Reihenweise ‚gut angezogen

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Reihenweise
‚gut angezogen’
KRAFTHAND hat zusammen mit der Prüforganisation Dekra zehn
Drehmomentschlüssel getestet und dabei deutliche Unterschiede festgestellt
Teuer ist nicht gleich gut: Der Preisrahmen bewegte sich bei den getesteten Drehmomentwerkzeugen zwischen 120 und 350 Euro. Probleme
beim Handling und deutliche Qualitätsdefizite
waren jedoch von der Höhe des Preises unabhängig. Bilder: Blenk
Im Werkstattalltag nehmen die Mechaniker einen Drehmomentschlüssel hart ‚ran’. Er wechselt gerne
den Benutzer und wird mitunter zweckentfremdet – mit vielfach negativen Folgen für die Auslösegenauigkeit des Messwerkzeugs. Die Qualität spielt also neben der Handhabbarkeit eine große Rolle,
darüber hinaus auch der Service des Anbieters. Einen Vergleich ist das umfangreiche Angebot dieser
Schlüssel allemal wert.
쮿 1968
쮿 1969
Futuristisch mutet
er an, der NSU Ro
80. Sein Zweischeiben-Kreiskolbenmotor leistet
115 PS und verhilft der Limousine zu einer Spitzengeschwindigkeit von 180 km/h.
40
www.krafthand.de 23-24/2007
Der MetzelerDelta, auf der
IAA als Prototyp
auf VW-Basis
gezeigt, soll als
Bausatz unter
4000 DM kosten.
Leider ging er
nie in Serie.
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Dauereinsatz: Obwohl die beiden ‚Dremometer’
von Rahsol bereits einen etwas ‚ramponierten’
Eindruck machten (die Einstellung der Anzugsmomente ließ sich aufgrund des abgebrochenen
Einstellzapfens nur noch mit einem SechskantInbus vornehmen), erreichten sie bei der Kalibrierung die Sollwerte.
Dekra-Messwertaufnahme: Das ‚Manoskop-730N’ von Stahlwille lag mit lediglich
einem ‚Ausreißer’ von
3,29 Prozent Abweichung im Mittelwertbereich von 120 Nm
noch deutlich innerhalb der Toleranz von
vier Prozent.
A
uf dem Markt sind unzählige Modelle
zu finden. Drehmomentschlüssel mit
digitaler Anzeige, mit Drehwinkelfunktion,
rechts-/links-Anzug und Wechselkopf,
gummiertem oder aufgerautem Stahlgriff,
großer oder kleiner Ableseskala – lasergeprägt oder ‚hinter Glas’. Auch die
Qualitätsunterschiede sind signifikant,
müssen aber nicht zwingend etwas mit
dem Endpreis zu tun haben.
Um etwas ‚Licht ins Dunkel’ zu bekommen, hat sich die KRAFTHAND-Redaktion
zehn Marken-Drehmomentschlüssel der
Anbieter Gedore/Rahsol, Stahlwille, Hazet,
Snap-On-Tools, Facom, Sturtevant/Richmont, KS-Tools, Sonic sowie Würth genauer angesehen. Zusätzlich unterzogen wir
die Schlüssel einer Prüfroutine und testeten die fabrikneuen Werkzeuge mit Hilfe
der Dekra-Prüfmittelüberwachung auf
Genauigkeit.
Da auch das beste Drehmomentwerkzeug bei Dauereinsatz Schaden nehmen
kann, haben wir zusätzlich das Augenmerk
auf den Support gerichtet: Wann und wo
kann ich das Werkzeug reparieren respektive nachjustieren lassen? Woher bekomme ich Ersatzteile und wie lange ist die
Ausfallzeit?
Einstellungssache: Beim ‚5122-1-CT’
von Hazet war das Einstellen der
‚Nonius-Skala’ nicht exakt möglich –
die Längs- und Querstriche sind zum
Beispiel bei 40 Nm nicht genau in
‚Deckung’ zu bringen. Es fehlen zirka
‚plus’ zwei Einheiten.
‚Etikettenschwindel’: Der ‚Ergotorque-PrecisionPlus’ von KS-Tools (links) ist bis auf den etwas billig
wirkenden Umsteck-Vierkant im Prinzip baugleich
mit dem ‚Torcofix’ von Gedore/Rahsol.
쮿 1970
ITT Automotive,
ehemals Alfred
Teves (ATE), präsentiert auf der IAA die
erste Generation
eines elektronisch
geregelten AntiBlockier-Systems
(ABS).
Wegen seines relativ hohen Verkaufspreises findet der
Saab Sonett III nur
recht wenige Kunden.
Noch sehr aufgeräumt: Der
Motorraum des
Ford Taunus mit
1,3-l-Maschine.
23-24/2007 www.krafthand.de
41
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,Richtig am Rad
drehen’: Der Griff des
‚4SDR-200’ von Sturtevant/Richmont
erinnert an den eines
Kinderfahrrads – die
Arretierungsmöglichkeit (lock/unlock) ist
sehr ‚fummelig’ und
rastet oft nicht richtig
ein.
Auf den ‚Kopf’ ist Verlass: Snap-On-Tools gewährt
eigenen Angaben zufolge auf das Ratschengetriebe 30 Jahre Garantie.
‚Wackelkandidat’: Der Griff des Drehmomentschlüssels der Firma Würth könnte etwas besser
verarbeitet und fixiert sein.
