Moderne ZahnMediZin. Schöne Zähne.

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Moderne ZahnMediZin. Schöne Zähne.
Moderne Zahnmedizin.
Schöne Zähne.
Ein Ratgeber unserer Praxis.
Inhalt
Einleitung
Schönheit und Ausstrahlung
06
Zähne erhalten
// 01 Kariesprophylaxe
12
// 02 Parodontalbehandlung
16
// 03 Wurzelkanalbehandlung
20
// 04 Kinderzahnheilkunde
24
Zähne verbessern
// 05Bleaching
30
// 06Ästhetische Zahnfüllungen
34
// 07Veneers
40
// 08 Kosmetische Zahnkorrektur
42
Spezial
Mein Zahn – Eine Kurzgeschichte
46
Zucker, Zähne, Zitrusfrüchte
50
Zähne ersetzen
// 09Ästhetische Zahnkronen
56
// 10Brücken und Prothesen
60
// 11Vollkeramik
66
// 12 Zahnimplantate
70
Rund um den Mund
// 13 Zahnschmuck
76
// 14Laser in der Zahnmedizin
78
// 15 Zahn- und Mundpflege
82
Anhang
Danksagung und Impressum
86
Einleitung
// Einleitung
Schönheit und
Ausstrahlung
Egal, wie schön ein Mensch auch immer
sein mag, nur durch seine Ausstrahlung
kann er uns für sich einnehmen. Das
Wort „Ausstrahlung“ beinhaltet schon
die Essenz aus allem. Strahlen wird z.B.
durch ein offenes, freundliches und
schönes Lächeln erzeugt.
// 06
Wann ist ein Lächeln wirklich schön?
Eine Grundvoraussetzung ist auf jeden
Fall: Schöne Zähne. Stellen Sie sich das
Lächeln von Julia Roberts oder Brad Pitt
einmal mit schiefen, dunklen Zähnen
vor. Wir würden sie sicher nicht mehr für
attraktiv halten. Wahrscheinlich wären
wir regelrecht geschockt von diesem Anblick. Das bedeutet, dass wir uns bei unserem Streben nach Schönheit als erstes
um unsere Zähne kümmern sollten.
Die moderne Zahnmedizin bietet heute
eine Vielzahl von verschiedenen Therapien, die ein schönes Lächeln für nahezu
jeden Menschen möglich machen. Unser
Lächeln ist unsere Visitenkarte und auch
manchmal eine Eintrittskarte für eine
neue Partnerschaft, einen neuen Job oder
einfach nur für neue soziale Kontakte.
// Schönheit und Ausstrahlung
Die Ästhetik folgt dabei immer der
Funktion. Das heißt, dass für uns Zahnärzte immer noch die Wiederherstellung
eines Zahnes oder Gebisses zum richtigen Essen, Trinken und Sprechen den
höchsten Stellenwert hat. Wenn wir im
Gespräch mit Ihnen wissen, wie wir die
Funktion wiedererlangen, schauen wir
als nächstes darauf, in welcher Form wir
dies tun können. Über Funktion und
auch die ästhetisch ansprechende Umsetzung derselben möchten wir Sie in
diesem Buch aufklären.
// 07
// Einleitung
Ein schönes Lächeln
Nicht überall auf der Welt wird das
gleiche Lächeln als schön empfunden.
Auch hier gibt es eine unterschiedliche
Wahrnehmung bei unterschiedlichen
Kulturen. In den USA z.B. gilt ein Lächeln nur dann als schön, wenn die
Zähne absolut gleichförmig, gerade und
strahlend weiß sind. In Europa vertrat
man ein eher naturalistisches Schön-
heitsideal. Die Zähne sollten möglichst
natürlich wirken, das heißt, sie sollten
nicht einförmig und nicht zu weiß sein.
Die Entwicklung der letzten Jahre hat
allerdings gezeigt, dass auch die Europäer sich mehr und mehr den amerikanischen Vorstellungen angleichen. Auch
bei uns wird der Wunsch nach möglichst weißen Zähnen immer lauter.
„Überaus häufig geht er zum Friseur, hält seine Zähne weiß, wechselt
seinen Mantel, so daß er immer sauber aussieht, und schmiert sich
mit Salben ein.“
// Theoprast, Charaktere, 5. Der Gefallsüchtige, 372-287 v. Chr.
// 08
// Schönheit und Ausstrahlung
Möglich ist (fast) alles
Die Farbe der Zähne zu verändern, ist
aber nur ein Wunsch auf der Liste. Viele
haben Zahnfehlstellungen, Zahnlücken
oder Schäden im Zahnhalteapparat etc.,
die wir nicht unbedingt als schön empfinden. Für all diese Probleme ist der
Zahnarzt der einzig richtige Ansprechpartner. Er hat für fast alles therapeutische Lösungsmöglichkeiten, die uns zu
einem schönen Lächeln und somit zu
mehr Selbstbewusstsein und mehr Lebensfreude verhelfen können.
Mit professioneller Zahnreinigung kann
er die Zähne von Belägen und Zahnstein
befreien, durch ein Bleaching (Zahnaufhellung) die Zahnfarbe deutlich aufhellen, ästhetische Füllungen sind nicht
mehr als solche sichtbar, durch Veneers
(Verblendschalen) kann eine völlig neue
Optik z.B. bei Frontzähnen entstehen,
kosmetische Zahnkorrekturen (Kieferorthopädie) können heute durch mo-
derne Techniken fast unsichtbar erfolgen, Kronen und Brücken, insbesondere
aus Keramik, sind von natürlichen Zähnen nicht mehr zu unterscheiden, Parodontaltherapie kann zu einem schönen
und gesunden Zahnfleisch verhelfen,
Zahnimplantate können einzelne Zähne
ersetzen oder auch Zahnlosen wieder
feste Zähne geben.
All die verschiedenen Therapien dienen,
neben der Gesundheit und Wiederherstellung der Funktion, auch diesem Ziel:
Uns ein schöneres Lächeln, mehr Attraktivität und Wohlbefinden zu schenken.
Die meisten der vorgestellten Versorgungen und Leistungen werden nicht von
den gesetzlichen Krankenkassen getragen. In jedem Fall werden Sie ausführlich
von uns beraten und im Vorfeld über die
anfallenden Kosten informiert.
// 09
Zähne erhalten
// 01 Kariesprophylaxe
12
// 02 ParodontalBehandlung
16
// 03 Wurzelkanalbehandlung
20
// 04 Kinderzahnheilkunde
24
// 01
Kariesprophylaxe
und Professionelle Zahnreinigung
Warum wird’s gemacht?
Gegen hartnäckige bakterielle Zahnbeläge kommt auch die gewissenhafteste
Zahnpflege nicht an. Ein bakteriell besiedelter, Säure produzierender Belag auf
den Zähnen und in den Zahnfleischtaschen führt vermehrt zur Auflösung der
Zahnhartsubstanz. Es muss gebohrt, es
muss gefüllt und später muss der Zahn
eventuell auch noch überkront werden.
Eine Wurzelbehandlung ist in vielen
Fällen – etwa wenn der Nerv zu stark angegriffen wurde – notwendig. Weil aber
bei mangelhafter Pflege auch die Ränder
an den Kronen wieder Beläge aufweisen
// 12
können, ist das Schicksal des Zahnes über
kurz oder lang besiegelt. Oftmals begleiten Schmerzen diese Prozesse. Um dem
vorzubeugen, gibt es die professionelle
Zahnreinigung. Mit dieser Maßnahme
werden sämtliche harten und weichen
Beläge sowie bakterielle Ablagerungen
beseitigt, Karies und Zahnbetterkrankungen frühzeitig erkannt und behandelt. Das ist die effektivste Vorbeugung
und übrigens auch Voraussetzung für
eine Reihe von Versorgungen wie z.B.
Bleaching und Veneers.
// Kariesprophylaxe
Wie wird’s gemacht?
Ihr Zahnarzt besitzt unterschiedliche
Methoden, Ihr individuelles Karies-Risiko zu bestimmen. Grundlegend wird
mit einer visuellen Beurteilung und der
Inspektion der Zahnoberflächen mit einer Sonde begonnen. Nicht immer liegt
die Karies aber nur an der Oberfläche.
Mittels Laser oder einer elektrischen
Widerstandsmessung kann mittlerweile
auch sehr genau das Innere des Zahnes
auf Karies u.a. untersucht werden.
Danach werden die Beläge auf den Zahnoberflächen, in den Zahnzwischenräumen
und in den Zahnfleischtaschen mit speziellen Instrumenten sichtbar gemacht und
entfernt. Gerade diesen Bereich erreicht
man beim Zähneputzen zu Hause nur
schwer. Auch Verfärbungen durch Kaffee,
Tee, Wein oder Zigarettenkondensat werden mit dieser Behandlung beseitigt.
Sind die harten Beläge entfernt, kommen
die weichen Ablagerungen an die Reihe.
Dazu werden verschiedene Handinstrumente, kleine Bürstchen und Zahnseide
benutzt. Weil Bakterien sich zuerst an
rauen Stellen und in Nischen festsetzen,
folgt als Nächstes die Politur, um die
Zähne zu glätten. Anschließend werden
die gereinigten Zahnflächen mit einem
Fluorid-Lack überzogen. Das schützt
die Zahnflächen vor den Säureattacken
der Mundbakterien. Zwar ist in jeder
Zahnpasta Fluorid enthalten, in der Praxis aber dürfen höher konzentrierte und
damit besser wirksame Fluoridprodukte
eingesetzt werden.
// 13
// Zähne erhalten
Wie oft wird’s gemacht?
Liegen keine besonderen Umstände
vor, genügen zwei Sitzungen pro Jahr.
Dies wird teilweise sogar von den Krankenkassen so gefordert. Wenn Sie aber
schon mal eine Parodontitis hatten oder
aktuell haben, sollten Sie je nach Schwere alle drei Monate zur professionellen
Zahnreinigung kommen.
Auch Patienten mit Zahnersatz oder Veneers sollten diese Behandlung alle drei
Monate durchführen lassen, um ihre Versorgung so lange wie möglich zu erhalten.
Gesunde, schöne Zähne und gesundes
Zahnfleisch ein Leben lang – mit der richtigen Prophylaxe kann jeder dieses Ziel
erreichen. Selbst wenn Sie und wir mit
Ihren Zähnen absolut zufrieden sind, ist
eine professionelle Zahnreinigung (PZR)
die beste Maßnahme, diesen Zustand
dauerhaft zu erhalten. Eine PZR können
Sie allerdings nicht selber vornehmen. In
einer modernen Praxis gibt es speziell dafür ausgebildete Prophylaxehelferinnen,
zahnmedizinische Fachhelferinnen oder
Dentalhygienikerinnen.
