Westbad München

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Westbad München
WESTBAD MÜNCHEN
Westbad München
Bauherr: Stadtwerke München GmbH, R. Mock, Leiter
der Badebetriebe; Projektleitung: Stadtwerke München
GmbH, Bereich Hochbau, L. Mayer mit E. Myrenne, W.
Bartenschlager, H. Gruber, M. Berendes; Architekt: Reichert Pranschke Maluche, Architekten GmbH, München; Statik: Suess, Staller, Schmitt, Ingenieurbüro,
Gräfelfing; Haustechnik: B. Kannewischer, Ingenieurbüro, Baden-Baden; Elektro: Ingenieurgruppe Technik,
Unterhaching; Landschaftsplanung: O. A. Bertram,
Landschaftsarchitekt, München
1. Die Projektleitung
1.1 Einleitung
Die Stadtwerke München Badebetriebe
betreiben insgesamt 8 Hallen- und 8
Freibäder, die von ca. 3,4 Mio. Besuchern/Jahr benutzt werden. Diese sind
überwiegend als Sportbäder konzipiert
und erfüllen in weiten Bereichen nicht
mehr die Anforderungen, die an heutige
Bäder – was die Angebotspalette, das
wirtschaftliche Ergebnis und den techni-
schen Zustand betrifft – gestellt werden. Einige Bäder sind seit über 30 und mehr Jahren unverändert in Betrieb! Aus diesen
Gründen wurde nach intensiven Vorarbeiten
vom Münchener Stadtrat bereits 1991 das
Münchener Bäderkonzept beschlossen.
Im Bäderkonzept werden die Rahmenbedingungen nicht nur für die Entwicklung
jeder einzelnen Maßnahme, sondern
auch der gesamten Bäderlandschaft in
München fixiert.
Mit der Eröffnung des neuen Westbades
am 11.9.1998, dem sanierten Nordbad (siehe Ausgabe 1/98, Eröffnung am 21.11.97),
den Freibädern Ungererbad, Michaelibad
und Westbad Freibad (siehe auch Ausgabe
5/98, Eröffnung jeweils Mai ’98) ist ein wesentlicher Schritt in der Umsetzung des Bäderkonzeptes vollzogen. Die bisherigen
Aufwendungen für diese 5 Maßnahmen lagen bei ca. 115 Mio. DM. Weitere Projekte
sind u. a. mit der abschnittweisen Sanierung von Dantebad und Südbad in der Aus-
führungsvorbereitung.
Mit dem eingeschlagenen Weg, in die Bäder
zu investieren – anstelle sie zu schließen –
übernimmt München sicherlich eine führende Rolle im Bäderwesen. Öffentliche Bäder
betreiben in München, neben den Stadtwerken, noch das Sportamt mit den 33
Schulschwimmbädern und die Olympiapark
GmbH mit der Olympiaschwimmhalle. Die
drei Anbieter haben sich nunmehr entschlossen, ein abgestimmtes Angebotskonzept als Aktualisierung des Bäderkonzeptes 1991 zu erarbeiten.
Dazu zählen auch:
– die Organisation des Schulschwimmens
zu klären
– das Spannungsfeld zwischen den wirtschaftlichen Interessen der Bäderbetreiber
und der Förderung sportlicher Interessen
der Nutzer sowie Wettkampfbetrieb zu
entschärfen
– das Angebot Schwimmen mit attraktiven
Angeboten zu verbessern.
1.2 Bäderkonzept
Die Inhalte des Bäderkonzeptes wurden
ausführlich in dieser Zeitschrift in den Ausgaben 1/98 und 5/98 im Rahmen der Ob-
N
Lageplan Westbad,
Hallen- und Freibad
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jektdarstellungen zum Nordbad und Michaelibad vorgestellt. Detaillierte Ausführungen zum Bäderkonzept können dort
eingesehen werden.
Das neue Westbad Hallenbad ist aus dem
Bäderkonzept 1991 in der Prioritätenrangfolge an erster Stelle genannt.
1.3 Altes Westbad
Das Westbad wurde 1961 baugleich mit
dem Südbad errichtet. Es war auf Sport,
Schule und Vereine ausgerichtet und entsprach nicht mehr in Ansätzen heutigen
Vorstellungen von Sport und Freizeitansprüchen. Das Angebot bestand aus einem 25-m-Schwimmbecken, einem Lehrschwimmbecken und einer einzügigen
Sauna. Die Besucherzahlen verdeutlichen
den Verlust an Attraktivität: 1970 –
500.000, 1980 – 230.000, 1990 – 197.000
und 1997 – 165.000 Besucher. In detaillierten Voruntersuchungen ergaben sich allein
Sanierungskosten ohne Verbesserungen im
Angebot von 13 bis 17 Mio. DM! Eine nachhaltige Verbesserung der Besucherzahlen
und damit Wirtschaftlichkeit sind aber nur
mit einem attraktiveren Angebot möglich.
1.4 Entscheidung für Neubau
Nachdem sich sehr klar herausstellte, daß
das bestehende Bad nicht zu einem attraktiven Bad umgebaut werden kann, entschieden sich die Stadtwerke zu einem
Neubau und anschließenden Abbruch des
bestehenden Bades. Die Vorteile lagen
darin, daß während der Bauzeit das alte
Bad in Betrieb bleiben konnte. Eine Verlagerung der Stammgäste auf andere umliegende Bäder – insbesondere ins Umland –
konnte damit vermieden werden. Im Bestand war außerdem die Technik für das
Freibad mit untergebracht. Eine umfassende Sanierung des Freibades, einschließlich
der einer neuen Technik war zum damaligen Zeitpunkt 1991 zwar vorgesehen, aber
nicht finanzierbar.
sonderer Bedeutung für die Festlegung
des Standortes.
Zusätzlich befanden sich am vorgesehenen
Standort im Baugrund Altlasten als Auffüllung einer ehemaligen Kiesgrube. Um Kosten zu vermeiden, wurden 13 Standortalternativen untersucht. Letztlich fiel die Entscheidung für einen Standort – entgegen
der Wettbewerbsentscheidung –, der
näher an der bestehenden Freibadeplatte
und etwas abgerückt von der Straße lag.
1.5 Wettbewerb
Das neue Westbad sollte ein Angebot über
das Basisangebot eines einfachen Sportund Freizeitbades hinaus haben. Neben einer unverwechselbaren Architektur – auch
gegenüber der umgebenden Bäderlandschaft – sollte das neue Bad neuesten
technischen und wirtschaftlichen Ansprüchen genügen.
Es wurde daher ein offener, anonymer Architekten-Wettbewerb ausgeschrieben,
der 1992 zugunsten des Architekturbüros
Reichert-Pranschke-Maluche entschieden
wurde.
1.7 Planungsstop
Aufgrund der 1992 allgemein angespannten Finanzsituation mußten die Planungen
vorübergehend eingestellt werden. Erst
nach erheblichen Reduzierungen gegenüber dem ursprünglichen Raumprogramm,
Gebäudevolumen und nach Klärung der
Altlastensituation konnte die Maßnahme
umgesetzt werden.
1.6 Grundstückssituation
Das Westbad Hallen- und Freibad befindet
sich in einem parkartigen Landschaftsraum. Dieser ist im Flächennutzungsplan
als Bestandteil einer übergeordneten
Grünverbindung mit Rad- und Fußwegverbindungen ausgewiesen. Der vorhandene
schützenswerte Baumbestand war von be-
1.8 Blockheizkraftwerk
Im Programm war im Untergeschoß ein
Blockheizkraftwerk (BHKW) zur Versorgung des Bades und einer benachbarten
Schule vorgesehen. Im Zuge der Ausführungsvorbereitung fiel die Entscheidung, am Bad ein Groß-BHKW als eigenständige Maßnahme mit einem vergrößerten Versorgungsbereich durch die
Energieerzeugung der Stadtwerke München mit zu errichten. Die installierte Leistung beträgt 9.510 kW thermisch und
1.940 kW elektrisch.
1.9 Ablaufstruktur der Baumaßnahmen am
Standort Westbad
5/96 bis 6/96 Errichtung eines provisorischen Freibadzugangs
6/96 bis 7/96 Abbruch des Freibadzugangs
7/96 bis 10/96 Altlastenbeseitigung
10/96 bis 9/98 Errichtung des Hallenbades
10/96 bis 9/97 Errichtung des BHKW und
Inbetriebnahme während der Bauzeit
9/97 bis 5/98 Freibadsanierung
9/98 bis 12/98 Abbruch altes Hallenbad
11/98 bis 5/99 Errichtung der neuen
Freibadgarderobe
9/99 bis 11/99 Abbruch der alten Freibadgarderobe
1.10 Raumprogramm
Erdgeschoß: Eingangshalle mit Kasse • 120
Umkleidekabinen, davon 10 Großkabinen für
Luftaufnahme der Gesamtanlage
kurz vor Ende der Baustelle
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Blick in die Halle
Familien und Behinderte · 780 Garderobenschränke · 32 Duschen und zugehörige WC
Anlagen · Schwimmerbecken, 25 m · 312 m2
Freizeitbecken mit Lehrschwimmbecken
370 m2; Strömungskanal, Wasserpilz etc. ·
Großwasserrutsche mit 60 m · 2 Heißsprudelbecken · Kleinkinderbereich 36 m2 mit
Wickelraum · Soleaußenbecken 130 m2 ·
Dampfbad · Restaurant mit Terrasse
Obergeschoß: Galeriebereich mit Solarien
offen und geschlossen, Massageräume
und Aufenthaltszonen
Saunalandschaft (direkt dem Hallenbad
zugeordnet): 3 Saunakabinen mit 20, 30,
und 28 m2 · Dampfbad 20 m2 · Fußwärmebecken, Tauchbecken · Ruhebereich · Frei-
lufthof · Bar
Saunainsel (extern über die Eingangshalle
zugänglich): eigener Vorreinigungs- und Umkleidebereich mit 78 Garderobenkästchen ·
2 Saunakabinen mit 20 und 18 m2 · Dampfbad 10 m2 · Fußwärmebecken, Tauchbecken · Ruhebereich · Freilufthof
1.11 Projektdaten
Umbauter Raum 45.800 m3 · Bruttogrundrissfläche 7.500 m2 · Kosten 44,2 Mio. DM
KGR 1 -7 / DIN 276, einschl. aller Teilprojekte, aber ohne BHKW und Freibadsanierung
1.12 Betriebskonzept, Wirtschaftlichkeit
und erste Betriebserfahrungen
Bereits in der Planungsphase wurde par-
Südfassade
vom Freibad
allel zum technischen Konzept ein Betriebskonzept entwickelt. Die vielfältigen
betrieblichen Aspekte, wie Öffnungszeiten,
Eintrittspreise, Personalbedarf, Betriebskosten, Besucher- und Einnahmeprognosen sind darin erläutert und dargestellt.
Einen Schwerpunkt dieses Betriebskonzeptes bilden die Wirtschaftlichkeitsberechnungen. Das alte Westbad mit rund
170.000 Besuchern und ca. 700.000,00 DM
Einnahmen pro Jahr konnte letztlich nur
noch einen Kostendeckungsgrad von ca.