Innenleben: Aufrisszeichnung des ‚4SDR-200’ von Sturtevant/Richmont. Bild: Sturtevant/Richmont
Der erste Eindruck
Im Grunde entscheidet auch beim Kauf eines Drehmomentschlüssels der erste Eindruck. Löste das ‚Daherkommen’ des Baumarkt-‚No-Names’ durchweg negative
Reaktionen aus (deshalb und aufgrund des
denkbar mangelhaften Testergebnisses bei
der Kalibrierung wird dieser Schlüssel
nachfolgend nicht weiter behandelt), so
glänzten manche Redakteurs-Augen bereits beim Auspacken der verschiedenen
Marken-Schlüssel ob der Form und der
ersten haptischen Erfahrung. Leider man-
쮿 1970
쮿 1971
V8-Motor in einem Gran Turismo: Zwei Schrägstromvergaser
von Stromberg
verhelfen dem
3,0-l-Aggregat
des Triumph Stag
zu moderaten
145 PS.
42
www.krafthand.de 23-24/2007
gelte es mitunter an der durchgängigen
Umsetzung der Qualität und des Designs.
So wirken manche Detaillösungen wie Zugeständnisse an die vermeintlich niedrigen
Herstellungskosten. Interessant ist zudem
die Erkenntnis, dass unabhängig vom ‚Daherkommen’ und vom eigentlichen Preismodell des Werkzeugs einmal gute und
einmal eher mangelhafte Verpackungslösungen gefunden wurden.
Was sämtlichen Drehmomentschlüsseln
gemeinsam war: Sie wurden alle inklusive
individuellem (seriennummerspezifischen)
Prüfzertifikat und Bedienungsanleitung geliefert. Bei einigen Anbietern wirkte der
Wegen der kurzfristigen Absage
der IAA wird die
Automechanika
als ‚Ersatzmesse’
improvisiert – und
etabliert sich auf
Anhieb.
Bertone präsentiert noch als
Prototyp den
Lamborghini
Countach LP500. Der 5,0-l-V12-Mittelmotor
leistet 440 PS.
Mobiles ‚Testlabor’: Der Dekra-Sachverständige
und Drehmomentschlüssel-Experte Roland
Stumpf bei der Prüfung der Testschlüssel.
Saubere Dokumentation: Die jeweiligen
Messergebnisse sind
einem Kalibrierschein
zu entnehmen.
‚Kalibrierschein’ jedoch wie ein Standardvordruck mit immer denselben Werten, der
augenscheinlich jedem Schlüssel beigelegt
wird. (Die Redaktion verzichtet aus Gründen der eindeutigen Nachweisbarkeit auf
die Nennung der Anbieter). Gedore/Rahsol
hingegen legte sogar einen mehrseitigen,
gebundenen Kalibrierschein des Deutschen Kalibrierdienstes (DKD) vor.
Lesen Sie nachfolgend die Einzelbeurteilungen der Schlüssel und entnehmen
Sie die Details zur Kalibrierung und dem
angebotenen Support der Übersicht auf
Seite 50.
쮿 1972
Die erste Hebeanlage für
Nutzfahrzeuge: Der ‚Hebeboy’
von Finkbeiner ist den heutigen Nutzfahrzeug-Hebebühnen schon sehr ähnlich.
Teile & Systeme
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verkraften: Die Lieferung des ‚Manoskops730N’ erfolgte leider in einem weniger
stabilen, ineinander verschraubbaren
‚Kunststoffrohr’.
Stahlwille
,Manoskop-730N’
Das Biegestab-Prinzip
Das ‚Manoskop-730N’ von Stahlwille, das
über einen ergonomisch-geformten, gummierten Zwei-Kompontengriff verfügt,
überzeugte bei der ersten Betrachtung. Die
Anzugswerte werden über ein leicht zu
drehendes und stabil wirkendes Kunststoffrad am Schlüssel-Ende (‚QuickSelect’) eingestellt. Die Hauptskala (Nm
und lbf.in/lbf.ft) ist sehr groß, übersichtlich
und sehr leicht ablesbar. Auch die Justage
gelingt überaus genau.
Hauptunterscheidungsmerkmal allerdings ist das so genannte ‚Biegestabprinzip’: Das Messelement aus Federstahl wird
laut Stahlwille nur beim Anziehvorgang
belastet – es gibt also keine Federn, die mechanisch ermüden könnten – das permanente Zurückstellen (ehedem ein heikles
Thema in der Werkstatt/im Reifencenter)
des Schlüssels entfalle damit. Darüber hinaus ist die Innenmechanik gekapselt, was
zusätzlich das Eindringen von Schmutz
verhindern soll.
Ein weiterer Pluspunkt ist die solide
Verrastung der variantenreichen Einsteckwerkzeuge beziehungsweise der mitgelieferten sehr soliden Umschaltknarre – ein
unbeabsichtigtes Lösen soll den Produktangaben zufolge durch das sogenannte
‚Quick-Release-System’ unmöglich sein.
Einen Wehrmutstropfen galt es dennoch zu
Rahsol
,Dremometer-Typ BC’
Hazet
,5122-1-CT’
‚Der Klassiker’
Der Drehmomentschlüssel ‚DremometerBC’ der Gedore-Marke Rahsol (Richard
Abr. Herder KG) kommt extrem puristisch
daher und wird seit Jahrzehnten annähernd unverändert produziert. Die 553
mm lange und 1,4 kg schwere Ganzmetallkonstruktion aus hochfester AluminiumLegierung wirkt zudem stabil und ‚edel’.
