Jugendkulturen
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Jugendkulturen
Jugendkulturen Referat Reto Stäheli, Ethnologe und Animator, Hochschule Luzern, Juni 12 Einige Leifragen: •! Gibt es überhaupt „Jugendkultur“? •! Worin unterscheidet sich „Jugendkultur“ von „Kultur“? •! Was sind Szenen? Wie definieren sich Szenen? •! Was haben Szenen für eine Bedeutung? Reto Stäheli, Hochschule Luzern Merkmale der Verwendung des Begriffs Kultur (Jugendkultur) Eine wichtige Unterscheidung ist der Kulturbegriff im Alltagsgebrauch und die Verwendung des Kulturbegriffs im Wissenschaftskontext (das gleiche gilt auch für andere Begriffe wie Szenen, Clique, Jugend, Gerechtigkeit, Liebe etc.), also auch in der Verwendung der Begrifflichkeiten in Praxis und Theorie… Der Kulturbegriff wird meist irgendwo zwischen folgenden beiden Extremen festgelegt: Reto Stäheli, Hochschule Luzern Alltagsverständnis •! - ein sehr weit gefasster anthropologischer Kulturbegriff in Opposition zum Begriff der Natur: alles was der Mensch selbstgestaltet hervorgebracht hat (Technik, Bildende Kunst, Moral, Religion, Wirtschaft) •! - ein sehr enges Kulturverständnis als Künste les beaux arts, bildende und darstellende Kunst, Musik und Literatur Reto Stäheli, Hochschule Luzern Kulturperspektiven, definitionen Politologie Kulturwissenschaften u.a. Cultural Studies Soziale Arbeit Kulturbegriffe nach Reckwitz Giddens/Kultur und Gesellschaft Auseinandersetzung mit -Identität -Differenz -Diversität -Kommunikation Wissenschaft Kulturforschung Geschichte Soziologie Ethnologie Religionswissenschaften Volkskunde/ populäre Kultur Reto Stäheli, Hochschule Luzern Kunstgeschichte Malinowski Konzepte der Funktionalismus Identität nach Stuart Hall Zur Geschichte der Kulturbegrifflichkeiten (nach Reckwitz) 1. Der normative Kulturbegriff 2. Der totalitätsorientierte Kulturbegriff 3. Der differenzierungstheoretische Kulturbegriff oder sektorale Kulturbegriff 4. Der bedeutungs- und wissensorientierte Kulturbegriff (Stichworte: Differenz, Diversität und Identität, Kommunikation, auch Stichwort Kontingenz) Reto Stäheli, Hochschule Luzern Kulturdefinition „(…) Das heisst auch konkret für uns hier: „Schweizerische Kultur“ oder besser: Kultur in der Schweiz ist kein a priori, nichts Organisches, sich von selbst „durch Natur„ Ergebendes, sondern eine von Menschen immer neu geschaffene und veränderte Dingwelt und ein Bedeutungssystem, eine Vision auch von Sinn, Wert, Form, Nutzen des Schaffens und Handelns von Bevölkerungsgruppen und von Einzelnen. Kultur manifestiert sich jeweils als Konglomerat von Ungleichzeitigem, Ungleichartigem, ungleich Bewertetem, von Individuellem und Sozialem (also nicht nur Kunst, aber auch Kunst). Sie ist vielfältig und widersprüchlich, muss es sein (sonst würden wir in einer langfristigen geistigen Diktatur leben). Diese Einsicht in die Konstruktion und das jeweilige „Gemisch„ kann die Diskussion befreien und versachlichen, aber auch anspornen“. (Burckhardt-Seebass 1999) Reto Stäheli, Hochschule Luzern zur Komplexität von Kulturbeschreibungen allgemein: Vorschläge für (Kultur-) Analogien: Rhizom, Synapse oder Heterotopie, Fächer, Puzzle, Bricolage, Hybrid, Synkretismus, Kreolismus, Kaleidoskop etc. Analogie zu amorph, nebulös, wolkenartig in den Szenen Reto Stäheli, Hochschule Luzern Jugendkulturszenen (Kultur verstanden in einem anthropologischen Sinne) •! Jugendkulturszenen und Sport •! Jugendkulturszenen und Musik •! Jugendkulturszenen und Lebensstil •! Jugendkulturszenen und Religion •! Jugendkulturszenen und Politik •! Computerszene z.B. www.jugendszenen.com Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! Übrigens: Das Berliner Archiv der Jugendkulturen ist bisher die älteste Einrichtung dieser Art im deutschsprachigen Europa. Es sammelt authentische Zeugnisse aus den Jugendkulturen (Fanzines, Flyer, Musik usw.), aber auch wissenschaftliche Arbeiten oder Medienberichte und stellt diese der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung: (www.jugendkulturen.de). Reto Stäheli, Hochschule Luzern Einige Szenen (rhizomatisch betrachtet) •! Antifa, Blackmetal, Comic, Cosplay, Deathmetal, Demoszene, Emos, Globalisierungskritiker, Gothic, Goa-Trance, Hardcore, HipHop, Hippie, Junghexen, LAN-Gaming, Punk, Rollenspieler, Rollatorz, Skateboarding, Skinheads, Sportklettern, Serienfans, Techno, Ultras, Warez, Cosplay, Veganer, Cable Street Beat, Graffiti, Junkies, Indie, Visual Key, Mangas, Anime (vgl. Liste auf jugendszenen.com) Reto Stäheli, Hochschule Luzern Lieblingswebsites der Szenenmitglieder z.B. (nach Prof. Hugger, Uni Köln) •! Serienfans www.serienjunkies.de www.myfanbase.de www.serienfans.de •! Visual Key, Cosplay, Anime, Manga www.jame-world.com/de http://animexx.onlinewelten.com •! Metalszene www.crossclouds.com www.abgefuckt.de •! Punks http://punkstelle.de/punk.htm Reto Stäheli, Hochschule Luzern Funktionieren von/Eigensinn in Jugendkulturszenen (Strukturmerkmale) Handlungsfähigkeit Wie handeln sie? z.B. Rollatorz Wissen Was wissen sie? Inszenierung Wie treten sie auf? Raum Wohin gehen sie? Reto Stäheli, Hochschule Luzern Forschende Perspektive •! Prinzipielle Anmerkung: Es interessiert vor allem die Perspektive, aus der die Menschen, die jeweils Gegenstand der Untersuchung sind, die für sie relevanten Ausschnitte aus der sozialen Welt wahrnehmen. Es geht darum was man in diesen Welten tatsächlich erlebt. Reto Stäheli, Hochschule Luzern Nach Ronald Hitzler und Arne Niederbacher (2009) „Szenen“- Forscher in Harring M. u.a.(2010) Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen •! These zu Szenenbildung: Bedarf nach sozialer Geborgenheit bei Jugendlichen nimmt zu – die herkömmlichen „Agenturen“ (Vereine, Eltern, Schule etc.) werden diesem Bedarf immer weniger gerecht (z.B. strenge „verpflichtende“ Regelung des Einund Austrittes mit klarer Mitgliedschaft versus freiwilliges Ein- und Austreten, man könnte hier auch von Verführung zur Mitgliedschaft sprechen) Reto Stäheli, Hochschule Luzern Definition (wissenschaftlich definiert) •! Eine Szene lässt sich definieren als ein thematisch fokussiertes Netzwerk von Personen, die bestimmte materiale und mentale Formen der kollektiven SelbstStilisierung teilen, die um diese Teilhabe wissen, und die diese Gemeinsamkeiten an typischen Orten und zu typischen Zeiten interaktiv stabilisieren, modifizieren oder transformieren. Reto Stäheli, Hochschule Luzern Der Begriff Szene verweist auf ein Gebilde, •! das nicht aus vorgängigen gemeinsamen Lebenslagen oder Standesinteressen der daran Teilhabenden entsteht •! das einen signifikant geringen Verbindlichkeitsgrad und Verpflichtungscharakter aufweist •! das nicht prinzipiell selektiv und exkludierend strukturiert und nicht auf exklusive Teilhabe hin angelegt ist (aussondernd, ausschliessend, ausschliesslich) Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! das aber gleichwohl als thematisch fokussierter vergemeinschaftender und symbolisch markierter Erlebnis- und Selbststilisierungsraum fungiert Typisch sind musikalische Präferenzen, modische Vorlieben, Sportinteressen, Spass an den Neuen Medien – und zunehmend werden moralpolitische Anliegen wichtig (Vorbilder statt Vorschriften) Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! Eine