20% (ohne Kapitalkosten) aufweisen. Für
das neue Familien- und Freizeitbad mit den
zahlreichen, hier im Bericht bereits angesprochenen Angebotsverbesserungen, sind
500.000 Besucher pro Jahr prognostiziert. In
den ersten beiden Monaten seit Eröffnung
des neuen Westbades konnten bereits
105000 Besucher gezählt werden. Mit zunehmendem Bekanntheitsgrad steigen die
Tageszahlen. Rekordtag war bisher der
Sonntag, 15.11.1998 mit 3.970 Besuchern.
Das neue Westbad ist täglich von 7.30 bis
23.00 Uhr geöffnet und trägt damit für eine
erfolgreiche und kundenfreundliche Betriebsführung bei. Es ist zugleich das erste
Münchner Bad, das ein Gesamtangebot
umfaßt. Wer eine Eintrittskarte kauft, kann
alle Einrichtungen dieses Bades nutzen,
das heißt die gesamte Wasserebene im
Erdgeschoß und zugleich auch die Saunalandschaft (3 Saunen, 1 Dampfbad usw.)
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im Obergeschoß. Diese in dem Betrieb des
Hallenbades integrierte Saunalandschaft
ist über Wendeltreppen vom Schwimmhallenbereich aus nach oben erreichbar.
Wer von allem ungestört saunieren möchte, besucht die eigens konzipierte und
ebenfalls im Obergeschoß errichtete Saunainsel, die montags und mittwochs für
Damen, dienstags für Herren und ansonsten im gemischten Betrieb angeboten
wird.
15,00 DM kostet die Einzeleintrittskarte für
Erwachsene, 10,00 DM für Kinder bis 14
Jahre, mit der ein Besucher sich 3 Stunden
lang in der gesamten „Erlebniswelt Westbad“ aufhalten kann (also incl. Saunaland-
Insel mit Palmen
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schaft). 12,00 DM bzw. 7,00 DM (Kinder)
bezahlt man mit einer 5er-Karte, und 20,00
DM kostet eine Tageskarte für Erwachsene; 14,00 DM für Jugendliche. Für Kinder
bis 6 Jahre ist der Eintritt kostenlos.
Für Familien mit Kindern bis 14 Jahren gibt
es eine Familientageskarte für 40,00 DM.
Sehr beliebt sind die Happy-Hour-Sonderrabatte. Von Montag bis Freitag zwischen 7.30 bis 10.00 Uhr und täglich von
21.30 bis 23.00 Uhr kann man für
5,00 DM das komplette Angebot nutzen.
Damit bietet das neue Westbad für Jung
und für Alt, für den Freizeit- und Erholungssuchenden genauso wie für den
Sportschwimmer alle Möglichkeiten.
Die ersten Zahlen sowohl bei den Besuchern als auch bei den Einnahmen bestätigen bzw. übertreffen die Prognosen. Es ist
damit zu rechnen, daß dieses Bad im Bereich des Betriebsaufwandes und der Erlöse kostendeckend betrieben werden kann.
2. Bericht der Architekten
2.1 Konzept
Für das Hallenbad wurde eine prägnante
Form durch einen kompakten, ovalen
Baukörper gefunden, der durch seine Gestaltung den besonderen Charakter eines
großstädtischen Hallenbades neu definieren sollte. Das Gebäude wurde möglichst
nahe an die vorhandene Platzsituation
gerückt, um die heterogene städtebauliche
Situation durch die Großform der Ellipse
zu beruhigen, aber auch um die Werbewirksamkeit zu verstärken. Leider wurden
an der vorgesehenen Stelle in der Folge
Altlasten in Form einer nach dem 2. Weltkrieg aufgefüllten Kiesgrube entdeckt, die
zu hohen Entsorgungskosten geführt hätten. In einer Überarbeitungsphase wurde
daher auf Wunsch des Bauherrn ein neuer
Standort etwas weiter südlich im Parkgelände gesucht. So ist zwar die städtebauliche Wirkung nach außen schwächer
geworden, der Bezug zum Freibadgelände
hat sich jedoch verstärkt. Gleichzeitig
wurde aus Kostengründen das Volumen
des Gebäudes durch Reduzieren der
Grundfläche und der Höhe optimiert, was
vor allem in der Schwimmhalle partiell zu
einer gewissen Dichte geführt hat. Gegenüber dem ursprünglichen Entwurf
wurde das Gebäude in der Länge um 8,0
m, in der Breite um 4,0 m und in der Höhe
um 80 cm reduziert.
In der Hülle der strengen elliptischen Form
wurde versucht, innerhalb der funktionalen
Vorgaben den notwendigen Freiraum für
eine offene Grundrißgestaltung zu schaffen. Der Aufriß des Gebäudes verdeutlicht
den „Einraum-Gedanken“. Die weitgehende Ablösung der leicht gewölbten Dachscheibe von den Einbauten, zusätzlich
entmaterialisiert durch eine untergespannte und die surfboardartige Form des Daches nachzeichnende textile Hülle, die
nach außen ansteigenden Untergurte der
schlanken Fischbauchträger, die weitgehend umlaufende geschoßhohe Verglasung sowie die große Glaskuppel über
dem Freizeitbereich sollen den Raum offen
und leicht machen und den gewünschten
Grundriß Erdgeschoß
Querschnitt
Längsschnitt
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Freizeitcharakter erzeugen. Das große
„Panoramafenster“ nach Süden schafft eine weitgehende optische Verbindung zu
dem wunderschönen Park des Freibades,
der sich weit nach Süden erstreckt. Nach
oben öffnet die große Lichtkuppel über
dem Erlebnisbecken mit der minimalisierten netzartigen Konstruktion den Blick auf
Himmel und Wolken und läßt das Sonnenlicht weit in das Hallenbad wirken. So wird
die umgebende Natur auch im Inneren für
die Badegäste als wichtiges Erlebniselement spürbar.
2.2 Raumaufteilung
Schon in der Eingangshalle hat man einen
verlockenden Einblick auf die Cafeteria und
die Beckenlandschaft des Freizeitbereiches.
Von hier erreicht man durch den im Norden
langgestreckten Garderobenbereich über
Tabelle 1: Wasserflächen/Hallenbad
Becken im Innenbereich
m2
Schwimmerbecken
Wassertemperatur 27 °C
25,0 x 12,5 m
WT 1,80 - 2,00 m
m3
312,5 m2
594 m3
Freizeitbecken, Wassertemperatur 30 °C, bestehend aus:
Freizeitbereich
unregelmäßige Form
WT 1,10 - 1,35 m
288 m2
345 m3
Großwasserrutsche, Länge 56 m
Lehrschwimmbereich
unregelmäßige Form
WT 0,60 - 1,20 m
+ 80 m2 = 368 m2
+ 72 m3
Heißsprudelbecken I
Wassertemperatur 37 °C
rund Ø 5,00 m für 9 Personen
WT max. 1,00 m
5,0 m3
7,0 m2
4,0 m3
Kleinkinderspielbereich
Wassertemperatur 32 °C
unregelmäßige Form
WT 0,00 - 0,40 m
38,0 m2
8,0 m3
Saunatauchbecken I
Wassertemperatur ca. 15 °C
rund Ø 1,20 m
WT 1,00 m
1,0 m2
1,0 m3
Becken im Außenbereich
m2
Saunatauchbecken II
Wassertemperatur ca. 15 °C
rund Ø 1,20 m
WT 1,00 m
1,0 m3
1,0 m2
1,0 m3
Solewarmaußenbecken
Wassertemperatur ca. 34 °C
unregelmässige Form
WT 1,20 - 1,35 m
133 m2
2.3 Tragwerk und Material
Untergeschoß, Erdgeschoß und die Einbauten des Galeriegeschosses sind in Massivbauweise, größtenteils aus Stahlbeton
ausgeführt. Die Konstruktion der Dachscheibe und die das Dach tragenden Innenund Außenstützen bestehen entsprechend
dem Entwurfsgedanken aus dem „leichten“
Baumaterial Stahl. Stabilisiert wird das Dach
in der Hauptachse durch die drei 2,20 m
dicken Innenstützen, die auch als Entlüftungsrohre und als Tragrohre für die Spindeltreppen vom Erdgeschoß ins Obergeschoß und zur Riesenwasserrutsche dienen.
Die schlanken Außenstützen sind als Pendelstützen ausgeführt.
2.4 Ökologische Aspekte
Die großflächige Verglasung auf der Südseite der Ellipse und die Glaskuppeln auf
dem Dach bringen große Energiegewinne.
Auf der anderen Seite werden Energieverluste durch die elliptische Form des Gebäudes mit einem günstigen Verhältnis von
Oberfläche zu Volumen minimiert. Es konnten daher eine aufwendige 3fach-Verglasung und allzu große Wärmedämmstärken
auf dem Dach vermieden werden.
170 m3
Gesamtwasserfläche
Gesamtbeckeninhalt
SPORT BÄDER FREIZEIT
m3
1,0 m2
Saunatauchbecken III
Wassertemperatur ca. 15 °C
rund Ø 1,20 m
WT 1,00 m
16
= 417 m3
9,0 m2
Heißsprudelbecken II
Wassertemperatur 37 °C
rund Ø 4,60 m für 7 Personen
WT max. 1,00 m
die dazwischenliegenden Vorreinigungseinheiten die große Schwimmhalle mit einem
attraktiven, freigeformten Freizeitbecken mit
Palmeninsel, Whirlpool und Riesenwasserrutsche im westlichen Teil und mit dem 25-mSchwimmbecken, einem Lehrschwimmbecken, einem weiteren Whirlpool und einem Dampfbad im östlichen Teil.
Nach Süden gelangt man über den Ausschwimmkanal zu dem im Freien vorgelagerten Solewarmaußenbecken. In die Südfassade eingeschnitten ist das Rondell des
Mutter-Kind-Bereiches, der durch die niedrige Decke und die eigene Form maßstäblicher, definierter und damit auch kindgerechter wird. Auf dem Galeriegeschoß befindet sich der großzügige Saunabereich. Er
beinhaltet eine externe und eine interne
Sauna mit insgesamt 5 Saunakabinen, 2
Dampfbädern und einem eingeschnittenen
Freilufthof. Beide Teile können nach Bedarf
zusammengeschaltet oder getrennt in einem
externen und internen Teil betrieben werden.
Im Anschluß daran ist ein Solarien- und Ruhebereich eingerichtet worden.
870,5 m2
1.201,0
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m3
2.5. Außenanlagen
Das Hallenbad liegt in einer bestehenden
Parkanlage mit großen Rasenflächen und
freien Baumstellungen. Wichtig für die
Überschaubarkeit des Geländes ist die
Öffnung der Randpflanzungen und die
teilweise Beseitigung von Unterwuchs.
Die Besucher gehen durch ein parkartiges, lichtes Gelände zum Eingang und
dem davor liegenden Platz. Leicht geschwungene Wege schließen an die vorhandenen
Verbindungen
an.
Die
Hauptanschließung zum Eingang bildet
gleichzeitig den Eingang zum dahinter liegenden Sommerbad. Im Süden der Halle
befindet sich eine großzügige Terrasse
mit zwei Durchschreiten in die Liegewiese und zum FKK-Bereich. Um die Blickfreiheit in den Freibadpark nicht durch eine Hecke oder einen Zaun zu stören,
wurde die Begrenzung der Terrasse mit
einem Graben gelöst, der mit dichten terrassenbündigen Pflanzungen das Durchschreiten behindert, nicht aber die Sicht
aus den Becken.
