Leseprobe im Format
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Inhaltsverzeichnis Einleitung 7 Interviews Aus Lesern werden User Niedergelassene Ärzte kommunizieren mit wachsendem Interesse über das Web Jan Scholz, Chefredakteur Ärztenachrichtendienst 15 Was der Facharzt braucht Auf der Suche nach dem optimalen Informationsangebot Gabriele Angres-Wiegers, niedergelassene HNO-Ärztin und Allergologin 20 Arzt, Telematik, Telemedizin Praktische Erfahrungen aus der Perspektive eines Dermatologen Matthias Herbst, Vorstand der Qualitätsgemeinschaft Südhessischer Dermatologen 24 Webinare im Einsatz Fachfortbildungen mit neuen Möglichkeiten Mike Poßner, Medical Director Europe, Nestlé Nutrition Institute 28 Selbst ist der Verband Etablierte Verlage entfernen sich von ihren Zielgruppen – neue Player füllen die Lücken Monika von Berg, Chefredakteurin „Der Hausarzt“ 34 Technische Lösungen ergänzen persönliche Kontakte Evolution statt Revolution bei der Verbandskommunikation Tilo Radau, Geschäftsführer Berufsverband Deutscher Internisten e.V. 41 Informationen sind fließend Die wissenschaftlichen Bibliotheken bereiten sich auf den größten Wandel ihrer Geschichte vor Rafael Ball, Direktor der Universitätsbibliothek Regensburg 47 Sensoren und Geo-Daten für medizinische Anwendungen Das Potenzial der neuen Fachdisziplin HealthGIS Klaus Böhm, Geoinformatiker, Hochschule Mainz 55 3 Der selbstbestimmte Patient Versorgungsrelevante Entscheidungen durch eine qualifizierte Einbeziehung der Patienten Antje Liesener, Leiterin Netzwerk Selbsthilfefreundlichkeit und Patientenorientierung im Gesundheitswesen 61 Zertifizierte Patienteninformationen werden Realität Krankenkassen fordern einen Lotsen für den Informationsdschungel Evert-Jan van Lente, AOK-Bundesverband, EU Affairs 70 Produkttransparenz ist für Verbraucher ein wichtiges Thema Ein Industrieverband muss viele Interessen unter einen Hut bringen Birgit Huber, Bereichsleiterin Schönheitspflege beim Industrieverband Körperpflege und Waschmittel e.V. (IKW) 76 Therapiebegleitung durch PR? PR-Erfolg ist auch im Internet vor allem gutes Handwerk Klaus Schrage, Inhaber der PR-Agentur Cramer-Gesundheits-Consulting 83 Marketing Automation Verdrängen Closed-Loop-Marketing und eDetailing mittelfristig den Pharma-Außendienst? Klaus Mueller, Geschäftsführer xmachina GmbH 88 Digitale Pillen für die Pharmaindustrie Wie werden pharmazeutische Firmen zukünftig Präsenz zeigen? Lothar Nau, Unternehmensberater 94 Medizin aus dem Netz – weil die Patienten es wollen! Während Kommissionen noch über Sinn und Unsinn von medizinischen Internetanwendungen diskutieren, haben sich viele Patienten schon dafür entschieden Markus Müschenich, Kinderarzt und Vorstand des Bundesverbandes Internetmedizin 101 Ausblick 106 4 Informationen sind fließend Die wissenschaftlichen Bibliotheken bereiten sich auf den größten Wandel ihrer Geschichte vor Herr Dr. Ball, Sie leiten eine der großen Universitätsbibliotheken in Deutschland. Aber Hand aufs Herz: Wie lange werden wir noch lokale Bibliotheken brauchen? Dr. Rafael Ball, Direktor der Universitätsbibliothek Regensburg Wir werden Bibliotheken noch sehr lange brauchen und wir werden vor allem lokale Bibliotheken brauchen, denn nur zentrale Bibliotheken können durch digitale Inhalte zunehmend ersetzt werden. Der besondere Charme von lokalen Bibliotheksbeständen ist ja gerade die leichte Vorort-Verfügbarkeit von gedruckten Materialien, die nicht digital verfügbar sind. Lokale Bibliotheken werden deshalb sowohl für die physischen Bestände gebraucht, die es nach wie vor im Wissenschaftsbetrieb gibt und weiterhin geben wird, sie werden jedoch auch gebraucht als Arbeitsort, als Kommunikations- und Lernort, sie werden als Forschungs- und Denkraum gebraucht, oder, wie man heute modern sagt, als Learning oder Maker Spaces. Lokale Bibliotheken werden also noch gebraucht, ihre Funktion als klassische Bibliothek werden sie allerdings nur noch zum Teil erfüllen müssen, da sie weitaus mehr neue, andere, dienstleistungsorientierte Aufgaben erfüllen werden, die mit dem klassischen Bibliotheksbegriff nicht mehr übereinstimmen. 