Auch der Antriebs-Vierkant, der Auswurfmechanismus für die SteckschlüsselEinsätze und der Einstellmechanismus für
den Drehmomentwert wecken Vertrauen.
„Der ‚Dremometer’ wird vor allem gerne von den ‚alten Hasen’ des Werkstattgeschäfts bevorzugt“, berichtet Roland
Stumpf, Sachverständiger bei der Dekra.
Eine wirkliche Besonderheit des ‚Dremometers’ ist jedoch die fehlende Ratschenfunktion. Dies setzt jedes Mal das neue
Ansetzen des Steckschlüssels beim Anzugsvorgang voraus. Aufsteckknarren sind
jedoch in 1/4“-, 3/8“-, 1/2“-, 3/4“- oder 1“-Antriebs-Vierkant lieferbar. (Anm. d. Red.:
1/ “-Ausgang,
Bestellnummer: 754-02).
2
Auch das Einstellen des Anzugswertes er-
쮿 1972
www.krafthand.de 23-24/2007
Hazet
,6122-1-CT’
Schlank sein ist nicht alles
Ebenso hochwertig kommen der ‚5122-1CT’ und der ‚6122-1-CT’ von Hazet ‚rüber’.
Die beiden in der Länge unterschiedlichen
und sehr schlanken Schlüssel lassen sich
über den Griff einstellen: Der ‚kleine Bruder’ verfügt über einen Drehmechanismus
am stabilen Griff selbst, der ‚6122-1-CT’ ist
mit einem grünen Drehrad am Griffrücken
aus Kunststoff arretierbar. Beide Varianten
funktionieren ohne Probleme. Der ‚6122-1CT’ verfügt zudem über einen rot-eloxierten ‚Signalgeber’, der bei Erreichen des gewünschten Drehmoments hervortritt (was
eher als ‚schöne’ Spielerei zu werten ist)
und über eine verschraubte Umschalt-
쮿 1973
BMW präsentiert eine
Turbo-Studie
mit Flügeltüren.
44
folgt nicht wie bei allen anderen Testschlüsseln nach der so genannten ‚NoniusSkala.’ Das Prinzip des ‚Nonius’ besteht
darin, dass an einem Messgerät die Teilstriche an einer festen und einer beweglichen Ableseskala bei der Einstellung zur
Deckung kommen. Die gut ablesbare Doppelskala (Nm und lbf.in/lbf.ft) lässt deshalb
ein allzu penibles Einstellen auf beispielsweise 112 Nm nicht zu – was im Zweifel in
der Praxis auch nicht notwenig ist. Das
Einstellen selbst geht mit Hilfe eines ausziehbaren Winkelschlüssels einfach vonstatten – die Einstellung von höheren
Werten ist allerdings etwas mühsam. Der
Schlüssel wird in einer stabilen HardcoverBox mit Tragegriffen geliefert.
Der Aufbau des VW
412 basiert immer
noch auf der Grundidee des luftgekühlten
Heckmotors aus dem
VW Käfer.
knarre. Beide Schlüssel wirken trotz der
‚schlanken Linie’ und Dank der hartverchromten Stahlkonstruktion und den stabilen Kunststoffgriffen robust.
Was das Einstellen der Anzugswerte
betrifft, so ist die feste Skala des ‚5122-1CT’ bei inhomogener Werkstattbeleuchtung schwer ablesbar. Ebenso zu bemängeln war, dass das Einstellen des ‚Nonius’
nicht exakt möglich ist – die Längs- und
Querstriche sind beispielsweise bei 40 Nm
nicht genau in ‚Deckung’ zu bringen. Beim
Weiterdrehen um zwei Einheiten wirkt die
Einstellung dagegen korrekt.
Der ‚kleine’ Hazet wird lediglich in einem Karton geliefert, der ‚6122-1-CT’ in
einer stabilen und ‚schmucken’ Kunststoffbox mit ‚Schauglas’.
KS-Tools
,Ergotorque-Precision-Plus’
getauscht, erleichtert er das Vorspannen
einer Schraubverbindung mit der Hand.
Die Einstellbarkeit via Stellrad am
Griff-Ende ist sehr gut gelöst. Über den gut
sichtbaren blauen Mikrometer-Skalenring
lässt sich die Teilung bestens einstellen.
Ebenso gut ist die Fixierung des Einstellwertes gelöst: Durch ‚sattes’ Eindrücken
lässt sich das gewünschte Drehmoment fixieren. Das eigentliche Sichtfenster und
die Skala sind hingegen schlecht ablesbar
und eher klein gehalten – das Sichtfenster
verkratzt zudem sehr leicht. Jedoch verspricht Produktmanager Ralf Oehmig Abhilfe: „Wir werden eine Lupe in das Sichtfenster integrieren und das Glas selbst
etwas vertiefen. Bis März 2008 möchten wir
diesen überarbeiteten Schlüssel auf den
Markt bringen.“
Sturtevant/Richmont
,4SDR-200’
‚Blaumann’
Der Exravagante
Beim ‚Ergotorque-Precision-Plus’ von
KS-Tools hingegen – der in einer dünnen
quadratischen Plastik-Verpackung geliefert wird – fällt erst einmal der tiefblaue
Schafft und die ‚Kunststoffoptik’ des Griffs
beziehungsweise der Kappe des UmsteckVierkants auf. Tatsächlich handelt es sich
bei diesem Schlüssel um einen Rahsol
‚Torcofix’ – nur die beim Original geschraubte Umschaltknarre wurde gegen
eine einfache, verchromte Durchsteckknarre getauscht. Der polierte Ratschenkopf verfügt eigenen Angaben zufolge über
einen zuverlässigen 60-Zahn-Mechanismus. Die Gleitrollen-Knickmechanik im
Innern des Schlüssels soll lange Standzeiten und eine höhere Genauigkeit gewährleisten.
