Heizthermen in Reih und Glied
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Heizthermen in Reih und Glied
Reportage ∂ Das Wohn- und Geschäftshaus in Wickede beherbergt 15 Wohnungen und einen Supermarkt. Heizthermen in Reih und Glied Gas-Brennwertgeräte als Kaskadenschaltung in Wohn- und Geschäftshaus im westfälischen Wickede Bei der Sanierung von Heizungsanlagen in Mehrfamilienhäusern müssen Wohnungsbaugesellschaften oder Immobilienbesitzer die richtige Wahl treffen: Faktoren wie Anschaffungs- und Nutzungskosten, Leistungsbedarf und Raumsituation bilden dabei das Grundgerüst für die Entscheidung, welche Anlage es letztendlich sein soll. Mit dem Beispiel einer Gas-Brennwert-Mehrkesselanlage – auch Kaskade genannt – im westfälischen Wickede will der Heizspezialist Junkers zeigen, dass solche Anlagen sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht in vielen Fällen die bessere Wahl sind. 46 15 Wohnungen und einen Supermarkt beherbergt das Gebäude in der Ortsmitte im westfälischen Wickede. 24 Jahre lang versorgte eine gasbefeuerte Einkesselanlage mit einer Nennwärmeleistung von 337 kW Bewohner und Kunden mit Heizungswärme und Warmwasser. Bei den Vorbereitungen zur Sanierung der Anlage war schnell klar, dass die Wärmeverteilanlage und der Warmwasserspeicher nicht ausgetauscht werden müssen. Somit galt das Interesse dem Wärmeerzeuger. Der Eigentümer stand vor der Wahl, ob er das bestehende Einkesselsystem durch eine Anlage gleichen Typs ersetzen möchte oder ob der Einbau einer Kaskadenanlage sinnvoller ist. Folgende Punkte flossen in die Entscheidung ein: ∑ benötigte Leistung, ∑ zu erwartende Leistungsschwankungen, ∑ Investitionsumfang, ∑ Verwendungszweck der Wärme, ∑ Platzangebot, ∑ Zustand des Schornsteins, ∑ hydraulische Bedingungen in der Anlage. Unter den gegebenen Umständen war eine Kaskadenanlage, bestehend aus drei Gas-Brennwertgeräten, die beste Lösung. Zum Einsatz kommen jetzt drei GasBrennwert-Kesselthermen „CerapurMaxx ZBR 90“ von Junkers mit einer maximalen Gesamtleistung von 270 kW. Jeder der drei Kessel hat eine Nennwärmeleistung von 90 kW. Leistungsmäßig entspricht die Kaskade recht genau den Anforderungen des Gebäudes, für das ein Bedarf von rund 250 kW ermittelt wurde. IKZ-Haustechnik · Heft 21 /2006 Reportage ∂ Die Kaskade besteht aus drei „CerapurMaxx ZBR 90“-Geräten und der hydraulischen Weiche (rechts). Besonders wenn es um den Aspekt der Leistungsschwankungen im Heizungssystem geht, spielt die Kaskade ihre Stärken voll aus: Mehrkesselanlagen liefern immer nur so viel Leistung, wie gerade angefordert wird. Der Modulationsbereich einer einzelnen „CerapurMaxx“-Kesseltherme liegt jeweils zwischen 14,6 und 90 kW. Diese Flexibilität verhindert ein permanentes Takten des Brenners, das zu unnötigen Emissionen führt. „Denn jede Zündung verläuft als unkontrollierte Verbrennung“, erklärt Junkers. Eine hohe Zahl von Zündvorgängen führe darüber hinaus vor allem bei den elektrischen Bauteilen zu einem hohen Verschleiß und damit zu erhöhten Instandhaltungskosten. Für Eigentümer von Mehrfamilienhäusern genauso relevant sind auch die Folge- und Nutzungskosten sowie vor allem die Wirtschaftlichkeit der Anlage während des Betriebs. Nochmals Jun- kers: „Hier kann die Brennwert-Kaskade klar punkten. Grund hierfür ist der höhere Nutzungsgrad moderner Brennwertgeräte im Vergleich zu einer Heizwertanlage.“ Die Brennwert-Kesseltherme „CerapurMaxx“ bringt es auf einen Normnutzungsgrad von bis zu 109 %. Hinzu kommt, dass bei Kaskaden augrund des großen Modulationsbereichs und des geringen Wasserinhalts der Thermen kaum Bereitschaftsverluste auftreten. Um die Auslastung auf alle drei Kessel gleichmäßig und somit wartungsfreundlich zu verteilen, wechseln sich die drei Geräte ab. „Jeden Tag ist ein anderer Kessel Führungsgerät“, macht der Kesselhersteller deutlich. Eine Kaskadenschaltung hat aber auch einen weiteren Vorteil gegenüber Einkesselanlagen: Fällt eine Kesseltherme aus, übernehmen die anderen die Wärmeerzeugung. Tritt dagegen bei einer Einkesselanlage ein Defekt auf, wird es im gesamten Gebäude kalt. Kommt Brennwerttechnik wie in Wickede zum Einsatz, muss ein kondensat unempfindliches Abgasrohr in den vorhandenen Schornstein eingebracht werden. Der Durchmesser des Abgasrohres berechnet sich in Abhängigkeit von Gesamtleistung der Anlage (hier: 270 kW) und wirksamer Höhe des Schornsteins (hier: 15 m). Der erforderliche Durchmesser des Abgasrohres beträgt in Wickede 180 mm. Sowohl die in den Schornstein eingebrachte vertikale Abgasanlage als auch die horizontale Führung, die die drei Kessel mit dem Schornstein verbindet, werden von einem Systempartner von Junkers geliefert. Eine hydraulische Weiche sorgt für die Entkopplung unterschiedlich großer Volumenströme einerseits im Primärkreis (Wärmeerzeugeranlage) und andererseits im Sekundärkreis (Wärmenutzungsanlage). Die Weiche schafft definierte Zustände im Primärkreis, um die Ausregelung der geforderten Temperaturen und Kesselleistungen störungsfrei zu gewährleisten. „Betriebssicherheit, bedarfsgerechter Betrieb, Servicefreundlichkeit, geringer Platzbedarf, leichte Montage sowie einfache Wartung“, das sind die Vorteile, die Junkers als Vorteile einer Kaskade aufzählt. Und weiter: „Kommt – wie in Wickede – eine Brennwertanlage zum Einsatz, dann liegt eine Kaskade auch kostenmäßig im grünen Bereich.“ Denn ein effizienter Betrieb verringere den Primärenergie-Verbrauch enorm – und das sei in Zeiten hoher Energiepreise ein Schlüssel zum Sparen. ∂ B i l d e r : BBT Thermotechnik GmbH (Marke Junkers), Wetzlar @ Internetinformationen: www.junkers.com ∂ Schaltschema der Anlage in Wickede. Heft 21 /2006 · IKZ-Haustechnik 47 Diesen Artikel Magazin für planer, Berater und entscheider der geBäudetechnik heft 4 | april 2006 l können Sie komplett oder teilweise mit Quellen angaben und Link (www.ikz.de, Strobel Verlag) auf Ihrer Seite kostenfrei veröffentlichen. 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