Kanadische Baubranche erlebt Aufschwung - Deutsch

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DIY-Markt Kanada
Kanadische Baubranche
erlebt Aufschwung
In den letzten fünf Jahren ist der
kanadische Baumarktsektor um
etwa 40 Prozent gewachsen. Für
2009 sagen Experten der Branche
zwar ein stagnierendes Wachstum voraus, sehen aber ab dem
vierten Quartal 2009 wieder
einen Aufschwung.
arden schweren Stimulierungspaketes
ist für den Bausektor bestimmt. In der
Baubranche tätige Unternehmen erhalten Steuererleichterungen und können sich auf Aufträge im zweistelligen
Milliardenbereich freuen. Rund acht
Milliarden kanadische Dollar stehen
für den Wohnungsbau und fast zwölf
Milliarden kanadische Dollar für Infrastrukturprojekte bereit. Die Spannbrei-
te reicht von Brückenbaureparaturen
über den Bau von Schulen und die
Wasseraufbereitung bis zum Bau von
Eisenbahnstrecken. Vor allem Bauunternehmen mit Schwerpunkten im
Infrastruktursektor aber auch Handwerker sowie Hersteller, die Dienste
und Produkte für Wohnungsrenovierungen anbieten, ziehen einen großen
Nutzen aus der Finanzspritze.
E
xperten gehen davon aus, dass
Kanadier zwar in den nächsten
Jahren weniger neue Häuser bauen,
dafür würden sich die Renovierungsund Reparaturarbeiten häufen. Die
Baumärkte reagieren auf diese Entwicklung: Sie erweitern ihr Sortiment und
eröffnen weitere Niederlassungen, vor
allem in ländlichen Gebieten.
Derzeit vereinen die Top 10 der kanadischen Baumarktketten, unter anderem Rona, Home Depot, Canadian
Tire, Home Hardware und Lowe’s Canada, einen Marktanteil von fast 60
Prozent auf sich. Alleine die Baumarktkette Rona Inc. hat in den letzten Jahren jeweils pro Jahr über sechs Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftet.
Die kanadische Baumarktbranche zeigt
ein steigendes Interesse an allem, was
umweltfreundlich ist. Gerade große Baumarktunternehmen wie Home Depot
setzen verstärkt auf energieeffiziente
Programme, ein Bereich, in dem vor
allem deutsches Know-How gefragt ist.
Investitionen in die Infrastruktur
Auch ein weiterer Faktor spricht dafür,
dass sich Investitionen in den kanadischen DIY-Markt lohnen werden: Die
kanadische Regierung versucht, die
Wirtschaft in den nächsten zwei Jahren mit Stimulierungspaketen in Höhe
von 40 Milliarden kanadischen Dollar
anzukurbeln. Gewinner der diesjährigen Haushaltsplanungen ist die Baubranche. Rund die Hälfte des 40 Milli-
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BHB Info 02/2009
Infos: Weitere Informationen über die AHK Kanada erhalten Sie
direkt bei Sascha Stuckmann, Telefon: 001 416 598 7079,
sascha.stuckmann@germanchamber.ca
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Staat unterstützt Gebäudesanierung
Hauseigentümer, die bis zu 10.000 kanadische Dollar in die Modernisierung
investieren, können mit einem 15-prozentigen Steuernachlass für einen Teil
ihrer Kosten rechnen. Dieses mit drei
Milliarden Dollar dotierte Programm
läuft bis Anfang Februar 2010. Die
Maßnahme scheint bei Hauseigentümern auf eine positive Resonanz zu stoßen, was sich wiederum günstig auf
Baumärkte wie Home Depot, Canadian
Tire und Rona auswirkt.
Für deutsche Firmen bietet sich damit
ebenfalls eine gute Gelegenheit, ihre
Produkte in Zukunft in einer der Baumarktketten zu positionieren. Neben
Baustoffen und -materialen, der Waren-
Mit 2,5
Millionen Einwohnern ist
Toronto die
größte Stadt
Kanadas. Hier
hat die Baumarktkette
Canadian Tire
ihren Sitz.
gruppe Sanitär und Einrichtungsgegenständen gehört ein breites Sortiment an
Werkzeugen zur Angebotspalette der
Baumärkte. Bisher sind bereits einige
deutsche Produkte in den Regalen zu
finden. So sind zum Beispiel BoschElektrowerkzeuge einem breiten Kundenkreis zugänglich.
Großes Interesse an deutschen
Qualitätsprodukten
Jährlich werden Werkzeuge im Umfang
von über einer Milliarde kanadischer
Dollar aus dem Ausland bezogen, Tendenz steigend. Zu den fünf führenden
Lieferländern zählt Deutschland, das
bei Handsägen und Elektrowerkzeugen
stark vertreten ist. Insgesamt haben sich
die Importe im Bereich Werkzeuge in
den vergangenen Jahren kontinuierlich
erhöht. Die Einfuhren aus Deutschland
legten beispielsweise um kräftige 93
Prozent zu. Deutsche Unternehmen
können sich mit ihren qualitativ hochwertigen Produkten auf dem Markt
sehr gut behaupten.
Beratung beim Markteinstieg
Die AHK Kanada hat sich mit dem
Büro in Toronto auf den Bereich DIY/
Home Improvement spezialisiert. Das
Büro in Montreal konzentriert sich auf
die Themen Energieeffizienz und GreenBuilding. Die Büros bieten deutschen
Unternehmen verschiedene Dienstleistungen an. Das Konzept „Markteinstieg
Kanada“ richtet sich an Unternehmen,
die den kanadischen Markt mit wettbewerbsfähigen Produkten erschließen
möchten und noch keine ausreichende
Markterfahrung haben. Für deutsche
Unternehmen, die bereits Kunden in
Kanada haben, bietet sich das Call Center & Business Support Office an, das
die Betreuung der Kunden in Kanada
übernimmt und zwar vor Ort. Neben
weiteren Dienstleistungen veranstaltet
die AHK Toronto im Bereich DIY/
Home Improvement einmal jährlich
im Oktober einen Einkäufertag speziell
für deutsche Unternehmen. Im Rahmen einer viertägigen Reise erhalten
deutsche Unternehmen einen Überblick
über den kanadischen DIY Markt, werden zu Ladenbesichtigungen (StoreChecks) eingeladen, können persönliche Gespräche mit Einkäufern der
größten kanadischen Baumarktketten
führen sowie Networkingmöglichkeiten mit Branchenexperten nutzen.
Die Vorraussetzungen für eine erfolgreiche Produktpräsenz in Kanada stehen gut. Die enorme Größe des Landes (9,9 Millionen Quadratkilometer
im Vergleich zu 375.000 Quadratkilometern in Deutschland) muss keine
Hürde darstellen, da Kanadas Bevölkerung sich auf die vier Ballungsgebiete
Toronto, Montreal, Vancouver und
Alberta konzentriert.
Sascha Stuckmann von der AHK Kanada rät deutschen Unternehmen, einige
Besonderheiten Kanadas im Hinterkopf zu behalten. Ein Unternehmen
sollte über logistische Lösungen verfügen. Denn auch wenn sich das Hauptgeschäft in den vier Zentren abspielt,
kann es durchaus vorkommen, dass
große Entfernungen gemeistert werden müssen. Zweitens hat Kanada
zwei Amtssprachen: Englisch und
Französisch. Das Labeling der Produkte muss gesetzlich in beiden Sprachen
angeboten werden. Ebenfalls sollte
sich der Unternehmer bewusst sein,
dass Kanada vier Zeitzonen hat, die
eine Zeitspanne von maximal drei
Stunden umfasst.
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