ist ein Auslösesignal für
Ereignisse. Die Natur des Triggersignals kann dabei sehr unterschiedlich
sein. Beispielsweise kann eine MIDI-Note oder ein Audio-Signal als
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Trigger dienen. Das ausgelöste Ereignis kann ebenfalls sehr vielfältig sein.
Eine häufig genutzte Anwendung ist das Einstarten einer Hüllkurve.
Volume
Bezeichnet die Lautstärke eines Klanges am Ausgang.
VST
Virtual Studio Technology
Wave
Eine Wave ist eine digital gespeicherte Abbildung eines einzelnen
Wellendurchlaufs. Insofern ist eine Wave identisch mit einem Sample, das
exakt nach einem einzelnen Wellendurchlauf geloopt ist.
Wet
Nass / mit Effekt.
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4.2.
Quellenverzeichnis6:
Literatur, Links und weitere Information
1
Michel Pougin, www.carbon-music.de7, Homepage, 2005.
2
Manuel Schleis, www.vengeance-mastering.com8, Online Mastering Service, 2005.
3
Markus Pecher, www.tranceboard.de9, Online Forum rund um Trance: Events,
Veröffentlichungen, Produktion, 2005.
4
Manuel Schleis, www.vengeance-forum.de10, Online Forum: Produktion, Sounddesign,
2004.
5
Manuel Schleis, www.vengeance-music.de, Online music portal, 2003.
6
Manuel Schleis, www.vengeance-sound.de, Online sound portal, 2003.
7
Michel Pougin, www.roland-auf-tour.de11, Fotogalerie Homepage (Fotos von Messen /
Workshops / Special Events), 2002.
8
Manuel Schleis, Manuel Reuter, Partypimpz - Baby Give it Up, Label: Aqualoop, soon
released 2005.
9
Michel Pougin, Carbon - Simitar, Label: Cero-Music, soon released 2005.
10
Manuel Schleis, Manuel Reuter, Yan Pfeiffer, Cascada - Miracle, Label: Andorfine,
Release 2004.
11
D. Galli / Alessandro Benassi / Marco Benassi, Benny Benassi - Satisfaction, Label: ZYX,
Release 2003.
12
Dirk Dierickx, Push - Universal Nation, Label: Bonzai, Release 1998.
13
P. Blase, J. Ahrens, Legend B. - Lost in Love, Label: 3Lanka, Release 1994.
14
www.synthtosound.com, A visual sound experience, 2005.
15
www.rolandmusik.de, Homepage des Skript-Sponsors, 1997.
6
Sortiert nach Erscheinungsjahr.
Hier werden demnächst Veröffentlichungen und Sounddesign-Projekte vorgestellt und das Skript zum
Download bereitgestellt.
8
Dieses online Mastering-Angebot erlaubt das Senden von eigenen Songs, die gegen Gebühr professionell
gemasert werden.
9
Hier wird auch über die Synth to sound- (STS) Tour diskutiert. Posting von Fragen, Anregungen, Lob oder
konstruktive Kritik.
10
Das Skript wird hier ebenfalls zum Download bereitgestellt.
11
Fotogalerie Homepage: Fotos von Messen / Workshops / Special Events. Die Fotos der Synth to soundWorkshop-Tour werden hier ebenfalls zum Download bereitstehen.
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