„Ein ungepflegter Mund hat üble Konsequenzen für den Besitzer,
denn einmal fördert er die Zahnfäule ebenso wie unerträgliche
Zahnschmerzen, und zum anderen ist er eine Beleidigung für die
Umwelt, denn unweigerlich wird er stinken.“
// Lord Chesterfield, Letters to His Son, 1774
// 14
// Kariesprophylaxe
Polier- und Schleifinstrumente
zur Oberflächenbehandlung Ihrer Zähne
// 15
// 02
Parodontalbehandlung
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung leidet unter Parodontitis. Durch Bakterien
hervorgerufen, zerstört diese Erkrankung langsam aber sicher das Bindegewebe und damit den Zahnhalteapparat.
Ursache ist bakterieller Zahnbelag, der
sich individuell unterschiedlich schnell
ausbildet.
Eine Behandlung ist dringend erforderlich, da sich andernfalls im Laufe der Zeit
die Entzündung in die Tiefe fortsetzt.
Entstehende Zahnfleischtaschen und
mögliche Zahnbetterkrankungen kön-
nen die nachhaltigen Folgen sein, welche auch den Kieferknochen angreifen
und zu Zahnausfall führen können.
Nicht immer sind die Symptome (gerötetes und geschwollenes Zahnfleisch,
Zahnfleischbluten, Mundgeruch) selbst
zu erkennen, so dass professionelle Kontrollen hier Klarheit verschaffen können.
Wir können mit modernen Hilfsmitteln
die Tiefe Ihrer Zahnfleischtaschen messen und zweifelsfrei feststellen ob und
in welchem Stadium eine Parodontitis
vorliegt.
Etwa 350–500 verschiedene Bakterien leben im
Mundraum. Die meisten sind harmlos, einige jedoch können
das Zahnfleisch angreifen und schädigen.
// 16
// parodontalbehandlung
Entzündetes Zahnfleisch
Messung der Zahntaschentiefe
Entfernung von Belägen unter
dem Zahnfleisch
// 17
// Zähne erhalten
Behandlung
Die Parodontaltherapie fällt je nach
Schwere der Erkrankung unterschiedlich
aus. Nach dem Röntgen und einer Zahnfleischuntersuchung beginnt für den Patienten ein intensives Mundhygieneprogramm. Die Zahnfleischtaschen, die sich
gebildet haben, werden durch den Zahnarzt von Bakterien befreit. Dies geschieht
konventionell mit Küretten und Scalern,
also einem mechanischen Entfernen der
Beläge. Zusätzlich kann dann ein Laser
eingesetzt werden, um die Bakterienflora bis in die Tiefen der Zahnfleischtaschen zu eliminieren. Ohne weitere
Schädigung des umliegenden Gewebes
können so selbst hartnäckige Bakterien
zerstört werden.
// 18
In akuten Fällen, wenn sich das Zahnfleisch massiv zurückgebildet und
freiliegende Wurzeln hinterlassen hat,
kann mittels chirurgischer Gewebetransplantation die entzündete Stelle
abgedeckt und regeneriert werden.
Auch aus kosmetischen Gründen kann
es wünschenswert sein, Veränderungen des Zahnfleisches vorzunehmen.
Die moderne Chirurgie ist in der Lage
z.B. neue Papillen zu bilden oder Zähne
durch Kürzen des Zahnfleisches optisch
zu verlängern.
Um erneute Infektionen zu verhindern
und die Gesundheit des Zahnfleisches
dauerhaft zu erhalten, ist eine regelmäßige professionelle Kontrolle in der Praxis
und eine konsequente häusliche Mundhygiene unablässig. Sie erkennen, dass
selbst die Gesundheit des Zahnfleisches
stark von den richtigen Prophylaxemaßnahmen Ihrerseits abhängt.
// parodontalbehandlung
Starke Zurückbildung des Zahnfleisches
Durch Gewebetransplantation wird die entzündete Stelle abgedeckt (links) und regeneriert (rechts).
// 19
// 03
Wurzelkanalbehandlung
Jeder Zahn besteht aus einer Krone und
einer Wurzel bzw. Wurzeln (Molaren
sind die Backenzähne und haben i.d.R.
zwei oder drei Wurzeln). Die Wurzel ist
ein mit Gewebsfasern (Blutgefäße und
Nerven) gefüllter Hohlraum, der sich zur
Wurzelspitze hin verjüngt.
Der Zugang zur Wurzel wird eröffnet.
// 20
Die Wurzelbehandlung ist im Prinzip
der Versuch, einen infizierten oder toten
Zahn in seiner Funktion zu erhalten. Im
Folgenden erläutern wir Ihnen wie es
dazu kommen kann und wie eine solche
Behandlung durchgeführt wird.
Mittels rotierenden Feilen werden Bakterienreste entfernt.
// Wurzelkanalbehandlung
Bakterien sind die häufigsten Verursacher von Entzündungen und Infektionen der Zahnwurzeln, genauer der
Pulpa. Bei Karies oder abgebrochenen
Zähnen können Sie tief in das Zahninnere vordringen. Da die Wurzelenden
mit den Blutgefäßen und Nerven direkt
mit dem Kieferknochen verbunden sind,
kann sich eine Entzündung in der ganzen Kieferregion ausbreiten. Dies kann
sogar den Mund, das Gesicht oder den
Hals betreffen und starke Schwellungen
hervorrufen.
Nach der Desinfizierung wird der Kanal fest verschlossen und vollständig versiegelt, um ein erneutes
Eintreten von Bakterien zu verhindern.
// 21
// Zähne erhalten
Behandlung
Die Wurzelkanalbehandlung (oder endodontische Behandlung) hat zum Ziel,
die in das Wurzelinnere vorgedrungenen
Bakterien zu entfernen und diesen Bereich schützend zu versiegeln.
Zunächst muss ein Zugang durch die
Krone zu den Wurzelkanälen offengelegt werden. Mit speziellen Instrumenten und einem Mikroskop erkennen wir
Lage und Tiefe der Wurzelkanäle. Eine
flexible, rotierende Feile wird eingesetzt,
um die Wurzelkanäle mechanisch zu
reinigen und zu glätten. Mit einem Röntgenbild wird kontrolliert wie tief die Instrumente vordringen konnten.
Oftmals sind die Wurzelkanäle sehr eng
oder stark gekrümmt, so dass mitunter
mehrere Sitzungen erforderlich sind, bis
ein optimales Ergebnis zu erzielen ist.
Während man auf konventionellem Weg
selten den gesamten Bakterienbefall zufriedenstellend entfernen kann, ermöglicht der Einsatz des Lasers ein Erreichen
der Verästelungen und tieferen Schichten. Der Laser arbeitet schmerzfrei und
// 22
beschleunigt den Heilungsprozess. Zusätzlich werden die Kanäle mit einer Lösung weiter desinfiziert.
Nach der Aufbereitung wird der Wurzelkanal gefüllt. Als Füllmaterial wird
meist Guttapercha benutzt, eine zähe,
gummiartige Masse. Zu einem nach unten zulaufenden, langen Stift verarbeitet,
entspricht diese Guttaperchaspitze genau den Maßen des zuletzt verwendeten
Instrumentes. So wird der Hohlraum
vollständig versiegelt, um ein erneutes
Eintreten von Bakterien zu verhindern.
Da der Zahn nach Karies- und Wurzelkanalbehandlung schwächer geworden
ist, ist unter Umständen ein Stiftaufbau
zur Abstützung einer Krone vonnöten.
Dazu wird ein Stift aus Titan in den aufbereiteten Wurzelkanal eingeführt, auf
den dann eine Krone gesetzt werden
kann.
// Wurzelkanalbehandlung
Die Wurzelkanalbehandlung wird unter Lokalanästhesie
durchgeführt, d.h. dass Sie so gut wie keine Schmerzen spüren.
// 23
// 04
Kinderzahnheilkunde
Auf den Milchzahn
kommt es an
Die ersten Zähne des Kindes, also die
Milchzähne, die ab etwa 1/2 Jahr auftauchen, sind nicht nur sehr empfindlich und weniger kariesresistent, sie
sind auch der Grundstein für die Gesundheit der bleibenden Zähne. Daher trifft die Aussage, dass Milchzähne
nicht gepflegt werden müssten, da sie ja
ersetzt würden, nicht zu. Bakterien befallen auch das Zahn- und Wurzelinnere, von wo aus sie auf die Anlagen
der nachkommenden bleibenden
Zähne übergreifen können.
Eine Früherkennungsuntersuchung, die auch von den
gesetzlichen Krankenkassen
vorgesehen ist, ist also in jedem
Fall sinnvoll. Und je früher Ihr
Kind an die Zahnarztpraxis herangeführt wird, umso besser
für die später regelmäßig erfolgende Individualprophylaxe.
// 24
// Kinderzahnheilkunde
// 25
// Zähne erhalten
Das erste Mal
Der erste Kontakt des Kindes mit dem
Zahnarzt sollte spielerisch und ohne konkrete Behandlung erfolgen. So kann sich
der kleine Patient ohne Angstgefühle an
die neue Umgebung gewöhnen. Eltern
können ihre Kinder schon im Vorfeld
// 26
positiv stimmen, z.B. durch pädagogische
Kinderbücher, die Neugier auf die Zahnarztpraxis wecken und Ängste nehmen.
Bei Zahnverlust, etwa in Folge eines
Unfalls, muss zwischen Milch- und blei-
benden Zähnen unterschieden werden.
Milchzähne, die ausgeschlagen sind,
werden nicht zurück in das Zahnfach
gesetzt, da die Gefahr zu groß ist, den
darunter liegenden bleibenden Zahn zu
schädigen.
Bei bleibenden Zähnen gilt, wenn sie
ausgeschlagen sind, diese in eine entsprechende Box oder zimmerwarme
Milch zu legen, nicht zu reinigen und
sofort Ihren Zahnarzt aufzusuchen. Wir
können Ihnen sagen, ob der Zahn wieder ins Zahnfach zurück gesetzt werden
kann. Auch abgebrochene Zahnfragmente können in vielen Fällen wieder
angesetzt werden.
// Kinderzahnheilkunde
Sobald der erste bleibende Zahn durchkommt (i.d.R. mit etwa sechs Jahren),
empfiehlt sich ein regelmäßiger Prophylaxebesuch (etwa zwei Mal im Jahr). Hier
geht es nicht nur um die Feststellung von
Zahnschäden und -fehlstellungen, sondern auch um die optimale Mundhygiene zu Hause sowie die Zahnhärtung mit
Fluorid zur Kariesprophylaxe. Zudem
wird empfohlen, die großen Backenzähne mit einer Fissurenversiegelung zu
schützen. Es gibt eine Reihe von Maßnahmen die bei Kindern ähnlich wie bei
Erwachsenen sehr schonend angewendet werden können. Das beste Mittel
gegen Zahnerkrankungen ist allerdings
immer noch die richtige Vorsorge.
