Anleitung zum Wechsel der Steuerkettenspanner eines Twin Cam
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Anleitung zum Wechsel der Steuerkettenspanner eines Twin Cam
Anleitung zum Wechsel der Steuerkettenspanner eines Twin Cam Motors vielen Dank an Armin für die klasse Dokumentation Nach dem Öffnen des Gehäuses .... Nun mit einer Rohrzange den vorderen Spanner weggeklappt und den Spanner mit einem kleinen Inbus durch das vorgesehene Loch in der Ölpumpenplatte sichern. Nun erst mal das ganze genau angesehen und festgestellt das dass kleine Zahnrad keine Markierung hat also kurz mal die Rätsche angesetzt und die Schraube aufgemacht, die ging verdächtig leicht auf und siehe da unter der Unterlegscheibe ist die Markierung. Hier schön zu sehen die Timing Marks und sogar noch ne angegossene Linie an der Platte darunter. So, die Schraube vom großen Zahnrad will um`s verrecken nicht aufgehen, man dreht unweigerlich den Motor mit. Also was tun, es gibt einen Arretierblock von Jim`s der kostet 59,50 €. Also mal an den Kindergarten erinnert und ein Blatt Papier über die Zahnräder gelegt und schön mit 'nem Bleistift durchgepaust. Dann ab an die Werkbank und einen Brocken Alu mit Säge und Feile bearbeitet. So nach 20 - 30 min Schwitzen und drei Anpassversuchen sitzt das Ding und die Schraube geht auf. Na also geht doch schon wieder Geld gespart. So und nun nach ca. 2 Stunden sieht es so aus. Jetzt ist Feierabend und es wird erst mal ne Pulle aufgemacht. Also heut Morgen erst mal den Sprit abgelassen um den Tank abzubauen. Nachdem der Tank ab war, hab ich gleich gesehen das der vordere Ventildeckel an der Einlassseite etwas sifft. Die Ventildeckel sind Ratz fatz unten, toll das man an die Schrauben so gut rankommt, nicht so ein gepfrimel wie beim EVO. Nun hab ich die 4 Schrauben vom Kipphebel Lagerbock aufgemacht, aber der will sich nicht bewegen. Ausserdem noch die 2 Schrauben von den Breather Valves entfernt und schon lässt sich das ganze entfernen. Stößel raus und sauber beiseite gestellt, Ordnung muss sein. Bevor ich nun die Ölpumpen bzw. Nockenwellen Gegenlagerplatte abschraube will ich noch versuchen die Hydros irgend wie nach oben zu ziehen weil ich nicht noch unbedingt die Lifterblocks abschrauben will. Mit 'nem Draht kommt man leider nicht bei, deshalb probiere ich es mit einem extrem So sieht das dann aus, alle Hydros sind oben und mit Draht fixiert. So nun die 10 Inbusschrauben raus und die Platte lässt sich mitsamt den Nockenwellen einwandfrei entfernen. Wenn die Platte weg ist sieht man schön an`s Kurbelwellenlager, die Nockenwellen Nadellager und die Ölpumpe ran. Beim Demontieren des hinteren Kettenspanners fällt der mir doch gleich auseinander und wenn ich mir das Ding so angucke dann bin ich froh dass ich mir die Arbeit mache den der sieht schon sehr viel schlechter aus als der vordere und hätt`s sicher nicht mehr lang gemacht... Was mich nun mal wieder wundert, die Nockenwellen haben keine Timing Marks was eigentlich nicht sein kann... So nun muss ich mir erst mal wieder ein Werkzeug basteln um die Lager mitsamt den Wellen auszupressen. Weiter geht`s, zum Ausdrücken der Lager muss ein Lagerschild abgeschraubt werden. Wie man hier sieht hab ich schon den überarbeiteten verstärken Antrieb verbaut. Früher waren das wohl mal zwei Kugellager, jetzt ist aber bei der angetriebenen Nockenwellen ein Rollenlager drin das mehr Kräfte aufnehmen kann. Nach abwischen