edvard grieg - seminar 13.4.2010
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edvard grieg - seminar 13.4.2010
edvard grieg - seminar 13.4.2010 einführung: wie erarbeitet man sich grieg? - nordosteuropäischer forschungsraum (musica baltica) => grieg in kulturbereich gehörend - mittelpkt des seminars = frage, wie es dazu kommt, dass grieg als bedeutende komponistenperson norwegens gilt? wie schlägt es sich in nachschlagewerken zb nieder? - mögliche kriterien: - einordng nationaler kontext (grieg -> norwegen) - originalität (musikal.) - kenntnisse nötig über: - werke (gattungen,besetzungen, formen, kontexte) - welche sind wichtig, was war üblich? - biographik? persönliches umfeld? - gesellschaftliche hintergründe? musikkultur der zeit? - rezeption (damals und heute)? edvard grieg (1843-1907) - komponisten der zeit: brahms, bruckner, liszt, strauß, wagner, dvorak - zentrale gattungen: sinfonien, suite, kammermusik - grieg keine sinfonie geschrieben - ausbildung erfolgte in leipzig (konservatorium) - zeigt interantionale beziehungen/kenntnisse/erfahrungen - zusätzl. einfluss dt. musik auf grieg (?) - warum leipzig? - weil führende musikstadt i europa (viele musikverlage, konservat - warum keine ausbildung in norwegen? (umstände/musikleben in norwegen?) - umstände in bergen/kristiana (heutiges oslo) => institutionen?verlage? - damaliges bemühen norwegens um unabhängigkeit, gleichzeitig bestreben des skandinavismus (einheit der skand. völker) ablauf siehe SEMINARPLAN HA: Artikel „Grieg“ in MGG lesen -> welche Aspekte wichtig für ersten Abschnitt Griegs Biographie? 20.4.2010 biographie I - kindheitserfahrungen, ausbildungsanfänge (1843-1858) (- auswertung mgg-artikel zu griegs kindheit/ausbildung (sach-, personenartikel, wissen komprimiert, neuester forschungsstand)) - besondere aspekte v griegs biographie: - vater (alexander grieg) = kaufmann u. britischer vizekonsul in bergen - mutter (judith gesine hagerup) erhielt bereits musikal. ausbildg. (gesang, klavier, musiktheorie) bei albert methfessel in hamburg => große fähigkeiten als solistin vorhanden (konnte es weitergeben an edvard) - griegs mutter galt als beste klavierlehrerin bergens - eltern veranstalteten oft musikabende (hausmusik —> lockere, muntere stimmung), grieg selber hörte mutter bei konzerten als solistin - erster musikalischer unterricht von mutter (im alter von serichs jahren) - erste kompositionen mit neun jahren (heute verschollen) - durch musikabende grieg vertraut mit neuesten kompositionen (gesang/klavier) - hoher stellenwert bzgl. musik im elternhaus/leben d. mutter griegs - griegs ausbildung: - erfolgte durch mutter (klavierunterricht) - neues notenmaterial durch zugang zu bibliotheken (kenntnis von mendelssohn, chopin, schumann) - mögliche einflüsse für grieg? was konnte er lernen? - facettenreichtum, verschiedene satztypen (choral, marsch, liedform, 2stimmige satztechnik, akkordische satztechnik) => katalog verschiedenster satztechniken, dienen als grundlage der eigenen kompositionstechnik griegs bsp. allegro con desiderio (eines der frühesten stücke e. griegs) - rhythmisch nicht ausgefeilt, eher harmonische arbeit (e-moll; a-moll-klänge) - später auffüllen der 4-stimmigkeit durch arpeggien und fortführen der harmonik in die tiefe - bei