Erwähnenswert ist noch der als Zubehör erhältliche ‚T-Griff-Antriebs-Vierkant’. Gegen den original Umsteck-Vierkant
Fast exotisch hingegen unser erster ‚USBoy’. Der ‚4SDR-200’ von Sturtevant/Richmont (bereits seit 60 Jahren stellen die
Amerikaner Drehmomentwerkzeuge her)
kommt in einer exakt passenden Hardcover-Box. Der Schlüssel selbst wirkt jedoch
irgendwie ‚improvisiert’ – die schwere
Knarre fast handgeschmiedet, sehr einfach
und überaus robust. Das Umschalten zwischen Rechts- und Linksanzug funktioniert sehr solide und direkt.
Die Drehmomenteinstellung erfolgt
wie bei allen anderen Testschlüsseln (mit
Ausnahme des ‚Dremometer-BC’ von Gedore/Rahsol und des Schlüssels von
Würth) über eine ‚Nonius-Skala’. Eher unterdimensioniert wirkt hingegen das verchromte Verbindungsrohr. Das Einstellen
eines Anzugswertes am Griff gestaltet sich
,unübersichtlich’ – daran kann auch die
쮿 1974
Porsches Star des Pariser Autosalons
ist der 911 Turbo. Der mit 6,5 : 1
niedrig verdichtete SechszylinderBoxermotor entfaltet dank Abgasturbolader 260 PS und erreicht
damit eine Höchstgeschwindigkeit
von 250 km/h.
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blau-eloxierte drehbare Mikrometerskala
nichts ändern. Der Griff selbst ist etwas
lieblos mit einer „oftmals durchdrehenden“, so Stumpf, Gummimanschette überzogen und erinnert eher an den Griff eines
Kinderfahrrads. Auf der aktuellen Internetseite von Sturtevant/Richmont wird
jedoch bereits Abhilfe versprochen: „All
preset torque wrenches now feature new
more comfortable and durable grip.“ Auch
die Fixierung des Anzugsmoments des
unter anderem bei Daimler verwendeten
Werkzeugs lässt sich nur schwer einstellen
und klemmt zwischendurch.
– zur Freude der amerikanischen Kunden:
„Die Amerikaner stehen auf so was und akzeptieren nichts anderes“, berichtet der
freie Handelsvertreter im Auftrag von
Snap-On-Tools, Max Konrad. Leider sind
die Skalen nicht bei allen Lichtverhältnissen gut abzulesen.
Snap-On-Tools
,QD3RN200/Fixed-Ratchet’
Mit der teuerste unter den Testschlüsseln
war der ‚306-200D’ des französischen Anbieters Facom. Das längste Werkzeug in der
Runde verfügt über eine leider in der Aufnahme etwas wackelige, steckbare Knarre
und als einziger Schlüssel über eine Stützgriff-Aufnahme (Der Stützgriff liegt der
sehr großen Universal-Hartcover-Box bei).
Interessant war jedoch der Umstand, dass
bei unserem Testexemplar die ‚Druckkugel’
– um bei einem Wechsel die Knarre wieder
abzuziehen – auf der anderen Seite des
Aufnahmekopfes offenbar fehlte oder nicht
vorgesehen war. Die mit Industrie-Klebefilm aufgebrachte Anzugsrichtungs-Anzeige wirkte ebenfalls etwas ‚improvisiert’.
Das Anzugsmoment hingegen ist sehr
sauber einstell- und gut ablesbar, lediglich
die aufgebrachten Zahlen auf der Mikrometerskala könnten deutlicher erkennbar
sein. Auch der breite Einstellring rastet
beim Feststellen des Drehmomentwertes
sauber ein. Darüber hinaus verfügt der
Griff aus robustem Kunststoff über einen
Haken zum Aufhängen an der Werkzeugwand.
Glänzender ‚Ami’
Ein ‚Edelvertreter’ in der Riege – dies lässt
bereits der hohe Preis vermuten – ist der
Standard- 1/2“-‚QD3RN200/Fixed-Ratchet’Schlüssel von Snap-On-Tools. Die Amerikaner haben sich alle Mühe gegeben und
liefern den Schlüssel in einer roten Hartschalen-Box. Das komplett verchromte
Werkzeug überzeugt durch einen angerauten stabilen Einstellgriff und einen
robusten geschraubten Ratschenkopf
mit charakteristischem ‚On-/Off-Schalter’.
Snap-On-Tools gewährt eigenen Angaben
zufolge auf das Ratschengetriebe 30 Jahre
(!) Garantie (auf Material- und Herstellungsfehler).