des Öl`s sind ja doch Markierungen zu sehen, blöderweise hab ich beim Zerlegen nicht aufgepasst wie sie zueinander stehen müssen. Ich nehme an, die zwei Striche zueinander aber da frag ich lieber nochmal nach. Die Markierungen auf den NW werden mit einem Lineal zueinander ausgerichtet. Hier nochmal schön zu sehen, die angetriebene Nockenwelle die sich ganz einfach entfernen lässt und das Rollenlager. Der Lagerinnenring ist auf die Nockenwelle aufgepresst. Ich hab entschlossen dass ich die beiden Lager drin lasse weil die noch astrein und ohne Spiel laufen. Überhaupt ist keinerlei Verschleiß erkennbar. Auch die Nocken der Nockenwellen haben kein bisschen Laufspuren von den Hydros. So jetzt geht's weiter an den Maschinen. Ich brauch' ein Abstützrohr um mit dem Auszieher die inneren Nadellager rauszukriegen, da ich das vom Durchmesser her nicht durchs Backenfutter krieg und mir von innen Spannen zu gefährlich ist Fräse ich die zwei Seiten plan. Noch ne kleine Gewindehülse gedreht die nachher die Verbindung zwischen Abzieher und Gewindestange herstellen wir. Soweit ist nun alles fertig, Morgen probier ich`s mal. Immer noch auf der Suche nach den Kunststoffbröseln hab ich mal an der Ölpumpe gezogen und schwupp hat man die in der Hand, die steckt unverschraubt auf der Kurbelwelle. Somit ist das Steuergehäuse leer. So und das ist nun meine aus Schrott zusammengebastelte Abziehvorrichtung (bis auf den Spreitzer natürlich) Und so siehts im Einsatz aus. Also ehrlich gesagt war schon etwas mulmig, immer die Horrorvorstellung im Kopf das Lager bricht und die Nadeln fallen ins Kurbelgehäuse. Aber was soll's die Mutter angezogen, noch ein bissle mehr dann ein knacken und ab jetzt geht's leicht und das Lager ist draußen. So hab ich`s jetzt wieder zusammengebaut, mit dem Strich als Timingmark. Aber absichern ob das so stimmt ist besser als nach dem Druck auf den Tuntenknopf den Motor ruinieren. So heute mal in der Gefriertruhe nachgesehen was die Lager und mein gedrehter Dorn so machen. Ich glaub zwar nicht das es wirklich was bring bei nur -18 ° schrumpft da bestimmt nix, naja bei mir selber vielleicht Ich habe mich dazu entschlossen keine Platte zu machen die auf`s Gehäuse aufgeschraubt wird und wo man dann mit einer Schraube die Lager eindrehen kann (gibt's auch von Jim`s 170 €) Also den Dorn samt Lager sauber ohne verkannten ansetzen und das Lager vorsichtig reinklopfen, ging sehr leicht rein. So Einbau des inneren Kettenspanners. Ich hab ja das Spezialwerkzeug nicht und so ist es schlicht weg nicht möglich den Spanner gegen die extreme Federkraft auf den Lagerbolzen zu kriegen, also muss ich doch die Nockenwelle auspressen Also Nockenwelle rausdrücken. Nun den Spanner auf den Lagerbolzen setzen und vorsichtig mit der Rohrzange drehen, dabei bloß nicht gegen den Kunststoff vom Gleitschuh kommen... Geht so aber absolut problemlos Kleinen Inbus als Sicherung von unten durchgesteckt und fertig. Hab grad ne Hülse gedreht um das neue Lager schön mit dem Innenring auf die gefrustete äh gefrostete Nockenwelle aufdrücken zu können. Geht super mit so einem Riesenschraubstock Erst mal die Nockenwellenlagerplatte schön gleichmäßig erwärmen und mit 'nem Blech den guuuden Spanner schützen. Dann schnell zur Gefriertruhe die über Nacht eingelegte Nockenwelle rausgeholt und das Ding fällt ohne Klopfen in seinen Lagersitz. Einen kleinen mit dem Gummihämmerle hab ich ihr aber noch gegeben. Zur