Als Belag wurde überall ein heller Betonstein gewählt, aufgelockert mit blauen
Steinen in unregelmäßiger Verlegung.
Der große Besucherandrang zieht eine
strengere Neuordnung der vorhanden
Parkplätze nach sich, deren Kapazität
hierdurch nahezu verdoppelt wird, ohne
die Gesamtfläche zu verändern. Die Bepflanzung des Parkes bleibt auf ein Minimum beschränkt, um die gewonnenen
Freiräume und Blickbeziehungen zu erhalten. Die Innenbegrünung der Halle ist
mit nur drei Pflanzenarten gestaltet. Howela als große Palme an den Fenstern,
die inneren Pflanzbecken sind automatisch bewässert und mit Veltchla bepflanzt, als Unterpflanzung wurde einheitlich Lislope gewählt. Diese ruhige,
einheitliche Pflanzung unterstreicht die
zurückhaltende Architektursprache.
25-m-Schwimmbecken
gabestation mit Wasserzähler und Wasserfilter eingebaut. Der Anschlußdurchmesser
beträgt DN 150. Es steht ein Netzdruck von
5 bar zur Verfügung. Die Gesamtwasserhärte beträgt 13,9 dh.
3. Technik
3.1 Grundlagen
Gebäudestruktur:
Kellergeschoß: Technik und Personalräume
Erdgeschoß: Eingangshalle, Umkleide, Duschen, Schwimmhalle und Restaurant
Obergeschoß: Schwitzbad, Sauna und
Personalräume
Besucherzahlen:
Erwartung im Mittel
Spitzenwert
Jahresbesucherzahl ca.
1.500/Tag
2.500/Tag
500.000
3.2 Ver- und Entsorgung
Auf der Basis der erwarteten Besucherzahlen sowie der vorgegebenen Betriebswerte wurden die in Tabelle 3 dargestellten
Werte errechnet.
Wärmeversorgung:
Der Wärmebezug erfolgt aus dem neuen
Fernwärmenetz „West“. Aus diesem Fernwärmenetz wird eine max. Vorlauftemperatur von 105 °C geliefert.
Wasserversorgung:
Die Trinkwasserversorgung erfolgt über
das städtische Netz. Es wurde eine Über-
Entsorgung:
Die Entwässerung des Obergeschosses
und des Erdgeschosses erfolgt direkt in die
städtische Kanalisation.
Das Untergeschoß liegt unterhalb der
Rückstauebene. Somit war der Einbau
von 4 Hebeanlagen notwendig, welche
das gesamte Untergeschoß, inklusive
die Bade- und Funktionsbecken, entwässern.
3.3 Badewasseraufbereitung
Anlagenkonzept:
Um die Bedingungen bezüglich Beckenwassertemperaturen und Personenbelastungen zu erfüllen, ist die gesamte Aufbereitung der verschiedenen Becken in fünf
unabhängige Badewasseraufbereitungssysteme unterteilt.
Die Dimensionierung der Aufbereitungsanlagen entspricht sinngemäß der DIN 19643
vom April 1997.
Hallenbad
Anlage 1: Schwimmerbecken
Verfahrenskombination
Adsorption – Flockung – Filtration (mit
Drucksandfilterung) – Chlorung (mit Chlorgas)
Umwälzleistung 140 m3/h (k = 0.5 1/m3)
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Tabelle 2: Wasserflächen/Freibad
Schwimmer-Springerbecken
Wassertemperatur 24 °C
Schwimmerbereich
1.476,0 m2 + 185,0 m2
WT 1,40 - 2,10
Springerbecken
WT 2,20 - 3,80 m
1.661,0 m2
Nichtschwimmerbecken 1
Wassertemperatur 25 °C
WT 1,10 - 1,30 m
mit Wasserspiel
und Luftsprudler
mit Groß-Wasserrutsche
und Landesofa
2.582,5 m3
+
565,0 m3
3.147,5 m3
1.325,5 m2
1.582,0 m3
Nichtschwimmerbecken 2
Wassertemperatur 25 °C
WT 0,60 - 1,15 m
mit Wasserschale und Kleinrutsche
705,5 m2
598,5 m3
Kinderplanschbecken
Wassertemperatur 25 °C
WT 0,00 - 0,50 m
mit div. Wasserspielen
ca.180,0 m2
ca. 45,0 m3
Gesamtwasserfläche
Gesamtbeckeninhalt
3.872,0 m2
5.373,0 m3
Tabelle 3: Bedarfskennzahlen
Heizleistung bei tiefster Außentemperatur (-16°C)
für Hallenbad und Warmaußenbecken
1.480 kW
Maximal benötigte Heizleistung im Mai,
wenn das Freibad aufgeheizt werden muß
2.300 kW
Jahreswärmebedarf für Hallenbad
inkl. Warmaußenbecken
ca. 3.500,000 kWh
Elektrischer Leistungsbedarf Spitze
600 kW
Jahresstromverbrauch
ca. 2.700,000 kWh
Wasserbedarf pro Jahr
ca. 100.000 m3
Anlagenaufbau
– 2 Umwälzpumpen zu 70 m3/h
– 1 Aktivkohledosierung 200 g/h
– 1 Drucksandfilter, Ø 2.500 mm, v = 28,5 m/h
– Desinfektion mit Chlorgas
– automatische Regelung für Chlor- und
pH-Wert-Neutralisation
– 1 Schwallwasserbecken, Nutzinhalt 20 m3
Anlage 2: Freizeitbecken mit Lehrschwimmbecken, Wasserrutsche und Kleinkinderspielbereich
Verfahrenskombination
Vorfilterung – Flockung – Filtration (mit
Drucksandfilterung) – Ozonung – Sorptionsfiltration (mit Aktivkohlefilterung) –
Chlorung (mit Chlorgas)
Umwälzleistung 440 m3/h (k = 0.6 1/m3)
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SPORT BÄDER FREIZEIT
Anlagenaufbau
– 2 Umwälzpumpen zu 60 m3/h
– 1 Drucksandfilter, Ø 2.300 mm, v = 28,9 m/h
– 1 Ozondosierung min. 120 g O3/h
– 1 O3-Reaktionsbehälter Ø 1.800 mm,
JN = 6,0 m3, tv = 3 Min.
– 1 Aktivkohlefilter Ø 2.000 mm, v = 38.2 m/h
– Nachdesinfektion mit Chlorgas
– automatische Regelung für Chlordosierung und pH-Wert-Neutralisation
– 1 Schwallwasserbecken, Nutzinhalt 38 m3
(inkl. Absenkvolumen für Nachtabsenkung)
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Anlagenaufbau
– 3 Umwälzpumpen zu 147 m3/h
– 2 Drucksandfilter, Ø 3.100 mm, v = 29.2 m/h
– 1 Ozondosierung min. 440 g/h
– 2 O3-Reaktionsbehälter, Ø 2.400 mm,
JN = 11,5 m3, tv = 3 Min.
– 2 Aktivkohlefilter Ø 2.700 mm, v = 38,4 m/h
– Nachdesinfektion mit Chlorgas
– automatische Regelung für Chlordosierung und pH-Wert-Neutralisation
– 1 Schwallwasserbecken, Nutzinhalt 50 m3
(inkl. Absenkvolumen für Kleinkinderspielbereich)
Anlage 3: Heißsprudelbecken I und II
Verfahrenskombination Flockung – Filtration (mit Drucksandfilterung) – Ozonung –
Sorptionsfiltration (mit Aktivkohlefilterung)
– Chlorung (mit Chlorgas)
Umwälzleistung 120,0 m3/h (k = 0,6 1/m3)
Anlage 4: Solewarmaußenbecken
Verfahrenskombination Flockung – Filtration (mit Drucksandfilterung) – Ozonung –
Sorptionsfiltration (mit Aktivkohlefilterung)
– Chlorung (mit Chlorgas)
Umwälzleistung 130 m3/h (k = 0,6 7m3)
Anlagenaufbau
– 2 Umwälzpumpen zu 65 m3/h
– 2 Drucksandfilter, Ø 2.900 mm, v = 19,7 m/h
– 1 Ozondosierung min. 130 g O3/h
– 1 O3-Reaktionsbehälter Ø 1.900 mm,
JN = 7,0 m3, tv = 3 Min.
– 1 Aktivkohlefilter Ø 2.100 mm, v = 37,5 m/h
– Nachdesinfektion mit Chlorgas
– automatische Regelung für Chlordosierung und pH-Wert-Neutralisation
– spez. Soledosieranlage mit Solespeicherbecken
– 1 Schwallwasserbecken, Nutzinhalt 23 m2
Anlage 5: Saunaaußentauchbecken
In den Saunaanlagen sind Tauchbecken
mit je einem Inhalt von ca. 1,0 m3 eingebaut. Zur Gewährleistung einer einwandfreien Hygiene, gemäß den Anforderungen
nach DIN 19643, werden die Saunatauchbecken mit einer speziellen Desinfektionsanlage aufbereitet.
Die erforderliche Frischwasserzuspeisung
wird über eine Netztrennung geführt und
mit Chlorbleichlauge als Desinfektionsmittel durchsetzt. Die Dosierung erfolgt geregelt je Saunatauchbecken. Die Chlorbleichlauge wird in Gebinden angeliefert
und über eine Dosierpumpe an die Nachspeisung angeschlossen.
Die Nachspeisung der einzelnen Saunatauchbecken erfolgt gemäß Druckaufnehmer (Wasserstand) bei abgesenktem Wasserspiegel über eine spezielle Füllarmatur.
Freibad:
Anlage 1: Schwimmer- und Springerbecken
Verfahrenskombination Adsorption (alternativ) – Flockung – Filtration – Chlorung
Umwälzleistung 741 m3/h (k = 0,5 1/m3)
Anlagenaufbau
– 3 Fi-Pumpen zu 247,0 m3/h
– 3 Drucksandfilter Ø 3.300 mm zu 247,0
m3/h, 8,55 m3, 28,9 m/h
– Erwärmung über Heizanlage HB Westbad (BHKW)
– Desinfektion mit Chlorgas
– automatische Regelung für Cl2 und pHWert-Dosierung
– 1 Schwallwasserbecken, Nutzinhalt 62 m3
Anlage 2: NSB 1, NSB 2 und Kinderplanschbecken
Verfahrenskombination Adsorption (alternativ) – Flockung – Filtration – Chlorung
Umwälzleistung 1.655 m3/h h (k = 0,5 1/m3)
Anlagenaufbau
– 6 Fi-Pumpen zu 275.8 m3/h
– 7 Drucksandfilter Ø 3.200 mm zu
236,4 m3/h, 8,04 m3, 29,4 m/h
– Erwärmung über Heizanlage HB Westbad (BHKW)
– Desinfektion mit Chlorgas
– automatische Regelung für Cl2 und pHWert-Dosierung
– 1 Schwallwasserbecken, Nutzinhalt 211 m3
(inkl. Nachtabsenkung für Kinder planschbecken)
becken zu den einzelnen Filtern gefördert.