vergleich mit werken v. z.b. schumann - parallelen vorhanden bzw. bezüge zu griegs musik - 1903: grieg verfasst autobiografie ("mein erster erfolg") - rückschau edvard griegs (mit 60 jahren) - grieg über elternhaus: nicht nur von bergens kultur gelernt, sondern auch von anderen dingen (bergens natur, lebensfreue), alles in sich aufgesogen und als einfluss f. seine musik gesehen - grieg über ole bull (geigenlehrer): ole bull = gott, lange von grieg erwartet, grieg sollte bull die kompositionen vorspielen, begeisterung bulls und forderung, grieg müsse nach leipzig gehen => z.T. überbewertung, aufwertung der situation (bull=gott, feuriger araber,...), aber auch "falsche eitelkeit"? 27.04.2010 Edvard Grieg · Leipzig = pulsierende und anregende Künstlerstadt, europäische Musikmetropole (viele Verlage, viele kulturelle Veranstaltungen, viele Berufe für Musiker) -> für Grieg attraktiv · 1858-1862 Aufenthalt in Leipzig (Konservatorium) · war der Ansicht, im Konservatorium nichts gelernt zu haben (siehe AB) -> Grieg-Forschung ist sich aber einig, dass Grieg doch eine Menge aus Leipzig mitgenommen hat, dort sein Spiel und seine Technik verbessert und viele wertvolle Eindrücke gewonnen hat 11052010 analyse durchführung grieg klaviersonate e-moll op.7 durchführg.: o beginn: thema I in dur (E-dur), anschließende sequenzierung und rhythmische änderung (albertibässe achtel-triolen), keine gebrochenen akkorde verlangsamung, statischer charakter (durch verharren auf h-moll, wuchtige begleitg. o nächste änderung: taktartwechsel zu 6/8- Takt //Tonartwechsel (As-Dur/f-moll) Verarbeitung des teils des Themas Abspaltungsprozess (Thema liegt in li. Hand; Bezeichnung basso marcato) Auch abspaltg. Innerhalb d. abspaltg. Vorhanden (ces/b) o dient zusätzlicher vereinheitlichung s.6, akkol. 2, t. 3 verarbeitung der begleitakkorde aus durchführung ab akkol. 3 überleitung zu reprise (durchgängige klangfläche über „h“, dominantische prägung der überleitung, betonung einzelner noten lineare bewegung (abwärts ; „h“, „a“, „g“) o linie des themas (in sekunden) rhythmische egalisierg., augmentation, einarbeitung thema in lineare bewegung -> auflösungsprozess, der thema komplett stillstehen lässt, an thema erinnern nur noch ansätze/tendenzen Fazit: o o o o o Ausschließliche arbeit mit erstem thema Nicht unüblich Wechsel nach Dur macht änderung deutlich Zitieren des themas auf anderen tonstufen Taktartwechsel/tonartwechsel und schließlich rückführung Abspaltungsprozess schließlich auflösungsprozess Überleitung zu Reprise o Abspaltung auch bei Beethoven verwendet (Klaviersonaten) o Diff. motiv.-them. Vernetzung Nordischer Ton bei Edvard Grieg (siehe AB) einscannen! o Ludvig Mathias Lindemann(Organist, Komponist,Volksliedsammler) o Volkslieder = Materialsammlg.für Grieg o Richard Nordraak (Komponist) o Geistiger Austausch zwischen Grieg und Wertschätzung o Impulse (siehe Zitat Nordraak über Nationalität & Musik) o Am anfang verwendung einzelner elemente, techniken zur imitation (nicht zitieren) der norweg. Melodien genutzt o Schließlich (ende 1860er j.) – traditionsbewusster o Lyrisches Klavierstück op. 38 (AB einscannen!) o Halling: 2/4- Takt Achtel und zwei 1/16 typisch f hallig Bordun (quintabstände) in li. Hand (Grundlage der Foklore) 2 abwärtsintervalle (kl. Sek., folgende gr. Terz) Grieg-Motiv Ostinato Harmonik: g-moll [T]/B-Dur [Tp]/g-Moll [T] zweiteilige Liedform(?) [Welche Teile finden Sie denn auf der zweiten Seite, die Ihnen fehlt? (Loeser)] - Rahmenkonstruktion, auf Seite II aufgebrochen Springtanz: Übertragung norwegischer Volksmelodien in Kompositionen o „Gjendjes Wiegenlied“ AB Grieg: nr. 19; norweg. Volksweisen Verwendung von untypischen Subdominant-Akkorden (2. Teil) Harmonik besonders // ungewöhnliche Harmonisierung des Stückes Schlichte Begleitung (keine besondere Rhythmik, liegende Töne, gehaltene Töne) Funktionen (2. Teil): Dominante,Tonika mit Sexte (= Subdominante), Septakkord mit tief alterierter Quinte (doppeldominantische Fkt.) Eröffnung im scheinbaren d-moll, danach Verschärfung des Klanges durch Harmonisierung Pendel zwischen „T“ und „D“ wenige Fkt. in versch. Stellungen Abkehr von volkstypischem Charakter (Harmonik) Chromatischer Fall der Basslinie Letzten drei Takte Tonwiederholg. m. unterschiedlicher Harmonik Grieg benutzt Volksmelodien und verändert sie (siehe auch „Rötnans Knut“; Transkription einer Melodie von Johann Halvorsen) Klavierkonzert a-moll - Grober Ablauf: o 0)Vorspiel – 1)Thema (Orchester) – Thema (Klavier; 3)Überleitung; 4)Thema II (Orchester) – 5)Durchführung (verworren).o 0)- Einleitung (Takt 1 – 6): Pauken eröffnen im Paukenwirbel (pp molto fz), danach Orchester mit Akkordschlag, Paukenwirbel verstärkend Fallende Melodie, wechselnd (1/8 und 2 1/16- Noten) Oktavläufe in Oktavgriffen, wuchtige Akkorde Wechsel zwischen Bass- und Violinschlüssel Arpeggio (a-moll) , schließlich Akkord (E-Dur), gehalten mit Fermate o 1) Thema I (7 -14?): Thema (C- Dur) wird in den Flöten und Oboen vorgestellt (Tonikaparallele = CDur) Homophon (Orchester hat gesamt gleichen Rhythmus) Thema wird in Klarinetten fortgeführt: // Vl. Und Fagott übernehmen Thema Einsatz des Klaviersolos (A): A-moll und C-Dur-Thema aufgegriffen (noch keine harmon. Veränderung) Grieg Peer Gynt- Suiten 1888/1893 zwei Suiten, 26 Nummern, verteilt auf 5 Akte Bühnenmusik zu Schauspiel von Ibsen (Inhalt Peer Gynt) Peer Gynt als Entwicklungsdrama – Peer Gynt findet sich selbst Philosophisches Stück (Handeln, Entwicklung des Menschen, Selbstfindung, Bedeutung von Reichtum, Fremdheit) Parallele zu Faust Peer Gynt als norwegischer Faust Peer Gynt – Legendengestalt Handlung in Stichworten: o Träumer, Sohn einer armen Mutter o Brautraub, Liebe zu Solveig (soll auf ihn warten) o Trollkönig (Troll, sei dir selbst genug) o Reise nach Afrika (Geschäftsmann, Geld, Rugm, Waffenhandel, Menschenhandel) o Flucht in Oase – Anitras Tanz und Peer Gynts Einsehen o Nervenanstalt o Schiff – Rückreise nach Norwegen o Knopfgießer als Symbol für den Tod Arbeit an Per Gynt (Ibsen) ab 1866 1866 – Treffen mit Grieg, P.G. noch in Entstehung UA 1876 (Drama) Ursprünglich keine Planung für Bühnenwerk, sondern für dramatisches Lesewerk o In Norwegen wg. Volkstümlichen Stoffes sehr berühmt Schnelle Zusage Griegs zu musikal. Bearbeitung Peer Gynts o Siehe Briefwechsel Grieg-Ibsen Viele Freiheiten für Grieg als Komponist seitens Ibsen gegeben Warum Bühnenmusik? Wie muss man sich Bühnenmusik vorstellen? o Überleitungsmusik (von Szene zu Szene, Überbrücken von Auf-und Abbau, Passagen zwischen Szenen, Anfang und