Die Einstellung der Anzugswerte erfolgt mittels Drehen am Griff und verschieben des ‚Feststellrings’. Die Skala ist in das
Material eingeätzt und wirkt durchaus edel
46
www.krafthand.de 23-24/2007
Facom
,306-200D’
Der Franzose
Sonic
Produkt-Nr. ,731340200’
Der ‚Eroberer’
Der Drehmomentschlüssel‚ Produkt-Nr:
‚731340200’, der holländischen Marke
‚Sonic’ ähnelt optisch dem Modell von
Snap-On-Tools, verfügt jedoch über einen
gummierten Griff und ist wesentlich preisgünstiger. Komplett verchromt macht er
einen wirklich soliden Eindruck. Beim
zweiten Hinsehen fallen jedoch Unzulänglichkeiten in der Verarbeitung auf: So löst
sich beispielsweise der Abdeckgummi an
der Schlüsselstange in Richtung Ratschenkopf. Darüber hinaus rastet der Fixierring
beim Einstellen des Anzugswertes nicht
immer ein und wirkt etwas hakelig.
Die Einstellskala ist passabel ablesbar
– bereitet jedoch aufgrund der Verchromung bei seitlichem Lichteinfall Probleme.
Der ebenfalls verchromte, umschaltbare
Ratschenkopf wirkt solide und ist geschraubt – ein Druckknopf erleichtert das
Ausdrücken der ‚Nuss’.
Eigenen Angaben zufolge möchte die
Generalvertretung für Deutschland, die
Firma Oko-Werkzeuge im schwäbischen
Nürtingen, mit der holländischen Marke
‚Sonic’ verstärkt in den deutschen Markt.
„Wir wollen mit einem attraktiven Preismodell und solider Qualität überzeugen“,
erklärt Alexander Schöttle, Geschäftsführer bei Oko. Was die Dauerhaltbarkeit
des Schlüssels anbelangt, gäbe es laut
Stumpf allerdings noch Verbesserungspotenzial.
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Produkte
Würth
Art.-Nr. ,07147123’
Der ‚Montageprofi’
Würth hat den hauseigenen Drehmomentschlüssel mit dem Anzugsbereich von
40-200 Nm (Art.-Nr. ,07147123’) mit einem
rutschhemmenden Zwei-Komponentengriff
versehen. Dieser wirkt jedoch bei erster
Betrachtung nicht optimal verarbeitet – so
waren beispielsweise einige Gussgrate unsauber entfernt. Zusätzlich wusste der Sachverständige Stumpf von „gelockerten Griffen“ bei gebrauchten Modellen zu berichten.
Das Einstellen des Anzugsmoments ist
sehr gut zu bewerkstelligen, obwohl die Skala
in Nm und lbf.in/lbf.ft etwas klein ausfällt. Um
die Einstellung zu fixieren, ist am Griffende
ein Umschaltdreher vorhanden, welcher sehr
zuverlässig funktioniert. Die fest verbundene
Umschaltknarre hingegen machte den Aussagen von Stumpf zufolge nach längerem Gebrauch des öfteren Probleme. Positiv fiel dagegen auf, daß Würth der einzige Anbieter ist,
der bereits in der Informationsbroschüre auf
das Entlasten der Feder beziehungsweise das
Rückstellen des Schlüssels hinweist.
Fazit
Auch nach längerer Betrachtung fällt es
schwer, einen bestimmten Drehmomentschlüssel objektiv und nachhaltig zu
empfehlen – zu unterschiedlich sind die einzelnen Modelle in der Ausführung,Verarbeitung und im Preis. Womöglich wäre eine
Kombination mancher Modelle die perfekte
Lösung. Sicherlich sind auch die Anforderungen je nach Werkstattbetrieb andere. So
reicht ein ‚günstigeres’ Modell (ab einhundert Euro) sicherlich aus, wenn der Schlüssel nur sporadisch im Einsatz ist.
Was wir jedoch grundsätzlich feststellten, ist die Tatsache, dass nicht ein einziges
Werkzeug über alle Werte signifikant außerhalb der vorgeschriebenen Toleranzgrenze
von +/– vier Prozent lag. Einige singuläre
‚Ausreißer’ wie bei dem ‚5122-1-CT’ von
Hazet oder dem ‚Ergotorque-Precision-Plus’
von KS-Tools seien den ‚Unwägbarkeiten’
der Mechanik geschuldet. Um sich diesbezüglich ein gesichertes Urteil zu bilden, wäre
sicherlich ein Dauertest in der Praxis und die
Nachkalibrierung zum Beispiel nach einem
Jahr notwendig – die Ergebnisse wären
sicherlich denkbar spannend. Georg Blenk
Nachgefragt bei
Thomas Schlatter, Experte für Prüf- und Messtechnik
bei der Dekra
Sehr geehrter Herr Schlatter, was sollte man beim Kauf eines Drehmomentschlüssels grundsätzlich beachten?
Aus Sicht eines Sachverständigen
ist besonders auf die Dokumentation
der Anzeige-Genauigkeit des Gerätes
zu achten. Ein Kalibriernachweis des
Herstellers oder ein Kalibrierzertifikat
eines entsprechenden Labors sollte auf
jeden Fall beigelegt sein.
Der Einsatz eines Drehmomentschlüssels erfolgt unter verschiedenen – teils
widrigen – Bedingungen. Darüber
hinaus geht er täglich durch mehrere
Anwenderhände. Wie kann ich im
Werkstattbetrieb die Lebenszeit eines
Drehmomentschlüssels verlängern?