Szene ist eine amorphe Form von lockerer Gemeinschaft unbestimmt vieler Beteiligter, im Prinzip nicht lokal begrenzt, sondern ein weltumspannendes, globales Gebilde, es braucht dafür natürlich eine intensive Internetnutzung der daran Beteiligten Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! Man bewegt sich in einer Szene eher wie in einer Wolke oder Nebelbank, man weiss nicht ob man drin ist, ob man am Rande mitläuft oder ob man nahe am Zentrum steht, irgendwie ist man drin… es ist diffus im Hinblick auf Inklusion und Exklusion (vgl. Kultur) Dies in Abgrenzung zu den Begriffen Subkultur, Milieu, Cliquen…. Reto Stäheli, Hochschule Luzern Multioptionsgesellschaft – die grosse Bedeutung des Internets •! Szenengänger nutzen Newsgroups, Foren und Chats für den Informationsaustausch untereinander, die Diskursfläche wird so erweitert, es gibt eine alternative Präsentationsplattform ausserhalb der traditionellen Medienwelt (Eventankündigungen, Ideologien und Konsum-Produkte können verbreitet werden) Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! Man kann auch auf (negative) Berichterstattungen zur eigenen Szene reagieren und den eigenen Standpunkt einem relativ grossen Publikum präsentieren •! Nachwuchskünstler können via MySpace eigene Songs ins Netz stellen, auf Flickr können Sprayer oder Cosplayer Bilder von sich oder ihren Kunstwerken raufladen, Skater nutzen Youtube für ihre neusten Tricks (z.B. Visual Kei kam von Japan nach Europa..) •! Es gibt Raum für experimentelle Selbstdarstellung Reto Stäheli, Hochschule Luzern Zusammenfassung Szene •! Verführung statt Verpflichtung •! Vorbilder statt Vorschriften •! Wichtig ist die (relative) Gleichartigkeit von Interessen, die - in der Regel teilzeitlich begrenzt – „ausgelebt“ werden •! Wichtig sind die Neuen Medien für den Informationsaustausch, insbesondere Internet Reto Stäheli, Hochschule Luzern The Rollatorz Reto Stäheli, Hochschule Luzern T H E R O L L A T O R Z Reto Stäheli, Hochschule Luzern Reto Stäheli, Hochschule Luzern Reto Stäheli, Hochschule Luzern Reto Stäheli, Hochschule Luzern Reto Stäheli, Hochschule Luzern Reto Stäheli, Hochschule Luzern Fazit Rollatorz (wie würde diese JKS funktionieren?) •! steht in Opposition zu einem Zeitgeist, zu gängigen Normen (Jugendwahn) •! ist eine temporäre Bewegung mit eigenen Symbolen und Ausdrucksformen •! ist grundsätzlich kreativ und innovativ, ist aktive Identitätsbildung •! könnte Subjekte mit wechselnden Identitäten (z.B. Leute, die in andern JK verkehren) in die eigene Gruppe aufnehmen •! Kann Fiktives und Reales verbinden! Reto Stäheli, Hochschule Luzern Einordnungen (nach Barbara Stauber, 2004) •! Die Jugendlichen machen die Erfahrung der Unplanbarkeit der nächsten Übergangsschritte (Erfahrung von Kontingenz, Zufälligkeiten) Diese zunehmend unplanbar gewordenen Übergänge haben Forscher als „YoYo Übergänge“ bezeichnet, wegen dieser ständigen Auf- und Abbewegung zwischen Selbständigkeit und Abhängigkeit, zwischen Jugend- und Erwachsenenstatus. Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! Ausbildungsentscheidungen müssen immer wieder neu getroffen werden, ev. damit verbunden Fragen des Wohnortes, der Gestaltung der Beziehung zu den Eltern, Beziehungen zerbrechen und entstehen neu, bestimmte Lebenstile werden wichtiger oder unwichtiger bzw. gestalten sich um, je nach Entwicklung der Freundeskreise Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! In diesen YoYo Bewegungen werden junge Frauen und Männer Expertinnen der Übergänge Reto Stäheli, Hochschule Luzern These Stauber •! Jugendliche Selbstinszenierungen