Fissurenversiegelung
Die Kauoberflächen der Backenzähne bestehen besonders bei Kindern und Jugendlichen
aus z.T. sehr tiefen Grübchen und Rillen. Diese sind besonders kariesgefährdet und lassen
sich mit der Zahnbürste nur schwer oder gar nicht reinigen. Nach erfolgter Säuberung
werden diese Unebenheiten mit einem zahnfarbenen Kunststoff versiegelt.
// 27
Zähne Verbessern
// 05Bleaching
30
// 06Ästhetische Zahnfüllungen
34
// 07Veneers
40
// 08 Kosmetische Zahnkorrektur
42
// 05
Bleaching
Das Bleichen der Zähne in der
Praxis sowie mit frei verkäuflichen Mitteln ist seit geraumer
Zeit ein populäres Thema in
den Medien. Sind die Zähne
strahlend weiß, lassen sie uns
erfolgreich, sexy und dynamisch wirken. Zahnbeläge
oder Verfärbungen wirken
dagegen eher ungepflegt und
rufen Ablehnung hervor.
Sie trinken Kaffee, Tee, Rotwein und genießen gelegentlich den Geschmack einer
Zigarette? Ein gelblicher
Schleier über den Zähnen ist
da fast unausweichlich. Die
modernen Bleichbehandlungen bringen die Schönheit der Zähne wieder
zum Strahlen.
Ein Bleaching sollte allerdings nach
Möglichkeit unter zahnmedizinischer
Kontrolle erfolgen, da es Indikationen
geben kann, die eine Bleichbehandlung
ausschließen und ein falscher Einsatz
von Präparaten aus dem freien Verkauf
// 30
unangenehme Folgen haben kann. Der
Wunsch nach weißen Zähnen ist bei
vielen Menschen groß. Aktuellen Studien zufolge hat für über 80 Prozent der
Deutschen das Aussehen der Zähne eine
hohe Bedeutung.
// Bleaching
In-Office-Bleaching
Welches Verfahren
ist optimal?
Die Auswahl der Therapie hängt nicht
nur mit den Wünschen der Patienten
zusammen; vielmehr ist sie auch von
wirtschaftlichen Überlegungen, dem
zu erwartenden Zeitaufwand und der
beabsichtigten Veränderungsintensität
abhängig.
Die Entscheidung, welches Verfahren
das geeignete ist, sollte daher mit einem
Zahnarzt getroffen werden, damit das Ergebnis keine Enttäuschung, sondern ein
wirklich strahlendes Lächeln ist.
In-Office-Bleaching bedeutet, dass der
Bleichvorgang in der Zahnarztpraxis
durchgeführt wird. Vor dem eigentlichen Bleichen erfolgt eine umfassende
Diagnostik – ein unbedingter Vorteil,
den kein in der Drogerie erhältliches
Bleaching-Produkt zur Eigenanwendung
leisten kann. Wir unterscheiden nämlich
zwischen extrinsischen und intrinsischen Verfärbungen, d.h. Auflagerungen
auf der Zahnoberfläche (Kaffee, Rotwein, Nikotin) einerseits und Ursachen
in der Zahnhartsubstanz andererseits.
Diesen Ursachen (z.B. Karies, geringe
Qualität des Zahnschmelzes von Natur
aus, Medikamente) ist dann nämlich
nicht mit frei erhältlichen Produkten beizukommen, sondern sie erfordern eine
zahnärztliche Behandlung.
Aufgrund der unterschiedlichen Ursachen hängen die Erfolgsaussichten einer
Bleichtherapie von einer korrekten Diagnose sowie einem individuellen Behandlungsplan ab.
// 31
// Zähne verbessern
…In-Office-Bleaching
Home-Bleaching
Zuerst wird das Zahnfleisch abgedeckt
und dann ein Bleichmittel auf die Zähne
aufgebracht, das man für einige Zeit einwirken lässt. Dabei dringt Wasserstoffperoxid in die Zahnhartsubstanz ein und
entfaltet dort seine oxidierende und aufhellende Wirkung. Dieser Prozess kann
durch das Licht einer speziellen Lampe
oder eines Lasers intensiviert werden.
Die gleichmäßige Bestrahlung des zu
bleichenden Areals mit einem modernen Laser hilft dabei, die thermische
Hypersensibilität beim Patienten zu vermeiden und stellt die minimalinvasivste
Methode dar.
Als Home-Bleaching bezeichnet man
das Bleichen der Zähne zu Hause. Voraussetzung ist auch hier eine Professionelle Zahnreinigung und eine umfassende Diagnostik. Erst dann sollte sich
entscheiden, ob die selbst ausgeführte
Methode dem geforderten Ergebnis gerecht werden kann.
Um eine optimale Wirkung zu erzielen, wird dieser Vorgang – je nach Verfärbung der Zähne – mehrmals pro
Sitzung wiederholt. Bei extrem starken
Verfärbungen können auch mehrere
Sitzungen notwendig sein. Eine Bleichbehandlung dauert je nach Größe des
zu behandelnden Areals ca. 30 bis über
60 Minuten. Sie werden danach gebeten, für einige Stunden nicht zu essen, zu
trinken und zu rauchen.
// 32
Von Ihrem Zahnarzt wird eine spezielle Schiene angefertigt, die den Zähnen
individuell angepasst wird. Sie können
in diese Schiene selbst das Bleichmittel, welches schwächer dosiert ist als
das Bleichmittel, das beim In-OfficeBleaching in der Zahnarztpraxis benutzt
wird, einfüllen und müssen es dann
täglich ein bis zwei Stunden lang tragen.
Nach ca. 10 bis 14 Tagen ist das optimale
Ergebnis erreicht.
Dieses Verfahren ist besonders schonend für die Zähne und führt in der Regel nicht zu der sonst manchmal auftretenden leicht höheren Zahnsensibilität.
// Bleaching
Voraussetzungen für das Bleichen von Zähnen:
• Saubere Zähne, frei von jeglichen Belägen. Das bedeutet, dass eine professionelle
Zahnreinigung zeitnah oder unmittelbar vorher durchgeführt worden sein sollte.
• Gesunde Zähne. Es gibt Indikationen, die gegen ein Bleaching sprechen.
Deshalb sollten Sie unbedingt vorher mit Ihrem Zahnarzt sprechen.
Nebenwirkungen
Je nach Behandlungsart gibt es Nebenwirkungen. Am häufigsten ist eine temporäre Überempfindlichkeit der Zähne
auf Wärme oder Kälte. Sie hängt von
der Dosierung des Bleichmittels ab und
stellt sich individuell verschieden nach
einer gewissen Zeit ein.
Der erste Eindruck entscheidet: Psychologen sagen,
dass schon in der ersten Sekunde einer Begegnung die Weichen für
Sympathie oder Antipathie, Erfolg oder Misserfolg gestellt werden.
// 33
// 06
Ästhetische
Zahnfüllungen
Kleine Reparaturen an den Zähnen
kommen relativ häufig vor. Karies, abgebrochene Ecken, Löcher oder unschöne
Abstände zwischen den Zähnen erfordern kleine ästhetische Wiederherstel-
lungsmaßnahmen. In der Regel wurde
hier mit Füllungen gearbeitet, allerdings
stehen heute verbesserte Materialien
und Möglichkeiten der Versorgung zur
Verfügung.
Komposit und Inlay
Komposite sind zahnfarbene Kunststoffe, die in plastischer Form verarbeitet werden. Sie
werden wie eine Paste in die Lücken eingebracht und verhärten dann. Die aufwändigere Verarbeitung macht diesen modernen Kunststoff jedoch auch etwas teurer. Im Gegensatz dazu
wird das Inlay nach den Vorgaben des Zahnarztes vom Labor gefertigt und dann eingeklebt
oder zementiert. Auch hier muss die technische Verarbeitung sehr präzise sein. Als Materialien kommen Metalle (z.B. Gold) oder Keramik für die optimale Ästhetik zur Anwendung.
// 34
// Ästhetische Zahnfüllungen
Bekannt sind die konventionellen Füll​materialien Amalgam und Gold. Alternativen bieten Kunststofffüllungen (Komposite) und der Einsatz vollkeramischer
Lösungen.
nehmen lassen. Kinder, Schwangere und
Personen mit verringerter Nierenfunktion z.B. kommen aufgrund der möglichen
toxikologischen Folgen für eine Behandlung mit diesem Stoff nicht in Frage.
Amalgam- und
Goldfüllungen
Als hochwertige Alternative zu Amalgam
galt lange Zeit Gold. Die extrem lange
Haltbarkeit und das geringe Allergiepotenzial sprechen nach wie vor für dieses
Material.
Zahnfüllungen aus Amalgam werden seit
Jahrzehnten weltweit massenhaft eingesetzt. Amalgam besteht aus der Legierung (Vermischung) zweier oder mehrerer Metalle. Üblicherweise sind dies
Quecksilber und Silber. Der Vorteil von
Amalgam als Füllungsmaterial liegt in
der relativ einfachen Verarbeitung durch
den Zahnarzt und in seiner Haltbarkeit.
Zudem ist Amalgam die preiswerteste
Versorgung und wurde als kassenzahnärztliche Leistung zum Standard.
Die anhaltende Diskussion um gesundheitliche Bedenken und die fehlende
Ästhetik haben aber in den letzten Jahren viele Ärzte und Patienten von der
Verwendung von Amalgam Abstand
Allerdings verträgt sich Gold nicht mit
Amalgam, so dass, sollte eine Amalgamfüllung durch Gold ersetzt werden,
gleich alle alten Füllungen entfernt werden müssten. Das ist nicht sehr Substanz schonend, da für die Befestigung
am oder auf dem Zahn die Oberfläche
zusätzlich ab- bzw. beschliffen werden
muss. Seit dem gleichwertigen Einsatz
von Kunststoffen und Keramik ist Gold
auch in ästhetischer Hinsicht nicht mehr
unbedingt die optimalste Lösung.
// 35
// Zähne verbessern
Kunststofffüllungen
Moderne Komposite sind heute die
Wahl für kleine und mittelgroße Füllungen. Komposite sind Füllungsmaterialien, bestehend aus verschiedenen
Kunststoffen und Sand (Siliziumdioxid).
Ähnlich wie Amalgam ist dieses Material
eine Art Paste, die in den Defekt schichtweise eingebracht wird. Zunächst wird
eine etwaige alte Füllung oder die Karies
entfernt. Dann wird der Zahnschmelzrand angeätzt, um durch die raue Oberfläche die Verbindung zwischen Zahn
und Füllungsmaterial zu verbessern.