Die Pumpen sind verriegelt über den
Trockenlaufschutz, die Spülwasserfreigabe und den Hochstand beim Schmutzwasserpumpenschacht. Entsprechend der zur
Rückspülung erforderlichen Wassermengen werden die Pumpen geschaltet. Die
Rückspülung wird über die Niveauschalter
im Spülwasserbecken freigegeben. Damit
wird sichergestellt, daß die erforderliche
Rückspülwassermenge vorhanden ist.
Die Stetsablaufmenge ist ca. 10% größer
als die Stetszulaufmenge. Das Spülwasserbecken dient zur Speicherung der
Rückspülwassermenge, gemeinsam für alle Anlagen. Der Nutzinhalt ermöglicht
wöchentlich eine mehrmalige Rückspülung aller Anlagen, je nach Beckenbelastung. (Nutzinhalt 185 m3). Durch die zugeführte Stetsablaufmenge wird der Spülwasserbeckeninhalt/Tag zirka einmal er-
neuert. Das Spülwasser wird mittels einer speziellen Clorgasdosierung mit Internumwälzung des Spülwasserbeckens
desinfiziert.
Vorfilterung
Der Vorfilter dient dazu, grobe Verschmutzungen zurückzuhalten und ist daher mit
einem hydraulisch sorgfältig dimensionierten Filtereinsatz ausgerüstet. Der Vorfilter
ist im Umwälzpumpenblock eingebaut. In
beiden Schwallwasserbecken Freibad und
im Entsorgungsschacht des Kinderplanschbeckens sind zusätzlich spezielle
Grobfilter installiert, um Laub und sonstige
grobe Verschmutzungen zurückzuhalten.
Ausblick von der Veranda auf das
Schwimmbecken und nach außen
Teil der Nordfassade für Fußgänger
Standort der Anlagen
Die gesamten Badewasseraufbereitungsanlagen sind im Untergeschoß unterhalb
der Badeebene zentral plaziert. Einzelne
Attraktionsanlagen sind in den Beckenumgängen installiert. Für die Ozongeneratoren ist ein spezieller Raum im Untergeschoß vorhanden. Der gemeinsame Elektroschaltschrank ist in einem separaten
Elektroraum untergebracht. Die Wasseranalysestationen sind dezentral den Becken zugeordnet plaziert. Eine zusätzliche Fernanzeige ist am Elektroschaltschrank installiert.
Für die Lagerung und Dosierung der pHWert-Neutralisation, Chloranlage und
Flockungsmittel sind separate Räume vorhanden, mit allen erforderlichen Sicherheitseinrichtungen ausgerüstet, gemäß den
Richtlinien und Vorschriften.
Anlagenbetrieb
Der Anlagenbetrieb erfolgt automatisch,
wobei jede Anlage mittels Betriebswahlschalter gesteuert wird. Jede Anlage kann
2stufig betrieben werden. Zudem ist ein manueller Betriebseingriff jederzeit möglich.
Spülwasser aus Spülwasserbecken:
Das Rückspülwasser wird direkt mittels
den Filterpumpen aus dem Spülwasser-
1/99
SPORT BÄDER FREIZEIT
19
WESTBAD MÜNCHEN
Reinigung:
Um bei der Beckenumgangsreinigung
das Eintragen von Reinigungsmitteln via
Rinne und Schwallwasserbecken in den
Badewasserkreislauf zu verhindern, sind
je Becken automatische Rinnenumstellungen eingebaut. Diese ermöglichen eine direkte Ableitung des Reinigungswassers in die Kanalisation.
Für die gesamte Schwimmhalle sind verschiedene Reinigunszonen vorgesehen, die
mittels Schlüsselschalter beim Schwimmeister-Tableau einzeln bedient werden können.
Beckenentleerung
Für alle Badebecken erfolgt die Beckenentleerung je Becken getrennt mittels Handarmatur oder zum Teil über einen Schlüsselschalter am Elektroschaltschrank, mittels pneumatischen Armaturen. Die automatisierte Badebeckenentleerung ist
funktionell verknüpft mit der entsprechenden Beckenzulaufarmatur; d. h. diese
schließt, wenn die Beckenentleerarmatur
öffnet oder umgekehrt. Die Attraktionsanlagen sind über die Beckenentleerung verriegelt, zudem sind die entsprechenden
zugehörigen Entleerarmaturen geöffnet.
Die Unterwasserscheinwerfer sind abgeschaltet und verriegelt.
Bild links: Die Inneneinrichtung unterstreicht den
Freizeitcharakter des Bades
Bild unten:
Außenbecken mit freiem Blick auf das Freibad
20
SPORT BÄDER FREIZEIT
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Grundriß Obergeschoß
Beckenabsenkung
Kinderspielbecken
Das Kinderspielbecken wird nach dem Badebetrieb automatisch über Zeitprogramm
ins Schwallwasserbecken 2 abgesenkt
und im Umwälzbetrieb der Anlage 2 über
Nacht aufbereitet und morgens vor dem
Badebetrieb wieder automatisch in das
Kinderspielbecken gefördert und umgewälzt. Dadurch kann das Kinderspiel-
becken bei der Nachtreinigung komplett
gereinigt werden.
Heißsprudelbecken I + II
Die Heißsprudelbecken I + II können, je getrennt, mittels Schlüsselschalter in das gemeinsame Schwallwasserbecken 3 zur
Reinigung abgesenkt werden.
Beckenfüllung
Die Beckenfüllung kann direkt ab der Frisch-
wasserzuspeisung in das zugehörige
Schwallwasserbecken mittels Handarmatur vorgenommen werden. Über das gefüllte Schwallwasserbecken und die Aufbereitungsanlage erfolgt die Befüllung des
betreffenden Badebeckens. Eine zusätzliche Einrichtung ermöglicht die Füllung des
jeweiligen Beckens über die Reinwasserleitung mittels Schlauchanschluß. Bei der
Befüllung kann die Teilstrompumpe zur Ba-
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SPORT BÄDER FREIZEIT
21
WESTBAD MÜNCHEN
1
2a
3
2b
1: Nordansicht mit Eingangssituation
dewassererwärmung eingeschaltet werden, um das kalte Netzwasser zu erwärmen.
2 a + b: Strömungskanal beleuchtet
Frischwasserzuspeisung
Die Frischwasserzuspeisung erfolgt für alle Anlagen durch Stadtwasser. Alle Zuleitungen führen über den Wasserspiegel ins
Schwallwasserbecken. Über einen WRGPlattentauscher wird dem Stetsablauf je
Anlage die Wärme entzogen und dem
Frischwasser abgegeben. Zur Aufschal-
3: Kleinkinderbereich
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SPORT BÄDER FREIZEIT
1/99
tung auf die GLT (Gebäudeleittechnik) wird
die Wärme des Stetszulaufes wie auch des
Stetsablaufes über separate Temperaturfühler und Volumenstrommesser gemessen.
Druckluftanlage
Die Druckluft für die Steuerung der pneum.
Armaturen wird im Technikraum über eine
Kompressor-Doppelanlage erzeugt. Die
Druckerzeugung wird apparateintern geregelt. Die gesamte Druckluftinstallation ist
über einen Druckluftwächter abgesichert.
Bei abfallendem Druck erfolgt eine separate Alarmmeldung direkt in die Zentrale sowie die Anzeige am Schaltschrank. Alle
pneum. Armaturen sind stromlos und
drucklos geschlossen. In Installationsbereichen, wo eine Überschwemmungsgefahr bei Nichtfunktionieren besteht, sind
pneum. Armaturen mit Federrückstellung
eingebaut.
Ozonanlage
Für die Anlagen 2, 3 und 4 ist eine Ozonung
nach der Filterung vorgesehen. Dabei wird
über einen Teilstrom Ozon dem Kreislauf
zugegeben und über eine Vermischungseinrichtung, einen Reaktionsbehälter mit
einer Durchlaufzeit von ca. 3 Minuten und
anschließendem Aktivkohlefilter bei einer
Geschwindigkeit von ca. 40 m/h adsorbiert. In den Gesamtbadekreislauf erfolgt
anschließend eine Nachchlorierung mittels
Chlorgas.
Chlorgasanlage
Für die Chlorung der einzelnen Anlagen
wird Chlorgas im Voll-Vakuumverfahren
auf der Reinwasserseite, für jedes
Becken getrennt, zudosiert. Die Dosierung erfolgt mittels eines automatischen
Regelventils, geregelt über eine automatische Chlorüberschußmessung.
Es ist dafür ein spezielles Chlorgasgebäude als Lager- und Dosierraum vorhanden,
ausgerüstet mit einer Berieselungsanlage
sowie einer Chlorgasalarmanlage.
Flockungsmitteldosierung
Für alle Anlagen ist je eine Flockungsanlage vorgesehen.
Das Flockungsmittel wird über Dosierpumpen in die einzelnen Anlagensysteme
vor der Drucksandfilterung eingespeist.
Die Flockung erfolgt 2stufig je nach Anlagenbetrieb: normal reduziert. Die genaue
Einstellung wird entsprechend der Anlagenbelastung vorgenommen.
Aktivkohlepulver-Dosierung (für Anlage 1)
Zur Optimierung der 3stufigen Wasseraufbereitungsanlage der Anlage 1 wird vor der
Flockung der Drucksandfilterung zur Adsorption Aktivkohlepulver zudosiert, um
kolloidal gelöste organische Verunreinigungen absorbieren zu können. Dazu
zählen Cloramine, Trihalogenmethane und
andere an Aktivkohle absorbierbare organische Halogenverbindungen (AOX). Pul-
veraktivkohle verbessert im wesentlichen
die Beckenwasserqualität und eliminiert
das gebundene Chlor mit Hilfe der Absorptionsstufe, wodurch ein geruchfreies
Beckenwasser entsteht. Die AK-Pulverdosierung wird periodisch gemäß den Betriebserfahrungen vorgenommen, eingestellt über ein Zeitprogramm.
pH-Wert-Regelung
Für alle Becken ist je eine automatische
pH-Wert-Regelung eingebaut. Als Neutralisationsmittel wird Salzsäure oder Lauge
aus Gebinden, je nach Bedarf über ein getrenntes System, zudosiert. Die Dosierung
wird automatisch über die Wasseranalyse
geregelt. Für die Dosieranlage ist ein spezieller Raum mit den dazu notwendigen
Einrichtungen, wie Körperdusche usw.,
vorhanden. Mittels Dosierleitungen, in einem Schutzrohr geführt, wird das Neutralisationsmittel zu den Dosierstellen im
Technikraum geleitet.
Badewassererwärmung
Für alle Anlagen, außer bei der Anlage 5,
ist eine Beckenwasserbeheizung eingebaut. Die Beheizung erfolgt über Teilstrompumpen und Plattentauscher im
Teilstromverfahren. Die Temperaturregelung wird, für jede Anlage getrennt, elektronisch vorgenommen. Als Heizmedium
dient PWW 55/40 °C aus dem Niedertemperatursystem.
Temperaturschiebung bei Anlage 4
Der Istwert der Badewassertemperatur wird
bei der Anlage 4 an zwei Stellen gemessen.