in Szenen sind als ein Handlungsbereich zu verstehen, der für ein Maximum an Kontrolle, Selbststeuerung und Selbstgestaltung steht - im Gegensatz zu Kontrollverlust und Planungsparadox in den als kontingent erlebten Übergangsbereichen (Schule, Beruf und Familie), in denen Unsicherheit und Druck vorherrscht. Reto Stäheli, Hochschule Luzern Folgende Ebenen sind hier angesprochen: •! Auf der Ebene der Körperstrategien (Mode Styling, Bewegungskulturen und Formen der körperlichen Selbstdarstellung) •! Auf der Ebene der räumlichen Aneignungsformen (szenenspezifische Formen der Mobilität, zum Beispiel durch Schaffen eigener Räume) •! Auf der Ebene der ästhetischen, symbolischen, stylistischen Orientierungen und damit immer auch die Ebene der geschlechtsbezogenen Identitätsarbeit Reto Stäheli, Hochschule Luzern Lernen in Jugendkulturen •! Hier können die Jugendlichen eigenwillig und selbstständig gestalten, hier können sie sich identifizieren, hier können sie sich real und symbolisch abgrenzen, hier hat ihr Handeln sichtbare Wirkung, hier bekommt ihre Übergangssituation eine bestimmte Form/Gestalt Reto Stäheli, Hochschule Luzern Imaginäre Lösung Das sind symbolische Handlungen und Ausdrucksweisen, die die jeweilige Problematik, um die es in der jeweiligen Übergangssituation geht, nicht wirklich lösen können, aber auf symbolischer Ebene eine Lösung darstellen. (einen Umgang mit dem Problem möglich machen, Platz zu bekommen für die eigene Gestaltung, zumindest sich weiterhin handlungsfähig zu fühlen) Reto Stäheli, Hochschule Luzern Jugendliche lernen, dass Engagement und Einsatz Spass machen kann, sie erfahren die Bedeutung von Motivation, wenn auch manchmal nur kurzfristig (Motivation durch Sinnhaftigkeit gegen Tristesse der Übergänge) Reto Stäheli, Hochschule Luzern Drei Ebenen sind wichtig: •! Ebene der Handlungsfähigkeit (Kontrollerfahrung und Selbstwirksamkeiterfahrung) •! Ebene der Zughörigkeit (real oder symbolisch) •! Ebene von Sinn (anderes Wort für Handlungsmotivation) Es geht um Gestaltung und nicht nur um Bewältigung! Reto Stäheli, Hochschule Luzern z.B. Diskrepanz zwischen Gleichberechtigungsdiskurs und realen Ungleichheitserfahrungen bei jungen Frauen •! Selbstinszenierungen der Girlies Die neuen Mädchenbilder verheissen, kompetent umgehen zu können mit gesellschaftlichen Zumutungen, selbst verantwortlich zu sein für das Gelingen des Übergangs Ausbildung und Beruf, für gelingende Sozialbeziehungen, zuständig sein für ungewollte Folgen von Sexualität, der Geschlechterhierarchie usw. Reto Stäheli, Hochschule Luzern Ambivalenzen •! Mädchen können dabei in ihren Selbstinszenierungen auch aggressiv und laut sein (auch gewaltbereit) •! Die Selbstinszenierungen kann aber plötzlich auch wegbrechen (z.B. Verhalten gegenüber Männern) •! Mädchen wollen generell nicht Träger eines Problems sein, auch keine Kategorisierung des Geschlechts vornehmen, offene Selbstkonzepte sind in….(es sind eigenwillige Subjekte, die Gründe haben für ihr Handeln, auch wenn die Codes nicht leicht zu entschlüsseln sind) Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! Man muss das Irritierende als Ausdruck der Differenz, der Unterschiede anerkennen (unterschiedliche Lebenslagen, unterschiedliche Generationenlagerungen, unterschiedliche Übergänge mit andern Bewältigungsaufgaben und Gestaltungsanforderungen) •! Widersprüche und Differenzen aushalten Reto Stäheli, Hochschule Luzern Chat als Ausdruck aktiver Identitätsarbeit •! Ideales Selbst/Wunschselbst (so wie man gerne selbst wäre oder wahrgenommen würde) •! Potentielles Selbst (ev. wäre dieses Selbst in Zukunft möglich) •! Provokantes