Die Komposite werden anschließend
schichtweise eingebracht und mit blauem Licht (Halogen- oder LED-Lampe)
Die alte Füllung ist als solche erkennbar und aus
ästhetischen Gründen nicht mehr erwünscht.
Sie wird komplett entfernt, so dass Platz für ein
keramisches Inlay geschaffen wird.
// 36
// Ästhetische Zahnfüllungen
ausgehärtet. Abschließend erfolgt
die Formgebung und Abtragung von
Kunststoffresten und die Politur, mit
der die neue Oberfläche einen natürlichen Glanz zurückerhält. Komposite
sind also in einer Behandlungssitzung
realisierbar.
Mit Füllungen können auch Unregelmäßigkeiten der natürlichen Zähne
optisch verbessert werden, ohne die
Zahnsubstanz zu schädigen. Komposite
sind zumeist günstige Materialien und
mittlerweile auch in ihrer Haltbarkeit bei
kleineren Defekten mit anderen Versorgungsmöglichkeiten vergleichbar.
Die formbare Masse wird eingebracht und
ausgehärtet.
Die fertige Füllung ist kaum mehr vom natürlichen Zahn zu unterscheiden.
// 37
// Zähne verbessern
Keramikinlays
Ebenso hochwertig wie Goldinlays sind
Keramikinlays. Inlays aus Keramik werden i.d.R. in einem Labor gefertigt und
erfordern daher zwei Behandlungssitzungen.
Aufgrund ihrer perfekten ästhetischen
Eigenschaften (Transluzenz, Farbgebung) gilt die Keramik mittlerweile als
Standard in der prothetischen Versorgung. Perfekt verarbeitet, ist eine solche
Füllung vom natürlichen Zahn nicht
mehr zu unterscheiden. Die Haltbarkeit
von Keramikinlays ist heute fast so gut
wie die des Goldinlays. Allerdings ist
bei Bruxismus (häufiges Zähneknirschen) unter Umständen von dieser
Versorgung abzuraten.
„Sie brach in schallendes Gelächter aus, als plötzlich ihre falschen
Zähne, die nie sehr fest saßen und nun durch den Überfluss an
Feuchtigkeit sich vom Gaumen lösten, wie die Zähne eines wiehernden Pferdes zwischen ihren Lippen hervortraten und, von
einem letzten Heiterkeitsausbruch vollends herausgestoßen, am
Boden zerbrachen.“
// A.J. Cronin, Der Hutmacher und sein schloss, 1959
// 38
// Ästhetische Zahnfüllungen
// 39
// 07
Veneers
Veneers sind hauchdünne (ca. 0,3 mm),
lichtdurchlässige Verblendschalen aus
Keramik, die mit einem Spezialkleber
auf die Zahnoberfläche aufgebracht
werden. Mit ihnen lassen sich abgebrochene Zähne, Zahnlücken oder -fehlstellungen korrigieren. Es ist ebenfalls
möglich, mit diesem Verfahren
unterschiedlich große Zähne
optisch einheitlicher zu gestalten. Die Haftschale besteht aus Keramik und ist
absolut bioverträglich.
Veneer /və‘nIər/
Veneer ist das englische Wort für „verhüllen“ oder „verdecken“. Erste
Veneers gab es schon in den 1930er Jahren. Sie wurden als temporäre
Zahnverblendschalen für Nahaufnahmen von Filmstars entwickelt.
Heute ist die Technik ausgereift und es lassen sich dauerhafte Zahnverblendungen herstellen.
// 40
// Veneers
„Nach dem Lunch ging ich zum Zahnarzt, und nun bin ich meinen Schneidezahn los. Er
hat ihn sehr geschickt und schmerzlos abgeschnitten und Abdrücke von der Wurzel und
der Lücke gemacht; nun soll die Porzellanspitze gebrannt werden. Ich hoffe, sie nächsten
Freitag zu bekommen, und bis dahin werde ich jede Gesellschaft meiden, denn ich lisple
beim Sprechen und bin die reinste Sehenswürdigkeit.“
// Brief von Präsident Roosevelt an seine Eltern, 19. Mai 1902
In einer ersten Sitzung wird der zu versorgende Zahn leicht an der Oberfläche
beschliffen und anschließend ein Abdruck genommen. Das zahntechnische
Labor fertigt daraufhin eine feine Keramikschale – ähnlich einem künstlichen
Fingernagel – an, die in der zweiten Behandlungssitzung mit einem speziellen
Keramikkleber und Aushärtung mittels
Licht befestigt wird.
kronung des Zahnes wird bei dieser
Methode viel gesunde Zahnsubstanz
erhalten, da nur wenig geschliffen werden muss. Bei guter Pflege und regelmäßiger Prophylaxe sind Veneers eine
sehr langlebige Behandlungsmethode.
Nicht geeignet sind Veneers bei starker
Karies, da die Zahnverfärbungen durch
die dünne Schale durchscheinen und
die Befestigung risikoreicher ist.
Das Verkleben ist relativ aufwändig
und dauert i.d.R. etwa 30 Minuten.
Um lange Haltbarkeit zu gewährleisten,
empfiehlt sich die regelmäßige Kontrolle beim Zahnarzt sowie gute Pflege.
Gegenüber einer kompletten Über-
Durch die ästhetisch, zahnärztlich und
zahntechnisch anspruchsvolle Konstruktion sind Veneers relativ teuer, bieten
aber medizinisch anerkannte, ästhetisch
und auch funktionell sinnvolle Lösungen.
// 41
// 08
Kosmetische
Zahnkorrektur
Ein gerades Gebiss wünscht sich jeder
von uns. Doch längst nicht alle Patienten
möchten eine herkömmliche Zahnspange tragen, um eventuelle Fehlstellungen
zu korrigieren. Gerade im Erwachsenenalter wünschen sich die meisten Patienten eine „unsichtbare“ Lösung. Mittlerweile gibt es tatsächlich verschiedenste
Möglichkeiten, kosmetische Zahnkorrekturen von der Umwelt weitestgehend
unbemerkt vorzunehmen.
// 42
Immer häufiger fallen einem die sogenannten Brackets auf, kleine Halteelemente an den Zähnen, die durch einen
Draht verbunden sind und mit der Zeit
die Zähne in die gewünschte Position
ziehen. Man spürt sie zwar mit der Zunge, kann aber ungehindert sprechen und
essen. Lediglich die korrekte Pflege erfordert einen etwas höheren Aufwand.
Die Halteelemente können bunt gestaltet werden, was bei jungen Menschen
// Kosmetische Zahnkorrektur
Die so genannten Brackets verbinden die Zähne und schieben diese langsam in die gewünschte Position.
durchaus beliebt ist, sind aber auch aus
einer zahnfarbenen Keramik herzustellen, so dass sie weniger sichtbar sind.
Lassen Sie sich in jedem Fall von uns
ausführlich über diese kieferorthopädische Behandlungsmöglichkeit beraten.
Eine der modernsten Methoden ist eine
nahezu unsichtbare Zahnspange: Ihr
Zahnarzt fertigt einen Abdruck Ihrer
Zähne. Mittels moderner Computertechnologie wird die Korrektur digital
berechnet und durchsichtige Kunststoffschienen, die alle zwei Wochen durch
leicht variierte, neue Schienen ausgetauscht werden, bringen Sie sozusagen
unsichtbar dem gewünschten Ergebnis
näher. Eine andere Möglichkeit ist die so
genannte „Lingualtechnik“: Sie kennen
Brackets als kleine, aufgeklebte und mit
dünnen Drähten verbundene Plättchen
an der Außenseite der Zähne, die im
Volksmund auch „Gartenzaun“ genannt
werden. Bei der Lingualtechnik wird
dieses Verfahren ebenfalls angewandt,
allerdings befinden sich die Brackets
auf der Innenseite der Zähne und sind
somit nicht sichtbar. Eine weitere Alternative: Es gibt mittlerweile auch außen
angebrachte transparente Brackets, die
wesentlich unauffälliger sind als die normalen Plättchen aus Metall.
// 43
Spezial
Mein Zahn – Eine Kurzgeschichte
46
Zucker, Zähne, Zitrusfrüchte
50
Mein Zahn
Eine Kurzgeschichte aus dem wahren Leben // von Malte Welding
Am Mittwoch fing es an. Ein dumpfer
Schmerz breitete sich von meinem unteren rechten Backenzahn her aus. Mein
Problemzahn. Ich umgarnte ihn mit
Zahnseide, gab ihm eine Extraportion
Zahnpasta. Er dumpfte unbeeindruckt
weiter vor sich hin. Neville Chamberlain der Zahnpolitik, der ich bin, wartete ich ab, in der Hoffnung, die Gemütsverstimmung meines Zahns würde sich
schon legen.
Ich träumte von dicken Männerdaumen, die ohne Unterlass auf meine hinteren Zahnreihen drückten und wachte
zu früh davon auf. Die Männerdaumen
waren weg, das Gefühl blieb. Es musste
also ein Experte zu Rate gezogen werden. Da der Donnerstag ein Feiertag
war, fiel die Wahl nicht schwer, denn nur
ein Arzt hatte Notdienst. Bei Zahnärzten
lege ich auf zwei Eigenschaften wert: Sie
sollen einen Doktortitel haben und eine
Frau sein. Zwar ist mir bewusst, dass in
keinem Fach der Doktortitel leichter zu
erwerben ist als in der Medizin, aber diese Mühe sollte jemand, der sich mir mit
Folterinstrumenten nähert, schon auf
sich genommen haben. Und Frauen
unterstelle ich größere Sensibilität
und stärkere Selbstzweifel. Außerdem riechen sie besser.
Der Notzahnarzt nun war ein
Dipl. Stom. und eindeutig
männlich, was sich am intensivsten in dem Verzicht auf
Deodorant manifestierte. In regelmäßigen Abständen die Uhrzeit prüfend, bohrte er munter drauf
// 46
los, ließ mitten im
Bohrvorgang von
dem Zahn ab und
sagte: „Der ist tot.“
Man hätte dafür
auch erst eine
Vitalitätsprüfung
mit einem geeisten
Wattebausch machen können, aber
man kann nun nicht
von jedem Arzt erwarten,
dass er in der Wikipedia liest.
Ich müsse mich einer Wurzelbehandlung unterziehen. Ob man damit jetzt
gleich anfangen könne? „Nee, nee, Notdienst“.
Eine Ibuprofen verscheuchte die Männerdaumen aus meinen Träumen und
ließ mich die Nacht überstehen.
Der Freitag war kein Feiertag. Aber Brückentag. Zumindest für alle anvisierten
weiblichen Zahnärzte mit Doktortitel.