Grundsätzlich ist die Handhabung
gemäß Bedienungsanleitung des Herstellers oberstes Gebot. Was das
Verschleißverhalten betrifft, sind Produkte mit Spiralfeder-Mechanik nach
Arbeitsende möglichst jedes Mal zu
entspannen.
Unter welchen Umständen sind
Drehmomentschlüssel reparierbar –
und wann macht es wirklich Sinn?
Für den Sachverständigen steht
natürlich das sicherheitstechnisch einwandfreie Ergebnis sowie die AnzeigeGenauigkeit im Vordergrund, wobei
selbstverständlich die Wirtschaftlichkeit nicht außer Acht gelassen werden
darf. Eine Reparatur – vorausgesetzt,
sie wird fachgerecht und mit Originalteilen ausgeführt – ist einem Neukauf
sicherlich vorzuziehen.
Zertifizierte Betriebe müssen Verfahren zur Prüfmittelüberwachung
nachweisen. Auch die meisten Fahrzeughersteller fordern von ihren
Servicebetrieben den Nachweis eines
Prüfzertifikates auch für Dreh-
Stressabbau: „Drehmomentschlüssel mit
Spiralfeder-Mechanik sind nach Arbeitsende
zu entspannen“, erklärt Thomas Schlatter.
Bild: Dekra
momentschlüssel. Welche Hilfestellung bietet die Dekra in diesem Zusammenhang?
Mit unserem mobilen Service kommen wir direkt in die Werkstätten. Wir
kalibrieren dort unter anderem Drehmomentwerkzeuge nach ‚DIN-ENISO-6789’, bringen eine Prüfplakette
als sichtbaren Nachweis der erfolgreichen Prüfung beziehungsweise deren
Gültigkeit an und stellen den zugehörigen Kalibrierschein aus. Die Zusammenstellung aller kalibrierten Prüfmittel dokumentieren wir in einer
Übersichtsliste beziehungsweise in
einer Datei im Excel-Format.
Bei Bedarf führen wir darüber hinaus die notwendige Kennzeichnung
des Gerätes zur eindeutigen Identifizierung und Rückverfolgbarkeit durch.
An Markenartikeln ersetzen wir im Bedarfsfall einfache Verschleißteile sofort
vor Ort – beispielsweise Griffe, Skalen
und Ähnliches.
Die Fragen stellte Georg Blenk
23-24/2007 www.krafthand.de
49
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Produkte
Vergleich – Drehmomentschlüssel 1/2 -Zoll, Einsatzbereich 40-200Nm*1
Anbieter /Importeur
Produkt
Maximale Abweichung *2
Service
Dremometer-Typ BC
Maximale Abweichung 2,52
Prozent (2,94 Nm) im mittleren
Messbereich von 120 Nm.
Gedore /Rahsol bietet kostenlos die Kalibrierung und Justage von mechanischen Drehmomentschlüsseln aus dem eigenen Hause.
Für Fremdfabrikate ist eine DKD-Kalibrierung
möglich. Für Reparaturaufträge werden
einheitliche Pauschalpreise berechnet.
Hotline: +49 0180/4 37 36 68,
Formular: www.gedore.de > service+more >
reparaturservice
Manoskop-730N
Maximale Abweichung 3,29
Prozent (3,83 Nm) im mittleren
Messbereich von 120 Nm.
Reparaturen, Prüfungen und die Nachjustierung (Kalibrierung) werden inklusive Genauigkeitsgarantie und Kalibrierschein im Werk
angeboten. Auch ein Ausstellen eines DKDScheines – auch für Fremdfabrikate – ist möglich. Verschiedene Reparatursätze sind verfügbar.
5122-1-CT: Maximale Abweichung 5,04 Prozent (1,92 Nm)
im unteren Messbereich von
40 Nm.
Hazet bietet einen kompletten Direkt-Service
im Werk: Justierung/Kalibrierung, Reparatur
inklusive ‚Hazet-Prüfplakete’ und verspricht
eine schnelle Abwicklung. Verschiedene Reparatursätze sind verfügbar. Ein Formular zum
Rücksenden von Werkzeugen steht unter
www.hazet.de >Service > Servicecenter >
Formular zum Download zur Verfügung.
Gedore Tool Center KG,
Postfach 12 03 61,
42873 Remscheid,
Telefon 0 21 91/5 96-9 00,
www.gedore.de
Eduard Wille GmbH & Co. KG,
Postfach 12 01 03,
42331 Wuppertal,
Telefon 02 02/47 91-0, www.stahlwille.de
5122-1-CT
Hazet-Werk,
GüldenwertherBahnhofstraße 25 – 29,
42857 Remscheid,
Servicecenter:
Telefon 0 21 91/7 92-3 55,
www.hazet.de
6122-1-CT: Maximale Abweichung 3,24 Prozent (1,26 Nm)
im unteren Messbereich von
40 Nm.
6122-1-CT
Ergotorque-Precision-Plus
Maximale Abweichung 5,65
Prozent (6,42 Nm) im mittleren
Messbereich von 120 Nm.