47 Marketing Automation Verdrängen Closed-Loop-Marketing und eDetailing mittelfristig den PharmaAußendienst? Herr Mueller, Marketing Automation klingt trendy, aber ist das nicht eher etwas für die Amazons und Media Märkte dieser Welt als für den Gesundheitsbereich? Klaus Mueller, Geschäftsführer xmachina GmbH Von Marketing Automation kann wirklich jede Branche profitieren, denn letztendlich ist es ja nichts anderes als die Ausgestaltung der Kundenbeziehung. Und in der Medizin sind diese Kundenbeziehungen sehr vielfältig. Der gleiche Arzt hat vielleicht mit der MedWiss im Rahmen einer Anwendungsbeobachtung zu tun, hält für das Marketing ab und an Vorträge und wird regelmäßig vom Außendienst besucht. Gerade durch die vielen möglichen Anknüpfungspunkte muss eigentlich jeder Kunde individuell angesprochen werden. Dabei kann Marketing Automation helfen, die Kontaktpunkte zu managen und damit letztlich die Qualität der Kundenbeziehung verbessern. Jede Pharmafirma nutzt doch heute schon ein CRM-System, um diese vielfältigen Kundenbeziehungen abzubilden. Wo liegt da der Unterschied? CRM-System und Marketing Automation sind zwei unterschiedliche Dinge. Das eine – CRM – ist eine Software, die zentral Informationen zur Verfügung stellt. Marketing Automation ist dagegen ein Konzept zur Automatisierung von Marketingprozessen. Marketing Automation basiert auf E-Mailings, die auf bestimmte Ereignisse automatisiert, gleichwohl aber personalisiert versendet werden. Im E-Mail Marketing spricht man in diesem Zusammenhang von sogenannten Triggermails. Schauen wir doch mal zehn Jahre zurück: Gestartet sind die meisten Fir88 Medizin aus dem Netz – weil die Patienten es wollen! Während Kommissionen noch über Sinn und Unsinn von medizinischen Internetanwendungen diskutieren, haben sich viele Patienten schon dafür entschieden Herr Müschenich, Sie sind Vorstand des Bundesverbandes Internetmedizin. Wen vertreten Sie mit welchem Ziel? Markus Müschenich, Kinderarzt und Vorstand des Bundesverbandes Internetmedizin Das reicht von Suchmaschinen, elektronischen Patientenakten und Expertensystemen über Portale zur Bewertung von Ärzten und Krankenhäusern bis hin zum Management der eigenen Gesundheit über Apps. Die Internetmedizin verändert die Welt von allen, die im Gesundheitswesen unterwegs sind: vom Patienten bis zum Arzt und Therapeuten, von der Krankenkasse bis zum Medizintechnikunternehmen, vom Apotheker bis zum Pharmakonzern. Der Bundesverband Internetmedizin setzt sich dafür ein, dass in Deutschland die Internetmedizin mit allen Beteiligten und insbesondere mit dem kostbaren Know-how und der Unabhängigkeit der approbierten Ärzte voran gebracht werden kann. Gleichzeitig suchen wir nach starken Signalen, die uns den Weg in die Zukunft weisen. Welche Entwicklungen entdecken Sie derzeit in der Gesundheitsversorgung? Rund um die Gesundheitsversorgung gibt es heute eine ganze Reihe interessanter Entwicklungen, die unser Gesundheitswesen – meiner Einschätzung nach – nachhaltig verändern werden: Begeben wir uns dafür auf eine Zeitreise in den Dezember des Jahres 2013. Ungefähr zu diesem Zeitpunkt taucht im Appstore die App einer Berliner Firma mit dem Namen goderma auf. Patienten, die an sich eine auffällige Hauterscheinung beobachten (also einen Hautausschlag oder ein 101