Ende, Zwischenaktmusik, Einschnitte markieren, Ouvertüre als Einleitungsmusik) Andere Bühnenmusiken o Beethoven: Egmont o Mendelssohn: Ein Sommernachtstraum (Hochzeitsmarsch) Grieg – Schwierigkeiten bei Arbeit an P.G. o 1875 Brief: Albtraum Keine Beendigung Nur Geld war Grund für Arbeit an P.G. Druck, Angst um Reputation Keine Übereinstimmung zwischen Handlung des Dramas und der Bühnenmusik (z.B. Anitras Tanz, Aases Tos, Halle des Bergkönigs) o Keine chronologische Auswahl nach welchen Kriterien wurde ausgewählt? o Suite Folge von Tänzen (Gattungen, Formen, Anslayse WS 09/10) o Evtl. Auswahl anhand der Tonarten der einzelnen Sätze o Suite = Folge, sonst relativ frei Idee zur Suite Wodurch? o Drama nicht im Ausland aufgeführt (zu norwegisch, zu tiefsinnig) o Musik von Handlung des Schauspiels abkoppeln, um Musik auch ohne Handlung zugängig zu machen HB: Peer Gynt Suite Nr. 1 (komplett anhören!) Griegs Kammermusik Griegs Kammermusik sehr bekannt – Warum Kammermusik bekannt? Warum 1) Rolle der Kammermusik 19. Jhd.: o Bildungsbürgertum, musikalisches Bgt. o Kammermusik = gelehrte Musik des Bildungsbgt. o Ausgleich für fehlende politische Einflussnahme o Kammermusik eigentlich im 18. Jhd. D. Adel vorbehalten o 19.Jhd. auch Interessengebiet des Bgt. (neben Literatur) o Gedanke „absolute Musik“ – Musik ohne Wort Kammermusik am besten dazu geeignet 2) Begegnung mit Kammermusik schon in Leipzig (Studium) 3) deutscher Verleger (Peters Verlag) Streichquartett (1862) – Studienzeit 1865 – 1867 (2 Violinsonaten, Cellosonate) Quartett, Klaviertrio (1878) Cellosonate (1886) Violinsonate (1887) Quartett (1891) Lange Beschäftigung mit Kammermusik Bis 1867 – Etablierung in Kammermusik Norweger, aber Deutschlandreisen Konkurrenzgedanke, gerade bei Kammermusik Kenntnis und Reaktion auf Kompositionen anderer Komponisten Violinsonate c-moll op.85 (1887) o Meistgespieltes Werk der Kammermusik Griegs o 3 Sätze o Sonatenhauptsatzform (Exposition(Hauptsatz (c-moll), Seitensatz (EsDur)), Durchführung, Reprise (c-moll und C-Dur), Coda HB: 1. Satz (Kreisler, Violine; Rachmaninoff, Piano) – Analyse siehe Notenbeispiel o Rhythmisch prägnanter Anfang o Hauptsatz (c-moll) – stürmisch, drastisch, unvermittelt, düster o Vl. Stellt Thema vor o !! Modulationsabschnitte keine einzelnen Abschnitte!! 22.06.2010 Liedschaffen/ Vokalmusik Edvard Griegs Solveigs Lied (strophisch gegliedert) nach Norwegen-Aufenthalt interessierte er sich für die Volksmusik seines Landes, vertonte diverse Texte Einteilung seiner Lieder nach · Typen? · Lebensphasen? Opuszahlen? · Verbreitung / Popularität, Rezeptionsgeschichte? häufigste Werke: Klaviermusik erste Werke während seines Studiums geschrieben => schrieb permanent (in (fast) jedem Jahr) bis ins hohe Alter hinein Liedkompositionen Melodieführung bei Solveigs Lied = Musterbeispiel des norwegischen Volkstons Bedeutung Griegs Liedschaffens: Quantität, Qualität, Verbreitung (bürgerliche Häuser, Salons, Konzertwesen Probleme bei Liedern Griegs: Übersetzungen, Virtuosität der Sänger (richtige Tempi, liedgerechter Ausdruck und Vortrag etc.), "primadonnenhafte Frechheiten" (Abändern des Schlusses zu einem pompöseren Ende) "En svane" A-Teil: bis Takt 8 B: Teil: T9-T21 (Gestus verändert sich, neue Strophe beginnt) A': T22 bis Schluss (wiederum Änderung des Gestus) Triole: Kreisen auf wenigen Tönen Teile A und A' = Rahmen, Vorbereitung / Zurücknahme des dramatischen Teils harmonisch: stark vorhandene Chromatik, Sept-Harmonik, keine Tonika vor Schluss, Ende auf Halbschluss, Tonika wird auf Gesangsendungen ausgespart 29.6.2010 o Letzte Sitzung: Griegs Liedschaffen Schon während Leipziger Zeit Liedschaffen 1860er Jahre Griegs Frau = Sängerin Erhebliche Förderung des Liedschaffens v Grieg Sowohl deutsche Texte (Heine) als auch norwegische Texte Grieg/Text: Ibsen: Der Schwan Ruhiges, nahezu entrücktes Lied Dreiteilige Liedform o A: bis Takt 8/10 o B 10-Fermate o A‘ Fermate bis Schluss Alle drei Teile Steigerungscharakter (Spannung/Entspannung) o Erzielt durch Spitzentöne (T.5), auch mehrfaches Aufteten der Spitzentöne o Dynamik sehr breit (pp bis zu ff) o Je höher desto lauter (12-15 als Beispiel) Regelrecht planmäßige Steigerung Harmonik: o In sich sparsam verwendet o Sparsam, aber effektvoll (gleiche melodie, aber abgedunkelt durch Wandel zu moll) o Anfang: Tonika-Subdominant o Wenige Akkorde verwendet o Rahmenteile stehen in F, Mittelteil steht in C Rhythm. Gestaltung: o Eigentlich 3er-Takt, aber durch Gestaltung nicht tanzend, sondern stehend, statisch o Wenig Veränderungen (Triolen verwendet) Bewegung ausgedrückt o Rahmenbildung bzw thematisches Wiederaufgreifen von rhythm. Strukturen (triolische Phrase…Anfang und 16 ff.) Zusammenhang: Dehnung/Vergrößerung (aus 2 ¼-Notenn werden 1 ¼-Note und zwei Achtelnoten) Nach Dehnung folgt Beruhigung durch Vergrößern der Notenwerte und Fermate/rit. Effekt: Steigerung durch Wiederholung Suggestiv Meditativ Zeigt, dass es wichtig ist Insitierend Relativ wenig Tonmaterial bzw. Themenvorrat Insistierender Charakter wird durch Vortragsbezeichnung „agitato“ verstärkt/verdeutlicht Melodie sehr an Anfangsthema angelehnt Tonwiederholungen Charakter der eingesetzten Mittel: o Sehnsüchtig, nostalgisch, fern, statisch o Ruhig, karg (es passiert wenig, aber das was passiert kommt stärker zur Geltung) o Text/inhaltliche Aspekte: Aussehen und Eigenschaften des Schwans Schweigen des Schwans, erst kurz vor Tod singt der Schwan Schwan als allein lebendes Wesen Weiß (Symbol fürUnschuld) Text/Musik Zusammenhang: o Musik drückt das aus, was Schwan charakterisiert o Mittelteil – Steigerung – einziges Mal dass Schwan einen Laut ausstößt, danach wieder Schweigen und Ruhe in der Musik EDVARD GRIEG ALS MUSIKSCHRIFTSTELLER Große Korrespondenz (siehe Texte [Kopien]) Entweder Briefe vorhanden oder Entwürfe bzw. Kopien o Gute Quellenlage für Forschung Griegs Arbeit als Korrespondent o Bergensposten (Zeitung in Bergen) o Bericht über UA Ring Nibelungen Bayreuth 1876 von Grieg geschrieben o Bericht Grieg Kopieren Wagner romantiker, menschenscheu Insiderblick für norwegische Leser gewährleistet Ablehnung des Festspielhauses Beschreibung des Hauses (fachmännisch aber verständlich) Hoheit/Einfachheit – musikästhetische Begriffe, Grieg verwendet sie für architektonische Beschreibung Grieg als Bildungsbürger Kennt ästhetische Kategorien Weiß sie anzuwenden und zu benutzen Schreibgewandt Verständlich und kompetent Vergleich zwischen Bayreuth und Oslo Bayreuth als Vorbild für Europa Forderung an Norwegen Raus aus Kulturloch Mehr Orchestermusiker Mehr