Ich musste also wieder zu einem Mann,
dieser aber hatte sich gewaschen. Er
hatte sympathisch ungepflegte Zähne,
lachte angemessen über das dilletantische Vorgehen seines Kollegen und
machte meinen Eisteegenuss als Schuldigen aus.
Der Arzt fing nun an, mit hochgezogenen Augenbrauen spitze Nadeln in
meinen Zahn zu stoßen. Das ist der unbestreitbare Vorteil von toten Zähnen.
Man kann Nadeln in sie stoßen und
es tut nicht weh. Meine Schmerzen
// 47
kamen daher, dass sich Bakterien unter dem Leichnam
versammelt hatten und dabei
waren, sich neuen Lebensraum zu schaffen.
Immer wenn der Arzt eine
Nadel wieder aus dem Zahn
hervor zog, roch er konzentriert
daran. Das nahm mich sofort
für ihn ein. Ich schätze es, wenn
Ärzte alle ihre Sinne nutzen. Wir
machten einen Termin für die
zweite Sitzung aus.
Zwei Stunden später stand ich wieder in der Praxis, da der Schmerz
nicht nachgelassen hatte. Der Arzt
schaute mich an, sagte: „Ah, ein
Bumerang“ und verschrieb mir ein
Antibiotikum, Clindamycin.
// 48
Hier nun beginnt das eigentliche Problem. Ich konnte es natürlich nicht lassen
und studierte den Beipackzettel. Meine
Lieblingsnebenwirkung ist das LyellSyndrom.
Zuerst kommt es zu kleinen, sich rasch
vergrößernden Rötungen der Haut. Diese Rötungen fließen mit der Zeit mehr
und mehr zusammen. Zuletzt ist die
gesamte Haut tief rot verfärbt. Es bilden
sich Blasen, die sich von der Haut immer
mehr ablösen. Schließlich kommt es zur
Ablösung der gesamten Oberhaut in
großen Fetzen. Diese Fetzen liegen der
Haut wie ein „nasses Tuch“ an. Auch die
Schleimhäute sind betroffen. Es kommt
zu ausgedehnten Entzündungen im Genitalbereich in der Analregion. Die Lider
des Auges sind ebenfalls beteiligt. Es entstehen wunde offene Stellen, die nässen
und bluten. Häufig kommt es auch zu inneren Blutungen im Magen-Darm-Trakt.
Die Betroffenen haben hohes Fieber.
Ja. Ich weiß. Nur einer von zehntausend
Anwendern bekommt das. Fast mit Sicherheit aber würde ich die nächsten
Wochen mit Durchfall auf der Toilette
verbringen. Also Schmerzen ertragen
und vielleicht einen Durchbruch der
Bakterien in den Kiefer erleben? Oder
mich häuslich auf dem Klo einrichten
und beobachten, ob meine Haut beginnt, sich abzulösen?
Ich kann solche Entscheidungen nicht
treffen.
Malte Welding ist Schriftsteller und Blogger und lebt in Berlin. (http://www.spreeblick.com/author/malte/)
// 49
Zucker, Zähne,
Zitrusfrüchte
Tipps für eine gesunde Ernährung // von Dr. Ute Gola
Unsere Ernährung beeinflusst lebenslang
unsere Körpergesundheit, auch die unserer Zähne. Bereits in Schwangerschaft
und Stillzeit werden die Zähne des Kindes angelegt; daher muss während dieser Zeit eine ausreichende Versorgung
der Mutter mit den Nährstoffen, die für
die Bildung der Zahnsubstanz essenziell
sind, gewährleistet sein. Zwischen dem
achten und zehnten Lebensjahr wird die
Schmelzbildung abgeschlossen. Durch
Zugabe von Fluorid in Form von Tabletten kann der Schmelz gestärkt werden
und härtet besser aus.
Um einer Karies vorzubeugen, sollten
Kinder und Erwachsene auf zuckerarme
Mahlzeiten und Getränke achten. Zucker- und stärkehaltige Speisen bieten
den Bakterien unserer Mundhöhle die
Grundlage für die Säureproduktion, die
wiederum Karies nach sich zieht. Durch
Wichtig für Kinder zwischen acht und zehn:
Fluorid stärkt den Zahnschmelz.
// 50
sorgfältiges und intensives Kauen
wird mehr Speichel produziert
und der Zahnhalteapparat gefestigt. Deshalb sind Vollkornprodukte, die ja auch aus Kohlenhydraten
bestehen, günstiger als klebrige, weiche
Stärkeprodukte aus Weißmehl.
Auch die Art der Kohlenhydrate
trägt entscheidend dazu bei, Karies auszulösen. Das wichtigste
Süßungsmittel stellt Saccharose
dar, welches als Karies auslösend
(kariogen) gilt. Auch andere Formen von Zucker – wie Glucose,
Fructose und Lactose – die zwar
leicht verdaulich sind, greifen den
Zahnbelag an. Heutzutage gibt es viele Substanzen, die nicht oder als wenig
kariogen gelten und als Süßungsmittel
verwendet werden können. Diese so
genannten Zuckeraustauschstoffe
sind in vielen industriell hergestellten Lebensmitteln enthalten.
// 51
Am häufigsten werden Sorbit und Xylit
verwendet. Sorbit hat weniger Kalorien
und eine geringere Süßkraft als Haushaltszucker und wird oft in Diabetikerlebensmitteln verwandt. Xylit befindet
sich neben Sorbit als natürlicher Zuckeralkohol in vielen Gemüsesorten (u.a. in
Blumenkohl) und Früchten. Klinische
Studien haben Xylit sogar eine Karies reduzierende Wirkung nachgewiesen.
Bei kohlenhydratreicher Nahrung ist
Zahnpflege besonders wichtig. Auch der
Speichelfluss, z.B. angeregt durch harte
Nahrungsbestandteile oder zahnpflegende Kaugummi, gehört zum körpereigenen Reinigungs- und Pflegeprogramm
der Zähne. Säurehaltige Nahrungsmittel
wie Essig, Zitrusfrüchte und Säfte greifen
durch ihren niedrigen ph-Wert die Zahnhartsubstanzen an. Abhängig von Häufigkeit und Kontaktzeit können Säureerosionen an den Zahnoberflächen entstehen. Viele Kinder
und Erwachsene zeigen
eine Vorliebe für zuckerhaltige Getränke, vor allem Cola.
Zitrusfrüchte und Säfte greifen durch ihren
niedrigen ph-Wert die Zahnhartsubstanz an.
// 52
Cola enthält viel Phosphorsäure, welche
ungünstig für die Zähne ist. Die Phosphorsäure greift deren Kalziumschicht
an. Werden anschließend gleich die
Zähne geputzt, kratzt man den Schmelz
förmlich ab. Bei hohem Saftverzehr kann
Ähnliches passieren. Phosphat behindert
die Kalziumaufnahme in die Knochen,
da Phosphorsäure und Kalzium ein Salz
bilden, das der Körper nicht verwerten
kann. Warten Sie daher ruhig etwas ab
bevor Sie zur Zahnbürste greifen.
Für die Kariesprophylaxe durch Ernährung empfiehlt es sich also, die Zuckerund Säurebelastung möglichst gering
zu halten. Das gelingt am besten durch
eine vollwertige, abwechslungsreiche
Mischkost, die genügend Mikronährstoffe enthält. Je vielfältiger eine Mahlzeit zusammengesetzt ist, desto besser
gelingt die Neutralisation von Säuren.
Drei Hauptmahlzeiten ergeben kürzere
Kontaktzeiten zwischen Nahrung und
Zähnen und längere Regenerationszeiten für den Zahnschmelz.
Wenn es dann doch ab und an Süßigkeiten sein sollen, ist es sinnvoll diese
als „Nachspeise“ unmittelbar nach der
Hauptmahlzeit einzunehmen. Das mediterrane Ritual, die Mahlzeit mit einem
kleinen Stück Hartkäse zu beenden,
bringt Kalzium und andere Mineralien in den Speichel und dient damit der
Oberflächenregeneration der Zähne.
Mehrere Portionen Obst und Gemüse
während der Hauptmahlzeiten unterstützen auch den Erhalt eines gesunden
Zahnfleisches. Nicht nur der Speichelfluss wird durch Kauen roher Pflanzenteile angeregt, auch die darin enthaltenen
sekundären Pflanzenstoffe helfen Zahnfleischentzündungen zu verhindern.
Ebenfalls nicht ohne Einfluss auf Speichelfluss und Mundgeruch ist die tägliche ausreichende Trinkmenge, die zahnfreundlich aus Wasser bestehen sollte.
Dr. Ute Gola ist Ernährungsmedizinerin und besitzt einen Lehrauftrag für Ernährungspsychologie an der
Universität Hohenheim.
// 53
Zähne ersetzen
// 09Ästhetische Zahnkronen
56
// 10Brücken unD ProtheseN
60
// 11Vollkeramik
66
// 12 Zahnimplantate
70
// 09
Ästhetische
Zahnkronen
Nicht immer ist es möglich, einen Zahn
mit einem Veneer zu verschalen. Beispielsweise dann, wenn die Oberfläche
stark kariös geschädigt ist, Füllungen
undicht sind oder Frakturen vorliegen.
Dann wird i.d.R. eine Krone auf den
Zahn gesetzt. Auch wurzelkanalbehandelte Zähne mit ausgedehnten Füllungen sollten mit einer Krone versorgt
werden. Die Frakturgefahr wird dadurch
vermindert. Die Krone umhüllt den
Zahn vollständig und verhindert so, dass
der Zahn bricht. Damit sie die natürlichen Zähne möglichst gut nachahmen
kann, muss eine gleichmäßige Schicht
an Substanz vom Zahn entfernt werden.
MetallKeramikkronen
Auch bei Kronen kommen verschiedene Materialien zur Anwendung.
Gold und Chrom-Cobalt-Legierungen
waren einmal die Standards in der
Kronenversorgung. Heute ist die Metallkeramikkrone eine bewährte und
sehr haltbare Kronenart. Sie besteht aus
einem Metallkern und wird mit einer
// 56
Keramik verblendet, um ein natürliches
Äußeres zu erhalten. Aber im Laufe der
Zeit bildet sich oftmals das die Zähne
umgebende Zahnfleisch zurück, so
dass darunter liegende Teile der Krone
sichtbar werden. Hier kommt es besonders auf die optimale Präparation durch
den Zahnarzt und die genaue Arbeit
des Zahntechniklabors an, damit kein
unschöner Metallrand zu erkennen ist.