Einmal in der Reinwasserleitung vor dem
Eintritt in das Becken und einmal in der
Rohwasserleitung nach dem Becken. Liegt
der Istwert nach dem Becken unter dem
angegebenen Sollwert der Beckenwassertemperatur, wird der Sollwert der Reinwassertemperatur entsprechend der Differenz
der Beckenwassertemperatur angehoben.
Somit ist es möglich, Störgrößen wie Windeinfluß und Außentemperatureinfluß auszuregeln.
Regelung
Niedertemperaturabwärme-BHKW:
Beim BHKW fällt das ganze Jahr Abwärme
mit einer Temperatur von 53 °C an (ca.
4.000 h/a). Diese Abwärme wird über einen
Plattenwärmetauscher in das Soleaußenbecken geleitet. Die Abwärme wird immer
durch den Wärmetauscher geleitet, auch
wenn im Soleaußenbecken kein Bedarf
vorhanden ist. In Serie zum Badewassertauscher ist ein Notkühler (BHKW) eingebaut. Über einen Strömungswächter wird
festgestellt, ob Abwärme ansteht oder
nicht. Die Abwärme wird über einen Teilstromkreis (Teilstrompumpe) „ungeregelt“
in die Beckenzulaufleitung geführt. Wird
vom Strömungswächter (Primärseite) die
Abwärmenutzung freigegeben, schaltet die
Teilstrompumpe ein.
Steigt die Zulauftemperatur auf 2 K über
die Beckentemperatur an, wird die Teilstrompumpe ausgeschaltet. Sinkt die Temperatur wieder auf Beckenwassertemperatur, schaltet die Teilstrompumpe wieder
ein. Fällt der Freigabekontakt (Strömungswächter) ab, wird die Teilstrompumpe verzögert ausgeschaltet. Ein Sicherheitsthermostat schaltet bei Überhitzung (Beckentemp. + 4 k) die Abwärmenutzung aus und
gibt eine Alarmmeldung ab. Über einen
Wärmezähler wird die genutzte Abwärmemenge gemessen.
Beckenwasseranalyse
Die Analyse erfolgt für jedes Becken getrennt. Das Meßwasser zur Analyse wird direkt aus den Becken ca. 20-30 cm unter
dem Wasserspiegel entnommen. Je
Becken sind bis zu 3 Meßstellen zur Wasserentnahme eingebaut und jeweils getrennt dem Analysegerät zugeführt. Es
besteht für jede Meßstelle die Möglichkeit,
Handmessungen vorzunehmen.
Folgende Messungen und Registrierungen
auf Drucker je Becken sind eingebaut:
– Redox
– CI2 (inkl. Regelung)
– pH-Wert (inkl. Regelung)
– Temperatur
Die entsprechenden Regelimpulse werden den einzelnen Dosiersystemen zugeführt. Störungen (Durchflußwächter,
Minimal- und Maximalüberschreitung der
Grenzwerte) werden über die Sammelstörmeldung an die Zentrale gemeldet.
Das überschüssige Meßwasser wird
anschließend wieder über das entsprechende Schwallwasserbecken dem
Kreislauf zugeführt.
Durchflußmessung
In die Zuleitungen zu den einzelnen
Becken sind Durchflußmeßysteme eingebaut, um die genaue Umwälzleistung zu
ermitteln und am Schaltschrank optisch
anzeigen zu können.
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SPORT BÄDER FREIZEIT
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WESTBAD MÜNCHEN
Beckentemperaturanzeige
Die Beckentemperatur für alle Anlagen
bzw. Becken werden separat angezeigt
und aufgezeichnet. Die Temperaturmessung wird über das Meßwasser bei der
Analysestation vorgenommen. Die Temperaturanzeigen werden am BadewasserSchaltschrank, im Bademeisterraum sowie
über das ZLT angezeigt.
Soleanlage
Zulieferung
Die Sole wird mittels LKWs in Transporttanks angeliefert. Die Liefermenge beträgt
ca. 15-18 Tonnen. Es wird eine annähernd
gesättigte Sole mit 25-26 (Gewichtsprozent) zur Anlieferung vorgesehen. Dadurch
wird eine Auskristallisierung infolge Temperaturschwankung und Verdunstung vermieden. Die Befüllung des Solelagerbehälters erfolgt am Gebäude mittels Schlauchverbindung vom Transporttank. Es ist eine
festinstallierte Leitung bis zum Solespeicherbecken eingebaut.
Solelagerung
Die Sole wird in einem geschlossenen speziellen Solespeicherbecken im Technikraum für die Dosierung im angelieferten
Zustand (annähernd gesättigte Sole ca. 25
Gewichtsprozent) gelagert.
Der Nutzinhalt des Lagerbeckens beträgt
50 m 3. Das Becken wird bauseits in
Stahlbeton erstellt und ist in solebeständiger Ausführung vorgesehen. Als Kontrollöffnung ist eine Plexiglasabdeckung
eingebaut. Zusätzlich ist eine separate
Reinigungsöffnung mit Tür, wasserdicht,
ausgeführt.
Ausschwimmkanal mit Lüftungselementen
24
SPORT BÄDER FREIZEIT
1/99
Oben links: Wasserrutsche in der Halle
Mitte links: Beckenumgang mit Badetuchablagen
Unten links: Sauna mit Fassade des Saunahofes
Oben rechts: Haartrockner in der Umkleide
Unten rechts: Nackenduschen im Warmaußenbecken
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SPORT BÄDER FREIZEIT
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WESTBAD MÜNCHEN
Als Sicherheitseinrichtung ist eine Niveauschaltung für die Alarmgabe bei maximalem Füllstand sowie ein Trockenlaufschutz für die Dosierpumpen mit Schauglas eingebaut. Die Be- und Entlüftung
des Beckens erfolgt in separater Leitung
direkt ins Freie.
fähigkeitsmessung im Beckenkreislauf und
stellt sich nach der entsprechend zugeführten Frischwassermenge automatisch
ein. Dadurch wird die erforderliche Solekonzentration im Badebecken konstant
gehalten. Mittels einer Handmessung kann
die Solekonzentration nachgeprüft werden.
Dosierung bei einer Beckenneufüllung
Bei einer Beckenneufüllung oder bei einer
Neufüllung des Schwallwasserbeckens
nach erfolgter Reinigung wird über eine separate Füllpumpe mit einer höheren Leistung die konzentrierte Sole in den
Beckenkreislauf eingespeist. Dadurch sind
eine kurzfristige Beckenentleerung und
Soledosierung
Für den Normalbetrieb erfolgt die stetige
Dosierung von annähernd gesättigter Sole
(25 Gewichtsprozent) in den Beckenkreislauf der Badewasseraufbereitungsanlagen
mittels Dosierpumpe. Die Dosiermenge
wird proportional geregelt über eine LeitTabelle 4: Betriebsprogramm
Attraktionen
für Personen
momentan pro Std.
Betriebsw.
Wassertemp.
Schwimmerbecken
– UWS
Ø 70 Pers./h
28 °C
Lehrschwimmbecken
– UWS
Ø 25 Pers./h
30 °C
Freizeitbecken
– Großwasserrutsche
Ø180 Pers./h
30
– Massagedüsen
– Wand
– Boden
10
8
od. od. – Nackenduschen
3
od. – Sprudelliegen
7
∆
– Sprudelsitze
5
∆
– Wasserfall
4
od. – Strömungskanal
8
– UWS
75 x 3/h = 215
Pers./h
Kinderspielbecken
– Kinderspielbeckenwasserspiele
Ø 16 Ki/h
od. > 30 °C
9 Ki x 3/h = 27 Ki/h
Heißsprudelbecken 1
– Sprudelsitze
– UWS
9 Pers. x 3/h = 27 Pers./h
∆
Heißsprudelbecken 2
– Sprudelsitze
– UWS
7 Pers. x 3/h = 21 Pers./h
∆
65 Pers./h
8
4
6
6
10
∆
od. od. ∆
∆
∆
Solewarmaußenbecken
– Massagedüsen
– Nackenduschen
– Sprudelliegen
– Sprudelsitze
– Sprudelgrotte
– UWS
30 °C
37° C
37° C
34° C
34 x 3/h = 102
Pers./h
total
durchschnittlich
maximal
Zeichenerklärung Betriebsweise:
Dauerbetrieb nach Wunsch
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SPORT BÄDER FREIZEIT
Ø 374 Pers./h
ca. 490 Pers./h
∆ Wechselbetrieb
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periodischer Betrieb
Neufüllung ohne Beeinträchtigung der Solekonzentration im Badebecken möglich.
Badewasseraufbereitung
Die Salzkonzentration im Becken soll 2.0
Gewichtsprozent betragen. Anpassungen
gemäss den Bedürfnissen im Badebetrieb
sind zwischen 1-3 Gewichtsprozent technisch möglich.
Becken-Stetszulauf
Dem Beckenkreislauf wird Süßwasser als
Frischwasser zugespeist. Die Zuspeisung
erfolgt ins Schwallwasserbecken. Der
Stetszulauf wird eingestellt gemäß der
Personenbelastung der Badebecken.
Wärmerückgewinnung
Für das stetig ablaufende Wasser aus dem
Beckenkreislauf wird eine Wärmerückgewinnung eingebaut. Das stetig ablaufende
Wasser wird nach dem Filter aus dem
Beckenkreislauf entnommen und über einen Plattenumformer entwärmt und in die
Kanalisation eingeleitet.
Das notwendige Frischwasser wird ebenfalls über diesen Umformer geführt und
entnimmt so die Wärme aus dem Stetsablaufwasser. Das erwärmte Frischwasser
wird ins Schwallwasserbecken als Stetszulauf eingeleitet.
Entsorgung
Im gesamten Bereich des Solebeckens
sind die Kanalisationsleitungen solebeständig ausgeführt. Für die Entsorgung der
Sole sind folgende Betriebszustände vorhanden:
– Stetsablauf
Die stetig anfallende Wassermenge für den
Stetsablauf wird abgekühlt direkt in die Kanalisation eingeleitet. Die sich daraus ergebende Salzfracht wird mit den übrigen
Abwässern (ohne Regenwasser) der gesamten Liegenschaft vermischt.
– Filterrückspülung
Die Filterrückspülung wird mehrmals, nach
Bedarf, wöchentlich vorgenommen. Die
Rückspülung wird mit entwärmtem Süßwasser direkt aus dem Spülwasserbecken
durchgeführt. Vor der Rückspülung wird
das Solewasser im Filtersystem ins Badebecken ausgestoßen. Nach der Rückspülung wird das Spülwasser über das
Erstfiltrat abgeführt.
– Beckenentleerung
Einmal jährlich wird eine Beckenentleerung
für Reinigungs- und Wartungsarbeiten vorgenommen. In Berücksichtigung des zugehörigen Schwallwasserbeckens ergibt
sich ein Wasservolumen von 227 m3. Dies
Grundriß
Untergeschoß
ergibt eine Salzfracht von 4.540 kg. Die
Entleerdauer kann variabel vorgenommen
werden in Abstimmung mit den zuständigen Behörden.