Selbst (non-konforme Identität) •! Identitätssimulation (vollkommen unwahre Identität, zum Beispiel Geschlechtlichkeit als spielerische Identität) (Analogie: Sampling) Quelle: S. Miosch (2004) Reto Stäheli, Hochschule Luzern Selbstinszenierungen als Chance für Kommunikation •! Ambivalenzen nicht in falsche Harmonien auflösen, sondern lernen damit umzugehen! •! Dechiffrieren als Generationenprojekt! •! Unschärfen als Realität anerkennen! Reto Stäheli, Hochschule Luzern Delinquentes Verhalten und Peers Zwei unterschiedliche Ansätze: •! Zugehörigkeit zu einer delinquenten Peer hat Verstärkungseffekt (Freundesgruppen als Sozialisationsinstanzen) •! Zugehörigkeit als Ergebnis einer vorangegangenen Fehlentwicklung (bewusste Entscheidung zum Anschluss an delinquente Gruppen, Verstärkungseffekt existiert nicht) Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! Aber auch frühe Bindungen in der Familie haben einen besonders starken Einfluss auf die Ausbildung delinquenter Einstellungen •! Delinquentes Verhalten ist umso wahrscheinlicher, je dichter das Freundesnetzwerk beschaffen ist und je mehr delinquente Freunde sich darin befinden Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! Motivierte Täter, geeignete Opfer, Abwesenheit von Schutzeinrichtungen, oftmals in unstrukturierten Settings (öffentlicher Raum oder Partys mit Alkoholkonsum) in der Freizeit, in Abwesenheit von Erwachsenen Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! Konformitätsdruck in Gruppen, vor allem in Gruppen mit Führer mit hierarchischer Struktur (Gang), da wird aus Konformität Gehorsam •! Deindividuation, Verantwortungsdiffusion, Gruppendynamik in Gruppen (Verlust der individuellen Verantwortung) Reto Stäheli, Hochschule Luzern Ursachen •! Ursachen sind vor allem vier Einflussbereiche: Familie (Erziehungsstil z.B. mit Gewalt), Persönlichkeit (niedrige Selbstkontrolle begünstigt Anschluss an deviante Gruppen), Schule (geringe Schulbildung und schlechte Schulleistungen) und Nachbarschaft (geringer sozialer Zusammenhalt und soziale Kontrolle, Armut und ethnische Heterogenität, wenig Aufstiegsmöglichkeiten etc.) Reto Stäheli, Hochschule Luzern •! „Der Möglichkeitssinn ist zusammenfassend das A und O einer originellen Existenz. Mit ihm lehnt sich das Individuum gegen eine vermeintlich fertige Welt auf und sieht die Dinge im Lichte ihrer Entwicklungschancen.“ Ludwig Hasler, Vortrag am Forum für Kultur und Ökonomie, Ittingen/ TG, März 2006 Reto Stäheli, Hochschule Luzern Literatur: •! •! •! •! •! •! •! •! Harring M. u.a.(2010) Freundschaften, Cliquen und Jugendkulturen, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden Villany D. u.a.(2007) Globale Jugend und Jugendkulturen, Juventa Verlag Weinheim/München Neumann-Brown K. (Hrsg.) u. a. (2005) Coolhunters Jugendkulturen zwischen Medien und Markt, Suhrkamp, Frankfurt a. M. Cloos Peter u.a. (2007) Die Pädagogik der Kinder- und Jugendarbeit, Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden Stauber, Barbara (2004) Junge Frauen und Männer in Jugendkulturen Selbstinszenierungen und Handlungspotentiale. Opladen, Leske+Budrich Misoch, Sabina. (2004): Identitäten im Internet. Selbstdarstellung auf privaten Homepages, Konstanz Stäheli, Reto. (2010). Transformationen – Das Verhältnis von Soziokultureller Animation zu Kultur und Kunst. In: Soziokulturelle Animation (Bernard Wandeler, Hrsg.). Luzern: Interact Verlag. S. 226-26 Stäheli, Reto (2010). Jugendkulturen haben grosses kreatives Potential. In: Schulblatt Nidwalden 2/2010 (Erziehungsdirektion des Kanton Nidwalden, Hrsg.) S. 5-10 Reto Stäheli, Hochschule Luzern