Galvanokronen
Das Gerüst der Galvanokrone hingegen besteht aus einem hauchdünnen
Goldkäppchen. Gold ist sehr bioverträglich und erhält durch die besondere
Fertigungsweise eine extrem hohe Passgenauigkeit. Nach außen wiederum ist
die Krone mit Keramik zahnfarben verblendet. Dazwischen gibt es zahlreiche
Abstufungen (z.B. metall- oder goldverblendet auf der Zahninnenseite, auf der
sichtbaren Zahnaußenseite jedoch Keramik). Welche Lösung für Sie in Frage
kommt, hängt von Ihren Vorlieben, aber
auch finanziellen Vorstellungen ab.
// Ästhetische Zahnkronen
Auf den präparierten Zahnstumpf wird eine
Galvanokrone festzementiert.
Der überkronte Zahn gliedert sich natürlich
zwischen den Nachbarzähnen ein.
Lebensdauer: Die Langlebigkeit einer Zahnkrone hängt in erster
Linie von Ihrer Zahnpflege ab. Abhängig auch vom Kronentyp variiert
die Lebensdauer zwischen 15 und 25 Jahren.
// 57
// Zähne ersetzen
Kronen aus Vollkeramik
Seit mehreren Jahren geht der Trend in
der zahnprothetischen Versorgung eindeutig in Richtung Vollkeramik. Während die Biokompatibilität von Keramik
nie in Frage gestellt wurde, war es bislang
die unzureichende mechanische Stabilität und Festigkeit, die den Werkstoff nur
begrenzt zum Einsatz brachten. Meist
wurde er als Verblendung von Metallgerüsten verwendet.
Moderne Herstellungsverfahren und die
zunehmende Bedeutung eines ästhetisch
perfekten Erscheinungsbildes haben die
Vollkeramik als gleichwertiges Material
in den Vordergrund geschoben. Mit Vollkeramiksystemen sind zweifelsohne die
besten ästhetischen Ergebnisse zu erzielen. So genannte Schichtkeramiken können den natürlichen Farbverlauf eines
Zahnes und seine Lichtdurchlässigkeit
(Translumineszenz) perfekt kopieren.
Industriell gefertigte hochfeste Keramiken sind mittlerweile so stabil, dass auch
größere Versorgungen wie Brücken und
Prothesen damit möglich sind.
// 58
Die Vollkeramikkrone kommt ganz
ohne Metall aus. Bei einer perfekten
zahntechnischen Verarbeitung ist kein
Unterschied zu den Nachbarzähnen zu
erkennen.
Vollkeramikkronen werden in der Regel im zahntechnischen Labor gefertigt.
Dafür kommen modernste Geräte und
Verfahren (Laserscan, automatisiertes
Fräsen, Hochleistungsöfen) zum Einsatz.
Einige Varianten erlauben es aber auch
dem Zahnarzt, in seiner Praxis Kronen
herzustellen. Ein optisches Scangerät
erfasst den defekten Zahn und die Nachbarzähne, ein unangenehmer Abdruck
im Mund ist nicht mehr nötig. Zusammen mit Ihnen modelliert Ihr Arzt das
digitale Modell auf einem Rechner, bis
die perfekte Passform gefunden ist.
Während der nächsten 20–30 Minuten
fräst eine Maschine aus einem kleinen
Keramikblock die Zahnkrone. In nur
einer Sitzung können Sie so eine ästhetisch und funktionell hochwertige Versorgung erhalten.
// Ästhetische Zahnkronen
So läuft die Behandlung ab:
In der Regel sind mehrere Termine nötig, um eine Einzelzahnkrone herzustellen.
1. Behandlungssitzung:
In dieser zeitaufwändigsten Sitzung wird der Zahn örtlich betäubt und teilweise
abgeschliffen, um kranke oder unästhetische Substanz zu entfernen und Platz für
die Befestigung der Krone zu schaffen. Von dem vorbereiteten Zahnstumpf wird
sodann ein Abdruck genommen. Ein mit einer Abformmasse gefüllter „Löffel“ wird
auf die Zahnreihe gesteckt und härtet dort etwa fünf Minuten aus. Diese Prozedur
ist oft mit einem unangenehmen Würgereflex verbunden. Nach Entfernen kann von
diesem Abdruck ein Provisorium erstellt werden, welches den Zahn schützt, während die Krone vom Zahntechniker im Labor hergestellt und somit bis zur zweiten
Behandlungssitzung getragen wird.
2. Behandlungssitzung:
Nun wird die Krone einprobiert und ggf. angepasst. Jetzt können Farbkorrekturen
und Individualisierungen für die beste Ästhetik erfolgen. Sind Sie und wir zufrieden,
wird sie endgültig zementiert.
3. Behandlungssitzung:
Einige Tage nach dem Einsatz werden der Sitz und die Festigkeit erneut geprüft.
Bei Bedarf können zu diesem Zeitpunkt auch noch kleine Änderungen vorgenommen werden.
// 59
// 10
Brücken und Prothesen
Zahnverlust
Zum Verlust eines oder mehrerer Zähne
kann es durch vielfältige Ursachen kommen. Starke kariöse Zerstörung, Schädigungen des Zahnhalteapparates, Traumata bei einem Sturz oder Unfall oder
aber auch durch Nichtanlage eines Zahnes nach dem Ausfall des Milchzahnes.
Eine Lücke in der Zahnreihe hat nicht
nur ästhetische Nachteile. Die benachbarten Zähne können in die Lücke wandern, der gegenüberliegende Zahn hat
keinen Gegendruck mehr und bewegt
sich in die Lücke. Der Knochen unter
der Lücke bildet sich durch die fehlende
Belastung noch schneller zurück.
Je nach Größe und Anzahl der Lücken
gibt es auch hier verschiedene Möglichkeiten, diese zu schließen bzw. die ursprüngliche Funktion und Ästhetik wiederherzustellen. Fehlt nur ein einzelner
Zahn, wird er durch eine Brücke oder ein
Implantat mit Krone ersetzt.
„Der Doktor empfiehlt seinem Patienten nach kurzer Untersuchung, sich sämtliche Zähne ziehen zu lassen. Die Zahnschmerzen, mit denen er sich seit seiner Jugend herumplagen musste und die nostalgischen Kindheitserinnerungen an den Zauberer mit den
künstlichen Zähnen veranlassen Florentino dazu, sich bereitwillig dem zu unterziehen.
Das daraufhin angefertigte Gebiss, mit einem Funken Gold am Lachbackenzahn, verwandelt seinen Träger, ähnlich wie den Zigeuner Melchiades, in einen neuen Menschen.“
// Gabriel García Márquez, Die Liebe in den Zeiten der Cholera, 1985
// 60
Brücken
Wird die Lücke von zwei gesunden
Zähnen begrenzt, kann eine Brücke
den fehlenden ersetzen. Dazu müssen
die beiden angrenzenden Zähne so beschliffen werden, dass sie als Pfeiler für
die Brücke verwendet werden können.
Die neue Krone „hängt“ dann sozusagen
zwischen zwei gesunden Zähnen.
Vorteil: Ein Brückenersatz – optimal
vom Labor gefertigt – ist ästhetisch gut
gestaltbar, funktionell schnell adaptiert
und provoziert ein nur geringes Fremdkörpergefühl.
// Brücken und Prothesen
Nachteil: Es müssen in jedem Fall Zähne beschliffen werden. Dabei kann es zu Schädigungen der Zahnnerven kommen und
nachfolgend Wurzelbehandlungen notwendig machen. Die Mundhygiene ist
durch die Gestaltung der Brückenglieder u.U. deutlich erschwert. Eine so genannte Sekundärkaries an den Brückenpfeilern ist oft die Folge. Reparaturen
sind an zementierten Brücken schwierig. Der Kiefer bleibt bei einer Brücke an
dieser Stelle ohne Zahnwurzel.
Üblicherweise wird auch hier ein Abdruck der Gebisssituation genommen
und die Arbeit im zahntechnischen Labor gefertigt. Im sichtbaren Frontzahnbereich sind in jedem Fall vollkeramische
Brücken zu empfehlen. Bei der Wahl des
Materials gelten dieselben Kriterien wie
bei Kronen.
// 61
// Zähne ersetzen
Teilprothesen
Fehlen mehrere Zähne in verschiedenen Regionen des Kiefers oder sind die
Lücken nicht mehr durch stabile Zähne
begrenzt (so genannte Freiendlücken),
dann kann auf konservativem Wege nur
eine Teilprothese die Lösung darstellen.
Zähnen. Diese Zähne werden durch die
Klammern langfristig gelockert und geschädigt. Die „Plastprothese“ wird heute
nur noch als Übergangsprothese – bis
zur Fertigstellung des endgültigen Zahnersatzes – angeboten.
Diese Form des Zahnersatzes ist in jedem Falle herausnehmbar. Die einfache
„Plastprothese“ findet ihren Halt durch
Klammern an den noch vorhandenen
Bessere Möglichkeiten sind die Modelgussprothese mit genau passenden
gegossenen Klammern und verschiedene Formen der „klammerlosen“ Ver-
Modellgussprothese mit Gaumenbedeckung und Klammer
// 62
ankerung über Geschiebe, Stege oder
Teleskope – Formen des so genannten
kombinierten Zahnersatzes. Die letzte
Form stellt ein funktionelles Optimum
des konservativen Ersatzes dar, erfordert
aber das Beschleifen von vielen oder allen Restzähnen des jeweiligen Kiefers.
Vorteil: Kostengünstige Herstellung
und relativ einfache (nicht bei Geschieben und Teleskopen) Reparatur- und
Erweiterungsfähigkeit.
Nachteil: Sie haben einen Ersatz,
der auch den Gaumen – zumindest teilweise – bedeckt. Sie können den Ersatz
herausnehmen – was zur Reinigung auch
ein Vorteil sein kann – und die Ästhetik
wie die Phonetik können eingeschränkt
sein. Eine Schädigung der verbleibenden
Zähne ist möglich.
// Brücken und Prothesen
Besteht die Lücke aus mehreren fehlenden Zähnen, ist eine mehrspannige
Brücke vonnöten, wenn man nicht auch
hier alle fehlenden Zähne einzeln durch
Implantate ersetzen will.
Üblicherweise besteht auch hier die Brückenkonstruktion aus Metall und Keramik. Das Gerüst besteht aus Metall, welches von einer Keramik überzogen ist.
Es ist äußerst stabil und bietet eine gute
Ästhetik. Ästhetisch perfekte Ergebnisse
erzielt man auch hier mit einer Vollkeramikbrücke. Brücken aus Vollkeramik besitzen keinen metallischen und lichtundurchlässigen Kern, erscheinen dadurch
so farbecht wie natürliche Zähne.