Reparaturen, Kalibrier- und Wartungsarbeiten
werden bei hauseigenen Schlüsseln kostenlos
ausgeführt – zusätzlich wird ein entsprechendes Kalibrier-Zertifikat ausgestellt. Auf Wunsch
wird ein Ersatzschlüssel geliefert – den Angaben zufolge sogar teilweise kostenlos. Ebenfalls ist die Kalibrierung über den DKD möglich.
4SDR-200
Maximale Abweichung 3,93
Prozent (4,54 Nm) im mittleren
Messbereich von 120 Nm.
Reparaturen, Kalibrier- und Wartungsarbeiten
werden in der hauseigenen Werkstatt ausgeführt. Zusätzlich werden Wartungsverträge angeboten.
QD3RN200/Fixed-Ratchet
Maximale Abweichung 3,43
Prozent (6,46 Nm) im oberen
Messbereich von 200 Nm.
Vorort-Reparatur des Ratschenkopfes durch
den lokalen Handelsvertreter (aktuell 52 in
Deutschland). Die fortführenden Wartungsarbeiten/Reparaturen erfolgen durch hauseigene Reparaturzentren.
KS-Tools,
Werkzeuge – Maschinen GmbH,
Seligenstädter Grund 10 – 12,
63150 Heusenstamm,
Telefon 0 61 04/49 74-0
www.kstools.de
Zemo Vertriebs GmbH,
Peutestrasse 47,
20539 Hamburg,
Telefon 0 40/78 91 81-02,
www.zemo-tools.de
SNA Germany GmbH,
Geschäftsbereich Snap-On-Tools,
Auf dem Hüls 5,
40822 Mettmann,
Telefon 0 21 04/95 09-0,
www.snapon.de
쮿 1975
쮿 1976
Das Antiblockiersystem (ABS)
kommt auf den
Markt.
Bosch stellt
erstmals eine
Lambdasonde
vor.
쮿 1977
Der Bundesverband öffentlich
bestellter und vereidigter sowie
qualifizierter Sachverständiger
(BVS) gründet die Gesellschaft
für Technische Überwachung
(GTÜ) in München.
50
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쮿 1978
Der Mercedes-BenzDiesel-Rekordwagen
C111/III bricht auf
der süditalienischen
Hochgeschwindigkeitsstrecke bei
Nardò alle absoluten
Weltrekorde
zwischen 100 km
Strecke und zwölf
Stunden Dauer.
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Vergleich – Drehmomentschlüssel 1/2 -Zoll, Einsatzbereich 40-200Nm*1
Anbieter /Importeur
Produkt
Maximale Abweichung *2
Service
306-200D
Maximale Abweichung
1,90 Prozent (0,75 Nm) im
unterem Messbereich von
40 Nm.
Facom bietet seinen Kunden einen werkseitigen Kalibrierungs- und Reparaturservice. Abhängig vom gewählten Servicemodell können
individuelle Wartungsintervalle bestimmt werden.
Produkt-Nr. ,731340200’
Maximale Abweichung
– 2,19 Prozent (– 0,90 Nm)
im unteren Messbereich von
40 Nm.
Die Drehmomentschlüssel der Marke Sonic
werden direkt bei Oko-Werkzeuge repariert
und kalibriert.
Art.Nr. ,07147123’
Maximale Abweichung 2,87
Prozent (3,35 Nm) im mittleren
Messbereich von 120 Nm.
Würth ‚Master-Service’: Der Drehmomentschlüssel wird abgeholt (Würth-Abholbox)
und in eigenen Fachwerkstätten repariert
und kalibriert.
Kostenlose Service-Nummer: 08 00/9 62 78 37
Facom GmbH,
Otto-Hahn-Straße 9,
42369 Wuppertal,
Telefon 02 02/6 98 19-3 00,
www.facom.de
Oko-Werkzeuge und Maschinen,
In den Breitäckern 8,
72622 Nürtingen,
Telefon 0 70 22/60 25 60,
www.oko-werkzeuge.de
Adolf Würth GmbH & Co. KG,
Reinhold-Würth-Straße 12 – 17,
74653 Künzelsau-Gaisbach,
Telefon 0 79 40/15-0,
www.wuerth.de
*1 Die Liste führt lediglich einen Teil der Anbieter auf, die auf dem deutschen
Markt tätig sind, und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. (Einige,
teils namhafte Marktteilnehmer, waren beispielsweise nicht bereit, Testmaterial zur Verfügung zu stellen.)
*2 Testwerte/Kalibrierung: Maximal zulässige Abweichung +/– vier Prozent
nach Prüfmethode DIN-EN-ISO-6789, Messwertaufnehmer: Stahlwille 7723,
10-1.100 Nm, 504480162, bei 21 °C – aufgenommen wurden dreimal fünf
Messwerte, jeweils bei 40, 120 und 200 Nm
쮿 1980
Als erstes deutsches Auto erhält
der Mercedes-Benz
W126 (S-Klasse)
einen Airbag.
Die Kfz-Überwachungsorganisation freiberuflicher
Kfz-Sachverständiger (KÜS)
wird in Königswinter gegründet. Seit dem 2. April
1991 nimmt sie auch Fahrzeuguntersuchungen vor.