Schmutzwasserableitung
Die Schmutzwasserableitung ist in 3 Teilbereiche unterteilt:
– Schlammwasser der Filterspülungen
Das Schlammwasser der Filterrückspülung
wird über veschiedene SchmutzwasserSammelleitungen in die gemeinsame SWHebeanlage im Filterbereich 2 geleitet. Von
dort wird das Schmutzwasser über die Rückstauebene in die Entwässerungsleitung gepumpt. Zur Sicherheit sind zwei Schmutzwasserpumpen installiert, die ca. 150% der
Leistung der größtmöglichen Schlammwasserabgabe entsprechen. Eine Verriegelung
der Filterrückspülung über dem max-Wasserstand im SW-Schacht ist vorgesehen.
– Flächenentwässerung
Die Flächenentwässerung der Filtergrube 1
und 2 wird über eine offene Rinne in die jeweilige Hebeanlage geführt und von dort
abgepumpt.
– Badebeckenentleerung und Funktionsbeckenentleerung
Die Badebecken- und Funktionsbeckenentleerung erfolgt über die gemeinsame SW-Hebeanlage im Filterbereich 2.
Attraktionsanlagen
Das Angebot an Attraktionsanlagen ist angepaßt an die Beckennutzung und die Besucherbedürfnisse.
Angebot an Attraktionen in den verschiedenen Beckenbereichen: (siehe Tabelle 4)
Die Betriebsweise ist abgestimmt auf die
Belastung der Becken sowie auf einen ausgeglichenen Energieverbrauch.
Betriebsweise
Einige Anlagen können im Dauerbetrieb,
andere im Wechselbetrieb oder periodischen Betrieb automatisch wahlweise gefahren werden. Je nach den betrieblichen
Erfordernissen können die Zeitintervalle
angepaßt werden. Die genaue Zeitprogrammierung ist nach den Betriebserfahrungen vorgenommen worden. Übergeordnet der Betriebsweise der Attraktionsanlagen ist der Betrieb der Aufbereitungsanlagen. Die Attraktionsanlagen werden
entsprechend der Betriebsweise der Auf-
bereitungsanlage ver- oder entriegelt. Zur
Gewährleistung der Hygiene ist je Attraktionsanlage eine automatische Reinwasserzuführung vorhanden. Aus Sicherheitsgründen ist bei allen Attraktionsanlagen mit
Internumwälzung an der Pumpenansaugleitung ein Druckwächter eingebaut.
Bei zunehmendem Vakuum wird die Anlage sofort abgeschaltet und ein separater
Alarm ausgelöst. Die Entriegelung kann nur
von Hand am Schaltschrank vorgenommen werden.Die Unterwasserscheinwerfer
sind je Becken separat geschaltet. Für einige Becken sind aus Sicherheitsgründen
2 separate UWS-Schaltkreise eingebaut.
Bei einer Beckenentleerung werden alle
Unterwasserscheinwerfer des betreffenden Beckens ausgeschaltet. Eine automatische Verriegelung der UWS erfolgt über
einen separaten Druckwächter am jeweiligen Badebecken.
Stör- und Alarmmeldungen
Alle Anlageteile mit Schaltfunktionen werden bei Betriebsstörungen in einer gemeinsamen Sammelstörmeldung je
Schaltschrank erfaßt und an die Gebäudeleittechnik weitergeleitet. Die Einzelstörung
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SPORT BÄDER FREIZEIT
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WESTBAD MÜNCHEN
Tabelle 5A: Betriebsprogramm/Freizeitbecken
Massageanlage:
Wanddüsen und
Bodendüsen
Betrieb
Programm 1
Intervall lang
Programm 2
Intervall kurz
Programm 3
Dauerbetrieb
Ein
Aus
10 Min.
10 Min.
4 Min.
6 Min.
60 Min.
–
20 Min. x 3
10 Min. x 6
60 Min. x 1
Wechsel/Std.
Sprudelanlagen:
Sprudelliegen
(1Gebläse)
Ein
Aus
4 Min.
10 Min.
6 Min.
8 Min.
10 Min.
–
Sprudelsitze
(1 Gebläse)
Ein
Aus
6 Min.
10 Min.
8 Min.
8 Min.
10 Min.
–
40 Min. x 1,5
30 Min. x 2
20 Min. x 3
20 Min.
20 Min.
20 Min.
10 Min.
60 Min.
–
40 Min. x 1,5
30 Min. x 2
60 Min.
Dauerbetrieb
10 Min.
10 Min.
4 Min.
6 Min.
60 Min.
–
20 Min. x 3
10 Min. x 6
60 Min. x 1
10 Min.
10 Min.
4 Min.
6 Min.
60 Min.
–
20 Min. x 3
10 Min. x 6
60 Min. x 1
–
–
–
–
60 Min.
–
Wechsel/Std.
Strömungskanalanlage
(2 Pumpen)
Ein
Aus
Wechsel/Std.
Nackenduschenanlage:
Nackenduschen
Ein
Aus
Wechsel/Std.
Wasserfallanlage:
Wasserfall
Ein
Aus
Wechsel/Std.
Wasserrutsche:
Ein
Aus
in Dauerbetrieb während Badebetrieb
60 Min.
Tabelle 5B: Betriebsprogramm/Kinderspielbecken
Wasserspielanlage
Ein
Aus
–
–
–
–
in Dauerbetrieb während Badebetrieb
wird an der entsprechenden Betriebslampe sowie am Display am Schaltschrank angezeigt. Zudem werden wichtige Störmeldungen mit Notsituationscharakter separat zur Zentrale geführt.
Alle Alarmmeldungen werden über den
Drucker protokolliert. Die externen Alarmmeldungen werden über die GLT an eine
ständig besetzte Stelle weitergeleitet.
Chlorgas- und Ozonalarm
Ein Teil der Lüftungsanlagen wird bei
Chlorgasalarm und Ozongasalarm ausgeschaltet.
Die Entriegelung erfolgt direkt am Badewasserschaltschrank. Eine entsprechende Verriegelung zu den Lüftungsschaltschränken ist dabei vorgesehen.
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SPORT BÄDER FREIZEIT
1/99
60 Min.
–
60 Min.
2 parallel geschaltete Wärmetauscher (je
1.150 kW). Die Heizwassertemperatur auf
der Sekundärseite beträgt: T-Vorlauf = 85 °C,
T-Rücklauf = 50 °C. Die Vorlauftemperatur
wird gleitend nach Außentemperatur geregelt. Der Wärmebedarf für das Hallenbad
beträgt bei tA = -16°C 1.480 kW. Die maximal benötigte Heizleistung fällt jedoch im
Monat Mai an, wenn zusätzlich zum Hallenbad das Freibad in Betrieb genommen
wird und aufgeheizt werden muß. Die maximale Heizleistung beträgt dann 2.300
kW. Es wurden alle notwendigen Vorbereitungsmaßnahmen getroffen, um zu einem späteren Zeitpunkt rund 1.500 m3
Solarabsorbermatten auf dem Hallenbaddach zu verlegen und damit das Freibad
zu heizen. Die Wärmeverteilung im Hallenbad erfolgt über einen Hauptverteiler
sowie einen Nebenverteiler.
Außer in der Schwimmhalle sind in allen
Bereichen statische Heizflächen zur Abdeckung der Grundlast eingebaut. In den
Bereichen Umkleide, Eingangshalle und
Personalräume wurden die statischen
Heizflächen mit Heizkörpern realisiert. Im
Schwitzbad war die Plazierung von Heizkörpern praktisch nicht möglich. Um eine
Kondensatbildung an den großen Fenstern, einen Kaltluftabfall wie auch eine
Kaltstrahlung bei der Verglasung zu verhindern, entschied sich der Bauherr für
eine beheizte Fassade. Somit sind die
Oblichter und die gesamte Verglasung
zum Freilufthof mit einer Pumpenwarmwasser-Fassadenheizung ausgerüstet.
Die beiden Glaskuppeln über der
Schwimmhalle werden bei tiefen Außentemperaturen elektrisch beheizt, um Kondensatbildung zu verhindern.
3.4 Heizung
Im Zusammenhang mit der Erstellung des
Hallenbades West wurde in diesem Stadtgebiet ein neues Fernwärmenetz erstellt.
Die Wärmeerzeugungsanlage für dieses
Fernwärmenetz (zwei Gas-BHKW-Module mit einer Wärmeleistung von je 1.180
kW sowie zwei Spitzenlast-Dampfheizkessel mit einer Leistung von je 3.700 kW)
wurde gleichzeitig mit dem Neubau Hallenbad West erstellt. Diese Anlage wurde
unterirdisch am Gebäudekörper Hallenbad West angebaut. Die Wärmeenergie
für das Hallen- und Freibad wird von diesem neuen Fernwärmenetz geliefert.
Im Hallenbad wurde eine Übergabestation
eingebaut. Die Wärmeabgabe erfolgt über
Abwärmenutzung
Bei den beiden Blockheizkraftwerken fällt
während dem ganzen Jahr Niedertemperatur Abwärme an (53/45°C). Diese Abwärme wird direkt zur Erwärmung des Solewarmaussenbeckens verwendet.
3.5 Lüftungsanlagen
Im Westbad sind umfangreiche Be- und
Entlüftungsanlagen, entsprechend den
Nutzungsanforderungen, eingebaut.
Lüftungsanlage Schwimmhalle
Luftmenge 66.000 m3/h
Raumlufttemperatur 30 °C
Raumluftfeuchte 52% relative Luftfeuchte
Die Luftaufbereitung erfolgt über 4 Geräteachsen mit einer Luftmenge von 16.500
m3/h je Achse. Die Zuluft wird hauptsächlich im Bereich der Außenfassade und
über den Luftschleier beim Ausschwimmkanal eingeblasen. Zusätzlich
wird im Innenbereich, unterhalb der Galerie, Luft zugeführt.
Die Abluft wird an 3 Stellen, unterhalb der
abgehängten Decke, angesaugt und über
die Stahlhauptstützen (Ø 1,20 m), welche
die Hauptlast des Daches tragen, ins Untergeschoß geführt. Im Untergeschoß erfolgt die Rückführung zu den Lüftungsgeräten über ein konventionelles Kanalsystem. Da die Tragkonstruktion des Daches
vom warmen Schwimmhallenbereich
durch die Außenfassade ins Freie ausragt,
mußten diese Durchdringungspunkte trotz
thermischer Trennung belüftet werden, um
eine Kondensatbildung an den Dachhauptträgern zu verhindern.
Die Entfeuchtung der Schwimmhallenluft
erfolgt ausschließlich durch Beimischen
von Außenluft.
Bei sehr hohen Außentemperaturen können die Glaskuppel sowie die Oblichter in
der Schwimmhalle geöffnet werden. Die
Abluftventilatoren werden ausgeschaltet.
Über die Lüftungsanlage wird dann nur
noch die benötigte Zuluft in die Schwimmhalle eingeführt. Durch diese Steuerung
kann ein übermäßiges Ansteigen der Raumlufttemperatur im Sommer verhindert werden, und zugleich wird elektrische Energie
(Abluftventilatoren außer Betrieb) eingespart.
Schränke erreicht. Zusätzlich wird Abluft
direkt bei den Duschen abgesaugt.