// 63
// Zähne ersetzen
Der zahnlose Patient
…kann natürlich nur eine totale, herausnehmbare Prothese aus Kunststoff oder
mit Metalleinlage bekommen. Der Halt
der Prothese im Oberkiefer wird durch
Unterdruck (Adhäsion zwischen Prothese, Speichel und Gaumenschleimhaut) erreicht.
wie Zungengrund, Mundvorhof und
Wangen. Viele Patienten kommen mit
den „oberen Prothesen“ – wenn sie funktionell gearbeitet sind – recht gut zurecht. Der Unterkiefer mit seiner oft sehr
lockeren Prothese macht aber den meisten Patienten Sorgen und Beschwerden.
Im Unterkiefer hält eine Prothese nicht
durch Unterdruck sondern durch maximale Ausnutzung aller möglichen Räume,
Leider gibt es keine Vorteile bei dieser
Form des Zahnersatzes bis auf den, dass
man überhaupt Zähne zeigen kann.
Totale Ober- und Unterkieferprothese mit kompletter Abdeckung des Gaumens oben.
// 64
Nachteil: Viele Patienten haben erhebliche Probleme mit dem Essen, dem
Sprechen und dazu noch aufgrund der
großen Gaumenplatte einen massiven
Würgereiz. Der Geschmack ist nicht
mehr der gleiche. Nicht unerheblich ist
die Angst, den Zahnersatz im unpassenden Moment zu verlieren. Je älter ein
Patient ist, wenn er mit dieser Art Zahnersatz konfrontiert wird, desto schwieriger wird auch die Adaption und Ak-
// Brücken und Prothesen
zeptanz dieser Lösung. Bei ausgeprägter
Knochenatrophie führt u.U. ein herausnehmbarer Zahnersatz auch durch den
Druck auf die Nervaustrittspunkte im
seitlichen Unterkiefer zu erheblichen
Beschwerden beim Essen.
Auch hier gilt: Implantate als künstlicher
Zahnwurzelersatz ist jeder konventionellen Methode funktionell und ästhetisch
überlegen.
„In diesem Moment, dem wohl misslichsten seiner bisherigen
Existenz, die ohnehin von Geistern und Schatten aus der Vergangenheit geplagt wurde, in der Gegenwart der beiden einzigen Frauen, die er je geliebt hatte… biss er zu hastig in das Stück Nougat
und es blieb an seiner Gaumenplatte kleben… Verzweifelt rieb
er mit dem Finger daran herum. Gebiss! Trug Jolyon ein Gebiss?
Trug jene Frau ein Gebiss?“
// John Galsworthy, Forsyte Saga, 1906
// 65
// 11
Vollkeramik
Vollkeramische Arbeiten entwickeln
sich mittlerweile zu einem Standard in
der zahnärztlichen Restauration. In einigen Kapiteln dieses Buches stoßen Sie
immer wieder auf vollkeramische Versorgungen als optimalste Alternative.
Was aber macht den Werkstoff Keramik
so beliebt bei Ärzten und Patienten?
Keramikblock mit virtuell ausgeschliffener Krone
// 66
Grundsätzlich ist es natürlich der Wunsch
jedes Zahnarztes und jedes Patienten,
Defekte (Karies, Fehlstellungen, Frakturen, fehlende Zähne) ästhetisch und
funktional bestmöglich zu versorgen. Für
eine rein funktionale Wiederherstellung
reichen die konventionellen Werkstoffe Gold und Metallkeramik auch nach
wie vor aus. Sie sind biokompatibel und
langlebig. Aber eben auch sichtbar und
damit besonders im Frontzahnbereich
ein unschöner Blickfang. Selbst die mit
einer Keramikschicht verkleideten Metalle wirken bei genauerem Hinsehen
künstlich und können z.B. zwischen
Zahnfleisch und Krone dunkle Ränder
durchscheinen lassen.
Um die natürliche Ästhetik der Zähne und des Zahnfleisches perfekt zu
kopieren, bedarf es einer innovativen
Methode. Durch enorme Fortschritte
in Materialtechnik und -verarbeitung ist
es heute möglich, fast sämtliche prothetischen Restaurationen (Kronen, Brücken, Implantataufbauten) komplett aus
Keramik herzustellen.
Die Farb- und Lichtbrechungseigenschaften des keramischen Materials
entsprechen denen des natürlichen
Zahnschmelzes, d.h. selbst der Farbverlauf kann den Nachbarzähnen angepasst
werden sodass kein Unterschied mehr
festzustellen ist.
// Vollkeramik
Form UND Funktion
Eine neue Versorgung wäre aber nicht
zu empfehlen, wenn neben der Ästhetik
nicht auch die Funktion unseren Erfordernissen genügen würde. Eine hohe
Bruchfestigkeit und Langzeitstabilität
machen Keramik zu einem extrem belastbaren Zahnersatz. Besonders für
Allergiker ist der Werkstoff eine echte
Alternative, da er sich durch höchste
Verträglichkeit auszeichnet, sodass es im
Gegensatz zu metallischen Restaurationen kaum zu Sensibilisierungen kommt.
Vollkeramische Versorgungen sind chemisch unlöslich und auch kaum wärmeleitend. Ein unangenehmes Heiß-KaltEmpfinden ist damit ausgeschlossen.
// 67
// Zähne ersetzen
Einsatz in der Praxis
Für die zahntechnische Herstellung von
Inlays, Kronen oder Brücken ist ein Abbild der Situation im Mund erforderlich.
Das geht herkömmlich mit einer Abdrucknahme oder schonender durch
moderne Scantechniken. Diese digital
gewonnenen Daten können dann ohne
Zeitverlust in der Praxis oder im Dentallabor verarbeitet werden. Mittels modernster Schleif- und Fräsgeräte werden
aus einem vollkeramischen Block dann
z.B. Kronen oder Brücken erstellt.
Vollkeramische Restaurationen sind zunächst etwas teurer als herkömmliche
Methoden, amortisieren sich aber langfristig aufgrund der sehr geringen Reparaturanfälligkeit. Eine durch ein gesundes
und schönes Lächeln wiederhergestellte
natürliche und selbstbewusste Ausstrahlung ist dabei der größte Gewinn.
Schleifeinheit während der Bearbeitung
eines Keramikblocks unter Wasserkühlung
// 68
// Vollkeramik
// 69
// 12
Zahnimplantate
Eine Ideallösung stellt der Ersatz eines
Zahnes durch ein Implantat dar. Implantate als künstliche Zahnwurzeln sind
mittlerweile seit mehreren Jahrzehnten
im Einsatz, vielfältig erforscht und weiterentwickelt. Implantate bestehen in
den meisten Fällen aus Titan mit einer
speziellen Oberflächenbeschichtung zur
besseren Einheilung in den Knochen,
aber auch hier gibt es neu entwickelte
Werkstoffe wie Zirkonoxid.
// 70
Das Implantat ersetzt also den fehlenden
Zahn und imitiert dabei die Wurzel im
Knochen. Auf das Implantat wird dann
eine – im Idealfall – vollkeramische Krone gesetzt, so dass der neue Ersatz selbst
von Fachleuten kaum noch von einem
natürlichen Zahn zu unterscheiden ist.
Die Vorteile…
…liegen auf der Hand: Implantate machen es möglich, Brücken zu vermeiden
und damit, z.B. beim Einzelzahnersatz, gesunde Nachbarzähne zu
schonen. Mit ihrem gezielten
Einsatz ist es weiterhin möglich,
Brücken anzufertigen, wenn eigentlich nur noch eine Prothese
machbar wäre, und schließlich
lassen sich durch Einsatz von
Implantaten beim zahnlosen Kiefer entweder totale Prothesen fast
wie festsitzender Zahnersatz stabilisieren oder durch den Einsatz
von vielen Implantaten auch bei
totaler Zahnlosigkeit Zahn
für Zahn ersetzen.
// Zahnimplantate
Weiterer Vorteil: durch die Belastung
des Knochens durch das Implantat
ist der mögliche Knochenschwund
an dieser Stelle reduziert bzw.
minimiert.
DER Ablauf einer
Implantation
Der Einsatz eines Implantates ist allerdings auch ein etwas aufwändigerer Eingriff. Am Anfang jeder Implantatplanung
steht eine umfassende Diagnostik, zu der
neben dem Digitalen Röntgen auch ein
Digitales Volumentomogramm (DVT)
gehört. Mit dieser diagnostischen Methode ist eine dreidimensionale Darstellung des Kiefers möglich. Die Wahl
der Implantate (es gibt unterschiedliche
Längen und Breiten) hängt ganz entscheidend vom Knochenangebot an der
jeweiligen Position ab. Mittels der 3DDiagnostik kann eine Schablone hergestellt werden, die eine millimetergenaue
Platzierung der Implantate ermöglicht.
Der Knochen wird an der entsprechenden Stelle aufgebohrt und das Implantat
eingesetzt. Dies geschieht bei örtlicher
Betäubung nahezu schmerzlos. Nur in
Ausnahmefällen ist die sofortige Versorgung mit einer Krone und deren Belastung möglich. Meist muss mit einer
Einheilphase von drei bis sechs Monaten
gerechnet werden, in der das Implantat in
den Knochen einheilt. Während dieser
Zeit trägt man eine provisorische Krone.
Erst danach wird die endgültige Krone
auf der neuen, künstlichen Zahnwurzel
befestigt. Dafür erhält man ein Tragegefühl wie man es von seinen natürlichen
Zähnen kennt.
// 71
// Zähne ersetzen
Natürlich schöne Zähne
Implantate sind die optimale Wiederherstellung des natürlichen Zustandes,
ob als Einzelzahnersatz oder beim zahnlosen Kiefer. Zudem wirken Implantate
dem Knochenschwund vor, der gerade
in Regionen des Kiefers, den keine Zahnwurzel mehr stimuliert, vonstatten geht.
Insofern kann man Implantate sogar als
prophylaktische Maßnahme betrachten.
Wird beim Implantataufbau, also der Verbindung zwischen Implantat und Krone,
mit Vollkeramik gearbeitet, ist diese Versorgung an Ästhetik und Funktionalität
nicht zu übertreffen. Kein Metall stört
den Übergang vom Zahnfleisch zur Krone, zumal die Farbgebung der Krone bei
einem vollkeramischen Implantataufbau
optimal zur Geltung kommen kann.
Festsitzende Brücke auf drei Implantaten (links) sowie – je nach Knochenangebot – auf sechs bis acht
Implantaten (rechts).
// 72
// Zahnimplantate
„Er hatte alle seine Zähne verloren, und er hatte eine junge Freundin.