23-24/2007 www.krafthand.de
51
Erfahrungsaustausch
Wie man
Drehmomentschlüssel prüft
Aus den KRAFTHAND-Archiven 10/1955
S
o langsam wird man sich
damit abfinden müssen,
dass an jedem neuen Wagenmodell immer mehr Schrauben
mit vorgeschriebenem Drehmoment vorhanden sind. Wer
die
Kopfschrauben
und
Flansch-Stehbolzen, Federbügelmuttern und Vorderradlager
heil und unverzogen durch die
Kundendienstarbeit bringen
will, muss den Schlüssel „nach
Maß“ und nicht mehr „nach
Gefühl“ handhaben.
Wenn man hört, dass zum
Beispiel bei so hochklassigen
Fahrzeugen wie dem Mercedes
220 die Pleuelschrauben nur
mehr nach Drehmoment angezogen werden und überhaupt
keine Sicherung haben (die
richtige Vorspannung
der
Schraube ist die beste und zuverlässigste Sicherung), dann
Die Einstellung des Drehmoments wird beim RahsolDrehmometer an einem
Sechskant im Griff des
Schlüssels vorgenommen.
쮿 1980
쮿 1981
Porsche stellt unter dem
Namen PDK (Porsche
Doppelkupplungsgetriebe) ein Direktschaltgetriebe vor. Die ersten
Studien dazu gingen auf
das Jahr 1969 zurück.
Honda bringt in Kooperation mit Alpine Electronics erstmals ein AutoNavigationssystem, den
‚Electro Gyrocator’, auf
den Markt.
52
www.krafthand.de 23-24/2007
kommen einem allerdings
Zweifel über die Folgen, die ein
nicht mehr genau arbeitender
Drehmomentschlüssel haben
könnte. Man hat ja schließlich
nicht überall die Möglichkeit,
wie im Falle der erwähnten
Pleuelschrauben, durch Nachmessen der elastischen Längenänderung, die die Schraube
durch die Anzugskraft erfährt,
eine Kontrolle auszuüben.
Wie kann man also
Drehmomentschlüssel auf genaue Übereinstimmung der
Zeigerwerte mit der wirklich
ausgeübten Kraft nachprüfen?
Am einarmigen Schlüssel ist
das sehr einfach. Man spannt
den Vierkant in einen Schraubstock und misst von Mitte Vierkant bis zu einem möglichst
weit außen am Hebel liegenden Punkt eine HebelarmLänge ab und markiert diesen
Punkt mit einem Reißnadelriss. Dann hängt man an der
markierten Stelle eine gewöhnliche Federzugwaage ein
und liest ab, welche Zugkraft
bei
dem
zu
prüfenden
Drehmoment angezeigt wird.
Zugkraft mal Hebelarmlänge
ergibt dann den Prüfwert. Wer
keine Zugwaage hat oder es
noch genauer machen will,
kann an der gemessenen Hebelarmlänge auch Gewichte
anhängen. Man braucht bei
normalen Drehmomentschlüsseln nicht sehr ängstlich bezüglich ihrer aufs Gramm stimmenden Werte zu sein, weil viel
größere Ungenauigkeiten, ja
schon durch den Gewindezustand (rau oder glatt) und die
Reibfläche des Kopfes sowie
den Schmierzustand gegeben
sind.
Bei selbstauslösenden Drehmomentschlüsseln, wie sie in
größeren Werkstätten immer
häufiger anzutreffen sind, ist
es allerdings wichtiger, die eingestellten Werte, die ja nicht
mehr von einem Zeiger angezeigt werden, gelegentlich
nachzuprüfen. Andererseits ist
es derart bequem, die 12 bis 34
Kopfschrauben einfach mit ei-
쮿 1982
Datsun feiert
sein zehnjähriges
Jubiläum in
Deutschland.
nem fest eingestellten Wert
nacheinander ohne besonders
scharf hinsehen zu müssen,
anzuziehen, bis es im Schlüssel
„knacks“ macht, dass man es
gar nicht mehr missen möchte.
Natürlich kann man eine
Schraube zur Prüfung zuerst
mit dem normalen Drehmomentschlüssel auf zum Beispiel 10 mkg anziehen und
dann mit dem selbstauslösenden Schlüssel drangehen und
sehen, ob es mit dem eingestellten Wert 10 auch knackst.
Will man es genauer haben,
dann soll man lieber ein einfaches Prüfgerät anschaffen, das
schon wegen seiner Unkompliziertheit zur Verwendung reizt.
Es besteht aus einem einfachen Stück Rohr und zwei kleinen Querbalken. An einem
Ende ist ein Aufsteckvierkant
angeschweißt, in den der
Schlüssel eingesteckt wird.
Und nun braucht man nur
noch eine simple Zeigerwaage
und einen Holzklotz als Unterlage zum Auflegen des einen
Endes für das Rohr. Drückt
man auf den Hebel des Schlüssels, dann braucht man nur auf
den Zeiger der Waage zu achten. Es muss dann beim eingestellten Wert das AuslöseKnacks-Geräusch
kommen.
Das Prüf Rohrgestänge wird
von dem Herstellerwerk der
Drehmomentschlüssel
über
den Fachhandel auf Wunsch
mitgeliefert.
Die Einfachheit der Prüfung
selbstauslösender Drehmomentschlüssel löst bei jedem Betrachter Anerkennung für den guten
Gedanken aus.
쮿 1983
Opel zeigt auf
dem Genfer Salon
erstmals einen
Dieselmotor
mit ComprexDruckwellenAufladung.
VDO stellt eine neuartige Studie für die
zukünftige Armaturengestaltung im Kfz vor.