Lüftungsanlage Umkleide/Duschen
Luftmenge 14.000 m3/h
Raumlufttemperatur 24 °C
Lüftungsanlage Sauna
Luftmenge 11.000 m3/h
Raumlufttemperatur 26 °C
Die Zuluft wird über Schlitzauslässe in der
abgehängten Decke eingebracht. Die Abluftführung erfolgt direkt durch die Umkleideschränke. Durch diese Abluftführung
wird eine sehr gute Durchlüftung der
Die Zuluft wird über Drall-Auslässe in der
abgehängten Decke eingeführt.
Die Abluft wird zum größten Teil oberhalb der Saunakabinen abgesaugt. Ein
Teil der Abluft wird direkt in den Reini-
Prinzipschema Heizung
Blick in die Technik im Untergeschoß
Tabelle 5C: Betriebsprogramm/Solewarmaußenbecken
Massageanlage:
Wanddüsen
Betrieb
Programm 1
Intervall lang
Programm 2
Intervall kurz
Programm 3
Dauerbetrieb
Ein
Aus
10 Min.
10 Min.
4 Min
6 Min.
60 Min.
–
20 Min. x 3
10 Min. x 6
60 Min.
10 Min.
10 Min.
4 Min.
6 Min.
60 Min.
–
20 Min. x 3
10 Min. x 6
60 Min. x 1
Wechsel/Std.
Nackenduschenanlage:
Nackenduschen
Ein
Aus
Wechsel/Std.
Sprudelanlagen:
Sprudelgrotte
(2 Gebläse)
Ein
Aus
4 Min.
6 Min.
6 Min.
4 Min.
10 Min.
–
Sprudelsitze
(2 Gebläse)
Ein
Aus
4 Min.
6 Min.
6 Min.
4 Min.
10 Min.
–
Sprudelliegen
(2 Gebläse)
Ein
Aus
4 Min.
6 Min.
6 Min.
4 Min.
10 Min
–
30 Min. x 2
30 Min. x 2
30 Min. x 2
Dauerbetrieb
Wechsel/Std.
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WESTBAD MÜNCHEN
gungsduschen und WC-Anlagen abgesaugt.
Lüftungsanlage Eingangshalle
Luftmenge 5.200 m3/h
Raumlufttemperatur 20 °C
Die Zuluft wird im Bereich der Eingangstüren über Quelluftauslässe und im Innenbereich, unterhalb der Galerie, über
Zuluftgitter eingeblasen. Die Abluftabsaugung erfolgt an der Decke der Eingangshalle.
Im Bereich des Restaurants, welches in der
Eingangshalle integriert ist, erfolgt eine
Belüftung mittels Zuluft-Drallauslässen sowie Abluftgittern.
Lüftungsanlage Küche/Theke
Gesamtluftmenge 6.000 m3/h
Raumlufttemperatur Küche 20 °C
Raumlufttemperatur Theke ca. 26 °C
Für den Bereich Gastronomie wurde eine
Lüftungsanlage mit 2 Zonen eingebaut.
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Zone Küche
Die Küche wird bei der Grundlüftung mit einem minimalen Luftwechsel belüftet. Bei
Spitzenlüftung wird eine Induktions-Dunstabzugshaube eingeschaltet, wobei ungeheizte Außenluft direkt über dem Kochbereich eingeblasen und die Abluft mittels
Abluftventilatoren über Dach geführt wird.
Mit diesem System muß nur ca. 30% der
abzuführenden Luftmenge auf Raumlufttemperatur aufgeheizt werden, bevor sie in
die Küche eingeblasen wird.
Zone Theke
In der Schwimmhalle ist eine Theke mit
Ausschank- und Kochmöglichkeit eingebaut. Die Besucher können kleine Mahlzeiten über eine Selbstbedienungstheke
kaufen. Dieser Bereich wurde mit einer
Glaswand von der Schwimmhalle abgetrennt. Um ein gutes Raumklima zu erreichen, damit auch die Eßwaren nicht im
Schwimmhallenklima aufbewahrt werden
müssen, wird dieser Bereich getrennt
Oben links: Wärmeübergabestationen
Oben rechts: Duschwasser-Wärmerückgewinnung
Unten links:
Bediengang zwischen den Badewasserfiltern
Unten rechts:
Lüftungsgerät in der Technikzentrale
belüftet. Ein Überdruck stellt die klimatische Trennung zur Schwimmhalle sicher.
Im Kochbereich wurde ebenfalls eine Induktions-Ablufthaube eingebaut, die in
der gleichen Weise betrieben wird wie die
Küchen-Spitzenlüftung.
Lüftungsanlagen Technikräume:
In den Technikräumen im Untergeschoß
sind verschiedene Einzelventilatoren zur
Entlüftung eingebaut, z. B.: in den Bereichen Elektroräume, Chemikalienräume,
Heizungs- und Sanitärräume, Badewassertechnik.
Wärmerückgewinnung Lüftungsanlagen
Sämtliche Be- und Entlüftungsgeräte sind
mit einem doppelten in Reihe geschalteten
Plattenwärmetauscher als Polypropylen
ausgestattet. Dies ergibt eine Wärmerückgewinnung von 70-80% bei reinem Außenluft-Fortluft-Betrieb.
Ventilatorentechnik
Bei allen Lüftungsgeräten wurden Ventilatoren mit freilaufenden Rädern eingebaut.
Durch diese Technik ist es möglich, die momentan geförderte Luftmenge exakt zu
messen. Über Frequenzumformer werden
die Ventilatoren so gesteuert, daß, je nach
Anforderung, die gewünschte Luftmenge
gefördert wird. Somit ist eine stufenlose
Regulierung der Luftmenge gegeben, was
sich günstig auf den Energieverbrauch
auswirkt.
Schema Soleanlieferung
Entlüftung Dampfbäder
Die Dampfbäder werden mit einer Abluftmenge von je 150 m3/h entlüftet. Diese
warme Abluft (ca. 50 °C) wird über das Lüftungsgerät Sauna geführt, wo bei Bedarf
die Wärme zurückgewonnen wird.
Brandschutz:
In Abstimmung mit der Brandschutzdirektion wurden Brandabschnitte definiert, die
durch Brandschutzklappen abzusichern
waren. Die einzelnen Brandschutzklappen
werden auf den jeweiligen Schaltschränken mit Dioden signalisiert.
Regelung/Steuerung
Sämtliche Lüftungsanlagen sind mit dezentralen Schaltschränken und DDCSteuerung ausgerüstet. Die einzelnen
Geräte untereinander sind mit einer Datenbusleitung verbunden.
Anlage 2
3.6 Sanitäranlage
Trinkwasserversorgung:
Die Trinkwasserversorgung erfolgt ab dem
städtischen Trinkwassernetz.
Nach der Wasserzählung und Filtrierung
wird die Wasserverteilung in die Bereiche
Hallenbad und Freibad aufgeteilt.
Warmwasserbereitung
Die Warmwasserbereitung besteht aus
zwei Boilern à 3.500 Liter Inhalt. Die Erwärmung erfolgt durch das Heizungsnetz
über zwei extern angeordnete Plattenwärmetauscher (2 x 350 kW). Zusätzlich ist ein
Vorboiler mit 3.000 Liter Inhalt eingebaut.
Anlage 4
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SPORT BÄDER FREIZEIT
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WESTBAD MÜNCHEN
In diesen Vorboiler wird die Abwärme der
Kältemaschine in Kühlräume geleitet.
Legionellenschaltung
Zur Legionellenbekämpfung können alle
drei Boiler mittels Schlüsselschalter auf 65 °C
aufgeheizt werden. Somit wird über die Zirkulationspumpe das ganze Warmwasserverteilnetz auf 65°C aufgeheizt. Bei den
Reinigungsduschen wurden elektrisch angesteuerte Duscharmaturen eingebaut.
Diese können über Schlüsselschalter zentral geöffnet werden, so daß gleichzeitig
unter Aufsicht eine Spülung der Duscharmaturen durchgeführt werden kann.
Duschenabwasser-Wärmerückgewinnung
Das Abwasser der Duschen wird in einem
separaten Abwassernetz gesamthaft und
einem Durchlaufbehälter zugeführt. In diesem Durchlaufbehälter sind EdelstahlWärmetauscherplatten eingebaut. Im Gegenstrom zum Warmwasser wird das den
Boilern zugeführte Kaltwasser durch die
Wärmetauscherplatten geführt. Dadurch
wird das Kaltwasser von ca. 12 °C auf ca.
22–24 °C energiefrei vorgewärmt.
Einrichtungsgegenstände
Auf den Einsatz von bewährten Einrichtungsgegenständen wurde geachtet. Im
Saunabereich wurden Sondereinrichtungen wie Gießeimer aus Edelstahl mit automatischem Füllventil sowie ein Kaltwassersprührohr eingebaut.
Reinigung
Für die Reinigung wurden in allen Bereichen
entsprechende Reinigungseinheiten installiert. Diese bestehen aus Wandeinbaukästen, in welche je ein Kaltwasserzapfhahn, Warmwasserzapfhahn, ein Zapfhahn
für Flächendesinfektionsmittel sowie Elektrosteckdosen eingebaut sind.
In den Bereichen der Beckenumgangsflächen sind diese Reinigungseinheiten mit
der Rinnenumschaltung der Badebecken
gekoppelt. Erst nach Betätigen der Rinnenumschaltung wird die Reinigungsstelle freigegeben. Somit kann verhindert werden,
daß unbeabsichtigt Reinigungsmittel in
den Beckenkreislauf gelangen.
Oben: Bedienplatte am Filterkreuz
Mitte: Stetszulauf- und Ablaufarmaturen
Unten: Chlorgasinjektoren
zur Desinfektion des Badewassers
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SPORT BÄDER FREIZEIT
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Oben: Dosierstationen
Mitte: Lichtstimmungen können über das
Bussystem angepaßt werden
Unten: Fußwärmebecken in der Sauna
Desinfektionsanlagen
Nachdem prinzipiell keine Forderung mehr
besteht für den Einsatz von Fußdesinfektionsanlagen wurden trotzdem drei Fußdesinfektionsstellen in der Umkleide zum
Schwimmbad und eine Fußdesinfektionsstelle in der Saunainsel eingebaut. Im Untergeschoß wurde somit ein zentrales
Gerät für die Flächendesinfektion (Reinigung) sowie ein zentrales Gerät für die
Fußdesinfektion installiert.
Hebeanlagen
Das gesamte Untergeschoß wird über
vier Hebeanlagen entwässert. Aus Sicherheitsgründen wurden diese Hebeanlagen jeweils mit zwei Pumpen zu je 100 %
ausgeführt. Die kleinste Anlage hat eine
Fördermenge von 18 m3/h (Fäkalabwasser). Die größte Anlage weist eine Fördermenge von 380 m3/h (Rückspülung
Badewasserfilter) auf.
Automatische Pflanzenbewässerung:
Im ganzen Hallenbad sind verschiedene
Grünbereiche mit Pflanzen und Palmen
eingebaut. Teilweise wurden die Pflanztröge betoniert und mit dem Gebäude fest
verbunden, teilweise wurden sie nachträglich in den Raum gestellt.
Die festbetonierten Pflanztröge werden
über ein separates Leitungsnetz automatisch bewässert. Dieses Leitungsnetz mußte eine komplette Netztrennung zum übrigen Trinkwassernetz aufweisen. Dazu wurde ein Zwischenbehälter mit Druckerhöhungspumpe eingebaut.