Kultur 06.07.2010 GRIEG-REZEPTION (1843-1907) Spätromantik Komponist, Norweger, hat norwegischen Volkston in Musik etabliert o Norwegische Tänze in Kompositionen eingebaut (siehe Klaviersonate emoll; Klavierkonzert; Peer Gynt) Abwertung als „Norwegerei“ o Norwegische Dichtung und Liedgut verbreitet durch Kompositionen (Peer Gynt, Vertonungen von Gedichten von Hendrik Ibsen, Bsp. „Der Schwan“) o Auch als „Schriftsteller“ tätig gewesen (Konzertberichte u.A. über UA des Ring der Nibelungen in Bayreuth) Aufgabe, Norwegen über Kultur in Deutschland zu informieren Wunsch, dass auch Oslo kulturellen Status erhält o Zum Einen Neuartiger Komponist, talentiert (früh unterrichtet, Studium in Deutschland, Leipziger Einflüsse) Aber auch verfälschend beim Schreiben der eigenen Biographie (falsche Bescheidenheit, Abwertung Leipizigs) Selbstbewusster Charakter Kammermusik, Klaviermusik, Suite, Bühnenmusik Peer Gynt, Zusammenarbeit mit Literaten (Ibsen), keine Sinfonie, keine Oper Zeit seines Lebens zwischen zwei Kulturen lebend Norwegen als Lebensort und kulturtragend Reisen, Konzertaufenthalte in Deutschland und Italien Fair bei Konzertkritiken gewesen Rezeptionsgeschichte Grieg o Bild über Grieg einigen Wandlungen im Laufe der Zeit unterworfen o Grieg in Deutschland: o I) Neue Zeitschrift für Musik Bericht über UA des Klavierkonzertes in Leipzig 1872 Viel Kolorit, schöne Kantilenen, nicht übler Humor Komplizierte Figuren, wenig Gedanken Vergleich mit anderen Komponisten (Mendelssohn, Gade,…Liszt) Vorwurf der Epigonalität (uneigenständige Komposition) Kurzatmigkeit der Gedanken, Motive werden nicht weiterentwickelt; motivisch-thematische Arbeit fehlt, Entwicklungsdenken fehlt Unpraktischer Klavierpart (Figurenwerk) vermag nicht zu fesseln, trotzdem nicht schlecht (weil neu?) o II) Eduard Hanslick, Wiener Musikkritiker – (vom musikalisch Schönen) Äußerungen zu Streichquartett o Verrenkte Rhythmen, falsche Kontraste o Dissonanzen, wenn einmal gefunden, nicht mehr losgelassen o Gieriges Haschen nach melodischem Zerren o Dissonanzen werden nicht besser, wenn man sie als „norwegisch“ ausgibt o Komponist als kindisch beschrieben (hascht nach Effekten) o Oberflächliche Musik Griegs o III) Rudolf Maria Breithaupt, Berliner Klavierpädagoge, 1904 Verzicht auf Großgattungen, dafür Beschäftigung mit den „kleinen Gattungen“ o Wertschätzung „einer der besten“ Trotz Einseitigkeit ein Künstler (Heimatkünstler) „Klangwerdung seines Volkes“ Aber Grieg wird sich in „Weltsprache der Musik“ nicht beweisen können aus deutscher Perspektive sind Großgattungen wichtig Fazit: Grieg akzeptiert in Dtl., aber nicht gefeiert oder besonders berühmt „Komponist der 2ten Reihe“ GRIEG IN FRANKREICH (1889-1907) Chopin des Nordens, Poet der Fjorde, Vorreiter gewagter Harmonik Vincent d’Indy (Schüler Caesar Francks) über Grieg: „Grieg verlor alle angeborenen Fähigkeiten beim ersten Kontakt mit der lärmenden Leipziger Schule, da lernt er alle Fehler“ Claude Debussy Vorwurf an Grieg Missbrauch der norwegischen Nationalität Einfluss der Kritik in Frankreich: Keine Nachahmer der Manier Griegs vorhanden GRIEG IM NORDEN o Julius Rabig (1927) Grieg sicher Nationalkomponist, aber trotzdem können sich skandinavische Komponisten mit den großen Werken und Komponisten der Welt messen