Sicherheit noch nen Haarwinkel drübergelegt, alles ok beide gleich hoch Einbaulage stimmt auch, die beiden Strichmarkierungen So nun das Lagerschild von der Nockenwellenseite her draufgeschraubt, auf die Seite wo die Timingmarkierungen sind können die Lager nicht wandern wegen Sackloch. Nicht irritieren lassen es sind nur 4 Schrauben, auf der in der Mitte würde sonst die Kette schleifen. So nun die Nockenwelle des vorderen Zylinders mit 'nem Seegerring gesichert, hat nur die komischerweise... Übrigens den Kettenspanner immer noch gesichert lassen, löst man ihn aus kippen durch die Spannung die Nockenwellen zueinander und man kriegt sie nimmer in die Nadellager rein. Danach noch den kleinen Seegerring auf den Bolzen vom inneren Kettenspanner montieren. War heut nochmal beim Dealer, da haben wir festgestellt das wir bei der ersten Bestellung nen Fehler gemacht haben. Es gibt von HD einen "Cam Service Kit" kost knapp 80 € und enthält allen Dichtungen von den Ventildeckeln bis runter, sowie alle Lager der Nockenwellen, Seegerringe, O-Ringe etc. aber "nicht die Spanner" Ich bin jetzt insgesamt mit den heute gekauften Dichtungen bei 395 € mit dem Service Kit + Spanner wären es nur 340 € gewesen. So nun geht's an den Zusammenbau. Erst mal alle Lager mit Öl geflutet und die Nockenwelle und die Lagerbüchse auf der Nockenwelle mit dem Motor-Zusammenbau-Schmiermittel einbalsamiert. (das läuft nicht so schnell ab wie Öl) Als nächstes alle nun benötigten Schrauben mit Aceton entfettet und dann nen Klecks Loctite 243 drauf. Die Schraubenlöcher hab ich mit Ohrenreinigerstäble und Aceton ebenfalls entfettet. So die Platte ist drauf, ist überhaupt kein Problem die Nocken in die Nadellager zu kriegen. Alle Schrauben sind mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen und dann die Kontrolle, die Nockenwellen lassen sich ganz leicht drehen also ist nix verklemmt. Nun kann man den Sicherungsstift des hinteren Spanners ziehen. Distanzscheibe auf die angetriebene Nockenwelle aufstecken nicht vergessen. So Nockenwellenantrieb ist komplett installiert, nun kommen die neuen Schrauben zum Einsatz (schreibt HD vor, ich find's übertrieben) und werden mit 32Nm Kurbelwelle und 46Nm Nockenwelle angezogen. Beim Einsetzen des Kipphebelbocks am hinteren Zylinder hatte ich Probleme. Wenn die Stößel schon drin waren, kriegt man den nicht mehr rein, da man mit den langen Schrauben die man vorher schon in den Bock einsetzen muss so nicht mehr unterm Rahmen durch kommt. Also erst den Kipphebelbock reinfummeln dann Stoßstangen und nun anziehen mit der Hand am Arm denn man braucht 'nen Drehmoment Gabelschlüssel und den hab ich nicht. Beim vorderen Zylinder ist das alles gar kein Problem da ist soviel Luft zwischen dem Rahmen das sowohl der Kipphebelbock gut reingeht und man auch mit dem normal Drehmomentschlüssel arbeiten kann. Morgen wird alles nochmal kontrolliert und dann läuft se hoffentlich wieder. So heute Morgen nochmal die Stoßstangen geprüft, sie lassen sich drehen also haben sich die Hydros gesetzt. Trotzdem hab ich dann mit ner Rätsche am Kurbelwellenzahnrad des Nockenwellenantriebes den Motor einigemal durchgedreht. Fazit er läst sich durchdrehen klemmt nirgens also ist wohl alles richtig zusammen. Alles ist zusammengebaut Benzin wieder drin, Choke gezogen, soll ich soll ich nicht, ok ich drück drauf, Motor orgelt ne weile rum dann springt se an - juhu Bericht beendet. Gruß Armin.