Er wollte nicht, dass sie von seinem künstlichen Gebiss wusste, denn
das würde heißen, dass er ein alter Mann war, und sie war ein junges
Mädchen… Sie war einundzwanzig. Deshalb machte ich ihm Implantate statt eines Gebisses, und er war glücklich, und sie war glücklich.“
// Philip Roth, Gegenleben, 1988
// 73
Rund um den Mund
// 13 Zahnschmuck
76
// 14Laser in der Zahnmedizin
78
// 15 Zahn- und Mundpflege
82
// 13
Zahnschmuck
Ein neuer Trend, sein Lächeln mit einem
besonderen Akzent hervorzuheben, ist
Zahnschmuck. Ob Goldplättchen, Diamanten oder kleine Schmucksteinchen
– die Auswahl ist schier unendlich. Angebracht wird das gewünschte Objekt
vom Zahnarzt, der den betreffenden
Zahn vorher gründlich reinigt und die
Auflagefläche ätzt. Nach einer gründlichen Desinfektion wird der Schmuck
mittels Spezialkleber und Lichthärtung
angebracht und hält bei guter Pflege
ungefähr ein Jahr. Diese Art von Zahnschmuck ist völlig unbedenklich.
Wer nicht ganz so viel Aufwand betreiben möchte, kann auch zu Zahn-Tattoos
greifen. Die können selber angebracht
werden. Allerdings halten sie nicht länger als 24 Stunden.
Extrem: Die so genannten Grills oder auch Grillz, die oft goldenen und diamantenen Zahnüberzüge,
haben mittlerweile Kultstatus in der amerikanischen Hip-Hop-Szene erlangt.
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// Zahnschmuck
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Laser in Der
Zahnmedizin
Moderne Lasergeräte können heute in
vielen Bereichen der zahnärztlichen Behandlung eingesetzt werden. Die Vorteile sind dabei fast immer dieselben: der
minimalinvasive Eingriff auch in tiefere
Gewebeschichten, die beschleunigte
Wundheilung durch das gleichzeitige
Abtöten von Keimen und die geräuschlose und kaum spürbare Anwendung.
Aber noch steht nicht in jeder Praxis
ein solches High-Tech-Gerät. Durch die
kostenintensive Bereitstellung wird diese
Behandlungsmethode auch nicht von
den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und auch von den privaten nur
in seltenen Fällen.
Die Funktionsweise eines Lasers ist trotz
der Vielzahl von Geräten immer ähnlich: Ein energiereicher Lichtstrahl einer
bestimmten Wellenlänge wird je nach
Anwendung dauerhaft oder in extrem
kurzen Abständen auf das Gewebe abgegeben. Der an der betroffenen Stelle
entstehende thermische Effekt ist vom
Menschen nicht zu spüren, erzielt aber
punktgenau die gewünschte Wirkung.
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Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen dem Softlaser zur Bestrahlung (z.B.
bei Aphten und Herpes, Laserakupunktur) und dem Hardlaser zum mechanischen Bearbeiten von Hart- und Weichgewebe (z.B. Schneidelaser, Sterilisation).
Bleaching
Der Bleaching-Vorgang kann durch
den Einsatz eines Softlasers unterstützt
werden. Die Wirkung des Bleichmittels
wird intensiviert, so dass der gewünschte
Helligkeitsgrad in kürzerer Zeit erreicht
werden kann.
Parodontologie
Die entzündeten Zahnfleischtaschen
werden herkömmlich mit Handinstrumenten gesäubert bzw. entzündetes
Zahnfleisch herausgeschnitten. Dabei
kann es zu starken Blutungen kommen
und der Wundschmerz kann durchaus
mehrere Tage andauern. Zudem können
bakterielle Reste nicht sicher vollständig
entfernt werden. Hier kann der Hardla-
// Laser in der Zahnmedizin
ser helfen. Die intensiven, aber nur sehr
kurzen Lichtimpulse können von den
Nerven nicht wahrgenommen werden
und so keinen Schmerz registrieren. Der
Laser erhitzt und verdampft das kranke
Gewebe und hinterlässt eine nahezu
keimfreie Situation. So lässt sich mit
größerer Sicherheit ein erneutes Ausbrechen durch bakterielle Reste verhindern.
Kein Skalpell, keine starken Blutungen,
kaum Schmerzen, eine schnellere Wundheilung – der Laser macht’s möglich.
Endodontie
Die Wirkung des Laser ist bei der Behandlung der Zahnwurzel ein sehr ähnlicher wie bei der Parodontalbehandlung.
Die Bakterien können vollständig abgetötet werden und der Wurzelkanal wird
gleichzeitig sterilisiert, so dass erneute
Infektionen ausgeschlossen werden. Die
sonst üblichen mehrfachen Spülungen
sind so nicht mehr nötig. Sie sparen Behandlungs- sowie Heilungszeit.
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// Rund um den Mund
LASERChirurgie
Laser bei Aphten und Herpes
Selbst bei einem chirurgischen Eingriff
wie der implantologischen Behandlung
hat der Einsatz eines Lasers Vorteile für
Arzt und Patient. Mit dem Hardlaser
können wir das Gewebe zerschneiden,
ohne ein Skalpell zu benutzen, um z.B.
das eingeheilte Implantat freizulegen.
Zudem kann der Laser zur feinen Blutstillung eingesetzt werden.
Der Softlaser hat sich auch bei weiteren
Behandlungen als äußerst schonend
und effektiv herausgestellt, und zwar bei
der Behandlung oder sogar Vermeidung
von Aphten und Herpes. Herpes ist eine
Virusinfektion die sich als Fieberbläschen im Bereich der Lippen bemerkbar
macht. Dies kann nicht nur schmerzhaft,
sondern auch seelisch belastend sein.
Hauptvorteil für den Patienten ist zum
einen die reduzierte Anwendung von
Betäubungsmitteln, da der Laser die
Wunde durch seine thermische Wirkung gleichzeitig auch desinfiziert. Zum
anderen lässt sich mit dem Laser präziser
und schneller arbeiten, was zu kürzeren
Behandlungszeiten führt.
Aphten wiederum sind entzündete Stellen der Schleimhaut des Zahnfleisches,
der Mundhöhle oder der Zunge. Sie
können das Sprechen, Essen und Trinken beeinträchtigen. Durch den Einsatz
von Laserlicht auf den betreffenden
Stellen haben betroffene Patienten nicht
mehr so lange mit den unangenehmen
Erscheinungen dieser Erkrankungen zu
kämpfen. Bemerkt man Herpes schon im
Frühstadion, kann durch eine Laserbehandlung ein Ausbruch derselben rechtzeitig verhindert werden.
Fragen Sie uns! Wir beraten Sie gern über
die Möglichkeiten der Laserbehandlung
in unserer Praxis.
// 80
// Laser in der Zahnmedizin
Klinische Studien zeigen: Die Laserbehandlung kann die
Anzahl der Herpesausbrüche drastisch senken.
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Zahn- und Mundpflege
Für einen gesunden Mund kann und
sollte man mehr tun als nur Zähne zu
putzen. Mit der Zahnbürste säubert
man hauptsächlich die glatte Zahnoberfläche. Elektrische Zahnbürsten (und
ganz neu die Schallzahnbürsten) sind
bei richtiger Anwendung weit effektiver
und auch schonender als es eine Handzahnbürste sein kann.
Wichtiger noch als die glatten Zahnoberflächen, die von Natur aus weniger
anfällig für Plaque und Karies sind, sind
die Zahnzwischenräume. Hier kann man
Ablagerungen von Plaque mit Zahnseide,
Zahnhölzern, Bürsten oder so genannten
Interdentalbürsten beikommen.
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Eine häufige Quelle für Mundgeruch ist
die Zunge. Deshalb sollten Sie auch Ihre
Zunge regelmäßig mit einer weichen
Zahnbürste oder speziellen Zungenschabern oder Zungenbürsten reinigen.
Auch Mundduschen sind ein Hilfsmittel für die tägliche Mundhygiene. Sie
können aber die gründliche Zahnreinigung mit Bürste und Zahnpasta nicht
ersetzen, da festsitzender Zahnbelag
durch den Wasserstrahl nicht entfernt
wird. Mundduschen erreichen jedoch
schwer zugängliche Stellen, an denen
Sie mit einer Bürste nicht oder nur sehr
schwierig herankommen. Solche Stellen
finden sich oft unter Brücken oder bei
festsitzenden Zahnspangen.
Nicht nur Ihre gesunden Zähne, auch
alle prothetischen Versorgungen bedürfen weiterhin einer konsequenten Zahnpflege. Nur dann sind Funktion und
Ästhetik langfristig aufrecht zu erhalten.
Fragen Sie uns! Wir beraten Sie gern.
// Zahn- und mundpflege
Im Anschluss an die professionelle
Zahnreinigung wird Ihnen gezeigt,
mit welchen Mitteln und Methoden
ein effizientes Putzen Ihrer Zähne, der
Zahnzwischenräume und auch Ihres
Zahnersatzes gewährleistet ist.
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Anhang
Danksagung
Wir danken folgenden Kooperationspartnern für Ihre Unterstützung:
Deutsche Gesellschaft für Kosmetische Zahnmedizin e.V.
Holbeinstr. 29
04229 Leipzig
Tel. 0341 / 48 474 - 202 info@dgkz.info
Fax. 0341 / 48 474 - 290 www.dgkz-info.de
Dr. Gola – Institut für Ernährung und Prävention GmbH
Berliner Str. 13
13187 Berlin
Tel. 030 / 47 53 63 66
Fax. 030 / 49 91 36 26
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www.drgola.de
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55411 Bingen am Rhein
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Tel. 06721 / 96 36 - 0
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Dental Master ist ein Produkt der MD-Simulation Ltd. in Tel Aviv (www.dentalmaster.net) und wird in
Deutschland exklusiv von EVIDENT vertrieben.
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nOTIZEN
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Impressum
Moderne Zahnmedizin. Schöne Zähne.
Redaktion:Robert Köhler, nexilis verlag GmbH
Fachlicher Beirat:
Privatdozent Dr. Dr. med. Steffen G. Köhler
Facharzt MKG-Chirurgie / Spezialist Implantologie
Prof. Dr. med. dent. Martin Jörgens
Past-Präsident der DGKZ / Spezialist Ästh. Lasermedizin und Cosmetic Dentistry
Dr. med. dent. Marcel Wainwright
Vizepräsident der IAUSI / Spezialist Implantologie
Dr. Frank Kornmann
Spezialist Implantologie
Gestaltung / Satz:
GroSSjohann | Rümmler
Druck:AZ Druck und Datentechnik GmbH
Bildnachweis:EVIDENT GmbH (S. 61-64, 71, 72)
iStockphoto (U1, S. 06-15, 24-34, 39-42, 46-52, 70, 73-83)
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ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung
elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
ISBN 978-3-940436-02-3
2. Auflage, März 2009 / Printed in Germany
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