3.7 Kassenanlage
Das Hallenbad ist als reines Freizeitbad mit
vollintegrierter großer Saunalandschaft
konzipiert. Diese Saunalandschaft besteht
aus einer Internsauna, die dem Hallenbad
zugeordnet ist. Der Saunaeintritt ist im Hallenbadpreis enthalten. Der Zutritt erfolgt
deshalb ohne weitere Kontrolle.
Die Mehrkosten für die Sauna werden indirekt über die zeitgestaffelten Tarife erhoben.
Wertfächer mit Depotschloß für Magnetkarten sind im Stiefelgang vorhanden. Hier
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WESTBAD MÜNCHEN
wird der Schlüssel für die Bedienung der
Kleiderschränke entnommen.
In der Saunalandschaft ist ein kleiner Teil
als separate Sauna mit Extern-Zugang enthalten. Diese "Extern-Sauna" kann von
Gästen ohne Badbesuch betreten werden.
Hierfür wird am Kassenautomaten oder an
der Handkasse eine Karte gelöst und an
einem separaten Eingangskontrollautomaten
kodiert. Mit der Karte werden in der Reihenfolge Wertfächer im Stiefelgang, dann
die Kleiderschränke bedient (Depotschloß
für Magnetkarten). Die Verweilzeit sowohl
im Hallenbad mit integrierter Sauna als
auch in der „Extern-Sauna“ wird am Ausgangskontrollautomaten kontrolliert.
Bei Überschreiten der Tarifzeit wird eine
Nachzahlung gefordert.
Für das Freibad ist ein offenes System vorgesehen, in dem keine Zeitkontrolle stattfindet. Die erworbene Eintrittskarte wird an
der Zugangskontrolle abgeschluckt.
Ein- und Ausgang des Freibades sind
beim Eingang des Hallenbades vorgesehen. Die Aus- und Eingänge werden besucherabhängig betrieben.
Geringes Besucheraufkommen
Ein- und Ausgang erfolgen durch die Eingangshalle des Hallenbades. Dort kann die
Eintrittskarte sowohl an der personenbesetzten Kasse des Hallenbades als auch
am Verkaufsautomaten bezogen werden.
Am separaten Ausgang von der Eingangshalle zum Freibad befindet sich eine Durchgangskontrolle, in welcher die erworbene
Karte abgeschluckt wird. Zwischen Kassenplatz und Eingangsautomaten befindet
sich eine Servicetüre. Diese Lösung ermöglicht einen Freibadbetrieb mit geringem Besucheraufkommen bis ca. 1.000
Personen/Tag mit der gleichen Personalstärke wie beim Hallenbadbetrieb.
Oben: Eigangssituation in der Sauna
Unten: Saunakabine
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Mittleres Besucheraufkommen
Im Kassenraum wird eine weitere zum
Freibadeingang orientierte personenbesetzte Kasse geöffnet. Der separate
Freibadzugang ist geöffnet. Man kann über
den Freibadzugang an der zusätzlich besetzten Kasse sowie an den dort aufgestellten Verkaufsautomaten eine Karte beziehen, die dann vom Eingangskontrollautomaten abgeschluckt wird. Zwischen
Eingangsautomaten und Kassenraum befindet sich eine Servicetüre, über die dann
auch mit Badeutensilien oder Kinderwagen
das Freibad betreten werden kann. Die Eingangskontrollautomaten sind wechselseitig steuerbar, so daß diese auch als Ausgänge benutzt werden können.
Spitzenbesuch
Im Eingangsbereich Freibad befindet sich
ein zusätzliches Kassenhäuschen, das für
diesen Spitzenbesuch zusätzlich besetzt
werden kann. Die Besetzung erfolgt dann
nur in den wenigen Stunden des Spitzenandranges. Bei diesem zusätzlichen Kassenhäuschen befindet sich eine Servicetüre, die während der Besetzung geöffnet
werden kann, so daß eine flüssige Abfertigung erfolgt.
Das Kassensystem Westbad ist auf die
zentrale Verwaltung im Müllerschen Volksbad aufgeschaltet. Die kaufmännischen
Daten und Besucherstatistiken können
dort zentral erfaßt und abgefragt werden.
Die Kassen des Nordbades sind ebenfalls
in dieser Zentrale aufgeschaltet, so daß eine vereinfachte Fernüberwachung gewährleistet ist.
3.8 Gebäudeleitsystem
Das Gebäudeleitsystem im Westbad München ist eine weitere „Insel“ des Gesamtsystems der Münchner Bäder. Die Konzeption des Gebäudeleitsystems gründet
im Betriebskonzept der zentralen Dienste.
Mit der Aufschaltung des Westbades ist
ein großer Teil der insgesamt 2777 Datenpunkte hinzugekommen.
Die Lüftungsanlagen sowie die Badewasseraufbereitungsanlagen Hallenbad und
Freibad sind seriell aufgeschaltet. Die
DDC-Unterstationen, welche autonom arbeiten können, übermitteln bei Bedarf die
entsprechenden Daten über eine Ausgabekarte an die entsprechende Eingangskarte auf der Seite GLT. Die Ausgangskarten sind in den Schaltschränken bei
den Lüftungsgeräten installiert. Die Eingangskarten des GLT sind zentral in der
Technik untergebracht. Von dort werden
die Daten über den Systembus an den
Rechner vor Ort weitergeleitet. In dieser
Zentrale werden die Selektion nach Dringlichkeit und Priorität durchgeführt und das
entsprechende Ausgabegerät angesteuert.
Ein hoch priorisierter Datenpunkt wie zum
Beispiel Hochwasseralarm wird im Störfall
über eine ISDN-Wählleitung in die Zentrale im Müllerschen Volksbad an den
Drucker und den Pager der ständig be-
Oben: Abkühlbereich
Mitte: Haupteingang Freizeitbad mit seperatem
Eingang für die Sauna
Unten: Wertfächer mit Nachzahlautomat
setzten Stelle weitergeleitet.
Die Datenmenge wurde bewußt klein gehalten, da unnötige Datenpunkte aus Kostengründen vermieden werden sollten. Es
wurden total 790 Datenpunkte aufgeschaltet, die zum großen Teil über das Bildbedienterminal, auch im Müllerschen Volksbad, angewählt werden können.
3.9 Elektrotechnik
Der Umfang an Elektrotechnik in Gebäuden wird permanent umfangreicher und
anspruchsvoller. Diese Entwicklung trifft
auch für den Bäderbau zu.
Beim neuen Westbad galt es, eine konsequente elektrotechnische Architektur in ein
Gebäude umzusetzen, welche den architektonischen und funktionellen Prinzipien
gerecht wird, besonders im Bereich der
Beleuchtung.
Hohe architektonische Anforderungen und
betriebstechnische Erfordernisse mußten
bei der Errichtung der Elektro- und nachrichtentechnischen Anlagen sowie der Beleuchtung mit berücksichtigt werden.
Bei dem Versorgungskonzept wurden wirtschaftliche Lösungen erarbeitet, welche
die Aufwendungen im Betrieb so gering
wie möglich halten.
Die Konzeption ist flexibel und erlaubt es,
Veränderungen ohne großen Aufwand umzusetzen. Die Versorgung mit elektrischer
Energie erfolgt aus dem öffentlichen Netz
der Stadtwerke München. Im Untergeschoß wurden Räume für eine EVU-Station, eine kundeneigene Mittelspannungsschaltanlage (10 kV), ein Traforaum mit 2
Gießharztransformatoren je 630 kVA sowie
eine Niederspannungsschaltanlage, ein
Batterieraum und ein Nachrichtentechnikraum eingeplant.
Die Versorgung der unterschiedlichen Etagen erfolgt über zwei Steigsysteme, die
räumlich unabhängig voneinander angeordnet und jederzeit zugänglich sind. Die
einzelnen Etagen wurden jeweils in 2 Verteilungsbereiche unterteilt, um eine höhere
Versorgungssicherheit zu erlangen.
Zukunftsorientierte und moderne Elektroinstallation erforderten den Einsatz eines
Installationsbussystems.
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WESTBAD MÜNCHEN
Elektrotechnische Betriebsabläufe wurden
durch das Bussystem automatisiert, z. B.
tageslichtabhängige Beleuchtungssteuerung, Putzbeleuchtung, Durchgangsbeleuchtung usw…
Die gesamte Beleuchtungssteuerung ist
frei programmierbar ausgelegt, wodurch
beliebige Schaltgruppen zusammengefaßt werden können und dadurch differente Lichtstimmungen und Beleuchtungsstärken problemlos geschaffen
werden können. Wartungsfreundlichkeit,
Betriebssicherheit und Ausleuchtung waren vordergründig.
Die Darstellung und Bedienung der Beleuchtung im gesamten Gebäude wurde
mittels zweier Grundrißtableaus realisiert.
Der Realzustand der einzelnen Leuchten
(Ein/Aus) wird mittels Leuchtdioden dargestellt. Für den Fall eines Netzausfalles
Oben links: Lichtstimmung
Unten links: Ausgänge Freizeitbad
Oben rechts: Warmsprudelbecken
Unten rechts: Außenansicht
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ist eine Sicherheitsbeleuchtung installiert, welche eine Grundbeleuchtung über
mindestens 3 Stunden gewährleistet. Die
Anlage ist selbstüberwachend ausgelegt,
was eine Entlastung für das technische
Personal darstellt.
Einen bedeutenden Anteil für einen reibungslosen Ablauf bei diesem Gebäude
stellt die Nachrichtentechnik dar.
Die Nachrichtentechnik ist zum einen zur
Kommunikation intern zu extern erforderlich, zum anderen gilt es, Personen zu
schützen und zu warnen, falls dies erforderlich wird, oder auch zu informieren.
Zur Kommunikation intern und extern wurden eine Sprechanlage und eine Telekommunikationsanlage errichtet. Zur Alarmierung im Brandfall wurde im gesamten Hallenbad eine Brandmeldeanlage eingebaut.
Die Brandmeldung wird mittels Wählgerät
sofort zur Berufsfeuerwehr weitergeleitet.
Um einen besseren Schutz gegen Diebstahl zu erreichen, sind in ausgewählten
Gebäudeteilen Videokameras angeordnet
(z. B. Wertfächer), die dadurch von der
Kasse aus überwacht werden können.
Die eingebaute elektroakustische Anlage
ermöglicht Durchsagen und Informationen
im gesamten Bad. Störmeldungen werden
zentral erfaßt und mittels optischer und
akustischer Anzeige an einer zentralen
Stelle gemeldet und dokumentiert.
Die Aufgabe bestand u. a. darin, eine Lösung zu finden, die einen wirtschaftlichen
Betrieb in Hinsicht auf Energiekosten und
Flexibilität ermöglicht. Entscheidend für
den zukünftigen Betrieb sind Bediener-
freundlichkeit, Wartungsfreundlichkeit,
Funktionalität und Übersichtlichkeit der installierten Anlagen, verbunden mit redundanter Versorgung der versorgungswichtigen Anlagen. Dadurch wird ein Beitrag zum
sicheren und betreiberfreundlichen Badespaß im Westbad geleistet.
Bilder: St. Müller-Naumann, München
Luftbildaufnahme: Luftbildverlag Hans Bertram, Haar
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